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  • Werknorm November 2006

    Die Werknorm ist urheberrechtlich geschtzt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung der DREWAG unzulssig; das gilt insbesondere fr Vervielfltigung, bersetzungen, Microverfilmungen, Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

    Fernwrme Norm Fernwrme SCHACHTBAUWERKE IM FERNWRMENETZ DRESDEN

    FW 6

    Inhalt 1 Allgemeines 2 Lastannahmen/Statische Berechnungen/ Ausfhrungszeichnungen 3 Schchte 3.1 Funktion 3.2 Bauweisen 3.3 Ausfhrungsdetails Mitgeltende Unterlagen Anlage

    1 Allgemeines

    Der Bau von Fernwrmeleitungen verlangt im allgemeinen die Herstellung entsprechender Schacht- und Sonderbauwerke. Ihre Anordnung wird bestimmt durch Notwendigkeit der Trassenfhrung ein-schlielich der vorgesehenen Anschlsse sowie durch Wahl des Verlegesystems, betriebstechnische Erfordernisse und rohrstatische Grnde. Die Hinweise fr Planung und Bau von Schchten beziehen sich auf im spteren Fernheizbetrieb begehbare und nichtbegehbare Bauwerke. Detaillierte Ausfhrungshinweise und Regelzeichnungen sind der Werknorm Fernwrme FW 5, Konstruktionsrichtlinie Bau zu entnehmen.

    2 Lastannahmen/Ausfhrungszeichnungen/Statische Berechnungen

    Lastannahmen: Die der Bemessung zu Grunde zu legenden Lastannahmen erfolgen nach DIN 1055-1 und DIN-Fachbericht 101. Diese sind in stndige, vernderliche und auergewhnliche Einwirkungen zu un-terteilen. Lastannahmen mit geringeren Verkehrslasten, z. B. im rckwrtigen Gelnde, bedrfen der aus-drcklichen Genehmigung durch DREWAG - Stadtwerke Dresden GmbH. Stndige Einwirkungen: - Eigengewicht - berschttung - Erddruck mit/ohne Wasser Vernderliche Einwirkungen, soweit zutreffend: - Lastmodell 1 (TS, UDL) nach DIN-Fachbericht 101 - Lastmodell 2 (Einzelachse) nach DIN-Fachbericht 101 - Lastmodell 3 (fr Ermdungsnachweise) nach DIN-Fachbericht 101 - weitere Lasten wie z. B. Lasten aus Bremsen und Anfahren, Wind, Schnee, Temperatur - Baugrundbewegungen - Grundwasser/Hochwasser - Einbauten - Maschinen/Anlagen - Schienenfahrzeuge - Festpunktkrfte aus den Rohrleitungssystemen - Erddruck aus Auflast

    Fortsetzung Seite 2 bis 10

  • Seite 2 FW 6

    Auergewhnliche Einwirkungen (i. d. R. nicht zutreffend) - Anpralllasten Aussparungen, Kernbohrungen und ffnungen sind bei der statischen Bemessung entsprechend ih-rer Lage und Gre zu bercksichtigen. Weitere Berechnungsgrundlagen sind: - DIN-Fachbericht 101 Einwirkungen auf Brcken [Fb 101] - DIN-Fachbericht 102 Betonbrcken [Fb 102] - DIN 1055-100 Grundlagen der Tragwerksplanung - Sicherheitskonzept und Bemessungsre-

    geln - DIN 1055-1 Einwirkungen auf Tragwerke, Teil 1 Wichte und Flchenlasten - DIN 1054 Baugrund; zulssige Belastung des Baugrundes - DIN 1045-1 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton, Teil 1 Bemessung und Kon-

    struktion Ausfhrungszeichnungen: PLANLAUFSCHEMA fr die Erstellung, Prfung und Baufreigabe der Ausfhrungszeichnungen (Objektplanung (Bauwerksplan) sowie Tragwerksplanung (Schal-/Bewehrungsplan)) 1) Der Ersteller der Ausfhrungszeichnungen bergibt die Ausfhrungszeichnungen:

    - 3fach an den von DREWAG beauftragten/benannten Prfingenieur zur Prfung in statisch konstruktiver Hinsicht.

    - 3fach an DREWAG zur vertraglich geometrischen Prfung. 2) Der Prfingenieur sowie DREWAG bergeben je 1 geprftes Exemplar mit evtl. Korrekturen an

    den Ausfhrungsplaner. 3) Der Ausfhrungsplaner korrigiert die Ausfhrungsplne und besttigt die Gleichstellung der

    Plne mit den Prfplnen des Prfingenieurs sowie die Bercksichtigungen der Eintragungen DREWAG.

