80
+ Photovoltaik + Windkraft + Wasser + Biogas + Holz + Geothermie + GRÜN INVESTIEREN 2011 Welche Erneuerbaren Energien für Anleger besonders interessant sind www.wmd-brokerchannel.de Printausgabe Ausgabe - August 2011 - 10

GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

Embed Size (px)

DESCRIPTION

GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin,Photovoltaik,Windkraft ,Wasser,Biogas,Holz,Agrar,Geothermie,Welche Erneuerbaren Energien sind für Anleger besonders interessant sind,wmd

Citation preview

Page 1: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

+ Photovoltaik + Windkraft + Wasser + Biogas + Holz + Geothermie +

GRÜN INVESTIEREN2011

Welche Erneuerbaren Energien für Anleger besonders interessant sind

www.wmd-brokerchannel.dePrintausgabe

Ausgabe - August 2011 - 10 €

Page 2: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

Fondskonzeption Prospektierung BaFin-Beratung

Gündel & KatzorkeRechtsanwalts GmbHTheaterplatz 937073 Göttingen

Tel.: +49 551 443-43 Fax: +49 551 443-30 E-Mail: [email protected]: www.gk-law.de

Kapitalmarktrecht. Sonst nichts.www.gk-law.de

Anz_GK_210x297mm_4c.indd 1 16.08.2011 21:30:06 Uhr

Page 3: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

3

Erneuerbare Energien haben im ersten Halbjahr 2011 erstmals mehr als ein Fünftel des Strombe-darfs in Deutschland gedeckt. Laut Umweltmi-nister Röttgen sind Investitionen in erneuerbare Energien sicher und sie sind Investitionen in eine zukunftsfähige Energieversorgung. Mit der Verab-schiedung der Novelle des Erneuerbare Energien Gesetzes vor der Sommerpause hat die Bundesre-gierung unterstrichen, dass sie den Weg des Aus-baus und der zunehmenden System- und Marktin-tegration der Erneuerbaren Energien konsequent weiter beschreiten will. Die globalen Investitionen in erneuerbare Energien wuchsen 2010 um mehr als ein Drittel auf 211 Milliarden US-Dollar an. Po-litische Ziele und Förderpolitiken sind weiterhin zentral für den Ausbau der erneuerbaren Energien und existieren bereits in mindestens 191 Ländern auf Staatenebene. Ein wachsendes Engagement ist in Entwicklungs- und Schwellenländern zu be-obachten. Windenergie verzeichnete 2010 den größten weltweiten Zubau, gefolgt von Wasser-kraft und Photovoltaik. Erstmals wurde jedoch in Europa mehr Photovoltaik- als Wind-Kapazität zugebaut. Der Zubau an Photovoltaik in Deutsch-land in 2010 überstieg den insgesamt weltweiten

Zubau aus dem Jahr 2009, sodass Deutschland im Bereich der netzgebundenen Photovoltaik glo-baler Spitzenreiter war. In 2010 wurde nur in Chi-na mehr in neue Stromerzeugungs-Kapazität aus Erneuerbaren investiert als in Deutschland, ihnen folgte USA auf Rang 3. Die Bedeutung Erneuer-barer Energien wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen. So soll bis 2020 der Anteil des Ökostroms nach dem Willen der Bundesregierung auf 35 Prozent steigen. Eine Vielzahl der Projekte sind privat finanziert. Wie Privatanleger und Insti-tutionelle hier in den verschiedensten Kapitalan-lagen investieren können und welche Besonder-heiten es zu beachten gilt, lesen Sie hier, in der aktuellen Print- Ausgabe des wmd-brokerchannel „Grün investieren 2011“.

Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre, gute Entscheidungen und viel Erfolg!

Ihr Team vom wmd-brokerchannel

Friedrich A. Wanschka, Astrid Klee,Matthias Heß, Maren Richter, Martin Witt und Tobias Strenk

Editorial | GRÜN INVESTIEREN 2011

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

Täglich aktuelle Informationen, Fachartikel und Video-Interviews unter www.wmd-brokerchannel.de

Page 4: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

4

Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Deckung des Strombedarfs in Deutschland ist auch im Jahr 2010 weiter gestiegen:

Die Erneuerbaren tragen mit 102,3 (2009: 95) Mil-liarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) inzwischen 17 (16,4) Prozent zum Strombedarf bei, teilte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) heute auf Grundlage erster Schätzungen für das Jahr 2010 mit. “Erfreulicherweise stellen die Erneuerbaren Energien einen immer größeren An-teil am deutschen Strombedarf”, so Hildegard Mül-ler, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Aufgrund der überwiegend schwankenden Produk-tion und der fehlenden Speichertechnologien seien die Erneuerbaren allerdings noch weit davon ent-fernt, ausreichend Grundlaststrom bereit zu stellen.

So ging der Anteil der Windenergie, die auch in Zu-kunft den größten Anteil an Erneuerbaren Energien stellen soll, nach Angaben des Branchenverbandes trotz des weiteren Zubaus von Windenergieanlagen in diesem Jahr leicht um drei Prozent zurück. Grund hierfür ist das insgesamt schwache Windjahr 2010. Die Photovoltaik trug zwei Prozent zur Deckung des Strombedarfs in Deutschland bei. Über die EEG-

Umlage wird Solarstrom die Verbraucher aller-dings allein im Jahr 2010 mindestens 3,3 Milliarden Euro kosten. 2011 wird dieser Betrag um mehr als das Doppelte auf 6,8 Milliarden Euro steigen. Über 50 Prozent der EEG-Umlage werden damit im kom-menden Jahr in die Förderung der Photovoltaik flie-ßen – trotz ihres eher geringen Anteils. “Diese Zah-len zeigen erneut die Notwendigkeit einer stärkeren Marktintegration der Erneuerbaren Energien, wenn wir die Kosten im Griff behalten und die Verbrau-cher nicht über Gebühr belasten wollen”, so die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

Ein zukunftsfähiger Kraftwerkspark müsse außer-dem ein sinnvolles Spektrum an Anlagengrößen von der dezentralen Kraft-Wärme-Kopplung bis hin zu zentralen Großkraftwerken für die Grundlastver-sorgung umfassen, betonte Müller. Die Zahlen im Einzelnen: An erster Stelle lag 2010 nach BDEW-Berechnungen erneut die Windenergie: Trotz eines leichten Rückgangs kam sie auf einen Anteil von 6,2 (2009: 6,7) Prozent. Es folgte die Biomasse mit 4,7 (4,4) Prozent und die Wasserkraft mit 3,2 Prozent (3,3. Einen Zuwachs gab es auch bei der Photovol-taik, die 2,0 (1,1) Prozent Strom lieferte. Der Anteil regenerativen Stroms aus Müllkraftwerken betrug 0,8 (0,9) Prozent.

BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirt-schaft e.V.

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Allgemein

17 Prozent Anteil der Erneuerbaren Energien an der Deckung des Strombedarfs in 2010

Markt / Studien

Page 5: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

Der Tresor für Ihren EuroEine professionelle Immobilienbeteiligung in München

Grundlage des öffentlichen Angebotes und der Beteiligung an der Fondsgesellschaft ist einzig der Ver-kaufsprospekt, dessen Veröffentlichung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistung gestattet wurde. Dieser ist bei dem Anbieter der Beteiligung, der MPC Capital Investments GmbH, erhältlich. Es handelt sich um eine unternehmerische Beteiligung, die Risiken unterliegt. Diese werden in dem Verkaufsprospekt ausführlich dargestellt.

• Deutschland-Zentrale von Philip Morris am Büroimmobilienstandort Nr. 1, München

• Vierteljährliche Auszahlungen von 6 % p. a. bei einem Gesamtmittelrückfl uss von 178 % geplant

• Infl ationsschutz durch indexierte Mietverträge

Für weitere Informationen fragen Sie Ihren Anlageberater. Oder fordern Sie unverbindlich unser Exposé an unter 040 38022-4444 / [email protected]

www.mpc-capital.de

KRISENSICHER

D9_Anz.Tresor_102x297_Rolle.indd 1 24.06.11 11:32

ImpressumVerlag und Herausgeber:wmd Verlag GmbHWiesseer Straße 12683707 Bad WiesseeTel: +49 (0)8022 – 187110Fax: +49 (0)8022 – [email protected]

Geschäftsführung:Friedrich A. WanschkaChefredaktion: Friedrich A. Wanschka

Layout: Astrid KleeFoto: fotolia, adpic

Handelsregister: HRB 165643 Amtsgericht MünchenSteuer-Nummer: 139/142/50247Ust.- IdNr. DE 812638572Bankverbindung:Sparkasse Rosenheim - Bad AiblingBLZ 711 500 00, Kto. 24364

Verkaufspreis: 10 Euro

Vertriebsleitung:Matthias Heß wmd Verlag GmbHKattunbleiche 31a22041 HamburgTel: +49 (0)40 [email protected]

Technische Umsetzung / Produktion:wmd Verlag GmbHAstrid KleeWiesseer Straße 12683707 Bad WiesseeTel: +49 (0)8022 – 187110Fax: +49 (0)8022 – [email protected]

Der Verleger übernimmt keine Haftung für un-verlangt eingereichte Manuskripte und Fotos. Mit der Annahme zur Veröffentlichung überträgt der Autor dem Verleger das ausschließliche Ver-lagsrecht für die Zeit bis zum Ablauf des Urhe-berrechts. Dieses Recht bezieht sich insbesondere auch auf das Recht, das Werk zu gewerblichen Zwecken per Kopie zu vervielfältigen und/oder in elektronische oder andere Datenbanken auf-zunehmen. Alle veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Ohne schriftliche Genehmigung des Verlegers ist eine Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts-gesetzes unzulässig. Aufsätze und Berichte geben die Meinung des Verfassers wieder. Für den Inhalt ist der Verlag nicht verantwortlich.

Page 6: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

6

Die greenValue GmbH, Betreiberin des unabhän-gigen Informationsportals www.greenvalue.de, hat in einer aktuellen Statistik grüne Beteiligung-sangebote untersucht. Zum Stichtag werden 67 Investments angeboten. Als geschlossene Fonds sind 45 Angebote konzipiert, 22 als festver-zinsliche Beteiligungen (u.a. Genussrechte oder Anleihen). Das Gesamtvolumen der Beteiligungen beträgt 2,9 Mrd. Euro. Davon entfallen 1,5 Mrd. Euro auf geschlossene Fonds, auf festverzinsliche Be-teiligungen 1,4 Mrd. Euro.

Der Anteil "Festverzinslicher" hat am stichtags-bezogenen Gesamtvolumen in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen. Heute sind rd. 49 % des gesamten Investitionsvolumens Genussrechten & Co. zuzuordnen, vor zwei Jahren waren es rd. 23 %. "Gerade in turbulenten Börsenzeiten setzen pri-vate und institutionelle Anleger auf Investments, die frei von Kursschwankungen sind. Gepaart mit sehr guten gesetzlichen Rahmenbedingungen in

vielen Ländern Europas, können grüne Beteili-gungen eine gute, mit unternehmerischen Chan-cen und Risiken verbundene Investmentalternative sein", sagt Daniel Kellermann, geschäftsführender Gesellschafter der greenValue GmbH. Die Min-destinvestitionen aktueller Beteiligungen liegen zwischen 1.000 und 50.000 Euro. Geschlossene Fonds ermöglichen dem Anleger ein Engagement ab durchschnittlich 9.950 Euro. "Festverzinsliche" können im Schnitt mit 4.000 Euro gezeichnet wer-den. Auffallend ist der Trend hin zu kürzeren Lauf-zeiten. Mit durchschnittlich 15 Jahren ist sie bei ge-schlossenen Fonds länger als bei festverzinslichen Beteiligungen (vier Jahre).

Auch in den Assetklassen ist Bewegung. Investiti-onen in Onshore-Windparks sind wieder über ge-schlossene Fonds möglich. "Festverzinsliche" bie-ten zudem Investments in Projektentwicklungen von Offshore-Windenergievorhaben an. Eine Handvoll Green Buildings ermöglicht Sachwertin-vestitionen in nachhaltige Immobilien. Nischen-segmente wie Geothermie und Recycling gruppie-ren sich ebenfalls neben dem unangefochtenen Spitzenreiter Photovoltaik. Die Verteilung des Gesamtmarktes kann unter www.greenvalue.de/download abgerufen werden.

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Allgemein

Anzahl grüner Beteiligungen weiter auf hohem Niveau67 Investments ohne Börsenkursschwankungen gelistet

Markt / Studien

Page 7: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

7

• Große Chancen für Wirtschaft und Entwicklung: Durch Energieausbau Armut reduzieren

• Vision einer Energiepartnerschaft mit Nordafrika

In Afrika sind Schätzungen zufolge etwa 90 Prozent des Potenzials an regenerativen Energien noch un-genutzt. Während Deutschland gerade dabei ist, eine Energiewende herbeizuführen, hat der südliche Nachbarkontinent die Möglichkeit, direkt auf die klimaschonenden erneuerbaren Energien zu setzen: Ob große Flüsse und Seen, heiße Zonen, vulkanische Gräben und Luftströme, auf eine oder mehrere er-neuerbare Energien kann überall in Afrika zugegrif-fen werden. Vor allem das Potenzial an Sonnene-nergie, die heute noch deutlich teuer ist als andere Energieformen, ist groß. Ebenso die Möglichkeiten der Nutzung von Wasser- und Windenergie sowie in einigen Gegenden die Geothermie.

"Wir werden unsere Angebote zur Finanzierung von erneuerbaren Energien auch in Afrika weiter verstärken, denn die Möglichkeiten zu ihrem Ein-satz dort sind vielversprechend", sagt Dr. Norbert Kloppenburg, Mitglied des Vorstands der KfW Ban-

kengruppe. Die KfW Entwicklungsbank unterstützt bereits verschiedene Partnerländer in Afrika dabei, ihre Kapazitäten an erneuerbaren Energien zu er-weitern. Allein im Jahr 2010 sagte die KfW Entwick-lungsbank zur Förderung erneuerbarer Energien 150 Mio. EUR für Subsahara-Afrika und noch ein-mal 200 Mio. EUR für den Norden des Kontinents zu. Die KfW-Tochter DEG sagte im selben Jahr noch einmal mehr als 100 Mio. EUR für Erneuerbare-En-ergien-Projekte privater Unternehmen zu. Energie ist nötig, um Millionen von Menschen in Afrika mit Strom zu versorgen, die heute noch keinen Zugang dazu haben.

Mit Hilfe der Energie wird die Wirtschaft auf dem Kontinent weiter gestärkt und die Armut nachhal-tig bekämpft. Durch die Sonnenenergie der Sahara ließe sich theoretisch die gesamte Erde mit Energie versorgen. Die KfW Entwicklungsbank setzt des-halb auch auf die Vision einer Energiepartnerschaft zwischen Europa und Nordafrika und fördert Wind-parks zum Beispiel in Ägypten oder solarthermische Anlagen in Marokko.

KfW Entwicklungsbank hebt 90 Prozent ungenutztes Potential für den Ausbau Erneuerbarer Energien in Afrika

Allgemein | GRÜN INVESTIEREN 2011

Page 8: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

8

Video-Diskussionsrunde mit Hermann Klughardt, Geschäftsführer von Voigt & Coll. GmbH, Gerhard Krall, Geschäftsführer GSI Fonds GmbH & Co. KG und Roland Jungtorius, Geschäftsleiter Vertrieb Sol-Ventus Konzeptions- und Vertriebs GmbH. Mode-ration: Friedrich A. Wanschka, wmd-brokerchannel

wmd: Was sind das für Schlagzeilen für erneuerbare Energien? Medien berichten über Millionenverluste, Personalabbau und Pleiteangst in der Solarindustrie. Was ist denn da am Markt los, Herr Jungtorius?

Jungtorius: Man muss sich fragen wo diese Pleiten und der Personalabbau stattfinden werden? Und das ist ganz klar in der Produktion. In Deutschland wurden die Produktionskapazitäten sehr stark er-höht, was zu einer Preissenkung führt und welt-weit, besonders in China und Japan wird eben auch

sehr stark und kostengünstig produziert. Deshalb sind die Preise insgesamt stark nach unten gegan-gen und die Kostensituation bei den Produzenten in Deutschland ist somit dementsprechend negativ. Man sieht dass ja auch an den Börsen, die Unterneh-men, die im Produktionsbereich tätig sind, alle vier, fünf Großen, sind alle in schiefen Zahlen. Meiner Meinung nach wird es künftig gerade in Deutsch-land weniger Produzenten geben.

wmd: Welche Auswirkungen hat diese Situation denn auf Solarfonds, die Sie anbieten?

Krall: Keine unmittelbaren, denn wir kaufen ja fer-tige Parks, die meist schon kurz vor Fertigstellung sind, zu festen Preisen. Damit kann der Anleger na-türlich eine sichere Rendite erwarten, weil er feste

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Allgemein

FinanzBusinessTV SOLARFONDS 2011:

Hermann Klughardt Gerhard Krall Roland Jungtorius Friedrich A.Wanschka

Markt / Studien

Photovoltaikanlagen: Jetzt investieren?

Page 9: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

9

Allgemein | GRÜN INVESTIEREN 2011

FinanzBusinessTV SOLARFONDS 2011:

Hermann Klughardt Gerhard Krall Roland Jungtorius Friedrich A.Wanschka

Einspeiseerlöse bekommt. Auf Dauer bedeutet das aber auch bei der Produktion, dass die Preise bei den Modulen niedriger werden. Mehr Wettbewerb aus Südostasien bedeutet letztlich auch niedrigere Prei-se, das schafft wieder Möglichkeiten in Deutschland auch die Förderung weiter abzusenken. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass weiterhin ge-forscht werden muss. Gerade Deutschland ist sehr stark in der Forschung von Solarzellen. Das wird in Südostasien weniger gemacht.

Klughardt: Die Frage einer solchen Schlagzeile ist doch, welche Investoren interessieren sich denn für Solaraktien und welche Investoren interessieren sich für die Anlage in Solarparks? Das sind zwei vollkom-men unterschiedliche Themen. Die Investoren, die Aktien von Solarunternehmen erwarben, haben bei solchen Schlagzeilen zu Recht Probleme. Diejeni-gen, die aber in Solarparks investieren, können sich freuen, da durch die zurückgehenden Preise die Rentabilität solcher Anlagen noch besser wurde. So haben sich seit 2006 die Anlagenpreise genau wie die Einspeisevergütung mehr als halbiert, was ich für den richtigen Weg halte. Alleine deswegen sollte man solche Schlagzeilen differenziert betrachten.

wmd: Auf welchen Stand ist die Technik derzeit für professionelle Solaranlagen? Wir hatten ja gerade die Meldung, dass in den USA für die größte So-laranlage der Welt, die neue deutsche Technik nicht funktionierte und deshalb wieder auf eine ältere, bewährte Technik umgerüstet werden musste.

Klughardt: Ich würde nicht von älterer oder neuer Technik sprechen. Was ursprünglich in den USA ge-plant war, ist ein solarthermisches Kraftwerk. D.h. Bündelung der Sonnenstrahlen, Erhitzung einer Flüssigkeit um daraus über Generatoren und Turbi-nen Strom zu erzeugen. Die andere Technologie ist

Photovoltaik, also Umwandlung des Sonnenlichts in Strom. Hier ist einfach folgendes passiert, dass auf die Photovoltaik zurückgegriffen werden muss und somit kein solarthermisches Kraftwerk sondern ein photovoltaikes Kraftwerk, entsteht. Es sind nicht alte oder neue Technologien, sondern zwei vollkom-men unterschiedliche Technologien. Ich glaube aber, dass dieser Fall auf einen Planungsfehler zurückzu-führen ist und kein Technologiefehler vorliegt.

Krall: Wir haben bereits seit 25 Jahren Erfahrungen mit Solarmodulen aber nicht mit Solarthermie. Die-se Solarmodule sind höchst effizient, was Tests von deutschen Modulen, die bereits 26 Jahre alt waren, bewiesen haben, denn diese bringen nach dieser langen Zeit noch immer 92% ihrer Nennleistung. Von daher eine sehr verlässliche und ausgereifte Technologie. Das sie noch besser werden kann, da-von ist auszugehen. Aber die heutige Technologie ist so, dass man durchaus darauf setzen sollte.

Jungtorius: Das ist absolut auch meine Meinung. Photovoltaik oder die Solarthermie sind durchaus zwei völlig unterschiedliche Dinge. Das eine ist auch normalerweise dazu gedacht um 30% Wärme auch noch zu gewinnen. Solche Kraftwerke werden hauptsächlich in der Wüste eingesetzt. In Marokko und auch in der Wüste im Süden von Spanien wer-den solche Kraftwerke getestet und auch die Stadt-werke München sind daran beteiligt solche Kraft-werke zu installieren und dann über Leitungsnetze den Münchnern zur Verfügung zu stellen. Also sol-che Planungen laufen ja schon. Nur dass die Technik noch nicht komplett ausgereift ist, sieht man daran, dass man auch mit den Leitungsnetzen noch keine Erfahrung hat und dass es natürlich auch Probleme mit der Hitze gibt. Denn wenn es zu heiß wird, kön-nen solche Anlagen eben auch nicht funktionieren, je nachdem wie diese ausgerichtet sind, wie sie ge-plant sind. Da schließe ich mich Herrn Klughardt an, dass es sicher ein Planungsfehler gewesen ist. Die Photovoltaik ist mehr als ausgereift und die Preise haben sich in den letzten Jahren teilweise gedrittelt, was jetzt für eine gute Rentabilität sorgt.

wmd: Werden die Preise dennoch weiter fallen?

Jungtorius: Wir sind da schon sehr weit unten. Aber viel weiter runter geht es auch nicht mehr, weil die Her-steller selbst in China nicht mehr viel daran verdienen.

Page 10: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

10

Klughardt: Ich sehe durchaus noch kostensen-kungspotentiale. Man darf sich nicht nur die Mo-dule ansehen, die zwar sicher einen großen Teil ausmachen. Sie sind deutlich effizienter und gün-stiger geworden in den letzten Jahren. Aber ein Solarpark besteht ja noch aus anderen Komponen-ten: Wechselrichter, Transformatoren, Leitungen, Untergestelle und ähnliches. Man muss letztlich das Komplettsystem sehen. Und im Gesamtsystem eines Photovoltaikparks sind durchaus noch kosten-senkungspotentiale. Wir werden hier insbesondere die Effizienzsteigerungen noch deutlicher zu spü-ren bekommen. Module werden effizienter und es wird nicht mehr lange dauern und wir werden in Deutschland die Grid Parity erreicht haben. In Südeuropa können wir sie heute schon erreichen. Man muss immer nur sehen, mit welchem Strom-preis konkurriert man, da bei fallenden Anlagenprei-sen und steigenden Strompreisen der Schnittpunkt zwangsläufig irgendwann kommt. Hier müssen wir hinkommen, dann brauchen wir künftig auch keine staatlichen Förderungen mehr.

wmd: Sieht der Markt in Deutschland genauso aus, Herr Krall?

Krall: Ja, wir haben auch hier noch kostensenkungs-potential. Noch vor ein paar Jahren haben wir Per-formance Ratios, also das Verhältnis was theoretisch an Sonnenstrahlen auftrifft zudem was tatsächlich in elektrischer Energie umgewandelt ist, von 75- 80% gesehen. Heutzutage ist ein Park schlecht, wenn er weniger als 85% Performance Ratio bringt. Wir werden in 1-2 Jahren deutlich über 90% sein. Von daher sind noch Potentiale da. Wir glauben, man kann auch weiterhin in Deutschland gut Ener-gie produzieren mit Solaranlagen.

wmd: Wo sind denn für sie die richtigen oder die besten Regionen für künftige Solarparks?

Klughardt: Richtig oder Falsch? Das geht nach Anlegerprämissen. Für einen deutschen Anleger kann Deutschland das richtige Investitionsland sein, obwohl hier die Sonne weniger scheint. Wir selber präferieren Südeuropa, weil dort höhere Erträge zu erzielen sind. Viele deutsche Anleger sagen, wir möchten nicht ins Ausland, wir möchten in Deutsch-land bleiben und nehmen dafür eine etwas gerin-gere Rendite in Kauf. Deswegen kann man nicht von richtig oder falsch sprechen. Man muss das Asset beherrschen und den Gesamtprozess beherr-schen. Wenn man das schafft, ist das egal ob Sie in Deutschland, Spanien, Italien oder Frankreich oder sogar in die USA investieren. Richtig oder falsch gibt es da nicht.

Krall: Das sehen wir genauso. Klar, wir errichten deutsche Solaranlagen und finden deswegen diese auch für besonders vorteilhaft und sicher. Aber wie Herr Klughardt schon sagt, in Südeuropa scheint die Sonne doch ein Stückchen mehr und man kann schon etwas höhere Renditen erzielen. Aus unserer Sicht: der Mix macht es!

wmd: Scheint die Sonne nicht auch in Deutschland unterschiedlich und sind deshalb Solarparks im Sü-den rentabler als im Norden?

Krall: Wir hören dieses Thema immer wieder. Aber letztlich ist die Rendite immer im Verhältnis von Ko-sten und Ertrag zu sehen. In Freiburg scheint die Sonne angeblich am stärksten und am häufigsten in Deutschland, aber die Grundstückspreise sind auch sehr viel höher, als wenn sie in andere Regionen in

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Allgemein

Markt / Studien

Copyright by GSI Fonds GmbH & Co. KG

Page 11: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

11

Deutschland investieren. Das wird dadurch nicht ausgeglichen. Der Standort muss passen, das Ver-hältnis von Grundstückskosten auf der sie die An-lage errichten, zu dem was an Ertrag zu erzielen ist.

wmd: Herr Jungtorius, wie groß ist denn der Markt für Solaranlagen? Kann man überall Solaranlagen aufbauen und wie viel Solarstrom kann der Markt vertragen?

Jungtorius: Das ist eine sehr schwierige Frage. Der Markt ist eigentlich unendlich. In Deutschland habe ich zwar eine geringere Rendite aber hier bin ich mir wirklich sicher, dass unsere Gesetze halten. Also nachträglich ist tatsächlich noch keines geän-dert worden. Das ist ja auch was Feines. Und wenn man eine Rendite erzielt, die bei 5, 6 oder 7 % liegt, das ist ja auch nichts Schlechtes. Jetzt weltweit zu schauen, das ist eine Frage des Vertrauens. Man kann ja versuchen alles zu machen, dann wird man es überall ein bisschen gut machen aber nirgend-wo richtig gut, d.h. man muss sich konzentrieren. Deshalb sehen wir das ähnlich wie Herr Klughardt, wir konzentrieren uns auf Italien. Wir begleiten an-dere größere Investoren bei Projektierungen in an-deren Ländern wie der Ukraine oder auch andere Märkte, die sich da entwickeln werden, besonders Osteuropa. Auch wenn die Regionen von der Son-nen - Einstrahlung her schlechter sind. Aber wenn die Rahmenbedingungen politisch passen, es von den Geldgebern her passt, wenn die Einspeisever-gütungen stimmen, kann auch dort ein Ertrag sehr groß sein. Das hat also tatsächlich etwas mit dem Verhältnis vom Grundstückspreis und den Anlage-kosten und Einspeisevergütungen zu tun. Hier eine Grenze zu setzen ist eine Frage des Unternehmer-tums.

wmd: Wie sicher ist denn die derzeitige Einspeise-vergütung in Italien, Herr Klughardt?

Klughardt: Es wird immer wieder kolportiert dass in Südeuropa ja immer alles so schlimm sei und die Gesetze nicht halten und was passiert, wenn die Italiener sagen, wir müssen sparen und wir senken die Einspeisevergütung? Zunächst muss man sagen, wir sind im europäischen Rechtsraum und nicht im wilden Westen. Von der rechtlichen Seite haben die Italiener klare Einspeisegesetze wie in anderen Ländern auch. Von der rechtlichen Seite gibt es kei-

ne Schwierigkeiten. Übrigens gab es in Italien auch keine rückwirkende Änderung von Gesetzen. Aber wir müssen auch einmal sehen was hier ökonomisch passieren würde. Vielfach wird die Sorge an uns herangetragen, dass Italien als Sparmaßnahme die Einspeisevergütung senkt. Das kann ökonomisch schon gar nicht passieren, denn der Staat bezahlt, sowohl in Deutschland als auch in Italien, nicht ei-nen einzigen Cent für die Einspeisevergütung. Viel-mehr wird die Einspeisevergütung, d.h. die Mehr-kosten auf die Gesamtheit der Stromverbraucher umgelegt. D.h. die Volkswirtschaft zahlt die Kosten dafür. Würde also der italienische Staat rückwirkend die Einspeisevergütung senken oder kappen, dann würde keine Einsparung erfolgen, sondern im Ge-genteil, Haushaltslöcher würden sich vergrößern. Denn die Anlagen produzieren ein Wirtschaftsgut und zahlen somit Gewerbesteuer, Umsatzsteuer. Also generiert der Staat Einnahmen und durch eine Kappung würde er diese Einnahmen verlieren und kontraproduktiv handeln.

wmd: Wie sieht es denn für Ihre Spanienfonds aus?

Klughardt: In Spanien haben wir vordergründig eine Absenkung, nicht der Einspeisevergütung son-dern eine Begrenzung der vergüteten Kwh. Das ist eine Sondersituation. In Spanien wird vom Staat der gesamte Strommarkt subventioniert. Somit hat die Förderung einen mittelbaren Einfluss auf den spa-nischen Staatshaushalt. Die spanische Regierung hat Anfang des Jahres die vergüteten Kwh begrenzt, die mit dem Fördertarif vergütet werden, haben aber gleichzeitig zum Ausgleich die Dauer der Einspei-severgütung verlängert. Für einen Investor der mit einer Ausschüttung von 7 oder 8% kalkulierte und nun aufgrund dieser Kappung vorne keine 7oder 8% mehr bekommt, sondern vorübergehend mei-

Allgemein | GRÜN INVESTIEREN 2011

Page 12: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

12

netwegen nur 5%, sieht das nicht so schön aus. Von der Rentabilität über die Gesamtdauer des Investments ist es sogar eher besser geworden als schlechter. Aber vertrauensbildend war das definitiv nicht, deshalb werden wir als Initiator bei fehlender Vergütung aus den Abrechnungen gerichtlich vor-gehen.

wmd: Herr Krall, was sind die größten Risiken für einen Anleger eines Solarfonds?

