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KongreB der Italienischen oto-rhirm-laryngolog. Gesellschaft. 113 geh6rt und die V~unde sich geschlossen, der implantierte Knorpel sal3, bis auf etwa ein resorbiertes Drittel, an seiner Stelle. M. brachte, urn die Form der Muschel welter zu verbessern, noch ztvei neue Knorpel- stfickchen ein, das eine in den oberen Abschnitt fiber das bier schon vorhandene, das andere in den Unteren _&bschnitt. Die Ohx~nuschel wurde zwischen zwei Lagen yon Modellierwachs bandagiert. Als Erfolg ergab sich, dal~ die Ohrmuschel zwar plump war, in der H6he um ein Drittel, in der ]3reite um ein )~chtel verktirzt, mit fehlender Helix und ausgefiillter und verdickter Fossa scaphoidea, abet sie stand aufrecht und entsprach doch ungef~hr in der Form. Ein besseres Resultat hgtte vermutlich dutch Einlegen eines einzigen grol~en, diinnen Knorpelstiickes in den oberen Abschnitt erreicht werden k6nnen. JedenfMls glaubt M. die M6glichkeit und Zweekm~Bigkeit der Knorpel- implantation zum Ersatz (lurch Eite~ung zel~t6rten Ohrmuschel- knorpets (oder bei angeborenen OhrmuscheldeformJ~ten) nachgewiesen zu haben. 21. Reik {Baltimore): Der Wert der Nasenrachen-Chi- rurgie bei der Behandlung der chronischen exsudativen Otitis media. Vortr. spricht sich nach seinen Erfahrungen mit Entschiedenheit dahin aus, dab in F~llen yon unkompliziertem chro, nischem exsudativem l~Iittelohrkatarrh, der mit pathologisciten Zu- stgnden in Nase, Nasenrachenraum oder Rachen in gtiologischer Verbindung steht, dutch operative Beseitigung dieser Zust~nde dem Fortschreiten der Ohrerkrankung und damit der weiteren progressiven Zunahme der SchwerhSrigkeit fast sicher Einhalt getan werden kann. Mitunter tritt, sogar eine H6rverbesserung ein, doch li4t~t sich vorher hie bestimmen, ob und in welchem Grade dieses geschehen Wird. Unbedingtes Erfordernis fiir einen guten Erfolg der Nasenraehen- behandlung ist, dab die vorhandenen Abnormit~ten griindlichst be- seitigt werden; auf der anderen Seite aber dabei keine anatomische oder physiologisehe Sch~digung der Nachba.rtei]e stattfindet. B lau. IV. 16. KongreB der Italienischen oto-rhino-laryngologischen Oesellschaft ztt Rom am 11.--13. November 1913. ¥orsitzender: Dr. Ferruccio Pufelli (Venedig). Schriftftihrer: Prof. Federico Brunetti (Venedig). Die feierliche Er5ffnung land in den Rgumen der otiatrischen Klinik und Poliklinik start. Nach einer Darstellung~der moralischen Bilanz der Gesellschaft w~hrend des vorigen Jahres und einer (~edenk- rede fiir die verstorbenen Mitglieder Prof. Egidi und Fasano hielt der Vorsitzende einen mit Beifall aufgenommenen Vortrag fiber das erweiterte .&rbeitsprogramm unserer Spezialiigt. Derselben muB ein Fortschritt in zwei Richtungen zugestanden werden, indem einerseits die Ophthalmologie, die bereits viele Berfihrungspunkte mit dem Ohr, der Na~e und deren l~ebenh6hlen besitzt, andererseits die volls~gndige Chirurgie des Halses und des @esichtes yon den Rhino-Laryngologen in Anspruch genommen wird. Die im Ausland yon den dortigen Kollegen bereits gemachten Fortschritte werden besprochen, und die Jugend wird aufgefordert, eine gute chirurgische 2kusbildung anzustreben, um auf dieser Bahn resolut vorwgrtsschreiten zu k6nnen, gum Schlul~ werden die anwesenden Kollegen bewillkommnet, und der KongreB wird fiir er6ffnet erkl~rt. Hierauf wird in Gegenwart der l~egierungs- und der Gemeinde- behSrden und der akademischen Korporation die Bronzebiiste enthifllt, welche hx den Rgumen der Klinik auf Initiative der Gesellschaft zum ~edgchtnis des Griinders der Italienischen otologischen Gesellschaft; Archiv f, Ohrenheiikunde. Bc]. 94. Oto|og. Btmdsehau. 8

IV. 16. Kongreß der Italienischen oto-rhino-laryngologischen Gesellschaft zu Rom am 11.–13. November 1913

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Page 1: IV. 16. Kongreß der Italienischen oto-rhino-laryngologischen Gesellschaft zu Rom am 11.–13. November 1913

KongreB der Italienischen oto-rhirm-laryngolog. Gesellschaft. 113

geh6rt und die V~unde sich geschlossen, der imp lan t i e r t e Knorpel sal3, bis auf etwa ein resorbiertes Drit tel , an seiner Stelle. M. brachte, urn die Form der Muschel welter zu verbessern, noch ztvei neue Knorpel- stfickchen ein, das eine in den oberen Abschni t t fiber das bier schon vorhandene, das andere in den Unteren _&bschnitt. Die Ohx~nuschel wurde zwischen zwei Lagen yon Modellierwachs bandagiert. Als Erfolg ergab sich, dal~ die Ohrmuschel zwar plump war, in der H6he um ein Drittel, in der ]3reite um ein )~chtel verktirzt, mi t fehlender Hel ix und ausgefiillter und verdickter Fossa scaphoidea, abet sie stand aufrecht und entsprach doch ungef~hr in der Form. Ein besseres Resul tat hgtte vermutl ich dutch Einlegen eines einzigen grol~en, diinnen Knorpelstiickes in den oberen Abschnit t erreicht werden k6nnen. JedenfMls glaubt M. die M6glichkeit und Zweekm~Bigkeit der Knorpel- implantat ion zum Ersatz (lurch E i te~ung zel~t6rten Ohrmuschel- knorpets (oder bei angeborenen OhrmuscheldeformJ~ten) nachgewiesen zu haben.