    4) Der Ausfhrungsplaner bergibt die gleichgestellten Ausfhrungsplne - 4fach an DREWAG zur Baufreigabe - 1fach an den Prfingenieur zur Bewehrungsabnahme

    5) DREWAG bergibt die freigegebenen Ausfhrungsplne - 2fach an den Ausfhrenden (AN) - 2fach verbleiben bei DREWAG

    Statische Berechnungen: ABLAUFSCHEMA fr die Erstellung und Genehmigung der statischen Berechnung (Ausfhrungsstatik). 1) Der Ausfhrungsplaner bergibt Ausfertigungen der Statik 3fach an den Prfingenieur zur Pr-

    fung 2) Der Prfingenieur fordert evtl. Korrekturen vom Ausfhrungsplaner als Nachlieferung. 3) Der Prfingenieur bergibt die geprfte Statik

    - 1fach an den Ausfhrungsplaner - 1fach an DREWAG - 1 Ausfertigung verbleibt beim Prfingenieur

    Vom Ausfhrungsplaner sind die statische Berechnung sowie Ausfhrungszeichnungen in Anleh-nung an die folgende Ausfhrung anzufertigen: a) Deckblatt

    Name des Bauvorhabens und des Bauabschnittes Bauherr Name und Adresse des Auftragnehmers Name und Adresse des Erstellers der Statik Erstellungsdatum Revisionsfassung (Index, Stand)

    b) Berechnungs- und Planverzeichnis

  • FW 6 Seite 3

    c) Vorbemerkungen Kurzbeschreibung der Baumanahme Vorschriften Berechnungsgrundlagen Angabe aller zugrunde gelegten Zeichnungen, Leistungsbeschreibungen

    d) bersichtsskizze M 1:50 einschl. Schnittdarstellungen (Quer- und Lngsschnitt) mit allen rele-vanten Maen und Bezeichnungen

    e) Angabe aller zugrunde gelegten Anforderungen an das Bauwerk wie Expositionsklassen Baustoffe, Betondeckung, Anforderungsklasse Belastung Bodenkennwerte aus Baugrundgutachten soweit vorhanden Hchster Grundwasserstand (HGW)/Auftriebssicherheit Lastannahmen mit magebenden Lastmodellen Verkehrslasten/-lastgruppen zur Schnittkraftberechnung Lastfallkombinationen

    f) Statische Berechnung Schnittkraftberechnung - Bemessung

    Nachweise im Grenzzustand der Tragfhigkeit Nachweise im Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit Grenzzustand der Verformungen Gewhlte Bewehrung

    - Nachweis der Auftriebssicherheit g) Zusammenfassung der Ergebnisse

    Kurzzusammenfassung aller wesentlichen Berechnungsergebnisse Hinweise auf besondere Umstnde und bauliche Vorgaben, insbesondere beim Bauen im Be-stand

    h) Plne/Unterlagen Schalplne Bewehrungsplne Stahllisten Muster des Planspiegels siehe Anlage

    3 Schchte

    Bei Planung und Herstellung von Schchten muss in erster Linie den bestehenden geologischen, hydrologischen und bodenmechanischen Verhltnissen Rechnung getragen werden. Der statische Nachweis ist gem den einschlgigen technischen Bestimmungen bzw. Normen zu fhren. In was-serfhrenden Schichten sind Schachtbauwerke wasserdruckhaltend auszufhren.

    3.1 Funktion

    Schachtbauwerke sind im allgemeinen erforderlich bei Streckenabsperrungen, Leitungsabzweigen und Hausanschlssen mit Absperrorganen. Ebenso dienen sie zur Aufnahme von Kompensations-elementen und hierfr bentigte Auflager- oder Festpunktsockel, fr Mess- und Regelanlagen, be-triebliche Einrichtungen wie Entwsserungen, Entleerungen, Entlftungen. Zur Wahrnehmung von Wartungsaufgaben, Kontrollen und Reparaturen, zum Austausch vorhande-ner Elemente sowie Bedienung von Armaturen sind geeignete Einstiegs- bzw. Montageffnungen und ein gengend groer Platzbedarf gem Sicherheitsbestimmungen (AGFW-Arbeitsblatt FW 433) vorzusehen.

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    Bei Verlegesystemen mit unmittelbar im Erdreich installierten Armaturen besteht die Mglichkeit, die Anzahl der Schachtbauwerke zu verringern.

    3.2 Bauweisen

    Schchte knnen betoniert, aus Fertigteilen hergestellt oder gemauert werden. Im Versorgungsge-biet der DREWAG - Stadtwerke Dresden GmbH/Fernwrme sind Bauweisen aus Stahlbeton anzu-wenden. Im Ausnahmefall knnen Schachtbauwerke mit Wnden aus Kanalklinkermauerwerk (DIN 4051) auf Betonsohle und mit Stahlbetondecke bei gnstigen Erddruckverhltnissen bzw. Verkehrsbelastungen ebenfalls Verwendung finden, sie sind jedoch objektkonkret mit DREWAG abzustimmen. Schchte aus Stahlbetonfertigteilen werden bei greren Abmessungen meist in aufgelsten Kon-struktionen, bei kleineren in einteiligen Konstruktionen ausgefhrt. Schachtdecken sind abnehmbar zu gestalten oder mit Montageffnungen vorzusehen. Im Bereich von stark frequentierten Verkehrsflchen empfiehlt es sich, bei Schachtbauwerken mit re-gelmigem Wartungsaufwand Seiteneingnge mit Einstiegen in verkehrsruhigeren Zonen (Gehstei-ge, Verkehrsinseln) vorzusehen. Zur Vermeidung von Oberflchenwasser, das durch die Lftungsschlitze der Einstiegsdeckel in die Schchte eindringen kann, sind Einstiegsffnungen auerhalb der Wasserlinie der Bordsteine anzu-ordnen.

    3.2.1 Stahlbetonbauwerke

    Schchte aus Stahlbeton, an der Baustelle hergestellt oder in Fertigteilen geliefert, sind sehr anpas-sungsfhig und variabel einsetzbar. Entwurf, Berechnung und Ausfhrung von baulichen Anlagen und Bauteilen aus Beton und Stahlbe-ton erfordern grndliche Kenntnisse und Erfahrung in dieser Bauart. Grundlagen zum Bauen mit Beton und Stahlbeton liefert die DIN 1045. Die Langzeitbestndigkeit von Bauwerken ist gefhrdet, wenn das Stahlbetonbauwerk nicht durch konstruktive Manahmen, Zusatzstoffe und Ausnutzung bekannter und in der Betontechnik begrn-deter Manahmen vor schdlichen Umwelteinflssen geschtzt wird. Zu den von auen einwirkenden Umwelteinflssen sind die Einflsse aus dem bestimmungsgem-en Betrieb zu bercksichtigen. Fernwrmeschchte unterliegen besonderen klimatischen Randbe-dingungen, wie extrem hohe innere Luftfeuchte und hohe Lufttemperaturen. Neben den Umwelteinflssen fhren auch Herstellungs- und Betonierfehler zu schwerwiegenden Schden, die frher oder spter auftreten und nur mit hohem finanziellen Aufwand beseitigt werden knnen. Der Beaufsichtigung von Betonherstellern und Verarbeitern fllt somit eine groe Bedeutung zu.

    Das Fernwrmenetz der DREWAG befindet sich teilweise im berschwemmungsgebiet der Weie-ritz und der Elbe vom August 2002. Versorgungsanlagen auerhalb dieses Gebietes wurden 2002 durch den erhhten Grundwasserspiegel beeintrchtigt. Die Schchte sind druckwasserdicht und auftriebssicher zu planen und herzustellen. Bemessungsgrundlage sind die Grundwasserhhen vom August 2002, sofern nicht hhere Grundwasserstnde magebend sind. Alle erdberhrten Bauteile der Schchte (Sohle, Wnde, Decken) sind aus Beton mit hohem Wassereindringwiderstand (WU-Beton) herzustellen. Anlagen im berflutungsbereich der Elbe/Weieritz sind konstruktiv generell mit DREWAG abzu-stimmen. Beim Nachweis der Begrenzung der Rissbreite sind Schchte aus Stahlbeton mindestens in die An-forderungsklasse E einzuordnen.

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    Zahlreiche bautechnische und betontechnische Forderungen tragen entscheidend dazu bei, die Dauerhaftigkeit der Stahlbetonbauwerke des Fernwrmenetzes fr den Zeitraum ihrer Nutzung zu gewhrleisten. Die nachfolgende stichwortartige Auflistung von Anforderungen erhebt keinen Anspruch auf Voll-stndigkeit, sie ist jedoch bei der Planung, Herstellung und Bauberwachung zu beachten: - Expositionsklassen

    Begehbare Schachtbauwerke im Sprhnebelbereich von Straen und befestigten Verkehrsfl-chen aller Art (10 m neben und ber den Fahrbahnen): XC4, XD3,XF2, XA2 Begehbare Schachtbauwerke im Spritzwasserbereich von Straen und befestigten Verkehrsfl-chen aller Art: XC4, XD3, XF2, XA2 Schachtbauwerke in sonstigen Lagen: objektkonkrete Abstimmung mit DREWAG Nichtbegehbare Schachtbauwerke/Kanle: XC4, XA2

    - Feuchtigkeitsklasse WF - Anwendung der Alkali-Richtlinie, Teil 2 und 3 bei der Verwendung alkaliempfindlicher Ge-

    steinskrnungen (DafStb Rili "Vorbeugende Manahmen gegen schdigende Alkalireaktio-nen im Beton")

    - Geeignete Wahl der Zementsorte gem DIN EN 197-1 und DIN 1164 bei unterschiedlichen Bedingungen, wie z. B. Winterbau, Grundwasserabsenkung u. a.

    - Beton nach DIN 1045-2 mit hohem Wassereindringwiderstand - Mindestdruckfestigkeitsklasse C 35/45 - Betondeckung c min 40 mm - Betonstahl nach DIN 1045-1, Pkt. 9.2 sowie DIN 1045-3, Pkt. 6 - Einhaltung der Matoleranzen nach DIN 1045-3, Pkt. 10 - Zementmrtel fr Fugen nach DIN 1045-2 - Kornzusammensetzung etwa in der Mitte des gnstigen Sieblinienbereiches - Geforderte Belastbarkeit: Bemessung nach DINFachbericht 101 - (2 x 240 kN + 2 x 160 kN Doppelachsen), Verkehrslast TS, UDL gem Punkt 4.3.2 - Herstellung, Lieferung, Kennzeichnung der Betonfertigteile nach DIN 1045-4 - Sorgfltige Verdichtung und mehrttige Nachbehandlung entsprechend DIN 1045-3 - Einhalten der Schalfristen - Anordnung von Dehnungs- und Betonierfugen bei groen Bauwerken - Aufbringen einer ueren Abdichtung (Deckenplatten, Schachthals, im Bereich von Sto- und

    Lagerfugen, Kanal- /Rohrleitungseinfhrungen etc.) - Herstellen einer glatten und dichten Oberflche, Lunker sind nachzuarbeiten - Ausbilden einer Tropfkante gem Werknorm Fernwrme FW 5 um die Schachteinstiegsff-

    nungen - Schalungs- und Bewehrungsabnahme - berprfung der magebenden Frisch- und Festbetoneigenschaften durch Eigen- und

    Fremdberwachung je nach zutreffender berwachungsklasse - Durchfhrung von Eignungs-, Gte und Erhrtungsprfungen - Konformittskontrolle (Prfung des bauaufsichtlichen bereinstimmungszeichens auf dem

    Lieferschein) Des Weiteren mssen schdliche Einflsse unbedingt verhindert bzw. vermieden werden, wie z. B. - Unzulssige Wasserzugabe in den Transportbeton - Austrocknung des Betons whrend des Abbindens durch Sonneneinstrahlung/Wind - Wrmebeeinflussung der Fernwrmeleitungen, Temperaturen < 5C - Auswaschen von Zement durch strmendes Wasser und Regen - Schwingungen und Erschtterungen whrend der Abbindezeit

    3.2.1.1 Ortbetonschchte

    Unter dem Begriff Ortbetonschacht wird ein Stahlbeton-Bauwerk verstanden, das an Ort und Stelle eingeschalt, bewehrt und betoniert wird.

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    3.2.1.1.1 Schachtsohle

    Die Sohle aus Stahlbeton erhlt gem DIN 1045-3 eine Sauberkeitsschicht, um die Bewehrung ordnungsgem einbringen und hinsichtlich der Hhenlage mit Blick auf die Betonberdeckung ge-nau fixieren zu knnen. Besonders im Bereich der Schachtsohle ist auf eine gute Verdichtung und sorgfltige Verarbeitung zu achten, da hier im Grundwasserbereich der grte Wasserdruck herrscht. Der Sohle ist ein Geflle in Richtung Pumpensumpf zu geben. Stiele von Festpunkten oder Fh-rungslagern, die im Sohlenbereich in ihr Fundament einbetoniert werden, sind zum Schutz gegen Korrosion infolge berflutung durch eine Betonummantelung oder gleichwertige Konstruktionen zu schtzen.

    3.2.1.1.2 Schachtwnde und Einfhrungen

    Beim Herstellen der Wnde ist auf Kanal- bzw. Rohreinfhrungen und auf deren Anbindung zu ach-ten. Hufig kommt es infolge unterschiedlicher Setzungen von Fernwrmeleitungen und Schacht zu Schden (z. B. Abriss der Abdichtung), die unter Umstnden Wassereintritt nach sich ziehen knnen. Liegt der Leitungseintritt im Druckwasserbereich, so sind beim Betonkanal geeignete Fugenbandan-schlsse und beim Rohreintritt festpunktartige Einfhrungen (FHK, CFL) bzw. bewegliche Rohrdurch-fhrungen (KMR) mit nachstellbaren Dichtungskonstruktionen im Schachtinneren anzuordnen. Bei der Herstellung des Schachtes wird aus schalungstechnischen Grnden in der Regel eine Ar-beitsfuge vorgesehen, die beim Einsatz von wasserundurchlssigen Stahlbeton mit einem Arbeitsfu-genband abzusichern ist. Dehnungsfugen sind im Zusammenhang mit dem Schwindverhalten des Betons und der Temperaturbeanspruchung im Abstand von 10 bis 12 m anzuordnen (z. B. Schchte groer Transportleitungen und Bauwerke fr Druckerhhungsanlagen). Es ist im Zusammenhang mit den jeweils vorliegenden Verhltnissen und unter Bercksichtigung der Materialvertrglichkeit verschiedener Dichtungsprodukte zu prfen, welches Dehnungs-/Arbeits-fugenband einzusetzen ist. Fugenbandkreuzungen sind durch geeignete, vom Hersteller vorge-schriebene Verfahren miteinander wasserdicht zu verbinden, und zwar von Fachpersonal. Der Anschluss von Betonkanlen unter Grundwasserbelastung an den wasserdurchlssigen Beton-schacht ist zum Schutz gegen Wasserzutritt ber ein vollumlaufendes Dehnungsband vorzunehmen. Die Fugenbnder knnen nur ihren Zweck erfllen, wenn sie in der vorgesehenen Lage einbetoniert werden. Deshalb sind vom Ausfhrenden unbedingt Vorkehrungen zu treffen, die verhindern, dass das Fugenband beim Einschtten des Betons und beim Verdichten mit der Rttelflasche umklappt oder absinkt. Der Abstand der Kanalsohle bzw. der Rohreinfhrung zur Schachtsohle muss aus Montagegrnden und zum Schutz vor berflutungen mindestens 20 cm betragen.

    3.2.1.1.3 Schachtdecke

    Die Schachtdecken werden aus betrieblichen Grnden, um eine Zugnglichkeit fr Armaturen und Kompensatoren groer Nennweiten zu ermglichen, abnehmbar und aus Gewichtsgrnden oft geteilt ausgefhrt. Schden durch unterschiedliche Durchbiegung der Deckenteile unter rollenden Verkehr mssen dabei wegen der geringen Spannweite nicht befrchtet werden. Vorzugsweise sind Fertig-teilkonstruktionen einzusetzen. Sollten jedoch die unterschiedlichen Durchbiegungen der Deckenplatten infolge nicht vermeidbarer grerer Spannweiten zu ungnstig werden, so sind geeignete Querverbindungen der Fertigteile (DIN 1045-1, Pkt. 13) etwa auf der Konstruktionsgrundlage "Nut und Feder" in Verbindung mit einer Montageffnung oder Unterzge vorzusehen. Auch im Interesse einer funktionierenden Abdichtung mssen die unterschiedlichen Durchbiegungen klein bleiben. Schachtabdeckplatten sind lage-/verschiebesicher auszufhren (Verfalzung der Teile in Anlehnung an DIN 4034-2 mit Mrtelfuge).

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    Die Schachtdecke ist laut Schadensstatistik das schadenanflligste Bauteil im Schachtbauwerk. Durch Niederschlagswasser, das in Tropfenform unter der Decke hngen bleiben kann, und Oberfl-chenwasser, welches durch den Einstieg im Winter hufig tausalzhaltig in den Schacht eindringt, wird eine Korrosion der unteren Bewehrungslage ausgelst. Die auftretende Rostbildung sprengt den berdeckenden Beton ab und legt den Baustahl frei, so dass aufwendige Sanierungen erforderlich werden. Daher sind folgende Manahme durchzufhren: - Hohe Betonqualitt mit groer Wasserundurchlssigkeit, Festigkeit, Porenfreiheit und glatter

    Oberflche durch Sichtbetonschalung, z. B. WU-Beton , Wasser-Zement-Faktor 0,5, Wasser-eindringtiefe < 5,0 cm, hohe Betonfestigkeit

    - Einhaltung der Betonberdeckung des Baustahls entsprechend DIN 1045 - Einbau des Betonschutzes fr Einsteigffnungen (BEA) gem Werknorm Fernwrme FW 5 - Darber hinaus ist eine Oberflchenversiegelung auf Zement- oder Kunstharzbasis ggf.

    durchzufhren. Bei Schchten groer Abmessungen ist es zweckmig, in geeigneten Bereichen die Schachtdecke biegesteif mit den Wnden zu verbinden, um so zu wirtschaftlichen Wand- und Deckenabmessungen zu kommen. In Abstimmung mit DREWAG sind abnehmbare Montageffnungen vorzusehen. Die Abdichtung der Deckenplattenfugen sowie vorhandener Schachthlse erfolgt in Abhngigkeit der anstehenden Baugrundverhltnisse (Grundwasser/Schichtenwasser/Sickerwasser-beanspruchung). Grundlage der auszufhrenden horizontalen und vertikalen Abdichtungen ist die DIN 18195. Die Ab-dichtung ist mehrlagig mittels Elastomerbitumen-Schweibahnen auszufhren. Ausfhrungsdetails sind der Werknorm Fernwrme FW 5 zu entnehmen. Im Auflagebereich Fertigteildeckenplatte/Schachtwand ist eine Zementmrtelauflagerung (MG III) mit eingelegten Quellgummiband auszufhren. Bei Druckwasserbeanspruchung sind Zusatzmanah-men, wie z. B. spezielle Fugenabklebungen vorzusehen.

    3.2.1.2 Fertigteilschchte

    Im Fernwrmenetz Dresden sind im Regelfall Fertigteilschchte einzusetzen. Erst wenn ein Einsatz nicht mglich oder unwirtschaftlich ist, sind kombinierte Schchte bzw. Ortbetonschchte auszufh-ren.

    Beim Bau eines Fernwrme-Fertigteilschachtes werden mehrere Konstruktionsarten angewendet. Als Vorzugsvariante ist die fugenlose Konstruktion mit aufgelegter Deckenplatte zu whlen. Alle an-deren Ausfhrungsarten bedrfen einer ausdrcklichen Genehmigung durch DREWAG. Vorzugsvariante: - Monolithisches Schachtunterteil bestehend aus Schachtsohle und Wnden mit aufgelegter

    (abnehmbarer) Deckenplatte Weitere Varianten: - Fertigteilelemente, die Fugen sind horizontal angeordnet. - Fertigteilelemente, die Fugen sind vertikal angeordnet. - Kombination der Fugenanordnung.

    3.2.1.3 Kombinierte Schchte

    Unter kombinierten Schchten sind Stahlbeton-Bauwerke zu verstehen, bei denen die Sohle aus Ortbeton gefertigt wird und Wnde sowie Decke aus Fertigteilen zusammengesetzt werden. Bei dieser Schachtkonstruktion wird die Verbindung Sohle-Wand durch Einfhrung der Wandbeweh-rung in die Sohle und auch durch andere Fertigteilverbindungen ausgefhrt. Des Weiteren gelten die diesbezglichen Angaben Kapitel 3.2.1 Stahlbetonbauwerke.

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    3.2.2 Mauerwerksschchte

    Die DIN 1053 "Mauerwerk" beinhaltet die Grundlagen fr die Bemessung von Mauerwerksbauten. Sie beschftigen sich jedoch nicht mit Erddruckbelastungen, so dass bei Anwendung dieser nicht speziell auf Schachbauwerke zugeschnittenen Norm aufgrund der geringen zulssigen Zug- und Scherspannungen nur kleine Schachtabmessungen mit starkem Mauerwerk (36,5 cm bei begehba-ren Schchten) zulssig sind. Langjhrige Erfahrungen mit gemauerten Schchten haben gezeigt, dass die Standfestigkeit unter Erddruckbelastungen gewahrt bleibt. Es besteht jedoch die Gefahr, dass bei zu groer Belastung das Mauerwerk aufreit. Dadurch ist die Dichtigkeit nicht mehr gegeben. Nachfolgend sind einige Aspekte aufgefhrt, die in der Regel zu einer Einschrnkung der Anwen-dung gemauerter Schchte fhren: - Einhalten von wirtschaftlichen Wanddicken und damit geringen Schachtabmessungen. - Kosten einer Abdichtung gegen Grundwasser. - Vergleichsweise geringe Festigkeit und Haltbarkeit gegenber Beton. Diese Bauweise ist bei kleinen Schchten mit geringer Hhe mglich. Dabei sind Sohle und Decke in Stahlbeton, Wnde in Mauerwerk aus Kanalklinker (vollfugig in Mrtelgruppe ) auszufhren.

    3.3 Ausfhrungsdetails

    3.3.1 Einstiegsffnungen mit Schachtabdeckungen und Leitern

    Einstiege und Montageffnungen sind so anzuordnen, dass mglichst kein bzw. wenig Oberflchen-wasser eindringen kann. Im Bereich der Straen-/Oberflchenentwsserung und Bordsteinen sind Einstiege zu vermeiden. Zum Ausgleich des Hhenunterschiedes zwischen Schachtdecke und Ge-lndeoberflche ist im Bereich der Einstiegsffnung ein Schachthals vorzusehen, der aus Beton-Fertigteilen, Klinkermauerwerk, in seltenen Fllen aus Ortbeton bestehen kann. Im Regelfall sind DREWAG-Schachthalselemente nach Werknorm Fernwrme FW 5, mit den entsprechenden Zube-hrteilen einzusetzen. Um das Entstehen von Schwitz-/Kondenswasser und hohen Umgebungstemperaturen zu vermeiden, ist fr eine ausreichende Be- und Entlftung zu sorgen. Fr Fernwrmeschchte der DREWAG sind DREWAG-Schachtabdeckungen 700 x 700 mm im Lich-ten in den Klassen B und D einzusetzen. Andere Ausfhrungsformen sind nicht zugelassen. Der Schacht ist mit festinstallierten Leitern gem Werknorm Fernwrme FW 5, auszursten. Der Einbau von Steigeisen ist nicht zugelassen. Bei Schachttiefe ber 5,0 m sind Zwischenpodeste oder ein durchgehender Rckenschutz anzuord-nen. Wird durch einen Rckenschutz die Bergung einer Person erschwert, sind andere Absturzsiche-rungen vorzusehen, z. B. zwangslufig zur Wirkung kommende Sicherheitsgeschirre. Aus Grnden der Betriebssicherheit drfen in den Einstiegsbereich keine Mauervorsprnge, Armatu-ren, insbesondere Armaturenspindeln, Rohrleitungen etc. hineinragen. Dieses gilt auch aus Grnden des Korrosionsschutzes, da bei perforierten Deckeln durch die Lftungsffnungen Oberflchenwas-ser eindringen kann. Benetzte Stahlteile wrden Korrosionsangriffen ausgesetzt sein. Das eindrin-gende Oberflchenwasser im Winter oft tausalzhaltig fhrt hufig zu Schden an der Betonde-cke. Deshalb sind die in Abschnitt 3.2.1.1.3 (Schachtdecken) aufgefhrten Gegenmanahmen vor-zusehen.

    3.3.2 Montageffnungen

    Falls Einstiegsffnungen grenmig nicht mehr ausreichen, werden fr hufige Materialtransporte Montageffnungen angeordnet. Montageffnungen, deren Deckel in der Regel in der Straenebene liegen und direkt befahren wer-den, knnen entfallen, wenn die Schachdecken abnehmbar sind und nur selten groe Bauteile bei Wartungsarbeiten auszutauschen sind.

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    An die Abdeckungen der Montageffnungen werden nachstehende Forderungen gestellt: - Ausreichende Schalldmmung - Ausreichende Wrmedmmung - Wahrung der Unfallsicherheit bei Benutzung dieser Anlagen - Anpassung an Straenoberflchen - Ausreichende Wasserdichtigkeit - Zufahrtsregelung, die sich rtlichen Verhltnissen anpasst - Geringes Gewicht der Elemente

    3.3.3 Festpunkte

    Festpunkte haben die Aufgabe, die Bewegungen der Mediumrohre infolge Erwrmung kontrolliert und planmig ablaufen zu lassen und die auftretenden Krfte, in der Hauptsache aus Reibung und elastischer Verformung der Dehnungselemente, zu bernehmen und ber Fundamente oder andere geeignete Konstruktionen in den Boden abzuleiten. Festpunktkrfte knnen insbesondere bei groen Nennweiten recht hohe Werte annehmen, die wie-derum sehr groe Betonfundamente zur Einleitung in den Boden bentigen. Deshalb werden Fest-punkte in der Regel vornehmlich bei groen Leitungen mit Schchten verbunden, um das Schacht-gewicht mit zu nutzen. Die Festpunkteinfhrungen knnen innerhalb oder auerhalb des Schachtes angeordnet werden. Beim Bauen in drckendem Grundwasser unter Verwendung von Trogkanlen in WU-Beton ist aus Grnden der Dichtheits-Konstruktion die Festpunkteinfhrung innerhalb des Schachtes zweckmig. Wenn das nicht mglich ist, muss der Festpunkt in den wasserdichten Trog einbezogen werden. Mssen Festpunkte innerhalb des Schachtes angeordnet werden, ist zwar Zugnglichkeit gewhr-leistet, jedoch eine Vergrerung des Schachtbauwerkes in der Regel erforderlich. Die Festpunkteinfhrungen werden im allgemeinen ber bewehrte Kcherkonstruktionen vorgenom-men. Zum Schutz der Stahlkonstruktion vor Korrosion bei berflutungen ist ein Betonsockel von 15 30 cm auszufhren. Rohrfestpunkte an den Schachtwnden bedrfen generell einer Einzelfallprfung durch DREWAG. Die Wandkonstruktion ist fr die auftretende Belastung zu bemessen.

    3.3.4 Pumpensumpf

    Der Pumpensumpf ist an der tiefsten Stelle gut zugnglich (Nhe Einstieg) so anzuordnen, dass er ohne Unfallgefahr begangen werden kann. Entsprechende Regelzeichnungen sind in der Werknorm Fernwrme FW 5 dargestellt. Im Regelfall ist ein direkter Anschluss des Pumpensumpfes an das Entwsserungssystem wegen Rckstaugefahr und hoher Temperatur des Fernheizwassers, z. B. bei Leitungsentleerung zu ver-meiden. Bei besonderer Beanspruchungen, z. B. Undichtigkeit des Fernwrmekanals oder des Schachtes in Verbindung mit sehr aufwendigen Reparaturen, ist in Abstimmung mit den zustndigen Behrden zu klren, ob ein Anschluss des Schachtes an ein vorhandenes Entwsserungssystem mglich ist. Darber hinaus sollte aber beachtet werden, dass der Schacht als "trockenes Bauwerk" konzipiert wird.

    Mitgeltende Unterlage

    Werknorm Fernwrme FW 5 Konstruktionsrichtlinie Bau (als Anlage 7 zur TR FW 01 Ausgabe 2001-08 noch gltig; zzt. in berarbeitung)

  • Seite 10 FW 6

    Anlage Muster Planspiegel Hinweise/Erluterungen

    Index Plannderung Datum Planer/Koordinator a

    b c

    d e

    In bautechn. Hinsicht geprft (siehe Prfbericht vom ......................................................................... )

    Gesehen

    .............................................................................................................

    (Ort, Datum)

    ...............................................................................................................

    (Ort, Datum)

    .................................................... .....................................................

    (Bearbeiter) (Prfingenieur)

    .........................................................................

    (Auftragnehmer) Die Gleichstellung dieses Planes mit den Prfplnen des Prfingenieurs sowie der Bercksichtigung der Ein-tragungen des AG wird besttigt.

    Als Ausfhrungsplan gekennzeichnet Die bereinstimmung dieses Planes mit der Bauaus-fhrung wird besttigt

    ........................................................................

    (Ort, Datum)

    .......................................................................

    (Ort, Datum)

    ..................................................................

    (Ort, Datum)

    ........................................................................

    (Auftragnehmer)

    .......................................................................

    (Auftraggeber)

    ........................................................................

    (Auftragnehmer) Bauvorhaben

    Bauteil

    Datum bearbeitet gezeichnet geprft Mastab

    Auftraggeber Plan-Format

    Projekt

    DREWAG - Stadtwerke Dresden GmbH Abteilung TM Rosenstrae 32 01067 Dresden

    Plan-Nr.