45
Bildungs- und Erziehungsrech t von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

Bildungs- und Erziehungsrecht

von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

Page 2: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

Schulrechtliche Grundlagen - Wo steht was?

Page 3: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

Wir verschaffen uns erst mal einen Überblick!

Page 4: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

Normenhierarchie im Schulrecht

Landes-verfassung

Landesgesetze und Rechts-verordnungen des Landes

Verwaltungs-vorschriften und Weisungen

Bundesrecht bricht Landesrecht (Art. 31 GG). Das Schulwesen fällt nach den Art. 70 und 83 GG in die Gesetzgebungs- und Verwal-tungszuständigkeit der Länder (sog. Kulturhoheit). Die staatlichen Organe haben zwar gemäß Art. 7 GG einen Bildungsauftrag, aller-dings dürfen sie dabei das Elternrecht (Art. 6 Abs. 2 GG) und das Persönlichkeitsrecht der Schüler (Art. 1 Abs. 1 und 2 Abs. 1 GG) und andere Grundrechte nicht verletzen.

Für Bayern ergeben sich aus der Bayerischen Landesverfassung nach Art. 124 ff. wichtige Vorgaben. Beispielsweise wird in Art. 129 die Schulpflicht normiert.

Die Länder haben Schulgesetze erlassen. In Bayern heißt dieses Gesetz Bayerisches Erziehungs- und Unterrichtsgesetz (BayEUG). Soweit Landesgesetze dazu ermächtigen, können an ihrer Stelle Rechtsverordnungen Regelungen über das Schulwesen treffen (Beispiel: Bayerische Fachschulordung).

Lehrpläne, Erlasse, Dienstanweisungen oder Richtlinien, sind Anweisungen des Vorgesetzten (zum Beispiel des Ministers) an die untergebenen Beamten (zum Beispiel an die die Lehrer). Die Ge-horsamspflicht der Beamten gebietet ihnen deren Befolgung.

Grundgesetz

Page 5: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

5

Gesetze

Schule PraktischeBerufsausbildung

Ausbildungs-förderung

Studium Beamten-recht

BayEUGBaySchFGSchKFrG

BBiGJArbSchG

BayHG BAFöG,BayAFöG,§§ 59 ff. SGB 3

BayBG, Lehrer-dienst-ordnungu.ä.

Page 6: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

6

Schulordnungen

Grund-schulen

Gymnasium MittelschulenRealschulen sonstigeSchulen

Grundschul-ordnung(GrSO)

Gymnasialschul-ordnung(GSO)

Realschul-ordnung(RSO)

Mittelschul-ordnung(MSO)

Ordnungen für Berufsschulen, Wirtschafts-schulen, Fach-oberschulen, Berufsfach-schulen, usw..

Page 7: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

7

Konflikte in der Schule

zwischen Schülern

zwischen Lehrernund Schülern

zwischen Eltern und Schulleitung

zwischen Elternund Lehrern

zwischen Lehrern und Schulleitung

Es gilt Privat-recht, insbeson-dere die Rege-lungen im BGB und im Strafge-setzbuch.

Es gilt öffentliches Recht, insbesondere die schulrechtlichen Vorschriften und die Grundrechte der Schüler nach dem Grundgesetz.

Es gilt öffentliches Recht, insbesonde-re die schulrecht-lichen Vorschrif-ten und das Eltern-recht nach Art. 6 Abs. 2 GG.

Es gilt öffentliches Recht, insbesonde-re die schulrecht-lichen Vorschrif-ten und das Eltern-recht nach Art. 6 Abs. 2 GG.

Es gelten die schulrecht-lichen Vor-schriften und die beamten-rechtlichen Vorschriften.

Page 8: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

Konflikte zwischen Eltern und Lehrern

Schul-übertritt

Schul-wechsel

Erziehungs-methoden

Noten ungerechteBehandlungund Mobbing

Typische Konfliktgegenstände

Page 9: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

9

ElterlichesErziehungs-recht

Erziehungs-recht desStaates

Art. 6 Abs. 2 GG Art. 7 Abs. 1 GG

Interssenkollision zwischen Eltern und Lehrern

Page 10: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

1010

Abwägung der Interessen von Eltern und LehrernArt. 6 Abs. 2 GG:Erziehungsrecht der Eltern

Verantwortlichkeit der Eltern für Bildung und Erziehung ihrer Kinder

Die Interessen der Eltern sind gegen die Interessen der Allgemeinheit abzuwä-gen.