21. R e i k {Baltimore): D e r W e r t d e r N a s e n r a c h e n - C h i - r u r g i e b e i d e r B e h a n d l u n g de r c h r o n i s c h e n e x s u d a t i v e n O t i t i s m e d i a . Vortr. spricht sich nach seinen Erfahrungen mi t Entschiedenheit dahin aus, dab in F~llen yon unkompliziertem chro, nischem exsudat ivem l~Iittelohrkatarrh, der mi t pathologisciten Zu- stgnden in Nase, Nasenrachenraum oder Rachen in gtiologischer Verbindung steht, dutch operative Beseitigung dieser Zust~nde dem Fortschrei ten der Ohrerkrankung und damit der weiteren progressiven Zunahme der SchwerhSrigkeit fast sicher Einhalt getan werden kann. Mitunter tritt, sogar eine H6rverbesserung ein, doch li4t~t sich vorher hie bestimmen, ob und in welchem Grade dieses geschehen Wird. Unbedingtes Erfordernis fiir einen guten Erfolg der Nasenraehen- behandlung ist, dab die vorhandenen Abnormit~ten griindlichst be- seitigt werden; auf der anderen Seite aber dabei keine anatomische oder physiologisehe Sch~digung der Nachba.rtei]e stat tf indet . B lau .

IV. 16. KongreB der Italienischen oto-rhino-laryngologischen Oesellschaft ztt Rom am 11.--13. November 1913.

¥orsitzender: Dr. F e r r u c c i o P u f e l l i (Venedig). Schriftftihrer: Prof. F e d e r i c o B r u n e t t i (Venedig).

Die feierliche Er5ffnung land in den Rgumen der otiatr ischen Klinik und Poliklinik start. Nach einer Darstellung~der moralischen Bilanz der Gesellschaft w~hrend des vorigen Jahres und einer (~edenk- rede fiir die verstorbenen Mitglieder Prof. E g i d i und F a s a n o hiel t der Vorsitzende einen mi t Beifall aufgenommenen Vortrag fiber das erweiterte .&rbeitsprogramm unserer Spezialiigt. Derselben muB ein For tschr i t t in zwei Richtungen zugestanden werden, indem einerseits die Ophthalmologie, die bereits viele Berfihrungspunkte mi t dem Ohr, der Na~e und deren l~ebenh6hlen besitzt, andererseits die volls~gndige Chirurgie des Halses und des @esichtes yon den Rhino-Laryngologen in Anspruch genommen wird. Die im Ausland yon den dortigen Kollegen bereits gemachten Fortschri t te werden besprochen, und die Jugend wird aufgefordert, eine gute chirurgische 2kusbildung anzustreben, um auf dieser Bahn resolut vorwgrtsschreiten zu k6nnen, gum Schlul~ werden die anwesenden Kollegen bewillkommnet, und der KongreB wird fiir er6ffnet erkl~rt.

Hierauf wird in Gegenwart der l~egierungs- und der Gemeinde- behSrden und der akademischen Korporat ion die Bronzebiiste enthifllt, welche hx den Rgumen der Klinik auf Ini t ia t ive der Gesellschaft zum ~edgchtnis des Griinders der Italienischen otologischen Gesellschaft;

Archiv f, Ohrenheiikunde. Bc]. 94. Oto|og. Btmdsehau. 8

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114 KongreB der I tal ienischen oto-rhino-laryngolog. Gesellschaft.

E m i l i o de R o s s i , errichtet worden ist. Die Enthill lung wurde yon einer Ansprache des Vorsitzenden begteitet. F e r r e r i , ein Schiller und der Nachfolger de R o s s i s , las dann eine Gedenkrede zum IJobe des Meisters. Es sprachen weiter: der Rektor der Universit~t, auch als Vertreter S . E . des Ministers fiir 5ffentlichen Unterricht, und die Professore~ M a s s e i , G r a z z i , T o d a r o und P o l i , worauf die Arbei ten des Kongresses ihren Anfang nahmen.

S i t z u n g y o r e 11. N o v e m b e r . 1. N i e d d u u n d P i n a r o l i : E n t s t e h u n g u n d B e d e u t u n g d e s

N y s t a g m u s . Das Referat wird im Druck an die Mitglieder verteilt . 2. B o r g h e g g i ~ n i (Livorno): B e t r a c h t u n g e n f iber d e n

v e s t i b u l a r e n N y s t a g m u s m i t s p e z i e l l e r B e r f i c k s i c h t i g u n g d e r m i t I t i l f e d e s N y s t a g m o g r a p h e n e r h ~ l t e n e n R e s u l t a t e . Vortr. belmndelt im allgemeinen die mi t Hilfe des Nystagmographen yon B u y s erhattenen Resultate und legt eine lange Reihe yon sehr instruktiven graphischen Zeichmmgen des prim~ren, des Rotations-, des verkehrten und des Nachnystagmus vor, die von gesunden und kranken Individuen gewonnen wllrden. ~Iit Benfitzung eines speziellen Drehstuhls in Verbindung mi t dem Appara t yon t I e y n i n x mi t einer Teitung yon 180 hat, B. aul~erdem an gesunden und an mi t verschiedenen Ohrenkrankheiten be l~f te ten Personen die Dichtigkeit des Nystagmus, d. i. die Zahl der Bulbusexkursionen mi t Beziehung auf den Rotations- winkel un~ersueht. SchlieBlich entwickelt B. einige pers6nliche An- sichten fiber die Genese der Anisokorie bei habyrinthaffekt ionen und bespricht die Modalit~ten ihrer Erscheinung als beglei~endes Phgnomen wghrend der Erzeugung des experimentellen Nystagmus.

