31
Eine Region im Aufbruch Rückblick 2007 – 2013

Eine Region im Aufbruch · 2020. 11. 19. · sen. Gewaltige ufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive a entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Eine Region im Aufbruch · 2020. 11. 19. · sen. Gewaltige ufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive a entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt

Eine Region im Aufbruch

Rückblick 2007 – 2013

Page 2: Eine Region im Aufbruch · 2020. 11. 19. · sen. Gewaltige ufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive a entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt

Vorwort 3

„Was ist LeadeR?“ 4

LeadeR-Region Südliches Waldviertel – Nibelungengau 5

Steckbrief 6

Wanderungsbilanz 7

Gesamtförderung 9

Projektvorstellungen in den Bereichen

Bildung 10

Tourismus 16

Wirtschaft 22

energie 36

Landwirtschaft 40

Forstwirtschaft 46

Kooperationen 48

Jugend 52

Frauen 54

Umwelt/Naturschutz 56

ausblick 2014 – 2020 58

3

Inhalt Vorwort

Der große europäer Robert Schuman sagte einst: „europa lässt sich nicht mit einem Schlage herstellen und auch nicht durch eine einfa-che Zusammenfassung. es wird durch konkrete Tatsachen entstehen,

die zunächst eine Solidarität der Tat schaffen.“ diese Zusammenarbeit, die ein gemeinsames europa entstehen lässt, geschieht in den Regionen, denn sie sind das Herz europas. die LeadeR-Region Südliches Waldviertel-Nibelungengau ist ein Vorzeigebeispiel in diesem Bereich. In den letzten sechs Jahren konn-ten 309 Projekte mit über 11 Millionen euro gefördert werden und eine enge Zusammenarbeit in den 33 Gemeinden begonnen werden. die eU setzt sich – auch über die eU-Wahl am 25. Mai 2014 hinaus – besonders für den ländli-chen Raum ein, denn dieser ist entscheidend für die Zukunft europas. Zu Ihrer gelungenen arbeit in den letzten Jahren gratuliere ich Ihnen herzlich und wün-sche Ihnen viel erfolg bei der entwicklung Ihrer neuen Regionalstrategie 2014 – 2020, denn nur so ist europa weiterhin in den Regionen spürbar!

LeadeR bedeutet mehr als nur Förderungen für den ländlichen Raum. LeadeR heißt, die Betriebe und die Bevölkerung zu mobilisieren und bei Projekten zu unterstützen. Ihnen die Freiheit zur Gestaltung zu geben.

die Förderung per se stellt dabei oft die kleine, aber hoch effektive Initialzün-dung für den späteren erfolg eines Projekts dar. Mehr als 50% der Menschen in europa leben bereits in Städten. Tendenz steigend. durch die erfindung des LeadeRprogramms ist es den ländlichen Regionen möglich geworden, Maß-nahmen zu setzen und ein lebenswertes Umfeld aufzubauen. ein Umfeld, das auch mit städtischen Regionen mithalten kann, ohne jedoch in direktem Wett-bewerb zu stehen. es geht darum, die Lebensqualität im ländlichen Raum zu erhöhen. es geht nicht um das höher, weiter, schneller. auf das Vorhandene aufbauen und nicht statisch darauf festzuhalten, auch Neues zuzulassen ist die große Herausforderung. Mit unseren vielen Projekten konnten wir in dem Zeit-raum 2007 – 2013 einiges in diese Richtung bewegen.

Othmar Karas,Vizepräsident des europäischen Parlaments

dI Thomas Heindl,Geschäftsführer

Das LeadeR-Programm steht für die entwicklung der ländlichen Regi-onen in europa. Unsere aufgabe ist es, die Landwirte, Unternehmer, Gemeinden, Vereine, Institutionen, kurz die gesamte Bevölkerung

der Region Südliches Waldviertel / Nibelungengau mit Förderungen für ihre Projekte zu unterstützen. Ziele dabei sind die Lebensqualität der Menschen zu verbessern, arbeitsplätze zu erhalten und zu schaffen, für Bildungs- und Qua-lifizierungsmöglichkeiten zu sorgen und dabei entsprechend Rücksicht auf die Umwelt/Mitwelt zu nehmen sowie die sozialen Komponenten nicht zu verges-sen. Gewaltige aufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt ihnen einen Überblick über die Projekte und Projektgruppen, die wir in der Programmperiode 2007 bis 2013 verwirklichen konnten. es ist eine erfolgsbilanz, wie sie deutlich sehen können. diese Informationen machen auch deutlich, wie viele Vorhaben dank der Unterstützung von LeadeR bei uns umgesetzt werden konnten.

Kommerzialrat dieter Holzer, Obmann

Page 3: Eine Region im Aufbruch · 2020. 11. 19. · sen. Gewaltige ufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive a entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt

5

In Niederösterreich gibt es 18 LeadeR-Regionen, die mehr als 70% der Bevölkerung abdecken. Unter einbindung unterschied-licher regionaler akteure wie Gemeinden, Verbände, Unterneh-men, Vereine, etc. können Ideen entwickelt werden und jede Region hat die Möglichkeit, Projekte zu initiieren.

Seit 2007 arbeiten 33 Gemeinden in der LeadeR-Region Süd-liches Waldviertel-Nibelungengau erfolgreich zusammen. Um die Lebensqualität der Bewohner zu verbessern, stellen die eU, der Bund und das Land Fördermittel für ganz Niederösterreich zur Verfügung. Sinnvolle und nachhaltige Projekte werden da-mit unterstützt.

Unsere Strategie stützt sich auf drei Bereiche: Land(wirt)schaft & Tourismus, Wirtschaft & energie (Holz), sowie Bildung & Kul-tur. Von 2007 – 2013 wurden 309 Projekte mit einem Volu-men von rund 42 Mio € in der Region umgesetzt. dadurch kamen in unsere Region auch 11 Mio. € Fördermittel aus dem LeadeR-Programm.

Jeder mit Haupt- bzw. Firmenwohnsitz in der LeadeR-Region Südliches Waldviertel-Nibelungengau kann Möglichkeiten des Programms nutzen. Gemeinden, Institutionen, Betriebe, Land- und Forstwirte, Kooperationen aber auch einzelpersonen kön-

nen als Projektanten, Förder-werber und/oder Nutznießer auf treten. Bildung ist ein we-sentlicher Faktor in der Weiter-entwicklung von Menschen und Regionen. daher werden wir das auch besonders unterstützen. Kooperation / Zusammenarbeit wird ebenfalls begünstigt. Zwischendurch können Sie auf unserer aktuellen Homepage www.leaderregion.at surfen. Nutzen Sie Ihre Chancen, von den Möglichkeiten des LeadeR-Programms zu profitieren.

Die Region besteht aus Gemeinden der politischen Bezirke Krems (1), Zwettl (12), Melk (20). Insgesamt 33 Gemeinden.

Gaming

Türnitz

PöllaZWETTL/NÖ

Gföhl

Ybbsitz

Vitis

Kilb

Schwarzau/Gebirge

St.Aegyd/Neuwald

Pyhra

Kleinzell

Geras

Poysdorf

Alland

Hardegg

Lunz/See

Göstling/Ybbs

Haag

Raabs/Thaya

HOLLABRUNN

Retz

Litschau

Gutenstein

Ternitz

MISTELBACH

ST.PÖLTEN

Zistersdorf

Weitra

Rohr/Geb.

Weitersfeld

Lassee

Hollenstein/Ybbs

Groß Gerungs

Ernstbrunn

Thaya

Allentsteig

Laa/Thaya

Schrems

Staatz

Hürm

Ramsau

Annaberg

Großmugl

WAIDHOFEN/YBBS

Pöggstall

Ertl

Jaidhof

Langenlois

Mank

Sierndorf

HORN

Irnfritz-Messern

Reichenau/Rax

Yspertal

Hausleiten

Randegg

Wullersdorf

Himberg

Ziersdorf

St.Martin

St.Veit/Gölsen

Göllersdorf

Hainfeld

Pulkau

Langschlag

Bärnkopf

St.Peter/Au

Weiden/M.

Pressbaum

Rappotten-stein

Maissau

Arbesbach

Hohenberg

Ardagger

Warth

Groß-Enzersdorf

Klosterneuburg

Kottes-Purk

Ladendorf

Eckartsau

Hernstein

Frankenfels

Spitz

Hadres

Göpfritz/Wild

Gaweinstal

Bad Großpertholz

Stronsdorf

Sallingberg

Loich

Marchegg

TULLN/DONAU

Schweiggers

Altenmarkt/Triesting

Traunstein

Gars/Kamp

Zöbern

Furth/Triesting

Rastenfeld

Opponitz

Altmelon

Großkrut

Gresten-Land

Pernegg

Kautzen

Krumbach

LILIENFELD

Muggendorf

St.Anton/Jeßnitz

Puchberg/Schneeberg

MELK

St.Valentin

Kaumberg

Aspangberg-St.Peter

Wienerwald

Schwechat

Weikendorf

Waldegg

Weiten

Japons

Dobersberg

SCHEIBBS

Engelhartstetten

Neulengbach

Harmannsdorf

Neustadtl/D.

Wiesmath

Paudorf

Pottendorf

AMSTETTEN

Drösing

Traismauer

Bergland

Grafenwörth

Grabern

Wölbling

Großharras Bernhardsthal

Stockerau

WIENERNEUSTADT

Sieghartskirchen

Angern/M.

Purgstall/Erlauf

Gnadendorf

Sommerein

Kirchberg/Pielach

Fallbach

Weistrach

Texingtal

Dürnkrut

Zwentendorf/D.

Heidenreichstein

Raxendorf

BADEN

Ludweis-Aigen

Zellerndorf

Ebreichsdorf

Meiseldorf

Bad Vöslau

Lichtenau/Waldv.

Wilhelmsburg

Rußbach

Wang

Strengberg

Wildendürnbach

Mitterbach/Erlaufsee

Mühldorf

Herzogenburg

Kirchberg/Wagram

Lichtenegg

Großgöttfritz

Hofamt Priel

Stössing

Höflein

Waldhausen

Asparn/Zaya

Sitzendorf/Schmida

Bromberg

Karlstein/ThayaGastern

St.Oswald

Gaaden

Schönbach

KREMS/DONAU

Großschönau

Böheimkirchen

Schönberg/Kamp

Altlengbach

Dorfstetten

Klausen-Leopoldsdorf

Euratsfeld

Pottenstein

Ybbs/D.

Großweikersdorf

Langau

GMÜND

Wolfsbach

Dunkel-steiner-

wald

Eisgarn

Niederhollabrunn

Altenburg

Prellenkirchen

Zeillern

Brunn/Wild

Orth/Donau

Groß-Siegharts

Reinsberg

Puchenstuben

Martinsberg

Wilfersdorf

Senftenberg

Miesenbach

Drosendorf-Zissersdorf

Biberbach

Eggern

Rohrau

Kreuttal

Reingers

Oberndorf/Melk

Drasenhofen

Weinzierl/Walde

Kirchberg/Wechsel

Sigmundsherberg

Kapelln

Grafenegg

Neudorf/Staatz

Karlstetten

Haringsee

Sulz/Weinv.

Würmla

Leobendorf

Obritzberg-Rust

Purkersdorf

Gablitz

EdlitzTrattenbach

Großdietmanns

Rabenstein/Pielach

Rossatz-Arnsdorf

Grafenschlag

Kirchschlag/Buckl.Welt

Hafnerbach

Kirchschlag

Asperhofen

Bockfließ

Tulbing

Eschenau

Großrußbach

St.Leonhard/Forst

Brand-Laaben

Schwarzenbach/Pielach

Ebenfurth

Trumau

Pernitz

Guntersdorf

Haiders-hofen

Leitzersdorf

Traiskirchen

Röschitz

Wolfsthal

Heldenberg

Neuhofen/Ybbs

Scharndorf

Seiten-stetten

St.Georgen/Reith

Michel-hausen

Gutenbrunn

Neidling

Aschbach-Markt

Wolkersdorf/Weinv.

Pitten

Kirchberg/Walde

Atzenbrugg

Prigglitz

Ravels-bach

Nöchling

Gerasdorf/Wien

Hollenthon

Enzersdorf/Fischa

Gaubitsch

Waldkirchen/Thaya

Hohenwarth-Mühlbach

Michelbach

Windigsteig

Fels/Wagram

Perners-dorf

Heiligenkreuz

Ottenschlag

St.Andrä-Wördern

Brand-Nagelberg

Eggenburg

St.Leonhard/Hornerwald

WAIDHOFEN/THAYA

Unserfrau-Altweitra

Hohe Wand

Schwarzenau

Absdorf

Gloggnitz

Droß

Röhrenbach

Haugs-dorf

Ebenthal

Berndorf

Fischamend

Bergern/Dunkelst. Wald

Lanzen-kirchen

Schollach

Pöchlarn

Matzen-Raggendorf

Wieselburg-Land

Eggendorf

Berg

MariaLaach/

Jauerling

Moorbad Harbach

Langenrohr

Hofstetten-Grünau

Prottes

Kreuzstetten

Ruprechtshofen

Trautmannsdorf/L.

Retzbach

Haugschlag

berg

Viehdorf

Krumau/Kamp

Echsenbach

Götzendorf/L.

Achau

Leiben

Rosenburg-Mold

Waldenstein

Mailberg

Hof/Leithag.