Krall: Man könnte flapsig sagen, er muss sich Ge-danken machen, ob morgen nochmal die Sonne aufgeht. Aber das ist ein bisschen zu verkürzt. Wir haben eine sehr verlässliche Technik. Wir haben sehr verlässliche Einstrahlungswerte. Wir haben eine sehr lange Historie. Sie können seit 1920 beim Deutschen Wetterdienst die Einstrahlungswerte für jeden Ort in Deutschland abfragen, auch online. Das gibt schon sehr viel Sicherheit. Natürlich haben Investoren ein Restrisiko. An der Anlage kann etwas kaputt gehen, was nicht durch Versicherungen abgedeckt ist. Wir haben keinen Zweifel dass die Einspeisevergütung in Deutschland zurückgenommen wird, da es öko-nomisch keinen Sinn macht. Die Gesellschaften, die die Solarfonds betreiben, zahlen Körperschaftssteu-er und Gewerbesteuer. Wir haben eine Verfassungs-gerichtbarkeit, die alles klarlegt und klare Grund-sätze zum Investitionsschutz veröffentlicht hat. Aus unserer Sicht ist das eine sehr verlässliche Anlage. Die Strahlungsvarianz beträgt nach oben und un-ten in Deutschland 8%. In diesem Bereich bleibt man und das ist auch künftig zu erwarten. Ein guter mathematischer Erwartungswert. Aus unserer Sicht eine sehr verlässige Anlage.

wmd: Im Vergleich zu anderen Produktsegmenten Geschlossener Fonds ist der Solarfonds die Beteili-

gung, die noch mit den wenigsten Risiken behaftet ist?Klughardt: Ein Photovoltaikinvestment ist positiv ausgedrückt, ein langweiliges Investment. Sie haben stabile Einnahmen. Die Zahlungsströme und Son-neneinstrahlungen sind einfach zu stabil für größere Ausreißer. Die 8% die Herr Krall genannt hat, sind ein Ausschlag auf Jahresbasis. Es gibt langfristige Untersuchungen die zeigen, dass bei einer Zeitschie-ne von 20 Jahren die durchschnittlichen Abwei-

chungen um den Mittelwert bei 2,5 bis 3% liegen.

wmd: Laut neuester Absatzzahlen des Branchen-verbandes Geschlossene Fonds, VGF, ist der Pho-tovoltaikbereich deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Trotz politisch gewollter Energie-wende. Woran liegt das derzeit mangelnde Interes-se der Investoren für Solarfonds?

Klughardt: Ich bin nicht überrascht davon. Nach der Euphorie im letzten Jahr, wo der Photovoltaik-markt den stärksten Anstieg innerhalb der Asset-klassen im Geschlossenen Fonds erfahren hat, bin ich Anfang des Jahres gefragt worden, wo erwar-ten Sie denn jetzt die Steigerungsraten, wo wird es denn hin gehen? Da habe ich geantwortet: Die 900 Mio. Euro die wir im New Energy Bereich umgesetzt haben an Eigenkapital, die werden wir nicht wie-der sehen. Ich glaube, wir werden auf ein Niveau von 2009 zurückfallen, dann liegen wir ungefähr bei 50% also bei 400-500 Mio. Euro Eigenkapital im Bereich der New- Energy-Fonds. Nicht weil die Asset nichts taugen sondern es gab im letzten Jahr sehr viele Anbieter, die auf den Zug New Engery, Photovoltaik aufgesprungen sind. Deshalb habe ich für dieses Jahr diesen Hype nicht mehr gesehen. Wir wissen wie aufwendig es ist einen Photovoltaikpark aufzulegen, die Investitionen durchzuführen und vor allen Dingen auch den laufenden Betrieb sicher

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Allgemein

Markt / Studien

Page 13: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

13

zu stellen. Wenn sie das Asset nicht von vorne bis hinten verstanden haben, tun sie sich schwer da-mit. Deswegen waren wir der Meinung, dass einige Anbieter in 2011 vom Markt verschwinden werden. Der Wind der uns entgegen weht ist aber ein Wind, der der ganzen Branche entgegen weht, das ist die allgemeine wirtschaftliche Situation, nicht nur in Eu-ropa sondern in der Welt. Die Diskussion über den Euro, die Länder, wo kann man überhaupt noch investieren und ähnliches. Das sind die Sorgen, die Berater und Kunden in sich tragen und dann lieber das Geld für 1,5% auf dem Sparbuch liegen lassen oder 10jährige Bundesanleihe mit 1,8% kaufen. Ob das die gute Alternative ist weiß ich nicht. Ich denke eine vernünftige Streuung in einem Portfolio ist ge-rade in Krisenzeiten besonders wichtig.

Krall: Ich bin nicht ganz der Meinung von Herrn Klughardt. Ich glaube wir hatten im ersten Halb-jahr auch Sonderfaktoren. Es war nicht ganz klar, wie die neuen Förderungen in Italien aussehen wer-den. Also dieses Konto Energia 4, was erst im Laufe dieses Halbjahres ausgegoren wurde hat natürlich manch einen abgehalten ein neues Investment ein-zugehen. Gleiches haben wir in Frankreich gesehen, wo die Förderung zurückgenommen wurde. Das waren alles keine vertrauensbildenden Maßnahmen. Dazu kam natürlich noch wenig gutes Angebot am Markt. Und wir dürfen nicht vergessen, seit Juli ist die Börse fast 2000 Punkte nach unten gegangen. Was ein allgemeines Erstarren der Anleger zur Fol-ge hatte. Das alles bildete aus meiner Sicht einen Mix der die Leute zunächst davon abgehalten hat wieder zu investieren. Aber gerade jetzt ist meiner Meinung nach der Zeitpunkt, den Leuten zu sagen: Sichere Anlage, Sachwert, da können Sie hinfahren und schauen wie der Energiezähler brummt!

Klughardt: Ich muss kurz einhaken bei dem Thema Absenkung der Einspeisevergütung. Ich sehe das nicht als vertrauenshemmend. Im Gegenteil, was wir in Frankreich, Italien und Deutschland erfahren haben, die Absenkungen im letzten Jahr, sind in meinen Augen jetzt rückblickend betrachtet, abso-lut vertrauensfördernd. Denn es ist ganz klar von den Staaten festgelegt worden, dass die absenkende Einspeisevergütung für zukünftig ans Netz gehende Anlagen gilt. Wenn man weiß, wie man kalkuliert, dann ist es relativ einfach zu entscheiden, investiere ich oder investiere ich nicht. Für uns ist es beispiels-

weise vollkommen klar, dass es bei der jetzigen Ein-speisevergütung keinen Sinn macht in Frankreich zu investieren. Das mag sich durchaus wieder ändern. Aber es ist keine Unsicherheit dort eingetreten son-dern vielmehr Sicherheit, nämlich wir können dort nicht investieren. Wir haben in Deutschland immer klar geregelt, welche zukünftigen Einspeisevergü-tungen wir bekommen. Und in Italien ist der Umstieg von Konto Energia 3 auf 4 eindeutig gewesen, d.h. keine einzige Altanlage ist angepackt worden und man weiß, was in der Zukunft auf einen zukommt. In Italien kaufen wir deshalb aktuell nur fertige am Netz befindliche Parks weil wir dann wissen, was wir für eine Einspeisevergütung bekommen. Das hat aber nichts mit Unsicherheit zu tun, sondern mit unternehmerischer Weitsicht und Entscheidungs-freudigkeit. In Deutschland haben wir genau dassel-be Thema. Die Diskussionen über die Absenkungen sind vollkommen richtig, die Einspeisevergütung in den einzelnen Ländern muss reduziert werden, denn nur dann können wir zur Grid Parity kommen. Es muss unser Ziel sein, dass die Photovoltaik letzt-

lich ohne Förderungen auskommt und einen ganz entscheidenden Anteil am Energiemix einnimmt.

Jungtorius: Ja und da sind wir in Deutschland zu-mindest kurz davor, das jeder auf seinem Dach eine Solaranlage haben sollte. Ich rede jetzt nicht von Solarthermie, da bin ich immer noch nicht der Mei-nung dass das Sinn macht für einen Privathaushalt. Aber eine Photovoltaikanlage sollte sich zukünftig jeder bei den Preisen, die jetzt momentan aufge-rufen werden und auch bei den Einspeisevergü-tungen, die ab nächstes Jahr wahrscheinlich sogar paritätisch sind, anschaffen. Da kann man wirklich von Rentabilität sprechen. Das wird in den nächsten Jahren auf jeden Fall ein Trend sein, der sich sehr stark fortsetzen wird.

Allgemein | GRÜN INVESTIEREN 2011

Page 14: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

14

Krall: Ja, in Freiflächenanlagen wie die, die wir jetzt machen, funktioniert das schon. Wir bekommen weniger Einspeiseförderungen als der Stromkunde dafür bezahlt. Das ist aus unserer Sicht sehr fair.

wmd: Herr Krall, was können sie denn mit der Aus-sage anfangen: Strom in Erdgas umwandeln?

Krall: Es wird häufig diskutiert, was machen wir mit der überschüssigen Sonnenenergie? Tagsüber scheint die Sonne, nachts natürlich nicht. Aber ge-nau dann bräuchten wir diese zusätzliche Sonnen-energie. Es gibt mittlerweile schon sehr vernünftige Ansätze auch mit Patenten unterlegt, dass man So-larstrom in Erdgas umwandeln kann. Dieses Erdgas können wir speichern. Wir haben in Deutschland ein riesiges Erdgasnetz, wir haben riesige Erdgas-speicher und könnten diese nutzen nachts oder zu Zeiten wo die Sonne eben weniger scheint z.B. im Winter.

wmd: Kann das ein künftiges Geschäft auch für So-larfonds werden? Welche Änderungen sind hierzu notwendig?

Krall: Da muss man nichts ändern. Denn das funk-tioniert in dem Zusammenhang. Man könnte den Strom einspeisen oder man könnte ihn umleiten eben über die Elektrolyse und das CO2 binden, dann das Erdgas schaffen. Natürlich braucht man dafür eine zusätzliche Anlage aber zukünftig könnte auch das ein zusätzliches Geschäft für Fonds sein. Derzeit ist es schlicht und ergreifend einfacher noch die fossilen Energieträger zu verbrennen. Wenn sich das aber ändert und die Erdölpreise in den nächsten Jahren deutlich steigen sollten, dann wird man sich diesem Thema sehr stark widmen.

Jungtorius: Dann kann aber auch der Privathaus-halt zum eigenen Energieversorger werden. Es gibt

ja schon KWK Anlagen für Privathaushalte. Also kleine Blockheizkraftwerke die Gas aus Solar ge-wonnen im Haus wieder in Strom umwandeln kön-nen. Das ist keine Zukunftsmusik mehr.

Klughardt: Ich glaube es geht bei dem ganzen The-ma hier nicht um die Photovoltaik isoliert, sondern um den gesamten Energiemix, der eben aus den verschiedensten Energiequellen besteht, ob Photo-voltaik, Wind oder Biomasse. Hier geht es tatsäch-lich darum, wie können wir zum einen Strom trans-portieren und die zweite Herausforderung ist, wie können wir Strom speichern. Eine dieser Lösungen kann Umwandlung in Erdgas sein, zum anderen kann es über Pumpkraftwerke, aber auch über die dezentrale Versorgung der einzelnen Haushalte lau-fen. Es gibt nicht die eine Lösung, sondern verschie-dene Komponenten werden zum Energiemix der Zukunft führen.

Das Charmante an der Erdgaslösung ist der Trans-port. In ganz Europa gibt es Erdgasleitungen die ge-nutzt werden könnten und das Transportproblem, das wir heute noch haben, Strom beispielsweise aus den nördlichen Bundesländern in den Süden zu transportieren, wäre gelöst. Ich bin überzeugt da-von, dass wir hier Lösungen finden werden. Dazu brauchen wir keinen einzigen Fonds umstrukturie-ren oder anders anlegen, sondern der eine Fonds, der Strom produziert, ist der stromproduzierende Fonds. Dann kann in der Zukunft ein anderer Fonds der stromumwandelnde Fonds sein. Wir haben die Technologien und diese müssen nur entsprechend weiterentwickelt werden.

Jungtorius: Ja ich sehe das in nächster Zukunft schon, das über Leitungsnetze und Umwandlung Stromspeicherung die nächsten Anlagemöglich-keiten bestehen. Privatinvestoren und Institutionelle sind schon längst dabei in der Entwicklung und fi-nanzieren das auch mit. Deshalb wird das für einen Publikumsfonds genauso interessant werden.

Klughardt: Zukunft sind die Erneuerbare Energien in Verbindung mit solchen Infrastrukturweiterent-wicklungen. Genau da muss man investieren, das ist die Investitionsmöglichkeit der Zukunft. Das heißt auch in der Zukunft Offshore Wind. Aber ich sage auch ganz deutlich, heute würden wir noch nie-mandem empfehlen in Offshore Windanlagen zu

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Allgemein

Markt / Studien

Page 15: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

15

Das vollständige Video-Interview sehen Sie unter: www.wmd-brokerchannel.de

Allgemein | GRÜN INVESTIEREN 2011

investieren, denn diese sind heute noch Versuchsan-lagen. Aber ich bin felsenfest davon überzeugt dass es der richtige Weg ist. Mit stabiler, beherrschbarer Technologie, das ist für unsere Anleger wichtig und das wollen wir als Initiator von Kapitalanlagen un-seren Kunden anbieten.

Krall: Gerade die Anleger, die sehr früh in diese neuen Technologien investieren, haben die höch-sten Renditechancen. Ist die Technik erst erprobt, wie wir sie jetzt im Photovoltaikbereich haben, dann erzielt man stabile, aber auch nur „überschaubare“ Renditen. Jeder muss für sich selbst entscheiden, wie mutig ist er, beides ist natürlich willkommen.

Jungtorius: Ich frage mich immer, was ist eine hohe und was ist eine niedrige Rendite. Vor 3 Jah-ren waren 3 Prozent am Sparbuch nichts aber heute ist man damit König! Und nun 5 Prozent zu erzielen mit einer sicheren staatlichen Garantie, dann ist das doch ein wunderbares Investment. Was will man denn eigentlich mehr?

Krall: Die Renditemöglichkeiten haben übrigens nicht nur Privatanleger mittlerweile erkannt, son-dern gerade institutionelle gehen sehr stark in die-se Investments. Wir waren davon im ersten Quartal betroffen, wo uns eine sehr große Internetsuchma-schine einen deutschen Solarpark vor der Nase weg-gekauft hat, zu deutlich niedrigeren Rendite als wir für unsere Anleger geboten hätten.

Klughardt: Wir haben gerade eine Umfrage un-ter Institutionellen in Auftrag gegeben und ermittelt dass Photovoltaik die gleiche Attraktivität für diese Investoren besitzt wie Immobilien. Unsere letzte An-lage haben wir in Italien gekauft, im Konsortium mit der größten amerikanischen Lebensversicherung, der zweitgrößten italienischen Bank und nebenbei

hat die Allianz auch noch investiert. Das ist eine An-lage mit über 80 MW und die Investitionssumme liegt bei weit über 300 Mio. Euro.

wmd: Sind so große Anlagen der Trend der Zukunft?

Klughardt: Das kommt drauf an. Kann man so nicht sagen, ein Trend ist auf jeden Fall die dezen-trale Anlage auf dem Dach. Da muss der Weg auch hingehen. Aber auch große Anlagen sind ein The-ma für die Zukunft. Es ist auch unverkennbar, das der Trend, wenn man die Freiflächenanlagen nimmt, zu größeren Anlagen hin geht. Während wir 2007 noch über Anlagen in Größen von 1-2 MW gespro-chen haben, die damals durchaus eine Großanlage war, haben wir 2009 bereits eine Anlage mit 4MW auf Sizilien ans Netz gebracht. Das war damals die größte Anlage auf Sizilien. Die letzte die wir gekauft haben, war eine 51 MW Anlage nördlich von Rom. Die jetzt angebotene 80MW Anlage ist die zweit-größte der Welt.

Damit man einmal ein Gefühl dafür bekommt über welche Größenordnungen wir dort sprechen. Das hat mittlerweile auch die Finanzindustrie erkannt. Man finanziert Photovoltaikanlagen nicht mehr nur klassisch über ein Bankdarlehen. Die KfW stellt mittlerweile Förderprogramme zur Verfügung. Wir haben die erste Bondstrukturierung also Bondfinan-zierung bei institutionellen Investoren durchgeführt. D. h. es sind zwei festverzinsliche Wertpapiere auf-gelegt worden um das Fremdkapital aufzunehmen. Erneuerbare Energien sind hervorragende, gut kal-kulierbare Assets, die in der Hochfinanz mittlerweile Anklang finden.

Page 16: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

16

Die Erneuerbaren Energien erleben derzeit ein stür-misches Wachstum: Die installierte Leistung von An-lagen, die Strom aus regenerativen Quellen gewin-nen, nahm im Jahr 2009 rund um den Globus um 55 Gigawatt zu. Damit wurde eine gesamte instal-lierte Kapazität von 305 Gigawatt erreicht – rund 100 Gigawatt mehr als noch 2007. Zum Vergleich: 55 Gigawatt reichen aus, um den Energiebedarf von 37 Millionen Haushalten zu de-cken. Bis 2050 könnten nach einer Studie des Welt-klimarates IPCC rund drei Viertel des weltweiten Energiebedarfs aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden. Sowohl private als auch instituti-onelle Anleger investieren verstärkt in Erneuerbare Energien. Das Kapital, das Privatanleger in geschlos-sene New-Energy-Fonds investieren, nahm in den vergangenen Jahren kontinuierlich zu: Flossen 2008 laut Ratingagentur Feri noch rund 150 Millionen Euro Anlegergelder in Solarfonds, waren es 2009 bereits 330 Millionen und ein Jahr später über 600 Millionen Euro. Bei Institutionellen geht der Trend in dieselbe Richtung: Der Versicherungsriese Allianz in-vestiert beispielsweise schon seit 2005 in Solarkraft-werke und Windparks.

Im Januar 2011 überstiegen die Investitionen der Allianz in Erneuerbare Energien die Marke von einer Milliarde Euro. Auch die Munich Re, der weltgrößte Rückversicherer, begann Mitte 2010 im Rahmen des Projektes „Renewable Energies and New Technolo-gies“ (RENT) in Erneuerbare Energien zu investieren.

Die Gruppe der Erneuerbaren Energien ist sehr hete-rogen: Während es sich bei der Wasserkraft um eine etablierte Methode der Energiegewinnung handelt, sind Windkraft, Photovoltaik oder Biomasse noch relativ junge Technologien. Auch was Vergütungs-mechanismen, Entwicklungsstand der Technologie oder die Standorte betrifft, existieren Unterschiede zwischen den einzelnen Energiequellen.

Dennoch gibt es eine Reihe von Gründen, die für alle Investments in Erneuerbare Energien Gültigkeit haben: Die Investoren wünschen sich langfristig stabile Cashflows und hohe Einnahmesicherheit. Beides können die Erneuerbaren Energien bieten – vor allem durch die langfristig garantierten staat-lichen Einspeisevergütungen. Zudem korrelieren In-vestitionen in Erneuerbare Energien nicht mit ande-ren Assetklassen wie Aktien oder Anleihen. Daher eignen sie sich zur Diversifikation eines gemischten Portfolios. Neben den Rendite- und Risikoaspekten erfüllen die Erneuerbaren Energien zusätzlich Nach-haltigkeitskriterien, die für viele Investoren – private wie institutionelle – an Bedeutung gewinnen. Die vorliegende Befragung ergab, dass jeder fünfte In-vestor Anlagerichtlinien befolgt, die soziale und ökologische Aspekte berücksichtigen. Besonders ausgeprägt ist dies bei Kirchen, Pensionskassen und Versicherungen.

Die Zinsen sinken - die Herausforderungen für in-stitutionelle Investoren sind in den Jahren seit der

Beitrag von Hermann Klughardt, Geschäftsführer, Voigt & Collegen

Insitutioneller Anleger :Immobilien und Erneuerbare Energien gleichauf!

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Allgemein

Markt / Studien

Umfrage Institutionelle Anleger 2011

Page 17: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

17

Finanzkrise gewachsen. Das anhaltende Niedrigzin-sumfeld stellt einen erheblichen Teil der Großanle-ger vor das Problem, ihren Verpflichtungen nach-zukommen. Im Unterschied zu früheren Jahren, in denen die Bedienung der Verpflichtungen durch „ri-sikolose“ Zinsanlagen problemlos möglich war und zusätzlich noch Risikopuffer für die Anlage in risi-koreichere Anlagen wie Aktien zur Verfügung stan-den, ist die Situation heute diametral verschieden. Die institutionellen Investoren müssen reagieren und alternative Anlagemöglichkeiten erschließen. Dabei rücken Immobilien und die Gruppe der Sach-wertinvestments in den Fokus. Zu den Sachwerten gehören die Erneuerbaren Energien, aber auch In-vestitionen in Infrastruktur, Flugzeuge, Schifffahrt, Zweitmarktfonds und Schienenfahrzeuge.

Um die aktuelle Situation der institutionellen Inve-storen zu erfassen, hat Voigt & Collegen eine um-fangreiche Befragung zur aktuellen und künftigen Portfolioallokation und der Attraktivität von Erneuer-bare-Energien-Investments in Auftrag gegeben. Die hohe Zahl der Antworten unterstreicht die Bedeu-tung des Themas. Das Ergebnis fußt damit auf einer sehr breiten Basis: Insgesamt wurden 343 Interviews durchgeführt, davon allein 85 Interviews mit Vertre-tern von Sparkassen und 71 mit Unternehmensver-tretern. Das durchschnittliche verwaltete Vermögen liegt bei 2,3 Milliarden Euro pro Befragtem. Eine der finanzkräftigsten Gruppen sind dabei die Versiche-rungen mit einem durchschnittlichen Portfolioum-fang von 16,9 Milliarden Euro.

Die Umfrage ergab, dass Erneuerbare Energien für Institutionelle in den kommenden 24 Monaten ge-nauso attraktiv sind wie Immobilien. Allerdings liegt die Immobilienquote in den Portfolios mit 8,5 Pro-zent deutlich oberhalb der Sachwertequote von 2,7 Prozent. Es existiert also eine Diskrepanz zwischen den Aussagen über die Absichten der Investoren und deren Portfoliozusammensetzung. Daher dürften die Engagements institutioneller Investoren in Er-neuerbare Energien künftig deutlich steigen. Voigt & Collegen hat den Trend zu New-Energy-Investments frühzeitig erkannt und setzt bereits seit 2005 auf Er-neuerbare Energien. In den vergangenen sechs Jah-ren konnte das Emissionshaus bei der Realisierung von Photovoltaikprojekten – vor allem in Südeuropa – umfangreiche Erfahrungen sammeln. In diesem Sektor ist Voigt & Collegen mit 22 realisierten So-

Allgemein | GRÜN INVESTIEREN 2011

Zur Homepage der wmd-brokerchannel.de(zum Starten auf das Bild klicken)

Zur Homepage der wmd-brokerchannel.de(zum Starten auf das Bild klicken)

Solarstromförderung in Europa: Welches Vertrauen dürfen Anleger in Gesetze haben? Hermann Klughardt, Geschäftsführer des Emissions-

hauses Voigt & Coll. GmbH im Video-Interview

Private Investition in erneuerbare Energien ist eine vernünftige Geldanlage

Prof. Dr. Ernst Ulrich Freiherr von Weizsäcker, Umwelt-

wissenschaftler und Klimaexperte im Video-Interview

Page 18: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

18

larfonds, einem Investitionsvolumen von über 300 Millionen Euro und mehr als 65 MWp installierter Leistung einer der führenden Anbieter. Neben den ökonomischen Parametern darf die ökologische Sei-te der New Energy-Investments nicht vernachlässigt werden. Ebenso wichtig wie das Erreichen der Ren-diteziele sind die Berücksichtigung der politischen Klimaschutzziele und der zunehmende Wunsch der Bevölkerung, von fossilen Brennstoffen sowie von der Atomenergie unabhängig zu werden.Mit Investitionen in New Energy können diese Ziele miteinander verbunden werden: Ökonomie und Ökologie.

Zur Homepage der wmd-brokerchannel.de(zum Starten auf das Bild klicken)

Zur Homepage der wmd-brokerchannel.de(zum Starten auf das Bild klicken)

Erneuerbare Energien: Wie wichtig sind private Investoren?

Klimaforscher Prof. Dr. Mojib Latif im Video-Interview

Ist jetzt der richtige Zeitpunkt für Anleger in Solarfonds zu investieren?

Dr. Franz Alt, TVJournalist Autor und Schriftsteller

im Video-Interview

Auszüge der Studie

Für die vorliegende Umfrage wurde mit 343 Interviews eine sehr große Zahl an institutionellen Ansprechpart-nern erreicht. Befragt wurden institutionelle Investoren aus den Bereichen Banken, Versicherungen, Pensions-kassen, Versorgungswerke, Stiftungen, Genossenschafts-banken und Sparkassen, Vereine, Kommunen, etc.

+.Der Rentenanteil in den institutionellen Portfolios ist nach wie vor relativ hoch: 61,9 Prozent sind in Renten investiert, gefolgt von Geldmarktinstrumenten mit 10,7 Prozent und Aktien mit 8,4 Prozent. Die Sachwertequote (ohne Immobilien) liegt bei 2,7 Prozent – dies ist gegenü-ber anderen Erhebungen ein vergleichsweise hoher Wert.

+ Immobilien und Erneuerbare Energien gleichauf: Inner-halb der Gruppe der Sachwerte (inklusive Immobilien) sind Investitionen in Erneuerbare Energien gleich attrak-tiv wie Immobilieninvestments: Beide Assetklassen sind für jeweils rund 35 Prozent der Befragten in den kom-menden 12 bis 24 Monaten attraktiv. Immobilien und Er-neuerbare liegen damit deutlich vor allen anderen Sach-werteklassen.

+ Dies steht in einer deutlichen Diskrepanz zur aktuellen Portfolioallokation. (Immobilienquote 8,8 Prozent, Sach-wertequote 2,7 Prozent). Es besteht also Aufholpotenzial für New-Energy-Investments.

+ Bei den einzelnen Erneuerbare-Energien-Klassen sind die Photovoltaik (39 Prozent), die Windkraft (32 Prozent) und die Wasserkraft (28,6 Prozent) in den kommenden zwölf bis 24 Monaten für die Investoren attraktiv.

+ Die attraktivsten Standorte für Photovoltaikinvest-ments sind Spanien (23,6 Prozent) und Italien (23,3 Pro-zent). ›› 44 Prozent der Befragten sind an einer langen Haltedauer interessiert (mehr als zehn Jahre), rund ein Drittel an einer Haltedauer von fünf bis zehn Jahren.

+ Im Durchschnitt sind die Institutionellen bereits mit 2,5 Millionen Euro in Photovoltaik investiert. Getrieben wird diese Entwicklung von der Gruppe der Versicherungen mit jeweils 12,2 Millionen Euro, die in Photovoltaik in-vestiert sind. Bei den Stiftungen liegt dieser Wert bei 6,4 Millionen Euro und bei den Unternehmen (Corporates) bei 5,2 Millionen Euro.

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Allgemein

Markt / Studien

Page 19: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

19

Advertorial | GRÜN INVESTIEREN 2011

Deutschland befindet sich im Energiewandel. In unserem Land hat der Atomunfall von Fukushima im März 2011 nur als „Katalysator“ gewirkt, die bereits vorhandene Stimmung in der Bevölkerung in konkrete politische Handlungen umzusetzen. 85% der deutschen Bevöl-kerung stimmten bereits im November 2010 bei einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Bundesumwelt-ministeriums der Aussage zu „Wir brauchen einen kon-sequenten Umstieg auf Erneuerbare Energien“.

Der Deutschen liebste Energieform ist die Solarenergie. Im „Vertrauensindex“ des Verbandes führender PR-Agenturen in Deutschland (GPRA) für das zweite Quar-tal 2011 maßen 99 % der Befragten der Sonnenenergie eine besonders hohe Wichtigkeit für die zukünftige Ener-gieversorgung in Deutschland bei. Solarenergie ist somit aus Sicht der Verbraucher die wichtigste Energiequelle der Zukunft – noch vor Wasser- (96 %) und Windkraft (92 %). Dieser hohe Vertrauensbeweis in der Bevölke-rung kann nicht ausschließlich darauf beruhen, dass uns z.B. der bekannte Fußballspieler Lukas Podolski oder der frühere „Dallas“-Schauspieler Larry Hagman regelmäßig in Werbespots auf die Vorzüge von Solarstrom hinwei-sen. Vielmehr hat die Photovoltaik in den letzten Jahren zum Einen ihre Zuverlässigkeit bei der Stromproduktion bewiesen, zum Anderen konnten durch den im interna-tionalen Vergleich vorbildlichen Ausbau der Solaranlagen in Deutschland die Anlagen-Anschaffungskosten, aber auch die Förderung hierfür, sukzessive erheblich gesenkt werden.

Der GSI Solarfonds Deutschland 2 errichtete über drei Beteiligungsgesellschaften einen Freiflächen-Solarpark auf einem ehemaligen Militärflughafengelände bei Zerbst in Sachsen-Anhalt mit rund 25 Megawatt Leistung,

dies entspricht etwa einer Kapazität für rd. 7.000 Haus-halte. Für die Stromerzeugung wird nach dem EEG eine feste Vergütung für Freiflächen in Höhe von 22,07 Cent je Kilowattstunde für die Dauer von 20 Jahren gezahlt. Es handelt sich bei dem Parkgelände um eine der wenigen noch vorhandenen deutschen „Konversionsflächen“, die damit einer sinnvollen neuen Nutzung zugeführt werden sollen. Der Park speist seit Ende September 2011 in das Netz einer EON-Tochter ein. Projektiert und gebaut wur-de der Solarpark durch die Verkäuferin und Generalun-ternehmerin, Q-Cells SE. Q-Cells wurde 1999 gegründet und blickt auf eine langjährige Erfahrung in der Planung und Realisation von Solaranlagen zurück. Das Unter-nehmen zählt mit einer Herstellungskapazität von über 1 Gigawatt pro Jahr zu den größten Photovoltaikunter-nehmen weltweit. Die Solaranlage zeichnet sich durch die ausschließliche Montage von Qualitätsbauteilen aus. Neben den Modulen von Q-Cells, die die deutschen TÜV-Anforderungen um das Dreifache übertreffen, wurden u.a. auch Wechselrichter von Xantrex, einem der Welt-marktführer aus dem französischen Schneider-Elec-tric-Konzern verbaut. Die Herstellergarantien wurden zusätzlich für die ersten 10 Jahre noch durch eine Er-tragsgarantieversicherung eines namhaften deutschen Versicherers verstärkt, was die Sicherheit für den Anle-ger noch erhöht.

Die GSI-Gruppe ist seit 2002 auf dem Markt für Beteili-gungen tätig. Zuvor war das Management in verschie-denen Führungsfunktionen von Leasinggesellschaften und Fondsinitiatoren tätig. Nach anfänglichen Privatplat-zierungsangeboten für institutionelle Investoren legt GSI seit 2006 auch erfolgreich Publikumsfonds auf. Die Kapi-talanteile an der Gruppe hält neben dem Management die Hamburger Privatbank M.M.Warburg & CO KGaA.

