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H.F. Ebel, C.Bliefert · und eben angesprochene Zielgruppe im Blick, eine Zielgruppe allerdings, die groß und in sich vielfach gefächert ist. Wir freuen uns, dass das Ergebnis unse-rer

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H. F. Ebel, C. Bliefert

Vortragen

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Von denselben Autoren sind erschienen:

H. F. Ebel, C. Bliefert

Schreiben und Publizieren in den Naturwissenschaften

4. AuflageISBN 3-527-29626-3

H. F. Ebel, C. Bliefert

Diplom- und DoktorarbeitAnleitungen für den naturwissenschaftlich-technischen Nachwuchs

3. AuflageISBN 3-527-30754-0

H. F. Ebel, C. Bliefert, A. Kellersohn

Erfolgreich KommunizierenEin Leitfaden für Ingenieure

ISBN 3-527-29603-4

H. F. Ebel, C. Bliefert, W. E. Russey

The Art of Scientific WritingFrom Student Reports to Professional Publications in Chemistry and Related Fields

2nd EditionISBN 3-527-29829-0

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WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA

Hans F. Ebel, Claus Bliefert

Vortragenin Naturwissenschaft, Technikund Medizin

Dritte, durchgehend aktualisierte Auflage

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Dr. rer. nat. habil. Hans F. EbelIm Kantelacker 15D-64646 HeppenheimE-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Claus BliefertMeisenstraße 60D-48624 SchöppingenE-Mail: [email protected]

1. Auflage 19912. Auflage 19943. Auflage 2005

Bibliografische Information Der Deutschen BibliothekDie Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar.

ISBN 3-527-31225-0

© 2005 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim

Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung in andere Sprachen, vorbehalten. Kein Teildieses Buches darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form – durchFotokopie, Mikroverfilmung oder irgendein anderes Verfahren – reproduziert oder in einevon Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsmaschinen, verwendbare Spracheübertragen oder übersetzt werden. Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen, Handels-namen oder sonstigen Kennzeichen in diesem Buch berechtigt nicht zu der Annahme, dassdiese von jedermann frei benutzt werden dürfen. Vielmehr kann es sich auch dann um eingetragene Warenzeichen oder sonstige gesetzlich geschützte Kennzeichen handeln, wennsie nicht eigens als solche markiert sind.

All rights reserved (including those of translation into other languages). No part of this bookmay be reproduced in any form – by photoprinting, microfilm, or any other means – nortransmitted or translated into a machine language without written permission from the publishers. Registered names, trademarks, etc. used in this book, even when not speci-fically marked as such, are not to be considered unprotected by law.

Umschlaggestaltung: SCHULZ Graphik-Design, FußgönheimDruck: betz-druck GmbH, DarmstadtBindung: Litges & Dopf Buchbinderei GmbH, Heppenheim

Printed in the Federal Republic of GermanyGedruckt auf säurefreiem Papier

Alle Bücher von Wiley-VCH werden sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Auto-ren, Herausgeber und Verlag in keinem Fall, einschließlich des vorliegenden Werkes, fürdie Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie für eventuelle Druck-fehler irgendeine Haftung.

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Vorwort

Das Vortragen ist eine zutiefst menschliche Angelegenheit, eine Herausforde-rung. Doch ebenso wahr ist: Der Vortrag ist in jüngster Zeit zu einem hoch-technischen Kommunikationsprodukt geworden. Die Auseinandersetzung mitdiesen beiden Seiten einer immer wichtiger werdenden Mitteilungsform machtden Spannungsbogen dieses Buches aus.

In einer Zeit andauernder Entwicklungen und Veränderungen des gesellschaft-lichen und beruflichen Umfelds kommt dem Vortrag und der Kunst des Vortra-gens ungebrochene, ja vermehrte Bedeutung zu. In der naturwissenschaftlich-technisch-medizinischen Umgebung, für die dieses Buch konzipiert ist, gilt es,immer komplexere Sachverhalte z. B. aus Laboratorium, Technikum und Klinikin immer rascherer Folge anderen mitzuteilen, sie ihnen „vorzutragen“. Vielevon uns Mitwirkenden werden, gewollt oder ungewollt, gelegentlich oder oft zuVortragenden. Sie stehen dann vor der Aufgabe, das für einen gegebenen ZweckWichtige zu sammeln und aufzubereiten – dies allein schon wichtige Prozedu-ren, die beherrscht sein wollen –, zu einer neuen Sicht zusammenzufügen unddiese so zu vermitteln, dass sich das Auditorium nachher „ein Bild machen“kann: Worum ging es, was kam heraus, was bedeutet das für mich?

Wir hatten von Anfang an eine bestimmte, im Titel des Buches umrisseneund eben angesprochene Zielgruppe im Blick, eine Zielgruppe allerdings, diegroß und in sich vielfach gefächert ist. Wir freuen uns, dass das Ergebnis unse-rer Arbeit bei Kolleginnen und Kollegen – und darüber hinaus, wie wir wissen –in zwei vorangegangenen Auflagen Anklang gefunden hat. Das macht es unsmöglich, jetzt eine 3. Auflage vorzulegen. Es war an der Zeit!

Beim Vortragen, wie überhaupt beim Reden in der Öffentlichkeit, wie großoder klein diese auch sei, gerät der oder die Vortragende in eine Ausnahme-situation. Ihr sind manche mühelos gewachsen, sie erledigen ihre Aufgabe wieselbstverständlich, fast spielerisch. Andere haben Mühe damit und begegnender Sache mit Unbehagen. Vor allem sie – aber keineswegs nur sie – bedürfendes Rats, der durchaus zur Verfügung steht. Auch wer als Redner geboren scheintund vor Zuhörern erst richtig auflebt, muss heute mit einem anspruchsvollen„Handwerkszeug“ umgehen können und kann gleichfalls aus der Erfahrung an-derer Gewinn ziehen.

Unsere Darlegungen, so das wesentliche Ziel der Neubearbeitung, solltenwomöglich noch besser begründet und mit Beispielen belegt sein als bisher.Große Aufmerksamkeit haben wir der „Begegnung“ zwischen Vortragendemund Zuhörern gewidmet. „Begegnen“ die sich überhaupt, und wie? Nur zu oftgerät der Vortrag zu einer höchst einseitigen Angelegenheit, die er aber nichtsein sollte. Jemand spricht, die anderen hören sich das an – fertig. Das ist es

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nicht, was uns am Schluss sagen ließe: Das war ein guter Vortrag! Ein Popkon-zert, bei dem kein „Funke überspringt“, bekommt am nächsten Tag schlechteNoten in der Zeitung. In Studium und Beruf hingegen hat man, so die resignie-rende Meinung vieler, selbst deutliche Mängel in der Art der Vermittlung hinzu-nehmen, weil die sich doch nicht abstellen lassen. Wissenschaftler sollen kom-petent in ihrem Fach sein, Vortragskünstler müssen sie nicht auch noch abge-ben. Dieser Auffassung wollen wir uns nicht anschließen.

Der Vortrag soll und kann mehr sein als Reden und Zuhören in der Gruppemit fest zugewiesenen Rollen. Wie kann man in ihn wenigstens einen Hauchvon Dialog einbringen? Das wollten wir wissen und weitergeben, denn ein Vor-trag ganz ohne „Zwiesprache“ und „Kontakt“ führt meist nur unvollkommenzum eigentlichen Ziel, der Weitergabe und Entgegennahme von Inhalten.

Einige Passagen aus den vorigen Auflagen sind, da nicht mehr zeitgemäß,„über Bord“ geworfen worden, um für Neues Platz zu schaffen. Anderes wurdeneu strukturiert und geordnet. Durch ein neues Layout is es gelungen, mehr Textauf eine Seite zu bringen, ohne dass die Seiten jetzt überladen wirken. Im Ge-genteil, wir finden, sie sind attraktiver geworden. Im Mittelpunkt der Betrach-tungen steht nach wie vor der bildunterstützte Vortrag vor einem fachkundigen„Publikum“, wie er heute das Geschehen auf Tagungen und Lehrveranstaltun-gen, in Hörsälen, Seminar- und Konferenzräumen prägt. Zum gesprochenen Wort– dem „Medium“ der klassischen Rhetorik – tritt dabei immer zwingender dieSichtbarmachung und „Belebung“ (Visualisierung, Animation) von Sachverhaltenals Vermittlungsmethode. Darauf mussten wir reagieren. Beamer zur computer-gesteuerten Lichtbildprojektion beispielsweise sind in den „Jahren des Umbruchs“seit dem Erscheinen der 2. Auflage dieses Buches (1994) leistungsfähiger undzugleich billiger geworden, was die Vortragsszene nachhaltig beeinflusst unddie konventionelle Dia-Projektion in den Hintergrund gedrängt hat. Zunehmendbeleben E-Präsentationen Business und akademische Szene. Nur das liebe Ar-beitstier Overhead-Projektor ist geblieben, vor allem für kleinere Anlässe.

