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BODENNUTZUNG, ACKERTECHNIK, VERMARKTUNG, REPORTAGEN Einstieg Bioackerbau Was es braucht, um Bioackerbauer zu werden, vom Kontrollvertrag über die Ackertechnik bis zur Vermarktung erfahren Sie ab SEITE 43 BODENSCHUTZ Aktionstag für den Boden UNTER DER LUPE Heuer ist das offizielle UNO-Jahr des Bodens. Die Land- wirtschaftskammer Nie- derösterreich nahm dies zum Anlass, bei einem Ak- tionstag auf den Wert von fruchtbarer Erde aufmerk- sam zu machen. 47 Kinder lernten dabei spielerisch, welche Bedeutung Boden für die Gesellschaft hat. SEITE 12 www.noe.lko.at DIE ZEITUNG DER LANDWIRTSCHAFTSKAMMER NIEDERÖSTERREICH LEBEN 58 Seit wann gibt es den Muttertag? Mai 2015 Ausgabe 5 GETREIDE 27 Auf Gelbrost be- sonders achten FORST 42 Waldberatung online P.b.b. | 11Z039072M | Landwirtschaftskammer NÖ Wiener Straße 64 | 3100 St. Pölten Retouren an Postfach 555, 1008 Wien Adressänderungen bitte an: Landwirtschaftskammer Niederösterreich Wiener Straße 64 | 3100 St. Pölten Tel. 05 0259 29300 | [email protected] Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel Investförderung Ab sofort ist das Einreichen voll- ständiger Anträge für das ent- scheidende Auswahlverfahren möglich. Wann ein vollständi- ger Antrag vorliegt und welche Unterlagen vorrangig dafür not- wendig sind, lesen Sie im Beitrag ab SEITE 16 Bauernparlament Erstmals nach der Landwirt- schaftskammerwahl tagte das neu zusammengestellte Bauernparla- ment. Kammerpräsident Hermann Schultes sowie die Vizepräsiden- ten eresia Meier und Otto Auer wurden in ihrer Funktion bestätigt. Näheres ab SEITE 6 Fotos: LK NÖ/Eva Posch Foto: LK NÖ/Haiden

Die Landwirtschaft

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bodennutzung, Ackertechnik, VermArktung, reportAgen

Einstieg BioackerbauWas es braucht, um Bioackerbauer zu werden, vom Kontrollvertrag über die Ackertechnik bis zur Vermarktung erfahren Sie ab Seite 43

BodenSchutz

Aktionstag für den Boden unter der lupe Heuer ist das offizielle UNO-Jahr des Bodens. Die Land-wirtschaftskammer Nie-derösterreich nahm dies zum Anlass, bei einem Ak-tionstag auf den Wert von fruchtbarer Erde aufmerk-sam zu machen. 47 Kinder lernten dabei spielerisch, welche Bedeutung Boden für die Gesellschaft hat. Seite 12

www.noe.lko.at

Die Zeitung Der LanDwirtschaftskammer nieDerösterreich

leben 58Seit wann gibt es den Muttertag?

mai 2015 ausgabe 5

getreide 27Auf Gelbrost be-sonders achten

ForSt 42Waldberatung online

P.b.b. | 11z039072M | Landwirtschaftskammer nÖ Wiener Straße 64 | 3100 St. PöltenRetouren an Postfach 555, 1008 WienAdressänderungen bitte an:Landwirtschaftskammer niederösterreichWiener Straße 64 | 3100 St. Pöltentel. 05 0259 29300 | [email protected]

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InvestförderungAb sofort ist das Einreichen voll-ständiger Anträge für das ent-scheidende Auswahlverfahren möglich. Wann ein vollständi-ger Antrag vorliegt und welche Unterlagen vorrangig dafür not-wendig sind, lesen Sie im Beitrag ab Seite 16

Bauernparlament Erstmals nach der Landwirt-schaftskammerwahl tagte das neu zusammengestellte Bauernparla-ment. Kammerpräsident Hermann Schultes sowie die Vizepräsiden-ten Theresia Meier und Otto Auer wurden in ihrer Funktion bestätigt. Näheres ab Seite 6

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| 2 | Die Landwirtschaft

Mai 2015

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Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser!Wer länger im Ausland lebt, hat beim Heimkommen einige Wünsche: ein Glas Wasser aus der Wasserleitung, dunkles Brot mit Kruste, Schnitzel mit Erdäpfelsalat und vielleicht auch noch Palatschinken. Feinschmecker freuen sich auf Lebensmittel, die nach Daheim schmecken. Bei uns gibt es die Auswahl, regional und Bio, frisch und konventionell, jedenfalls in einer Qualität, an die man sich mit Sehnsucht erinnert. Lebensmittel haltbar zu machen, damit sie billig gelagert werden können, das ist eine schlimme Entwicklung in einer Welt, die nicht mehr weiß, was wirklich gut, echt , frisch oder einfach so ist, wie es eben von Natur aus schmeckt. In manchen Ländern sucht man dann bewusst Bioprodukte. Die sind häufig wirklich teurer und werden trotzdem gekauft, weil der Unter-schied jedem klar ist. Bei uns ist der Preisunterschied bei weitem nicht mehr so deutlich, deshalb ist Bio bei uns auch für viele Menschen durch-aus leistbar. Die hohe allgemeine Qualität macht aber auch den Unter-schied schwer messbar. Bei manchen Produktgruppen gibt es im Frische-bereich ein breites Bioangebot, rund ums Schweinefleisch ist allerdings das Angebot eher eine Rarität. Da sind die Kosten dann doch ein Faktor und wir schätzen unsere Schnitzel in AMA Qualität. Sicher ist der Markt für Bioprodukte in Europa noch stark im Wachsen. Spannend ist aber die Frage der Regionalität und Frische. Das gehört zu Bio dazu und deshalb ist nicht jeder Markt in anderen Ländern ein wirklicher Hoffnungsmarkt. So wie bei uns die Kunden verstärkt auf die Herkunft aus der Region und traditionelle Herstellungsverfahren Wert legen, ist das auch in anderen Ländern zu bedenken. Jedenfalls ändert sich die Welt und Spezialitäten mit Herkunft und Heimatgeschmack entsprechen der Sehnsucht vieler Menschen. Diese Entwicklung kommt aus einer positiven Motivation für Qualität. Viele hat die Negativpropaganda über die angeblichen Unterschiede in der Produktqualität gestört. Das wird schon weniger, obwohl es noch immer viele gibt, die auf die konventionelle Landwirt-schaft mit pauschalen Angriffen losgehen. Seit aber die Bienen im letzten Winter wirklich zu einem Problem geworden sind und die konventionelle Landwirtschaft kaum noch als Sündenbock geeignet ist, erkennen immer mehr, dass ein Nebeneinander von Geschmack, Preis, Aufmachung und Produktgeschichten bestimmt sein muss. Auch die Freunde der Heu-milch machen diese Lernerfahrung. Unsere österreichischen Lebensmittel sind einfach Weltspitze und das Problem ist nicht der Bauer, sondern die produktgerechte weitere Verarbeitung, der Respekt vor dem Lebens-mittel, das Verständnis für Frische und die ehrliche Zubereitung. Gute Lebensmittel bereiten Freude und der Appetit bleibt uns dann am besten erhalten, wenn Bauern einander wertschätzen und statt zu streiten, um ihre Kunden werben. Dann bleiben wir sympathisch und wenn es noch nicht überall so ist, so wollen wir es eben werden.

Ich wünsche Ihnen guten Appetit, freu-en Sie sich, dass Sie in Österreich das Besondere täglich am Tisch haben. Herzlichst, Ihr

Inhalt

Leben SeIte 57

Pflanze des Monats: Die Buntnessel 57

Wie der Muttertag entstand 58

Mit Milchirrtümern wird aufgeräumt 58

Landjugend aktuell 60

Exkursionsreihe bringt Wissensvorsprung 61

Bildungskalender 62

Impressum 66

Schwerpunkt SeIte 43

Was braucht es, um Bio zu werden? 43

Wie ändert sich die Bodennutzung? 45

Bioackertechnik – striegeln, hacken, hobeln 48

Reportage – Biobetrieb Johannes Blaha 52

Biokontrolle – Kontrollkostenzuschuss 54

Reportage – Biokontrolle bei Johann Fink 55

Bio Austria stellt sich vor 55

Vermarktungspartner für Biobetriebe 56

Invekos und Markt SeIte 19

Produktion SeIte 26

Pilzkrankheiten in Gertreide 27

Kartoffelkäfer – Larven geben Startschuss 29

Richtigen Schnittzeitpunkt nicht versäumen 30

Schreckgespenst positive Hemmstoffprobe 32

AMA-Richtlinie – Haltung von Kühen 34

Hohe Toxingehalte in Maisprodukten 36

Zwei Methoden zur Fischvermehrung 38

Reportage – Investition Fischzucht 39

Wer bietet Bienen Pollenvielfalt? 40

Wann haftet der Waldeigentümer? 41

Waldberatung goes online 42

LK Aktuell SeIte 4Eröffnungssitzung stellt Weichen für Zukunft 6

Das Bauernparlament von A bis Z 8

Funktionäre für Engagement geehrt 10

Aktionstag stellte Boden in den Mittelpunkt 12

Natura 2000 Problemfälle 14

Feuerentzünden im Wald 14

Investitionsförderung 2014 bis 2020 16

Lohn- und Sozialdumping: Verschärfte Strafen 18

Mai 2015 Vorwort

Die Landwirtschaft | 3

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Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

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LK Aktuell

Für Gastredner Peter McDonald, den Vorsitzenden des Hauptver-bandes, steht fest: Die Sozialver-sicherung der Bauern ist Vorreiter bei Reformen und Neuerungen. „Die Verantwortlichen haben die Weichen bereits vor Jahren gestellt, die sich heute in einer positiven Gebarungsentwicklung nieder-schlagen“, so McDonald. Das zeigt nicht nur der Rückblick auf ein er-folgreiches vergangenes Jahr. Auch die Arbeitsschwerpunkte der SVB für das Jahr 2015 lassen erkennen, wohin die Reise geht. Denn gan-ze 3,25 Milliarden Euro möchte die SVB 2015 in Leistungen für ihre Versicherten investieren. Ein Gesamtbudget, dass sich auf die bäuerliche Kranken-, Unfall- und

Pensionsversicherung sowie das Pflegegeld aufteilen wird. Ziel da-bei ist die soziale Absicherung der bäuerlichen Familien. Doch auch eine entsprechende Servicierung sieht SVB-Obfrau Theresia Meier als zentralen Auftrag der Sozialver-sicherung. So wird im Juli diesen Jahres zum Beispiel die Gratis-Zahnspange eingeführt, von der Personen mit einer schwerwiegen-den Fehlstellung profitieren.Doch damit nicht genug: Auch die zahlreichen Gesundheitsaktionen der SVB zeigen den hohen Stellen-wert zusätzlicher Serviceleistun-gen. Besonders positiv bewertet Meier in diesem Kontext die neue SVB-Gesundheitsaktion „nach der Pflege“, bei der pflegende Ange-hörige nach dem Tod ihres Pfleg-lings neue Kraft schöpfen können. McDonald sprach sich darüber hinaus auch für die Einführung ge-nauerer Qualitätsstandards im Ge-sundheitssystem aus: „Wir müssen einen Qualitätswettbewerb über die Fachgrenzen hinaus entfachen und dort ausbauen, wo die Qualität passt und reduzieren, wo es nicht passt.“ Darüber hinaus konnte ein Unfallversicherungsschutz für Le-bensgefährten und Pflegekräfte, die am Hof mitarbeiten, und sich durch eine aktive Anmeldung mit geringer Beitragssumme in die Un-fallversicherung einbeziehen las-sen, gesetzlich verankert werden.

SeRVIcIeRuNg der Versicherten ist laut SVB-Obfrau Theresia Meier ein wichtiger Auftrag der Sozialversiche-rung. Foto: LK NÖ/Haiden

| 4 | Die Landwirtschaft

lk Aktuell Mai 2015

Zitat des MonatsWir Waldbauern müs-sen jeden Kanal nutzen, um auf uns und unsere Leistungen aufmerksam zu machen. Events wie Euro-jack helfen uns dabei.

landeskammerrat Josef laier zur

eurojack euopa-meisterschaft in Rappottenstein

DLG-Waldtage mit vielen Highlights

Brilon-Madfeld in Frankfurt am Main befindet sich von Freitag, 29. bis Sonntag 31. Mai im forstwirt-schaftlichen Ausnahmezustand. Grund dafür: Die DLG-Waldtage locken mit einem umfangreichen Fachprogramm und über 120 Aussteller präsentieren Angebote rund um die effiziente Bewirt-schaftung von Privat- und Kom-munalwald. Doch auch Specials zu aktuellen Themen, täglich Live-Vorführungen und Forumsveran-staltungen werden geboten. Zu den Highlights zählen:Forstpraxis live: Brennholz-

automaten im VergleichProfessionelle Holzernte durch

zertifizierte ForstunternehmerSicherheit und Unfallschutz BestandsbegründungJagd und Wildschadensverhü-

tung

Ausführliche Informationen zu den DLG-Waldtagen sowie das nä-here Fachprogramm gibt es unter www.dlg-waldtage.de.

geNeRAlVeRSAmmluNg SVB SETZT AuF ZuSATZLEISTuNGEN

Ziele für 2015 präsentiert

AktIoN füR kINdeR Übergewicht, Lese-/Recht-schreibschwäche, sprachliche Defizite, Haltungsschwächen, Atemwegs- oder Hauterkrankun-gen: Damit aus kleinen erst gar keine großen gesundheitliche Probleme werden, versucht die Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB) in den Sommer-ferien mit Gesundheitsaktionen für Kinder und Jugendliche dem entgegenzuwirken.Schwerpunkte und TermineLegasthenie, Logopädie,

Orthopädie, Übergewicht 1. Aufenthalt: 10. Juli bis

28. Juli in Spital/P. 2. Aufenthalt: 30. Juli bis

17. August in Spital/P. 3. Aufenthalt: 19. August bis

6. September in Spital/P.Atemwegs- und Hauterkran-

kungen Aufenthalt: 3. August bis 21.

August in LignanoNähere Infos und Anträge unter Tel. 0732 76 33-4370 oder unter [email protected].

Gesundheitstipp

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Maschinenring: Noch mehr Vorteile für MitgliederDie Ziele für 2015 hat sich Maschi-nenring-Landesgeschäftsführer Christian Wildeis klar gesetzt. Zäh-len die 16 Maschinenringe in NÖ derzeit noch 15.199 Mitglieder, so soll sich diese Zahl schon bald er-höhen. Deshalb wurde heuer das Jahr des Mitglieds ausgerufen. Die Kommunikation bestehender Vor-teile und neue Zusatzleistungen zählen zu den Arbeitsschwerpunk-ten. Vergünstigungen bei Telefon-

tarifen oder beim Autokauf sind Boni, die besser an die Öffentlich-keit getragen werden sollen. Trotz eines herausfordernden Jahres 2014 sieht Wildeis die Entwicklun-gen durchwegs positiv. Schlugen zwar Wetter und Baukonjunktur bei der Jahresbilanz negativ zu Bu-che, konnten in vielen Bereichen auch Erfolge erzielt werden. So lagen vor allem Maschinen-Ge-meinschaften 2014 voll im Trend.

JAHR deS mItglIedS Maschinenring Landesobmann Johann Bösendorfer und Landesgeschäftsführer Christian Wildeis wollen noch mehr Vorteile für Mitglieder schaffen. Foto: MR/Emil Jovanov

dIe beSteN Keine Jury, sondern kleine Kressepflänzchen entschieden über die Qualität der Komposte. Den Siegern gra-tulierten LK NÖ-Vizepräsident Otto Auer (1.v.l.) und Obmann Rudolf Friewald (2.v.l.). Foto: ARGE Kompost und Biogas NÖ

erzeugermilchpreisüber Eu-Durchschnitt

QUELLE: VÖM GRAFIK: LK NÖ/MITMASSER

die erzeugerpreise konnten im letzten Jahr in Österreich stärker zulegen, als auf eu-ebene. Anders als in anderen ländern sind allerdings höhere strukturbedingte logistik- und Anfuhr-kosten zu leisten.

39,46 Cent

+ 2,34 Centüber Vergleichs

wert der EU

Nach 27 Jahren als Laborleiter und Geschäftsführer des Qualitäts-labors Niederösterreich scheidet Johann Hofbauer pensionsbedingt aus. Unter seiner Führung hat sich das Labor zur größten österreichi-schen mikrobiologischen Unter-suchungsstelle für die Lebensmit-telwirtschaft mit Sitz in Gmünd entwickelt. „Es war eine heraus-fordernde Aufgabe, für die öster-reichische Lebensmittelwirtschaft tätig zu sein“, so Hofbauer. Ihm folgt der 39-jährige Christian Ditz nach. Er kommt aus Krems und war mehrere Jahre bei der AGES in Wien tätig. „Ich freue mich auf die-

füHRuNgSwecHSel Christian Ditz aus Krems folgt Johann Hofbauer als Geschäftsführer im Qualitätslabor Niederösterreich nach. Hofbauer hat seine Funktion nach 27 Jahren nieder-gelegt. Foto: Qualitätslabor NÖ

Mai 2015 lk Aktuell

Die Landwirtschaft | 5

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Eurojack: Sportspektakel der ExtraklasseSechs Disziplinen verlangten den Sportlern bei der Eurojack Europameisterschaft in Rappottenstein alles ab. Mal war Genauigkeit gefordert dann Kraft oder auch Gefühl. Immer wieder mussten die Holzprofis ihr Werkzeug an seine Leistungs-grenze bringen. Die Disziplinen waren: Singelsägen, Springboard, TreeTopping, Axtwerfen, fliegende Scheiben, liegend Schroten. Insgesamt traten 18 Sportler am Gelände der Firma Holz Hahn an und kämpften um den Sieg. Den Sieg holte sich Lokalmatador und amtierender Europameister Armin Kugler vor den Schweizern Christopher Geissler und Stephan Hübscher. Landeskammerrat Josef Laier wurde Elfter. Eröffnet wurde das Event von Waldkönigin Gwendolyn I. Foto: Eurojack

Aus dem LandJunges Gemüse: Lieferung frei Haus

Regionales liegt im Trend. Im-mer mehr Menschen wollen frische, qualitativ hochwertige Lebensmittel aus ihrer näheren Umgebung und erfüllen damit gleichzeitig ihren Wunsch nach Ursprünglichem und Authen-tischem. Auf Wochen- oder Bauernmärkten, Ab-Hof direkt von den Produzent oder in spezialisierten Geschäften kann man Lebensmittel einkaufen, die in der eigenen Region ange-baut und produziert wurden.

Seit einigen Jahren hat sich außerdem ein Service etabliert, der frisches Obst und Gemü-se – manchmal auch weitere Lebensmittel – bequem nach Hause liefert. Anbieter von Obst- und Gemüsekistln in Niederösterreich sowie weitere Infos zu dieser regionalen Initia-tive unter www.soschmecktnoe.at/gemuesekistl.

Neuer Geschäftsführer im Qualitätslabor

NÖ Kompostbauern preisgekrönt Die Biotonne ist in Niederöster-reich fixer Bestandteil der nach-haltigen Abfallwirtschaft. Aus den so gesammelten Bioabfällen produzieren heimische Kom-postbauern an 59 Standorten 50.000 Tonnen Kompost. Alljähr-lich prämiert die ARGE Kompost und Biogas NÖ die besten Kom-poste des Landes. Über die Qua-lität entscheidet dabei allerdings keine Jury, sondern kleine Kres-

sepflänzchen. Heuer konnten Peter Szihn aus Münchendorf, Walter Deckardt und Bernhard Kienberger aus Rappoltenkir-chen sowie Hubert Seiringer aus Wieselburg mit ihren herausra-genden Qualitäten überzeugen. „Wir Kompostbauern machen aus dem, was andere wegwerfen etwas wirklich Wertvolles“, weiß Rudolf Friewald, Obmann der ARGE Kompost und Biogas NÖ.

se spannende Aufgabe in einem abwechslungsreichen Umfeld. Mein Bestreben ist es, unseren Kunden weiterhin das bestmögli-che Preis-Leistungs-Verhältnis an-zubieten und unsere hervorragen-de Position am Markt auszubauen“, erklärt Ditz. Schon jetzt kann das Qualitätslabor Niederösterreich über 1.000 Kunden aus allen Berei-chen der Lebensmittelwirtschaft in ganz Österreich verzeichnen. Kon-zerne des Lebensmittelhandels und der Lebensmittelproduktion bis hin zu Gewerbetreibenden und bäuerlichen Direktvermarktern zählen zum Kundenstamm.

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dent Hermann Schultes bedankte sich für das große Vertrauen und ersuchte die neuen Landeskam-merräte um ein konstruktives Mit-einander: „Als Landwirtschafts-kammer sind wir für das große Ganze zuständig und nicht für Einzelinteressen. Unser Auftrag ist, dass das Stück vom Kuchen für alle größer wird.“

In seiner Grundsatzerklärung be-tont der Präsident auch die Not-wendigkeit einer klaren Strategie

chische Bauernbund. An dessen Spitze steht weiterhin Hermann Schultes. Unterstützt wird der wie-dergewählte Kammerpräsident einmal mehr von Vizepräsidentin Theresia Meier und Vizepräsident Otto Auer, die sich ebenfalls erfolg-reich der Wahl gestellt haben. Lan-desrat Stephan Pernkopf nahm im Beisein zahlreicher Partner und Wegbegleiter der heimischen Land- und Forstwirtschaft die fei-erliche Angelobung der, wiederge-wählten Kammerspitze vor. Präsi-

Ab in die neue Funktionsperiode hieß es kürzlich in der Vollver-sammlung der Landwirtschafts-kammer Niederösterreich. Dabei stand nicht nur die Angelobung der neuen Landeskammerräte auf der Tagesordnung. Denn bereits zu Beginn der Eröffnungssitzung durften erfahrene und frisch ge-backene Funktionäre ihre Stimme abgeben, um die Kammerführung der kommenden fünf Jahre zu be-stimmen. Das alte wie neue Füh-rungstrio stellt der Niederösterrei-

| 6 | Die Landwirtschaft

lk Aktuell Mai 2015

bAueRNpARlAmeNt tAgte PERIoDE 2015 BIS 2020 GESTARTET

Eröffnungssitzung stellte Weichen für die Zukunft

Die Welt im Blick

70 Jahre Frieden2015 – ein Jahr des Gedenkens an maßgebliche Ereignisse unse-rer Geschichte: Vor 70 Jahren en-dete der Zweite Weltkrieg, die 2. Republik wurde gegründet, 1955 bekam Österreich wieder einen Staatsvertrag, seit 20 Jahren sind wir Mitglied der EU. Diese Anlässe ermahnen uns, nie zu vergessen, dass Demokratie und Frieden nichts Selbstverständ-liches sind, sondern hart erarbei-tet und verteidigt werden müs-sen. Dennoch ist es heute nicht unbedingt „sexy“ Verantwortung in Politik und Gesellschaft zu übernehmen. Viele Menschen bevorzugen es, von hinten zu kri-tisieren, statt an vorderster Front das demokratiepolitische Leben zu gestalten. Umso mehr gilt es jene zu schätzen, die es sich trotzdem „antun“ Verantwortung zu übernehmen, auch auf die Gefahr hin kritisiert zu werden. Denn ein Zusammenleben läuft nie reibungslos ab, man muss auch bereit sein Kompromisse zu schließen. Es geht um das Ab-wiegen aller Interessen und nicht um das Durchsetzen einzelner. Nur das sichert Frieden. Das NÖ Bauernparlament wurde kürzlich neu gewählt. Eine gute Mischung aller Generationen und Sparten setzt sich für die bäuer-lichen Anliegen ein, erfreulicher Weise auch zahlreiche Junge. Die Arbeit wird sicher nicht einfach und reibungslos, aber Ziel ist es, das bestmögliche Ergebnis für alle zu erreichen. Das ist Demo-kratie und sie müssen wir hoch-halten.

Zum ersten Mal nach der Kammerwahl am 1. März tagte das neu zusammenge-stellte Bauernparlament. Kammerpräsident Hermann Schultes sowie die Vize-präsidenten Theresia Meier und Otto Auer wurden in ihrer Funktion bestätigt.

Almbauern können auf Unterstützung setzen Anlässlich des Obmannwechsels im NÖ Alm- und Weidewirtschaftsverein lud Kammerpräsident Hermann Schultes den neuen Obmann zu einem Arbeitsgespräch ein. „Die Almbauern brauchen Sicherheit in Bezug auf Förderungen und Antrag-stellung um ihre wichtige Funktion in der Erhaltung der Kulturlandschaft und Produktion wertvoller Lebensmittel meistern zu können“, erläuterte der neu gewählte Obmann Josef Mayerhofer. Schultes versprach, sich für die notwendigen Rahmen-bedingen einzusetzen. Er bedankte sich für die unermüdliche Arbeit der niederösterreichischen Almbauern und des Ver-eines. Besonderer Dank gebührte Josef Schrefel, der den Verein 13 Jahre als Obmann führte. Im Bild (v.l.): Altobmann Josef Schrefel, Obmann-Stellvertreter Karl Wagner, Tierzuchtdirektor Andreas Moser, Obmann Josef Mayerhofer, LK-Präsident Hermann Schultes, Obmann-Stellvertreter Anton Teufl und Geschäftsführer August Bittermann. Foto: LK NÖ/Eva Posch

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am Markt: „Die heimische Land- und Forstwirtschaft produziert beste Qualitäten, die weltweit Wertschätzung genießen. Das zeigt sich in unserer Exportstär-ke und Wettbewerbsfähigkeit. Im Dialog mit unseren Marktpart-nern müssen wir am Ausbau die-ser Wertschätzungskette arbeiten, um die Wertschöpfung für alle zu erhöhen.“ Dabei basiert die Qualitätsstrategie laut Schultes auf einem starken Programm der Ländlichen Entwicklung und einer guten Investitionsförderung. „Die bäuerliche Inte-ressenvertretung mit den Verbän-den und Vermark-tungsorganisatio-nen sind Garant für die Durchset-zung notwendiger Rahmenb e din-gungen“, erklärt Schultes und for-dert ganz nach dem Motto „Schau drauf wo´s herkommt“ entspre-chende Weichenstellungen für die heimische Land- und Forstwirt-schaft ein. Egal ob im heimischen Handel, auf den Speisekarten im Gasthaus oder bei internationalen Verhandlungen über den Ausbau von Wirtschaftsbeziehungen – überall dort muss in Zukunft noch mehr der Wert regionaler Produk-te in den Mittelpunkt gestellt wer-den. „Unsere Kammerzugehöri-gen können sich darauf verlassen, dass ihre gesetzliche Interessen-vertretung gemeinsam mit dem

Land Niederösterreich mit großer Verantwortung und Zuversicht die Herausforderungen anpackt und mit aller Kraft für die Anliegen der Land- und Forstwirtschaft ein-steht“, ist Schultes überzeugt und steht den Chancen der Zukunft voller Tatendrang gegenüber. Als Wirtschaft- und Kulturpartner bringen Bäuerinnen und Bauern Lebensqualität in den Ländlichen Raum. Umso wichtiger ist es, das Berufsfeld auch künftig für junge Menschen interessant zu gestal-ten. Ein Ziel, dass das Bauernpar-

lament in den kom-menden Jahren nicht aus den Augen ver-lieren will. Denn nur so kann die Jugend sich ganz bewusst für die Land- und Forst-wirtschaft entschei-den. „Die Vielfalt der

Möglichkeiten unseres Landes bietet eine Vielzahl an Wegen für bäuerliche Betriebe. Im Vertrauen auf die individuelle Leistungsfä-higkeit setzen wir auf die Chan-cen der unterschiedlichen Aus-richtungen unserer Bäuerinnen und Bauern und verwehren uns gegen Gleichmacherei“, betont Schultes. Hier sollen besonders Bildungs- und Beratungsangebo-te Bäuerinnen und Bauern darin unterstützen, persönliche Talen-te zu entdecken und ihren eige-nen Weg zu finden.

Bernadette Laister und eva Posch

„unser Auftrag ist, daran zu arbeiten, gemeinsam stärker zu werden.“

lANdeSkAmmeRRäte HAbeN gewäHlt Das neu gewählte und alt bewährte Füh-rungstrio der LK NÖ Hermann Schultes, Theresia Meier und Otto Auer wurden als Spit-zenvertreter der heimischen Land- und Forstwirtschaft bestätigt. Foto: LK NÖ/Haiden

Mai 2015 lk Aktuell

Die Landwirtschaft | 7

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LK-Ausschüsse zusammengestelltVertiefende Diskussionen, fachlicher Gedankenaustausch und aktuelle Dis-kurse: Das alles und noch vieles mehr ist Aufgabe der Landeskammerräte in den Fachausschüsse. Insgesamt sorgen neben dem Haupt- und Kontroll-ausschuss sieben Fachausschüsse dafür, dass die Anliegen der Bäuerinnen und Bauern bestmöglich vertreten werden können. Wichtiger Tagesord-nungspunkt bei der ersten Vollversammlung nach der Kammerwahl war die Einsetzung jener Ausschüsse. So wurden die Mitglieder des Haupt- und des Kontrollausschusses gewählt. Ebenfalls wurde festgelegt, welche Landes-kammerräte künftig in den Fachausschüssen verteten sein werden. Die Fachausschüsse sind: Ausschuss für Pflanzenbau, Gemüse- und Gartenbau Ausschuss für Wein- und ObstbauAusschuss für Vieh- und MilchwirtschaftAusschuss für ForstangelegenheitenAusschuss für Betriebswirtschaft, Technik und EnergieAusschuss für Bildung, Bäuerinnen und JugendAusschuss für Recht, Steuer, Soziales, Umwelt und Naturschutz

dIe feIeRlIcHe ANgelobuNg der Kammerspitze, allen voran LK-Präsident Hermann Schultes, übernahm Landesrat Stephan Pernkopf. Fotos: LK NÖ/Marschik

„Wir müssen alles tun, damit unser Beruf für die Jugend interessant bleibt.“

| 8 | Die Landwirtschaft

lk Aktuell Mai 2015

NeueS bAueRNpARlAmeNt VoN A BIS Z

Niederösterreichs Landeska mmerräte stellen sich vor

fRANz bAckkNecHt, Winzer und NÖ Wein-baupräsident aus Roh-rendorf, Bezirk Krems

RomAN bAyeR, Bio-Ackerbauer & Winzer aus Falkenstein, Bezirk Mistelbach

ANdReAS boIgeN-füRSt, Marktfrucht-Betriebsführer aus Amelsdorf, Bezirk Horn

ANNA bRANdStetteR, Ackerbäuerin & Milch-viehhalterin aus Zöbern, Bezirk Neunkirchen

kARl bRAuNSteINeR, Milchproduzent & Obst-verarbeiter, Rabenstein, Bezirk St. Pölten Land

JoHANNeS deNNeR, Ackerbauer aus Strons-dorf, Bezirk Mistelbach

tANJA dwoRzAk, Winzerin und Weinkö-nigin aus Deinzendorf, Bezirk Hollabrunn

ANdReAS eHReN-bRANdtNeR, Acker-bauer & Rinderhalter, St. Peter, Bezirk Amstetten

fRANz fIScHeR, Ackerbauer & Forstwirt aus Raabs/Thaya, Be-zirk Waidhofen/Thaya

Rudolf fRIewAld, Ackerbauer mit Schwer-punkt Kompost aus Pi-xendorf, Bezirk Tulln

AloIS fRÖScHl, Schafhalter mit Grün-land aus Gaming, Be-zirk Scheibbs

mARtIN fRüHwIRtH, Bio-Milchviehhalter & Forstwirt aus Arbes-bach, Bezirk Zwettl

pAul glASSNeR, Ackerbauer und Rinder-halter aus Teichmanns, Bezirk Zwettl

Rudolf gRAf, Acker-bauer und Schweine-halter aus Haidersho-fen, Bezirk Amstetten

HeINRIcH HARtl, Ackerbauer & Winzer aus Oberwaltersdorf, Bezirk Baden

dANIel HeINdl, Forst-wirt, Bio-Mutterkuhhal-ter, St. Aegyd am Neu-walde, Bezirk Lilienfeld

Rudolf HÖbINgeR, Ackerbauer & Rinderhal-ter aus Dobersberg, Be-zirk Waidhofen/Thaya

HeRbeRt HÖllmül-leR, Ackerbauer & Rinderhalter aus Wang, Bezirk Scheibbs

kARl HubeR, Acker-bauer – Elefantengras, Sonnenblumen – Wall-see, Bezirk Amstetten

NÖ Bauernbund

Freiheitliche Bauernschaft

Fotos: LK NÖ/Haiden (3), LK NÖ/Marschik

Mai 2015 lk Aktuell

Die Landwirtschaft | 9

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NeueS bAueRNpARlAmeNt VoN A BIS Z

Niederösterreichs Landeska mmerräte stellen sich vor

Die Vollversammlung ist das höchste Ent-scheidungsgremium der Vertretung der Landwirtschaft in NÖ. Sie besteht aus 40 Mitgliedern, die gleichzeitig als Landes-kammerräte Funktionen ausüben. Die Vollversammlung dient der Beratung und Beschlussfassung aller Angelegenheiten der LK NÖ, soweit nicht der Hauptaus-schuss oder der Präsident zuständig sind.

daten und Fakten

JoHANN kReNdl, Milchproduzent & Fleck-viehzüchter aus Kasten, Bezirk St. Pölten Land

mARIo wüHReR, Milchproduzent mit Kalbinnenaufzucht aus Waidhofen/Ybbs

ReINHARd zÖcH-mANN, Ackerbauer & Winzer aus Roseldorf, Bezirk Hollabrunn

JoSef lAIeR, Bio-Ackerbauer, Milchprodu-zent und Forstwirt aus Heinrichs, Bezirk Gmünd

ANdReAS leIdweIN, Ackerbauer aus Dürn-krut, Bezirk Gänsern-dorf

mANfRed mItmAS-SeR, Ackerbauer & Milchproduzent aus Marbach, Bezirk Melk

felIx moNtecucco-lI, Ackerbauer & Forst-wirt aus Prinzersdorf, Bezirk St. Pölten Land

IReNe NeumANN-HARtbeRgeR, Milch-viehhalterin aus Stoll-hof, Bezirk Wr. Neustadt

JoSef plANk, Acker-bauer & Milchpro-duzent mit Wald aus Oberndorf, Bezirk Melk

HeRmANN ScHulteS, Ackerbauer und LK NÖ-Präsident aus Zwern-dorf, Bezirk Gänsern-dorf

otto AueR, Acker-bauer, Schweinezüch-ter, Winzer und LK NÖ-Vizepräsident aus Höflein, Bezirk Bruck

tHeReSIA meIeR, Ackerbäuerin, Rinder-halterin & LK NÖ-Vize-präsidentin aus Mank, Bezirk Melk

cHRIStIAN pleSSl, Ackerbauer mit Kalbin-nenaufzucht & Wald, Hötzelsdorf, Bezirk Horn

JulIuS ScHAueR-HubeR, Ackerbauer & Winzer aus Stetteldorf, Bezirk Korneuburg

peteR ScHmIedlecH-NeR, Ackerbauer & Rin-derhalter aus Lichtenegg, Bezirk Wr. Neustadt

JoHANNeS ScHmuck-eNScHlAgeR, Winzer mit Buschenschank aus Klosterneuburg

RIcHARd ScHobeR, Ackerbauer & Winzer aus Gaweinstal, Bezirk Mistelbach

ReNAte ScHReNk, Bio-Bäuerin aus Schweiggers, Bezirk Zwettl

kARl SommeR, Bio-Mutterkuhhalter & Christbaumproduzent, Maria Laach, Bezirk Melk

INgRId StAcHeR, Ackerbäuerin & Schwei-nehalterin aus Thomasl, Bezirk Korneuburg

RobeRt StRoHmAIeR, Ackerbauer & Schweine-halter aus Hafnerbach, Bezirk St. Pölten Land

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lk Aktuell Mai 2015

große goldene kammermedailleLandeskammerrätin a.D. Josefa Bauer, Bezirk ZwettlLandeskammerrat a.D. Josef Etzenberger, Bezirk KremsLandeskammerrat a.D. Ernst Kellner, Bezirk HollabrunnObmann der Bezirksbauernkammer Mödling a.D. Josef DrexlerObmann der Bezirksbauernkammer Horn a.D. Alfred FraßlObmann der Bezirksbauernkammer Amstetten a.D. Maria LechnerObmann der Bezirksbauernkammer Neunkirchen a.D. Johann MauserObmann der Bezirksbauernkammer Baden a.D. Adolf Steinergoldene kammermedailleLandeskammerrat a.D. Josef Eder, Bezirk LilienfeldLandeskammerrat a.D. Josef Hieger, Bezirk St. PöltenLandeskammerrat a.D. Karl Höfer, Bezirk MelkLandeskammerrat a.D. Karl Kampleitner, Bezirk MelkLandeskammerrat a.D. Josef Mayer, Bezirk MistelbachLandeskammerrat a.D. Franz Nigl, Bezirk MödlingLandeskammerrat a.D. Erich Prand-Stritzko, Bezirk HornLandeskammerrat a.D. Anton Prüller, Bezirk ScheibbsObmann der Bezirksbauernkammer Melk a.D. Robert WieserObmann-Stellvertreter der Bezirksbauernkammer St. Pölten

a.D. Josef HischböckObmann-Stellvertreter der Bezirksbauernkammer Scheibbs

a.D. Veronika SchadenhoferObmann-Stellvertreter der Bezirksbauernkammer Gänserndorf

a.D. Wilfried Zehetbauergroße Silberne kammermedailleLandeskammerrat a.D. Johann Bösendorfer, Bezirk Waidhofen/YbbsLandeskammerrat a.D. Herbert Hofer, Bezirk HornLandeskammerrätin a.D. Renate Kainz, Bezirk Waidhofen/ThayaLandeskammerrat a.D. Martin Rennhofer, Bezirk KremsObmann-Stellvertreterin der Bezirksbauernkammer Hollabrunn

a.D. Annemarie BauerObmann-Stellvertreter der Bezirksbauernkammer Amstetten

a.D. Leopold BuchbergerObmann-Stellvertreterin der Bezirksbauernkammer Melk

a.D. Herta PemmerSilberne kammermedailleLandeskammerrätin a.D. Maria Ledermüller, Bezirk GmündObmann-Stellvertreter der Bezirksbauernkammer Tullnerfeld

a.D. Herta BaumgartnerObmann-Stellvertreter der Bezirksbauernkammer Mödling

a.D. Leopold LechnerObmann-Stellvertreter der Bezirksbauernkammer Wr. Neustadt

a.D. Maria Zöchlingmedaille für Verdienste um die land- und forstwirtschaftObmann-Stellvertreter der Bezirksbauernkammer St. Pölten

a.D. Michael GöschelbauerObmann-Stellvertreter der Bezirksbauernkammer Baden a.D. Gerhard GrafObmann-Stellvertreter der Bezirksbauernkammer Gmünd a.D. Andreas Kolldank und AnerkennungLandeskammerrat a.D. Leopold Brazda, Bezirk Schwechat Landeskammerrätin a.D. Maria Winter, Bezirk HollabrunnObmann-Stellvertreter der Bezirksbauernkammer Krems

a.D. Karl SimlingerObmann-Stellvertreter der Bezirksbauernkammer Neunkirchen

a.D. Josef Wess

die ausgezeichneten Funktionäre für Einsatz geehrt„Unsere Funktionäre haben in den letzten fünf Jahren mitge-arbeitet, Grundsteine gelegt und sind kräftig für die Anliegen der Bäuerinnen und Bauern einge-treten“ erklärt LK-Präsident Her-mann Schultes. Grund genug, um jene Funktionäre vor den Vorhang zu holen, welche mit Abschluss der letzten Periode ihr Amt nie-dergelegt haben. Egal ob als Landeskammerrat, als Obmann einer Bezirksbauernkammer oder als Obmann-Stellvertreter – alle

stellten nicht nur jahrelang ihren Einsatz für die Land- und Forst-wirtschaft unter Beweis, sondern haben auch gezeigt, dass das En-gagement Einzelner tatsächlich etwas bewegen und verändern kann. „Abschied ist immer mit Wehmut verbunden, vor allem da wir zusammengewachsen sind. Verabschieden wir euch zwar aus eurer Funktion, so freue ich mich trotzdem darüber, auf euren Rat und eure Mitarbeit weiterhin zäh-len zu können“, so Schultes.

SelteNe AuSzeIcHNuNg 25 Jahre lang trat Anton Gonaus aus Kirchberg an der Pielach in der Landwirtschaftskammer für seine Berufskollegen ein. Für sein Enga-gement erhielt er die Präsident Reither Medaille überreicht. Es gratulierten Kam-merdirektor Franz Raab, LK-Präsident Hermann Schultes und Präsidialdirektor Ernst Großhagauer. Foto: LK NÖ/Erich Marschik

„Alles klar Herr Kommissar!“ Wer kennt ihn nicht, den Kommissar. Das 1981 veröffentlichte, erste erfolgreiche Rap-Lied eines Weißen. Schön und gut – was hat aber Falco mit uns zu tun? Die Antwort ist leicht: Der Kom-missar geht um. Seit April werden die Kollegen im Gartenbau kontrolliert. Gütesiegel und Co. verlangen nach Sorgfalt in der Produktion und bei den Aufzeichnungen. In den letzten Jahren gab es viele Änderungen und Neue-rungen. Es wird schön langsam komplex. Neues Pflanzenschutzgesetz, mehr HACCP, Hygiene-Standards, Arbeitsschutz – um nur einige Passagen zu nennen. Gerade im großen Wachstumsbereich Convenience, also bei verarbeiteter Frischware, wird’s happig oder eben gefährlich. Hier muss ein entsprechendes hygienebezogenes und gefahrenbezogenes Konzept dahinterstehen. Ein HACCP-Konzept muss her und das sollte wasserdicht sein! Aber nicht nur für tatsächlich verarbeitende Betriebe wird es kon-kreter. Auch bei der Stufe davor wird es engmaschiger. Wenn Sie für Ihre Kollegen mit verpacken und vermarkten werden die Zügel angezogen. Einiges wurde bereits von den einfacher gehandhabten Produzenten-GS zu Packstellen-GS „bugsiert“. Wer hier Unterstützung benötigt, ist bei der lk-projekt richtig. Interne Audits, die Erstellung von HACCP Konzepten und vieles mehr können mit uns und durch uns erarbeitet werden.

di (Fh) GreGor hoFmann, lk-projekt niederösterreich/wien Gmbh

lk projekt bringt Lösungenfür den Betrieb

Mai 2015 lk Aktuell

Die Landwirtschaft | 11 |

Das neue Bauernparlament der Bezirksbauernkam-mer Krems ist einmal mehr für die kommenden fünf Jahre gerüstet. Im Bild (v.l.): Kammersekretär Franz Rehrl, Kammerobmann-Stellvertreter Georg Edlinger, Kammerobfrau Ida Steininger, Kammerobmann-Stellvertreter Franz Xaver Broidl, LK-Vizepräsidentin Theresia Meier und Landeskammerrat Karl Sommer.