GSI Solarfonds Deutschland 2Sonne für´s Portfolio

BeteiligungsformKommanditbeteiligung an der GSI Solarfonds Zwei GmbH & Co. KG, Beitritt über Beteiligungstreuhandgesellschaft

InvestitionsobjekteMittelbare Beteiligung an drei PV-Anlagen bei Zerbst (Sachsen-Anhalt) mit einer Gesamtleistung von 24,93 MWp

Mindestbeteiligung10.000 EUR, KEIN AgioHöhere Zeichnungsbeträge müssen ganzzahlig durch 1.000 teilbar sein

Einzahlung Innerhalb von 7 Tagen nach Annahme durch die Fondsgesellschaft

InvestitionsvolumenGesamtinvestitionsvolumen von 56.324.000 EUR, bei einem Kommanditkapital von 14.579.000 EUR

Langfristige Finanzierung Deutsche Kreditbank AG, Laufzeit bis 10/2029

Netzanschluss September 2011

Vergütung nach EEG 22,07 Cent pro kWh, fest für 20 Jahre

Prognostizierte Ausschüttungen7,00 % p.a. bis auf 29,25 % p.a. steigend, Rückflüsse insgesamt ca. 218 % des Eigenkapitals vor Steuern

Steuerliche BetrachtungEinkünfte aus Gewerbebetrieb, Einkünfte unterliegen dem individuellen Einkom-mensteuersatz zzgl. 5,5 % Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer

Geplante Laufzeit Ca. 20 Jahre

GSI Solarfonds Deutschland 2 - Wesentliche Daten im Überblick:

Page 20: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

20

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Allgemein

Stimmungstief in Deutschland: Finanz- und Staatskrisen, der unaufhaltsame Klimawan-del sowie das Atomunglück in Japan werfen Grundsatzfragen auf. Anleger fragen verstär-kt nach Geldanlagen, die soziale, ethische und ökologische Aspekte berücksichtigen.

Gerade scheint die Finanzkrise 2008/2009 überwun-den, so bahnt sich bereits das nächste Dilemma an: Staatsschuldenkrise in Europa, Nullzinspolitik in den USA, Atomkatastrophe in Japan. Hinzu kommen Naturkatastrophen, die sich zu Tragödien ausweiten wie die schwere Dürre in Somalia. Die jüngsten Kri-sen zeigen eines ganz deutlich: Verantwortungsbe-wusstsein, Ethik und Nachhaltigkeit sind Prinzipien, die bei der Geldanlage in der Vergangenheit zugun-sten hoher Renditen vielfach außer Acht gelassen wurden. Die Konsequenzen haben in Deutschland und anderen Ländern zu einem Umdenken geführt. Es zeichnet sich ein Paradigmenwechsel hin zu mehr Rücksichtnahme und Moral ab. Vermögensanlagen, die auch soziale, ethische und ökologische Aspekte berücksichtigen, sind bei institutionellen und pri-vaten Investoren zunehmend gefragt: Jeder sechste Euro in Deutschland wird mittlerweile unter Nachhal-tigkeitskriterien angelegt. Hierfür können Anleger bereits aus einer breiten Palette von Anlagethemen wählen – zum Beispiel „Wasser“, „zukunftsorien-tierte Energien“ oder „globale Erwärmung“.

Nachhaltigkeit ist Trumpf

Wasser ist bekanntlich ein knappes Gut – und damit zugleich ein Thema von enormer gesellschaftspoli-tischer Bedeutung. Die Situation: Schon heute hal-

ten die weltweiten Wasservorräte mit dem rasanten Bevölkerungswachstum rund um den Globus nicht mehr Schritt. Die Weltbevölkerung wächst derzeit jährlich um fast 80 Millionen Menschen, die zusätz-lich 64 Milliarden Kubikmeter Wasser benötigen. Die aktuell auf der Erde lebenden 6,6 Milliarden Menschen haben jedoch schon heute vielerorts die Wasservorräte „ausgelaugt“. Was bedeutet das für die Zukunft? Bevölkerungswachstum, steigender Lebensstandard und Konsum werden den ekla-tanten Wassermangel in vielen Regionen weiter verschärfen. Infolge dessen wird die Nachfrage nach Wasser steigen. Das Thema „Wasserversor-gung“ steht inzwischen als ein Millenniumziel auf der Agenda der Vereinten Nationen und eröffnet Anlegern einen Wachstumsmarkt, der ökologische und soziale Kriterien einschließt.

Ähnlich sieht es auf dem Energiemarkt aus. Seit März 2011 steht Fukushima für einen Einschnitt in der Energiedebatte. Das Atomunglück in Japan treibt die Diskussion um mehr Nachhaltigkeit und alternative Lösungen in der weltweiten Energiepo-litik an. Der Energiemarkt steht vor großen Heraus-forderungen: Die Nachfrage steigt, während die Verfügbarkeit von Energieträgern wie Erdöl oder Kohle begrenzt ist. Diese Ressourcen werden knap-per, teurer und schädigen durch ihren CO2-Ausstoß das Klima. Folglich sind alternative Wege zur Ener-giegewinnung mehr denn je gefragt. Davon werden zum Beispiel Unternehmen profitieren, die in den Bereichen Sonnenenergie, Windkraft oder Biokraft-stoffe tätig sind. Nebenbei schaffen erneuerbare En-ergien Arbeitsplätze und erschließen neue Märkte durch innovative Technik.

Beitrag von Corinna Voglis, Direktorin, Leiterin Marketing & Produktmanagement bei HSBC Global Asset Management (Deutschland) GmbH, Düsseldorf

Verantwortungsvolle Vermögensanlage

Markt / Studien

Page 21: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

Hinzu kommt ein weiteres, allzeit präsentes The-ma: die globale Erwärmung. Das Phänomen ist in den letzten Jahren von anderen Thematiken manchmal in den Hintergrund gedrängt worden. Zu Unrecht, bedenkt man die immensen Lang-zeitfolgen: Die globale Erwärmung bezeichnet den in den vergangenen Jahrzehnten beobach-teten Anstieg der Durchschnittstemperatur der erdnahen Atmosphäre und der Meere. In den ver-gangenen 100 Jahren hat sich die durchschnitt-liche Lufttemperatur in Bodennähe um 0,74 Grad Celsius erhöht. Das klingt zunächst nach wenig, aber die Folgen sind verheerend. Nach gegen-wärtigem wissenschaftlichem Verständnis ist die Verstärkung des natürlichen Treibhauseffektes durch menschliches Einwirken ursächlich. Die Erwärmung entsteht durch Verbrennen fossiler Brennstoffe, durch weltumfassende Entwaldung sowie Land- und Viehwirtschaft. Dadurch werden Kohlendioxid (CO2) sowie weitere Treibhausgase in der Erdatmosphäre angereichert, so dass weni-ger Wärmestrahlung von der Erde in das Weltall abgestrahlt werden kann. Ein schnelles Umden-ken ist notwendig, da die heute emittierten Treib-hausgase erst über die nächsten Jahrzehnte ihre negativen Folgen in vollem Umfang entfalten.

Prinzip „Verantwortung“

„Wasser“, „zukunftsorientierte Energien“ und „Globale Erwärmung“ sind nur drei Beispiele für sozialverantwortliche Investments, die Rendite mit Nachhaltigkeit verbinden. Denn Nachhaltig-keit meint mehr: eine Haltung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne die Lebensbe-dingungen zukünftiger Generationen zu ge-fährden. Investoren, die nach diesem Prinzip der verantwortlichen Vermögensanlage handeln, be-rücksichtigen deshalb bei ihren Anlageentschei-dungen in der Regel ein komplexes Bündel an sozialen, ethischen und ökologischen Aspekten.Dabei zeigt der Blick auf die Erträge solcher An-lageformen, dass auf angemessene Renditen kei-neswegs verzichtet werden muss. Ein nachhaltiger Investmentansatz bietet den Unternehmen starke Anreize sich in Richtung von mehr Nachhaltigkeit zu bewegen. Dies umfasst konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz, Corporate Governance sowie zur Durchsetzung ökologischer und sozialer Stan-dards in Zulieferketten.

Aquila® AgrarINVEST IV

Wichtiger Hinweis: Diese Anzeige stellt weder ein öffentliches An-gebot noch einen Verkaufsprospekt dar. Sie ist daher nicht für eine abschließende Anlageentscheidung geeignet. Eine Beteiligung am Aquila® AgrarINVEST IV ist ausschließlich auf Basis des veröffentlichten und allein maßgeblichen Verkaufsprospektes einschließlich der darin abgedruckten Verträge und Hinweise möglich.

* Hinweis: Angaben entsprechend Prognoserechnung. Rückflüsse und Erträge sind nicht garantiert. Maßgeblich für eine Anlageentscheidung ist allein der veröffentlichte Verkaufsprospekt.

MEHR INFORMATIONEN UNTER: www.aquila-capital.de

Aquila® AgrarINVEST IV:Investition in Grund & Boden – eines der wertstabilsten Investments überhaupt.

Beteiligungen an renditestarken �neuseeländischen Farmbetrieben

Solider Inflationsschutz durch hohen �Erwerbsanteil von Grund und Boden

Prognostizierter Gesamtmittelrückfluss �von ca. 168 % vor Abgeltungsteuer*

Investieren Sie in eines der besten und wettbewerbs-fähigsten Agrarsysteme der Welt.

Wertbeständig.

Gewinnbringend.

Zukunftsstark.

Agrar_IV_102x297_V7.indd 1 31.08.2011 11:32:42 Uhr

Page 22: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

22

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Advertorial

ÖKOWORDLD ÖKOVISION CLASSIC ist der er-ste Fonds, der von der Kapitalanlagegesellschaft ÖKOWORLD LUX S.A. aufgelegt wurde. Im Mai 1996 wurde der Fonds 15 Jahre alt. Er investiert in regenerative Energien, umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen, ökologische Nahrungsmittel, regionale Wirtschaftskreisläufe, Umweltsanierung, humane Arbeitsbedingungen, Verbraucherfreund-lichkeit und hohe Produktqualität. Der Fonds inve-stiert nicht in Atomindustrie, Chlorchemie, Gentech-nik, Raubbau, Tierversuche, Militär, Diskriminierung oder Kinderarbeit. Die ÖKOWORLD ist eine Tochter-gesellschaft der versiko AG.

Um ÖKOVISION und seine Entstehungsgeschichte zu verstehen, muss man weiter zurückgehen.

Die Wurzeln: Gründung aus der NischeGegründet 1975 ist versiko seit jeher als unabhän-giger Finanzdienstleister die Adresse für Nachhaltig-keit im Vermögensaufbau. Gestartet als kleines Ver-sicherungskollektiv als „Alfred & Klaus - kollektive Versicherungsagentur“. Die ursprüngliche Zielgrup-pe: Ökologisch orientierte Betriebe und Umweltor-ganisationen.

Der Werdegang: Ideengeber und ErfinderSeit Anbeginn ist das Unternehmen gesellschaftspo-litisch aktiv. Die Verhandlungen mit Versicherungen und Banken durch die Gründer Alfred Platow und Klaus Odenthal bewirkten und revolutionierten ei-nen grünen Bewusstseinswandel im Geldwesen. Aus dem Versicherungskollektiv als GBR über die versiko GmbH im Laufe der Jahre zur versiko AG (WKN 540868) erwachsen. 1995 wurde in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, 1999 der Schritt an wesentliche Börsenstandorte (Segment Freiver-kehr) getan. versiko betreibt kein Pflichtgeschäft mit der Nachhaltigkeit, um ein Stück von dem „grü-nen Marketingkuchen“ abzubekommen, sondern lebt und praktiziert diesen Ansatz bereits seit Jahr-zehnten. Als Alfred Platow und Klaus Odenthal die versiko aus der Taufe hoben, gehörten sie zu den Vorreitern einer nachhaltigen Vermögensberatung. Bereits 1991 wurde mit der versiRente eine Ren-tenversicherung entwickelt, bei der erstmalig Versi-cherungsleistungen mit Aspekten der nachhaltigen

Ist „grünes Geld“ nachprüfbar und wie wird es gemacht...?

Nachhaltige Visionen in der Kapitalanlage:

Klopapier ist nachhaltig, benzinbetriebene Autos sind nachhaltig, Politik und Erdöl sind nachhaltig....? Und auch in der Kapitalanlage gibt es Angebote, die als nachhaltig etikettiert sind. Was ist dran an der Nach-haltigkeit in der Kapitalanlage.... dafür haben wir den 1996 aufgelegten Ökofonds-Klassiker ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC und die nachhaltige Kapitalanlagegesellschaft ÖKOWORLD LUX S.A. näher unter die Lupe genommen, der als sauberes Musterbeispiel mit konsequent dunkelgrüner Weste gelten darf.

AlfredPlatow ÖKOWORLD

Verwaltungsratsvorsitzender

Das Sustainability Research Team bei der Arbeit Sebastian Leins, Dr. Karl-Heinz Brendgen, Lena Keul von links

Page 23: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

23

Kapitalanlage verbunden wurden. Heute ist die öko-logisch-ethische Form der Kapitalanlage gefragter denn je.

Dazu gehört u.a. auch die ÖKOWORLD LUX S.A, die Kapitalanlagegesellschaft mit Sitz in Luxem-burg. Bereits 1996 wurde der Öko-Investmentfonds ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC aufgelegt. Im Jahr 1997 folgte mit versiLife die erste fondsge-bundene Lebensversicherung, die in verschie-dene ökologische Investmentfonds investiert. Die ÖKOWORLD LUX S.A. ist die erste und einzige Ka-pitalanlagegesellschaft, die ausschließlich Fonds auflegt und managt, die ökologischen, ethischen und sozialen Kriterien folgen. Das verwaltete Fonds-vermögen der Produkte im exklusiven Vertrieb der ÖKOWORLD LUX S.A. Repräsentanz GmbH betrug bis Ende 2007 über 1 Milliarde Euro. In Luxemburg City arbeiten in eigenen Büroräumen die eigenen bei ÖKOWORLD angestellten Fondsmanager und Finanzanalysten. Aktuell sitzen dort 6 Angestellte, das hauseigene Management- und Analyse-Team. Neben dem Head of Portfoliomanagement Alexan-der Mozer, den Portfoliomanagern Felix Schnella und Alexander Funk arbeiten in Luxemburg die Fi-nanzmarktanalysten Olaf Cörper und Tobias Geyer. Die Verantwortung dort trägt der versiko-Vorstand Michael S. Duesberg.

Der elf-köpfige, unabhängige Anlageausschuss analysiert, unterstützt vom ÖKOWORLD-Sustai-nability-Research, die Unternehmen, wählt die Ti-tel für das Anlageuniversum dieser vier Fonds aus und überwacht dieses Universum fortlaufend. Die Spezialisten des Anlageauschuss kommen aus Wis-senschaft, sozialen Einrichtungen sowie aus Um-welt- und Verbraucherschutzverbänden. Die Port-foliokonstruktion und das tägliche Management übernehmen unabhängig und strikt getrennt davon die erfahrenen Kapitalmarktexperten. Das Fonds-management hat ÖKOWORLD seit November 2009 erfolgreich in die eigenen Hände genommen. Dieser Schritt wurde u. a. mit der Auszeichnung des Stan-dard and Poor΄s Rating A im Dezember 2010 für den Fonds ÖKOVISION CLASSIC bestätigt. ÖKOWORLD2 ÖKOVISION GARANT 20 wurde von Morningstar im Juli 2011 von 4 Sternen auf die maximalen 5 Sterne heraufgestuft.

Sustainability-Research

Das hauseigene Nachhaltigkeitsresearch (Sustai-nability-Research) der ÖKOWORLD bildet die Aus-gangsstufe und das Fundament für den ÖKOVISI-ON-Investmentprozess und die Arbeit der eigenen Finanzanalysten, des unabhängigen Anlageaus-schusses und des eigenen Portfolio Managements. In Frage kommende Unternehmen werden vom Team unter der Leitung des Managing Director und Head of Sustainability Research Dr. Karl-Heinz Brendgen nach einem ausgeklügelten Stufenmo-dell Schritt für Schritt ausgewertet und gefiltert. Dabei werden die unterschiedlichsten Quellen wie z.B. die Tagespresse, sorgfältig ausgewählte Tages-zeitungen und Websiten, Informationsdienste, eine Vielzahl von Fachpublikationen, Studien und Re-ports systematisch genutzt, um relevante Themen und Problemstellungen aufzunehmen, die in das umfassende Literaturarchiv einfließen. Die wich-

Advertorial | GRÜN INVESTIEREN 2011

ÖKOWORLD verpflichtet sich zu klar definierten Positiv- und Negativkriterien in der Unternehmensauswahl und agiert banken- und konzernunabhängig. Der Fokus liegt auf dem wesentlichen und wichtigsten Teil „Gewinn mit Sinn“ des Investmentprozesses. Ein unabhängiger Anla-geausschuss, dessen ursprüngliche Gründung bereits auf das Jahr 1992 zurück geht, überwacht das Anlageuniver-sum für die Fonds:

• ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC• ÖKOWORLD ÖKOVISION EUROPE • ÖKOWORLD2 ÖKOVISION GARANT 20• ÖKOWORLD ÖKOTREND BONDS

Alexander MozerÖKOWORLD

Head of Portfoliomanagment

Alexander FunkÖKOWORLDPortfoliomanager

Page 24: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

24

tigste Grundvoraussetzung ist das fundierte Hinter-grund-Framework-Wissen, der „Coca Cola Sirup“ der ÖKOWORLD. Von extern unterstützen darüber hinaus oekom Research und Sustainalytics und ein wissenschaftlicher Fachbeirat berät für die Themen der Fonds

Bei der Beobachtung und Bewertung der weiteren Entwicklung u. a. im Wassersektor und bei der Ein-schätzung von Produkten und Technologien wird ÖKOWORLD für diese Fonds durch einen vierköp-figen wissenschaftlichen Fachbeirat unterstützt.

Zur ÖKOWORLD-Fondspalette gehört auch der Dachfonds/Superfonds ÖKOWORLD² ÖKOTRUST. Er kombiniert durch seine breite Diversifikation unterschiedliche Investmentansätze, von themen-spezifischen Produkten und Technologiefonds über ethisch und sozial orientierte Anlagen bis hin zu strengen Kriterienansätzen. ÖKOWORLD² ÖKO-TRUST wird gemanagt von einer der nobelsten Pri-vatbanken – der Fürst Fugger Privatbank. Mit ihrer langjährigen Expertise im Dachfondsmanagement entwickelt die Fürst Fugger Privatbank das Portfolio mit dem Ziel, einen möglichst hohen Ertrag für die Kunden zu erwirtschaften.

Die ÖKOWORLD verpflichtet sich zur Herstellung von Transparenz und ist davon überzeugt, somit unter den bestehenden regulativen Rahmenbedin-gungen und unter dem Aspekt der Wettbewerbs-fähigkeit die größtmögliche Transparenz gewähr-leisten.

Der getrennte ÖKOVISION-Investmentprozess in drei Phasen auf einen Blick:

Phase I.: Das Team des Sustainability Research überprüft daher die für das jeweilige Anlageuniversum der ÖKOWORLD-Fonds in Frage kommenden Unter-nehmen. Dafür werden in der Nachaltigkeitsanalyse stufenweise über spezielle Filter die Titelprofile für den elf-köpfigen unabhängigen Anlageausschuss erstellt, der für die ÖKOVISION-Fonds über die Auf-nahme von Unternehmen in das Anlageuniversum befindet.

Phase II.: Der ÖKOVISION Anlageausschuss definiert, un-tersucht und bewertet in mehreren Sitzungen pro Jahr potentielle Titel und entscheidet über die Auf-nahme in das Anlageuniversum. Dabei finden die in den Fondsbedingungen definierten Richtlinien (Positiv- und Negativkriterien) ihre Anwendung. Die Titelneuauswahl findet in regelmäßigen Anlageaus-schusssitzungen statt. Und die Überwachung der bestehenden Titel erfolgt in festen Intervallen. Der Anlageausschuss kann, sollte es Gründe dafür ge-ben und harte Ausschlusskriterien berührt werden, auch adhoc über ein Unternehmen neu befinden.

Phase III.: Das Team der hauseigenen Financial Researcher und das ÖKOWORLD- Fondsmanagement übernehmen in Luxemburg innerhalb des vorgegebenen Anla-geuniversums die Kapitalmarkt- und Finanzanalyse, die Titelselektion, die Portfoliokonstruktion sowie das Day-to-Day-Management.

Fazit: Bei ÖKOWORLD haben Berater und Endkun-de es mit nachprüfbarer, konsequenter und ehrlicher Nachhaltigkeit zu tun. Der getrennte Investment-prozess ist entscheidend. Keiner der Fondsmanager der ÖKOWORLD kann so bspw. dem Reiz des Erd-öls erliegen, denn es ist aus seinem investierbaren Anlageuniversum ausgeschlossen. Und der Blick ins geprüfte Anlageuniversum auf Titel wie Starbucks, ebay, google, Fresenius, Henkel, Hewlet Packard, Lindt & Spruengli und andere beweist, dass diese Nachhaltigkeit keine isolierte Ökobranche bedient, sondern Nachhaltigkeit als branchenübergreifendes Wirtschaftsprinzip einsetzt.

Felix SchnellaÖKOWORLD

Portfoliomanager

• ÖKOWORLD KLIMA• ÖKOWORLD WATER FOR LIFE

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Advertorial

Page 25: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

Das fairvesta Erfolgsprinzip:Vermögen statt Unvermögen.

Einsteigen und aufsteigen: Wir suchen Führungskräfte als Direktoren für ausgewählte Regionen in Deutschland und Österreich sowie Vertriebspartner!

Unser Know-how ist Ihr wertvollstes Kapital.Vertrauen Sie auf herausragende Branchenexpertise: fairvesta ist eines der erfolgreichsten und am schnellsten wachsenden Unternehmen im deutschen Immobilienmarkt. Ob unsere Premium-Fonds Chronos, Lumis und Mercatus oder die Top-Anleihe Maximus: Als Anleger profitieren Sie von überdurch-schnittlichen Renditen sowie einem Höchst maß an Sicherheit und Flexibilität. Die beste Adresse für Ihr Investment: www.fairvesta.de

Übrigens: Zum 30. Juni 2011 wurde der Immobilien-Beteiligungsfonds fairvesta II aus der Mercatus-Reihe vertragsgemäß und pünktlich ausgezahlt. Die Anleger konnten sich dabei über eine hervorragende Rendite von 12,37 % p. a. freuen.

Prognostiziert, realisiert und ausbezahlt: 12,37 % Rendite p. a.

fairvesta International GmbH, Konrad-Adenauer-Str. 15, D-72072 Tübingen, Telefon: +49 (0) 70 71 / 36 65-100, E-Mail: [email protected]

Das fairvesta Erfolgsprinzip:Vermögen statt Unvermögen.

M12937FV_AZ_210x297.indd 1 07.07.11 10:29

Page 26: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

26

Wie radioaktiv ist Ihre Geldanlage? Wie viel Atom-strom, Rüstung und Gentechnik wollen Sie auf dem Bankkonto? Diese Fragen gewinnen für private und institutionelle Investoren zunehmend an Bedeutung.

Grüne Aktienfonds mit ökologischen Auswahlkrite-rien boomen derzeit. “Die Nachfrage nach ethisch-ökologischen Geldanlagen war noch nie so hoch”, bestätigt Thomas Martens vom Hamburger Finanz-dienstleistungsunternehmen SECURVITA.

Geldanlagen mit ökologischer Ausrichtung - das hat sich bereits in der Vergangenheit gezeigt - haben einen doppelten Vorteil: Sie unterstützen umwelt-freundliches Wirtschaften und erzielen gleichzeitig eine gute Rendite. Tatsächlich ist die Rendite von nachhaltigen Geldanlagen in vielen Fällen nicht schlechter und in einigen Fäll sogar deutlich besser als bei konventionellen Investments, die keine öko-logischen Gesichtspunkte berücksichtigen.

Den Nachweis hierfür erbringt seit nunmehr 14 Jahren der Natur-Aktien-Index (NAI). Er ist der anerkannte Gradmesser für die Entwicklung des in-ternationalen Aktienmarktes im ökologischen Wirt-schaftssektor. Mit seinen konsequenten ethisch-ökologischen Auswahlkriterien gilt der NAI als Maßstab für die ganze Branche (www.nai-index.de). Die 30 Unternehmen, deren Kursentwicklung der NAI abbildet, sind weltweite Öko-Vorreiter für um-weltfreundliche Produktion und für die Lösung glo-baler Probleme. Seit seinem Start am 1.4.1997 ist der Index um 570 % gestiegen.

Schon seit Jahren hat sich der NAI damit weitaus besser entwickelt als konventionelle Aktienindizes wie der DAX oder Dow Jones. “In den letzten zehn Jahren hat der Natur-Aktien-Index 2,5 mal so viel Rendite erzielt wie der DAX”, bestätigt der Dach-verband “Forum Nachhaltige Geldanlagen”. Auch Sustainability-Indizes mit schwächeren Öko-Krite-rien konnten mit dem von SECURVITA entwickelten NAI nicht mithalten. Der Vergleich zeigt: Je konse-quenter die ökologische Auswahl, desto überzeu-gender fällt das Ergebnis an der Börse aus.

Zum 14. Geburtstag ist der NAI auf einen neuen Höchststand bei rund 6.700 Punkten geklettert. “Die aktuelle Situation an den Finanzmärkten zeigt eindringlich, welche Bedeutung ökologische Prin-zipien haben”, betont Thomas Martens. “Das ist kein kurzfristiges Strohfeuer. Das Beispiel des NAI zeigt seit vielen Jahren, dass sich echte Nachhaltig-keit stetig und langfristig auszahlt.”

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Allgemein

Grüne Kapitalanlagen - Doppelt so hohe Rendite wie der DAX

Markt / Studien

Page 27: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

Fonds Finanz Maklerservice GmbH | Riesstraße 25 | 80992 München

Interessante und informative Workshops zum Thema Neukundenakquise mit Top-Referenten wie Hans D. Schittly, Gerhard Pscherer, Dr. Andreas Gummich, Jan Hönle, Xing-Spezialist Martin Müller und Joey Kelly

Kostenfreie Beantwortung Ihrer Rechtsfragen

Kostenfreie Videos zur richtigen Nutzung von Social Media und Internet-marketing für Vermittler

Kostenfreie Messeparty für Aussteller und Besucher im Felix, einem der angesagtesten Clubs in Berlin

Freuen Sie sich auf folgende Highlights der 2. Hauptstadtmesse:

Mehr Informationen und kostenfreie Anmeldung unter www.hauptstadtmesse.de

Versicherungs- und Finanz-dienstleistermesse in BerlinDie 2. Hauptstadtmesse am Donnerstag, 13. Oktober 2011 im Berliner Estrel Hotel

130 Aussteller

3500 Besucher

Versicherungs- und Finanzdienstleistermesse in Berlin

Page 28: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

28

Immer mehr Anleger wollen ihr Geld in nachhal-tige Produkte investieren und entscheiden sich für ökologische Geldanlagen. Wer mit einer “Klimaan-lage” für das Alter vorsorgen will, sollte sich aber gründlich informieren. Denn nicht immer ist alles nachhaltig, was grün schimmert. Darauf weist die unabhängige Initiative “Altersvorsorge macht Schu-le” hin, an der sich die Bundesregierung, die Deut-sche Rentenversicherung, die Volkshochschulen und andere Partner beteiligen. Bisher gibt es noch kein allgemeingültiges Qualitätssiegel für ökologische Investments. Deshalb müssen Verbraucher bei der Wahl eines Anlageproduktes besonders genau hin-sehen. Laut der Broschüre “Klimabewusst Geld an-legen” der Verbraucherzentrale Bundesverband sind manche erneuerbare Energien sogar klimaschädlich. Wer zum Beispiel in nachwachsende Rohstoffe wie Mais, Raps oder Palmöl investiert, legt sein Geld nicht mehr klimafreundlich an, da der Anbau die-

ser Agrarkraftstoffe den Klimawandel eher anheizt als ihn zu stoppen. Anleger sollten sich also immer fragen, was grüne Finanzprodukte wirklich mit Kli-maschutz zu tun haben. Nach der alten Wett- und auch guten Investorenregel, “nicht alles Geld auf ein Pferd zu setzen”, sollte man auch beim nach-haltigen Anlegen in verschiedene Umweltbranchen investieren. So können Risiken in diesem relativ jun-gen Markt besser ausgeglichen werden.

Mehr Tipps und Hintergrundinformationen zu un-terschiedlichen Anlageformen liefert die Broschüre “Klimabewusst Geld anlegen”. Sie ist kostenlos bei den Verbraucherzentralen erhältlich. Ausführliche Informationen zu weiteren Aspekten der zusätz-lichen Altersvorsorge gibt es in den Kursen von “Al-tersvorsorge macht Schule”. Mehr dazu erhalten Sie auch im Internet unter www.altersvorsorge-macht-schule.de oder telefonisch unter 0800 10004800.

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Allgemein

Vor nachhaltiger Geldanlage genau informieren

Immer mehr Anleger ziehen Kriterien der nach-haltigen Geldanlage bei ihren Investitionsentschei-dungen in Betracht, allerdings ist deren Stellenwert letztlich nicht so hoch, wie es die öffentliche Diskus-sion vermuten lässt. Das ist das Ergebnis der Januar-Umfrage „Privatanleger Monitor“ der Ratingagen-tur Feri in Zusammenarbeit mit dem Finanzportal OnVista.de. An der Befragung nahmen 457 Anleger teil. Nachhaltigkeit ist für 42 Prozent der Befragten nur eines von mehreren Motiven bei der Wahl eines Anlageprodukts. Immerhin findet Nachhaltigkeit damit in gleichem Maße Berücksichtigung wie die zu erwartende Rendite. Für knapp 21 Prozent spielt

Nachhaltigkeit sogar eine bedeutende Rolle. Doch lediglich für 2,2 Prozent ist sie das wichtigste Ent-scheidungskriterium. Bei knapp jedem vierten Anle-ger (23 Prozent) spielt Nachhaltigkeit hingegen nur eine untergeordnete Rolle, jeder Achte (12,5 Pro-zent) misst ihr überhaupt keine Bedeutung bei. „Die Befragung zeigt, dass Nachhaltigkeit ein wichtiges, aber nicht das alles entscheidende Kriterium für die Anlagestrategie ist.

Von unseren Nutzern wissen wir aber: Nachhaltig-keit wird in Zukunft an Bedeutung gewinnen“, sagt Lars Merle, Director Sales bei der OnVista Media

Nachhaltigkeit bei Geldanlagen immer wichtiger

Markt / Studien

Page 29: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

Der Euro-Rettungsschirm für Ihre K.

Sie suchen erstklassige Anlagen? Dann suchen wir Sie.

Jetzt kennenlernen: robustus privileg – die dynamische Immobilienpolice mit fürstlichen Privilegien. Werden Sie unabhängiger Vertriebspartner und sichern Sie sich und Ihren Kunden beste Erfolgsaussichten.

Die privilegierte Immobilienpolice für Anleger mit weitblick.

GmbHBreitenbachstraße 23 D-13509 BerlinTelefon + 49 (0) [email protected]

www.robustus-gmbh.com

M12971FVRB_AZ_AssC_2.indd 1 19.08.11 14:39

GmbH. Denn in den kommenden zwei bis drei Jahren will ein Drittel der Befragten den Anteil an nachhaltigen Investments erhöhen, knapp zwei Drittel wollen den Anteil in Zukunft kon-stant halten. Weniger als zwei Prozent wollen ihn hingegen reduzieren. „Die Zahl umweltbe-wusster Anleger wächst, doch es ist nicht nur der Kampf gegen den Klimawandel, der die Anleger motiviert“, erklärt Sandro Cappucci, Fondsanalyst bei Feri EuroRating Services AG. „Viele Anleger gehen auch davon aus, dass nachhaltige Investments oft eine höhere Ren-dite erzielen als konventionelle Produkte.“ Den Begriff Nachhaltigkeit bringen die Befragten in erster Linie mit erneuerbaren Energien in Ver-bindung (51 Prozent). Für knapp die Hälfte der Teilnehmer gehört auch eine gesellschaftlich verantwortliche Unternehmensführung dazu. Es folgen das allgemeine Thema Klimawandel mit fast 38 Prozent und fairer Handel mit knapp 34 Prozent.

