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DIGITALE AGENDA VORARLBERG - VIENNA.ATfen bei Fehlern in und außerhalb des Betriebs. Smart Factories interagieren wiederum in globalen, hochkomplexen Wertschöpfungs-netzwerken. …

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DIGITALEAGENDAVORARLBERGArbeitsprogrammzurForcierungderdigitalenTransformationamStandortVorarlbergMärz2018

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IMPRESSUM

HerausgeberundVerleger:AmtderVorarlbergerLandesregierungAbteilungIIb/VIawww.vorarlberg.at

Skizzen:GuntramBechtoldStarsMediaITManagementKG

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INHALT

1. DigitaleTransformation 6

2. ÜbergeordneteStrategien 12

3. RegionalesUmfeld 17

4. DigitaleAgendaVorarlberg 22

5. ArbeitsbereicheundHandlungsfelder 28

6. LiteraturundLinks 60

7. Glossar 62

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VORWORT

Herausforderungenaktivbegegnen-Chancenwahrnehmen

Digitalisierung ist ein globalerMegatrend, der bereits voll imGange ist.DiesemTrend-kommt eine derart hohe Bedeutung zu, dass er zum wachstumsbestimmendenMotorunserer Gesellschaft undWirtschaft wird. In den kommenden Jahren und JahrzehntenwirddieDigitalisierungmaßgeblich zumWirtschafts- undBeschäftigungswachstumbei-tragen.EineSchätzungderEuropäischenKommissionbeispielsweisegehtdavonaus,dassmit jederzehnprozentigenErhöhungderBreitbanddurchdringungeinWirtschaftswachs-tumvon1bis1,5Prozentausgelöstwird. LautStudiendesWIFOschaffteineMilliardeEuro Investition in den Breitbandausbau 40.000 Arbeitsplätze, der Einsatz von Web-Technologien fürKlein-undMittelbetriebeermöglicht eineum10ProzenthöherePro-duktivität.

DiewirtschaftlichenChancensind immens,aberebensoeinschneidendsinddieAuswir-kungenundAnforderungendiesesneuenWandels,derunsalleangeht.DasInternetderDinge schafft mit der Verbindung zwischen der virtuellen und realenWelt intelligenteGegenständeunddadurchgänzlichneueMöglichkeiten.DiesedigitalenPotenzialebewir-kenrigorosgeänderteMarktmechanismenundermöglicheneineNeuerfindungvonWirt-schaftundUnternehmen.AuchingesellschaftlicherHinsichtkommenerheblicheUmbrü-che und Herausforderungen auf uns zu – insbesondere was den Umgang mit neuenTechnologienunddieVeränderungamArbeitsmarktbetrifft.EsbestehtKonsensdarüber,dassesgemeinsamerAnstrengungenbedarf,umdieChancenderDigitalisierungsonut-zen zu können, dass nichtArbeitslosigkeit undwirtschaftlicheDepression amEndedes

Umstrukturierungsprozesses stehen.DieDigitalisierung verändertunser Lebennachhal-tig,indemdieGrenzenzwischenrealerunddigitalerWeltzunehmendverschwinden.

UmalsRegionwettbewerbsfähigzubleiben,müssenwirdiesenVeränderungenoffensivRechnung tragen. Dafür ist es notwendig besonders kräftig an den relevanten Stell-schraubenzudrehenunddieRahmenbedingungenmöglichstraschandieErfordernissederdigitalenWendeanzupassen.ImFokusderfürunssoentscheidendenThematikste-hendiekonsequenteUnterstützungbestehenderundneuerUnternehmenunddieFör-derung der innovativen Leistungsfähigkeit. Ein entscheidender Schlüsselfaktor sind dieMenschen und die Förderung digitaler und persönlicher Kompetenzen, zentral ist auchdie digitale Infrastruktur und die Forcierung moderner Technologien. Der strategischeAnsatzdesLandesistes,denneuenRealitäteninunsererWirtschaftundGesellschaftmitKreativitätundInnovationskraftzubegegnenundzueinemaktivenTreiberdesdigitalenZeitalters zuwerden.Gleichfalls spieltdiebreiteVernetzungundZusammenarbeit eineganzwesentlicheRolle,daes letztenEndesumeinekoordinierteundzielgerichteteGe-staltungdesdigitalenStrukturwandelsinunseremLandgeht.

DafürkönnenwirbereitsaufbeachtlicheAnstrengungenaufvielenverschiedenenEbe-nen bauen. Die Digitale Agenda bündelt die Vielzahl laufenderMaßnahmen und stelltneue,agileAnsätzebereit.Esgehtdarum,denZukunftsherausforderungenmitinnovati-ven,mutigenIdeenundStrategienzubegegnen.Wirsindoptimistisch,dasswiraufdie-ser Basis die Möglichkeit schaffen, auf lange Sicht im nationalen und internationalenStandortwettbewerberfolgreichzubleiben.

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1. DIGITALETRANSFORMATION

DigitaleTechnologienverändernunserLebenaufeindrucksvolleArtundWeise,sieerfas-sen und durchdringen unsereWelt in einer beispiellosen Vielfalt und Geschwindigkeit.Digitalisierungansich ist zwarnichtsNeues -dasdigitaleZeitalterhatbereitsvor Jahr-zehntenmitderEntwicklungderHalbleitertechnologieundderdamitverbundenenÜber-führunganalogerindigitaleInhaltebegonnen.NeuartigistdiebeachtlicheDynamik,diedurch die äußerst schnelleWeiterentwicklung von Informations- und Kommunikations-technologien (IKT) eingesetzt hat. ImmermehrAlltagsgegenstände und Techniken allerArtwerdenmitdigitalen,mobilenAnwendungenverzahnt.Auchdieweitgehendflächen-deckende Verbreitung internetfähiger mobiler Endgeräte (Mobile Devices) wie Smart-phones oder Tablets leisten dieser Entwicklung Vorschub. Das erzeugt - nicht zuletztaufgrundderzunehmendenBedeutungvonDatenundderenVerarbeitung-einbemer-kenswertesPotenzialfürneue‚intelligente‘ProdukteundServicesundziehttiefgreifendeAuswirkungen aufUnternehmen,Märkte undWirtschaftssystemenach sich. Diese um-bruchartigeEntwicklungbetrifft nichtnureinzelne SegmenteunsererGesellschaftodereinzelneBetriebe.Sie istweitreichend ingesamtgesellschaftlicherundvolkswirtschaftli-cherHinsichtundbeeinflussteineVielzahlanLebensbereichenwiePolitik,Bildung,Wis-senschaftundForschung,MedizinundGesundheit,MedienundKultur,InfrastrukturundSicherheitetc.Unddas imglobalenAusmaß.DiedigitaleTransformationbedingteinengleichzeitig und weltweit stattfindenden Strukturwandel in der Gesellschaft und Wirt-schaftaufBasisdigitalerTechnologien.UnserAlltagsverhalten,dieArt,wiewirmiteinan-derkommunizierenundErlebnisseteilen,Meinungenaustauschen,unsweiterbildenundinformieren,vieleArbeitsweisen,Produktions-undFertigungsverfahrenhabensichdurchdieVerwendungdigitalerTechnologienbereitserheblichgewandelt.

NeueProdukteundServices

DieKombinationvonDigitalisierung,VernetzungundMobilitätöffnetdenWegfürneuar-tige technologische und technologiebasierte Treiber. Diese gelten als Schrittmacher(Enabler)fürdiefortschreitendeDigitalisierungbzw.‚digitaleSmartifizierung‘vonProzes-sen,SystemenundProdukteninimmermehrBereichen.DashebtdiePotenzialeunzähli-ger Branchenund Sektoren und lässt gänzlich neue Industrien,Gewerbe und zukunfts-weisende,passgenaueAnwendungenundServicesentstehen.ElektronischerGeschäfts-verkehr, Online-Handel (E-Commerce) oder die digitalisierte Bank (E-Banking) haltenschon seit längerem Einzug in unseren Alltag. Aktuell sind beispielsweise E-Health-ServiceszentraleWachstumstreiberderIT-Branche.TragbareTechnologienwiemedizini-sche ‚Wearables‘ und Health-Apps helfen u.a. älteren Menschen länger ein selbstbe-stimmtesLebenzu führen.SmarteTextilien,alsBeispiel Sensor-Shirts,werdendenEin-satzbereichvontextilenMaterialenerweiternundverbessern.SiemessenlaufendVital-parameter,schlagenautonomAlarm,leuchtenundheizen.DabeizeigtnichtnurdieBe-kleidungsbranche Interesse an faserbasierter Intelligenz. Auch der Fahrzeug- und Ma-schinenbau,dieMedizintechnikundEnergiewirtschaftlotenderzeitderenMöglichkeitenaus.

In greifbare Nähe rücken weiters das fahrerlose bzw. selbstfahrende Fahrzeug (SmartMobility, E-Freight), intelligente Städte (Smart Cities), intelligentesWohnen (Smart Ho-me) oder intelligente Stromnetze (Smart Grids). Darüber hinaus wurden schon ganzeHäuser mittels neuartiger Fertigungsverfahren wie dem 3D-Druck gebaut und am 4D-Druck,derProduktebeinahelebendigmachensoll,wirdderzeitgeforscht.Ineinerweite-renanvisiertenZukunftsetappe versprechenneueAnwendungenderQuantentechnolo-

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gieungeahnteRechenleistungen.DassindnureinigewenigeBeispiele,diedieserasanteTechnologieentwicklungverdeutlichen.

TechnologischeTrends

GartnerHype-Zyklus:DasIT-Beratungs-undMarktforschungsunternehmenGartnerunter-sucht jährlich neue Technologien und Trends und ordnet sie entlang dem sogenanntenHype-Zyklus an. Dieser zeigt, welche Phasen der öffentlichen Aufmerksamkeit eine neueTechnologiebeiderenEinführungdurchläuft.DerZyklus ist in fünfPhasenunterteilt,be-ginnend beim technologischen Auslöser bis zum Plateau der Produktivität, sobald eineTechnologiedieMarktreifeerlangt.BeieinigenAnwendungenbestehenpräziseEinschät-zungenwiebeiCloudComputing,dem3D-DruckoderauchdemTablet-PC,dieeinerbrei-tenNutzungzugeführtwerdenkonntenundheutenichtmehrGegenstanddesHype-Zyklussind. Bezüglich anderer IT-Bereiche wie dem Quanten-Computing herrscht nach wie vorgroße Unsicherheit, bis wann es dafür marktreife bzw. massentaugliche Produktanwen-dungengebensoll. ImTrend-Chart2017werdenzudenstrategischwichtigenTrendsu.a.jeneimBereichkünstlicherIntelligenz(z.B.DeepLearning,CognitiveComputing),digitalerPlattformtechnologien(LTE-Netz5G,Blockchain)undAugmentedRealitygezählt.

Abb.1:Hype-ZyklusneuerdigitalerTechnologien2017(Quelle:Gartner2017)

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SmarteFertigung

Zunehmend steht dieweitereweltweite Vernetzung undAutomatisierung intelligentenVerhaltensdurchdieVerschmelzungderrealenundvirtuellenWeltimFokus.DasInter-netderDinge (InternetofThings, kurz IoT)verbindet längstnichtmehrnurMenschen,sondern eine steigende Anzahl an Geräten und Systemen. Zusammen mit Cyber-physischen Systemenwird die digitale Fertigung real und führt in angestammtenWirt-schaftsbereichenzueinerdigitalenTransformation,derenveränderndeWirkunginihremAusmaß heute nur schwer abzuschätzen ist. Unter dem Schlagwort ‚Industrie 4.0‘ zu-sammengefasst,werdenmodernsteKommunikationstechnologienundneueFertigungs-technologienzurAutomatisierungvonPlanungs-,Entwicklungs-undProduktionsabläufengenutzt. In ‚intelligenten Fabriken‘ (Smart Factories) kommunizieren Technologien,Ma-schinen undAnlagen, Produkte undMenschen in Echtzeit, autonomund ad-hocmitei-nander,steuernundoptimierensichgegenseitig.Dasgewährtz.B.dassofortigeEingrei-fenbeiFehlerninundaußerhalbdesBetriebs.

Smart Factories interagieren wiederum in globalen, hochkomplexen Wertschöpfungs-netzwerken. Zulieferketten sind in den Produktions-/Planungsprozessen integriert undliefernRohstoffeundHalbfabrikate‚justintime‘unddieVorstellungenderKundensindvon Beginn an berücksichtigt. Entwickelt und gefertigt werden intelligente, vernetzteProdukte (Smart Products), welche gleichzeitig Rückmeldungen über deren Nutzung,BelastungundEinsatzermöglichenunddenFertigungs-undLogistikprozessaktivunter-stützen. Der konsequenten Serviceorientierung von Industrie 4.0 Rechnung tragend,könnendadurchweitgehendindividualisierteProdukteinsehrgeringenStückzahlen(bisLosgröße1)trotzdemflexibel,inkurzerZeitundhochautomatisierthergestelltwerden.

DatenalsRohstoff

IneinerzunehmenddigitalenWeltgewinnenneueMethodenderSammlung,derstruk-turierten Verarbeitung sowie der Darstellung vonDaten zusehends an Bedeutung. Ein-hergehendmitdervermehrtenBereitstellungöffentlicherDaten(OpenData)führtdaszueinem stark steigendenDatenaufkommen. Beispiele sind Big Data Analysen,welche eserlauben, Muster in sehr großen und scheinbar unstrukturierten Datenbeständen zufinden,oderauchVirtualRealityMethodenzureinfachenDarstellungkomplexerdaten-basierter Sachverhalte. Daten werden somit zum Rohstoff des 21. Jahrhunderts undderenVerarbeitungzurSchlüsselkompetenz,dasieweiterführendeInnovationspotenzia-le bieten. Insbesondere wird von kognitiven Systemen erwartet, dass sie interessanteErkenntnisseüberNutzerinnenundNutzer (User)bzw.KundinnenundKundenausDa-tenbeständen herausfiltern, um Vorhersagen über die Zukunft und individuelle Verhal-tensweisen, Nutzerwünsche bzw.Mängel zumodellieren. SolcheHintergrunddaten un-terstützenu.a. die Entwicklungpräziser personen- und kontextsensitiverDienstleistun-gen(SmartServices),welchesmarteProdukteergänzen.

Im Zeitalter der intensiven Sammlung personenbezogener Daten und der stärker wer-denden Internetkriminalität ist auch entsprechenden datenschutzrechtlichen Aspektenerhöhte Aufmerksamkeit zu schenken. Die Etablierung und Gewährleistung zuverlässigfunktionierender, robuster Systeme, hoher Sicherheitsstandards und die Schaffung vonRechtssicherheit in Bezug auf Datennutzung und -eigentum sind deshalb integrale Be-standteiledigitalerStrategien.

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Medienwandel

Soziale Medien (Social Media) wie Blogs, berufliche Netzwerke (z.B. LinkedIn), Foren,Podcasts,Mikroblogs(z.B.Twitter),SharingPlattformen(z.B.Youtube)oderauchsozialeNetzwerke (z.B.Facebook)verändernheute fundamentaldieArtundWeise,wieMen-schen, InstitutionenundUnternehmenkommunizieren.Diedigitale,multimedialeKom-munikationüberSozialeMedienwird für vieleMenschen zurwichtigsten Informations-undAustauschquelle.DieInformationshoheitvonklassischenMassenmediengehtdamitverloren.DurchkollaborativeSchaffungvon Inhalt (Content)entscheidetdie ‚Crowd‘ inden Sozialen Medien heute darüber, was interessant ist, ‚geteilt‘ oder ‚geliked‘ wird.NutzerinnenundNutzersindzudemheutegleichzeitigSenderundEmpfänger,wodurchdie klassischen Rollenweitgehend verschwinden. FürUnternehmen entstehen dadurchweitereInnovationspotenziale,sobeispielsweiseimBereichdesdigitalenMarketings,imVerkauf,Vertrieb,beiServicessowiederGewinnungvonFachkräftenu.a.durchgezieltesEmployerBranding.DigitaleKommunikationskanäleundSocialMediaerlaubenes,gezieltCommunitiesanzusprechen,eigeneCommunitiesaufzubauenund insbesonderedirekteKommunikationskanälezuUsernundKundinnenundKundenzuetablieren.

DigitaleGeschäftsmodelleundWachstumsplattformen

DigitaleTechnologien,einezunehmende‚SharingEconomy‘,dieimmerstärkereNutzungdesInternetsu.a.alsVermittlungs-undInformationsplattformunddamiteinhergehendegesunkeneMarkteintrittsbarrierenforcierenseitgeraumerZeitdieEntstehungundUm-setzung innovativer Geschäftsmodelle. Oft ist diesenGeschäftsmodellen zu eigen, dasssiesehrstarkskalierbarsind(unddadurchzuexponentiellemWachstumführenkönnen),dasssie fürbestehendeWirtschaftsbereicheeinenverdrängenden(disruptiven)Charak-

ter aufweisenunddasPotenzial haben, in einzelnenWirtschafts- undServicebereicheneine quasimonopolistische Stellung zu erlagen (‚thewinner takes it all‘). Dabei habeninsbesondere neuedigitale Player und Startups das Potenzial zum ‚GameChanger‘. SienutzenSoftwareundDatenalsDisruptionselementundstellenKundenlösungenanstelleder Produktleistung in den Vordergrund. So ermöglichen Cloud-Dienste heute Ge-schäftsmodelle, die früher aus Kostengründen nicht denkbar gewesen wären. Startupsagieren organisatorisch und personell wesentlich agiler und flexibler und weisen einehoheBereitschaftzumRisiko,zumScheiternundNeuanfangauf.DasziehtdieAufmerk-samkeit von immermehr Venture Capital-Investoren und Business Angels auf sich undbegünstigtdasWachstum.DiewertvollstenStartupsderWeltsindausschließlichjenemitdigitalemGeschäftsmodell(z.B.Airbnb,Dropbox,Pinterest,Snapchat,Spotifyetc.).

DiewachsendeBedeutungvondigitalenPlattformenbzw.ÖkosystemengerätzumWe-senselement der Digitalisierung. Der Begriff der Plattform-Ökonomie beschreibt dieseneuentstehendenMarktarchitekturenunddenParadigmenwechselklassischer, linearerMarktsysteme hin zu dynamischen, horizontalen Wertschöpfungsnetzwerken. Dieseübernehmen als neue Intermediäre die Organisation und Abwicklung von Wertschöp-fungskettenundbringenAngebotundNachfrage raschundbequemzusammen.Domi-nante Beispiele sind Online-Marktplätze und App-Stores u.a. von Alphabet (Google),Amazon,Apple,FacebookoderMicrosoft.DieseMarktlogikwirdinimmermehrMärkteund Sektoren transportiert. Neue webbasierte Plattformen und Geschäftsmodelle ent-stehenimFinanzwesenundinengemZusammenhangmitvirtuellenWährungen(Crowd-funding/Crowdinvesting,Fintechs,Kryptowährungen,PopupMoneyetc.). InderSharingEconomy entstehen unterschiedlichste Sharing-Konzepte (z.B. Uber) zum Teilen, Tau-schenoderVerleihenvonDingen.PlattformbasierteGeschäftssystemebietenebensofür

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IndustrieundGewerbeneueVertriebs-undServicekanälesowieKooperations-undEffi-zienzpotenziale(z.B.SAP/Jasper).EineAuswirkungderplattformbasiertenGeschäftsmo-dellebestehtdarin,alsAnbieterzusehendsinAbhängigkeitzugeratenunddendirektenZugangzumKundenzuverlieren,dadiePlattformdazwischengeschaltetistundoftmalsherstellerunabhängig operiert. In diesem Kontext wird die Wahrung der Allein- bzw.LeitanbieterschaftzurgroßenHerausforderungbzw.giltes,eigene individuelle,wettbe-werbsfähigePlattform-Strategienzuentwickeln.

VeränderungendesArbeitsmarktes

Die fortschreitende Technologisierung spiegelt sich insbesondere in einem schwerwie-gendenParadigmenwechselderArbeitswelt (Arbeitswelt4.0)widermitweitreichendenAuswirkungen auf Beschäftigung, Arbeitsbedingungen und Qualifikationsanforderungenund dementsprechenden Veränderungen des Arbeitsmarktes. Die Nachfrage nach IKT-Fachkräften und neuen Qualifikationsprofilen wird weiter steigen. Allgemein werdennichtnurdigitaleBasiskompetenzenundfachspezifischeQualifikationenvermehrtgefor-dert,sondernaucheinhohesMaßanInterdisziplinarität,FlexibilitätundProblemlösungs-fähigkeitwieauchsozialeundkommunikativeKompetenzen.

DadigitaleTechnologienzunehmendmanuellealsauchnicht-manuellestandardisierbareArbeitsabläufe übernehmen, verlagern sich Arbeitsinhalte noch stärker zu Nicht-Routinetätigkeiten,welchehöhereAnsprücheanQualifikationenundKompetenzenderArbeitskräfte stellen. Durch diese Verschiebung entstehen einerseits neue Berufsbilderund Beschäftigungsmöglichkeiten, andererseits werden bestehende Tätigkeiten undArbeitsplätzeteilweiseverdrängt.DavonwerdenSektorenbzw.Berufsgruppen,indenendigitaleTechnologienstandardisierbareArbeitsabläufeübernehmenkönnen (z.B.Bank-

wesen,Vertrieb,Handel, Produktion) stärker betroffen sein. Hinsichtlich desAusmaßesvon Arbeitsplatzverlusten durch Automatisierung kommen Studien zu differenziertenErgebnissen.InÖsterreichsolltedieBetroffenheitlautWIFO1allerdingsgeringersein,dagegenwärtig nichtmehr als 12%der unselbstständig Beschäftigten in Berufenmit vor-nehmlichmanuellenRoutine-Tätigkeitenarbeiten.DiesergeringeAnteilistAusdruckderbereitsseitMitteder1990er-JahreanhaltendenTertiärisierung,imZugedererBerufemitNicht-Routine-TätigkeitenkontinuierlichanBedeutunggewinnen.