Die neue und altbewährte Kammerführung der Bezirksbauernkammer Mistelbach mit Ehrengäs-ten (v.l.): Kammerobmann-Stellvertreter Dieter Schwarz, LK-Vizepräsidentin Theresia Meier, Kammerobmann Hermann Stich, Bezirkshauptfrau Verena Sonnleitner und Kammerobmann-Stellver-treter Roman Spieß.

In der Bezirksbauernkammer Hollabrunn wurde Kammerobmann Friedrich Schechtner (Mitte) in sei-ner Funktion bestätigt (v.l.): Kammersekretär Gerald

Patschka, LK-Vizepräsident Otto Auer, Kammerob-mann-Stellvertreterin Daniela Hagenbüchl-Schabl, Elisabeth Lust-Sauberer und Kammerobmann-Stell-vertreter Leopold Krammer.

Kammerobmann Anton Krenn (Mitte) wurde im Bauern-parlament der Be-zirksbauernkammer Scheibbs in seiner Funktion bestätigt.

Künftig unterstützen ihn als Stellvertreter Maria Zu-lehner und Franz Aigner.

Bei der Eröffnungssitzung der Bezirksbauernkammer Tullnerfeld wurde Obmann Hermann Dam einstim-mig wiedergewählt. Zu seinen Stellvertretern wurden Bezirksbäuerin Eva Hagl-Lechner aus Judenau und Fritz Buchinger aus Muckendorf gewählt.

Bei der Vollversammlung der Bezirksbauern-kammer Zwettel wurde der amtierende Obmann Dietmar Hipp (Mitte) unter dem Vorsitz von Vize-präsidentin Theresia Meier (1.v.r.) wieder gewählt. Mit dabei (v.l.): Bezirkshauptmann Michael Wider-

mann sowie die beiden Kammerobmann-Stellver-treter Josef Maurer und Alois Schmutzer.

Bei der Vollversammlung der Bezirksbauern-kammer Gänserndorf wurde Kammerobmann Manfred Zörnpfenning (2.Reihe Mitte) einstimmig wiedergewählt: Christian Palka (v.l.), Obmann-Stellvertreter Manfred Zillinger, Georg Maier, Anton Burger, Gebietsbäuerin Bernadette Geher, Bezirksbäuerin Christine Zimmermann, Landes-kammerrat Andreas Leidwein und Leiterin der BBK Birgit Hauer-Bindreiter und LK NÖ-Präsident Hermann Schultes.

Bei der Eröffnungssitzung der Bezirksbauern-kammer Waidhofen an der Thaya wurde Nikolaus Noé-Nordberg als Kammerobmann mehrheitlich wiedergewählt. Zu seinen Stellvertretern wurden Christoph Kadrnoschka aus Oberpfaffendorf und Bezirksbäuerin Renate Kainz aus Kleinzwettl ge-wählt.

Bezirksbauernkammern haben gewählt

Österreich ist Vorreiter bei GVO-freiem AnbauDie EU will künftig den Mitglied-staaten überlassen, wie Impor-te, Handel und die Nutzung von GVO auf ihrem Gebiet gehand-habt werden. „Wir gehen den österreichischen Weg der Wahl-freiheit mit Unterstützung der Konsumenten und wollen auch in Zukunft die besten Lebens-mittel der Welt anbieten“, er-klärt Schultes zum Vorschlag des EU-Kommissionspräsidenten, Importverbote bei GVO-Futter-mittel zu nationalisieren. „Wir

wollen keine gentechnisch ver-änderten Pflanzen anbauen und haben uns in dieser Frage er-folgreich gegen Bevormundung gewehrt. Doch wir sind weltweit von Produkten umgeben, bei de-ren Erzeugung Gentechnik-Ver-fahren angewandt werden – wie in der Medizin, der Pharmazie oder dem Verarbeitungsbereich.“

Die Palette reicht laut Schultes von Baumwolle bis hin zu Leci-thin in Schokolade, Keksen oder

Backwaren. „Aber auch hier ist Bevormundung fehl am Platz. Konsumenten sollen selbst ent-scheiden können“, so Schultes.

praktische lösungen gesucht „In Österreich ist vor allem bei Milch, aber auch bei Geflügel und Eiern die GVO-Freiheit durch heimisches Futter gesichert. In der Schweineproduktion sind wir, wie das übrige Europa auch, auf Futtereinfuhren aus Über-see angewiesen“, gibt Schultes

zu bedenken. „Wenn die bisher einheitlichen europäischen Zu-lassungsverfahren für Importe aus Drittländern renationalisiert werden und jedes Land andere Regeln hat, löst das eine Kontroll-flut und eine wahre Kostenex-plosion aus. Es wird nun eine in-tensive Diskussionsphase geben. Am Ende dieses Prozesses sollen tragbar, praktische Lösungen im Sinne der Landwirtschaft und Gesellschaft stehen,“ bekräftigt der LK-Präsident.

47 kINdeR deR mARy wARd VolkSScHule nahmen am Aktionstag der Landwirtschaftskammer Niederösterreich teil. Auf vier Stationen drehte sich alles rund um das Thema Boden. Die Kinder bekamen dadurch vermittelt, wie wertvoll unser Boden eigentlich ist und weshalb man ihn mit Sorgfalt behandeln soll.

und Gemeinden arbeiten auf der einen Seite mit strengen Regeln – Einkaufszentren auf der ‚grü-nen Wiese‘ sind in Niederöster-reich gesetzlich nicht mehr mög-lich – und auf der anderen Seite mit Anreizen und Unterstützun-gen, um die Ortskerne zu bele-ben“, erklärt Landesrat Stephan Pernkopf. Bei einem Aktionstag machten Experten der Landwirt-schaftskammer Niederösterreich auf die Problematiken rund um den Boden aufmerksam. Beson-ders den Kindern sollte die Erde als Bodenschatz näher gebracht werden. 47 Kinder der Mary Ward Volksschule aus St. Pölten folgten der Einladung. Insge-samt vier Stationen warteten auf die Schüler. Schauplätze waren: „Der Boden lebt“, „Gemeinsam gärtnern“, das 1-2-oder-3-Spiel

Über 41.000 bäuerliche Betriebe machen Niederösterreich zum Agrarbundesland Nummer 1. Die Produktionskraft der Land- und Forstwirtschaft ist ganz eng mit dem Zustand der Böden verbunden. So ist die Erhaltung und die Fruchtbarkeit der Pro-duktionsgrundlage Boden für die Landwirte eine zentrale Auf-gabe. Die Gesellschaft profitiert durch regionale Versorgung mit besten Lebensmitteln und von den unzähligen positiven Funk-tionen gesunder Böden für Na-tur und Klima. „Grund und Bo-den sind nicht vermehrbar, nur gesunder Boden ist für Anbau und Produktion von Lebens-mitteln nutzbar. Der sparsame Umgang mit Boden ist ein vor-rangiges Ziel und wichtige Auf-gabe der Raumordnung. Land

2015 ist das offizielle UNO-Jahr des Bodens. Die Landwirtschaftskammer Niederösterreich nahm dies zum Anlass, bei einem Aktionstag 47 Kindern spielerisch den Wert von fruchtbarer Erde näher zu bringen und ihre Bedeutung für die Gesellschaft aufzuzeigen.

AktIoNStAg LANDWIRTScHAFTSKAMMER WILL KINDER FüR DEN ScHuTZ DER BÖDEN BEGEISTERN

Bauern schau n auf gesunde Böden

sowie ein Feinschmeckertrai-ning bei den Seminarbäuerin-nen. Für die fabelhaften Leistun-gen beim Aktionstag erhielten alle eine Urkunde mit dem Titel „Boden-Champignon“ verlie-hen. Eine wertvolle Aktion, die bereits bei der Jugend die im-mense Bedeutung von Boden ins Bewusstsein rückt, wie auch LK-Vizepräsidentin Theresia Meier weiß: „Die hohe Qualität unserer heimischen Lebensmit-tel hängt unmittelbar mit dem schonenden Umgang der Res-source Boden zusammen. Bo-den ist Lebensgrundlage für alle Menschen. Deswegen machen wir aktiv auf den Wert der Böden aufmerksam und fangen bei den Kleinsten an.“

Bernadette Laister und eva Posch

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lk Aktuell Mai 2015

... dass der Humusgehalt heimischer Böden seit den 1990er Jahren angestiegen ist? Ein positiver Gegentrend zu Entwicklungen in anderen Ländern. Maßnahmen, wie zum Beispiel das Österreichi-sche Umweltprogramm (ÖPUL) sind Grund für den Anstieg.

... dass ein Häufchen Humus mehr Lebewesen enthält, als es Leute auf der Erde gibt?

... in NÖ jährlich eine Fläche so groß wie die Stadt Melk ver-baut wird?

Wussten sie, ...

eINS, zweI odeR dReI Spielerisch konnten die Schüler ihr Bodenwissen testen.

SpüRSINN Wie sich Zwiebeln, Erdäpfel und Co. anfühlen konnte jeder einzelne selbst ausprobieren. Die Frage: Wel-ches Gemüse befindet sich in der Tüte?

Mai 2015 lk Aktuell

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Auf nur 12 Prozent der Erdober-fläche erzeugt rund ein Viertel der Weltbevölkerung alle im Handel befindlichen Nahrungsmittel und agrarischen Rohstoffe, so die Wis-senschaft. In 35 Jahren muss je-doch doppelt so viel Nahrung wie heute produziert werden, weil die Weltbevölkerung Jahr für Jahr um 80 Millionen Menschen wächst. Auf der anderen Seite gehen in Österreich täglich mehr als 20 ha, in der Europäischen Union täglich rund 1.000 ha landwirtschaftlicher Boden verloren. „Wir müssen da-her unsere Lebensgrundlage, das Kraftwerk Boden, mit Leidenschaft erhalten“, erklärt LK-Präsident Hermann Schultes. Durch geziel-te Maßnahmen, wie zum Beispiel Winterbegrünung gelang es der Landwirtschaft, die Böden besser vor Wind- und Wasser-Erosion zu schützen. Besonders die Maßnah-men, welche mit dem neuen EU-Programm Ländliche Entwicklung möglich wurden, tragen einen wichtigen Teil zur Bodengesund-heit bei. Auch in Zukunft möchte

die Landwirtschaftskammer in den Bereichen Biodiversität und Begrüngung einen Schwerpunkt setzen. „Wir werden die Beratung in diesen Bereichen weiter aus-bauen und über die neuen Pro-gramm-Möglichkeiten informie-ren. Denn gesunde Böden sind die Grundlage für vitale Bestände und weniger Pflanzenschutz“, so der Kammerpräsident. Damit schließt sich laut Schultes der Kreislauf von der emotionalen Zuwendung zum Boden über den ökonomi-schen Vorteil für den Landwirt bis letztendlich zum Qualitätsvorteil für den Konsumenten.

BuchtippIm Buch „Den Boden verstehen“ von Othmar Nestroy steht der Boden in Theo-rie und Praxis im Mittelpunkt. Der Autor zeigt, worauf es bei der Bo-denpflege und Nutzung ankommt. Erschienen im Leopold Stocker Verlag unter ISBN 978-3-7020-1193-2 zum Preis von 19,90 Euro.

fRucHtbAReR bodeN SIcHeRt lebeNSmIttelVeRSoRguNg Es dauert 2.000 Jahre bis zehn Zentimeter nährstoffreiche Erde entstehen. Heimische Bäuerinnen und Bauern von heute wissen, wie wichtig ein sorgsamer Umgang mit dieser Lebensgrundlage ist. Gezielte Maßnahmen des Österreichischen Um-weltprogrammes helfen ihnen dabei. Illustration: LK NÖ/Eva Kail

lebeNSgRuNdlAge BoDENScHuTZ GEHT ALLE AN

NÖ ist erdverbunden

Am ScHAuplAtz „Gemeinsam gärt-nern“ konnten sich die Kinder in der Anbaupraxis üben.

feINScHmeckeRtRAININg Gemein-sam mit den Seminarbäuerinnen wur-den verschiedene Gemüsesorten ver-kostet.

deR bodeN lebt Bei dieser Station spürten die Kinder Bodenlebewesen auf und erfuhren, wie wichtig sie sind.

übeR odeR uNteR deR eRde Wel-ches Gemüse kann man pflücken und welches muss man aus dem Boden ho-len? Die Seminarbäuerinnen zeigten es.

SpIeleRIScH leRNeN Entertainment, Information und Praxis standen für die Kinder beim Aktionstag der Landwirtschaftskammer Niederösterreich auf dem Programm. Gemeinsam mit den Experten gingen sie auf Erkundungstour und lernten, wie wichtig der Boden für die Landwirtschaft ist. Fotos: LK NÖ/Eva Posch

Unsere Bauern schau´n drauf!

Bodenschatz

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Recht Mai 2015

verletzungsverfahrens veran-schaulichen die folgenden Fälle die durchaus brisante Situation.

„entschädigungspräzedenzfall“

In einem NÖ Vogelschutzgebiet wurde einem Nebenerwerbs-landwirt die Aufforstung einer extensiven Wiese mittels Be-scheid der Naturschutzbehör-de untersagt, weil dies zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Schutzgutes Heidelerche führt. Die Fläche wäre jedoch forstwirtschaftlich rentabler zu nutzen, da sie mit zeitgemäßer Mechanisierung nicht mehr zu bewirtschaften ist. Auf Grund-lage des ablehnenden Beschei-des wurde beim Amt der NÖ

Landwirte, die ohne Bewilligung der Naturschutzbehörde be-stimmte Maßnahmen setzen, riskieren die Vorschreibung einer kostspieligen Sanierung, Verwal-tungsstrafen und die Rückzah-lung von Förderungen. Aber auch Landwirte, die sich um eine Be-willigung bemühen, müssen mit Überraschungen rechnen. Die größte Überraschung bescherte jedoch das Landesverwaltungs-gericht Niederösterreich mit seiner Erkenntnis, dass die Ent-schädigungsansprüche für Ein-schränkungen in Natura 2000 Ge-bieten bereits verjährt seien.Gerade vor dem Hintergrund der geforderten Nachnominierungen aufgrund des laufenden Vertrags-

Eine Reihe von Problemfällen, aber keine Entschädigung für hoheitliche Naturschutzbeschränkungen, so lässt sich derzeit die Situation zusammenfassen.

Landesregierung um die Vergü-tung der vermögensrechtlichen Nachteile angesucht. Nun kam das Landesverwaltungsgericht NÖ zur Erkenntnis, dass die entschädigungspflichtige Ein-schränkung dieser Nutzungs-möglichkeit bereits mit der Ausweisung der Schutzgebiets-verordnung erfolgt sei und der Bescheid lediglich das „aus der Verordnung bewirkte Verbot für den Einzelfall konkretisiert“. Was bedeuten würde, dass alle künftigen Ansprüche in den 36 ausgewiesenen Europaschutz-gebieten im Gesamtausmaß von 23 Prozent der Landesfläche be-reits verjährt sind.Diese Entscheidung kam völlig

NAtuRA 2000 PRoBLEMFäLLE

Entschädigungen sichern

Waldbrände können verschiedene Ursachen haben; unter anderem auch eine unsachgemäße oder sorglose Vorgangsweise beim Abbrennen von Pflanzenresten im Wald oder in Waldnähe.

Verhältnisse vorherrschen, die die Ausbreitung eines Wald-brandes begünstigen, auch in Waldnähe (Gefährdungsbe-reich), ist das Entzünden oder Unterhalten von Feuer durch hiezu nicht befugte Personen und der unvorsichtige Umgang mit feuergefährlichen Gegen-ständen verboten.

Hiezu zählt auch das Wegwer-fen von brennenden oder glim-menden Gegenständen, wie insbesondere von Zündhölzern und Rauchwaren“.

Aufgrund der aktuellen Borken-käfergefährdung und des oft als zweckmäßig erachteten Verbren-nens von befallenem Material wie Rinde, Äste oder Wipfelstücke seien hier die wichtigsten forst-rechtlichen Bestimmungen zum Schutz vor Waldbrand angeführt.

Rechtliche grundlagen

Grundsätzlich ist das Feuer-entzünden im Wald durch das Forstgesetz folgendermaßen ge-regelt: „Im Wald, in der Kampf-zone des Waldes und, soweit

wer darf feuer entzünden?

Zum Entzünden oder Unter-halten von Feuer im Walde sind demnach befugt:

der Waldeigentümer, sei-ne Forst-, Forstschutz- und Jagdschutzorgane und Forstarbeiter,

sonstige Personen, sofern sie im Besitze einer schriftlichen Erlaubnis des Waldeigentü-mers sind, und

im Gefährdungsbereich der Grundeigentümer und seine Beauftragten.

Ständige Zelt- oder Lagerplätze können vom Verbot des Entzün-dens oder Unterhaltens von Feuer durch hiezu nicht befugte Perso-nen ausgenommen werden, sofern die Behörde dies bewilligt. Ist der Waldeigentümer nicht selbst der Antragsteller, so ist dem Antrag dessen Zustimmungserklärung anzuschließen. Die Bewilligung ist zu erteilen, wenn keine Gefähr-dung durch Feuer besteht. Erfor-derlichenfalls ist die Bewilligung von Bedingungen und Auflagen zur Hintanhaltung einer Wald-brandgefahr abhängig zu machen.

foRStRecHtlIcHe beStImmuNgeN zum ScHutz VoR wAldbRANd

Feuerentzünden im Wald

Mai 2015 Recht

Die Landwirtschaft | 15 |

überraschend, weil der Oberste Gerichtshof in zwei Fällen (OÖ/Stmk) die bloße Einbeziehung von Grundstücken in ein Europa-schutzgebiet ohne Festlegung von konkreten Ge- und Verboten nicht als entschädigungsfähige Nut-zungsbeeinträchtigung eingestuft hat. Die Landwirtschaftskammer

di ernst reischauer ref. umwelt tel. 05 0259 27401 [email protected]

HeRR keRNStock bleibt auf mehre-ren Klaubsteinhaufen vorerst sitzen. Foto: LK NÖ/Reischauer

dAS ScHlAgbReNNeN sollte man auf das unumgänglich notwendige Ausmaß beschränken, da ein Gefähr-dungspotential im Hinblick auf einen Waldbrand gegeben ist.

Foto: LK NÖ/Werner Sinn

di WoLFGanG GrünWaLd ref. Waldbau-u. Waldbe-wirtschaftung tel. 05 0259 24102 [email protected]

zu verfassen und vom Landwirt zu bezahlen ist.

„feststellungsfall“

Landwirt Gerhard K. nahm vor der geplanten Entfernung von zehn „Gefahrenstellen“, Steine und Wurzelstöcke im Gesamt-ausmaß von 690 Quadratmetern in einem Vogelschutzgebiet vor-sorglich Kontakt mit der Na-turschutzbehörde auf. Obwohl aufgrund der Geringfügigkeit des Eingriffes bei einer Erstein-schätzung keine erhebliche Be-einträchtigung befürchtet wurde, hat er nun einen Bescheid, dass er dies ohne eine aufwendige Na-turverträglichkeitsprüfung nicht in Angriff nehmen darf.

Die von der Behörde zugezoge-ne Ornithologin argumentierte mit dem Summationseffekt und forderte eine Naturverträglich-keitsprüfung. Der Fall liegt derzeit beim Landesverwaltungsgericht. Falls auf die Beseitigung von eini-gen Stellen, wie zum Bespiel einen

Klaubsteinhaufen verzichtet wird, dann könnte unter Umständen die Prüfungspflicht fallen.

„Normalfall“

In den NÖ Europaschutzgebie-ten sind keine Ge- und Verbote vorgeschrieben, weil die Bewirt-schaftung bis auf bestimmte Aus-nahmeregelungen mit Maßnah-men vertraglicher Art (Stichwort: ÖPUL) geregelt werden. Landwir-te sind jedoch gut beraten, wenn sie die Naturverträglichkeitsprü-fungspflicht für Projekte, die sich einzeln oder in Zusammenwir-kung mit anderen Projekten er-heblich auf ein Gebiet auswirken könnten, im Auge behalten und im Zweifelsfall um eine Erstein-schätzung bei der Bezirksverwal-tungsbehörde ansuchen.

Niederösterreich sorgt nun dafür, dass gegen diese Erkenntnis Be-schwerde an den Verfassungsge-richtshof erhoben wird.

Ein LK Ziel 2015 bis 2020 ist, Ent-wicklungsmöglichkeiten von Be-trieben zu verbessern. Das heißt nicht zuzusehen, wie Nutzungs-möglichkeiten ohne entspre-chende Entschädigung einge-schränkt werden.

„Sanierungsfall“

Dem Landwirt Markus H., der „Bicheln“ in einem Vogelschutz-gebiet Waldviertel zur besseren maschinellen Bewirtschaftung entfernte und bestehende Drai-nagegräben erweiterte, wurde aufgrund einer privaten Anzei-ge von der Bezirkshauptmann-schaft mittels Bescheid verpflich-tet, den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen. Aber nicht in Eigenregie, sondern nach einem Sanierungsplan, der von einer „landschaftsplanerisch-ökologisch geschulten Person“

Ist Schlagbrennen erlaubt?

Das Schlagbrennen oder sons-tiges flächenweises Abbrennen von Pflanzenresten (Schlag- und Schwendabraum, Fratten) ist nur zulässig, wenn damit nicht der Wald gefährdet, die Bodengüte beeinträchtigt oder die Gefahr eines Waldbrandes herbeigeführt wird. Das beabsichtigte Anlegen solcher Feuer ist spätestens vor Beginn unter Angabe des Ortes und des Zeitpunktes der Ge-meinde zu melden. Die zum Feu-erentzünden befugten Personen haben mit größter Vorsicht vor-zugehen. Das Feuer ist zu beauf-sichtigen und vor seinem Verlas-sen sorgfältig zu löschen.

Der Vollständigkeit halber wird darauf hingewiesen, dass die an-geführten forstrechtlichen Be-stimmungen durch das Bundes-gesetz über ein Verbot des Ver-brennens biogener Materialen

außerhalb von Anlagen, das bei-spielsweise für das Verbrennen von Stroh auf Feldern gilt, nicht berührt werden. In Zeiten außerordentlicher Brandgefahr hat die Behörde für besonders waldbrandgefährdete Gebiete jegliches Feuerentzün-den sowie das Rauchen im Wald und in dessen Gefährdungsbe-reich generell zu verbieten und dies entsprechend kund zu ma-chen. Reicht dies nicht aus, hat die Behörde sogar jegliches Be-treten dieser Gebiete durch an der Waldbewirtschaftung nicht beteiligte Menschen zu verbieten.

Schlagbrennen vermeiden

Grundsätzlich ist zu empfehlen, das Verbrennen von Pflanzen-resten im Wald auf das unum-gänglich notwendige Ausmaß zu beschränken, da das Schlagbren-nen sowohl aus Umweltschutz-

gründen nicht zweckmäßig ist, als auch dadurch immer ein be-trächtliches Gefährdungspoten-tial im Hinblick auf einen Wald-brand gegeben ist. Ein Beispiel der letzten Zeit hat gezeigt, dass Waldbrände auf diese Weise so-gar im Winter entstehen können.

Besonders gefährlich ist das Ver-brennen auch im Frühjahr bei ausgetrockneter Bodenvegeta-tion. Bezüglich des Unschädlich-machens von durch Borkenkä-fer befallenem Material sollten jedenfalls alternative mechani-sche Behandlungsmethoden wie das Verhacken oder Mulchen be-vorzugt werden.

denen technischen Einrichtun-gen bestehen, ist eine Dokumen-tation über das baubehördliche Verfahren nötig. Das kann drei mögliche Formen haben.Eine Baubewilligung be-

stehend aus dem Baubescheid gegebenenfalls samt Nieder-schriften auf die im Baube-scheid Bezug genommen wird und aus einem Bauplan. Die Pläne müssen einen Bezug zum Bescheid aufweisen (GZ oder Ähnliches).

Eine Bauanzeige, die von der Gemeinde zur Kenntnis ge-nommen wurde. Zusätzlich sind die Beschreibungen und Skizzen der Bauanzeige mit dem Vermerk der Baubehörde notwendig.

Ist für die Investition aus Sicht der Baubehörde we-der Baubewilligung noch die Bauanzeige notwendig, ist dies von der Baubehörde (Gemeinde, Magistrat) zu bestätigen.

Bei allen drei Arten der Bestä-tigung der Einhaltung des bau-behördlichen Verfahrens muss eine eindeutige Skizze oder planliche Unterlage mit Lage

Ein Antrag ist dann vollständig, wenn alle für die Beurteilung und Bewertung notwendigen Unterla-gen vorliegen und sich alle Fragen beantworten lassen. Abhängig vom Fördergegenstand und ob der Antrag in das Auswahlverfah-ren kommt, sind unterschiedliche Beilagen erforderlich. Stellt sich heraus, dass noch weitere Unter-lagen notwendig sind, dann wer-den diese nachgefordert. Mit dem Eingang der letzten notwendigen Informationen ist der Antrag dann tatsächlich vollständig.

Auf jeden fall erforderlich

Auf jeden Fall erforder-lich sind Antragsformular, Vorhabensdatenblatt und VerpflichtungserklärungDiese Unterlagen müssen voll-ständig ausgefüllt sein. Sind noch nicht alle Unterlagen verfügbar und werden diese nachgereicht, ist das bei den vorgegebenen Fel-dern anzukreuzen.Bei vorläufigen Anträgen, wo be-reits eine Antragsnummer verge-ben wurde, ist diese im vorgese-henen Feld des Antragsformulars einzutragen. Ansonsten läuft man Gefahr einen neuen Stichtag zu

bekommen, da nicht hervorgeht, dass es sich um die Ergänzung des Antrags handelt.Wichtig ist auch, dass an allen vorgesehenen Stellen die not-wendigen gültigen Unterschrif-ten vorhanden sind. Ohne diese wird der Antrag nicht angenom-men. Entscheidend ist auch, die beantragten Kosten genau dar-zustellen. Findet man dafür im vorgesehenen Antragsformular nicht genügend Platz, sind diese im Antragsformular zusammen-gefasst hinzuschreiben und in einem Beilagenblatt, im Internet und auf der BBK verfügbar, de-tailliert anzugeben.

B e t r i e b s w i r t s c h a f t l i c h e Basisdaten des BetriebesIm Rahmen der Antragstellung sind vom Förderwerber alle An-gaben zu machen, die notwen-dig sind, um die Beurteilung des Betriebes sowie der Investition durchzuführen. Vor allem steht dabei die betriebswirtschaftli-che Beurteilung im Vordergrund. Von der bewilligenden Stelle wird dann in Abhängigkeit des Projek-tes ein elektronischer Betriebs-plan oder eine Projektbeurteilung

erstellt. Dafür muss entweder ein elektronisch freigegebenes Be-triebskonzept oder ein vollstän-dig ausgefüllter Erhebungsbogen vorliegen.

QualifikationsnachweisEin Nachweis über die Qualifika-tion im landwirtschaftlichen Be-reich ist beizulegen, zum Beispiel Facharbeiter, Meister oder der Abschluss einer höheren land-wirtschaftlichen Ausbildung. Al-ternativ zählt auch die fünfjährige Berufserfahrung als Mindestan-forderung für die Investitionsför-derung. Dabei können SVB-Nach-weise, INVEKOS-Meldungen und gemeldete Zeiten am Betrieb samt Bestätigung des Betriebsführers anerkannt werden. Liegt keine Qualifikation vor, kann man die Ausbildungsbestätigung binnen zwei Jahren nachreichen. Zu be-achten ist, dass nur bereits vorlie-gende Ausbildungen im Auswahl-verfahren anerkannt werden!

Gebäude, ortsfeste Anlagen und technische Einrichtungen Bei allen Fördergegenständen, die aus Gebäuden, baulichen An-lagen oder ortsfesten, fix verbun-

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förderung Mai 2015

beI bAulIcHeN INVeStItIoNeN wird die Kostenplausibilisierung mittels der Baukostenrichtsätze vorgenommen. Foto: Bildarchiv lko

INVeStfÖRdeRuNg 2014 bIS 2020

Anträge ab sofort vollständig einreichen

Das Einreichen vollständiger Anträge ist besonders wichtig, da nur diese im Auswahlverfahren berücksich-tigt werden können. Wann ein vollständiger Antrag vorliegt und welche Unterlagen vorrangig dafür notwen-dig sind, lesen Sie im folgenden Beitrag.

Mai 2015 förderung

Die Landwirtschaft | 17 |

WasserrechtsbescheidBei Investitionen in die Beregnung und Bewässerung ist der Nach-weis, dass die Wasserentnahme wasserrechtlich bewilligt ist, un-bedingt erforderlich. Aus diesem Grund ist der aktuelle Wasser-rechtsbescheid vorzulegen.

Einheitswertbescheid/Zuschlag zum EinheitswertBei Betrieben, die unter drei Hektar landwirtschaftliche Nutz-fläche haben und die Ausnahme bezüglich dieser Mindestanfor-derung in Anspruch nehmen wollen sowie bei Garten- und Obstbaubetrieben ist der Ein-heitswertbescheid beziehungs-weise der Nachweis des Zuschla-ges erforderlich.

Heizlastberechnung gemäß ÖNORM B 8135Dient die Heizung nicht nur der Urproduktion im Sinne der land-wirtschaftlichen Investitions-förderung und der Versorgung allfälliger Wohneinheiten des Be-triebes, so ist eine Heizlastberech-nung vorzulegen. Daraus ergibt sich die endgültige Zuordnung zu den möglichen Förderschienen.

AuswahlverfahrenUnterlagen, die dem Nachweis von Punkten für das Auswahl-verfahren dienen, müssen auch bei der vollständigen Antragstel-lung mitabgegeben werden. Die-se Nachweise können vor allem die Bereiche Mitgliedschaft beim TGD, Teilnahme bei einem Qua-litätsprogramm sowie die Mit-gliedschaft bei definierten Ver-bänden betreffen.Bei Fragen stehen Ihnen die zuständigen BW-Berater der Bezirksbauernkammern so-wie die Informationen auf www.noe.lko.at unter Förderun-gen/Investitionsförderung zur Verfügung.

zur Kostenplausibilisierung vor-zulegen. Bei einem Angebotswert bis 10.000 Euro sind zwei Angebote und bei Kosten über 10.000 Euro sind drei Angebote notwendig. Für förderbare Biomasseheizanlagen bis 100 Kilowatt sind keine Ange-bote notwendig, da für diese ma-ximal förderbare Standardkosten verwendet werden.

Einkommensnachweis bei außerlandwirtschaftlichem EinkommenLiegt eine außerlandwirtschaft-liche Erwerbstätigkeit vor, so sind die wichtigsten Nachweise bei unselbstständig Erwerbs-tätigen der Jahreslohnzettel aus dem Jahr vor der Antragstellung oder bei selbstständig Erwerbs-tätigen der letzte verfügbare Einkommensteuerbescheid. Bei juristischen Personen kann auch der Körperschaftsteuerbe-scheid notwendig sein.

SchuldenbestätigungFalls in der Ausgangssituation Verbindlichkeiten vorliegen, so sind diese von der jeweiligen Bank zu bestätigen. Diese Daten werden vor allem für die Beurtei-lung der Wirtschaftlichkeit und Finanzierbarkeit benötigt.

Kreditzusage bei Agrarinvesti-tionskredit (AIK)Ist geplant, auch die Förderung mittels Agrarinvestitionskredit (AIK) zu beantragen, so ist die Zusage des Kreditinstitutes über die mögliche Gewährung eines Kredites (Promesse) notwendig. Dabei sind vor allem die zugesi-cherte Kredithöhe, die Laufzeit und die Bezugnahme zu den gel-tenden Bestimmungen für Agrar-investitionskredite notwendig.

DüngerverträgeIst es bei tierhaltenden Betrieben notwendig, dass Wirtschaftsdün-ger an andere Betriebe abgege-ben wird, um die Voraussetzun-gen bezüglich des Stickstoffanfal-les zu erfüllen, dann ist dies über dementsprechende Verträge nachzuweisen.

tungsbefugnis vorliegt.

Nachweis für Zuschläge zum InvestitionszuschussFür die möglichen Zuschläge wie Bergbauernbetriebe mit hoher Erschwernis, Junglandwirtezu-schlag und Bio-Zuschlag, sind entsprechende Nachweise bei-zulegen. Bei dem Nachweis der BHK-Punkte ist der aktuell gül-tige Stand der Punkte relevant. Für den Junglandwirtestichtag ist ein Versicherungsdatenauszug vorzulegen und für den Bio-Zu-schlag der Kontrollvertrag, der zum Antragszeitpunkt bereits gelten muss. Die Zuschläge sind nicht kombinierbar.

Kostenplausibilisierungs- unterlagenBei baulichen Investitionen wird die Kostenplausibilisierung mittels der Baukostenrichtsätze vorge-nommen. Aus diesem Grund muss man beim Antrag die Maße der Baulichkeiten genau anführen. Bei Umbauten muss man genau be-schreiben, welche Teile umgebaut werden.Bei technischen Investitionen er-folgt die Plausibilisierung grund-sätzlich auf Basis der „ÖKL-Richt-werte für Maschinenselbstkosten“. Für Kategorien von Maschinen und Geräten, die in diesen Selbst-kosten nicht enthalten sind, ist es weiterhin notwendig, Angebote

und Ort sowie eine Darstellung der genauen Größe der Investi-tion vorhanden sein.

welche unterlagen können erforderlich sein?

Eine Reihe von Unterlagen sind nur dann notwendig, wenn ge-wisse Voraussetzungen oder Situ-ationen vorliegen. Hier ein Über-blick welche dies am häufigsten sein können.

Firmenbuch/Vereinsauszug/OrganisationsstatutDiese Unterlagen beschreiben den Förderwerber näher, falls es sich nicht um natürliche Per-sonen oder Ehegemeinschaften handelt. Um zu wissen, welche Personen bei der jeweiligen Ge-sellschaft oder Personenver-einigung beteiligt sind, ist diese Unterlage erforderlich.Gegebenenfalls kann neben dieser Unterlage bei Personen-vereinigungen mit mehreren Mitgliedern, zum Beispiel bei Gemeinschaftsmaschinen, ein Zusatzblatt notwendig sein. Auf diesem Blatt müssen beteilig-te Personen samt deren Unter-schriften vorhanden sein.

Vollmacht bei VertretungVertritt man eine andere Person oder eine Gesellschaft muss aus den vorzulegenden Unterlagen hervorgehen, dass eine Vertre-

INVeStfÖRdeRuNg 2014 bIS 2020

Anträge ab sofort vollständig einreichen

di Gerhard saLmann ref. Förderung tel. 05 0259 25201 [email protected]

| 18 | Die Landwirtschaft

förderung/Recht Mai 2015

Sie haben unterschiedliche Kre-dite laufen? Sie benötigen eine Zwischenfinanzierung? Sie wol-len investieren? Wir überprüfen Kreditkonditionen, Zinssätze, Sicherheiten, Spesen und der-gleichen bei bestehenden Kre-diten, Zwischenfinanzierungen, Kontokorrentkrediten oder bei Neukrediten. Die Praxis hat uns gezeigt, dass bereits bei der

Ausverhandlung der Bankspe-sen der Beratungsaufwand oft-mals mehrfach hereingespielt werden konnte. Nützen daher auch Sie die Chance und pro-fitieren auch Sie vom billigen Zinsniveau.Eine telefonische Erstauskunft ist kostenfrei, für Individualbe-ratung verrechnen wir 120 Euro pro Stunde inklusive Umsatz-

steuer. Reisekosten werden bei Bedarf zusätzlich verrechnet. Die Beratung erfolgt auf Ihren Wunsch telefonisch, persönlich in der LK NÖ, in der BBK oder vor Ort am Hof.

dr. martin Karner

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Mit unserem Beratungsprodukt „Kredit-Check“ konnten wir bereits vielen Land-wirten helfen, Geld zu sparen. Wie die Beratung abläuft, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

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Kostenbeitrag: Grundberatung ist kostenfreiFür die zusätzlichen Angebote: 120 Euro pro Stun-de (inkl. USt). Reisekosten werden bei Bedarf zusätzlich verrechnet.

Beratungsort: telefonisch, Landwirtschafts-kammer NÖ, auf Wunsch in der BBK oder vor Ort am Hof

Ihr Ansprechpartner: Dr. Martin KarnerTel. 05 0259 21000, [email protected]

10202

fläcHeNpRämIe füR exteN-SIVe, NAtuRNAHe teIcHwIRt-ScHAft eRSt Ab 2016In der letzten Ausgabe des Bauern-journals wurde bereits die geplante nationale Sonderrichtlinie zur Förderung einer extensiven und naturnahen Teichwirtschaft vorge-stellt. Diese Sonderrichtlinie ist das Nachfolgeprogramm der ehemaligen ÖPUL Förderung für Teiche. Der Einstieg wird, wie nun seitens des Ministeriums (BMLFUW) bekannt wurde, erst ab dem nächsten Jahr für den Verpflichtungszeitraum 2016 bis 2020 möglich sein. Für 2015 ist keine Antragstellung und Förderung möglich. Über genauere Inhalte zur zukünftigen Antragstellung wird in einer der nächsten Ausgaben informiert, sobald die einschlägige Richtlinie erlassen wurde.

Leo Kirchmaier BaKK.techn. tel. 05 0259 23102 [email protected]

richtigstellung

Die Strafen bei Lohn- und Sozial-dumping wurden für Dienstgeber empfindlich verschärft. Die Ände-rungen betreffen die Beschäftigung inländischer und ausländischer Arbeitnehmer aller Branchen und Unternehmensrechtsformen.Die Infoveranstaltung findet am 18. Mai um 9.30 Uhr im Vortrags-saal der LK NÖ, Wienerstr. 64, 3100 St. Pölten, statt.

Inhalte der Veranstaltung

Wo gelten die neu-en Bestimmungen in der Landwirtschaft?

Worum geht es bei Lohn- und Sozialdumping, was versteht man konkret darunter und

wann liegt der Tatbestand vor?Bedeutung der richtigen

KollektivvertragseinstufungWas ist bei Bonuszahlungen,

Mehr- und Überstundenent-lohnung, usw. zu beachten?

Rolle der korrekten Arbeits-zeitaufzeichnungen betref-fend Mitarbeiter, Erntehelfer und Saisonarbeiter.

Was ist bei Kontrollen und Prüfungen zu beachten?

Worauf ist bei der Beauf-tragung nicht ausländischer Dienstleister zu achten?

Im Anschluss stehen die vor-tragenden Sozial- und Arbeits-rechtexperten zur Diskussion bereit.

Die LK NÖ und der Arbeitgeberverband der Land- und Forstwirtschaft in Niederös-terreich, Burgenland und Wien informieren zu diesem Thema.

loHN- uNd SozIAldumpINg – VeRScHäRfte StRAfeN

Worauf Sie aufpassen sollten

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Vortragende

Ulrike Österreicher, Geschäfts-führerin Arbeitgeberverband der Land- und Forstwirtschaft in NÖ, Burgenland und Wien und Wolfgang Dobritzhofer, Ref. Sozial- und Arbeitsrecht der LK NÖ

Anmeldung bis spätestens 13. Mai schriftlich oder per Fax an LK NÖ, Wiener Str. 64, 3100 St. Pölten; per Fax: 05 0259 95 22400 oder per Telefon Tel. 05 0259 22400 oder per E-Mail [email protected]

Kursbeitrag von 10 Euro wird Vorort eingehoben.

Getreide

An den internationalen Getreidemärkten hat sich die Stimmung in den letzten Wochen doch etwas eingetrübt. Nach zwei globalen Rekordernten und damit verbunde-nen komfortablen Lagerbeständen deutet derzeit vieles auf eine weitere überdurchschnittliche Getreideernte hin. Der EU-Prognosedienst MARS hat die Ertragserwartungen zur europäischen Ernte 2015 zuletzt deutlich angehoben. Auch auf dem Balkan, der Ukraine und im Süden Russ-lands zeigen sich die Wintersaaten aktuell in einem guten Zustand. In den bislang zu trockenen US-Brotweizen-gebieten sorgten Niederschläge zudem für Entspannung. Diese positiven Meldungen gingen nicht spurlos an den Getreidebörsen vorüber. An der Euronext Paris verlor der Weizenkontrakt der neuen Ernte im Monatsvergleich über sieben Prozent und lag zu Redaktionsschluss bei 179,- € je Tonne. Der Maiskontrakt der neuen Ernte gab um vier Prozent auf 166,- € je Tonne nach.

