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100 Jahre AWO Von Anbeginn an eine bedeutende Kraft sozialer Arbeit A m 13. Dezember 1919 beschloss der Reichsaus- schuss der SPD in Berlin eine eigene sozialdemokrati- sche Wohlfahrtsorganisation, auch als Gegengewicht zu bür- gerlichen und konservativen Verbänden, ins Leben zu rufen. Hauptinitiatorin und spätere Vorsitzende war Marie Juchacz. Die Arbeiterwohlfahrt war von Anbeginn Ort der sozialen Ar- beit. Auf dieser breiten Basis wurden Volksküchen, Freizeiten für Kinder und Hilfen jeder Art für die sozial Bedürftigsten or- ganisiert. Schon 1926 umfasst die AWO bereits 34 Bezirke mit 1.914 Ortsausschüssen und etwa 150.000 ehrenamtlichen Mitarbeitern. Nach der Machtergreifung durch Hitler und die Nationalsozialisten am 30.1.1933 begann in Deutsch- land die Verfolgung politisch An- dersdenkender. Die AWO leistet Hilfen für die Familien Inhaftierter, Emigrierter und Ermordeter. Bald war sie selber Zielscheibe nati- onalsozialistischer Aggression. 1933, mit der Machtübernahme Hitlers, löste sich die Arbeiter- wohlfahrt selbst auf, um der Ver- einnahmung durch die National- sozialisten zu entgehen. Für die Mitglieder der Arbeiter- wohlfahrt war die Zeit von 1933 bis 1945 geprägt von Verfolgung, Inhaftierung, äußerer und inne- rer Emigration sowie zum Teil aktiver Widerstandsarbeit. Im Januar 1946 erfolgte die for- melle Wiedergründung. Die AWO verstand sich nun als eine selbst- ständige, unabhängige Organisa- tion und nicht, wie bis 1933, als eine an die SPD angeschlossene Gliederung. Praktische soziale Hilfe wird geleistet, ohne nach politischer oder konfessioneller Zugehörigkeit zu fragen. Im ehemaligen Saargebiet erfolgte erst am Mittwoch, dem 13. Februar 1924 die offizielle Gründung der Arbeiterwohlfahrt im Saal des Gewerkschaftshau- ses in der Brauerstrasse. Vorsit- zende wurde Angela Braun. Ab den 1970er Jahren wuchs die Zahl der von der AWO hauptamtlich betriebenen Sozia - len Einrichtungen massiv an. Der Landesverband der AWO im Saarland ist heute Träger sozialer Dienstleistungen durch 310 Ein- richtungen mit rund 5.400 Mitar- beiterinnen und Mitarbeitern. Ehrenamtlich organisiert der Landesverband Saarland e.V. heute rund 12.000 Mitglieder in ca. 100 Ortsvereinen und 7 Kreis- verbänden. Darüber hinaus sind mehr als 15 gemeinnützige Or- ganisationen als Korporative Mitglieder der Arbeiterwohlfahrt angeschlossen. Auch im Saarland wird gefeiert Das Jubiläum im Jahr 2019 will die AWO als Chance be- greifen sich der Bevölkerung im Saarland als attraktiven und zukunftsorientierten Verband zu präsentieren. Mit vielen Veran- staltungen und Aktionen wird die saarländische Bevölkerung zum Mitfeiern eingeladen. Ein weiteres Projekt sind 100 Jahre – 100 Köpfe. Wir werden 100 Persönlichkeiten, die die Arbeit der AWO prägen, befra- gen und damit die Aktualität der Leitideen der AWO vorstellen. Unser Herz ist die Kraft. Ausgabe 37 – Mai 2018 www.awo-saarland.de Tel.: 0681 58605-0 | [email protected] DURCH BLICK Naturschutz Kinder und Senioren haben in Riegelsberg zusammen ein Wildbienenhotel gebaut. Mehr dazu auf Seite 4 Pflegekampagne Mächtig stolz auf Social Woman, Captain Care & Co. Mehr dazu auf Seite 3 Noch Plätze frei! Erlebnisreiche Ferienfreizeiten mit dem Landesjugendwerk Mehr dazu auf Seite 2 Liebe Leserin, lieber Leser, es sind die ökonomischen, po- litischen und gesellschaftlichen Bedingungen in Deutschland und Europa, die sich immer ra- scher und grundlegender wan- deln: Unsere Demokratie gerät durch die wachsende soziale Ungleichheit immer stärker un- ter Druck. Die Trennlinie verläuft zwi- schen denen, die großes Vermö- gen haben, und jenen, die jeden Euro zweimal umdrehen müs- sen und denen zugleich jede Perspektive fehlt. Wir wissen, dass sich Menschen in sozial prekärer Lebenslage weniger bis gar nicht engagieren; dass lang anhaltende Arbeits- und Perspektivlosigkeit in Wahlent- haltung mündet oder gar zu radikalen Wahlentscheidungen führt, wie der Erfolg der AfD in den letzten Landtags- und Bundestagswahlen belegt. Es ist auch die Verpflichtung unserer Arbeiterwohlfahrt im Saarland, sich diesen Proble- men zu stellen, sie ins Positive zu wenden und damit in einer Mischung aus politischen Wer- ten und Überzeugungen und unmittelbaren sozialen Hilfsan- geboten auch ihr Profil zu schär- fen. Es braucht eine klare und einfache Sprache. Es wird in Zu- kunft darum gehen, positiv be- setzte Ideen, konkrete und klare Beispiele für fortschrittliche So- zialpolitik zu finden. Wir haben dies im vergangenen Winter mit der Aktion „Strickalarm gegen soziale Kälte und Altersarmut“ bewiesen und werden auch im Rahmen unseres Jubiläums beweisen, dass unsere Werte Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit moderne Werte für eine lebens- werte Gesellschaft sind. In diesem Sinne Marcel Dubois Landesvorsitzender EDITORIAL JUBILÄUM Sonntag, 16. Juni 2019: im Weltkulturerbe Völklinger Hütte steigt ein großes Familienfest unter dem Motto „Tradition schafft Zukunft“ Am Samstag, 26. Oktober 2018 steigt das Jubilä- umskonzert mit MAYBEBOP in der Congresshalle in Kooperation mit der AWO-Saarland-Stiftung Das komplette Programm steht ab September 2018 unter www.awo-saarland.de zur Verfügung. Zudem wird im Herbst auch eine eigene „Jubiläums- App“ für Smartphones veröffentlicht. www.awo-saarland.de INFO Termine zum vormerken: Dudweiler Ein „rosenroter Tag“ für das Kinderhaus K inder, Eltern und die Beschäftigten des AWO-Kinderhauses in Dudweiler strahlten. Endlich ist der Um- und Erweiterungsbau der Kita abgeschlossen und das große Einwei- hungsfest konnte gefeiert werden. Das Gebäude aus dem Jahre 1996 hat nicht nur einen Anbau bekommen, sondern auch ein neues zweites Stockwerk, so dass jetzt 25 Krippenkinder und 50 Kindergartenkinder in zwei Kindergarten- gruppen und zweieinhalb Krippengruppen von den 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut werden. Das Haus ist jetzt behindertengerecht aus- gestattet. Der Brandschutz wurde den neuesten Erfordernissen angepasst. Es gibt neue, alters- gerechte Sanitärräume und einen Turnraum, der auch von außen mit Rollstuhl zugänglich ist. Und es gibt einen Fahrstuhl, um behinderten Kindern die Beweglichkeit im Hause zu gewährleisten. Innen ist das Kinderhaus ein echtes Haus für Kinder. Mit Geschicklichkeitsspielen auch an den Wänden, so dass die Kleinsten gut drankom- men, mit großen Bauklötzen aus Kunststoff zum draufliegen und stapeln, und kleinen Körbchen, in die sich müde Abenteurer zu einem Schläf- chen zurückziehen können. Dazu kommt der große, naturnahe Spielgarten mit seinem alten Baumbestand mitten in der Stadt. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist ein Besprechungs-, Konferenz- und Pausenraum entstanden, der eigentlich keine Wünsche offen- lässt. Alles in allem war es also wirklich, wie Wolfgang Gelff, stellvertretender Landesvorsit- zender der AWO Saarland, mit einem Zitat der Kinderbuchautorin Astrid Lindgren feststellte „ein rosenroter Tag“. Die Fertigstellung des Erweiterungsbaus, so Gelff, sei „ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu einer modernen Familienpolitik in unserem Land“. Die Kinder hießen alle mit einem selbst getex- teten Lied willkommen. Unter den Gästen konn- te SPN-Direktor Peter Barrois auch Bildungs- staatssekretärin Christine Streichert-Clivot, Oberbürgermeisterin Charlotte Britz, Regional- verbandsdirektor Peter Gillo sowie die Bundes- tagsabgeordnete Josephine Ortleb begrüßen. Gekostet hat der Umbau rund 1,1 Millionen Euro. Diese Summe hat die AWO durch eine Mischfinanzierung aus Mitteln des Landes, des Regionalverbands und der Landeshauptstadt so- wie einem Eigenanteil von weit über 100.000 Euro aufgebracht. Die AWO ist nun alleiniger Träger des Kinderhauses. Die Interessensgemeinschaft Dudweiler-Nord, die sich die letzten 20 Jahre die Trägerschaft mit der AWO geteilt hatte, sieht mit der Fertigstellung ihr Ziel erreicht. Oberbürgermeisterin Charlotte Britz und Regio- nalverbandsdirektor Peter Gillo hatten kind- gerechte Geschenke mitgebracht. Die Kinder begrüßten die Gäste mit einem selbst getexteten Lied. ERWEITERUNG Hauptinitiatorin und spätere Vorsit- zende war Marie Juchacz.

