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Stahlbetonbau (MAB3) 10. Fundamente Prof. Dr.-Ing. J. Gttsche Seite 10.1
Stand: 12. September 2013 Datei: K10_Fundamente.doc
10 Fundamente
10.1 Unbewehrte Fundamente (Streifenfundamente)
Unbewehrte Fundamente gehren zu den wenigen Bauteilen, bei denen die Zugfestigkeit des Betons
bercksichtigt werden darf. Gem Norm wird die Betonzugfestigkeit im Bemessungszustand bei unbe-
wehrten Betonbauteilen wie folgt festgelegt:
In Bezug auf unbewehrte Fundamente lsst der EC2 jedoch wegen der Boden-Bauwerk-Reaktion mit
mglichen Umlagerungen des Sohldrucks und der damit verbundenen geringen Gefahr eines sprden
Versagens die geringfgig hhere Betonzugfestigkeit fr bewehrte Bauteile zu:
Fundamente verteilen die hohen Druckspannungen am Wand- oder Sttzenfu in horizontaler Richtung
so, dass diese durch die grere Aufstandsflche des Fundaments soweit vermindert und sicher vom
Boden aufgenommen werden knnen. Bei blichen Fundamenten darf angenommen werden, dass der
Fundamentkrper so steif ist, dass die Auflast gleichmig verteilt wird und sich so eine linear-vern-
derliche Sohlpressung an der Fundamentsohle einstellt. Wesentlich fr die Bemessung des Fundament-
krpers sind die Anteile der Sohlpressung, die sich aus der Auflast ergeben (i.d.R. NEd in [kN] bzw. NEd in
[kN/m], da nur diese in Querrichtung verteilt werden. Das Eigengewicht des Fundamentkrpers erhht
lediglich die Sohlpressung und muss nur bei den geotechnischen Nachweisen bercksichtigt werden.
Unbewehrte Fundamente werden meist fr gering belastete Streifenfundamente gewhlt. Bei hohen
Lasten oder geringen zulssigen Bodenpressungen mssen so groe Fundamenthhen gewhlt werden,
dass unbewehrte Fundamente dann unwirtschaftlich werden.
Bild 10.1: Tragverhalten unbewehrter Fundamente
Bei der Bemessung von unbewehrten Fundamenten mssen die Biegezugspannungen vom Beton aufge-
nommen werden. Bei Einhaltung der Betonzugfestigkeit lsst sich unter Annahme einer geradlinigen
Spannungsverteilung die erforderliche Fundamentabmessungen hF und bF in Abhngigkeit zur Betonfes-
tigkeitsklasse und der Bodenpressung infolge Auflast ermitteln.
0 05 0 050 7 1 5ctd ,pl ct ,pl ctk ; . C ctk ; .f f , f , = =
0 05 0 050 85 1 5ctd ct ctk ; . C ctk ; .f f , f , = =
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Mit dem Biegemoment
und dem Widerstandsmoment
erhlt man die Biegezugspannung
und daraus den Bemessungsansatz:
Da jedoch wegen des kurzen Kragarms a die Annahme einer linearen Spannungsverteilung im Beton
wie in Bild 10.1 dargestellt nur nherungsweise zutrifft, wird pauschal ein Korrekturfaktor 0,85 dem
Bemessungsansatz hinzugefgt, so dass jetzt die im EC2 aufgefhrte Bemessungsgleichung wie folgt an-
gegeben werden kann:
Zustzlich zum Korrekturfaktor sollte die Grenze hF/a 1,0 eingehalten werden. Durch das Verhltnis hF/a ist die Neigung fr die Lastausbreitung festgelegt. Es ist zu erkennen, dass bei zunehmender Bo-
denpressung und gleicher Betonfestigkeitsklasse grere Fundamenthhen, aber bei konstanter Boden-
pressung und zunehmender Betonfestigkeitsklasse mit hherer Zugfestigkeit kleinere Fundamenthhen
erforderlich werden.