Art. 7 Abs. 1 GG:staatlicher Bildungsauftrag

Verantwortlichkeit des Staates für die Bildung und Erziehung der Schüler

Dabei stehen sich beide Interessen grundsätzlich gleichgewichtig gegen-über (vgl. BVerfG, 1 BvR 2529/05 vom 10.8.2006).

Besonders schutzwürdig sind die Interessen der Eltern im Bereich der persönlichkeitsprägenden Erziehung, der Vermittlung von Wertvorstellungen und Charaktereigenschaften.

Weniger schutzwürdig sind die Interessen der Eltern, wenn der Lehrer den Schülern lediglich Faktenwissen an die Schüler vermittelt.

Die staatliche Schule muss sich bei der Vermittlung von Wertvorstellungen mit Rücksicht auf das den Eltern zustehen-de Erziehungsrecht und das Recht der Schüler auf eine selbstbestimmte Per-sönlichkeitsentwicklung zurückhalten.

Um dem Elternrecht gerecht zu werden, müssen Lehrer, die sich nicht auf die Faktenvermittlung beschränken, tolerant sein gegenüber den unter-schiedlichen Wertvorstellungen in der Gesellschaft.

Page 11: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

Fall zur Interssenkollision zwischen Eltern und Lehrern

Schüler Thomas geht in die 6. Klasse des Gymnasiums. Seine Leistungen nehmen im Laufe des Schuljahres ab. Sein Verhalten verschlechtert sich. Die Direktorin bittet die Mutter von Thomas, zu einem Gespräch zu kommen. Bei dem Gespräch erfährt die Mutter,dass die Direktorin bereits im Vorfeld einen Platz für Thomas an einer Realschule organisiert hat. Die Mutter hatte sie nie darum gebeten oder ihr Einverständnis dazu gegeben. Nun bittet sie die Schulsozialarbeiterin um Vermittlung.

Hat die Direktorin der Schule rechtmäßig gehandelt? Welche Schritte könnte die Schulsozialarbeiterin unternehmen?

Page 12: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

12

Verstoß gegen Art. 6 Abs. 2 GGIndem die Direktorin des Gymnasiums einen Platz für Thomas auf der Realschule organisiert hat, könnte Sie das Recht der Mutter auf Erziehung ihres Kindes verletzt haben. Schutzbereich des Art. 6 Abs. 2 GGEltern haben das Recht auf Erziehung ihres Kindes. Dazu gehört auch das Recht, die Fähigkeiten des eigenen Kindes einzuschätzen und den Schultyp für das Kind dementsprechend zu bestimmen. Die Direktorin darf nicht versuchen, die Mutter vor vollendete Tatsachen zu stellen oder deren Entscheidung zu manipulieren.EingriffIndem die Direktorin bereits einen Platz für Thomas auf der Realschule organisiert hat, erschwert sie es der Mutter, selbst über die Wahl des richtigen Schultyps zu entscheiden. Darin liegt ein Eingriff in das elterliche Erziehungsrecht.

Lösungsvorschlag -1-

Page 13: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

13

Eingriffsrechtfertigung durch GrundrechtsschrankenDas Grundrecht des Art. 6 Abs. 2 GG unterliegt keinem ausdrücklichen Gesetzesvorbehalt, wohl aber verfassungsimmanenten Schranken. Kollision mit Art 7 Abs. 1 GGDas elterliche Erziehungsrecht muss seine Grenze finden, wenn der Bildungsauftrag des Staates nach Art. 7 Abs. 1 GG vorgeht.

Reichweite des staatlichen BildungsauftragesDie schulische Erziehung ist Aufgabe der Schule. Dazu gehört auch die Einschätzung der Leistungen des Schülers und die Erteilung eines Zeugnisses darüber. Es ist auch Aufgabe der Schule, sich über die zukünftige Entwicklung eines Schülers Gedanken zu machen und die Eltern darüber zu informieren und sie insofern zu beraten.

Lösungsvorschlag -2-

Page 14: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

14

Wenn ein Schüler wegen mangelnder Leistungen von der Schule verwiesen werden muss, schränkt dies das Recht der Eltern ein, für ihr Kind den Schultyp auszuwählen.

