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186 187 TELE-satellite International The World‘s Largest Digital TV Trade Magazine 09-10/2012 www.TELE-satellite.com www.TELE-satellite.com 09-10/2012 TELE-satellite International 全球发行量最大的数字电视杂志 Amerikas busiest Satelliten Enthusiast Tim Heinrichs von DMS • arbeitet mit viel Enthusiasmus an immer neuen Produkten • besonderer Schwerpunkt sind Messgeräte für den semiprofessionellen Bereich • enormer Zuwachs des internationalen Marktes außerhalb Nordamerikas • innovative Expansion der Messgerätemodelle für 2012 Im Gewerbegebiet Northpoint Business Park hatte DMS International zwei Einheiten mitsamt anschließendem Warehouse angemietet. Satellite Wholesaler and Meter Manufacturer DMS, USA FIRMEN REPORT

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Amerikas busiest Satelliten EnthusiastTim Heinrichs von DMS

•arbeitetmitvielEnthusiasmusanimmerneuenProdukten•besondererSchwerpunktsindMessgerätefürdensemiprofessionellenBereich•enormerZuwachsdesinternationalenMarktesaußerhalbNordamerikas•innovativeExpansionderMessgerätemodellefür2012

Im Gewerbegebiet Northpoint Business Park hatte DMS International zwei Einheiten mitsamt anschließendem Warehouse angemietet.

Satellite Wholesaler and Meter Manufacturer DMS, USA FIrMEN rEPorT

ë Acworth, Atlanta, GA, USA

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Satellite Wholesaler and Meter Manufacturer DMS, USA

Seit 33 Jahren aktiv im Satelliten-Business

Tim Heinrichs, CEo von DMS International, in seinem Büro in Acworth im Nordwesten von Atlanta. Er testet ein Vorserienmodell des FS2 Messgerätes.

FIrMEN rEPorT

Es gibt nicht viele Firmen, die Jahr-zehnte überdauern und das auch noch im immer gleichen Geschäftssegment. DMS International gehört dazu und das tatsächlich bereits seit den ersten klei-nen Anfängen des Fernsehempfangs via Satellit. Tim Heinrichs ist Gründer und CEO des Satelliten Großhandels DMS International und wer sich so lange im immer gleichen Business aufhält, der kann gar nicht anders: der muß ein echter Enthusiast sein. Im kleinen Ort Acworth, nicht weit von den Ortschaf-

ten Lockheed und Marietta, im Nordwesten von Atlanta in Georgia, USA, treffen wir Tim Heinrichs und seine Frau Vicky, die President des Un-ternehmens ist, und erfahren von ihnen, wie sich DMS Inter-national entwickelt hat.

Tim Heinrichs war schon früh DXer: er war begeistert über die Mög-lichkeiten des damals neuen CB-Funks. Damit konnten die Menschen ohne großen technischen Aufwand erstmals

drahtlos direkt miteinander kommuni-zieren. Aber was heißt das schon: ohne technischen Aufwand. In 1968 baute sich Tim einen 25m hohen Turm für sei-ne CB-Funk Antenne. Damit konnte er mithören, wenn die Arbeiter der Eisen-bahngesellschaften miteinander spra-chen, wenn die Baufirmen ihren Maurer Aufträge gaben, wenn die Truckdriver sich gegenseitig Warnungen vor Radar-fallen mitteilten und wenn dann im Ge-genzug die Polizei ihre Konrollpunkte mit ihrer Zentrale koordinierten. Vor allem aber beobachtete Tim das Phänomen der Überreichweiten: bei bestimmten

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mußte er haben. Mit viel Geld kaufte er seinen ersten 3m Spiegel. „Die Spie-gel waren damals noch richtig schwer. Es handelte sich um Fiberglas mit Me-tallstreben und mein Spiegel wog 400 Pfund.“ Tim erinnert sich heute noch an das Erlebnis, mit diesem Spiegel erst-mals ein TV-Programm zu empfangen. „Das war eine Sensation damals, mitten aus dem Weltraum aus so weiter Entfer-nung etwas empfangen zu können.“

Nun kam der Wendepunkt in Tim Hein-richs Feierabendbeschäftigung: wenige Monate später kaufte ihm ein Farmer den Spiegel ab. „Damit begann alles, denn als nächstes kaufte ich zwei neue Spiegel.“ Das war 1980 und Tim Hein-richs erkannte, dass hier ein Geschäft schlummerte. Er verkaufte und instal-lierte die Spiegel in immer schnellerer Folge. 1982 kam der Durchbruch: „Ich investierte 40.000 Dollar und kaufte meine erste Lastwagenladung Spiegel: es waren 500 3m Spiegel.“ Tim Hein-richs junge Firma wurde zum Satelliten-Großhändler.

