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Berufs- und Weiterbildungsmöglichkeiten nach dem Psychologiestudium
Referentin: Dipl.-Psych. Demetris MalbergDepartment Psychologie der Humanwissenschaftlichen Fakultät
Übersicht
� Einleitung
� Tätigkeitsfelder
� Berufsperspektiven für die BA-Absolventen
� Statistik
� Weiterführende Informationen
Bundesweite Absolventenbefragung 2003 der Deutschen Gesellschaft für Psychologie / DGPs (N = 1084)– 70er Jahre: ca. 13.000 Studierende (ca. 50% Frauen):
– 2007: > 30.000 Studierende (ca. 75% Frauen)– Anteil der Diplomanden, die anschließend promovieren:• ca. 10% (Frauen)• ca. 19% (Männer)
– Arbeitslosenquote: 5-6% – Durchschnittsalter der Psychologieabsolventen: 30 Jahre– Durchschnittl. Studiendauer: 12-13 Semester– Durchschnittl. Diplomnote: 1,5– Job innerhalb eines Jahres gefunden: Knapp 75% (davon 60% als Psychologen) – Arbeitsbereiche: Universität (31%), Klinik (24%), privates Unternehmen (19%)
Einleitung: Zahlen
Einleitung: Berufsperspektiven
Die Berufsmöglichkeiten von PsychologenInnen sehr vielfältigAngestellten/Beamtenverhältnis oder selbständigGrundbeschäftigungsbereiche finden sich im:
1. Sozial- und Gesundheitswesen (Bsp. Kliniken, eigene Praxis)2. Erziehung und Unterricht (Bsp. Schule, Beratungsstellen)3. Betrieben und Verwaltungen (Bsp. Wirtschaft, Gericht)4. Forschung (Bsp. Universität, Forschungsinstitute)
Gängig: Eine kooperative Zusammenarbeit mit Spezialisten aus anderen Fachbereichen wie Jura, Medizin, Pharmakologie, Pädagogik etc.
Einleitung: Berufsperspektiven
Generell: Nachfrage nach Psychologen ansteigend: 2004: 3085 arbeitslose Psychologen vs. 2006: 2179 2008 vs. 2007 mehr Stellen für PsychologInnen (+34%)
Quelle: FAZ, 22.9.2008
Neuer Bedarfsbereiche: Personalwesen, Marketing- und Werbebrange, Unternehmensberatungen Am häufigsten Einsatz: Klinische Psychologie und Psychotherapie BA-Absolventen Perspektiven noch ungewiss
Tätigkeitsfeld: Klinische Psychologie
Im Zentrum der Arbeit: Psychische Störungen und Krankheiten sowie deren Diagnose und Behandlung /Therapie
Inhaltliche Schwerpunkte/Professionen:
→ Erwachsenpsychotherapie→ Kinder- und Jugendpsychotherapie→ Gerontopsychologie → Suchtpsychologie → Forschung /Kliniken / Medikamente/ Neuropsychologie
→ Weiterbildungsmöglichkeit: Psychotherapie, Psychoanalyse, Paar-Familientherapie, Rehabilitationspsychologie, Gesundheitspsychologie
Tätig in: Krankenhäuser, Drogen-, Erziehungs-, Familien- und Eheberatung, eigene psychotherapeutische Praxis
,
,
Tätigkeitsfeld: Neuropsychologie
Im Zentrum der Arbeit: Diagnose und Behandlung hirnorganisch bedingter psychischer Störungen
Inhaltliche Schwerpunkte:
→ klinische Neuropsychologie → Neuroforschung /Hirnforschung → Physiologische Psychologie → Pharmaforschung/Neuropharmakologie → Rehabilitationspsychologie → Gerontopsychologie
Weiterbildung zum klinischen Neuropsychologenhttp://www.gnp.de/postgraduierte_weiterbildung/
Tätig in: Forschungsinstitute, Kliniken, Therapie, Neurologie
Tätigkeitsfeld: Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie
Im Zentrum der Arbeit: Arbeit mit Einzelpersonen, Gruppen und Organisationen in der Wirtschaft und Non-Profit-Bereich
Inhaltliche Schwerpunkte:
→Wirtschaftspsychologie → Young Ressource Bereich, Leiter/in Human Ressources → Coaching, Beratung, Organisation, Mediator/in → Betriebspsychologie