Mauerbach

Steina-kirchen/

Forst

Bad Pirawarth

Lichtenwörth

Spannberg

Allhartsberg

Haus-kirchen

Burgschleinitz-Kühnring

Seibersdorf

Münich-reith-

Laimbach

Deutsch-Wagram

GÄNSERN-DORF

Artstetten-Pöbring

Beham-berg

Dürn-stein

Tullner-bach

Nappersd.-Kammersd.

Unter-sieben-brunn

Breitenstein

Spillern

Schratten-thal

Otten-thal

Breitenfurt/Wien

Hoch-leithen

Geders-dorf

Falkenstein

Jedenspeigen

Wolf-passing

Payer-bach

Erlauf

Rabens-burg

Ernsthofen

St.Pantaleon-Erla

Bürg-Vöstenhof

Auers-thal

Nieder-

Zillingdorf

Ober-siebenbrunn

Reisen-berg

Hinterbrühl

Wallsee-Sindel-burg

Hainburg/Donau

München-dorf

Emmersdorf/Donau

Albrechtsberg/Großen Krems

St.Egyden/Steinfeld

Ferschnitz

Moos-brunn

Kirch-stetten

Ober-Grafendorf

Straning-Grafenberg

Stetteldorf/Wagram

Haus-brunn

Au/Leithag.

Ringelsdorf-Niederabsdorf

Hohenau/March

Hoheneich

Raasdorf

BRUCK/LEITHA

Scheiblingkirchen-Thernberg

Katzels-dorf

Erlach

Winklarn

Seefeld-Kadolz

Sonntagberg

Hoch-wolkers-

dorf

St.Georgen/Leys

Mannersdorf/Leithag.

Feistritz/Wechsel

Tattendorf

Pfaffenschlag

Schwarzen-bach

Altlichten-warth

Könings-brunn/

Wagram

Waidhofen/Thaya-

Land

Waidmanns-feld

Würflach

Wolfsgraben

Leopoldsdorf/Marchf.

Aggs-bach

Hochneukirchen-Gschaidt

Schrattenberg

St.Bernhard-Frauenhofen

Loosdorf

Bischofstetten

Weißen-kirchen/P.

Lengenfeld

Pillichs-dorf

Straß/Straßer-tale

Ebergassing

Blinden-markt

Markt Piesting

Groß-Schweinbarth

Gerers-dorf

Wartmann-stetten

St.Martin-Karlsbach

Schönbühel-Aggsbach

Walpers-bach

Großriedenthal

NEUN-KIRCHEN

Großebers-dorf

St.Georgen/Ybbsfeld

Neusiedl/Zaya

Sollenau

Petronell-Carnuntum

Kirnberg/Mank

Kasten/Böheimk.

Maria-Anzbach

Hundsheim

Hohen-ruppers-

dorf

Velm-Götzend.

Rohrbach/Gölsen

Hauslau-Maria Ellend

Markgrafneusiedl

Schott-wien

Göttlesbrunn-Arbesthal

Sitzenberg-Reidling

Mönich-kirchen

Ulrichs-kirchen-

Schleinbach

Zelking-Matzleins-

dorf

Statzen-dorf

Hagenbrunn

Stetten

Guntrams-dorf

Weinburg

Bad Fischau-Brunn

Kaltenleutgeben

Schwadorf

Grimmen-stein

König-stetten

Leobers-dorf

Sooß

Vösen-dorf

Maria Taferl

Bad Schönau

Bisam-berg

Laxen-burg

Breiten-au

Weißenkirchen/Wachau

Aderklaa

Nußdorf/Traisen

MÖDLING

Weissenbach/Triesting

Herrn-baum-garten

Rauchen-warth

Parbas-dorf

Enzers-feld

Oed-Öhling

Groß-Engersdorf

Marbach/D.

Glinzen-dorf

Traisen

Kotting-brunn

Perchtolds-dorf

Markers-dorf-

Haindorf

Enzen-reith

Enns-dorf

Ober-walters-

dorf

Enzesfeld-Lindabrunn

Furth/Göttw.

Tees-dorf

Mittern-dorf/F.

Altendorf

St.Marga-rethen/S.

Therersien-feld

Raach/Hochgeb.

Matzendorf-Hölles

Eich-graben

Schön-kirchen-Reyersd.

Palternd.-Dober-

mannsd.

Semmering

Weikersdorf/Steinfeld

Haunold-stein

Schratten-bach

Kematen/Ybbs

Willendorf

Inzersd.-Getzersd.

Seebenstein

Otterthal

Hirschbach

Strass-hof/

Nordb.

Pfaffstätten

Wöllersdorf/Steinabrückl

Lang-enzers-

dorf

Neustift-Inner-

manzing

Rohren-dorf/Kr.

Stratzing

Judenau-Baum-garten

Zeisel-mauer-Wolfp.

Schönau/Tr.

Dietmanns

Brunn/Geb.

Winzendorf-Muth-manns

dorf

Zwölf-axing

BadDeutsch-Altenb.

KORNEU-BURG

Neumarkt/Ybbs

Krummnußbaum

Grafenbach-St.Valentin

Laab/Walde

Bieder-mannsd.

Mautern/Donau

Manns-dorf/

Donau

Groß-hofen

Günsels-dorf

Albern-dorf/

Pulkau-tal

Schwarzau/Steinf.

Leo-polds-dorf

Wr.Neudorf

Unterstinkenbrunn

Andlers-dorf

Höflein/HohenWand

Natschbach-Loipersb.

Wieselburg

Gresten

Klein-Pöchlarn

Gumpolds-kirchen

St.Corona/Wechsel

Hen-ners-dorf

Amaliend.-Aalfang

Gnadendorf

Gieß-hübl

Gramat-neusiedl

Persen-beug-

Gottsd.

Klein-Neusiedl

Thomas-

Lanzen-dorf

Zellern-dorf

Aspang-Markt

Grün-bach/

Schneeb.

leis

Prinzers-dorf

Mucken-dorf-

Wipfing

Maria Enzersdorf

Buch-bach

Felixdorf

Blumau-Neurißhof

Haders-dorf-

Kammern

Petzen-kirchen

Golling/Erlauf

Hirten-berg

Wimpassing/Schwarzatal

Maria-Lanzend.

96

14

5

16

8

3

10

7

18

15

1

17

2

11 413

12

AMT DER NÖ LANDESREGIERUNG

LEADER Regionenin NÖ 2007-2013

´0 10 20 30 405 Km

Gruppe Raumordnung, Umwelt und Verkehrhttp://www.noe.gv.at

Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Urhebers

S t e i e r m a r k Quelle:Verwaltungsgrenzen:Bearbeitung:E-mail:Datum:

Amt der NÖ Landesregierung (SIS, LF3)BEV, Gr.L, 1080 Wien, NÖGISMag. Roman Dangl - [email protected]

1...Elsbeere Wienerwald

2...Römerland - Carnuntum

3...Bucklige Welt - Wechselland

4...Donauland-Traisental - Tullnerfeld

5...Kamptal - Wagram

6...Kulturpark Eisenstraße Ötscherland

7...Marchfeld

8...Moststraße

9...Mostviertel-Mitte

10...Niederösterreich Süd

11...Südliches Waldviertel - Nibelungengau

12...Triestingtal

13...Wachau - Dunkelsteinerwald

14...Waldviertler Grenzland

15...Waldviertler Wohlviertel

16...Weinviertel Ost

17...Weinviertel - Donauraum

18...Weinviertel - Manhartsberg

B u r ge n l a nd

U n g a r n

W i e n

O b e r -ö s t e r r e i c h

Ts c he c h i s c h e R e p u b l i k

S l o w a k e i

„Was ist LEADER?“ LEADER-Region Südliches Waldviertel – Nibelungengau

4

LeadeR ist ein seit 1991 bestehendes Förderprogramm der europäischen Union, welches die entwicklung der ländlichen Regionen als aufgabe hat.

Page 4: Eine Region im Aufbruch · 2020. 11. 19. · sen. Gewaltige ufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive a entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt

Gemeinden: 33 einwohner: ca. 50.000 aktueller Projektstand: 309 ProjekteProjektfördersumme: € 11.363.453,–Projektvolumen: € 40.884.334,–durchschnittlicher Fördersatz: 27,79 %(Die Zahlen beziehen sich auf die von der LAG geprüften Projekte.)Erwerbstätige am Wohnort: 21.134 Personen davon 12.689 männliche und 8.445 weibliche erwerbstätige

Aktive Betriebsstandorte nach Sektionen (2006)Gewerbe/Handwerk 802Industrie 79Handel 1.009Bank & Versicherung 43Transport & Verkehr 178Tourismus & Freizeitw. 401Information & Consulting 218Land- u. Forstwirtsch. Betriebe 3.106 (Stand: 2006)Zahlen beziehen sich auf die Erstellung der Strategie 2007 – 2013, daher werden die Zahlen aus 2006 verwendet.

Demografische Entwicklung in den Gemeinden der Leaderregion Zuwanderungen: seit 2002 insg. 18.036 abwanderungen: seit 2002 insg. 17.876

In den letzten 10 Jahren gab es in 2 Jahren eine positive Wanderungsbilanz.Positiv durch Zuwanderung: Ybbs: etwa 400 Personen, Pöchlarn: 525 Personen Negativ durch abwanderung: Ottenschlag: 104 Personen, dorfstetten: 59 Personen, Golling: 135 PersonenGeburten im Jahr 2011: 420 (Stand: 2011)

Die strategischen Säulen der LES Südliches Waldviertel und Nibelungengau sindHier sind die jeweiligen Projekte aufgeteilt in Landwirtschaft, Tourismus und Kultur 149 ProjekteGesamtsumme: 6.081.365,70Fördersumme: 2.703.779,75

Bildung: 14 Projekte Gesamtsumme: 1.094.804,14Fördersumme: 824.627,04

Wirtschaft / Energie / Holz: 146 ProjekteGesamtsumme: 20.445.133,–Fördersumme: 44.646.346,15

6 7

Steckbrief

Nebenwohnsitze (2008)

Veränderung der Nebenwohnsitze (2001 – 2008)

Geburtenbilanz (2007 – 2011)

Page 5: Eine Region im Aufbruch · 2020. 11. 19. · sen. Gewaltige ufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive a entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt

Wir befinden uns gerade am ende der aktuellen Förder-periode der europäischen Union für den Zeitraum bis 2013. Mit Beginn 2008 haben wir als Region den Zugang zu den Geldmitteln aus diesem Fördertopf bekommen. Seither konn ten wir an vielen interessanten Projekten auch arbeiten.

LeadeR bedeutet „Förderprogramm zur entwicklung der ländlichen Räume“. Gerade in unserer Region werden wir die nächsten Jahre noch viele Herausforderungen zu bewältigen haben. Gemeinsam schaffen wir mehr!

Nur mit dem Mitgliedsbeitrag von rund zwei euro pro ein-wohner und Jahr kann jeder mit Hauptwohnsitz, Firmensitz oder Vereinssitz in einer der Mitgliedsgemeinden Projekte einreichen. Gefördert werden Projekte, die unserer ländlichen entwick-lungsstrategie, bzw. der Strategie des Landes NÖ und den Verordnungen der eU-Kommission entsprechen. derzeit arbeiten wir gerade an der entwicklung der neuen Regions-strategie für den Zeitraum 2014 – 20. die Geldmittel für die-sen Zeitraum wurden bereits im europäischen Parlament be-schlossen.

Unsere Region hat es durch enge Zusammenarbeit und Ko-operation untereinander geschafft, zu den erfolgreichsten Regionen in ganz Österreich zu gehören und pro Kopf gemäß höchste Förderquoten zu erzielen.

In unseren 33 Mitgliedsgemeinden wurden in den fünf Jah-ren 309 Projekte mit einer Projektsumme von € 40.884.334,55 in unserem Regionsparlament positiv beurteilt und dem Land Niederösterreich zur Genehmigung, bzw. der aMa zur auszahlung vorgelegt. dabei wurde es den Projektanten er-möglicht, direkten oder indirekten Zugang (z.B. durch Koope-rationen) zu € 11.363.453,47 an Fördermitteln, aus dem für Regionen reservierten LeadeR-Budget zu bekommen.

8 9

Gesamtförderung

ab- und Zuwanderungen treten üblicherweise in bestimm-ten Lebensphasen vermehrt auf: ausbildung, erwerbstätig-keit, Familien gründung oder Ruhestand haben auswirkun-gen auf den Wohnstandort, und es kommt vermehrt zu einer Verlagerung des Wohnstandortes. abbildung 6 zeigt den altersspezifischen Wanderungssaldo (nach absoluten Zah-len) der letzten 5 Jahre für die LeadeR-Region. die schwarze Markierung zeigt den Gesamtsaldo: deutlich zu erkennen ist ein stark negativer Saldo in den jungen altersgruppen von etwa 18 bis 30 Jahren, ein positiver Saldo ab Mitte 30 (jun-ge Familien, wohl auch mit Kindern, wie der positive Saldo in den jüngsten altersgruppen vermuten lässt) und vor allem ein stark positiver Saldo rund um das alter 60. In den älteren altersgruppen kommt es zu einer Stagnation. Beim Betrach-ten der geschlechtsspezifischen Salden fällt auf, dass Frauen einen negativen Saldo im ausbildungsalter bzw. im alter der jungen erwerbstätigkeit zeigen, bzw. auch einen leicht posi-tiveren Saldo im alter der Familiengründung.

die altersspezifische Komponente der Wanderungen hat auswirkungen auf die altersstruktur. Wandern Personen in den jungen altersklassen ab, führt das zu einer verstärkten alterung der Bevölkerung. der altersspezifische Wande-rungssaldo lässt vermuten, dass die LeadeR-Region von jun-gen Menschen vor allem für ausbildungszwecke, aber auch erwerbszwecke verlassen wird. Zuwanderung gibt es vor al-lem zum Zwecke der Familiengründung, aber auch als Wohn-sitz für den Ruhestand.