AbwägungFür die Beurteilung der schulischen Leistungen ist die Schule zuständig und nicht die Eltern. Da das Schuljahr noch nicht beendet ist und Thomas nicht wegen mangelnder Leistungen die Schule verlassen muss, obliegt es nicht der Direktorin, für Thomas die richtige Schule auszuwählen.

Diese Entscheidung steht allein Thomas Mutter zu. Die Direktorin darf die Mutter zwar beraten. Aber sie darf deren Entscheidung nicht vorgreifen, indem sie bereits eigen-mächtig einen Platz auf der Realschule organisiert. Darin liegt der Versuch, die Entscheidung der Mutter zu manipulieren. Dies muss sich die Mutter nicht gefallen lassen.

Lösungsvorschlag -3-

Page 15: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

15

Weitere Schritte zur Beilegung des KonfliktsDie Schulsozialarbeiterin sollte mit Thomas, mit seiner Mutter und mit der Direktorin sprechen.

Gespräch mit ThomasEs wären alle Aspekte eines möglichen Schulwechsels zu er-örtern. Vorteile müssten ebenso erörtert werden wie mögliche Nachteile, zum Beispiel den Verlust sozialer Kontakte, Widerstände gegen einen aufgezwungenen Schulwechsel, u.ä.. Es müssten ferner umfassend alle Möglichkeiten erörtert wer-den, wie Thomas wieder bessere Leistungen erzielen kann (Hausaufgabenbetreuung, Nachhilfe usw.) Gespräch mit der MutterIn diesem Gespräch kann es nicht um eine Rechtsberatung gehen, weil die nach dem Rechtsdienstleistungsgesetz verboten wäre. Sondern es wäre zu erforschen, in welchem Umfang die Mutter an einer Vermittlung Interesse hat.

Lösungsvorschlag -4-

Page 16: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

Schulpflicht

Ausgestaltung der Schulpflicht im bayerischen Erziehungs- und Unterrichts- gesetzes

(1) Alle Kinder sind zum Besuch der Volksschule und der Berufsschule verpflichtet.

(2) Der Unterricht an diesen Schulen ist unentgeltlich.

Art. 35 Abs. 1 S.1 bayEUG: „Wer die altersmäßigen Voraus-setzungen erfüllt und in Bayern seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat oder in einem Berufsausbildungsverhältnis oder einem Beschäftigungsverhältnis steht, unterliegt der Schulpflicht (Schulpflichtiger).“

Die Dauer der Schulpflicht bestimmt sich nach Art. 37 ff. BayEUG. Sie beginnt i.d.R. mit der Vollendung des 6. Lebensjahres und dauert i.d.R. 12 Jahre. Die Vollzeitschulpflicht dauert 9 Jahre. Sie wird durch den Besuch einer Grundschule, Mittelschule, Real-schule, Gymnasium oder Förderschule erfüllt. Die anschließende Teilzeitschulpflicht an der Berufsschule dauert i.d.R. 3 Jahre.

Verankerung derSchulpflicht in Art. 129 Abs. 1 der Verfassung des Freistaates Bayern

Page 17: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

17

Inhalt der Schulpflicht

Teilnahme am Unterricht Erbringung von Leistungen

Regelmäßige und pünktliche Teilnahme an Unterrichtsver-anstaltungen

auch an Wandertagen, Abschlussfeiern und ähnlichen Veranstaltungen

einschließlich der Mitarbeit im Unterricht

termingerechte Erledigung der Hausaufgaben

Anfertigung von Klassenarbeiten und Erbringung sonstiger Lei-stungsnachweise

Page 18: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

Sanktionen im Falle von Schulverweigerung

Erziehungs-berechtigte

Ausbilder und Arbeitgeber

Schüler über14 Jahre

Die Sanktionierung von schuldhaften Verletzungen der Schulpflicht (sog. Schulverweigerung) regeln die Art. 118 und 119 BayEUG. Adressat der Sanktionen können sein:

Erziehungsberechtigte, die ihr Kind nicht ausreichend zum Schul-besuch anhalten, begehen eine Ordnungswidrigkeit. Sie können ein Bußgeld durch die Schulbehörde auferlegt bekommen. Oder ihnen kann vom Familiengericht die elterliche Sorge teilweise entzogen werden, z.B. das Aufenthaltsbestimmungsrecht.

Wer einen schulpflichtigen Auszubildenden nicht bei der Berufsschule anmeldet oder ihn hierfür nicht in dem erforderlichen Umfang freistellt, begeht eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld geahndet werden kann.