• Gebiet mit dem größten Wachstum in den letzten 20 Jahren
Tätig in/bei/als: Coaching, Berater, Personal- und Unternehmensberatungen, Bundebahn, private Wirtschaftsunternehmen, Bundesanstalt für Arbeit
Tätigkeitsfeld: Medienpsychologie
Im Zentrum der Arbeit: Beschaffung, Verarbeitung und Analyse marktrelevanter Informationen hinsichtlich der Beantwortung von Marketingfragen, Analyse von Werbung
Inhaltliche Schwerpunkte:
→→→→ Markt-/Meinungsforschung→Werbepsychologie→→→→ Kommunikationspsychologie → Konsumforschung
Tätig in/bei: Marktforschungsinstitute, Public-Relations-Agenturen, Werbe- und Marketingabteilungen, Verlage, Werbewirkungsforschung
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Tätigkeitsfeld: Pädagogische Psychologie
Im Zentrum der Arbeit: Analyse der Gesetzmäßigkeiten des Lernens sowie die Bedingungen von Erziehungs-, Unterrichts- und Weiterbildungsprozessen, Optimierung der Interaktionsprozesse zu optimieren
Inhaltliche Schwerpunkte/Professionen:
→ Schulpsychologie → Lehrerin in Maturitätsschulen→ Lehrsupervisor → Lerntherapeutin bei Konzentrationsstörungen etc. → Sexualpädagogik
Fokus auf: Betreuung von Schülergruppen und auffälligen Klassenverbänden, Kontrolle und Verbesserung schulpsychologischer Untersuchungsverfahren
Tätig in/als: Lehrer , Schulpsychologe, Beratung
Tätigkeitsfeld: Lehre und Forschung
Im Zentrum der Arbeit: Weiterentwicklung der Psychologie als Wissenschaft und Weitergabe psychologischer Erkenntnisse und Kompetenzen an Studierende
Tätig in/als:
Doktorand, Assistent, Dozent an der UniversitätLehrveranstaltungenForschungsprojekte (MPI. Freie Wirtschaft)Möglicher Berufsweg: Promotion, Habilitation, ProfessurAußeruniversitäre Lehr- und Forschungseinrichtungen
Tätigkeitsfeld: Verkehrspsychologie
Im Zentrum der Arbeit: Die verkehrspsychologische Diagnostik, Unfallforschung und Verbesserung der Verkehrssicherheit
Inhaltliche Schwerpunkte:
→ Ausbildung und Aufklärung (z.B. Kampagnengestaltung, Verkehrserziehung, Fahrlehrerausbildung) Fahrzeuggestaltung etc.
→ Psychologische Eignungsfeststellung → Planung von Straßenführungen und Verkehrslenkung→ Unfallforschung
Deutsche Gesellschaft für Verkehrspsychologie e.V.http://www.bdp-verkehr.de
Tätig bei/in: TÜV, Sicherheits- und Unfallforschung
Tätigkeitsfeld: Rechtspsychologie Im Zentrum der Arbeit: Gutachter bei Gericht: Gutachten für Familiengerichte,
Gutachten über die Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit von Zeugenaussagen, im strafrechtlichen Bereich Kriminalforschung
Inhaltliche Schwerpunkte
→ psychologische Schulungen /Ausbildung von Polizeibeamten u.v.m.→ Polizeipsychologe → Forensische Psychologie → Kriminalpsychologie Weiterbildungsmöglichkeit zum Rechtspsychologen:http://www.weiterbildung-rechtspsychologie.de
Tätig als/in/bei: Gerichts- und Kriminalpsychologen bei Justizbehörden und im Strafvollzug, beratende Funktionen in Vollzugseinrichtungen, Kriminalforschung/Psychopathologie
Tätigkeitsfeld: Psychologischer Dienstder Bundesagentur für Arbeit
Im Zentrum der Arbeit: Beratung
Folgende inhaltliche Schwerpunkte fallen unter den psychologischen Dienst:
→ Beratung bei der Berufswahl→ Beratung bei der Einleitung von Maßnahmen der beruflichen Rehabilitation→ Mitwirkung bei der Vermittlung in Arbeitsstellen→ Feststellung der psychischen Belastbarkeit von Arbeitnehmern→ Schulung von Beratern, Vermittlern, Mitarbeitern→ Weitere Psychologische Dienste: Bahn, Polizei, Einrichtungen der beruflichen