8. L a s a g n a (Parma): D e r g a l v a n i s c h e S c h w i n d e l . (Ex- perimenteUe und klinische Untersuchungen.) Aus zahlreichen und genauen klinischen und experimentellen Untersuchungen schlieBt L., daf~ kliniseh die galvanische Reakt ion einen diagnostischen Weft ffir die LAsionen der halbkreisfSrmigen Kangle besitzt. Das Vorhandensein yon Schwindel bei Tieren, denen die Labyrinthe entfernt worden sind, beweist, daf~ der elektrische Strom nicht bloft auf das Ohr, sondern ~uch ~uf die nervSsen Zentren 'einwirkt.

4. Gr~denigo , (Tur in) . " D i e B e s t i m m u n g de~ B e s c h a f f e n - h e i r d e r T S n e e i n e r T a s c h e n u h r m i t R i l c k s i c h t a u f d i e A k u m e t r i e . @r. erklgrt und demonstr ier t eine yon ihm erdachte Methode zur Best immung der Bescl~ffenhei t der UhrtSne mi t tI i lfe yon Resonanztuben mi t beweglichem Pumpenkolben oder Pumpen- stock, wie sie v*on R o u s s e l o t u n d yon G u t z m a n n vorgeschlagen und yon S t e f a n i n i modifiziert worden sind.

5. N i e d d u ( F l o r e n z ) : P r o f e s s i o n e l l e a k u m e t r i s c h e S k a l e n . N. te i l t das Resul tat der Versuehe des Dr. C h i a b r e r a zur Best immung der Perzeptionsdistanz nfilitgrischer Befehle in Flfister-, Konversations- nnd Kommandospr~che unter verschiedenen Verh~ltnissen des Dienstes und der Umgebung mit . Aus diesem Studium resuttieren interessante Schlul~folgerungen fiber den EinfluJ~ des Windes, der Gergusche, der Temperatur und der Feucht igkei t der A tmosphe re auf die t tSrweite des Wortes, welche die tIerstellung tier ersten professionellen ~ku- metrischen Skalen gestatteten.

6. P u t e l t i (Venedig): A u f das a k u s t i s c h e L a b y r i n t h b e s e h r g n k t e p r o f e s s i o n e l l e O t i t i s i n t e r n a b e i E i s e n - b a h n e r n . P. ha?G bet Eisenbahnern, speziell bei dem Stations- und dem f~hrenden Personal im Alter zwisehen 40 und 50 Jahren eine bedeutende t terabsetzung des Gehgrs filr Fliisterstimme beobachtet, welches yon den vorschriftsmgf~igen 4 Metern auf Bruchteile eines Meters herunter- geht, wghren¢l die Konversationsstimme noch auf viele Meter Distanz gut perzipiert wird. Der Schwabach ist verkiirzt, der Rinne positiv.

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KongreB der Italienischen oto-rhino-larFngolog. Gesellschaft. 115

Die Luftperzeption fiir tiefe Stimmgabeln ist normal; jene fiir hohe Stimmgabeln (c 4 und "c ") verkfirzt. P. h~lt daffir, dab die Wirkung tier ul t raakuten TSne (Pfeifen, Entweichen des Dampfes: u. dgl.) auf da~ GehSr dutch .~ahre und Jahre friihzeitig die akustische Sensi- bilit~t erschSpft uncl eine vorzeitige senile Involut ion des akustischen Labyrinths hervorruft , d i e mi t der Abnahme der Perzeption fiir l~lfistersprache und hohe Stimmgabeln ihren Pinfang fiimmt.

7. B a l l a (Florenz): Die A l t e r ' ~ t i o n e n des G e h S r s b e i K a n o n i e r e n . • B. besch~ftigt sich mi t den funktionellen HSrsch~di- gu~igen, welche bei Artilleristen gefunden werden, indem dr den Mechanismus ihr~r Ents tehung untersucht und ps~ssende prophy- l~ktische MaBregeln anempfiehlt.

8. P o ] i (Genua): S p ~ t e r e A u s g ~ n g e b e i w e g e n c h r o n i s c h e r ) i i t t e l o h r e i t e r u n g O P e r i e r t e n . P. glaubt ", die Aufmerksamkeit der Kollegen auf" zwei yon ihm beobachtete F~lle lenken zu sollen, welche Pat ienten belreffen, die~ nachdem sie infolge eines radikalen Eingriffs yon einer chronischen eitrigen Mitielohrent~iindung vo l l - st~ndig geheilt worden waren,~den Symp~omen einer Basilarmeningitis unterlagen. In beiden F~llen hat te d i e Heilung seit vielen Jahren dat ier t und warCn den cerebralen Symptomen intermittiereffde An- f~lle yon Kopfschmerz vorangeg&ngen. In einem der F~lle konnte irgendein kontinuierlicher Zusammenh~ng zwischen der friiheren Ohrenkrankheit und der meningealen Komplikation bei der Obduktion ausges~hlossen werden.