Wer als Schulpflichtiger am Unterricht vorsätzlich nicht teil-nimmt, begeht eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld geahndet werden kann. Wird das Bußgeld nicht bezahlt, kann der Jugendrichter ersatzweise eine Weisung zur Erbringung von Arbeitsleistungen erteilen. Kommt der Jugendliche dem nicht nach, kann der Jugendrichter auch Jugendarrest anordnen.

Rechtsgrundlage

Page 19: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

Das Schulsystem in Bayern

Bildquelle: http://www.km.bayern.de/lehrer/schulen-und-abschluesse/schularten.html

In Bayern gibt es mehr als 5500 Schulen. Sie gliedern sich in allgemein bildende Schulen, berufliche Schulen und Schulen des zweiten Bildungswegs.

Die erste Schulwahl nach der Grundschule bedeutet keine abschließende Entscheidung über die schulische Laufbahn des Kindes.

Denn mit jedem erreichten Abschluss steht der Weg zum nächsthöheren schulischen Ziel offen. Nach dem Prinzip der Durchlässigkeit ermöglicht jede weiterführende Schule den mittleren Schulabschluss.

Page 20: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

Schulen kooperieren mit dem Jugendamt

Art. 31 BayEUG Zusammenarbeit mit Jugendämtern und Einrichtungen der Erziehung, Bildung und Betreuung; Mittagsbetreuung

(1) Die Schulen arbeiten in Erfüllung ihrer Aufgaben mit den Jugendämtern und den Trägern der freien Jugendhilfe sowie an-deren Trägern und Einrichtungen der außerschulischen Erziehung und Bildung zusammen. 2Sie sollen das zuständige Jugendamt unterrichten, wenn Tatsachen bekannt werden, die darauf schließen lassen, dass das Wohl einer Schülerin oder eines Schülers ernsthaft gefährdet oder beeinträchtigt ist und deshalb Maßnahmen der Jugendhilfe notwendig sind.

§ 81 Nr. 3 SGB 8Strukturelle Zusammenarbeit mit anderen Stellen und öffentlichen Einrichtungen

Die Träger der öffentlichen Jugendhilfe haben mit anderen Stellen und öffentlichen Einrichtungen, deren Tätigkeit sich auf die Lebenssituation junger Menschen und ihrer Familien auswirkt, insbesondere mit …3. Schulen und Stellen der Schulverwaltung,…im Rahmen ihrer Aufgaben und Befugnisse zusammenzuarbeiten.

Art. 2 Abs. 5 BayEUG Öffnung der Schule gegenüber anderen Einrichtungen

Die Öffnung der Schule gegenüber ihrem Umfeld ist zu fördern. Die Öff-nung erfolgt durch die Zusammen-arbeit der Schulen mit außerschuli-schen Einrichtungen, insbesondere mit Betrieben, Sport- und anderen Vereinen, Kunst- und Musikschulen, freien Trägern der Jugendhilfe, kommunalen und kirchlichen Einrich-tungen sowie mit Einrichtungen der Weiterbildung.

§ 13 SGB 8Jugendsozialarbeitals Rechtsgrundlage derSchulsozialarbeit

Page 21: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

Auf Gegenseitigkeit beruhendes Gebot zur Zusammenarbeit

Quelle: Gemeinsame Bekanntmachung der Bayerischen Staatsministerien für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit und für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst vom 13.08.1996 Nummer VI 1/7209-2/4/96 und Nummer III/4 - S 4305/18 - 8/86 744

Regelmäßige Treffen zwischen dem Ansprechpartner der Schule für Jugendhilfe mit dem Ansprechpartner des JugendamtsInhalt der Aussprachen sind alle Angelegenheiten, die die Zusammenarbeit von Jugendhilfe und Schule betreffen, insbesondere:

1. Grundfragen der gemeinsamen Verantwortung für die Erziehung und Bildung junger Menschen,

2. Aktuelle pädagogische Probleme und das Anliegen der wertorientierten Erziehung,

3. Gegenseitige Information über Arbeitsformen, Aktuelle Angebote und Möglichkeiten der Kooperation zwischen Jugendhilfe und Schule sowie deren Umsetzung und

4. konkrete Vorfälle, die ein Zusammenwirken von Jugendhilfe und Schule erforderlich machen, soweit sie grundsätzliche Bedeutung haben.