KreditzinsenIm Februar 2015 betrugen die durchschnittlichen Zinsen für be-

stehende EURO-Kredite von (nicht-finanziellen) Unternehmen mit

Laufzeit bis zu 1 Jahr 2,06 %

1 bis 5 Jahre 2,50 %

über 5 Jahre 2,26 %

neue Kredite bis 1 Mio. Euro 2,13 %

Bezugszinsätze 03/2015 3 Monats-EURIBOR 0,03 %

Sekundärmarktrendite 0,42 %

AiK-Zinssatz 1.1.-30.6.Der Bruttozinssatz für die Agrarinvestionskredite beträgt 1,625 %.

Daraus ergibt sich zB ein Nettozinssatz für den Kreditnehmer von

0,880 % (36%iger Zinsenzuschuss)

0,687 % (50%iger Zinsenzuschuss)

0,344 % (75%iger Zinsenzuschuss)

Durch den genannten Bruttozinssatz sind Spesen (auch Entgelte

für die Kontoführung) durch den angeführten Zinssatz bereits

abgedeckt.

Mag. Gerhard SulzmannKoordinator Verein GR Marchfeld-spargel g.g.A., Spargelproduzent

3 neue Trends beim Spargelabsatz2015 ist mit einem Erntebeginn zwischen dem 20. und 25. April wieder ein normales Spargel-jahr. Auf rund 620 ha wird in Österreich Spargel angebaut, zu zwei Drittel Weißspargel und zu rund 30 Prozent Grün-spargel. Insgesamt konnten 2014 2.500 Tonnen geerntet werden. Rund die Hälfte des von uns verbrauchten Spargels wird auch in Ö erzeugt, die restliche Menge das ganze Jahr hindurch importiert. Auf NÖ entfallen rund zwei Drittel von Anbau und Produktion. Der Anteil der geschützten Her-kunft „Marchfeldspargel g.g.A.“ beträgt 55 Prozent an der Ö Produktion. Die Handelsketten setzten anstatt auf Importware immer stärker auf Spargel aus Österreich. Darüber hinaus sind beim Spargelabsatz in den letzten Jahren drei Trends zu beobachten: Immer beliebter werden Grünspargel, geschälter Spargel und Biospargel. Eine große Herausforderung der heimischen Produktion sind die hohen Personal- und Lohnne-benkosten. Umso unerfreulicher ist es, dass Spargel vom LEH in den letzten Jahren schon zu Be-ginn der Vermarktungssaison, wo kaum ausreichend Angebot vorhanden war, zu Aktionsprei-sen angeboten wurde.

Auch 2015/16 könnte das US-An-gebot sehr groß bleiben. Die Re-kordanbaufläche des Vorjahres dürfte erneut vergrößert werden, da im Süden der USA Mais nicht wie geplant angebaut werden konnte. Durch das global sehr umfangreiche Angebot ist auch mittelfristig mit seitwärts gerich-teten Preisen zu rechnen. Sollten die US-Vegetationsbedingungen in diesem Sommer wieder güns-tig ausfallen, kann auch weiterer Druck auf die Preise entstehen. Sojabohnen dürften aber weiter gefragt bleiben, so wird 2015/16 weiter ein hoher chinesischer Importbedarf erwartet, da der Sojabohnenanbau zugunsten er-tragreicherer Kulturen wie Mais und Weizen erneut stark einge-schränkt werden soll.

aber nach zähem Start u.a. durch Streiks der Truckfahrer an Fahrt gewonnen und man erwartet ähnlich umfangreiche Ausfuhren wie in der vergangenen Saison. Zu Preisen, die um 180 US-$/t unter der Saison 2013/14 liegen, fallen die US-Ausfuhren um fast 10 Prozent größer als im Vorjahr aus, und die USA werden vor Bra-silien zum größten Exportland.

Seit Mitte des Vorjahres kos-ten Sojabohnen und Sojaschrot international und in Österreich um mindestens 50 €/t weniger als ein Jahr zuvor. Für die nächs-ten Monate bleibt das Anstiegs-potenzial der internationalen Sojapreise begrenzt. Die erwar-tete brasilianische Rekordernte ist eingebracht und auch die ar-gentinische Ernte hat unter guten Voraussetzungen begonnen. In Summe wird eine globale Ge-samternte von 316 Mio. t erwar-tet, + 12 Prozent zu 2013/14. Ob die Ernten auch am Markt verfüg-bar sind, wird immer stärker von der Abgabebereitschaft der Land-wirte bestimmt. Die lokalen La-gerkapazitäten in Siloschläuchen sind stark vergrößert worden. Die Exporte aus Brasilien haben

Produktion und Ausfuhren liegen 2014/15 in den Hauptanbauländern USA, Brasilien und Argentinien auf neuen Höchstständen.

SojA PREISNIvEAU DEUtlIch UNtER 2013/14

Globales Rekordangebot

MarktMai 2015 Markt

Die landwirtschaft

| 19 |

Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

SchweinepreiseBasis 84-103 kg SG, 57 % MFAMonatspreise in Euro pro kg SG, netto

Ferkelpreise30 kg FerkelMonatspreise in Euro pro Stück, nettoMonatspreise in Euro pro kg SG, netto

StierpreiseJungstiere R3, frei Schlachtstätte

ferKeL

Der heimische Ferkelmarkt präsentierte sich im letzten Monat durchwegs von seiner stabilen Seite. Das Angebot stieg zwar saisonbedingt et-was an, konnte aber ohne größere Probleme bei den heimischen Mastbetrieben zu stabilen Kon-ditionen vermarktet werden. Um die Inlandsver-sorgung sicherstellen zu können, wurden in den letzten Monaten keine Ferkel exportiert. Mit den nun steigenden Ferkelzahlen dürfte der Export nach Südosteuropa aber wieder forciert werden. Die NÖ Ferkelnotierung blieb im Vergleich zum Vormonat stabil bei 2,30 € je kg. Erfahrungs-gemäß bringt das steigende Angebot in den kommenden Wochen die Ferkelpreise tenden-ziell unter Druck. Bedingt durch die europaweit gute Nachfrage und dem erwarteten positiven Preisverlauf bei den Mastschweinen dürfte der Preisrückgang heuer aber nur schwach ausfallen.

Schweine

Der europäische Schweinemarkt zeigte sich im April von seiner wechselhaften Seite. Während in der ersten Monatshälfte die Vermarktung trotz fehlender Schlachttage zu Ostern ohne größere Verwerfungen über die Bühne ging, entwickelte sich die Absatzsituation zuletzt nicht mehr ganz so erfreulich. Am österreichischen Markt sorgten zudem verstärkte Lebendimporte aus Kroatien und Tschechien für zusätzliche Angebotsmen-gen und Preisdruck. Der Basispreis konnte sich im letzten Monat nach einem Auf und Ab leicht verbessern und lag zu Monatsende bei 1,34 € je kg. Im Mai sollte sich dennoch langsam eine freundliche Stimmung durchsetzen können. Wärmere Temperaturen sorgen üblicherweise für einen kräftigen Nachfrageschub bei Grillartikeln und Frischfleisch. Für die kommenden Wochen erwartet man daher steigende Preise.

rinder

Ende März betrug die Preisdifferenz zwischen österreichischen und bayerischen R3-Stieren 17 Cent pro kg. Mittlerweile hat sich dieser Unterschied wieder etwas verkleinert, da der heimische Stiermarkt in den letzten Wochen von deutlichem Abschwung gekennzeichnet war. Um insgesamt 12 Cent gab die Notierung für Schlachtstiere im letzten Monat nach und vollzog damit die deutsche Abwärtsbewegung vom März nach. Die Schlachtzahlen blieben im April um 15 Prozent unter dem Vorjahr und damit etwa auf dem Niveau von 2013. Das Interesse der Schlachtbetriebe ist verhalten. Der Inlands-absatz blieb in den letzten Wochen hinter den Erwartungen und für Export oder Einlagerung ist die heimische Ware immer noch zu hochpreisig. Der Ausblick für die kommenden Wochen deutet daher eher auf sinkende Preise.

Vermarktung anstehenden Tiere im Sommer stark ansteigt, ist der Markt aktuell voll aufnahmefähig.

nÖ Börse-Vermarktung auf neuem höchststand

Auch die Vermarktungsprojek-te der EZG Gut Streitdorf (NÖ Schaf- und Ziegenbörse) wer-den 2015 weiter ausgebaut und können zusätzliche Mengen aufnehmen. Über das „donau-land Lamm“ Projekt für konven-tionelle Lämmer können 2015 zumindest 1.000 Lämmer mehr

LAMMfLeiSch

Wird 2015 ein Rekordjahr?Hohe Preise für Importlämmer lassen Inlandspreise steigen, berichtet die EZG Gut Streitdorf.

ation besonders macht ist, dass derzeit auch Importware (frische, geschlachtete Lämmer aus Eng-land oder Irland) relativ knapp und hochpreisiger ist als sonst um diese Jahreszeit.

Aufgrund dieser Situation war es möglich, die Lämmerpreise an-zuziehen. Diese liegen deutlich über dem Niveau der letzten Jah-re. Aus derzeitiger Sicht ist in ab-sehbarer Zeit keine wesentliche Veränderung ersichtlich. Obwohl üblicherweise die Anzahl der zur

Die Situation am Lämmermarkt ist derzeit recht spannend. Nach einer Überversorgung im ersten Halbjahr 2014 und zum Teil nicht zufriedenstellenden Preisen hat sich der Markt gedreht. Die Läm-merknappheit, welche seit dem Herbst des Vorjahres herrscht, ist immer noch vorhanden und trotz steigenden Angebotes kann die Nachfrage der Abnehmer nur schwer gedeckt werden. Diese Situation ist in ganz Österreich und auch in den Nachbarländern Österreichs gleich. Was die Situ-

| 20 | Die landwirtschaft

Markt Mai 2015

30354045505560657075

Bayern

Niederösterreich

3211211109876543

Bayern

Niederösterreich

1,2

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1,5

1,6

Niederlande

Dänemarkt

Deutschland

Österreich

3211211109876543

Niederlande

Österreich

Deutschland

Dänemark

1,7

1,8

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2,5

3,0

3,5

4,0Italien

Tschechien

Bayern

Österreich

3211211109876543

Italien Österreich

Bayern

Tschechien

Foto: EZG Gut Streitdorf

HolzpreiseFaser-/Schleifholz - MischpreisJahrespreise in Euro/FMO, netto

Erdäpfelpreisevorwiegend festkochende Sorten, lose in KistenMonatspreise in Cent/kg, nettoMonatspreise in cent/kg, netto

MilchPreisentwicklung für Milch 4,2 % Fett, 3,4 % Eiweiß

hoLZ

Vom orkanartigen Sturm Anfang April sind vor allem Tirol, Salzburg und OÖ betroffen. Die bislang gemeldeten Kalamitätsmengen belaufen sich auf max. zwei Prozent des jährlichen Holzeinschlages. In Südbayern sind der Staatswald und der Privat- und Kommunalwald jeweils mit rund 1 Mio. fm betroffen. Die Sägewerke sind sehr gut mit Nadel-sägerundholz versorgt, Nachfrage ist dennoch vorhanden. Nördlich des Alpenhauptkammes ist ein Importdruck aus dem südbayerischen Raum zu erwarten. Die Preise haben sich zuletzt ab-geschwächt und liegen beim Leitsortiment Fichte 2ab zwischen 88-92 €. Aufgrund der sehr guten Bevorratung ist die Nachfrage nach Nadelindust-rierundholz sehr verhalten. Die Zufuhr ist teilweise kontingentiert, die Industrie aber um eine zeitge-rechte Holzabfuhr bemüht. Auch bei Buchenfaser-holz findet teilweise eine Kontingentierung statt.

erdäpfeL

Die NÖ Erdäpfelsaison 2014/15 nähert sich lang-sam ihrem Vermarktungsende. Viele Landwirte haben in den letzten Wochen ihre Lager bereits gänzlich geräumt. Die noch verbliebenen Rest-mengen im Bauernlager dürfte in den nächsten Tagen abverkauft werden. Die Handelsketten werden dann vorrangig durch die angelegten Lager bei den Händlern versorgt. Die Vorräte dürften hier ausreichend sein um einen nahtlo-sen Übergang zur neuen Ernte zu gewährleisten. Die Absatzsituation zeigt sich bis zuletzt unver-ändert zu den Vormonaten. Die Inlandsnachfrage läuft stetig, Exporte bleiben dagegen schwierig. Preislich gibt es gegenüber dem Vormonat keine Änderung. Die Erzeugerpreise für mittelfallende Ware liegen bei 8,- bis 10,- € je 100 kg. Für klein-packungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesie-gel werden 12,- € je 100 kg bezahlt.

MilchpreiseMit 1. April bezahlten die in NÖ täti-

gen Molkereigenossenschaften ihren

lieferanten folgende Milcherzeuger-

preise in cent pro Kilogramm:

Konventionelle Milch

Berglandmilch, netto 31,50

Milchgenossenschaft NÖ, netto 32,70

Gmundner Milch, netto 31,80

Biomilch

Berglandmilch, netto 40,60

Milchgenossenschaft NÖ, netto 40,20

Änderungen beim Milcherzeuger-

preis werden jedem Milchlieferanten

aufgrund des Milchvertrages im

Milchgeldanlageblatt mitgeteilt.

Qualitätsergebnisse

Im Februar 2015 entsprachen 99,57%

der in NÖ angelieferten Milch der

1. Güteklasse. Für 90,39 % der

angelieferten Milch wurde auch der

S-Zuschlag von bis zu 1,45 cent/kg

ausbezahlt.

DI MarIanne PrIPlata-Hackl DI MartIn ScHIlDböck

Mehr Biozuckerrüben für 2015Durch die Spitzenerträge bei Zuckerrüben 2014 wurden sehr große über die Quote hinausgehende Zuckermengen erzeugt. Diese müssen teilweise auf das nächste Quotenjahr übertragen werden und führen zu einer Einschrän-kung der Rübenflächen. Auf EU-Ebene wird für 2015/16 ein Allzeittief von 1,4 Mio. ha erwartet und auch in Österreich geht die Anbaufläche um 10 % auf 45.500 ha zurück. Gegen diesen Trend entwickelt sich der Anbau von Biozuckerrüben. Bei guter Nachfrage wird die Fläche gegenüber dem Vorjahr um über 40 % auf rund 800 ha gesteigert werden. Quelle: NÖ Rübenbauernbund, AgraEurope

MiLch

In den letzten vier Monaten des Zwölfmonats-zeitraums lag die Ö-Milchanlieferung zwar unter dem Vorjahr, über den gesamten Zeitraum wird aber die höchste Überlieferung seit Einführung der Quote erwartet. In ihrer letzten Hochrechnung prognostiziert die AMA eine Superabgabe von 46,47 Mio. €. EU-weit wurde von April bis Februar um 3,3 Prozent mehr Milch als im Vorjahr an-geliefert, wobei hier die Anlieferung in den letzten Monaten besonders in den Ländern Nordwest-Europas gedrosselt worden ist. Das Milchauf-kommen der wichtigsten Exportländer weltweit stagniert seit Jahresbeginn. Dieses Angebot wird allerdings verhaltener gefragt als im Vorjahr, be-sonders die Produkte Vollmilchpulver und Butter. Das schlägt sich nach einer Phase der Erholung zur Jahresbeginn seit Mitte März auch in wieder rückläufigen Weltmarktpreisen nieder.

0,0

100,0

200,0

300,0

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700,0

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900,0

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Ö-Biozuckerrübenfläche in ha

abgesetzt werden. Grund dafür ist eine Sortimentsumstellung bei der Handelskette Spar, wo seit Ostern 2015 ausschließlich heimisches Lamm in die Rega-le kommt. Mittlerweile werden rund 5.000 „donauland Lämmer“ an den LEH und die Gastronomie vermarktet.

Auch der Bio-Absatz über das „ja natürlich“ Biolamm Projekt entwickelt sich positiv. Nach ei-nigen schweren Jahren in der Biovermarktung mit zum Teil deutlicher Überversorgung wird der Überhang 2015 etwas gerin-ger ausfallen. Für Ziegenhalter gibt es erstmals eine ganzjährige Vermarktungsschiene für Bio-Kitze. Dieses neue Projekt des Handelskonzerns REWE sichert österreichweit den Absatz von ca. 3.000 Biokitzen pro Jahr.

Mai 2015 Markt

Die landwirtschaft | 21 |

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20

25

30Deutschland

Bayern

Niederösterreich

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Österreich

DeutschlandBayern

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40

50 Österreich

15141312111009080706050403

Österreich

202326293235384144

Neuseeland

EU-Durschnitt

Österreich

2112111098765432

Österreich

Neuseeland

EU-Durchschnitt

| 22 | Die landwirtschaft

Markt Mai 2015

mäßig keinen Handlungsbedarf. Steigen die Notierungen doch noch auf oder über 200 Euro je Tonne an, so bietet sich aber eine Mindestpreisabsicherung an. Bei der Mindestpreisabsi-cherung sichert sich der Land-wirt seinen Getreidepreis nach unten ab, ohne sich die Chance auf einen weiteren Preisanstieg zu verbauen.

Ein BeispielWie die Absicherung von Min-destpreisen mit Optionen in der Praxis funktioniert, zeigt das fol-gende Beispiel. Landwirt Huber hat im Herbst 20 Hektar Weizen angebaut und rechnet für die Ernte 2015 mit einer Weizen-menge von 100 Tonnen. Über die

Wintermonate steigt der Weizen-preis immer weiter. Als die Wei-zenpreise Mitte Mai langsam zu fallen beginnen, entschließt sich Huber, seine Weizenernte an der Börse mit einem Mindestpreis abzusichern. Er kauft dazu über seinen Makler zwei Put-Optio-nen zu je 50 Tonnen auf Weizen mit Fälligkeit Dezember an der Euronext. Als Mindestpreis legt er 195 Euro je Tonne fest. Das Absicherungsniveau liegt rund zehn Euro je Tonne unter dem aktuellen Euronext-Preis von 205 Euro je Tonne. Dafür muss er Mitte Mai eine Prämie von fünf Euro je Tonne bezahlen. Ab jetzt ist Huber gegen einen Preisver-fall geschützt. Der abgesicherte Erlös beträgt 190 Euro je Tonne,

Mit Optionen können sich Landwirte gegen fallende Getreidepreise absichern. Bei steigenden Preisen profitieren sie trotzdem. Mehr zum Thema von LK-Experten Martin Schildböck.

Aktuelle notierungen nutzen?

Nun stellt sich die Frage: Soll man die aktuellen Notierungen nutzen und einen Teil der neu-en Ernte bereits verkaufen oder doch noch zuwarten und auf weiter steigende Preise setzen?Ohne größere Wetteranoma-lien scheint der Weizenpreis mit knapp unter 200 Euro für die neue Ernte ausgereizt zu sein. Hält die Trockenheit in den USA jedoch an und/oder gibt es wit-terungsbedingte Probleme in Mitteleuropa oder in Russland, dürften die Notierungen doch noch deutlich anziehen.

Mindestpreisabsicherung

Bei Weizen gibt es auf dem aktu-ellen Preisniveau vermarktungs-

Nach zwei globalen Rekordern-ten in Folge fielen die Getrei-depreise im letzten Sommer in den USA und in Europa auf ein Vierjahrestief. Über die Winter-monate konnten sich die inter-nationalen Getreidenotierungen wieder erholen. Rückläufige Anbauzahlen und zu wenige Frühjahrsniederschläge in den zentralen und südlichen Plains der USA sowie Schwierigkeiten bei der Winterweizenaussaat in Russland und der Ukraine sorg-ten für steigende Weizenpreise.

europäischer Getreidemarkt profitierte von Euroschwäche

Der europäische Getreidemarkt profitierte vor allem von der ak-tuellen Schwäche der Gemein-schaftswährung. Allein in den letzten zwölf Monaten verlor der Euro gegenüber den US-Dollar fast 25 Prozent an Wert. Dadurch ist europäisches Getreide am internationalen Markt überaus konkurrenzfähig.

Nach den letzten Schätzungen des US-Landwirtschaftsminis-teriums dürfte die EU im lau-fenden Wirtschaftsjahr 2014/15 voraussichtlich 33,5 Millionen Tonnen Weizen exportieren. Da-mit erreichen die EU-Weizenex-porte ein neues Rekordhoch und übersteigen die ebenfalls starke Kampagne 2013/14 um fast fünf Prozent.An der europäischen Getreide-leitbörse Euronext Paris (Matif ) stieg der Mahlweizen-Kontrakt der Ernte 2015 bis Anfang Jänner auf fast 200 Euro je Tonne an. Seither bewegt sich der Weizen-kurs in einer Bandbreite von 185 bis 195 Euro je Tonne.

ABSicherunGSGeSchäfte IN DER PRAxIS

Weizen verkaufen oder abwarten?

wenn der weiZenpreiS unter 190 Euro je Tonne an der Euronext in Paris fällt kann der Landwirt einen Gewinn durch das Optionsgeschäft lukrieren. Das Risiko für den Landwirt bleibt auf die bezahlte Optionsprämie von fünf Euro je Tonne begrenzt. Grafik: Schildböck/LK NÖ

Mindespreisabsicherung weizenAusübungspreis: 195 €/t, Optionsprämie: 5 €/t

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AusübungspreisGewinnschwelle= 190 EUR/t

Maximalverlust 5 EUR/t

Gew

inn/

Verl

ust,

€/t

Weizenpreis €/t

Gewinnzone

Mai 2015 Markt

Die landwirtschaft | 23 |

Kurz gefasstIn den letzten Jahren ist Getreide erheblichen Preis-schwankungen unterworfen. Das bedeutet: Sich kurz vor der Ernte erst Gedanken über die Ver-marktung zu machen, ist oftmals zu spät. Vielmehr sollte man sein Getreide dann verkaufen, wenn die Preise attraktiv sind. Börsen-basierte Vermarktungsmodelle bieten einem dazu die Möglichkeit. Mit Optionen kann man Mindestpreise absichern, und dennoch von später steigenden Preisanstiegen profitieren.

lk-BeratungBeratung, die Werte schafft

lk-BeratungBeratung, die Werte schafft

Professionelle Vermarktung im Ackerbau

Mehr Beratungsangebote unter:www.noe.lko.at/beratung

Ihre Situation: Getreide- und Ölsaatenproduktion spielt auf Ihrem Betrieb eine bedeutende Rolle. Sie haben die Kulturführung gut in Griff, sind sich aber aufgrund der stark schwankenden Preise über deren Vermarktung unsicher.

Unser Angebot für Sie: Wir geben Ihnen einen Überblick über die aktuell angebotenen Vermark-tungs- und Vertragsmodelle. Wir zeigen Ihnen wie Sie sich gegen fallende Preise absichern können.

Ihr Nutzen: Kompakte und firmenunabhängige Informationen bieten Ihnen die Grundlage für eine erfolgreiche Vermarktung Ihrer Ackerkulturen.

Kostenbeitrag: 60 Euro, 30 Euro Hofpauschale bei Beratung am HofBeratungsort: LK NÖ oder am Hof

Ihr Ansprechpartner: DI Martin Schildböck,martin.schildbö[email protected], Tel. 05 0259 25112

40111

DI MartIn ScHIlDböck ref. betriebswirtschaft tel. 05 0259 25112 [email protected]

Euro je Tonne (siehe Tabelle). Warum das so ist, zeigt folgende Rechnung: Der Landwirt hat das Recht erworben, einen Weizen-kontrakt mit Fälligkeit Dezem-ber an der Euronext um 195 Euro je Tonne zu verkaufen. Bei dem angenommenen Tagespreis von 160 Euro je Tonne resultiert da-raus ein Börsengewinn von 35 Euro je Tonne, von dem noch die ursprünglichen Kosten der Optionsprämie von fünf Euro je Tonne abgezogen werden müssen.Mit den 30 Euro je Tonne Ge-winn aus dem Optionsgeschäft kann Huber den geringeren Ver-kaufserlös von seinem physi-schen Weizen ausgleichen.Steigt der Weizenpreis bis zur Ernte dagegen über den Aus-übungspreis von 195 Euro je Tonne an, wird Huber die Option nicht einlösen und die Option verfällt damit wertlos. In die-sem Fall kann aber Huber seinen Weizen auch an den Händler vor Ort teurer verkaufen.

Sicherheit kostet Geld

An der Börse kann theoretisch jeder beliebige Weizen,- Mais- oder Rapspreis abgesichert werden. Die Kosten für eine Mindestpreisabsicherung hän-gen neben der Laufzeit der Option vor allem vom aktuel-len Börsenkurs und von der Höhe des Mindestpreises ab. Generell gilt: Je höher der aktu-elle Weizenpreis ist, desto güns-tiger kann man einen bestimm-ten Mindestpreis absichern. So schwankten in den letzten Mo-

naten beispielsweise die Kosten für eine Mindestpreisabsiche-rung von 190 Euro je Tonne für den Weizenkontrakt mit Fällig-keit Dezember 2015 zwischen fünf und 20 Euro je Tonne.Eine relativ gute Orientierung über die jeweils gehandelten Optionspreise bietet eine täglich von der Euronext aktualisierte Tagesübersicht. Diese finden Sie im Internet unter http://derivatives.euronext.com.

MähdruSch-prAxiS 2015 für BetrieBSLeiter und fAhrerDie Bildungswerkstatt Mold veranstaltet am 2. Juni von 9 bis 17.30 Uhr wieder einen Kurs zum Thema Mähdruschtechnik.Kursinhalt:Vorstellung aktueller Mähdrusch-TechnikPraxiserfahrungen mit verschiedenen Drusch- und Abscheidesyste-

men bei MähdreschernEinstellautomatiken und Praxisparameter – Wunsch oder Wirklichkeit!Leistungssteigerung mit geänderter MähdreschereinstellungEinstellungen bei schwierigen ErnteverhältnissenTechnische OptimierungVerbesserung der Drusch- und KornqualitätMessmittel zur LeistungskontrolleReduzierung von Stillstandzeiten (Bedienung und Wartung)Fruchtartenbezogene Beispiele an vorhandenen MähdreschernMähdruschkostenErnte-LogistikKornverluste – Erfahrungen und Schätzungen, Ursachen, BeurteilungReferent Klaus ist Semmler, AgrarTraining. Der Kursbeitrag beträgt 130 Euro pro Person inklusive Verpflegung und umfangreicher Trainingsunter-lage. Für das Kornverlustblatt bitte bei der Anmeldung die Mähdrescher-Type bekannt geben. Anmeldung bis spätestens 22.05. unter 05 0259 29500 wegen begrenzter Teilnehmerzahl erforderlich.

Mähdrescher-Fachtag in der bildungswerkstatt Mold

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Schwierige Situation bei den BiogasanlagenDamit die Stärken von Biogas voll genutzt werden können, ist es notwendig, den starren gesetzlichen Rahmen an die Stärken der einzelnen Energieträger anzupassen. Diesbezüglich wird aktuell mit Vertretern des Wirtschaftsmi-nisteriums gesprochen. Konkret geht es um eine Verlängerung der Laufzeit von einem Großteil der 92 niederösterreichischen Biogasanlagen, die in den Jahren 2003 bis 2006 errichtet wurden. Die ARGE Kompost und Biogas macht der Politik den Vorschlag, die Innovationskraft der Betreiber für die technologische Weiterentwicklung der bestehenden Anlagen zu nutzen. So könnte einerseits die politische Forderung nach einem Maximum von 50 Prozent Getreide- und Maisanteil für den Rohstoffeinsatz sichergestellt werden. Andererseits kann ein Nutzungsgrad der eingesetzten Brennstoffe von mindestens 60 Prozent erzielt werden. „Biogas-Anlagen der neuesten Generation überragen dann punkto Effizienz jene der jetzigen fossilen Kraft-werke“, argumentiert Norbert Hummel. „Die beiden größten Vorteile von Biogas sind die Regelbarkeit und die 100-prozentige Verfügbarkeit. 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag. Wir können kurzfristige Regelenergie zur Verfügung stellen, wenn die Sonne oder der Wind nicht verfügbar sind. Aber wir können auch durch den Bio-massespeicher Silage im Winter mehr Strom und Wärme erzeugen, wenn diese Wärme benötigt wird und die Wasserkraft durch Niedrigwasser in geringerem Maße verfügbar ist. Ein dritter Punkt ist sicherlich die Tatsache, dass wir unser Biogas gereinigt auch als Treibstoff für den Verkehr einsetzen und dabei zur größten CO2-Reduktion bei der Mobilität beitragen können“, erklärt Hummel. Biogas weist eine ganze Reihe spezifischer Vorteile auf. Es steht für die höchsten Energie-Erträge pro Flächeneinheit und hat die beste Energie-Umwandlungs-Effizienz.Rückfragen und Infos: Mag. Verena Brandtner, PR ARGE Kompost und Biogas NÖ, Tel. 0676/5925402

| 24 | Die landwirtschaft

invekos Mai 2015

inVeKoS

Wichtige Invekos-Themen im Mai Exakte Einhaltung der An-

tragstermine für den MFA Flächen 2015

Die BBK hat jedem An-tragsteller, der seinen MFA Flächen 2015 online nicht selbsttätig stellen will, einen Abgabetermin schriftlich mit-geteilt. Entgegennahmeter-mine sind exakt einzuhalten. Terminverschiebungen sind nur sehr eingeschränkt mög-lich und wenn unumgänglich notwendig, rechtzeitig vorher mit der BBK telefonisch abzu-klären. Auch Eigenbeantra-gungen mögen der BBK mit-geteilt werden.

Oberste Zielsetzung bleibt, die Erstantragstellung bis 15.5.2015 abzuschließen.

Neufestlegung von Antragsfristen

Der Verwaltungsausschuss der EUK legte am 23.4.2015 neue Antragsfristen für die Direktzahlungen (1. und 2. Säule) fest, welche in Ös-terreich – vorbehaltlich der endgültigen rechtlichen Um-setzung – wie folgt festgelegt werden.

Antragstellungsmöglichkeit bis 1.6.2015

Nachfrist für Änderungen fristgerecht gestellter An-träge OHNE Kürzung bis 15.6.2015

Nachfrist für Änderungen fristgerecht gestellter An-träge MIT Kürzung vom 16.6. bis 26.6.2015

Verspätungskürzung für nicht fristgerecht einge-reichter MF-Anträge: erst-

malige MF-Antragstellung im Zeitraum ab 2.6. bis 26.6.2015

Nachdem die erforderlichen Verordnungen auf EU- und nationaler Ebene noch nicht erlassen sind, geht die Land-wirtschaftskammer NÖ jedenfalls den sicheren Weg und empfiehltdie Erstbeantragung jeden-

falls bis 15.5.2015 (gemäß dem bekannt gegebenen Entgegennahmetermin) zu machen

die kürzungsfreie Nachfrist für fristgerecht gestellte Anträge für gegebenenfalls notwendige Änderungen / Anpassungen / Ergänzun-gen / Richtigstellungen / Korrekturen / Plausifehler-bereinigung bis inklusive 15.6.2015 zu nutzen (Ter-minvereinbarung mit BBK notwendig)

Mitteilung von Plausibili-tätsfehlern in der Antrag-stellung durch AMA

Der heurige MFA Flächen wird erstmals ausschließ-lich online und mit 100% notwendiger Digitalisierung aller beantragten Flächen abgewickelt.

Im Zuge der laufenden An-tragstellung hat die AMA zu-sätzliche Plausibilitätsfeh-lerprüfungen implementiert (vorgenommen) bzw. entste-hen auch nach korrekter An-tragstellung gegebenenfalls zusätzliche Plausi-Fehler (zB Flächenübernutzungen).

Die AMA wird in einem Schreiben alle jene Antrag-

steller, die die Online-Be-antragung im Wege der BBK machten, über offene, gege-benenfalls zu bereinigende Plausifehler informieren und auffordern, sich zwecks Fehlerbereinigung mit der BBK in Verbindung zu setzen (Terminvereinbarung).

Als Versandtermine sind der-zeit der 11. und 27.5.2015 vorgesehen.

Anträge auf Erweiterung der Flächen- bzw. LSE-Referenz

AMA bearbeitet derzeit die von rd. 9.000 Antragstellern eingegangenen Anträge auf Erweiterung der Flächen- bzw. Landschaftselemente-(LSE)Referenz.

Das Bearbeitungsergeb-nis wird laufend schriftlich mitgeteilt (positive, nega-tive, teilweise positive Er-ledigung). Es werden keine Verbesserungsaufträge (feh-lende, unzureichende Unter-lagen) erteilt.

Nach Erhalt der Mitteilung hat der Landwirt die Mög-lichkeit, seinen MFA Flächen 2015 sanktionsfrei anzu-passen. Die Zeitspanne zwi-schen Mitteilung der nega-tiven Bearbeitung durch die AMA und der Anpassung im MFA ist jedenfalls nach dem 15.6.2015 sehr kurz zu halten.

Vereinbaren Sie im Falle einer Negativbeurteilung einen Termin mit Ihrer BBK zur gegebenenfalls empfeh-lenswerten (notwendigen) Antragskorrektur.

Online-Beantragung im Wege BBK und schriftliche AMA-Mitteilungen dazu

Die Umstellung der Antrag-stellung ab 2015 (BBK ist nicht mehr Teil der Zahlstelle AMA sondern Dienstleister gemäß Antragstellerauftrag) führt dazu, dass die BBK sei-tens der AMA nicht mehr alle Informationen bekommt, welche Sie als Antragstel-ler von der AMA bekommen (Plausifehlermitteilungen, Erledigung der Referenzer-weiterungsanträge,…).

Um erforderliche Antrags-korrekturen seitens der BBK vornehmen zu können, ist es jedenfalls Ihre Aufgabe als Antragsteller, sich diesbe-züglich mit der BBK in Ver-bindung zu setzen und einen Termin zu vereinbaren.

Die BBK kann mangels Infor-mation nicht – wie in der Ver-gangenheit vielfach möglich – von sich aus tätig werden und Sie zu einer Antragsan-passung einladen.

Die Verantwortung liegt aus-schließlich bei Ihnen als An-tragsteller, beachten Sie bitte diese Änderung ab 2015.

DI GeralD HoHenauer

Einheitliche Betriebsprämie

Nachberechnung April 2015

Die Einheitliche Betriebsprämie (EBP) für 2014 wurde mit 18. De-zember 2014 ausbezahlt. Betriebe, bei denen Vor-Ort-Kontrollen nicht zeitgerecht abgeschlossen waren, konnten bei dieser Erst-auszahlung nicht berücksichtigt werden. Die EBP wird im Zuge der Nachberechnung mit 29. April 2015 überwiesen. Die Auszahlung der Direktzahlungen (EBP, Mutterkuh- und Milchkuh-prämie) 2014 unterliegt einigen Anpassungen. Der Grund dafür liegt darin, dass einerseits die Modulation (=Kürzung um 10 % für Beträge über 5.000 €) nicht mehr anzuwenden ist, andererseits jedoch der neue Finanzrahmen für die Periode 2014 bis 2020 mit weniger Mittel für Österreich wirksam ist. Dies erfordert eine Kürzung der Zahlungsansprü-che (ZA) um 8,55 %. Kein Abzug bei ZA erfolgt bei Betrieben, die im Antragsjahr 2013 unter 5.000 € Direktzahlungen erhalten haben. Auch abgezogen wird die Haushaltsdisziplin, sie beträgt 1,3 %. Ein Freibetrag von 2.000 € je Betrieb wird angewendet, dh nur die Beträge über der Freigrenze werden reduziert. Ein Beispiel der Berechnung wurde bereits in der Dezemberausgabe der Landwirtschaft dargestellt. Die Ergebnisse der Auszahlung werden per Bescheid mitgeteilt. Überprüfen Sie das Er-gebnis genau! Grundsätzlich können Einsprüche eingebracht werden, wenn das Berechnungsergebnis nicht entspricht. Gegen den Bescheid ist eine Beschwerde innerhalb von 4 Wochen zulässig. Die Beschwerde ist stichhaltig und nachvollziehbar zu begründen. Für begründbare Be-schwerden steht Ihre zuständige BBK gerne zur Verfügung.

Es gibt eine Reihe von Möglich-keiten, um das Recht auf Erst-zuteilung der ZA zu erhalten be-ziehungsweise zu erfüllen. Diese Möglichkeiten sind der AMA be-kannt zu geben, teilweise über eigenen Antrag oder durch Über-mittlung von Nachweisen.

ZA-übertragung oder eintrittsticket

Das Recht auf ZA-Zuteilung 2015 kann im Zuge einer ZA-Übertra-gung für 2015 übertragen werden. Damit wird automatisch auch die Weitergabe des Eintrittsti-

ckets erreicht. Jeder Betrieb, der im laufenden Frühjahr von sei-nem Vorbewirtschafter ZA über-nimmt, erhält das Eintrittsticket mit. Somit ist auch in diesen Fäl-len, trotz Bewirtschaftungsbeginn nach 2013, die ZA-Zuteilung 2015 gesichert. Überprüfen Sie daher, ob eine ZA-Übertragung bereits erfolgt ist oder noch zeitgerecht bis Antragsende gestellt wird. Wurden Flächen nach MFA 2013 übernommen, kann auch nur das Eintrittsticket vom damaligen Be-wirtschafter (sofern im Jahr 2015 auch noch aktiv) mittels eigenem

Antrag übertragen werden. Da-bei müssen keine ZA mitgegeben werden. Der Antrag ist mittels ZA-Übertragungsformular für 2015 zu stellen – Ankreuzen des Käst-chens „Recht auf Teilnahme an der Basisprämienregelung“. Auch diese Möglichkeit wird einzelnen Betrieben zur ZA-Zuteilung 2015 verhelfen.

Landwirtschaftliche Tätigkeit bereits 2013

Wurde im Jahr 2013 bereits selbst bewirtschaftet, aber kein oder noch kein MFA 2013 gestellt, so

ist der einfachste Weg, der AMA die landwirtschaftliche Tätigkeit für 2013 mittels zB Verkaufsbele-ge aus 2013 oder SVB-Meldung nachzuweisen. Diese Belege sind über den MFA an die AMA zu übermitteln. Überprüfen Sie daher, mit wel-cher Variante die Berechtigung der ZA-Zuteilung 2015 für ihren Betrieb zu erreichen ist. Mit einem der oben dargestellten Nachweise sichern Sie sich Di-rektzahlungen bis 2020.

DI anDreaS ScHlaGer

Mit dem Flächenmodell werden Zahlungsansprüche (ZA) gem. beantragter beihilfefähiger Flächen des MFA 2015 neu zugeteilt. Eine Voraussetzung für die ZA-Zuteilung ist, dass im Jahr 2013 bereits eine landwirt-schaftliche Tätigkeit ausgeübt wurde. Die AMA hat nunmehr Antragsteller persönlich angeschrieben, wel-che bis dato die Bedingungen für die Erstzuteilung von ZA noch nicht erfüllen.

ERStZUwEISUNG vON ZAhlUNGSANSPRüchEN 2015

AMA-Anschreiben über fehlendes Eintrittsticket

Mai 2015 invekos

Die landwirtschaft | 25 |

ÖPUL 2015 Naturschutzmaßnahme

„Wildfütterungen auf Naturschutzflächen“

Mit den von der NÖ. Naturschutzabteilung Ende März 2015 ausge-sendeten Projektbestätigungen für Naturschutzflächen wurde auch eine nicht prämienwirksame Auflage eines Verbotes der Wildfütte-rung vorgegeben.

Der Begriff „Wildfütterung“ ist unpräzise, Naturschutzflächen kön-nen nur beihilfefähige landwirtschaftlich nutzbare Flächen sein (= zB geschlossene Grasnarbe).

Sollte es trotzdem unumgänglich sein, dass Wildfütterungen (zB Kirrungen) auf der Naturschutzfläche durchgeführt werden und es dadurch zu einer Beeinträchtigung der Naturschutzfläche kommen, ist der betroffene Teil jedenfalls aus der Naturschutzmaßnahme heraus zu digitalisieren.

Unter Beachtung dieses Sachverhaltes wird das Verbot der Wildfüt-terung aus den Projektbestätigungen ersatzlos gestrichen, jedenfalls gilt diese Auflage ab sofort nicht mehr.

DI SanDra klInGelHöFer amt der nö landesregierung, abteilung naturschutz

| 26 | Die Landwirtschaft

Mai 2015

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Neue AMA-RichtliNieHaltung von Kühen Seite 34

lKV KeNNzAhl deS MoNAtSWas sagt der Zuchtwert aus? Seite 35

KARpfeNhochzeitFischvermehrungsmethoden Seite 38

RepoRtAgeInvestitionen Fischzucht Seite 39

Pollenvielfalt für Bienen Seite 40

foRStWann haftet Waldeigentümer? Seite 41

Waldberatung goes online Seite 42

KARtoffelKäfeR

Larven geben den Startschuss Seite 29

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Richtiger Schnitt-zeitpunkt zählt Seite 30

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Handeln schützt vor Schaden Seite 32

Warndienstbonitur war aber heuer auch an Weizenbestän-den, die Mitte bis Ende Oktober angebaut wurden, bereits ers-ter Befall zu finden. Bei Auftre-ten sollte man anfällige Sorten bereits zu Schossbeginn mit ge-eigneten Fungiziden behandeln. Zugelassen und gut wirksam gegen Gelbrost sind bei frühem Befall Folicur, Gladio, Osiris, Pronto Plus, Prosaro und Rubric.

iN getReide vor aLLeM GeLbrost iM auGe behaLten

Pilzkrankheiten in Schach haltenMilde Winter und Veränderungen in der Sortenanfälligkeit sind neue Herausforderungen im Getreidebau. Das betrifft vor allem den Weizen, der durch eine neue Gelbrostrasse stärker befallen werden kann.

ten betrifft dies etwa Adesso, An-tonius, Astardo, Norenos, Pan-nonikus, Sailor, Sax und Xenos. Beim Hartweizen ist Winterdu-rum tendenziell stärker gefähr-det als Sommerdurum. Dinkel ist generell stärker anfällig. Der Gelbrost kann durch die mil-den Winter mit wenigen Frostta-gen auf den „grünen Brücken“ Ausfallgetreide und Frühsaa-ten überdauern. Bei der ersten

Die Weizenkrankheiten mit der größten Bedeutung waren in den letzten Jahren Gelbrost, Braun-rost, Blattdürre durch Septoria tritici, Blatt- und Spelzenbräu-ne durch Septoria nodorum und nach Vorfrucht Mais Äh-renfusariosen. Bei Mulchsaaten nach Weizenvorfrucht ist auch DTR-Blattdürre zu beachten. Auf Halmbruch ist in den letzten Jah-ren nach milden und feuchten Wintern wieder stärker zu ach-ten. Mehltau tritt bei anfälligen Sorten und speziell auf Stand-orten mit Wirtschaftsdüngerein-satz stärker auf.