Diese Zusammenhnge sind im neben-
stehenden Diagramm bercksichtigt
und knnen als Bemessungshilfe ver-
wendet werden.
Bild 10.2: Zulssige Fundament-
verhltnisse hF/a
Fundamente drfen unbewehrt ausgefhrt werden, wenn das Verhltnis hF/a n gem Diagramm ist. Wird das Fundament breiter ausgefhrt als b = 2 a + c, so ist es als bewehrtes Fundament zu berech-
nen. Das Einlegen von konstruktiver Bewehrung ist empfehlenswert. Ohne weiteren Nachweis drfen
Fundamente mit hF/a 2 stets unbewehrt ausgefhrt werden. Bei hheren Fundamenten kann man den Grndungskrper abtreppen. Dabei darf die theoretische Lastausbreitungslinie nicht eingeschnitten
werden.
Hufig werden die unbewehrten Fundamente mit einer niedrigeren Betonfestigkeitsklasse hergestellt,
als die aufgehende Stahlbetonkonstruktion. In der Anschlussflche darf dann die Teilflchenbelastung
den folgenden Wert nicht berschreiten:
2
2 2 2gd gd
a a aM' R' a = = =
2 6c FW ' h=2
23ct gd ctd
c F
M' af
W ' h = =
2
23
gdF
ctd
h
a f
13 1 0
0 85
gdF
ctd
h,
a , f
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NEd NRd,F = cx cy fcd,F
mit cx ; cy Abmessung der aufgehenden Stahlbetonkonstruktion in Hhe des Fundamentanschnitts
NEd Kraft aus aufgehender Konstruktion in Hhe des Fundamentanschnitts
fcd,F Bemessungswert der Betondruckfestigkeit des Fundaments
Beispiel 10.1: Bemessung eines unbewehrten Streifenfundamentes
Gegeben: Ein Streifenfundament wird durch eine Belastung
aus Eigenlasten NGd und Verkehrslasten NQd beansprucht.
Zur Erfllung der bodenmechanischen Nachweise ist eine
Bodenpressung von Rd = 0,300 MN/m festgelegt. Als Beton soll ein C12/15 zum Einsatz kommen.
Gesucht: Fundamenthhe und -breite fr das unbewehrte Bauteil.
Bemessungslast am Wandfu: NEd = (1,35 150 + 1,50 100)10-3 = 0,3525 MN/m
Abschtzung der erf. Fundamentbreite (ohne Bercksichtigung des Fund.-eigengewichtes):
bF,rqd NEd / Rd = 0,3525/0,300 = 1,175 m
gewhlt: bF,prov = 1,30 m mit a = (1,30 0,24) / 2 = 0,53 m
Ablesewert hF/a fr einen C12/15 bei maximaler Sohlpressung (Rd = 0,300 MN/m):
(hf/a)rqd = 1,41 1,0 hf,rqd = 1,41 0,53 = 0,75 m hf,prov = 0,75 m
Geotechn. Nachweis: gd = NEd / bf,prov + 1,35 Beton hf,prov (Beton ohne Bewehrung)
= 0,3525/1,3 + 1,35 0,023 0,75 = 0,2944 MN/m 0,300 MN/m
Nachweis fr unbew. Fundament:
Ablesewert hF/a fr einen C12/15 bei tatschl. Sohlpressung (Ed = 0,2944 MN/m):
(hf/a)rqd = 1,40 1,41 Verhltnis hf/a fr unbew. Fundament ausreichend
Nachweis Teilflchenbelastung: ( fcd,C12/15 = 6,8 MN/m)
NRd,F = 0,24 6,8 = 1,632 MN/m 0,3525 MN = NEd Betondruckspng. eingehalten
10.2 Bewehrte Fundamente
10.2.1 Bewehrte Streifenfundamente unter zentrischer Belastung
Bewehrte Fundamente knnen deutlich dnner ausgefhrt werden als unbewehrte, da sie ber Biegung
abtragen. Bewehrte Streifenfundamente haben ein Tragverhalten wie gedrungene Kragplatten. Es lsst
sich anschaulich mit einem Stabwerksmodell beschreiben (Bild 10.3). Zur Aufnahme des Horizontal-
schubs werden Stahleinlagen an der Unterseite des Fundaments erforderlich. Sie wirken wie ein Zug-
band und sind deshalb ber die gesamte Fundamentbreite durchzufhren. Am Ende der Bewehrungs-
stbe sind diese z.B. durch Winkelhaken zu verankern.