Rehabilitation, Lufthansa, Flugsicherung
Größter Arbeitgeber für Psychologen in Deutschland
Tätigkeitsfeld: Psychologe in der Bundeswehr
Im Zentrum der Arbeit: Diagnostik, Therapie, Personalauswahl, Trainings
• Ca. 160 Psychologen und 400 Assistenzkräfte
Inhaltliche Schwerpunkte :
• Eignungsfeststellung bei Wehrpflichtigen• Mitwirkung bei der Auswahl von Offiziersanwärtern• Mitarbeit bei der Lösung ergonomischer Probleme bei Waffensystemen• Mitarbeit bei der militärischen Ausbildung• Unfallforschunghttp://ziv.bundeswehr-karriere.de
Weitere Aufgabenbereiche: Truppenpsychologie, Flugpsychologie, Schifffahrt, -> Psychologie, Dipl.- bzw. MA-Abschluss notwendig
Weitere Tätigkeitsfelder
� Sportpsychologiehttp://www.ispw.unibe.ch/asp/
� Notfallpsychologie/Krisenberatunghttp://www.dgvt.de/notfallpsychologie.html
� Statistiker/in � Schriftpsychologie � Sozialpsychologie (Markt/Meinungsforschung, Beratung, Forschung)� Politische Psychologie
Perspektiven nach dem BA-Studium
Perspektiven nach dem BA-Studium
Berufsmöglichkeiten nach dem BA-Abschluss:
→ Berufseinstieg nach dem Bachelor möglichOptionen:
Masterstufe Nach Eignungsprüfung Promotionsstudium möglich Berufseinstieg möglich über ein Praktikum, ein Einstiegsprogramm eines Unternehmens oder eine feste AnstellungDas Masterstudium kann immer noch zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgenommen werdenEinige Spezialfächer der Psychologie wie Kognitive Neurowissenschaft oder Wirtschaftspsychologe einfacherer Einstieg Für beide Arbeitsmärkte gibt es einen bedeutenden Bedarf.
Perspektiven nach dem BA-Studium
Generell:
o Anwendungen wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden im nicht-klinischen Bereich
o Auswertung wissenschaftlicher Literatur
o Auswertung von Daten
o Diagnostische Tätigkeit für Gutachten
o Organisation und Überwachung von Daten-Erhebungen
o Statistische Analysen
Für die psychotherapeutische Ausbildung, ist der MA-Anschluss obligatorisch!
Statistik: Stellenangebote für PsychologInnenQuelle: Bundesagentur für Arbeit, 2005
Sept. 2004 Juli 2001
• Kliniken und Krankenhäuser 23% 36%
• Verbände und Vereine 20% 13%
• Bildungsträger 12% 11%
• Privatwirtschaft 16% 16%
• Öffentl. Dienst inkl. Hochschulen 17% 12%
• Kirchen 13% 4%
• Kinder- und Jugendheime 12% 4%
• Psychotherapeutische Praxen 7% 2%
Statistik: Offene Stellen 2004 nach Tätigkeitsfeldern Quelle: Bundesagentur für Arbeit, 2005
25% Therapie
21% Beratung
18% Diagnostik
8% Schulung/Training
5% Lehre und Forschung
5% ABO-Psychologie
4% Leitungs- und Führungsaufgaben
<3% Unterricht, Verkehrspsychologie, Gutachtenerstellung, Dokumentation,
Forensik, Marktforschung, Aus- und Fortbildung, Schulpsychologie
Statistik: Studie der BDP über den Verbleib der Absolventen des Jahres 2004
Absolventenverbleib
22,3%
17,2%
13,3%10,9%
8,7%
6,0%
5,0%
4,4%
3,6%
3,1%
3,0%
2,5%
Psychol. Psychotherapeuten
Klinische Psychologie
Freiberufliche Psychologen
Arbeits-, Betriebs- undOrganisationspsychologie
Aus-, Fort- und Weiterbildung
Gesundheits-, Umwelt- undSchriftpsychologie
Rechtspsychologie
Angestellte und beamtete Psychologen
Markt- und Kommunikationspsychologie
Verkehrspsychologie
Schulpsychologie
Politische Psychologie
Statistik: Zustandekommen des Stellenangebotes
Zustandekommen des Stellenangebots
27,6%
23,9%
23,1%