Neue gelbrostrasse „Warrior“

Der Gelbrost hat durch die Aus-breitung der Rasse „Warrior“ stark an Bedeutung gewonnen. Bisher wenig anfällige Sorten sind nicht mehr widerstandsfä-hig. Unter den Weichweizensor-

früher Krankheitsdruck in feuchteren lagen

Wenn keine Behandlung gegen frühen Gelbrostbefall oder Äh-renfusariosen eingeplant wer-den muss, wird in Weizen die einmalige Fungizidbehandlung zwischen Fahnenblatt-Stadium und Ende des Ährenschiebens meist ausreichen. Wichtig sind auch hier die Kenntnis der Sor-tenanfälligkeit und regelmäßige

gelbRoSt Starker Gelbrostbefall bei anfälliger Winterweizensorte. Foto: LK NÖ/Schmiedl

MyKotoxiNe iN MAiS

Risikoabschätzung und Vorschau Seite 36

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Foto: LK NÖ/Schally

Calciumhydroxid ist ein Haupt-bestandteil des gegenständli-chen Produktes und als Pflan-zenschutzmittelwirkstoff in der Richtlinie 91/414/EWG gelistet, jedoch nicht genehmigt.

Als Ausgangsstoffe sind Cal-cium- und Magnesiumhydro-xid im „fiMUM Fruchtkalk“ aus-gewiesen. Beide Stoffe sind er-laubte Stoffe gemäß Düngemit-telverordnung 2004. Calcium- und Magnesiumhydroxid sind schwer wasserlöslich, wenig pflanzenverfügbar und haben in der Mischung mit Wasser einen sehr hohen pH Wert (12,4). Eine

Die LK NÖ hat das Bundesamt für Ernährungssicherheit bezüglich der Anwendung von „fiMUM Fruchtkalk“ um eine rechtliche Beurteilung gebeten. Hier lesen Sie die gekürzte Stellungnahme.

StelluNgNAhMe bunDesaMt für ernährunGssicherheit/fachbereich PfLanzenschutz

Anwendung von „fiMUM Fruchtkalk“

| 28 | Die Landwirtschaft

Pflanzenschutz Mai 2015

VoRSicht beim Ausbringen von fiMUM Fruchtkalk in Weingärten ist geboten. Foto: LK NÖ/Eva Posch

tes um 50 bis 70 Prozent mög-lich. Grundsätzlich müssen zur Reduktion des Fusariumrisikos alle pflanzenbaulichen Mög-lichkeiten ausgeschöpft wer-den, wobei die Beseitigung von Ernterückständen aus der Mais-vorfrucht eine zentrale Maß-nahme ist.

Auf braunrost und Mehltau in trockeneren gebieten achten

In den trockeneren Anbauge-bieten baut sich der Krankheits-druck in Weizen meist erst spät auf. Soferne der Gelbrost kein Thema ist, sind vorrangig Braun-

rost und die Blatt- und Spelzen-bräune durch Septoria nodo-rum zu beachten. Die Fungizid-behandlung wird dann Mitte bis Ende des Ährenschiebens sinn-voll sein. Eingesetzt werden soll-ten dann Azol-Fungizide.

Speziell bei Sorten mit höherer Braunrostanfälligkeit werden Ampera, Folicur, Gladio, Mag-nello, Orius, Osiris, Pronto Plus, Prosaro, Rubric, Tebu Super 250 EW und Zantara empfohlen. Bei Mulchsaat nach Vorfrucht Mais sollte bei Infektionswetter für Fusarium eine gezielte Behand-

lung in die Blüte erfolgen. Nicht zugelassen und auch nicht wirk-sam gegen Fusarium ist Rubric.

Bei Durum darf Mehltaubefall in der Schossphase nicht überse-hen werden. Meist reicht für eine frühe Maßnahme der Einsatz von Vegas. Gut wirksam gegen Mehltau und frühen Rostbefall ist Pronto Plus. Durumweizen besitzt generell eine höhere An-fälligkeit für Ährenfusariosen. Daher sollte bei Mulchsaat nicht nur nach Vorfrucht Mais, son-dern auch nach Vorfrucht Wei-zen eine Behandlung mit einem Fusarium-Fungizid in die Blüte erfolgen. Auch hier gilt, dass dies nur als ergänzender Baustein zu den pflanzenbaulichen Maß-nahmen zu sehen ist.

wesentliche Düngewirkung über eine Blattanwendung, wie in der Produktbeschreibung empfoh-len, ist nicht zu erwarten, eben-so eine Kalkwirkung im Boden bei einer Aufwandmenge von 15 bis 40 Kilogramm je Hektar über Blattapplikation laut Produkt-info.

Unter Berücksichtigung der vor-liegenden Informationen und in Verbindung mit dem geplanten Anwendungszweck als Pflan-zenschutzmaßnahme, zum Bei-spiel gegen Traubenfäule, kann es sich bei der Ausbringung von „fiMUM Fruchtkalk“ aus Sicht

des BAES um die Anwendung eines nicht zugelassenen Pflan-zenschutzmittels handeln.Die Anwendungsempfehlun-gen/-bewerbungen, die Zweck-bestimmungen beziehungsweise die eigentlichen Zielsetzungen der Anwendung sind die wesent-lichen Kriterien für diese Beurtei-lung.Für Rückfragen steht das BAES gerne zur Verfügung.

SeptoRiA tRitici In niederschlagsreichen Jahren tritt bei Weizen Blattdürre durch Septoria tritici stärker auf.. Foto: LK NÖ/Schmiedl

Befallskontrollen. In den feuch-teren Anbaulagen werden auf-grund des stärkeren Krankheits-druckes bei Winterweizen meist frühere Behandlungen vor dem Ährenschieben notwendig sein. Geeignet sind hier die Azol-Car-boxamid-Produkte Adexar, Avia-tor Xpro, Input Xpro, Seguris und Zantara. Bei Mulchsaat nach Vorfrucht Mais sollte eine Dop-pelbehandlung einplant werden.

Zum Fahnenblatt-Stadium wer-den zwei Drittel der Aufwand-menge eines Azol-Carboxamid-Fungizids eingesetzt. In die Wei-zenblüte wird unmittelbar vor oder nach Niederschlägen ein Azol-Fungizid mit Fusariumwir-kung verwendet. Geeignet sind Ampera, Folicur, Magnello, Ori-us, Osiris, Prosaro, Pronto Plus und Tebu Super 250 EW.Auch Gladio ist jetzt mit einem Liter je Hektar gegen Fusari-um im Weizen zugelassen. Mit dieser Maßnahme ist eine Re-duktion des Mykotoxingehal-

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hellRote AltlARVeN können gegen Insektizide unempfindlich sein. Foto: LK NÖ/Schmiedl

Der Kartoffelkäfer beginnt mit der Eiablage nach dem Verlassen der Winterquartiere nach einem ungefähr zweiwöchigen Rei-fungsfraß. Die dottergelben Eige-lege sind auf den Blattunterseiten zu finden. Die Larven schlüpfen in Abhängigkeit von der Witte-rung sieben bis14 Tage nach der Eiablage.

larven verursachen den hauptschaden

Bei sehr hohen Temperaturen tre-ten die ersten Larven bereits nach weniger als einer Woche auf. Sie verursachen den Hauptschaden in den Kartoffelbeständen. Daher ist der optimale Bekämpfungs-zeitpunkt beim Massenauftreten von Junglarven. Insektizide sollte man frühestens drei bis fünf Tage nach dem Erscheinen der ersten noch dunkelrot gefärbten Jung-larven einsetzen.Da weiter entwickelte Larvensta-dien gegen Insektizide unemp-findlich sein können, sollten zum Bekämpfungszeitpunkt noch kei-

ne oder möglichst wenig hellrot gefärbte Altlarven auftreten. Je nach Befallsdruck und Witterung sind eventuell Folgespritzungen notwendig. Bei heißer Witterung kann sich im Sommer noch eine zweite Generation entwickeln, die Schäden verursachen kann.

Gezielter Einsatz von Insekti-ziden verhindert Schäden

Zur Bekämpfung der Larven des Kartoffelkäfers stehen verschie-dene Wirkstoffgruppen zur Ver-fügung. Die beste Wirkung zeig-ten bisher Applikationen mit Neonicotinoiden, die in Actara, Biscaya, Dantop und Mospilan 20 SG enthalten sind sowie eine Bei-zung mit Gaucho 600 FS.Die Präparate Alverde und Co-ragen wirken ähnlich verlässlich. Die Bekämpfung erfolgt eben-falls über Fraß und Kontakt. Es kommt aber zu keiner systemi-schen Verteilung der Wirkstoffe in der Pflanze.Alverde und Coragen bilden im Sinne des Resistenzmanage-

ments eine gute Alternative zu den Neonicotioidpräparaten und besitzen auch untereinander kei-ne Kreuzresistenz. Im Falle von Folgespritzungen ist ein Wechsel der Wirkstoffgruppen dringend zu empfehlen.

Kartoffelkäferbekämpfung im Biolandbau

Im biologischen Kartoffelbau ste-hen die Präparate Novodor FC (Bacillus thuringiensis), SpinTor (Spinosad) und NeemAzal-T/S (Azadirachtin) zur Verfügung. Novodor FC wirkt fraßstoppend und abtötend. SpinTor wirkt durch Fraß und Kontakt gegen die Larven. Das Neembaumprä-parat NeemAzal-T/S führt nicht unmittelbar zum Tod, jedoch hat das Präparat eine fraßhemmende Wirkung und stört die Fruchtbar-keit der Käfer und die Larvenent-wicklung.

Die angeführten Präparate wei-sen keine Kreuzresistenzen untereinander auf.

Bei starkem Befall kann man gute Bekämpfungserfolge durch eine Spritzfolge von NeemAzal-T/S und Novodor FC erzielen. Zuerst wird NeemAzal-T/S ausgebracht, einige Tage später gefolgt von No-vodor FC, wobei die Behandlung bereits beim Auftreten der ersten Junglarven erfolgen sollte. Beim Auftreten älterer Larven und hö-herer Befallsdichte wird der Ein-satz von Novodor FC mit fünf Li-tern je Hektar empfohlen. Bei an-haltender Zuwanderung und Ei-ablage besteht eventuell die Not-wendigkeit von zwei bis drei Be-handlungen.

Allfällige Einschränkungen oder Einsatzverbote einzelner Bio-Verbände und auch im Rahmen des Vertragsanbaues sind zu be-achten.

Speziell in Gebieten mit höherer Anbaudichte sollte man nach dem Feldaufgang regelmäßig auf Kartoffel-käfer kontrollieren. Schläge in unmittelbarer Nähe zu Feldern mit starkem oder schlecht bekämpftem Vor-jahresbefall sind besonders gefährdet.

KARtoffelKäfeR SicheR beKäMpfeN KonventioneLL unD bio

Larven geben den Startschuss

Mai 2015 Pflanzenschutz

Die Landwirtschaft | 29 |

VERA PAcHTRoG BAKK.TEcHn. Ref. Pflanzenschutz Tel. 05 0259 22607 [email protected]

tReteN JuNglARVeN in Massen auf, ist der optimale Bekämpfungszeitpunkt gekommen. Foto: LK NÖ/Schmiedl

Mit zuNehMeNdeR WuchShöhe und steigendem Stängelanteil baut die Pflanze hoch verdaulichen Zucker im Stützap-parat in schwer verdauliche Zellulose und Hemizellulose um. Foto: LK NÖ/Stögmüller

Der Reifegrad des Futtermittels bestimmt die Verdaulichkeit. Mit zunehmender Wuchshöhe und steigendem Stängelanteil baut die Pflanze hoch verdaulichen Zucker im Stützapparat in schwer verdau-liche Zellulose und Hemizellulose um. Der steigende Anteil der Fa-

In den Grünlandflächen vieler Höfe steckt noch großes Potenzial in der Grundfutterqualität. Wie man es mit dem richtigen Schnittzeitpunkt ausschöpfen kann, erklärt LK-Experte Gerald Stögmüller.

Mit deR futteRANAlySe iM futterMitteLLabor rosenau

Den richtigen Schnittzeitpunkt nicht versäumen

| 30 | Die Landwirtschaft

Pflanzenbau Mai 2015

serfraktion verringert zusätzlich den Gehalt an wertvollen Nähr- und Mineralstoffen. Mit der ver-ringerten Futterausnutzung sinkt die Leistung aus dem Futter. Der Bedarf an Kraftfutter steigt oder das Tier kann die genetisch veran-kerte Leistung nicht erbringen.

Laborergebnisse zeigen Verbesserungsmöglichkeiten

Das Futtermittellabor Rosenau führt jährlich zirka 7.000 Grund-futteranalysen durch. Die Ergeb-nisse dieser Untersuchungen werden als zusätzliches Service auf Basis von Beratungsempfeh-

lungen mit Pfeilen und Hackerl auch bewertet. Damit kann man als Landwirt die Zahlen besser interpretieren und Verbesserun-gen durchführen.

Auf der Rückseite des Befundes sind die Richtwerte ersichtlich.

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Wiederkäuer sind grundsätzlich auf die Verdauung von Grund-futtermitteln wie Gras und Mais spezialisiert. Aus diesem Grund sollte in einer Wiederkäuerra-tion der Anteil von Wiesen- und Feldfutter möglichst hoch sein. Dies ist aber bei einem hohen Leistungsniveau mit großem Bedarf an Nährstoffen, Mine-ralstoffen und Vitaminen eine Herausforderung, die nur mehr durch eine hohe Verdaulichkeit der Grundfuttermittel erreicht werden kann.

Wiederkäuer

ren-Rispenschieben sind, steigt der Fasergehalt rasch an. Da hier auch der größte Massenzuwachs stattfindet, wird gerne noch zu-gewartet. Leider versäumt man dann oft den idealen Schnittzeit-punkt.

Mit futteranalyse den rich-tigen Schnittzeitpunkt finden

Landwirte, die sich bewusst mit dem Pflanzenbestand auseinan-dersetzen und die Entwicklungs-stadien dann mit den Futteranaly-seergebnissen vergleichen, kön-nen daraus lernen und zukünftig noch gezielter und genauer den richtigen Nutzungszeitpunkt he-rausfinden. Aufgrund der sehr vielfältigen Bestände aber auch klimatischen Bedingungen in Österreich ist eine gebietsweise Empfehlung des Schnittdatums nicht möglich. Dieser Herausfor-derung muss sich der Landwirt selbst stellen.

Im Rahmen von Weiterbildungs-veranstaltungen werden immer wieder auch Wiesenbegehungen mit Experten durchgeführt (siehe LFI-Bildungskalender). Interes-sierte können dort lernen, worauf zu achten ist und welche Gräser zur Abschätzung der Bestandesrei-fe herangezogen werden können.

Mai 2015 Pflanzenbau

Die Landwirtschaft | 31 |

Analysenergebnisse des Futtermittellabors Rosenau

Ein Vergleich von Faserfraktion und Rohproteingehalt zeigt einen gegenläufigen Trend. Der Pro-teingehalt nimmt bei steigender Verholzung der Pflanze ab. Dieser Trend setzt sich bei allen Nähr- und Mineralstoffen sowie Vitami-nen und beim Energiegehalt fort.

Qualitätseinbußen beginnen schon bei der Silierung

Die bei einer Silierung erwünsch-ten milchsäurebildenden Bakte-rien können sich nur bei guten Silierbedingungen optimal ver-mehren und dadurch den pH-Wert des Futters rasch senken, um den Gärverlauf schnell zu be-enden.Siliert man Futter mit einem er-höhten Faseranteil ein, wider-spricht dies einigen Silierregeln. Es ist in den Pflanzen weniger Zu-cker als Nährstoff für diese Bakte-rien vorhanden. Ebenso lässt sich solches Futter schlechter ver-dichten, wodurch das Risiko von Fehlgärungen zunimmt.

Anhaltspunkte für den rich-tigen Schnittzeitpunkt

Die Vegetation entwickelt sich entsprechend den Witterungs-bedingungen. Der ideale Nut-zungszeitpunkt kann zwischen den Jahren um mehrere Wochen schwanken. Anhaltspunkte für die „Reife“ des Bestandes sind die Leitgräser, speziell Knaulgras und Weidelgras. Wenn diese im Äh-

Mit deR futteRANAlySe iM futterMitteLLabor rosenau

Den richtigen Schnittzeitpunkt nicht versäumenrichtwerte für Grundfutter

Steigerung des Rohfasergehaltes um 10 Gramm je kg Trockenmasse bewirkt:

Lagerungsdichte - 2,9 TM/m³

pH-Wert +0,03

Buttersäure +0,05g/kg TM

Eiweißabbau + 0,5 %

ParameterGrassilage, Kleegrassilage, Grünfutter

1. Aufwuchs Folgeaufwuchs

Trockenmasse tM (g/kg FM) 300 bis 400

Rohprotein xp (g/kg TM) 140 bis 170 140 bis 170

Rohfaser xf (g/kg TM) 240 bis 270 240 bis 270

Gerüstsubstanz NDF aNdfom (g/kg TM) 400 bis 470 400 bis 470

Gerüstsubstanz ADF Adfom (g/kg TM) 280 bis 350 280 bis 350

Gerüstsubstanz Lignin Adl (g/kg TM) 35 bis 55 35 bis 55

Rohasche xA (g/kg TM) < 100 < 100

Umsetzbare Energie Me (MJ/kg TM) > 9,7 > 9,7

Nettoenergie-Laktation Nel (MJ/kg TM) > 5,8 > 5,8

zunehmender rohfasergehalt

DI GERALD sTöGmüLLER Futtermittellabor Rosenau Tel. 05 0259 23601 gerald.stoegmü[email protected]

Aktuelle WeideinfosAktuelle Infos zur Weidehaltung mit vielfältiger kostenloser Fachinfor-mation stellt das Institut für Biologische Landwirtschaft und Biodiversität der Nutztiere unter www.raumberg-gumpenstein.at zur Verfügung. Dort findet man neben den Fachinfos auch einfache Excel-Formulare zur Wei-deplanung. Gegen Entgelt gibt es weiterführende Information, wie zum Beispiel das Weidefachbuch „Gras dich fit! Weidewirtschaft erfolgreich umsetzen“, den Weidefilm „Gras dich fit“ und ÖAG-Weideinfos. Außer-dem stehen aktuelle Bio-Zuchtstierempfehlungen zur Verfügung.

Eine hemmstoff-positive Milch-probe ist ein Schock für Betriebs-leiter. Neben den wirtschaftli-chen Folgen durch Abzüge beim Milchgeld, einer vorläufigen Lie-fersperre und Entsorgungsge-bühren, stellt sich immer auch die Frage, was die Ursache für die positive Hemmstoffprobe ist.

Warum sind Hemmstoffe in der Milch unerwünscht?

Hemmstoffe sind Rückstände von Arzneimitteln, Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln, die sich auf das Wachstum von Mi-kroorganismen hemmend aus-wirken. Die Milch kann man für weitere Verarbeitungsschritte, bei denen Mikroorganismen zum Einsatz kommen, zum Beispiel bei der Joghurt- oder Käseher-stellung nicht mehr einsetzen. Hemmstoffhaltige Milch darf man nicht als Konsum- oder Fut-termilch verwenden, da sie die Gesundheit von Mensch und Tier bedroht. Durchfall, allergische Reaktionen oder Antibiotikare-sistenzen können die Folgen sein.

Wie werden Hemmstoffe nachgewiesen?

Der Gesetzgeber schreibt vor, dass angelieferte Rohmilch min-destens einmal pro Monat auf Hemmstoffe untersucht werden muss. Das Milchlabor untersucht die Milch mittels eines mikrobio-

logischen Tests, dem sogenann-ten Brilliantschwarz-Reduktions-test. Dabei werden Milchproben auf ein Kunststofftablett mit Nähr-böden pipettiert. Die Nährbö-den enthalten Sporen eines Test-keims und den Indikator Brilliant-schwarz.Anschließend wird das Kunststoff-tablett in einem Brutschrank für eine festgelegte Zeit bebrütet. Ist die Milch hemmstofffrei, vermeh-ren sich die Testkeime im Brut-

Wie gelangen eigentlich Hemmstoffe in die Milch, wie werden sie nachgewiesen und was kann am Betrieb getan werden, um positiven Hemmstoffproben vorzubeugen? Die Anworten gibt LK-Experte Marco Horn.

hANdelN Schützt VoR SchAdeN

Schreckgespenst positive Hemmstoffprobe

| 32 | Die Landwirtschaft

Milchwirtschaft Mai 2015

schrank und bewirken einen Farb-umschlag des Indikators von blau zu gelb. Befinden sich Hemmstof-fe in der Milch, hemmen diese das Wachstum des Testkeims im Brut-schrank und es kommt zu keinem Farbumschlag des Indikators. Der Test reagiert sehr sensibel. Ab einer Hemmstoffkonzentra-tion von vier Mikrogramm pro Kilogramm Milch gilt der Test als positiv. Das entspricht einer Men-ge von vier Gramm hemmender

Stoffe in einer Million Kilogramm Milch.Um die Testergebnisse eindeutig zuordnen zu können, werden auf jedem Kunststofftablett zusätz-lich eine Positivkontrolle und eine Negativkontrolle aufgebracht. Die Positivkontrolle verwendet Milch mit vier Mikrogramm Benzylpen-cillin pro Kilogramm Milch. Die Milch der Negativkotrolle ist ga-rantiert hemmstoffrei. Entspricht die Farbe der bebrüteten Milch-probe der Farbe der Positivkont-rolle, stuft man den Hemmstoff-test als positiv ein.

Wie gelangen Hemmstoffe in die Milch?

Hemmstoffe in der Milch sind meist auf Arzneimittel, Reini-gungs- oder Desinfektionsmit-tel zurückzuführen. Rückstände durch Arzneimittel können bei di-rekt ins Euter verabreichten Prä-paraten, zum Beispiel Eutertu-ben, und bei anders angewende-ten Medikamenten, zum Beispiel durch Injektionen in Muskeln oder unter die Haut, in die Milch gelangen. Deshalb ist die angege-bene Wartezeit unbedingt einzu-halten. Weitere Hemmstoffquellen sind Reinigungs- und Desinfektions-mittel. Sie können bei Fehlern bei der Reinigung und Spülung der Melkanlage in die Milch gelangen.

Positiv -kontrolle

Negativ -kontrolle

hemmstoff-positiveMilchprobe

Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

Schematische Darstellung eines Brilliantschwarz-Reduktionstests: Durch den Farbindikator werden hemmstofffreie Milchproben nach dem Bebrüten gelb. Hemmstoffhaltige Milchproben bleiben hingegen blau.

Mai 2015 Milchwirtschaft

Die Landwirtschaft | 33 |

Wartezeit einhalten Antibiotika darf man nur gezielt und nach Anweisung des Tierarztes

einsetzen. Die vorgeschriebenen Wartezeiten muss der abgebende Tierarzt bekannt geben. Sie beziehen sich immer auf das Gesamt-gemelk. Die nichtsachgemäße Anwendung von Medikamenten, zum Beispiel eine falsche Dosis, ein falsches Behandlungsintervall oder eine falsche Verabreichungsart können die Wartezeit erheblich ver-längern. Kalben mit antibiotikahaltigen Eutertuben trockengestellte Kühe zu früh ab, ist unbedingt die vorgeschriebene Gesamtwarte-zeit einzuhalten. Im Zweifelsfall sollte man die Milch mit Hilfe eines Hemmstoffschnelltests vor der Ablieferung untersuchen.

Medikamenteneinsatz dokumentieren Jeden Arzneimitteleinsatz am Betrieb muss man mit der Bezeichnung

des Medikaments, dem Datum der Behandlung und der vorgeschrie-benen Wartezeit dokumentieren. Diese Informationen sollten für alle melkenden Personen gut sichtbar sein, zum Beispiel auf Informa-tionstafel im Melkstand oder im Stallbüro.

Tierkennzeichnung Behandelte Tiere müssen identifizierbar sein. In der Praxis hat es sich

bewährt, die Tiere zuerst zu kennzeichnen und dann zu behandeln. Die Kennzeichnung sollte gut sichtbar und am besten doppelt erfol-gen, zum Beispiel mit Fesselbändern an beiden Beinen.

Verschleppung vermeiden Behandelte Kühe sind grundsätzlich zuletzt zu melken, wobei die

Milchleitung in den Milchtank unterbrochen werden sollte. Es wäre von Vorteil, wenn am Betrieb ein technisch einwandfreies Eimermelk-zeug für das Melken von behandelten Tieren vorhanden ist. Grund-sätzlich wird der Einsatz eines Sicherheitsmelkdeckels empfohlen. Nachdem ein behandeltes Tier gemolken wurde, sollten Melkeinheit und Melkgeschirr mit mindestens 50°C heißem Wasser und Reini-gungsmittel gründlich gewaschen und anschließend mit klarem Was-ser nachgespült werden.

Neben der Melktechnik können auch die Hände des Melkers, der Dippbecher oder gegenseitiges Besaugen der Tiere im Stall Ursachen

für eine Verschleppung sein.

Wie kann man Hemmstoffen in der milch vorbeugen?

die uNteRSuchuNg auf Hemmstoffe ist vom Gesetzgeber mindestens einmal pro Monat vorgeschrieben. Foto: Qualitätslabor Niederösterreich

DR. mARco HoRn, Tel. 05 0259 23304 Ref. milchwirtschaft [email protected]

EcoTest easy MRL ist ein einfach anzuwendender Hemmstoff-Schnelltest, der sowohl bei Kuhmilch als auch bei Schaf- oder Ziegenmilch und bei gemischter Milch aus dem Milchtank funktioniert.

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Kurz gefasst

Die Freiheit der Milch von Hemmstoffen ist ein fortlaufend überwach-tes Qualitätsmerkmal. Trotz bestem Management kann es notwendig sein, erkrankte Tiere mit Arzneimitteln zu behandeln. Ein sorgsamer Umgang mit Tierarznei- und Reinigungsmitteln, die Dokumentation und Kennzeichnung von behandelten Tieren und das Vorbeugen von Verschleppungen sind wirkungsvolle Maßnahmen, um Hemmstoffen in der Anlieferungsmilch vorzubeugen.

Hemmstoffhaltige Milch irrtümlich im Milchtank

Sind Hemmstoffe irrtümlich in die Anlieferungsmilch gelangt, darf man den gesamten Tankin-halt nicht abliefern. Er ist zu ent-sorgen. Hat der Sammelwagen die kontaminierte Milch bereits ab-geholt, muss man unverzüglich die zuständige Molkerei und den Milchwagenfahrer informieren, damit entsprechende Maßnah-men eingeleitet werden.

Was tun mit hemmstoffhaltiger Milch?

Hemmstoffbelastete Milch ist nicht verkehrstauglich und man darf sie auch nicht an die Kälber des eige-

nen Betriebes verfüttern. Neben dem gesetzlichen Verbot sprechen noch zwei weitere Gründe gegen ein Verfüttern. Zum einen kann die hemmstoffbelastete Milch die Verdauung erheblich stören und Durchfall verursachen. Zum anderen begünstigt das Verfüt-tern hemmstoffhaltiger Milch das Entstehen von Resistenzen. Die Zunahme von antibiotikaresisten-ten Erregern ist für die Gesundheit von Mensch und Tier ein großes Risiko.

linie) vom landwirtschaftlichen Betrieb an die Futtermittelliefe-ranten übermittelt wurde.

Änderung beschränkte Klärschlammausbringung

Auf Ackerflächen dürfen nur Qualitätsklärschlammkompost der Qualitätsklasse A und kalk-stabilisierter Klärschlamm (25 Prozent CaO in der Trockenmas-se) mit Ausgangsmaterial Quali-tätsklasse A ausgebracht werden. Ein Nachweis über die Qualitäts-klasse ist erforderlich und bei der Kontrolle vorzulegen. Auf Grünland gilt ein völliges Ausbringungsverbot für Klär-schlamm und pelletierten Wirt-schaftsdünger. Ab 2020 sollen Klärschlamm und pelletier-te Wirtschaftsdünger im AMA-Gütesiegel-Programm „Haltung von Kühen“ generell verboten werden.

die Teilnahmekosten für QS-Kuh zu 80 Prozent, maximal 24 Euro je Tier und maximal 3.000 Euro pro Betrieb gefördert werden.

Änderungen Futtermittel

Einzelfuttermittel, wie zum Bei-spiel Rübenschnitzel und Extrak-tionsschrot sowie Mischfutter-mittel, wie zum Beispiel Mineral-, Ergänzungs- und Alleinfuttermit-tel darf man nur von pastus-zer-tifizierten Futtermittelherstellern und -händlern zukaufen. Ausge-nommen sind Einzelfuttermittel der landwirtschaftlichen Urpro-duktion wie Heu, Getreide oder Gärfutter. Sie können weiterhin direkt bei Landwirten zugekauft werden. Beim Kriterium Einzel-futtermittelzukauf gibt es eine Übergangsfrist bis Ende 2019, wenn das Dokument „Bezug von pastus-zertifizierten Futtermit-teln“ (siehe Seite 51 der Richt-

Die neue AMA-Gütesiegel-Richtlinie „Haltung von Kühen“ gilt für die Produktionszweige Milchviehhaltung, Kälber- und Jungvieh-aufzucht und ist die Basis für die Förderung des Qualitätsmoduls QS-Kuh.

Mit der neuen Programmperiode greift das AMA Gütesiegel Milch über die Produktionsrichtlinie „Haltung von Kühen“ auf die ge-samte Milcherzeugung durch. Die wesentlichen Neuerungen sindhohe Hygieneanforderungen

bei der MilchgewinnungZukauf von zertifizierten Fut-

termitteln (pastus)ordnungsgemäße Tierhaltungkorrekte Tierarzneimittelan-

wendung und Dokumentation regelmäßige EigenkontrollenBetriebe, die an der AMA-Güte-siegel-Richtlinie „Haltung von Kü-hen“ teilnehmen, können auch an freiwilligen Modulen wie „QS-Kuh“, „Heumilch“ und „gentechnikfrei“ teilnehmen. Damit ist es möglich, Kontrollsynergien zu nutzen.

Wer und was ist förderfähig?

Kontrollen der AMA-Gütesie-gel-Richtlinie „Haltung von Kü-hen“: Förderfähig sind Bewirt-schafter landwirtschaftlicher Be-triebe, die erstmalig seit 1. Jänner 2014 am AMA-Gütesiegel-Pro-gramm „Haltung von Kühen“ teil-nehmen, aktive Landwirte sind und nicht am 2009 gestarteten Förderprogramm der Maßnah-me 132 bei „Haltung von Kühen“ teilgenommen haben. Bei diesen neuen Teilnehmern sind fünfzig Prozent der Kontrollkosten der AMA-Gütesiegel-Kontrolle för-derfähig.Teilnahmekostenunterstützung am neuen Modul QS-Kuh als Zu-satz zum AMA-Gütesiegel: Bei allen aktiven Landwirten, die an der AMA-Gütesiegel-Richtlinie Haltung von Kühen und zusätz-lich am neuen Qualitätsmodul „QS-Kuh“ teilnehmen, können

Neue AMA-RichtliNie Mehr MiLchProDuKte Mit aMa-GütesieGeL

„Haltung von Kühen“

| 34 | Die Landwirtschaft

Milchwirtschaft Mai 2015

AMA-Gütesiegel-Richtlinie„Haltung von Kühen“

nicht förderfähig, außer für neue Teilnehemer

AMA-Gütesiegel-Richtlinie„Haltung von Kühen“

nicht förderfähig, außer für neue Teilnehemer

+

Die Teilnahmekosten für QS-Kuh sind 80 % förderbar

förderfähig

Teilnahme an der AMA-Gütesie-gel-Richtlinie Haltung von Kühen und dem freiwilligen Modul „QS-Kuh“

Teilnahme nur an der AMA-Gütesiegel-RichtlinieHaltung von Kühen

freiwilliges Modul„QS-Kuh“

föRdeRMöglichKeiteN für die Teilnahme an der AMA-Gütesiegel-Richtlinie Haltung von Kühen und QS-Kuh. Quelle: AMA

Foto

: LK

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1. JuniWeltmilchtag

Der Weltmilchtag am 1. Juni 2015 ist ein Anlass, die Be-deutung der Milchproduktion in den Mittelpunkt des Bewusst-seins der Menschen zu rücken. Die Milchbäuerinnen und Milch-bauern sind dazu aufgerufen, ihre Leistungen und ihre Arbeit bei Veranstaltungen und Hof-festen der Öffentlichkeit zu präsentieren sowie realistisch und verständlich zu vermitteln. Ziel ist es, dass alle Personen, die in der Milchbranche tätig sind, Botschafterinnen und Botschafter der Leistungen der Milchwirtschaft werden. Mit sympathischen Geschichten können die Stärken und Leis-tungen der Milchproduktion am besten vermittelt werden. Authentische Berichte über die Arbeit am modernen Milchvieh-betrieb oder Führungen von Schulklassen und Interessierten durch den eigenen Milchviehbe-trieb schaffen bei den Kunden Verständnis und Vertrauen. Ebenso sind die Kunden einge-laden, sich über Milchwirtschaft zu informieren, die Arbeit der Milchbauernfamilien wertzu-schätzen und die Vielfalt der Milchprodukte zu genießen. Nutzen wir den Weltmilchtag, um darauf aufmerksam zu machen, welche Bedeutung die Milchwirtschaft für unser Land und für die Welt hat.

RomAnA BERGER, Bsc, BED

Hat zum Beispiel ein Rind stark positive Elternmilchzuchtwerte, wird das Tier selbst bei schlech-ter Eigenleistung noch einen gu-ten Milchzuchtwert haben. Sind die Eltern negative Vererber, muss das Tier mehrere stark überdurch-schnittliche Laktation bringen, um einen positiven Milchzucht-wert zu erreichen.

Das Thema Zuchtwert ist sehr um-fangreich. Genauere Infos kann man sich von der ZAR Homepage herunterladen.

InG. mARTIn GEHRInGER LKV niederösterreich

die hohe zufRiedeNheit mit den GS VOGT-Töchtern spiegelt den hervorragende Einstieg als töchtergeprüfter Vererber wider. Gezüchtet wurde GS VOGT vom Zuchtbetrieb Hagler aus Euratsfeld Foto: NÖ Genetik

GS VOGT – höchster geprüfter NeueinsteigerMit gS Vogt ist ab Mai der beste geprüfte Rumgo-Sohn neu in der Ausgabe. Vogt wird als sehr hoffnungsvoller genomischer Jungvererber stark in NÖ eingesetzt.Seine hohen genomischen Zuchtwerte in den wichtigsten Leistungsmerkmalen in Kombination mit einem hervorragenden Exterieur sprechen für ihn. Mittlerweile sind rund 250 melkende und 119 bewertete Töchter in der Zuchtwertschät-zung und bestätigen ihn als überragenden Fleck-viehstier. Mit diesem Vererbungsprofil ist sein

Einsatz auch als Anlageträger von TP und FH2 gerechtfertigt, die Anpaarungsplanung mit GS AIO verhindert Risikoanpaarungen. Vogt-Töchter überzeugen mit viel Rahmen, exzellenten Eutern, sehr guten Fitnesseigenschaften und etwas län-geren und dickeren Striche. Die Töchter fallen mit hohen Inhaltsstoffen im Milchfett und Milch-eiweiß positiv auf. Vogt ist für die Besamung von Kalbinnen geeignet und gilt als sehr guter Befruchter.ERnsT GRABnER, ZucHTLEITER

stier des monats

Mai 2015 Milchwirtschaft

Die Landwirtschaft | 35 |

durchschnitt. Ein Wert deutlich über 100 gibt an, dass das Tier ein guter Vererber ist. Hat zum Bei-spiel ein Rind einen Zuchtwert von über 120, gehört es zu den besten fünf Prozent der Popula-tion. Die Zuchtwertschätzung be-rücksichtigt alle Nachkommen und Verwandten für die Errech-nung des Zuchtwertes. Je mehr Nachkommen ein Tier hat, umso höher ist die Sicherheit des Zucht-wertes. Da eine Kuh meist nur we-nige Nachkommen zeugen kann, hat die Abstammung, und hier be-sonders der Vater mit meist vie-le Töchterleistungen, einen gro-ßen Einfluss auf den Zuchtwert.

lKV KeNNzAhl zuchtwert

Was sagt der Zuchtwert aus?„Der Zuchtwert ist nicht alles, aber ohne Zuchtwert ist alles nichts“ – dieses Zitat beschreibt die Thematik rund um den Zuchtwert relativ genau. Was er alles kann, erfahren Sie im folgenden Beitrag

Der Zuchtwert wird dreimal jähr-lich von der ZuchtData für jedes Tier neu berechnet und am LKV Zwischenbericht ausgewiesen. Für den Praktiker hat der Zucht-wert hauptsächlich für die Stier-auswahl in der Anpaarung große Bedeutung. Im eigenen Stall wird es durchaus vorkommen, dass eine Kuh mit schlechtem Zucht-wert, eine hervorragende Milch-kuh ist. Der Zuchtwert wird an-hand aller erhobenen Leistungs-daten mit Berücksichtigung des Zuchtzieles berechnet. Er gibt an, wie gut ein Tier seine erwünsch-ten Erbanlagen weitergibt.

Alle tiere einer population vergleichbar machen

Ziel der Zuchtwertschätzung ist es, alle Tiere einer Population vergleichbar zu machen. Der be-kannteste Wert ist der Gesamt-zuchtwert. Je nach Rasse ist die-ser anders zusammengesetzt. Bei Fleckvieh besteht er aus den Ein-zelzuchtwerten Milch, Fleisch und Fitness. Ein Wert von 100 ent-spricht genau dem Populations-

Ergebnis der Probemelkung

5 Stella AT 999.999.999 FL 1. Abk: 12.06.14 Kalb: W Stupsi AT 123.456.789

24.03.15 25,0 5,85 4,00 30 4,7 1,46 20,0 lfd. Lakt: 285 9.103 4,46 3,47 722

23.02.15 27,8 4,70 3,94 16 4,8 1,19 15,0 200-Tage Lstg. 1 6.763 4,26 3,32 513

21.01.15 28,0 5,17 3,88 18 4,8 1,33 26,0 Durch. Lstg

22.12.14 29,4 4,63 3,73 23 4,8 1,24 20,0 Lebenslstg.: 9.103 4,46 3,47 722

20.11.14 29,4 4,80 3,80 15 4,8 1,26 23,0 ZW 04/15 FL +499 +0,01 -0,04 MW:115 GZW: 120

20.10.14 33,1 1,15 3,71 17 1,9 1,11 15,0

Mehrere tausend Gene auf 30 Chromosomenpaaren legen die Leistungseigenschaften eines Rindes fest. Jedes Tier hat je-weils die Hälfte der Gene vom Vater und von der Mutter.

Bei der Befruchtung entsteht ein neuer Genotyp. Ob sich ein guter Genotyp auch mit einer guten Leistung äußert, hängt davon ab, ob die Umweltbedingungen die Entfaltung seines genetischen Potentials zulassen.

Gene und Genotyp

| 36 | Die Landwirtschaft

fütterung Mai 2015

se Belastung wurde zu Beginn der Maisernte im Vorjahr unter-schätzt. Deshalb wurden viele Chargen ohne Prüfung eingela-gert und kommen in den folgen-den Monaten unwissentlich mit hohen Belastungen in Umlauf.

Richtwerte einhalten

Bei Mischfuttermitteln oder Al-leinfuttermitteln, die auf eine be-stimmte Tierart bezogen sind, müssen die Futtermittelunter-nehmer die Richtwerte für Allein- und Ergänzungsfuttermittel ein-halten. Werden einzelne Futter-komponenten, wie Körnermais und Schlempe gehandelt, dann gelten die Richtwerte für Futter-mittelausgangserzeugnisse, die deutlich höher liegen, als die Richtwerte für die Gesamtration.

Der Landwirt hat die strenge-ren Richtwerte der Gesamtration einzuhalten. Deshalb ist es wich-tig, dass er vor einem Zukauf von Futtermitteln bereits auf die To-xinkonzentration in der späteren Gesamtration hochrechnet.Das Toxinrisiko bei Körnermais kann man durch den Anteil an Spindelresten und Staub ein-schätzen. In Verarbeitungspro-dukten von Mais, wie zum Bei-spiel Schlempe, Maiskleber und Eiweißfutter mit Schlempenan-teilen werden die Toxine sogar aufkonzentriert. Deshalb sollte von solchen Futtermitteln unbe-dingt ein Analysenergebnis vor-liegen.

heuer wird viel geprüft

Die meisten Futtermittelunter-nehmen prüfen heuer viele bis

Für Wiederkäuer verdünnt man die Toxingehalte von Silomais und Körnermais durch die Kom-bination mit anderen Grund- und Kraftfutterkomponenten, wodurch der Toxingehalt meist in einem verträglichen Bereich liegt. Maisbetonte Rationen, zum Beispiel für Mastrinder, können aufgrund des hohen Maisanteils im ungünstigen Fall stark erhöhte oder sogar über-höhte Gehalte an Pilztoxinen aufweisen.

Belastetes Futter im Handel

Erhöhte Toxingehalte werden öf-ter in Getreideprodukten nach-gewiesen. 2014 kam es allerdings teilweise zu unerwartet hohen Konzentrationen im Mais. Die-

Mit erhöhten Gehalten an Toxi-nen ist neben Körnermais auch in Mais-Ganzpflanzensilagen so-wie Verarbeitungsprodukten von Mais zu rechnen. Dazu zählen Schlempe als Nebenprodukt der Ethanolproduktion, Maiskraftfut-ter als Nebenprodukt der Stärke-produktion und auch Eiweißfut-ter mit Schlempenanteilen.