9. Cal~mida~(Mai land) : I n f e k t i o n d e r e p [ t y m p a n i s c h e n C e l l u l a e s q u a m o s a e . Bei einem Material yon 101g a m Warzen- ~ortsatz ausgefiihrten Operationen konnte C. nut 8 F~lle yon "Eiterung der oberen Schtlppenzellen zusammenbringen. In "zwei F~llen hat C. den Eingriff auf die vereiterten epitympanischen Zellen besclir~nkt; an zwei anderen ha t er auch die Mastoidoperation ausgeffihrt und dabei das Ant rum und die periantralen Zetlen hyper~misch kon- gestioniert, abet ohne eine Spur yon Ei ter gefunden. In allen anderen F~llen waren auBer den Schuppenzellen auch das Ant rum und die Warzenbeinzellen yon dem eitrigen ProzeB affiziert. C. schlieB~ daraus, dab es ra tsam und verniinftig sei, methodisch, wenn auch nut auf explorat ivem Wege, auch das Ant rum zu e~Sffnen, um ein sicheres Urteil fiber eine eventuell bestehende Notwendigkeit eines dusgiebigeren Eingriffes ar~ ~Varzenfortsatz zu g~winnen.

10. T o r r e t t a (G~nua): B e i t r a g z u m S t u d i u m dee T u b e r - k u l o s e des ~ u B e r e n O h r e s : Nach' Pri ifung der verschiedenen Formen, unter denen die Tuberkulose des '~u[~eren Ohres sich mani- festiert (Lupus, Infi l trat , Perichondritis, Tuberkulom und Misch- formen), schi lder t T. die Beh~ndlungsmethode, die er in zwei F~llen yon tuberkulSsem, ausschlieBlich auf die B~sis des Lobulus beschr~nk- tern Inffl trat mi t Erfolg angewandt hat, und die auf der Punkt ion des Infil~ra~s rnit dem Galvanokauter beruht. Es folgen die betreffenden tectmischen Details. Nach einigen galvanokaustischen Sitzungen Ausgang i n Heilung.

11. C a l a m i d a (]~Iailand): 0 t o g e n e Z e r e b r a l a b s z e s s e . C. beleuchtet 10 yon ibm beobachtete F~lle yon otogenen Cerebral- ~bs'zessen u n d erSrtert d ie klinischen, pathologisch-anatomischen u~d the~apeutischen Eigentii~fiichkeiten, die yon diesen Kranken dargeboten 'werden. Von 8 operierten F~llen wurde nut einer definitiv geheilt, w~hrend ein zweiter noch in Beob~chtung ist.

12: F e r r e r i (Rom): ~ b e r d ie E r h a l t u n g de r K e t t e b e i de r R ~ d i k a l b e h a n d l u n g d e r O h r e i t e . r u n g e n . F. glaubt nicht, dal~ die Konservierung de~ GehSrknSchelchenkette bei der radikalen Beh~ndlung der eitrigen O~titiden rats~m set, da di e K~Schelehen immer krank sind und andererseits die akustischen R e s u l ~ e b e i

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116 Kongrel~ der Italienischen oto-rhino-larFngolog. @esellschaf~.

ihrer Erlmltung nicht besser als bei ihrer Entfernung sind. F. be- ansprucht ffir sich die Priori t~t des Vorschlages, das Ostium tubae nach ausgeftihrter Radikaloperation mi t der galvanischen Schlinge zum Verschlul3 zu bringen, um Wiedererscheinen der eitrigen Sekretion zu verhinderm

13. T o r r i n i (Florenz): E r s t e r e i g e n e r B e i t r a g t i be r d ie B e h a n d l u n g e i n i g e r F ~ l l e y o n T a u b h e i t m i t H i l f e d e r e l e k t r o p h o n i s c h e n M a s s a g e . Aus den Resul ta ten bei einigen eigenen F~llen glaubt T. sctfliet3en zu kSnnen, dal~ die elektrophonische Massage ein nfitzliches Unterstfi tzungsmittel ffir die bis je tz t zur Bek~mpfung der Taubheit gebrauchten Behandlungsmethoden bildet, gleichviel, ob die Taubhei t von L~sionen des Mittelohrs oder yon funk- tionellen Alterat ionen des Akustikus abh~ngt. Diese Methode scheint auch einigen Nutzen gegen die Ohrger~usche zu bringen.

14. C a n e s t r o (Genua): D i e l o k a l e W i r k u n g des C h i n i n u m m u r i a t i c u m in t ier O h r e n h e i l k u n d e . C. ha t alas salzsaure Chinin rein oder in verschiedenem Verh~ltnis mi t Acidum boricum gemischt in Pulverform zur Anwendung gebracht: 1. bei chronischen eitrigen :~Iittelohrentziindungen mi t Perforation des Trommetfells und Bildung yon Granulationen und Polypen, 2. bei postoperativen Wunden mi t rapidem Verlauf nach ErSffnung des Warzenfortsatzes in akuten F~llen, 3. bei Eiterungen, die nach tier Radikaloperation zurfick- geblieben sind. Bei allen diesen Zust~nden hat C. eine prompte Zer- st6rung der Granulationen mi t Abnahme oder AufhSren der ei t r igenAb- sonderung und eine rasche FSrdergng des Vernarbungsprozesses erreichf.