9,7%
9,7%3,0%
Durch eine Nebentätigkeit während meinesStudiums
Durch die Diplomarbeit
Durch Vermittlung von Professoren/Dozenten
Durch ein Praktikum
Durch andere Beziehungen
Sonstige Antworten
Statistik: Dauer der Suche
Dauer der Suche
25,4%
24,5%
12,2%
1,5%
31,0%
3,7%
Noch während des Studiums gefunden
1-3 Monate
4-6 Monate
7-9 Monate
10-12 Monate
Ich suche noch
Statistik: Promotion & WeiterbildungPromotionPromoviere als Angestellter an einer Universität 19,5 %Promoviere als Stipendiat 4,1 %Promoviere und bin außerhalb der Universität beschäftigt 4,4 %Ich habe in den nächsten Jahren vor zu promovieren 29,8 %Ich bin nicht an einer Promotion interessiert 42,3 %
Art der Weiterbildung:Psych. Psychotherapeut 29,9 %Andere Therapie 10,4 %Fachpsychologie 6,6 %Trainer 4,2 %Sonstige Weiterbidlung 2,1 %Keine Weiterbildung 45,8 %
Quelle: bdp (Berufsverband Deutscher PsychologInnen)
Weiterführende Informationen: Stellenbörse• Psychjob (Hogrefe-Verlag)
� http://www.hogrefe.de/psychjob/� www.jobrapido.de� http://jobs.trovit.de� http://de.gigajob.com� http://www.backinjob.de� http://job-tipps.kalaydo.de
Weiteres: http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufehttp://www.berufsberatung.ch/
Weiterführende Informationen: Verbände
Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGfP): http://www.dgps.de
Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP): http://www.bdp-verband.org
Gesellschaft für angewandte Wirtschaftspsychologie (GWPS): http://www.gwps.org/
Deutsche Gesellschaft für Verkehrspsychologie (DGVP): http://www.dgvp-verkehrspsychologie.de/
Weiterführende Informationen: Berufseinstieg
Hilfreich für den Berufseinstieg:
→ Häufig verlangte (Zusatz-)Qualifikationen: Englisch, Statistik, EDV
→ Entwicklung der fachübergreifenden Qualifikationen
→ Übergangsjobs anzunehmen
→ Um arbeitslose Zeiten zu überbrücken: ehrenamtliches Engagement, Praktika,
Weiterführende Informationen: Berufseinstieg
Wichtig:
1. Den Arbeitsmarkt im Auge behalten
2. Kontakte knüpfen
3. Selbstmanagement und Flexibilität
4. Jobsuche
5. Bewerbungsunterlagen
6. Lebenslanges Lernen
Weiterführende Informationen: Literaturtipps zum Berufsbild
� Schorr, A. (Hrsg.) (2003). Psychologie als Profession.
Bern: Huber.
Kämmerer, A. & Funke, J. (2004). Seelenlandschaften.Streifzüge durch die Psychologie. Göttingen:Vandenhoeck & Ruprecht.
Mehta, Gerd (2007). Die Praxis der Psychologie:Ein Karriereplaner. Wien: Springer.
Wottawa, H., & Hossiep, R. (1997). Anwendungsfelderpsychologischer Diagnostik. Göttingen: Hogrefe.
Weiterführende Informationen: Literaturtipps zum Berufsbild
Pawlik, K. (2006). Handbuch Psychologie: Wissenschaft - Anwendung –Berufsfelder. Heidelberg: Springer.
Sternberg, K., & Amelang, M. (Hrsg.) (2007). Psychologen im Beruf:Anforderungen, Chancen und Perspektiven. Stuttgart: Kohlhammer.
Psychologie. Eine Einführung: Philip G. Zimbardo, Richard J. Gerrig
Der Luzifer-Effekt: Die Macht der Umstände und die Psychologie des Bösen: Philip G. Zimbardo
Die Psychologie des Überzeugens. Ein Lehrbuch für alle, die ihren Mitmenschen und sich selbst auf die Schliche kommen wollen: Robert B. Cialdini
Komplette Einsicht des Vortrags unter:http://www.hf.uni-koeln.de/30379
Bei Fragen und Anregungen heiße ich Sie in meiner Sprechstunde willkommen!
Dipl.-Psych. Demetris Malberg [email protected]
Viel Spaß und Erfolg im Psychologiestudium