Risikoabschätzung der Ration

Jene Landwirte, die den Tieren Mais oder Maisprodukte vorle-gen, sollen vorsorglich die Mais-produkte auf deren Toxingehalte überprüfen oder bei Zukauffut-termitteln Prüfergebnisse einfor-dern. Es weisen die hofeigenen Futtermittel bestimmte Gehalte an Toxinen auf. Zusätzlich wer-den über Zukauffuttermittel mehr oder weniger stark belastete Mais-produkte ergänzt. Die Kenntnis der Belastung der eigenen Mais-produkte ist die Basis der Risiko-abschätzung, denn diese Kompo-

Das Risiko für Erkrankungen aufgrund hoher Toxingehalte in Maisprodukten der Ernte 2014 besteht noch lange. Ungünstige Witterungsbedingungen haben in überdurchschnittlich vielen Maisbeständen zu einer starken Ver-pilzung geführt. Wie Sie das Risiko in Ihren Rationen abschätzen können, was Sie beim Futterzukauf beachten müssen und welche Analysen das Futtermittellabor Rosenau anbietet, erklärt LK-Experte Gerald Stögmüller.

Wo liegeN RiSiKeN herausforDerunGen in Der rationsGestaLtunG iM frühjahr?

Toxine in Maisprodukten beachten

nenten nehmen meist den größ-ten Anteil in der Ration ein. Falls die eigenen Komponenten schon deutliche Belastungen zeigen, ist auf die Qualität der Zukauffutter-mittel besonders zu achten. Zur Reduktion oder Vermeidung zu-sätzlicher Belastungen sollte man den Austausch von Maisproduk-ten durch Alternativen überlegen, wie zum Beispiel Getreide und Rapsschrot.

Schweine sind am empfindlichsten

Schweine und alle Jungtiere re-agieren sehr sensibel auf Toxi-ne. In Rationen für Schweine soll belasteter Mais mit Gerste oder Weizen vermischt oder er-setzt werden.

Fusarien sind typische Feldpil-ze, die unter Stressbedingungen Toxine bilden können, wie unter anderem die Pilzgifte Vomit-oxin, auch Deoxynivalenol, DON genannt, und Zearalenon (ZEA). Allgemeine Aussagen bezüglich belasteter Gebiete können nicht getroffen werden, da unter anderem die Sortenwahl, die Fruchtfolge und die Bestandes-dichte die Entwicklung von Fusarien als toxinbildender Pilz bedingen.

Fusarien

StARK VeRpilzteR MAiS aus dem Vorjahr belastet Futterrationen mit Pilztoxinen. Foto: LK NÖ/Schally

Mai 2015 fütterung

Die Landwirtschaft | 37 |

p - NizAN 5870 NpDer Eber des Monats züchtete Familie Neunteufl in Kottaun bei Geras. Mit einem Zuchtwert von + 85 Gramm in den täglichen Zunahmen und dem gewünschten Fleischanteil unterstreicht er sein Leistungspotential und be-stätigt seine Vollgeschwisterprüfung. Seine Abstammung ist auch für die Zucht interresant, da vater- und mutterseits eine seltene Blutline steht. Nizan zeigt sich als enorm fleischig, mit tiefer Brust und einem korrekten Fundament.

nizan in der Blupzuchtwertschätzung: ms 137 Punkte

Tgz FV Mfa KL KaflVG: 798g 2,23 72,2 94 69,2ZW: +85 -0,08 +0,6 -0,7 +0,5

Weitere Infos unter www.besamung-hohenwarth.at oder www.gutstreitdorf.at

NizANS Top Leistungten se-hen wir über die Auswertungen der elektronischen Ohrmarken. Sie küren ihn zum „Gold-Eber“. Foto: Besamungsstation Hohenwarth

Eber des Monats

alle Futterchargen aus Eigenin-teresse. Deshalb sollte man bei einem Zukauf von Firmen bezüg-lich eines Analysenergebnisses nachfragen.Falls keine Toxinanalyse vorliegt, dann wird unter Anwesenheit von Verkäufer und Käufer ge-meinsam eine Probe von mehre-ren Entnahmestellen genommen und zur Futteranalyse auf Toxine eingesandt.

herausforderungen ab dem Frühjahr

Durch die hohe Keimbelastung des Erntegutes waren die Gärver-läufe bei Maissilagen, Ganzkorn-silagen und Musmais unzurei-chend. Folglich herrscht bei stei-genden Außentemperaturen das Risiko von Nachfermentationen, wodurch die belastete Maissilage zusätzlich eine erhöhte Keimbe-lastung erwarten lässt. Landwirte sollen unbedingt die Temperatur der Silage laufend kontrollieren sowie auf optische Mängel ach-ten, wie zum Beispiel Verschim-melung. Bei ersten Anzeichen auf Nacherwärmung muss man sofort Konservierungsmittel ein-setzen, um weiteren Verderb zu vermeiden.

DI GERALD sTöGmüLLER Futtermittellabor Rosenau Tel. 05 0259 23601 [email protected]

HaflingerschauDie Bundes-Jungstuten-Schau der ARGE Haflinger Österreich findet in Annaberg am Gelände des „Schaglhofes“ – Gast- und Reiterhof der Familie Pfeffer am 22. Mai ab 19.30 Uhr (Züchter-abend) und am 23. Mai (ab 9.00 Bewertungen, Festakt mit Sieger-Ehrungen) statt. Infos: Barbara Schneider, Tel. 0676/3238571

Es gibt mehrere Möglichkeiten Mais oder Maisprodukte auf den Gehalt an Toxinen zu untersuchen. Die genaueste Methode ist die Analyse mit-tels eines Flüssigkeitshochdruckverfahrens (HPLC). Diese Methode wird bei Reklamationen empfohlen.Eine etwas günstigere und schnellere Methode ist die Enzymbasierte Analyse (ELISA). Sie ist bei Körnermais, Maiskornsilage und Musmais möglich. Nicht möglich ist die Analyse von Maisganzpflanzensilage und Futtermischungen.Eine sehr günstige und schnelle Methode ist der Schnelltest mittels Streifentest. Diese Methode ist nicht so genau wie die oben genannten Analysenverfahren, kann aber zur Kontrolle und Einschätzung der eige-nen Futtermittel eingesetzt werden. Diese Methode ist bei Maisganz-pflanzensilage, Musmais, Maiskornsilage und auch Körnermais möglich. Nicht möglich ist die Analyse von Futtermischungen.

Analysemöglichkeiten im Futtermittellabor Rosenau und TarifeVomitoxin oder Zearalenon: HPLC – je 98 Euro/in Kombination 128 Euro.

Standard bei Maisganzpflanzen, Futtermischungen; alle Futtermittel auf Wunsch

Vomitoxin/Zearalenon: ELISA – je 37 Euro Standard bei Körnermais, Maiskornsilagen, Musmais, nicht möglich bei Maisganzpflanzensilage und Futtermischungen

Vomitoxin: Schnellanalyse – 20 Euro Nicht möglich bei Futtermischungen

probeneinsendungUm eine möglichst repräsentative Stichprobe zu analysieren, ist eine Sammelprobe aus möglichst vielen Entnahmestellen zu erstellen. Sila-gen aus zwei bis vier Einzelproben, trockene Futterproben (Körnermais) aus acht bis zehn Entnahmestellen mischen und daraus die erforderliche Probenmenge von 0,5 Kilogramm bei Trockenfutter oder ein Kilogramm bei Silagen entnehmen. Proben entweder vakuumieren oder tiefgefrie-ren, damit während des Versandes kein weiterer Verderb entsteht.

Nähere Infos zur Probenahme, Probenbegleitschein und Versandadresse können der Homepage www.futtermittellabor.at entnommen werden.

Futtermittellabor Rosenau untersucht auf Toxingehalte in mais ibr/iPv-Maßnah-men aufgehoben

Die festgelegten Maßnahmen hinsichtlich der Verbringung von Rindern auf Versteigerungen, Viehmärkten und Tierschauen wurden vom Bundesministerium für Gesundheit mit sofortiger Wirkung aufgehoben.

Das BMG teilt mit, dass das IBR/IPV-Geschehen wieder unter Kon-trolle gebracht werden konnte. Aus diesem Grund werden die festgelegten IBR/IPV-Maßnahmen hinsichtlich der Verbringung von Rindern auf Versteigerungen, Viehmärkten und Tierschauen mit sofortiger Wirkung aufge-hoben. Das bedeutet, dass für Versteigerungen und Nutzkälber-märkte in Bergland, Zwettl und Warth ab sofort keine Unter-suchungen mehr notwendig sind und auch die Anmeldung zum Kälbermarkt ab sofort nicht mehr notwendig ist.

Österreich bleibt aber weiter-hin, aufgrund der bestehenden Zusatzgarantien, unter Beobach-tung durch die Europäische Kom-mission. Daher ist es erforder-lich, beim Handel mit Zucht- und Nutztieren im innergemeinschaft-lichen Handel sowie im Export weiterhin zu kontrollieren.

Mit der gesteuerten natürlichen und der künstlichen Vermehrung stellt LK-Experte Leo Kirchmaier zwei Methoden zur Karpfenvermehrung vor.

kescher mit sehr enger Maschen-weite, ab und setzt sie in Vorstreck-teiche, zur Aufzucht der vorge-streckten Karpfenbrut, um.

Künstliche Vermehrung

Bei der künstlichen Vermehrung gewinnt man die Eier (Rogen) und Spermien (Milch) durch Abstrei-fen einzeln und bringt sie anschlie-ßend zusammen, damit die Besa-mung erfolgen kann. Diese Metho-de verbessert maßgeblich den Er-brütungserfolg, da diese unabhän-gig von äußeren Einflüssen ist. Die Elternfische überwintern zuvor in eigenen Laichfischteichen. Man wählt sie anschließend sorgfältig aus und bringt sie in die Brutanla-ge. Die gezielte, von der Witterung unabhängige Stimulierung der Karpfen zur Laichreifung und Ei-abgabe erfolgt durch Injektion der Rogner mit Hypophysenhormon.

Die einzelnen Phasen der künstlichen Vermehrung

Hypophysierung der Rogner durch Injektion mit Hypophy-senhormon.

Abstreifen der Elternfische und Gewinnung von Rogen und Milch.

Künstliche Besamung und an-schließende Behandlung der klebrigen Eier gegen ein Zu-sammenballen.

Überführung des befruchteten Laichs in sogenannte Erbrü-tungs- oder Zugergläser.

Erbrütung der Larven in Er-brütungstrichtern unter ständi-gem Wasserdurchfluss zur Um-spülung der Eier bei zirka 21 bis 23° C und Entfernen verpilzter, unbefruchteter Eier.

Nach dem Schlupf werden die Larven in ein Substratbecken gespült und haften sich dort am Substrat an. Kurz vor Eintritt des fressfähigen Stadiums werden die Larven wiederum in Vor-streckteiche ausgebracht.

Dubisch-Teiche werden nur zeit-weilig während der Laichzeit des Karpfens bespannt, während über den Rest des Jahres der Laichrasen, also die Bepflanzung mit Süß- und Sauergräsern, gepflegt wird. Die kurz vor Laichbeginn bespann-ten Dubisch-Teiche werden mit ein oder zwei Sätzen an Laichfischen besetzt. Ein Laichfisch-Satz be-steht aus einem Rogner und zwei Milchnern. Die Karpfenhochzeit leiten zu-meist in den frühen Morgenstun-den die Milchner ein, welche die Rogner zu „treiben“ beginnen. Das Liebesspiel erreicht den Hö-hepunkt durch ein kräftiges und auffälliges „Schlagen der Karpfen“. Dabei geben die Rogner in meh-reren Portionen ihren Laich ab und die Milchner stoßen Seite an Seite mit ihnen eine Spermawol-ke aus. Die klebrigen Eier haften am Laichsubstrat bis zum Schlupf der Larven an. Nach dem Laichakt fängt man die Elternfische heraus. Dadurch können sich Eier und Lar-ven ungestört entwickeln. Durch die Klebedrüse am Kopf haften die Larven am Laichsubstrat an.Nachdem der Dottersack der Lar-ven aufgebraucht ist, beginnen sie zu schwimmen und füllen ihre Schwimmblase mit Luft. Die bald fressfähigen Larven fischt man mit Gaze-Keschern, das sind Spezial-

Die Laichzeit des Karpfen erstreckt sich je nach Wassertemperatur von Mai bis Mitte Juni. Unter na-türlichen Bedingungen nutzen die Karpfen die Frühjahrshochwäs-ser und laichen beispielsweise auf überschwemmten Flusswiesen sobald Temperaturen von 18 bis 20 °C erreicht sind. In der Karpfen-teichwirtschaft überlässt man das Laichgeschehen nicht ganz der Natur und versucht unter kontrol-lierten Bedingungen, die Produk-tion der Nachzucht bewusst zu steigern. Die beiden am häufigs-

ten verwendeten Methoden sind die gesteuerte natürliche und die künstliche Vermehrung.

gesteuerte natürliche Vermehrung

Die gesteuerte natürliche Vermeh-rung findet in speziell gestalteten Laichteichen statt, die dem na-türlich bevorzugten Laichhabitat einer überschwemmten Bachwie-se nachempfunden sind. Sie sol-len möglichst sonnenbeschienen und windgeschützt angelegt wer-den, um eine rasche Erwärmung zur Betriebszeit zu garantieren. Nach Möglichkeit werden sie auch mit Wasser aus einem Vorwärm-teich versorgt. Am bekanntesten ist der Laichteich nach Dubisch. Die Dubisch-Teiche kennzeichnet ein rund 40 Zentimeter tiefer Wasser-graben ringsum des wasserseiti-gen Dammes und Ufers. Der rest-liche Teichboden, somit das Laich-bett für die Karpfen, steigt dachför-mig zur Teichmitte hin bis auf eine Wassertiefe von 20 Zentimetern an. Auch zum Mönch hin muss man ein Gefälle errichten. Dadurch wird eine Mindesttiefe von 80 bis 100 Zentimetern gewährleistet, die ein zu rasches Auskühlen des Was-serkörpers bei Schlechtwetterein-brüchen vermeidet. Die rechtecki-ge Teichfläche beträgt im Allge-meinen 50 bis 200 Quadratmeter.

fiSchVeRMehRuNg zwei MethoDen steLLen sich vor

Die Karpfenhochzeit

| 38 | Die Landwirtschaft

tierhaltung Mai 2015

fiSchVeRMehRuNg iN deR KARpfeNteichWiRtSchAftExtensive Karpfenvermehrung in Dubischteichen; Warmwas-ser-Erbrütung von Karpfen in Zugergläsern; Brutstreckteiche; Besichtigung von Anlagen.Zielgruppe: TeichwirteTGD-Anerkennung: 1 hMitzubringen: GummistiefelReferenten: Christian Bauer, Günther Gratzl, Leo KirchmaierIm Stiftsrestaurant Zwettl am 13.05. um 08.30 – 12.30 UhrAnmeldung bis 10.05.2015: LFI NÖ, Tel. 05 0259 26100Kosten: 25 Euro pro Person

seminar

KüNStliche eRbRütuNgSANlAge mit mehreren Erbrütungstrichtern und Laichsubstrat im Auffangbecken.

„SchlAgeN“ der Karpfen während des Laichaktes. Quelle: www.fao.org

AbStReifeN des Mutterkarpfens und anschließende künstliche Besamung. Fotos: LK NÖ/Kirchmaier

LEo KIRcHmAIER, BAKK.TEcHn. Ref. Tierzucht tel. +43 5 0259 23102 [email protected]

Arbeitsaufwand auf eine viertel Stunde minimieren. Ein Quanten-sprung, den die beiden der moder-nen Technik verdanken. Und den-noch wird am Betrieb die Tradition hoch gehalten. „Wir versuchen, altbewährtes Know-how aus Ös-terreich mit Ideen aus Tschechien zu verbinden. Die Teichwirtschaft ist seit 252 Jahren im Besitz unserer Familie, da ist man natürlich tradi-tionsbewusst. Das heißt aber nicht, dass man alles so tun muss wie bis-her, nur weil es immer schon so war“, erklärt Seilern-Aspang, der neben der Teichwirtschaft auch den Forst im Familienbesitz mana-get. Dabei war es ihm immer wich-tig, seinen eigenen Weg zu gehen und nicht nur in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Etwas, das ihm mit der Übernahme der Teich-wirtschaft geglückt ist.

Gemeinsam mit seinem Ge-schäftspartner begegnet er den Herausforderungen, welche die Teichwirtschaft unweigerlich mit sich bringt. So können auch Sei-lern-Aspang und Schlosser ein Lied von der Gefahr durch Fisch-otter und Kormoran singen: „Wir haben unsere Produktion zu Guns-ten der Raubfische umgestellt und produzieren nun keine Maränen mehr. Damit lassen sich zumin-dest die Kormorane etwas in den

Griff bekommen.“ Doch auch der Naturschutz legt den Teichwirten so manchen Stein in den Weg, wie Seilern-Aspang beschreibt: „Einer-seits möchte die Behörde, dass Ös-terreich die Fischproduktion er-höht. Andererseits hat man es auf Grund bürokratischer Auflagen nicht leicht, neue Teiche zu errich-ten. Dabei sind es gerade diese Flä-chen, die aus ökologischer Sicht am wertvollsten sind und vielen Tier- und Pflanzenarten einen Le-bensraum bieten.“

den beiden neue Ideen geliefert, die sie auf ihrem Betrieb umsetzen möchten. „Wir haben uns Tsche-chien als Vorbild genommen und arbeiten mit den dortigen Exper-ten eng zusammen. Was bei uns als Randsparte gilt, wird in Tsche-chien sogar auf einer Universität gelehrt“, erklärt Seilern-Aspang und schwört auf die grenzübergrei-fende Zusammenarbeit.

Carp-Feed: Automatische Fütterung steigert Effizienz

Künftig will das Unternehmer-Duo vor allem im Bereich der Fütterung weitere innovative Akzente setzen: „Carp Feed ist eine automatische Fütterungsanlage aus Tschechien. Eine Universitätsstudie zeigt, dass ich 30 Prozent weniger Futter bei 40 Prozent mehr Zuwachs benöti-ge.“ Während der Karpfen bei her-kömmlicher Fütterung nur einen Teil der Nahrung aufnehmen kann und der Rest am Futterplatz un-genutzt zurückbleibt, ist dies bei Carp-Feed laut Seilern-Aspang und Schlosser anders: „Wir füt-tern damit unsere Fische effizien-ter. Die Fütterung verläuft häufiger dafür aber kleiner dosiert.“ Futter-boote und Silos sorgen dabei für eine weitere Arbeitserleichterung am Betrieb. Brauchten sie vorher noch eine Stunde für die händi-sche Fütterung können sie nun den

Im vergangenen Jahr wurden bei Franziskus Seilern-Aspang und Markus Schlosser die Weichen für die Zukunft gestellt. Das ungleiche Paar entschied sich dafür, eine Ge-schäftspartnerschaft einzugehen und unter dem Namen Schlossfi-scherei Litschau gemeinsam Tei-che zu betreiben. Ein Entschluss, der es in sich hatte, wie die bei-den zu berichten wissen. Unzäh-lige Arbeitsschritte waren eng mit der Firmengründung verbunden. So wurde nicht nur die Hälterung saniert, die zuvor von einer alten Steinmauer umgeben war. Auch die Schlachträume mussten ent-sprechend hergerichtet werden, um die gesetzlichen Voraussetzun-gen zu erfüllen. Zusätzlich dazu wurden Reparaturarbeiten bei den Teichen koordiniert und um-gesetzt. Doch das war den Unter-nehmern noch nicht genug. Ein Blick über die Landesgrenzen hat

Franziskus Seilern-Aspang und Markus Schlosser betreiben seit Anfang des Jahres die Schlossfischerei Litschau. Die beiden Geschäftspartner setzen hoch oben im Norden auf innovative Technik, Tradition und neue Wege.

öSteRReichiSche tRAditioN kombiniert mit neuen Ideen aus Tschechien – damit wollen Franziskus Seilern-Aspang und der erfahrene Fischzüchter Markus Schlosser in der Schlossfischerei Litschau teichwirtschaftliche Akzente setzen.

iNNoVAtiVeS fiScheReigeSpANN traDition auf anDeren weGen

„Bei uns geht alles Hand in Hand“

Mai 2015 tierhaltung

Die Landwirtschaft | 39 |

futteRMittel Gerste, Weizen und Roggen kommen direkt von Bauern aus der Region.

Neue Technologien für die Karpfen- und Forellenzucht gibt es am 15. und 16. Mai bei der Schlossfischerei Litschau besich-tigen. Unter anderem wird die automatische Fütterungsanlage Carp-Feed präsentiert. Freitag, 12 bis 17 Uhr und Samstag, 9 bis 12 Uhr. Informationen auf www.teichwirteverband-noe.at.

Fachmesse für Fischzucht

eiNe AutoMAtiSche fütteRuNgSANlAge, Silos, Futterboote mit Schleusen und eigene Transportwannen sollen den Erfolg und die Effizienz des Betriebes steigern. Fotos: LK NÖ/Eva Posch

blühStReifeN uNd blühflächeN bieten Bienen während der Vegetations-periode ein vielfältiges Pollen- und Nektarangebot Foto: www.carnica-singer.at

der Biene, in das Bienenvolk ge-bracht. Im Pollenkörbchen kann eine Biene rund 20 Milligramm befördern – für 15 Milligramm muss sie 80 Blüten besuchen.Je vielfältiger die Bienenweide umso mannigfaltiger ist auch der Bieneneintrag. Die Bienenweide dient den Bienen als Trachtquel-le und damit Nahrungsgrundla-ge, von der sie ihren Nektar und ihre Blütenpollen sammeln.

Was müssen echte Trachtpflanzen können?

Honigbienen sind zwar in der Lage, beinahe von allen höheren Pflanzen Nahrung zu sammeln. Von wirklichen Trachtpflanzen spricht man nur dann, wenn sie den Bienen einen speicherbaren Überfluss bieten. Das heißt, es ist erst dann eine Tracht, wenn die Honigbienen mehr Honig und Pollen in den Bienenstock eintra-

gen, als sie im Moment selbst ver-brauchen. Der Duft der Tracht-pflanzen, die sogenannten Terpe-ne, lockt die Bienen an. Terpene werden umgangssprachlich auch als ätherische Öle bezeichnet und haben einen lieblichen Ge-ruch. Der Geruchssinn der Ho-nigbienen ist um ein Vielfaches höher ausgeprägt als jener der Menschen. Damit kann die Biene Düfte feststellen, die für uns „un-riechbar“ sind.

trügerischer garten eden

Pollenvielfalt und Nahrungsman-nigfaltigkeit sind das Fundament für die Bienengesundheit. Blü-hende Rapsfelder und andere Monokulturflächen sind für die Bienen ein trügerischer „Garten Eden“, denn nach dem Abblühen werden diese Anbaugebiete zu Futterwüsten und die Bienen fin-den kaum noch Nahrung. So wie wir für unsere Gesundheit eine ganzjährige, abwechslungsreiche Ernährung benötigen, brauchen auch unsere Bienen ein vielfälti-ges und gehaltvolles Nahrungs-angebot.

Blühstreifen und Blühflächen

Es gibt zahlreiche Projekte, die sich für Honigbienen als die Hauptbestäuber der Nutz- und Kulturpflanzen einsetzen und le-bens- und vor allem überlebens-werte Lebensräume für Bienen & Co schaffen wollen. Es werden diesem Ziel folgend vermehrt Blühstreifen und Blühflächen an-gelegt und die Erhaltung ökolo-gisch wertvoller Grünlandbioto-pe propagiert und gefördert.

HEIDRun sInGER WWW.cARnIcA-sInGER.AT

Wie wichtig ein vielfältiges Pollen- und Nektarangebot für die Bienen während der Vegetationsperiode ist und was echte Trachtpflanzen bieten müssen, weiß Imkermeisterin Heidrun Singer.

len zur Eigenversorgung. Der Blütenstaub wird von den Bie-nen gesammelt („gehöselt“), mit Drüsensekreten vermengt und in den „Pollenkörbchen“, eine Ein-buchtung am hinteren Beinpaar

Sie arbeiten auf Hochtouren an Wabenbau, Brutpflege, Nektar- und Polleneintrag und auch die Imker haben mit Bauerneuerung, Honigraumgabe, Honigraumer-weiterung, Schwarmverhinde-rung und Königinnenzucht alle Hände voll zu tun.

bienenbrot für lebenskraft

Die Bienen benötigen nun extrem viel Blütenpollen als Nahrung für die Aufzucht der Jungbienen und als sogenanntes „Bienenbrot“ zur Abdeckung des Eiweiß- Fett- und Vitaminbedarfes. Frischer Blü-tenpollen, der Lebensquell der nun kommenden Bienen-Som-mergeneration, enthält darüber hinaus viele für die Widerstands-kraft des Biens wichtige Bakte-rien und Pilze. Sie wirken quasi als Gegenspieler in der Darmflo-ra und im Bienenstock essentiell Krankheiten entgegen.

20 bis 30 Kilogramm Pollen pro Volk und Jahr

Ein Bienenvolk benötigt im Jahr rund 20 bis 30 Kilogramm Pol-

bieNeN uNd iMKeR haben iM Mai aLLe hänDe voLL zu tun

Wer bietet Bienen Pollenvielfalt?

| 40 | Die Landwirtschaft

tierhaltung Mai 2015

Der Berliner Verein „Forum Moderne Landwirtschaft“ mit seiner Initiati-ve „Eh-da-Flächen“ macht auf die Bedeutung von eben diesen Flächen für die biologische Vielfalt aufmerksam. Als „Eh-da-Flächen“ werden Flächen bezeichnet, die „eh da“ sind, aber denen wir keine weitere Be-achtung schenken, weil sie nicht gezielt für etwas genutzt werden.Dies sind beispielsweise Wegböschungen, Straßenränder, Autobahn- und Bahndämme, Gemeindeflächen in Ortschaften und Dämme entlang von Gewässern. Die Autoren sehen als eine der Hauptursachen der soge-nannten „pollinator crisis“ – also der Krise der blütenbestäubenden In-sekten – den Ressourcenmangel an Blüten und Lebensräumen. Werden nun die „Eh-da-Flächen“ gezielt genutzt, um Lebensräume für Blüten-bestäuber zu schaffen, so sehen die Initiatoren ein großes Potential, die biologische Vielfalt im Einklang mit nachhaltiger landwirtschaftlicher Produktion zu fördern. Klick nach unter www.eh-da-flaechen.de.

Eh-da-Flächen bieten Vielfalt

Mai 2015 forstwirtschaft

Die Landwirtschaft | 41 |

Wann der Waldeigentümer für Schäden an Menschen und Sachen haftet, weiß LK-Juristin Sylvia Scherhaufer.

gungsmacht über den Weg hat und Erhaltungsmaßnahmen setzen kann. Eigentum alleine ist nicht ausschlaggebend.Ob ein Weg mangelhaft ist, rich-tet sich nach dem konkreten Wid-mungszweck des Weges. Eine Forststraße dient der Bringung und dem wirtschaftlichen Verkehr in-nerhalb des Waldes und muss da-her für die verkehrssichere Befahr-barkeit durch Kraftfahrzeuge zum Zweck der forstlichen Bringung ge-eignet sein und eine angemessene Verkehrssicherheit für Fußgän-ger gewährleisten, die eine Forst-straße rechtmäßig benützen dür-fen. Das bedeutet unter anderem, dass selbst wenn eine Forststraße zur Benützung für Mountainbiker freigegeben wurde, diese nicht dieselben Sicherheitsvorausset-zungen wie ein gewöhnlicher Radweg erfüllen muss.

Wird ein Schaden auf Wegen durch den Zustand des danebenliegen-den Waldes verursacht, zum Bei-spiel durch das Umstürzen eines morschen Baums auf den Weg, so haften auch dafür der Waldeigen-tümer und sonstige an der Wald-bewirtschaftung mitwirkende Personen. Allerdings keinesfalls strenger als der Wegehalter.

Keine haftung bei unerlaubter Benützung

Tritt bei der unerlaubten Benüt-zung eines Weges durch dessen mangelhaften Zustand ein Scha-den ein und war dem Geschädig-ten das Verbot der Benützung ent-weder nach der Art des Weges oder durch entsprechende Verbotszei-chen, zum Beispiel Fahrverbots-tafeln, durch eine Abschrankung oder sonstige Absperrung erkenn-bar, besteht keine Haftung des Waldeigentümers. Für die Erkenn-barkeit einer unerlaubten Benüt-

Für die Haftungsfrage ist entschei-dend, wo das Schadensereignis stattgefunden hat. Abseits von öf-fentlichen Straßen und Wegen hat jeder selbst auf alle ihm durch den Wald und im Besonderen durch die Waldbewirtschaftung dro-henden Gefahren zu achten. Den Waldeigentümer und dessen Leu-te trifft keine Pflicht zur Abwen-dung der Gefahr von Schäden, die abseits von öffentlichen Straßen und Wegen durch den Zustand des Waldes entstehen könnten. Das heißt, dass der Waldeigentü-mer nicht verpflichtet ist, morsche Bäume oder „Stolperfallen“ wie herumliegende Äste, Wurzeln und Steine zu entfernen. Selbstgeschaf-fene Gefahrenquellen wie eine Grube, ein Stacheldrahtzaun oder dergleichen sind jedoch sehr wohl zu entfernen oder entsprechend abzusichern.

Wegehalterhaftung

Auf Forststraßen trifft den Wald-eigentümer und sonstige an der Waldbewirtschaftung mitwirkende Personen die Wegehalterhaftung. Für sonstige Wege im Wald haf-tet man als Wegehalter nur dann, wenn sie der Waldeigentümer durch eine entsprechende Kenn-zeichnung der Benützung durch die Allgemeinheit ausdrücklich gewidmet hat. Auch die Duldung einer durch Dritte angebrachten Markierung führt zu einer Haf-tung als Wegehalter. Der Halter eines Weges haftet für Schäden, die durch den mangelhaften Zustand des Weges entstanden sind, sofern der mangelhafte Zustand durch den Halter oder einem seiner Leu-te grob fahrlässig oder vorsätzlich verschuldet wurde.Halter eines Weges ist derjenige, der sowohl die Kosten für die Er-haltung und Errichtung des Weges trägt, als auch die konkrete Verfü-

zung kommt es darauf an, ob dem Benutzer der Straße ersichtlich ist, dass er die Straße unbefugt, inbe-sondere widmungswidrig nutzt. Dies ist für jeden Fall gesondert zu beurteilen. Der Oberste Gerichts-hof hat in einer Entscheidung (Ge-schäftszahl 4 Ob 200/12h), abruf-bar unter http://www.ris.bka.gv.at, beispielsweise entschieden, dass ein Mountainbiker nicht darauf vertrauen darf, dass die von ihm benutzte Forststraße ein öffentli-cher Weg sei, wenn er auf die ihm unbekannte Forststraße unter Um-gehung eines Schrankens, Benut-zung eines Fußwegs und Schieben des Rades über eine Waldlichtung gelangt ist.

Arbeiten im Zuge der Waldbewirtschaftung

Wird im Zusammenhang mit Arbeiten im Zuge der Waldbewirt-schaftung ein an diesen nicht be-teiligter Mensch getötet, verletzt oder eine ihm gehörige Sache be-schädigt, so haftet der Waldeigen-tümer oder eine sonstige an der Waldbewirtschaftung mitwirken-de Person für den Ersatz des Scha-dens, sofern sie oder einer ihrer Leute den Schaden vorsätzlich oder grob fahrlässig verschuldet haben. Entsteht der Schaden auf einer gesperrten Fläche, so wird nur für Vorsatz gehaftet, weshalb eine gemäß Forstgesetz und Forst-licher Kennzeichnungsverordnung vorgenommene, ordnungsgemä-ße Kennzeichnung der gesperrten Flächen besonders wichtig ist.

Strafrechtliche Verantwortung

Abgesehen von der zivilrechtli-chen Haftung als Wegehalter be-steht auch noch eine strafrechtli-che Verantwortung. Wird jemand verletzt, kommt es automatisch zu Ermittlungen wegen fahrlässiger

Körperverletzung. Der Strafrah-men beträgt bis zu drei Monaten Freiheitsstrafe oder eine Geld-strafe von bis zu 180 Tagessätzen. Die strafrechtliche Verantwortung kann durch Vertrag nicht auf an-dere übertragen werden. Straf-rechtliche Folgen sind auch nicht versicherbar.

Eingeschränkte Haftung durch § 176 forstg

Abschließend kann festgehalten werden, dass die Haftungsbe-stimmung des § 176 Forstgesetz für den Waldeigentümer eine durchaus günstige Regelung dar-stellt, da die Haftung gegenüber den allgemeinen schadenersatz-rechtlichen Bestimmungen ein-geschränkt ist. Nichtsdestotrotz ist es wichtig, dass Forststraßen in einem widmungsgemäßen Zu-stand erhalten werden und eben-so wie Waldsperren, zum Bei-spiel im Zuge von Waldarbeiten, ordnungsgemäß gekennzeichnet sind. Bei Wanderwegen, Reitwe-gen, Mountainbikestrecken, Loi-pen und anderen für den Touris-mus freigegebenen Wegen durch den Wald, sollten, wenn möglich, Vereinbarungen über die Weg-erhaltung und eine Haftungs-übernahme mit den jeweiligen Begünstigten, zum Beispiel Ge-meinden, getroffen werden.

mAG. syLVIA scHERHAuFER Ref. Recht Tel. 05 0259 27402 [email protected]

WAS pASSieRt, WeNN WAS pASSieRt?

Wann haftet der Waldeigentümer?

Foto: Bildarchiv lko

| 42 | Die Landwirtschaft

forstwirtschaft Mai 2015

Kein „Patentrezept“ für waldbauliche entscheidungen

Die Vielfalt der Natur erfordert oft individuelle Urteile. Die Be-obachtung des Waldbestandes, die Einschätzung seiner Reaktion auf durchgeführte Maßnahmen und die Vorstellung der zukünf-tigen Entwicklung sind die ent-scheidenden waldbaulichen Er-folgsfaktoren.Unter www.waldbauberater.at be-ziehungsweise am Androidhandy finden sich eine Vielzahl von wald-baulichen Informationen.

lichst durch Naturverjüngung mit standorttauglichen und ge-netisch geeigneten Baumarten. Der Klimaänderung, besonders in den tiefen Lagen, trägt die verstärkte Verwendung und die Förderung von Wärme ertragen-den Baumarten Rechnung. Die zu befürchtende Erhöhung von Schadereignissen, wie Windwurf oder Käferbefall, begegnet man mit dem Aufbau stabiler Bestän-de und erhöhter Sorgfalt bei der Nutzung und Pflege.

Die Entnahme der Biomasse be-deutet einen Nährstoffentzug, der nur auf Böden mit hohem Nährstoffpotential vertretbar ist. Sonst muss man das Erntever-fahren modifizieren. Waldbau-liche Maßnahmen werden auf die Bedürfnisse des Wildes und der Jagd abgestimmt, um Wild-schäden zu vermeiden und Beja-gungsmöglichkeiten zu schaffen.

Der ökologisch orientierte, na-turnahe Waldbau entspricht den Anforderungen des Natur- und Landschaftsschutzes. Na-turschutzanliegen werden im täglichen Handeln berücksich-tigt. Die Biodiversität wird ein-bezogen. Die standortbezogene Baumartenwahl, die Verfeine-rung der Waldstruktur, die unter-schiedlichen Nutzungsformen und die Förderung der Naturver-jüngung begünstigen die biolo-gische Vielfalt.

Mit dem digitalen Waldbauberater ist es ab sofort in ganz Österreich möglich, am Android-Handy oder im Internet ortsbezogene Waldbauinformationen abzurufen.

Schritte sind in diesem Wald-bestand zu tun und wohin kann er sich nachhaltig entwickeln?

Wird ein Waldbestand neu auf-geforstet, kann man sich, aus-gehend vom Standort, fragen: Was ist hier ein „optimaler Wald“ und was ist dafür zu tun?

Waldbaumaßnahme für die wichtigsten Waldtypen

Um sich rasch und einfach in der Fülle der Möglichkeiten zurecht-zufinden, werden, ausgehend von der räumlichen Lage des Waldes, modellhaft die Waldbaumaßnah-men für die wichtigsten Waldtypen beschrieben. Die räumliche Lage wird einfach durch Klicken auf die Österreich-karte festgelegt. Am Handy erfolgt die Orientierung automatisch über die GPS-Funktion des Telefons. Damit werden nur mehr die zutref-fenden Informationen angezeigt.Damit sind Seehöhe und Höhen-stufe, Geologie, Boden und Klima, die natürlichen Wuchsbedingun-gen für Bäume und Wälder, der je-weilige Standort, vorgegeben. Die-se ökologischen Parameter sind die Basis der waldbaulichen Emp-fehlungen für Naturverjüngung, Aufforstung, Jungwuchs- und Di-ckungspflege, Durchforstung und Endnutzung.

Ökologische und ökonomische Grundsätze

Die Erneuerung der Wald-bestände erfolgt mög-

WWW.WAldbAubeRAteR.At

Waldberatung goes online

QR-Code waldbauberater.at QR Code links im Bild;Waldbauberater GooglePlayStore rechts im Bild

Ab sofort steht umfangreiches waldbauliches Wissen kosten-los im Internet und als Android-Handy-App zu Verfügung. Basis der Anwendung ist das Waldbau-handbuch der Österreichischen Bundesforste AG und darauf auf-bauend die Beratungsunterlage „Waldbau in Österreich auf ökolo-gischer Grundlage“ der Landwirt-schaftskammer und dem Ländli-chen Fortbildungsinstitut Öster-reich.Der Inhalt wurde so aufbereitet, dass nur die örtlich zutreffenden Fakten für den Nutzer aus der Fülle der Möglichkeiten angezeigt wer-den. Als Orientierungshilfe für die Praxis werden damit die Waldbe-wirtschafter bei ihren waldbauli-chen Entscheidungen unterstützt. Die Erstellung des Waldbaubera-ters wurde durch Mittel von Bund, Land und der EU gefördert.

zwei fragen beantwortet der Waldbauberater

Wenn bereits ein Wald vor-handen ist: Welche nächsten

DI DR. GERHARD PELZmAnn mA, Landwirtschaftskammer steiermark [email protected]

BaumartenbestimmungiForest – Bäume und Sträu-

cherBaumportal Baumbestim-

munginventurtoolsBitterlich relascope – für Win-

kelzählprobenMoti – für Winkelzählprobe BaumhöhenmessungBaumhöhenmesser – für

BaumhöhenmessungForstschutzForstschutz app

Forstapps

Officia poreium quiatus aut fuga. Nimagnam volupta-tem sum. Seite xx

Bioackerbau –richtig einsteigen

RepoRtage BiokontRolleWie hat sich Johann Fink auf die Kont-

rolle vorbereitet? Seite 55

Bio auStRia Stellt Sich voRKompetente Betreuung und Beratung

Seite 55

veRmaRktungSpaRtneRRaiffeisen Lagerhaus, Saatbau Erntegut, Bioprodukte Pinczker, Faire Biogetreidevermarktung,

Mauthner BIO Seite 56

konventionell zu Bio

Wie ändert sich Bodennutzung? Seite 45

Bio-ackeRtechnik

Striegeln, hacken und hobeln Seite 48

BiokontRolle

Verträge und Kontrollkosen Seite 54

nach Abschluss des Kontrollver-trages erntet, kann man als Um-stellungsware (U) verkaufen. Die-se Produkte können in der Bio-fütterung eingesetzt werden. Die Ernte von Ackerkulturen, die man vierundzwanzig Monate nach Ab-schluss des Kontrollvertrages an-gebaut hat, kann man als Bioware vermarkten. In der Regel ist das die dritte Ernte nach Abschluss des Kontrollvertrages. Dauerkul-turen wie Wein oder Obst müssen eine dreijährige Umstellungszeit durchlaufen. Obwohl man in der Umstellungszeit noch keine an-erkannten Bioprodukte, wie zum Beispiel Speiseweizen, vermark-ten kann, muss man meist teure-re Biobetriebsmittel wie Biosaat-gut oder Biozukauffuttermittel einsetzen. Im Gegenzug fallen chemisch-synthetischer Pflan-zenschutz und leicht lösliche Handelsdünger weg.

Die umstellungszeit

Bevor der Betrieb Bioprodukte als solche verkaufen kann, muss er eine Umstellungszeit durchlau-fen. In der Regel dauert die Um-stellungszeit zwei Jahre für Acker-kulturen und Grünland. Acker-kulturen, die man zwölf Monate

Die Bezirksbauernkammern hal-ten Grundinformationen zum Einstieg in den Biolandbau be-reit. Zusätzlich wird es im Juni für Umstellungsinteressierte Feldbe-gehungen auf Biobetrieben ge-ben. Dort können sie mit erfah-renen Betriebsleitern viele offe-ne Fragen diskutieren. Termine finden sich im Kasten auf dieser Seite.

Der kontrollvertrag

Die EU-Bio-Verordnung sieht vor, dass jeder Biobetrieb einen Kontrollvertrag mit einer akkre-ditierten privaten Kontrollstel-le abschließt. Biobetriebe wer-den jährlich mindestens einmal von ihrer Kontrollstelle kontrol-liert. Das Datum des Kontrollver-trages ist gleichzeitig der Beginn der Umstellungszeit. Ab diesem Datum muss man die Biorichtli-nien einhalten.

Was vor dem Abschluss eines Biokontrollvertrages und für einen erfolgreichen Einstieg in den Bioackerbau unerlässlich ist, darüber informiert LK-Experte Martin Fischl.

voR Dem aBSchluSS DeS kontRollveRtRageS

Was braucht es um Bio zu werden?