DURCHBLICK - AWO Saarland · Leukämie- und Tumorkranke wissen möchte, kann sich unter informieren. STAMMZELLENSPENDE Im Seniorenzentrum Lebach hatten sich im vergangenen Jahr viele

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Page 1: DURCHBLICK - AWO Saarland · Leukämie- und Tumorkranke wissen möchte, kann sich unter informieren. STAMMZELLENSPENDE Im Seniorenzentrum Lebach hatten sich im vergangenen Jahr viele

100 Jahre AWO

Von Anbeginn an eine bedeutende Kraft sozialer Arbeit

Am 13. Dezember 1919 beschloss der Reichsaus­schuss der SPD in Berlin

eine eigene sozialdemokrati­sche Wohlfahrtsorganisation, auch als Gegengewicht zu bür­gerlichen und konservativen Verbänden, ins Leben zu rufen. Hauptinitiatorin und spätere Vorsitzende war Marie Juchacz. Die Arbeiterwohlfahrt war von Anbeginn Ort der sozialen Ar­beit. Auf dieser breiten Basis wurden Volksküchen, Freizeiten für Kinder und Hilfen jeder Art für die sozial Bedürftigsten or­ganisiert. Schon 1926 umfasst die AWO bereits 34 Bezirke mit 1.914 Ortsausschüssen und etwa 150.000 ehrenamtlichen Mitarbeitern.

Nach der Machtergreifung durch Hitler und die Nationalsozialisten am 30.1.1933 begann in Deutsch­land die Verfolgung politisch An­dersdenkender. Die AWO leistet Hilfen für die Familien Inhaftierter, Emigrierter und Ermordeter. Bald war sie selber Zielscheibe nati­onalsozialistischer Aggression. 1933, mit der Machtübernahme Hitlers, löste sich die Arbeiter­wohlfahrt selbst auf, um der Ver­einnahmung durch die National­sozialisten zu entgehen.

Für die Mitglieder der Arbeiter­wohlfahrt war die Zeit von 1933 bis 1945 geprägt von Verfolgung, Inhaftierung, äußerer und inne­rer Emigration sowie zum Teil aktiver Widerstandsarbeit.

Im Januar 1946 erfolgte die for­melle Wiedergründung. Die AWO verstand sich nun als eine selbst­ständige, unabhängige Organisa­tion und nicht, wie bis 1933, als eine an die SPD angeschlossene Gliederung. Praktische soziale Hilfe wird geleistet, ohne nach politischer oder konfessioneller Zugehörigkeit zu fragen.

Im ehemaligen Saargebiet erfolgte erst am Mittwoch, dem 13. Februar 1924 die offizielle Gründung der Arbeiterwohlfahrt im Saal des Gewerkschaftshau­ses in der Brauerstrasse. Vorsit­zende wurde Angela Braun.

Ab den 1970er Jahren wuchs die Zahl der von der AWO hauptamtlich betriebenen Sozia­len Einrichtungen massiv an. Der Landesverband der AWO im Saarland ist heute Träger sozialer Dienstleistungen durch 310 Ein­richtungen mit rund 5.400 Mitar­beiterinnen und Mitarbeitern.

Ehrenamtlich organisiert der Landesverband Saarland e.V. heute rund 12.000 Mitglieder in ca. 100 Ortsvereinen und 7 Kreis­verbänden. Darüber hinaus sind mehr als 15 gemeinnützige Or­ganisationen als Korporative Mitglieder der Arbeiterwohlfahrt angeschlossen.

Auch im Saarland wird gefeiert

Das Jubiläum im Jahr 2019 will die AWO als Chance be­greifen sich der Bevölkerung im Saarland als attraktiven und zukunftsorientierten Verband zu präsentieren. Mit vielen Veran­staltungen und Aktionen wird die saarländische Bevölkerung zum Mitfeiern eingeladen.