Page 22: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

Nach einer Richtlinie zur Förderung der Jugendsozialarbeit an Schulen – JaS – soll diese die intensivste Form der Zusammen-arbeit von Jugendhilfe und Schule sein und zwar unter Feder-führung des Jugendamtes.

Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen vom 20. November 2012  Az.: VI5/6521.05-1/28 über die Jugend-sozialarbeit an Schulen.

Page 23: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

Fallbeispiel aus der Schulsozialarbeit

Ein 11 Jahre alter Schüler erscheint in der Schule mehrfach mit blauen Flecken oder anderen Ver-letzungen im Gesicht und Schürfwunden an den Armen oder Händen.

Er sagt der Schulsozialarbeiterin, diese Verletzungen habe er sich zu Hause zugezogen. Genauere Angaben kann oder will er allerdings nicht machen.

Was muss die Schulsozialarbeiterin tun?

Page 24: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

Benachrichtigung des SchulleitersNach Art. 31 Abs. 1 S. 2 BayEUG ist der Schulleiter über den Verdacht zu unterrichten, dass der Schüler in Gefahr ist.GefährdungseinschätzungNach § 8 SGB 8 muss die Schulzsozialarbeiterin zunächst selbst abschätzen, ob eine Gefährdung hinreichend wahrscheinlich ist, damit eine Gefährdungseinschätzung im Zusammenwirken mehrerer Fachkräfte gerechtfertigt ist. Da die Verletzungen erheblich sind, sie wiederholt aufgetreten sind und es keine plausible Erklärung dafür gibt, ist eine Gefährdungseinschätzung im Zusammenwirken mehrerer Fachkräfte geboten. Einschaltung der Polizei und des FamiliengerichtsWenn eine dringende Gefahr für das Kind besteht, so ist das Jugendamt nach § 8a Abs. 2 SGB 8 verpflichtet das Kind in Obhut zu nehmen. Außerdem ist nach § 8 Abs. 3 die Polizei zu verständigen. Ferner muss beim Familiengericht nach Aufklärung des Sachverhalts ein teilweiser Entzug der elterlichen Sorge nach § 1666 BGB beantragt werden.

Lösungsvorschlag

Page 25: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

Fall: Nachholen von Stegreifaufgaben Julia geht in die achte Klasse einer Real-schule. Sie war in der Biologiestunde amDienstag nicht anwesend, weil sie krank war. In der darauffolgenden Biologiestunde am Mittwoch will die Lehrerin eine Stegreifaufgabe schreiben.Muss Julia die Stegreifaufgabe mitschreiben?

Ja Nein

Leider falsch. Richtig. Erklärung auf der nächsten Folie.

Kleine Leistungsnachweise

§ 51 Abs. 2 Realschulordnung (RSO): „Stegreifaufgaben werden nicht ange-kündigt. Sie werden schriftlich bearbeitet und beschränken sich auf den Inhalt der vor-hergegangenen Unterrichtsstunde […]“

Page 26: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

ErmessenDie Entscheidung, ob ein von einer Krankheit genesener Schüler eine Stegreifaufgabe mitschreiben muss, obwohl er zuvor am Unterricht krankheitsbedingt nicht teilnehmen durfte, steht im Ermessen der Lehrerin.ErmessensausübungDas Ermessen muss entsprechend dem Zweck der der Ermessensentscheidung zugrundeliegenden Gesetze ausgeübt werden. Zweck des § 51 Abs. 2 RSODa die Stegreifaufgabe ausschließlich den Inhalt der vorange-gangenen Unterrichtseinheit zu Inhalt haben darf, liegt ihr Zweck in der Überprüfung des Lernerfolgs der vorangegange-nen Stunde. Da Julia in dieser Stunde krank war und bis zum folgenden Tag auch nicht die Möglichkeit hatte, den Lehrstoff eigenständig nachzuholen, darf sie nicht gezwungen werden, an der Stegreifaufgabe teilzunehmen.