DaS zeRtifikat listet die Erzeugnis-se auf, die man als Bioware verkaufen darf. Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

LK NÖ und Bio Austria ver-anstalten in Kooperation mit bestehenden Biobetrieben in jedem NÖ Viertel Feldbegehun-gen für umstellungsinteressierte Ackerbauern. Anmeldung unter Tel. 05 0259 22110 erforderlich. Fünf Euro Teilnehmerbeitrag.

28. mai, 14 uhrBiohof Brader, Ritzengrub 5, 3240 St. Leonhard am Forst29. mai, 14 uhrBiohof Hofbauer, Sparbach 7, 3902 Vitis01. Juni, 14 uhrBiohof Strohmayr, Herrengasse 11, 2011 Senning02. Juni, 14 uhrBiohof Sperber, Wienerher-bergerstraße 63, 2435 Wiener Herberg

Feldbegehungen

RepoRtage

„Ich will nie wieder retour“ Seite 52

| 44 | Die Landwirtschaft

umstellung Bioackerbau Mai 2015

Chancen und RisikenDie neue ÖPUL-Periode bietet wieder die Möglichkeit, in die Maßnahme ‚Biologische Wirt-schaftsweise’ einzusteigen. Doch diese Entscheidung will gut überlegt sein! Gute Chancen er-geben sich durch den Markt. Die Nachfrage nach Bioprodukten, wie zum Beispiel Mahlweizen, Dinkel, Sojabohne oder Ölkürbis ist hoch und die Erzeugerpreise entsprechend auch. Das neue ÖPUL sichert eine Bioprämie von 230 Euro je Hektar Ackerfläche bis 2020. Für Neueinsteiger gibt es außerdem einen Kontrollkos-tenzuschuss.Betriebswirtschaftliche Vorteile ergeben sich durch die Einspa-rung von Betriebsmitteln wie Dünger und Pflanzenschutzmit-tel. Nicht zuletzt bewirkt die bio-logische Wirtschaftsweise gutes Gewissen. Der Verzicht auf Che-mie, eine nachhaltige und um-weltfreundliche Wirtschaftswei-se, Landwirtschaft im Einklang mit der Natur, sowie das positive Image bei den Konsumenten und die hohe Wertschätzung in der Gesellschaft sind eine gute Motivation für einen Umstieg.

Die biologische Wirtschafts-weise hat natürlich nicht nur Vorteile. Das Ertragsrisiko ist im Biolandbau höher, Ernteausfälle und Missernten eher möglich. Der Arbeitsaufwand ist höher, insbesondere für die händische Beikrautregulierung bei Hack-früchten. Ein Unsicherheits-faktor ist der Markt. Niemand kann voraussehen, wie sich die Erzeugerpreise in den nächs-ten fünf Jahren entwickeln. Doch wenn die Bioproduktion harmonisch mit der Nachfrage wächst, sollte es keine bösen Überraschungen geben.

gungen gibt es keine Patentrezep-te. Aus dem Grund gibt es für Bio-betriebe ein umfassendes Wei-terbildungsangebot. Speziell für Neueinsteiger empfehlenswert ist ein Bio-Einführungsseminar. Es beleuchtet in zwei oder drei Tagen das System Biolandbau in allen Facetten. Termine finden sich ab November auf www.lfi.at und im LFI-Bildungskalender.

triebe eine Stickstoffbilanz gemäß Cross Compliance nachweisen müssen. Die Bilanz für das aktu-elle Kalenderjahr muss bis spä-testens Ende März des Folgejah-res erstellt und für Kontrollzwecke bereitgehalten werden. Die Bilanz kann unter anderem mit dem LK-Düngerechner erstellt werden.PrämienAckerflächen inklusive Bo-

dengesundungsflächen und Feldfutterflächen bis 25 Pro-zent an Ackerfläche: 230 Euro je Hektar

Ackerfutterflächen, wenn mehr als 0,5 RGVE je Hektar Grünland- und Ackerfutterflä-che: 225 Euro je Hektar

Ackerfutterflächen, wenn we-niger als 0,5 RGVE je Hektar Grünland- und Ackerfutterflä-che: 70 Euro je Hektar

Obst, Wein, Hopfen: 700 Euro je Hektar

Detaillierte Informationen über Prämien und Förderungsvoraus-setzungen hält die BBK bereit.

Die Weiterbildung

Für eine erfolgreiche Bodenbe-wirtschaftung unter Biobedin-

Öpul-Bio

Ein Neueinstieg in das ÖPUL 2015 und in die Maßnahme Biologi-sche Wirtschaftsweise ist noch mit Herbstantrag 2015 möglich. Für bestehende ÖPUL-Teilneh-mer ist ein Wechsel in die Maß-nahme Biologische Wirtschafts-weise noch bis Herbstantrag 2018 möglich.FörderungsvoraussetzungenGrundlegende Förderungsvor-aussetzung ist die Einhaltung der EU-Bioverordnung. Biobetriebe sind von Greeningauflagen be-freit und müssen keine Biodiver-sitätsflächen anlegen. Biobetrie-be sind verpflichtet zum Erhalt von und naturverträglichen Um-gang mit Landschaftselementen und zur Erhaltung des Grünland-flächenausmaßes. In der laufen-den Verpflichtungsperiode dür-fen maximal fünf Prozent des Grünlandes umgebrochen wer-den, jedoch mindestens ein Hek-tar beziehungsweise maximal drei Hektar. Bis Ende 2018 sind biospezifische Weiterbildungs-veranstaltungen im Ausmaß von fünf Stunden zu absolvieren.Zu beachten ist, dass auch Biobe-

Kontrollvertrags-abschluss

Ernte 2015 Ernte 2016 Ernte 2017 Ernte 2018 Ernte 2019

30.06.2015 KON UM UM BIO BIO

01.10.2015 --bis 30.09.: KON

UM Anbau nach 01.10.2017: BIO BIOab 01.10.: UM

30.11.2015 -- KON UMWinterung: UM

BIOSommerung: BIO

Auswirkungen des Kontrollvertragsdatums auf den Status der folgenden Ernten anhand dreier Beispiele

Information und Beratung

Kontrollvertag ÖPUL-Herbstantrag

Biokontrolle

BIO

24 Monate Umstellungszeit

Achtung: Biosaatgut, Biobetriebsmittel, Biotiere

Kein Einsatzunerlaubter Betriebsmittel

Wichtige eckpunkte im prozess der Bioumstellung

Vor Abschluss eines Biokontroll-vertrages ist eine detaillierte Beratung empfehlenswert. Die Berater von LK und Bio Austria stehen für einzelbetriebliche Beratungen zur Verfügung.LK NÖ: Martin Fischl unter Tel. 0664/60 259 22112,Bio Austria: Robert Schneider unter Tel. 0676 842214349 undHerbert Breuer unter Tel. 0676/84 221 4348.

Beratung

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von konventionell zu Bio

Wie ändert sich die Bodennutzung?Bioackerbau definiert sich nicht nur über den Verzicht auf chemisch-synthetisch hergestellte Dünge- und Pflanzenschutzmittel. Was noch dazu gehört, verrät LK-Bioberater Martin Fischl.

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SteinBRanD Vorbeugen ist über gesundes Saatgut möglich. Foto: LK NÖ/Fischl

problem ackerkratzdistel

Probleme bereiten im Bioland-bau immer wieder Wurzelun-kräuter wie die Ackerkratzdistel. Gerade die Ackerkratzdistel kann mit einem Mix aus flächig schnei-dender Bodenbearbeitung, kon-kurrenzfähigen, beschatten-den Kulturpflanzenbeständen und Integration von mehrjähri-gen Feldfutterbeständen in die Fruchtfolge wirkungsvoll einge-dämmt werden.

prozess abgelehnt. Der Verzicht auf Stickstoffmineraldünger ver-ringert entscheidend den CO2-Ausstoß im Biolandbau.

Striegel und hacke statt herbizide

Es gibt keinen im Biolandbau zu-gelassenen herbiziden Wirkstoff. Die Beikrautregulierung erfolgt vorbeugend über die Fruchtfol-ge, mechanisch oder händisch. Gerade im Bereich der Hack- und Striegeltechnik wurden in den letzten Jahren enorme Fortschrit-te gemacht, so dass hier eine Viel-zahl an gut und sehr gut wirksa-men Geräten zur Verfügung steht.

raussetzung für das Funktionie-ren dieses Prozesses ist ein stän-diger Fluss an Biomasse (Nährhu-mus) für das Bodenleben. Damit die Pflanze diesen Nährstofffluss nutzen kann, muss die Durch-wurzelbarkeit des Bodens über eine entsprechende Bodenstruk-tur möglichst uneingeschränkt erhalten bleiben. Das Vermeiden von Bodenverdichtungen hat im Biolandbau daher oberste Priori-tät. Mit der Spatenprobe steht ein exzellentes Diagnosetool zur Sys-temkontrolle zur Verfügung.Stickstoffmineraldünger werden auch aufgrund ihres Bedarfs an fossiler Energie im Herstellungs-

Ein aktiver, lebendiger Boden steht im Zentrum. Daher haben Maßnahmen zur nachhaltigen Förderung der Bodenfruchtbar-keit durch einen entsprechenden Humuserhalt und -aufbau große Bedeutung.

verzicht auf leicht lösliche mineraldünger

Im Biolandbau sind leicht lös-liche Mineraldünger und Stick-stoffmineraldünger nicht zuge-lassen. Die Pflanzernährung wird primär als Kohlenstoffversorgung des Bodenlebens verstanden. Die Aktivität des Bodenlebens macht Pflanzennährstoffe verfügbar. Vo-

Mai 2015 umstellung Bioackerbau

Die Landwirtschaft | 45 |

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| 46 | Die Landwirtschaft

umstellung Bioackerbau Mai 2015

eine intenSive DuRchWuRzelung ist Voraussetzung um eine „aktive Nähr-stoffmobilisierung“ zu ermöglichen. Fotos: LK NÖ/Fischl

ÖPUL-Sicht als Bodengesun-dungsflächen oder als Klee- be-ziehungsweise Feldfutterflächen geführt werden. Bodengesun-dungsflächen darf man nicht nutzen. Sie müssen mindestens einmal jährlich gehäckselt oder gemäht werden und dürfen frü-hestens im zweiten, müssen aber spätestens im dritten Jahr (nach dem Anbau) umgebrochen wer-den.Feldfutterflächen muss man mindestens einmal jährlich nut-zen und das Erntegut abtrans-portieren. Bis zu einem Frucht-folgeanteil von 25 Prozent erhal-ten diese Flächen die Bioacker-prämie.

Hackfrüchte wie Mais, Ölkür-bis oder Feldgemüse sollten einen Anteil von 30 Prozent in der langjährigen Anbauplanung nicht übersteigen. Höhere Antei-le bergen langfristig die Gefahr eines Humusabbaus in sich. Die Fruchtfolgegestaltung kann man über die Erstellung einer Humus-bilanz kontrollieren. Hier gibt es Kennwerte, abgeleitet aus Dauer-feldversuchen. Nähere Informa-tionen halten die Bioberater von LK und Bio Austria bereit.

Begrünungen als „motor“ der Bodenfruchtbarkeit

Begrünungen haben einen fixen Platz in Biofruchtfolgen. Sie lie-fern vor allem Nährhumus und steigern damit die Aktivität des

kommen vor allem Kupfer- und Schwefelpräparate und Natur-stoffe wie Neem oder Pyrrhe-thrum zum Einsatz.

leguminosen als tragende fruchtfolgeglieder

Auf dem Bioacker stellt der An-bau von Futter- und Körnerlegu-minosen den Stickstoffhaushalt sicher. Für einen ausreichenden Stickstoffeintrag über die sym-biontische Luftstickstofffixierung hat sich ein Fruchtfolgeanteil von 20 bis 25 Prozent Leguminosen bewährt.Zu beachten sind die Fruchtfol-geunverträglichkeiten der ein-zelnen Leguminosenarten. Bei-spielsweise braucht die Körner-erbse aufgrund ihrer Anfälligkeit für Fußkrankheiten Anbauab-stände von mindestens sechs und mehr Jahren. Dasselbe gilt für die unterschiedlichen Kleearten und für die Luzerne, wo der empfoh-lene Mindestanbauabstand von vier bis sechs Jahren nicht unter-schritten werden sollte.

Obwohl Luzerne- und Kleebe-stände für sich betrachtet in vieh-losen Ackerbaubetrieben meist negative Deckungsbeiträge brin-gen, wirkt sich die Fruchtfolge-einbindung zweijähriger Futter-leguminosenbestände meist sehr positiv auf Humus- und Stick-stoffhaushalt und auf die Ertrags-sicherheit der Folgekulturen aus. Derartige Flächen können aus

sen. Entsprechende „Gebrauchs-wertuntersuchungen“ bietet bei-spielsweise die Agentur für Ge-sundheit und Ernährungssicher-heit in Wien an. Zudem ist die richtige Sortenwahl eine Mög-lichkeit, Pflanzenkrankheiten vorzubeugen. Auf den Bioland-bau abgestimmte Informationen finden sich beispielsweise unter www.bio-net.at.

In bestimmten Krankheitssitu-ationen, vor allem im Erdäp-fel-, Zuckerrüben- und Dauer-kulturenanbau benötigt auch der Biolandbau direkte Pflan-zenschutzmaßnahmen. Hier

vorbeugende Strategien haben priorität

Pflanzenkrankheiten wie Getrei-demehltau, Halmbruch oder Fu-sariosen haben im Biolandbau aufgrund des niedrigeren Stick-stoffniveaus und der weiteren Fruchtfolgen nur geringe Bedeu-tung.Enorme Ertragseinbußen kön-nen vor allem samenbürtige Krankheiten wie der gewöhnli-che Weizensteinbrand verursa-chen. Über Vorbeuge durch Zu-kauf von zertifiziertem Saatgut oder Laboruntersuchung von Eigennachbausaatgut können ge-sunde Weizenbestände erwach-

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Mai 2015 umstellung Bioackerbau

Die Landwirtschaft | 47 |

Die luftStickStoffBinDung der Knöllchenbakterien (Rhizobien) ist das Fun-dament der Stickstoffversorgung im Biolandbau.

Die ackeRkRatzDiStel vermehrt sich meist über Wurzelausläufer.

Sicht der Ackerbohne der Vorzug gegenüber der Körnererbse zu geben. Die Ackerbohne hat ein geringeres Verunkrautungsrisiko und liefert stabilere Erträge. Sehr gut etabliert haben sich auch Le-guminosen-Getreidegemenge wie Körnererbse/Sommergerste, Ackerbohne/Hafer, Wintererbse/Triticale oder Winterwicke/Win-terroggen. Die Vermarktung „Von Bauer zu Bauer“ ist beim Anbau derartiger Gemenge vorteilhaft beziehungsweise Voraussetzung.

Was kann man in der umstellungszeit anbauen?

Erntegut von Umstellungsflä-chen kann man als Umstellerwa-re in der Biofütterung einsetzen. Die Tierhalter fragen bevorzugt Futtergerste und Futterweizen nach. Die einfachsten Umstel-lungskulturen sind in der Regel Winterroggen und Triticale. Da Futterroggen derzeit nur schwer zu vermarkten ist, sollte man im Umstellungsbetrieb auf Roggen verzichten.Nach wie vor sehr gut nachge-fragt werden Eiweißkulturen wie Ackerbohne, Erbse, Futtersoja und auch Wicke. Bei ausreichen-dem Wasserhaushalt am Stand-ort ist aus pflanzenbaulicher

Bodenlebens und die Bodengare.Als „Nebenprodukt“ können le-guminosenbetonte Begrünungen entscheidend zur Nährstoffver-sorgung der Folgefrucht beitra-gen. Leguminosenarten, die in der Hauptfruchtfolge integriert sind, sollte man nicht für Begrü-nungszwecke verwenden, um Fruchtfolgekrankheiten vorzu-beugen.

Mit entscheidend für die Eig-nung als Begrünungspflanze im Biolandbau sind die Wurzelmas-se und der Wurzeltiefgang der Pflanze. Vielfältige Begrünungs-mischungen fördern die inten-sive Durchwurzelung der unter-schiedlichen Bodenschichten.

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| 48 | Die Landwirtschaft

umstellung Bioackerbau Mai 2015

Eine große Herausforderung im ökologischen Landbau ist, Unkräuter durch mechanische Bekämpfung in Schach zu halten. Auch die Bodenbearbeitung muss man an die Wirtschaftsweise anpassen. Welche Geräte und Maschinen dafür zur Verfügung stehen, darüber informiert LK-Mitarbeiter Christoph Berndl.

dender Beliebtheit, obwohl der Haupteffekt im Aufbrechen von oberflächlichen Verkrustungen liegt und weniger die Unkrautre-gulierung im Vordergrund steht. Durch die schweren einzeln auf-gehängten Sterne braucht man schon Traktoren mit angemes-sener Hubkraft und Eigenmas-se. Jedoch ist nicht zuletzt auf-grund des hohen Gewichtes und der abrollenden Bewegung die krustenbrechende Wirkung er-staunlich. Die Pflanzenverlusten sind gering, sofern man die Fahr-geschwindigkeit nicht zu hoch wählt.

turborollstriegel

Aus dieser eben beschrieben Technik entwickelte die Fir-ma Annaburger den sogenann-ten Turborollstriegel. Er baut auf das Grundgerüst des Rotorstrie-gels auf, jedoch stehen die Sterne meist schräg zur Fahrtrichtung. Die Sterne selbst sind durch die Kombination einer Kunststoff-scheibe mit darin eingepflanz-ten Metallstäben sehr viel leich-ter und flexibler als ihre amerika-nischen Gründungsväter. Durch die Schrägstellung zur Fahrtrich-tung und zur Bodenoberfläche kann man auch flächig in die Be-stände fahren.

Es gibt nur wenige Hersteller von Hackstriegeln, und diese Technik hat sich in der wesentlichen Be-arbeitung nicht sehr viel weiter-entwickelt. Trotzdem gibt es eini-ge Hersteller, die auch Innovation und Kreativität mitbringen.

Präzisionsstriegel von Treffler

Relativ bekannt und erprobt ist der Präzisionsstriegel von Treffler. Dieser spezielle Striegel mit indi-rekt gefederten Zinken und einer stufenlosen Zinkendruckverstel-lung beeindruckt vor allem durch die feinfühlige Verstellung und die gute Anpassungsfähigkeit sei-ner Zinken. Neuerungen sind die Kombifeder und Zinken mit auf-gelöteten Hartmetallplättchen am Zinkenende, durch die die Stand-zeit erheblich erhöht werden soll. Zur stufenlosen Verstellung des Zinkendruckes muss man an der Front des Gerätes ein Rohr verdre-hen, an das einzelne Stahlseile von jedem Zinken geführt und befestigt sind. Durch ein Verdrehen der Wel-le werden einzelne Zugfedern, die sich zwischen jedem Seilende und Zinken befinden, gespannt und dadurch der Zinkendruck verstellt.

einböck exaktstriegel

Der Einböck Exaktstriegel ver-stellt, ähnlich wie der Treffler-

Striegel, den Zinkendruck stufen-los, wobei hier nur die mechani-sche Verstellung der einzelnen Felder durch eine hydraulische Verstellung ausgetauscht wird. Eine Kombination aus stufenlo-ser Zinkendruckverstellung und punktgenauer Tiefenverstellung sowie optimaler Tiefeneinstel-lung lassen einer guten Arbeit nichts mehr im Wege stehen.Die Rahmenbedingungen, wie Wetter, Bodenzustand und Ver-unkrautungsgrad lassen sich nicht einfach ausblenden. Die beste Wirkung entfaltet ein Strie-gel, wenn die Unkräuter gerade einmal im Fähnchen – bis Keim-blattstadium sind. Somit ist eine akribische Kontrolle der Bestän-de unerlässlich, um Unkraut ef-fektiv zu bekämpfen.

neues bei den Roll- und Rotorstriegeln

Weitere Neuheiten gibt es in einem anderen Segment der Striegeltechnik – bei den Roll- und Rotorstriegelbauarten. Im Grunde genommen entwickelte sich das Eine aus dem Anderen. Der Rotorstriegel ist den meisten als krustenbrechendes Gerät be-kannt, dass aus Amerika zu uns nach Europa gekommen ist. Er erfreut sich immer größer wer-

technik füR Den ÖkologiSchen lanDBau

Striegeln, hacken und hobeln

neu Bei tReffleR sind Kombifeder und Zinken mit aufgelöteten Hartme-tallplättchen am Ende.

DeR pRäziSionSStRiegel von Treff-ler mit indirekt gefederten Zinken. Fotos: Bildungswerkstatt Mold/Berndl

funktionSpRinzip der Treffler Prä-zisionsstriegel.

Mai 2015 umstellung Bioackerbau

Die Landwirtschaft | 49 |

Boden durch die eingreifenden Sterne an der Oberfläche abgelegt werden. Dies sollte nur in Ausnah-mefällen geschehen, da das Gerät auf lange Sicht nicht für diese Art der Belastung ausgelegt ist.

hacktechnik mit ultraschall- und kamerasteuerung

In der Hacktechnik beschränken sich Neuerungen großteils auf sehr weit entwickelten Reihenfüh-rungssysteme durch Ultraschall – oder Kamerasteuerungen mittels Verschubrahmen oder Parallelo-grammaufhängungen der Hack-geräte. Das Prinzip der Seitenfüh-rung ist einfach und unkompli-ziert. Beispielsweise nimmt eine 3-D-Kamera mehrere Pflanzenrei-hen auf. Die Fahrgeschwindigkeit wird, zum Beispiel durch einen Ra-darsensor, genau erfasst. Durch die Verarbeitung der Signale kann das Hackgerät nun reagieren und die Pflanzenreihe vor unerwünschtem Kontakt mit einem Hackwerkzeug schützen.

vor- und nachteile

Diese Technik ermöglicht höhe-re Fahrgeschwindigkeiten, den Einsatz der Hackgeräte auch bei Nacht, das genauere Herantasten an die Pflanzenreihe und vor allem eine deutliche Entlastung des Fah-rers. Mögliche Nachteile können Staub und Schmutz sein, welche die Linsen der Kamera beeinflus-sen können. Ein weiterer Aspekt ist Seitenwind. Er sorgt bei höheren Pflanzen dafür, dass der Kamera eine versetzte Pflanzenmitte vor-gegaukelt wird und dadurch die Führung des Gerätes nicht genau ist.Den Anschaffungspreis von 13.000 bis 18.000 Euro bei einem sechsrei-higen Gerät darf man nicht unter-schätzen. Da bei größeren Betrie-ben mit großem Anteil an Hack-früchten und Gemüse die Anforde-rungen, genau und effektiv zu sein, immer wichtiger werden, überwie-gen hier oft die Vorteile. Dass diese Technik in Zukunft immer öfter an-zutreffen sein wird, dafür spricht

Die Firma Einböck präsentier-te auf der letztjährigen Agraria Wels eine Weiterentwicklung dieses Rollstriegels. Die speziel-le Aufhängung der Sterne sticht sofort ins Auge. Durch eine ein-fache, trotzdem aber sehr findige Lösung aus zwei gegeneinander wirkenden Federn kann der Auf-lagedruck und somit die Aggres-sivität einfach von 0 bis 30 Kilo-gramm Auflagedruck pro Stern eingestellt werden.

Wurzelunkräuter nur in aus-nahmefällen „ausbürsten“

Ein weiteres Einsatzspektrum des Rollstriegels soll das Ausbürsten von Wurzelunkräutern sein, die aus dem bearbeiteten gelockerten

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Bodenbearbeitung, die Freude macht.

DeR RotoRStRiegel ist in erster Linie ein krustenbrechendes Gerät. An zweiter Stelle steht die Unkrautregulierung. Die Pflanzenverluste sind gering, sofern man die Fahrgeschwindigkeit nicht zu hoch wählt. Fotos: Bildungswerkstatt Mold/Berndl

Wetter, Bodenzustand und Verunkrautungsgrad lassen sich nicht einfach ausblenden. Die beste Wirkung entfaltet ein Striegel, wenn die Unkräuter gerade einmal im Fähnchen- bis Keimblattstadium sind. Somit ist eine akribische Kon-trolle der Bestände unerläss-lich, um Unkraut effektiv zu bekämpfen.

Laufende Kontrolle

aeRoStaR Rotation Bei dem Turborollstriegel stehen die Sterne schräg zur Fahrtrichtung und man kann flächig in die Bestände fahren. Foto: Bildungswerkstatt Mold/Berndl

Die Bodenbearbeitungstechnik bietet eine große Möglichkeit, speziell auf die Anforderungen von Biobetrieben einzugehen. Zuerst muss man sich aber im Klaren sein, mit welchen Anforderungen man es zu tun hat, um das optimale Gerät auszuwählen oder bestehende Geräte dahin ge-hend auszurüsten.

Hat man etwa das leidige Problem mit den Wurzelunkräutern wird jede Form der Rückverfestigung und des Zerschneidens der Pflanzenwurzeln äu-ßerst kontraproduktiv. Es muss darauf geachtet werden, die Pflanzenwur-zeln möglichst frei von Erde und locker an der Oberfläche abzulegen, damit diese in den darauffolgenden Tagen austrocknen und absterben können.

Zuerst anforderungen kennen

BomfoRD DynaDRive legt die Beikrautwurzeln an der Oberfläche ab, dabei trocknen sie aus, ohne rückverfestigt zu werden. Fotos: Bildungswerkstatt Mold/Berndl

Rückverfestigung und des Zer-schneidens der Pflanzenwurzeln kontraproduktiv. Die Pflanzen-wurzeln sind möglichst frei von Erde und locker an der Oberflä-che abzulegen, damit sie in den darauffolgenden Tagen austrock-nen und absterben können. In diesem Fall kann man auch be-stehende Grubber mit anderen Walzen, wie zum Beispiel einer Stachelwalze, ausrüsten. Diese legt die Unkrautwurzeln an der Oberfläche ab und rückverfestigt den Boden nicht. Eine Kombi-nation mit einer oder mehreren Striegelreihen ist empfehlens-wert.

Nach ähnlichen Prinzip auf-gebaute Geräte findet man im-mer häufiger auf agrarischen Fachmessen. Ein Leichtgrubber mit herkömmlicher Zinkenan-ordnung ist, statt mit einer üb-lichen Krümel – oder Rückver-festigungswalze, mit nur einer oder mehreren Striegelreihen be-stückt. Auch die Ausstattung mit

Nivellierschienen ist eine weitere Möglichkeit. Zur Tiefenführung befinden sich je nach Breite der Geräte im Frontbereich zwei oder mehr Tiefenführungsräder. Der Rest muss exakt mit der Ober-lenkerlänge eingestellt werden. Gute Beispiele hierfür sind etwa der Güttler SuperMaxx sowie die Treffler Federzahnegge.

intensive, schlagkräftige Stoppelbearbeitung

Ein Gerät für eine intensive und schlagkräftige Stoppelbearbei-tung ist das sogenannte Dyna-Drive von Bomford. Dieses Gerät gibt es schon sehr lange, wurde aber ab 2008 nicht mehr in Euro-pa produziert. Durch die anhal-tende Nachfrage wird es jetzt wieder zum Kauf angeboten. Das Gerät nennt sich Doppelzinken-rotor und wird durch die Vor-wärtsbewegung angetrieben, wo-bei ein Kettenantrieb den ersten mit dem zweiten Rotor verbindet. Dadurch verfügt der zweite Ro-tor um eine zirka dreimal höhere Drehzahl als der erste Rotor. Das Übersetzungsverhältnis bewirkt eine gute Krümelung des durch die löffelartigen Zinken beförder-ten Erdmaterials.Durch die relativ hohen Ge-schwindigkeiten von zwölf bis 15 Kilometern pro Stunde bildet sich ein Erdschwall, bei dem die leich-teren Pflanzenwurzeln über die Stabwalze geschleudert werden und auf der Oberfläche austrock-nen können.

Euro investieren muss, um dann erst eine Reihe bearbeiten zu kön-nen. Als Gegenstück dazu gibt es die sogenannte Torsionshacke, die auf das Verdrehen, also die Torsion des Rundstahls, der die eigentliche Arbeit verrichtet, an-gewiesen ist. Da die Einstellung etwas kompliziert ist und sich das Einsatzgebiet eher auf leichte bis mittelschwere Standorte be-grenzt, bekommt man diese Tech-nik nur selten zu Gesicht.

neuer Rollstriegel

Eine interessante Alternative zu Torsions- und Fingerhacke könn-te auch der „neue“ Rollstriegel darstellen. Aufgrund der Schräg-stellung der Sterne kann ein „Durchkämmen“ der Reihenkul-tur erreicht werden und flach ver-wurzelte Unkräuter können aus-gerissen und abgelegt werden.

Wurzelunkräuter locker an der Oberfläche ablegen

Bei Problemen mit Wurzelun-kräutern wird jede Form der

die Tatsache, dass immer mehr Hersteller den Markt bedienen und mit neuen Ideen zur stetigen Verbesserung beitragen.

ultraschallsysteme tasten ab

Im Gegensatz zu den optischen Systemen arbeiten die ulraschall-geführten Systeme mit der Ober-flächenstruktur und können gut in Dammkulturen oder in Fahr-gassen eingesetzt werden, also überall dort, wo ausreichende Konturen zum Abtasten zur Ver-fügung stehen. Schmutz und Staub können dem Ultraschall-sensor dagegen weniger anhaben als der Linse der Kamera.

finger- und torsionshacke

Hacken in der Reihe wird maschi-nell auch immer interessanter, nicht zuletzt wegen der Fingerha-cke. Sie ist an und für sich nichts Neues und es ist rechnerisch nicht nachvollziehbar, dass man für ein paar Halterungen, zwei Lager-stellen, zwei Kunststoffsterne und zwei Stahlsterne deutlich über 500

| 50 | Die Landwirtschaft

umstellung Bioackerbau Mai 2015

güttleR SupeRmaxx ist ein Leichtgrubber, der mit mehreren Striegelreihen bestückt ist. Zur Tiefenführung befinden sich im Frontbereich Tiefenführungsräder. Der Rest muss exakt mit dem Oberlenker eingestellt werden. Fotos: Bildungswerkstatt Mold/Berndl

Die Austria Bio Garantie (ABG) mit Hauptsitz in Enzersfeld im Weinviertel ist nicht nur die führende Bio-Kontrollstelle Österreichs, sie zeichnet sich auch durch höchste Bekanntheit bei den Konsumentinnen und Konsumenten aus. Die Austria Bio Garantie betreut über 10.000 landwirtschaftliche Betriebe und 1300 Unternehmen in der Verarbeitung und Produktion von Bio-Lebens-mitteln.

Hans Matzenberger, Geschäftsführer der ABG: „Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt zum Bio-Einstieg im Acker-bau. Erfolgt der Abschluss des Kontrollvertrages noch vor der heurigen Ernte, sind die Erzeugnisse des kommenden Jahres bereits Bio-Umstellungs-ware.“Die Aufgabe der Austria Bio Garantie liegt darin, Bio-Produkte entlang der Wertschöpfungskette vom An-bau bis zur Ladentheke zu kontrollieren und zu zerti-

fizieren. Sie wurde 1993 gegründet und ist seither kontinuierlich gewachsen. Die Kontrollore kommen aus der Praxis der Bio-Landwirtschaft. Auch die Fachmitarbeiterinnen und Fachmitarbeiter sind mit den Problemen der Pra-xis vertraut, sie haben sich auf verschiedene Bereiche spezialisiert, wie Tier-haltung, Ackerbau, aber auch Weinbau und Direktvermarkung.Hans Matzenberger ergänzt: „Mit unseren Spezialisten und dem umfangrei-chen Online-Portal, in dem alle Zertifikate gratis abgerufen werden können, bieten wir ein einzigartiges Serviceangebot, das von unseren Kunden sehr geschätzt wird. Durch die Spezialisierung unseres Teams auf verschiedene

Fachbereiche und die enge Zusammenarbeit mit der Bio-Beratung, geben wir den Betrieben Sicherheit bei der Umsetzung der Richtlinien. Der Bio-Landbau bietet viele Chancen für eine erfolgreiche Zukunft in der Landwirtschaft. Wir liefern dazu alle nötigen Informationen!“

kompetenter Service zum einstiegZum Bio-Betrieb wird man durch den Abschluss eines Kontrollvertrages. Dazu stellt die ABG nicht nur umfangreiches Informationsmaterial zur Ver-fügung, auch telefonische Betreuung ist möglich. Sabine Eigenschink, Lei-terin der Abteilung Service in der Zentrale in Niederösterreich, gibt zu allen Fragen des Bio-Einstiegs kompetent Auskunft. Hier erfährt jeder angehende Bio-Betrieb, worauf beim Bio-Einstieg zu achten ist. Informationen zum bes-ten Zeitpunkt für den Bio-Einstieg, über Möglichkeiten zur Verkürzung der Umstellungszeit oder auch zum Kontrollstellenwech-sel erhalten Sie unter 02262 6722 12 60, auf www. abg.at oder auf www.bioeinstieg.at

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sollte man objektiv abwägen. Um die Vorteile der wendenden Bodenbearbeitung für geringere Arbeitstiefen nutzen zu können, gibt es spezielle Schälpflüge mit kleineren und dafür mehreren Pflugkörpern. Noch spezieller ist der sogenannte Stoppelhobel. Mit diesem Gerät, das dem Pflug vom Aufbau her ähnelt, kann man den Erdbalken sehr gut lo-ckern und krümeln, ohne dass es so schnell zu Schmierschich-ten kommt wie beim herkömm-lichen Pflug. Durch die steile An-

Stoppelhobel für die wen-dende Bodenbearbeitung

Es gibt auch Geräte für die wen-dende Bodenbearbeitung. Der Pflug hat hinsichtlich Unkraut-bekämpfung, Schädlingsdruck-minimierung und Senkung des Fusariumrisikos vor allem im Biolandbau vorbeugend posi-tive Eigenschaften. Zu beach-ten sind die Nachteile, wie die geringe Schlagkraft, das erhöh-te Erosionsrisikos und der tie-fe Eingriff in die Bodenstruktur. Vor- und Nachteile des Pfluges

Mai 2015 umstellung Bioackerbau

Die Landwirtschaft | 51 |

stellung des Schares zur Boden-oberfläche und der Führung des Gerätes auf drei Tasträdern ent-stehen so gut wie keine Schmier-schichten im Bearbeitungshori-zont. Die spezielle Körperform trägt dazu bei, dass die Erde nicht gequetscht, sondern ge-krümelt wird.

Kurz gefasstEs gibt eine beträchtliche Anzahl an speziellen Geräte für den Biolandbau. Wenn man aber genauer hinsieht, können bereits kleine Verän-derungen an den jeweiligen Standardmaschinen gute Er-gebnisse liefern. Viel wichti-ger ist natürlich der fach- so-wie zeitgerechte Einsatz der Geräte, um gute Ergebnisse zu erzielen.

DeR StoppelhoBel kann den Erdbalken sehr gut lockern und krümeln. Durch die steile Anstellung des Schares zur Bodenoberfläche und der Führung des Gerätes auf drei Tasträdern entstehen so gut wie keine Schmierschichten im Bearbeitungshorizont. Fotos: Bildungswerkstatt Mold/Berndl

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Austria Bio Garantie - die Bio-Kontrollstelle in Niederösterreich

Foto

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nige Rückschläge musste er zu Be-ginn einstecken. „Die Sommergers-te ging durch den enormen Krank-heitsdruck komplett daneben. Ich baue sie nicht mehr an,“ betont der Biobauer. Ebenso schlechte Erfah-rung hat er mit der enormen Wur-zelkraft von Grünschnittroggen ge-macht. „Die Begrünungsflächen sind im Frühjahr schwierig zu be-arbeiten. Ich baue Rüben, Korian-der und Mais nach“, so Blaha. Den Drahtwurmbefall im Mais hat er gut in den Griff bekommen. „Ich habe das befallene Feld nicht umbro-chen, sondern bin mit Fronthacke und Sämaschine durchgefahren“, erklärt Blaha. „Mit einer anderen Sorte mit niedriger Reifezahl habe ich die Lücken gefüllt.“ Er erntete anschließend einen für ihn ange-messenen Ertrag mit hoher Feuch-te. „Ansonsten hätte ich gar keinen Ertrag gehabt“, so der Biobauer.

fruchtfolge lebt

Der Maisanbau verschafft ihm auf-grund des konventionellen Pflan-zenschutzes seiner Kollegen eine „lebende“ Fruchtfolge. Er muss mit ihnen die Maisanbauplanung ab-stimmen. Deshalb ist die Anbau-planung bei Blaha im Februar noch nicht abgeschlossen. „Mein Plan re-sultiert aus den Maisvermehrungs-flächen der anderen“, erklärt der Biobauer. „Heuer baue ich Som-merkümmel statt Mais, ein Ent-gegenkommen an konventionelle Saatmaisvermehrer.“

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terweizen und Wintertriticale an-gebaut.“ Im Frühjahr 2010 säte er Biomais für Saatgut. „Die ersten zwei Ernten muss man durch“, so der Biobauer. „Bei mir waren die ersten zwei Jahre nicht so schlecht, weil der Preis für Umstellerware gut war.“ Er hat beim Abkippen des Erntegutes von Beginn an darauf geachtet, dass es als Umstellerwa-re registriert wurde und nicht als konventionelle. Denn oft erzielte die Umstellerware im Nachhinein doch bessere Preise, als zuerst an-genommen.

Rückschläge mit lösung

„Für mich war beim Umstieg be-sonders schmerzhaft, dass 35 Hektar Winterweizenvermeh-rung auf einen Schlag weggefallen sind“, denkt Blaha zurück. Auch ei-

einen Umstellerkurs und unter-schrieb im Juni 2009 den Kontroll-vertag. „Ich habe alles, was sich an Bionifos und Gesprächen bot, auf-gesaugt“, erzählt Blaha und schätzt ganz besonders den offenen Wis-sensumgang der Biobauern unter-einander. Er absolviert alle ÖPUL-Weiterbildungsmaßnahmen und schätzt die Vorträge von Wilfried Hartl von der Bioforschung Austria.

zwei ernten muss man durch

Doch der Weg vom Umsteiger-jahr bis zum heurigen Anbau war spannend und herausfordernd. „Als Umsteller erzeugt man am besten Futter oder Saatgut. Doch für die Saatgutabnahme braucht man Verträge, einfacher ist der Verkauf als Futter“, weiß Blaha aus Erfahrung. „Ich habe dann Win-

Warum Johannes Blaha 2008 plötzlich von heute auf morgen umsteigen wollte, was beim Umstieg auf ihn zukam und weshalb er nun mit Leidenschaft Neues im Biolandbau ausprobiert, hat er uns kürzlich bei der Saatbeetbereitung verraten.

„Mein Schulkollege hatte als Bio-berater schon viel Erfahrung mit Einsteigern in den Biolandbau, und er prophezeite mir während vieler Fachgespräche, dass auch ich auf Bio umstellen werde, wenn ich so weit bin“, erinnert sich Jo-hannes Blaha mit einem Schmun-zeln an diese Gespräche. „Und so war es auch. Im Winter 2008/2009 wollte ich von einer Sekunde auf die andere in den Bioackerbau einsteigen. Ich wollte keine Früh-bestellungen für Mineraldünger und Pflanzenschutzmittel mehr aufgeben und keine Anwen-dungsanleitungen für Spritzmittel lesen. Ich kann nun ohne Hand-schuhe in das Saatgut greifen und brauche keinen Mundschutz.“Er kontaktierte Bio Austria, ab-solvierte ein Beratungsgespräch,

JohanneS Blaha, laSSee SchÖpft am BiomaRkt auS Dem vollen

„Ich will niewieder retour“

| 52 | Die Landwirtschaft

umstellung Bioackerbau Mai 2015

auf 90 hektaR baut Johannes Blaha mit Winterweizen, Wintergerste und Dinkel etwa ein Drittel Getreide. Der Luzernean-teil schwankt feldabhängig zwischen fünf und zehn Prozent. Auf der restlichen Fläche baut er an Hackkulturen Soja, Mais, Koriander, Kümmel, Amaranth und Zuckerrüben und an flächigen Kulturen Buchweizen, Grünerbsen und Linsen. Vielfalt und Fruchtfolge nennt er als seine „Zauberwörter“. Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

ken mit einer Feder einzeln ge-spannt ist und damit annähernd den gleichen Druck ausübt. Der Striegel läuft vorne und hinten auf Rädern und passt sich so optimal an den Boden an. Außerdem kann der Striegelzinken in Bearbei-tungsrichtung ausweichen, aber nicht seitlich, im Unterschied zu anderen Striegeln.

Trainingspflanze Soja

Im Bioanbau ist Soja die richtige Frucht, um die maschinelle Un-krautbekämpfung zu trainieren“, erklärt Blaha. Je nach Vegeta-tionsentwicklung fährt er im Ab-stand von je vier bis sieben Tagen zirka drei- bis sechsmal in den Bestand, mindestens dreimal mit dem Striegel und mindestens zweimal mit dem Hackgerät. Soja ist für ihn ein Lückenbüßer, wenn er nicht weiß, was er anbauen soll. „Die Sojabohne liefert nur jenen Stickstoff, den sie selber braucht,“ begründet Blaha.

Spielraum Bodenbearbeitung

Den Pflug setzt der Biobauer nur mehr auf Mais- und Luzerneflä-chen ein, wenn viel Material an der Oberfläche liegt. „Nach dem Pflug kann ich das Beikraut pro-blemloser mit Striegel und Ha-cke bearbeiten“, weiß Blaha. Auf den anderen Flächen arbeitet er im Herbst mit dem Grubber nicht ganz auf Pflugtiefe, aber so, dass er einen Gegenhalt spürt. Im Früh-jahr schneidet er mit den Gänse-fußscharen des Leichtgrubbers die Wurzelbeikräuter ab.