Dem allem galt und gilt es Rechnung zu tragen. Bei unserem Bemühen ha-ben wir moderne Erkenntnisse der Kommunikations- und Kognitionswissen-schaften ebenso berücksichtigt wie beispielsweise, auf der technischen Seite,neue Normen zur Bildprojektion im Hörsaal oder den Einsatz von Computernam Rednerpult, auch in Verbindung mit dem „Netz“.

Bei einem so komplexen Thema wie dem Vortragen kann, ja muss man sichbestimmten Stellen von verschiedenen Seiten nähern. Wir haben deshalb eingewisses Maß an „Wiederholung“ zugelassen, dieses Wort hier in Anführungs-zeichen setzend, weil ja jede Annäherung neue Einblicke und Ausblicke gewäh-ren kann, also nicht wirklich wieder herholt, was schon einmal da war. Keines-

Vorwort

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wegs immer haben wir durch Querverweise angezeigt, dass über einen bestimm-ten Gegenstand auch an anderer Stelle etwas gesagt wird. Wichtiger schien esuns, im Register – durch das beharrliche Einrücken von Unterbegriffen – dafürzu sorgen, dass auch die Leser oder „Benutzer“ des Buches schnell zu den ge-fragten Kontexten geführt werden, die eher punktuell nach Auskunft suchen.

Vor dem Hintergrund fortlaufender Lehr- und Vortragstätigkeit vor allem deseinen von uns dürfen wir sagen, dass wir an den Entwicklungen aktiv teilge-nommen und alles, was wir hier ausbreiten, selbst „erfahren“ haben. Besonderszustatten kamen uns Lehraufträge an mehreren technischen Fachbereichen derFachhochschule Münster und anderer Hochschulen sowie Forschungseinrich-tungen, auch im Ausland. Einladungen aus wissenschaftlichen Gesellschaften(z. B. von den Jungchemikern in der Gesellschaft Deutscher Chemiker) und derIndustrie erweiterten die eigenen Horizonte. Immer wieder ist uns dabei derfreundliche Rat von Kollegen wie Teilnehmern zuteil geworden. Gerade auchdie Begegnung mit Studenten, also jungen Hörerinnen und Hörern, hat uns im-mer wieder inspiriert und uns in unserem Mühen bestärkt. Vielen Personen giltso unser herzlicher Dank (s. Danksagung auf der nächsten Seite).

Auch Ihnen gegenüber würden wir uns gerne in die Schuld begeben. Dazuhaben wir unseren Anschriften im Impressum (Seite IV) unsere E-Mail-Adres-sen angefügt und es Ihnen so leicht gemacht, mit uns in Verbindung zu treten.Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie davon Gebrauch machen wollten und soauch an dieser Stelle ein wenig „Dialog“ entstünde. Schon jetzt danken wir fürjeden Kommentar von Leserseite – von Ihnen – und für Hinweise auf möglicheVerbesserungen.

Wir wünschen Ihnen, dass Ihr nächster Vortrag ein paar wohl gelungene Kreiseüber den Köpfen der Anwesenden zieht, bevor er zu einer eleganten Landungansetzt, wie die Papierschwalbe auf dem Umschlagbild, wenn sie richtig gebautund geworfen wird.

Heppenheim und Schöppingen, H. F. E.im September 2004 C. B.

Vorwort

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Danksagung

Für zahlreiche Hinweise und tatkräftige Unterstützung danken wir

Dipl.-Psych. Anja BLIEFERT, LeonbergDipl.-Chem. Dipl.-Ing. Frank ERDT, SteinfurtProf. Dr.-Ing. Heinz-Georg FEHN, Schöppingen

besonders herzlich. Weiterhin gilt unser Dank für vielerlei Hilfe und Rat

Dipl.-Chem. Florian BLIEFERT, SaarbrückenProf. Dr. Werner FUNKE, MünsterProf. Dr. Willy GOMBLER, EmdenDipl.-Ing. Jean-Jacques GRÉGOIRE, LeonbergDipl.-Phys. Stefan HAASE, ErkrathProf. Dr.-Ing. Volkmar JORDAN, SteinfurtProf. Dr. Eduard KRAHÉ, MetelenProf. Dr. Ulrich KYNAST, SteinfurtDipl.-Kfm. Dominik LEHMANN, SchöppingenProf. Dr. Günter LIECK, SteinfurtProf. Dr.-Ing. Andreas RÜNGELER, SteinfurtProf. Dr. William E. RUSSEY, Huntingdon (USA)Dr. Sabine SCHILLER-LERG, MünsterDr. Karl-Otto STROHMIDEL, Billerbeck

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Inhalt

Teil I: Ziele und Formen des wissenschaftlichen Vortrags

1 Die Bedeutung des gesprochenen Worts 31.1 Kommunikation unter Wissenschaftlern 31.1.1 Die Kunst der Rede 31.1.2 Kommunikation 41.1.3 Das Wort und die Karriere 61.1.4 Vortrag und Tagung 91.1.5 Das Tagungskarussell 121.2 Vorträge 141.2.1 Merkmale des Vortrags 141.2.2 Rede und Schreibe 171.2.3 Die Rede als Dialog 211.2.4 Die gesprochene Botschaft, weitere Merkmale 231.2.5 Verständnishilfen 271.2.6 Humor und andere Gewürze 311.2.7 Nachricht – ein Kommunikationsmodell 331.2.8 Wechselwirkung 371.3 Sprache und Sprechen 401.3.1 Die Stimme als Instrument 401.3.2 Tempo, Pausen, Lautstärke 451.3.3 Körpersprache 521.4 Wahrnehmen, Verstehen, Erinnern 581.4.1 Wahrnehmen 581.4.2 Verstehen 601.4.3 Erinnern 631.4.4 Die Bedeutung des Bildes in den Naturwissenschaften 67

2 Arten des Vortrags 692.1 Kleine und große Gelegenheiten 692.1.1 Übung macht den Meister 692.1.2 Redeerziehung – ein Anfang 712.1.3 Reden und Anlässe 732.2 Fachreferat und Geschäftsvorlage 752.3 Dialektischer Exkurs 772.4 Die Stegreifrede 792.5 Der Kurzvortrag 822.6 Der Hauptvortrag 862.7 Die Präsentation 87

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Inhalt 3 Vorbereiten des Vortrags 913.1 Klärungen, Termine, Zielgruppenbestimmung 913.1.1 Die Einladung 913.1.2 Die Anmeldung 933.1.3 Das Vortragsziel 953.2 Stoffsammlung und Stoffauswahl 963.3 Die drei Formen der Rede 983.3.1 Freie, halbfreie und gebundene Rede 983.3.2 Übergänge 1003.3.3 Bereitstellen der Unterlagen 1023.4 Bild-, Demonstrations- und Begleitmaterial 1063.4.1 Bild- und Demonstrationsmaterial 1063.4.2 Schriftliche Unterlagen 1083.5 Gliederung des Vortrags 1103.6 Probevortragen 1143.6.1 Proben oder nicht? 1143.6.2 Probevortrag vor Publikum, Generalprobe 1153.6.3 Zeitmaß 1173.6.4 Tonbandaufnahme 119

4 Der Vortrag 1214.1 Einstimmen, Warmlaufen 1214.2 Einführung und Begrüßung 1254.3 Beginn des Vortrags, Lampenfieber 1284.4 Freies Vortragen 1364.5 Vortragen mit Stichwortzetteln und Handzetteln 1404.6 Vortragen mit Manuskript, der auswendig gelernte Vortrag 1434.6.1 Lessprechen 1434.6.2 Auswendig vortragen 1464.6.3 Blackout 1474.7 Einsatz von Bild- und Demonstrationsmaterialien 1504.7.1 Bildunterstützung 1504.7.2 Dias und Arbeitstransparente und E-Bilder 1514.7.3 Anforderungen an die Bilder 1534.7.4 Einblenden der Bilder in den Vortrag 1554.7.5 Der Lichtzeiger 1584.7.6 Arbeitstransparente 1614.7.7 Besondere Techniken mit Transparenten 1634.7.8 Computer-gestützte Präsentationen 1654.7.9 Demonstrationsmaterial 1714.8 Ende des Vortrags 171