Eine imAuftragdesBundeserstellteStudie2 zudenAuswirkungenderDigitalisierungaufdieArbeitsweltkommtzusammenfassendzudemSchluss,dasseseinenpositivenZusam-menhangzwischenderBeschäftigungundderWertschöpfungaufdereinenundderDigita-lisierungaufderanderenSeiteindenvergangenen20Jahrengab.InüberdurchschnittlichdigitalisiertenBranchenwarendieBeschäftigungszunahmendeutlichhöheralsdieZahlderverlorengegangenenArbeitsplätze.InmäßigbiswenigdigitalisiertenBranchenkameshin-gegenzueinemerkennbarenBeschäftigungsverlust.DieserWegfallanArbeitsplätzenwarabererheblichgeringeralsdie instarkdigitalisiertenBranchenneugeschaffenenArbeits-plätze.AlsAbleitunglegtdieStudieklar,dasseineindeutigerHandlungsbedarfbesteht,umdie Beschäftigungsfähigkeit derMenschen zu erhalten und es verstärkteMaßnahmen inderMitarbeiteraus- undWeiterbildung (z.B. digitale Bildung) und derMitarbeitereinbin-dunginDigitalisierungsprozessebenötigt.

1Vgl.Peneder,Michaelu.a.(2017)2Vgl.Streissler-Führer,Agnes(2016)

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Bei der Vermittlung von Arbeitskräften entsteht außerdem das Phänomen der Crow-dwork, Clickwork oder Gig-Economy. Gemeint ist die Abwicklung von ArbeitsaufträgenüberOnline-Portale(z.B.Clickworker,Crowdguru).DieimZusammenhangmitderDigita-lisierungneuentstehendenBeschäftigungsformenbedeutenfürArbeitnehmerinnenundArbeitnehmerzumeinenChancenundVorteilewiez.B.neueArbeitsmarktzugängeundFlexibilität. Zum anderen entstehen Unsicherheiten insbesondere in Bezug auf arbeits-rechtlicheRegelungen.

DerÜbergangzueinerdigitalenWirtschaftundderTrendvonderanalogenindiedigitaleArbeitsweltistsoreibungsloswiemöglichzubewältigenunderfordertdieAuseinander-setzungmit den Auswirkungen der Digitalisierung auf Arbeitnehmende und Unterneh-men. FürneuentstehendeFormenderArbeitsorganisation sollenentsprechendeRege-lungen und Absicherungen eingehalten werden bzw. eine Anpassung geeigneter Rah-menbedingungenanveränderteBedingungenerfolgen.

PositiveWertschöpfungseffekte

TrotzstrukturellerVerschiebungenundAutomatisierungschafftdieDigitalisierungpositi-veBeschäftigungseffekteundneueChancenfürWachstum.LautWIFOentstehensolchesowohlinBranchen,dieselbstIKTproduzieren,alsauchinjenen,dieneueIKT-Lösungennutzen.ErhebungenderEU3zufolgebestehteindeutlichausgeprägter,positiverZusam-menhang zwischen dem Pro-Kopf-Einkommen und dem Grad der Digitalisierung einesLandes.JehöherderDigitalisierungsgrad,destohöherdasWohlstandsniveau.Insbeson-

3Vgl.EU-Kommission(2017b)

dereaufBasiszunehmenderVernetzung,RechenleistungundAutomatisierungsindIKTinder Lage, die Leistungs- und Innovationsfähigkeit derWirtschaft signifikant zu steigern.ProduktionundFertigungwerdenvieleffizienterundhochflexibelundeineVielzahlneu-er, personalisierter Anwendungen, Produkte und (Mehrwert)-Dienstleistungen wird er-möglicht.EbensokannmithilfedigitalerLösungendieEffizienzinHinblickaufEnergieundRessourcengesteigertwerden.

DiedigitaleTransformationistvonhoherRelevanzunddasAusmaßderDigitalisierungwirdinZukunftstarkzunehmen.MitdiesemunumkehrbarenEntwicklungsprozesssindpositiveVeränderungenaberauchbedeutendeAuswirkungenundHerausforderungenverbunden:Die Digitalisierung eröffnet immer mehr Menschen gesellschaftliche und ökonomischeChancen und birgt bedeutende zusätzlicheWertschöpfungspotenziale für Unternehmen.ZumanderenzeichnensichverschiedeneRisikenundAufgabenstellungenfürArbeitgebe-rinnenundArbeitgeberundArbeitnehmerinnenundArbeitnehmerab.Besonderswichtigist es, diesem nachhaltigen Veränderungsprozess unseres Lebensstils und unserer Wirt-schaftsweise Rechnung zu tragen und bewusst vorzugehen, um Wohlstandspotenzialenachhaltig und gemeinschaftlich zu gestalten, zu nutzen und zu genießen. Dies letztlichauch, da die Digitalisierung zu einem unabdingbaren Bestandteil leistungsfähiger Wirt-schaftssystemeundzueinemnachhaltigenBestimmungsfaktorfür internationaleWettbe-werbsfähigkeitundLebensqualitätvonLändernundRegionenwird.

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2. ÜBERGEORDNETESTRATEGIENDigitalerEU-Binnenmarkt

Die Europäische Union verabschiedete seit dem Jahr 2000 umfangreiche Aktionspläneund Agenden, die u.a. die Förderung und Weiterentwicklung der Informationsgesell-schaftzumZielhaben.DieStärkungderdigitalenWirtschaftundderdigitalenChanceninderGesellschaftwirdimRahmenderzuletztbeschlossenenStrategiefüreinendigitalenBinnenmarktfürEuropa4(NachfolgestrategiezurDigitalenAgendaEuropa)forciert.Zent-rale Zielsetzung ist es, auch online einen uneingeschränkten, grenzenlosen EU-Binnenmarktzuimplementieren.NationaleSchrankenfürOnline-Transaktionen,regulie-rungsbedingteBarrierenundkomplexevertraglicheRahmenbedingungen sollenharmo-nisiertundallenationalenEU-Märktezueinemeinzigenzusammengeführtwerden.We-sentlicheGrundlagendafürsinddieSchaffungfairerWettbewerbsbedingungenundein-heitlicherDaten-undVerbraucherschutzbestimmungen.

Bislang wurden u.a. die Abschaffung der EU-Mobilfunk-Roaminggebühren, die Beseiti-gung von ungerechtfertigtem Geoblocking (regionale Sperrung von Internetinhaltendurch denAnbieter), die Schaffung einheitlicher EU-Vorschriften über denDatenschutzunddiePrivatsphäre inderelektronischenKommunikationsowieeingemeinsamesGe-setzzurCyber-Sicherheiterreicht.DabeikommeninsbesondereimDatenschutzEU-weitfüralleUnternehmen,diepersonenbezogeneDatenverarbeiten,wesentlicheNeuerun-genundunmittelbareHerausforderungenzu.WeitereSchwerpunktebis2020sindv.a.

4Vgl.EU-Kommission(2017a)

der Ausbau der digitalen Infrastrukturen in Richtung des 5G-Standards mit geplanterNutzungab2020,dieUmsetzungdesE-Government-AktionsplanszurVernetzungöffent-licher Register in der EU, Investitionen in Hochleistungsrechensysteme und basierenddarauf die Unterstützung einer europäischen Cloud für offeneWissenschaft sowie dieForcierungdigitalerKompetenzen. LautEU-HalbzeitbewertungderdigitalenBinnenstra-tegie im Jahr 2017 sind noch stärkereMaßnahmen zur Stimulierung der europäischenDatenwirtschaft,zurErhöhungderCyber-SicherheitundzurFörderungvonFairnessundVerantwortlichkeitbeiOnline-Plattformenzusetzen.

DiedigitaleBinnenmarktstrategieberuhtaufdreiSäulen

� BessererZugangfürVerbraucherinnenbzw.VerbraucherundUnternehmenzudigita-lenWarenundDienstleistungeninganzEuropa

� Schaffung der richtigen Bedingungen und gleicher Voraussetzungen für florierendedigitaleNetzeundinnovativeDienste

� BestmöglicheAusschöpfungdesWachstumspotenzialsderdigitalenWirtschaft

NeuereEntwicklungenzeigenaucheinenverstärktenFokusaufsozialeKonvergenz,etwadurchdieInitiativeeiner‚EuropäischenSäulesozialerRechte‘5.DiesozialeSäulebeleuch-tet die Veränderungen, die den europäischen Gesellschaften und ihren jeweiligen Ar-beitswelten, u.a. im Zuge der Digitalisierung und neu entstehender Beschäftigungsfor-men, bevorstehen. Zweck der Initiative ist die Gewährleistung neuer und wirksamerer

5Vgl.EU-Kommission(2017b)

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RechteindenDimensionenChancengleichheitundArbeitsmarktzugang,faireArbeitsbe-dingungen sowie Sozialschutz und soziale Inklusion. Konsultationen der EuropäischenSozialpartnerzurEntwicklungentsprechenderRichtliniensindhierbeieineaktuell statt-findendeMaßnahme.DievonderEUangestrebtenMaßnahmenundZielsetzungensindfüreineexportorientierteWirtschaftsregionwieVorarlbergwesentlich, insbesondere inBezug auf einheitliche und zuverlässige Richtlinien, Schutz vor Internetkriminalität undIKT-Sicherheit. Das letztlich nicht nur, um das Persönlichkeitsrecht des Einzelnen zuschützen, sondern insbesondere auch um einen fairenWettbewerb unterWirtschafts-treibendenweiterhinzugewährleisten.

Digitalisierungsgrad

Der Index fürdiedigitaleWirtschaftundGesellschaft (kurzDESI)6misstdieFortschritteeinesEU-Mitgliedstaats imdigitalenBereichanhandvon fünfKomponenten.ÖsterreichrücktebeimDESIindenvergangenenJahrenvor,nimmtaberimaktuellenRanking2017wieauch imJahrzuvorPlatz10ein. IndenmeistenBereichenhatÖsterreichVerbesse-rungenvorzuweisen.Beiden ‚digitalenöffentlichenDiensten‘,beidenenÖsterreichbe-sondersgutabschneidet,gehörtdasLandnunzudenbestenFünfinEuropa.Überdurch-schnittlichschneidetÖsterreichauchbeim‚Humankapital‘undder‚IntegrationderDigi-taltechnik durch Unternehmen‘ ab. In der Subdimension ‚Konnektivität‘ liegt das Landgenau imEU-Durchschnitt,beider ‚Internetnutzung‘befindetessichallerdingsnoch imletztenDrittel.

6Vgl.EU-Kommission(2017c)

Abb.2:DigitalisierungsindexderEuropäischenKommission2017(Quelle:EU-Kommission2017b)

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DigitalesÖsterreich

AufBundesebeneadressierteineReiheanInitiativenundPositionspapierendierelevan-tenAspekteundZielsetzungen,umdenWegindiedigitaleZukunftzuebnen.ZurUmset-zungderdigitalenEU-StrategienetwaverfolgtderBundschwerpunktmäßigdenweiterenBreitbandausbauaufBasisderBreitbandstrategie20207undderinErarbeitungbefindli-chen5G-Strategie.ImRahmenderBreitbandstrategiewurdedasZielgesetzt,einenahe-zu flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit ultraschnellem Breitband(100Mbit/s) bis zum Jahr 2020 zu erreichen. Zu diesem Zweck wurde das Förderpro-gramm‚BreitbandAustria2020‘gestartet,dasmiteinerMilliardeEuro (sog.Breitband-milliarde)dotiertwurde.

Der hohen Bedeutung der Digitalisierung Rechnung tragend wurde Anfang 2018 dasBundesministeriumfürDigitalisierungundWirtschaftsstandortneugeschaffen.EinederKernaufgaben ist es, die digitale Transformation in Österreich voranzutreiben und dieChancenderDigitalisierungfürWirtschaftundGesellschaftaktivzunutzen.ZielesinddieVerbesserung der Rahmenbedingungen zur Beschleunigung digitaler Innovationen unddieUmsetzung von E-Government-Lösungen für Bürgerinnen undBürger und dieWirt-schaft.Dazusollu.a.dieneue,einheitlicheOnline-Plattform‚oesterreich.gv.at‘geschaf-fenwerdenmit dem Zweck, einen zentralen und einfachen Zugang zu denwichtigstenVerwaltungsleistungenzurVerfügungzustellen.

7Vgl.BMVIT(2014)

WeitersbestehtimBereichOpenDataseiteinigenJahrendasOpenGovernmentDaten-portal ‚data.gv.at‘ als zentraler Katalog für offene Daten in Österreich. Die als Public-Private-Partnership ins LebengerufeneCyber-SicherheitPlattform (CSP) istdie zentralePlattformÖsterreichsfürdieKooperationzwischendemprivatenundöffentlichenSektorinSachenCyber-SicherheitunddemSchutzkritischerInfrastrukturenundderMenschenim virtuellenRaum.Darüber hinauswerden verstärkt die digitale Bildung auf Basis derDigitalisierungsstrategieSchule4.08unddiedigitaleInklusioninsAugegefasst.

EingrundlegendesStrategiepapieristdie‚DigitalRoadmapAustria‘,dielaufendanaktu-elleEntwicklungenrundumdieDigitalisierungangepasstwirdunddenWeginRichtungdigitaleZukunftweisensoll.DieinderRoadmapenthaltenenVisionenundLeitprinzipieninsbesondereinBezugzudenBereichenWirtschaft,BildungundInnovationbildenauchfürdenvorliegendendigitalenWegweiserinVorarlbergeineKlammerwiezumBeispiel:

� DieUnternehmerinnenundUnternehmerwerdendieMotoreneinerdigitalenWirtschaftsein,diedurchneueWertschöpfungskettenundGeschäftsmodelleneueErfolgsgeschich-ten undWachstum für den Standort Österreich generieren. Österreichische Unterneh-men punkten - vom kleinen KMU bis zum großen Leitbetrieb - auf Basis erfolgreicherForschung und Innovation auf dem internationalen Markt mit ihren Produkten undDienstleistungen.

� Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer profitieren von einer hohen BeschäftigungundhochwertigenArbeitsplätzeninderdigitalenWirtschafts-undArbeitswelt.Laufende,

8Vgl.BMBWF(2018)

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flexible Qualifizierung sichert die eigene Beschäftigungsfähigkeit und Arbeitszufrieden-heit. Alle am Wertschöpfungsprozess beteiligten gesellschaftlichen Gruppen sollen andenDigitalisierungsgewinnenteilhabenkönnenunddiedigitaleKluftwirdgeschlossen.

� JungeMenschen ziehenvielfältigenNutzenauseinemchancengerechtenBildungs-undAusbildungssystem, das sie fit für die Chancen und Herausforderungen einer digitalenWelt macht. Ein moderner Fächerkanon, innovative Vermittlungsformen und digitaleLernplattformen sorgendafür, dass Bildungseinrichtungen - vomKindergartenüber dieSchulebishinzurUniversität-Werte,WissenundFähigkeitenvermitteln,diediePersön-lichkeitsentwicklungundBeschäftigungsfähigkeitunterstützen.

PlattformIndustrie4.0

Die‚PlattformIndustrie4.0Österreich-DiePlattformfürintelligenteProduktion‘9isteinThemenschwerpunktaufderInnovationsagendaimösterreichischenDigitalisierungspro-gramm.DiePlattformforciertaufBundesebenediezukünftigeGestaltungderProdukti-ons-undArbeitswelt.Unter Industrie4.0 istdieumfassendeDigitalisierung,Vernetzungund Virtualisierung der Produktions- bzw. Wertschöpfungsprozesse zu verstehen. DaIndustrie4.0nichtnurbranchenübergreifendwirkt,sondernallesozialenBereicheadres-siert,sindauchdieThemenbereichederInitiativebreitaufgestellt.ZentraleZielederalsVerein organisierten Plattform sind deshalb, neue Industrie 4.0-Technologien und Ent-wicklungenbestmöglichfürUnternehmenundBeschäftigteinÖsterreichzunutzensowieauchdenWandelfürdieGesellschaftsozialverträglichzugestalten.

9Vgl.VereinIndustrie4.0Österreich(2017)

Prioritäre Aufgaben sind die breite Vernetzung und Synergiebildung, die ErarbeitungzielgerichteterMaßnahmenzurUmsetzungvonIndustrie4.0unddieDefinitionvonFor-schungs-und Innovationsthemen.ZumwesentlichenZukunftsbausteinderproduzieren-denWirtschaftwirddieVisionderintelligentenFabrikalszentralesElementdesIndustrie4.0-Konzepts.

Die inhaltlicheArbeiterfolgt inArbeitsgruppen in Industrie4.0-relevantenSchwerpunk-tenwieSmartLogistics,NormenundStandardsfürIndustrie4.0,derMenschinderdigi-talen Fabrik sowie Qualifikationen und Kompetenzen für Industrie 4.0. Ein weitererSchwerpunktistdieBreitenwirkungunddamitderregelmäßigeAustauschmitdenöster-reichischenBundesländernbzw.regionalenNetzwerken.

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3. REGIONALESUMFELD

DieDigitalisierunghathoheRelevanz fürdieVorarlbergerWirtschaft (vgl.Abb.3). EineReihe unterschiedlicher Initiativen, Plattformen und Veranstaltungen adressieren dieseEntwicklungbereitsund liefernwertvolle Impulse.PositivstehenvieleVorarlbergerUn-ternehmendendigitalenMöglichkeitenundVorteilengegenüberundzahlreicheBetriebesetztensichproaktivmitdenAnforderungendieserneuenLogikauseinanderundpassenihre Strategien und Innovationsprozesse sukzessive an. Nicht zuletzt greifen viele IT-Gründerinnen und Gründer die Chancen dieses Technologieschubs auf und etablierensich.

ForschungundEntwicklung

Mit standortrelevantem Innovationsfokus forschen und entwickeln die regionalen For-schungseinrichtungen an digitalen Zukunftsthemen und zahlreiche Vorarlberger Unter-nehmen entwickeln sich dynamisch im Segment der sogenannten elektronikbasiertenSysteme. Dazu gehören Bereiche wie Elektronik und Elektrotechnik, Automatisierung,Steuerungs-undRegelungstechnik,Messtechnik,neueMaterialien,SoftwaresowieMik-ro-undNanoelektronik.DiesenTechnologiefeldernkommtzunehmendeineSonderrollezu,dasiedieBasisfürzahllosedigitaleAnwendungenundProduktesind.DarüberhinaussetzenvieleVorarlbergerUnternehmenbetrieblicheForschungs-undInnovationsprojek-temitdirektemoderindirektemBezugzudigitalenTechnologienum.

Abb. 3: Im Österreichvergleich messen Vorarlberger Unternehmen lt. einer Umfrage des KSV1870 derDigitalisierungdiehöchsteBedeutungfürihrUnternehmenbei.(Quelle:KSV1870)

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� FHVorarlberg

Die FHVorarlberg ist eine forschungsstarke Fachhochschule inÖsterreich. AngewandteForschungundexperimentelleEntwicklungwirdvoralleminZusammenarbeitmitregio-nalen Unternehmen und Organisationen sowie mit internationalen wissenschaftlichenKooperationspartnern durchgeführt. Die Fragestellungen leiten sich aus AnforderungenvonUnternehmenund Institutionenaboder stammenausdenBetrieben.DieErkennt-nissederForschungsprojektekommenwiederumderWirtschaftzugute.DieHochschuleistdadurcheinwichtigesWissenszentrumundbedeutendeUnterstützerinfürdieregio-naleWirtschaftimBereichderDigitalisierung.DieFHVorarlbergistineineReihediszip-lin-,regions-undgrenzüberschreitenderdigitalerForschungs-undQualifizierungsprojek-teeingebunden(z.B. IBH-LabKMUDigital,Q-NetzWest), führtzahlreichethemenbezo-geneVeranstaltungenundVorträgedurchundorientiertdenLehrbetriebamProzessderDigitalisierung.

� V-Research

DasForschungszentrumV-ResearchinDornbirnetabliertsichals innovativerLösungsan-bieter für Digitalisierung und Automatisierung von Produktionsprozessen und beteiligtsicherfolgreichanrelevantenTop-Forschungs-undFörderprogrammen.GemeinsammitderTechnischenUniversitätWienundderWirtschaftsuniversitätWien,unterEinbindungder FH Vorarlberg sowie unter Beteiligung eines weitreichenden Industriekonsortiums,wird aktuell das COMET-Zentrum ‚Austrian Center for digital Production (CDP)‘ aufge-baut.WeiteregenehmigteProjektesindu.a.das ‚AutomationStudiofor InnovativeDe-sign (ASID)‘ imRahmender FFG-Programmlinie ‚COIN-Aufbau‘ sowiedas K-Projekt ‚Ad-vancedEngineeringDesignAutomation(AEDA)‘,dasgemeinsammitVorarlbergerUnter-nehmenumgesetztwird.

� Textil-Hub

Die textile Forschung in Vorarlberg beschäftigt sich mit der Herstellung intelligenter,smarterTextilien.DasForschungsinstitutfürTextilchemieundTextilphysikinDornbirnistführendan spezifischenThemenstellungenbeteiligtunderfolgreich inder Erschließungsubstanzieller Forschungsmittel für die Region. Neben der Bewilligung zahlreicher ein-schlägigerFFG-ProjektesprichtdafürinsbesonderedieGewinnungeinerStiftungsprofes-sur zum Thema ‚Advanced Manufacturing‘ sowie die Genehmigung des COMET-Kompetenzzentrums ‚TextileCompetenceCenterVorarlberg (TCCV)‘durchdieFFG.DasTCCVsollanFaserverbundwerkstoffen,SensortextilienundHightech-Textilienzusammenmit (über)regionalen Unternehmen und F&E-Partnern anwendungsorientiert forschen.DerzeiterfolgtderAusbaudesneuenZentrums.

Netzwerke

� V-NetzwerkIntelligenteProduktion

Das V-Netzwerk Intelligente Produktion ist eine Initiative des Landes Vorarlberg, derWirtschaftskammer Vorarlberg (WKV), der Industriellenvereinigung Vorarlberg (IV) undderWirtschafts-StandortVorarlbergGmbH(WISTO)zurUnterstützungheimischerUnter-nehmenimBereichIndustrie4.0.Alsoffene,kostenlosePlattformfüralleinteressiertenVorarlberger Unternehmen wird die Auseinandersetzung mit den Themen intelligenteProduktion/Industrie 4.0,WeiterbildungundQualifizierung, (überregionaler) Know-howAustausch,KooperationenundF&E-Transferforciert.DazuwerdenaufBasis identifizier-ter regionaler Schwerpunktfelder Themenworkshops, Vorträge, Firmenbesuche undStudienreisen organisiert, um neue Produktionstechnologien, Trends und Herausforde-rungenbeiWertschöpfungsprozessenaufzugreifen.