Distel ist wachsendes problem

„Jede Bodenbearbeitung ver-braucht Wasser und damit sollte man im Frühjahr sparsam umge-hen. Normalerweise schneide ich vor dem Anbau mit dem Leicht-grubber die Distel noch einmal ab“, begründet Blaha. Die Distel ist ein wachsendes Problem. Er reagiert mit der Fruchtfolge. Wo die Dis-tel stark kommt, baut der Biobauer keine flächigen Kulturen, damit er hacken kann. „Die Distel ist un-berechenbar, ich bin immer noch am Lernen“, bedauert Blaha. Im

von Beginn an Senf mit luzerne

Gleich zu Umstellungsbeginn er-folgreich und mittlerweile bewährt, hat sich Senf mit Luzerneuntersaat. Den Senf erntet er zwischen Mitte Juli und Anfang August. „Gleich nach der Ernte mulche ich den Rest und im Herbst noch einmal“, berichtet Blaha. Er lässt das Mulch-gut als Dünger liegen und ver-schafft Boden und Stickstoffsamm-lern eine Ruhephase.Den Klee drischt er im Herbst des nächsten Jahres zur Samenge-winnung – rund 150 Kilogramm je Hektar erntet er. „Die Luzerne macht dicht und es kommt we-nig Beikraut durch“, so Blaha. An-schließend pflügt er den Acker und sät mit Kreiselegge und Sämaschi-ne Winterweizen. „Vom Pflügen bis zum Anbau vergehen nur wenige Tage, wenn es die Witterung zu-lässt“, so Blaha. „So gehe ich auch sparsam mit dem knappen Gut Wasser um.“ Muss er mit dem An-bau länger zuwarten, setzt er eine Saatbeetkombi mit Garezinken und Kreiselegge ein. Er düngt mit Leguminosenzwischenfrüchten, Kompost oder Pferdemist nach vorheriger Genehmigung durch Bio Austria und die Kontrollstelle.

Beikraut mit Striegel- und hacktechnik im griff

Zu Umstellungsbeginn kämpf-te Blaha gegen große Mengen an Beikraut. „Ich habe den Striegel zu ängstlich eingesetzt und noch ohne Fingerhacke gearbeitet“, berich-tet der Biobauer. 2011 hat er rund 40.000 Euro in zwei Hackgeräte und ein Kameralenksystem inves-tiert. „Seit drei Jahren fahre ich mit Kameratechnik, ich kann sie jedem nur empfehlen“, so Blaha. Doch vor jedem Technikeinsatz steigt er vom Traktor, kniet sich nieder und schaut, wie weit Kulturpflanze und Beikraut entwickelt sind. „Das Bei-kraut sollte noch im Keimstadium sein. Der Striegel kommt immer zuerst, weil er das kleine Beikraut nimmt, dann erst folgt die Hacke“, erklärt der Biobauer.In heiklen Kulturen setzt er den Treffler Striegel ein, weil jeder Zin-

Sommer versucht er, der Distel mit Untergrundlockerung beizukom-men. Wenn er von unten den Boden aufbricht, reißt die Distel ab und sie trocknet bei einer Trockenperiode aus. „Das funktioniert aber leider nicht bei Regenwetter, im Vorjahr hat es zu früh geregnet“, erinnert sich der Biobauer. „Wenn die Distel zurück geht, überlege ich, was ich gemacht habe. Die Distel muss man immer bekämpfen, wenn sie da ist. Man darf nie aufgeben.“

vielfalt in der fruchtfolge

„Zuerst dachte ich, dass ich meine Äcker wie bisher bewirtschaften werde, nur unter Biobedingun-gen“, so Blaha. „Aber jetzt probiere ich vieles aus und baue Kulturen an, von denen ich nicht im Traum gedacht hätte, dass dafür einmal ein Markt da sein würde“, berichtet Blaha. „Dazu zählen zum Beispiel Linsen und Koriander.“ Koriander baut er heuer das dritte Mal an. Nach der ersten Korianderernte baute er auf der Fläche Getreide, doch der Koriander wuchs durch. „Heuer versuche ich Mais nachzu-bauen“, so Blaha.Wo er im Vorjahr Soja geerntet hat, baut er heuer Linsen. „Wenn der Soja sauber war, kann man Linsen

Mai 2015 umstellung Bioackerbau

Die Landwirtschaft | 53 |

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Ihr Ansprechpartner: DI Martin Fischl,[email protected], Tel. 05 0259 22112

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Kostenbeitrag: 60 Euro, 30 Euro Hofpauschale bei Beratung am HofBeratungsort: am HofIhr Ansprechpartner: Stefan Mader,Tel. 05 0259 23406 oder DI Magdalena Tamtögl,Tel. 05 0259 23204

90201

säen“, so der Biobauer. „Linsen werden flächig angebaut, ich kann nur den Striegel zur Beikrautbe-kämpfung einsetzen und alles was der Striegel nicht erwischt, ist da.“ Auch die Linsen baut er heuer zum dritten Mal an. Er braucht sie nicht beregnen, sie sind eine gute Vorfrucht und der Preis passt. „Die Erträge können zwar stark schwanken, aber ich hatte bisher Glück“, freut sich Blaha.Der Winter geht für Blaha immer zu schnell zu Ende. Es lagern oft noch bis März viele Sonderkulturen auf dem Hof, die er reinigen und nach-behandeln muss – und im März beginnt schon wieder die Saison. Heuer will der Biobauer das ers-te Mal Sommerkümmel und Tro-ckenreis anbauen. „Die Nachfrage spricht für sich“, so Johannes Blaha, der mit der Saatbau Erntegut eine Übernahmestelle in der Nähe be-liefern kann. Um die Zukunft ist ihm nicht bang und er schmunzelt: „Von vielen Kulturen wird soviel ge-braucht, dass ich allein den Markt nicht bedienen kann. Umso mehr Freude macht es, gemeinsam mit befreundeten Biobauern Neues auszuprobieren.“

PauLa PöchLauER-KOZEL

Die Biokontrolle

Verträge und Kontrollkostenzuschuss

| 54 | Die Landwirtschaft

Umstellung Bioackerbau Mai 2015

Kontrollkostenüberblick

 

Bruttokosten, €

ABG BIOS LACON SGS SLK

Acker, Grünland, Spezialkulturen          

Grundbetrag je Betrieb 110,00 88,00 105,60 114,00 123,84

je ha Grünland 7,26 6,38 7,15 6,67 7,16

je ha reduziertes Grünland (Hutweide, …)

5,17   4,84 3,21  

je ha Acker 8,58 7,37 8,25 7,66 8,47

je ha Spezialkulturen 15,51 15,40 15,85 14,95 23,47

Kontrolltarifobergrenze 720,50 572,00 704,00 730,80

Kontrolltarifuntergrenze 170,50 143,00 132,00     

Mwst. % 10 10 10 20 10

Die EU-Bioverordnung regelt, dass Biobetriebe jährlich mindestens einmal auf die Einhaltung der Richtlinien kontrolliert werden müssen. Diese kostenpflichtige Biokontrolle wird von privaten Firmen durchge-führt. Ein jährlicher Wechsel der Kontrollfirma ist prinzipiell möglich, man muss aber darauf achten, dass keine kontrollvertragsfreien Zeit-räume entstehen.

Folgende kontrollstellen bieten Biokontrollverträge an

ABG – Austria Bio Garantie – www.abg.at Königsbrunnerstraße 8, 2202 Enzersfeld, Tel. 02262 672 212, BIOS – Biokontrollservice Österreich – www.bios-kontrolle.at Feyregg 39, 4552 Wartberg Tel. 07587 71 78-0 Lacon GmbH, Prüfinstitut – www.lacon-institut.at Am Teich 2, 4150 Rohrbach, Tel. 07289 409 77 SGS – Austria Controll-Co. Ges.m.b.H. – www.at.sgs.com Diefenbachgasse 35, 1150 Wien, Tel. 01 512 25 67-0 SLK (Salzburger Landwirt. Kontrolle GmbH) – www.slk.at Kleßheimer Straße 8a, 5071 Wals, Tel. 0662 649 483-0

Der Biokontrollkostenzuschuss

Bioneueinsteiger können aus Mitteln der ländlichen Entwicklung einen Biokontrollkostenzuschuss beantragen. Förderfähig sind die Nettokosten der Biokontrolle (Grundbeitrag und Kosten für die Flä-

chenkontrolle) mit einem Fördersatz von 80 Prozent. Der Förderan-trag steht unter http://www.ama.at/Portal.Node/ama/public?gen-tics.am=PCP&p.contentid=10007.158864 zum Download bereit und ist postalisch oder per fax bei der Agrarmarkt Austria einzubringen. Nähere Informationen dazu finden sich in der nächsten Ausgabe der Landwirtschaft oder in Ihrer BBK.

DI MartIn FIschl

mit einem Griff das Formular vor, das für die Dokumentation der Mistmenge vorgeschrieben ist. Janitsch fragt, wie viel Mist er wo und wann ausgebracht hat und verlangt von Fink die Stickstoffbi-lanz. „Die Stickstoffbilanz erstelle ich mit dem LK-Düngerrechner, weil es für mich am einfachsten ist“, so der Biobauer. Dann fragt Ja-nitsch nach dem Erhebungsbogen für Ackerkulturen 2015, der jedem Landwirt im Jänner zugesandt wurde. Fink hat ihn ausgefüllt und sofort bei der Hand. „Der Erhe-bungsbogen ist die Basis für die Zertifikatserstellung im Büro“, so Janitsch. Das Betriebsdatenblatt ist rasch abgeklärt, da es bei Fink kein Streuobst und kein Grünland gibt. Dafür ist das Pflanzenbau-journal umfangreicher. Hier muss der Biobauer jeden Betriebsmit-teleinsatz dokumentieren, wie Anbau-, Dünge-, Pflanzenschutz-mittel und Erntemaßnahmen. „Ich schreibe zusätzlich noch die Pflegemaßnahmen auf, die ich auf den einzelnen Feldstücken ma-

che, weil sie mir einen Überblick verschaffen“, erklärt Fink. „Dazu zählen zum Beispiel, wann ich die Kürbisse auf Reihe schiebe, die Kurzscheibenegge einsetze, wie die Geräte eingestellt sind und in welchen Zustand der Boden ist.“

Nun verlangt Janitsch das Saatgut-ansuchen für Platterbse, da es nur konventionelles Saatgut gab. Für den eigenen Nachbau von Din-kel und Roggen legt Fink die Ge-brauchswertprüfung der AGES vor. „Das verlangt die Firma, über die ich vermarkte und die ABG kontrolliert das gleich mit“, erklärt Fink. Bei Gelbkleesaatgut benötigt Fink kein Ansuchen, da es hier auf-grund geringer Mengen eine gene-relle Ausnahmegenehmigung gibt.Bereithalten muss Fink die Auf-zeichnungen und Unterlagen über den gesamten Warenein- und Aus-gang, dazu zählen Lieferscheine, Rechnungen und Biozertifikate. Buchweizen und Sojasaatgut wer-den erst geliefert. Diese Liefer-scheine überprüft Janitsch bei der nächsten Kontrolle. Er sichtet noch die Aufzeichnungen über Lohn-tätigkeiten und die Rechnungen, die Fink anderen Betrieben ge-stellt hat. „Bei Johann Fink gibt es keine Mängel. Doch es kommt häufig vor, dass Flächenzugän-ge zwischen Herbst und Frühjahr nicht an uns gemeldet werden“, so Janitsch. „Damit schaden sich die Bauern selber, da der Umstel-lungszeitraum erst mit der Mel-dung beginnt.“

PauLa PöchLauER-KOZEL

„Ich versuche, so gut wie möglich vorbereitet zu sein“, betont Fink. „Ich schaue alle Unterlagen und Zertifikate durch, damit nichts fehlt.“ Im Grunde läuft für Fink jede Kontrolle gleich ab, nur jeder Kontrollor setzt seinen Schwer-punkt für Stichproben wo anders.

Nach der Begrüßung gehen die beiden sofort ans Werk. Zuerst prüft der Kontrollor Finks Flä-chenangaben. Dem Kontrollor fällt die Lagerfläche von 0,03 Hek-tar für Rindermist auf. Fink legt nun auf Verlangen von Janitsch

Drei Tage vorher hat Wolfgang Janitsch, Kontrollor der Austria Bio Garantie (ABG) und selbst Biobauer, bei Johann Fink die Kontrolle telefonisch angekün-digt. Wenn Janitsch auf den Hof kommt, hat er den Betriebsakt, den Postverkehr zwischen Fink und der Kontrollstelle, die Be-triebsdatenblätter, die Kontroll-berichte und Zertifikate der letz-ten zwei Jahre, die Betriebsbe-schreibung, die Lagepläne der Felder sowie eine Betriebsskizze mit dabei. Fink wartet bereits mit seinen Unterlagen auf Janitsch.

Was wird kontrolliert? Wie umfangreich sind die Kon-trollen? Wir waren für Sie bei der zwölften Biokontrol-le von Johann Fink aus Neudorf bei Staatz dabei.

Sachlich unD fReunDlich

Biokontrolle bei Johann Fink

viele fRagen hat Biokontrollor Wolfgang Janitsch (li) an Biobauer Johann Fink, der rund 80 Hektar Acker mit Winterweizen, Winterdinkel, Winterroggen, Soja, Platterbse, Ölkürbis, Luzerne, Buchweizen und Phacelia bewirtschaftet.

Mai 2015 umstellung Bioackerbau

Die Landwirtschaft | 55 |

Bio Austria repräsentiert die Gemeinschaft von rund 14.000 Biobauern öster-reichweit. 3.325 Mitgliedsbetriebe vereint BIO AUSTRIA NÖ und Wien und zählt damit zu den größten Bioregionalverbänden in Europa. 14 Prozent der Acker-, und 25 Prozent der Dauergrünlandflächen werden nach biologischen Kriterien bewirtschaftet. Der Biomarkt Österreichs gehört zu den höchst entwickelten der Welt. Der Umsatz mit Bioprodukten steigt beständig. Die biologische Landwirtschaft bietet daher eine zukunftsfähige Perspektive.kompetente Betreuung und BeratungBIO AUSTRIA bietet Mitgliedern und Kooperationspartnern kompetente Betreuung und Beratung für alle Bereiche des Bio-Landbaus und der Bio-Ver-marktung. Der Zusammenschluss der BIO AUSTRIA Mitgliedsbetriebe und 250 Bio-Verarbeitungsbetrieben bildet ein starkes Netzwerk für die Interessen der Biobauern gegenüber Agrarpolitik und Handel und garantiert die stärkste Stimme für den Biolandbau auf nationaler und internationaler Ebene.Die Biobäuerinnen und Biobauern schauen aufs ganze!Biologisch wirtschaften heißt, in einem ganzheitlichen Sinne wirtschaften. Ziel der Biobauern ist die Herstellung von Biolebensmitteln in höchster Quali-tät und der aktive Beitrag zum Klimaschutz, zum Erhalt der Artenvielfalt, zum Aufbau eines lebendigen Bodens und zur Reinhaltung von Luft und Wasser.

kontakt: BIO AUSTRIA Niederösterreich und Wien, Tel. 02742 90833 E: [email protected], H: www.bio-austria.at/noeBesuchen Sie uns auf facebook: www.facebook.com/bioaustrianoewien

BIO auStRIa stellt sich vor

felDBegehungen sind ein wich-tiger Bestandteil der Biokontrolle. Fotos: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

| 56 | Die Landwirtschaft

umstellung Bioackerbau Mai 2015

Das Wichtigste im Hinblick auf eine Umstellung auf Bio ist da-her, nicht die momentane Situa-tion als Entscheidungsgrundlage zu nützen, sondern dies als lang-fristige Betriebsentscheidung zu sehen. Ebenso ist eine möglichst stabile Fruchtfolge beziehungs-weise Produktion ein wichtiger Faktor. Es ist weder ratsam bei bestimmten Feldfrüchten bei einer Absatzschwäche auszustei-gen noch bei einem guten Markt-verlauf massiv aufzustocken. Der Getreidebereich hat gezeigt, wie schnell es zum Beispiel von der Unterversorgung von Futterge-treide zu einer Überversorgung kommen kann. Aufgrund des immer größer werdenden Be-wusstseins der Konsumenten und des Verlangens nach unbe-lasteten Lebensmitteln wird sich der Bioabsatz auch in Zukunft weiter entwickeln. Somit werden sich aus Sicht des Vereins „Faire Biogetreide Vermarktung“ auch weiterhin für Betriebe, die auf den biologischen Landbau umsteigen, Chancen ergeben.Kontakt: Verein „Faire Bio-getreide-Vermarktung“, Hu-bert Stark, Schandachen 26, 3874 Litschau; Tel. 0043 2863 58109, Mobil 0043 664 4885803, Fax 0043 2863 58118, E-Mail off [email protected], www.biogetreidemarkt.at

mauthner Bio

Kontakt: Fritz Mauthner Han-delsges.m.b.H. & Co KG, Parkring 12, A-1011 Wien; Tel. 1 51532-0, Fax 01/51532-248, E-Mail [email protected], www.mauthner-bio.at

te. Bioprodukte Pinczker bringt einen Großteil des Biogetreides für die Biomarke Ja!Natürlich auf. Durch diese Partnerschaft kön-nen auch in ertragsstarken Ernte-jahren stabile und wettbewerbs-fähige Marktpreise garantiert werden. Der österreichische Bio Getreidemarkt ist zu einem Gut-teil ein Überschuss- und Export-markt. Hier sieht sich die Biopro-dukte Pinczker GmbH mit dem Bio Austria-Qualitätsstandard sehr gut aufgestellt und kann Jahr für Jahr den Exportanteil konti-nuierlich steigern. Bereits ein-zelne Exporterfolge können eine Entlastung des überschaubaren, heimischen Marktes bewirken, mit positiven Auswirkungen auf die österreichische Landwirt-schaft mit all ihren Beteiligten. Zum Exporterfolg beigetragen hat nicht zuletzt die Investition in eine Siloanlage am Hafen Albern mit äußerst günstiger Verkehrsla-ge und direkter Umschlagsmög-lichkeit auf Schiff und Bahn.Kontakt: Bioprodukte Pinczker GmbH, A-7435 Oberkohlstätten; Tel. 03354 8227, Fax 03354 8227-14, E-Mail [email protected], www.bio-pinczker.at

faire Biogetreidevermarktung

„Nichts ist so schwer vorher-sehbar wie die Zukunft“, den-noch gehen alle Kunden des Ver-eins „Faire Biogetreidevermark-tung“sowohl im In- als auch im Ausland von Steigerungen im Biobereich aus. Es gibt aber abwechselnd Situationen mit einem Überangebot beziehungs-weise Unterversorgung, beides wird es immer wieder geben.

Saatbau erntegut

Saatbau Erntegut ist eine 100-Pro-zent-Tochter der genossenschaft-lich organisierten Saatbau Linz. Zu ihren Kunden zählen unter anderem Ja!Natürlich, Agrana und zahlreiche Mühlen, Bäcker und Futtermittelwerke im Inland. Auch im Ausland hat sie Dank ihrer Biobauern einen ausgezeich-neten Ruf und beliefert Deutsch-land, Schweiz, Frankreich, Italien, Slowenien und Amerika mit Bio Getreide. Zur Übernahme stehen 27 Lagerstellen, verteilt in ganz Ostösterreich, zur Verfügung. Im Rahmen der Landwirtekontrak-te werden von Saatbau Erntegut für diverse Kulturen auch Erzeu-germindestpreise garantiert. Be-sonders gefragt sind Produktio-nen mit Speisegetreide, Urgetrei-de, Sojabohnen sowie Stärke- und Wachsmais.Kontakt: Saatbau Erntegut GmbH, Schirmerstraße 19, 4060 Leonding; Tel. 0732 389 00 1471, Fax 0732 389 00 1460, E-Mail e r n t e g u t @ s a a t b a u . c o m , www.saatbau.com

Bioprodukte pinczker

Entstanden und gewachsen aus einer Bio-Landwirtschaft sieht sich das Unternehmen Biopro-dukte Pinczker GmbH als starker und verlässlicher Partner der ös-terreichischen Biolandwirtschaft mit einem überregionalen Netz an Lager- und Übernahmestellen in ganz Österreich. Den Land-wirten wird eine Abnahme aller gängigen Ackerkulturen gewähr-leistet, in Verbindung mit garan-tierten Mindestpreisen und einer Akontozahlung nach der Ern-

Einige Firmen, die überregional in der Übernahme von Biomarktfrüchten aktiv sind, stellen im folgenden Beitrag ihr Angebot und ihre Tätigkeit vor und geben einen kurzen Einblick in ihre Sicht des Biomarktes in Österreich.

Biogetreide austria gmbh

Bio Getreide Austria GmbH ist der Vermarktungspartner der Raiff-eisen Lagerhäuser. Für die Ern-te 2015 liegen in den Lagerhäu-sern der „Allgemeine Lieferver-trag“ sowie für diverse Kulturen auch Mindestpreisverträge auf, die verschiedene Möglichkeiten der Vermarktung der Bio-Erzeug-nisse bieten. Aus Sicht der BGA gewinnt die Bio-Landwirtschaft in Europa künftig an Bedeutung. Die BGA möchte sich durch ein konsequentes und erfolgreiches Qualitätsmanagement vom Mit-bewerb abheben. Basis dafür ist der Bio Austria Standard.

Die BGA sieht die Zukunft des österreichischen Bio-Ackerbaus sehr positiv. In den letzten Jah-ren konnte die Nachfrage nach österreichischen Bio-Sojaboh-nen nicht gedeckt werden. Bio-Dinkel sowie qualitativ guter Bio-Speiseweizen sind national und international gesucht. Nur bei Bio-Roggen gab es in den letzten Jahren ein Überangebot. Nach der Ernte 2014 war auch die Vermarktung von Bio-Futter-getreide eine Herausforderung. Preisliche Entwicklungen sind in der Vermarktung Bio-Getreide schwer vorherzusagen. Preisre-duktionen sind jedoch bei nicht absehbaren Überangeboten möglich. Eine gute Streuung der Kulturauswahl kann dem ent-gegenwirken.

Kontakt: BioGetreideAustria GmbH, Wienerbergstraße 3, A-1100 Wien; Tel. 01 600 05 23, E-Mail: [email protected], Web: www.biogetreide-austria.at

fünf aBnehmeR

Biovermarkter stellen sich vor

Foto: LK NÖ/Archiv, fotolia.com

Leben

Milchexperten-tippSo wird Milchschaum ein Genuss Seite 58

eiSheiligeWetterphänomen im Mai Seite 58

AuS deM lebenAlles hat einen Sinn Seite 59

VolkStAnz, MoSt & engliSchLJ-Events mit Spaßgarantie Seite 60

bildungSkAlenderBildungstipps Seite 62

FAchinFoS und unterhAltungWaldfest in Raabs/Thaya Seite 63

buchtipp für Wanderfreunde

Passend zur diesjährigen Landesausstellung „ÖTSCHER:REICH“ stellen die beiden Autoren Werner Bätzing und Hannes Hoffert-Hösl die niederösterreichischen Kalk-alpen in den Mittelpunkt. Dieser Wanderführer beschreibt in insgesamt 13 Tagesetappen einen Rundwanderweg um den Ötscher, den Pielachtal-Rundweg und die Besteigung des Dürrensteins. Mit zahlreichen Bildern, Routenskizzen und vie-lem mehr bringen die Autoren Interessierte auf die Spur von so mancher unbekannten Route und alten Wegen.

Erschienen im Rotpunktverlag unter ISBN 978-3-85869-651-9 zum Preis von 24 Euro.

den. Im Winter ist sparsames Gie-ßen angesagt.

Tipp:Wenn die Blüten herausgebro-chen werden, werden auch die oberen Blätter groß.

DI ChRISTIAn KoRnhERR

oder in einem Gefäß. Als Struk-turpflanze ist sie bestens für den Einsatz im schattigen Balkon-kasten geeignet. Die Buntnes-sel kann überwintert werden, ist aber auch als Zimmerpflanze ein wahrer Blickfang. Sie verträgt kei-ne Staunässe, die Erde sollte je-doch stets feucht gehalten wer-

FArbenVielFAlt Die aus den Tropen stammende Buntnessel (Coleus-Hybride) ist in den Gärtnereien in zahlreichen Hybriden zu bekommen. Foto: LK NÖ/Kornherr

Tropische Exotik für den heimi-schen Garten können sich Hob-bygärtner ganz leicht nach Hause holen. Denn die aus den Tropen stammende Buntnessel ist in den Gärtnereien in zahlreichen Hy-briden zu bekommen. Die Blüte der Buntnessel gleicht jenen an-derer Lippenblütlern. Sie ist eine endständige Rispe mit vielen klei-nen blauweißen Lippenblüten. Die Blüte wird jedoch durch das farbenfrohe Blatt in den Schatten gestellt. Die Blätter stehen gegen-ständig, haben einen gesägten bis gewellten Rand, manche sind so-gar farnartig. Die verschiedenen Buntnessel-Sorten haben unterschiedliche mehrfarbigen Blattzeichnungen. Die Blätter färben am besten im Halbschatten aus. Die Pflan-ze verträgt jedoch auch sonnige und schattige Standorte. Sie mag humusreiche Erde, ob im Beet

Die Buntnessel stammt aus den Tropen und ist, trotz Namensähnlichkeit, nicht mit der Brennnessel verwandt. Mit ihren Blättern sorgt sie für Farbe in Haus und Garten.

MuttertAg

Der Geschichte auf der Spur Seite 58

exkurSionSreihe

Weide, Bienen oder Kräuter Seite 61

lAndeSentScheid

Landjugend kürt beste Redner Seite 59

buntneSSel Die Pflanze Des Monats

Die Tropen für zu Hause

Ernährungstrends: Mit Milchirrtümern wird aufgeräumt

Seite 58

SchulMilch Sichern Ein Glas Milch enthält eine Kombination aus Amino-säuren, bekömmlichen Fetten, Mi-neralstoffen, Vitaminen und Wasser. Auch in Zukunft sollen Schüler vom weißen Energie-Drink profitieren.

Mit Milchirrtümern wird aufgeräumt

und Gedichte auswendig zu ler-nen. Studien zeigen, dass ganze 83 Prozent aller Befragten zum Muttertag etwas schenken und auch 73 Prozent der Mütter be-schenkt werden wollen. Beson-ders Blumen zählen dabei zu den Lieblingspräsenten. Den zweiten Platz im Geschenke-Ranking holt sich das Selbstgebastelte. Doch Mütter wissen es auch zu schät-zen, wenn das Kind auch einmal selbst den Kochlöffel schwingt und zur Feier des Tages für so manche Leckerei am Mittagstisch sorgt.

EvA PoSCh

ten Sonntag im Mai verteilt. Mit dieser Aktion und ihrer Hartnä-ckigkeit schaffte sie es, dass im Jahr 1914 der Tag der Mutter erst-mals in Amerika als anerkannter Feiertag gefeiert wurde. Die neu-geborene Tradition stieß auch in anderen Ländern auf Zustim-mung. Und so breitete sich der Brauch von Amerika über Eng-land nach Europa aus.

10 Jahre später wurde schließ-lich auch in Österreich der Mut-tertag gefeiert. Bis heute gehört es in Kindergärten oder Schulen zum guten Ton, für diesen An-lass etwas Besonderes zu basteln

Ein Frühstück im Bett, Gedich-te, Blumen oder doch etwas für Naschkatzen? Der Muttertag ist für viele Mütter eine willkom-mene Abwechslung vom Alltag. Doch was heutzutage einen fixen Platz in unseren Kalendern hat, wurde erst vor gar nicht allzu lan-ger Zeit ins Leben gerufen. Denn gerade einmal 100 Jahre ist es her, dass in Amerika der Grundstein für den Muttertag gelegt wurde.

eine tradition wird geboren

Alles begann mit 500 weißen Nelken. Diese wurden von einer Amerikanerin zum Gedenken an ihre verstorbene Mutter am zwei-

Jahr für Jahr wird in Österreich am zweiten Sonntag im Mai der Muttertag gefeiert. Doch woher kommt diese Tradition und worauf legen Mütter von heute Wert?

geSchichtliche SpurenSuche WaruM feiern Wir Den Muttertag

Mama ist die BesteMAi 2015FR, 1. STAATSFEIERTAGSo, 3. SCHWENDTAGMo, 4. HEILIGER FLoRIANSo, 10. MuTTERTAGMo, 11. BIS FR, 15. EISHEILIGEDo, 14. CHRISTI HIMMELFAHRTFR, 22. & Mo, 25. SCHWENDTAGSo, 24. PFINGSTSoNNTAGMo, 25. PFINGSTMoNTAGSo, 31. DREIFALTIGKEITS- SoNNTAG

Im Kalender Foto

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Mit Milch zum schaumerlebnisKaffee- und Kakaogenießer sind sich einig: Mit frischem, cremigem Milchschaum schmecken Heißge-tränke am besten. Vor allem Frisch-milch ergänzt die Geschmackskom-ponenten von Kaffee und Kakao optimal. Es ist das Eiweiß in der Milch, das beim Erwärmen seine Konsistenz verändert, durch Rühren Luftbläschen einschließt und uns so einen fabelhaften Milchschaum be-schert. Bei der Zubereitung gibt es aber einige Regeln zu beachten:Verwenden Sie nur frische und

gut gekühlte Milch.Wird die Milch zu heiß,

schmeckt der Schaum bitter und fällt zusammen. Kann man das Kännchen gerade noch halten ist die optimale Temperatur er-reicht.

Das Kännchen sollte nur halb gefüllt sein, denn beim Auf-schäumen verdoppelt sich das Volumen.

Für alle, die keine Espressomaschi-ne mit Dampfdüse haben, ist ein schneebesenähnlicher Quirl die günstigste Variante, um nicht auf den Schaum verzichten zu müssen.

| 58 | Die landwirtschaft

brauchtum Mai 2015

wegen ihrer günstigen Nährstoff-zusammensetzung fixer Bestand-teil offizieller Ernährungsempfeh-lungen. Vor allem als Sündenbock für Übergewicht wird die Milch gerne genannt. Ein Irrtum, wie die Ernährungswissenschaftlerin weiß: „Die Studienlage spricht eine andere Sprache. So zeigten zwei aktuelle Meta-Analysen erneut: Milch hat keinen signifikanten Ein-fluss auf das Körpergewicht“ Auch den Vorwurf Milch mache zucker-krank will Gruber nicht unkom-mentiert im Raum stehen lassen. Denn laut einer Analyse aus 2013 senkt der tägliche Genuss von 200 g Milchprodukte das Diabetesrisi-ko um 6 Prozent. Dabei sind fettar-me Milch, Käse und Joghurt wirk-sam, Vollmilch hat keinen Einfluss.

Wer zum Frühstück auf Vollmilch setzt, startet gut gerüstet in den Tag. Umso besser, wenn Milch auch noch das Hungergefühl ver-langsamt und länger satt macht. Dennoch kursieren in der Bevöl-kerung falsche Vorurteile, wie auch Marlies Gruber, wissenschaftli-che Leiterin des forum.ernährung heute, weiß. Gründe dafür sieht die Expertin unter anderem darin, dass Milchgegner hartnäckig ge-sundheitliche Nachteile gegen das Grundnahrungsmittel vorbringen und Konsumenten damit verunsi-chern. Wissenschaftlich betrachtet gibt es laut Gruber keinen Grund für einen Milchverzicht. Milch so-wie Milchprodukte wurden und werden intensiv erforscht. In mehr als 42 Ländern der Welt ist Milch

Foto: Simone Hainz/pixelio.de

Viel wird der Milch heutzutage nachgesagt. Doch fest steht: Milch ist nicht nur Ner-vennahrung, sondern wichtiger Baustein für Bizeps und Co. Trotzdem ist es fraglich, ob Schulkinder auch in Zukunft auf ihren milchigen Pausensnack zählen können.

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: LK

Alles hat einen SinnSie ist um die 50 Jahre alt und bewirtschaftet mit ihrem Mann einen intensiven, gut gehenden Betrieb. Ihr Vater starb vor wenigen Jahren, seit einiger Zeit ist ihre Mutter pflegebedürftig. Kürzlich kreuzten sich wieder unsere Wege und es ergab sich ein intensives Gespräch. Wie so oft strahlte sie trotz der belastenden Situation Optimismus und Elan aus.

Sie erzählte von ihrer Mutter, die nun allein lebt und in ihrem vertrauten Umfeld bleiben möchte. Bis vor Kurzem wollte sie keinen Fremden an sich heranlassen. Wie früher üblich, sollten ihre Kinder sich um sie kümmern, für den Haushalt sorgen und sie pflegen. Eine Zeit lang tat jeder aus Liebe und Verantwor-tungsbewusstsein sein Möglichstes, um ihren Wünschen gerecht zu werden. Doch irgendwann wurde für alle der Druck zu hoch – jeder war berufstätig oder stand voll im Betrieb und hatte eine eigene Familie zu versorgen. Die zusätzliche Aufgabe belastete Gesundheit, Partnerschaft und Familie. Dazu kam die zuneh-mende körperliche Schwäche der alten Frau, die den Kindern Sorgen bereitete. Was, wenn sie hinfällt oder sonst unmittelbar Hilfe braucht und niemand wäre da?

Meine Gesprächspartnerin und ihre Geschwister machten sich die Entscheidung nicht leicht. Nach langen Gewissenskämpfen und Diskussionen kamen sie letztlich zum Schluss, für die be-tagte Mutter über eine entsprechende Organisation eine Pflege-rin zu engagieren. Trotz der achtsamen Vorbereitung reagierte die Mutter verletzt und fühlte sich von ihren Kindern abgelehnt und abgeschoben. Sie hatte Angst vor der Veränderung und der ihr unbekannten Person.

Das Leben aber hatte für die betagte Frau noch eine wertvolle Erfahrung parat. Anders als von ihr erwartet, war die Pflege-rin nicht nur fachlich kompetent, sondern auch herzlich und sympathisch. In nur wenigen Tagen schaffte sie es, die Vorbe-halte ihrer neuen Klientin zu zerstreuen. „Stell dir vor, welch nette Person sie ist. Ich freu mich jetzt immer drauf, wenn sie vorbeikommt“, erklärte sie ihrer Tochter. „Alles im Leben hat einen Sinn“ sagte meine Gesprächspartnerin lächelnd, „meine Mutter hat gelernt, Hilfe von außen anzunehmen und dass aus Fremden auch neue Freunde werden können.“

bäuerliches Sorgentelefon Tel. 0810/676 810 www.lebensqualitaet-bauernhof.at

di Anna ecklDipl. Lebens- und SozialberaterinTel. 0664/6025925801

Aus dem Leben

Mai 2015 leben

Die landwirtschaft | 59 |

brAuchtuM Mit geSchichte So mancher Lausbubenstreich ist am Mutter-tag schnell vergessen. Mit Liebesbekundungen, Pralinen und Verwöhnaktionen zeigen die Kinder, dass Mama ganz klar ihre Nummer Eins ist und entschuldigen sich damit für die eine oder andere Missetat. In Österreich wurde im Jahr 1924 der Muttertag zum ersten Mal gefeiert. Foto: Alexandra H./pixelio.de

FroStige geSellen Die fünf Eisheiligen leiten Mitte Mai eine Kaltwetterperiode ein. Bauernregeln warnen bis heute vor diesen Tagen. Illustration: LK NÖ/Eva Kail

Wetterphänomen Mitte Mai

Vorsichtige Gärtner wissen es und Leichtsinnige ärgern sich: Von 11. bis 15. Mai sorgen die fünf Eishei-ligen für so manches Wetterphä-nomen. Pankratius, Servatius, Bo-nifatius, Mamertus und Sophie gingen als die frostigen Gesellen in die Geschichte ein. Ein Tem-peratursturz mit Nachtfrost ist an ihren Namenstagen eher die Regel als die sprichwörtliche Ausnahme.

Bis heute sind unzählige Bauern-regeln eng mit den Eisheiligen verbunden. Dabei hatten die ge-nannten Märtyrer und Bischöfe zu ihren Lebzeiten gar nichts mit den Gezeiten zu tun. Dennoch sind sie Namensgeber dieser allseits bekannten Kälteperiode. Und so heißt es im Volksmund bis heute: „Vor Nachtfrost du nie sicher bist, bis Sophie vorüber ist.

Volkstanz lockt zur „garten tulln“Bereits zum zweiten Mal bildet das blühende Gelände von der „GAR-TEN TuLLN“ die berauschende Kulisse des Jugendvolkstanzwett-bewerbs „Auftanz“. Im Rahmen des Tages der jungen Tracht am 7. Juni geht der traditionelle Bewerb über die Bühne. Ein abwechs-lungsreicher Tag auf der „GARTEN TuLLN“ wird durch Schautänze, Kinderprogramm und viele weitere Aktivitäten geboten. Es ist garan-tiert für jede Generation etwas da-bei! Musikgruppen sorgen für gute unterhaltung und mit Speis und Trank wartet die Volkstanzgruppe der Landjugend Tulln auf. Am Ende des Tages wird sich herausstellen, welche die beste Jugendvolkstanz-gruppe Niederösterreichs ist. Ge-startet wird um 11 uhr.

| 60 | Die landwirtschaft

landjugend Mai 2015

lAndeSentScheid reden rhetorik Vor Den Vorhang

Beste Reden brachten Gold

rhetoriScheS können unter beWeiS geStellt Beim Landesentscheid Reden mit dabei 2. Reihe (v.l.): Landesleiterin Sandra Zehetbauer, Bezirksobmann Florian Dutter, Hauptschuldirektor Andreas Dengler, Bürgermeister von Kirchberg An-ton Gonaus, Landesjugendreferent-Stellvertreter Ernst Sachs, Landeskammerrat Karl Braunsteiner, Bürgermeister von Hof-stetten Peter Kalteis, Annemarie Mayer, Bezirksleiterin Lisa Guber, Landesobmann Harald Hochedlinger sowie Klaus Prinz (1. Reihe v.l.), Leo Gruber-Doberer, Klaus Heher, Elisabeth Haimberger und Peter Salzmann. Fotos: LJ NÖ

Der diesjährige Landesentscheid Reden lockte rund 33 Teilnehmer ins Gemeinde- und Kulturzen-trum Rabenstein. Direkt neben der Pielach war für die Land-jugendlichen nicht nur rhetori-sches Können gefragt, sondern auch eine gehörige Portion Mut. Denn eine hochkarätige Jury und zahlreiche Zuhörer waren ge-kommen, um den Rednern auf den Zahn zu fühlen. In vier ver-schiedenen Kategorien traten die Redner an. Der Gewinner der Kategorie „Vorbereitete Rede unter 18“ heißt Peter Salzmann und kommt aus dem Landju-

gendbezirk Scheibbs. Er über-zeugte mit seinem spannenden Thema „ Wem gehört die Natur.“ Den 2. Platz konnte sich Matthi-as Bauernberger, aus dem Bezirk Amstetten sichern. Den 3. Platz holte sich Ingeborg Gruber aus Amstetten. Bei den über 18-Jähri-gen überzeugte Elisabeth Haim-berger aus dem Bezirk Amstetten mit ihrer Rede „Gerüchteküche“. Der 2. Platz ging mit Leo Gru-ber-Doberer in den Bezirk Mank. Magdalena Hartl aus dem Bezirk Scheibbs, erreichte den 3. Platz. Die Stockerlplätze der Kategorie „Rede mit Präsentation“ holten

sich Sieger Klaus Heher aus dem Landjugendbezirk Mank gefolgt von Klaus Prinz aus dem Bezirk Groß Gerungs und Melanie Mau-er aus Waidhofen an der Ybbs. In der Kategorie Spontanrede traten 14 Teilnehmer gegeneinander an. Leo Gruber-Doberer konnte auch hier die Jury für sich gewinnen und sicherte sich den Landes-sieg. Der 2. Platz, und somit sein zweiter Pokal ging an Klaus Prinz. Den 3. Platz belegte Klaus Heher aus dem Bezirk Mank. Die besten zwei Redner sind für den Bun-desentscheid von 9. bis 11. Juli in Kärnten qualifiziert.

Den Top-Mosten auf der SpurBereits auf Orts- und Bezirks-ebene konnten sich Betriebe mit ihren Mosten qualifizieren. Drei Moste aus jedem Bezirk durften bei der anschließenden Viertelsvormostkost der Landju-gend Mostviertel antreten. Dabei durften Produzenten und Land-jugendliche unter der fachkun-digen Führung von Betreuungs-lehrer Johann Steiner die Moste genauer unter die Lupe nehmen.

Insgesamt wurden 30 Moste in der Fachschule Gießhübel ver-kostet. Die besten 16 Moste wer-den am 14. Mai im Rahmen von „Most und Kultur“ auf Schloss Schallaburg präsentiert. Beginn der Veranstaltung ist um 9 Uhr. Ein umfangreiches Rahmenpro-gramm samt Trachtenmoden-schau wartet auf die Besucher. Die Prämierung der Moste findet um 15 Uhr statt.

MoStkoSt Mostprinzessin Barbara war bei der Viertelsmostkost mit dabei und begab sich gemeinsam mit Produ-zenten und Landjugendlichen auf die Suche nach den besten Mosten.

english in action„Englisch spielerisch verbessern“ lautet auch heuer wieder das Motto bei der Sprachwoche der Landjugend NÖ im Yspertal. Dabei können Landjugendliche nicht nur Gleichaltrige aus anderen europäi-schen Ländern wie Großbritannien, ungarn oder Italien kennenlernen. Auch Sprachworkshops mit der Sprachschule Berlitz bringen Ver-besserungen bei Sprachbeherr-schung und Co. Zusätzlich warten vielfältige Freizeitaktivitäten auf die Teilnehmer. Das Sprachcamp „Eng-lish in Action“ für 14- bis 18-Jährige findet von 19. bis 25. Juli statt. An-meldeformulare und Infos gibt es unter www.noelandjugend.at.

Fotos: LJ NÖ/Marcella Wallner

Mai 2015 bildung

Die landwirtschaft | 61 |

Welche der verschiedensten For-men der Weidehaltung zu Ihrem Betrieb passen könnte, kann ab 3. Juni in der Bezirksbauernkam-mer Scheibbs geklärt werden.