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Bild 10.3: Tragverhalten von bewehrten Streifenfundamenten
Unter der Annahme einer konstanten Verteilung der Bodenpressung ber die Fundamentbreite erfolgt
deren Biegebemessung. Hierbei ist zu unterscheiden zwischen Fundamenten
unter Wnden aus Mauerwerk (kein monolithischer Anschluss):
Hier ist das ausgerundete Moment zu ermitteln mit
unter einer biegesteif angeschlossenen Stahlbetonwand (monolithischer Anschluss);
Hier ist das Moment am Anschnitt
magebend und zu ermitteln mit
Als Bemessungsverfahren kann z.B. das bekannte - oder das kd -Verfahren gewhlt werden. Die Nutz-hhe ist mit d hF 5 cm mglichst so zu whlen, dass keine Querkraftbewehrung erforderlich ist. Hier-zu ist der Nachweis der Querkraftbeanspruchung im Abstand d von der Vorderkante der aufgehenden
Wand zufhren.
Bild 10.4: Nachweis der Querkraft-
bewehrung
(kNm/m)
(kNm/m)
8Ed ,m Ed
b cM' N'
=
( )2
8Ed ,I bzw .II Ed
b cM' N'
b
=
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Der Nachweis ist dann in gewohnter Weise zu fhren:
mit vEd,w als Bemessungswert in [MN/m]:
und vRd,c als Querkrafttragwiderstand ohne Querkraftbewehrung (vgl. Kap. 4.3.1):
Die darin enthaltenen Parameter sind:
CRd,c = 0,15 /c (in der Regel gilt c = 1,5)
K = 1 +(200 / d)0,5 2,0 mit d in [mm]
d = Nutzhhe (Abstand zwischen Achse der Biegezugbewehrung bis zum Druckrand)
cp = NEd /Ac mit Lngskraft NEd infolge von Last oder Vorspannung (Druck positiv !!)
l = asl /d 0,02 Lngsbewehrungsgrad
Da in der Regel Normalbeton verwendet wird, ist CRd,c = 0,1. Eine Betonlngskraft ist nicht vorhanden,
somit ist die Spannung cd mit Null zu bercksichtigen. Alles wird auf einen Fundamentabschnitt von 1,0 m Breite bezogen. Damit vereinfacht sich der Bemessungswert fr die aufnehmbare Querkraft ohne
Schubbewehrung wie folgt
Beispiel 10.2: Bemessung eines bewehrten Streifenfundaments unter Stahlbetonwand
Gegeben: Ein Streifenfundament wird durch eine Belastung
aus Eigenlasten NGk und Verkehrslasten NQk beansprucht.
Zur Erfllung der bodenmechanischen Nachweise ist ein
Bemessungswert der Bodenpressung von Rd = 0,300 MN/m festgelegt. Als Beton wird ein C20/25 gewhlt.
Gesucht: Fundamentbreite und die erforderliche Bewehrung
Bemessungslast am Wandfu: NEd = (1,35 270 + 1,50 150)10-3 = 0,590 MN/m
Erf. Fundamentbreite (Sohlspannung inf. Fund.-Eigengewicht kann sofort abgezogen werden):
bF,rqd NEd / (Rd 1,35 0,025 hF) = 0,590 / (0,300 - 1,350,0250,5) = 2,085 m
gewhlt: bF,prov = 2,10 m mit a = (2,10 0,25) / 2 = 0,925 m
Ablesewert hF/a fr einen C20/25 bei maximaler Sohlpressung (Rd = 0,300 MN/m):
(hf/a)rqd = 1,2 1,0 hf,rqd,unb. = 1,2 0,925 = 1,11 m hf,prov = 0,50 m bew. Fund.