Beim Betrachten der Salden der einzelnen Gemeinden zeigen sich Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede. die Quanti-täten auf Gemeindeebene sind zwar (obwohl in einem Fünf-jahres-Intervall betrachtet) relativ gering und sind damit für die folgenden Jahre eher unrepräsentativ, weil sie sich auch schnell verändern können, dennoch gibt es eindeutige Mus-ter in den einzelnen Gemeinden. albrechtsberg an der Gro-ßen Krems, Münichreith-Laimbach, Bärnkopf, St. Oswald, Kot-tes-Purk oder Sallingberg zeigen beispielsweise ein ähnliches Muster wie die gesamte LeadeR-Region: In den jugendlichen altersklassen gibt es einen stark negativen Saldo und wieder positivere Salden ab dem Familiengründungsalter.

dadurch ergeben sich für die Region zahlreiche Chancen und Möglichkeiten. auf Grund dieser Tatsache findet die demo-grafische entwicklung einen eigenen Schwerpunkt in unse-ren Planungen für 2014 – 2020.

Wanderung nach Alter und Geschlecht

Investitionen bedeuten eine Sicherung und Stärkung des ländlichen Raumes.

Wanderungsbilanz (2007 – 2011)

Page 6: Eine Region im Aufbruch · 2020. 11. 19. · sen. Gewaltige ufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive a entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt

Pädagogische Bildungsmaßnahmen für Kinder und Jugendliche in der Leaderregion

da das Verständnis von Kindern für landwirtschaftliche Themenstellungen oft äußerst mangelhaft ist und das Be-wusstsein für den Wert der Lebensmittel schon sehr früh geschaffen werden sollte, wurde das Projekt „Schule am Bauernhof“ ins Leben gerufen.

01bildung

„Schule am Bauernhof“

Schule – einmal anders erleben!

die Kinder können so vor Ort einen direkten einblick in die heimische Landwirtschaft bekommen. das Klassenzimmer wird sozusagen gegen die freie Natur getauscht, hier wird lebendiges und lebensnahes Lernen gefördert. da die SchülerInnen hier selbst aktiv werden müssen, wie z.B. beim anbau, der ernte, beim Füttern der Tiere usw., lernen sie die Herkunft der Produkte des täglichen Lebens ken-nen und schätzen. dadurch können sie letztendlich auch ökologische, ökonomische und soziologische Zusammen-hänge verstehen, und der Bezug zum eigenen Konsumver-halten wird gefördert.

das angebot „Schule am Bauernhof“ kann von allen Schu-len in NÖ und Wien in anspruch genommen werden. die Kurse selbst werden in LeadeR Regionen abgehalten. die Programme variieren je nach Betrieb und werden auf al-ter und Interessen der TeilnehmerInnen abgestimmt. alle Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren und Behinderte ohne altersgrenze können an diesem Programm teilneh-men.

Gefördert wurden 5 Projektemit einer Gesamtsumme von € 7.725,00 und einer geförderten Summe von € 7.622,54.

10 11

© P

etra

Sch

mid

t

© G

eorg

Wal

ter

© Rita Köhler

© P

etra

Heg

ewal

d

Page 7: Eine Region im Aufbruch · 2020. 11. 19. · sen. Gewaltige ufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive a entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt

Personen, die im LeadeR-Geschehen aktiv mitwirken, sol-len daher über LeadeR begünstigten Zugang zu maßge-schneiderten Qualifizierungsangeboten haben.

Bildung ermöglicht eine Schaffung und den erhalt von arbeitsplätzen und ist ein weiterer wichtiger Schritt für die erhöhung der Wertschöpfung in der Region sowie der Steigerung des Selbstbewusstseins der Bevölkerung. Somit kann auch eine Verringerung der abwanderungszahlen an-gestrebt werden. des weiteren führt die Möglichkeit zum Besuch von diversen Veranstaltungen zu einer erhöhung der erwerbsquote bei den Frauen. Zu erwähnen wäre, dass sich bei den touristischen Seminarangeboten hauptsäch-lich Frauen angemeldet haben.

die Leaderregion Südliches Waldviertel - Nibelungengau hat in dem Konzept zur Lernenden Region und in dem erst-konzept zur Qualifizierung in der Periode 2007 – 13 folgen-de Schwerpunkte im Qualifizierungsbereich gesetzt:

• Qualifizierungsverbund 1: Schwerpunkt Tourismus und Gesundheit. Projektzeitraum 2008 und 2009/10

• Qualifizierungsverbund 2: Schwerpunkt Qualifizierung für KMU und angestellte in

leitenden Positionen. Projektzeitraum 2010 bis 2012

• Qualifizierungsverbund 3: allgemeine Qualifizierung für arbeitnehmer (arbeiter und angestellte), die sich beruflich weiterentwickeln möchten. Projektzeitraum 2012 bis 2014

01 bildung

Qualifizierungsinitiativen

„Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung, keine Bildung“

Laufende Qualifizierung ist eine wesentliche Investition in die Zukunft und gerade in struk-turschwachen Regionen ein Schlüsselfaktor für Qualitätssteigerung im Wettbewerb.

Qualifizierungsmodule sind neben klassischen Kursen auch Vorträge, Workshops, exkursionen oder regionale Tagun-gen. Sämtliche von den LaGs organisierten Maßnahmen werden in der Region durchgeführt (ausgenommen ex-kursionen), zum Teil zielgruppenspezifisch, zum Teil quer durch die Branchen und Themen. Neben Zeit- und Kosten-ersparnis für die Teilnehmer ergibt sich damit ein produk-tiver Zusatznutzen durch die Kommunikation unter den Teilnehmern aus der Region. Für Schlüsselkräfte (Projektlei-ter, LaG-Manager, ....) ist auch die Teilnahme von Qualifizie-rungsangeboten außerhalb der Region förderbar.

Maßgebend für die Konzeption der Qualifizierungsthemen ist der regionale entwicklungsplan der einzelnen LeadeR-Gruppen. Über die gewählten Strategien und Maßnahmen wurde ein Projekt- & Zielgruppenbezug zu den Themen abgeleitet. die gewählten Themen wurden durch eine Be-darfserhebung bei den gewünschten Zielgruppen abgesi-chert.

Gefördert wurden 3 Projektemit einer Gesamt summe von € 487.440,00 und einer geförderten Summe von € 389.952,00.

12 13

Page 8: Eine Region im Aufbruch · 2020. 11. 19. · sen. Gewaltige ufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive a entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt

Die zu verzeichnenden Erfolge bisher waren:• Anhand der im Netzwerk vertretenen Volkshochschulen

war eine evaluierung möglich, da die Bildungsanbieter (Ybbs/d., Pöchlarn und Südl. Waldviertel) eine jährliche Statistik durchführen. es konnte eine Steigerung der Teil-nehmer/innen erzielt werden.

• Auch die anderen Bildungsanbieter konnten eine Steige-rung erzielen, bzw. besuchten Teilnehmer/innen aus ande-ren Orten der Leaderregion die Kurse und Veranstaltungen.

• Durch das persönliche Engagement und den Austausch der erfahrungswerte unter den Netzwerkpartnern wurde unsere Lernende Region noch mehr geprägt.

• Da die Einwohnerzahl im ländlichen Raum nicht steigt, wird Netzwerk – Kooperation immer wichtiger.

• Die gemeinsame Plattform ermöglicht eine Stärkung der Bildungsangebote und der Bildungsanbieter.

• Die Bildungsanbieter bleiben eigenständig. (z.B. bei Kurs-angebot und Kostenkalkulation). Sie sind freiwillig im Netz-werk und in den Projekten tätig!

• Eine Netzwerkbetreuung ist wichtig. Eine Anlaufstelle/eine ansprechperson in der Region zum Thema erwachsenen-bildung hat sich positiv bewährt.

Gefördert wurden 5 Projekte mit einer Gesamtsumme von € 520.870,00 und einer geförderten Summe von € 397.052,50.

Wichtig sind erfahrungsaustausch und Vernetzung. das Projekt wurde nicht im gesamten Gebiet der Leaderregion durchgeführt, sondern als Pilotprojekt in der Kleinregion Ökoregion Südliches Waldviertel gestartet.

das Ziel war, die Bildungsmöglichkeiten in der Region zu fördern. ein weiterer Scherpunkt war, die Bürgerinnen und Bürger in der Region für wichtige Fragen der regionalen Zukunftssicherung und Nachhaltigkeit zu sensibilisieren, zu interessieren und sie daran zu beteiligen. In diesem Pro-jekt wurden die Themen Bildung und nachhaltige entwick-lung der Region mit der Zielgruppe der Jugendlichen aus der Region behandelt.

In Kooperation mehrerer Lernenden Regionen in Nie-derösterreich mit den Projektträgern (BHW-N.eU, Regional-verband NÖ Mitte) und mit weiteren Projektpartnern (FeN, NÖ. Landesakademie, ÖIeB) wurde auf Basis der vorhan-denen BHW-Bildungsdatenbank die Bildungsdatenbank www.lernende-gemeinde.at entwickelt.

01 bildung

14 15

Lernende Regiondie Lernende Region Südliches Waldviertel und Nibelungengau setzte mit dem Projekt „Jugend-aktiv in der Region“ einen besonderen Schwerpunkt bei der Zielgruppe der Jugendlichen in den Gemeinden.

© Markus Jürgens

© Jo

hann

Kau

fman

n

Page 9: Eine Region im Aufbruch · 2020. 11. 19. · sen. Gewaltige ufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive a entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt

02tourismus

16 17

Urlaub am Bauernhof

Inhalatorium Gutenbrunndas Freiluftinhalatorium (urspr. „Gradierwerk“) findet seine Wurzeln in der Salzgewinnung, heutzutage wird jedoch ein weiterer Nutzen daraus gezogen. durch die herabrieselnde Sole (Meersalz aufgelöst in Wasser) wird die Luft in der Nähe des Gradierwerks mit Salz ange-reichert, die Wassertröpfchen binden Partikel in der Luft. Im Gradier-werk Gutenbrunn rieselt über ein Bündel Tannenreisig salzhaltiges Wasser. dabei werden ätherische Öle frei, die eingeatmet werden. diese Luft ist, trotz der Lage im Binnenland, mit dem Klima am Meer vergleichbar. damit wird im Freiluftinhalatorium die Luft "mittel-meer-ähnlich" und ist für jeden Menschen, egal welchen alters, zu empfehlen. durch das einatmen salzhaltiger Luft werden die atem-wege befeuchtet und die Schleimhäute der atemorgane positiv be-einflusst. des Weiteren besitzen die feinen Salzkristalle eine sekret-lösende Wirkung, die die atemwege intensiv von Bakterien reinigen und die Schleimhäute abschwellen lassen. die Bronchien werden erweitert und die atmung erleichtert. Viele Ärzte empfehlen aus die-sen Gründen einen längeren aufenthalt am Meer oder in Kurorten, welche sich den effekt der Gradierwerke zu Nutzen gemacht haben.

Neben der Schaffung neuer touristischer Infrastruktur, trug dieses Projekt auch zur etablierung der Region als Gesundheitsregion bei. die Gemeinde übernimmt alle anfallenden Kosten, sowie die War-tung und Pflege der gesamten anlage. Von Mai bis Oktober wird den Besuchern kostenloser eintritt gewährt, über eine freiwillige Spende ist die Gemeinde jedoch immer erfreut. die Konsumation dieses an-gebots ist für jeden Menschen zu empfehlen, eine aufenthaltsdauer von nur 30 – 60 Minuten ruft bereits einen bronchienerweiternden und reinigenden effekt hervor.

Gefördert wurde das Projekt über Regionlaförderung. die Unterstützung der Projektentwicklung erfolgte über LeadeR. Investitionssumme € 140.000,00. Geförderte Summe € 70.000,00 (Regionalförderung).

So führt z.B. Familie Kreutzer einen landwirtschaftlichen Betrieb mit 5 ha acker, 8 ha Grünland und 3 ha Wald, weiters etliche Milch-kühe, Rinder, Schweine und Kleintiere. ein großer Teil der Vermie-tungen betrifft die Beherbergung von Schullandwochen.

durch die Schaffung von etlichen Zimmern mit höherem Standard, konnte auch ein entsprechend angemessener Preis lukriert wer-den. durch den Umbau konnte man die Bindung zu den Stamm-gästen forcieren und auch die anzahl der Nächtigungen steigern.

das Ziel dieses Projekts war die erhaltung des Nebenerwerbs der Familie Kreutzer, da dies ein wichtiges Zusatzeinkommen für den Betrieb darstellt.

Gefördert wurden 4 Projekte, mit einer Gesamtsumme von € 215.277,00 und einer geförderten Summe von € 52.187,75.

Landwirtschaftliche Betriebe konnten ihr Urlaub am Bauernhof-angebot durch diese Förderschiene aus-bauen bzw. deren Qualität verbessern.

Page 10: Eine Region im Aufbruch · 2020. 11. 19. · sen. Gewaltige ufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive a entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt

einige Betriebe und auch Gemeinden des Nibelungengaus erkannten das und schlossen sich zu einer aRGe zusammen. aufgrund dessen, hat die destination donau 2008 ein „Kon-zept zur Neupositionierung des Nibelungengau“ für den Ni-belungengau als Projektträger über LeadeR eingereicht. Nun werden alle Teilprojekte umgesetzt.