Begründung der Lösung

Page 27: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

Fall: Nachholen von StegreifaufgabenRomeo geht in die neunte Klasse eines Gymna-siums. Er war wegen eines grippalen Infektes eine Woche lang nicht in der Schule. In dieser Woche hätte er eine angekündigte Kurzarbeit (über die letzten zehn Stunden) in Physik geschrieben. Darf die Lehrerin von Romeo verlangen, dass er diesen Leistungsnachweis nach-holt, wenn er wieder gesund ist?§ 59 Abs. 1 Satz 1, 3 Gymnasialschulordnung (GSO)Versäumen Schülerinnen und Schüler einen großen Leistungsnachweis mit ausreichender Entschuldigung, so erhalten sie einen Nachtermin. […] Bei angekün-digten kleinen Leistungsnachweisen kann entsprechend verfahren werden.

Ja Nein

Leider falsch.Richtig. Erklärung auf der nächsten Folie.

Kleine Leistungsnachweise

Page 28: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

ErmessenDie Entscheidung, ob ein von einer Krankheit genesener Schüler einen angekündigten kleinen Leistungsnachweis nachholen muss, steht nach § 59 Abs. 1 Satz 3 GSO im Ermessen der Lehrerin.

ErmessensausübungDie Lehrerin kann also von Romeo verlangen, dass er die aus-gefallene Prüfung nachholt. Sie kann aber auch davon absehen.

Zweck der RegelungDas Ermessen ist entsprechend dem Zweck der Ermächtigung auszuüben. Die Vorschrift soll sicherstellen, dass auch die zwischenzeitlich erkrankten Schüler ihren Lernerfolg später nachweisen. Da die Prüfung 10 Wochen Unterrichtsbesuch zum Gegenstand hat, Romeo aber nur eine Woche krank war, spricht mehr für eine Nachholung der Prüfung.

Begründung der Lösung

Page 29: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

Darf man als Schüler bei einem Wandertag sein Handy benutzen?Art 56 Abs. 5 BayEUGIm Schulgebäude und auf dem Schulgelände sind Mobilfunktelefone und sonstige digitale Speichermedien, die nicht zu Unterrichtszwecken verwendet werden, auszuschalten. Die unterrichtende oder die außerhalb des Unterrichts Aufsicht führende Lehrkraft kann Ausnahmen gestatten. Bei Zuwiderhandlung kann ein Mobilfunk-telefon oder ein sonstiges digitales Speichermedium vorübergehend einbehalten werden.

Ja Nein

Diese Antwort ist leider falsch.

Richtig!Bei schulischen Veranstaltungen außer-halb des räumlichen Bereichs der Schule und sonstiger schulischer Anlagen gilt Art. 56 Abs. 5 BayEUG nicht. Eine analoge Anwendung auf einen Wandertag schei-det aus, weil die Situation nicht vergleich-bar ist.

Mobiltelefone in der SchuleAufgabe: Handy auf dem Wandertag

Page 30: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

Wann darf ein Schüler in der Schule sein Smartphone benutzen? (2 Antwortmöglichkeiten sind richtig, 2 sind falsch.)

Er hat dazu die Erlaubnis des Lehrers bekommen.

Wenn der Unterricht langweilig ist.

Er ruft zu Hause an, weil er abgeholt werden muss.

Der Schüler wurde vom Lehrer dazu aufgefordert.

Richtig

Richtig

Leider nicht

Falsch. Er bräuchte dazu die Erlaubnis eines Lehrers.

Mobiltelefone in der Schule

Page 31: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

Hierarchie in der Schule

SchulleitungNach Art. 57 Abs. 2 BayEUG ist der Schulleiter weisungsberechtigt gegenüber den Lehrkräften, seinem sonstigen pädagogischen Personal und dem Verwaltungs- und Hauspersonal.

Nach Art. 59 Abs. 1 Satz 1 BayEUG tragen die Lehr-kräfte die unmittelbare pädagogische Verantwortung für den Unterricht und die Erziehung der Schülerinnen und Schüler.

Lehrer

Schüler

Nach den §§ 1626, 1631 haben die Eltern die Personensorge und die Aufsichtspflicht für ihre Kinder.

Elternwählen

Eltern-beirat Der Elternbeirat darf

der Schulleitung Vor-schläge unterbreiten, welche diese prüfen muss (Art. 67 BayEUG)

Lehrer-konferenz

Sie dient nach Art. 58 BayEUG der Sicherung der Erziehungs- und Unterichtsarbeit (Abs. 3) und darf Beschlüsse im Rahmen der rechts- und Verwaltungsvorschriften fassen (Abs. 4).