Ablauf und Anmeldung

Die Anmeldung nimmt Ihre BBK entgegen. Anmeldeschluss ist eine Woche vor Veranstaltungsbeginn. Der Beitrag für die jeweils zwei bis drei einzelnen Exkursionstage be-trägt 50 Euro je Teilnehmer (ermä-ßigter Beitrag für weitere Betriebs-angehörige). Die Anreise zu den Exkursions-betrieben organisieren die Teil-nehmer selbst. Weitere Informa-tionen zur Exkursionsreihe unter www.lk-noe.at/ideenerfahren.

sen steigenden Bedarf könnten sich bäuerliche Betriebe zunutze machen. Infos zu Anbau, Aufbe-reitung und Absatzmöglichkeiten von Blattkräutern und Druschge-würzen erhalten Interessierte ab 9. Juni in der Bezirksbauernkam-mer Amstetten.

erfolg mit Weide ab 3. Juni

Auch geringere Produktions-kosten sind eine Möglichkeit auf niedrigere Produkterlöse zu re-agieren. Die Weidehaltung bietet hier mit geringerer Arbeitsbelas-tung und weniger Kosten für die Grundfutterbereitung bei gleich-zeitig höchster Grundfutterquali-tät eine interessante Alternative zur herkömmlichen Stallhaltung.

für einen Einstieg in die Haltung von Bienen wichtig ist, welche Fehler es zu vermeiden gibt, wie diverse Arten von Honig aber auch andere Bienenprodukte ge-wonnen werden, welche Mög-lichkeiten der Vermarktung es gibt, sind Fragen, die ab Don-nerstag, 28. Mai, durch prakti-zierende Imker beantwortet wer-den. Die Exkursionen finden im Industrieviertel statt.

kräuter und gewürze im Juni

Auf der Suche nach Ausgegli-chenheit und Wohlbefinden spie-len Kräuter und Gewürze für viele Menschen eine Rolle. So nimmt die Nachfrage nach diesen natür-lichen Produkten stetig zu. Die-

Praktische Erfahrung statt theo-retischer Abhandlungen und Austausch mit Gleichgesinnten bleiben die Eckpfeiler der Ex-kursionsreihe Ideen erFAHREN. Wer sich für diese lockere Form der Informationsbeschaffung in-teressiert, für den stehen in den nächsten Wochen Themen wie Bienenhaltung, Kräuter- und Ge-würzanbau sowie Formen der Weidehaltung zur Auswahl.

bienenhaltung ab ende Mai

Das Interesse an der eigenen Ho-nigerzeugung hat in den letzten Jahren stark zugenommen, aber auch der Wert der Bienen als As-sistenten zur Ertragssteigerung wird immer mehr erkannt. Was

exkurSionSreihe iDeen erfahren iM Mai unD Juni

Weide, Bienen, Kräuter Noch vor dem Sommer widmet sich die Exkursionsreihe Ideen erFAHREN den Themen Erfolg mit Weide, Bienenhaltung sowie Kräuter und Gewürze.

ob Viehzucht, Ackerbau oder Weinbau – landwirtschaftliche Betriebe sind wie kaum ein anderer Wirtschaftszweig Tag für Tag einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. oft genug stehen Millionenwerte auf dem Spiel. Moderne Agrarbetriebe müssen mit der Zeit gehen und Maßnahmen ergreifen, um den stets steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Auch die Sicherheits-bedürfnisse des Betriebs unterliegen einem ständigen Wandel. Mehr denn je sind Lösungen gefragt, die exakt auf die Bedürfnisse des unterneh-mens zugeschnitten werden können.

Ein gutes Agrar-Versicherungs-

produkt bietet die Möglichkeit, ein persönliches Versicherungspaket zu schnüren, wobei das Portfolio die Bereiche Feuer, Feuer-Überbrü-ckungshilfe, Haushalt, Haftpflicht, Leitungswasser, unfall, Sturm und Rechtsschutz umfasst. Individuelle Erweiterungen bieten unter anderem unfallschutz für Hilfskräfte, aber auch Rechtsschutz bei Streitigkeiten mit der AMA um landwirtschaftliche Förderungen.

Die Viehzucht bzw. Tierhaltung birgt ganz spezielle Risiken; eines davon ist das Risiko des Ausfalls der Lüftungsanlage. Eine Tragö-die für jeden Schweinemäster,

wenn dieser Defekt das qualvolle Verenden der Tiere zur Folge hat. Die Installation von geeigneten Alarm-anlagen ist hier oberstes Gebot, aber leider keine Garantie, wie Bespiele

immer wieder leidvoll gezeigt haben. Bei Ausfall der Lüftungsanlage in Folge indirekten Blitzschlages kann eine entsprechend abgeschlossene Versicherung zumindest den Wert der verendeten Tiere ersetzen. Diese Leistung kann aber maximal zwei Mal in einer Versicherungsperiode in Anspruch genommen werden. Moderne Betriebe verfügen oft über eine hochwertige technische Ausstat-tung wie z.B. eine Fütterungs- oder Entmistungsanlage. Ein Gebrechen oder eine Beschädigung durch Be-dienungsfehler können zu beträchtli-chen finanziellen Belastungen führen (aufwändige Reparatur. Anzeige

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Versicherungsschutz in der tiermast

Versicherungstipps

Generaldirektor Hubert Schultes, Niederösterreichische Versicherung AG

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: LK

| 62 | Die Landwirtschaft

Bildungskalender Mai 2015

Persönlichkeit und Kreativität

Schnitzen mit der Motorsäge für Anfänger 30.05.15; 08:30-15:00Ort: LFS EdelhofKosten: EUR 150,- Anmeldung: 02822/52402

Schnitzen mit der Motorsäge für Fortgeschrittene 30.05.15; 10:00-17:00Ort: LFS EdelhofKosten: EUR 150,- Anmeldung: 02822/52402

Gesundheit und Ernährung

Komm & koch mit den Bäuerin-nen - Spargel- und Erdbeerzeit 18.05.15; 18:00-22:00Ort: BBK Mistelbach19.05.15; 17:00-21:0029.05.15; 17:00-21:00Ort: BBK Bruck/Leitha20.05.15; 18:00-22:00Ort: BBK Gänserndorf21.05.15; 17:00-21:0028.05.15; 17:00-21:00Ort: BBK Baden und Mödling21.05.15; 17:00-21:00Ort: LK NÖ, St. Pölten22.05.15; 18:00-22:0002.06.15; 18:00-22:00Ort: BBK Scheibbs27.05.15; 18:00-22:00Ort: BBK Hollabrunn03.06.15; 18:00-22:0010.06.15; 18:00-22:00Ort: BBK Melk05.06.15; 17:00-21:00Ort: BBK Wr. Neustadt10.06.15; 19:00-23:00

Ort: BBK Gmünd10.06.15; 18:00-22:0011.06.15; 18:00-22:00Ort: BBK Korneuburg11.06.15; 18:00-22:00Ort: BBK Waidhofen/Ybbs11.06.15; 19:00-23:00Ort: BBK Zwettl12.06.15; 13:30-17:30Ort: BBK Amstetten12.06.15; 17:00-21:00Ort: BBK KremsKosten: EUR 49,- inkl. Rezeptbro-schüre Anmeldung: 05 0259 26200

TOP - Grillworkshop - Mostviertel Regional 10.06.15; 17:00-22:00Ort: LFS PyhraKosten: EUR 99,- Anmeldung: 02745/2393

Wildkräuter für die Vorrats-kammer 16.05.15; 09:00-16:00Ort: LFS WarthKosten: EUR 60,- Anmeldung: 02629/2222-0

Bauen, Energie und Landtechnik

Energie für JEDERMANN - Strom, Wärme, Kälte, Treibstoff 10.06.15; 08:30-16:30Ort: LFS TullnKosten: EUR 20,- Anmeldung: 02272/62515

Ergänzungskurs für die Landwirt-schaft „Code 96“ - Außenkurs

der Fahrschule Horn 09.06.15-11.06.15; 13:00-16:30Ort: Bildungswerkstatt MoldKosten: EUR 395,- pro Person (inkl. Lehrunterlagen), EUR 92,5 Nächti-gung, VollpensionAnmeldung: 05 0259 29500

Ergänzungskurs für die Land-wirtschaft - Klasse BE mit Theorieprüfung - Außenkurs der Fahrschule Horn 09.06.15-11.06.15; 13:00-16:30Ort: Bildungswerkstatt MoldKosten: EUR 460,- KB inkl. Lehr-unterlagen, EUR 92,5 Nächtigung, VollpensionAnmeldung: 05 0259 29510

Ergänzungskurs für die Landwirt-schaft - Kombination der Klassen BEF - Außenkurs der Fahrschule Horn 08.06.15-12.06.15; 09:00-16:30Ort: Bildungswerkstatt MoldKosten: EUR 820,- pro Person inkl. Lehrunterlagen, EUR 177,5 Nächti-gung, VollpensionAnmeldung: 05 0259 29510

Ergänzungskurse für die Land-wirtschaft - Klasse BE nur praktische Prüfung - Außenkurs der Fahrschule Horn 11.05.15-12.05.15; 08:00-16:30Ort: Bildungswerkstatt MoldKosten: EUR 240,- KB inkl. Lehr-unterlagen Anmeldung: 05 0259 29510

Erneuerbare Energieanlagen-schau für die Wärme-, Strom-, Kälte-, Treibstofferzeugung 10.06.15; 18:00-22:00Ort: LFS TullnKosten: EUR 10,- Anmeldung: 02272/62515

Solardörrer-Selbstbaukurs 23.05.15; 09:00-13:00Ort: LFS EdelhofKosten: EUR 175,- Anmeldung: 02822/52402

Traktorführerschein - Klasse F - Kurzkurs für Führerscheinbe-sitzerInnen B - Außenkurs der Fahrschule Horn 08.06.15-12.06.15; 09:00-16:30Ort: Bildungswerkstatt MoldKosten: EUR 460,- KB inkl. Lehr-unterlagen, EUR 177,5 Nächtigung, VollpensionAnmeldung: 05 0259 29510

Dienstleistungen und Einkommenskombination

Auffrischungsschulung Lebens-mittelhygiene 08.06.15; 09:00-12:00Ort: BBK Baden und Mödling10.06.15; 09:00-12:00 Ort: BBK MistelbachKosten: EUR 10,- , EUR 5,- jede weitere Person vom BetriebAnmeldung: 05 0259 26500

Tierhaltung

Bienen: Praxis 0 - Einführungs-praxis in die Imkerei 24.05.15; 09:00-13:0024.05.15; 14:00-18:00Ort: LFS Krems29.05.15; 14:00-18:00Ort: LFS MistelbachKosten: EUR 25,- Anmeldung: 02629/2222-21

Bienen: Praxis 1 - Frühjahrs-revision12.06.15; 14:00-18:00Ort: LFS MistelbachKosten: EUR 25,- Anmeldung: 02629/2222-21

Bienen: Praxis 2 - Schwarmver-hinderung und Ableger15.05.15; 09:00-13:0015.05.15; 14:00-18:0016.05.15; 09:00-13:00Ort: LFS Gaming22.05.15; 08:00-12:0022.05.15; 13:00-17:00Ort: LFS WarthKosten: EUR 25,- Anmeldung: 02629/2222-21

Bienen: Praxis 2 + 3 - Schwarmver-hinderung, Ableger + Honigernte 23.05.15; 09:00-17:0006.06.15; 09:00-17:00Ort: LFS Obersiebenbrunn06.06.15; 09:00-17:0007.06.15; 09:00-17:00Ort: LFS Tulln14.06.15; 09:00-17:00Ort: LFS MistelbachKosten: EUR 50,- Anmeldung: 02629/2222-0

Bienen: Praxis 3 - Honigernte 30.05.15; 09:00-13:0030.05.15; 13:00-17:0002.06.15; 13:00-17:00Ort: LFS Edelhof06.06.15; 09:00-13:0006.06.15; 14:00-18:00Ort: LFS Gaming12.06.15; 08:00-12:0012.06.15; 13:00-17:00Ort: LFS Warth13.06.15 ; 14:00-18:0013.06.15; 09:00-13:00Ort: LFS PyhraKosten: EUR 25,- Anmeldung: 02629/2222-0

Fischvermehrung in der Karpfteichwirtschaft TGD-Anerkennung: 1h13.05.15; 08:30-12:30Ort: Stift ZwettlKosten: EUR 25,- Anmeldung: 05 0259 26100

Praxisseminar - Gewässeröko-logie und Bewirtschaftung von Karpfenteichen TGD-Anerkennung: 2h12.06.15; 09:00-18:00Ort: UnterWasserReich, SchremsKosten: EUR 45,- Anmeldung: 05 0259 26100

Traditionelles Almhandwerk - Zaunbau - Der „Ondrahog“ 11.05.15; 08:00-17:00Ort: LFS HohenlehenKosten: EUR 70,- Anmeldung: 05 0259 46700

Umwelt und Biolandbau

Blumenwiesen - Wiesenwissen 11.05.15; 09:00-13:00Ort: Betrieb Glatzl, Pitten13.05.15; 13:00-18:00Ort: Familie Karner, RabensteinKosten: EUR 15,- Anmeldung: 05 0259 26100

Errichtung von Trockensteinmau-ern (24 UE) 28.05.15; 08:30-17:30Ort: LFS KremsKosten: EUR 160,- Anmeldung: 02732/87516

Grundlagen des biologischen Ackerbaus, Basismodul10.06.15-11.06.15; 09:00-17:30Ort: noch offenKosten: EUR 60,- pro Betrieb, EUR 40,- für Bio-Austria MitgliederAnmeldung: 02742/90833-15

Herstellen Hydrolaten und Äthe-rischen Ölen 21.05.15; 09:00-17:00Ort: BBK MistelbachKosten: EUR 85,- Anmeldung: 05 0259 26100

Kindern und Jugendlichen Natur spannend vermitteln 20.05.15; 09:00-17:00Ort: LFS WarthKosten: EUR 55,- Anmeldung: 05 0259 26100

Landformen-Weitenbachtal-Die alte Wachau 26.05.15; 09:00-17:00Ort: noch offenKosten: EUR 55,- Anmeldung: 05 0259 26100

Lange Nacht der Kräuterpäda-gogik 30.05.15; 14:00Ort: Gärtnerei der Sinne, Fam.Roh-ringer, KilbAnmeldung: 05 0259 26100

Nahrhafte Landschaft 13.06.15; 09:00-17:00Ort: Schluchtenhütte OpponitzKosten: EUR 75,- Anmeldung: 05 0259 26100

Pflanzenfamilien - Die Gräser 01.06.15; 09:00-17:00Ort: Hainburger BergeKosten: EUR 55,- Anmeldung: 05 0259 26100

Pflanzenfamilien - Die Korb-blütler 28.05.15; 09:00-17:00Ort: KottesKosten: EUR 55,- Anmeldung: 05 0259 26100

UBB ONLINEKURS BIODIVERSITÄTSFLÄCHEN IM ÖPUL 2015 – WAS SOLL ICH ANBAUEN?UBB WEITERBILDUNG: 1 HKOSTEN: EUR 10,- FRüHBUCHERBONUS BIS 15. MAI 2015, DANN EUR 20,- ANMELDUNG: 05 0259 26100

MÄHDRUSCH-PRAxIS 2015 FüR BETRIEBS-LEITER UND FAHRER 02. JUNI 2015; 09-17.30 UHR

ORT: BILDUNGSWERKSTATT MOLDKOSTEN: EUR 130,- PRO PERSON INKL. VERPFLEGUNG, TRAININGSUNTERLAGEN

ANMELDUNG: 05 0259 29500

Geplante Bildungsförderungen durch EU, Bund und Land sind bei den Teilnehmerbeiträgen bereits berücksichtigt. Weitere Veranstaltungen finden Sie unter www.lfi.at/noe und www.landimpulse.at.

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Bildung the best of

Mai 2015 Bildungskalender

Die Landwirtschaft | 63 |

Pflanzenfamilien - Die Lippenblütler 10.06.15; 09:00-15:00Ort: MatzenKosten: EUR 45,- Anmeldung: 05 0259 26100

Wilde Pflanzen im Visier - Der Diptam 12.05.15; 09:00-17:00Ort: LK NÖ, St. PöltenKosten: EUR 85,- Anmeldung: 05 0259 26100

Wilde Pflanzen im Visier - Die Rose 09.06.15; 15:00-19:00Ort: LK NÖ, St. PöltenKosten: EUR 65,- Anmeldung: 05 0259 26100

Wildkräuter-Fingerfood-Ideen für Buffets und Empfänge 29.05.15; 17:00-21:00Ort: Bildungswerkstatt MoldKosten: EUR 65,- Anmeldung: 05 0259 26100

Unternehmensführung

Ideen erFAHREN - Erfolgreiche Bienenhaltung 20.05.15; 09:00-17:00Ort: BBK Bruck/LeithaAnmeldung: 05 0259 40302

03.06.15; 09:00-17:00Ort: GH Bräuhofer - Burggasthof, Natsch-bach-LoipersbachAnmeldung: 05 0259 41400Kosten: EUR 30,- pro Betrieb

Ideen erFAHREN - Kräuter und Gewürze 09.06.15; 09:00-17:00Ort: BBK AmstettenKosten: EUR 50,- pro Person für 3 Termine, EUR 25,- jede weitere Person vom BetriebAnmeldung: 05 0259 41902

Seminar Mein Betriebskonzept 20.05.15; 09:00-17:00Ort: BBK TullnerfeldAnmeldung: 05 0259 4170010.06.15; 09:00-17:00Ort: BBK KorneuburgAnmeldung: 05 0259 40800Kosten: EUR 25,-, EUR 10,- für jede weitere Person eines Betriebes

Forst- und Holzwirtschaft

Waldpädagogik Modul A 09.06.15-12.06.15; 09:00-17:00Ort: GH Geppl, FahrafeldKosten: EUR 170,- Anmeldung: 02767/8080

Waldpädagogik Modul C 28.05.15-29.05.15; 08:00-18:00Ort: GH Geppl, Fahrafeld, Kosten: EUR 170,- Anmeldung: 0676/9180942

Veranstaltung

GenussKronen-Schulheuriger 29.05.15; 16:00 30.05.15; 16:00 31.05.15; 10:00 Ort: LFS PyhraAuskunft: 02745/2393

imGrünen & „Tag der offenen Schulgärt-nerei“ 12.06.15; 10:00 14.06.15; 10:00 Ort: LFS LangenloisAuskunft: 02734/2106

Lizenzprüfung Reiten 26.05.15; 08:00 Ort: LFS TullnerbachAuskunft: 02233/52436

Prüfung ÖFAB 18.05.15; 08:00 11.06.15; 08:00- Ort: LFS TullnerbachAuskunft: 02233/52436

Reiterliche Prüfung  (RP/RN/ÖWAR/WRC)21.05.15; 08:00 Reiterliche Prüfung (RP/RN) 10.06.15; 08:00Reiterliche Prüfung (RP/RN/ÖWRA) 03.06.15; 08:00 Ort: LFS TullnerbachAuskunft: 02233/52436

Schloßfest Sooß 31.05.15; 09:00-17:00Ort: LFS SooßAuskunft: 02754/6154

Schulinfotag 26.05.15; 09:00 Ort: LFS TullnerbachAuskunft: 02233/52436

Sommer-nacht-fest der Gartenbauschule 30.05.15; 20:00 Ort: LFS LangenloisAuskunft: 02734/2106

Stallfest 13.05.15; 14:00 Ort: LFS HollabrunnAuskunft: 02952/2133

Tag der offenen Tür und Weltmilchtag 31.05.15; 09:00 Ort: LFS EdelhofAuskunft: 02822/52402

Die Saat informiert:Die letzten Jahre haben gezeigt, dass eine milde Witterung in den Wintermo-naten gerade bei der Kulturart Winter-weizen ein starkes Auftreten von Pilz-krankheiten ermöglicht. Häufig kommt es zu einer Infektion mit Gelbrost. Bei einem zu starken Befall kann gerade im biologischen Landbau der Ernteausfall bis zu 50% ausmachen. Aus diesem Grund ist neben einer ordentlichen Beseitigung des Ausfalls-getreides auch auf eine entsprechende Sortenwahl von weniger anfälligen Weizensorten zu achten. Bei den letzten BIO Versuchsanstellungen zeigten sich EHOGOLD, ENERGO und ELEMENT als sehr gelbrosttolerante Sorten. Weiters werden für den Herbstanbau 2015 von DIE SAAT neue BIO Sorten wie BERNSTEIN, EMILIO und SPONTAN zur Auswahl stehen, die ebenfalls laut AGES eine sehr gute Gelbrosttoleranz aufweisen. Wie rentabel der Einsatz von gutem und kontrolliertem Saatgut ist, zeigt eine Studie von Albert Macke des BB Göttingen. In der Auswertung haben ein Viertel der wirtschaftlich erfolgreichsten Betriebe, welche um 12 % mehr für Saat-gut aufgewendet haben, ihren Reinertrag um über 30% gegenüber dem Durchschnitt der untersuchten Betriebe gesteigert. (Quelle: TOP AGRAR 2/2011). DIE SAAT Sorten für den biologischen Landbau werden von ver-antwortungsvollen Menschen entwickelt und produziert. Mit gesunden Sorten Erträge von morgen ernten.Weitere Informationen unter www.diesaat.at Anzeige

Foto: Die Saatr

WALDFEST MIT PROGRAMM FüR GROSS UND KLEINAm Samstag, 30. Mai und Sonntag, 31. Mai, steht Raabs an der Thaya ganz im Zeichen der Forstwirtschaft. Denn das Waldfest lockt auch heuer wieder mit einem umfangreichen Programm für große und kleine Gäste. Gestartet wird am Samstag um 15 Uhr am Hauptplatz. Am Sonntag geht es dann beim Heizwerk heiß her. Um 9.30 Uhr beginnt die Festmesse. Danach wartet ein Frühschoppen, ein Forstwettbewerb der Landjugend, eine Forst- und Sicherheitsfachberatung und vieles mehr auf die Besucher. Dabei geben über 50 Aussteller einen umfangreichen Überblick rund um das Thema Wald. Bei der Kinderholzwelt wird der Wald auch für die Kleinsten ein Erlebnis mit Spaßgarantie.

Ausflugstipp Foto

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Raab

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| 64 | Die Landwirtschaft

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DEUTZ-FAHR informiertDEUTZ-FAHR hat ein vollständiges Angebot an Rundballenpressen, Press/Wickelkombinatio-nen und Ballenwickelmaschinen in Verbindung mit langjähriger Erfahrung. Deshalb kann für jeden Einsatz und Kundenwunsch die passende Maschine angeboten werden und so die wirtschaftlichste Art der Erntetechnik gefunden werden. Im Fokus steht dabei für den Kunden im Wesentlichen geringe Wartungs-kosten durch unkomplizierte und robuste Bauweise, vernünftige Technik bei optimalem Einsatzgewicht und Leistungsbedarf sowie eine hervorragende Service-Partnerschaft dank dem DEUTZ-FAHR Händlernetzwerk. Überzeugen Sie sich vom umfangreichen Angebot beim nächsten DEUTZ-FAHR Händler, auf www.deutz-fahr.at oder rufen Sie Tel. 01/80160-20 Anzeige

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Als akkreditierte Zertifizierungsstelle (AT-BIO-902) umfasst unser Leis-tungspaket die Kontrolle und Zertifizierung nach den verpflichtenden Vorgaben der EU Bio-Verordnung (EG) 834/2007 idgF. & (EG) 889/2008 idgF sowie des Österreichischen Lebensmittelcodex Kapitel A8 auf allen Stufen der Wertschöpfungskette, vom Erzeuger bis zum Groß- und Einzelhandel. Auf unsere Dienstleistung können Sie vertrauen.

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Die Landwirtschaft | 65 |

Syngenta informiert:

Die terbuthylazinfreie Komplettlösung mit Dauerwirkung!

ELUMIS® P DUAL Pack enthält die Wirkstoffe Mesotrione und Nicosulfuron (in ELUMIS®), Prosulfuron (in PEAK®) sowie S-Metolachlor (in DUAL® GOLD). Die Kombination dieser Wirkstoffe ergibt ein breites Wirkungsspektrum gegen alle wichtigen einjährigen und aus-dauernden Ungräser einschließlich Hirse-Arten, Ackerfuchsschwanz, Flughafer und Ausfallgetreide aber auch Quecke sowie gegen alle bedeutenden einjährigen breitblättrigen Unkräuter in Mais. Insbesondere durch Prosulfuron ist zu-sätzlich eine Wirkung gegen einige ausdauernde Arten wie z.B. Ackerkratzdistel und Ackerwinde zu verzeichnen. Die drei Wirkstoffe Nicosulfuron, Mesotrione und Prosulfuron werden vorwiegend über die Blätter, aber auch Wurzeln behandelter Pflanzen aufgenommen. Sie werden nach der Aufnahme rasch im Saftstrom der Pflanzen verteilt und zu den im Wachstum befindlichen Geweben verlagert. Dies ermöglicht eine hohe zeitliche Anwen-dungsflexibilität. Der Wirkstoff S-Metolachlor wird nur von keimenden Schadpflanzen vorwiegend aus der obers-ten Bodenschicht aufgenommen. Daher verleiht S-Metolachlor dem ELUMIS P DUAL Pack eine starke Dauerwir-kung gegen nach der Behandlung auflaufende Schadhirsen und ausgewählte einjährige Unkräuter in Mais.

Produktprofil Einzelprodukte: Elumis: (Pfl.-Reg.-Nr. 3210) Peak: (Pfl.-Reg.-Nr. 3200) Dual Gold: (Pfl.-Reg.-Nr. 2771)Wirkstoff: Mesotrione, Nicosulfuron, Prosulfuron und S-MetolachlorWirkungsspektrum: Einjährige Unkräuter einschl. Storchschnabel-Arten, Wurzelunkräuter, Hühner-, Finger- und Borstenhirsen, Flughafer, Quecke, AusfallgetreideAufwandmenge: Elumis 1,25 l/ha + Peak 0,02 kg/ha + Dual Gold 1,25 l/ha

Weitere Informationen unter www.syngenta.at Anzeige

BASF informiert:

Konsequente Krankheitsbekämpfung im Getreide mit ADEXAR®

Adexar ist das bewährteste Breitband-Fungizid für den Einsatz im Getreide, optimal ab dem Erscheinen des Fahnenblattes bis zum Grannenspitzen. Alle wichtigen Krankheiten in Weizen, Gerste, Roggen und Triticale werden mit Adexar effektiv bekämpft. Herauszuheben ist die Wirkungsbreite gegen Septoria tritici, Septoria nodorum, Getreideroste und Ramularia.

Die Wirkung von Adexar zeichnet sich gegenüber anderen Produkten be-sonders durch seine Praxistauglichkeit sowie der unübertroffen heilenden Wirkung aus. Weitere Argumente für den Praktiker sind die flexible Wasser-aufwandmenge, die hohe Verträglichkeit und die schnelle Regenfestigkeit. Mit einer Aufwandmenge von 1,2-1,5 l/ha in der Gerste und 1,0-1,2 l/ha im Weizen, machen Sie hier alles richtig. Für eine gezielte Behandlung gegen Ährenfusarien (nach www.warndienst.at) empfiehlt sich die Blütenbehand-lung mit Osiris® (2,0 - 2,5 l/ha) zur effektiven Verminderung von Myko-toxinen.

Vorteile auf einen Blick: Konkurrenzlos gut gegen alle wichtigen Pilzkrankheiten in Weizen, Gers-

te, Roggen und TriticaleBesonders sicher durch optimale heilende Wirkung und besten Schutz

des NeuzuwachsMit VitalisierungseffektZul.Nr. 3151 Weitere Informationen unter www.agrar.basf.at Anzeige

BAYER informiert:

Input Xpro – der Alleskönner mit dem Mehltau-PLUS

In anfälligen Sorten wie Antonius, Astardo, Adesso, Akteur, JB Asano etc. ist vielfach ein Befall mit Gelb-rost zu finden.Auch Septoria tritici und Mehltau sind im zeitig ge-bauten Weizen auf den untersten Blättern zu finden.Stärkste Wirkung gegen Krankheiten: Input Xpro enthält mit Prothioconazole, Bixafen und Spiroxamine die leistungsfähigsten Wirkstoffe.Eine umfassende Wirkung inkl. Stopp-Effekt gegen Mehltau und Gelbrost und die stärkste heilende Wirkung gegen Septoria ist die Folge.Höhere Stress- und Trockenheitstoleranz: Neben der fungiziden Wirkung erhöht Bixafen die Hitze- und Trockenheitstoleranz, das Getreide übersteht kurzfristige Stressperioden besser. Es erhöht auch die Assimilationsleistung und damit den Ertrag in gesunden Beständen.Neues Beratungsservice auf agrar.bayer.at: Melden Sie sich auf der Homepage unter Beratung - proPlant zu dieser exklusiven, betriebsspezi-fischen Infektionsprognose an. Wählen Sie Ihre Wetterstation aus, geben Sie die feldspezifischen Risikofaktoren ein und optimieren Sie den Anwen-dungstermin und Ertrag.

Weitere Informationen finden Sie unterwww.agrar.bayer.at oder www.kwizda-agro.atInput Xpro: Pfl.Reg.Nr. 3302 Anzeige

Anwendungszeitraum: Mais von 2-8 BlattstadiumAbstandsauflagen: 5/5/5/5Verkaufsgebinde: 2x 5 l Elumis + 8x 20 g Peak + 2x 5 l Dual Gold für 8 ha Besondere Vorteile: Terbuthylazinfrei + Dauerwirkungsehr breite Wirkung inkl. Quecke, Flughafer und Wurzelunkräuterbesonders preiswert im Pack

| 66 | Die Landwirtschaft

Termine Mai 2015

Die LandwirtschaftDie monatliche Zeitschrift der NÖ Landes-Landwirtschaftskammer

Herausgeber: NÖ Landes-Landwirtschaftskammer, Wiener Straße 64, 3100 St. Pölten Medieninhaber und Verleger:NÖ Landes-LandwirtschaftskammerWiener Straße 64, 3100 St. PöltenTel. 05 0259 29300

Herstellung: Herold Druck und Verlag AGFaradaygasse 6, 1030 Wien

Herstellungsort: WienVerlagsort: 3100 St. PöltenZulassungsnummer: 11Z039072M

Redaktion: DI Bernadette Laister, DI Paula Pöchlauer-Kozel, Mag. Eva PoschSatz, Layout: Marlene Mitmasser, Eva KailFotoredaktion: LK NÖ

Redaktionssekretariat: Sonja GimplE-Mail: [email protected], Tel. 05 0259 29300Wiener Straße 64, 3100 St. Pölten

Anzeigen: Manuela Schilcher, Tel. 05 0259 29303, [email protected]

Die Landwirtschaft erscheint monatlich; Jahres-bezugspreise einschl. Postgebühr im Inland € 28, im Ausland € 40. Nachdruck und fotomechanische Wiedergabe - auch auszugsweise - nur mit Ge-nehmigung des Verlages, veröffentlichte Texte und Bilder gehen in das Eigentum des Verlages über. Es kann daraus kein wie immer gearteter Anspruch, ausgenommen allfällige Honorare, abgeleitet werden.

Auch wenn im Text nicht explizit ausgeschrieben, beziehen sich alle personenbezogenen Formulie-rungen auf weibliche und männliche Personen. Alle Angaben erfolgen mit größter Sorgfalt, Gewähr und Haftung müssen wir leider ausschließen.

Satz- und Druckfehler vorbehalten. Für unver-langt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung und Rücksendung. Ein Rechtsanspruch auf Veröffent-lichung von Inseraten, welcher Art auch immer, besteht nicht.

Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: Medieninhaber: NÖ Landes-Landwirtschaftskammer(Körperschaft öffentlichen Rechts) Wiener Straße 64, 3100 St. PöltenKammerdirektor: DI Franz RaabGrundlegende Richtung: Förderung der Gesamtinteressen der Land- und Forstwirtschaft.

Sprechtage der SVB

AMSTETTEN06.05., 13.05., 20.05., 27.05., 8.30-12 und 13-15 Uhr

BADEN

11.05., 8-12 und 13-15 Uhr

BRuCK/LeiThA04.05., 18.05.,8.30-12 und 13-15 Uhr

GÄNSERNDORF07.05., 21.05., 28.05., 8-12 und 13-15 Uhr

GMüND07.05., 21.05., 28.05., 8.30-12 und 13-15 Uhr

HOLLABRUNN04.05., 11.05., 18.05. 8-12 und 13-15 Uhr

HORN06.05., 13.05., 20.05., 27.05.,8-12 und 13-15 Uhr

KORNEUBURG25.05., 26.05., 8-12 und 13-15 Uhr

KREMS05.12., 12.05., 19.05., 26.05., 8-12 und 13-15 Uhr

LILIENFELD13.05., 8.30-12 und 13-15 Uhr

MELK07.05., 21.05., 28.05., 8.30-12 und 13-15 Uhr

MISTELBACH06.05., 13.05., 20.05., 27.05., 8-12 und 13-15 Uhr

NEUNKIRCHEN05.12., 12.05., 19.05., 26.05., 8-12 und 13-15 Uhr

SCHEIBBS04.05., 11.05., 18.05. 8.30-12 und 13-15 Uhr

ST. PÖLTENjeden Mittwoch undDonnerstag, 8-12 und 13-15 Uhrjeden Freitag 8-12h

TULLNERFELD12.05., 19.05., 8-12 und 13-15 Uhr

WAiDhofeN/ThAyA04.05., 11.05., 18.05., 8.30-12 und 13-15 Uhr

WAiDhofeN/yBBs06.05., 20.05., 27.05., 9-12 und 13-15 Uhr

WR. NEUSTADT07.05., 21.05., 28.05., 8-12 und 13-15 Uhr

ZWETTL05.12., 12.05., 19.05., 26.05., 8.30-12 und 13-15 Uhr

Rechtsberatung

Nachstehend finden Sie die nächs-ten Rechtssprechtage in den BBK und in der LK NÖ in St. Pölten jeden Dienstagvormittag. Für komplizierte Angelegenheiten ist es zweckmäßig in St. Pölten vorzusprechen und einen gesonderten Termin in der Rechtsabteilung unter der Tel. 05 0259 27000 zu vereinbaren.

AMSTETTEN08.05., 9-12 und 13-14 Uhr

BADeN/MÖDLiNG18.05., 13-15 Uhr

BRuCK/LeiThA18.05., 9-11 Uhr

GÄNSERNDORF07.05., 9-12 und 13-14 Uhr

GMüND 15.05., 13-15 UHR

HOLLABRUNN22.05., 9-12 und 13-14 Uhr

HORN06.05., 9-12 und 13-15 Uhr

KORNEUBURG11.05., 8-12 Uhr

KREMS28.05., 9-12 und 13-15 Uhr

LILIENFELD27.05., 9-12 und 13-15 Uhr

MELK07.05., 9-12 Uhr

MISTELBACH28.05., 9-12 und 13-15 Uhr

NEUNKIRCHEN18.05., 9-12 und 13-15 Uhr

SCHEIBBS, 27.05., 9-11 Uhr

TULLNERFELD07.05., 14-16 Uhr

WAiDhofeN/ThAyA15.05, 9-11 Uhr

WR. NEUSTADT04.05., 9-12 und 13-15 Uhr

ZWETTL21.05, 9-12 und 13-15 Uhr

Steuersprechtage

AMSTETTEN: 08.05., 9-12 Uhr

HOLLABRUNN: 04.05. 9-12 Uhr

KORNEUBURG: 18.05., 9-12 Uhr

WR. NEUSTADT: 15.05., 9-12 Uhr

ZWETTL: 22.05., 9-12 Uhr

Steuertermine

15. Umsatzsteuer für den Vor-anmeldungszeitraum März – Finanzamt

Letzter Termin für die 1. Voranmeldung und Zahlung der Umsatzsteuer für jene Betriebe, welche die Um-satzsteuervoranmeldung vierteljährlich einreichen - Fi-nanzamt

Kraftfahrzeugsteuer für die Monate Jänner, Februar und März (1. Vierteljahr) – Finanzamt

Lohnsteuer für den Monat April – Finanzamt

4,5 %iger Dienstgeberbei-trag zum Familienlastenaus-gleichsfonds für den Monat April – Finanzamt

Kommunalsteuer für den Monat April - Gemeinde(n)

Grundsteuer für das zweite Vierteljahr – Gemeindeamt

Grundsteuerzuschläge – Finanzamt

Körperschaftsteuer für das 2. Vierteljahr – Finanzamt

Einkommensteuer für das 2. Vierteljahr – Finanzamt

ZUCHTRINDERVERSTEIGERUNGENBERGLAND 20.05.

ZWETTL 10.06.

KÄLBERVERSTEIGERUNGENBERGLAND 07.05., 28.05.

WARTH 18.05.

ZWETTL 05.05., 26.05.

Märkte in Niederösterreich

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ich hin!

Mai 2015

Die Landwirtschaft | 67 |

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Gesundheitstipp des MonatsTraktor und Kind von Birgit Artner

Im Kraftfahrgesetz 1967 ist die Mitnahme von Kindern auf Traktoren wie folgt geregelt: „Kinder unter zwölf Jahren dürfen auf den Sitzen für Mitfahrer nur befördert werden, wenn sie das fünfte Lebensjahr vollendet haben und wenn sich diese Sitze innerhalb einer geschlossenen Fahrerkabine befinden.“ Daher dürfen Kinder auf Traktoren ohne Fahrerschutz oder in „offenen“ Kabinen nicht mehr mitgenommen werden. Grundsätzlich ist die Person, die den Traktor lenkt, immer für die Mitfahrer verantwortlich. Vernünftigerweise sollen Kinder so wenig als möglich mitgenommen werden, da die Erschütterungen des Traktors nahezu ungedämpft auf den Mitfahrersitz und somit auf die Wirbelsäule des Kindes übertragen werden. Schwere gesundheitliche Schäden könnten die Folge sein.

ZUTATEN1 Zwiebel

1 Bund Frühlingszwiebel

4 Kohlrabi, 3 Karotten, rot

3 Karotten, gelb

4 Zucchini, 1 Paprikaschote, gelb

1 Paprikaschote, rot

2 EL Öl, 4 Knoblauchzehen, zerdrückt

2 TL Thymian, gehackt, Salz, Pfeffer

Cayennepfeffer

1 Bund Petersilie grob geschnitten

Radio und Fernsehen sehen und verstehenLandesbäuerin Irene Neumann-Hartberger, ihre Stellvertreterinnen und die Bezirksbäuerinnen besuchten den ORF Niederösterreich, um Einblicke in die Medienarbeit zu gewinnen. „Öffentlichkeitsarbeit für die bäuerlichen Leistun-gen und Produkte ist heutzutage für die Bäuerinnen und die gesamte Landwirtschaft ein zentrales Anliegen. Wir treten dafür in erster Linie in den direkten Dialog mit Konsumentinnen und Konsumenten. Ebenso spielen Medien als Vermittler eine wichtige Rolle und daher setzen wir uns auch mit deren Arbeitsweisen und Anforderungen aktiv auseinander. Nur wenn wir Bäuerinnen und Bauern Medienarbeit besser verstehen, werden wir auch in der Lage sein, unsere Anliegen und Geschichten dort zu platzieren“ bringt Irene Neumann-Hartberger das Medieninteresse der Bäuerinnen auf den Punkt. Foto: Die Bäuerinnen NÖ

REZEPT DES MONATS

Frühlingsgemüse-Wok: So schmeckt die SaisonZwiebel schälen, halbieren und blättrig schneiden. Kohlrabi schälen, Karotten, Zucchini, Pa-prika und Frühlingszwiebel wa-schen, putzen und alles in dünneStifte schneiden.Den Wok erhitzen, das Öl eingie-ßen und das Gemüse hinzufügen (Zwiebel, Karotten, Kohlrabi, Pa-prika, Zucchini und Frühlings-zwiebel). Mit Knoblauch, Thy-

mian, Salz, Pfeffer und Cayenne-pfeffer würzen und bei großer Hitze fertig rösten. Dabei das Gemüse immer fleißig wenden, damit nichts anbrennt.Für das gewisse Extra am Teller sogen frische Kräuter der Saison. So kann man am Ende zum Bei-spiel frisch gehackte Petersilie untermengen und für den beson-deren Pepp sorgen.

Unser Umstieg auf Bioackerbau

Bei der Beobachtung konven-tioneller Kulturen am eigenen Betrieb entstand die Idee, es mit biologischer Wirtschaftsweise zu probieren. Bei der Ernte war es dann soweit. Viele Gedanken gingen uns durch den Kopf – kaputter Mineraldüngerstreuer, veraltete Unkrautspritze, hoher finanzieller Betriebsaufwand, usw. Die Entscheidung fiel auf den Unkrautstriegel. Einen Vorteil für die Umstellung der Fruchtfolge auf mehr Legumino-sen verschaffte uns die Mitglied-schaft bei der Trocknungsanlage für Luzerne, mit der wir das Produkt leichter vermarkten kön-nen. Ein Mulcher stand nie zur Debatte. So gingen wir ins erste Umstellungsjahr, welches für uns sehr zufriedenstellend war. Allerdings mussten wir auch ver-unkrautete Flächen verkraften. Daraus lernten wir, dass man im Biolandbau auf den Boden besondere Rücksicht nehmen muss. Er darf nicht nach dem Kalender, sondern nach dem Wetter bearbeitet werden. Die Vermarktung der Bioprodukte ist etwas schwieriger, da der Preis-unterschied zwischen den einzel-nen Qualitätsstufen höher ist als bei nachhaltig konventioneller Produktion. Mundpropaganda ist bei beiden Produktionsweisen die beste Werbung. Mit etwas Mut und je nach den betrieb-lichen Gegebenheiten steht dem Umstieg auf Bio nichts mehr im Wege.

Andrea Zehetbauer Bezirksbäuerin Horn

| 68 | Die Landwirtschaft

Bäuerinnen Mai 2015

Leben

Foto: LK NÖ/Heidegger