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4.9 Diskussion und Diskussionsleitung 1744.9.1 Diskutanten 1744.9.2 Diskussionsleiter 1814.10 Vortragen in einer Fremdsprache 1834.11 Pannenvorsorge 186

Mustervortrag (eines nicht ganz so guten Redners) 188

Teil II:Bilder, Anforderungen, Herstellung

5 Projektionstechnik 1935.1 Überblick 1935.2 Vorführbedingungen 1945.2.1 Hellraum und Dunkelraum 1945.2.2 Positiv- und Negativprojektion 1955.3 Originalvorlagen 1975.3.1 Papierformate 1975.3.2 Bildfelder 1995.4 Projektionsvorlagen: Arbeitstransparente 2015.4.1 Vorbemerkungen 2015.4.2 Material, Farbübertragung 2025.4.3 Einzel- und Aufbautransparente, Formate 2045.4.4 Einsatz und Archivierung 2075.5 Projektionsvorlagen: Dias 2085.5.1 Rahmen und Masken 2085.5.2 Beschriftung und Archivierung 2095.6 E-Projektion 2115.6.1 Computerbildschirm, transparente LCD-Bildschirme 2115.6.2 Daten- und Videoprojektoren 2125.6.3 Gefahren der modernen Medien 215

6 Bildtechnik 2176.1 Freihand-Zeichnen 2176.2 Bildvorlagen 2196.3 Vom Bild zur Projektionsvorlage 2216.4 Zeichnen mit dem Computer, E-Bilder 2256.5 Arbeitstransparente 2296.6 Diapositive und Dianegative 229

7 Bildelemente 2337.1 Schrift 2337.1.1 Erkennen und Erfassen 2337.1.2 Schriftgrößen 237

Inhalt

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Inhalt 7.1.3 Zeilenabstände, Hervorhebungen 2407.1.4 Schriftarten 2427.2 Linien 2467.3 Flächen 2487.3.1 Schraffuren und Raster 2487.3.2 Räumliche Wirkung, Farbe 2507.4 Bildzeichen 2537.5 Bildtitel 2557.6 Farbe 2587.7 Testen von Vorlagen und Bildern 262

8 Bildarten 2658.1 Strichzeichnungen 2658.1.1 Kurvendiagramme 2658.1.2 Balken- und Kreisdiagramme 2708.1.3 Blockbilder 2748.1.4 Technische Zeichnungen 2758.2 Halbton- und Farbabbildungen 2778.3 Poster 2798.3.1 Die Poster-Ausstellung 2798.3.2 Gestaltung von Postern 2828.3.3 Herstellen von Postern 286

Kategorische Imperative 289

Literatur 291

Register 299

Über die Autoren 328Anmerkungen zur Herstellung dieses Buches 328

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Teil I

Ziele und Formendes wissenschaftlichen Vortrags

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1 Die Bedeutung des gesprochenen Worts

1.1 Kommunikation unter Wissenschaftlern

1.1.1 Die Kunst der RedeAuch der publikationsfreudigste Wissenschaftler spricht mehr, als er schreibt.Ist ein Vortrag für ihn wichtiger als eine Publikation? Darüber zu spekulierenerscheint müßig. Sicher ist, dass Redegewandtheit und die Kunst der Rede inihrer Bedeutung für berufliches Fortkommen und Karriere nicht hoch genugeingeschätzt werden können (s. beispielsweise RUHLEDER 2001, HARTIG 1993).Landauf, landab werden dazu Kurse angeboten, die von der Stimmbildung – dersystematischen Schulung zur Heranbildung einer klangschönen, belastbaren Stim-me – bis zur Gesprächstechnik (Dialogik) und Redetechnik (Rhetorik) reichen.

Abendakademien und andere Institutionen der Erwachsenenbildung widmensich dieser Aufgabe, Firmen schicken ihre Mitarbeiter auf entsprechende Semi-nare. Wissenschaftler aber neigen dazu, dieses Feld Politikern, Werbeleuten undanderen Anwendern der Rede und Überredungskunst zu überlassen. Als Akade-miker sind sie darüber erhaben – und manche ihrer Vorträge und Vorlesungensind danach! Ein wesentliches Ziel dieses Buches wäre erreicht, wenn es andieser Stelle zu einem geänderten Bewusstsein beitragen könnte.

Denn die Wirklichkeit ist: Wir, die Fachleute – die, die etwas zu sagen haben– stolpern in unsere ersten Redeabenteuer mehr oder weniger unvorbereitet. Wirstolpern hinein, statt dass wir auf sie zugingen. Wir blamieren uns, so gut wireben können, oder auch nicht – wenn nicht, sind wir ein Naturtalent. In seinemBuch Der Kongreß vermerkte dazu der Neurochemiker Volker NEUHOFF (1992,S. 13):

Es ist des Menschen unveräußerliches Recht, sich zu blamieren –doch er ist nicht dazu verpflichtet.

Mit unserem Buch wollen wir andere – Jüngere – vor Situationen bewahrenhelfen, in denen sie sich blamieren könnten. Wir wollen ihnen die Gewissheitgeben, dass sie mit gutem Erfolg vortragen können, auch wenn sie sich dazuzunächst nicht auserwählt fühlen. Kann man gutes Vortragen lernen? Kann manes lehren? Ein Älterer hat sehr schön ausgedrückt, was von solchen Fragen undZweifeln zu halten ist (s. Kasten auf S. 4). Ähnlich äußert sich JUNG, dem wirauch den Hinweis verdanken, wie schon die Römer darüber dachten, nämlich inunnachahmlicher Kürze so: „Poeta nascitur, orator fit“ („Ein Dichter wird gebo-ren, ein Redner dagegen wird gemacht“).1)

1 Wir sind auf JUNGs Handbuch der kommunalen Redepraxis (1994) spät aufmerksam gewor-den, weil es in einer anderen Umgebung entstanden und für eine andere Zielgruppe, kommunaleFührungskräfte, geschrieben ist. Hans JUNG ist Rechtsanwalt und war Oberbürgermeister der

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1 Die Bedeutungdes gesprochenenWorts

Stadt Kaiserslautern. Von diesem Autor stammen weitere Bücher, von denen eines der Ver-sammlungs-, Sitzungs- und Diskussionsleitung im kommunalen Bereich gewidmet ist. Die Bü-cher basieren auf reicher eigener Erfahrung des Autors in der bezeichneten Umgebung und sind– allein schon durch die eingestreuten „Bonmots“ und anekdotenhaften Bezüge – sehr gut zulesen und nützlich. Aus dem „Handbuch“ hat Teil I: Der Weg zur wirkungsvollen Rede in derÖffentlichkeit einen Niederschlag im Internet gefunden (www.mediaculture-online.de) und istauch als selbständige Publikation (bei Kohlhammer) erschienen. (Teil II des „Handbuchs“ bringt110 Beispiele von Reden und Ansprachen zu Anlässen des kommunalen Lebens, was unsereLeser weniger interessieren dürfte; aber wie JUNG zur „wirkungsvollen Rede“ schreitet, kannsehr wohl auch Naturwissenschaftler, Techniker und Ingenieure interessieren.)1 Für den Dreiklang dieser Disziplinen hat sich, vor allem im wissenschaftlichen Verlagswesen,das Kürzel stm eingebürgert (scientific, technical, medical). Mit unserem Buch schlagen wirdiesen Akkord an.

1.1.2 KommunikationSchon an anderer Stelle (EBEL und BLIEFERT 1998) haben wir herausgearbeitet,wie wichtig die Kommunikation zwischen Wissenschaftlern ist: ohne sie Still-stand der Wissenschaft, ohne sie keine berufliche Entwicklung des Einzelnen.Ging es uns dort in erster Linie um das geschriebene Wort als Mittel der Kom-munikation, so hier um das gesprochene. „Wissenschaft entsteht im Gespräch“,schrieb Werner HEISENBERG im Vorwort zu seinem Buch Der Teil und das Gan-ze: Gespräche im Umkreis der Atomphysik (HEISENBERG 1996). Die ersten„Akademiker“ – PLATO, ARISTOTELES und ihre Schüler – erdachten sich ihre Welt,die Welt, am liebsten im Gespräch oder verliehen ihren Abhandlungen Gesprächs-form. In dem Sinne können wir in HEISENBERG einen modernen Platoniker se-hen, wie sein Buch zur Genüge beweist (vgl. auch HEISENBERG 1990).

● Es hilft, sich den Vortrag als eine organisierte Form der mündlichen Kommu-nikation vorzustellen, als eine Fortsetzung des im Kleinkreis geführten Ge-sprächs.