Teilprojekte bisher waren und sind:• Wanderwegmäßige Erschließung des Nibelungengaus mit

anbindung zum donausteig und Welterbesteig in einheit-licher CI.

• Aufbau und Entwicklung eines Bewegungsstreckennetzes• Zusammenführende Entwicklungsaktivitäten bei der Tourismusstelle Ybbs/d.• Sicherung eines langfristig, wettbewerbsfähigen touristi-

schen Ganzjahresangebotes im Nibelungengau• Langfristige Gästebindung und Erhöhung der Wiederbesuchsrate• Steigerung des Bekanntheitsgrades der Region Wachau –

Nibelungengau – Kremstal• Forcierung der Themenorientierten Kooperationen im

donauraum auf betrieblicher ebene• Weitere Bewusstseinsbildung bei den touristischen

Leistungsträgern, Sensibilisierung auf Gästewünsche und Kundenbedürfnisse mit augenmerk auf spezielle regionale angebote

• Rahmenprogramm in Verbindung mit buchbaren Packages durchgeführt• Entwicklung diverser Maßnahmen zur Identitätsstiftung

innerhalb der Region durch gemeinsames Logo und Slogan „Lebensgefühl donau“• Steigerung der regionaltouristischen Wertschöpfung

sowie eine Positionierung der Region in den Segmenten ausflugs-, Natur- und Kulturtourismus

• ein zentrales Regionswerbemittel (Überblicksfolder) mit Vorstellung der Wanderrouten und der regionalen Betrie-be wurde entwickelt

• Informationstafeln mit QR-Codes und Infostellen an gut frequentierten Plätzen, für die darstellung der jeweiligen ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten wurden aufgestellt

• Integration der Rundtouren sowie die Nibelungengau-Weitwanderwege auf die regionale Homepage sowie in bestehende Tourenplaner.

es wurde ein Bewegungsstreckennetz zur Nutzung für Wande-rer, Walker, Radfahrer und auf gewissen abschnitten teilweise auch für Läufer und für Familienausflüge mit Kindern entwi-ckelt. anknüpfend an den niederösterreichischen Welterbe-steig Wachaun wurde mittels einer durchgängigen Wander-route die Verbindung zum oberösterreichischen donausteig geschaffen.

Gefördert wurden bisher 3 Projektemit einer Gesamt summe von € 680.320,00 und einer geförderten Summe von € 291.700,00.

18 19

02 tourismus

Touristische Neupositionierung Nibelungengau

Im Nibelungengau gibt es ausgezeichnete Potentiale in der touristischen Vermarktung der landschaftlichen Schönheit. diese wird derzeit jedoch kaum genutzt.

Die Donau bietet mit der sanfthügeligen Landschaft, ihren Wasserwegen, histori-schen Sehenswürdigkeiten und idyllischen Weingärten eine Vielzahl von Aus-flugsmöglichkeiten und ein reichhaltiges Angebot für Sportler & Wanderer.

Foto

: Pau

lwip

Page 11: Eine Region im Aufbruch · 2020. 11. 19. · sen. Gewaltige ufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive a entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt

Gleichzeitig haben sich die angebote im Bereich ausflug, Kulinarik und Übernachtung erheblich qualitativ gestei-gert. Parallel zu dieser positiven entwicklung werden auch weiterhin neue Bettenangebote geschaffen, die der Tou-rismusentwicklung förderlich sein werden. die Übernach-tungszahlen sind daher stetig im Steigen begriffen.

In den Wintermonaten – hier vor allem in den Monaten Jänner bis März – haben die Beherbergungsbetriebe (mit ausnahme von Gesundheitsbetrieben und Betrieben in Wintersportzentren) erhebliche auslastungsprobleme. Ge-rade für diese Betriebe ist eine Repositionierung des „Wald-viertler Winters“ von großem wirtschaftlichen Interesse.

In Zukunft soll der Winter im Waldviertel noch abwechs-lungsreicher und durch Schaffung neuer angebote inter-essierter Betriebe in den Bereichen Kulinarik/Geschmack, Gesundheit/Wellness und Outdoor/Bewegung gemacht werden. In diesem Projekt soll nun ein neues Gesamter-lebnis „Waldviertler Winter“ für den Wintergast geschaffen werden. die angebotsentwicklung Waldviertler Winter hat Pilotprojektcharakter für ganz NÖ und stellt einen wichti-gen Baustein für die Tourismusentwicklung dar.

diese neuen angebote unter dem gemeinsamen dach „Winter auszeit Waldviertel“ sollen sowohl den Waldviertler Beherbergungsbetrieben, ausflugszielen, Gastronomen als auch den potentiellen Wintergästen Lust auf mehr „Sinnli-chen Winter im Waldviertel“ machen. Kenner schätzen die kleinen Winterparadiese und die beschauliche Ruhe.

durch dieses Projekt können Tourismusbetriebe, die der-zeit wenig auslastung im Winter haben, gut profitieren, daher ist dieses Projekt für die LeadeR Region von großer Bedeutung.

In einer märchenhaften Landschaft kann man neue ener-gie an der frischen Winterluft tanken, die wie ein Jungbrun-nen wirkt.

Gefördert wurde das Projekt mit einer Gesamtsumme von € 80.925,00 und einer geförderten Summe von € 56.647,00.

21

02 tourismus

Winter Auszeitdas Waldviertel hat sich in den letzten Jahren mit seiner Marke „Wo wir sind, ist oben.“ mit einem klaren Bild in den Köpfen der Menschen verankert.

© Erich Keppler

© W

aldv

iert

el To

urism

us/w

ww

.isho

otpe

ople

.at

© W

aldv

iert

el To

urism

us/w

ww

.isho

otpe

ople

.at

© W

aldv

iert

el To

urism

us/w

ww

.isho

otpe

ople

.at

20

Page 12: Eine Region im Aufbruch · 2020. 11. 19. · sen. Gewaltige ufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive a entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt

Wenn ein alter Bauernhof in Sprögnitz innerhalb weniger Jahre zu einem professionell organisierten Produktions- und Verteilungszentrum für Tees und Gewürze wird, dann hat der amerikanische Traum im Waldviertel eine Heimat gefunden. Johannes Gutmann, Geschäftsführer der erfolg-reichen SONNeNTOR Kräuterhandels GmbH, versteht es wie kaum ein anderer, die natürlichen Ressourcen zu nut-zen und neue Würze in die Region zu bringen. Sein enga-gement wurde in den letzten Jahren von der Leaderregion Südliches Waldviertel/Nibelungengau tatkräftig unterstützt und somit ein wichtiger Beitrag zur entwicklung der Region geleistet. „SONNeNTOR lässt nicht nur die regionale Land-wirtschaft wachsen, sondern auch arbeitsmarkt und Tou-rismus profitieren. damit ist das Unternehmen ein Vorzei-geprojekt der LeadeR-Region, auf das wir besonders stolz sind“, so LeadeR Geschäftsführer Thomas Heindl..

03wirtschaft

22 23

Kräuter Sinnes ErlebnisSONNeNTOR steht für Pioniergeist, Kreativität und Heimatverbundenheit. Mithilfe der LeadeR-Region Süd liches Waldviertel/Nibelungengau hat SONNeNTOR Geschäftsführer Johannes Gutmann gezeigt, wie’s geht.

„Man muss an seine Ideen glauben, auch wenn man dafür belächelt wird“

als Chef zu jung, der Betrieb zu klein, in der Branche zu uner-fahren? Stimmt nicht, sagen die Verantwortlichen der Lea-deRregion. Was zählt sind Pioniergeist, gute Ideen und ein Plan, wie sie den Weg vom kreativen Kopf ins Wirtschafts-leben finden. das weiß auch SONNeNTOR Geschäftsführer Johannes Gutmann. Mit zarten 23 Jahren hat er seiner Idee, bäuerliche Bio-Spezialitäten zu sammeln und zu vermark-ten, Taten folgen lassen. „Ich wollte neue Wege gehen, aber nicht in Wien oder einer anderen Stadt, sondern in meiner Heimat im Waldviertel“, so der einstige Bauernsohn. In den anfangsjahren besuchten wenige, zahlenmäßig nicht erfasste Besucher den Produktionsbereich. Heute wird der erlebnisbereich sowie der angeschlossene Shop von etwa 70.000 Personen besucht. dies war nur durch den aus- und Umbau des erlebnisbereiches „Natur für die Sinne“ möglich. Heute zählt Sonnentor zu den touristischen Highlights im Waldviertel. derzeit wird an der Sonnentor- akademie gear-beitet, welche in Kürze eröffnet wird.

Gefördert wurden 3 Projektemit einer Gesamtsumme von € 7.483.200,00 und einer geförderten Summe von € 1.984960,00.

Alle

Fot

os: S

ON

NEN

TOR

Page 13: Eine Region im Aufbruch · 2020. 11. 19. · sen. Gewaltige ufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive a entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt

es besteht die Möglichkeit, Waldviertler Mohnöl, Mohn-schokolade und Mohnkosmetik vor Ort oder in der Otten-schläger Filiale, der Mohnbox, zu kaufen. Im Juli verwan-delt die Mohnblüte die Felder rund um armschlag in ein wogendes weiß-lila-rotes Gemälde. Zu Fuß oder per Pfer-dekutsche kann man das wunderbare Naturspektakel erle-ben. Sonst kann man auf dem interessanten Mohnlehrpfad, im Mohngarten und am Mohnstrudelweg sein Wissen um den Mohn erweitern. Jährlich am 3. Samstag im September findet der traditionel-le Mohnkirtag statt, der immer mehrere tausend Besucher anzieht. die armschläger feiern erntedank beim Mohnkir-tag. alles dreht sich um den Waldviertler Graumohn, den man in traditionellen Marktständen erwerben kann. ange-boten werden des Weiteren verschiedene (Mohn-) Speisen, aber auch Volksmusik und Volkstanz.

24

03 wirtschaft

Mohndorf Armschlag„Mohn erleben“ – das ist das Motto des Waldviertler Mohndorfes armschlag. Um Mohn mit allen Sinnen zu erleben, gibt es eine breite Produktpalette mit dem berühmten „Waldviertler Graumohn“.

die Geschichte des Mohns reicht bis in die Steinzeit zurück. Waldviertler Graumohn wurde zeitweise sogar an der Lon-doner Börse gehandelt. Heutzutage wird er auf einer Fläche von rund 200 Hektar angebaut und macht sich besonders gut in Knödeln, Tatschkerln, Zelten, Strudeln und Nudeln – was bei einer einkehr beim Mohnwirt Neuwiesinger getes-tet werden kann. Seit dem Beschluss 1989, armschlag in ein Mohndorf zu ver-wandeln, wurden bereits viele „mohn“-artige Projekte ver-wirklicht. Mithilfe der Leaderregion Südliches Waldviertel/Nibelungengau und dem Tatendrang der armschläger ist es gelungen, das Potenzial dieses dorfes aufblühen zu lassen. Neben der attraktivierung des Mohnlehrpfades, wurden im LeadeRprojekt der Bauernladen und der Mohnstrudelwan-derweg, sowie einheitliche Stände für die erweiterung des Mohnkirtags angeschafft. ein eigener Mohndorfstoff und ein dorfprospekt wurden entworfen, sowie Flyer gestaltet.

Gefördert wurden 2 Projektemit einer Gesamtsumme von € 90.000,00 und einer geförderten Summe von € 40.000,00.

25

Page 14: Eine Region im Aufbruch · 2020. 11. 19. · sen. Gewaltige ufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive a entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt

eines der ersten Projekte war der Nusspark bei der Ortsein-fahrt, neben der Sportanlage. ein Spielplatz mit Grillstelle wurde errichtet und bietet für „Groß und Klein“ einen wah-ren erholungswert. Getreu dem Motto wurden verschiede-ne Nussbäume, wie Baumhasel, Schwarznuss, Flügelnuss, Hasel- und Lambertnuss sowie drei Walnussbäume ge-pflanzt. entsprechend dem Teil des Ortsnamens „Krumm“ werden die Bäume krumm gezogen.Jedes Jahr am ersten Samstag im Oktober findet das Nuss-fest statt, wo mehrere tausend Besucher zu verzeichnen sind. durch die aktive Mitarbeit von den Vereinen und sons-tigen Organisationen wird dieser Tag rund um die „Nuss“ ein voller erfolg. angeboten wird neben musikalischer Um-rahmung eine Reihe von regionalen Schmankerln. Speziell für Kinder finden Wettbewerbe, wie Nussknacken, Nuss-blochziehen und vieles mehr statt. ein besonderer Höhe-punkt ist auch der jährliche Nusslauf, der Bürger von nah und fern anlockt.

26

Themendorf Krummnußbaum, Thema: „Die Nuss in Krummnußbaum“

03 wirtschaft

In Krummnußbaum dreht sich alles um die Nuss. Bei der Leitbilderstellung 2002 entstand die Idee, das Thema „Nuss“ wieder aufzunehmen und auszubauen.