15 G r a d e n i g o {Turin): U b e r d i e i n t e r n a t i o n a l e U n t e r - s u c h u n g de r O z a e n a . Gr. berichtet fiber die Untersuchungen, welche gegenw~rtig yon H o f e r und K o f l e r mi t Bezug auf den Kokko- bazittus yon P e t e z gemacht, und fiber die Versuche einer Belmndiung mi t t t i lfe der Autovakzination, die yon denselben Autoren ausgeftihrt worden sind, und fordert die it~lienischen Kollegen auf, diese Nach- forschungen zu wiederholen und fortzuftihren.

16. k l a g n a (Palermo): B e i t r a g z u r ~ t i o l o g i e u n d S t r u k - t u r d e s t C h i n o s k l e r o m . 3~. preist die Methode der Mitocondren ( R e g a u d ) , um die F r i t s c h s c h e n Bazillen in Schnit ten yon sklero- mat6sem Gewebe zur Evidenz zu bringen. Diese ~Iethode is t immer gelungen, auch wenn die anderen Mefhoden fehlgeschlagen haben. Was die (~enese der M i k u l i c z s c h e n Zellen betrifft , so glaubt A., im Gegensatz zu S c h r i d d e , dab dieselben nicht konstant aus einer Degeneration der Plasmazellen hervorgehen, sondern auch von Alte- rat ionen der Bindegewebselemente, speziell in der makrophagischen Phase, hers tammen k6nnen.

17. C a n e s t r o (Genua): ~ b e r d i e s u b m u k 6 s e R e s e k t i o n des N a s e n s e p t u m . Ausgehend yon dem Standpunkt, dab bei dieser Operation die Risse der SeptumschleiInhaut oft yon einer schlechten LoslSsung derselben nach oben und besonders naeh unten abl~ngen, ha t C. durch die F i rma P f a u einen Elevator konstruieren lassen, welcher im Gegensatz zu den gew6hnlichen Elevatoren nicht in antero- laosteriox~r Richtung, sondern pr~zis yon oben nach unten und um- gekehr t wirkt .

18. C e r o n i (Fa~nza) : M o d i f i k a t i o n e n z u r T e c h n i k d e r s u b m u k 6 s e n S e p t u m r e s e k t i o n . C. setzt auf das genaueste einige yon ibm erdachte Modifikationen zur Erleiehterung der Operation yon K i l l i a n auseinander und berichtet fiber einige gute Resultate, die bei der praktischen Ausftihrung derselben erhalten worden sind.

S i t z u n g y o r e 12. N o v e m b e r . 19. F e r r e r i (Rom): D a c r y o c y s t o r h i n o s t o m i a i n t e r n a o d e r

e x t e r n a . F. l~Bt die versehiedenen vorgeschlagenen Methoden zur

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KongreB der Italienischen oto-rhino-laryngolog. Gesellschaft. 117

t terstel lung einer 0ffnung im Tr~nensack auf nasalem Wege eine kritische Revue passieren und setzt die Griinde auseinander, die ihn veranlassen, eine In tervent ion auf ~uBerem Wege, sei es nach cler Methode yon T o t i oder mi t der yon C i r i n c i o n e modifizierten Methode vorzuziehen.

20. M a s e t t i ( S i e n a ) ' D e r u n t e r e N a s e n g a n g a ls / k n g r i f f s - w e g ff i r d ie H y p o p h y s e .

21. G r a d e n i g o (Turin): D ie e x p e r i m e n t e l l e P h o n e t i k u n d d ie i t a l i e n i s c h e S p r a c h e .

22. M a n c i o l i (Rom): D ie R e s p i r a t i o n b e i m G e s a n g . 23. B a g l i o n i und B i l a n c i o n i (Rom): U n t e r s u c h u n g e n

f i b e r d i e v e r s c h i e d e n e n S e n s i b i l i t ~ t e n d e r L a r y n x s c h l e i m - h a u t . Die Autoren l~ben vor allem die taktile Sensibflit~t des I ~ r y n x untersucht, wobei sie sich der punktfSrmigen Reizungen nach F r e y bedienten, indem ein mehr oder weniger steifes, an dem ~ul~eren Ende eines metallischen, entsprechend gekrfimmten Stieles befest~gtes H ~ r unter Ffihrung des Laryngoskops dutch die Fauces un4 das Vestibulum bis zur Glottis eingeffihrt wurde. •us den Untersuchungen kann mi t einer gewissen Wahrscheinlicbkeit geschlosSen werden, da~ die Larynx- mukosa keine takti len Punkte besitzt, wetche jenen der Zunge, der Lippen und de~ Finger gleichzustellen w~ren, und die uns in den Stand setzen, die Form und die Konsistenz der ~uBeren drfickenden Gegen- st~nde zu beurteilen. Die Larynxschleimhaut scheint bingegen Schmerz- punkte zu besitzen, cteren Erregbarkeitsschwelle vielleicht viel niedriger ist, dutch welche schon bei leichtem Druck starke Sensationen yon Schmerz und Bel'astigung ausgelSst werden, an die sich gebieterisehe Abwehrbewegungen anschlieBen (Konstriktion der Glottis oder t tus ten, je nach der reflexogenen Zone). Damit wfirde die Hypothese yon B e a u n i s ihre Best~tigung finden, dab ffir die Regulierung der St imm- bandbewegungen die taktile Sensibilit~t der Larynxschleimhaut nnr eine geringe oder gar keine Bedeutung besitzt.