Ungebrochener Optimismus bei Aktienanlagen

Insgesamt sehen die Anleger zu Beginn des Jahres eine Fortsetzung des Aufschwungs an den Aktienmärkten. So werden für Aktien und alternative Anlagen die besten Umfrageer-gebnisse seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2007 erzielt. Besonders deutsche Aktien stie-gen deutlich in der Anlegergunst und erreich-ten neue Rekordwerte. Etwa 80 Prozent der Befragten bewerteten die Perspektiven für den deutschen Anlagemarkt mit „sehr gut“ oder „gut“. Auch die bislang kritisch betrachteten Aktienmärkte in Japan und Nordamerika wer-den von Investoren positiver betrachtet als noch im Herbst 2010, haben aber immer noch be-stenfalls durchschnittliche Aussichten.

Die gute Bewertung alternativer Anlagen wird maßgeblich beeinflusst durch die Einschätzung der Rohstoffmärkte. So haben auch die Anle-geraussichten für Erdöl, Gold und diversifizierte Anlagen neue Höchststände erreicht. Mehr als 80 Prozent bewerten Rohstoffanlagen mit „gut“ oder sehr gut, bei Erdöl sind es mehr als 70 Prozent und bei Gold immerhin 62 Prozent.

Feri EuroRating Services AG

Page 30: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

30

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) weist die aktuell genannten Kosten für den Umstieg auf eine nachhaltige und umweltverträgliche Energie-versorgung als unseriös zurück.

Isolierte Hochrechnungen voraussichtlicher Einspei-severgütungen reichen für eine umfassende Bewer-tung nicht aus. Gleichzeitig müssen immer der hohe ökonomische Nutzen der Erneuerbaren Energien so-wie die wahren Kosten der fossilen Energieträger im Vergleich betrachtet werden.

"Das Sommerloch scheint die Kritiker einer Ener-giewende anzuspornen, immer neue Horrorzahlen über die vermeintlichen Kosten einer nachhaltigen Energieversorgung in den Ring zu werfen - frei nach dem Motto: 'Wer bietet mehr?'. Mit einer seriösen Betrachtung und Bewertung von Kosten und Nut-zen der Energiewende hat das allerdings nichts zu tun", kritisiert BEE-Geschäftsführer Björn Klusmann. Allein im Jahr 2010 haben die Erneuerbaren Ener-

gien nach Berechnungen renommierter Forschungs-institute im Auftrag des Bundesumweltministeriums insgesamt Umweltschäden in einer Höhe von 8,4 Milliarden Euro vermieden. Dazu kommt eine hohe Wertschöpfung für eine Vielzahl inländischer Unternehmen, die im Sektor der Erneuerbaren Ener-gien inzwischen rund 370.000 Arbeitsplätze stellen. Zudem wurden im vergangenen Jahr Energieimpor-te im Wert von insgesamt 7,4 Mrd. Euro durch hei-mische Erneuerbare ersetzt. "Es ist mehr als frag-würdig, wenn angesichts notwendiger Investitionen in eine dauerhaft verfügbare und bezahlbare Ener-gieversorgung Untergangsgesänge für die deutsche Industrie angestimmt werden. Gerade strominten-sive Unternehmen profitieren schon heute von nied-rigeren Börsenstrompreisen durch die Erneuerbaren. Im letzten Jahr betrug dieser Effekt immerhin rund drei Milliarden Euro", hält Klusmann fest. Hinzu komme, dass mit dem neuen EEG ab kommendem Jahr sogar noch weitere Unternehmen teilweise von der EEG-Umlage befreit würden.

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Allgemein

Aktuelle Kostenschätzungen für Energiewende unseriös

Markt / Studien

Page 31: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

31

• Strombedarf wird weiter steigen• Strompreisanstieg in den nächsten 20 Jahren

um rund 70 Prozent• Steigerung der Energieeffizienz durch Technolo-

gieentwicklung und -verwendung um bis zu 50 Prozent möglich

• Investitionen in Energieeffizienz schaffen Inno-vationen und Wachstum

Steigende Strompreise stellen besonders stromin-tensive Branchen künftig vor erhebliche Herausfor-derungen. Um die Energiekosten zu senken, muss die Effizienz gesteigert und somit gezielt in Effizi-enztechnologien und -maßnahmen investiert wer-den. Dabei senken diese Investitionen nicht nur die Stromkosten, sondern schaffen auch Wachstum und stimulieren Innovationen. Das ist das zentrale Ergebnis der Studie "Effizienzsteigerung in stromin-tensiven Industrien" der Strategieberatung Roland Berger. Anhand von vier ausgewählten Industrien - Grundstoffchemie, Papier- und Pappeindustrie, metallerzeugende Industrie, Verarbeitung von Steinen und Erden - zeigen die Autoren Handlungs-strategien bis 2050 auf.

Der Strombedarf bei stromintensiven Industrien wird in den nächsten Jahren stark steigen. Neben dem Ausbau von strombasierten Produktionsver-fahren trägt auch der zunehmende Automatisie-rungsgrad zu einer Erhöhung des Verbrauchs bei. Gleichzeitig steigen die Strompreise, etwa durch den frühzeitigen Atomausstieg und die damit ver-bundene Angebotsverknappung, höhere Kosten für CO2-Zertifikate und Brennstoffe sowie den Ausbau von Stromnetzen für Erneuerbare Energien. "Der Strompreis wird in den nächsten 20 Jahren um rund 70 Prozent steigen", sagt Ralph Büchele von der Strategieberatung Roland Berger. "Um weiterhin

wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unterneh-men ihre Energieeffizienz steigern."

Steigerung der Energieeffizienz durch Techno-logieentwicklung und -verwendung

Gerade in den stromintensiven Branchen sehen die Experten von Roland Berger ein großes Potenzial für Effizienzsteigerungen. "Die Entwicklung neuer Effi-zienztechnologien durch die verschiedenen Anbieter und deren Einsatz auf Anwenderseite ermöglichen eine nachhaltige Senkung des Stromverbrauchs und somit eine signifikante Reduzierung der Strom-kosten", erklärt Torsten Henzelmann, Partner bei Roland Berger.

So könnte die Energieeffizienz beispielsweise in der Papierindustrie bereits im Jahr 2030 um rund 30 Prozent gesteigert werden; bis 2050 liegt das Potenzial sogar bei 50 Prozent. In der Metallverar-

Roland Berger Studie zur Effizienzstei-gerung in stromintensiven Industrien: Investitionen in Effizienztechnologie von 23 Milliarden Euro stehen Einsparungen von über 100 Milliarden Euro gegenüber

Allgemein | GRÜN INVESTIEREN 2011

Page 32: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

32

beitungsindustrie können bis 2050 rund 40 Prozent der Stromkosten eingespart werden. Voraussetzung hierfür sind laut Ralph Büchele gezielte Investitionen in Effizienzmaßnahmen, die sich jedoch bezahlt ma-chen würden: "Die vier in der Studie untersuchten Branchen müssten bis 2050 rund 23 Milliarden Euro in Effizienztechnologien investieren. Dadurch ließen sich im Gegenzug über 100 Milliarden Euro an Ener-giekosten einsparen." Die Investitionskosten umfassen im Wesentlichen Mehrkosten für den Einsatz von effizienteren Ma-schinen sowie für optimierte Produktionsverfahren.

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Allgemein

So kann zum Beispiel eine effizientere Rohstoffver-arbeitung in der Papierindustrie erheblich Strom sparen. In der metallverarbeitenden Industrie bieten effiziente Gießmaschinen und Erwärmungsanlagen ein gutes Sparpotenzial.

Investitionen in Energieeffizienz schaffen Innovationen und Wachstum

Investitionen in Energieeffizienz sparen jedoch nicht nur auf Seiten der Anwender Kosten. Auch auf Seiten der Anbieter entsprechender Technologien entstehen nachhaltig positive Veränderungen. Eine hohe Energieeffizienz von Produkten wird in den nächsten Jahren ein zentraler Differenzierungsfak-tor gegenüber dem Wettbewerb sein und wird für neue Marktteilnehmer eine entscheidende Eintritts-barriere darstellen. Dies wiederum führt innerhalb der Unternehmen verstärkt zu Investitionen in For-schung und Entwicklung, zu mehr Beschäftigung und Umsatzwachstum. "Energieeffizienz wird als Beschäftigungsmotor und als Attraktivitätsfak-tor immer wichtiger", sagt Büchele. "Deutschland nimmt hier bereits heute eine führende Rolle ein."

Zur Förderung Erneuerbarer Energien setzen sich weltweit immer häufiger feste Einspeisetarife durch. Das zeigen erneut aktuelle Entwicklungen in Japan und China. Um einen zügigen und kostengünstigen Ausbau Erneuerbarer Energien voranzutreiben, haben sich beide Länder für feste Einspeisetarife als Förderrahmen entschieden. Japan wird anstelle seines bisherigen Quotensystems ein Vorranggesetz installieren, das sich stark am deutschen Erneuer-bare-Energien-Gesetz (EEG) orientiert. China wie-derum hat mit landesweit gültigen Einspeisetari-fen für Solarstrom erstmals den Förderrahmen für Erneuerbare Energien verlässlicher gestaltet. "Die teilweise Kritik, feste Einspeisetarife seien zu teuer

und würden an ihre Grenzen stoßen, bestätigen sich nicht", stellt BEE-Geschäftsführer Björn Klusmann fest. "Auch das EEG hat sich nicht überlebt, es ist und bleibt der zentrale Hebel für den notwendigen Umbau der Energieversorgung hierzulande." Nicht ohne Grund schwenken viele Staaten bei ihrer För-derpolitik auf ein System mit festen Einspeisevergü-tungen wie dem deutschen EEG um: Aktuelle Unter-suchungen der Beratungsgesellschaft Ernst&Young haben erneut gezeigt, dass feste Einspeisetarife für Erneuerbare Energien in puncto Kosteneffizienz, Anwendbarkeit und Akteursvielfalt nicht nur den klassischen Quotensystemen überlegen sind, son-dern auch so genannten Bonus-/Prämiensystemen.

Feste Einspeisetarife für Erneuerbare Energien setzen sich weltweit durch

Markt / Studien

Page 33: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

33

Allgemein | GRÜN INVESTIEREN 2011

Die Universität Cambridge hat kürzlich ermittelt, dass in Großbritannien feste Einspeisevergütungen kostengünstiger wären als die von der britischen Re-gierung vorgeschlagenen Prämien-/Bonussysteme. "Anstatt immer wieder die fruchtlose Debatte über den Fortbestand nationaler Förder- und Vorrangsy-steme zu beginnen, sollten wir uns auch auf europä-ischer Ebene endlich an die künftige Ausgestaltung

der Strommärkte machen", fordert Klusmann. Wel-che Rolle könnten Kapazitätszahlungen in einem zukünftigen Marktdesign spielen? Wie werden sich die Regelenergiemärkte verändern und verändern müssen? Das, so Klusmann, seien zentrale energie-politische Fragen, die dringend angegangen werden müssten.

81 Prozent der Menschen halten Kohlestrom für klimaschädlich

Die deutsche Bevölkerung steht voll hinter dem Aus-bau der erneuerbaren Energien. In einer repräsen-tativen Umfrage für den WWF sprachen sich 94 Prozent der Befragten dafür aus, erneuerbare Ener-gien wie Sonne und Windenergie in Zukunft stärker zur Stromerzeugung zu nutzen. "Die Bevölkerung unterstützt den eingeschlagenen Kurs der Bundes-regierung", sagt WWF Klimaschutzleiterin Regine Günther. "Jetzt muss die Politik konsequent den Ausbau der klimafreundlichen Energien voran-treiben und die richtigen Rahmenbedingungen schaffen." Morgen entscheidet der Bundesrat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause über zentrale Gesetzesvorhaben zu Atomausstieg und Energiewende. Als klimaschädlichste Stromgewin-nung gilt den Deutschen laut Umfrage die Kohlekraft.

81 Prozent der Befragten stuften Kohle als sehr schädlich oder schädlich für das Klima ein. Nur ein Prozent hält Kohlekraft für überhaupt nicht schäd-lich. "Auch hier zeigt die Bevölkerungsmeinung schon heute sehr eindrücklich, wohin die Reise ge-hen soll und wohin eben nicht. Die Kernkraft durch den Neubau von Kohlekraftwerken zu ersetzen, wird von der überwältigenden Mehrheit klar abgelehnt.

Die Menschen wollen Investitionen in Zukunftstech-nologien und nicht in Klimakiller", so Günther. Der Neubau von Kohlekraftwerken würde Deutschlands Klimaschutzbemühungen international unglaub-würdig machen, warnt die WWF Klimaexpertin. Der WWF fordert daher vom Gesetzgeber, den weiteren Neubau von Kohlekraftwerken zu verhindern. Die repräsentative Umfrage wurde von infratest dimap im Auftrag des WWF vom 30. Juni bis 2. Juli durch-geführt. Befragt wurden bundesweit 1.000 Men-schen über 18 Jahre:

Frage1: Die deutschen Atomkraftwerke werden schrittwei-se bis zum Jahr 2022 abgeschaltet. Welche Ener-giequellen sollte Deutschland in Zukunft stärker zur Stromerzeugung nutzen? (Mehrfachnennungen möglich). Ergebnis: Kohle 23%, Gas 46%, Erneuer-bare Energien 94%.

Frage 2: Wenn Sie jetzt einmal an die Klimabelastungen den-ken, die sich aus der Stromerzeugung ergeben. Was glauben Sie: Ist die Stromerzeugung aus Kohle für das Klima sehr schädlich, schädlich, weniger schäd-lich, oder überhaupt nicht schädlich? Ergebnis: Sehr schädlich 29 %, schädlich 52 %, weniger schädlich 16%, überhaupt nicht schädlich 1%.

Deutsche setzen zu 94 Prozent auf Erneuerbare Energien WWF-Umfrage

Page 34: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

34

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Allgemein

Strom aus Wind- und Wasserkraft ist unter Berück-sichtigung aller Kosten schon heute deutlich billiger als Strom aus Kohle und Atom. Insbesondere Atom-strom kostet in Wirklichkeit fast doppelt so viel wie Wasserkraft und zwei Drittel mehr als Windenergie. Das geht aus der neuen Greenpeace-Energy-Studie "Was Strom wirklich kostet" hervor, die das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auf-trag erstellte.

Die Studie summiert alle Stromkosten, staatliche Förderungen sowie externe Kosten auf, die den je-weiligen Energieträgern zurechenbar sind. Danach kostet eine Kilowattstunde Windstrom 2010 unterm Strich 7,6 Cent und Wasserstrom 6,5 Cent. Die Ge-samtkosten für Strom aus Braun- und Steinkohlekraft-werken belaufen sich hingegen auf 12,1 Cent und für Atomkraft sogar auf 12,8 Cent je Kilowattstunde.

"Bislang wurden die Verbraucher über den wahren Preis von Kohle und Atom dadurch getäuscht, dass ein Großteil der Kosten gar nicht auf der Stromrech-nung auftaucht", erklärt Robert Werner, Vorstand von Greenpeace Energy. Dafür bezahlen müssten die Bürger dennoch - etwa in Form von Steuergeldern, wobei die FÖS-Wissenschaftler erstmals das ganze Ausmaß der staatlichen Förderungen dokumentierten.

Die versteckten Kosten der konventionellen Energien sind für Werner ein Skandal: "Die ganze Energie-debatte krankt daran, dass für Atom und Kohle die tatsächlichen gesellschaftlichen Kosten nicht ehrlich beziffert werden." So profitierte die Atomstrompro-duktion zwischen 1970 und 2010 von staatlichen Förderungen in Höhe von 186 Milliarden Euro. Der Steinkohle-Verstromung kamen 165 Milliarden Euro zugute, bei Braunkohle waren es 57 Milliarden Euro.

Wind und Wasser schon heute billiger als Kohle und Atom Neue Greenpeace-Energy-Studie beziffert die wahren Kosten der unterschiedlichen Energieträger

Markt / Studien

Page 35: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

Die erneuerbaren Energien erhielten im selben Zeitraum 28 Milliar-den Euro, die Zusatzkosten des EEG (Erneuerbare-Energien-Ge-setz) mit eingeschlossen. Neben den staatlichen Förderungen berücksichtigt die Greenpeace-Energy-Studie auch die nicht in-ternalisierten externen Kosten der einzelnen Energieträger. Da-runter fallen beispielsweise Klimaschäden, die in Strompreisen nicht berücksichtigt sind, für die die Gesellschaft aber gleich-wohl aufkommen muss.

Die Kosten eines Super-GAUs in Deutschland sind dagegen nicht vollständig eingepreist, da die Schäden unkalkulierbar wären und keine Versicherung das Risiko übernehmen könnte. Anders als Wind und Wasser ist Fotovoltaik noch deutlich teurer als die konventionellen Energien. 2010 kostete eine Ki-lowattstunde Sonnenstrom 46,5 Cent. Swantje Küchler, Wis-senschaftlerin beim FÖS und Co-Autorin der Studie, sieht dies als normale Anschubfinanzierung, wie sie in viel größerem Maße zuvor auch Kohle- und vor allem Atomkraft bekamen. So erhielt Atomkraft noch Anfang der 70er-Jahre umgerechnet über 60 Cent je Kilowattstunde. "Die hohen vergangenen För-derungen haben die heutige Marktposition der Atomenergie überhaupt erst ermöglicht", so Küchler.

Das Ausmaß der Förderung der erneuerbaren Energien bleibe dagegen überschaubar. Darüber hinaus verursachten Kohle- und Atomstrom hohe und bisher kaum bezifferbare Folgeko-sten, die auch nach Abschalten der Kraftwerke fällig werden. "Auch wenn wir Atom und Kohle in Zukunft gar nicht mehr nutzen, werden wir weiter für sie bezahlen müssen". Das Fo-rum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft mit Sitz in Berlin ist ein gemeinnütziges Forschungsinstitut mit ausgewiesener Experti-se in der Berechnung umweltschädlicher Subventionen. Green-peace Energy ist eine Energiegenossenschaft, die deutsch-landweit mehr als 100.000 Kunden mit Ökostrom versorgt. Greenpeace Energy hat zudem mehr als 100 Millionen Euro in den Bau sauberer Kraftwerke investiert und bietet künftig auch "Windgas" an - ein Gas, das mithilfe von überschüssigem Windstrom hergestellt wird und eine Alternative zu Biogas darstellt.

Page 36: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

36

Die Stromerzeugung in Offshore-Windparks vor Eu-ropas Küsten soll in den kommenden Jahren mas-siv steigen. Würden alle derzeit geplanten Anlagen mit einer Leistung von zusammen über 106 Giga-watt tatsächlich ans Stromnetz gehen, stiege die Gesamtkapazität gegenüber dem aktuellen Stand

(April 2011) um den Faktor 35, wie aus einer Stu-die der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesell-schaft PwC mit GBI Research hervor geht. Allerdings bleiben Investitionen in Offshore-Projekte mit er-heblichen Risiken verbunden. Insbesondere Strom aus Hochsee-Windparks dürfte wegen der hohen Investitions- und Instandhaltungskosten auf abseh-bare Zeit nur staatlich subventioniert konkurrenzfä-hig sein. Selbst von den befragten Repräsentanten staatlicher Institutionen halten 60 Prozent eine För-derung auch auf Sicht von zehn bis zwanzig Jah-ren für notwendig. Zudem fordern von den für die Studie befragten Energieversorgern rund 90 Pro-zent eine Verbesserung der bestehenden Förder-mechanismen. Die deutsche Bundesregierung hat angekündigt, dies in der anstehenden EEG-Novelle für 2012 zumindest teilweise aufzugreifen. In der Verantwortung ist die öffentliche Hand zudem bei der Erweiterung der Stromnetze, wie Manfred Wie-gand, Partner und Global Utilities Leader bei PwC, erläutert. "Die Offshore-Technologie kann nur einen signifikanten Beitrag zur Energieversorgung leisten, wenn die notwendige Infrastruktur vorhanden ist. Insbesondere in Deutschland geht es dabei um die schnelle Ausweitung der Leitungskapazitäten. Der-zeit dauern Planungs- und Genehmigungsverfahren für den Bau neuer Stromtrassen mit 10 bis 15 Jahren viel zu lange", gibt Wiegand zu bedenken.

Technologie ist ausgereift

Offshore-Windkraftanlagen haben gegenüber Anla-gen auf dem Festland den Standortvorteil stärkerer und beständigerer Winde. Auf der anderen Seite ist der Wartungs- und Instandhaltungsaufwand auf

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Thema

Stürmische Entwicklung - Investitionen in Offshore-Windkraft steigen trotz Risiken PwC-Studie: Offshore-Windkraft bleibt vorerst auf Subventionen angewiesen

Wind Onshore / Offshore

Page 37: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

See deutlich höher. Die Studie zeigt jedoch, dass die Offshore-Anlagen die in sie gesetzten Erwartungen durchaus erfüllen. So ist die Stromerzeugungska-pazität bei allen befragten Anlagenbetreibern an mindestens neun von zehn Tagen voll verfügbar. Die Ausfallzeiten entsprechen damit weitgehend den Planungen, nur bei knapp jedem fünften Befragten stehen die Turbinen häufiger als erwartet still. Um wettbewerbsfähig zu werden, müssen allerdings auch die Baukosten deutlich sinken. Dies halten gut vier von zehn befragten Anlagenbauern und Pro-jektentwicklern für realistisch. Mit gleich bleibenden Kosten rechnet jeder dritte Befragte, während je-der vierte inflationsbereinigt einen Kostenanstieg erwartet. "Kostensenkungspotenziale finden sich im Vergleich zu Onshore-Anlagen insbesondere im Errichtungsablauf. Hingegen dürften die Preise für Baustoffe angesichts der zu erwartenden allgemei-nen Konjunktur- und Nachfrageentwicklung aktuell kaum sinken. Bei Offshore-Anlagen fließt ein erheb-

licher Teil des Investitionsvolumens in Fundamente und Plattformen und damit in Stahl und Beton", erläutert Heiko Stohlmeyer, Experte für Offshore-Windenergie bei PwC. Aus Sicht der (potenziellen) Kapitalgeber sind Investitionen in Offshore-Wind-parks dennoch insgesamt attraktiv. Zwei von drei Befragten halten das Investitionsrisiko heute für geringer als vor zwei Jahren. Mehr als die Hälf-te (55 Prozent) würde sogar eher in Offshore-An-lagen investieren als in Solarenergie. Vor die Wahl zwischen Offshore- und Onshore-Anlagen gestellt, würden allerdings 36 Prozent die landgestützte Windkraft bevorzugen und nur 18 Prozent die Off-shore-Alternative. Für die Studie "Offshore Proof - Turning Windpower Promise into Performance" wurden 57 Experten aus Energiewirtschaft, Politik und der Finanzbranche befragt.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.pwc.de/de/energy

SIGNA 13 THE CUBE – der geschlossene Objektfonds. Profitieren Sie von überragenden Perspektiven:

■ Energieeffizientes Green Building mit LEED-Standard Platin■ Qualitativ herausragendes Landmarkbuilding■ Hauptsitz der Deutsche Börse AG■ 15-jähriger, wertgesicherter Mietvertrag■ Zentraler und international sehr gut angebundener Standort in der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main

oder direkt informieren unter www.signa-funds.de

Herausragend nachhaltig.Die Immobilie. Das Mietverhältnis. Das Investment.

SIGNA13_210x144_GruenInvest.indd 1 19.09.11 10:58

Thema | GRÜN INVESTIEREN 2011

Page 38: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

38

Wer in eine kleine Windenergieanlage im eigenen Garten oder auf dem Hausdach investieren will, soll das künftig erheblich schneller in die Tat umsetzen können. Die Kommunen sind angehalten, das Ge-nehmigungsverfahren deutlich zu vereinfachen. Das schreibt der neue Windenergieerlass der NRW-Lan-desregierung vor. Bevor die private Windkraftanla-ge Fahrt aufnimmt, sollte auf jeden Fall erst bei der Kommune vor Ort nach den baulichen und recht-lichen Auflagen gefragt werden. Die folgenden Tipps helfen, alle wichtigen Fragen vor der Anschaf-fung einer Windkraftanlage im Blick zu haben:

Standort: Der Wind ist der Schlüssel zum Erfolg. Bereits die doppelte Windgeschwindigkeit steigert den Energiegewinn um das Achtfache. Eine erste Orientierung über die Windverhältnisse am Standort bieten zum Beispiel die frei zugänglichen Windkar-ten des Deutschen Wetterdienstes (www.dwd.de/windkarten). Außerdem ist es wichtig, die Anlage richtig zu platzieren. Der Wind muss den Rotor aus allen Richtungen erreichen können und benachbar-te Hindernisse überragen.

Lärmschutz: Auch Windenergieanlagen im hei-mischen Garten arbei¬ten nicht vollkommen ge-räuschlos. Wer eine bestimmte Anlage im Auge hat, sollte bei der Kommune klären, ob die Geräuschent-wicklung den Auflagen entspricht. Wichtig zu wis-sen: Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens für eine Windkraftanlage muss eine rechnerische Vor-hersage vorgelegt werden, welche Schallimmissi-onen zu erwarten sind.

Wirtschaftlichkeit: Sinnvoll ist die Anschaffung, wenn der Großteil der erzeugten Energie in den ei-genen Haushalt fließt, zum Beispiel um den Kühl-schrank auf Trab zu halten. Ähnlich wie bei Pho-

tovoltaikanlagen können Nutzer die überschüssige Energie ins öffentliche Netz einspeisen und erhalten dafür eine Vergütung nach dem Erneuerbare En-ergien Gesetz (EEG). Die Vergütung orientiert sich allerdings an den großen Windenergieanlagen. Die relativ hohen Kosten für Anschaffung und Betrieb einer kleinen Anlage werden darin leider nicht berücksichtigt.

Anlagenauswahl: Als kleine Windenenergieanla-gen gelten solche bis 50 Meter Höhe. Für private Haus- und Grundstückseigentümer kommen An-lagen bis 30 Kilowatt (kW) Nennleistung in Frage. Erzeugt eine solche Anlage über 24 Stunden bei-spielsweise konstant zehn kW Strom, könnten da-mit einen Tag lang etwa 400 Energiesparlampen à 25 Watt zum Leuchten gebracht werden. Bei ei-ner Leistung bis 30 kW kann der Betreiber auch den bestehenden Hausanschluss nutzen. Zurzeit sind überwiegend Anlagen bis zehn kW auf dem Markt. Unterschieden wird zwischen zwei Bauarten mit un-terschiedlichen Eigenschaften – je nachdem, ob der Rotor horizontal oder vertikal ausgerichtet ist.

Mehr Infos zum Thema finden Sie unter www.vz-nrw.de/windenergie.

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Thema

Energieversorgung aus dem Garten: Aufwind für private Windkraftanlagen Kommunen sind angehalten das Genehmigungs-verfahren deutlich zu vereinfachen

Wind Onshore / Offshore

Page 39: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

39

Thema | GRÜN INVESTIEREN 2011

wmd: Herr Koffka, in welchen Regionen und Län-der stehen Ihre Windparks?

Alexander Koffka: Die Bürgerwindaktie ABO In-vest besitzt sieben Windparks, die in Deutschland (4 Standorte), Frankreich (2) und Irland (1) klimaf-reundlichen Strom produzieren. Die Erzeugungska-pazität beträgt rund 65 Megawatt. Eine Ausweitung des Portfolios auf weitere Länder wie Großbritan-nien, Spanien, Belgien oder Bulgarien ist geplant. Die Bürgerwindaktie ABO Invest kooperiert eng mit dem Projektentwickler ABO Wind, der seit 1996 Windparks errichtet und an der Bürgerwindaktie beteiligt ist. Aktuell plant ABO Wind in sieben eu-ropäischen Ländern Windparks und bietet der Bür-gerwindaktie ABO Invest regelmäßig Projekte zum Kauf an. Strategie ist es, mittelfristig 200 Megawatt aufzubauen. In einem gut strukturierten Portfolio mitteln sich branchentypische Risiken aus: Wenn ein Getriebe früher als geplant kaputt geht oder der Wind in einer Region schwächer als erwartet weht, ist das nicht tragisch, sofern es an anderen Standor-ten besser als kalkuliert läuft.

wmd: Wo sind denn aus Ihrer Erfahrung heraus derzeit die besten Standorte für Windanlagen?

Alexander Koffka: Im Moment entwickelt sich der deutsche Markt besonders dynamisch. Rechts-sicherheit, transparente Genehmigungsverfahren sowie Erfahrungswerte mit rund 22.000 vorhan-denen Windenergieanlagen befördern den wei-teren Ausbau in Deutschland. Dank des technischen Fortschritts ist es mittlerweile möglich, nicht allein an Starkwindstandorten rentabel klimafreundlichen Strom zu erzeugen. Mit modernen, mehr als 100 Meter hohen Türmen sind auch Standorte im Binnenland interessant – etwa auf Höhenzügen der Mittelgebirge oder in Wäldern. Dort werden in den nächsten Jahren verstärkt Windparks entstehen.

wmd: Profitieren Sie bereits jetzt von der „Energie-wende“?

Alexander Koffka: Ohne konsequenten Ausbau der Windenergie an Land bleibt der Ausstieg aus der

Kernkraft ein frommer Wunsch. Mit Windkraft auf hoher See oder Photovoltaik lässt sich Strom bislang nur zu Preisen produzieren, die um ein Vielfaches höher sind. Das Ausbaupotenzial von Wasserkraft und Biomasse ist begrenzt, Kohle ist aus Gründen des Klimaschutzes ein Auslaufmodell. Insofern ze-mentiert die Energiewende die tragende Rolle der Windkraft an Land beim Umbau der Versorgungs-strukturen. Das wirkt sich für uns bereits positiv aus.

wmd: Nun haben Sie kürzlich die Bürgerwindaktie ABO Invest AG auf den Markt gebracht. Was kann sich der Anleger davon erwarten?

Alexander Koffka: Die Bürgerwindaktie ABO In-vest ist keine typische Aktie, sondern eine Investi-tion in Sachwerte, wie sie sonst meist als geschlos-sener Fonds angeboten wird. Anleger investieren in Anlagen zur regenerativen Stromerzeugung. Schwerpunkt ist die Windkraft, Biogas kommt als Ergänzung hinzu. Die Gesellschaft hat bereits 10 Millionen Euro Eigenkapital aufgebracht und mehr als 125 Millionen Euro in sieben Windparks und eine Biogasanlage investiert. Laufende Einnahmen aus der Stromproduktion sowie künftige Kapitaler-höhungen dienen dem weiteren Ausbau. Der Wert des Unternehmens soll jährlich um mindestens acht Prozent zulegen, der Aktienkurs ebenfalls. Die Aktie (WKN: A1EWXA) notiert im Freiverkehr der Börse Düsseldorf und präsentiert sich stabil – trotz stür-mischer Zeiten an den Kapitalmärkten. Die Bürger-windaktie ist für Anleger geeignet, die sich an er-neuerbaren Energien beteiligen möchten, auf gute Wertentwicklung sowie ausgewogenes Risikoprofil achten. Es handelt sich um ein langfristiges Invest-ment. Durch die Freiverkehrsnotierung ist ein Ver-kauf aber prinzipiell jederzeit möglich. Die Liquidität der Aktie wird mit dem weiteren Wachstum konti-nuierlich zunehmen.