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DesWeiterenbeleuchtenvielfältigeNetzwerkeund Institutionen imLandwiebeispiels-weisederWerkraumBregenzerwald,dasVorarlbergerArchitekturInstitut(vai)oderdasdesignforum Vorarlberg Aspekte der Digitalisierung und setzen sich damit aus unter-schiedlichenPerspektivenu.a. imRahmenvonAusstellungen,VorträgenundDiskussio-nenauseinander.

Arbeitswelt4.0

� UnternehmensprojektemitBildungspartnern

Einige Vorarlberger Unternehmen engagieren sich aktiv in der Entwicklung von IKT-Kompetenzenund setzenProjekte fürunterschiedlicheAltersgruppenmitBildungspart-nern von der Volksschule bis zur Fachhochschule um, beispielsweise Coding Camps fürJugendlicheoderInitiativenzurLehre4.0.ZielistdiefrüheundsehrkonkreteAuseinan-dersetzungvonLehrkräftenundSchülerinnenundSchülernmitdenAnforderungenundMöglichkeitenderdigitalenArbeitswelt.Unternehmenkommtdabeieine sehrwichtigeRollealsVermittlerderheutigenAnforderungenz.B.imRahmenpraktischerErfahrungenunddualerAusbildungsansätzezu.

� DigitalerbetrieblicherArbeitsmarkt

Die digitale Erfassung des Arbeitsangebots und der Nachfrage ermöglicht ein besseresMatchingderKapazitätenundAnforderungen.Dafürwerdenauchbetriebsinternbereitsinnovative Lösungen umgesetzt. Einige heimische Innovationen sind die ‚Betriebs-Crowdwork-App‘,eineArt internerMarktplatzfürfreieKapazitäten,ein‚Teilzeitpool‘, indemFrauenmitBetreuungspflichtenüber fixeTeilzeitverträgedienotwendigenKapazi-tätsspitzen ausgleichen, oder ein ‚Pensionistenpool‘, in dem ältere Arbeitnehmerinnen

undArbeitnehmermitvielErfahrungalsFachkräftedemBetriebfürKapazitätsspitzenzurVerfügungstehen.

IT-Startups

� Unternehmensszene

Vorarlberg verfügt über eine vitaleUnternehmensszene.Dazu gehören innovative, auf-strebendeKlein-undMittelbetriebeimSoft-undHardwarebereich.Inihrenhochspezia-lisiertenNischenzählensieeuropa-undweltweitzudenführendenUnternehmen.Dazugesellensich immermehr innovative, skalierbareund internationalaufstrebendedigitalorientierteStartups.Ihnengelingtes,dieverschiedenstenMöglichkeitendestechnologi-schenFortschrittsdurchneueGeschäftsmodelleundMärktezunutzen.

InnovativeSettings

� Coworkings

Coworking meint zusammenarbeiten und Coworking-Spaces bieten dafür das offene,inspirierendeUmfeld,indemsichInteressierte(meistFrei-undKreativschaffende,Start-ups) finden,umeigeneodergemeinsameProjektezuverwirklichen.Coworkingsstellendafürmeist zeitlich befristete, leistbare und komplett ausgestatteteArbeits- undBüro-plätze in loftähnlichen Räumlichkeiten zur Verfügung sowie gemeinsamnutzbare Infra-strukturen (Küche,Meetingräumeetc.)undServices (Hosting,Events).DiegemeinsameNutzungfördertAustausch,SynergienunddasunternehmerischeMiteinander(Commu-nitybildung). Dazu zählen u.a. der Campus V Coworking (Dornbirn), die Gelbe Fabrik(Dornbirn),CoworkingVorarlberg(Feldkirch,Dornbirn)unddasStudioSyndeo(Bregenz).

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� Maker-Spaces

Die im Zuge der Maker Movement Bewegung aufkommenden Makerspaces sind freizugänglicheWerkstättenfürTüftlerinnenundTüftler,PrivatpersonenaberauchStartupsundUnternehmen, in denendas gemeinsameTunbzw.Werken imVordergrund steht,umIdeeninPrototypenoderauchmarktreifeProdukteundKleinserienzurealisieren.JenachAusstattungundSchwerpunkt istvonFablabs,OpenLabsoderauchHackerspacesdieRede.WiederumsolldieVernetzungunterschiedlicherPersonenoderGruppenKrea-tivitätundInnovationfördern.BeispielesinddasMakerlab‚Mutterschiff‘(Dornbirn)unddasOpenLabVorarlberg(Röthis).

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� illwerkevkwInnovationLab

MitLandesbeteiligungbeschäftigt sichseitkurzemdas illwerkevkw InnovationLab,einTochterunternehmen von illwerke vkw, an innovativen, digitalen ZukunftslösungenundServices im Energiebereich. Besonders interessant sind die Schwerpunktfelder SmartMobility, Prosumers und digitalisierte Geschäftsmodelle. Im Lab soll offen kooperiertwerden,mitExpertinnenundExpertengenausowiemitStartups,Branchenfremdenetc.,umfreiundmithoherGeschwindigkeitNeueszuentwickeln.

InitiativenundVeranstaltungen

� DigitalePerspektiven

Mit denDigitalenPerspektivenbietet dieWirtschaftskammerVorarlberg einumfassen-des Service-Angebot.Angepasst anden jeweiligenWissensstanderläutern Fachkundigeim Rahmen von Veranstaltungen,Workshops, Roadshows und Stammtischen relevanteEntwicklungen und Möglichkeiten, die sich den Unternehmen bieten. Unternehmenerhalteneinauf ihreBedürfnisseabgestimmtesRüstzeug,dassofort imBetriebumsetz-barist.

� PlattformfürdigitaleInitiativen

Die2015alsprivaterVereingegründetePlattformfürdigitaleInitiativen(DI)verfolgtdasZiel,dieDigitalkulturderRegionzu fördernundvoranzubringen. ImMittelpunktstehendieThemenWissensvermittlung,AustauschunddigitaleProjektesowieAnschlussandiebestehendeCommunityderRegion.Dasgeschiehtüberniederschwelligenundunkompli-zierten Zugang für jede Person zu den stattfindenden Aktionen, Veranstaltungen undMaßnahmenwiez.B.derUmmaHüslaHackathon,GameJamsetc.

� Digital-Events

NebendenobengenanntenDigital-VeranstaltungenetablierensichjährlichstattfindendeEvent-Formate wie beispielsweise die Entwicklerkonferenz AgentConf oder die Digital-konferenzInteractiveWest(IAW).

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4. DIGITALEAGENDAVORARLBERGVorarlbergisteinestarkinternationalorientierteundvernetzte,weltoffeneWirtschafts-region. Eine hohe Innovationsdynamik ist Grundvoraussetzung für eine nachhaltigeWettbewerbsfähigkeit, Beschäftigung undWohlstand.DieNutzung dermit derDigitali-sierungverbundenenChancen ist fürdauerhaftenwirtschaftlichenErfolg,aberauch fürdiegesamtheitlicheWeiterentwicklungderRegionVorarlbergvonBedeutung.InnovativeProdukte, Verfahren oder Dienstleistungen können nicht nur diewirtschaftliche Stärkeabsichernbzw.ausbauen,sondernbewirkenauchpositiveEffekteinderGesellschaft.DieDigitaleAgendastelltdasstrategischeArbeitsprogrammdar,umdendigitalenStruktur-wandelinVorarlbergaktivmitzugestaltenundzuunterstützen.Dafürwerdenbestehen-derelevante,vonSeitenderöffentlichenHandbeeinflussbareRahmenbedingungenundProjekte gezielt forciert undbestmöglich angepasst sowienotwendigeneueVorausset-zungen für Arbeiten,Wirtschaften und Lernen in einer digitalen Ökonomie geschaffenund finanziellunterstützt.Wiedas regionaleUmfeldundbishergesetzteSchwerpunkteimLandaufzeigen,kanndieDigitaleAgendaanInitiativenundKompetenzenanknüpfen,diebereitserfolgreicheVorarbeitengeleistethaben.GleichzeitigwerdenneueWerkzeu-ge entwickelt und Maßnahmen sowie Leitprojekte vorgeschlagen, um die nächstenSchritteeinzuleiten.DieDigitaleAgendabildetdafürdenbegleitenden, lenkendenRah-menundeintransparentes,gemeinsamesDach,umeineGesamtkoordination,Effizienz-steigerungundZukunftspositionierungimLandzuerreichen.DieStrategiesollderregio-nalenWirtschaft, denArbeitgebendenunddenArbeitnehmendenermöglichen, diePo-tenzialederDigitalisierungoptimalzunutzen.SokannVorarlbergweiterhineineführen-deRollehinsichtlichWirtschafts-undBeschäftigungswachstum,inderProduktionundimExportsowiealsInnovationsregionbesetzen.

Abb.4:MiteinemrealenWirtschaftswachstumvon2%warVorarlberg2016erneutSpitzenreiterinÖsterreich.ÜberdurchschnittlichzunehmendeProduktions-undExportzahlensinddafürdiebedeutendeStütze.(Quelle:WIFO2017)

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ImVordergrundstehtderSchulterschlussderAkteureamStandortunddasgemeinsameBemühen.FunktionierendeZusammenarbeitundKooperationsformensindeinewesent-liche, auszeichnendeStärke inVorarlberg.UmdiebevorstehendengrundlegendenHer-ausforderungen effektiv für uns erschließen zu können, müssen wir in der Lage sein,weiterhin miteinander und vernetzt vorzugehen. Das inkludiert auch die Stärkung desdigitalenBewusstseinsaufallenEbenen.DieDigitaleAgendafußtdeshalbaufeinermög-lichstbreitenBeteiligung, InputundKonsensallerwesentlichenAkteure,Unternehmen,Arbeitnehmenden,InstitutionenundPrivatpersonenausderRegion.DasebnetdenWeg,damit dieGesellschaft alsGanzes inVorarlbergdendigitalenWandel offenundpositivmitgehenundandenneuenMöglichkeitenundChancenerfolgreichpartizipierenkann.SchließlichstelltdaseinewesentlicheBedingung füreinepositiveWeiterentwicklung inunseremLanddar.

RegionaleHerausforderungen

Die digitale Transformation bedeutet Anpassung und Handlungsbedarf in modernenWirtschaftssystemen.DasbringtauchregionaleHerausforderungenfürdieweitereEnt-wicklungdesLandesmitsich:

� ImLandsind inden letzten Jahren interessante, zumTeilprivate InitiativenundVeran-staltungsformate entstanden, welche die digitale Entwicklung am Standort auf unter-schiedliche Art undWeise aktivieren und forcieren. Das gewachsene Angebot hat zumeinenzueinergewissenHeterogenitätderSzenebeigetragen.ZumanderengibteskeinePlattform,dieeinesystematischeVernetzungderSzeneherstellt.EsbestehtPotenzialzurweiterführendenVernetzung,UnterstützungundKoordinierungdesregionalendigitalen

Milieus.DassollzurverstärktenStimulierung,planvollenWeiterentwicklungundintensi-venWechselwirkungderSzenebeitragen.

� Der Mangel an Fachkräften, insbesondere im MINT-Bereich, ist bereits heute einkritischer Erfolgsfaktor undwird sich nochweiter verschärfen. Für Vorarlberger Unter-nehmen ist es mit spürbaren Schwierigkeiten verbunden, entsprechend qualifiziertesFachpersonal zu rekrutieren. Daswird im Zuge sichwandelnder Arbeitsprozesse durchneueTechnologienundkomplexeVerfahrenunddamiteinhergehenderneuerQualifika-tions-undKompetenzprofilesowieauchvölligneuentstehenderBerufsbilder insbeson-dereimIKT-Bereichdeutlichzunehmen.DieEntwicklungdesfürdiedigitaleTransforma-tion notwendigen Humankapitals wird auf allen Aus- und Weiterbildungsebenen zurzentralenHerausforderung.WobeiKompetenzentwicklungnebenBildungseinrichtungenauchimbetrieblichenUmfeldstattfindet,umdieseTransformationerfolgreichzugestal-ten.

� Die InteressenvonKindern, Jugendlichenund jungenErwachsenenund ihreVorstellun-genüberdieMöglichkeitenamArbeitsmarktweichenzumTeilstarkvomArbeitsmarkt-bedarf ab. Obwohl die Berufsaussichten nach einer technisch-naturwissenschaftlichenAusbildung sehr gut sind, ist das Interesse an diesen Ausbildungswegen unterdurch-schnittlich.Noch immersindtechnischeundnaturwissenschaftlicheAusbildungenweni-gerstarknachgefragtalsAus-undWeiterbildungeninanderenBereichen.Esistwichtig,jungeMenschenstärkerfürTechnikzubegeisternunddasInteressefürMINT-Fächerzuerhöhen.

� EntscheidendeUmbrücheinBezugaufArbeitsbedingungenundArbeitsmarktsindbereitsimGange, deren endgültige Auswirkungen auf Beschäftigte sind dabei nur bedingt ab-schätzbar.Hierbeigiltes,dieAuswirkungenderDigitalisierungwissenschaftlichzubeglei-

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tenundzuuntersuchen.AndererseitskönnenPotenzialederDigitalisierungzurVerbesse-rung der qualitativen Arbeitsbedingungen beitragen und dadurch die Attraktivität derWirtschaftsregion als Karrierestandort steigern. Die Gestaltung solcher Rahmenbedin-gungen ineinerdigitalenArbeitswelt istderVorarlbergerTraditionfolgend imSchulter-schlusszwischenArbeitgebendenundArbeitnehmendenzuerarbeiten.

� DigitalisierungunddigitaleSchlüsseltechnologiensindwesentlicheHebelfürdieInnova-tionskraft im 21. Jahrhundert. Das disruptive Innovationspotenzial scheint überdurch-schnittlichhochunddie Innovationsgeschwindigkeitsteigtdeutlichan.Durchunterneh-mensübergreifende Kooperationen entstehen neue Innovationsökosysteme, die OpenInnovation und Co-Creation fördern. Vorarlberg gilt demgegenüber als vergleichsweisekleinerInnovationsstandort.DieHerausforderungbestehtdarin,angesichtsteilslimitier-ter F&E- und Innovationsressourcen mit der stark gestiegenen InnovationsdynamikSchrittzuhaltenundmitdenStandortpotenzialenbestmöglichumzugehen.

� Auf betrieblicher Ebene wird die notwendige und rasche digitale Transformationtraditioneller Geschäftsmodelle in allen Branchen zur großen Herausforderung und zueinemwichtigenBestandteilfürdenErhaltderlangfristigenunternehmerischenWettbe-werbsfähigkeit.DiereindigitalgetriebeneOptimierungundAutomatisierungvonProzes-sengreiftdabeizukurz.Vielmehristesnotwendig,sichzusätzlichmitneuenundinnova-tivenGeschäftsmodellenzubeschäftigen,DigitalisierunggestaltetsichdeshalbfürUnter-nehmen äußerst vielschichtig. Der Druck geeignete digitale Strategien zu identifizierengilt umsomehr, als Vorarlberg Industrie- und Produktionsstandort ist und traditionelleBranchen(Handwerk,Tourismus)wichtigeWertschöpfungsquellendarstellen.

� Für die Wettbewerbsfähigkeit und Standortattraktivität Vorarlbergs wird es von ent-scheidender Bedeutung sein, welche Rahmenbedingungen und Unterstützungsmöglich-

keiten für junge Unternehmen und Startups geschaffen werden. Der Startup-Bereichspielt einewichtigeRolle als Katalysator desdigitalenWandels. Startupsbauen ihrGe-schäftschonvonGrundaufdigitalaufundkönnendaherflexibleraufdieTechnologiedy-namik reagieren. Etablierte Unternehmen können von Startups profitieren und umge-kehrt.EineWeiterentwicklungderGründerszeneinVorarlbergnachdemVorbildanderererfolgreicherGründerregionenistanzustreben.

� DasRückgratdesdigitalenFortschrittsunddesschnellenInformations-undWissensaus-tauschs ist die digitale Infrastruktur. Die Vervielfältigung des Datenbestands und desDatendurchsatzes in immerkürzererZeit istenggekoppeltaneinhochleistungsfähiges,ultraschnellesBreitbandnetz.Mittel-bis langfristig sinddafürgigabitfähigeDatenleitun-gennotwendig.DieVersorgungmitHochgeschwindigkeitsnetzenbleibtaberinsbesonde-re auf dem Land aufgrund der geringen Dichte an Haushalten und Unternehmen einegroßeHerausforderung,dahierInvestitionenoftnurgetätigtwerden,wennsiedurchdieöffentlicheHandunterstütztwerden.Wichtigistjedoch,dasseineflächendeckendeVer-sorgunggewährleistetundeineInfrastrukturgebautwird,dieauchdenzukünftigenBe-darfabdeckenkann.

� Neben dem BundeslandWien ist Vorarlberg bei digitalen Verwaltungsabläufen bereitssehr gut positioniert. Die Tatsache, dass es ein gemeinschaftliches Rechenzentrum vonLandundGemeindengibt,isteinewesentlicheVoraussetzungfürdieWeiterentwicklungderDigitalisierungderVerwaltung.RealisierteProjektewiedieE-Vergabe,V-DokoderdiePlattform VoGIS (Vorarlberger Geoinformationssystem) sind wichtige Meilensteine amWeg zurdigitalenVerwaltung.Allerdings gilt esdiesenWegunterEinbeziehung sämtli-cher relevanter Akteure weiter fortzuschreiten, um letztlich als modernerWirtschafts-standortauchimBereichderVerwaltungeineführendeRollezuübernehmen.

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Zielsetzungen

� Primäres Ziel ist es, Vorarlberg als modernen, zukunftsfähigen und erfolgreichenWirtschaftsstandort in der Phase der digitalen Transformation weiterzuentwickeln.GrundlegendeIntentionistderErhaltderwirtschaftlichenEigenständigkeitundEntschei-dungsfähigkeit sowie der Ausbau der eigenen Kompetenzen im Land. Dafür spielt dieStärkung derDigital-Szene und deren vielfältige Relationenmit derWirtschaft undGe-sellschafteineganzwesentlicheRolle.

� MaßgebendistdieErlangungeinerweitreichendenBewusstseinsbildungfürdieTragwei-tederdigitalenTransformationnichtnurinnerhalbderWirtschaft,sondernindergesam-ten Bevölkerungmit dem Zweck, digitales Lernen und digitale KompetenzenmöglichstfrühzuforcierenundderGesamtheitderVorarlbergerBevölkerungdieTeilhabeanderDigitalisierungzuermöglichen.

� Damit verbunden kommt der Verfügbarkeit von Fachkräften strategische Aufmerksam-keitzu.Ziel istes,denBedarfanFachkräftenkurz-,mittel-undlangfristigaufallenEbe-nenzudecken.JungeMenschensollenfürMINT-Fächermotiviertwerden,inderBildungschon frühzeitig und verstärkt neueMöglichkeiten der Vermittlung digitaler und kom-plementärer Inhalte zur Anwendung kommen sowie digitale Bildungsangebote nochstärkerEinganginalleAus-undWeiterbildungslinienfinden.ÜberdieStärkungdeseige-nen Arbeitskräftepotenzials, sind zur Deckung des Bedarfs zusätzliche Fachkräfte anzu-sprechenundzugewinnen.

� GleichfallssolldieDigitalisierungdenBeschäftigtenzugutekommen.DurchdieDigitalisie-rung sollen zusätzliche und hochwertige Arbeitsplätze entstehen, die auchmittel- undlängerfristigdiesozialeAbsicherungunddenErhaltdeshohenVorarlbergerLebensstan-

dardsermöglichenunddenMenschenweiterhinindenMittelpunktstellenundfördern.ZentraleAspektehierbeisindz.B.diegezielteKompetenzentwicklung,umMitarbeiterin-nen und Mitarbeitern Perspektiven im Unternehmen und am Arbeitsmarkt zu bieten,mehr Chancen auf hochwertige Arbeitsplätze mit guten Verdienstmöglichkeiten sowierechtliche Rahmenbedingungen und Strukturen zeitgemäß und zukunftsgerechtweiter-zuentwickeln.

� Der Gewährleistung der langfristigen Standortsicherung und Attraktivität durch denAusbau des Vorsprungs bei innovativen Produkten, Prozessen und Services gegenüberdem internationalenWettbewerbundderErschließungneuerLeitmärktekommthohesAugenmerkzu.Vorarlbergsollsichalsinnovatives‚Treibhaus‘fürdendigitalenFortschrittetablierenunddurchdieVerknüpfunglaufenderundneuerMaßnahmen,MethodenundFörderungenzurSicherungderTechnologie-undQualitätsführerschaftderVorarlbergerUnternehmenbeitragen.

� Von zentraler Bedeutung ist die gezielte, nachhaltige Nutzung der wirtschaftlichenPotenzialederDigitalisierung.DafürbrauchtesgeeigneteRahmenbedingungen zurUn-terstützungundForcierungdesdigitalenWandels inderVorarlbergerWirtschaft.DiesesollquerüberalleWirtschaftsbranchenhinwegbefähigtwerden,dierichtigenSchritteindiedigitaleZukunftzusetzen–zurSicherungnachhaltigerundqualitativerBeschäftigungundlangfristigerWettbewerbsfähigkeit,zurErschließungneuerWachstumsperspektivenundzumErhalthochwertiger,resilienterWertschöpfungsketten.

� Breitband gehört zur standortentscheidenden Infrastruktur und ist Teil des täglichenLebens. Die stetige Verbesserung und der zügige Ausbau der Datenverbindungen - imBallungsraumwieauchinländlichenGebieten-werdenzumentscheidendenFundamentfürdieStandortqualitätundfürdaszukünftigeWirtschaftswachstum.DieBestrebungen

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desLandessindaufeineflächendeckendeVersorgungmit100Mbit/sbis2020ausgerich-tet.Mittel-bislangfristigistderGlasfaser-VollausbaudasZiel.