Unser Buch wendet sich an die Vertreter der naturwissenschaftlich-technischenund der medizinischen Disziplinen.1) Für sie alle spielt auch die mit der verba-len (mündlichen, gesprochenen) Kommunikation verbundene nichtverbale Kom-munikation eine wichtige Rolle, vor allem die Vorführung – Präsentation – von

Selbst wenn Zweifel und Bedenken gegen diePflege der Rede nicht entstanden sind, hat mandoch vielfach geglaubt, daß sie deshalb überflüs-sig sei, weil sich die Redekunst nicht lehren las-se. Ich kann nicht begreifen, wie gerade auf demGebiet der Rede eine derartige Meinung entste-hen konnte. Ich zweifle [zwar] keinen Augenblick,daß es einzelne Menschen gibt, an denen jedeBemühung, sie auch nur zu halbwegs geeignetenRedern heranzubilden, vollständig fruchtlos ist. Es

❝❞hat eben jeder Mensch ein Gebiet, auf dem erselbst mit dem besten Willen nichts erlernen kann.Aber daraus folgt noch nicht, daß gerade die Kunstder Rede für alle Menschen durch Studium wedererreichbar, noch halbwegs zu vervollkommnen sei.Es gibt noch viele andere Künste und Wissens-gebiete, zu denen man die Begabung in noch vielhöherem Maße von Natur aus mitbringen muß alszur Rede.

Richard WALLASCHEK (1913, S. 2)

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1.1 Kommuni-kation unterWissenschaft-lern

Bildern (visuelle Kommunikation). Für viele ist ein Vortrag im akademischenoder geschäftlichen Raum, von ein paar Festreden abgesehen, ohne Bilder nichtmehr vorstellbar. In den USA beispielsweise tritt so neben das Wort “speaker”für den Vortragenden zunehmend das Wort “presenter”, der Vortrag selbst wirdentsprechend zur “presentation”, wie das bei Michael ALLEY geschieht (ALLEY

2003). Rhetorik und Visualisierung sind somit untrennbar verbunden. Woherrührt das?

● Bilder können komplexe Sachverhalte oft besser erklären als Worte: „EinBild sagt mehr als tausend Worte“.

(Wir haben eine chinesische Spruchweisheit zitiert.) Bilder lassen sich heutemühelos farbig, in Bildfarbe, in Szene setzen. Allein dadurch kann ein Vortragviel gewinnen – für die Zuhörer: schnelleres Erkennen von Strukturen und Zu-sammenhängen, besseres Verstehen, mehr Aufmerksamkeit. Mit noch so „ge-konnt“ eingesetzter Klangfarbe beim Sprechen kann man da nicht mithalten.Auf das Bereitstellen von Bildern und ihr Einbringen in den Vortrag werden wirdeshalb im Folgenden ausführlich eingehen.

Menschen, die mit (oder vor) dem Fernseher aufgewachsen sind, sind in weitstärkerem Maße auf Bilder fixiert als frühere Generationen. Die Verleger vonLehrbüchern müssen darauf auch bei der geschriebenen Kommunikation Rück-sicht nehmen. Das Wort, gleichviel ob geschrieben oder gesprochen, ist engeran das Bild herangerückt. Deshalb muss jeder Kommunikator heute etwas vonBildtechnik verstehen, der Redner zusätzlich von Projektionstechnik. Auch alsAnleitung dazu ist dieses Buch gedacht (s. besonders die Kapitel 5 und 6).

Die Publikation – ein Produkt der geschriebenen Kommunikation – steht aufdem Medium Papier, das Sender (Verfasser, Autor) und Empfänger der Botschaftgleichermaßen verbindet und trennt. Bei der gesprochenen (verbalen) Kommu-nikation springt eine Botschaft (Information) unmittelbar vom Menschen zumMenschen über. Eines Mediums bedarf es dazu nicht. (Selbst beim Fernhörenund Fernsehen wird die über das Medium „Äther“ vermittelte Botschaft nochals unmittelbar empfunden.) Und doch gibt es unbewusst oder bewusst einge-setzte – linguale und paralinguale – Techniken, die über den Erfolg dieser Mittei-lungsform entscheiden. Am Ende stellt sich heraus:

● Wer gut spricht, hat schon halb gewonnen.

(Wer Sinn für ätzenden Humor hat, sei an dieser Stelle auf VISCHER 1989 ver-wiesen oder auf BÄR 1996; das zweite Buch empfehlen wir nur Personen mitgefestigter seelischer Verfassung zur Lektüre.)1)

1 Schon HOMER lässt den listenreichen Odysseus sagen: „In der Jugend war auch mir die Zungelangsam, rasch zur Tat der Arm; doch in des Lebens Schule lernt’ ich, dass das Wort und nichtdas Handeln überall die Welt regiert.“ Die Griechen des klassischen Altertums können über-haupt als die „Erfinder“ der Redekunst um 450 v. Chr. gelten (gr. rhetor, Redner, ist von der

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1 Die Bedeutungdes gesprochenenWorts

● Und das Wort steht vor der Tat.

Etwas theatralischer als nach unserem ersten fetten Punkt formulierte einer derfrühen deutschen Sprecherzieher, Maximilian WELLER, in den 1930er Jahren(WELLER 1939, S. 77):

● Die Schule des Lebens ist eine Hochschule rednerischen Könnens.

Wir haben diesen ersten Abschnitt um das Wort Kommunikation gruppiert, ohnees bisher erklärt zu haben. Je nach Standort lassen sich unterschiedliche Be-griffsbildungen dafür finden, z. B. aus der Sicht des Psychologen (LÜSCHER 1988,S. 15):

„Die Kommunikation ist mehr als ein gegenseitiger Informationsaustauschund mehr als gegenseitige Verständigung. Bei der Kommunikation verstehtman mehr als die Worte und die Meinung des anderen. Bei einer echten Kom-munikation versteht man die Beweggründe des anderen ...“

Wenn Sie mit dieser Vorstellung an Ihre rednerischen Aufgaben herangehen,stellen Sie an sich einen hohen Anspruch. Dafür haben Sie den Erfolg schon fastin der Tasche.

1.1.3 Das Wort und die KarriereEs zählt nicht nur, was gesagt wird, sondern auch, wie etwas gesagt wird. Injeder Geschäftsbesprechung kann man es beobachten: Wer im entscheidendenAugenblick das treffende Wort findet, um seine Ideen überzeugend darzulegen,wer die anderen für sich einnehmen kann (für sich, nicht unbedingt für die Sa-che!), der kommt zum Zuge. Dass vielleicht eine noch bessere Idee im Raumgestanden hat, wird dann nicht mehr wahrgenommen. Leute, die es wissen soll-ten, behaupten, 90 % aller Entscheidungen in der so nüchternen Geschäftswelt(und sicher auch in der Politik) seien emotional begründet und nur rational ver-brämt. „Wenn Sie glauben, dass Inhalte von Reden wichtig sind, dann liegen Sienicht falsch. Wenn Sie aber glauben, dass Inhalte wichtiger sind als die Wirkungdes Redens, dann irren Sie sich“ (HOLZHEU 1991, S. 19).

● Wissen ist gut, darüber reden können ist besser.

Das gilt auch und vor allem auf wissenschaftlichen Tagungen, denen unser Haupt-augenmerk gelten soll.

Wortwurzel für eirein, sprechen, abgeleitet). Die Rhetorik (in drei „Büchern“) von ARISTOTELES

gilt als bedeutendstes Werk der abendländischen Redetheorie. Sie steht in einer von F. G. SIEVEKE

besorgten und kommentierten Übersetzung auch in deutscher Sprache zur Verfügung – ARISTO-TELES lebt (ARISTOTELES: RHETORIK 1993)! Eine erste Blüte erreichte die Redekunst auf Sizilien,das damals zum hellenischen Kulturkreis gehörte. Dort entstand auch die erste Lehrschrift derRhetorik; von dort stammte GORGIAS (geb. um 485 v. Chr.), der als Redner so verehrt wurde,dass man ihm in Delphi eine Säule aus reinem Gold errichtete.

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1.1 Kommuni-kation unterWissenschaft-lern

● Beifällig aufgenommen wird der wohl vorbereitete und gut dargebotene Vor-trag.

Sogar wissenschaftliche Fehlschläge lassen sich, rhetorisch gut „verpackt“, ver-kaufen. MOHLER (2002) hat dafür, wie überhaupt für eine „überzeugende Rheto-rik“, gleich 100 „Gesetze“ zur Hand.