„Am Anfang arbeitete ich zweiseitig: mein regulärer Job bei der Bahngesell-schaft und abends und am Wochenen-de meine eigene Firma DMS Internati-onal.“ Das ging nur wenige Monate gut: er mußte eine Entscheidung treffen und entschied sich natürlich für seine eigene

Firma. „Von Anfang an arbeitete meine Frau Vicky mit, damals in der Buchhal-tung und heute leitet sie als President die Firma.“

1991 kam eine grundsätzliche Ent-scheidung: der Markt in Tim‘s Heimat Nebraska war abgedeckt und um bes-ser expandieren zu können, entschied sich Rick für den Umzug nach Atlanta in Georgia, wo die Firma noch heute zu finden ist. „Von hier aus sind einfach die Transportwege günstiger,“ rationa-lisiert Tim die Entscheidung und fügt augenzwinkernd hinzu: „Außerdem ist das Klima hier angenehmer.“ Tatsäch-lich konnte die Firma jetzt einen ra-santen Aufschwung erleben. Von Vicky erfahren wir ein paar Zahlen: „In 1991 erzielte DMS einen Umsatz von etwa 2 Millionen US-Dollar.“ Das beste Jahr der Firma war 2008: „Damals erzielten wir 12 Millionen US-Dollar Umsatz.“ Seit dem sind die Umsätze zurückgegangen, lagen aber in 2009 immer noch bei 9 Millionen US-Dollar.“

Lange Jahre war DMS International eine kleine Firma mit wenigen Angestell-ten: Vicky und Tim und 1-2 Lager- und Versandmitarbeiter. „Heute beschäfti-gen wir 10 Mitarbeiter und verfügen über ein Lager mit 14000 Squarefeet.“ Lange Jahre konzentrierte sich DMS Internati-onal auf den Heimatmarkt Nordamerika,

1. Vicky Heinrichs ist President von DMS International und leitet die Verwaltung.2. Ivy Bliss ist rezeptionistin und kümmert sich um die Webseite von DMS (www.dmsiusa.com). Wer die Firma anruft, landet als erstes bei ihr am Telefon.3. Tina ryan kümmert sich um das Accounting

Wetterlagen wurden die CB-Funk-Signa-le im 27MHz Bereich von der Ionosphä-re oder Troposphäre reflektiert und Tim konnte mit extrem weit entfernten CB-Funkern kommunizieren: „Ich sammelte damals QSL-Karten von meinen Emp-fängen und hatte schließlich fast 1000 Karten gesammelt.“

Tim Heinrichs selbst arbeitete bei der Eisenbahngesellschaft in Nebraska und als es sich bei seinen Kollegen und Freunden herumsprach, dass er seine Freizeit mit Funkgeräten verbrachte, begannen sie, ihm ihre defekten Radios, TV-Geräte und ihre eigenen CB-Funk-Geräte zu bringen. Zunächst mühsam, später aber immer routinierter gelang es Tim, die defekten Geräte zu reparie-ren. „Selbst die Polizei kam zu mir, da-mit ich ihre defekten Funkgeräte wieder reparierte.“ Tim wurde immer versierter in der Funktechnik und in 1979 las er in einer Technikzeitschrift einen Bericht über Satellitenempfang. Das war für Tim eine unwiderstehliche neue Technik, die

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Wer braucht einen Satellitenspiegel? Warehouse Manager Luis Burrion kümmert sich um die Auslieferung der Waren.