2~t. M a s s e i (Neapel): E i n s c h w e r e r Z u f a l l be~ d e r L a r y n x - i n t u b a t i o n . Ein ibm vorgekommener Zufall (Hineinfallen des Mandrins in den Bronchiatbaum infolge Abbrechens des 2~pparates w~hrend der Intubat ion) gibt M. AnlaD, in allgemeinen S~tzen fiber FremdkSrper im Laryngo-Tracheo-Bronchialbaum zu sprechen. Bericht fiber viele persSnliche F~lle und ErSrterung der Indikat ionen ffir ein eingreifendes oder exspektat ives Verfahren, die unser Verhalten in solchen F~llen regulieren sollen, und zum SchluB Besprechung der Verantwortlichkeit im gegebenen Falle yore gerichts~rztlichen Stand- punkt.

25. A l a g n a (Palermo): (~ber d i e z i r k u l ~ r e R e s e k t i o n t ie r T r a c h e a . ik. berichtet fiber einige an Hunden ausgeffihrte Versuche, aus denen hervorgeht, da~ die Naht dutch die ganze Dicke der beiden durchschnit tenen Trachealstfimpfe keine bedeutendere Stenose des Tracheallumens zur Folge hat, wofern dafiir Sorge getragen wird, dab die St'mnpfe vollkommen einander adapt ier t werden.

26. T o r r e t t a (Genua): B e i t r a g zu r B e h a n d l u n g de r H y p e r - ~ s t h e s i e im G e b i e t e des i n n e r e n Z w e i g e s d e s N e r v u s t a r F n g e u s s u p e r i o r . Nacheiner kurzen und vollst~ndigen Geschichte tier veI~chiedenen Behandlungsmethoden der Hyperalgie des Larynx. besonders in bezug auf die DFsphagie der TuberkulSsen, berichtet T. fiber die von ibm in 5 F~llen (.~ einseitig und 2 doppelseitig) ausgeffihrte ]~Iethode der regionalen Alkoholinjektion, sowie fiber die in einem F~lle yon ibm nach einer eigenen Methode vorgenommene einseitige Resektion des inneren Zweiges des Laryngeus superior. Er bespricht sodann die Wirkungen, welche eine solche Resektion auf die Sensi- bilit~t des Larynx an der operierten und an tier nichtoperierten Seite ~usfibt, und unterwirft die verschiedenen Theorien, welche zur Er-

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kl~rung der Wiederherstellung der Schmerzempfindlichkeit naeh den genannten Operationen herangezogen werden, einer eingehenden Priifung. Bei dieser Gelegenheit, er6rtert Redner die versehiedenen Anastolnosen mi t der anderen Seite, mit dem Reeurrens, mi t dem Vagusstamm und mi t dem S)~npathieus und stel l t zum Sehlufi die Indi l~ t ionen flit die regionalen Injektionen, f fir die Resektion und ffir die Sympathicotomie nach J a b o u t a t test.

27. B r u n e t t i (Venedig): D ie t t o f f m a n n s c h e M e t h o d e u n d d i e R e s e k t i o n des R a m u s i n t e r n u s des N e r v u s l ~ r y n g e u s s u p e r i o r . B. berichtet fiber ausgezeichnete I~esultate, die mi t Alkohol- Novocain-Injekt ionen in den inneren Zweig des LarFngeus superior behufs Bek~mpfung der tuberkul6sen Dysphagie erhalten wurden. In 2 F~llen ha t er gleichfaUs mi t s eh r gutem ErfoIg die einseitige Resektion des Nervenstammes nach dem Verf~hren yon M o u r e und C e l l e s ausgeffihrt, das er fiir besser finder als jenes yon C h a l i e r und B o n n e t . Es folgt dann noch eine Auseinandersetzung der Unter- suchungen, ~'elche fiber das Verhalten der Sensibilit~t des LarFnx nach solchen Eingriffen angestellt worden sind.

28. B i l a n c i o n i ( R o m ) : D ie f ~ m i l i ~ r e L a r F n x t u b e r k u l o s e , In manchen F~llen kann man bei Mitgliedern derselben Familie sowohl primate (wenigstens kl inisch) als auch sekund~re (bei Lungener- krankung) Lokalis~tionen der Tuberkulose am L~rynx beobachten, welche durch einen ~hnlichen Verlauf, dutch gleich~rtige anatomische und klinische Merkmate bei den verschiedenen zusammengeh6rigen Pa t i en ten auffallen, so bei zwei Schwestern, bei Bruder und Schwester, bei Vater oder Mutter und Kindern. B. berichtet fiber verschiedene ~ruppen solcher Kranken, die er im Ambulatorium der oto-larvn- gologischen Klinik in Rom und im Tuberkulosenspital Humber t I. beobachten konnte. In einigen F~llen entstand die Krankhei t bei den beiden betroffenen Mitgliedern gleichzeitig oder in kurzem Zwischen- raum, und gerade mi t einer spezifischen laryngealen Manifestation. Zwei typische Beispiele einer Koinzidenz der Krankhei t sah er bei zwei Schwestern yon ca. ]2 3ahren und bei einem Bruder und einer Schwester von 25 :[ahren. Welches sind nun die pathogenetischen Grfinde dieser famili~ren Li~sionen ? Man kann verschiedene l~ypo- thesen aufstellen. Es kann sich handeln 1. urn eine gleiche FIeredit~t des Keimes und des Terrains, die sich gleichzeitig manifestiert ; dicse HSzpothese wird durch die Untersuchungen yon L a n d o u z y und L a e d e r i c h best~rkt. Die Kinder einer phthisischen Mutter wfirden oft mi t der ]~tenten Bakzillose infiziert geboren, w~hrend die Tuber- kulose sich erst ira Jfinglingsalter oder aueh viel sp~ter entwickelt. Sod~nn kann es sieh handeln 2. um ein famili~res Kontagium uud 3. um eine topographische organische l~'~disposition zur Tuberkulose bei Personen de~elben Familie. Man weiB in der Tat, dat~ die Krank- heir bei Mitgliedern derselben Familie eine fiberra~chende _~hnlichkeit ihrer Lokalisationen in der re~hten oder in der linken Lunge darbietet , und oft sieht man eine gewisse t3~bereinstimmung in ihrem Auftre ten und in ihrem Verlaufe in bezug auf das Alter der Betroffenen.