Ein weiteres Projekt sind 100 Jahre – 100 Köpfe. Wir werden 100 Persönlichkeiten, die die Arbeit der AWO prägen, befra­gen und damit die Aktualität der Leit ideen der AWO vorstellen.

Unser Herz ist die Kraft.

Ausgabe 37 – Mai 2018 www.awo-saarland.de Tel.: 0681 58605­0 | info@awo­saarland.de

DURCHBLICK

NaturschutzKinder und Senioren haben in Riegelsberg zusammen ein Wildbienenhotel gebaut.

Mehr dazu auf Seite 4

PflegekampagneMächtig stolz auf Social Woman, Captain Care & Co.

Mehr dazu auf Seite 3

Noch Plätze frei!Erlebnisreiche Ferienfreizeiten mit dem Landesjugendwerk

Mehr dazu auf Seite 2

Liebe Leserin, lieber Leser,

es sind die ökonomischen, po­litischen und gesellschaftlichen Bedingungen in Deutschland und Europa, die sich immer ra­scher und grundlegender wan­deln: Unsere Demokratie gerät durch die wachsende soziale Ungleichheit immer stärker un­ter Druck.

Die Trennlinie verläuft zwi­schen denen, die großes Vermö­gen haben, und jenen, die jeden Euro zweimal umdrehen müs­sen und denen zugleich jede Perspektive fehlt. Wir wissen, dass sich Menschen in sozial prekärer Lebenslage weniger bis gar nicht engagieren; dass lang anhaltende Arbeits­ und Perspektivlosigkeit in Wahlent­haltung mündet oder gar zu radikalen Wahlentscheidungen führt, wie der Erfolg der AfD

in den letzten Landtags­ und Bundes tagswahlen belegt.

Es ist auch die Verpflichtung unserer Arbeiterwohlfahrt im Saarland, sich diesen Proble­men zu stellen, sie ins Positive zu wenden und damit in einer Mischung aus politischen Wer­ten und Überzeugungen und unmittelbaren sozialen Hilfsan­geboten auch ihr Profil zu schär­fen. Es braucht eine klare und einfache Sprache. Es wird in Zu­kunft darum gehen, positiv be­setzte Ideen, konkrete und klare Beispiele für fortschritt liche So­zialpolitik zu finden. Wir haben dies im vergangenen Winter mit der Aktion „Strickalarm gegen soziale Kälte und Altersarmut“ bewiesen und werden auch im Rahmen unseres Jubiläums beweisen, dass unsere Werte

Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit moderne Werte für eine lebens­werte Gesellschaft sind.

In diesem Sinne

Marcel DuboisLandesvorsitzender

EDITORIALJUBILÄUM

Sonntag, 16. Juni 2019: im Weltkulturerbe Völklinger

Hütte steigt ein großes Familienfest unter dem Motto „Tradition schafft Zukunft“

Am Samstag, 26. Oktober 2018 steigt das Jubilä-umskonzert mit MAYBEBOP in der Congresshalle in Kooperation mit der AWO-Saarland-Stiftung

Das komplette Programm steht ab September 2018 unter www.awo-saarland.de zur Verfügung.

Zudem wird im Herbst auch eine eigene „Jubiläums- App“ für Smartphones veröffentlicht.

www.awo-saarland.de

INFO Termine zum vormerken:

Dudweiler

Ein „rosenroter Tag“ für das Kinderhaus

K inder, Eltern und die Beschäftigten des AWO­Kinderhauses in Dudweiler strahlten. Endlich ist der Um­ und Erweiterungsbau

der Kita abgeschlossen und das große Einwei­hungsfest konnte gefeiert werden. Das Gebäude aus dem Jahre 1996 hat nicht nur einen Anbau bekommen, sondern auch ein neues zweites Stockwerk, so dass jetzt 25 Krippenkinder und 50 Kindergartenkinder in zwei Kindergarten­gruppen und zweieinhalb Krippengruppen von den 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut werden.

Das Haus ist jetzt behindertengerecht aus­gestattet. Der Brandschutz wurde den neuesten Erfordernissen angepasst. Es gibt neue, alters­gerechte Sanitärräume und einen Turnraum, der auch von außen mit Rollstuhl zugänglich ist. Und es gibt einen Fahrstuhl, um behinderten Kindern die Beweglichkeit im Hause zu gewährleisten.

Innen ist das Kinderhaus ein echtes Haus für Kinder. Mit Geschicklichkeitsspielen auch an den Wänden, so dass die Kleinsten gut drankom­men, mit großen Bauklötzen aus Kunststoff zum draufliegen und stapeln, und kleinen Körbchen, in die sich müde Abenteurer zu einem Schläf­chen zurückziehen können. Dazu kommt der große, naturnahe Spielgarten mit seinem alten Baumbestand mitten in der Stadt.

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist ein Besprechungs­, Konferenz­ und Pausenraum entstanden, der eigentlich keine Wünsche offen­lässt. Alles in allem war es also wirklich, wie Wolfgang Gelff, stellvertretender Landesvorsit­zender der AWO Saarland, mit einem Zitat der Kinderbuchautorin Astrid Lindgren feststellte „ein rosenroter Tag“. Die Fertigstellung des Erweiterungsbaus, so Gelff, sei „ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu einer modernen Familienpolitik in unserem Land“.

Die Kinder hießen alle mit einem selbst getex­teten Lied willkommen. Unter den Gästen konn­te SPN­Direktor Peter Barrois auch Bildungs­

staatssekretärin Christine Streichert­Clivot, Oberbürgermeisterin Charlotte Britz, Regional­verbandsdirektor Peter Gillo sowie die Bundes­tagsabgeordnete Josephine Ortleb begrüßen.

Gekostet hat der Umbau rund 1,1 Millionen Euro. Diese Summe hat die AWO durch eine Misch finanzierung aus Mitteln des Landes, des Regionalverbands und der Landeshauptstadt so­wie einem Eigenanteil von weit über 100.000 Euro aufgebracht. Die AWO ist nun alleiniger Träger des Kinderhauses. Die Interessensgemeinschaft Dudweiler­Nord, die sich die letzten 20 Jahre die Trägerschaft mit der AWO geteilt hatte, sieht mit der Fertigstellung ihr Ziel erreicht.

Oberbürgermeisterin Charlotte Britz und Regio­nalverbandsdirektor Peter Gillo hatten kind­gerechte Geschenke mitgebracht.

Die Kinder begrüßten die Gäste mit einem selbst getexteten Lied.

ERWEITERUNG

Hauptinitiatorin und spätere Vorsit­zende war Marie Juchacz.