Interview mit Alexander Koffka, Sprecher des international tätigen Projektentwicklers ABO Wind AG

"Die Bürgerwindaktie"

Page 40: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

40

Im Rahmen des europäischen Reports "Valuing Wind and Solar Farm Developers" hat Deloitte eine innovative Methode zur Bewertung von industriellen Solar- und Windkraftanlagen über den kompletten Projektzyklus hinweg gewählt und damit ein lange währendes Problem der Branche gelöst. Mittels der Regressionsanalyse ist es den Experten geglückt, si-gnifikanten Multiples für die Bewertung dieser Anla-gen zu gewinnen und so einfache Wertableitungen zu ermöglichen. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass die Kapazität von Windparks in der Pla-nungs- und Antragsphase kaum preisbestimmend wirkt. Des Weiteren beeinflussen die installierten Kapazitäten (Megawatt) das Transaktions-Multiples erheblich, ab 200 Megawatt steigen diese überpro-portional an. Schließlich hat die jüngst überwun-dene Krise zu keinem deutlichen Preisverfall geführt.

"Der Markt für die Solar- und Windenergie zeigt en-ormes Zukunftspotenzial - insbesondere in Deutsch-land. Die Ereignisse in Japan und die energiepoli-tische Kehrtwende der Bundesregierung bringen zusätzliche Impulse. Beide Energieträger, die der-zeit global einen Anteil von 3 Prozent aufweisen, könnten bis 2030 auf einen Marktanteil von bis zu 20 Prozent wachsen. Investoren, die Milliarden Euro in Solar- und Windparks investieren, können vor allem in der Anfangsphase von innovativen Bewer-tungsansätzen profitieren", erläutert David Krüger, Partner und Leiter Cleantech bei Deloitte.

Analysen von Wind- und Solaranlagen

Ziel der Deloitte-Untersuchung war, einen Markt-wert von Windkraft- und Solarkapazitäten anhand von Multiples in verschiedenen Stadien des Pro-jekt-Lebenszyklus zu ermitteln: von der ersten Pro-

jektplan-Prüfung bis hin zu fertig installierten und Strom erzeugenden Anlage. Den unterschiedlichen Charakteristika von Wind- und Sonnenkraftanlagen wurde durch getrennte Analysen Rechnung getragen.

Solar: Deutliche Differenzen zu Windkraft

Deloitte nutzte die Methode der Regressionsanalyse, um den Zusammenhang zwischen Transaktionspreis und den Variablen (Anlagengröße, Projektstand) zu bestimmen. Analysebasis im Windkraftsektor waren 72 Transaktionen der letzten fünf Jahre, die meisten davon in Europa. Für Photovoltaik-Anlagen wurden 32 Transaktionen aus den letzten vier Jahren analy-siert. Bei der Windkraft lagen die entsprechenden Multiple-Werte für genehmigte, im Bau befindliche und installierte Kapazitäten bei 0,5, 1,1 und 1,6.

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Thema

Preis-Wert: Wie viel kostet ein Windpark? Deloitte setzt mit innovativem Ansatz neue Standards bei der Assetbewertung von Wind- und Solaranlagen

Wind Onshore / Offshore

Page 41: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

41

Dies bedeutet, dass der Gesamtunternehmenswert einer Anlage mit 100 MW Kapazität im Marktdurch-schnitt 160 Millionen Euro beträgt. Bei der Solarkraft wurden Multiples von 4,0 bei installierten und 0,2 bei Anlagen im Bau ermittelt. Die deutliche Diffe-renz zu den Windkraftanlagen resultiert zum einen aus der unterschiedlichen Natur bei den Energiean-lagen, zum anderen aber auch aus dem geringeren Stichprobenumfang bei Solaranlagen.

"Schallmauer" 200 MW

Des Weiteren untersucht der Report den Einfluss von Größe und Zeit bei der Bewertung von Wind-kraftanlagen. Dabei zeigte sich, dass installierte Ka-pazitäten über 200 MW den Wert überproportional steigern - der Faktor liegt in etwa bei 0,5 Mio. Euro pro MW. "Die Ergebnisse unserer Analysen können für eine Bewertung von Windkraft- und Solarpark-Entwickler verwendet werden - insgesamt hat sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen Projektfort-schritt, Anlagengröße und Bewertung gezeigt. Je weiter die Wind-/Solarfarm fortgeschritten ist, de-sto höher ist der Unternehmenswert - dieser steigt auch überproportional mit der installierten Leistung.

Dabei zeigt sich, dass die zurückliegende Wirt-schaftskrise die Preisentwicklung der Anlagen kaum beeinflusst hat", kommentiert Andreas Suerbaum, Valuation Services Partner bei Deloitte.

Thema | GRÜN INVESTIEREN 2011

Page 42: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

42

wmd: Herr Wreth, Sie haben Ihren italienischen So-larfonds kurz vom Markt nehmen müssen, sind aber jetzt wieder neu gestartet. Was waren die Gründe hierfür?

André Wreth: Anfang März hatte die italienische Regierung angekündigt, die Förderung von Solaran-lagen ab dem 31. Mai 2011 ändern zu wollen. Durch dieses überraschende Manöver der italienischen Politik waren wesentlichen Aussagen im Prospekt unseres Solarfonds Azzurro Uno die Grundlagen entzogen, sodass wir den Vertrieb vorübergehend einstellen mussten. Anschließend haben wir den Fonds auf Grundlage der neuen gesetzlichen Rah-menbedingungen überarbeitet und einige Para-meter angepasst. Die Gründlichkeit unserer Arbeit spiegelt sich in dem Nachtrag wider, der am 27. Juni veröffentlicht wurde. Kurz darauf haben wir den Vertrieb wieder aufgenommen.

wmd: Wie haben Ihre Kunden auf die überra-schenden Änderungen reagiert?

André Wreth: Sofort nach Bekanntwerden wur-den alle betroffenen Vertriebspartner informiert. Mit ihrem Einverständnis sprach ich anschließend mit allen Anlegern, um sie persönlich über die Än-derungen aufzuklären. Zudem informierten wir un-sere Anleger in der Zeit bis zur Vertriebswiederauf-nahme regelmäßig postalisch und per E-Mail über den aktuellen Stand. Sie können sich vorstellen, dass kein Anleger sonderlich begeistert war, jedoch wurde unserem Haus wiederholt das Vertrauen aus-gesprochen, die Situation im Sinne unserer Anleger zu meistern. Trotz der widrigen Umstände bekamen wir für die schnelle und offene Kommunikation viel Lob, was uns in unserem Handeln bestärkte.

wmd: Haben Kunden jetzt bessere Konditionen für den Einstieg?

André Wreth: Die Konditionen haben sich deut-lich verbessert, jedoch nicht nur für neue Investoren, sondern auch für Altanleger. So stiegen die Auszah-lungen auf 282,17% inklusive Frühzeichnerbonus an. Die Gründe: In der Zwischenzeit sind die Preise

der Anlagenkomponenten weiter gefallen und zu-sätzlich konnten wir als aktiver Fondsmanager auch die laufenden Vergütungen senken. Enrexa hatte in der Prospektierung ohnehin sehr konservativ mit den niedrigsten Vergütungen für 2011 kalkuliert – noch auf Grundlage des alten Conto Energia III.

wmd: Was hat es mit den von Enrexa neu ange-botenen Rückgabeoptionen alle fünf Jahre auf sich und wie belastbar sind diese?

André Wreth: Enrexa reagiert damit auf die unter-schiedlichen Bedürfnisse der Anleger. Der Azzurro Uno ist eine Solarbeteiligung mit einer Laufzeit von 20 Jahren. Wenn Anleger aber zu einem früheren Zeitpunkt Anteile verkaufen wollen, dann bieten wir ihnen drei attraktive Optionen an. Aktuellen Zeich-nern prognostizieren wir bei der Option nach fünf Jahren eine Rendite von 5,69% p.a. sowie 8,15% bzw. 8,93% nach zehn oder fünfzehn Jahren. Um Anleger auszuzahlen, hat die Enrexa mehrere Al-ternativen entwickelt. So ist eine Möglichkeit der Kauf der Anteile durch Enrexa, aber auch die Ver-äußerung der Anteile an andere Mitgesellschafter, institutionelle Investoren oder Zweitmarktfonds ist möglich. Da der Fonds sich auf Anlagen mit einer Kapazität von unter einem Megawatt konzentriert, stellt außerdem der Verkauf einzelner Anlagen eine realistische Option dar.

wmd: Wie sehen Sie das Chancen/Risikoverhältnis bei Ihrem Fondsangebot?

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Thema

Interview mit André Wreth, Geschäftsführer, Enrexa

Solarfonds

Page 43: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

43

André Wreth: Dieses halte ich nach wie vor für sehr gut. Durch das Umlageverfahren belastet die gesetzliche Förderung nicht den Staatshaushalt. Eine rückwirkende Änderung halte ich für ausge-schlossen, da dies die Steuereinnahmen minderte, ohne Mehrerträge zu generieren. Zudem wird En-ergie immer benötigt – und die Strompreise haben sich in Zeiten wachsender Inflation in der Vergan-genheit immer überdurchschnittlich entwickelt. Dies bietet Sicherheitspotenzial für die Anleger.

wmd: Nun gibt es aber einige Leute, die behaup-ten, Italien sei aufgrund der Staatsschulden bald ge-nauso pleite wie Griechenland.

André Wreth: Wer sich zu einer solchen Aussage hinreißen lässt, ist schlicht und ergreifend uninfor-miert. Das italienische Wirtschaftswachstum ist seit 1992 durchgängig positiv. Italien ist neben Frank-reich und Deutschland nicht nur EU-Stütze, sondern auch ein starker G8-Staat. Zudem ist Italien haupt-sächlich bei den eigenen Bürgern verschuldet. Sie sehen also, ein Vergleich mit Griechenland ist abso-lut abwegig. Der italienische Photovoltaikmarkt hat zwar andere Risiken als der deutsche. Dafür erhal-ten unsere Anleger aber auch eine durchschnittlich

steuerfreie Rendite von 9%. Dies ist das Doppelte im Vergleich zu deutschen Anlagen, und das lohnt sich!

wmd: Gibt es Beurteilungen von Ratinginstituten für Ihren Fonds?

André Wreth: Ja, reichlich. Für Kapitalgewinn ist der Enrexa Azzurro Uno der beste EU-Solarfonds, die Dextro-Group hat den Fonds diversen Stresstests unterzogen, die alle bestanden wurden, und die Seppelfricke & Co. Family Office AG vergab neben dem Urteil „Sehr gut“ auch die Auszeichnung „Test-sieger“. Der Anlegerschutz wurde dabei besonders positiv bewertet.

wmd: Nun haben Sie bereits die ersten Anlagen ins Auge gefasst, wie steht es derzeit um Ihr Portfolio?

André Wreth: Wir haben den Kauf eines ge-mischten Portfolios aus drei Dach- und Freilandan-lagen in den Regionen Venedig, Mailand und Rimini vereinbart, die gerade gebaut werden. Aktuell ver-handeln wir weitere Anlagen und sind äußerst opti-mistisch, unseren Anlegern schon bald die nächsten Projekte präsentieren zu können.

Thema | GRÜN INVESTIEREN 2011

Page 44: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

44

Die Energiewende ist beschlossen – und auch wie-der nicht. Zwar hat die Bundesregierung, in einem breiten Konsens über die Parteien hinweg beschlos-sen, aus der Atomenergie auszusteigen, gleichzeitig aber ist der energiepolitisch in der Bundesrepublik vor uns liegende Weg noch nicht präzise zu erken-nen. Es gilt eine gesicherte Kraftwerksleistung von insgesamt 8.400 Megawatt zu ersetzen, ohne dass dahinter bereits ein konkreter Plan steht. Erleichte-rungen auf dem Genehmigungsweg für erneuer-bare Energien sind angekündigt – ob diese jedoch ausreichen, um den notwendigen Kapazitätsaufbau sicherzustellen, bleibt derzeit mehr als fraglich.

Deshalb ist zu beleuchten, welche Rolle unterschied-liche Investorgruppen bei dieser Energiewende spie-len können und welcher Rahmen nötig ist, um eine möglichst breite Kapitalbasis für diese Energiewen-de zu schaffen.

Der Energiemix sollte künftig aus Gründen des Kli-maschutzes und selbst gesteckter ambitionierter Ziele der Bundesregierung stark auf erneuerbaren Energien fußen. Dies bedeutet insbesondere auf Wasser-, Wind- und Solarkraftwerken, zu einem kleineren Teil auch auf Geothermie-, Biomasse- und Biogasanlagen.

Als langfristige Eigenkapitalinvestoren für diese Kraftwerkstransaktionen kommen in Deutschland vier Gruppen in Frage:

• die großen Energieversorgungsunternehmen einschließlich großer Stadtwerke

• institutionelle Investoren wie Versicherungen, Pensionskassen und Versorgungswerke

• Privatinvestoren• (häufig angelsächsische) Hedgefonds und

Private Equity-Häuser

Da der Staat zwar den Rahmen für die Energiepoli-tik vorgibt, sicher aber selbst nicht – wie in anderen Ländern – als Investor auftreten wird, liegt es an den oben genannten Gruppen, das notwendige Investi-

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Thema

Beitrag von Dr. Klaus Wolf, Mitglied der Geschäftsführung der KGAL GmbH & Co. KG

Die Energiewende – der Einfluss neuer Investorenkreise

Solarfonds

Page 45: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

45

tionskapital für erneuerbare Energietransaktionen aufzubringen.Um langfristig die deutsche Volkswirtschaft mög-lichst günstig mit nachhaltiger, klimafreundlicher Energie versorgen zu können, ist es wichtig, auf dem Investmentmarkt für nachhaltige Kraftwerke einen möglichst breiten Wettbewerb zu schaffen. Dieser wird am Besten dadurch erreicht, dass möglichst vielen unterschiedlichen Investorengruppen durch die Vorgaben der Energiepolitik ein breiter Zugang zur Finanzierung erneuerbarer Energietransaktionen geschaffen wird.

Wie nun kann dies erreicht werden? Zunächst gilt es zu verstehen, worauf die unterschiedlichen Inve-storengruppen bei ihren Investitionen Wert legen:

Klassischen Energieversorger tätigten in der Vergan-genheit beim Bau von Kohle- und Kernkraftwerken vom Betrag sehr hohe Investitionen bei teilweise mehrere Jahre währenden Bauzeiten. Die starken Bilanzen erlauben es diesen Gesellschaften, hohe Investitionsrisiken einzugehen. Gleichzeitig konnten sie sich dadurch in oligopolistischen Strukturen den Strommarkt über lange Jahre sichern. In Deutsch-land entsprechen insbesondere Offshore-Windparks mit ihren riesigen Volumina und langen Bauzeiten den Investitionsgepflogenheiten der Energieversorger.

Im größten Gegensatz hierzu stehen die Interessen von Privatinvestoren, die häufig nur bereit sind, di-rekt in Kleinanlagen (dann praktisch ausschließlich in Aufdach-Photovoltaikanlagen und Wärmepum-pen), und mit deutlich reduzierten Volumina auch über offene und geschlossene Fonds in etwas grö-ßere Kraftwerke – typischerweise in Photovoltaik- und Windparks – zu investieren. Großkraftwerke wie etwa Offshore-Windparks stellen für diese An-legergruppe derzeit ein zu großes Risiko dar. Noch nicht wirklich ausreichend bewährte Technologien wie etwa die Solarthermie oder auch Geothermie-kraftwerke ebenfalls.

Hinsichtlich Risikobereitschaft und Investitionshöhen stehen zwischen diesen beiden Investorengruppen regionale Stadtwerke und institutionelle Investoren (hierunter sind deutsche Versicherungen und Pen-sionskassen zu verstehen). Beide Gruppen wollen nicht zu kleinteilig investieren, sind aber gleichzeitig auch nicht in der Lage, Transaktionen mit Volumina

von mindestens einigen hundert Millionen bis hin zu einigen Milliarden zu finanzieren. Mit unterschied-licher Neigung sind diese Investorengruppen auch bereit, in neuere Technologien zu investieren, wie etwa in Geothermie oder Solarthermie, aber auch in Wasserkraft und Biomasse. Ein entscheidendes Element ist, dass Investitionen typischerweise sehr langfristig getätigt werden. Insbesondere die insti-tutionellen Investoren sind stark risikoavers, also nur bereit, Transaktionen mit gut vorher bestimmbaren Cashflows zu finanzieren. Sie hegen dafür aber auch keine zu anspruchsvollen Renditeziele.

Als letzte Gruppe potentieller Investoren sind an-gelsächsische Hedgefonds und Private Equity-Un-ternehmen aufzuführen. Diese verfügen über einen deutlich kürzeren Planungshorizont und beabsichti-gen durch Weiterverkauf von Transaktionen in we-nigen Jahren die von ihnen angestrebten Renditen zu erwirtschaften. Hier werden durchaus auch hö-here Anfangsrisiken akzeptiert, wie etwa Baurisiken von Offshore-Windparks oder Bohrrisiken bei Geo-thermiekraftwerken. Hedgefonds sind zudem in der Lage, auch sehr großvolumige Transaktionen beglei-ten zu können.

Die Aufgabenstellung für die Politik ist es, für mög-lichst alle potentiellen Kapitalgeber ein attraktives Investitionsklima zu schaffen, um so die Gesamtin-vestitionstätigkeit optimal zu befördern.

Die Gefahr besteht derzeit darin, dass sich die staat-liche Förderung verstärkt auf Großprojekte wie etwa Offshore-Windparks konzentriert und kleinteilig umsetzbare Transaktionen in den Bereichen Photo-voltaik oder Onshore-Wind die Förderung verlieren – trotz teilweise an Marktpreisen gemessen bereits jetzt höherer Wettbewerbsfähigkeit.

Gelingt es der Politik allerdings, alle interessierten Investorengruppen bei der Finanzierung der Ener-giewende positiv einzubeziehen und durch ausge-wogene Förderprogramme Anreize für Investitionen in passende „grüne“ Kraftwerke zu schaffen, so wird die Energiewende leicht fallen. Noch leichter im Übrigen dann, wenn nicht nur national sondern auch europaweit verlässliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, um so die Ansiedlung der geo-logisch und geographisch jeweils am Besten geeig-neten Projekte pro Land zu ermöglichen.

Thema | GRÜN INVESTIEREN 2011

Page 46: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

46

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Thema

Das Düsseldorfer Emissionshaus Voigt & Collegen hat den Vertrieb seines neuen geschlossenen Solar-fonds gestartet. Wie die Solarspezialisten mitteilen, beteiligt sich der „SolEs 23“ an einem 51 Megawatt großen Solarkraftwerk in Italien, das im Dezember 2010 an das italienische Stromnetz angeschlos-sen wurde. Die Einspeisevergütung für den produ-zierten Strom des Photovoltaik-Parks liegt über eine Laufzeit von 20 Jahren bei 34,6 Cent pro Kilowatt-stunde. Zusatzerträge werden durch den Verkauf des produzierten Stroms zum Marktpreis generiert. „Für den SolEs 23 haben wir als Anlageobjekt eine Beteiligung in Italien erworben, die nach dem at-traktiven Einspeisetarif des Conto Energia 3 vergü-tet wird“, sagt Hermann Klughardt, Geschäftsführer von Voigt & Collegen. Dieser Fördertarif gilt für 20 Jahre, da die Anlage bereits im Dezember 2010 ans Netz gegangen ist. Der Ende 2010 fertig gestellte Photovoltaik-Park liegt im italienischen Montalto di Castro, knapp 120 Kilometer nördlich von Rom und damit in einer sehr sonnenreichen Region. Er ist Teil des europaweit größten Solarkraftwerks mit einer Gesamtleistung von rund 84 Megawatt. Entwickelt und gebaut wurde das Photovoltaik-Großprojekt von dem USamerikanischen Solarkonzern Sun-Power.

Partnerschaft mit internationalen Investoren

Der „SolEs 23“ hat die 51 Megawatt in einem Kon-sortium mit internationalen Investoren erworben und sich dabei mit 16,1 Prozent beteiligt, was einer zurechenbaren Leistung von acht Megawatt ent-spricht. Die Konsortialpartner sind der US-amerika-nische Versicherungsriese MetLife sowie Fondo PPP, ein Infrastrukturfonds der Banca Intesa. Die Fremd-finanzierung erfolgte – erstmals für die Solarbran-che – über eine Bond-Platzierung in zwei Tranchen mit Moody’s Rating zu jeweils 97,6 Millionen Euro.

Die erste Tranche erhielt das Rating Aa2. Sie wurde mit einer nicht widerruflichen und bedingungslosen Garantie von SACE (eine vom italienischen Wirt-schafts- und Finanzministerium kontrollierte Versi-cherungsgesellschaft) besichert und komplett bei institutionellen italienischen Investoren platziert. Die zweite Tranche wurde mit Baa3 gerated und ent-spricht in der Ausstattung der ersten Tranche ohne die SACE-Garantie. Diese Tranche wird komplett von der Europäischen Investment Bank (EIB) gehalten.

Anlagen mit Premiumprodukten ausgestattet

Beim Bau des Solarparks wurden ausschließlich hochqualitative Produkte verwendet. Ausgestattet sind die Photovoltaik-Anlagen mit einachsig nach-geführten Modulen von SunPower und Wechselrich-tern des deutschen Weltmarktführers SMA. „Das Nachführsystem arbeitet mit wartungsfreien Gleitla-gern und damit nahezu verschleißfrei“, erklärt Klug-hardt. Um die Anlage vor Fremdeinwirkung optimal zu schützen, sei zudem ein Sicherheitssystem von Viasys verbaut worden, welches mit Infrarotbewe-gungssensorik arbeitet. Den laufenden Betrieb und die Wartung für die neuen Eigentümer übernimmt SunPower.

Eckdaten des Fonds

Das geplante Gesamtinvestitionsvolumen des Fonds beträgt rund 50 Millionen Euro, wovon 17,5 Milli-onen Euro (zzgl. fünf Prozent Agio) als Eigenkapi-tal eingeworben werden. Die geplante Laufzeit des Fonds liegt bei zehn Jahren. Die prognostizierten Ausschüttungen betragen 7,5 Prozent p.a. Der pro-gnostizierte Gesamtrückfluss für die Anleger beläuft sich auf 185 Prozent auf das eingesetzte Eigenkapi-tal. Für die Anleger liegt die Mindestbeteiligung bei 10.000 Euro zzgl. fünf Prozent Agio.

Voigt & Collegen offeriert Solarfonds mit Photovoltaik-Park in Italien Fondsvolumen von 50 Mio. Euro

Solarfonds

Page 47: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

47

Saubere Gewinne mit Erneuerbaren Energien: Der 2008 aufgelegte BVT Umweltequity Solarpark 1 entwickelt sich nach wie vor konstant positiv. Weil der Solarpark Königsbrück im ersten Halbjahr 2011 wesentlich mehr Strom produzierte als einkalkuliert, konnte die Ende Juni erfolgte Ausschüttung von ursprünglich prognostizierten sechs auf sieben Pro-zent angehoben werden. Der 25 Kilometer nördlich von Dresden liegende Solarpark Königsbrück hat bis Ende Juni insgesamt rund 540 MWh mehr Energie produziert als erwartet. Das führte zu spürbaren Zu-satzeinnahmen und einer weit über dem Prospekt-wert liegenden Liquidität. „Wir haben einen Teil der Mehreinnahmen vorerst zum Ausgleich möglicher Ertragsschwankungen einbehalten. Falls die norma-lerweise ertragsstarken Sommermonate die Erwar-tungen erfüllen, dann ist eine weitere Erhöhung der Ausschüttungen per Jahresende 2011 denkbar”, erklärt BVT Geschäftsführer Robert List. Die hoch-moderne Photovoltaik-Anlage in Königsbrück hatte bereits in den beiden Vorjahren jeweils ein Plus ge-genüber der kalkulierten Energiemenge erzielt.

Neuer Rückenwind durch Energiewende

Die Bedingungen für Investments in Umweltfonds sind so günstig wie nie: Die von der Bundesregie-rung beschlossene Energiewende gibt dem Markt-segment zusätzliche Wachstumsimpulse. „Auf-grund dieser Entscheidung sollte sich der positive Trend bei den Erneuerbaren Energien noch verstär-ken, angetrieben besonders von der Windkraft. Hier werden wir in Kürze mindestens eine weitere chancenreiche Beteiligungsmöglichkeit platzieren“, betont Robert List. BVT zählt in Deutschland zu den Pionieren bei Kapitalanlagen auf dem Energie- und Umweltsektor. Bis jetzt wurden insgesamt rund 30 verschiedene Fonds in nachhaltige Ver- und Entsor-gungsprojekte aufgelegt, darunter beispielsweise der bundesweit erste Windkraftfonds im Jahr 1989. Das platzierte Fondsvolumen beträgt insgesamt über 1,5 Mrd. Euro. Zu den besonderen Vorteilen dieser höchst wertstabilen Anlageklasse zählt, dass sie weitestgehend von den Schwankungen an den Aktien- und Rentenmärkten verschont bleibt.

Sonnige Erfolgsserie: BVT Umweltequity Solarpark 1 Ausschüttungen konnten bereits das zweite Mal deutlich erhöht werden

Thema | GRÜN INVESTIEREN 2011

Page 48: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

48

Für das Geothermie-Projekt in Taufkirchen bei Mün-chen, bei dem nun mit den Bohrarbeiten begonnen wurde, haben der Projektentwickler Exorka, der Ver-sicherungsmakler Marsh und Munich Re gemein-sam ein Versicherungskonzept entwickelt, welches das Fündigkeitsrisiko deckt. Munich Re übernimmt dabei ein weiteres Mal dieses bei Erdwärmeboh-rungen erhebliche Ausfallrisiko. Die Police wurde in Zusammenarbeit mit Marsh verhandelt. Die Tie-fengeothermie gilt als eine sehr vielversprechende erneuerbare Energie. Dabei wird heißes Wasser aus Erdschichten, die bis zu fünf Kilometer tief liegen können, an die Oberfläche gepumpt und dort zur Wärme- und/oder Stromerzeugung genutzt. Aller-dings stellen die hohen Bohr- und Entwicklungsko-sten oft ein erhebliches Investitionshindernis dar, weil das Risiko hoch ist, nicht fündig zu werden. Die Investitionen gingen in diesem Fall verloren. Dieses Risiko sichert Munich Re beim Geothermie-Projekt in Taufkirchen ab und schaltet zur Realisierung der Versicherungslösung einen ihrer Erstversicherer ein.

Die Exorka GmbH aus Grünwald tritt dabei als Ge-neralübernehmer auf und liefert der GeoEnergie Taufkirchen GmbH & Co. KG ein schlüsselfertiges Heizkraftwerk inklusive der Bohrungen. Die Tiefen-geothermie-Bohrungen werden von dem Bohrtech-nikspezialisten Daldrup & Söhne AG durchgeführt, der jüngst das Nachbarprojekt Grünwald/Oberha-ching erfolgreich gebohrt hat. Durch die Zuschal-tung der Erdwärme soll die Wärmeleistung eines bestehenden Biomasseheizkraftwerks um 20 MW auf 80 MW gesteigert werden. Außerdem will Ge-oEnergie Strom produzieren. Dazu sollen Schichten mit heißem Wasser in vier bis fünf Kilometer Tiefe angezapft werden, wobei das Wasser nach Nutzung wieder in die Tiefe zurück gepumpt wird, so dass ein geschlossener Wasserkreislauf entsteht. Geplant sind bis zu vier Bohrungen, die insgesamt rund 35 Mio. € kosten werden. Ob sich dieser Aufwand für die Investoren rechnet, hängt davon ab, ob im Un-tergrund Wasser gefunden wird, das genügend heiß ist und in hoher Menge gefördert werden kann.

Seit vier Jahren berät der Versicherungsmakler und Risikoberater Marsh den Projektentwickler Exorka. Er hat die versicherbaren Risiken des Projekts Tauf-kirchen ermittelt und für den Versicherungsmarkt aufbereitet. „Es ist ein weiterer Meilenstein, dass wir auf Basis unseres in der Tiefengeothermie an-erkannten Spezialkonzepts für das kritische Fündig-keitsrisiko Munich Re für dieses Projekt gewinnen konnten“, sagte Siegmund Fahrig, Vorsitzender der Geschäftsführung der Marsh GmbH. „Dies unter-streicht die Marktführerschaft von Marsh als Bera-ter für außergewöhnliche Risiken der erneuerbaren Energien.“

Munich Re hat seit der Entwicklung der weltweit er-sten Fündigkeitspolice im Jahr 2003 ein eigenes Ge-othermie-Team aufgebaut und sieht sich als Know-how-Führer auf diesem Gebiet. Thomas Blunck,

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Thema

Exorka, Marsh und Munich Re kooperieren bei neuem Geothermie-Projekt Munich Re übernimmt dabei ein weiteres Mal das bei Erdwärmebohrungen erhebliche Fündigkeitsrisiko

Geothermie

Page 49: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

49

Vorstandsmitglied von Munich Re, sagte: „Mit un-serer Expertise können wir auch die nicht alltäg-lichen Risiken erneuerbarer Energien übernehmen und tragen damit zu einer höheren Investitionssi-cherheit bei.“ Das Engagement von Munich Re bei erneuerbaren Energien fügt sich nahtlos ein in die Ausrichtung des Unternehmens, das den Klimawan-del zu einem strategischen Thema erklärt hat. „Wir sehen den Klimawandel nicht nur als Risiko, son-dern auch als große Chance, da bei konsequentem Klimaschutz neue Technologien hohes Wachstum-spotenzial aufweisen“, sagte Blunck. Für Munich Re ergeben sich dadurch erhebliche Geschäftschancen, da Investoren häufig Versicherungen zur Vorbedin-gung ihres Engagements machen.

Die Erdwärme bietet ein nahezu unerschöpfliches Energiereservoir. In Deutschland gelten das Molas-sebecken südlich von München, der Oberrheingra-ben und die norddeutsche Tiefebene als besonders

geeignete Regionen für Tiefengeothermie-Projekte. Das bislang größte in Betrieb befindliche Erdwärme-Kraftwerk in Deutschland, mit einer Strom- und Wärmeleistung von 38 Megawatt, wurde 2003 in Unterhaching bei München errichtet – als Pilotpro-jekt damals bereits versichert durch Munich Re und seit 2005 ebenfalls Kunde von Marsh.