29. M a n c i o l i (Rom): B e i t r a g z u m S t u d i u m d e r l a r y n - g e a l e n M a n i f e s t ~ t i o n e n b e i d e r L u n g e n t u b d r k u l o s e .

30. M a l t e s e (Pisa): B e i t r a g z u r ~ t i o l o g i e des P r o l a p s u s d e r " M o r g a g n i s c h e n V e n t r i k e l . Bezugnehmend au~ einen Fall, in welchem nach der Abtragung eines enormen, eine grol~e Zs~ste vor- t~uschenden Prolapsus der Ventrikelschleimhaut so schwere Symptome yon Lungentuberkulose aufgetreten sind, dal3 ~ngenommen werden muttte, letztere mfisse ira la tenten Zust~nd schon vor dem Eingriff bestanden haben, ist M. geneigt anzunehmen, da~ der Prolaps des Morgagnischen Ventrikels in einer gewissenAnzahlvonF~llentuberkul6- set Natur sein k6nne, wenngleich dies histologisch nicht nachweisbarist .

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31. C a l a m i d a (Mailand): D e s t r u c t i o p o s t i c o r u m e t D i - p l e g i a l a r F n g e a .

32. A r t e l l i (Bologna): M a g n e s i a e a l c i n a t a in d e r B e h a n d - l u n g y o n L a r F n x p a p i l l o m e n . Nach einem Bericht fiber einen yon ibm seit drei Monaten mi t s ichtbarem NUtzen behandelten Fal l erkl~rt A. es fttr Pflicht, eine solche Behand]ung immer einem chi- rurgischen Eingriff vorangehen zu lassen.

S i t z u n g yore 13. N o v e m b e r . 33. G r a z z i (Florenz): U b e r e i n e s e h r s e l t e n e F o r m y o n

G l o t t o - E p i g l o t t i t i s . G. lenkt die Aufmerksamkeit auf vier yon ibm in seiner Praxis seit 1879 bis heute beobachtete F~lle yon Herpes supralaryngealis und spricht fiber die ~uBerste Seltenheit dieser Krank- heitsform, sowie fiber deren Symptomatologie und Behandlung.

34. L a s a g n a {Parma): Die M i n e r a l w a s s e r i n h a l a t i o n e n be i S~ngern . Als Resul tat seiner diesbezfiglichen Erfahrungen kann L. fesfstellen, dab Jodsolen bei hypertrophischen, diffns.katarrhalischen, lymphatischen Formen, die Schwefelwasserstoffquellen bei t rockenen kafarrhalischen, kongestiven Formen gebraucht werden sollen. W~h- rend erstere bei S~ngern nut in geringer Xon~entrat ion und mi t gro~er Vorsicht anzuwenden sind, gaben die letzteren nie zu kurat iven Zu- f~llen Anlat~.

35. B r u n e t t i (Venedi.g): D ie e n d o t r a c h e a l e n I n j e k t i o n e n y o n m e d i k a m e n t 6 s e n O l e n i n d e r B e h a n d l u n g de r L u n g e n - G a n g r ~ n u n d T u b e r k u l o s e . Nach einei kurzen historischen Dar- stellung der Geschichte der besprochenen Methode bespricht B. die Indikat ionen und die Technik .derselben, berichtet fiber vier schwere F~lle yon Lungengangrgn, welche mi t ihr behandelt und geheilt worden sind, setzt ferner die Vorteile anseinander, welche die Methode in der Behandlung der tuberkul6sen Lungen- und Larynxaffektionen geben kann, und empfiehlt ihre Anwendnng.

36. M a s i n i (Genua): C e r e b e l l a r a b s z e B u n d N y s t a g m u s . (Ira Origlnalbericht nur mi t dem Titel angeffihrt.)

37. L a s a g n a (Parma): ~ b e r z w e i C e r e b r a l a b s z e s s e . In den] einen Fatle handelte es sich um einen cerebellaren subduralen, in dem anderen um einen Abszel3 der Fossa cerebralis anterior. Der erste Pa t ien t zeigte das Bild einer Labs~rintherkrankung, bei denl zweiten fehlte jedwede cerebr~le Reaktion, auch war keine Papil lenstaunng vorhanden. L. weist nachdrficklichst auf die Schwierigkeiten der Differentialdiagnose zwischen KleinhirnabszeB und Labyrinthit is bin. Die Operation im ersten Fall war yon glficklichem Erfo]ge gekr6nt.

38. A l a g n a (Palermo): B e i t r a g z u m S t u d i u m de r K n o r p e l - e i n s c h l f i s s e in d e r m e n s c h l i c h e n G a u m e n m a n d e l .

39. A l a g n a (Palermo): . H i s t o c h e m i s c h e M a n d e l b e f u n d e in de r X r a n k h e i t y o n P a l t a u f .