Verweilen wir einen Augenblick bei der Geschäftsbesprechung. Wer in ei-nem Unternehmen der freien Wirtschaft arbeitet, weiß ein Lied davon zu singen,in welch bedrohlichem Ausmaß das Management überall in Zeitnot geraten ist.Immer komplexere Entscheidungen sind in immer kürzerer Folge zu fällen. Einmoderner Führungsstil verlangt zudem die Beteiligung möglichst vieler amEntscheidungsprozess, nicht nur, um möglichst viel Expertenwissen einzubin-den, sondern auch, um den Beschlüssen die erforderliche Akzeptanz zu sichern.Von daher ist es immer mehr notwendig geworden, solche Sitzungen gut vorzu-bereiten.

Die Fakten müssen übersichtlich, lückenlos und ballastfrei aufbereitet seinund in einer zwingenden logischen Abfolge präsentiert werden, damit die Ent-scheidung – und möglichst auch ein Konsens – rasch herbeigeführt werden kön-nen. Letztlich gilt auch hier: “Time is money.” Kein Wunder, dass gute Kommu-nikationsfähigkeit zu den wichtigsten Eigenschaften gehört, die von einer Füh-rungskraft erwartet werden (z. B. NAGEL 1990, AMMELBURG 1991, KELLNER 1998)– das gesprochene Wort wird zum vorrangigen Mittel der Menschenführung!

● Es lohnt sich also, an seinem Redestil zu arbeiten.

Leider bietet unser Bildungssystem dafür immer noch zu wenig Anregung. Eine„deutsche Krankheit“? „Der Pflege der Redekunst wird in neuerer Zeit auch andeutschen Universitäten erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt“, räumte der Leiterdes Instituts für Redeübungen an der Wiener Universität ein, aber: „Die Ameri-kaner und Engländer sind uns darin seit langem mit gutem Beispiel vorangegan-gen. Sie beginnen mit Stimmbildung, verwerten die hier gewonnenen Erfahrun-gen in Redeübungen, didaktischen Vorträgen, Debattier-Klubs und bilden schließ-lich, durch die Studenten selbst, Gerichtshöfe und Parlamente, deren Zusam-mensetzung den entsprechenden staatlichen Einrichtungen nachgebildet ist.“Dieser Text stammt – aus dem Jahr 1913 (WALLASCHEK)!1) Wir sind nicht sicher,ob sich da in jüngerer Zeit viel geändert hat, wenngleich auffällt, dass jungeMenschen heute in der Öffentlichkeit sich oft erstaunlich gut ausdrücken kön-nen. Aber das mag eher die Folge des Freiwerdens von Begabungen durch Ab-bau autoritärer Klemmungen sein als die von gezielter Schulung oder Übung.Wir fürchten, der Appell von 1913 muss noch 2013 wiederholt werden. Wie

1 Das 57 Seiten starke Buch ist wirklich „stark“. Wir nehmen unser zerfleddertes Exemplarimmer wieder zur Hand und betrachten es als bibliophile Kostbarkeit.

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1 Die Bedeutungdes gesprochenenWorts

1 Wir gestatten uns im Folgenden immer wieder, unsere Leser als Vortragende unmittelbar an-zusprechen. Dabei wollen wir auf sprachliche Unterscheidungen verzichten und einen Zuhöreroder einen Vortragenden gerne eine Frau oder einen Mann sein lassen. Ständig „dem Vortragen-den“ „die Vortragende“ oder „den Zuhörern“ „die Zuhörerinnen“ zur Seite zu stellen, hielten wirfür Umweltverschmutzung, nicht nur was den Verbrauch von Papier anginge. Hingegen plädie-ren wir dafür, im Vortragswesen das Wort „Damenprogramm“ zu streichen; dafür „Gesellschaftli-ches Programm“ oder „Rahmenprogramm“ zu sagen ist heute in der Sache richtiger.

immer: Hier, bei der „Pflege der Redekunst“, will dieses Buch helfen, mit einerklar umschriebenen Zielgruppe im Visier.

Wir haben oben bewusst eine Assoziation herbeigeführt: Verpackung.

● Der wissenschaftliche Vortrag ist ein Kommunikationsprodukt, bei dem die„Verpackung“ von ausschlaggebender Bedeutung für die Wirkung ist.

Die Verpackung muss nicht aufwändig sein, aber sie soll ansprechen. Das kost-bare Stück wissenschaftlicher Information darin würde an Wert verlieren, müssteman den Eindruck gewinnen, es sei lieblos zusammengeschnürt worden. In In-dustrie, Handel, bei Fluglinien und anderen Dienstleistern legt man aus gutemGrund auf „Äußerlichkeiten“ größten Wert. Vorsprünge in der technischen Qua-lität von Produkten werden von der Konkurrenz immer eingeholt. Was übrigbleibt, ist das „Bild“, das unverwechselbare Design von Produkt und Produzent(Corporate Design, Corporate Identity). Auch Wissenschaftler und Ingenieurekommen nicht umhin, in solchen Kategorien zu denken, sonst „verkaufen“ siesich unter Wert – als einzelner wie als Berufsstand.1)

● Verwirklichen Sie in Ihrem Vortrag ein Stück persönlicher Corporate Identity.

In diesem Sinne ist jeder Fachvortrag Öffentlichkeitsarbeit. Als Vortragendervermitteln Sie einen Eindruck von Ihrer Hochschule oder Firma, Ihrem Institutoder Ihrer Abteilung, und letztlich von sich selbst.

Geschriebenes und gesprochenes Wort ergänzen und unterscheiden sich incharakteristischer Weise (s. Abschn. 1.2.2), sie haben auch unterschiedlicheKarrierefunktionen.

Ergänzung: Neben die schriftliche Prüfung tritt die mündliche, neben dasBewerbungsschreiben das Vorstellungsgespräch und der Probevortrag; aus ei-nem Fachvortrag geht eine Fachpublikation hervor, und die akademische Fest-rede wird in der Hochschulzeitung abgedruckt.

Unterscheidung: Reden und Schreiben haben andere Voraussetzungen, Ziele undWirkungen. Darauf wird im Einzelnen einzugehen sein.

Das Leben von Wissenschaftlern spielt sich nicht nur in den Sphären hoherGelehrsamkeit ab. Zur akademischen Welt gesellt sich die industrielle, zum „Stre-ben nach Erkenntnis“ die berufliche Praxis, der Arbeitsalltag. Die säuberlicheTrennung SCHILLERs in seinem „Wissenschaft“ überschriebenen Epigramm

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1.1 Kommuni-kation unterWissenschaft-lern

Einem ist sie die hohe, die himmlische Göttin, dem anderneine tüchtige Kuh, die ihn mit Butter versorgt

lässt sich nicht durchhalten: Wir alle beten an und melken zugleich. Oder sindwir selbst das liebe Nutztier?

Neben den wissenschaftlichen Fachvortrag tritt das bestellte Referat (lat.referat, „er berichte ...!“) über einen bestimmten Gegenstand, der mit Wissen-schaft gar nichts zu tun haben muss (HOFMEISTER 1990, 1993; s. auch Abschn.2.7). Je höher Naturwissenschaftler oder Ingenieure beruflich aufsteigen, destoweiter entfernen sie sich meist von „ihrer“ Wissenschaft. Sie übernehmen Ma-nagementaufgaben, und der Gegenstand ihres Referats ist vielleicht eine organisa-torische Frage oder das Ergebnis einer Projektstudie. Nicht zuletzt das Referatvor Vorgesetzten und Kollegen verdient Aufmerksamkeit und gute Vorberei-tung, entscheidet seine Wirkung doch oft darüber, wer „zu Höherem berufenerscheint“.

Kann man die Wirkung des gesprochenen Worts messen? Manche versuchenes, wenn auch bislang mit bescheidenem Erfolg (z. B. was die Verständlichkeitdes Gesagten betrifft; vgl. Abschn. 1.4.2). Zu vielfältig sind die Faktoren, diebestimmen, was Worte auslösen. Zu lang ist die Kette von dem Gedanken, denjemand in Worte fasst, über die stimmlichen und sonstigen Mittel, deren er sichdabei bedient, bis zu den Personen, für die die Worte bestimmt sind, mit ihrenunterschiedlichen verstandes- und gefühlsmäßigen Ausprägungen: zu lang, alsdass einfache Ergebnisse und griffige Regeln zu erwarten wären. Wir jedenfallskonnten einer sich überaus wissenschaftlich gebenden Sprechwirkungsforschung(KRECH et al. 1991) bislang keine verwertbaren Ergebnisse abgewinnen. Wirhaben eine eigene Vorstellung, wie man den guten Vortrag messen kann: andem, was sich die Hörer ein paar Tage später davon noch in Erinnerung rufenkönnen. Ist da nichts, dann war der Vortrag nichts.