Technology Review über Geothermie in OstafrikaKenias Energie aus der Tiefe

Im scheinbar unter- entwickelten Kenia ist die Nut-zung der umweltfreundlichen Energieform Geo-thermie viel weiter fortgeschritten als in den mei-sten Industrienationen. Ab 2030 soll die Hitze aus der Tiefe mehr Strom für das Land liefern als jede andere Quelle, schreibt das Magazin Technology Re-view in seiner aktuellen September-Ausgabe. In Ke-nia kann Hitze aus dem Erdinneren so leicht und in so großen Mengen angezapft werden wie fast nir-gendwo sonst auf dem Globus. Möglich macht das die besondere Lage: Der ostafrikanische Küstenstaat liegt geologisch gesehen mitten auf dem Ostafrika-nischen Graben, einem Riftsystem von rund 3500 Kilometern zwischen Äthiopien im Norden und Mosambik im Süden. Reichlich Vulkane und die durch das Aufbrechen ausgedünnte Erdkruste sor-gen dafür, dass Hitze aus dem Erdinneren in groß-

en Mengen und relativ nah an der Oberfläche zur Verfügung steht. So sind in Kenia teilweise schon in 900 Metern Tiefe mehr als 300 Grad heiße Wasser-dampfreservoirs zu finden. Schon in den fünfziger Jahren hat die britische Kolonialregierung mit Er-kundungsbohrungen begonnen. Seit 1981 wird in Kenia tatsächlich Strom aus Geothermie produziert. Mit bislang insgesamt 198 MW liegt Kenia derzeit zwar weit hinter den führenden USA mit 3100 MW - aber immer noch weit vor Deutschland mit sieben MW, wo erst viel tiefere Bohrungen zu nutzbaren Wärmequellen führen. Die jetzige Regierung Kenias hat ehrgeizige Pläne: Bis 2030 soll die Geothermie-Leistung im Land mit Milliarden-Investitionen und unter anderem deutscher Hilfe auf annähernd fünf Gigawatt vervielfacht werden. Damit wollen die Ke-nianer gut ein Viertel ihres veranschlagten Strom-

Thema | GRÜN INVESTIEREN 2011

Page 50: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

50

bedarfs decken. Hauptstandort für die Erzeugung geothermischen Stroms ist Olkaria, nordwestlich von Nairobi, wo bislang drei Kraftwerke mit jeweils mehreren Blöcken angesiedelt sind. Mit seinen er-probt ergiebigen Dampfquellen soll der Standort jetzt noch weiter ausgebaut werden. Das Gesamt-projekt wird etwa eine Milliarde Euro kosten, zum Teil finanziert von einem Konsortium aus Weltbank, Europäischer Investitionsbank, Französischer Ent-wicklungsbank, Japanischer Entwicklungsagentur und der deutschen KfW Entwicklungsbank, die schon bei Olkaria 1 mit im Boot war.

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Thema

KfW Entwicklungsbank finanziert größtes Geothermiekraftwerk in Afrika

• KfW Entwicklungsbank ist wichtiger Partner für den Bau der Geothermiekraftwerke Olkaria I und Olkaria IV in Kenia

• Erhebliche Verbesserung der Stromversorgung• Wichtiger Beitrag für die Verringerung von CO2

Emissionen und Anpassung an den Klimawandel Die KfW Entwicklungsbank hat im Auftrag des

Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusam-menarbeit und Entwicklung (BMZ) zusammen mit dem kenianischen Stromerzeuger KenGen einen Finanzierungsvertrag über ein Darlehen in Höhe von 60 Mio. EUR unterzeichnet. Das Dar-lehen dient der Finanzierung der geplanten Ge-othermiekraftwerke Olkaria I (Erweiterung) und Olkaria IV (Neubau). Mit jeweils 140 Megawatt sind dies die beiden größten Geothermiekraft-werke, die jemals in Afrika gebaut wurden.

"Die beiden Geothermiekraftwerke werden eine wirtschaftlich effiziente und ökologisch sinnvoll er-zeugte Stromproduktion ermöglichen", sagte Dr. Norbert Kloppenburg, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe. "Darüber hinaus ist das Ziel des größten Energievorhabens der KfW Entwicklungs-bank in Subsahara-Afrika auch, die wachsenden Energiebedürfnisse Kenias zu befriedigen und da-durch einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten." Die gesamten Kosten für die Kraftwerke mit einer Kapazität von insgesamt 280 MW liegen bei geschätzten 1 Mrd. EUR. Deutschland stellt mit dem Darlehen von 60 Mio. EUR die Finanzierung für Ingenieurleistungen und für Rohleitungen, die den heißen Wasserdampf von den Tiefbohrungen zum

Geothermie

Page 51: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

51

Kraftwerk leiten. Weitere Beiträge werden von Euro-päischen Entwicklungsbank, der Französischen Ent-wicklungsbank, der Weltbank und der Japanischen Entwicklungsagentur bereitgestellt. Der kenianische Eigenbeitrag liegt bei ca. 360 Mio. EUR (36%). Die Geothermie ist eine sehr zuverlässige Technologie. Sie wird die Stromversorgung, die in Kenia aktuell zu 60 % aus Wasserkraft erfolgt, stabilisieren, denn in Dürrezeiten fällt die Wasserkraft oftmals aus. Kurzfristig überbrückt der Stromerzeuger KenGen derzeit den Mangel, indem er geleaste Dieselkraft-werke an die Stromnetze anschließt. Das ist umwelt-schädlich und sehr teuer. Heute hat nur jeder fünfte private Haushalt in Kenia Zugang zu Strom. Darüber hinaus steigt die Stromnachfrage der wachsenden Volkswirtschaft jährlich um durchschnittlich acht Prozent. Zur Deckung dieses enormen Bedarfs kann die Nutzung der Erdwärme in erheblichem Maße

beitragen. Einmal erschlossen, liefert die Erdwärme zuverlässig und wetterunabhängig emissionsfreien Strom. Darüber hinaus ist die Geothermie für Kenia die kostengünstigste Lösung zur Stromerzeugung. Am ostafrikanischen Graben ist es relativ leicht, Erd-wärme zu nutzen. Mehr als 200 Grad heißer Was-serdampf befindet sich dort an vielen Stellen schon in 1000 Meter Tiefe, denn der ostafrikanische Gra-benbruch ist ein vulkanisch aktives Gebiet. Bereits vor fast 20 Jahren ging mit finanzieller Unterstüt-zung der KfW Entwicklungsbank das Geothermie-kraftwerk Olkaria II ans Netz. Heute sind in Olkaria Kraftwerke mit ca. 160 MW am Netz und liefern zuverlässigen Strom. Auch private Investoren haben mittlerweile die Vorteile der Geothermie erkannt und sind an den Kraftwerken in Olkaria beteiligt, unter anderem mit Unterstützung der KfW und ih-rer Tochter DEG.

Thema | GRÜN INVESTIEREN 2011

Page 52: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

52

In zweiter und dritter Lesung wurde heute im Bun-destag die Novelle des Erneuerbare-Energien-Ge-setzes (EEG) beschlossen. Somit muss das Gesetz zum Ausbau erneuerbarer Stromversorgung als Teil des Energiepaketes der Bundesregierung nur noch den Bundesrat passieren. Die Novelle soll dann zum 1. Januar 2012 in Kraft treten. Bundeslandwirt-schaftsministerin Ilse Aigner begrüßte die Novelle ausdrücklich: "Unsere Forderungen: Ausbau ge-währleisten – Überförderungen vermeiden – Ver-braucherbelastungen eindämmen, sind zu einem wesentlichen Teil berücksichtigt worden. Daher bin ich überzeugt, dass wir das EEG zielorientiert wei-terentwickelt haben." Besonders hervorzuheben, so die Ministerin weiter, sei das Maßnahmenbün-del, das Nutzungskonkurrenzen auf der Fläche und Fehlanreizen mit unerwünschten Folgen entgegen-wirken soll. Biomasse ist mit einem Anteil von 33 Prozent ein wichtiger erneuerbarer Energieträger im Strombereich, knapp hinter der Windkraft, mit der im Jahr 2010 36 Prozent des Stroms aus erneuer-baren Quellen erzeugt werden konnte. Die insbe-sondere für den Bereich Biomasse relevanten Ände-rungen im EEG sehen vor:

• Die Senkung des Vergütungsniveaus um 10 bis 15 Prozent und damit moderate Strompreisbela-stungen für die Endverbraucher.

• Eine stärkere Absenkung der Vergütungen für große Anlagen, die letztlich zu weniger EEG-Kosten bei den Verbrauchern führt und eine Benachteiligung kleiner landwirtschaftlicher An-lagen verhindert.

• Einen Maisdeckel, wodurch eine fortschreitende Vermaisung der Landschaft verhindert werden soll. Derzeit werden rund 25 Prozent der Mais-anbauflächen zur Energieerzeugung in Biogas-anlagen genutzt. In Zukunft, dürfen neue Bio-

gasanlagen nicht mehr als 60 Prozent Mais bzw. Körnergetreide im Gärsubstrat verwenden.

• Eine neue Sondervergütung für kleine land-wirtschaftliche Biogasanlagen bis 75 Kilowatt (kW), die zu 80 Prozent mit anfallender Gülle betrieben werden müssen und damit einen er-heblichen Beitrag leisten, vor Ort anfallende Güllemengen energetisch und gleichzeitig kli-mafreundlich zu nutzen.

• Die Entkoppelung des NawaRo- vom Güllebo-nus. Dies wird dazu führen, dass eine weitere Konzentration von Biogasanlagen in Regionen mit bereits intensiver Viehhaltung verhindert wird.

• Die Bildung einer Rohstoffklasse mit einem hö-heren Vergütungssatz, womit ein stärkerer An-reiz für den Einsatz von energieärmeren Rest-stoffen geschaffen wird.

Darüber hinaus ist es gelungen, einen umfassenden Bestandsschutz für Altanlagen zu gewährleisten. Insgesamt stellt das Ergebnis eine solide Grundlage für den Ausbau erneuerbarer Stromversorgung dar. "Mit der heute verabschiedeten EEG-Novelle bleibt die Biomasse eine Säule zukünftiger Energieversor-gung. Insbesondere die dezentrale Stromerzeugung in kleinen und mittleren Anlagen werden die Wert-schöpfungskette "Energieerzeugung" im ländlichen Raum halten und Einkommensmöglichkeiten bie-ten", sagte Aigner.

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Thema

Bundestag beschließt Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes Stromerzeugung aus Biomasse ist mit dem neuen EEG gut aufgestellt

Biogas

Page 53: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

53

"Die Erzeugung von Biogas führt weder zu Mono-kulturen noch zu steigenden Bodenpreisen. Ursache für diese Probleme ist in der Regel die boomende Veredelungswirtschaft", erklärt Reinhard Schultz, Geschäftsführer des Biogasrat.e.V. Der Verband hat aktuell eine Studie zum Thema "Biogas und Land-wirtschaft" erarbeitet. Untersucht wurden die Aus-wirkungen der Biogasproduktion auf die deutsche Landwirtschaft. Vor dem Hintergrund der immer wieder aufflammenden "Teller-Tank-Diskussion" wurden Pacht-, Boden- und Nahrungsmittelpreis-entwicklung sowie die Nachhaltigkeit der Bioga-serzeugung analysiert. Im Ergebnis zeigt die Studie, dass sich die Vorwürfe gegenüber der Biogasbran-che im Bereich der Landwirtschaft in den meisten Fällen umfassend zurückweisen lassen. Steigende Rohstoffpreise können, wie die Untersuchung zeigt, weitestgehend auf Weltmarkteinflüsse, Kli-maschwankungen und zunehmende Finanzspekula-tionen zurückgeführt werden. "Allein die unterge-ordnete Stellung der Energiepflanzenproduktion in der Agrarproduktion entkräftet Behauptungen einer signifikanten Beeinflussung der Pachtpreisentwick-lung oder negativer Auswirkungen auf die Anbau-gewohnheiten durch die Biogasproduktion" betont Reinhard Schultz. Nur 650.000 der insgesamt 18,7 Mio. Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche in Deutschland werden zum Anbau von Pflanzen für die Biogasproduktion verwendet. Es konnte gezeigt werden, dass auch im Bereich der viel diskutierten "Vermaisung" die Problematik weniger bei der Bio-gas-, sondern vielmehr bei der Futtermittelproduk-tion zu suchen ist. In Veredelungs- und Milchvieh-regionen kann der Maisanteil auf bis zu 50% der Gesamtanbaufläche ansteigen und insofern eine echte Bedrohung für Bodenbeschaffenheit und Ar-

tenreichtum darstellen. Im Gegensatz dazu, kommt der Entwicklung und Erforschung von alternativen Rohstoffen zur Biogaserzeugung eine zentrale Rol-le in der Branche zu. "Eine nachhaltige, auf Varie-tät ausgerichtete Förderung neuer Energiepflanzen ist", so Reinhard Schultz, "die Grundlage künftiger Entwicklungen im Biogassektor und liegt damit in ihrem eigenen Interesse." Auch die Verwertung der

Gärreste aus der Biogasproduktion bringt positive Effekte. Die Treibhausgas-Einsparungspotenziale von bis zu 4000 g CH4 (Methan) gegenüber unver-gorener Rindergülle und die gute Umweltverträg-lichkeit sprechen für sich. Vor allem in Regionen mit hohem Viehanteil vermag die Biogasproduktion den ökologischen Belastungsdruck durch Gülle nach-haltig zu mindern. Hinzu kommt ein ökonomischer Mehrwert von bis zu 350 EUR/ha gegenüber Mine-raldüngern, der durch die Entkoppelung vom Öl-preis besonders attraktiv erscheint.

"Biogas ist ohne Folgen für Lebens-mittelversorgung, Bodenpreise und Biodiversität nachhaltig erzeugbar" Biogasrat veröffentlicht Studie: "Biogas und Landwirtschaft"

Thema | GRÜN INVESTIEREN 2011

Page 54: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

54

Angesichts der anhaltenden Turbulenzen auf den Finanzmärkten stehen Investments in Sachwerte wie Holz wieder im Fokus vieler Anleger. Seit Jahr-hunderten gilt Waldeigentum als Ursprung nach-haltigen Vermögens, historisch Wenigen gegönnt. Doch seit ein paar Jahren gibt es in Deutschland auch für Privatanleger Beteiligungsmöglichkeiten in dieser Assetklasse.

Ein Investment in Wald oder Holzplantagen kann Inflationsschutz bieten, von den Kapitalmärkten un-abhängig machen sowie als nachwachsender Roh-stoff weitere Qualitäten enthalten, weswegen es als sinnvolle Beimischung in ein Vermögens-Portfolio zunehmend erkannt wird. Positiv ist zudem, dass man die Bäume einfach weiter wachsen lassen kann – und so auch ihr Wert –, sollte der Holzpreis mal deutlich niedriger als erwartet sein. Der Erntezeit-punkt kann im Prinzip so lange verschoben werden, bis die Preise wieder anziehen. Hinzu kommt, dass immer mehr Anleger Wert auf eine nachhaltige Geldanlage legen, wie Studien des Forums Nachhaltige Geldanlagen und von Union In-vestment zeigen. Kein Wunder also, dass sich neben institutionellen Anlegern auch immer mehr Privat-personen für Forstinvestments interessieren. Aber Achtung: Nicht jedes Bauminvestment ist wegen seiner CO2-Bindung per se nachhaltig, man denke an Palmölwälder in Indonesien und anderen Staaten, für deren Flächen tropischer Regenwald gerodet oder landwirtschaftliche Flächen geopfert werden.

Holz ist in erster Linie ein begehrter Bau-, Werk- und Brennstoff und gehört weltweit zu den wichtigsten Rohstoffen. Nach Öl und Gas ist es der drittgrößte Rohstoffmarkt und mit einem Einbruch der Nach-frage ist nicht zu rechnen – eher mit einem Anstieg. Experten gehen davon aus, dass auch künftig par-allel zur Weltbevölkerung die Nachfrage nach Nutz- und Edelhölzern steigen wird. Das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) erwartet z.B., dass sich die globale Nachfrage nach Rundholz (nicht verarbeitete Stämme) bis 2030 von derzeit 400 auf 800 Millionen Kubikmeter verdoppeln wird. Auch hinsichtlich der Preise prognostiziert das HWWI in seinem Report „Klimawandel - Strategie 2030“ eine anhaltende Aufwärtsbewegung. Der hohe Bedarf der beiden bevölkerungsreichen und weiter wirtschaftlich wachsenden Länder Indien und China kurbelt zusätzlich die Holz-Nachfrage an. Schätzungen der Ernährungs- und Landwirt-schaftsorganisation der Vereinten Nationen zufolge wird allein der jährliche Bedarf von China bis zum Jahr 2050 mehr als 50 Prozent steigen. Schon heute sind Indien und China die größten Importeure von tropischen Edelhölzern.

Die Prognosen für Forstinvestments sehen insge-samt also recht gut aus. Die Zahl der Angebote hat daher in den vergangenen Jahren stetig zugenom-men, vielfach werden Renditen im zweistelligen Bereich angepriesen. Ob Institutionelle oder Klein-anleger (ein Einstieg ist schon mit weniger als 400

Beitrag von Peter Jäderberg, Gründer und Geschäftsführer von Jäderberg & Cie.

Gute Aussichten für Forstinvestments Indisches Sandelholz – viel versprechender Exot dieser Anlageklasse

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Thema

Holz

Page 55: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

55

Euro im Jahr möglich) – für jeden gibt es Investiti-onsmöglichkeiten. Auch hinsichtlich der Laufzeiten ist die Spannbreite groß, von unter 10 bis mehr als 20 Jahre – alles ist möglich.

Aber: Wald ist nicht gleich Wald. Und so gibt es vieles, was Anleger bei einem Forstinvestment be-achten müssen. Zum Beispiel: Wie anfällig ist der Absatzmarkt für die betreffende Holzart? Wie ist das Angebot konzipiert? Wie steht es um das Be-wirtschaftungsmanagement – um dessen Kompe-tenz, um Kontrollmöglichkeiten? Zusätzlich bergen Waldinvestments, wie andere Geldanlagen auch, verschiedene Risiken. Angefangen bei Feuer, Was-ser, Sturm oder Schädlingsbefall bis hin zu Wechsel-kurs-, Steuer- und Länderstabilitätsrisiken.

Zurzeit gibt es viele Möglichkeiten, um in Kiefern, Eukalyptus, Mischwald, Teak, Robinien oder Maha-goni zu investieren. Recht neu auf dem deutschen Markt: Fonds, die in Indisches Sandelholz in Aus-tralien und Kiri-Bäume in Deutschland investieren. Diese hierzulande relativ unbekannten Edelhölzer stammen ursprünglich aus Indien bzw. Japan.

Während Edelhölzer wie Teak, Mahagoni oder Kiri vor allem im Haus-, Möbel- und Bootsbau verwen-det werden, weist Indisches Sandelholz eine Vielzahl anderer lukrativer Absatzmärkte auf. So wird aus seinem Kernholz durch Destillation Öl gewonnen, das so genannte „flüssige Gold“. Dieses Öl ist sehr wertvoll und aufgrund seiner besonderen Träger-stoffeigenschaften und seines unverwechselbaren, süßlichen Aromas ein wichtiger Bestandteil z.B. ex-quisiter Parfums,wie Chanel N°5. Die ayurvedische Heilmedizin nutzt seine antibiotische und antisep-tische Wirkung, die auch von der westlichen Wissen-schaft bestätigt worden ist. So gibt es Heilmittel für die Haut sowie kosmetische und pharmazeutische

Produkte, die auf Indischem Sandelholzöl basieren. Darüber hinaus wird das Restholz dieses „heiligen Baums“ zu Räucherstäbchen verarbeitet und bei religiösen und kulturellen Zeremonien von Hindus und Buddhisten milliardenfach verwendet. Anders als bei vielen anderen Forstinvestments partizipiert der Anleger bei dem aktuellen Sandelholz-Invest-ment – zusätzlich zum biologischen Wachstum der Bäume – am Verkauf der verarbeiteten Holz- und Ölprodukte. Zudem werden bereits nach drei bis vier Jahren Ausschüttungen an den Anleger ermöglicht.

Die weltweite Nachfrage nach Indischem Sandel-holz, das aufgrund von illegalem Raubbau vom Aussterben bedroht ist, wird gegenwärtig auf ca. 8.000 Tonnen geschätzt. Dem steht ein Angebot von ca. 2.000 Tonnen gegenüber, von denen jedoch nur 400 Tonnen nachweislich aus legalen Quellen stammen. Dieser Versorgungsengpass und das hohe Preisniveau werden laut Marktkennern bestehen bleiben (Sandelholz-Kernholz kostete 1990 umge-rechnet etwa €3,5/kg, inzwischen über €85/kg; das aus dem Kernholz gewonnene Öl wird derzeit für über €2.000/kg gehandelt).

Um die Nachfrage künftig stillen zu können, wird im Nordwesten Australiens Indisches Sandelholz seit Mitte der 1980er zunächst durch die lokale Forst-behörde als Forschungsprojekt und seit 1999 nach-haltig und kommerziell von einem börsennotierten Unternehmen auf Plantagen erfolgreich kultiviert. Dieses Unternehmen, Tropical Forestry Services, scheint auf absehbare Zeit weltweit der einzige nachhaltige und legale Anbieter dieses Rohstoffs zu sein. Der aktuelle Sandelholz-Fonds von Jäderberg & Cie. ist neben zwei der weltweit renommiertesten institutionellen Investoren der Welt Eigentümer der neuen Plantagen. Und er ist der Einzige, der dieses Asset weiteren Anlegern zugänglich macht.

Thema | GRÜN INVESTIEREN 2011

Copyright by Jäderberg & Cie.

Copyright by Jäderberg & Cie.

Page 56: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

56

Nun stand auch schon die USA kurz vor der Staats-pleite – was kommt als Nächstes? Die Entwicklungen auf den Finanzmärkten sind unvorhersehbarer denn je. Eins ist dennoch sicher: stabilisierende Bausteine in den Portfolios Ihrer Kunden schonen die Nerven. Genau aus diesem Grunde rücken Waldinvestments zunehmend ins Rampenlicht. Vorne mit dabei der KiriFonds Deutschland – ein forschungsbasiertes Projekt, das auf den schnellsten Edelholzbaum der Welt und das Anbauland Deutschland setzt.

Baum ist nicht gleich Baum: aus der Forschung in die Praxis

Der japanische Kiribaum wird häufig als „der schnellste Edelholzbaum der Welt“ bezeichnet. Sein Wachstum kann pro Jahr über 2 Meter betragen. Für den Holzaufbau benötigt er etwa 1/10 der Zeit wie eine Eiche. Kiriholz ist leicht, für sein geringes Gewicht sehr stabil und überzeugt durch eine be-sonders exklusive Maserung. Weltweit wird es als wertvolles Edelholz im Möbel- und Bootsbau aber auch für die Herstellung von Sportgeräten und Mu-sikinstrumenten verarbeitet. Die Initiatoren des KiriFonds Deutschland nutzen das Potenzial des Kiribaumes für die Holzproduktion in Deutschland. Geschäftsführer und Agraringeni-eur Peter Diessenbacher hat als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Bonn über die Jahre eine

Kiribaumzüchtung selektiert, die sich insbesondere durch einen geraden Stammwuchs und eine beson-dere Frosthärte auszeichnet. Dadurch ist es möglich, wirtschaftlich effiziente Kiribaum-Plantagen auch in Deutschland anzulegen. Die beim Bundessortenamt hinterlegte eigene Se-lektion NordMax21© zeigt bereits im ersten Jahr 30% mehr Zuwachs als die herkömmlichen Wild-formen des Kiribaumes.

Beitrag von Allin Beatrice Gasparian, Geschäftsführerin, WeGrow GmbH

Holz schlägt Gold Während Aktienkurse und Goldpreise wild Achterbahn fahren, kön-nen sich Anleger des KiriFonds Deutschland entspannt zurücklehnen und Ihrem Geld beim Wachsen zusehen. Ein gutes Gewissen inklusive.

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Thema

Holz

Copyright by WeGro GmbH

Page 57: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

57

Wald voller Edelholz: ein innovatives Produkti-onssystem

Anleger mit Holzinvestments treffen auf hervorra-gende Marktbedingungen. Die weltweite Nachfra-ge nach Holz nimmt zu, die Waldflächen hingegen schrumpfen täglich. Entsprechend steigen die Prei-se. Diese Tendenz wird sich auch in Zukunft weiter verstärken, so die Expertenmeinungen. Auch die Bundesregierung hat hier dringenden Handlungsbe-darf erkannt. Seit kurzem ist es deshalb gesetzlich möglich, Holz außerhalb des Waldes zu produzieren und somit auch zur Schonung natürlicher Wälder beizutragen. Der KiriFonds Deutschland nutzt dieses effektive Plantagen-Anbausystem und kann dafür sorgen, dass ausschließlich Elite-Bäume höchster Qualitäten in optimierten Bewirtschaftungssyste-men heranwachsen können.

Holz schlägt Gold: durch natürliche WertsteigerungDie Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte zeigen, dass sich durch eine Investition in Wald durchschnittlich deutlich höhere Renditen erzielen ließen, als bei Investitionen in Aktien und Gold. Dazu kommt der positive Effekt, dass sich Holzin-vestments weitestgehend unbeeinflusst von stei-genden Staatsverschuldungen oder Schwankungen auf den Finanzmärkten entwickeln. Denn mit einer Investition in Wald und Baum-Plantagen werden wahre Werte geschaffen. Anders verhält es sich bei Investitionen in Gold, hier wechselt der Investitions-gegenstand lediglich den Besitzer. Somit unterliegen Holzbeteiligungen einem deutlich geringeren Spe-kulationsrisiko und optimieren die Diversifizierung der Kundenportfolios.

KiriFonds Deutschland: Rendite mit gutem GewissenSchnellwachsendes Kiriholz sorgt nach nur 12 Jah-ren Laufzeit für eine Renditeerwartung von 224% und reduziert den CO2- Ausstoß. Bereits jetzt ist der reine Eigenkapitalfonds zu über 50 % platziert. Ne-ben attraktiven Renditeerwartungen, können An-leger mit gutem Gewissen investieren. Denn durch sein schnelles Wachstum bindet der Kiribaum en-orme Mengen an CO2 und leistet einen positiven Beitrag für die Umwelt. Mit einer Mindesteinlage von 5.000€ wird beispielsweise so viel CO2 gebun-den, dass Ihr Kunde im Durchschnitt 13.000 km pro Jahr CO2-neutral PKW fahren kann.

Peter Diessenbacher, Geschäftsführer , WeGrow GmbH

Thema | GRÜN INVESTIEREN 2011

Page 58: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

58

Vor dem Hintergrund einer sich zuspitzenden welt-weiten Staatsschuldenkrise suchen Investoren ver-stärkt nach Sachwertinvestitionen. Gefragt sind Assets mit hohem Inflationsschutz. Hierzu zählen Investments in Grund und Boden. Agrarinvestments rücken auf dieser Grundlage vermehrt in den Fokus und etablieren sich zunehmend als Basis-Investment. Insbesondere Beteiligungen an Farmen erfreuen sich aufgrund des langfristigen Wertsteigerungspotenzi-als einer erhöhten Nachfrage. Dies verdeutlicht ein Blick in die Zahlen.

Ausgehend von 1955 liegt der Wertzuwachs von Grund und Boden bis heute immer deutlich über der Inflationsrate. Am Beispiel Neuseeland zeigt sich das Potenzial: Im besagten Zeitraum stieg die Wertzunahme von Landpreisen beispielsweise im neuseeländischen Canterbury auf 200 % über der Inflation. „Neben dem Sachwertcharakter können Agrarinvestitionen dabei helfen, die weltweiten Verknappungstendenzen zu lindern. Die Zahl der Weltbevölkerung steigt nach Experteneinschätzung innerhalb der nächsten vier Jahrzehnte von aktuell rund 6,94 auf 9,15 Milliarden massiv an“, erläu-tert Axel Stiehler, Geschäftsführer der Aquila Ca-pital Advisors GmbH. Mit dieser Entwicklung geht ein zunehmender Bedarf an Lebensmitteln einher. Dies drückt sich in einer gestiegenen Nachfrage und höheren Preisen aus, wie das Beispiel Schaffleisch zeigt. Zwischen November 2005 und Mai 2011 stieg der Lammfleischpreis um etwa 75 %. Um den

steigenden Lebensmittelbedarf auch künftig zu de-cken, ist nach Einschätzung der Welternährungs-organisation (FAO) ein neuer Ansatz notwendig. In dem Bericht „Save and Grow“ fordert die Organi-sation deshalb zu einem Paradigmenwechsel auf. Gefordert ist ein intelligenterer und sparsamerer Umgang mit den vorhandenen Ressourcen. Es gilt, unterschiedliche Konzepte auf die jeweiligen regi-onalen Gegebenheiten anzupassen. „Das vorhan-dene landwirtschaftliche Potenzial durch bewährtes Produktionswissen aus anderen Ländern zu nutzen, ist ein wichtiger Schlüssel. Bereits seit dem ersten Fonds der AgrarINVEST-Serie setzen wir daher auf extensive und nachhaltige Landwirtschaft. Wir freu-en uns, dass dieser Ansatz nun auch im „Save and Grow“-Programm der FAO gefordert wird“, erklärt Stiehler.

Ausschlaggebend bei Investitionen in Grund und Boden ist die Wahl einer geeigneten Region. „Not-wendig ist die wirtschaftliche und politische Sta-bilität des Investitionsstandortes, eine ausgebaute Infrastruktur und ein gutes Einstiegsfenster – aus diesen Gründen haben wir Neuseeland gewählt“, so Stiehler. Darüber hinaus benötigt die Landwirt-schaft, anders als in der EU, bereits seit 1984 kei-nerlei Subventionierung. Weitere Vorteile sind die ganzjährige Weidehaltung, leichter Zugang zum Wasser, eine sehr gute Infrastruktur und günstige klimatische Bedingungen. „Das milde Klima ermög-licht es Farmern, Herden ganzjährig auf der Weide

Beitrag von Axel Stiehler, Geschäftsführer der Aquila Capital Advisors GmbH

Agrar als Basis-Investment mit nachhaltigem Wachstum

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Thema

Agrar

Page 59: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

59

zu halten und den Tieren ein artgerechtes Leben. Eine Zufütterung von Getreide, das auch für die Er-nährung von Menschen verwendet werden könnte, ist vor diesem Hintergrund nicht notwendig. Zudem müssen Agrarflächen entsprechend ihrer Nutzung sehr unterschiedlichen Anforderungen gerecht wer-den. Für die Haltung der Tiere kommen Flächen in Frage, die für die Produktion von Getreide nicht gut geeignet sind“, so Stiehler. Eine nachhaltige Produk-tion, die auch ethische Gesichtspunkte nicht außer Acht lässt, ist somit möglich.

Ein weiterer Vorteil Neuseelands liegt in der stabilen Nachfrage aus den USA und Europa. „In der Summe ergeben sich somit ideale Produktionsbedingungen bei gleichzeitig günstigen Produktionskosten. Deut-lich wird dies am Beispiel der Fleisch- und Milchwirt-schaft: So ist Neuseeland inzwischen Weltmeister im Export von Milch und zusammen mit Australien der wichtigste Exporteur von Lammfleisch“, so Stiehler. Von einer weiterhin positiven Entwicklung ist auch das neuseeländische Ministerium für Agrar- und Forstwirtschaft überzeugt. Nach eigener Einschät-zung hält der Wachstumstrend bei Milcherzeugnis-sen bis zum Jahr 2015 an.