Page 2: DURCHBLICK - AWO Saarland · Leukämie- und Tumorkranke wissen möchte, kann sich unter informieren. STAMMZELLENSPENDE Im Seniorenzentrum Lebach hatten sich im vergangenen Jahr viele

JuLeiCa-Seminare

Betreuer für Ferienfreizeiten geschult

D as Landesjugendwerk der AWO bietet Ferienfreizeiten für Kinder und Jugendliche

aus dem ganzen Saarland an. Um die Qualität und Sicherheit der Ferienfreizeiten gewährleis­ten zu können, gibt es jährlich JuLeiCa­Seminare, um Betreue­rinnen und Betreuer zu schulen (JuLeiCa = Jugendleitercard). Die Teilnehmenden werden grundlegend und intensiv zum Jugendleitern ausgebildet, um später als Betreuer auf einer der angebotenen Freizeiten mitwir­ken zu können.

Die erste JuLeiCa­Blockwoche des Jahres fand Anfang April in Zusammenarbeit mit dem AWO­Freiwilligenbüro auf dem Gelände des Jugendwerks in Ludweiler statt. 32 Jugendliche und junge Erwachsene, davon 19 FSJler oder BFDler, nahmen teil (FSJ = Freiwilliges Soziales Jahr, BFD = Bundesfreiwilligendienst). Das Freiwilligenbüro bietet für

FSJler und BFDler verschiedene Wahlseminare an, darunter auch die JuLeiCa­Blockwoche.

Das Seminar beinhaltete die Themen Pädagogische Grund­lagen und Kindeswohl, Kom­munikation und Recht sowie Organisation, Planung und Durchführung einer Ferien­freizeit. Für die vor Ort Über­nachtenden gab es ein abwechs­lungsreiches Abendprogramm mit Spielen und Schnitzeljagd und am Ende eine Abschlusspar­ty für alle. Verpflichtend für die JuLeiCa ist auch der Erste­Hilfe­ Kurs, der unter der Leitung von André Fischer von „mini Help“ stattfand.

2 www.awo-saarland.de Ausgabe 37 – Mai 2018

DURCHBLICK

Erlebnisreiche Ferienfreizeiten mit dem LandesjugendwerkOb daheim oder in der Ferne: Für die bevorstehenden Sommer-ferien bietet das Landesjugendwerk der AWO wieder erlebnis-reiche Freizeiten an. Bereits ausgebucht sind die Kroatien-Frei-zeiten, für die Fahrten nach Korsika und Sylt sind nur noch wenige Plätze frei.

G ebucht werden kann noch das Jugend­Sommercamp in Heino, Holland (13. Juli

bis 22. Juli, für Zehn­ bis Zwölf­jährige). Es bietet alles, was man für unvergessliche Ferien braucht. Aber auch daheim kann es Spaß machen. Die Erlebnis­wochen in Sulzbach finden vom 25. Juni bis 6. Juli statt, jeweils von Montag bis Freitag für Kinder im Alter von sechs bis 12 Jahren. Thema diesmal ist „Druck und Medien“. In den Erlebniswochen in Ludweiler (23. Juli bis 3.August, jeweils montags bis freitags) erfahren Sechs­ bis Zehnjährige alles über Kinderrechte. Neben dem spielerisch vermittelten Wissen bleibt viel Zeit für Spiel, Spaß und Kreativsein.

Eine spezielle Freizeit wird zusammen mit dem Regional­verband Saarbrücken durchge­führt. Für Kinder, die auf Zuwen­dungen angewiesen sind, geht es ins Naturerlebniszentrum Wappenschmiede in Fischbach bei Dahn. Die Zehn­ bis Zwölf­jährigen wohnen in geräumigen Mehrbettzimmern mit Bad. Die Umgebung ist prädestiniert für vielgestaltige erlebnispädagogi­sche Angebote und Aktionen in der Natur. Alle Freizeiten werden von qualifizierten Jugendleitern betreut.

Mehr Informationen: unter www.jw-saar.de oder Tel. 06898 – 85 09 40

Ein großes Dankeschön-Fest für junge Freiwillige

E in Dankeschön­Fest gab es für 154 junge Leute, die bei der AWO ein Freiwilliges

Soziales Jahr (FSJ) abgeleistet haben oder im Bundesfreiwil­ligendienst (BFD) tätig waren. „Ich möchte Ihnen Danke sagen. Sie haben sich um Menschen gekümmert, die Zu­wendung und Unterstützung brauchen“, sagte AWO­Lan­desgeschäftsführerin Ines Reimann­Mattheis bei der Feierstunde in der Lebacher Stadthalle. „Junge Menschen sind eine Bereicherung unserer Arbeit. Wir sind stolz auf Sie.“

Ein Dankeschön gab‘s auch von der Landesregierung. Überbracht hat es Marita Mayers vom Ministerium für Sozia les.

Für sie war das Zusammen­treffen mit den jungen Freiwil­ligen auch eine Reise in die Vergangenheit: „Ich habe in den 80ern selbst ein Jahr lang bei der AWO gearbeitet.“ Die jungen Leute hätten ein ganz besonderes Engagement ge­zeigt: „Sie waren in Kindergär­ten und Altenheimen, um dort freiwillig und unbezahlt für Andere einzustehen.“

Damit hätten sie Verläss­lichkeit, Ausdauer und Durch­haltevermögen bewiesen. Das Bühnenprogramm hatten die Freiwilligen größtenteils selbst zusammengestellt.

AWO-FSJ

Für die jungen Leute gab es auch Dankesurkunden aus der Hand von Ines Reimann Matheis und Marita Mayers (Bildmitte).

Lebach Lena geht es wieder besser

Die frohe Kunde freut auch viele in der AWO

L ena geht es besser, s ie geht wieder zur Schule“. Die frohe Kunde der Ste­

fan­Morsch­Stiftung vom April freut auch viele in der AWO. Wir erinnern uns: Vor mehr als einem Jahr wurde über die Stif­tung bekannt, dass die heute elfjährige Lena aus Schmelz an Leukämie erkrankt war. Zusam­men mit der AWO Saarland wur­de darauf hin zur Typisierungs­aktion in Lebach aufgerufen. Die Beteiligung war riesig. Dann die gute Nachricht: Es gibt einen passenden Spender. Lena kam ins Krankenhaus und konnte transplantiert werden. Seit Ende 2017 geht sie wieder zur Schule.

Therese Colas, die sich als Erzieherin in der Nachmittags­

betreuung der AWO um Lena kümmert, hatte damals den Hilfeaufruf bei der AWO ange­stoßen: „Da kam so eine Welle an Hilfe ins Rollen!“ Als es Lena nach der Transplantation bes­ser ging, hat sie das Mädchen in Freiburg besucht. Colas hat sich sehr gefreut, als Lena im Herbst wieder zur Nachmittags­betreuung kam. „Dass es ihr wieder gut geht, liegt mir sehr am Herzen.“

Mehr Informationen: Wer mehr über die Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke wissen möchte, kann sich unter www.stefan-morsch-stiftung.de informieren.