Vereine und landwirtschaftliche Betriebe bieten das ganze Jahr über einen Korb mit regionalen Nussprodukten an. er beinhaltet Nussbrot, zwei verschiedene Nussliköre, Nuss-marmeladen, Nusshonig, Nussstrudel, etc. die Gastronomie bietet Speisen mit Nüssen an, ein neues Lokal hat sich „Nus-serl“ genannt, jährlich wird ein Nusskalender veröffentlicht. Weitere Projekte zum Thema Nuss sind geplant, wie ein Themenweg oder ein Beleuchtungskonzept, um die Ge-meinde attraktiver zu gestalten.es wird ein starkes Imagebild des Ortes durch das Thema Nuss geschaffen. Seit dem Beschluss 2002 wurden viele ge-meinsame Projekte gestaltet. dies bedeutet einen verstärk-ten Zusammenhalt von dorferneuerung, Wirtschaft und Landwirtschaft, dadurch ergab sich auch eine wesentliche Verbesserung der Kommunikation zwischen verschiede-nen Gruppierungen. auch ein aufschwung bei den ansässi-gen Betrieben ist zu bemerken.

Gefördert wurde das Projekt mit einer Gesamtsumme von € 15.000,00 und einer geförderten Summe von € 10.000,00.

Die Nuss in Krumm-nußbaum ist nicht nur eine touristische Attrak-tion, sondern trägt auch wesentlich zur Stärkung der Identität der Bevöl-kerung mit ihrer Hei-matgemeinde bei.

27

Page 15: Eine Region im Aufbruch · 2020. 11. 19. · sen. Gewaltige ufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive a entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt

In der Region Waldviertel sind zahlreiche Lebensmittel-produzenten verschiedenster art und Größe angesiedelt, die vor allem durch die Qualität der Produkte und ihren Mut zum Geschmack und design bereits überregional sehr erfolgreich sind.

Ziel war es, bestehende GeschmacksanbieterInnen (wie LandwirtInnen – ProduzentInnen – GastronomInnen – tou-ristische anbieterInnen) aus der Region zu vernetzen und damit eine Basis für neue Synergien und eine effizientere Nutzung durch Steigerung des regionalen Lebensmittelan-teils in touristischen Betrieben des Waldviertels zu schaffen. Im Waldviertel haben sich in den letzten 15 Jahren erfolg-reiche Genussprodukte und kulinarische Nischen heraus-gebildet. Gleichzeitig gilt das Waldviertel mit rund 5.000 Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern als Bioregion Österreichs. 2004 wurden Graumohn, Karpfen, erdäpfel und Weiderind als „Österreichische Genussregion“ ausgezeichnet.

„Der Geschmack Wald-viertel wird durch die Menschen, die im Wald-viertel leben, getragen!“

28 29

Geschmack des Waldviertels

03 wirtschaft

durch dieses Projekt bekamen auch die land-wirtschaflichen direktvermarkter die Mög-lichkeit, bessere absätze für ihre Produkte zu finden. dieses Projekt ist die ideale Kombina-tion mit anderen Leaderprojekten aus diesem Bereich. durch eine entwicklung des Tourismus können arbeitsplätze geschaffen und die regio-nalen Ressourcen genutzt werden.

Rund um diese Vielzahl an Genussprodukten haben sich viele kulinarische Initiativen wie z.B. Wirtshaus-kultur, Genießerzimmer, Gustostückerl und zahlreiche beliebte Feste und Kirtage z.B. Weinherbst Kamptal, erdäpfelfeste in Geras und Litschau, abfischfest in Hei-denreichstein, Mohnkirtag in armschlag, Bierkirtag in Weitra und viele mehr etabliert. Geschmack findet sich in touristischen angeboten wieder z.B. aufenthalt mit Weinverkostung bei umliegenden Winzern, Wandern entlang landwirtschaftlicher bzw. kulinarischer Pro-duzenten etc. Kulinarik & Genuss sind heute essenti-elle Bestandteile der Marke Niederösterreich und sind daher aus der angebotsentwicklung für ausflug oder Kurzurlaub nicht mehr wegzudenken. dazu kommt, dass der anteil der Gäste, die „Kulinarik & Genuss“ als primäre Motive für ihre Urlaubswahl ansehen, steigt.

Gefördert wurde das Projekt mit einer Gesamtsumme von € 452.000,00 und einer geförderten Summe von € 316.400,00.

© www.waltergrafik.at

Page 16: Eine Region im Aufbruch · 2020. 11. 19. · sen. Gewaltige ufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive a entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt

30

es war der größte Bau in der Nachkriegsgeschichte Öster-reichs. alleine dieses Kraftwerk lieferte in den 50er Jahren mehr als in ganz Österreich verbraucht wurde.

aufgrund der steigenden Nachfrage von Besuchern wurde auf Initiative einiger Privatpersonen ein Leaderprojekt ent-wickelt. Zu diesem Zweck wurde als erste Phase ein Kon-zept zur erlebnisinszenierung erstellt. In diesem wurden die einzelnen Stationen, das Leitsystem, die einzelnen Be-reiche (empfang, Wartegang, Rechenfenster, Werkstätten-gang, Maschinenraum, Outdoorbereich, Schleusenbereich) und der Zeitplan über den ablauf einer typischen Führung beschrieben. als zweite Phase wurde die Umsetzung dieses Konzepts durchgeführt.

diese ausstellung bietet fantastische eindrücke, begin-nend von der Geschichte in den 50er Jahren, über die Ge-genwart, bis hin zur Zukunft des Stroms aus Wasserkraft.

03 wirtschaft

Touristische Erlebnisinszenierung des Donaukraftwerks Ybbs – Persenbeug

das donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug war das erste Wasserkraftwerk an der niederösterreichi-schen donau und ist das älteste Österreichs.

Heute bildet das Kraftwerk auch ein beliebtes Ausflugsziel am Donau-Rad-wanderweg.

Modelle, Kurzfilm und erlebnisstationen machen es mög-lich, hautnah die Welt des Kraftwerks kennen zu lernen. angeboten werden zwei verschiedene Führungsarten: ei-nerseits die Standardführung, ein einstündiger Rundgang durch das Kraftwerkgebäude (eingangshalle, Wartegang, Maschinenhalle). andererseits die zweistündige Variante mit Besichtigung der Schleusenanlage im anschluss an die Standardführung.

die feierliche eröffnung fand am 12. april 2013 im Betriebs-gebäude statt. die Neugestaltung der ausstellung wurde gut angenommen und erfreut sich großer Beliebtheit. Mit ende 2013 konnte bereits trotz sehr spät begonnener Sai-son der 5000. Besucher gefeiert werden. die ausstellung kann auch mit der NÖ-Card besucht werden.

Gefördert wurde das Projekt mit einer Gesamtsumme von € 250.000,– und einer geförderten Summe von € 150.000,–.

3130

Alle

Fot

os: ©

Ver

bund

Page 17: Eine Region im Aufbruch · 2020. 11. 19. · sen. Gewaltige ufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive a entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt

das Unternehmen Waldviertler Bauernmilch mit Sitz in Biberschlag in der Gemeinde Bad Traunstein wurde 1995 gegründet und ist ein regionaler Produzent von diversen Milchprodukten. da eine ständige Nachfrage dieser Pro-dukte zu verzeichnen ist, und den ansprüchen der Konsu-menten gerecht zu werden, war es dringend notwendig, Investitionen zur Modernisierung der anlage zu tätigen. es wurde aber nicht nur die Modernisierung verfolgt, sondern auch die erhöhung des Produktionsvolumens, dies brachte aber auch höhere Hygienestandards mit sich. Waldviertler Bauernmilch beliefert unter anderem auch die Kurhäuser Ottenschlag und Traunstein mit Bio-Milchprodukten.

Ziel dieses Projekts war es, den sich ändernden Trends bei den Milchprodukten (Light, etc.) nachzukommen. die Pro-duktion von fettreduzierten Produkten war bis dato noch nicht möglich, der Marktanteil dieser Sparte bewegt sich bei etwa 30%. durch den ankauf der neuen Milchbearbei-tungsanlage und Verarbeitungsanlage ist die Produktion verschiedener neuer Produkte möglich – wie zum Beispiel Magerjoghurt, Magermilch, Magertopfen, Obers und Sau-errahm. die erschließung eines neuen Marktes war ein es-sentieller aspekt dieses Projekts. Frische Milchprodukte von der Waldviertler Bauernmilch, zugestellt bis an die eigene Haustüre.

Gefördert wurde das Projekt mit einer Gesamtsumme von € 594.000,00 und einer geförderten Summe von € 118.800,00.

So schmeckt Milch aus dem Herzen des Waldviertels!

03 wirtschaft

Waldviertler Bauernmilch

da sowohl vergangene sowie aktuelle Trends in der Bevöl-kerungsentwicklung (Fertilität, Mortalität und Wanderung), Gesellschaft (alter, Geschlecht, Bildung), Wirtschaft (Land-wirtschaft, Gewerbe, Industrie, Tourismus) und Gemeinden betreffen, ist eine umfassende und analytische Betrach-tung der demografischen Situation eine wichtige Perspek-tive für die Planung der Raumentwicklung. demografische entwicklung – sei es Wachstum oder alterung – birgt so-wohl Herausforderungen als auch Chancen für die Zukunft. analysen können helfen, die Problemstellung sowie die Po-tentiale zu erkennen und zu definieren. Im auftrag der LeadeR-Regionen Südliches Waldviertel – Nibelungengau wurde eine demografische analyse unse-rer Region durch das Institut für Geographie und Regional-forschung der Universität Wien durchgeführt. die entwicklung der Bevölkerung in den Gemeinden der LeadeR- Region, die Zu- und abwanderungsbewegungen, sowie Pendlermerkmale und die wirtschaftlichen Struktu-ren wurden untersucht. Neben der aufbereitung statisti-scher daten wurden exemplarisch Betriebe der Region (wie z.B. Sonnentor Kräuterhandels GmbH, Lebensresort Otten-schlag, Whisky-destillerie Haider, usw.) betrachtet.

Demografie-Check

Ziel dieser Analyse der regionalen demografischen Situation und Ent-wicklung ist die Ausarbeitung einer Planungsgrundlage für den Ein-satz der regionalen Fördermittel sowie eine Hilfestellung zur Vorberei-tung für die kommende Strukturförderperiode 2014 – 2020.

32 33

Alle

Fot

os: ©

Wal

dvie

rtle

r Bau

ernm

lich

die demografische entwicklung bietet unse-rer Region viele Chancen und Möglichkeiten. daher hat sie in der Planung der zukünftigen Strategie eine große Rolle.

Page 18: Eine Region im Aufbruch · 2020. 11. 19. · sen. Gewaltige ufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive a entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt

03 wirtschaft

34

„es klappert die Mühle am rauschenden Bach“. dieses Bild gehört zur Geschichte der Kittel Mühle, denn bereits seit dem 11. Jhdt. wird in Plaika eine Mühle betrieben. die Kit-tel Mühle mahlt seit jeher das Getreide, das aus der Region geliefert wird und liefert das Mehl an Bäckereien, Gastrono-mie und Kaufhäuser in der näheren und weiteren Region. Noch heute wird zu 100% mit der energie des Wassers aus dem eigenen nahe gelegenen Kleinwasserkraftwerk an der erlauf die Mühle betrieben, doch sind die Mahlvorgänge heute hoch technologisiert und alle „per Knopfdruck“ zu bedienen. Um den Bedarf in der Region zu decken, und weiterhin die Zusammenarbeit mit den regionalen Getreidebauern zu gewährleisten, wurde entschieden, zwei Mühlen an einem Standort zu führen. durch die errichtung einer Biogetrei-devermahlung mit Silolagerraum, sowie einer annahme- und Verladungsstelle – gefördert über LeadeR – war es möglich, die arbeitsabläufe immer nachhaltiger zu gestal-ten. das spart Transportwege und ermöglicht eine 100% ökologische Verarbeitung durch Wasserkraft. Mit dem Bau der neuen Mühlenanlage samt neuem Ge-treidesilo stehen nun zwei Mühlensysteme, die komplett getrennt voneinander funktionieren, am Standort in Plaika. Mehle und Mahlprodukte aus konventionell angebautem Getreide in einem Mühlengebäude, Biomehle im anderen. So können an einem Ort die verschiedenen Bedürfnisse der Lieferanten sowie der Kunden zusammengefasst und erfüllt werden. die Zusammenfassung spart an einem Ort viel Zeit und Wege.

Gefördert wurde das Projekt mit einer Gesamtsumme von € 9.700.000,00 und einer geförderten Summe von € 1.455.000,00 .

„Mit der neuen Mühlenanlage den Mehlsilos, Misch- und Lagereinrichtun-gen wurden die Kapazitäten verdreifacht. Und konnte so den weiter steigenden Kundenanforderungen an Produkt vielfalt und Qualität gerecht werden.“

Kittelmühle

Unternehmen wie z.B. Gewerbe-, Händler- und Produk-tionsbetriebe, konnten Beratungsbedarf mit bis zu 48 Std. bei der Region einreichen. dabei musste für folgende The-men im Betrieb Beratungsbedarf bestehen:• Investitionsberatung• Marketing- oder Werbekonzepte • Sanierungskonzepte oder auch• bei übergreifende Konzepten wie z.B. für • Organisationsentwicklung oder auch• bei strategischen Neuausrichtungen

Gefördert wurden 57 Unternehmensberatungenmit einer Gesamtsumme von € 180.800,00 und einer geförderten Summe von € 145.200,00.

Unternehmensberatungen

z.B. Roland Heinzle ist der Spezialist für Honig- und Käseprodukte, Wachauer Weine und Cateringwww.feinkost-heinzle.at Romana Raffetseder, Grab-design mit Herz und Stil www.urnenbox.com

35

Für Betriebe, die Beratungsbedarf haben, wur-de von der Leaderregion ein Beratungsschema in Kooperation mit der WKO angeboten.