� Vonseiten der Verwaltung besteht die Zielsetzung, Bürger und Bürgerinnen sowieUnternehmenundweitererelevanteAnspruchsgruppenzuentlasten,indemServicesundDienstleistungen der öffentlichenHand einfach und unkompliziert und das Angebot andenBedürfnissenderBetroffenenunterBerücksichtigungderNutzenrentabilitätausge-richtetwerden. Ein am internationalen state-of-the-art orientierten ServiceangebotderVerwaltung ist eine wichtige Voraussetzung eines modernenWirtschafts- und Lebens-standortesVorarlberg.

� Letztlich ist die Weiterentwicklung und Verankerung der Zukunftsfähigkeit der RegionVorarlbergalshochwertiger,sichererundnachhaltigerLebens-undArbeitsraumineinerzunehmendvonderDigitalisierung geprägtenWelt eine fortwährendebedeutendeGe-staltungsaufgabe.DiesbasiertaufeinersozialverträglichenAusgestaltungdestechnologi-schen Fortschritts, der Herstellung digitaler Chancengleichheit, einem hohen Grad anFairness und der Implementierung digitaler Verantwortung in allen Sektoren,mit demZiel,RisikenderDigitalisierungabzufedernbzw.auszugleichenunddessenpositiveEffek-tefürallesicherzustellen.

StrategischeGrundlagen

Vorarlberg soll zukunftsfit gestaltetwerden,das LandnütztdieChancenderDigitalisie-rungundnimmtdieZukunftsherausforderungdesdigitalenWandelskonsequent inAn-griff.DreistrategischeStoßrichtungenbildendieGrundlagefürdieErreichungdergesetz-tenZiele.

� StärkenundPotenzialenutzen

Ausgangspunkt istdieBerücksichtigungundNutzungdervorhandenenStärkenundPo-tenziale am Standort sowie der zentralen geografischen Lage. Nach der strategischenPriorität ‚Stärken stärken‘ setztVorarlbergauch inZukunftaufdiedreiwirtschaftlichenErfolgsfaktoren–robusteWirtschaftsstruktur,industrialisierteSpitzenregionundweltof-fenerExportchampion–undderenWeiterentwicklung.StrategischerFokusistsomitdielaufendeSteigerungdesdigitalenReifegradsdesinnovativenMittelstands,dersichdurcheine bemerkenswert hohe Branchenvielfalt auszeichnet, und der vielen exportstarkenLeitbetriebeimindustrie-undproduzierendenGewerbe.

� KooperativeArbeitsweise

KerndesProzessesistdasfairemiteinanderArbeiten,dieNutzenstiftungimVerbundunddie Begegnung auf Augenhöhe alsWesensart des VorarlbergerWeges. ImMittelpunktstehtdieweitereBündelungundVernetzung,IntegrationundInteraktiondervorhande-nenKompetenzenundAktivitätenüberUnternehmens-undinstitutionelleGrenzenhin-weg. Das eröffnet kurze Entscheidungswege und ein rasches, ambitioniertes Handelnsowiediestarke,vertrauensvolleBasis,umauchunkonventionelleundneueEntwicklun-genzulassenundbewältigenzukönnen.

� Offenheit

Die einzigartige Vier-Länder-Lage ist bestimmend für die Offenheit der Region und dieInternationalität der ansässigenWirtschaft.Offenheit gilt auch gegenüber der digitalenTransformation, die bewusst positiv – im Spannungsfeld zwischen ExperimentierfreudeundkonstruktiverKritik–mitgestaltetwerdensoll.DennVeränderungensinddieGrund-

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lage für Entwicklung,wofür es angepasste Rahmenbedingungen braucht. Der Blick vonaußensolldabeiganzandere,neuePerspektiveneröffnenundderBlicknachaußensolleinLernenvondenBestenermöglichen.DasistauchaufgrundderKleinheitdesLandeseinwichtigerPunkt,danicht inallenBereicheneigeneRessourcen (bei kritischenMas-sen)aufgebautwerdenkönnen.DermöglichsteffizienteZugriffaufWissenvonaußenistdeshalb besonders sicherzustellen. Dabei stehen immer die regionalen Spezifika undStandortqualitäten im Mittelpunkt und fließen in die Ausgestaltung von strategischenHandlungsoptioneneinundlassenweiterhineigenständigeEntwicklungssträngezu.

Umsetzungsprozess

Die Digitale Agenda signalisiert den ‚Startschuss‘ für die zukunftsorientierte, proaktivedigitale Entwicklung in Vorarlberg. Das vorliegende Basis-Dokument stellt den strategi-schenBezugsrahmenher und beschreibt das grundlegendeVerständnis, die Positionie-rungundZielsetzungdesLandesundderrelevantenPartnerinnenundPartnersowiedieorganisatorische Abwicklung. Es bildet die prioritär anzugehenden Arbeits- und Maß-nahmenbereicheunddiezentralen,kurz-bismittelfristigumzusetzendenLeitprojekteab.

InfolgedesrasantenEntwicklungstemposdestechnologischenWandelsistfürdieDigita-leAgendaeinoffensiverundagilerUmsetzungsprozessvorgesehen.DeshalbistdieDigi-taleAgendaalslaufendes,dynamischesArbeitsprogrammkonzipiertundstelltdieGrund-lage für weitere Aktivitäten dar. Die Strategie soll in kontinuierlichen Zeitintervallenüberprüftundadaptiertwerden.AktuelleEntwicklungenundTrendssollenzeitnahein-fließenunddafürmöglichst rasch Lösungen,MaßnahmenundentsprechendeRahmen-bedingungenentworfenwerden.EineschnelleundflexibleUmsetzungsolldadurchweit-gehendgewährleistetwerden.

Die Umsetzung der Digitalen Agenda erfolgt unterMitarbeit bzw. Trägerschaft jeweilsrelevanterAnspruchsgruppenundAkteureausderSzenesowiedenSozialpartnern.DieDigitale Agenda ist darüber hinaus als offener Strategieprozess zu verstehen, der dieMöglichkeiteinerbreitenEinbindungundBeteiligungbietet.

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5. ARBEITSBEREICHEUNDHANDLUNGSFELDERDieDigitaleAgendasetztaufeinModell,indemdieFaktorenMenschundQualifikation,KooperationundUnternehmen sowie InfrastrukturundVerwaltunggleichermaßenundimVerbundfürdiedigitaleEntwicklungdesStandortsVorarlbergverantwortlichsind.DieErwerbsbevölkerung Vorarlbergs nimmt eine zentrale Rolle ein, denn ihre exzellenteAusbildung,Leistungsfähigkeitund ihrWissenumProduktionsabläufesindessentiell fürdieEntwicklungundUmsetzungvonneuenTechnologieninUnternehmen.Wegbereiterfür technologischen Fortschritt und dessen wirtschaftliche Anwendung ist ein dynami-sches,heimischesInnovations-undStartup-MilieuunddieAnbindungdesselbenanüber-regionaleWissenszentrenundInitiativen.DemAusbauderInfrastrukturkommtebenfallseinezentraleFunktionfürvieleentscheidendeEntwicklungenzu,daeineSkalierungundbreitenwirksameUmsetzungdatengetriebener Innovationennurmittelseines leistungs-fähigenNetzesmöglich ist.EinfacheundeffizienteVerwaltungslösungenbietenVorteileund Chancen für die Bevölkerung und Unternehmen. Letztlich ist es der Wirtschafts-standortalsGanzes,dervonderWeiterentwicklungdieserFaktorenprofitiertundinderdigitalenTransformationunterstütztwerdensoll.AbgeleitetausdenspezifischenHeraus-forderungen und den zentralen Zielsetzungen für die Vorarlberger Wirtschaft gliedertsichdaserarbeiteteMaßnahmenpaket inachtArbeitsbereiche,diesichdendreiSäulenwiefolgtzuordnenlassen:

MenschundQualifikation

(01)EntwicklungdesHumankapitalsfürdie

digitaleZukunft

(02)GestaltungderdigitalenArbeitswelt

KooperationundUnternehmen

(03)SchaffungundVernetzungdesdigitalenMilieus

(04)ForcierungderdigitalenInnovationsdynamik

(05)UnterstützungderdigitalenTransformation

vonUnternehmen

(06)EntwicklungderdigitalenStartup-Szene

InfrastrukturundVerwaltung

(07)BereitstellungadäquaterNetz- undIT-

Infrastruktur

(08)DigitaleVerwaltung

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ARBEITSBEREICH 01: ENTWICKLUNG DES HUMAN-KAPITALSFÜRDIEDIGITALEZUKUNFT

DertechnologischeWandelsetztneueMaßstäbeandigitaleKompetenzeninderbreitenGesellschaft und schafft insbesondere in den Betrieben einen hohen Bedarf an IKT-Mitarbeitenden.DasbringtneueAnforderungenimBereichQualifikationenundderAus-undWeiterbildungmit sich. KompetentesHandelnwird in zunehmendkomplexerwer-denden Situationen im Beruf und Alltag erforderlich. Von der erwerbstätigen Bevölke-rungwerden künftig Fähigkeiten gefragt sein, dieMaschinen nicht entwickeln können.Dazuzählenetwahandwerklicheoderkreativ-gestalterischeFertigkeiten,kombiniertmitdigitalen Kompetenzen. Eine Aufgabe besteht weiters darin, jenen Menschen, die nurschrittweise mit den dynamischen Veränderungen der Digitalisierung am Arbeitsmarktmithaltenkönnen,entsprechendeUnterstützungzubieten.

DieSuchenachausreichendqualifiziertenArbeitskräftenindiesemBereichstelltzuneh-mendeinegroßeHerausforderungfürdieUnternehmendesLandesdarundistzugleichlimitierender Faktor für die wirtschaftlich erfolgreiche Unternehmensentwicklung, fürInnovationen und die digitale Transformation am Standort Vorarlberg. Um einen sichweiter verschärfenden Engpass an IKT-Fachkräften zu vermeidenund gleichzeitig einenprosperierenden Wirtschafts- und Gesellschaftsraum sicherzustellen, behandelt dieserArbeitsbereichMaßnahmen, die in den Bereichen Schule und duale Ausbildung, Hoch-schuleundWeiterbildungdieEntwicklungundVerfügbarkeitvon IKT-Humankapital för-dernundsichern.ZahlreicheMaßnahmensindbereitseingeleitet,weitereundergänzen-dezurEntwicklungundAnwerbungvonFachkräftenwerdenindennächstenJahrenundunternochstärkererEinbeziehungderUnternehmenfolgen.

Die Erarbeitung und Umsetzung der aus- undweiterbildungsrelevanten Aktivitäten zurErhöhung der digitalen Kompetenz erfolgt unter breiter Einbindung der VorarlbergerBildungsinstitutionen.GemeinsamesZielistes,digitaleBildunginallenLebensphasenzurealisieren. Geleitet von Fragestellungen wie z.B. Wie kann die Begeisterung an IKT-Ausbildungengesteigertwerden?WielernenKinderundJugendlicheeinenkompetentenUmgangmitWissen und Information?Wie sind dieMedienkompetenz von LehrendenunddieNutzungneuerLehrformenzusteigern?Wie istdieAusbildungandieErforder-nissederdigitalenWirtschaftauszurichten?WiekönnenFachkräftezukünftignochFach-kräfteseinundwiegestaltenwireffektivdasKonzeptdeslebenslangenLernens?wurdendienachfolgendenHandlungsfelderundMaßnahmendefiniert.

DieHandlungsfelderspannensichentlangdesgesamtenBildungsspektrums.BeginnendmitdemgezieltenWeckenvonInteressefürIKT-ThemenstellungenbeiKindern,Jugendli-chenundErwachsenen,derWeiterqualifizierungdesBildungspersonalssowiederSchaf-fungderrelevantenRahmenbedingungenundRessourcenbiszurSteigerungderdigitalenKompetenzen inallenAltersschichtenalsauchderdafürnotwendigenErweiterungund‚Digitalisierung‘derBildungs-undWeiterbildungsangebote.Darüberhinauswirdesauchnotwendig sein, kurz-undmittelfristig zusätzliche (Spitzen-)Kräfte fürdieRegion zuge-winnensowiegezielteMaßnahmenimBereichderRückgewinnungvonz.B.überregionalStudierendenzusetzen.

Handlungsfeld01:Interessewecken

� FrühzeitigeBewusstseinsbildungbeiKindernundJugendlichen(V-MINT)

Das gezielte und frühzeitige Entfachen von Begeisterung fürMINT-Fächer, dasWeckenvonInteressefürIKT-TechnologienunddasBewusstmachenderBedeutungvonInforma-

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tionstechnologie imAlltagbeiKindernund Jugendlichen istgrundlegendunddurchun-terschiedlicheZugängeundvielfältigeSchienennochstärkerzufördern.U.a.sollenins-besondere die Kinder- und Jugenduni und darin jeweils derMINT-Schwerpunktweiter-entwickeltundausgeweitetwerden.AußerdemsollenWorkshops,Projekte,Wettbewer-beundExkursioneninundaußerhalbvonSchulenimMINT-Bereich–welcheSchülerin-nenundSchülernundJugendlichenaufaltersgerechteundspielerischeArtErfahrungenund einfache Zugänge ermöglichen – noch stärker im Mittelpunkt stehen (z.B. LegoMindstorms,IT-Wettbewerbe).ZurKoordinierungundKooperationdereinzelnenInstitu-tionen, Organisationen und Unternehmen zur MINT-Bewusstseinsbildung soll eine ge-meinsame digitale Plattform (V-Mint) gegründet werden. Ziel ist es, Veranstaltungen,InitiativenundInhaltezielgerichteteraufeinanderabzustimmenundzuinformieren.

� StimulierungvonInteresseanIKTbeiErwachsenen

Die breite Bewusstseinsbildung für die Belange der digitalen Transformation sowie fürneue berufliche Aspekte und erforderliche Fähigkeiten ist ebenfalls zu stärken. DafürsollenbestehendeProgrammeundVeranstaltungsformateimBereichderErwachsenen-bildunggenutztundmitdigitalenInhaltenundThemenangereichertwerden.

Handlungsfeld02:VoraussetzungenfürdieVermittlungdigitalerLehrinhalte

� TraintheTrainer

Einumfassendes,vielstufigesMaßnahmenprogrammsolldieadäquateAus-undFortbil-dungdesLehr-undBildungspersonals inallenSchulstufen/-formenundBildungseinrich-tungen im Land verbessernundweiterhin sichern.Das Erlernen,wiedigitale Technolo-gienundMediendidaktischsinnvollinderSchuleeingesetztwerden,wirdzumgrundle-

gendenRüstzeugfürLehrpersonenallerSchulstufen.ZurVertiefungwirdbeispielsweiseseitdemStudienjahr2017/18anderPHVorarlbergdieSpezialisierungMedienpädagogikim Bachelorstudium Lehramt Sekundarstufe angeboten. Forciert werden soll auch derEinsatz von Landeskoordinatorinnen und -koordinatoren, die sich um die Umsetzungdigitalerund informatischerKompetenzendes Lehrpersonals an Schulen kümmern.DieDigitalisierung der Lehre bzw. die informationstechnische und mediale Unterstützungbilden ebenso besondere Schwerpunkte im Didaktik-Konzept der FH Vorarlberg, daskontinuierlichweiterentwickeltwird. ImquartärenBereich soll die systematische Schu-lungvonTutorinnenundTutorensowieTrainerinnenundTrainernerfolgen.

� VerbesserungdigitalerRessourcen

Im Fokus steht die Erweiterung und Verbesserung digitaler Ressourcen und Lerntools(Inhalte,Ausrüstung,Materialien)unddeskoordinierten IT-Supports inallenSchul-undBildungseinrichtungen.Dasbetrifftz.B.denzeitgemäßen,demLehrplanentsprechendenAusbaudes Schulmediencenters (VOBS), derden SchulenUnterrichtsmedienonline zurVerfügungstelltsowiedieWeiterentwicklungvonLernenOnline(LO),derallenBildungs-einrichtungenzweieLearning-Plattformen(MoodleundIlias)zurkostenlosenBenutzunganbietet.GestecktesZielistdabeidieSteigerungderZahlder‚Member-/Expert-Schulen‘,welchesichdurchdenEinsatz innovativer,digitalerMedienundeLearningauszeichnen.Auch technologiegestütztes Lernen und Selbstlernprozesse sollen deutlich verbessertwerden.

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Handlungsfeld03:Auf-undAusbaudigitalerBildungsangebote

� SchaffungneuerBildungsangebote

UmdasBildungssystemfürdiedigitaleWeltfitzumachen,wirdesnotwendigsein,neueBildungsangebotezuschaffen.AufEvaluierungsbasissollenneue,wirksameKonzeptefüreineumfassende,alters-undzielgruppengerechteDigitalbildungvonderFrühpädagogiküber die duale Berufsbildung bis zurMitarbeiteraus- und -weiterbildung entstehen. ImHochschul-undWeiterbildungsbereichsindneue,einschlägigeBildungs-undSchulungs-programme mit Digitalisierungsbezug zu forcieren. Die Wirtschaft braucht auch IT-LehrlingesowieverstärkteIT-InhalteinanderenLehr-/Fachberufen.ImRahmenderFor-cierungbestehender(z.B.IT-Werkstattdual)undneuentstehenderAusbildungsmöglich-keiten im IT-Lehrlingsbereich sollen in Kooperationmit derWirtschaft diese fehlendenKapazitätenkompensiertwerden.

� DigitalisierungbestehenderBildungsinhalte

Grundsätzlich ist das Bildungsangebot über alle Bildungsstufen und -bereiche hinwegeinem Digitalisierungsschub und notwendigen relevanten ‚Digitalisierungs-Updates‘ zuunterziehen,mit dem Ziel der Ergänzung, Verbesserung undVerankerung der digitalenGrundbildung,Medienkompetenz und von IT-Schwerpunkten. Die jeweiligen Konzepte,Bildungs- und Studieninhalte sollen insbesondere auch im Hinblick auf die steigendeNachfrage nach hochwertig ausgebildeten Fachkräften im IKT-Bereich weiterentwickeltund digitale Fähigkeiten im Kontext des jeweiligen Berufsbildes stärker vermitteltwer-den.DafürwirdauchdieKooperationmitVorarlbergerUnternehmenzurFörderungvonIT-spezifischenInhalten,ProjektenundVorträgenfortgeführtundintensiviert.

� KompetenzförderungindenBereichenProgrammierungundsichererUmgangmitdigitalenMedienfürjungeMenschen

MehrheitlichwirkenKinderundJugendlichealsKonsumentenvonwebbasiertenInhaltenundOnline-Spielen.Umvon einer eher passiven zu einer aktiven, gestalterischenRollevon Informations- und Kommunikationstechnologien zu gelangen, grundlegende Prinzi-pien kennenzulernen und ein Funktionsverständnis aufzubauen, sollen Kinder und Ju-gendlichevermehrt spielerischandasProgrammierenherangeführtwerden.Außerdemist es bedeutend, dass Kinder und Jugendliche auf eine sichere, verantwortliche undkritischeMediennutzungvorbereitetwerden.DafürwerdenbestehendeAusbildungsini-tiativen (z.B.derkostenloseLehrgangCodeBase,PräventionsarbeitanSchulenmitau-ßerschulischenEinrichtungen)undneue ‚Coding‘-Formateunterstützt. Sozialbenachtei-ligteJugendliche,KindermitMigrationshintergrundsowie jungeFlüchtlingesollendabeigezieltangesprochenwerden.

LE ITPROJEKTE

� StudiengangInformatik

In denUnternehmenwerden durch die ‚Digitalisierung derGeschäftsprozesse‘ und ‚In-dustrialisierungder IT‘ verstärktund zusätzlich zumSoftwareand InformationEnginee-ring auchweniger technische Aufgabenstellungen der Informatik nachgefragt,wie u.a.die Studie ‚Digital Future Jobs‘ der Internetoffensive Österreich gemeinsam mit demBundimBereichDesignaufzeigt.EswirdzunehmenddasInternetderDienstebeobach-tet,dadurchentstehtderBedarfanEnterpriseManagernmitInformatikkompetenzen.Esgeht darum, innovative, explorative Geschäftsmodelle zu entwickeln und diese durchflexible undneueAnsätze imEnterpriseComputing zuunterstützen.Daher soll ein be-

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rufsermöglichenderBachelorstudiengang(Arbeitstitel: Informatik–Business Innovation)anderFHVorarlbergeingerichtetwerden.

� ChancenlandVorarlbergDigital

Das Projekt Chancenland Vorarlberg kommuniziert die Attraktivität Vorarlbergs, erfolg-reicher ansässiger Unternehmen und insbesondere Karriere-Chancen imMINT-Bereich.DadurchsollInteresseundBewusstseinfürdieRegionbeiüberregionalStudierendenundAuswärtigen geweckt werden. Übergeordnete Zielsetzung ist es, einen Beitrag für dennachhaltigen Erfolg der Region und deren internationale Positionierung zu leisten. Dasgeschieht in erster Liniedurchdiebessere EntwicklungeigenerPotenziale in FormvonBildung, Motivation und Kommunikation, gezieltes Employer Branding und die Gewin-nung auswärtig studierender Vorarlbergerinnen und Vorarlberger. Das Projekt soll umeinenDigitalisierungsschwerpunkterweitertundfokussierteMaßnahmenfürdiebessereUnterstützungvonVorarlbergerUnternehmenbeiderRekrutierungvonIKT-FachkräftenauchausdemAuslanderarbeitetwerden.

� Lehre4.0

Unter dem Titel Lehre 4.0 findet eine Reihe an Initiativen von Ausbildungsbetrieben,Berufsschulen,Wirtschaftskammer undArbeiterkammer statt, in deren Rahmen in dennächstenMonatenProjekte zurQualitätssteigerungder Lehrausbildungumgesetztwer-den.SchwerpunktdabeiistdieLehre4.0,diedigitaleAusbildungsinhalteund-methodenindieFachkräfteausbildungbringenwill.InsgesamtgehtesumdieForcierungderdigita-len Zukunftsfähigkeit des dualen Ausbildungswegs als vielversprechender BildungswegmitbestenKarriere-undVerdienstchancen.Darüberhinaussindauchneue,zukunftsori-entierteLehrberufezuentwickeln.