STAMMZELLENSPENDE

Im Seniorenzentrum Lebach hatten sich im vergangenen Jahr viele Helferinnen und Helfer gefunden, die die Typisierungsaktion für Lena unterstützten.

Ob daheim oder in der Ferne: Bei den Ferienfreizeiten des AWO­ Jugendwerks gibt es immer viel zu erleben.

NOCH PLÄTZE FREILANDESJUGENDWERK

Bei der Schulung ging es auch um das Jugend­schutzgesetz

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der JuLeiCa­Blockwoche in Ludweiler.

SPENDE Elversberg

Warnwesten für SchulneulingeDamit sie auf ihrem Schulweg besser gesehen werden, hat das Senioren-zentrum Elversberg den Schulneulingen der beiden örtlichen Kindergärten Warnwesten gestiftet. Mit der Spende unterstützen Bewohner und Mit-arbeiter die Sicherheit der angehenden ABC-Schützen im Straßenverkehr. Begeistert nahmen an einem Tag die „Großen“ des Katholischen Kinder-gartens ihre Sicherheitswesten in Empfang, einen Tag später diejenigen des Evangelischen Kindergartens (siehe Foto). „Auch der anschließende Snack mit Weberli, Caprisonne und Kakao kam gut an“, freute sich Pflegedienstleiterin Sonja Kaster.

Laura Luck neue Vorsitzende des Landesjugendwerks

Laura Luck wurde auf der Landeskonferenz des Lan­desjugendwerks der AWO

zur neuen Vorsitzenden gewählt. Stellvertretende Vorsitzende sind jetzt Patrick Mende und Annika Fritz. Beisitzerinnen und Beisit­zer sind Tatjana Jung, Nadine Towae, Wasim Akram, Sarah Sailer, Jemal Ibrahim und Steven Traut. Als Revisoren stellten sich Thorsten Spingler, Jaana Eich

und Eva Thielen zur Verfügung. Waltraud Trauthwein fungiert weiterhin als Beauftragte der AWO Saarland für das Jugend­werk.

LANDESKONFERENZ

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www.awo-saarland.de Ausgabe 37 – Mai 2018 3 DURCH

BLICK

Mächtig stolz auf Social Woman, Captain Care & Co.

Die AWO hat den im März von Sozialministerin Moni­ka Bachmann ausgerufenen

Monat der Pflegeberufe zum An­lass genommen, sich mit einer Plakat­Kampagne demonstrativ bei ihren Pflege­Mitarbeiterin­nen und ­Mitarbeitern zu bedan­ken. Die Bildmotive würdigen sie als Social Woman, Captain Care, Helping Hand und mehr.

Im Mittelpunkt stehen Men­schen, die allesamt bei der AWO in der Pflege arbeiten. AWO­Lan­desvorsitzender Marcel Dubois: „Wir wollten zeigen: Unsere Mitarbeiter sind alle Helden im großen Universum der Pflege­berufe“, betont Dubois. „Sie alle haben besondere Fähigkeiten. Das zeigen wir unterhaltsam, aber zu Recht, weil es stimmt“. Zudem wolle man auch ganz allgemein für den Pflegeberuf werben.

Die Bundesregierung will end­lich dafür sorgen, dass in der Pflege 8000 zusätzliche Fachkräf­

te eingestellt werden. So steht es im Koalitionsvertrag. Inzwischen ist davon die Rede, dass es noch etwas mehr sein könnten. Experten halten dies für lange nicht ausreichend: Deutschland werde in den nächsten Jahren schätzungsweise 80.000 weitere Pfleger brauchen, heißt es. Auf das Saarland umgerechnet wä­ren das 1000 zusätzliche Fach­kräfte. Fest steht: Den Trägern von Pflegeeinrichtungen wie die AWO wäre jede zusätzliche Stelle recht, solide Finanzierung vorausgesetzt.

Bleibt die Frage, wo bei der demografischen Entwicklung der Nachwuchs für die offenen Stellen herkommt. „Wir haben das große Glück, einen großen Teil unserer Fachkräfte an un­serer Pflegeschule an der AWO Akademie Saar zu gewinnen“, freut sich Marcel Dubois. „Viele, die bei uns einen Ausbildungs­vertrag erhalten und die Praxis in unseren Häusern erfahren,

wollen danach gerne auch bei uns bleiben. Und das nicht nur, weil wir attraktive Arbeitsbedin­gungen bieten und gute Tarifge­hälter zahlen“.

Und noch eins zählt für Du­bois: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeichnen sich

durch ein besonderes soziales Bewusstsein und Empathie für ihre Mitmenschen aus“. Die Zu­gewandtheit sei die Grundlage für eine hervorragende Pflege­qualität, für die jeder Einzelne am Arbeitsplatz einsteht.

Kreative Plakat-KampagnePFLEGE Hüttersdorf

Mitunter ein Stück Schmerz von der Seele gemalt

W ir sind hier – Emotio­nen und Gefühle“ hieß eine Kunstausstellung

im Rathaus in Schmelz, die sowohl von den gezeigten Werken als auch der Weise ih­res Entstehens Außergewöhn­liches mit sich brachte. Zu sehen waren 50 großformati­ge Bilder, die Geflüchtete aus Syrien und Afghanistan ge­meinsam mit ihren deutschen Betreuern gemalt haben.

23 Männer und Frauen haben sich von März bis November letzten Jahres regelmäßig beim AWO­Ortsverein Hüttersdorf getroffen, um gemeinsam mit Marlene Endres zu malen. „Es ging um experimentelle Aus­drucksmalerei auf großen Flä­chen und mit vielen Farben“, erklärte die Kunstpädagogin.

„Ohne vorher zu planen sollte spontan die Farbe aufs Papier gebracht werden, um so Gefüh­len Ausdruck zu verleihen.“

Es sei kein leichtes Unterfan­gen gewesen, Menschen, die bislang niemals einen Pinsel in der Hand hatten, dazu zu bringen, sich mittels Malerei auszudrücken. Aber Marle­ne Endres hat auch aus ihrer Arbeit im deutsch­syrischen Freundschaftsverein vie l Erfahrung mit traumatisier­ten Menschen: „Für manche waren die Malstunden eine re­gelrechte Therapie“. Finanziell gefördert wurde der Malkurs von der Aktion Mensch. Für die Ausstellung hatte Bürger­meister Armin Emanuel das Rathaus zur Verfügung ge­stellt.