40. T o r r e t t a (Genua): S e k u n d ~ r e l u e t i s e h e , a u f d e n R h i n o p h a r y n x b e s c h r g n k t e M a n i f e s t a t i o n e n . I n d e m v o n T : beobachteten Fall bestand die einzige Manifestation der seknndgren Lues in einer den Rhinopharynx einnehmenden Schwellung yon eher ha t ter Konsistenz, welche bei der Digitaluntersuchung ein wenig blutete. Adenopathie konnte nicht fesfgestellt werden. Naeh drei Monaten t r a t bei dem Pat ien ten ein Syphiloderraa] papulo-ulcerosmn auf. Die grol~e Seltenheit, des Falles wird hervorgehoben, da die sekun- d~ren Formen der Syphilis gewShnlich in sehr diffuser und wenig tiefer Form sich manifestieren, im Gegensatze zu den terti~ren Formen.

41. M a l t e s e (Pisa): L i n k s s e i t i g e K i e f e r h S h l e n e n t z f i n d u n g t r a u m a t i s c h e n U r s p r u n g s . Bei einem Kranken. welcher seit 13 Tagen Syraptome einer akuten Sinusitis maxillaris darbot, wurde nach ErSffnung des Antrum auf dem Wege der Fossa canina die innere

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Wand mi t voluminSsen Gewebsmassen bedeckt gefunden, die durch ihr Kolorit und ihre Konsistenz ein Neopl~sma vort~uschten. Die histologische Untersuchung ergab einfaches Gewebe entziindlicher Natur. M. meint, d~l~ tier KieferhShlenabszeB in Verbindung gebracht werden l ~ n n mi t eineln schweren Sturz vom Pferde, den der Pa t ien t vor zwei Mon~ten erl i t ten h~tte, wobei derselbe heftig auf die Wange und die linke Seite der Nase aufschlug und ~uf der ganzen linken Orbit~gegend Ecchymosen aufgetreten waren.

42. M a l t e s e (Pisa): I n i t i ~ l s y p h i l o m d e r l i n k e n T o n s i l le . 43. M~l t e se (Piss): E i n r e z i d i v i e r e n d e s @ r ~ n u l o m d e s

L a r y n x be i e i n e m m i t L a r y n g o s t o m i e b e h a n d e l t e n s y p h i - l i t i s c h e n I n d i v i d u u m . ikuf @fund des Resultates in einem Frill persSnlicher Beobachtung schliel3t M., d~B gewisse Neubildungen (Granulome) sicher syphilitischer Natur , wenn sie bereits begonnen haben, eine fibrSse Umwandlung zu erleiden, wenig oder gar nicht yon einer spezifischen Beh~ndlung beeinfluBt werden kSnnen und daher chirurgisch ~hnlich, wie andere benigne Tumoren, behandelt werden miissen.

44. B r u n e t t i (Venedig): M i l c h s ~ u r e f e r m e n t e in d e r O t o - R h i n o l o g i e . B. verwendet mi t ~usgezeichnetem Erfolg die Milch- s~urebehandlung bei Ozsmn~ und bei Ohreiterungen alten Datums, insbesondere bei den Formen yon 0torrhoe~ foetida und bei jenen, welche zur Produktion yon fungSsen Granulat ionen in tier PaukenhShte fiihren. Ein beachtenswerter Vorteit tier Methode, besonders bei der Ozaena, is t die Leichtigkeit der Applik~tion; aul3erdem bewirkt sie ein friihzeitiges Verschwinden des charakterist ischen Foetors und wird sehr gut vertr~gen.

45. A r t e l l i (Bologna): D ie J o d c l ~ m p f e i n d e r O t o - R h i n o - log ie . A. hat mi t diesen ausgezeichnete Resultate erhatten bei chro- nischen Ohreiterungen mi t Beschr~nkung der Affektion auf die l~auken - hShle und in zwei F~llen yon schwerer Ozaena. Er hat te hingegen gar keine Besserung bei Otosklerose.

46. G r a d e n i g o (Turin): ~ b e r d i e p r o f e s s i o n e l l e T ~ u b h e i t . Gr. ha t sich vorgenommen, die Charaktere der Taubheit , welche bei Arbeitern, die ihren Beruf lange Zeit inmit ten intensiver Ger~usche ausiiben, insbesondere bei Schmieden und Kessel~rbeitern auftr i t t , zu studieren. Er betmndelt verschiedene Punkte und geht vor ~llem auf die Labyrinthsch'~ligungen ein, die experimentell bei Tieren, welche intensiven und l~ngd~uernden Ger~uschen ausgesetzt worden sind, erzeugt werden kSnnen. Er vergleicht die experimentel len L~sionen mi t den histop~thologischen, die bei der Autopsie yon mi t professioneller T~ubheit ~ffizierten Personen angetroffen werden. Er b~4ngt d~nn die klinischen Eigentiimlichkeiten der professionellen T~ubheit in Beziehung zu den experimentellen und anatomisch- p~thologischen Result~ten und untersucht, ffir welche Tonbereiche die Empfindlichkeit des Kochle~r~pp~rates am grSBten ist. Im An- schlul~ da, r~n erSrtert er die Result~te der Forschungen tiber den Tonch~r~kter tier TSne und (~er~usche, welche in den ~¥erkst~tten fiberwiegen, und schliel~lich lei tet er aus ~llem diesem<lie Indik~tionen ab, die fiir die ProphFl~xis der Taubhei t in ger~uschvollen Betrieben verwertet werden kSnnen. Der Vortrag ist yon zahlreichen Demon- str~tionen und Projektionen begteitet. Sp i r~-Kr~kau .