Geotechn. Nachweis: gd = NEd / bf,prov + 1,35 Beton hf,prov (Betongewicht mit Bewehrung)
= 0,590/2,1 + 1,35 0,025 0,5 = 0,298 MN/m 0,300 MN/m
Ed ,w Rd ,cv v
( ) ( ) 0EdEd ,w gdF
N'v a d a d
b= =
( )1
3100 0 12Rd ,c Rdc l ck cp Rd ,c ,minv C k f , d v = +
( )1
30 1 100Rd ,c l ck minv , k f d v d=
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Mageb. Bemessungsmoment (am Anschnitt):
MEd = MEds = NEd (bF - c) / (8 bF) = 0,590 (2,10 - 0,25) / (8 2,1) = 0,1202 MNm/m
Bemessung des bewehrten Fundaments:
d = 0,50 0,06 = 0,44 m (ohne genauere Rechnung)
Eds = 0,1202 / 0,44 / 11,3 = 0,055 1 = 0,0568 (interpoliert)
as,rqd = 0,0568 (100 44) / 38,4 = 6,5 cm/m
gewhlt: in Querrichtung: 12; s = 150 mm as,prov = 7,54 cm/m 6,5 cm/m
in Lngsrichtung: 8; s = 250 mm as,prov = 2,01 cm/m (konstr.)
Querkraftnachweis:
vEd,w = 0,590 / 2,1 (0,925 0,44) = 0,131 MN/m
k = 1 + (200/d)0,5 = 1 + (200/440) 0,5 = 1,67
l = 7,54/(100 44) = 0,00171 0,02
vRd,c = 0,1 1,67 (100 0,00171 20,0)1/3 0,44 = 0,111 MN/m vRd,min
vRd,min = vmin d = (0,0525/C)k1,5 fck0,5 d = (0,0525/1,5)1,671,5 200,5 0,44 = 0,149 MN/m
Nachweis: vEd,w = 0,131 MN/m 0,149 MN/m = vRd,c = vRd,min
Teilflchenbelastung: - ohne Nachweis erfllt -
10.2.2 Bewehrte Einzelfundamente unter zentrischer Belastung
Einzelfundamente werden i.d.R. mit quadratischem oder rechteckigem Querschnitt hergestellt. Die Fun-
damentdicke sollte so gewhlt werden, dass
mglichst keine Schubbewehrung erforderlich ist;
die anschlieende Sttzenbewehrung unter Beachtung ihrer erforderlichen
Verankerungslnge untergebracht werden kann
Das statische System fr ein Einzelfundament entspricht dem einer elastisch gebetteten Platte mit mitti-
ger Einzellast. Fr die praktische Biegebemessung werden die Schnittgren in der Platte nicht nach der
Plattentheorie, d.h. Hauptmomente in radialer und tangentialer Richtung, ermittelt, sondern durch eine
Nherung wie folgt berechnet:
Bild 10.5: Schnitte fr Nach-
weisfhrung
Merke: Index x bzw. y des Biege-
moments weist auf Richtung
der erforderlichen Bewehrung hin!
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a) bei gelenkig aufgesetzten Sttzen (z.B. Mauerwerk) ausgerundetes Gesamtmoment
b) bei biegesteif angeschlossenen Stahlbetonsttzen Gesamtmoment am jeweiligen Anschnitt
Diese Gesamtbiegemomente sind ber die jeweilige Fundamentbreite bx bzw. by ungleichmig verteilt.