1.1.4 Vortrag und TagungWas erwarten Wissenschaftler von einem Vortrag? Als Zuhörer (Empfänger derBotschaft, Rezipient) wollen sie in erster Linie informiert sein. Deshalb spre-chen sie auch von Vortrag und Vortragen, und nicht von Reden. Fachleute derRedekunst machen gern einen Unterschied zwischen Vortrag und Rede, die dannzur Überzeugungsrede (auch Meinungsrede) eingeengt wird.

● Der Vortrag will belehren, die Rede will überzeugen, mitreißen oder unter-halten.

Der Leiter einer Vortragsveranstaltung kündigt beispielsweise an: „Die Vorträ-ge der Reihe B finden in Hörsaal 4 statt.“ Der Gebrauch macht freilich keinenstrengen Unterschied, der eingeladene Wissenschaftler kann durchaus als „un-ser heutiger Redner“ vorgestellt werden. Wir werden im Folgenden in diesem

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1 Die Bedeutungdes gesprochenenWorts

Sinn Begriffe wie „Rede“ und „Vortrag“ (und auch „Präsentation“) oder „Red-ner“ und „Vortragender“ synonym verwenden.

Einen wesentlichen Teil ihres Informationsbedarfs decken Naturwissenschaft-ler, Ingenieure und Mediziner, wie jedem Mitglied der Scientific Communitybewusst ist, aus der Fachliteratur. Aber das Studium der Literatur und die Re-cherche in Datenbanken genügen nicht, um Fachwissen aufnehmen und sinn-voll verwenden zu können – auch Wissenschaft will verinnerlicht sein!

● Wissenschaft kommt ohne die persönliche Begegnung der Wissenschaftlernicht aus.

Es gibt eine Reihe von Motiven, Wissenschaft gelegentlich „live“ erleben zuwollen, in einer Weise, wie sie vom geschriebenen und gedruckten Wort nichtvermittelt werden kann. Die stm-Gemeinde wendet dafür eine Menge Zeit undGeld auf.

● Auch die Wissenschaft hat ihre Stars.

Von den Pionieren ihres Fachs, den großen Wegbereitern, geht eine Faszinationaus, die auf andere überspringt. Ohne Vorbilder wäre auch der akademischeNachwuchs hilflos: es fehlte ihm an Orientierung, an Ansporn.

Umgekehrt wollen die Älteren, das wissenschaftliche „Establishment“, Ge-legenheit haben, jüngere Kollegen persönlich kennen zu lernen. Ein Vortrag bie-tet dazu Gelegenheit. Nicht selten führt er darüber hinaus zu einer positivenRückkopplung, und der Vortragende selbst wird von seinem Auditorium etwaslernen: indirekt, indem er sich auf seine Hörer einstellen muss, zunächst mit derFrage „wie erkläre ich das am besten?“; dann, direkt (während des Vortrags),durch die Reaktionen des Publikums. Vielleicht wird er mit Fragen und Anmer-kungen konfrontiert, vielleicht kommt es sogar zu nützlichen Hinweisen, die diezukünftige Arbeit an dem Gegenstand beeinflussen können. Das kann währendder Diskussion (s. Abschn. 1.1.5) geschehen oder nach dem Vortrag. Für Vortra-gende werden oft die „Nachgespräche“, post festum, der eigentliche Gewinndes Tages.

● Ein Vortrag ist immer Selbstdarstellung des Vortragenden, er ist Teil seineroder ihrer „Öffentlichkeitsarbeit“.

Diese Selbstdarstellung kann bewusst als Mittel der Vorstellung herbeigeführtwerden. Die Probevorlesung vor einer Berufungskommission und die Antritts-vorlesung sind Beispiele dafür. Wissenschaftler sind sich der Situationen bewusstund haben dafür eigene Bezeichnungen wie „Vorsingen“ (wohl in Erinnerungan die Meistersinger von Nürnberg) gefunden. Die Chemiker in Deutschlandhaben diesen Aspekt des wissenschaftlichen Kommunikationsprozesses in einerinzwischen altehrwürdigen Einrichtung, der alljährlich stattfindenden Chemie-dozententagung, institutionalisiert. Wenn diese Tagung schon sarkastisch als

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1 Die Beurteilung überrascht, sprach man doch früher eher von einer „Sprachnot des Techni-kers“, wie sie etwa von Wilhelm OSTWALD so umschrieben und begründet wird: „[Der Techni-ker] denkt in anschaulichen, messbaren und räumlich geordneten Größen, für die er nicht vieleWorte verwendet, sondern Zeichen und Bilder, also wieder Gesehenes, nicht Gesprochenes [...]So tritt das Wort nur nebenbei als Aushilfe auf, und er findet kaum je Anlass, auch nur einenBruchteil der selbstverständlichen Sorgfalt auf dieses zu verwenden, mit der er jeden Schrau-benkopf zeichnet.“ (Zitat nach WELLER 1939, S. 68)

Wer bei der Chemiedozenten-tagung auftritt, will seine Karrierein Deutschland beginnen oder fort-setzen; denn im Publikum der Che-miedozententagung sitzen außerden deutschen Dozenten auch Ver-treter in Deutschland ansässigerChemieunternehmen. Sie ver-schaffen sich einen Überblick überdie fähigsten Nachwuchschemiker;nicht selten werden direkt Kontak-te geknüpft …

GDCh (aus einerPressemitteilung)

1.1 Kommuni-kation unterWissenschaft-lern

„Remonten-Schau“ bezeichnet worden ist, dann wird damit treffend ausgedrückt,worum es geht (frz. remonte: junges, noch nicht zugerittenes oder erst kurz an-gerittenes Pferd). In einer Pressemitteilung der Gesellschaft Deutscher Chemi-ker (GDCh) vom 17.2.2004 wird die Chemiedozententagungals „Leistungsschau“ für Nachwuchschemiker bezeichnet.(Einen Auszug aus der Mitteilung finden Sie im nebenste-henden Kasten.)

Von den uns bekannten Rhetorikbüchern geht eines,Redetechnik: Einführung in die Rhetorik (BIEHLE 1974; nichtmehr lieferbar), näher auf die Erfordernisse und Bedingun-gen des Vortrags in den verschiedenen Berufsgruppen ein.Die Darstellung beginnt bei den Theologen, deren von derKirche über die Jahrhunderte gepflegte Vortragskunst ihrenNiederschlag in der Predigt findet. Sie führt weiter über diePlädoyers der Juristen bis hin zu den Reden der Politikervor Parlamenten und Versammlungen. In dieser Kette sinddie Ingenieure (S. 95) mit freundlichen Worten eingereiht(s. Kasten unten).1)

Naturwissenschaftler bedenkt BIEHLE (1974; S. 88, S. 90) mit kritischerenWorten: „Die Gabe, Forscher und Wissenschaftler zu sein, Bücher zu schreiben,bedeutet noch keineswegs, auch die Fähigkeit des Lehrens und Dozierens zubesitzen. Es ist merkwürdig, dass letzteres einfach vorausgesetzt wird [...]. Invielen Fällen fehlt der Dozentenstimme genügende Lautstärke und Modulations-fähigkeit; denn hierfür ist kaum etwas getan worden. Besonders, wenn diese

❝❞

Fachautoren beklagen, dass die Angehörigender technischen Berufe, gewöhnt an die Sprachevon Formeln, Zeichnungen und Koordinatensyste-men, zum Redenhalten schlechte Voraussetzun-gen mitbrächten [...], was sich aber bei Techni-kern und Ingenieuren, auch diplomierten und dok-torierten Teilnehmern unzähliger Rednerkursenicht bestätigt hat; denn ihre berufseigene Rheto-rik steht unter anderen Aspekten. Die in den latei-

❝❞nischen Worten ingenium und ingeniosus enthal-tenen Eigenschaften: Einfall, Erfindungsgabe,Geist, Kopf, Phantasie, Scharfsinn, natürlicherVerstand, verbunden mit den zum technischenBeruf gehörenden Attributen: Klarheit und Logik,Nüchternheit und Übersichtlichkeit der Darstellung,bieten doch, umgewandelt und geschult, geradegute Grundlagen zum Einsatz für Rednerzwecke.

Herbert BIEHLE

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1 Die Bedeutungdes gesprochenenWorts

1 Michael ALLEY ist Maschinenbauingenieur, zum Zeitpunkt der Neubearbeitung des vorliegen-den Buches ist er Mitglied des Mechanical Engineering Department an der Virginia Tech inBlacksburg, Virginia, USA. Er hält Kurse über “Writing and Speaking” z. B. am Los AlamosNational Laboratory und am Lawrence Livermore National Laboratory, aber auch außerhalb derUSA, und schreibt seine Lehr- und eigenen Vortragserfahrungen für “scientists, engineers,practitioners” nieder.