Der Schulsozialarbeiter ist nicht Mitarbei-ter des Schulträgers sondern Mitarbeiter des Jugendamtes oder eines freien Trägers der Jugendhilfe. Er untersteht somit weder den Lehrern noch dem Schulleiter. Aber dem Schulleiter steht das Hausrecht zu.

Schulsozialarbeiter

Page 32: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

32

Ordnungsmaßnahmen Art. 86 BayEUG 1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

1.

Verschärfter Verweis

Schriftlicher Verweis

Unterrichtsausschluss

Schulzuweisung

Androhung der Entlassung

Entlassung

Ausschluss von allen Schulen

durch eine Lehrkraft

durch den Schulleiter

für drei bis sechs Unterrichtstage oder in einem Fach bis zu vier Wochen durch den Schulleiter oder darüber hinaus durch die Lehrerkonferenz

bei Pflichtschulen nur durch eine Zuweisung an eine Schule der gleichen Schulart durch die Schulaufsichtsbehörde auf Vorschlag der Lehrerkonferenz

durch die Lehrerkonferenz

durch die Lehrerkonferenz nach Art. 87 BayEUG

durch das Staatsministerium für Kultus nachArt. 88 BayEUG

Page 33: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

Wichtige Grundrechte von Schülern

Gleichbe-handlung(Art. 3 GG)

Religions-freiheit(Art. 4 GG)

Meinungs-freiheit(Art. 5 GG)

Art. 1 Abs. 1 S. 1 GG: Die Würde des Menschen ist unantastbar…Art. 2 Abs. 1 GG : Jeder hat das Recht auf freie Entfaltung der Per-sönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.

(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. ...(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.

1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. ...(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.

Persönlich-keitsrechtder Schüler(Art. 1 und 2 GG)

Page 34: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

Fall: Beanstandung eines Protokolls des Elternbeirats

An einer Realschule erheben Eltern schwere Vorwürfe gegen eine einzelne Lehrerin. Diese käme regelmäßig unvorbereitet in den Unterricht. Die Kinder seien weit hinter dem Lehrplan. Sie würden dort praktisch nichts lernen. Und deswegen bekämen nahezu alle Kinder schlechte Noten. Diese Thematik kommt auf einer Sitzung des Elternbeirats zur Sprache. Der Verlauf der Diskussion wird in einem Sitzungsprotokoll zusammengefasst. Die Schulleiterin erhält vom Vorsitzenden des Elternbeirats das Protokoll, damit sie es vervielfältigt und an die Elternbeiräte verteilt.

Daraufhin verbietet die Schulleiterin die Veröffentlichung des Protokolls, weil die Persönlichkeitsrechte des Lehrers durch das Protokoll und seine Veröffentlichung verletzt würden.

Verhält sich die Schulleiterin rechtmäßig?

Page 35: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

Weisungsrecht der SchulleiterinDer Schulleiter ist nur den Lehrern und den Schülern gegen-über weisungsbefugt, aber nicht ihren Eltern gegenüber.Anspruch auf Unterlassung Die Schulleiterin kann verlangen, dass die Veröffentlichung des Protokolls unterbleibt, wenn entweder die umstrittenen Stellungnahmen der Elternbeiräte über die Lehrerin rechts-widrig waren oder deren Protokollierung rechtswidrig gewesen ist. Aufgaben des ElternbeiratesNach § 65 Abs. 1 Satz 3 Nr. 1 BayEUG hat der Elternbeirat die Aufgabe, „das Vertrauensverhältnis zwischen den Eltern und den Lehrkräften, die gemeinsam für die Bildung und Erziehung der Schülerinnen und Schüler verantwortlich sind, zu vertiefen“.

Lösungsvorschlag -1-

Page 36: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

Nach § 65 Abs. 1 Satz 3 Nr. 2 BayEUG hat der Elternbeirat die Aufgabe, „das Interesse der Eltern für die Bildung und Erziehung der Schülerinnen und Schüler zu wahren“.

.Erziehungsrecht der ElternDie Pflege und Erziehung der Kinder ist nach Art. 6 Abs. 2 GG das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Dementsprechend haben die Eltern das Recht, sich gegenseitig darüber zu informieren, wenn ihren Kindern durch das Verhalten von Lehrern Unrecht wiederfährt.

Persönlichkeitsrecht der LehrerinEin derartiger Informationsaustausch zwischen Eltern kann die Menschenwürde und das Persönlichkeitsrecht von Lehrern zwar beeinträchtigen (Art. 1 Abs. 1 und 2 Abs. 1 GG).