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ARBEITSBEREICH 02: GESTALTUNG DER DIGITALENARBEITSWELT

DigitalisierungsprozesseaufUnternehmensebeneumfassennichtnurdieAnpassungvonOperations-undGeschäftsmodellensowieeineetwaigestrategischeNeuausrichtung.DieArbeit istebenfallszentralerSchauplatzdesdigitalenWandelsundbedarfentsprechen-derAufmerksamkeit.WerdenbetrieblicheVeränderungeninBezugaufProdukt,Vertrieboder Marketing im Zuge einer Digitalisierungsstrategie umgesetzt, so entstehen auchneueAnforderungenanMitarbeitendeundFührungskräfte.DieVeränderungenderAr-beitswelt,die imZugederDigitalisierungzuerwartensindundvielfachbereits stattfin-den,sinddivers:diegrößereVernetzungvonProduktionundServicesmiteinersteigen-denMengeanEchtzeitdaten,diedamitverbundenenSteuerungsmöglichkeitenundEffi-zienzsteigerungen,daskollaborativeNebeneinanderarbeitenvonMenschundMaschine(Cobots–kollaborativeRoboter),dieOrtsunabhängigkeitdigitalerAufgabenverrichtung,dieÜbernahme vonPlanungund spezifischenRoutinetätigkeitendurchMaschinenundAlgorithmen und die Entwicklung von neuen digitalen Geschäftsmodellen und Arbeits-verhältnissen, um nur einige zu nennen. Diesen Veränderungen von Arbeitsprozessenund Arbeitsumfeldern und ihren Auswirkungen auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeit-nehmer soll Rechnung getragen werden, entsprechende HandlungsnotwendigkeitenerkanntundkollektiveGestaltungsspielräumesowohlaufbetrieblicherEbenealsauchinder Standortentwicklung geschaffen werden. Dies ist ausschlaggebend für eine konse-quenteunderfolgversprechendedigitaleTransformationdesStandortsVorarlberg.

In einer Wirtschaft, die von zunehmend volatilen Märkten und gestiegenem Wettbe-werbsdruck gekennzeichnet ist, werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren

Kompetenzenmehr undmehr zumentscheidenden Schlüssel- bzw.Wettbewerbsfaktorfür Unternehmen. Sowird ein zentraler Erfolgsfaktor für die Digitalisierung im Betriebsein, in welchem Ausmaß sich ständig weiterentwickelnde digitale Technologien vonMitarbeitendeneingesetztwerdenkönnen.Daserforderteinepraxisorientierte,bestän-digeWeiterbildungvonArbeitnehmendenaufallenEbenendesUnternehmens.Heraus-forderungen bestehen jedoch in der Umsetzung, da längere Freistellungen währendWeiterbildungsperioden Betriebsabläufe belasten können. Die betriebliche GestaltungderWeiterbildungunddieSchaffungadäquaterberufsbegleitenderWeiterbildungsange-bote (‚on-the-job‘ und ‚near-the-job‘) steht deshalb als Lösung bei vielen VorarlbergerBetrieben im Fokus. Die Forcierung einer lernförderlichenArbeitsumgebung imBetriebund zeitgemäße, geschäftsprozessorientierte Qualifizierungsangebote (z.B. duale Kon-zepte) bieten die Gewähr, dass die Beschäftigten in einem digitalisierten Umfeld dieerforderlichen beruflichen und betrieblichen Kompetenzen aufbauen und weiterentwi-ckelnkönnen.Dafür sollenStrategien zurUnterstützungvonUnternehmen,Anreize fürBeschäftigte entwickelt und bereitgestellt undMitarbeitenden die Aneignung der not-wendigenKompetenzenermöglichtwerden.NebendenBetriebensindauchBildungsan-bieter angesprochen, diese Bedürfnisse aufzugreifen und entsprechende Angebote zuentwickeln.

UnternehmensehensichauchzusehendsimSpannungsfeldzwischensteigendenFlexibi-litätsanforderungen inderProduktionunddemzunehmendenBedarfnach individuellerArbeitsgestaltung.SchnelllebigeAbsatzmärkte,kundenspezifischeProdukteundkomple-xeProduktionsprozesseerforderninsbesondereimIndustrie4.0ZeitalternochflexiblereProduktionssystemeunddamiteinhergehenddeneffizienten,flexiblenEinsatzderBeleg-schaft.UmgekehrtsindUnternehmenmitdemWunschderMitarbeiterinnenundMitar-

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beiteraufgrundvonBetreuungspflichten,ehrenamtlichenEngagementsodergesundheit-lichenEinschränkungen,nachReduktionundFlexibilisierungderArbeitszeitenzugunsteneiner besseren Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben konfrontiert. UnternehmenhabenunterschiedlicheMöglichkeitenüberRessourcensteuerungFlexibilitätzugenerie-ren.DasistmitKostenverbunden, diebewertetundausgeglichenwerdenmüssen.

DieAttraktivitätdesUnternehmensinBezugaufArbeitsbedingungenundWeiterentwick-lungsmöglichkeitenist,geradeamArbeitsmarktbeiVerknappungdesFachkräfteangebo-tes, ein wichtigerWettbewerbsfaktor. Das Augenmerk sollte hierbei eindeutig auf denPotenzialenderDigitalisierung liegen,welchederWirtschaft undArbeitswelt neueundinnovativeMöglichkeiteneröffnenundzurqualitativenVerbesserungvonArbeitsbedin-gungen beitragen können, beispielsweise durch die Möglichkeit der ortsunabhängigendigitalen Aufgabenverrichtung. Zum anderen können Reserven mittels verstärkter Be-triebsdatenerfassung identifiziert und weitere Effizienzsteigerungen erreicht werden,übereineentsprechendeTechnikgestaltungkannundsolltedabeiÜberbelastungsgefah-renentgegengewirktwerden.Grundlegend ist eshierfür, zukunftsfähige, konsensorien-tierteLösungenzwischenBetriebundArbeitskraftauchunterBeteiligungderrelevantenVertretungweiterhinzugewährleistenbzw.zuerarbeiten.

Langfristige Stabilität und nachhaltigesWachstumerfordern darüber hinaus die Sicher-stellungdersozialenunddatenschutzrechtlichenAbsicherungderBeschäftigtenunddieMöglichkeitzurMitbestimmung-auchinderdigitalenArbeitswelt.DurchdigitaleUnter-stützung kann die Einbindung der Belegschaft und ihrer Vertreter in Innovations- undDigitalisierungsprozesseerleichtertwerden.DurchBranchendialogekanndieDigitalisie-rung fürUnternehmen und Beschäftigte greifbar gemacht und zusätzlicheGestaltungs-perspektivenderRahmenbedingungeneröffnetwerden.

Handlungsfeld01:Kompetenz-undInnovationsmanagementimBetriebfördern

� SystematischebetrieblicheWeiterbildungunterstützen

WeiterbildungsanforderungenhaltendurchdieDigitalisierungnochstärkerEinzugindiebetrieblicheRealität.DieErmittlungeinesrealistischen,differenziertenBildesdesQualifi-zierungsbedarfs hilft, betriebliche Weiterbildungsprogramme und Personalentwick-lungsmaßnahmenzuplanen.VieleUnternehmengreifendieseAufgabeimRahmeneinessystematischen Kompetenzmanagements auf. Dabei setzen sie sichmit der Frage ihrermittelfristigenKompetenzanforderungenbei verändertenBetriebsabläufen auseinanderund verbinden diesmit einer systematischen Analyse des bestehenden Humankapitalsund dessenWeiterentwicklungspfaden. Eine solche strategischeWeiterentwicklung derMitarbeitenden birgt Vorteile, da neue Kompetenzen aufgebaut und Innovationsvor-sprünge gesichert werden können. Durch die richtigen Anreize zur Weiterbildung undFörderung sowie Unterstützung der Weiterbildungsbereitschaft durch altersgerechteDidaktik könnenMitarbeitende auch besser an den Betrieb gebunden werden. Unter-stützt wird die Entwicklung angepasster betrieblicher und ortsunabhängiger Angebotewiez.B.dualeKonzepte,Ausbildungsverbünde,BlendedLearning.

Handlungsfeld02:ArbeitnehmerschutzfürdasdigitaleZeitalteranpassen

� ArbeitnehmerschutzbeidigitalenArbeitsprozessenmitdenken

Die Digitalisierung führt zu neuen Formen der Arbeitsorganisation und Beschäftigung.DigitaleTechnologienerfordernzumeinenteilweiseeinehöhereFlexibilitätvonArbeits-kräften, zumanderenermöglichensieeinzeit-undortsflexibleresArbeiten.Arbeitsvor-haltung bzw. die ständige Verfügbarkeit erzeugt dabei ein deutlicheres Verschwimmen

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der Grenzen zwischen Privat- und Erwerbsleben und zieht für Arbeitnehmerinnen undArbeitnehmer relevante Folgenmit sich. Auswirkungen sind branchenabhängig und er-fordern entsprechend angepasste Lösungen. Darüber hinaus ist die Ausgestaltung ent-sprechenderRegelungenfürdieimZugederdigitalenEntwicklungaufkommendenneuenFormen der Arbeitsorganisation (z.B. Crowdwork, Microjobs) zunehmend wichtig.Grundsätzlich istArbeitnehmerschutzdeshalbeinwesentlicherAspekt,derbeidigitalenArbeitsplatz-undProzessinnovationenintegriertseinmuss.FürdasdigitaleZeitaltersindgeeigneteRahmenbedingungenundStrukturenzudiskutierenundentsprechendfortzu-entwickeln.

� DatenschutzbrauchtRechtssicherheitundbetrieblicheKompetenzen

Durch digitales Arbeiten stellen sich auch neue Fragen in Bezug auf den Datenschutz.NebenUnternehmens-undKundendatenmussauchderSchutzderDatenvonBeschäf-tigten sichergestellt werden. Die Umsetzung der europäischen Datenschutz-Grundverordnung erfordert entsprechende Vertrautheit mit der Rechtsgrundlage undihrerInterpretationimBetrieb.EineüberbetrieblicheAuseinandersetzungunddieSchaf-fungvonklarverständlichenundanwendbarenRichtliniensindwesentlich.ParalleldazusollenQualifikationsmöglichkeitenzuDatenschutzthematikengeschaffenwerden,damitumfassenderDatenschutzüberalleUnternehmensgrößenundBranchenhinweggewähr-leistetwerdenkann.

Handlungsfeld03:ArbeitsmarktfunktionalitätverbessernundArbeitskräftemobili-sieren

� DigitalisierungfürbessereWork-LifeBalancenutzen

MitdemdigitalenWandelergebensichHandlungsmöglichkeiten,umdurcheinbreiteres,individuelleresAngebot in derArbeitsgestaltung auf veränderte Erwerbsbiografien pro-duktivundallseitiggewinnschaffendreagierenzukönnen.Innovative,digitalunterstützteLösungen,diezeitlicheundörtlicheFlexibilitätfürArbeitnehmerinnenundArbeitnehmerschaffen, existieren bereits (z.B. Jobsharing-Modelle, Home-Office und Co-WorkingSpaces),undbergenbesondersfürBeschäftigtemitBetreuungspflichtenoderPflegeauf-gaben bedeutendes Potenzial. Dabei ist der Trend in Richtung Flexibilisierung einewe-sentlicheHerausforderung für die Produktion der Zukunft, denn das Potenzial digitalerTechnologienbzw.vonIndustrie4.0fürdieFlexibilisierungistgroß.UmdenAnforderun-gendesdigitalenZeitalters gerecht zuwerden,brauchtesdieErarbeitungweitererAr-beitszeitmodellesowiegeeigneterRahmenbedingungen–jenachUmfanginZusammen-arbeitmitSozialpartnern–,welchebetrieblicheundkollektiveRegelungenalsauchindi-viduelleBedürfnisseberücksichtigen.DiesesolleninsbesonderefürundinZusammenar-beitmitUnternehmen erarbeitetwerden, die ihre Prozesse bereits stark digital ausge-richtethaben.

� FürdemografischeEntwicklungengewappnetsein

Neben derDigitalisierungwird sich auch der demografischeWandel nachhaltig auf dieArbeitsweltundUnternehmenauswirken.DerdemografischeWandelbewirktu.a.eineVeränderungderStrukturderBelegschaft.LautPrognosenbedeutetdas,dassderAnteilälterer Erwerbstätiger steigt und jener jüngererMitarbeitender zurückgehen wird. DieWettbewerbsfähigkeitundProduktivitäthängtsomitkünftigvoneinertendenziellälterenMitarbeiterstruktur ab und erfordert eine Auseinandersetzung mit altersgerechter Ar-beitsgestaltungundWeiterbildung.FürdiesedemografischbedingtenbetrieblichenHer-

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ausforderungensindLösungenderDigitalisierungzuevaluieren,zunutzenundAnreizezuschaffen,umdieMitarbeiterinnenundMitarbeiterlängerimErwerbslebenzuhalten.

Handlungsfeld04:DigitaleRahmenbedingungengemeinsamgestalten

� MitbestimmungimBetriebzuundmittelsDigitalisierung

DemenormenDisruptionspotenzialderDigitalisierungfürdieArbeitsweltentsprechend,entstehenHerausforderungenundChancen,wofürdiegemeinsameGestaltungimSinneguter/konstruktiver Lösungen ein Ansatzpunkt ist. Beispielsweise ist die zeitgerechteEinbindung der Belegschaft in Digitalisierungsprozesse im Unternehmen ein wichtigerAspekt,dennoftmalsbesitzenMitarbeiterinnenundMitarbeiterIdeenundDetailwissenumbetrieblicheAbläufe,dasfürProzessinnovationenundfüreinereibungsloseAbwick-lung operationeller Veränderungenwesentlich ist. Die Digitalisierung kann hier sowohlZielalsauchMittelsein.SokannderAusbauvonexistierendenInformations-undMitbe-stimmungsstrukturen der Beschäftigten in Betrieben unterstützt werden, indem ToolszumUmstiegaufdigitaleinterneKanäleundPlattformenzurVerfügunggestelltwerden.

� DigitalisierungaufBranchenebenegestalten

Branchenübergreifende und -spezifische Diskussionen zu den Rahmenbedingungen derDigitalisierung können zu einem detaillierteren, umfassenderen Verständnis beitragensowiezurErarbeitungangemessenerLösungsvorschlägeführen.EineeffizienteMöglich-keitdafüristes,bestehendeFormateumDiskussionenzubranchenspezifischenBeschäf-tigungseffekten, veränderten Kompetenzanforderungen, rechtlichen Fragen des Arbeit-nehmerschutzesundDatenschutzeszuergänzen.

LE ITPROJEKTE

� Digital.CampusVorarlberg

EinDigital.CampusVorarlberg fürunternehmensgebundene,betriebsorientierteWeiter-bildungsangebote nach dem Blended Learning-Prinzip soll geschaffen und unterneh-mensübergreifend angewendetwerden. Unternehmen finden ein auf Größe und Bran-chenzugehörigkeit zugeschnittenes Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten zur Ver-mittlung von digitalen Kompetenzenund Schulungen. Klassische und vernetzteWeiter-bildungsformate (im online- und Präsenzformat) sowie andere Ressourcen (Artikel,Selbstanalysetools)zurbetrieblichenGestaltungdesKompetenzmanagementsstehenzuVerfügung. Ausführlichere Beratungsangebote werden ebenfalls auf der Plattform ver-marktet und Bewusstsein für den Stellenwert und die Chancen von systematischemKompetenzmanagement fürkleinereundmittlereUnternehmengeschaffen.EineÜber-sichtvonFörderinstrumentenistebenfallsdortzufinden.

� LehrstuhlzurBegleitforschungderDigitalisierung

ZielsetzungistdiewissenschaftlicheBegleitungvonInnovationenamArbeitsplatzundinder Arbeitsgestaltung, die bereits innerhalb des bestehenden gesetzlichen Rahmensumgesetzt werden – so etwa neue Entlohnungssysteme oder Arbeitszeitmodelle – zurErforschung ihrer gesundheitlichen sowie sozialen Auswirkungen auf Beschäftigte undihrerbetriebswirtschaftlichenEffekte.WeitereZielesinddieBestimmungvonrechtlichenThemenwiedesArbeitnehmerdatenschutzessowiedieFörderungdesAustauschesundderAusbauvonvielversprechendenMaßnahmen.DiesesProjektsiehtaucheinenständi-

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gen Austausch über Ergebnisse prospektiver Gefährdungsbeurteilung und gelungenermenschengerechterArbeitsbelastungimRahmenderDigitalisierungvor.

ARBEITSBEREICH 03: SCHAFFUNG UND VERNET-ZUNGDESDIGITALENMILIEUS

EininnovativesdigitalesMilieufindetdieBalanceausWettbewerbundKooperationunddessenAkteurebringengemeinsamNeuesaufdenWeg.WährenddiephysikalischeunddigitaleWeltimmerstärkerzusammenwachsen,sindfunktionierende,vernetzteStruktu-ren–ineinerRegionunddarüberhinaus–wesentlicheGrundlagefürkünftigeInnovatio-nenundeinewichtigeVorbedingungfürdieBewältigungdesdigitalenWandels.Zielset-zung ist es deshalb, die einzelnen Netzwerke, handelnden Personen und Initiativen imLand,virtuellePlattformenundphysischeTreffpunkte,welchedasThemaDigitalisierungunterunterschiedlichenVorzeichenaktivierenundanimieren,gemeinsamzurealisieren.

Zu diesem Zweck soll die digitale Szene unter einem gemeinsamen Dach gezielt (wei-ter)entwickelt,gefördertundvernetztwerden,umdiedigitaleCommunityinderRegionzustärken.DarinbegünstigenvielfältigeSynergienzwischendenAkteuren,gemeinsameZiele und gegenseitiges Lernen die Stimulierung digitalerMindsets und die EntstehungvonInnovationbzw.vonneuartigenSettingsfürdieForcierungvonInnovationundWis-sen.Einkreatives,offenes,tolerantesundflexiblesMilieubildetdenfruchtbarenBoden,welcherdieChancenundMöglichkeiten,diesichausderDigitalisierungergeben,indenVordergrundstelltunddiedigitaleDynamiknachhaltigundlangfristiguntersichperma-nentänderndenRahmenbedingungenzuforcierenvermag.DaskurbeltdieAufmerksam-

keitundMotivationfürdasThemaanunderhöhtundverbessertdieregionaleundüber-regionaleSichtbarkeitundStandortattraktivitätderRegionalsdigitalerWirtschaftsraum.

EntsprechendderbestehendenAktivitätenundRessourcenamStandortstehenimFokusdiesesArbeitsbereichesunterschiedlicheHandlungsfelder,welchedieseLeistungenkoor-dinieren und transparent nach innen und außen kommunizieren. In der digitalen Com-munity wird der Austausch von Wissen forciert, Open Innovation und kollaborativesArbeiten im Rahmen unterschiedlicher, neuartiger Settings und Formate angeregt. ZurErhöhungderSichtbarkeitunddesWirkungsgradesist ineinemweiterenHandlungsfelddieAnbindunganüberregionale InitiativenundPlattformenrundumdieDigitalisierungvorgesehen(z.B.zurStimulierunggemeinsamer,alternierenderTop-Events).

EinerfolgreichesdigitalesMilieuwirktauchalsBrutstättefürdigitale,kreativeundinno-vative Startups und ist zunehmend Anziehungspunkt für Unternehmen der Digitalwirt-schaft.DerAnsatzsolldeshalbmöglichstbreitseinundinterdisziplinärePartnerschaftenund Denken fördern, was besonders zur Stimulierung der Nutzung der Potenziale derDigitalisierungdurchbestehendeundvorallemauchdurchneueUnternehmenbeitragensoll. Die enge Verbindung und Synergiebildung zwischen traditionellen Branchen, derdigitalenSzeneunddemStartup-Milieuistfolglichbesonderszuberücksichtigen.

Handlungsfeld01:EntwicklungderdigitalenSzeneinVorarlberg

� LeitinitiativeDigitalisierung

Diezielorientierte,langfristigeFörderungundEntwicklungdesdigitalenMilieuserfordertdieEtablierungeinertragfähigen,treibendenStruktur.DafürsolleinePlattformalssicht-barer, lebendiger und engmaschiger Business-/Service-Hub entstehen, um die digitale

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und innovative Unternehmensszene in Vorarlberg aktiv zusammenzubringen, zu unter-stützenund voranzutreiben.DieKonzeptionundAusrollungeiner gemeinsamenMarkesoll die Profilbildung, Koordination und gezielte multimediale Kommunikation ermögli-chen. Kommunikationsziele sind die Schaffung eines klaren Service-Überblicks und desdirektenZugangszumMilieu,dieErlangungeinesbreitenBewusstseinssowiedieFörde-rungderDigitalkultur,digitalerMindsetsunddermentalenTransformationinUnterneh-menbzw.inderRegion.

� EntwicklungneuartigerSettings

Die bestehenden relevanten Aktivitäten und Akteure am Standort sollen gezielt unter-stütztwerden. InsbesonderesolldieZusammenarbeitaufvielfältigeWeiseund imRah-menflexibler,bedarfsgerechterFormateforciertwerden.MöglicheHemmschwellensindabzubauenundeinegemeinsameBasis,eingemeinsamesVerständnisfürdieIntentionendesdigitalenMilieussollgeschaffenwerden.EsentstehteinvertrauensvollesUmfeld,inwelchemregerundregelmäßigerAustausch,Peer-Learning,KooperationsformenalsauchgegenseitigeHilfestellungmöglichist.DafürwirddieoperativeUnterstützungbestehen-der und die Etablierung neuartiger infrastruktureller Settings wieMaker Spaces, OpenLabs, Coworkings etc. aktiv forciert. Die Konzepte, die eineMischung aus Infrastruktur(Büros,Gerätschaftetc.),interessantenVeranstaltungsformatensowiedieZurverfügung-stellung von Services vorOrt beinhalten, tragen zur Szenebildung bei. Ziel ist auch diedauerhafte, qualitative ‚Bespielung‘ der Region über unterschiedliche interessante For-mate.