KUNSTPROJEKT

Nadine Theobald setzt sich engagiert für Mitmenschen ein

Bei der Ausstellung im Rathaus in Schmelz (v.l.n.r.): Petra Ferdinand Storb, Hildegard Emanuel, Karin Hübschen, Marlene Müller und Marlene Endres.

Ines Reimann-Matheis: Aktivposten und wichtige Führungspersönlichkeit

E lmar Federkeil jazzte, die Herzrocker intonierten „Happy Birthday“ und die

frühere Herz­Jesu­Kirche in Neunkirchen hallte wider vom fröhlichen Einstimmen aller. Im Mittelpunkt der Gästeschar AWO­Landesgeschäftsführe­rin Ines Reimann­Matheis in schlichtem Rot, beinahe ein wenig verlegen ob der vielen Glückwünsche, die ihr da zuteil­wurden. Sie war 60 geworden, und deshalb hatte die AWO zum Empfang geladen. Viele waren dem gefolgt – Haupt­ und

Ehrenamtliche, Vertreter aus Politik und Verbänden sowie Angehörige und Freunde.

Es galt eine Frau zu ehren, für die engagiertes soziales Arbeiten in vielerlei Hinsicht zum Lebensinhalt geworden ist. „Achtsamkeit“ sei wohl das Wort, das ihre Haltung am ehesten charakterisiere, „klar, lebendig und transparent“, wie Roland Märker in der Festan­sprache formulierte. Er war kurzfristig für den erkrankten Marcel Dubois eingesprungen.

„Ines Reimann­Matheis ist

ein Aktivposten und eine wich­tige Führungspersönlichkeit für unsere AWO“, so Märker weiter. „Sie hat maßgeblich dazu beigetragen, der AWO im Saarland ein sozialpolitisches Profil zu verschaffen“. Zudem habe sie im Verband in einem Zeitalter rasender Veränderun­gen viele Entwicklungen ange­stoßen. Märker überreichte als Geschenk eine Stahlplastik in Herzform des Künstlers Jürgen Trösch.

An Reimann­Matheis´ berufli­che Zeit beim damaligen Stadt­verband Saarbrücken erinnerte Regionalverbandsdirektor Peter Gillo, einst Weggefährte im Ju­gendamt: „Dort wird heute noch eine Jugendarbeit betrieben, die Du mit aufgebaut hast“. Es sei gut, sich zu kennen und mit­einander arbeiten zu können, so Gillo. „Und es ist gut, mit der AWO einen Sozialverband zur Seite zu wissen, der in vielen Bereichen hilft“.

60 zu werden sei ja kein Ver­dienst, sondern eher ein Glück, sagte die Jung­Jubilarin in ihrer Dankesrede. „Ich habe Glück gehabt in meinem Leben“. Trotz anfänglich schwieriger Lebens­umstände und mit hilfreichen Menschen sei es gelungen, den eigenen Weg zu finden.

Lebenserfahrung und das Wis­sen um die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zeigten ihre allerdings auch, so Rei­mann­Matheis, dass eine Kin­dergrundsicherung hermüsse, um familiäres Fortkommen und Bildung zu sichern. Daher auch ihr Wunsch, anstatt Ge­burtstagsgeschenken an die AWO­Saarland­Stiftung für Projekte gegen Kinderarmut zu spenden.

Ines Reimann­Matheis ist seit 2003 bei der AWO tätig. Nach ihrem Studium der Er­ziehungswissenschaften war sie zunächst bei der Landes­hauptstadt Saarbrücken im Juz Försterstraße und anschlie­ßend als Stadtjugendpflegerin beschäftigt. Von 1992 bis 2003 leitete sie das Jugendamt beim Regionalverband Saarbrücken.

Nach ihrer Anstellung bei der AWO hatte Reimann­Matheis eine Ausbildung als Qualitäts­auditorin absolviert und war für Qualitätsmanagement, Zer­tifizierung Altenhilfe, Jugend­hilfe und Eingliederungshilfe zuständig. 2008 wurde sie zur Abteilungsleiterin Sozialma­nagement ernannt, kurz darauf zur stellvertretenden Landesge­schäftsführerin.

EHRUNG

Homburg / Tiflis

Georgische Austauschschüler zu Gast im CheckPoint

S chülerinnen und Schüler des Saarpfalz­Gymnasiums in Homburg haben Anfang

April zusammen mit 41 georgi­schen Austausch­Gästen dem Erbacher Jugendtreff „Check­Point“ einen Besuch abgestattet (siehe Foto). Die weit gereisten Besucher kamen aus einer Part­nerschule und aus der luthe­risch­evangelischen Gemeinde in Tiflis.

Die Zeit im Jugendtreff wurde genutzt, sich mit jugendlichen Besuchern und dem Check­Point­Team auszutauschen und etwas über die offene Jugendar­beit des AWO/SPN zu erfahren. Auch der Spaß kam nicht zu kurz. Besonderes Interesse zog das hauseigene Musikstudio auf

sich. Junge Leute können hier eigene Songs produzieren.

Der CheckPoint steht in engem Kontakt zum Saarpfalz­Gymna­sium Homburg, aus dem jährli­che Besuche georgischer oder französischer Schülerinnen und Schüler hervorgehen. Simone Lukas, Lehrer in am Saar­pfalz­Gymnasium, koordiniert die Austauschprogramme. Ein Besuch im Jugendtreff ist dabei immer Pflicht.

JUGENDARBEIT

Roland Märker überreichte als Geschenk eine Stahlplastik in Herz­form des Künstlers Jürgen Trösch.

Strickalarm

Gegen Altersarmut: Die AWO bleibt dranVielleicht kaum vorstellbar bei den aktuellen Temperaturen, aber vor einem knappen halben Jahr sah das noch anders aus. Da haben 250 Ehrenamtliche bei eisiger Kälte einen 1600 Meter langem Schal zwischen Staatskanzlei und Saarbrücker Schloss ausgerollt und damit weithin sichtbar gegen sozi-ale Kälte demonstriert. Zuvor hatte die AWO zum „Strickalarm gegen Altersarmut“ aufgerufen. Einige hundert Freiwillige hatten sich ger-ne daran gemacht, die Einzelteile für den Riesenschal zu stricken und anschließend zusammenzunähen.

Inzwischen ist es draußen zwar spürbar wärmer geworden, aber die soziale Kälte, die sich in der Altersarmut manifestiert, ist immer noch da. Gewachsen ist allerdings die Erkenntnis, dass dringend etwas getan werden muss, auch in der Breite der Politik. „Deshalb werden wir auch 2018 nicht nach-lassen, unsere sozialpolitischen Forderungen engagiert zu vertreten und weiterhin auf wesentliche Verbesserungen zu drängen“, betont AWO-Landesvorsitzender Marcel Dubois.