„das heißt die USA, Kanada und Mexi-ko,“ erläutert Tim. Noch in 2009/2010 gingen 70% aller Lieferungen in diesen Heimatmarkt. „Das hat sich in 2011 dra-matisch verändert,“ verrät uns Tim, „der Export hat sich stark erhöht auf 60%.“ Am stärksten gewachsen sind die Liefe-rungen nach Südamerika (30%), weite-re große Märkte sind für DMS Internati-onal Indien, Afrika sowie überraschend Portugal. „Von dort gehen manche Lie-ferungen zurück nach Brasilien,“ erläu-tert Tim die manchmal verschlungenen Wege des globalen Handels.

Als Satellitengroßhändler hat DMS International viele Jahre alles verkauft, was ein Installateur benötigt. Dies ist heute nicht mehr so. DMS International hat sich auf einige wenige Produktspar-ten konzentriert. „Unser größter Um-satzbringer mit 50% sind Satelliten-Messgeräte. Wir produzieren Geräte der Marke ‚First Strike‘.“ Mit der neuesten Generation dieser Messgeräte will Tim besonders im Export weiter wachsen: „Mein Ziel sind Geräte, die möglichst global eingesetzt werden können.“ Ein weiteres wichtiges Segment sind die LNB: „Damit erzielen wir etwa 25% unseres Umsatzes.“ Das geht nur, weil DMS International hier große Mengen absetzt, denn die Margen bei LNBs sind mittlerweile sehr gering geworden. „Wir verkaufen außerdem Multiswitches, Re-ceiver und Spiegel.“

Von Vicky erfahren wir noch ein paar konkrete Zahlen: „In 2011 verkauf-ten wir etwa 30.000 Messgeräte, etwa 100.000 LNBs und um die 15.000 Recei-ver.“ In 2008 startete DMS International mit der eigenen Messgeräteserie unter dem Namen ‚First Strike‘ und dem ers-ten Gerät FS1. Das Nachfolgemodell FS2 ist mit Erscheinen dieses Berichts ge-plant und wird bald mit dem FS2Pro er-gänzt, letzteres für DVB-S2, mit einem Farbbildschirm und - geplant - einem GPS-Empfänger für die direkte Anzei-ge der Spiegeldaten (Azimuth und Ele-vation). „Unsere Messgeräte sind nicht einfach modifizierte Satellitenreceiver, sondern echte Messinstrumente,“ be-tont Tim, „und wir legen Wert darauf, dass die Messdaten vergleichbar sind.“ Weitere Modelle der ‚First Strike‘ Se-rie sind ein Kabelmessgerät sowie ein Modell für terrestrische Signale. „Wir achten darauf, dass die Geräte inter-national verwendbar sind. So wird das Kabelmessgerät über einen erweiterten Frequenzbereich verfügen, um auch alle Frequenzen in jedem Kabelnetz zu er-fassen.“ Eine Besonderheit plant Tim für das Messgerät für terrestrische Signale: „Es soll alle bekannten Standards emp-fangen können, also ATSC, ISDB-T und DVB-T.“

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Ein Spiegel beim Lager dient als Testanlage, um LNBs überprüfen zu können.

Eine Auswahl der LNB, die DMS International vertreibt. Das Modell Avenger iin PLL-Technik zählt zu den Bestsellern

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Eindeutig hat Tim Heinrichs noch den gleichen Enthusiasmus wie vor 33 Jah-ren. Er hat ständig neue Ideen, um mit neuen Produkten immer wieder neue Märkte zu erobern. Nach so vielen Jah-ren Erfahrung weiß er, dass existie-rende Märkte verschwinden aber auch ständig neue Märkte neue Chancen bieten. Tim Heinrichs bleibt sich treu und ist immer neugierig auf die nächste Technologie.

1. Noch vor wenigen Jahren stark nachgefragt, heute kommen nur noch wenige Bestellungen: Skalarring für das C-Band2. Auch hier hat die Nachfrage nachgelassen: Kombi-LNB für das Ku- und C-Band3. Eine Spezialität hat DMS International im Angebot: LNB von INVACoM, die gleichzeitig die zirkularen sowie die orthogonalen Wellen empfangen können.

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Ein interessantes Nebengeschäft sind Empfangsspiegel für kommerzielle Dienste wie drahtlose Datenübertragungen. Tim Heinrichs zeigt den Reflektor eines professionellen Empfangsspiegels.