Page 19: Eine Region im Aufbruch · 2020. 11. 19. · sen. Gewaltige ufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive a entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt

Biomasse kann in fester, flüssiger oder gasförmiger Form vorkommen und wird zur energiegewinnung (Wärme, Kälte, Strom) wie auch zur Treibstoffgewinnung (Biodiesel, Pflanzen-öle) genutzt.

Zur festen Biomasse zählen holzartige Biomasse wie Wald-restholz in Form von Scheitholz oder Hackgut, Sägerestholz, Holzpellets, Rinde, behandeltes und unbehandeltes altholz, Holz aus Kurzumtriebspflanzen, aber auch halmgutartige Brennstoffe wie Stroh, Getreideganzpflanzen, Chinaschilf und energiepflanzen. Flüssige Biomasse sind Öle (z. B. Raps-öl, Sonnenblumenöl,...), die z.B. zu Treibstoffen wie Biodiesel weiterverarbeitet werden. Gasförmige Biomasse wird als Bio-gas bezeichnet und entsteht bei der Vergärung von fester und flüssiger Biomasse wie Mais und Gülle. Biogas wird durch mo-torische Verbrennung zu Nutzenergie umgewandelt.

04energie

36

Biomasseheizungen, Hackschnitzel- und Stückgutheizungen

Die Entscheidung für den Brennstoff Holz ist auch eine für den Klimaschutz!

Hackschnitzelheizungen sind vor allem in ländlichen Regionen mit einem hohen Waldanteil verbreitet. diese sind im Vergleich zu Öl- oder Gasheizungen derzeit ab einem Leistungsbedarf von 20 kW wirtschaftlich sinnvoll und eignen sich deshalb vorzugsweise für größere altbauten, Mehrfamilienhäuser oder Gebäudekomple-xe. die anschaffungskosten sind in der Regel deutlich höher als bei herkömmlichen Öl-, Pellets-, oder Gasheizanlagen. die Brennstoff-kosten hingegen sind sehr viel niedriger als bei letztgenannten.

Welche Vorteile entstehen dadurch? Wer dauerhaft Heizkosten sparen möchte, wechselt auf den nachwachsenden Brennstoff Holz. die Preise für Holz entwickeln sich seit Jahren stabil und sind weitge-hend unabhängig von den Weltmarktpreisen für erdöl und erdgas.

Versorgungssicherheit: Holz wächst – auch geografisch. europa-weit nehmen die Waldflächen und damit auch die verfügbare Men-ge des Brennstoffes Holz stetig zu. Jährlich wächst in den Wäldern mehr Holz nach, als genutzt werden kann. Holz wird daher dauer-haft in ausreichender Menge als Brennstoff zur Verfügung stehen. eine zusätzliche absicherung sind die energiehölzer wie Weiden oder Pappeln, die auf landwirtschaftlichen Nutzflächen wachsen.

das Klima schützen: Heizen mit dem nachwachsenden Brennstoff Holz ist CO2-neutral. das bedeutet, dass bei der Verbrennung nur so viel CO2 freigesetzt wird, wie ein Baum während seines Wachstums aus der atmosphäre aufnimmt.

Zur entwicklung des ländlichen Raumes gehört es nicht nur, die Potentiale in der Land- und Forstwirtschaft wie üblich zu nutzen, son-dern die bisher ungenutzten Sortimente energetisch zu verwerten.

da die land- und forstwirtschaftlichen Produkte durch derarti-ge Heizungen effizienter genutzt werden können, konnten unter bestimmten Umständen derartige anlagen über das LeadeR Pro-gramm gefördert werden.

Gefördert wurden 8 Projektemit einer Gesamtsumme von € 1.814.214,00 und einer geförderten Summe von € 854.040,25.

37

Hackschnitzelheizungen und Stückgutheizungen

als Hackschnitzelheizung wird eine Heizanlage bezeichnet, die mit Holzhackschnitzeln als biogenem Festbrennstoff be-trieben wird. der Brennstoff wird periodisch angeliefert und mittels Zuführeinrichtungen automatisch bedarfsgemäß in die Brennkammer eingebracht. Mit der erzeugten Wärme wird Wasser aus dem Heizkreislauf im Kessel der Hackschnit-zelheizung erwärmt. die Wärmeverteilung erfolgt genauso wie bei anderen Systemen der Zentralheizung durch das er-wärmte Wasser. anders als bei Öl- oder Gasheizungen muss bei Hackschnitzelheizungen ein Warmwasserspeicher in das Heizsystem eingebunden werden, der die im Brennvorgang erzeugte Wärme bis zur Wärmeanforderung durch das Heiz-system verlustarm speichert.

Page 20: Eine Region im Aufbruch · 2020. 11. 19. · sen. Gewaltige ufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive a entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt

38

In der Gemeinde Kirchschlag findet die Trainingsarbeit für Nachwuchsmannschaften aus sechs Gemeinden statt. diese sind Kirchschlag, Kottes-Purk, Ottenschlag, Bad Traunstein, Martinsberg und Gutenbrunn. die Jugendarbeit findet ge-meinsam mit Buben und Mädchen statt, daraus resultierend hat sich in der Zwischenzeit auch schon eine damenmann-schaft gebildet. die Räumlichkeiten im Sporthaus dürfen natürlich auch von diversen Jugendgruppen aus den umlie-genden Gemeinden benutzt werden. die regionale Zusam-menarbeit dieser Gemeinden und Vereine ist in diesem Fall vorbildhaft.

04 energie

Thermische Sanierung des Sporthauses und Jugendsportzentrums in Kirchschlag

Gerade im ländlichen Raum sollte es in jeder Gemeinde einen Ort für Kinder und Jugendliche geben wie z.B. ein Jugendzentrum, einen Sport- und Spielplatz, wo diese ihre Freizeit sinnvoll miteinander verbringen können.

Man trifft sich mit Freunden, chilled oder wird aktiv. Je nach Lust und Laune.

Um alle Potentiale in den ländlichen Regionen nutzen zu kön-nen, kooperierte die LeadeR Region auch mit der dorf- und Stadterneuerung. dadurch konnten auch derartige Maßnah-men über das Leaderprogramm durchgeführt werden. In der Gemeinde Kirchschlag war daher der Umbau und die erweiterung der Sportanlage ein zentrales Thema. da nicht nur die Bausubstanz den heutigen wärmetech-nischen Kriterien nicht mehr entsprach, waren auch die Räumlichkeiten für den derzeitigen Spiel- und Trainingsbe-trieb unzumutbar. So konnte das Gebäude bislang in der Übergangszeit nur mit elektrostrahlern beheizt werden, und in den Wintermonaten wurde die anlage gar nicht be-nutzt. das Gebäude wird nun mittels Fernwärmeleitung mit der Heizungsanlage der Volksschule mitversorgt. die Warm-wasserversorgung erfolgt über die thermische Solaranla-ge. des weiteren wurde der Zugang zum Zuschauerbereich und das erdgeschoß, die Sanitärräume und die WC-anlage barrierefrei ausgeführt und umgebaut. Um das Platzange-bot zu erweitern, wurde das Gebäude aufgestockt. Im erd-geschoß wurde neben einer neuen Kantine mit anschlie-ßender Küche auch noch ein Nebenraum eingebaut.

Gefördert wurde das Projekt mit einer Gesamtsumme von € 78.769,14 und einer geförderten Summe von € 30.000,00.

3938

Page 21: Eine Region im Aufbruch · 2020. 11. 19. · sen. Gewaltige ufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive a entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt

In Österreich gibt es ca. 400.000 Personen, die sich pfer-desportlich betätigen bzw. selbst ein Pferd besitzen. Rund 50.000 Personen sind in Reitvereinen organisiert, viele da-von auch in unserer Region. Zu beobachten ist, dass die Zahl jener Personen, die sich mit Pferden in ihrer Freizeit auf vielfältige art und Weise beschäftigen, kontinuierlich ansteigt. Um diesem Trend nachzukommen, ist es wichtig, in diese Richtung zu investieren und Projekte, die den Frei-zeitsektor „Reiten“ betreffen, zu unterstützen. Gefragt sind demnach Pferdehöfe, die einstellplätze anbie-ten, aber auch die Möglichkeit Reitunterricht zu nehmen, sowie geführte Wanderritte, um die Natur zu erkunden. alle drei aspekte wurden im Projekt „Pferdehof Höfer“ vereinigt.

05landwirtschaft

40

Pferdeboxen Höfer

„Zehn gute Pferde zu bekommen ist nicht so schwer, wie einen Pferdekenner“

Neben der Möglichkeit, das eigene Pferd einzustellen, kann man auch Reitunterricht auf Schulpferden nehmen. auf der anlage befindet sich ein Reitplatz (20 m x 40 m) und ein Round-Pen, das von einstellern genutzt werden kann. „auf das Pferd gekommen“ ist Familie Höfer im Jahr 1999, zuerst mit zwei Pferden, mittlerweile bietet die anlage Platz für 15 Pferde. als einstellplätze dienen die fünf, mithilfe von LeadeR neu errichteten Paddockboxen, mit jeweils 28 m², sowie Offenställe, die Herdenhaltung ermöglichen. Im Zuge dessen wurde auch ein Nebengebäude gebaut, das unterteilt wurde in eine Sattelkammer, Umkleideraum, WC und ein gemütliches Reiterstüberl. Bianca Höfer steht als ausgebildete Pferdewirtin und Übungsleiterin Reiten ihren einstellern mit qualifiziertem Rat zur Seite. es wird alles ge-boten, was das Reiterherz begehrt.

Gefördert wurden 3 Projektemit einer Gesamtsumme von € 248.964,00 und einer geförderten Summe von € 60.802,50.

41

© Michael Rittmeier

© H

. Sie

pman

n

Page 22: Eine Region im Aufbruch · 2020. 11. 19. · sen. Gewaltige ufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive a entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt

ein Kranwagen ist ein fahrbarer auslegerkran auf einem Rad- oder Kettenfahrwerk. Fahrzeugkrane sind unentbehr-liche Helfer für die Forstwirtschaft. Sie kommen dann zum einsatz, wenn keine stationären Krane vor Ort verfügbar sind oder diese auch betriebswirtschaftlichen Gründen nichtverwendet werden können.

Mit einem Krananhänger können die Forstprodukte kos-tengünstig mit jedem handelsüblichen auch in der Land-wirtschaft eingesetzten Traktor aus dem Wald, an ein höher rangiges mit LKW befahrbares Wegenetz befördert werden.

Über Leader wurden Krananhänger von sogenannten Waldwirtschaftsgemeinschaften (WWG) oder Genossen-schaften finanziert. es stand hier der Kooperationsaspekt im Vordergrund. So wurden WWG’s mit bis zu 200 Waldei-gentümern über dieses Förderprogramm unterstützt. Spe-ziell für Klein- und Kleinstwaldbesitzer war diese Kooperati-onsmöglichkeit eine sehr kostengünstige alternative in der Bewirtschaftung.

Gefördert wurden 14 Projektemit einer Gesamtsumme von € 445.600,00 und einer geförderten Summe von € 179.410,00.

42

Kranwägen

die errichtung und der Umbau des niederrangigen Wegenet-zes im ländlichen Raum erfolgte mit Hilfe von Fördermitteln des Bundes, der Länder und dem LeadeR Programm (eU). Für Instandsetzungsmaßnahmen (Generalsanierungen) an Güterwegen nahmen die Wegeerhalter ausschließlich Förde-rungen der Länder in anspruch, nicht aber eU Förderungen. Im eU geförderten Bereich betrug der anteil der Gemeinden neben dem von eU, Bund und Land kofinanzierten anteil zwi-schen 20 % und 42 % der Gesamtbaukosten. der Restbetrag musste vom Interessenten bzw. von den Interessentenge-meinschaften aufgebracht werden. aufgrund von Projektvorschlägen durch diverse Gemeinde-vertreter aber auch Privatpersonen und Unternehmer wurde das Thema „erneuerbare energien“ angesprochen. durch Ko-operationen wollte man die vorhandenen Ressourcen für die energiegewinnung nutzen. In der Region ist sehr viel Holz vor-handen, mit dem viele Betriebe wirtschaften. das Holz kann aber auch für energiegewinnung verwendet werden. einige Projektideen in diesem Bereich waren: Biogasanlagen, Getreideheizungen, Niedrigenergiehäuser, Pyrolyseanlagen, Kooperationen holzverarbeitender Betriebe, die Produktent-wicklung Gewerbetreibender, etc. darin enthalten waren auch Maßnahmen zur dorf und Stadterneuerung, des Natur-schutzes, Forstwirtschaft, Wasserbau und Wegebau.

Gefördert wurden 10 Projektemit einer Gesamtsumme von € 998.000,00 und einer geförderten Summe von € 478.028,00.

05 landwirtschaft

Güterwegedas ländliche Wegenetz ist eine der Voraussetzungen für die Verbindung des landwirtschaftlichen Siedlungs-raumes mit dem Straßennetz des Bundes, des Landes und der Gemeinden. Güterwege können als Lebens-adern bezeichnet werden und sind Grundlage für zeit-gemäße Bewirtschaftung der bäuerlichen Betriebe und zur nachhaltigen Pflege der Kulturlandschaft.

Durch die Erschließung des ländlichen Raumes entsteht eine Erhöhung der Wertschöpfung!