„Analog zur Entwicklung der Milchpreise haben auch die Preise für Milchfarmen spürbar zugenom-men. Anders verhält es sich hingegen bei Schafbe-trieben: Wie die derzeitigen Marktpreise verdeut-lichen, setzt die preisliche Entwicklung mit einer deutlichen Verzögerung ein. Aus diesem Grund bieten sich in diesem Bereich im Moment attraktive Einstiegsmöglichkeiten“, führt Stiehler aus. Zudem

steigt insbesondere Lammfleisch im Wert, Grund ist die Angebotsknappheit. Diese geht unter anderem auf Dürreperioden in den 90er Jahren zurück, die zu vielen Notschlachtungen in Australien führte. Über einen langen Zeitraum waren die Preise für Lammfleisch zudem auf sehr niedrigem Niveau, die Rendite lag über Jahre hinweg unter der Inflation. Deshalb haben neuseeländische Farmer damals suk-zessive von Lamm- auf Rinderzucht umgestellt, wo-mit sich deutlich bessere Preise erzielen ließen. Als die Nachfrage nach Lammfleisch wieder zunahm, konnte diese nicht umfassend bedient werden. „Durch den Mangel an Mutterschafen gestaltet sich der Aufbau neuer Herden noch immer schwierig“, so Stiehler. Der heutige Nachfragedruck dürfte auf absehbare Zeit bestehen bleiben: Eine Herde deut-lich zu vergrößern, dauert selbst unter guten Bedin-gungen drei bis fünf Jahre – vielen Farmern fehlt hier das finanzielle Durchhaltevermögen, zumal die Versuchung – und der finanzielle Druck – groß ist, die hohen Lämmer-Preise auch für weibliche Nach-zucht „mitzunehmen“. „Als Investoren haben wir sehr viel bessere Möglichkeiten, unsere Herden ge-zielt aufzubauen. Vor diesem Hintergrund bietet gerade jetzt ein Einstieg in dieses Asset langfristig Chancen“, schließt Stiehler ab.

Über Aquila CapitalAquila Capital ist eine führende bankenunabhängige Investmentgesellschaft für alternative und nicht-traditionelle Anlagen. Im Fokus von Aquila Capital stehen die Strukturierung und das Management langfristig erfolgreicher Investmentlösungen, die sich durch eine geringe Korrelation zu traditionellen Anlageklassen auszeichnen und von globalen Ma-krotrends getrieben sind. Der methodische Ansatz ermöglicht es Aquila Capital, in vielen Segmenten als First Mover und Pionier bedeutender Entwick-lungen im Bereich der Financial- und Real Assets aufzutreten. Mit über 60 Investmentspezialisten an acht internationalen Standorten verwaltet Aquila Capital ein Vermögen von über 2,8 Mrd. Euro.

Über den AutorenAxel Stiehler ist Geschäftsführer der Aquila Capital Advisors und verantwortet die Vertriebsaktivitäten der geschlossenen Beteiligungen. Im ersten Halbjahr 2011 platzierte Aquila Capital im Bereich der geschlossenen Fonds knapp 88 Mio. Euro Eigenkapital.

Thema | GRÜN INVESTIEREN 2011

Copyright by Aquila Captal

Page 60: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

60

Die Ackerscholle erfreut sich in den letzten Jahren vermehrt eines Interesses, das zu Zeiten des neuen Marktes, ausufernder Börsenkurse und schneller Ge-winne niemanden zu interessieren schien. Was führt nahezu 10 Jahre später, 3 Jahre nach Lehmann und zwei wirtschaftlichen Talfahrten 2003 und 2008 dazu, dass Investoren an dieser Anlageklasse Interesse ent-wickeln?Grundsätzlich hat jedes Investment zum Ziel, das ein-gesetzte Kapital bestmöglich zu verzinsen. Um eine Verzinsung darzustellen, die langfristigen Investoren attraktiv erscheint, müssen bei einem Bodeninvest-ment im Allgemeinen mehrere Faktoren zusammen-spielen, um langfristig Erfolg zu generieren.Über Erfolg und Misserfolg eines Grund und Boden-investments entscheidet in erster Linie ein tragfähiges Management, dass einschätzen kann, wie sich die Ziel- Investitionsgebiete rechtlich und politisch entwi-ckeln. Gibt es verlässliche Gesetze, die das Eigentum des Investors schützen? Das ist eine entscheidende Fra-ge, denn wer ein solches Investment eingeht, hat nicht selten einen Anlagehorizont, der über Generationen hinausläuft. Im mittleren Afrika befinden sich einige Regionen, die hervorragende Anbaubedingungen haben, in denen aber teilweise korrupte politische Machthaber seit Jahrzehnten Investoren keine Recht auf Eigentum garantieren. Dies führt zwangsläufig dazu, dass Investoren diesen Ländern fern bleiben.Das Management sollte aber nicht nur grundlegend einschätzen können, wie stabil das Rechtssystem ist, sondern auch umfangreiche Agrarexpertise mitbrin-gen. Wie ist der Boden in einer bestimmten Region

beschaffen? Gibt es genug Niederschlag in der rich-tigen Jahresverteilung, so dass die Pflanzen immer op-timal mit Wasser versorgt sind? Oder gibt es eventu-ell Möglichkeiten der Bewässerung? Lohnt intensiver Ackerbau mit hohem Ertragspotential oder empfiehlt es sich, mit minimalem Ressourceneinsatz an Saatgut, Dünger und Pflanzenschutz einen optimalen Ertrag zu generieren?Darüber hinaus sind gute vor Ort Kenntnisse und die entsprechenden Netzwerker die Stellschrauben, die eine verlässliche Einschätzung über einen Standort ausmachen. Es gibt viele Regionen auf der Welt, die neben hervorragenden Standortbedingungen einen Nachteil haben. Sie bieten wenig bis gar keine Infra-struktur, was hinsichtlich Zu- und Abtransport von Vorleistungsgütern wie Dünger, Diesel und Saatgut als auch Abtransport und Lagerung der erzeugten Güter große Herausforderungen an die Logistik stellt. Gute Transportstraßen in die entlegensten Gebiete Brasiliens oder Russlands sind beispielsweise selten vorhanden. Dies führt teilweise zu Zeitverzögerungen bei der Ver-sorgung und Qualitätsverlusten bei der Vermarktung.Investorenkapital, das nach Anlagemöglichkeiten in Grund und Boden sucht, ist weltweit reichlich vor-handen. Eine Erfahrung, die viele Investoren jedoch im Gegensatz zu anderen Investments machen ist die Tatsachen, das Kapital und vor-Ort Kenntnisse noch lange nicht ausreichen, um erfolgreich investieren zu können.Jedes Land, dass sich für Agrarinvestitionen eignet, hat eine Geschichte, die nicht selten dadurch geprägt ist, dass es kulturelle Unterschiede bzgl. externer Inve-

Beitrag von Nils-Arwed Schulze, Diplom Agrarökonom, Geschäftsführer der Agriworld GmbH

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Thema

Ackerland als Wertanlage – Renaissance sicherer Werte

Agrar

Page 61: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

61

storen in der Landwirtschaft gibt. Nicht selten werden in den Ländern Mittel- und Nordeuropas Ländereien über Generationen im Eigentum geführt , selbst be-wirtschaftet oder an andere größere Nachbarbetriebe verpachtet. Damit unterscheidet sich Nordeuropa grundlegend von den USA. Dies führt dazu, dass nicht unbedingt effizientere Strukturen entstehen müssen, da die Landwirtschaft im Gegensatz zu vielen ande-ren Wirtschaftszweigen durch ein hoch komplexes Subventionssystem gestützt wird und damit Struktur-wandel teilweise verhindert. Durch den langsamen Übergang zu mehr freiem Markt und weniger Stüt-zungsmassnahmen beginnt die Landwirtschaft in al-len Teilen der Welt langsam, effizientere Strukturen zu schaffen, weil es der Markt fordert. Dieser Prozess wird sich gezwungener Maßen in den nächsten Jahr-zehnten fortsetzen.Farmland wird in der öffentlichen Wahrnehmung im-mer mit Gold oder ähnlichen werthaltigen Assets wie Immobilien verglichen. Gerade in wirtschaftlich unsi-cheren Zeiten mag jede Assetklasse ihre Berechtigung im Anlageportfolio haben, Ackerland unterscheidet sich dennoch in einigen Punkten von den vermeintlich sicheren Anlageklassen. Eines der entscheidenden Gründe, warum Ackerland Einzug ins Anlageportfolio halten sollte, ist die Tatsa-che, dass es nicht vermehrbar, nein ganz im Gegenteil, ein abnehmendes Gut ist. Hochwertige Ackerboden, der heute und auch zukünftig unter dem Einfluss kli-matischer Veränderungen ein hohes Ertragspotential bietet, wird zwangsläufig wertvoller. Eine steigende Weltbevölkerung, die es sich auch leisten kann, höher-wertige Lebensmittel zu konsumieren, wird für eine zunehmende Nachfrage sorgen. Steigende Weltbe-völkerungszahlen, zunehmende Wohnquartiere, aus-ufernde Städte sowie der Bau von Infrastruktur nimmt jeden Tag Fläche, die der Produktion entzogen wird. Darum wird es die große Herausforderung dieses Jahr-hunderts sein, eine neue grüne Revolution einzuläu-ten, um auf abnehmender Fläche mehr Rohstoffe zu produzieren als heute, die sowohl unseren steigenden Energiebedarf als auch veränderte Konsumgewohn-heiten weltweit befriedigen können.Ein weiteres pro Argument für Ackerboden ist die Tatsache, dass es sich um ein „zuschreibbares Investitionsgut“ handelt. Es wird bei ordnungsgemäßer Bewirtschaftung wert-voller und im Gegensatz zu einer Wohn/ Gewerbeim-mobilie über die Nutzungsdauer nicht abgeschrieben. Zusätzlich muss in „Betongold“ über die Nutzungs-dauer permanent in Wärmedämmung, Technik und

andere spezifische Kundenanforderungen investiert werden. Ackerland hingegen benötigt zwar auch In-vestitionen im Bereich der kontinuierlichen Nähstoff-zufuhr, der Boden an sich ändert sich aber nicht maß-geblich. Auch die Nutzungsmöglichkeiten sind, sofern keine Dauerkulturen angelegt sind, von Jahr zu Jahr unterschiedlich und damit vielfältiger. Damit ist der Be-wirtschafter in der Lage, auf weltweit unterschiedliche Angebots- und Nachfragebedingungen zu reagieren und seinen Anbau danach auszurichten. Generell lässt sich konstatieren, dass der Anbau landwirtschaftlicher Güter heutzutage ein globales Thema ist, während es sich bei klassischen Immobilen eher um regionale Mär-kte handelt.

Eines der Länder, die hinsichtlich Investitionskultur, In-frastruktur, Management und Standortbedingungen viele Möglichkeiten bietet, sind zweifelsohne die USA. Hierbei handelt es sich um ein in vielen Teilen breit diversifizierten Agrarraum, der nicht nur verlässliche rechtliche Bedingungen aufweist, sondern auch eine gut entwickelte Infrastruktur. Eine Besonderheit der USA sind sicherlich über Jahrzehnte entwickelte Far-mmanagementsysteme, die garantieren, dass externe Investoren gutes Fach know-how und das entspre-chende Vor-Ort Netzwerk vorfinden. Damit kann auch über weite Entfernungen sichergestellt werden, dass der Investor eine gute Betreuung und Überwachung seiner Farm vor Ort gewährleisten kann. Darüber hi-naus sind externe Investoren schon lange in den USA vorhanden, so dass es eher ein „partnerschaftliches Verhältnis“ zwischen Investoren und Bewirtschaftern gibt. In Europa wird externes Kapital für Grund und Boden häufig noch als ungern gesehener Eindringling („Heuschrecke“) behandelt, aber auch hier wird es zu-künftig Veränderungen geben.

Thema | GRÜN INVESTIEREN 2011

Page 62: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

62

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Produkte

Der Finanzmarkt steckt in einer tiefen Krise und die Anleger sind verunsichert. Investitionen in Sach-werte bieten die Chance, sich in diesem schwie-rigen Marktumfeld zu behaupten.

Dies betrifft auch den Markt der geschlossenen Fonds. Nicht nur die Umsetzung der AIFM-Richtli-nien fordert ein Umdenken, der erfolgreiche Initia-tor selbst tut gut daran, aktiv das Investitionsobjekt zu managen und damit das Vertrauen der Anleger in seine Kompetenz und Professionalität zu stärken.Nachdem Deutschland, ausgelöst durch die Kata-strophe in Fukushima, die Energiewende eingeläu-tet hat, verzeichnen Investitionen in erneuerbare En-ergien eine zunehmend wachsende Bedeutung. Ein weiterer Vorteil ist, dass es sich hier um Investitionen in Sachwerte handelt, von der Biogasanlage, die von Kommunen und deren Bürgern über einen Fonds fi-nanziert wird, bis hin zum professionell gemanagten Mega-Solarpark von über 70 Mio € mit mehreren tausenden Anlegern.

Doch wie seriös sind die Angebote? Gibt es aussage-kräftige Kennzahlen, die belegen, ob die prognosti-zierten Renditen auch tatsächlich erzielt wurden?Betrachtet man einmal den Markt für Energiefonds etwas näher und analysiert über die Internet-Platt-form www.fonds-expert.com die Emittenten und deren Angebote ergeben sich folgende Schlüsse. Derzeit befinden sich 146 Energiefonds in der Plat-zierung. Das Emissionsvolumen beträgt 1,65 Mrd €, davon werden 891 Mio € Eigenkapital eingeworben.

Grafik 1: Übersicht der in der Emission befindlichen Energiefonds

Mit 348 Mio € Eigenkapital stellen Solarfonds derzeit die größte Assetklasse, gefolgt von Geothermie dar.11 von den Initiatoren sind im Verband der geschlos-senen Fonds, dem VGF organisiert, während 90 kei-ne Mitgliedschaft aufweisen. Bieten VGF-Mitglieder die besseren Angebote? Hier zeigen die Analysten ein sehr differentes Bild und diverse Analyseverfah-ren erschweren eine objektive Einzelbetrachtung. Durchschnittlich wird eine jährliche Performance, d.h. Ausschüttungen und Exiterlöse, i.H. von 5-12 % prognostiziert. Doch sind diese Werte realistisch?

Grafik 2: Ausschnitt der Detailübersicht über die Bewertung verschie-

dener Fonds von Analysehäusern

Einen Blick in die Vergangenheit und man betrach-tet die Energiefonds, welche in den Jahren 1998 bis 2011 platziert wurden.Haben sich die Prognosen der Emissionshäuser er-füllt? In welcher Höhe gab es Abweichungen? Hat

Grün investieren in Zeiten der Finanzkrise Analyse über die Emissionsangebote und Platzierungs-zahlen von sogenannte Energiefonds

Geschlossene Fonds

Page 63: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

63

sich die Performance der Beteiligung als stabil er-wiesen?

Für eine Auswertung analysiert man insgesamt 1185 Fonds. Interessant ist auf den ersten Blick, dass in diesem Zeitraum noch Windkraftanlagen mit einem Volumen von mehr als 2 Mrd.€ den größten Markt-anteil hatten. Solaranlagen mit einem Volumen 1,2 Mrd € stellten die zweitstärkste Assetklasse.Deutlich erkennbar ist, dass die Assetklasse Energie in den letzten Jahren ein relativ konstantes Umsatz-volumen verzeichnen konnte.

Grafik 3: Platziertes Eigenkapital bei Energiefonds, aufgeteilt nach Jah-

ren, Assetklassen und Anzahl der Fonds, sowie der Leistungsbilanzü-

bersicht.

Zunächst nimmt man sich eine Gesamtbetrachtung der new-energy-Fonds vor und analysiert die wich-tigsten Kennzahlen an folgender Grafik.Die Eigenkapitalquote bei Windkraftanlagen be-trägt durchschnittlich 24,4 %, während bei Solar-fonds eine EK-Quote 48,2 % beträgt.

Grafik 4: Assetklassen nach Volumen und EK-Quote im Zeitraum 1998 - 2011

Selektiert man nur die Fonds der letzten 3 Jahre, ist erkennbar, dass eine signifikante Anhebung der EK-Quote eine Reaktion des Marktes auf die Aus-

wirkungen der Finanzkrise die Folge war. Das Risiko der hohen Fremdfinanzierung wurde reduziert, Ur-sache ist natürlich auch das restriktivere Verhalten der Banken bei der Kreditvergabe.

Grafik 5: Assetklassen nach Volumen und EK-Quote im Zeitraum 2009 -

2011, signifikante Steigerung der EK-Quote

Anknüpfend wurden die Emissionshäuser mit deren wichtigsten Kennzahlen betrachtet. Die sog. KPI’s (Key Performance Indicator) bieten einen ersten Eindruck über die Leistungsfähigkeit des Marktes oder einzelner Initiatoren. Auffällig ist, dass von den 1185 Fonds mehr als 50 % eine Leistungsbi-lanz abgegeben haben, auswertbare Informationen sind lediglich bei ca. 180 Fonds vorhanden. Das Bild verändert sich, wenn daraus nur die VGF-Mitglieder, das sind Initiatoren die dem Verband der geschlos-senen Fonds beigetreten sind, betrachtet werden. Der Anteil abgegebener Leistungsbilanzen mit ver-wertbaren Ergebnissen ist deutlich höher. Sie bilden damit einen wesentlichen Beitrag zu mehr Transpa-renz im Fondsmarkt.

Grafik 6: Initiatoren KPI´s: Übersicht über die Gesamtperformance aller

Fonds, Exitanalyse der liquidierten Fonds, sowie Kapitalrückfluss und

Verkaufserlös

Produkte | GRÜN INVESTIEREN 2011

Page 64: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

64

Grafik 7: Initiatoren KPI´s der VGF-Mitglieder: Übersicht über die Ge-

samtperformance aller Fonds, Exitanalyse der liquidierten Fonds sowie

Kapitalrückfluss und Verkaufserlös

Die Entwicklung der Ausschüttungen wird in der nachfolgenden Grafik entziffert. Diese Analyse be-nannt als die "Fieberkurve" der Branche, verschafft einen beeindruckenden Überblick über die derzeit in der Realisierung befindlichen Fonds. In weiteren Detailanalyen konnte ermittelt werden, dass durch

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Produkte

witterungsbedingten Einbruch (in den Jahren 2004 bis 2006) teils erhebliche Schwankungen bei den Ausschüttungen von Windkraftfonds zu vermelden waren. Dieser Einbruch konnte in den Folgejahren wieder kompensiert werden.

Grafik 8: Abweichungsanalyse bei Ausschüttungen

Einige Initiatoren haben die prognostizierten Ausschüttungen erreicht

oder sogar deutlich bessere Ergebnisse erzielt. Den Anleger wird es

freuen!

Zusammenfassung:Investitionen in alternative Investments sind sicher eine interessante Ergänzung für den erfahrenen Anleger. Ob er nun in ein kleines Heizkraftwerk oder eine Solaranlage im großen Stil investiert, ist eine persönliche Entscheidung. Insgesamt kann festgestellt werden, dass seriös konzipierte Fonds die Nachhaltigkeit dieser Investmentklasse bestätigen.Wichtigster Aspekt jeder Investitionsentscheidung ist jedoch die Erfahrung, die der Anbieter, der Initiator in diesem Marktsegment vorweisen kann und die Professionalität in der laufenden Betreuung der Fonds und der Anleger.Datenbasis dieser Analyse ist fondsEXPERT, ein innovatives und einzigartiges Online-Analyseportal über ge-schlossene Fonds. Zu finden sind in diesem Portal mehr als 12.000 geschlossene Fonds mit den wichtigsten Kennzahlen von ca. 1.400 Initiatoren. Mehr Informationen finden Sie unter www.fonds-expert.com.

Geschlossene Fonds

Page 65: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

65

Wer in Neue-Energien Fonds investiert, wettet auf einen Boom der Branche. Aber das Risiko ist groß. Deshalb sollte der Depotanteil dieser Fonds nicht höher als zehn Prozent sein. Als Basisanlage eignen sich weltweit anlegende Nachhaltigkeitsfonds besser. Hier haben Anle-ger auch die Garantie, dass sie ihr Geld nicht in Atomkraft investieren. Neue-Energien-Fonds hingegen sind in der Regel Branchen-fonds und keine Ökofonds. Finanztest hat ak-tiv gemanagte Fonds sowie Indizes getestet. Gut gemanagte Fonds haben den Vorteil, dass sie den Branchenbegriff weiter fassen. Das bringt zusätzliche Renditechancen. In den vergangenen fünf Jahren hat sich deshalb ei-nige dieser Fonds besser entwickelt als die In-dexfonds. Dafür sind die Indizes billiger und transparenter. Der Kunde weiß genau, was er damit kauft. Die beste Wertentwicklung hat-ten die gemanagten Fonds SAM Smart Energy Fund und DWS Zukunftsressourcen.

Viele Fonds investieren indirekt in Atomkraft. So hält der Sarasin New Energy Fund auch Ak-tien des Schweizer Mischkonzerns ABB. Der ist zwar führend im Bereich Energieeffizienz, stellt aber auch Bauteile für Kernkraftwerke her. Und Aktien des finnischen Energiever-sorger Fortum, der auch Atomstrom erzeugt, sind Bestandteil des KBC Eco Fund Alternative Energy. Bei den untersuchten Indexfonds gibt es keine Ausschlusskriterien für die Atomin-dustrie. Im Daxglobal Alternative Energy lie-gen nur große Unternehmen - und die setzen alle auf einen Energiemix. Wer sein Geld in NEX, WAEX oder S & P Global Energy Index anlegt, investiert hingegen hauptsächlich in neue Energien.

Der Artikel „Neue-Energien-Fonds“ wird in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und online unter www.test.de veröffentlicht.

Neue-Energien Fonds im Test - Beste Wertentwicklung hat SAM Smart Energy Fund

Investmentfonds

Produkte | GRÜN INVESTIEREN 2011

Page 66: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

66

In den vergangenen Monaten haben Staatsanleihen vieler Industriestaaten an Qualität eingebüßt. Wo finden Anleger noch Anleihen mit positiven Wachs-tumsaussichten? Bei der Suche nach Sicherheit sto-ßen viele Investoren auf die nordischen Staaten. In Skandinavien sind die Währungen stabil und die Staatsverschuldungen gering. Insbesondere Norwe-gen und Schweden stellen für Euroflüchtlinge einen sicheren Hafen dar. Für nachhaltige Investoren ist noch eine weitere Besonderheit zu erkennen: Diese Länder zeichnen sich durch ihr hohes Verantwortungsbewusstsein aus und bieten eine „grüne“ Rendite. KBC Asset Management bewertet nicht nur Unternehmen, sondern auch Länder nach wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Faktoren.

Drohende Staatspleiten und niedrige Zinsen bei gleichzeitiger Aussicht auf Zinserhöhungen in eini-gen Ländern stimmen die Anleger für Anleihenin-vestments nicht gerade zuversichtlich. Die Angst vor den Schuldenproblemen einiger Eurozonen-Länder und die Herabstufung des Ratings der USA haben in den vergangenen Wochen mehrere Billionen Dollar an Unternehmenswert an den Börsen vernichtet. Das ist mehr als ein Industrieland in einem Jahr an Wirt-schaftsleistung generiert.

In der Eurozone ließ die Kommunikationspolitik quer durch alle europäischen Institutionen Zweifel am Er-folg der geplanten Rettungsmaßnahmen gegen das Ausufern der Schulden aufkommen. Nicht nur zwi-schen Berlin, Paris und Brüssel sind die Meinungs-verschiedenheiten groß, auch in der Europäischen Zentralbank (EZB) werden die Maßnahmen gegen

die Verschuldungskrise auf offener Bühne ausgetra-gen. Trotz der Kreditherabstufung der USA von S&P sind die Renditen der US-Staatsanleihen nicht gestie-gen. Denn dieser Schritt kam nicht ganz unerwartet und war größtenteils eingepreist. In der Eurozone hat die EZB durch das Aufkaufen von europäischen Staatsanleihen die Renditen weiter gedrückt. Bun-desanleihen und US-Treasuries bleiben demnach ein sicherer Hafen, wenn auch mit schwachen Rendite-möglichkeiten. KBC Asset Management geht davon aus, dass die Renditen der deutschen Staatsanleihen weiter fallen.

Macht Nachhaltigkeit die Staaten krisenresi-stenter?

Durch die gleich gewichtete Berücksichtigung von den drei Säulen Ökonomie, Umwelt und Soziales werden Staaten krisenresistenter. Langfristige Ver-fügbarkeit der Ressourcen und deren sparsamer Umgang sind zentrale Faktoren für nachhaltige Volkswirtschaften. Klassische Kreditratings haben für Staaten an Aussagekraft verloren. Denn diese Vorgehensweise berücksichtigt keine nachhaltigen Kriterien, die im Zuge der Verschuldungskrise an Bedeutung gewonnen haben. So wird eine umfas-sende und unabhängige Analyse inklusive der Be-rücksichtigung nachhaltiger Kriterien für Staatsan-leihen immer wichtiger.

Andere Länder, andere Zinssätze – Nordische Investmentchancen

Angesichts der mageren Renditen und der Folgen

Beitrag von von Nunzia Thiriot, Leiterin Asset Management bei KBC

„Grüne“ Zinsen in Anleihenfonds

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Thema

Investmentfonds

Page 67: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

67

der Verschuldungskrise in der Eurozone und in den USA lohnt sich ein Blick über die drei wichtigsten Reservewährungen (EUR, USD, JPY) hinaus auf die globalen Investmentmöglichkeiten. Denn wer auf fremde Währungen setzt, der hat die Chance auf deutlich höhere Renditen. Für Anleger, die an den Chancen von Fremdwährungen teilhaben möchten, bieten sich beispielsweise Währungsanleihen an. Diese werden sowohl von den jeweiligen Ländern als auch von Banken, Versicherungen und Großun-ternehmen herausgegeben, die ihren Sitz nicht im jeweiligen Land haben müssen.

„Grüne“ Zinsen aus Schweden, Norwegen und Dänemark

Norwegen, Schweden und Dänemark gelten als Vorbilder in Sachen Lebensstandard, Gesundheit, Gleichberechtigung, Ressourcenverbrauch und CO²-Emissionen. Neben der Einhaltung dieser wich-tigen nachhaltigen Kriterien ist zudem die staatliche Verschuldung niedrig. Diese Länder haben hervorra-gende Voraussetzungen ihren Wachstumskurs fort-zusetzen und den Binnenkonsum weiter zu stärken. Zudem müssen die Regierungen weniger Steuern erheben. Demographische Probleme sind über die Rohstoffeinnahmen abgesichert. An den Kapital-märkten bleiben die Zinsen tendenziell stabil, wenn die Inflation im Zaum gehalten wird. Dadurch wer-den weitere Investitionen und somit das wirtschaft-liche Wachstum gefördert, was wiederum interes-sant für die Anleger ist.

Chance auf Währungsgewinne und sicherer Hafen

Dabei locken lokale Währungsanleihen nicht nur mit einer höheren Verzinsung, sondern auch mit möglichen Währungsgewinnen. Wer auf Nachhal-tigkeit und Währungsgewinne setzen möchte, für den bieten sich Norwegen, Schweden und Däne-mark an. Möglicherweise ist Norwegen das einzige Land, welches ein AAA-Rating verdient. Zwar ist die Währung bereits stark aufgewertet, KBC Asset Ma-nagement hält diese jedoch noch nicht für überbe-wertet. Anleger rechnen mit Kursgewinnen, die sich aus den positiven Währungsbewegungen sowie der Zins- und Kreditkonvergenz, sprich durch die An-gleichung von Inflation und Bonität an das Niveau der globalen Anleihenmärkte, ergeben.

Nachhaltiges Investieren in Anleihen bei KBC Asset Management (KBC AM)

Nicht nur in Aktien lässt sich nachhaltig investieren. Auch bestimmte Staatsanleihen bieten eine „grüne“ Rendite. Ausfallrisiken von Staaten wurden im Rah-men der Nachhaltigkeitsanalyse von KBC AM be-reits vor der Griechenlandkrise unter die Lupe ge-nommen. Dabei geht die Länderanalyse nicht nur auf die Staatsschulden ein, sondern achtet insbe-sondere auf die Einhaltung von Nachhaltigkeit. Das heißt, es werden nur diejenigen Länder einbezogen, die Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Diese Analyse basiert auf unabhängigen Daten von der OECD, der Weltbank, den Vereinten Nationen und der Weltge-sundheitsorganisation sowie den Researchpartnern EIRiS, Asset4 und Ethix SRI Advisors.

Die Nachhaltigkeitskriterien beziehen sich auf die Bereiche Umwelt, internationale Beziehungen, Rechte der Bevölkerung, Gesundheitsstand sowie wirtschaftliche Stabilität. Die Auswahl der Anleihen erfolgt nach dem Best-in-Class-Ansatz. Anhand von fünf gleich gewichteten Kategorien wird die Nach-haltigkeitsbewertung durchgeführt. Nur die 50 Pro-zent der besten Anleihen werden für das nachhaltige Investmentuniversum ausgewählt. Darüber hinaus wird dies mit den allgemeinen Ausschlusskriterien für SRI-Fonds von KBC AM, wie Tabak, Glücksspiel, Waffen, Verletzungen der Menschenrechte und der ILO-Standards, kombiniert. Auch müssen die Leitli-nien zur Atomenergie von KBC AM erfüllt sein.

Das SRI-Screening erfolgt unabhängig vom Portfo-liomanagement durch ein internes Analystenteam. Die Ergebnisse werden einem externen unabhän-gigen Gremium aus führenden Wissenschaftlern und Experten unterschiedlicher Fachrichtungen vorgelegt, die über das generelle Investmentuniver-sum entscheiden. Die Einzeltitelauswahl durch die Fondsmanager erfolgt danach auf Basis einer quan-titativen und fundamentalen Finanzanalyse.Derzeit erfüllen folgende Länder die Nachhaltig-keitskriterien von KBC Asset Management: Norwe-gen, Schweden, Dänemark, Großbritannien, Kana-da, Neuseeland und Australien.

Thema | GRÜN INVESTIEREN 2011

Page 68: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

68

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Produkte

Kunden der Allianz Lebensversicherungs-AG (Allianz Leben) können seit 1. Januar ihre fondsgebundenen Altersversorgungsverträge mit nachhaltigen Invest-ments sowie mit ETFs (Exchange-Traded Funds) ver-binden. Die bisherige Allianz Fondspalette, die von aktiv gemanagten Vermögenskonzepten über Ak-tienfonds bis zu Themen- und Rentenfonds reicht, wird um zwei attraktive Segmente und erfolgreiche Einzelfonds erweitert. Markus Faulhaber, Vorstand Allianz Leben und verantwortlich für Privatkunden und Produkte, erklärt die Gründe, warum es nach-haltige Investmentfonds künftig für die Altersvorsor-ge geben wird: "Immer mehr Menschen berücksich-tigen nicht nur bei Konsumgütern, sondern auch bei der Altersvorsorge und Geldanlage ökologische, soziale und ethische Kriterien. Diesem Bedarf kön-nen wir mit den neuen nachhaltigen Fonds gerecht werden."

Fünf nachhaltige Fonds

Die Vereinten Nationen haben im Jahr 2004 die Be-griffe "ökologisch", "sozial verantwortlich" sowie "positive Unternehmensführungsgrundsätze" für nachhaltige Investments eingeführt. Zusammen mit weiteren Kriterien werden auf dieser Grundlage nachhaltige Investments nach den Ansätzen Socially Responsible Investment (SRI) und Best-in-class un-terschieden - auch bei den neuen Fonds, die Allianz Leben den Kunden bei den Vorsorgekonzepten In-

Allianz Leben: Fondsgebundene Altersvorsorge wird grün TopFonds-Palette um nachhaltige Fonds erweitert - ETFs und DWS-Fonds ergänzen bisheriges Angebot

Versicherungsanlagen

Page 69: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

69

vest und Invest alpha-Balance zur Auswahl anbietet: Allianz Euroland Equity SRI – A – EUR, Pioneer Funds Global Ecology A, Sarasin OekoSar Equity – Global – A – EUR, Sarasin Sustainable Bond EUR, Allianz RCM Global Sustainability – A – EUR.