� UnterstützungvonBranchenaktivitäten

DieForcierungdigitalerInnovationunddieErhöhungderdigitalenFitnessindenSchwer-punktbereichenderVorarlbergerSachgüterproduktionwerdenimRahmenvonNetzwer-kenwiez.B.dasV-NetzwerkIntelligenteProduktionoderimThemenfeldSmartTextilesstark vorangetrieben. Über Events des V-Netzwerks Intelligente Produktion und überFormatewie die Smart TextilesMesse SALTEX als interdisziplinäres Kontakt- undNetz-werkforum als auch über die Vier-Länder Lieferantenbörse werden Sichtbarkeit, bran-chenübergreifende Kooperation, Vernetzung und neue Assoziationsmöglichkeiten er-reicht. Branchenorientierte bzw. branchenübergreifende Plattformen und Vernetzungs-formatesollenweiterhinunterstütztundeinnochbessererBezugzwischen‚traditionel-len‘ Unternehmen zur digitalen Szene und digitaler Innovationspotenziale hergestelltwerden.

Handlungsfeld02:AnbindunganüberregionaleInitiativenundPlattformen

� ForcierungderüberregionalenKooperationundSichtbarkeit

Das innovativeMilieu ist per seoffen fürüberregionaleKooperationenundAustausch-möglichkeiten und soll sichmit anderen Initiativen, Regionen (z.B. Bodensee, Schweiz,Liechtenstein)undPlattformen(z.B.Bund)vernetzen,umSynergienzunutzenundAn-geboteundAktivitätenzuerweitern.DaseröffnetdenZugangzuKnow-howundKompe-tenzen,bietetneueVernetzungs-undEntwicklungschancenundermöglichtdiegegensei-tige Unterstützung, Erfahrungs- undMethodenaustausch undweitereWachstumsmög-lichkeiten.ÜberdieNetzwerkederjeweiligenProjektpartnersindweitreichendeinterna-tionaleVerknüpfungenmöglich.DasträgtzureffektivenKommunikationdesregionalenMilieus und digitaler Standortthemen auf internationaler Ebene bei und gemeinsamegrößere Events und neue Formatemit internationaler Sichtbarkeit können verwirklicht

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werden. Bestehende und neue überregionale und transnationale Forschungsverbündeund Arbeitsgruppen, inwelcheUnternehmen, Institutionen, Bildungseinrichtungen undHochschulen integriert sind (z.B. Vernetzungsprojekte der FH Vorarlberg und Arbeits-gruppenderPHVorarlberg),werdenebenfallsweiterhinaktivforciert.

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LE ITPROJEKTE

� Leitinitiative

Ziel ist die Vernetzung und Unterstützung lokaler Initiativen, Unternehmen, relevanterAkteure, Institutionen, Interessensvertreter und Startups zur gezielten Entwicklung desinnovativen digitalenMilieus. Unter einer gemeinsamenMarke soll die Forcierung derDigitalkulturinderRegionerfolgen,diezukunftsweisendedigitaleundkreativeInnovati-onenhervorbringt.DieInitiativegeneriertüberregionaleSichtbarkeitfürdigitalrelevanteAktivitätenundstelltsichalszentraleSchnittstelleundoffenesEintrittstorzudeneinzel-nenService-Points,AkteurenundLocationsimLanddar.

� Postgarage

Die Postgarage soll sich als digitaler Innovationshub zurWeiterentwicklung der heimi-schenWirtschaft,Startup-undDigitalszenepositionierenundüberregionaleSichtbarkeiterlangen.DieVerortungfindetindemzuentwickelndenehemaligenPostgaragen-ArealinDornbirnstatt,unmittelbaramCampusV.DieserbietetdienächsteNähezuzahlreichenrelevantenInstitutionen(FHVorarlberg,V-Research),Netzwerken(V-NetzwerkIntelligen-te Produktion, designforumVorarlberg), Unternehmen der Digitalszene und Initiativen.DiePostgaragesolloffeneHeimatfürdasgemeinsameTunundfürdieEntwicklungund‚Bespielung‘ digitaler, kreativer Lösungen, potenzieller (Geschäfts)Ideen und Innovationwerden. Als Kompetenzcluster zur Digitalisierungwird sie zu einemwichtigen strategi-schenBestandteildesdigitalenMilieusinderRegion.

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ARBEITSBEREICH 04: FORCIERUNG DER DIGITALENINNOVATIONSDYNAMIK

Neben der schrittweisen, strukturierten und projektbasierten Innovation, welche sichinsbesondere fürdie gezielteWeiterentwicklung vonProdukten,VerfahrenundDienst-leistungen eignet, findet gerade digitale Innovation heute zusätzlich und ergänzend inForm neuer Settings und unter neuenModalitäten statt. Digitale Innovationsvorhabensind gekennzeichnet von hohem Risiko als Folge der Fokussierung auf disruptive undskalierbareGeschäftsmodelleundsinddamitverbundenmithohenAusfallsratenbehaf-tet.DieInnovationsgeschwindigkeitspielteineimmergrößereRolle,wasu.a.dazuführt,dass ‚tryanderror‘gegenübereinerplanmäßigen,strukturiertenunddamit längerdau-ernden Vorgehensweise oftmals zur Anwendung gelangt. Zu einem möglichst frühenZeitpunkt werden dadurch im Sinne von Open Innovation die Nutzerinnen und Nutzermiteinbezogen. Die Crowdwird quasi zum Regulativ – Crowd-Funding Plattformenwie‚Kickstarter‘stelleneinenMarkttestoderauchbereitsersteVertriebsaktivitätendar.EinneuesMiteinanderwieCoworkingoderCo-CreationinKombinationmitneuenFormatenwie z.B. Hackathons oder entsprechender Infrastruktur wie z.B. Fab Labs bzw.MakerSpacesstellenjeneMilieusdar,welchebesondersdazugeeignetsind,digitaleInnovatio-nen hervorzubringen. Durch eine intrinsisch motivierte Herangehensweise gewinnenauch soziale Innovationsprojekte in den entsprechendenCommunities rasch anBedeu-tung. Viele erfolgreiche Innovationen aus dem Digitalbereich werden entweder direktüber Startups realisiert oder zumindest in startup-ähnlichenMilieus entwickelt. Für dieNutzbarmachung sämtlicher Innovationspotenziale an einem erfolgreichenWirtschafts-

standortsinddieseEntwicklungenunbedingteinzubeziehenundderenBerücksichtigungdamitintegralerBestandteilderDigitalenAgenda.

DieübergeordneteZielsetzungbestehtdarin,dieChancenundPotenzialesowiedieMög-lichkeiten neuster Informations- und Kommunikationstechnologien für alleWirtschafts-bereiche u.a. dafür zu nutzen, die Innovationsdynamik am Standort zu forcieren unddamitverbundeneinenBeitragzurSchaffungvonBeschäftigung,WohlstandundLebens-qualitätzuleisten.GenerellgehtesumeinenKulturwandelimZusammenhangmitInno-vationen.Detailziele sind, dendigitalenReifegradderUnternehmenundder gesamtenWirtschaftsregionmaßgeblichundfortlaufendzuerhöhen,einebessereNutzungneues-terdigitalerTechnologienunddamit verbundeneEffizienzsteigerungen zuermöglichen,neuartige Geschäftsmodelle zu etablieren, kundenorientierte Lösungen zu entwickelnund digitale Innovationen mit hohem Anwendungspotenzial zu generieren und zu be-schleunigen.

FürdieNutzungderChancenundPotenzialederDigitalisierungsowiezurForcierungder(digitalen) Innovationsdynamik sind strategische Handlungsfelder identifiziert worden,welcheimSinneeiner‚SmartSpecialization‘aufdieSpezifikaderWirtschaftsregionVor-arlbergabgestimmtsind.ForschungundInnovationfürdieDigitalisierungderVorarlber-ger Wirtschaft wird auf mehreren Ebenen gefördert. Für die Erschließung innovativerTechnologie- und Anwendungsbereiche werden Kooperations- und Verbundprojekteinitiiertundunterstützt,dieregionalenForschungsstrukturenundsomiteigenesWissenkonsequent ausgebaut und betriebliche Anreizsysteme adaptiert undweiterentwickelt.Darüber hinaus wird der Zugang zu erstklassigen überregionalen Technologiezentrenweiter verstärkt, um durch Technologietransfer den ‚Zukauf‘ von ergänzendem Know-howzubewerkstelligen.

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Handlungsfeld01:IntensivierungvonVernetzungundKooperation

� F&E-Verbundprojekteinitiierenundumsetzen

IninterdisziplinärenInnovations-undVerbundprojektenkooperierenregionaleundüber-regionale Partnerschaften aus Wissenschaft undWirtschaft an der Entwicklung neuenWissens und neuer, smarter Technologien, Verfahren, Produkte und Services. Die For-schungsanbindungwirddadurchnachhaltigverbessertunddieUmsetzunginAnwendun-genvorangetrieben.BestehendeundneueVerbundprojektemitdemFokusaufdigitaleInnovationsollenaktivforciertwerden.

� RegionaleundüberregionaleVernetzungundKooperationforcieren

DieKonzeptionundWeiterentwicklungoffenerUnternehmensnetzwerkeundKooperati-onsplattformendientzurStimulierungvonKooperations-undTechnologietransferprojek-tenmitstarkemAnwendungsbezug,zurschnellenKommerzialisierungdigitalerIdeenundLösungen,zurEntwicklungmodernerGeschäftsmodelle,zumLernenimVerbundalsauchzur verstärktenÖffnung des Zugangs zu ausgezeichneten Institutionen. Die Vernetzungund Kooperation soll sowohl national als auch international (z.B. Bodenseeregion,Benchmark-HotspotswieMünchen,Zürich,Frankfurt)verstärktwerden, indemgemein-same Projekte forciert, Studienreisen durchgeführt und ein Best-Practice-Exchange be-werkstelligtwerden.AuchdieErfahrungvongescheitertenUnternehmungensoll trans-parentgemachtwerdenundeinestärkereZusammenarbeitvonCorporatesundStartupserfolgen.

Handlungsfeld02:AusbauüberbetrieblicherdigitalerForschungskompetenzen

� DigitaleForschungskompetenzgezieltaufbauen

Zur gezielten Erweiterung des regionalen FTI-Systems sollen neue Forschungszentrenbzw. -bereiche für Digitalisierung unter Einbeziehung sämtlicher relevanter regionalerEinrichtungen und Akteure aufgebaut werden. Regionale, nationale und internationaleLeitbetriebe sollen beteiligt und Verbundforschung und gemeinsamen Strukturaufbaubewerkstelligen.DerVerfügbarkeitentsprechenderdigitalerTechnologienbzw.digitalerKompetenzensolldadurchRechnunggetragenwerden.

� BestehendeüberbetrieblicheForschungszentrenund-verbündestärken

Weiterhin ist der gezielte Strukturausbau, die Weiterentwicklung und Schärfung derbestehenden regionalen, überbetrieblichen Kompetenzen und Forschungsexzellenz imZusammenhangmitdigitalenTechnologienalsregionaleAnlaufstellenmitüberregionalerAusstrahlungzuverfolgen.DiesbetrifftinersterLiniedietransferorientiertenZentrenderFHVorarlberg,V-ResearchunddasInstitutfürTextilchemieundTextilphysikderUniversi-tätInnsbruck.

Handlungsfeld03:WeiterentwicklungbestehenderRahmenbedingungen

� BewusstseinfürdieBedeutungvonInnovationsteigern

DurchgezielteKommunikationsowieweiterführendebewusstseinsbildendeMaßnahmenwiez.B.Veranstaltungenwirdein innovationsfreundlichesKlimaamStandortverstärkt.Zu den Maßnahmen zählen Großveranstaltungen wie die Lange Nacht der Forschung,innerhalbderereinSchwerpunktDigitalisierungumgesetztwird,oderauchdieErweite-

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rung bestehender Preise und Auszeichnungen mit einer eigenen Kategorie ‚Digitalisie-rung‘ (z.B. Innovationspreis). Durch gezielte Formate (z.B. Ideenwettbewerbe)werdeninnovative Ideengesammeltundaufgrundder erhöhtenAufmerksamkeit undSichtbar-keitauchgezielt innovativePotenzialeentwickelt.AußerdemsollenderartigeinnovativeIdeenverstärktindenschulischenUnterrichtaufgenommenwerden.

� BestehendeAnreizsystememodifizierenundergänzen

ÜberAnreizsystemewieinsbesondereFörderungenderÖsterreichischenForschungsför-derungsgesellschaft mbH (FFG) oder der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH(aws)werden gezielt Innovationen stimuliert bzw. derenUmsetzung beschleunigt. Auf-grunddergeändertenModalitätenunterdenendigitaleInnovationgeschieht,sindAdap-tionendes Instrumentenportfolios fürdigitaleThemenundneue Instrumentezu imple-mentieren. Ein Dialog mit den Förderagenturen des Bundes soll dazu geführt und dieWirtschaftsförderungsrichtlinien des Landes überarbeitet werden. Zielsetzung ist aucheineübersichtlicheBündelungderAnreiz-undFördermöglichkeitenausSichtderUnter-nehmen.

� Unterstützungsleistungenweiterführenundausbauen

DieUnterstützungbeiderverstärktenNutzungbestehenderFörderungen,dieSchaffungvon Zugängen zu regionalen und überregionalen Technologiequellen und beim SchutzvongeistigemEigentumwird konsequentweitergeführtundausgebaut.Dies gilt insbe-sonderefürInvestitionenundFTI-ProjektesowiedieStimulierungundUnterstützungbeider Durchführung von einzelbetrieblichen Innovationsprojekten oder Kooperationsvor-habenzurbesserenAusschöpfungdigitalerPotenziale.StärkersollenauchähnlicheProb-lemstellungenvonUnternehmenbeiF&E-Projektenbehandeltwerden.

LE ITPROJEKTE

� ForschungsinitiativefürDigitalisierung

ImSchulterschlusszwischendemForschungszentrumV-ResearchundderFHVorarlbergsolleinüberbetrieblichesForschungszentrumfürDigitalisierungentstehen.DerArbeits-schwerpunktdes Zentrums soll auf demGebietderDigitalisierungderProzesse fürdieProduktentwicklungsowiederAutomatisierungderKonstruktionliegen.Zielistes,weite-re zukunftsweisende Innovationen im Feld der Automatisierung von komplexen Kon-struktions-undEntwicklungsprozessenunterstarkerEinbindungvonVorarlbergerUnter-nehmenzuentwickeln.DurchdieAutomatisierungsolcherProzessekönnenProduktions-undEntwicklungskostengesenktunddieKonstruktionszeitsignifikantreduziertwerden.Gleichzeitig werden im Vertriebsprozess entscheidende Wettbewerbsvorteile auf derKundenbeziehungsebenerealisiert.

� DigitalFactory

Ander FHVorarlberg soll einweiterer neuer Forschungsschwerpunkt imDigitalbereichentstehen.MitFokusaufdieProduktionderZukunftwerdensichForschende,Studieren-deundFirmenpartnerintensivmitderVerschmelzungvonInformationstechnologienmitder physischenWelt beschäftigen. Die einzurichtende Digital Factory bildet dabei einedurchgängig digitalisierteWertschöpfungskette ab. Das neue Teamwird UnternehmenaktivinderdigitalenTransformationbegleiten.DieanderHochschulevorhandeneInfra-strukturunddasKnow-howsollenoptimalfürdieangewandteForschungundAusbildunginderRegionVorarlberggenutztwerden.

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ARBEITSBEREICH05:UNTERSTÜTZUNGDERDIGITA-LENTRANSFORMATIONVONUNTERNEHMEN

Gleichsammitder fortschreitendendigitalenTransformationderWirtschaftundGesell-schaftwirdderfundamentaleWandelfrüheroderspäteralleUnternehmen,gleichwel-cherBrancheundUnternehmensgröße, zumHandelnherausfordern.DigitaleTechnolo-gien verändern Verhaltensweisen und erzeugen neue Erwartungen an Unternehmen.Wirtschaft 4.0 und neue Anforderungen erfassen auch sehr traditionelle Branchen. Eskommtdaraufan,diedamitverbundenenGeschäftschancenundVorteilezunutzenundmöglicheRisikenzuminimieren.DieDigitalisierungbedingtdahereinemöglichstrascheund effektive Anpassung an die neuen Umweltbedingungen bzw. eine Änderung vonGeschäftsmodellen unddamit einhergehendderArbeits- undUnternehmensorganisati-on.DigitalisierungalsQuerschnittsthemaerfordertdabeieineNeujustierungnahezuallerUnternehmensbereiche und eine dem dynamischen und komplexen IoT-Zeitalter ent-sprechendeFührungs-undOrganisationsstruktur.Alsüberlebensfähiggeltenweiterent-wickelte oder neu entstehende Organisationen, wenn sie intelligent, agil und passendsind, um noch schneller und flexibler auf Kundenverhalten und Marktveränderungenreagierenzukönnen.

DigitaleProzesseundInnovationenergreifendabeiinBranchenwiedemTourismus,demHandelundimGewerbeundHandwerkimmermehrPlatz.DurchOnline-RechercheundBuchung,Bewertungs-undVermittlungsplattformenerfuhrderTourismusbereichbereitseinestarkeVeränderung.WLAN-Hotspots,angereichertmitkontextbezogenen Informa-tionen und digitalen Inhalten, sind für eineDestination unverzichtbar. Die Analyse vonKundenprofilen ermöglicht kurzfristig auf denGast zugeschnittene Angebote sowie ihn

aufkurzemWege(z.B.perSmartphone)zuerreichen.DasgleichegiltfürdenHandelundden E-Commerce, der sichMulti-Channel-Strategien bedient, die Kundschaft individuellberätundvernetzteErlebnisweltenschafft.WasfürdieIndustriegilt,kannsichauchdasHandwerk zuNutzemachen und digital gesteuerte Arbeitsprozesse, Planungstools undKonfektionierungsschritteeinsetzen.

Aus Analysen geht hervor, dass zu den bedeutenden Herausforderungen und RisikenhinsichtlichderdigitalenTransformationvonUnternehmenundderEntwicklungdigitalerGeschäftsmodelle die IT- undDatensicherheit, hoher Investitionsbedarf, derMangel antechnischem Know-how und an entsprechend qualifiziertem Personal, UnsicherheitenüberdentechnischenEntwicklungspfadsowieunklareStandardsgehören.OftmalsfehltinsbesondereintraditionellenBereichenZeitundWissenfürdiedigitaleUmsetzungvonProzessen.WährendKMUaufgrundderBetriebsgröße zwar flexibler reagieren können,habensieeinenerhöhtenUnterstützungsbedarfbeiderdigitalenTransformationundderEtablierungdigitalerAnwendungenundProdukte.

ImIndustrie-undProduktionssektorunterstütztu.a.dasV-NetzwerkIntelligenteProduk-tiondieAuseinandersetzungmitdenThemen intelligenteProduktionund Industrie4.0,dieInitiativeDigitalePerspektivensetztschwerpunktmäßigbeidenSpartenGewerbeundHandwerk, Tourismus, Handel sowie Information und Consulting an, vermitteltWissenund vernetzt. Wesentlich ist es, diese Aktivitäten erheblich weiter zu stärken, digitaleTechnologien indieBreitederBetriebezubekommenunddendigitalenReifegradallerVorarlbergerUnternehmenmaßgeblichzuerhöhen.ZielsetzungdiesesArbeitsbereichesistsomitdieForcierungderdigitalenTransformationundderbesserenNutzungderPo-tenziale der Digitalisierung über alle Wirtschaftsbereiche und Branchen hinweg durchWissensvermittlungund-transfer.

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Handlungsfeld01: Informationund Sensibilisierung fürdigitale Entwicklungsmög-lichkeiten

� AwarenessundBewusstseinsbildungvorantreiben

SukzessiveSensibilisierungderUnternehmenfürdieBedeutungderDigitalisierungsowieder damit verbundenen Potenziale (neuartige Geschäftsmöglichkeiten, Effizienzsteige-rungen, Cross-Media etc.). Durchgeführt werden breite Awareness-Maßnahmen sowiegezielte Veranstaltungen, Vorträge, Veranstaltungsreihen etc., bei denen den Teilneh-menden Informationen und Wissen praxisbezogen vermittelt werden. Neben Quer-schnittsthemenerfolgenspezielleSchwerpunktsetzungenaufausgewählteBereicheundBranchen.

Handlungsfeld02:BewältigungdesdigitalenTransfers

� IndividuelleServicesundSicherheit

Die Durchführung professioneller, individueller Selbsttests und Audits für KMU allerBranchen zur Ermittlung des digitalen Reifegrads und zur Prüfung des Online-Auftritts(Website-Check)wirdgefördert.ÜberdenCheckerhältdasjeweiligeUnternehmenwert-volleHinweise undAnregungen,welche Chancen undMöglichkeiten dieDigitalisierungbietetalsauchVerbesserungsvorschlägeverständlichundumsetzungsorientiertaufberei-tet. Weiters sollen Instrumente und Services im Bereich IT-Sicherheit und Cyber-Kriminalität(z.B.Cyber-Security-Hotline)ausgeweitetwerden.

� WissenstransferundExpertenpools

Ein gezielterWissenstransfer zur Erhöhung des digitalen Reifegrads von Unternehmenund zur Implementierung ‚digitaler Lösungen‘ soll in Unternehmen erfolgen. Über denAufbau eines Expertenpools und Fachberatungen sowieWorkshops und Seminare sollbranchenfokussiert auf die Bedürfnisse von Unternehmen und Unternehmensgruppeneingegangen, fundierte Kenntnisse aufgebaut und die Umsetzung digitaler Prozesse,InvestitionenundIT-Projekteangeschobenwerden.DassollauchzurEntwicklungneuerwebbasierterGeschäftsmodellebeitragen.