Voraussetzungen fehlen, sollte der Vortrag wenigstens äußerlich belebt werden[...].“ (Es wird nicht deutlich, was BIEHLE an dieser Stelle unter „äußerlicherBelebung“ versteht; wir meinen, dass z. B. ansprechende Dias nicht als Ent-schuldigung für eine schwunglose Stimme herhalten können.)

Die Ärzte werden von demselben Autor, der jahrelang Redner-Schulung ak-tiv betrieben hatte, mit den Worten (BIEHLE 1974, S. 84) angespornt: „Die beiÄrzten so oft leise Stimmgebung, ein Attribut des Berufes, vom Krankenbettgewöhnt, um Patienten und Angehörige zu beruhigen, wird bei Vorträgen undVorlesungen zum Nachteil.“ BIEHLE beklagt (S. 82) „Obwohl auch der Arzt Ge-legenheit zu rednerischer Entfaltung findet, in Vorträgen und Vorlesungen, alsKongressreferent und Gutachter, geschieht während des medizinischen Studi-ums meist nichts in dieser Hinsicht“ und erinnert zur Ehrenrettung des Berufs-standes daran, dass schon im Altertum hervorragende Redner bei näherer Be-trachtung Ärzte waren: „Als Redner, nicht als Arzt kam ASKLEPIADES im 1. Jahr-hundert v. Chr. nach Rom, wo fremde Ärzte unbeliebt waren, Rhetoren abergebraucht wurden.“

Seit kurzem steht ein Buch in englischer Sprache zur Verfügung, das denZielen nahe kommt, die wir uns mit dem vorliegenden Buch (1. Aufl. 1992)gesetzt hatten. Es ist in einem deutsch-amerikanischen Verlag, Springer-VerlagNew York, erschienen (ALLEY 2003). So zollt es der „Globalisierung“ – die ja inden Naturwissenschaften längst gelebt und vorgelebt wird – Tribut und bringtgleichzeitig, neben der Darlegung moderner Präsentationstechniken, auch einenhistorischen Aspekt mit ins Spiel, indem es auf einige Vorträge eingeht, die nichtzuletzt ihrer Rhetorik wegen in Erinnerung geblieben sind.1)

1.1.5 Das TagungskarusselEin wesentlicher Teil eines wissenschaftlichen Vortrags ist die Diskussion. Aufdiesen Gegenstand werden wir in Abschn. 2.1.2 erneut zu sprechen kommen,wo wir die Diskussionsanmerkung als besondere Form der Stegreifrede vorstel-len und ein kleines „Brevier für Diskutanten“ entwickeln wollen, und in Abschn.4.9, wo es um die Diskussion als Teil eines Vortrags aus der Sicht des Vortragen-den gehen wird.

● Als Hörer erwarten Wissenschaftler, dass sie das Mitgeteilte – das soebenErfahrene – mit dem Vortragenden diskutieren können.

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1.1 Kommuni-kation unterWissenschaft-lern

Als Vortragende(r) mögen Sie zu Recht irritiert sein, wenn am Schluss IhrerAusführungen keine oder nur eine kurze, langweilige Diskussion zustandekommt: „Es gab nach meinem Vortrag keine Opposition und keine schwierigenFragen; aber ich muß gestehen, daß eben dies für mich das Schrecklichste war.Denn wenn man nicht zunächst über die Quantentheorie entsetzt ist, kann mansie doch unmöglich verstanden haben. Wahrscheinlich habe ich so schlecht vor-getragen, daß niemand gemerkt hat, wovon die Rede war.“1) Von einigenPlenarvorträgen abgesehen, werden die Vorträge auf wissenschaftlichen Tagun-gen und Kongressen daher zur Diskussion freigegeben („Diskussionsbeitrag “).

Die Diskussion bietet die Möglichkeit, die Stichhaltigkeit der vorgetragenenErgebnisse und Schlussfolgerungen zu überprüfen. Für die Diskutanten geht esnicht nur darum, ihr Verständnis des Vorgetragenen zu vertiefen. Vielleicht su-chen sie durch den Austausch von Worten mit dem Vortragenden eine noch en-gere persönliche Begegnung, vielleicht benutzen sie die Diskussion ihrerseitsals Mittel der Selbstdarstellung vor dem Publikum – auch das gehört dazu.

● Mehr als alle anderen Wissenschaften sind die Naturwissenschaften „kritik-fähig“.

Die Ergebnisse der Natur- und Ingenieurwissenschaften wie auch der Medizinlassen sich verifizieren oder falsifizieren. Die Diskussion am Ende eines Vor-trags bietet die unmittelbare Gelegenheit, die Verlässlichkeit von Verfahren oderdie Aussagekraft und Reichweite von Befunden auf den Prüfstand zu legen. VieleWissenschaftler suchen den Vortrag bewusst, um ihre Ergebnisse der Kritik vonKollegen auszusetzen. Erst nach dieser Evaluation, wenn niemand mehr ein „Haarin der Suppe“ gefunden hat, bereiten sie ihre nächste Publikation vor. Wo sonstaußer im Wechselgespräch der Diskussion kann man so schnell wissenschaftli-che Erkenntnisse auf ihren Bestand und ihre Tragfähigkeit abklopfen? “Presentingwork at a meeting is an almost obligatory preliminary to submitting a journalarticle or a thesis” (O’CONNOR 1991, S. 150).

Vorträge erfüllen noch andere Funktionen, sowohl für die Vortragenden alsauch für die Zuhörer. Für die Studenten im Praktikum ist der Vortrag im Hörsaalnebenan willkommene Unterbrechung und geistige Anregung. Die Teilnehmereiner Fachtagung freuen sich darauf, alte Bekannte zu treffen und neue Be-kanntschaften zu schließen. Manchmal gewinnt man den Eindruck, dass dieVorträge selbst nicht mehr als Hintergrundrauschen sind: Die eigentliche Wis-senschaft vollzieht sich in den Gesprächen während der Kaffeepausen – nicht

1 Mit dieser mündlich überlieferten Anmerkung bezog sich Niels BOHR auf einen Vortrag, dener auf einer Philosophentagung in Kopenhagen gehalten hatte (zitiert in HEISENBERG 1996, S. 241).– Er, der dänische Atomphysiker und Nobelpreisträger, „Erfinder“ des Baus des Wasserstoff-atoms, war wohl wirklich ein schlechter Redner, wie Zeitzeugen berichten. Brillanz im Denkenund Brillanz im Sprechdenken sind nicht dasselbe.

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1 Die Bedeutungdes gesprochenenWorts

im Hörsaal, sondern auf den Korridoren. Wenn der Vortrag diesen Prozess sti-muliert, hat er schon eine wichtige Funktion erfüllt.

Dass Kongresse, zumal wenn sie auf Hawaii stattfinden, darüber hinaus ihreAttraktionen haben, versteht sich am Rande. So wundert es nicht, dass dieTagungskalender der Fachorgane in einem gesunden wissenschaftlichen Gemein-wesen stets ein reichhaltiges Angebot ausweisen, von dem der einzelne besten-falls einen Bruchteil wahrnehmen kann. Keine örtliche Fachschaft, kein Institut,keine Universitätsklinik kommt ohne eigene Vortragsfolgen aus, die – ergänztdurch Kolloquien der Arbeitskreise – in ihrer Gesamtheit erst eine lebendigeWissenschaft ausmachen. Und kein Wissenschaftler kann es sich leisten, auf dasHerstellen neuer Kontakte – wie sie bei der Wahrnehmung von Vortragsein-ladungen entstehen – gänzlich zu verzichten.

1.2 Vorträge

1.2.1 Merkmale des VortragsIn die Vielzahl und Vielfalt von Vorträgen und Vortragsarten Ordnung zu brin-gen, kann man unter verschiedenen Kriterien versuchen (s. Kap. 2, besondersKasten in Abschn. 2.1.3) – z. B. nach

– Anlass (z. B. Eröffnungsvortrag, Begrüßungsrede),– Umfeld (Plenarvortrag, Seminarvortrag),– Länge (Kurzvortrag, Abendvortrag),– eingesetzten Mitteln/Medien (Diavortrag, Rundfunkvortrag).