Lösungsvorschlag -2-

Page 37: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

Recht der Eltern auf InformationsfreiheitAber das Persönlichkeitsrecht der Lehrerin ist abzuwägen gegen das Recht der Eltern, ihre Meinung zu äußern und sich ungehindert zu informieren (Art. 5 Abs. 1 GG).AbwägungWenn es sich um wahre Vorwürfe gegen einen Lehrer han-delt, muss der Schutz der Schüler vor einem unrecht-mäßigen Verhalten des Lehrers Vorrang vor der Erhaltung von dessen guten Ruf haben.Persönlichkeitsrecht der SchülerDenn auch die Schüler haben ein Recht auf Menschenwürde und Schutz ihrer Persönlichkeit. Für den Schutz ihrer Kinder sind die Eltern verantwortlich. Und diese Aufgabe dürfen die Eltern über den Elternbeirat wahrnehmen.

Lösungsvorschlag -3-

Page 38: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

Es war danach rechtmäßig, dass sich die Elternvertreter auf der Elternbeiratssitzung über die von den Eltern gegen die Lehrerin erhobenen Vorwürfe ausgetauscht haben.ProtokollEs ist allgemein üblich, dass auf Sitzungen ein Protokoll geführt wird. Geheimhaltungsbedürftige Inhalte dürfen aber unter Umständen nicht protokolliert werden. Da im vorliegen-den Fall das Informationsbedürfnis der Eltern aber schutz-würdiger als das Geheimhaltungsinteresse der Lehrerin ist (s. o.), durfte auch die Diskussion über die gegen die Lehrerin gerichteten Vorwürfe protokolliert werden. Veröffentlichung des ProtokollsAus dem gleichen Grund ist auch die Veröffentlichung des Protokolls rechtmäßig. Weder die Lehrerin noch die Schul-leiterin kann die Unterlassung der Veröffentlichung verlangen.

Lösungsvorschlag -4-

Page 39: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

39

Ausbildungsförderung

nach dem BAFöG nach dem SGB 3

für Schüler

sog. Schüler-BAFöG

§ 12 BAFöG

für Studenten

sog.BAFöG

§ 13 BAFöG

sog. Meister-BAFöG nach dem Aufstiegs-fortbildungs-förderungs-gesetz (AFBG)

Berufsausbildungs-beihilfe nach den §§ 59 ff. SGB 3

Ausbildungsgeld für behinderte Menschen nach § 122 SGB 3

Page 40: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

Berufsausbildungsbeihilfe

SGB III § 59 ff.

Page 41: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

1. Voraussetzungen

2. Höhe und Dauer

3. Anrechnung von Einkommen4. Freibeträge von Einkommen5. Gesamtbedarf6. Rechte und Pflichten7. Berechnungsbeispiele

Gliederung

Page 42: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

1. Voraussetzungen

Allgemein zu den AnspruchsvoraussetzungenBerufsausbildungsbeihilfe wird während

einer beruflichen Ausbildung sowieeiner berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme geleistet.

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) ausschließendeLeistungenDies bedeutet, erhält man bereits Leistungen aufgrund

gesetzlicherVerpflichtungen, wird nicht zusätzlich BAB geleistet.

Page 43: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

Förderung im AuslandBAB wird auch zur Förderung einer

Ausbildung oder zu einer berufsvorbereitenden

Bildungsmaßnahme im Ausland geleistet

Vorsicht!Dies ist von Fall zu Fall unterschiedlich.Man sollte Kontakt mit dem Berufsberater aufnehmen und die Förderbarkeit prüfen!

Page 44: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

Förderungsfähigkeit für AusbildungenAusbildungsvertrag muss abgeschlossen sein in einem anerkanntenAusbildungsberufBAB gilt grundsätzlich nur für die erste Ausbildung und nur in den wenigen Fällen für die zweite.

Förderungsfähigkeit für eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmewenn es der Aufnahme einer Ausbildung oder der beruflichen Eingliederung dientwenn dadurch Mittel, wie Lehr- und Lernmaterial finanziert werden können um eine erfolgreiche Ausbildung abschließen zu könnenwenn die Leistungen nach den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit geplant ist und die Kosten angemessen sind.

Page 45: Bildungs- und Erziehungsrecht von Prof. Dr. Klaus Schneider-Danwitz

45

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit