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grün ❯❯ aktiv Grünes Magazin für die Stadtgemeinde Wolkersdorf 1/2013 3 KLEIDER MACHEN LEUTE Humoristisches mit Weisheit 4 BRENNPUNKT ERDE Im Gespräch mit Franz Fluch 6 FAIRTRADE Jubiläum 20 Jahre FAIRTRADE 7 GLYPHOSAT Gesundheitsschädliche Folgen? Österreichische Post AG Info.Mail Entgelt bezahlt An einen Haushalt Direkte Demokratie Eine Vision für die Stadtgemeinde Wolkersdorf

Grün Aktiv 1/2013

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Grünes Magazin für die Stadtgemeinde Wolkersdorf

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Page 1: Grün Aktiv 1/2013

grün❯❯aktivGrünes Magazin für die Stadtgemeinde Wolkersdorf 1/2013

3 KLEIDER MACHEN LEUTE

Humoristisches mit Weisheit

4 BRENNPUNKT ERDE

Im Gespräch mit Franz Fluch

6 FAIRTRADE

Jubiläum 20 Jahre FAIRTRADE

7 GLYPHOSAT

Gesundheitsschädliche Folgen?

Österreichische Post AGInfo.Mail Entgelt bezahlt

An einen Haushalt

Direkte DemokratieEine Vision für die Stadtgemeinde Wolkersdorf

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DIREKTE DEMOKRATIE ❯❯

infowww.mehr-demokratie.atmehr demokratie! versteht sichals Teil der Demokratisierungs-bewegung und setzt sich für eine Demokratisierung auf allen politischen Ebenen und in allen gesellschaftlichen Bereichen ein. Vorrangiges Ziel von mehr demo-kratie! ist eine Stärkung der direkten Demokratie.

Die Errichtung von Windparks, von großen PV-Anla-gen mit Bürgerbeteiligung, eine Schlosssanierung,Parkraumbewirtschaftung im Ortszentrum, Tempo30 Zonen, Widmung einer Ökosiedlung, die Errich-tung von Wasserschutzzonen oder einer Osmose-anlage, all diese und mehr Themen könnten die Bür-gerInnen von Wolkersdorf auch selbst entscheiden,wenn sie sich dafür einsetzen. Und wenn auch vieledieser Abstimmungen Mehrheiten gegen grüneVorstellungen bringen könnten, ist in einer Demo-kratie der Mehrheitswille der Bevölkerung andersals in Wien umzusetzen.

Rechte und Pflichten Von allen politischen Ebenen in Österreich war dieGemeinde historisch jene die den BürgerInnen diemeiste unmittelbare Mitsprachemöglichkeit gab. In-zwischen ist jedoch auch in der Gemeinde die indi-rekte Demokratie dominierend. Wie für das EU-Parlament, den Nationalrat und den Landtag könnenwir Gemeindebürger bei Wahlen unsere Stimme ab-geben. 4-5 Jahre haben wir dann keine mehr inSachfragen. Wir müssen darauf vertrauen, dass dievon uns gewählten Politikerinnen, z.B. Gemeinderäte,in unserem Sinne entscheiden. Wenn nicht, könnenwir nach den Legislaturperioden neue Politikange-stellte bestellen, mit unserem Mandat beauftragen.Sollte die Bevölkerung aber zwischen den Wahltermi-nen in der Sache selbst entscheiden wollen oder mitEntscheidungen der Politik nicht einverstanden sein,hat sie keine Möglichkeit eine verbindliche Volksab-stimmung herbeizuführen. Wir alle sind somit nicht

wirklich souverän, wenn wir nicht entscheiden kön-nen, was wir gerne an die von uns gewählten Politikerzur Entscheidung delegieren und was wir mündigeBürgerInnen selbst entscheiden wollen. Das Wahl-recht sollte ein Recht sein, mit dem wir unsere Souve-ränität für einen Zeitraum delegieren KÖNNEN abernicht indirekt mit der Pflicht verbunden sein auf dieMöglichkeit zu verzichten selbst bei Volksabstim-mungen zu entscheiden, die wir für wichtig erachten.Es muss möglich sein, jederzeit die eigene Stimmewieder zu bekommen und selbst die Souveränitäts-rechte auszuüben.

Direkte Demokratie von oben?Derzeit erleben wir jedoch auf allen politischen Ebe-nen nur eine direkte Demokratie von oben. Wenndas Parlament, der Landtag oder Gemeinderat eineunverbindliche Volkbefragung wie zur Wehrpflichtoder zu Parkraumbewirtschaftung und Olympia an-setzen, können wir BürgerInnen unsere Meinungabgeben. Verbindliche Volksabstimmungen wie jeneüber das AKW Zwentendorf oder den EU-Beitrittauf Bundesebene gibt es nicht auf Gemeindeebene.Was es gibt sind vom Volk initiierte unverbindlicheVolksbefragungen. Mit Unterschriften von 10% derGemeindebevölkerung kann laut Gemeindeordnungeine Volksbefragung erzwungen werden. Die Bevöl-kerung oder die Initiatoren haben jedoch kaum Ein-fluss auf die Fragestellung und den Zeitpunkt derBefragung.

Bevölkerung sollte entscheidenIch meine, dass die Bevölkerung selbst entscheidensollte, wie die Gemeindeverfassung von Wolkersdorfund den Katastralgemeinden, wie die Mitwirkungs-und Mitentscheidungsmöglichkeiten für die Bürge-rInnen aussehen sollen. Ob die erforderliche Unter-schriftenanzahl von 10% abgesenkt werden soll, obes auch verbindliche Volksabstimmungen auf Ge-meindeebene wie in der Schweiz und in Bayern ge-ben soll, ob eine Mindestwahlbeteiligung bei Volks-abstimmungen notwendig ist, wie die Unterschrif-ten, ob am Gemeindeamt oder frei auf der Straße,gesammelt werden dürfen, über all diese Fragensollten die GemeindebürgerInnen selbst entschei-den können.

Ein Ergebnis mit der Befürwortung von mehr direk-ter Demokratie wäre dann eine Aufforderung an denNÖ-Landtag die Gemeindeordnung dementspre-chend zu ändern. Wolkersdorf könnte hier der Vor-reiter in Sachen direkter Demokratie für ganz NÖwerden. ❮❮

Eine Vision für direkteDemokratie in Wolkersdorf

MAG. ERWIN MAYEREnergie- und Klimaexperte, Sprecherder Initiative „Mehr Demokratie“, Gemeinderat der WUI

© Thomas Falch

© mehr-demokratie.at

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Die Förderaktion ist begrenzt auf drei Jahre. Über-legen Sie gut, aber verpassen Sie nicht diese ein-malige Gelegenheit. ❮❮

Da gibt es jetzt Abhilfe: Das WolkersdorferDirndl, recherchiert von der Bürgermeisterin, selbstbegeisterte Dirndlträgerin, und gefördert von derStadtgemeinde. Noch nie war es so einfach als FrauIdentität und Heimatverbundenheit zu erhalten undzu präsentieren.

Ach so, Sie sind männlich und/oder weiblich, weltoffen, eigenwillig,

zuagroast, urban,... ...kurzum Sie lassen sich nicht gerne

einordnen – was dann?

Großzügig wie Sie sind, gönnen Sie der Bürgermei-sterin und allen, die auf das Aufleben der Wolkers-dorfer Tracht setzen, neidlos diesen kleinen finan-ziellen Anreiz. Etwaige aufkeimende Zweifel, obdiese Förderung gerecht, sinnvoll und zeitgemäß ist,spülen Sie mit einem Schluck guten DAC oder grü-nen Tee hinunter. Schießen Ihnen auch noch die vie-len Ideen ein, die Sie gerne von der öffentlichenHand gefördert hätten, wie z.B. Gender Budgeting,Bildungsmaßnahmen-Gesamtschule, Bewusstseins-bildung für ökologische Zusammenhänge,.. ..,schaf-fen Sie sich Erleichterung indem Sie sich bei sportli-chen Aktivitäten auspowern, meditieren oder ein-fach kalt duschen (– wäre auch eine adäquatere Lösung anstatt einer anonymen Anzeige gewesen). Oder Sie treiben es bunt! Denn laut Antrag der Bür-germeisterin: ‚Es gibt auch die Möglichkeit, nur dieStoffe anzuschaffen.’ Nach vorgewiesener Original-rechnung erhalten Sie die 50 Euro Förderung.

Und nun lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf:n Begeisterten RadlerInnen ihre Wolkersdorfer Rad-Tracht (selbstgeschneidert)n EishockeyspielerInnen gleiten in WolkersdorferHockeytracht übers Eisn LangschläferInnen kuscheln im Trachten-Pyjamaund brunchen im Wolkersdorfer Trachten-Morgen-manteln Bettwäsche, Zierkissen, Vorhänge, vom Tisch- biszum Schneuztüchel, alles aus dem Stoffn Pluderhosen, Minirock, Turban, Schlips, Kropfband,Wanderhose in Patchworklook….hüllen Sie sich einund Sie sind nie mehr allein.n Auch ihre lieben Haustierchen wollen trachtige Accessoires

Kleider machen Leute! Haben Sie eine Identitätskrise? Suchen Sie Tradition und Heimatgefühl? Wollten Sie sich immer schon ein Dirndl kaufen und konnten es sich nicht leisten?

❯❯ ENERGIE & KLIMA❯❯ HUMORISTISCHES MIT WEISHEIT

© Aus dem Buch „Fehleinschätzungen II„ von Much Unterleithner, Mandelbaum-Verlag

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*)DAS AUSFÜHRLICHE INTERVIEW finden Sie auf der WUI-Homepage –wir freuen uns auf Ihren Besuch!

www.wui-diegruenen.at

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infoLinks

WEITERFÜHRENDE INFOS

Gesellschaft für bedrohte Völker

www.gfbv.atwww.gfbv.de

WUI: Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) Öster-reich bringt seit 1985 Menschen- und Minderheitenrechts-themen ans Tageslicht. Wie begann alles? Franz Fluch:Ausschlaggebend für die GfbV war das Engage-ment von Einzelpersonen, die sich zum Teil schon längere Zeitmit der Thematik Menschenrechte und indigene Völker be-schäftigten. Diese Personen schlossen sich zusammen, um Indi-genen und Vertretern von Minderheiten ein Sprachrohr zu sein.Zu dem Zeitpunkt beschäftigten sich hauptsächlich christlicheOrganisationen mit indigenen Völkern. Da war natürlich dieChristianisierung vorrangig und das führte zu Konflikten, etwamit den traditionellen religiösen Führern, den Schamanen. UnserAnliegen war es, in den Ländern über persönliche KontakteDorfgemeinschaften konkret zu unterstützen. ❯❯Wie bist du persönlich zu dem Thema „bedrohte Völker“und zur GfbV gekommen?❮❮ Das koinzidierte damals – 1981/82 – bei mir mit einem längeren Brasilienaufenthalt, ich habe Portugiesisch und Spa-nisch studiert und in Bahia die Möglichkeit gehabt als Gast ein Semester zu absolvieren. Bei dieser Gelegenheit bin ich zufälligmit der Indigenenfrage in Berührung gekommen.❯❯ Bist du dann in Österreich aktiv geworden und mit derGeschichte heraus gekommen? ❮❮ Meine Triebfeder war ein ziemlicher Zorn. Das darf dochbitte nicht sein, dass heutzutage noch so etwas passiert. DieGfbV sollte als Sprachrohr der indigenen Völker auftreten, ihnendie Möglichkeit geben sich einer breiteren Öffentlichkeit ver-ständlich zu machen. Das war zu der Zeit nicht einfach, da esviele religiöse Organisationen gab, die quasi ein Monopol aufdiese Art von Arbeit hatten und die auf unsere Aktivitäten sehrverschnupft reagierten. ❯❯ Ist das nicht immer noch dieselbe Situation wie heute?wichtiger Arbeitsteil der GfbV? ❮❮ Es war sehr schwierig am Anfang. Der Verein wurde ge-gründet, Mitglieder gesucht, Spenden gesammelt – alles ehren-amtlich. In der ersten Phase war ein in Österreich lebender Bra-silianer, Carlos Macedo, sehr engagiert, er konnte sehr vieleLeute begeistern. Wir organisierten dann 1989 die Amazonas-

Konferenz in Wien, wo wir auch sehr viele Indigenenvertreternach Österreich holen konnten. Das diente der Vernetzung undder Absprache über gemeinsame Strategien. Die Konferenz warein Highlight und ein wichtiger Schritt. ❯❯ Das heißt, Amazonien war immer schon ein wichtigerArbeitsteil der GfbV? ❮❮ Die Anfangsphase galt ausschließlich den Pataxó-Hahahãi,die im Nordosten Brasiliens leben, nicht Amazonien. Im Nord-osten gab und gibt es viele Indigene die unter den Großgrund-besitzer-Strukturen leiden. Die Strukturen wurden quasi aus derKolonialzeit übergangslos in die Gegenwart übernommen undführen nach wie vor zu diesem Phänomen der Landlosen. Heutegibt es 20 bis 30 Millionen Landlose und bisher gab es nochkeine Landreform. ❯❯ Eine aktuell laufende Kampagne der GfbV informiertüber „Die Unsichtbaren“, das sind indigene Völker, die infreiwilliger Isolation leben. Wer sind diese „Unsichtbaren“oder „Unkontaktierten“, wie sie öfters genannt werden? ❮❮ Die Kampagne der GfbV informiert über „unsichtbare“ indi-genen Völker die entlang des zehnten Breitengrades, derGrenze zwischen Brasilien und Peru, leben. Unsichtbare gibt esaber auch im Amazonastiefland von Ecuador, Paraguay, Kolum-bien und Brasilien. Warum die Unsichtbaren? Diese Gruppenhaben relativ bald erkannt, dass der Kontakt zu der so genann-ten Zivilisation de facto fatale Auswirkungen hat. Sie wurden vonder Zivilisation regelrecht überfahren, sei es durch Landrauboder sei es durch Ansteckungskrankheiten. Grippe oder Ma-sern waren Infektionskrankheiten mit meist tödlichen Folgen. Sowurden etwa die Waimiri-Atroari, ein ehemals 4.000 Angehörigeumfassendes Volk, beim Bau des Tucuruí-Staukraftwerkes in-nerhalb von wenigen Jahren auf 300 zusammen geschrumpftund versprengt. Diese Völker zogen sich immer weiter zurückund mieden den Kontakt zur Zivilisation und wollten aufgrundder Auswirkungen keinen Kontakt mehr. Die Indigenen und dieIndigenenbehörde FUNAI lernte daraus, dass das Kontaktierenfür diese Völker das denkbar schlechteste ist, wenn sie weiterbestehen sollen. Aktuell ist das Problem, dass die sehr erfolgrei-che Politik der FUNAI insofern an der Kippe steht, weil es durchdas Vordringen großer Holz- und Bergbaufirmen aus Peru inRichtung Brasilien zu gravierenden Folgen kommt. Die Bewoh-ner werden vertrieben und gehen dann in die Naturparks unddie Indigenenterritorien, wo zum Teil auch Unkontaktierte lebenund vertreiben diese oder bringen sie um. Es gibt stichhaltigeHinweise, dass gewaltsame Übergriffe und Vertreibungen derFall sind. Unkontaktierte aus Peru wandern dann nach Brasilien,was wiederum Konflikte gibt. Unsere Kampagne möchte diesenVertreibungen Einhalt gebieten, indem man die brasilianischeund die peruanische Regierung veranlasst konkrete Handlun-gen zu setzen. Eine wichtige Forderung und Überlegung der

infoFRANZ FLUCH

Der Journalist und Autor FranzFluch studierte Portugiesisch undSpanisch an den UniversitätenWien und Bahia (Brasilien). Er war21 Jahre Radiojournalist bei Ö1 mitden regionalen Schwerpunkten Lateinamerika und Afrika. Seit 2002ist Franz Fluch freiberuflicher Autor.Er ist Träger mehrerer nationalerund internationaler Auszeichnun-gen. Seit 2010 ist er Obmann derGesellschaft für bedrohte Völker(GfbV) Österreich.

INTERVIEW – BRENNPUNKT ERDE ❯❯

BrennPunktErde

MIT FRANZ FLUCHSPRACH RAINER WEISSHAIDINGER

Die österreichische Sektion der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) ist eineMenschenrechtsorganisation mit Sitz in Wien. In der aktuellen Kampagne „Die Unsichtbaren“ informiert die GfbV über indigene Völker im Grenzgebiet vonBrasilien zu Peru, die in freiwilliger Abgeschiedenheit leben. Im Interview schildertFranz Fluch, der langjährige Obmann der GfbV, die Situation der Indigenen im Amazonastiefland und Brasilien in den letzten Jahrzehnten und die aktuellen Zieleund Herausforderungen der Kampagne, z.B. die Einrichtung einer binationalenSchutzzone*. Mit Franz Fluch sprach Rainer Weißhaidinger aus Riedenthal.

Unkontaktierte Gemeinschaft im Grenzgebiet von Brasilien zu Peru

© Gleylson Mirand

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© Karin Vincke

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GfbV ist der binationale Schutzpark, einer geplanten undbeobachteten Zone, in der diese Völker unter Schutzstehen. Die illegale Abholzung, der illegale Goldabbau,der momentan durch die hohen Goldpreise ganz gravie-rend um sich greift, und der Drogenhandel sollen damitunterbunden werden. ❯❯Wie funktioniert die Kommunikation in diese ent-legenen Gebiete? ❮❮ Die politisch organisierten Indigenengruppen, bei-spielsweise die Asháninka in Acre [an der Grenze zuPeru], haben mittlerweile Internetzugang. Das heißt, wirsind zum Teil gut mit ihnen vernetzt. Das Problem ist aber,dass diese Schutzzone sowohl auf brasilianischem alsauch auf peruanischem Staatsgebiet liegt und – auch in-folge der unterschiedlichen Politik – diese beiden Seitenschwierig zu vernetzen sind. Darüber hinaus gibt es eineNGO in dem Gebiet, die Comissão Pro-Indio, die mit vie-len Dörfern in Kontakt ist. Schwieriger ist es Informatio-nen aus Dorfgemeinschaften zu bekommen, die überkeinen Strom oder Internet verfügen. Für eine Bootsreisewerden mehrere Tage bis Wochen benötigt um dieseDörfer zu erreichen. Nachrichten von dort verzögern sichstark, falls sie überhaupt durchkommen. Eine andereMöglichkeit sind noch die Außenposten der FUNAI, dieüber Funkstationen und mittlerweile auch Internet verfü-gen. Die sind meist an den strategisch wichtigen Punk-ten. Grundsätzlich ist es aufgrund der immensen geogra-phischen Ausdehnung nach wie vor sehr schwierigschnell zu reagieren. Auf peruanischer Seite kooperierenwir sehr gut mit AIDESEP [Asociación Interétnica de Desarollo de la Selva Peruana], das ist ein Dachverbandvon indigenen Organisationen im [peruanischen] Ama-zonasgebiet. Bei wichtigen Vorkommnissen nehmen sieauch mit uns Kontakt auf.❯❯ Hinkt die peruanische Seite etwas hinterher, z.B.von der Gesetzeslage? ❮❮ Die Gesetzeslage ist in Peru nicht so schlecht, diebrasilianische Gesetzgebung ist hinsichtlich Unkontak-tierte aber mustergültig. Das ist eine Referenz, vor allemwas den Schutz [der Indigenen] vor Holzfällern undGoldgräbern anbelangt. Das gilt zumindest für die Un-kontaktierten an der Grenze zu Peru. Aber es gibt auch in Brasilien Unkontaktierte, wo die Situation ähnlichschlimm ist wie in Peru. ❯❯ Gibt es Kontakt zwischen den „Unsichtbaren“und sichtbaren Nachbargruppen?❮❮ Interessant ist, dass die Unkontaktierten sowohl kei-nen Kontakt mit den unter Anführungszeichen „Weißen“als auch nicht mit anderen Indigenen wollen. Die ande-ren Indigenen haben für die Unkontaktierten auch einensehr abwertenden Ausdruck, sie bezeichnen sie als„Wilde“ und sehen sich selber in der Hierarchie weiteroben. Viele der Indigenen meinen, dass die „Wilden“ gezähmt werden müssten und dass sie so nicht weiter-machen könnten. Da gibt es Auffassungsunterschiede.Auch das Zusammenleben zwischen Unkontaktiertenund anderen indigenen Gruppen ist oft sehr spannungs-geladen. ❯❯Welche Schwierigkeiten gibt es bei der binatio-nalen Schutzzone? ❮❮ Die binationale Schutzzone ist insofern eine heikleGeschichte, weil sie zwei Staatsterritorien umfasst. Fürdie Unkontaktierten gibt es diese Grenze nicht. Es gibtzum Beispiel Nomaden die wandern einmal auf brasilia-

eine geringe Entlohnung für die Aufgabe. Diese Leutekönnen Kontakt zu Polizei und Militär aufnehmen. Auchdas funktioniert in Brasilien mittlerweile ganz gut. In Peruist das problematisch, weil das Militär oft in den Drogen-handel involviert ist. Das erschwert konkrete Schritte. ❯❯ Die geplante Schutzzone selber wird also vonbeiden Regierungen gutgeheißen? ❮❮ Nein, so weit sind wir noch nicht. Vor allem, wennVorschläge von außen kommen, ist die Situation sehrheikel. Darum ist es wichtig zum Beispiel die FUNAI ein-zubinden, die die Legitimität und das Wissen hat. DieseBehörden haben eine Schlüsselfunktion. Gleichzeitig haben wir einen entsprechenden Partner in Peru aufge-baut, die INDEPA [Nationales Entwicklungsinstitut für in-digene Völker in Peru]. Jetzt müssen wir versuchen diebeiden Behörden an einen Tisch zu bringen und gemein-same Strategien zu überlegen. Was wir jetzt an theoreti-schen Mitteln zur Verfügung haben, ist politischer Drucküber die EU oder über bilaterale Abkommen. Eine sehrengagierte Abgeordnete von österreichischer Seite istdie Petra Bayr. Sie ist die Vorsitzende des entwicklungs-politischen Unterausschusses im Parlament. ❯❯ Eine wichtige Person der FUNAI für die Indigenenaber auch für die Kampagnen- und Informationsar-beit der GfbV ist José Carlos Meirelles. Wer ist er?❮❮ Er kommt ursprünglich aus São Paulo, hat praktischeine traditionelle Laufbahn vor sich gehabt. In den 70er-

nischer und ein anderes Mal auf peruanischer Seite.Schwierig ist die brasilianischen und peruanischen Be-hörden an einen Tisch zu bringen und eine gemeinsameStrategie auszudenken. Es bringt wenig, wenn [allein]die brasilianische Seite über eine gute Strategie verfügt,aber aus Peru Unkontaktierte vertrieben werden und dieKokainschmuggler illegal über die Grenze kommen. Daswichtigste ist, dass die lokalen Indigenen eingebundenwerden und Bewusstseinsarbeit gemacht wird. Das istauf brasilianischer Seite großräumig der Fall und sollteauch in Peru erfolgen. Auch ein Monitoringsystem durchKontrollposten müsste überlegt werden, sodass einerechtzeitige Warnung erfolgt. Diese Kontrollfunktion sol-len unbedingt indigene Gemeinschaften übernehmen,da braucht es jedoch Infrastruktur, etwa Internet und

Jahren ist er aber zu der Erkenntnis gekommen, dass ihndas überhaupt nicht interessiert. Zu dem Zeitpunkt hatdie FUNAI gerade eine Ausschreibung für das Kontak-tieren von Indigenen gemacht. Das war so die erstePhase, wo Brasilien noch mit der alten Politik versuchte,die Unkontaktierten in den Schoß der Zivilisation heim zuholen. Das hat ihn fasziniert. Er gehörte der Pioniergene-ration der FUNAI an, die die ersten Völker offiziell im Auf-trag der Regierung kontaktierten. Die Kontaktaufnahmedurch ihn und seine Mitarbeiter hatte aber oft katastro-phale Folgen, faktisch alle Völker waren binnen kürzesterZeit durch das Einschleppen von Infektionskrankheitenund den Kulturschock, das war ja zum Teil ein Sprungüber 5000 Jahre, verschwunden. Das hat José CarlosMeirelles dazu veranlasst, die Politik der FUNAI zu än-dern. Die neue Strategie war der Versuch die Unkontak-tierten abzuschotten um ihnen die Möglichkeit zu geben,den Kontakt von sich aus zu suchen, wenn sie das wol-len. Aber nicht umgekehrt. José Carlos Meirelles sagtimmer, sie wollen keinen Kontakt zu uns, sie wollen abergewisse Gegenstände von uns, die ihnen das Leben er-leichtern. Als sich diese Idee durchgesetzt hat, wurdendie Regionen der Unsichtbaren ausfindig gemacht.Heute gibt es Evidenz seitens der FUNAI von 70 unkon-taktierten Völkern in Brasilien. ❯❯Wie groß sind diese Gemeinschaften?❮❮ Im Grenzgebiet zu Peru gibt es Völker mit bis zu 600Personen. Dann gibt es aber auch wesentlich kleinereGruppen mit weniger als hundert Mitgliedern. Dabei gibtes auch unterschiedliche Überlebensstrategien. Die grö-ßeren Gruppen kann man relativ leicht auf Satelliten-bildern bzw. Luftaufnahmen durch die großen Gemein-schaftshäuser, die Malocas, identifizieren. Dann gibt esaber kleinere Gruppen, die zum Teil Nomaden sind. Diemerkten auch, dass sie von der Luft aus ausfindig ge-macht werden, verstecken sich irgendwo im Regenwaldmit kleinen Hütten und ziehen immer wieder weiter. Dersteigende Druck auf die Unkontaktierten veranlassteJosé Carlos Meirelles mit dem Thema an die Öffentlich-keit zu gehen und auf sie aufmerksam zu machen. Dasgeschah zuerst 2010 mit einem Filmteam der BBC undsehr hohen Sicherheitsvorkehrungen. Das ist seinerMeinung nach die einzige Chance, dass ihr Überlebengesichert werden kann. Für unsere Kampagne habenwir ihn gewonnen, weil er den Kampf sehr gut personi-fiziert, noch dazu sein Sohn sein Nachfolger wird. Mit ihmwollten wir in der Kampagne jüngere Leute ansprechen. ❯❯Was können wir in Österreich tun, um die Rechteder indigenen Völker zu gewährleisten?❮❮ Ein wichtiger Punkt ist, uns zwischen den NGOs un-bedingt zu vernetzen, Organisationen die sich für denSchutz der Natur und des Regenwaldes einsetzen, alsauch Menschenrechtsorganisation. Das ist ein ganzheit-licher Ansatz. Wenn das ganzheitlich betrachtet wird,dann hat man die Möglichkeit etwas zu bewirken. ❯❯ Am Schluss, welchen Wunsch hättest du an dieösterreichische Politik? ❮❮ Für mich wäre ein großer Wunsch, dass die österrei-chische Politik mehr über den Tellerrand schaut. Es wäremein großer Wunsch, dass wieder einmal Politiker aufder Bildfläche erscheinen, die Visionäre sind und nicht so kleinteilig immer nur auf die nächste Wahl oder die eigene Karriere schauen.❮❮ Franz Fluch, vielen Dank für das Interview!

Jose Carlos dos ReisMeirelles wurde zuBeginn seiner Arbeitvon den „Unsicht-baren“ mit Pfeilenattackiert

© Artur F. Meirelles

Ölverschmutzunginfolge der (illega-len) Erdölförderung

© KomalaRamachandra

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20 Jahre FAIRTRADE

FAIRTRADE hat das starke Bedürfnis westlicher KonsumentInnen erkannt und erfreut sich – auch während schwacher Konjunktur – zweistelliger Wachstumsraten.

Selten hat eine Bewegung so breiten gesellschaft-lichen Zuspruch erhalten wie die des fairen Handels.Caritas und WWF, Österreichische Hochschüler-Innenschaft (ÖH) und Bundesjugendvertretung, Klimabündnis Österreich und die österreichischenWeltläden, Grüne Bildungswerkstätte und Renner-Institut: Dies sind einige der Mitgliedsorganisatio-nen und Sponsoren von FAIRTRADE Österreich. Zuihnen gesellt sich eine Truppe an prominenten Für-sprecherInnen: Andrea Händler und Josef Hader,Gery Keszler und Isabella Krassnitzer, Karl Marko-vics und Barbara Stöckl, Toni Polster und DagmarSchratter sind nur einige davon.

Das FAIRTRADE-Siegel verspricht einen anständigen Mindestpreis für dieProdukte der Bäuerinnen und Bauern. Darüber hin-aus wird biologische Landwirtschaft gefördert undmit jedem verkauften FAIRTRADE-Produkt eine Sozialprämie für Projekte lukriert, die die Lebens-

qualität der Bevölkerung in den Anbauländern inAsien, Afrika oder Lateinamerika direkt verbessert.Welche konkreten Projekte verwirklicht werden sollen, das entscheiden die Bäuerinnen und Bauernselbst. Mal werden Schulen und Gesundheits-zentren errichtet, mal in die Erzeugung oder Weiter-verarbeitung der Produkte investiert. Allein 2011konnten 65 Millionen Euro FAIRTRADE-Prämie aus-bezahlt werden.

Weg aus der ArmutAll dies hilft derzeit schon über 1,2 Millionen Bäue-rinnen und Bauern aus der bitteren Armut und er-möglicht ihren Kindern den Schulbesuch. Es sichertihnen respektvolle Handelspartnerschaften, hilft beider Finanzierung ihrer Investitionen, unterstützt um-weltschonenden Anbau zu etablieren und vielesmehr. Diese Standards werden durch FAIRTRADE-International entwickelt. Hier haben die Produzen-tInnen und Produzenten 50% Stimmenanteil. Das sichert wirkungsvolle Standards und hohe Glaub-würdigkeit des FAIRTRADE-Siegels.

SozialstandardsFAIRTRADE dürfte ein starkes Bedürfnis westlicherKonsumentInnen erkannt haben und erfreut sich –auch während schwacher Konjunktur – zweistelligerWachstumsraten. Mit dem Erfolg kam auch die Kon-kurrenz: Kaffee der „Rainforest Alliance“, Schoko-lade mit „UTZ“-Siegel oder eine „Conscious“-Kollektion bei H&M. Damit versuchen transnationale Konzerne ihr Image aufzuputzen. Bei diesen durchdie Industrie selbst geschaffenen Siegeln fehlt es oftan Sozialstandards wie den wichtigen Mindest-preisen oder etwa an der Einbindung von Bäuerin-nen und Bauern sowie NGOs.

Wer keine Produkte aus ausbeuterischen Arbeitsbe-dingungen mehr kaufen möchte, hat im Jahr 2013 –20 Jahre nach der Gründung – nur noch wenig Aus-reden. Neben Bananen, Kaffee, Tee oder Reis findetsich das FAIRTRADE-Siegel auch auf Sportbällen,Unterwäsche, T Shirts, Handtücher und Bettwäsche,Schokoladeosterhasen und Süßigkeiten aller Art.Supermärkte und große Einzelhändler nehmen zwarnur zögerlich diese Produkte in ihr Sortiment aberdie Weltläden als Fachgeschäfte für fairen Handelund unzählige Online-Shops sind längst auf den Zugaufgesprungen. ❮❮

JUBILÄUM ❯❯

© FAIRTR

ADE Österreich

FLORIAN ABLÖSCHERFAIRTRADE Aktivistaus Wolkersdorf

© Privat

FAIRTRADE im webProduzenten, Produkte, Unternehmen,Kampagnen, FAIRTRADE-GemeindenGastrofinder, Newsletter u.v.m. unterwww.fairtrade.at

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Glyphosat ist ein Unkrautvernichtungsmittel (Her-bizid) und das weltweit am meisten eingesetzteSpritzmittel (2010: 750.000 Tonnen Roundup).Hauptsächlich wird es über den MarkennamenRoundup der U.S.-amerikanischen Firma Monsantovertrieben, die seit der Patentanmeldung Mitte der1970er-Jahre satte Gewinne einstreifte. Zwar gibt esseit jeher ökologische und gesundheitliche Beden-ken gegenüber Glyphosat, etwa die Schädigung derDNA (Erbgut) und menschlicher Embryonal- undGebärmutterzellen, die Verursachung von Krebs undgenerell umwelttoxikologische Wirkung. Dochschnell wurde und wird von Seiten der Agrarlobbyabgewiegelt, auch im Wissen, dass nur wenigeLangzeitstudien zu Glyphosat vorliegen bzw. geneh-migt werden. Glyphosat sei im Boden nicht mobilund eine Verlagerung ins Grundwasser oder eineEinlagerung in landwirtschaftlichen Produkten und inderen Folge eine Aufnahme durch den Menschennicht zu befürchten, so der Tenor der Verfechter.

Mehr und mehr Kurzzeitstudien zeigen aber ein an-deres Bild. „Wir haben Glyphosat im Urin vonMenschen, Nutztieren und wild lebendenTieren nachgewiesen, in fast allen Proben.",so Prof. Monika Krüger von der Universität Leipzig inder Süddeutschen Zeitung vom 9. Juli 2012. Die Studie wurde bis heute weder veröffentlicht nochgeben die Forscher Auskünfte zur Studie. Vor kur-zem doppelte jedoch eine andere Forschungs-gruppe aus Leipzig nach und stellte fest, dass bei Mast- und Legehühnern eine Aufnahme von Glyphosat über Futtermittel zur Abtötung von nützli-chen Bakterien im Magen-Darm-Trakt führte. Gleich-zeitig zeigen sich krankheitserregende Bakterien,z.B. Salmonellen, resistent gegen den Wirkstoff.

Glyphosat wird hauptsächlich im Anbau von gen-technisch veränderten Pflanzen, etwa Soja, Mais und

Weizen in Süd- und Nordamerika eingesetzt. Das be-trifft auch uns! So werden etwa 650.000 Tonnen importiertes Soja in der konventionellen österreichi-schen Massentierhaltung an Schweine, Hühner etc.verfüttert – der Großteil ist gentechnisch verändertund mit Glyphosat gespritzt. Aber auch auf österrei-chischen Feldern kommt der Wirkstoff zum Einsatz,oft noch kurz vor der Ernte.

Nachgewiesene / vermutete gesundheits-schädliche Folgen:• Schädigung der DNA (Erbgut)• Schädigung menschlicher Embryonal- und Gebärmutterzellen

• Verursachung von Krebs • umwelttoxische Wirkung (hohe Sterblichkeit bei Amphibien und Fehlbildungen)

Weitere ökologische Folgen (Auszug):• Verringerung der Stickstoffbindung und Anstieg der Krankheitsanfälligkeit bei Soja und Weizen

• Verlust von natürlicher Vegetation und von mikro-bieller Bodenaktivität und Hemmung von schad-pilz- und schadbakterieneindämmenden Funktionen!

• Auswirkungen auf Grund- und Oberflächen-gewässer.

Aufgrund massiver gesundheitlicher Bedenkenund enormer (Langzeit-)Risiken auf das Öko-system und den Menschen fordert die WUI: • Einsatzstopp von glyphosathältigen Spritzmittelnbis Studien Risiken objektiv und umfassend widerlegen

• Importstopp von gentechnisch veränderten Futtermitteln

• Verstärkte und objektive Aufklärungsarbeit (Landwirtschaft, Kleingartenanlagen etc.)

• Verstärkte Kontrolle von Glyphosatrückständen in Lebensmitteln, Böden und Grundwasser

Glyphosat

© Dieter Achter

❯❯ ENERGIE & KLIMA❯❯ GESUNDHEIT

infoRÜCKFRAGEN

CHRISTIAN SCHREFELStadtrat für [email protected]

Gesundheitsschädliche Folgenund ökologische Auswirkungen?

wwwLinksWEITERFÜHRENDE INFOS

INFORMATIONSDIENST GENTECHNIK Fakten zu Roundup und Glyphosatwww.keine-gentechnik.de

ÖKOTEST – Glyphosat in Getreideproduktewww.oekotest.de

Greenpeace – Pestizide in Mehl/Backwarenwww.greenpeace.org[unter] /austria/de/News/Aktuelle-Meldungen/Umweltgifte-News/Pestizid-Reste-in-Mehl-und-Backwaren/

FilmDoku-Tipp

AUF YOUTUBE

Monsanto und das Glyphosat ist nun überall - Dokumentationwww.youtube.com/watch?v=P18ztHrXZsI

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Heute stehen Ziesel auf der „RotenListe“ der gefährdeten Tierarten. IhrVorkommen ist weitgehend auf verstreute Rückzugsgebiete be-schränkt. Wo früher eine über eingroßes Gebiet verteilte, zusammen-hängende Population bestand, gibtes jetzt nur mehr Splittergruppen.

Da die natürlichen Lebensräume fürZiesel immer knapper werden, wan-dern sie in die stadtnahen Freiflä-chen (Wirtschaftspark, SportplatzWolkersdorf). Ziesel sind sehr an-passungsfähige Tiere und bei wei-tem nicht die spezialisierten Step-penbewohner, als die sie allgemeinbekannt sind. Ein Minimum an Platzbraucht auch der Ziesel. Umso wichtiger ist es diese Lebensräume zu schützenund die Autofahrenden auf die Zieselpopulation aufmerksam zu machen.

Wir Informieren mit unserer Plakatserie und ersuchen Sie die Geschwindigkeitzu reduzieren. 2012 haben wir in den Sommermonaten leider mehrere totgefah-rene Ziesel gefunden. ❮❮

Schützt die Ziesel

Wolkersdorf erhielt

Hans CzettelFörderungspreisfür Natur- und Umweltschutz

Die Kulturlandschaft rund um Wolkersdorf ist aus-gesprochen reizvoll: Eingestreut zwischen Feldernund Weinbergen liegen kleine Kostbarkeiten, dievom Zusammenspiel der Natur und der Tätigkeitzeugen. Wo die Nutzung aufhört, da ändert sichdas Landschaftsbild grundlegend und so wurdedas Gemeinschaftsprojekt „Naturschätze in Wol-kersdorf“ ins Leben gerufen.Weitere Infos bei STR Christian Schrefel,[email protected] oder unterwww.noe-naturschutzbund.at

BUND GEMISCHT / VERANSTALTUNGEN / KURZMELDUNGEN ❯❯

ZIESEL SIND BEDROHT

ZIESEL SIND...Europäische Ziesel (Spermophilus citellus, der „Samenfreund“) gehörenzu den Hörnchenartigen. Mit einer Größe von etwa 23 Zentimetern sindsie etwas kleiner als Eichhörnchen. Wie ihre nächsten Verwandten, dieMurmeltiere, halten auch die Ziesel einen bis zu acht Monate langen Winterschlaf. Früher besiedelten Ziesel halb Niederösterreich und dasBurgenland. Sie waren von Retz über Wien bis in den Seewinkel praktischüberall anzutreffen. ❮❮ Infos auf: www.noe-naturschutzbund.at

Forschung in derStadtGemeinde Wolkersdorf Der seit Anfang 2010 in Obersdorf ansässige Forschungs-

verein für Warenlehre beschäftigt sich mit der Geschichte

von Sammlungen an Museen und mit der Herstellung und

den Eigenschaften verschiedenster Waren und Handels-

güter. Die ersten Publikationen aus dieser Tätigkeit sind

nun kostenlos für alle Interessierten zum Download auf

der Webseite erhältlich. www.warenlehre.at, [email protected]

❯❯Veran-staltungen

ARCHE NOAH BIO-PFLANZENMARKTSamstag, 20. April 20139.00 Uhr bis 13.00 UhrBiohof Ebner, 2120 Obersdorf, Hauptstr. 66, Mit WUI-Biobuffetwww.arche-noah.at

7. RADTRIATHLON28. April 2013ab 11 Uhr bis 15.30 h Ziel Abschlussveranstaltung:Weingut Gindl, Obersdorf

GREENWAYS-RADTOUR 2013Pfingstwochenende 17. bis 22. Mai 2013mit Besichtigung der NÖ-Landes-ausstellung „Brot und Wein“www.wui-diegruenen.at ❯❯ Details siehe Veranstaltungen

TAG DER SONNE Donnerstag 2. Mai 2013ab 19 Uhr, Vortrag und DiskussionMag. Judith Schübl (Austrian EnergyAgency) und Mag. Erwin Mayer(Denkstatt) sowie Ausstellung E-Mobilitywww.wui-diegruenen.at ❯❯ Details siehe Veranstaltungen

SCHWARZER VELTLINERDAS SCHIEFERGAS-THEATERSCHWANK IN ZWEI AKTENSamstag, 11. Mai 2013, 19:30 Uhr Buschenschank SimonidesWienerstraße 36, Wolkersdorfwww.wui-diegruenen.at ❯❯ Details siehe Veranstaltungen

WOCHE DER ARTENVIELFALTSamstag 25. Mai 2013Zieselwanderung mit Johannes HillTreffpunkt 11 Uhr Bahnhof Wolkersdorf (südseitig)www.wui-diegruenen.at ❯❯ Details siehe Veranstaltungen

2. LINDENFEST Sonntag 2. Juni 201316.00 Uhr bis rund 20.00 UhrObersdorf HauptstraßeMusik, Tanz, Kabarett, Kulinarik, u.v.mwww.wui-diegruenen.at ❯❯ Details siehe Veranstaltungen

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IMPRESSUM

Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: WUI - Die Grünen, Hauptstraße 17, 2120 WolkersdorfTel. 02245/834 64, Fax 02245/834 94, www.wui-diegruenen.at, [email protected]

Erscheinungsort: Stadtgemeinde Wolkersdorf im Weinviertel, Grafik und Produktion: Dieter Achter, Obmann der WUIKontakt: [email protected], maria.vogt.tele2.at, [email protected], [email protected], [email protected]

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