43

© H

. D. V

olz

Page 23: Eine Region im Aufbruch · 2020. 11. 19. · sen. Gewaltige ufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive a entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt

aus Liebe zur Natur begann Karl Frasl bereits in seiner Jugend mit der Bienenzucht. So machte die intensive Beschäftigung mit den Bienen und die absolvierung verschiedener Lehrgänge und Kurse aus dem Hobby bald eine ernsthafte Imkerei, die seit 1994 als Fami-lienbetrieb geführt wird.

am Rande von dorfstetten in 800 m Seehöhe, umgeben von Wäl-dern Wiesen und Hochmooren, liegt das Honighaus. Für den Fortbe-stand der Bienenvölker sorgen Bienenköniginnen aus eigener Zucht. Im donautal sammeln die Bienen schon im Frühjahr Nektar von Frühlingsblumen und blühenden Bäumen. Nach der Frühtracht wird mit den Völkern in Lagen von 600 bis 1000 m Seehöhe gewandert. der Vielfalt von Bäumen, Beerensträuchern und Wildkräutern ver-dankt der Honig von Fam. Frasl seinen aromatischen Geschmack.

aus den verschiedensten Honigsorten werden Met und Fruchtho-nigweine gebraut. aus dem anfallenden Bienenwachs werden Ker-zen von Hand gezogen. Im hofeigenen Laden kann man auch natur-kosmetische artikel und Schafwollerzeugnisse erwerben.

der „Bienenkönig“ Karl Frasl erklärt seinen Besuchern auch gerne wie der Honig ins Glas kommt. eine weitere Besonderheit ist der Me-ditationswanderweg, der am Honighaus an imposanten Felsforma-tionen und Kultplätzen aus alter Zeit vorbeiführt. als Leaderprojekt wurde die Inszenierung der ausstellung, sowie In-vestition in einigen Gebäuden durchgeführt.

Gefördert wurde das Projekt mit einer Gesamtsumme von € 29.694,25 und einer geförderten Summe von € 18.777,00.

44 45

Gemütlich, heimelig, gesellig – so das Motto des traditionsbe-wussten Mostheurigen Spiesmayer in Laimbach. der 1984 aus einer Land-wirtschaft heraus entstandene Familienbetrieb wurde 2006 von Sohn Martin und seiner Gattin Cornelia übernommen und liebevoll aufgebaut. Zweimal im Jahr (anfang Mai und ende august) öffnet Familie Spiesmayer für 11 Tage ihren Gästen ihren gemütlichen Heurigenbetrieb im südlichen Waldviertel: Traditionelle Schmankerl verwöhnen den Gaumen des Ge-nießers mit sorgfältig zubereiteten Gerichten aus hauseigener Produktion. Schweine- und Rindfleisch aus artgerechter Haltung sind ganzjährig über den ab-Hof-Verkauf der Familie Spiesmayer erhältlich.Im Jahre 2008 wurde mit dem ausbau des Heurigenbetriebes begonnen, ein umfangreiches und kostenintensives Unterfangen, das mit Unterstüt-zung durch Thomas Heindl bereits ein Jahr später erfolgreich als Projekt der Leaderregion Südliches Waldviertel/Nibelungengau umgesetzt wer-den konnte. Heute verfügt der Heurigenbetrieb Familie Spiesmayer mit mehr als 150 Sitzplätzen über ein zeitgemäß adaptiertes ambiente und einen barrierefreien Zugang für Senioren und Gäste mit körperlichen ein-schränkungen. an einen neuerlichen ausbau wird gedacht.

Gefördert wurden 4 Projektemit einer Gesamtsumme von € 527.354,00 und einer geförderten Summe von € 129.480,00.

05 landwirtschaft

Imkerei Frasl – ein Bienenparadies mitten im Waldviertel

Das „Waldviertler Bienenparadies“ bietet auch Schafen, Gänsen, Kaninchen, Tauben, Meerschweinchen, Katzen und anderen Tieren ein wunder-bares Zuhause.

Mostheuriger Spiesmayer

„Dank der kompetenten und umfang-reichen Betreuung durch die LEADER-Region konnte der Ausbau unseres Be-triebes viel rascher und unkomplizierter erfolgen – wir können die Leaderregion Südliches Waldviertel/Nibelungengau jederzeit von ganzem Herzen weiter-empfehlen.“, so Frau Spiesmayer.

Page 24: Eine Region im Aufbruch · 2020. 11. 19. · sen. Gewaltige ufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive a entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt

46

als Forststraße bezeichnet man eine für den Verkehr von Kraftfahrzeugen oder Fuhrwerken bestimmte nicht öffentli-che Straße samt den in ihrem Zuge befindlichen dazugehö-rigen Bauwerken, die ausschließlich oder überwiegend als Fahrwege für die Forstwirtschaft, also die Pflege des Waldes und die Bringung des Holzeinschlags und dem wirtschaft-lichen Verkehr innerhalb der Wälder dienen sowie deren Verbindung zum öffentlichen Verkehrsnetz. Forststraßen im Wald sind dabei ein Teil des Waldes.

durch die errichtung einer Forststraße können die forst-wirtschaftlichen Produkte rascher und kostengünstiger aus den Wäldern zu einer höherrangigen Verkehrsanbindung gebracht werden. dadurch werden Produkte auch in be-nachteiligten Gebieten im Vergleich zu verkehrsgünstigen Gebieten wettbewerbsfähiger. Gerade für Klein- und Kleinst-waldbesitzer ist die Förderung für die errichtung einer Forst-straße überlebensnotwendig, da ansonsten der forstwirt-schaftliche Betrieb nicht wirtschaftlich geführt werden kann.

durch das LeadeR-Programm wurden ausschließlich Forststraßen gefördert, wo der Kooperationsgedanke im Vor-dergrund gestanden ist. So wurden z.B. Waldwirtschaftsge-meinschaften oder Genossenschaften mit mehreren Waldei-gentümern gefördert. durch die errichtung einer Forststraße in einer Waldwirtschaftsgemeinschaft wurde auch die Ko-operation und der Zusammenhalt der Waldbesitzer unterei-nander forciert.

Gefördert wurden 24 Projektemit einer Gesamtsumme von € 940.073,00 und einer geförderten Summe von € 376.028,00.

06forstwirtschaft

Forststraßen

47

Für Regionen in besonders peripheren Gebieten, mit ausgesprochen hohem Waldanteil, ist die Errichtung einer Forststraße oft die einzige Entwicklungsmöglichkeit aus dem Programm ländliche Entwicklung.

Page 25: Eine Region im Aufbruch · 2020. 11. 19. · sen. Gewaltige ufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive a entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt

48

der Wochenmarkt Ybbs hat bereits eine langjährige Tradition. Im Rahmen des LeadeR Projekts wurde eine Standortverle-gung durchgeführt, sowie zur besseren erkennbarkeit gleich aussehende Marktstände mit einheitlicher dekoration umge-setzt. Im Rahmen dieses Projekts wurde auch eine ergänzung des Produktsortiments durchgeführt, wodurch aus dem ur-sprünglichen Bauernmarkt ein Feinschmeckermarkt mit brei-ter Produktpalette wurde.

der Ybbser Wochenmarkt wird jeweils von april bis Oktober abgehalten. das vielfältige angebot am Bauernmarkt bietet für jeden etwas. dabei steht das Selbstgemachte aus der Re-gion im Vordergrund. Neben den regionalen Produkten wie Fisch, Fleisch, Käse, Leberkäse, Mehlspeisen, Brot, eier, Obst und Gemüse, Vegetarisches, Honig, Frucht- & Biosäfte, Wein & Mostspezialitäten, findet man auch Kräuter, Gewürze, Tees, Getreideprodukte, Textilien, Pflanzen, Blumen sowie Bier- & Grillspezialitäten der dort angesiedelten Gastronomiebetriebe.

der Ybbser Wochenmarkt wird im Herzen der Innenstadt abgehalten, um die wirtschaftlichen Synergieeffekte voll zu nutzen. Mittlerweile wurde der Markt durch sein reichhalti-ges, kulinarisches angebot und durch diverse Zusatzaktivitä-ten wie Kinderaktionen, Produktschwerpunkte, Spezialstände etc.) zum Treffpunkt für Jung und alt und ist aus dem Ybbser Stadtbild nicht mehr wegzudenken. dieses Projekt trägt ent-scheidend zur Belebung der Ybbser Innenstadt bei.

Gefördert wurde das Projekt mit einer Gesamtsumme von € 45.165,06 und einer geförderten Summe von € 10.385,90.

07kooperationen

Bauernmarkt Ybbs

Diese Stadt hat MEHR zu bieten.

der Verein Initiative Zukunft in Yspertal rief dieses Projekt gemeinsa-me mit dem Bildungsanbieter der Lernenden Region Südliches Wald-viertel ins Leben, das über Leader abgewickelt und gefördert wurde.Inhalte des Projektes waren unter anderem die errichtung eines Netz-werkes für Jugendvereine und Jugendorganisationen und die Jugend-lichen bei der Umsetzung von regionalen Projekten mit individuellen und innovativen ansätzen zu unterstützen. Besonders wichtig war auch der Faktor, die Region als attraktiven Lebensraum für die alters-gruppe 14 – 24jährigen bewusst zu machen. Für diverse Jugendini-tiativen in der Region sollte eine Bewusstseinsbildung und der erfah-rungsaustausch forciert werden. Nach dem Motto „auch die Jugend ist etwas wert“! versuchte man die Jugendlichen im Bereich Jugendarbeit zur Selbstorganisation zu motivieren, um damit die Wertschätzung der Jugend im ländlichen Raum zu erreichen. Gemeinsam wurde ein maß-geschneidertes ganzjähriges Bildungs- und Freizeitangebot erarbeitet. als ergänzung zur NÖ Bildungsdatenbank wurde ein interaktives Bil-dungsprogramm, um die Kommunikation der Jugendlichen unterein-ander im Bildungsbereich (Chat, Foren, etc.) zu ermöglichen, geschaf-fen, bei welcher auch die LeadeR-Region mitbezahlte. durch diverse Workshops, Fragebögen, Informationsveranstaltungen und Vorträge wurden unter einbindung möglichst vieler Jugendlicher die unter-schiedlichsten Themen ausgearbeitet.daraus resultierend entwickelten sich z.B. „Regionaler Jugendtag“, „Ju-gendseite“ auf den Homepages der Gemeinden mit Chat, Blog, Foren zum Thema Bildung, Regionale Jugendzeitung, gedrucktes Programm-heft über regionale Bildungs- und Freizeitangebote innerhalb der Re-gion.

Gefördert wurde das Projekt mit einer Gesamtsumme von € 50.000,00 und einer geförderten Summe von € 32.000,00.

Aus jungen Menschen sollen mündige, engagierte

Bewohner der Region werden, die nach eigenen Maßstäben

leben können und nicht in die Stadt auswan-

dern müssen!

49

Jugend – Aktiv in der Region

Page 26: Eine Region im Aufbruch · 2020. 11. 19. · sen. Gewaltige ufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive a entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt

50

der ländliche Raum soll in seiner kulturellen eigenart nachhal-tig erhalten und gestaltet werden. die eigenständigkeit der dörfer, Gemeinden, Städte und Regionen soll durch Förde-rung der allgemeinheit bei erneuerungs- und entwicklungs-prozessen sowie der entwicklung der eigenverantwortung der Bevölkerung gestärkt werden.

die Förderung sollte ermöglichen, eine Verbesserung für die künftige entwicklung des dorfes zu erarbeiten, ländliche Sied-lungen als Standort land- und forstwirtschaftlicher Betriebe zu erhalten und zu verbessern sowie Wirtschaftserschwernisse land- und forstwirtschaftlicher Betriebe zu beseitigen und de-ren arbeitsaufwand zu verringern.

07 kooperationen

Die Erhaltung, Erneuerung und Ent-wicklung von Orten im ländlichen Raum

durch das LeadeR Programm 2007 – 2013 wurde der Region ermöglicht, auch Maßnahmen der dorferneue-rung umzusetzen. Unter dorferneuerung versteht man Programme, die die baulichen, verkehrstechnischen und kulturellen Verhältnisse in dörfern verbessern sollen.

Die nachhaltige Dorferneuerung umfasst soziale, kulturelle und ökologische Aspekte eines Ortes und ist bestrebt, die Bereitschaft der Bewohne-rInnen wachzurufen, mit ihren eigenen Kräften eine Verbesserung der Lebens-qualität im Ort anzustreben.

Bei diesen Projekten wurde versucht, die ortstypische Bau-substanz ggf. durch Umnutzung zu sichern und das Wohn-umfeld zu verbessern. die dörfliche ökologische eigenart und Vielfalt wurde bewahrt oder wiederhergestellt. die Ortsbild-pflege des dorfes wurde durch diverse dorferneuerungen in die umgebende Landschaft eingebunden.

erfolgreiche Beispiele: donaupromenade Maria Taferl, Mehr-zweckgebäude Sallingberg, verschiedene Kapellen, Sanierun-gen div. Kapellen, Kaltenbrunn, Vorplatz Friedhof arstetten,–, Bärnkopf, Hofamt Priel, verschiedene Ortsplätze in Bad Traun-stein, Grainbrunn, Laimbach- Münichreith …

Gefördert wurden 12 Projektemit einer Gesamtsumme von € 1.323.609,70 und einer geförderten Summe von € 392.819,00.