Die Biegebeanspruchung der Fundamentplatte ist in der Nhe der Sttze deutlich hher als an den Au-
enrndern. Die Verteilung der Momente wird durch Faktoren bercksichtigt, die vom Verhltnis cx/bx
bzw. cy/by abhngig sind. Die Fundamentbreite wird in acht gleiche Streifen unterteilt, fr die in der fol-
genden Tabelle die entsprechenden Faktoren festgelegt sind (Bild 10.6).
Bild 10.6: Biegemomente in der
Fundamentplatte
Die Bemessung erfolgt mit Hilfe eines blichen Biegebemessungsverfahrens fr jeden Achtelstreifen.
Nherungsweise darf der maximal beanspruchte Streifen in Fundamentmitte betrachtet werden und die
hierfr ermittelte Bewehrung auf die Gesamtbewehrung hochgerechnet werden. Geht man beispiels-
weise von dem ungnstigsten Fall cx/bx bzw. cy/by = 0,1 aus, so ergibt sich fr die Bewehrung in
x-Richtung:
Diese Bewehrung wird dann ber die Fundament
breite by mglichst entsprechend den Prozent-
stzen der obigen Tabelle in Abhngigkeit vom
Parameter cy/by verteilt.
y-Richtung:
Diese Bewehrung wird dann ber die Breite bx
entsprechend den Prozentstzen in Abhngigkeit
von cx/bx verteilt.
8 8
y y x xEd ,y Ed Ed ,x Ed
b c b cM N ; M N
= =
( ) ( )2 28 8
y y x x
Ed ,y Ed Ed ,x Ed
y x
b c b cM N ; M N
b b
= =
1218
0 19 Ed ,xEds ,x ,x
y x cd
, Mmax
b d f
=
181
0 19
y x,x
s ,rqd ,x
yd cd
b dmaxA
, f f
=
11 8
0 19
,y x y
s ,rqd ,y
yd cd
max b dA
, f f
=
1218
0 19Ed ,y
Eds ,y ,y
x y cd
, Mmax
b d f
=
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Die so ermittelte Bewehrung soll ohne Abstufung bis zum jeweiligen Rand gefhrt werden (Versatzma,
Sprengwerkwirkung) und hier sorgfltig verankert werden. Zur Aufnahme der Querzugspannungen im
Verankerungsbereich wird eine konstruktive Querbewehrung erforderlich.
Es ist fr jeden Einzelfall zu prfen, ob eine so weitgehende Anpassung der Bewehrung an die Momen-
tenverteilung baupraktisch sinnvoll ist. Bei einer Verwendung von Baustahlmatten ist eine solche Anpas-
sung kaum durchfhrbar.
Beispiel 10.3: Bemessung eines bewehrten Einzelfundaments
Gegeben: Ein Einzelfundament fr eine mittig belastete
Stahlbetonsttze ist zu entwerfen und zu bemessen. Das
Fundament befindet sich nicht in betonangreifenden Boden.