RÜCKBLICK Diefflen

Neue Spielgeräte für die KrippenkinderSchön geworden ist der neue

Spielplatz für die Krippenkinder der Dieffler Kinderinsel. In der Kita herrschte reges Treiben, als die Spielgeräte ihrer Bestim­mung übergeben wurden. Dafür hatten die Kleinsten mit Erzie­herin Renate Schmitt und Leiter Michael Schirra eigens ein klei­nes Liedchen einstudiert.

Die Stadt Dillingen hatte die baulichen Voraussetzungen geschaffen. Bürgermeister Franz­Josef Berg: „Die Stadt selbst unterhält rund 40 Spiel­plätze in allen Stadtteilen und investiert jährlich viel Geld in

die Erhaltung und Erneuerung. Ich freue mich, dass wir jetzt der Kinderinsel helfen konnten, Spielmöglichkeiten auch für die kleinsten Besucher zu schaffen.“

„Die kleine Meerjungfrau“ heißt zum Beispiel ein multi­funktionales Klettergerüst, das bei den ersten Erkundungen der Kleinen auf großen Zuspruch traf. Das neue große Spielgerät kostete 3700 Euro, davon über­nahm der Kita­Förderverein 1500 Euro. Daneben hat die Kinderin­sel auch einen großen Spielplatz, auf dem sich die älteren Kinder austoben können.

EINWEIHUNG

Schülerinnen und Schüler des Saarpfalz­Gymnasiums in Homburg mit 41 georgischen Austausch­Gästen beim Besuch im Erbacher Jugendtreff „CheckPoint“

Page 4: DURCHBLICK - AWO Saarland · Leukämie- und Tumorkranke wissen möchte, kann sich unter informieren. STAMMZELLENSPENDE Im Seniorenzentrum Lebach hatten sich im vergangenen Jahr viele

Riegelsberg

Zusammen ein Wildbienenhotel gebaut

Kinder und Senioren haben in Riegelsberg zusammen ein Wildbienenhotel gebaut. Seit März kamen die Jungen jeden Mittwoch ins Seniorenzentrum St. Josef, um gemeinsam

mit Älteren aus dem Quartier zu werkeln. Unter fachkundiger Anleitung wurde fleißig gebohrt, gesägt und geschliffen. Das fertige Häuschen befindet sich jetzt am Kinder­ und Familienzen­trum Ronnertswies. Interessierten können dort die Wildbienen beobachten und zum Schutz der Tiere beitragen.

Das Generationenprojekt geht weiter. Im Gemeinschaftsgar­ten hinter St. Josef wird jetzt ein Kartoffelbeet angelegt und ein Schmetterlingsstrauch gepflanzt. Auch hierfür hat sich das Quartiersprojekt Riegelsberg den Rat und die Hilfe des BUND Köllertal gesichert.

NATURSCHUTZ

4 www.awo-saarland.de Ausgabe 37 – Mai 2018

DURCHBLICK

„Stiftungsbotschafter“ werben um Unterstützer und Spenden

Gemeinsam Brücken bauen – das ist das Motto der ge­meinnützigen AWO­Saar­

land­Stiftung. Seit 2009 unter­stützt sie regionale Projekte und Aktivitäten zugunsten von Men­schen in besonders schwierigen sozialen Lebenslagen. Geleitet wird die Stiftung von Stiftungs­rat und Stiftungsvorstand. Beide Organe sind ehrenamtlich tätig. Die Mitglieder des Stiftungsrats sind zugleich auch „Stiftungs­botschafter“: Sie tragen die Idee der Stiftung nach draußen und werben um weitere Unterstützer und Spenden. Wir wollen sie im „Durchblick“ in lockerer Reihen­folge persönlich vorstellen.

Initiator der Stiftung ist Paul Quirin. Der Ehrenvorsitzende der AWO Saarland und stellvertre­tende Vorsitzende im Stiftungs­rat wohnt in Dorf im Warndt. Ein besonderes Herzensanliegen ist ihm die AWO­Notschlafstelle in Saarbrücken­Malstatt. Dort wird an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr dafür gesorgt, dass in der Landeshauptstadt niemand unter der Brücke schlafen muss.

Paul Quirin: „Jeder sollte sich immer wieder vergegenwärtigen, dass selbst Wohlhabende ganz schnell in die Situation eines Obdachlosen kommen können und dann dringend auf Einrich­

tungen wie die Notschlafstelle mit ihrem Hilfe­ und Betreuungs­angebot angewiesen sind“.

Gelungenes interkulturelles Projekt

B ei der Ebru­Malerei wird auf Wasser ge­malt, dann wird das Gemalte auf Papier übertragen. Die jahrhundertealte Technik

konnten Bewohner des Saarbrücker Senioren­zentrums Johanna Kirchner­Haus/Haus Daarle und Nachbarn aus dem Quartier gemeinsam erlernen. Hierzu hatten sich der Violen­Frauen­kulturverein Völklingen, das Seniorenzentrum und das Stadtteilprojekt „Zu Hause in Molschd“ zusammengetan. Fachkundige Anleitung gab es von Cemile Ülgü, Filiz Yüksel, Tenzile Taskin und Reyhan Ikinci.

Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen. 48 große Ebru­Papiere und 10 kleinformatige Bilder wurden am Ende in einer Ausstellung prä­sentiert, „ein gutes Beispiel für einen gelungenen interkulturellen Austausch“, lobte der Saarbrü­cker Bürgermeister Ralf Latz. Seinen Angaben zufolge wohnen in Saarbrücken Menschen aus 160 Nationen zusammen.

Zur Abrundung der Vernissage hatten die

Damen des Violenvereins ein großes Buffet mit türkischen Spezialitäten aufgebaut. Einige der

Bilder sind dauerhaft im Seniorenzentrum „Haus Daarle“ zu sehen, andere in den Räumen des Völklinger Violenvereins. Das Projekt wurde durch das Programm „Demokratie leben!“ des Bundesfamilienministeriums gefördert.

AWO-STIFTUNG

Landkreis Saarlouis

Broschüre in Leichter SpracheGemeinschaftsprojekt informiert in Leichter Sprache über den Landkreis Saarlouis

D as Projekt „Gemeinsam akt iv und inklusiv im Landkreis Saarlouis“ ver­

zeichnet einen weiteren Meilen­stein. Auf die Frage „Was macht der Landkreis?“ antwortet jetzt auch eine aufklärende Bro­schüre in Leichter Sprache. Die Landkreisverwaltung hat sie in Zusammenarbeit mit der AWO Saarland erstellt.

Barrierefreiheit ist eines der zentralen Anliegen des Projekts, auch beim Zugang zu Informa­tionen. Hier hilft die „Leichte Sprache“: Sie richtet sich nicht nur an Menschen mit Handi­cap, sondern ist auch für ältere Menschen oder Menschen mit geringen Sprachkenntnissen geeignet. Regeln für den verein­

fachten Sprachgebrauch sind von Fachleuten definiert und anerkannte Prüfgruppen ent­scheiden darüber, ob ein Text als Leichte Sprache gekennzeichnet werden darf.