� MatchingundVernetzung

Der Transformationsprozess soll durchMatching und Vernetzung etablierterUnterneh-menmit Startups und Forschungseinrichtungen und durch Best-Practice-Beispiele (Un-ternehmen lernen von Unternehmen) unterstützt werden. Auch die stärkere digitaleVernetzung vonUnternehmen soll forciertwerden. Dies gilt sowohl für KMU-Betriebe,aber auch für größere Betriebe, bei denen sich durch eine stärkere Vernetzung neueKooperations-undGeschäftsmodelleergebenkönnen.

LE ITPROJEKTE

� DigitalisierungsoffensiveKMU-Digital

DieneueInitiativeKMUDigitalderWirtschaftskammerunddesBundesbietetvorallemkleinenundmittlerenUnternehmenumfassendeBetreuung,umsichbietendeChancenaus derDigitalisierungundAutomatisierungwahrzunehmen.Das umfangreiche Förder-programmführtKMUübereinenCheckderdigitalenAusgangslage,einerPotenzialanaly-sezudigitalenTrends,ChancenundRisikenfürdasjeweiligeUnternehmen,derEntwick-lungeinerganzheitlichenStrategie fürdieUmsetzungdurchprofessionelleBeraterund

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einem spezifischen Angebot an Schulungen und Qualifizierungen ganz konkret an dieDigitalisierungheran.

� DigitalePerspektiven

Ziel der jungen Serviceinitiative der Wirtschaftskammer Vorarlberg ist es, Awareness,Orientierung,KlarheitundKompetenzimUmgangmitdenneuenMedienundTechnolo-gien für Vorarlberger Unternehmen aller Gewerbesparten zu schaffen und die digitaleTransformationderBetriebevoranzutreiben.DieInitiativearbeitetmitFachpersonenundheimischen Wirtschaftstreibenden zusammen, organisiert Veranstaltungen in unter-schiedlichenSettings,vernetztspartenübergreifendundinformiertzeitnahzukonkreten,aktuellenDigitalthemenausArbeitgeber-undArbeitnehmerperspektive.DieInitiativeistetabliertundsollalseinwesentlicherTransformationstreiberstetigausgebautwerden.Ineinem neuen Dialogblog könnten online und zeitnah relevante Themen angesprochenunderklärtwerden.

� PlattformfürneueGeschäftsmodelle

ImFokusderPlattformstehenTeamsausunterschiedlichenUnternehmen,diemitska-lierbaren Geschäftsmodellen und neuen Technologien Mehrwert für bestehende oderneueKundenrealisieren.BasierendaufderÖffnungderInnovationsprozessezurVergrö-ßerungdesgemeinsamen Innovationspotenzials (Open Innovation)sollenneuegemein-sameGeschäftsmodelle entwickelt und kommerzialisiertwerden. In engerAbstimmungmitanderen InitiativendesdigitalenMilieusund fokussiertenThemenfeldernbzwPro-jekten,sollenUnternehmensgrenzenüberwundenundgemeinsamWertschöpfunggene-riertwerden.“

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ARBEITSBEREICH06:ENTWICKLUNGDERDIGITALENSTARTUP-SZENE

NeueUnternehmensindeinederzentralenTriebfederndeswirtschaftlichenFortschrittsund von Modernisierungsprozessen. Sie sind Wegbereiter des digitalen Wandels undumgekehrttreibtdieDigitalisierungdasEntsteheninnovativerStartupsvoran.SienutzendiedigitalenTechnologienundentwickelnneue,hochskalierbareundoftsoftwarebasier-te Geschäftsideen und kurbeln wiederum Innovationen an. Startups profitieren dabeibesonders von denmit der Digitalisierung einhergehenden gesunkenenMarkteintritts-barrierenund rascher Internationalisierung.Siearbeiten lösungsorientiertundagil,waszu kurzen InnovationszyklenunderhöhterWettbewerbsfähigkeit führt. Innovative Star-tups gewinnen auch als Open Innovation-Partner für etablierte Unternehmen immermehranBedeutung.

UmStartupsalsInnovations-,Wachstums-undBeschäftigungsmotorenzufördern,isteinauf die Bedürfnisse von Startups zugeschnittenes innovationsfreundliches Umfeld not-wendig. Daraufwird in unterschiedlichen Bereichenmit Programmen, Kampagnen undFormaten reagiert. Förderprogramme der Fördergesellschaft aws erleichtern Gründungund Wachstum von iStartups. Mit dem Programm JumpStart sollen Inkuba-tor/Akzelerator-StrukturenindenBundesländerninitiiertwerden.DesWeiterenwerdenStartupsmitdenaws/FFG-Programmenwie‚GründungamLand‘,‚Markt.Start‘unddem‚Global IncubatorNetwork (GIN)‘ adressiert.Gleichzeitig gewinnenalternative Finanzie-rungsformenwie Crowdfunding, -sourcing, -investing, Business Angels, Venture Capitaletc. immer mehr an Bedeutung. Neue Event-Formate wie Pitching-Wettbewerbe und

Festivals oder TV-Shows generieren zusätzlicheAufmerksamkeit und neuartige SettingswieCoworkingsoderMakerSpacesverortenundvernetzenStartupsundFreelancer.

DieProgrammeundFörderungenaufBundesebeneergänzendieregionalenAktivitätenaufoptimaleWeiseund sindeinewertvolleUnterstützungderMaßnahmen fürVorarl-bergerStartups,dieesbestmöglichzuerschließengilt.ZieldiesesArbeitsbereichesistdieUnterstützungundpositiveEntwicklungderStartup-KulturamStandortVorarlberg.DieSchaffung und Sichtbarmachung einer Startup-Szene wirkt auch über die spezifischenZielgruppen hinaus in die Öffentlichkeit. Der Unternehmergeist des Einzelnenwird ge-stärkt und dieMotivation, innovative Ideen zu verwirklichen, auf einer breiteren Basisgefördert.DurchdieverbesserteGründungsbetreuungsollensichdie innovativenGrün-dungsvorhabenimLanderhöhen.

Handlungsfeld01:Gründungsstimulierung,BewusstseinsbildungundVernetzung

� Awareness

Durch aktive Sensibilisierung relevanter Zielgruppen und durch bewusstseinsbildendeMaßnahmen sollen Hemmschwellen abgebaut, Neugierde geweckt und Erfolgsmodelle(Best-Practices digitaler Geschäftsideen) kommuniziert werden. Eine positive Grund-stimmung und der Stellenwert des Unternehmertums, v.a. von technologieintensivenGründungen,sollen inderGesellschaftverbessertwerdenundein leistungsfreundlichesKlima geschaffen werden. Das trägt auch dazu bei, Vorarlberg als attraktiven, vitalenGründungsstandort zu positionieren. Dafür werden zielgruppengerechte Kommunikati-onsaktivitätengefördert.

� GezielteStimulierungundVernetzung

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GemeinsameAktivitätenundEventsfördernzudemdieVernetzungvonGründungsinte-ressierten, Startups, Investoren sowie Industrieund regenneueKooperationenan.Dassoll zur Erhöhung technologie- und wissensorientierter Gründungen beitragen. Dafürsollen relevante Event-Formate (z.B. Ideen- bzw. Businessplan Wettbewerbe, Hacka-thons,ThoughtProvokingEvents,Startup-Summits)unterstütztwerden.

� ForcierungderüberregionalenKooperation

AuchüberregionaleKooperationensollenforciertundkoordiniert,gemeinsameFormateentwickelt, ErfahrungenausgetauschtunddadurchSynergien,RessourcenundZugänge(z.B. zu Finanzierungen,Qualifizierungen) bestmöglich genutztwerden. Startups sollensomitPlattformenzurbesserenüberregionalenVernetzungundAustauschzurVerfügungstehen und sich an andere überregionale Ökosysteme (Benchmark-Hotspots wieMün-chen,Zürichetc.)andockenkönnen.ZurVernetzung,StimulierungundSichtbarmachungund zur Erreichung der Ziele im Startup-Bereich wird beispielsweise die Organisationeines überregionalen Eventsmit Strahlkraft in der Bodenseeregion unddarüber hinausunterstützt,daseinmaljährlichinVorarlbergstattfindet.

Handlungsfeld 02: Forcierung der Aus- undWeiterbildung und Entrepreneurship-Kompetenzen

� Entrepreneurshipforcieren

DerUnternehmergeistsollbereitsfrühzeitiggewecktundunternehmerischesDenkenimgesamtenBildungswegvermitteltwerden.JugendlichesollenfrühzeitigfürUnternehmer-tumbegeistertwerdenunddamitpraxisorientiertinderSchulealsauchimRahmenderLehreinKontaktkommen.NebenderVermittlungvonBasisinformationensollenspezifi-

sche Entrepreneurship-Themen z.B. durch Seminare, Schüler-Ideen-Wettbewerbe oderauch Code-Academies gefördertwerden. DasUnternehmertum soll als Beschäftigungs-möglichkeitaufgezeigt,TeambildunggestärktundKontaktezuUnternehmenverbessertwerden. Ein Bewusstsein von Chancen und Risiken von Startups soll dabei entwickelt,aberaucheineKulturdesScheiternsundNeustarts(try,errorandtryagain)thematisiertwerden.

� WissensvermittlungundStärkungvonEntrepreneurshipinderWeiterbildung

UnternehmerischesDenkenundHandelnsollanWeiterbildungseinrichtungen(z.B.WIFI,BFI) undHochschulen (z.B. FHVorarlberg) vertiefendverankertwerden,beispielsweisedirektimRahmenvonLehrveranstaltungenoderdurchzusätzliche(interdisziplinäre)Aus-undWeiterbildungsangebotefürgeplanteUnternehmensgründungen.

Handlungsfeld03:Betreuungs-undInkubationsservices

� EtablierungeinesStartup-Hubs

ImRahmenderLeitinitiativeDigitalisierungerfolgteinemöglichst lückenloseundtrans-parenteDarstellungvonLeistungenfürStartups(Leistungslandkarte)sowiederStartup-SzeneinVorarlbergundbeinhaltetrelevanteDatenüberStartups,Gründungen,Förder-stellen,Kapitalgeber,Mentoren,Dienstleisteretc.DafürstehtdieMiteinbeziehungsämt-licher notwendiger Akteure im Mittelpunkt. Durch den gemeinsamen Auftritt und dieAktivitätensolleineüberdieGrenzenhinausgehendesichtbarelebendigeStartup-Szenebzw.Communityentstehen.

� WeiterentwicklungdesLeistungsangebotes

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Gründungsinteressierte und Startups erhalten im Unternehmensgründungsprozess be-darfsgerechteUnterstützungsservicesund individuelle Inkubationsleistungen.Das reichtvon Coachings und qualifiziertem Feedback bei der Entwicklung und Verfeinerung vonProjekt- undGeschäftsideen, derGewährung vonGründerdarlehen, der Förder-, Finan-zierungs- und Schutzrechtsberatung, der Schaffung vonNetzwerkzugängen (zu Kunden,Lieferanten,TechnologieanbieternundLabs),derBereitstellungvonExpertise,dieBeglei-tungdurchaktivesMentoring,dieSchaffungvonInfrastrukturzugängensowiespezifischeQualifizierungen(Schulungen,Trainings).DieLeistungenwerdendurchoptimaleKoordi-nationderrelevantenAkteureimStartup-Milieuerbracht.ErgänzendeLeistungsangebotesollendortentwickeltundzurVerfügunggestelltwerden,woLückenbestehen.Verstärktsoll z.B. die Kooperation von jungen und etablierten Unternehmen zur ErschließungsektorübergreifenderChancenundzumMentoringunterstütztwerden.

� VerbesserterZugangzuInfrastrukturleistungen

ImRahmenderEntwicklungundKonzeptionneuartiger SettingsundCoworkings sollendezidierteRäumlichkeitenfürStartupsmitberücksichtigtwerden.Sosollauchimzukünf-tigenInnovationshubinderPostgarageeineigenerStartup-SpacefürjungeGründerinnenundGründereingerichtetwerdenundgezieltzurVerfügungstehen.

LE ITPROJEKTE

� Startup-Initiative

DurcheineStartup-InitiativesolleinephysischeunddigitaleAnlauf-undDrehscheibefürStartupsentstehen.ImServicebereichermöglichendasZusammenspielunddiegemein-samen Bemühungen von Institutionen wie derWirtschaftskammer Vorarlberg und der

WISTOeineumfassendeUnterstützungundeinenoptimalenStart.DieInitiativefördert,vertrittundvernetztdarüberhinausinnovative,wachstumsorientierteStartupsundSta-keholderinVorarlbergundschafftsomitRaumfürneueInnovationsvorhaben.DamitsolleineausgeprägteStartup-Kulturgeschaffenwerden,ausdergemeinsamInnovationenimLandvorangetriebenwerdenkönnen.

� startupstube

DiestartupstubeanderFHVorarlbergsollersteAnlaufstellefürStudierende,ForschendeundAlumniausallenFachbereichenunddenForschungszentrenmitGründungsinteressewerden und siewährend des Startup-Prozesses unterstützen.Mit gezielten Aktivitätenund Innovation-Scouting soll der Unternehmergeist bei Studierenden undMitarbeiten-dengefördertundverankertwerden.Dafürbietetdie startupstubeunternehmerischenEntwicklungsspielraum und ist Treffpunkt, sowohl im virtuellen als auch im physischenSinne.ZumanderenstelltsiebeiBedarffürkonkreteGründungsvorhabendieVerbindungzu regionalen und internationalen Partnerinnen und Partnern (Unternehmen, VentureCapital-Gesellschaften,Rechtsberatungetc.)her,unterstütztdurch individuellesMento-ringunddenZugangzuFH-Infrastruktur (Labs,Werkstätten)und fördertdieTeilnahmeanregionalenundinternationalenTreffenundWettbewerben.

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ARBEITSBEREICH 07: BEREITSTELLUNG ADÄQUATERNETZ-UNDIT-INFRASTRUKTUR

EinegutausgebauteInfrastruktur istBasisfüreineoptimalewirtschaftlicheEntwicklungundwesentlich für einewettbewerbsstärkendeund zukunftsorientierte Standortpolitik.Ziel dieses Arbeitsbereiches ist die Entwicklung der für dieDigitalisierung notwendigenInfrastruktur zur Schaffung einer optimalen Basis für die digitale Transformation sowiezur Standortaufwertung für Unternehmen und Beschäftigte. Dieses Umfeld forciert dieEntwicklungneuerGeschäftsmodelle,innovativerProdukteundsmarterServices,welcheaufdenMöglichkeitenultraschnellerDienstebasieren.EbensoisteseinAnliegen,durcheinenverbessertenZugangzumInternetdieChancengleichheit,MobilitätundUnabhän-gigkeitzufördern.

TechnischesRückgratdesdigitalenWandelssindeffiziente,sichereundflächendeckendvorhandene Datenautobahnen, ummit den rasanten Veränderungen Schritt zu haltenundChanceneinerdigitalenWirtschaftswelt zunutzen. InVorarlberg istdie flächende-ckendeVersorgungmiteinerBandbreitevonmindestens30Mbit/sschonheutegroßteilsRealität.Video-on-Demand,digitales Lernen, IoT,CloudServices, Telemedizin, Industrie4.0,vernetzteHaushalteundandereAnwendungenmachenaberdenAustausch immergrößererDatenmengenerforderlichundbringenbisherigeNetzeanihreKapazitätsgren-zen.AufdemWegindieGigabit-ZeitsinddeshalbweitdarüberhinausgehendegrößereBandbreitenundleistungsfähigeretechnischeGrundlagen(Glasfasernetz,KombinationenmitGlasfaserleitungen)notwendig.DasgesetzteZielderBreitbandoffensivedesBundes,nachwelcherbiszumJahr2020einenahezu flächendeckendeVersorgungderBevölke-rungmitultraschnellenBreitband-Hochleistungszugängenerreichtwerdensoll,giltauch

fürVorarlberg.WährenddabeiderAusbauinBallungsräumenpermanentunddurchdenMarkt getrieben stattfindet, wird es zur zentralen Frage, ob und auf welcheWeise esgelingt,auch ländlicheGegendenentsprechendanzubinden.Hierzeigtessich,dassderBreitbandausbau durch Telekommunikations-Anbieter aus wirtschaftlichen Gründennicht flächendeckenderfolgenwird.EineguteBreitbandinfrastruktur ist fürGemeindeninRandregionenabereinzentralerStandortfaktor,umbestehendeArbeitsplätzezuhal-ten und auch neue zu schaffen. Zur Schließung dieser Lücke zwischen städtischen undländlichenGebietentragendieFörderprogrammederBreitbandstrategie2020desBun-desbei.ErgänztwerdendiebestehendenInstrumentedurchdasneueAnbindungsförde-rungsprogramm‚Connect‘.DamitwirdeineAnbindungandasGlasfasernetzbeiSchulensowie bei Klein- und Mittelbetrieben gefördert. Das Land Vorarlberg leistet für dieseProgrammeeineTop-upFörderung.

EineleistungsfähigeNetz-undIT-InfrastrukturbildetauchdieGrundlagefürdieAnwen-dungdigitalerTechnologienwieCloudComputing,BigDataoderdasInternetderDinge.DasermöglichtdieEntwicklungundzurVerfügungstellungdigitalerServiceangebotewieOpen Data, verbessertes E-Government oder WLAN-Hotspots im öffentlichen Raum,welche zu Bestandteilen öffentlicher digitaler Infrastrukturen werden. Die definiertenHandlungsfelderbeinhaltensomiteinerseitsmittel-undlangfristigausgerichtetestrategi-sche Vorhaben, andererseits aber auch kurz-bis mittelfristig wirksame ProjektimpulseundlaufendeBegleitmaßnahmenzumAufbauschnellerInternetverbindungenundeinermodernen digitalen Infrastruktur. Neben dem schrittweisen Hinarbeiten in RichtungBreitbandausbauwerden Lösungen füreineneffizienten IKT-Betriebundder Zugang zuoffenen,digitalenDienstenineinervernetztenWeltadressiert.

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Handlungsfeld01:Breitbandausbau

� StrategischePlanungzukunftssichererBreitbandnetze

DieAktivitätensinddaraufausgerichtetbiszumJahr2020eineflächendeckendeVersor-gungmit 100Mbit/s zu erreichen.Mittel- bis langfristig ist einGigabit- bzw.Glasfaser-Ausbauanzustreben.DazusolldersukzessiveAusbauderBreitbandversorgungvorange-triebenwerden,umdieKapazitätundVerfügbarkeitzuerhöhenundumLatenzzeitenzureduzieren (Versorgungsrate und Technologien). Als Grundlage für den strategischenflächendeckenden Ausbau dienen regelmäßige detaillierte Breitband-Versorgungs-analysen,welchevorhandeneBreitbandabdeckungenundtechnologischeMöglichkeitenaufzeigen. Schwerpunkte sind auf die Versorgungssicherheit dicht besiedelter Gebiete,der Wirtschaft (z.B. Betriebsgebiete), öffentlicher Einrichtungen (z.B. Schulen, E-Government,E-Health)unddenNetzausbauimländlichenRaumzulegen.IndieEntwick-lungvonStrategienzurVerwirklichungvonHochleistungsnetzensollenGemeinden,Ver-bändeundUnternehmeneingebundenwerden.

� Glasfaser-Ring

Zur weiteren strategischen Planung zu leistungsfähigen, ausfallssicheren Datenübertra-gungstechnologien und Einsatzmöglichkeiten wie z.B. ein Glasfaser-Ringnetz, sind Stu-dienzuerstellenundeineUmsetzungzuprüfen.Dabei istdieWeiternutzungbestehen-derInfrastrukturenmitzubedenken.

� FörderungderErschließungländlicherGebiete

DieFörderungdesBreitbandausbaus imRahmenderBreitbandoffensive inGebieten, indenensichderAusbauprivatwirtschaftlichnichtrechnet,wirdvomLandVorarlbergge-

zieltunterstützt.DarüberhinaussindMechanismenweiterzuentwickeln,diedieAttrakti-vitätderRegionenerhaltenundeineleistungsfähigeNetzversorgunggewährleisten.Diesgilt nicht nur zur ErhaltungundAnsiedelung vonBetrieben, sondern auchumder stei-genden Nachfrage nach schnellen Internet-Anbindungen im Qualitätstourismus durchdenmodernenGastnachzukommen.

� VerbesserungderKoordinationundKooperationmitGemeinden

WesentlicheVorbedingungfürdenflächendeckenden,effizientenAusbauistdieintensi-veKooperationmitGemeinden,daihneneineSchlüsselrollebeiderSicherstellungeinerleistungsfähigenBreitbandinfrastruktur in ihremGemeindegebiet zukommt.Es istwich-tig,dasseineGemeindeeinBreitband-Konzepterstellt,umSynergiennutzenzukönnenund Mehrfachinvestitionen zu vermeiden. Kosten können gesenkt werden, wenn beiTiefbauprojekteneineMitverlegungvonLeerrohrenerfolgt.EinBündelanAktivitätensollGemeindenfürdasThemaBreitbandsensibilisierenunddieGrundlagezurNutzungvonSynergienbilden.DiebessereKooperationzwischenderöffentlichenHandundPrivaten(Planer,Leistungs-undEntscheidungsträger) istebenfallsanzustreben,denndieMitver-legung von Telekommunikationslinien macht auch bei der Erschließung und SanierungvonWohn-undGewerbeflächenSinn.

� AnbindungvonSchulenandasGlasfasernetz

DiederzeitigeWLAN-InfrastrukturandenPflichtschulen istaufeinebeschränkteAnzahlangleichzeitignutzbarenGerätenausgelegt.DurchInitiativenwieSchule4.0oderBYOD(‚bringyourowndevice‘)werdeninZukunftsehrleistungsfähigeWLAN-Netzeunddeut-lichbessereInternetanbindungenandenSchulenerforderlichsein.Dazusollenkontinu-ierlich Vorarlberger Schulen neumitHochgeschwindigkeits-Breitbandanschlüssen (Glas-

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faser)versorgtwerden.Dabeiistsicherzustellen,dassdieSchulendieGlasfaseranbindungauchimGebäudeinallenRäumenstörungsfreinützenkönnen.ZukunftsfähigeGlasfaser-gebäudenetze (Inhouse-Verkabelung) sollen deshalb frühzeitig geplant und ausgebautwerden.