Dazu kann man nach Belieben noch unterschiedliche Formen der „Rede“, „An-sprache“ und „Präsentation“ im weitesten Sinne zählen.1) Im Visier dieses Bu-ches liegt die vornehmlich durch (Licht)Bilder (Dias, Transparente, E-Bilder2))unterstützte verbale Darstellung eines wissenschaftlichen Gegenstands (Vortragmit Bildunterstützung, Bild-unterstützter Vortrag). Dabei können neben Licht-bildern noch andere audiovisuelle Hilfsmittel eingesetzt werden, wie:

Tafeln, Pinnwände, Flipcharts, Wandkarten, Schaukästen,CDs, DVDs, Filme, Videoaufzeichnungen,Modelle, Demonstrationsobjekte, Personen.

In den naturwissenschaftlich-technischen und medizinischen Disziplinen spieltder etwa 15 Minuten Sprechzeit dauernde Kurzvortrag (Diskussionsbeitrag) aufeiner Tagung eine herausragende Rolle. Ihm gilt deshalb unsere größte Auf-

1 In seinem inzwischen vergriffenen Handbuch der Gesprächsführung nennt AMMELBURG (1988)70 verschiedene Typen der Rede.2 Wir werden im Folgenden elektronische Bilder, die mit Computerunterstützung erzeugt sind(und die beispielsweise mit Hilfe eines Beamers auf die Leinwand projiziert werden), in Anleh-nung an Begriffe wie E-Mail (E-Commerce, E-Banking, E-Government usw., auch E-Journal,E-Book) E-Bilder nennen.

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1.2 Vorträgemerksamkeit. Im Kurzvortrag soll ein eng begrenztes Ergebnis eines Fachge-biets vorgestellt werden. Das Thema wird durch den Veranstalter der Tagungeingeschränkt, und Dauer und Form der Darstellung sind durch das Veranstal-tungsprogramm vorgegeben.

Nahe verwandt mit ihm ist der Einzelvortrag (auf einer Tagung auch Haupt-vortrag), der manchmal als „Normalvortrag“ verstanden wird und sich vor al-lem durch seine größere zeitliche Länge vom vorigen unterscheidet. Er dauertbis zu 50 Minuten, gelegentlich – bei einem bedeutenden Ereignis – auch län-ger. Im typischen Fall kommt der Vortragende auf Einladung angereist, um überein Thema aus seinem Fachgebiet ausführlich zu berichten. Dem Vortragendenwerden meist keine einschränkenden Auflagen erteilt, so dass er sich frei entfal-ten kann. Die Wahl des Themas sowie die Art der Darstellung und der verwen-deten Hilfsmittel sind seine/ihre Sache; kleine Demonstrationen oder Experi-mente können eingesetzt werden, um einen Gegenstand zu erläutern.

Wie angedeutet, lassen sich Vorträge nach der Art der eingesetzten Mediencharakterisieren. Die älteste Form ist die Rede, in der allein die Stimme als Me-dium fungiert, technische Hilfsmittel also nicht zum Zuge kommen. Sie ist „an-tik“ in dem Sinne, dass sie die als Antike bezeichnete Epoche beherrschte. Anti-quiert ist sie deshalb nicht. Es gibt genügend Anlässe, bei denen das gesproche-ne Wort den Zweck erfüllt, da bedarf es keiner weiteren Umstände (außer allen-falls der Bereitstellung eines Mikrofons und eines Lautsprechers).

Bei den Bild-unterstützten Vorträgen bilden die mit unbewegten Bildern –die als Transparente, Dias oder E-Bilder projiziert werden – die wichtigste Ka-tegorie. Ihrer Natur nach sind sie audiovisuell, weil Ohr und Auge „angespro-chen“ werden (lat. audire, hören; videre, sehen). Da der (natur)wissenschaftlicheVortrag selten gänzlich auf die Visualisierung bestimmter Inhalte verzichtet,möchte man diese Form heute in der stm-Szene „klassisch“ nennen.

Daneben kann man die Multimedia-Schau (Multivision) stellen (MARKS

19881)). Es handelt sich dabei um eine Vortragsform, bei der Medien – oft meh-rere – eingesetzt werden mit dem Ziel, auch bewegte Bilder (Animationen)vorführen zu können, vielleicht in Form von Filmen oder kurzen Videoclips.Statt von Vortrag spricht man dann manchmal von Präsentation. Aber solcheUnterscheidungen sind eher künstlich, lassen sich heute doch mit Computer-Hilfe jederzeit sowohl ruhende als auch bewegte Bilder einbringen und mit derRede verbinden, ohne dass sich die Zuhörer-Zuschauer eines Medienwechsels –sofern überhaupt einer stattgefunden hat – bewusst werden müssten.

1 Das Buch muss heute als veraltet gelten, eine neuere Auflage steht nicht zur Verfügung. – Esgibt Firmen, die sich gezielt mit Herstellung und Verkauf der dafür benötigten Geräte (Beamerusw.) und der Anwender-Beratung befassen, wie die MultiVision GmbH in Düsseldorf (www.multivision.de).

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1 Die Bedeutungdes gesprochenenWorts

Techniker im industriellen Bereich finden an der Ton-Bild-Schau (Tonbild-schau) Gefallen, da sie damit in die Funktion und Bedienung neuer Geräte undVerfahren wirkungsvoll einführen können. Firmen nutzen die Möglichkeit zurMitarbeiterschulung, Kundenberatung oder Präsentation auf Fachmessen. Eshandelt sich dabei um eine enge Verknüpfung von Ton und Bild (früher aufTonbandkassetten und auf Dias) in einem fixierten Ablaufplan, um einenprogrammierten Lichtbildvortrag. Das gesprochene Wort tritt in seiner Bedeu-tung zurück und wird zur Erklärung der Bilder, die vielleicht noch durch Musikuntermalt wird. Das ist aber nur am Rande unser Thema, wir halten es in ersterLinie mit dem „guten alten“ Bild-unterstützten Vortrag, der in der eigentlichwissenschaftlichen Kommunikation immer noch die Szene beherrscht.

Man mag zu Recht hier wenigstens die Erwähnung einer weiteren Form desVortrags einfordern, die gerade für die Naturwissenschaften überaus charakteri-stisch ist, die freilich mehr in der Lehre als im üblichen Vortragswesen ihreHeimstatt hat. Wir denken an die Experimentalvorlesung und verbinden damitgerne Erinnerungen an Professoren, die es vor Jahr und Tag verstanden, für unsStudenten die Natur und ihre Gesetze erlebbar zu machen, uns zu faszinierenund zu verblüffen. Manche dieser Experimente und ihre „Botschaften“ sind unsnoch heute, vierzig und mehr Jahre später, in lebhafter Erinnerung. Wir könnenund wollen auf diesen Gegenstand hier nicht näher eingehen und begnügen unsmit zwei Hinweisen. Es war Michael FARADAY, der an der Royal Institution ofGreat Britain in London Maßstäbe auf diesem Gebiet setzte, zuletzt (1860/61)mit seinen “Lectures on the chemical history of a candle”.1) Die Experimen-talvorlesung – und das „Praktikum“, in dem die Studenten unter Anleitung selbstexperimentieren – zu institutionalisieren, nämlich als unabdingbare Bestandtei-le der Chemikerausbildung, blieb Justus von LIEBIG vorbehalten, wie gerade zumZeitpunkt dieser Niederschrift ganz gegenwärtig ist.2)

In unserem Großwörterbuch Englisch (Duden/Oxford) kommt das Wort „Ex-perimentalvorlesung“ nicht vor. Im Englischen entspricht dem deutschen Be-griff z. B. bei ALLEY die “demonstration lecture”, mit einem erweiterten Be-griffsinhalt.3) “Demonstrations not only allow the audience to see the work, butalso can allow the audience to hear, touch, smell, and even taste the work” (ALLEY

2003, S. 5). Hier ist vor allem an den Einsatz von Modellen und Geräten ge-

1 Der große Naturforscher hatte seine wissenschaftliche Laufbahn als Labordiener und Vor-lesungsassistent (von Humphry DAVY) begonnen. Seine oben genannten Vorlesungen sind inBuchform erschienen. Dem Heidelberger Chemiedidaktiker Peter BUCK ist die Herausgabe ei-ner deutschen Fassung zu danken (FARADAY: Naturgeschichte einer Kerze 1979), die noch im-mer lieferbar ist (ISBN 3-88120-010-X).2 Im „Liebig-Jahr“ 2003 gedachten die deutschen Chemiker und ihre Freunde in aller Welt der200. Wiederkehr seines Geburtstages.3 Bei JUNG (1994) fanden wir den demonstrativen Vortrag, wobei in den Begriff auch Lichtbil-dervorträge eingeschlossen wurden.