Die Broschüre stellt die wich­tigsten Ämter der Kreisverwal­tung und deren Aufgaben vor. Seit letzten Sommer gibt es bei der Tourist­Information schon einen Stadtführer in Leichter Sprache durch Saarlouis. Ent­sprechende Führungen werden ebenfalls angeboten. Jetzt also auch die Landkreis­Info in Leich­ter Sprache, zusammen mit dem Verbund für Inklusion und Bil­dung (VIB) der AWO Saarland erstellt.

Vorarbeit wurde auch in Berlin

geleistet. Dort hat das AWO­Büro für Leichte Sprache die Texte übersetzt, die anschließend von

einer Prüf­gruppe des VIB noch einmal in Augenschein genommen wur­den. Prüfer waren Stephanie Zeimet, Andreas Hofer, Arno Theobald, Anna Gitzinger und Sonja Gersing.

Offiziell vorgestellt wurde die Broschüre von Landrat Patrik Lauer zusammen mit Diethard Geber, Marcus Gramlich und Elke Müller von AWO/VIB und den Prüfern Andreas Hofer und Sonja Gersing. Die Broschüre ist beim Landkreis erhältlich und kann im Internet herunter­geladen werden unter www.sls-fuer-alle.de

GEMEINSCHAFTSPROJEKT

Freuten sich über die große Vielfalt der Bilder (v.l.): Projektleiterin Cemile Ülgü, Susanne Hohl­feld­Heinrich, Frank Lavia und Bürgermeister Ralf Latz.

INKLUSION

Viel Spaß beim inklusiven Klettertag

„Gemeinsam hoch hinaus“ lautete das Motto des 2. Inklu­siven Kletter­Cup der AWO. Kinder und Jugendliche, die in den Angeboten der ambulan­ten, teilstationären und statio­nären Jugendhilfe betreut oder begleitet werden, hatten die Chance, trotz eventuell vorhan­dener Handicaps gemeinsam

mit Gleichaltrigen ein Erlebnis der besonderen Art zu erfahren (siehe Foto). In erlebnispäda­gogischen Angeboten konn­ten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer – ob mit oder ohne Beeinträchtigungen – über sich hinauswachsen und im Team ihre Kommunikationsfähigkeit, ihre sozialen Kompetenzen und ihr Motivationspotenzial erwei­tern. Alle hatten viel Spaß bei der Aktion hatten und freuen sich schon auf den nächsten Kletter­Tag.

Herausgeber: AWO Landesverband Saarland e. V. (Öffentlichkeitsarbeit)

Verantwortlich: Ines Reimann-Matheis

Redaktion: Fred Eric Schmitt, Jürgen Nieser

Layout / Prepress: augentrick, Design & Kommunikation Vera Spreuer

Druck: Saarbrücker Zeitung

Mai 2018 Die nächste Ausgabe des AWO Durchblick ist für den September 2018 geplant.

IMPRESSUM

EBRU-MALKURS

AWO-Saarland-Stiftung Hohenzollernstr. 45 66117 Saarbrücken Tel. 0681 – 58 605 135 Stiftungsrat: Karl-Heinz Trautmann (Vorsit-zender), Dr. Regina Görner, Dr. Peter Winter, Hannelore Schünemann, Waltraud Trauthwein, Paul Quirin. Stiftungsvorstand: Holger Wilhelm, Ines Reimann-Matheis, Angela Trockle.

Stiftungskonto IBAN: DE 63 5905 0101 0000 7195 00 BIC: SAKSDE55XXX Sparkasse Saarbrücken

INFO

Paul Quirin, AWO­Ehrenvorsitzender

Jung und Alt machte das gemeinsame Werkeln viel Spaß.

„Demokratie“ – Thema für Jugendliche

Im Rahmen des Programms „Partnerschaft für Demokra­tie“ des Saarpfalz­Kreises ha­

ben sich 30 Jugendliche des Kin­der­ und Jugendhauses Bexbach und des AWO­Kreisjugendwerks Saarpfalz in vier Workshop­Tref­fen mit dem Thema „Demokra­tie“ auseinandergesetzt und eigene Standpunkte entwickelt.

Beim Workshop mit dem Fo­tografen Jan Reif entstanden Fotos, die den Prozess der Dis­kussion der vorangegangenen Arbeitstreffen dokumentieren.

Es zeigte sich, dass es gar nicht einfach ist, das Thema „Demo­kratie“ in Bildern darzustellen. Die Motive entwickelten sich während der Reflexion der bei­den vorigen Workshops und im Austausch darüber, was in Erin­nerung geblieben ist.

Die Portraits und Gruppenbil­der, die den Prozess der Theme­nerarbeitung abbilden, wurden bei einer Vernissage vorgestellt und sind auch einem Fotobuch veröffentlicht. Das Programm „Partnerschaft für Demokratie“ wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

WORKSHOP

Saarbrücken

Im „Erzählcafé“ entspannt miteinander ins Gespräch kommen

B arrieren abbauen, Gemein­samkeiten entdecken, zu­einander finden: Den Zie­

len, die sich die Initiatoren des „Erzählcafé Lebenswelten“ im Saarbrücker Seniorenzentrum Johanna­Kirchner­Haus gesetzt haben, kam man schon zum Start gleich ein gutes Stück nä­her. 40 Frauen, zwei Männer und sechs Kinder unterschiedlichster Herkunft – Syrien, Türkei, Russ­land, Ukraine und Deutschland – hatten sich zu der Begegnung eingefunden (siehe Foto).

Über mitgebrachte Erinne­rungsstücke kam man schnell ins Gespräch. „Es entstand ein spannender Dialog zu Themen wie Alter, Familien und Krieg“, ber ichte te Susanne Hohl ­feld­Heinrich vom Stadtteilpro­

jekt Zu Hause in Molschd. „Ein gutes Beispiel für einen gelunge­nen interkulturellen Austausch“, freute sich auch Emine Isgören von der Gemeinwesenarbeit Bur­bach. Alle seien sehr zufrieden gewesen und wollten sich gerne wiedersehen.

Das „Erzählcafé Lebenswel­ten“ ist eine Kooperation der Landeshauptstadt Saarbrücken, des AWO­Stadtteilprojekts, der Gemeinwesenarbeit des Diako­nischen Werks und der Caritas Saarbrücken im Rahmen der Kampagne „PatchWorkCity – Saarbrücken entwickelt Viel­falt“. Sie wird vom Bundesum­weltministerium im Programm Stadtentwicklung und Migration gefördert.

PatchWorkCity