Handlungsfeld02:IT-Services

� VerbesserungderVerfügbarkeitmobiler,digitalerInfrastrukturen

Neben dem Ausbau leitungsgebundener Hochleistungsnetze sind die Potenziale undEinsatzgebiete robuster, drahtloser Kommunikationstechnologien und Netzzugänge zusondieren und ggf. in Form neuer Anwendungen für die breite Bevölkerung bereit zustellen.DafürwerdenKonzepteundPilotprojekte fürneueFunkanwendungen,dieEnt-wicklung neuer Kommunikationswege undmoderner Kommunikationstechnologien un-terstützt.WeiterssolldieMachbarkeiteinesöffentlichen,sicherenDrahtlosnetzwerks(V-WLAN)imBallungsraumundinTourismus-Hotspotsgeprüftwerden.DassolldenZugangzu relevanten Informationen (Kultur, Tourismus, ÖPNV etc.) und Services auch ohneeigenenInternetzugangermöglichen.

Handlungsfeld03:DigitalisierungsfreundlicheGesetzgebung

Eswirdgeprüft,inwelchenGesetzesmateriendasLandVorarlbergEinflussaufdigitalisie-rungsrelevante Regelungen besitzt und wo Spielräume für digitalisierungsfreundlicheRegulatorienbzw.derenAuslegungundVollzuggenutztwerdenkönnen(z.B.hinsichtlichderNutzungöffentlicher Infrastrukturen).BeiGesetzesänderungensollgeprüftwerden,inwieweit diese Auswirkungen auf das ThemaDigitalisierung haben bzw.wie diese dieDigitalisierungunterstützenkönnen.

LE ITPROJEKTE

� KompetenzzentrumDigitalisierung

Das Land richtet ein abteilungsübergreifendes Kompetenzzentrum Digitalisierung alszentrale Informations-undServiceplattformrundumdasThemaDigitalisierungeinundstattetesmitdennotwendigenRessourcenfürdieBewältigungfolgenderAufgabenaus.Aufgaben- bzw. Themenbereiche sind u.a. Breitbandförderung, die Vernetzung allerhandelndenAkteure,SchnittstellezuGemeindenundInstitutionenundKoordinationderAktivitäten,ErstellungvonInfomaterialiensowiedieWeiterentwicklungunddasUmset-zungsmonitoring der Digitalen Agenda. Fragen aus verschiedenen Bereichen wie bei-spielsweise Energie, Gesundheit, Wirtschaft, Tourismus, Industrie oder Verkehr in Zu-sammenhangmitderDigitalisierungsollenhiergebündeltbearbeitetwerden.

� 5G-Positionierung

Mit 5G werden ganz neue Anwendungen und Dienste möglich und denkbar wie zumBeispiel das autonome Fahren, Transportdienste, virtuelle Realität, zahlreiche IoT-Anwendungen etc. All dies betrifft nicht nur die private Wirtschaft, sondern auch dieöffentliche Hand als Inhaber von Infrastruktur. Das Land Vorarlberg erarbeitet deshalbeine5G-Positionierung.Dabeigehtesvorallemdarum,obundunterwelchenBedingun-gen das Land und die Gemeinden ihre Infrastruktur für den 5G-Ausbau zur VerfügungstellenundwelcheRahmenbedingungen für einemöglichst einfacheund rasche Imple-mentierungderTechnologienotwendigsind.

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ARBEITSBEREICH08:DIGITALEVERWALTUNG

Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien bieten im Bereich desE-Governments erhebliches Potenzial im Sinne einer wesentlich besseren Leistungser-bringung durch schnelle, einfache, sichere, barrierefreie und kostengünstige Verwal-tungsabläufefürBürgerinnenundBürger,dieWirtschaftundinstitutionelleAntragsteller.EineganzeReihevondigitalenServicesexistiertbereitsheute.SowerdenbeispielsweisenichtpersonenbezogeneDaten zunehmend indigitaler FormzurVerfügunggestellt (O-pen Government Data). Diese basieren in der Regel auf einer gemeinsamen zentralenDatenbasis,wasdieEingabeundVerwaltungvereinfachtunddurchdieVermeidungvonRedundanzen indenDatenbeständenzueinerhöherenDatenqualität führt.EinBeispielhierfür inderRegionVorarlberg istVoGIS,einöffentlichzugänglichesGeoinformations-systemzurelektronischenDarstellungundAbfragevonamtlichenGeodatenwieGrund-stücksdaten,KatasterinformationenoderauchDatenzurFlächenwidmung.Weiterswer-den Behördenverfahren heute auch digital angeboten,was für die Antragstellerin bzw.denAntragsteller bedeutet, dassorts- und zeitunabhängigundeinfach interagiertwer-den kann. Diese uneingeschränkte Verfügbarkeit von Verwaltungsleistungen schließtinsbesondere auch denAustausch und die Verarbeitung personenbezogenerDatenmitein – dies unter Berücksichtigung datenschutzrechtlicher Bestimmungen. Bereits heutekönnenzahlreicheBehördenverfahrenelektronischabgewickeltwerden,wiederkehrendeVerfahren teilweise sogar antragslos und automatisch. Aufgrund der hohen Nutzenpo-tenzialewirdderEinsatzmoderner Informations-undKommunikationstechnologienzurRealisierung einer digitalen Verwaltung zukünftig zum Standard für die Erbringung vonVerwaltungsleistungen und damit auch zum Gradmesser eines modernen Wirtschafts-undLebensstandorteswerden.

NebenderDigitalisierungvonVerwaltungsleistungen fürdiewesentlichenexternenAn-spruchsgruppen (Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen) können im Zuge der zuneh-menden Digitalisierung Prozesse und Abläufe auch innerhalb der Verwaltung und zwi-schenunterschiedlichenVerwaltungsbehördenundGebietskörperschaftenautomatisiertgestaltet werden. Dies bietet erhebliche Potenziale zur Effizienzsteigerung, indem bei-spielsweise Synergien durch den Einsatz standardisierter Technologien und Systemeweitgehend genutzt werden. Voraussetzung dafür sind gemeinsame Basistechnologienwiediedigitale,sprichmedienbruchfreie,AktenverwaltungsowieentsprechendesichereNetzwerke und zentrale Speichersysteme.Mit dem Vorarlberger Portalverbund, einemflächendeckenden Behördennetzwerk, sind hier beste Voraussetzungen für die weitge-hendeAutomatisierungstandardisierbarerVerwaltungsabläufegegeben.

DieLandes-undGemeindeverwaltungarbeitet inengerAbstimmung indenHandlungs-feldern‚EffizienteVerwaltung‘,welchessichmitdeninternenProzessen,StrukturenundderKommunikationbeschäftigt,sowie‚DigitaleServiceangebote‘,beiwelchemesumdieInteraktionmitBürgerinnenundBürgernsowieUnternehmengeht.

Handlungsfeld01:DigitalesServiceangebot

� WeiterentwicklungOpenGovernmentData-Portal

DasOpenGovernmentData-Portalbietetderzeitüber80DatensätzederLandesverwal-tung an. Als österreichweites Metadatenportal wurde die vom Bund betriebene Seitewww.data.gv.atfixiert,ummöglichsteinfachundzentralaufdieverschiedenenAngebotezugreifenzukönnen.InAbstimmungmitdenFachabteilungenwirddasAngebotlaufendunterBerücksichtigungderrechtlichenBestimmungenausgeweitet.

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� AusbauvonZugängenzuInformationundServices

Die Nutzungmoderner Informations- und Kommunikationstechnologienwird auch undinsbesonderefürdieErleichterungvoneinfachen,barrierefreiensowiezeit-undortsun-abhängigenInformationszugängenundServiceszurAnwendunggelangen.EinegeeignetePlattformfürerweitereInformation-ServicesistbeispielsweiseVoGIS.

Handlungsfeld02:EffizienteVerwaltung

� WeiterentwicklungVorarlbergerPortalverbund

Mit dem Vorarlberger Portalverbund bzw. dem Corporate Network Vorarlberg (CNV)wurdeeinBehördennetzwerk füralleGemeindenundLandesbehördengeschaffen.DasPortal istdie technologischeBasis,umweitereAnwendungenzurVerfügung zu stellen.DiesesPortalwirdlaufendweiterentwickeltunderweitert,umeinenoptimalenBetriebs-ablaufzugewährleisten.

� GemeinsamesDokumentenmanagementsystemV-DOK

DasVorarlbergerDokumentenmanagement(V-DOK)isteineeinheitlicheSoftwarelösungfür Land und Gemeinden, welche die Zusammenarbeit erleichtert und optimiert unddamitKosten reduziert. Siedientder sicherenErstellung,Bearbeitung,Archivierung so-wiedemVersand vonDokumenten.Das Systemunterstützt dieBedienstetenbei ihrenAufgaben und ermöglicht ein zeitgemäßes und effizienteres Arbeiten. Der Rollout vonV-DOKinalleGemeindendurchdieGemeindeinformatikwirdfortgesetzt.InPilotverfah-renwird dieUmsetzung von organisationsübergreifenden Prozessen zwischenGemein-den,BezirkshauptmannschaftenunddemLandgetestetundweiterentwickelt.

LE ITPROJEKTE

� DigitaleVerwaltung2025

IneinemoffenenBeteiligungsprozess,welcheronlinewieofflinegeführtwird,wirdge-meinsammitBürgerinnenundBürgernundUnternehmeneineVisionderDigitalenVer-waltung2025erarbeitetwerden.GleichzeitigbietetderProzessdieMöglichkeitkonkreteAnwendungswünscheeinzubringenundzuentwickeln.

� Bürgerportal

Zunächst solleinKonzept füreinBürgerportalerstelltwerden.Dabei sollerhobenwer-den,welcheVerfahrenaufGemeinde-undLandesebeneviaPortaloderAppnutzenbrin-gendzurVerfügunggestelltwerdenkönnen.Bürgerinnenbzw.BürgerundUnternehmenwirddadurcheineinfacherZugriffaufdieübersiegespeichertenDatenermöglichtwer-den. Das Synergiepotenzial mit dem von der Bundesregierung angekündigten Portalwww.oesterreich.gv.at soll geprüft werden, um für die Bevölkerung und UnternehmeneineneinfachenundzentralenZugangzuallenangebotenenServicesundDienstleistun-gensicherzustellen.

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ARBEITSBEREICHE,HANDLUNGSFELDERUNDMASSNAHMENIMÜBERBLICK

ARBEITSBEREICH01: HUMANKAPITALFÜRDIEDIGITALEZUKUNFT

Handlungsfeld(HF) Maßnahmen

HF01:Interessewecken � FrühzeitigeBewusstseinsbildungbeiKin-dernundJugendlichen(V-MINT)

� StimulierungvonInteresseanIKTbeiEr-wachsenen

HF02:VoraussetzungenfürdieVermitt-lungdigitalerLehrinhalte

� TraintheTrainer

� VerbesserungdigitalerRessourcen

HF03:Auf-undAusbaudigitalerBildungs-angebote

� SchaffungneuerBildungsangebote

� DigitalisierungbestehenderBildungsinhalte

� Kompetenzförderungi.d.BereichenPro-grammierungundsichererUmgangmitdi-gitalenMedienfürjungeMenschen

Leitprojekte � StudiengangInformatik� ChancenlandVorarlbergDigital� Lehre4.0

ARBEITSBEREICH02: GESTALTUNGDERDIGITALENARBEITSWELT

Handlungsfeld(HF) Maßnahmen

HF01:Kompetenz-undInnovationsma-nagementimBetriebfördern

� SystematischebetrieblicheWeiterbildungunterstützen

HF02:ArbeitnehmerschutzfürdasdigitaleZeitalteranpassen

� ArbeitnehmerschutzbeidigitalenArbeits-prozessenmitdenken

� DatenschutzbrauchtRechtssicherheitundbetrieblicheKompetenzen

HF03:ArbeitsmarktfunktionalitätverbessernundArbeitskräftemobilisieren

� DigitalisierungfürbessereWork-LifeBalan-cenutzen

� FürdemografischeEntwicklungengewapp-netsein

HF04:DigitaleRahmenbedingungenge-meinsamgestalten

� MitbestimmungimBetriebzuundmittelsDigitalisierung

� DigitalisierungaufBranchenebenegestalten

Leitprojekte � Digital.CampusVorarlberg� LehrstuhlzurBegleitforschungderDigitali-

sierung

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ARBEITSBEREICH03: SCHAFFUNGUNDVERNETZUNGDESDIGITALENMILIEUS

Handlungsfeld(HF) Maßnahmen

HF01:EntwicklungderdigitalenSzeneinVorarlberg

� LeitinitiativeDigitalisierung

� EntwicklungneuartigerSettings

� UnterstützungvonBranchenaktivitäten

HF02:AnbindunganüberregionaleInitiati-venundPlattformen

� ForcierungderüberregionalenKooperati-onundSichtbarkeit

Leitprojekte � LeitinitiativeDigitalisierung� Postgarage

ARBEITSBEREICH04: FORCIERUNGDERDIGITALENINNOVATIONSDY-NAMIK

Handlungsfeld(HF) Maßnahmen

HF01:IntensivierungvonVernetzungundKooperation

� F&E-Verbundprojekteinitiierenundumsetzen

� RegionaleundüberregionaleVernetzungundKooperationforcieren

HF02:AusbauüberbetrieblicherdigitalerForschungskompetenzen

� DigitaleForschungskompetenzgezieltauf-bauen

� BestehendeüberbetrieblicheForschungszen-trenund-verbündestärken

HF03:WeiterentwicklungbestehenderRahmenbedingungen

� BewusstseinfürdieBedeutungvonInnovati-onsteigern

� BestehendeAnreizsystememodifizierenundergänzen

� Unterstützungsleistungenweiterführenundausbauen

Leitprojekte � ForschungsinitiativefürDigitalisierung� DigitalFactory

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ARBEITSBEREICH05: UNTERSTÜTZUNGDERDIGITALENTRANSFORMA-TIONVONUNTERNEHMEN

Handlungsfeld(HF) Maßnahmen

HF01:InformationundSensibilisierungfürdigitaleEntwicklungsmöglichkeiten

� AwarenessundBewusstseinsbildungvoran-treiben

HF02:BewältigungdesdigitalenTransfers � IndividuelleServicesundSicherheit

� WissenstransferundExpertenpools

� MatchingundVernetzung

Leitprojekte � DigitalisierungsoffensiveKMU-Digital� DigitalePerspektiven� PlattformfürneueGeschäftsmodelle

ARBEITSBEREICH06: ENTWICKLUNGDERDIGITALENSTARTUP-SZENE

Handlungsfeld(HF) Maßnahmen

HF01:Gründungsstimulierung,Bewusst-seinsbildungundVernetzung

� Awareness

� GezielteStimulierungundVernetzung

� ForcierungderüberregionalenKoopera-tion

HF02:ForcierungderAus-undWeiterbil-dungundEntrepreneurship-Kompetenzen

� Entrepreneurshipforcieren

� WissensvermittlungundStärkungvonEntrepreneurshipinderWeiterbildung

HF03:Betreuungs-undInkubationsservices � EtablierungeinesdigitalenStartup-Hubs

� WeiterentwicklungdesLeistungsangebo-tes

� VerbesserterZugangzuInfrastrukturleis-tungen

Leitprojekte � Startup-Initiative� startupstube

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ARBEITSBEREICH07: BEREITSTELLUNGADÄQUATERNETZ- UNDIT-INFRASTRUKTUR

Handlungsfeld(HF) Maßnahmen

HF01:Breitbandausbau � StrategischePlanungzukunftssichererBreitbandnetze

� Breitband-Versorgungsanalysen

� Glasfaser-Ring

� FörderungderErschließungländlicherGebiete

� VerbesserungderKoordinationundKo-operationmitGemeinden

� AnbindungvonSchulenandasGlasfaser-netz

HF02:IT-Services � VerbesserungderVerfügbarkeitmobiler,digitalerInfrastrukturen

HF03:DigitalisierungsfreundlicheGesetz-gebung

� DigitalisierungsfreundlicheGesetzgebung

Leitprojekte � KompetenzzentrumDigitalisierung� 5G-Positionierung

ARBEITSBEREICH08: DIGITALEVERWALTUNG

Handlungsfeld(HF) Maßnahmen

HF01:DigitalesServiceangebot � WeiterentwicklungOpenGovernmentData-Portal

� AusbauvonZugängenzuInformationundMitbestimmung

HF02:EffizienteVerwaltung � WeiterentwicklungVorarlbergerPortal-verbund

� GemeinsamesDokumentenmanagement-systemV-Dok

Leitprojekte � DigitaleVerwaltung2025� Bürgerportal

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Streissler-Führer,Agnes(2016):Digitalisierung,ProduktivitätundBeschäftigung.https://www.gpa-djp.at/cms/A03/A03_1.15.a/1342580306676/berufsleben/digitalisierung/studie-bestaetigt-digitalisierung-schafft-arbeitsplaetze(Zugriffam21.09.2017)

VereinIndustrie4.0Österreich(Hrsg.)(2017):Industrie4.0Österreich-diePlattformfürintelligenteProduktion.http://plattformindustrie40.at(Zugriffam03.08.2017)

VereinIndustrie4.0Österreich(Hrsg.)(2017a):ArbeitsorganisationimZeitalterderDigitalisierung.The-senpapier.http://plattformindustrie40.at/wp-content/uploads/2017/05/Industrie4.0_Arbeitsorganisation-Thesenpapier_1705.pdf(Zugriffam15.12.2017)

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WIFO(2017):Presseinformation-ÖsterreichsWestenundSüdenwachsenstärkeralsderOsten.http://www.wifo.ac.at/jart/prj3/wifo/resources/person_dokument/person_dokument.jart?publikationsid=60458&mime_type=application/pdf(Zugriffam02.08.2017)

WirtschaftsagenturWien(Hrsg.)(2017):SmartProduction.WienerInitiativenundProjektefürintelligenteProduktion.TechnologieReport.https://wirtschaftsagentur.at/fileadmin/user_upload/Technologie/Factsheets_T-Reports/DE_Technologiereport_Smart_Production.pdf(Zugriffam30.10.2017)

WKO(Hrsg.)(2015):DigitaleAgenda.EckpunktefüreinezukunftsorientierteNetz-undDigitalisierungspo-litik.https://www.wko.at/branchen/information-consulting/Digitale-Agenda-2015-2020.pdf(Zugriffam25.07.2017)

7. GLOSSAR3D-Druck/4D-Druck:Die3D-DruckTechnologieisteinneuartigesFertigungsverfahren,beidemdreidimen-

sionaleObjekteschichtweisegeformtundhergestelltwerden.Beim4D-Druckwerdenunterschiedli-cheMaterialienkombiniert,dieihreFormanpassenundverändernkönnen.

AugmentedReality(‚ErweiterteRealität‘):ComputergestützteErweiterungderrealenWeltumzusätzlichevirtuelleElementewieInformationen,Grafiken,Daten.

Blockchain(‚Blockkette‘):VerfahrenzursicherenVerkettung,SpeicherungundTransaktionvonDatensät-zen.

CloudComputing(‚VirtuelleRechenwolke‘):ZurVerfügungstellungvonIT-RessourcenundIT-ServiceswieSpeicherkapazitäten,Softwareetc.überdasInternetaufBasismiteinandervernetzterRechner.

CognitiveComputing:KognitiveSystemesindComputermodelle,diemenschlicheDenk-undLernprozessesimulieren.

COMET:DasCOMET-ProgrammderÖsterreichischenForschungsförderungsgesellschaftmbH(FFG)fördertdenAufbauvonKompetenzzentrenalszentraleForschungsknotenzwischenWissenschaftundWirt-schaft.

Crowdfunding:FinanzierungsformaufBasisvielereinzelnerGeldgeber.

Cyber-physischeSysteme:DerBegriffbezeichnetdiesteigendedigitaleVernetzungvonSoft-(Cyber)undHardware(physische)Komponentenzukomplexen,integriertenSystemen.

DeepLearning:DeepLearning-VerfahrenbefähigenkünstlicheSystemewieComputer,Roboter,Maschi-nenaufBasisneuronalerNetzeausAufgabenundBeispielenselbstständigzulernen.

FFG:DieÖsterreichischeForschungsförderungsgesellschaftmbH(FFG)istdienationaleFörderungsinstitu-tionfürdieunternehmensnaheForschungundEntwicklunginÖsterreich.

Fintech(Abk.f.Finanztechnologie):AusdruckfürUnternehmen,diedurchneueTechnologienFinanz-dienstleistungenanbieten.

Gartner:US-Marktforschungsinstitut.

Hackathon(zusammengesetztaus‚Hack‘undMarathon):UnkonventionellesVeranstaltungsformatbeidemgemeinsamin(interdisziplinären)Teamsanneuen,kreativenLösungengearbeitetwird.

Kryptowährungen:AlternativedigitaleWährungenwiez.B.Bitcoin,Ethereumetc.

LTE-Netz/5G:DerMobilfunkstandartLTE(LongTermEvolution)wirdauch4G(4.Generation)genannt.5GistdasNachfolge-Netzundsolleinebis100-fachhöhereDatenratealsheutigeLTE-Netze(d.h.biszu10Gbits/s)ermöglichen.

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MINT:Abk.fürMathematik,Informatik,NaturwissenschaftundTechnik.

Quantentechnologie:QuanteneffektehabendasPotenzial,eineVielzahlantechnischenGerätenzurevo-lutionieren.QuantentechnologiensollenErkenntnisseausderQuantenphysikundQuantenmechanik,diesichmitdemVerhaltenvonkleinstenTeilchenundderenWechselwirkungenbeschäftigen,inin-dustrielleAnwendungenüberführen.

SharingEconomy:DerBegriffderSharingEconomymeintdassystematischeAusleihenundgegenseitigeBereitstellenvonRessourcen(Gegenstände,Räume,Flächenetc.).,insbesonderedurchPrivatperso-nenundInteressengruppen,umdiesebesserzunutzen.

VirtualReality(‚VirtuelleRealität‘):ComputergeneriertevirtuelleUmgebung,mitderübereineVR-Brilleinteragiertwerdenkann.

Wearables(‚Tragbares‘):AmKörpertragbarebzw.inKleidungintegrierteComputerbzw.Geräte.