5150

Page 27: Eine Region im Aufbruch · 2020. 11. 19. · sen. Gewaltige ufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive a entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt

52

Zu den 29 Mitgliedsbetrieben der aRGe Jugendtourismus gehören 17 Beherberger und 12 ausflugsziele. Mit 110.000 Nächtigungen pro Jahr in den 17 Mitglieds-Beherbergungs-betrieben hat sich die 2004 gegründete aRGe Jugendtou-rismus zu einer echten erfolgsgeschichte entwickelt. das Potenzial des Jugendtourismus wurde im Waldviertel früh erkannt. Laut World Tourism Organization UNWTO liegen die Reiseausgaben von Kindern und Jugendlichen welt-weit bei rund 91 Mrd. euro. das entspricht 18 Prozent des Gesamtaufkommens mit steigender Tendenz. die Tätigkeit der aRGe Jugendtourismus ist auch eine Investition in die touristische Zukunft des Waldviertels: denn wer in seiner Jugend positive erfahrungen in einer Ferienregion sam-melte, besucht diese üblicherweise gerne auch als erwach-sener – egal ob mit oder ohne Familie.

die Förderung seitens der Niederösterreichischen Wirt-schaftsagentur ecoplus spielte eine wesentliche Rolle, um die notwendigen Investitionen in die Betriebe zu ermög-lichen. denn das Ziel der aRGe Jugendtourismus ist nicht nur die gemeinsame Vermarktung, sondern auch die lau-fende Weiterentwicklung des angebotes. ausgangspunkt für die erfolgsstory war die evaluierung der Betriebe auf-grund von Mystery-Checks. auch der Umgang der Betriebemit Test-anfragen per Telefon, Post und e-Mail wurde un-tersucht. die ergebnisse dieser aktionen waren die Basis für die Investitionen und jeweils maßgeschneiderten Betriebs-beratungen sowie Mitarbeiterschulungen. Für Josef Scha-den, Sprecher der aRGe Jugendtourismus, steht zudem fest: „Wir haben vom regelmäßigen erfahrungsaustausch

08jugend

Jugendtourismus im Waldviertel weiter im Aufwind

Seit ihrer Gründung im Jahr 2004 arbeitet die aRGe Jugendtourismus im Waldviertel an einer gemeinsamen Strategie mit dem Ziel, Kooperationen und angebote im jugendtouristischen Bereich zu verbessern.

untereinander sehr profitiert. das hat sich natürlich auch positiv auf die Gäste und Besucher ausgewirkt.“ein weiterer Faktor für den erfolg ist die angebotsentwick-lung, die genau auf die Bedürfnisse der preissensiblen Ziel-gruppe angepasst wurde. So wurden beispielsweise als Lösung für die vielerorts nicht vorhandenen öffentlichen Verkehrsanbindungen für jeden Betrieb Programmmodu-le entwickelt, die im Haus, in der nahen Umgebung oder nach einer kurzen Wanderung erreichbar sind. Von der Un-terkunft weiter entfernte ausflugsziele können für den Tag der anreise bzw. für die abreise per Bus eingeplant werden. das reduziert die Gesamtkosten für den Bustransfer und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck. alle angebo-te der Mitgliedsbetriebe sowie weiterer qualifizierter Pro-grammanbieter im Waldviertel werden in einem detaillier-ten Katalog übersichtlich dargestellt.

der Katalog kannkostenlos unter 0800/300350 (gebührenfrei in Österreich) bzw. online unter www.waldviertel.at/jugend bestellt werden.

Gefördert wurde das Projekt mit einer Gesamtsumme von € 21.000,00 und einer geförderten Summe von € 14.700,00.

Viele Kinder und Jugendliche haben bereits unvergessliche Ferienwochen verbracht und konnten nicht nur neue Freunde finden sondern auch viel neu Gelerntes und Entdecktes mit nach Hause nehmen.

53

Alle

Fot

os: ©

ARG

E Ju

gend

tour

ismus

Wal

dvie

rtel

/ww

w.is

hoot

peop

le.a

t

Page 28: Eine Region im Aufbruch · 2020. 11. 19. · sen. Gewaltige ufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive a entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt

54

Qualifizierung für Frauen

09frauen

55

die Projektidee, speziell für Frauen ausgerichtete Seminare zu veranstalten, entstand anlässlich einer Studie vom 14. Jänner 2009, aus der hervorging, dass 9 Gemeinden des Bezirks Zwettl zu den kaufkraftschwächsten Österreichs zählen. das betrifft insbesondere Frauen, die nicht nur we-niger als Männer verdienen, sondern auch vielfach aus dem Wirtschaftsleben ausgeschlossen sind. diese Tatsache hat gravierende soziale Folgen: Niedrigere entlohnung, kürze-re Beschäftigung und langsamer voranschreitende Berufs-laufbahnen erhöhen das armutsrisiko von Frauen. dies hat nicht nur wirtschaftliche auswirkungen für diese Region, sondern verschärft soziale Probleme (z.B. hohe arbeitslo-sigkeit; Überalterung der Gesellschaft; Flucht ins Radikale, vor allem zu extremistischen Gruppierungen, Flucht in ab-hängigkeiten wie z.B. alkohol, drogen, Rauchen; stressbe-dingte Krankheiten wie z.B. burn-out Syndrom, um hier nur einige anzuführen).die Stärkung des Potentials von Frauen wurde in einer Rei-he von Maßnahmen zur Stärkung der Region als prioritär benannt, da sie als Motor der Gesellschaft angesehen wer-den können.Frauen trauen sich oft nicht zu, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, geschweige denn, sich dem Wett-bewerb in politischen Gruppierungen oder Unternehmen zu stellen. das traditionelle Rollenbild der Hausfrau und Mutter, kombiniert mit den beruflichen anforderungen, führen meist zu einer Vernachlässigung der eigenen Be-dürfnisse der Frau bis hin zu einer völligen Überforderung, die oft in depression und burn-out endet.

Ich – Mutter – Beziehung – Beruf, sind die großen Rollenbilder der heutigen Frau!

das Ziel dieser Seminarreihe war die Stärkung des Selbst-bewusstseins, die Übernahme von Verantwortung in der Region/im Unternehmen oder einer politischen Gruppie-rung und behandelte auf die Teilnehmerinnen zugeschnit-tene und anschauliche Beispiele. es wurde speziell auf Leadership eingegangen. Bin ich nur ein Leader, wenn ich mich politisch engagiere oder bin ich ohnehin bereits ein Leader einer Gruppe? In welchem Be-reich übernehme ich bereits Leadership? Und bin ich be-reit, eine Führungsposition im Unternehmen oder in der Politik zu übernehmen? Habe ich bereits alle Tools oder was brauche ich noch, um mir diese Rolle zuzutrauen?

die Trainerinnen wurden aufgrund ihrer hervorragenden fachlichen Qualifikation ausgewählt. Mitberücksichtigt wurde auch der Umstand, dass sie einen Bezug zur Region oder zu einer ländlichen Region haben, um das Wir-Gefühl zu fördern.

Gefördert wurden Projekte mit einer Gesamtsumme von € 195.840,00 und einer geförderten Summe von € 156.672,00.

„Lehre einem Mann, dann lehrst du einem Menschen. Lehre einer Frau, dann lehrst du einer ganzen Gesellschaft!“G A N D H I

© G

.G. B

erlin

Page 29: Eine Region im Aufbruch · 2020. 11. 19. · sen. Gewaltige ufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive a entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt

Vorteile der erdbauweise sind die geringeren Baukosten und die mögliche naturnahe Gestaltung. Vorteil der Beton-bauweise ist der geringere Platzbedarf; das Becken kann auch unterirdisch errichtet werden. Regenrückhaltebecken besitzen meist ein Nutzvolumen von 150–250 Kubikmeter je angeschlossenem Hektar befestigter Fläche, je nach ört-lichen Verhältnissen aber auch mehr oder weniger.

die Wasserrückhaltebecken erhöhen die Lebensqualität im ländlichen Raum und konnten deshalb unter bestimmten Umständen (bei Kooperationen) auch über das LeadeR Pro-gramm gefördert werden. So konnte bei uns beispielsweise die Zusammenlegungsgemeinschaft Walterschlag (im Bezirk Zwettl) ein derartiges Projekt umsetzen. es umfasst die Her-stellung von abflussverzögernden Gräben und Mulden so-wie deren erforderlichen ablaufverrohrungen. durch diese Maßnahmen sind über Jahre hinaus sowohl eine Sicherung der Wasserressourcen, erosionsschutz sowie eine Verbesse-rung des ökologischen Zustandes gegeben.

Gefördert wurden 2 Projektemit einer Gesamtsumme von € 70.000,00 und einer geförderten Summe von € 49.000,00.

die Ziele einer klassischen Flurbereinigung sind im Wesent-lichen die Verbesserung der Produktions- und arbeitsbedin-gungen in der Land- und Forstwirtschaft aber auch im Wein-bau. des weiteren wird dadurch die Landeskultur und deren entwicklung gefördert. daher konnten derartige Projekte auch über das LeadeR Pro-gramm gefördert werden. Flurbereinigungen können auch für den ausbau diverser Straßen, Wegen oder Bahnlinien, bei etwaigen Umweltschutzmaßnahmen wie Renaturierung von Gewässern, Schaffung von Retentionsflächen und Feuchtbio-topen oder durch aufforstung aber auch durch Setzen von Hecken und Baumgruppen durchgeführt werden.durch diese Maßnahmen kann eine bessere Grundstücksaus-formung erreicht werden, die Ökonomische Bodennutzung gewinnt an Bedeutung. die Wegstrecken verkürzen sich bei der Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Grundstücke, dies bringt zusätzlich auch noch eine Sicherung von Lebensräu-men für Fauna und Flora mit sich. der ertrag bleibt trotz ge-ringerem Maschineneinsatz und geringerer arbeitsaufwand gleich, man spart zugleich energie.

Gefördert wurden Projekte mit einer Gesamtsumme von € 230.000,00 und einer geförderten Summe von € 115.000,00.

10umwelt/naturschutz

Wasserrückhaltebeckenein Regenrückhaltebecken (RRB) ist ein künstlich angelegtes Becken, das dazu dient, größere Mengen Niederschlagswasser zu speichern. Rückhaltebecken werden in erd- und Betonbauweise errichtet.

56 57

Flurbereinigungen

Bessere Grund-stücksausformung bedeutet Kosten-senkung in der Landwirtschaft

© Rainer Sturm

Page 30: Eine Region im Aufbruch · 2020. 11. 19. · sen. Gewaltige ufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive a entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt

58 59

Die Planungszyklen der eU verlaufen jeweils in 7 Jah-resschritten. Mit ende 2013 ist der letzte ausgelau-fen. die nächste, zukünftige Phase, kommt: 2014 – 2020.

die eU mit ihren knapp 750 Millionen einwohnern möchte die etwa 2400 ländlichen Regionen gegenüber den städtischen Räumen wettbewerbsfähiger bringen. dadurch soll die abwan-derung in die Städte gebremst und mehr Ressourcen genutzt werden. europaweit konnten gigantische erfolge mit diesen Ini-tiativen erreicht werden.

entwicklungsarbeit ist heute allgegenwärtig, jeder kennt zahlrei-che Beispiele oder ehemalige Projekte. einige Gemeinden sind nun bereits mehr als 10 Jahre im Bereich Regionsentwicklung tä-tig. Viele Projekte konnten bisher umgesetzt werden, noch mehr werden folgen. Tatsächlich aber müssen wir uns die Frage stellen in welchen Bereichen wir uns entwickeln können oder möchten und welche Investitionen in die Region die meisten positiven und gewünschten effekte haben. da es ein genau abgegrenztes Budget für jede Region gibt müssen unsere Potentiale genau un-tersucht und bewertet werden. diese Potentiale werden in eine genaue entwicklungsstrategie für diesen Zeitraum zusammenge-fasst. Sie stellt den Rahmen unserer zukünftigen arbeit dar.ein Gremium aus der Bevölkerung, wir nennen es lokale aktions-gruppe, beschließt diese Strategie mit welcher wir in die nächs-ten 7 Jahre in die Zukunft gehen. Nach dieser werden die Projekte ausgewählt und bewertet, sowie neue entwickelt.

Im Moment sieht es so als ob die Themen Wirtschaft (Landwirt-schaft, Gewerbe, Tourismus), Bildung und demografische ent-wicklung die meisten Potentiale hätten. Gerne können auch Sie sich einbringen. Falls Sie Interesse haben mitzuarbeiten oder Wünsche abzugeben einfach eine e-mail an: [email protected] schicken.

Ausblick 2014 – 2020

Page 31: Eine Region im Aufbruch · 2020. 11. 19. · sen. Gewaltige ufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive a entwicklung der Region voranzutreiben. dieser Projektkatalog gibt

Leaderregion Südliches Waldviertel - NibelungenauUnterer Markt 103631 OttenschlagTel.: +43 (0) 2872 - 200 79 Fax: +43 (0) 2872 - 200 79 [email protected]

Obmann: KR dieter HolzerGeschäftsführung: dI Thomas Heindl

ImpressumHerausgeber: LeadeR-Region Südliches Waldviertel – Nibelungengau.Mit Unterstützung von Bund, Land und europäischer Union.Projektkoordination, Text- und Fotoredaktion: dI Thomas Heindl, Vera SerdinsekFotos: amt der Niederösterreichischen Landesregierung und zur Verfügung gestellt von den jeweiligen Projektpartnern.Lektorat: Margit Straßhofer – www.strasshofer.info, Titelfoto: Stefan HörthGestaltung: www.waltergrafik.at, druck: Janetschek GmbH© Jänner 2014