Der Fonds Allianz-RCM Global Sustainability-A-EUR ist nach dem Best-in-class-Ansatz ausgerichtet. Hier wird das Kapital in Unternehmen investiert, die in ihrer Branche ökologische oder ethische Standards am besten umsetzen. Einen Schritt weiter gehen die vier anderen Fonds. Sie folgen den klar definierten Auswahlkriterien des SRI-Ansatzes. Für jeden Fonds sind bestimmte ethische, soziale und ökologische Kriterien festgelegt: Zunächst sind beispielsweise Unternehmen, Branchen oder Länder ausgeschlos-sen, die gegen ethische oder soziale Grundsätze handeln. Danach wählt der Fonds geeignete Un-ternehmen aus, die bestimmte ökologisch-soziale Standards erfüllen.

Aber nicht nur bei den Privatkunden nimmt die Be-deutung der Nachhaltigkeit zu, auch die Allianz be-

schäftigt sich zunehmend mit diesem Thema. Bereits zum 9-ten Mal erscheint der Allianz Nachhaltigkeits-bericht und verdeutlicht, mit welchen Lösungen die Allianz die globalen Herausforderungen wie zum Beispiel Klimawandel oder Demographischer Wan-del in ihr Geschäftsmodell integriert, um entspre-chende innovative Lösungen für ihre Kunden anzu-bieten. Bereits seit mehreren Jahren ist die Allianz sowohl im Dow Jones Sustainability Index als auch im FTSE4Good gelistet. Dies zeigt die Anerkennung für den AllianzEthikcode und die herausragende Umweltschutzpolitik des Unternehmens. Auch als Kapitalanleger misst die Allianz dem Thema wach-sende Bedeutung zu. So hat Allianz Leben einen Nachhaltigkeits-Fonds im Kapitalanlagebestand, der ausschließlich in Unternehmen investiert, die höch-sten ethischen, sozialen und ökologischen Ansprü-chen genügen. In Unternehmen, die gegen diese Standards verstoßen, wird bewusst nicht investiert. Zudem unterstützt Allianz Leben den Ausbau öko-logischer Energiegewinnung durch Investitionen in Windparks und engagiert sich im Bereich der Solar-technik.

Produkte | GRÜN INVESTIEREN 2011

Aktuelle Finanz- und Produktinformationen,

+ NEWS + SPECIALS + VIDEOS + NEWS + SPECIALS +

www.wmd-brokerchannel.de

Videos und vieles mehr - 2x wöchentlichkompakt im Online-Newsletter

oder täglich auf

Page 70: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

70

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Produkte

Nachhaltigkeit bei der BarmeniaÖkologisches Bewusstsein, ökonomisches Handeln und soziale Verantwortung sind eine Investition in die Zukunftsfähigkeit und den Bestand unserer Gesellschaft. Deshalb richtet die Barmenia ihre Un-ternehmensziele und –grundsätze sowie ihr Leitbild am Prinzip der Nachhaltigkeit aus. Alle Maßnahmen sind fokussiert auf langfristiges unternehmerisches Handeln unter Berücksichtigung sozialer und öko-logischer Aspekte ganz im Interesse einer Gesell-schaft, die vom Ertrag und nicht von der Substanz leben sollte.

Die Maßnahmen der Barmenia wurden beim Wett-bewerb um den Deutschen Nachhaltigkeitspreis im Jahre 2008 honoriert. Unter der Schirmherrschaft des damaligen Bundespräsidenten, Horst Köhler, er-hielt der Wuppertaler Versicherer den Sonderpreis „Deutschlands nachhaltigster Vertrieb“.

Ökologische Nachhaltigkeit bei Versicherungs-produktenDie Planung von Produkten ist nicht nur auf kurzfri-stige Innovationen angelegt, sondern von Langfri-stigkeit geprägt. Bereits um die Jahrtausendwende, im Jahre 2001, konzipierte die Barmenia Kranken-versicherung a. G. mit dem Tarif VCN eine Kranken-vollversicherung, die nachhaltig ausgerichtet ist: Die Alterungsrückstellungen fließen vollständig in öko-

logische Kapitalanlagen, deren Rendite aber auch den ökonomischen Anforderungen entsprechen muss. Darüber hinaus wurde mit dem Tarif VCN ein Produkt geschaffen, das Schulmedizin und Natur-heilkunde gleichermaßen berücksichtigt – immer noch ein Novum. Die Leistungszusage für Natur-heilverfahren bezieht sich nicht nur auf alle jetzt im Hufelandverzeichnis und im Gebührenverzeichnis für Heilpraktiker aufgeführten Verfahren, sondern auch auf alle künftig neu hinzukommenden – eine echte Zukunftsgarantie! Aber nicht nur in der Kran-kenvollversicherung bietet die Barmenia nachhaltige Produkte. Auch im Bereich der Ergänzungsversiche-rungen zur GKV werden nachhaltige Kriterien be-rücksichtigt. So sehen die Tarife AN (im ambulanten Bereich) und S (stationäre Behandlung) ebenfalls Leistungen für ein breites Spektrum an Naturheil-verfahren vor. Und auch die neuesten Produkte der Barmenia in der Vollversicherung – die Tariflinie ea-syflex+ - wurde für Generationen von Versicherten geschaffen.

Bei der Altersvorsorge hat der Staat erkannt, dass private Vorsorge unabkömmlich ist. Deshalb sind neben der gesetzlichen Rentenversicherung, die betriebliche Alterversorgung, die private Vorsorge und die so genannten Riester- sowie Rürup-Renten Bausteine, die zu einer Sicherung des Lebensstan-dards im Alter gehören. Durch die demographische

Beitrag von Dr. h. c. Josef Beutelmann, Vorstandsvorsitzender der Barmenia Versicherungen

Für heute, für morgen, für immer – die nachhaltige Produktstrategie der Barmenia

Versicherungen

Page 71: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

71

Entwicklung ist die Rentenhöhe mittlerweile abhän-gig von den vorab genannten Vorsorgebausteinen, über die jeder Einzelne selbst entscheidet. Teilweise werden diese vom Staat bezuschusst. Die Barmenia Lebensversicherung a. G. bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten der privaten Absicherung. Dazu ge-hören Kapital bildende Lebensversicherungen, Ver-sicherungen der Betrieblichen Altervorsorge (BAV), Rentenversicherungen - auch fondsgebundene, Risikoversicherungen, Berufsunfähigkeitsversiche-rungen uvm. Kunden können sich bei den Produkten PrivatRente Invest, DuoPEN Invest und BasisRente Invest für das Strategiedepot Ökologie entscheiden, in dem neben finanziellen auch ökologische und ethisch-soziale Kriterien bei der Fondsauswahl be-rücksichtigt werden. Bei der Fondsauswahl stehen beispielsweise folgende nachhaltige Einzelfonds zur Auswahl: ÖkoWorld ÖkoVision Classic, Pione-er Funds Global Ecology A ND, Swisscanto Port-folio Fund (Euro) Green Invest Balanced B. Damit wird deutlich, welche Prioritäten die Barmenia der Nachfrage nach dieser Form der Altersvorsorge in Zukunft einräumt.

Speziell für die Auswahl und Bewertung der nach-haltigen Kapitalanlage der Barmenia wurde der Nachhaltigkeitsbeirat gegründet, der sowohl aus internem sowie externem Sachverstand besteht. Dieser Beirat begleitet maßgeblich die Bewertung und Auswahl der ökologisch-ökonomischen Inve-stitionen. Die ÖkoRenta AG ist dabei ein wichtiger Partner.

Die Barmenia verfolgt eine sicherheitsorientierte Ka-pitalanlagepolitik. Kapitalmarktkrisen bestätigen die Richtigkeit der eigenen Zielsetzung. Diese Orientie-rung zeigt sich u. a. in der niedrigen Aktienquote im Aktiendirekt- und Investmentfondsbereich, die derzeit bei weniger als zwei Prozent liegt.

Die Barmenia Allgemeine Versicherungs-AG bietet Sach-/HUK-Versicherungen an. Das Unternehmen nimmt direkten Einfluss auf die Umwelt, indem es beispielsweise in der Kfz-Versicherung einen Nachlass für Fahrzeuge mit kleinem Hubraum, Hy-brid- und Elektrofahrzeuge gewährt. Die ADCURI GmbH, einhundertprozentige Tochter der Barmenia Allgemeine, gilt als Musterbeispiel für papierlose E-Policierungsprozesse. Dabei wird von der Antrags-

stellung bis zur Ausstellung der Versicherungspolice bewusst auf Papier verzichtet. Wünscht der Kunde einen Versicherungsschein in Papierform wird eine Bearbeitungspauschale erhoben, die im Verkaufsge-spräch gerne auch als Umweltpauschale bezeichnet wird.

Serviceausbau durch papierarmes Büro

Die Produkte eines Versicherungsunternehmens werden in Bedingungswerken abgedruckt. Unter-lagen wie Prospekte sind die einzige Möglichkeit, dem Kunden die Informationen visuell aufbereitet verständlich darzustellen. Die Korrespondenz durch Briefe oder die Ausstellung von Versicherungsschei-nen machen Papier zu einem wichtigen Material für einen Versicherer. Dennoch ist die Barmenia darauf bedacht, ihr Papiervolumen kontinuierlich zu redu-zieren und gleichzeitig einen höheren Service für die Kunden und die Vertriebspartner zu bieten. Neue Technologien wie E-Prozesse, Scannen und Verarbei-ten von Rechnungen und weiterer Korrespondenz, E-Mails, Online-Vertragseinsicht unter www.meine-barmenia.de, Online-Formulare für Adressände-rungen, Schadenmeldungen u. a. und die Nutzung von Social-Media-Plattformen unterstützen das Vor-haben. Des Weiteren helfen die hochqualifizierten Mitarbeiter das Papieraufkommen zu reduzieren. Ihrer Kompetenz ist es zu verdanken, dass über 90 Prozent der telefonischen Anfragen im Erstkontakt geklärt werden können und somit kein Schriftwech-sel in Papierform erfolgen muss. Trotz aller Maßnah-men ist das Papieraufkommen beachtlich. Um die Umwelt zu schonen, sehen die Einkaufsrichtlinien deshalb ausschließlich recyclebares und FSC-zertifi-ziertes Papier vor.

Produkte | GRÜN INVESTIEREN 2011

Page 72: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

72

Der Schutz der eigenen Immobilie ist den Deutschen sehr wichtig. Schließlich ist die eigene Immobilie meist das größte Vermögen einer Familie. Die VHV bietet mit ihrer neuen Wohngebäudeversicherung umfassenden, modernen und günstigen Schutz rund um das eigene Haus.

Die bisherigen Produktlinien BASIS; KLASSIK; EX-KLUSIV werden durch den neuen leistungsstarken Tarif KLASSIK- GARANT ersetzt. Wer noch mehr Leistungen einschließen will, kann den Zusatzbau-stein EXKLUSIV und/ oder weitere individuelle Zu-satzbausteine wählen.

Umweltbewusstes Bauen und vor allem die Nutzung von erneuerbaren Energien ist inzwischen für viele Immobilienbesitzer gelebte Praxis. Die VHV bietet daher vier innovative Ökobausteine an. Der Baustein Photovoltaik bietet eine Elektronik- und Ertragsaus-fallversicherung mit erweitertem Allgefahrenschutz.

Diese umfassende Absicherung war bislang nur über eine gesonderte Versicherung möglich. Darü-ber hinaus gibt es die Ökobausteine Windkraft, En-ergetische Modernisierung und Primärenergie.

Ein weiterer Baustein ist die Konditionsdifferenz-deckung. Dieser greift, wenn ein Kunde die neuen Leistungen der VHV sofort in seinen Versicherungs-schutz einschließen möchte, sein noch bestehender Vertrag beim alten Versicherer aber z. B. erst in 9 Mo-naten kündbar ist. Das, was die „alte“ Versicherung nicht leistet, aber zukünftig bei der VHV versichert wäre, steht mit diesem Zusatzbaustein sofort zur Verfügung.

Über die Zusatzbausteine Elementarschäden kön-nen die Wohngebäude insbesondere gegen Über-schwemmungen und Rückstau, Erdrutsch und jetzt auch gegen Dachlawinen abgesichert werden.

Ein weiteres Highlight in der neuen Wohngebäude-versicherung ist die beitragsfreie Rohbauversiche-rung, die nicht nur wie üblich gegen Feuer, sondern auch gegen die Gefahren Sturm und Hagel absichert und das 24 Monate lang.

Auch bei der neuen Wohngebäudeversicherung garantiert die VHV mit einer Leistungs-Update-Ga-rantie, dass Kunden ohne Mehrkosten automatisch von Leistungsverbesserungen profitieren. Zudem schließen die Tarife eine Mitversicherung der groben Fahrlässigkeit in vollem Umfang ein. So bietet die VHV optimierte Leistung für Kunden, die viel Wert auf einen umfassenden Schutz legen.

Einige Beispiele für herausragende Leistungen

Leistungs-Update-Garantie: Damit wird der Versi-cherungsschutz immer auf den neuesten Stand ge-bracht und die VHV Kunden erhalten automatisch die neuen verbesserten Leistungen ohne Mehrbeitrag.

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Produkte

Neue VHV Wohngebäudeversicherung Noch mehr Leistungen plus Öko-Bausteine für um-weltbewusste Hausbesitzer

Versicherungslösungen

Page 73: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

73

Öko-Bausteine: Vier Innovative Bausteine, die die Eigentümer gegen Schäden an ihren Photo-voltaik- und Windenergieanlagen absichert sowie Mehrkosten für Primärenergie und energetische Modernisierung abdecken. Elementarschutz kann als Zusatzbaustein gewählt werden und sichert das Wohngebäude gegen Naturgewalten wie Über-schwemmungen, Erdbeben, etc. und auch gegen Dachlawinen ab.

Konditionsdifferenzdeckung: Sofortiger Versi-cherungsschutz für Leistungsdifferenzen zwischen dem noch laufenden Altvertrag der Vorversiche-rung und dem Neuvertrag bei der VHV. Verbesse-rung der beitragsfreien Rohbauversicherung: Ne-ben Feuerschäden werden nun auch Sturm- und Hagelschäden gedeckt und das 24 Monate lang.

Ableitungsrohre sind in der EXKLUSIV-Variante bis zu 10.000 Euro auf und außerhalb des versicherten Grundstücks versichert. Grobe Fahrlässigkeit: Die VHV schließt eine Mitversicherung der groben Fahr-lässigkeit in vollem Umfang ein.

Ersatz zum Neuwert: Die VHV ersetzt bei starker Beschädigung oder kompletter Zerstörung des Ge-bäudes nicht nur den tatsächlichen Wert (Zeitwert) der Immobilie, sondern den Neuwert.

Überspannungsschäden durch Blitz: sind bis zur Versicherungssumme versichert.

Service: Über den Home Service können die Kun-den die VHV rund um die Uhr erreichen.

Produkte | GRÜN INVESTIEREN 2011

Page 74: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

74

Immer wiederkehrende Unsicherheiten in den Finanz-märkten, Klimawandel, die Katastrophe in Fukushi-ma, die soziale Schere – Ereignisse, die Menschen dazu bewegen, bewusster zu handeln – auch im Umgang mit Geld. Denn Geld ist ein Gestaltungsmit-tel, dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Erfreulich ist: Seit Jahren entwickelt sich der Markt für grüne Geldanlagen in Europa rasant. Dabei zieht die Anle-ger an: Die Sinnhaftigkeit und der gesellschaftliche Nutzen der Geldanlage. So wurde z. B. der aktuelle Deckungsgrad von 20% des deutschen Strombe-darfs durch regenerative Energien erst durch frühe Investitionen in diese Branche möglich . Dennoch gibt es viel zu tun und hohen Aufklä-

rungsbedarf, vor allem in Deutschland. Dort liegt der Anteil des nachhaltigen Anlagevolumens am Kapitalmarkt bei etwa 1% des Gesamtvolumens. Europaweit ist dies vergleichsweise niedrig: In Bel-gien betrug der Anteil 20%, in den Niederlanden gar 40%. Doch auch hierzulande wächst der grüne Markt stetig. Die Menschen justieren ihre Ziele neu und beziehen die sozialen, ökologischen und real-wirtschaftlichen Auswirkungen einer Geldanlage in ihren Entscheidungsprozess mit ein. Sie hinterfra-gen und sie übernehmen bewusst Verantwortung. Dieses Umdenken spiegelt sich im Wachstum der grünen Banken wieder.

Die erste sozial-ökologische Universalbank der Welt, die GLS Bank aus Bochum, zählt aktuell 104.000 Kunden und verzeichnete 2010 ein Wachstum der Bilanzsumme von über 36%. Monatlich kommen zurzeit etwa 2.000 Kunden hinzu und die Zukunfts-aussichten sind rosig.

Die gestiegene Nachfrage nach sozial-ökologischen Geldanlagen wirkt sich auf die deutsche Banken-landschaft insgesamt aus. 1974 gegründet fand sich die GLS Bank als Solitär auf dem Markt. Nach und nach gesellten sich eine Handvoll Mitspieler dazu. Jedoch unterscheiden sich die Konzepte und das Nachhaltigkeitsverständnis der Anbieter zum Teil er-heblich voneinander. Ein Umstand, der verdeutlicht

Beitrag von Christof Lützel, Leiter Öffentlichkeitsarbeit der GLS Bank

GLS Bank Die Sinnhaftigkeit und der gesellschaftliche Nutzen der Geldanlage.

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Produkte

Banken

Page 75: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

75

wie wichtig Transparenz im grünen Investment ist. Interessierte Anleger sollten daher genau unter die Lupe nehmen, ob die Angebote dunkel- oder nicht doch eher „hell“-grün koloriert sind. Die hellgrüne Anlagestrategie von Fonds beispielsweise, die nach dem sogenannten Best-in-Class-Ansatz gemanagt werden, erlaubt, dass Aktien von Unternehmen auf-genommen werden können, die als nachhaltigstes Unternehmen ihrer Branche gelten.

Dunkelgrüne Angebote hingegen verfahren äußerst restriktiv bei der Auswahl ihrer Investitionen. So ach-tet die GLS Bank in einem mehrstufigen Auswahlver-fahren auf die strikte Einhaltung ihrer Ausschlusskri-terien. Folglich wird u.a. eine Zusammenarbeit mit Unternehmen, die Menschenrechte verletzen, Kin-derarbeit dulden, ein kontroverses Umweltverhalten verfolgen oder die Rüstungsindustrie unterstützen, konsequent ausgeschlossen. Und dies sind nur eini-ge der Ausschlusskriterien.

Die GLS Bank baut neben ihrer langjährigen und in-tensiven Erfahrung im nachhaltigen Bankgeschäft auf eine umfassende Transparenz und ein offenes Kommunikationsverhalten. Sie informiert ihre Kun-den und potentiellen Kunden konsequent über alle finanzierten Unternehmen und Projekte. In der Kundenzeitschrift „Bankspiegel“ werden alle ver-gebenen Kredite unter Angabe der Höhe und des Verwendungszwecks des Darlehens benannt. Und die Transparenz setzt sich weiter fort: Im Internet auf ihrer Homepage veröffentlicht die GLS Bank ihre Einlagen. Auf diese Weise können die Kunden je-derzeit nachvollziehen, wie und wo ihr Geld in der Gesellschaft wirkt.

Bis heute verfügt die GLS Bank über das breiteste nachhaltige Angebotsspektrum. Vom Girokonto und Sparangeboten, Finanzierungen und Beteili-gungen reichen die Bankdienstleistungen bis hin zum Stiften und Schenken. Bereits bei der Eröffnung eines Girokontos bestimmt der Kunde selbst, wel-chen Bereich er gezielt fördern möchte. Zur Wahl stehen Projekte, Initiativen und Unternehmen aus den Branchen regenerative Energie, ökologische Landwirtschaft, ökologische Baufinanzierung, Na-turkost, freie Kindergärten und Schulen, Behinder-teneinrichtungen und Wohnprojekte. Auf dem Weg zu mehr Transparenz und nachhal-tigem Umgang mit Geld in einem internationalen

Rahmen setzt sich die GLS Bank als Deutschlands führender Finanzdienstleister im Bereich Green Ban-king in internationalen Netzwerken ein. Sie gehört beispielsweise zu den Gründungsmitgliedern der seit März 2009 bestehenden Global Alliance for Banking on Values (G.A.B.V.). Diese Allianz aus in-ternational nachhaltig orientierten Banken verfolgt das Ziel, mit ihrem gebündelten Erfahrungsschatz gemeinsam eine ökonomisch nachhaltige Alternati-ve zum derzeitigen Finanzmarkt zu entwickeln und politische Impulse zu setzen.

Auch von außen wird die GLS Bank seit Jahren be-gutachtet und freut sich, allein in den letzen Jahren, über viele bedeutende Auszeichnungen. Sei es ein Kundenpreis zur „Bank des Jahres 2010 und 2011 “, der Deutsche Fairness Preis 2011, der B.A.U.M. Umweltpreis 2010 oder die Nominierung für den im November 2011 zu verleihenden Deutschen Nach-haltigkeitspreis als „Nachhaltigste Marke“.

Grünes Investment und der Begriff der Nachhal-tigkeit ist aus gesellschaftlichen Diskussionen nicht mehr wegzudenken. Auch in der Finanzierung ge-winnen beide Konzepte immer mehr an Bedeutung. Wie die GLS Bank mit ihrem Modell aus sinn-stif-tenden, transparenten, zugleich marktüblich ver-zinsten und sicheren Angeboten zeigt, ist Nachhal-tigkeit ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor.

Produkte | GRÜN INVESTIEREN 2011

Page 76: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

76

• Über 100 Mrd. EUR für deutsche Energieinvesti-tionen in den nächsten fünf Jahren

• Verbesserung Förderangebot für gesamtes Kun-denspektrum

• Für Unternehmen: Bündelung des Förderange-bots für Energieeffizienzmaßnahmen. Deut-liche Erhöhung der Darlehensobergrenzen auf 25 Mio. EUR im Bereich Erneuerbare Energien sowie Erhöhung bei Energieeffizienz

• Für Kommunen und Stadtwerke: Deutliche Ver-besserung der Energieeffizienzförderung unter anderem Verdopplung der Darlehensobergrenze auf 50 Mio. EUR für kommunale Unternehmen

• Für Privatpersonen: Planungssicherheit und Ver-stetigung der Förderung von Gebäudesanie-rung Die KfW Bankengruppe wird für die En-ergiewende in den nächsten fünf Jahren über 100 Mrd. EUR für Investitionen im Energiebe-reich in Deutschland zur Verfügung stellen. Dabei geht sie davon aus, dass der angestrebte Umbau der deutschen Energieversorgung ins-gesamt einen zusätzlichen Investitionsbedarf von etwa 250 Mrd. EUR bis 2020 hervorrufen wird.

"Wir tragen mit der geplanten Verbesserung des Förderangebots für unser gesamtes Kundenspek-trum dem immensen Investitionsbedarf zur Errei-chung der Energiewende Rechnung. Bereits heute sind wir einer der größten Finanziers im Energie-sektor weltweit", sagte Dr. Ulrich Schröder, Vorsit-zender des Vorstands der KfW Bankengruppe. Die KfW konnte im Jahr 2010 im In- und Ausland für Energievorhaben ein Zusagevolumen von rd. 23 Mrd. EUR ausweisen. Gemessen an der in-stallierten Kraftwerksleistung hat sie im selben Zeit-raum rund 80% aller neu in Deutschland gebauten Windkraftanlagen gefördert; der Anteil der von der KfW geförderten Photovoltaikanlagen lag bei 40%. "Durch unsere Instrumente "zinsgünstige Darle-hen", "lange Laufzeiten" und "Risikoübernahmen" schaffen wir die nötigen Anreize für weitere Investi-tionen im Energiesektor", sagte Dr. Schröder.

Stärkung des Engagements der Unternehmen

Ab 1. Januar 2012 wird der Kredithöchstbetrag im KfW-Programm Erneuerbare Energien - Standard auf 25 Mio. EUR erheblich erhöht werden (bisher: 10 Mio. EUR). Eines der Ziele der Programmände-rung ist es, größere Vorhaben im Bereich Windkraft Onshore stärker zu fördern. Das Förderangebot zur Verbesserung der betrieblichen Energieeffizienz soll ab 1. Januar 2012 in einem zentralen Programm (KfW-Energieeffizienzprogramm) gebündelt wer-den. Auch in diesem Programm soll der Darlehens-höchstbetrag deutlich angehoben werden (bisher 10 Mio. EUR).

Stärkung des Engagements von Kommunen und Stadtwerken

Bereits am 1. Oktober 2011 wird der Förderhöchst-betrag in den Programmen für kommunale Unter-nehmen und gemeinnützige Einrichtungen "Kom-munal Investieren" und "Sozial Investieren" von

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Produkte

Die Energiewende schaffen KfW schiebt Investitionen im deutschen Energie-sektor an

Finanzierung

Page 77: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

77

25 auf 50 Mio. EUR verdoppelt. Ziel ist es, damit insbesondere die Förderbedingungen für größere Vorhaben im Bereich Energieeffizienz zu verbes-sern. Darüber hinaus wird im ersten Quartal 2012 in den Programmen "Investitionskredit Kommu-nen" (Zielgruppe Kommunen) und "Kommunal In-vestieren" (Zielgruppe kommunale Unternehmen) ein aus KfW-Mitteln besonders zinsvergünstigte Programmvariante "Energieeffiziente kommunale Versorgung" eingerichtet. Ziel ist es, mit diesem Angebot insbesondere den Ausbau von Stromnet-zen, Speicherkapazitäten und dezentralen hochef-fizienten fossilen Kraftwerken (z.B. Gaskraftwerke) voranzutreiben. Geplant ist zudem, ein neues aus Bundesmitteln verbilligtes Programm "Energetische Stadtsanierung" zu schaffen. In dem Programm wird das bisherige Förderangebot für Kommunen, kommunale Unternehmen und soziale Organisa-tionen zur energetischen Gebäudesanierung und energieeffizienten Stadtbeleuchtung gebündelt und die bisher nicht angebotene Förderung der energe-tischen Sanierung von Gebäuden kommunaler Un-ternehmen ermöglicht.

Stärkung des Engagements von Privatpersonen

Betreffend die Haushaltsmittel des CO2-Gebäude-sanierungsprogramms ist für das Jahr 2012 eine Aufstockung auf 1,5 Mrd. EUR (2011: 936 Mio. EUR) vorgesehen. Dieselbe Summe ist jährlich bis 2014 eingeplant und schafft Planungssicherheit für Immobilieneigentümer bei der energetischen Sanierung. Diese verlässlichen und ausreichenden Spielräume ermöglichen es der KfW bereits jetzt, die Zinssätze deutlich zu verbessern und abzusenken, z. B. in im Programm "Energieeffizient Sanieren" auf 1 % p.a. in Verbindung mit Tilgungszuschüs-sen von bis zu 12,5 %. Im Bereich "Energieeffizient Bauen und Sanieren" hat die KfW im Jahr 2010 Investitionen in die Energieeffizienz von Wohn-gebäuden in Höhe von rund 21 Mrd. EUR ange-stoßen.

Weitere Informationen finden Interessierte unter www.kfw.de oder beim KfW-Infocenter unter der Nummer 01801/24 11 24.

Produkte | GRÜN INVESTIEREN 2011

Page 78: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

78

Mit Urteil vom 14. April 2011 IV R 46/09 hat der Bun-desfinanzhof (BFH) entschieden, dass ein Windpark aus mehreren selbständigen Wirtschaftgütern be-steht, die aber einheitlich abzuschreiben sind. Wur-den in den Anfängen der Stromerzeugung mittels Windenergie lediglich einzelne Windkraftanlagen errichtet, entstanden nicht zuletzt durch die erheb-liche staatliche Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz in den letzten Jahren große Wind-parks, in denen mehrere Windkraftanlagen in einem technischen Verbund betrieben werden. Ungeklärt war bisher, wie die Abschreibungen auf Windparks vorzunehmen sind. Der BFH hatte jetzt erstmals darüber zu entscheiden, ob sich ein Windpark aus mehreren Wirtschaftsgütern zusammensetzt und von welcher Nutzungsdauer dabei auszugehen ist. Der BFH hat entschieden, dass zwar einerseits nicht nur von einem einzigen Wirtschaftsgut auszuge-hen ist. Andererseits hat er aber eine weitgehende Atomisierung eines Windparks in eine Vielzahl von Wirtschaftsgütern abgelehnt. Als jeweils selbstän-dige Wirtschaftsgüter werden danach folgende Ge-genstände beurteilt:

• jede einzelne Windkraftanlage bestehend aus Turm, Rotor und Generatorgondel einschließlich aller mechanischen und elektrischen Bauteile mit dem dazu gehörenden Transformator und

der beide verbindenden Niederspannungsverka-belung,

• die mehrere Windkraftanlagen verbindende Mittelspannungsverkabelung einschließlich der Übergabestation zum Hochspannungsnetz,

• die Zuwegung.

Nach den von der Finanzverwaltung aufgestellten Tabellen (sog. AfA-Tabellen) haben die genannten Wirtschaftsgüter unterschiedliche Nutzungsdauern. Wegen ihrer technischen Abstimmung aufeinander und wegen der einheitlichen Bau- bzw. Betriebsge-nehmigung ist die Nutzungsdauer aller Wirtschafts-güter des Windparks nach Auffassung des BFH einheitlich zu bestimmen. Sie richtet sich nach der Nutzungsdauer der den Windpark prägenden Wind-kraftanlagen. Diese betrug in den entschiedenen Fällen abhängig vom Jahr der Errichtung 12 bzw. 16 Jahre. In der Entscheidung vom 14. April 2011 IV R 15/09 hat der BFH zudem seine restriktive, zu Immobilienfonds entwickelte Rechtsprechung (zu-letzt mit Urteilen vom 8. Mai 2001 IX R 10/96 und 28. Juni 2001 IV R 40/97) auch auf Windkraftfonds erstreckt. Danach stellen sämtliche Aufwendungen im Zusammenhang mit der Errichtung des Wind-kraftfonds Anschaffungskosten der einzelnen Wirt-schaftsgüter dar.

Abschreibung von Windparks BFH - Urteil vom 14.04.11 IV R 46/09

GRÜN INVESTIEREN 2011 | Produkte

Steuern & Recht

Page 80: GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

Gewinn mit Sinn!7,5% p.a.*

Europas größtes Solarkraftwerk

*prognostizierte Ausschüttung für 2012

Standort: Italien. Seit Dezember 2010 am Netz. Stromproduktion jährlich ca. 144 Gigawattstunden.

Tel.: +49(2 11) 30 20 60 40 · [email protected] Weitere Informationen erhalten Sie unter www.VundC.de

SolEs23-anzeige-210x275-0414.indd 1 15.04.11 10:55