Das Fundament ist durch die Sttze wie folgt belastet:
Eigenlast: Ngk = 1000 kN
Vernderliche Lasten: Nqk = 500 kN
Baustoffe: C 30/37 mit fcd = 17,0 N/mm
Gesucht: Bewehrung fr das bewehrte Einzelfundament
Bemessungslast am Sttzenfu: NEd = 1,35 1000 + 1,50 500 = 2100,0 kN
Bemessungsmomente am jeweiligen Anschnitt:
MEd,x = NEd (bx cx) / (8 bx) = 2100 (2,50 0,6) / (8 2,50) = 379,1 kNm
MEd,y = NEd (by cy) / (8 by) = 2100 (2,30 0,4) / (8 2,30) = 412,0 kNm
Betondeckung (Stabstahl 16):
Umweltklasse XC2 cmin = max {cmin,b ; cmin,dur + cdur, ; 10 mm} = 20 mm
cdev = 15 + 20 = 35 mm (inkl. zustz. Erhhung um 20 mm)
cnom = 20 + 35 = 55 mm
Nutzhhen (Stabstahl 16):
dx = 600 55 16/2 = 537 mm (1. Lage wegen MEd,x /by > MEd,y/bx)
dy = 537 16 = 521 mm (2. Lage)
Biegebemessung fr x-Richtung:
cy/by = 0,40 / 2,30 = 0,17 0,20 MEds,x = 0,18 379,1 = 68,2 kNm
Eds = 0,0682 / (2,30/8 0,537 17) = 0,0484 1,x = 0,050 (interpoliert)
As,x = (0,050 2,30/8 0,537 / 25,6 ) 104 = 3,02 cm (im mittleren Achtelstreifen)
As,x,tot = 3,02 / 0,18 = 16,8 cm (Nherungsansatz fr Gesamtbewehrung ber 2,3 m)
Nk
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Biegebemessung fr y-Richtung:
cx/bx = 0,60 / 2,50 = 0,24 0,25 ; MEds,y = 0,17 412,1 = 70,1 kNm
Eds = 0,0701 / (2,50/8 0,521 17) = 0,0486 1,y = 0,050 (interpoliert)
As,y = (0,050 2,50/8 0,521 / 25,6 ) 104 = 3,18 cm (im mittleren Achtelstreifen)
As,y,tot = 3,18 / 0,17 = 18,7 cm (Nherungsansatz fr Gesamtbewehrung ber 2,5 m)
Mindestbewehrung:
fctm = 2,9 MN/m
W = 2,50 0,60 / 6 = 0,15 m (nachgewiesen fr lngere Fundamentseite)
Mcr = 2,9 0,15 10 = 435 kNm
z = 0,9 0,537 = 0,48 m
As,min = Mcr / (z fyk) = 435 / (0,48 50) = 18,1 cm
Wahl der Bewehrung (Bewehrung wird nicht gestaffelt):
in x-Richtung: in Feldmitte (ca. 0,52,30 m): 5 16, s = 250 mm in den ueren Streifen (ca. 0,252,30 m): 2 16, s = 300 mm
As,x,prov = 10,1 + 2 4,02 = 18,05 cm 16,8 cm
in y-Richtung: in Feldmitte (ca. 0,52,50 m): 6 16, s = 250 mm in den ueren Streifen (ca. 0,252,50 m): 2 16, s = 300 mm
As,y,prov = 12,1 + 2 4,02 = 20,14 cm 18,7 cm
Hinweis: Zur Sicherstellung des Querkrafttragfhigkeit (Durchstanzproblem) ist ein zustzlicher
Nachweis fr ein Mindestmoment gem EC2, NA 6.54.1 erforderlich. Die hierfr not-
wendige Bewehrungsmenge in den mittleren Fundamentstreifen kann die oben errech-
nete Bewehrung bersteigen (vgl. auch Bemessungsprogramme). Auf den Nachweis
der Querkrafttragfhigkeit (Nachweis auf Durchstanzen) wird im nachfolgenden Kapitel
eingegangen.
10.3 Durchstanzen
10.3.1 Allgemeines
Versuche an dnnen Platten haben gezeigt, dass unter hohen konzentrierten Lasten ein kegelstumpf-
frmiger Betonkrper aus der Platte herausgebrochen wird. Dieses Versagen der Tragfhigkeit wird als
Durchstanzen bezeichnet. Beim Durchstanzen handelt es sich um einen Sonderfall der Querkraftbean-
spruchung von plattenfrmigen Bauteilen.
Aus den Versuchen geht hervor, dass der Durchstanzkegel im Allgemeinen eine Neigung von 30 bis 35
aufweist, bei gedrungenen Platten auch steiler bis ca. 45. Die Gefahr des Durchstanzens besteht genau-
so bei Einzelfundamenten oder Grndungsplatten mit hohen Sttzenlasten.
Bei geringer Beanspruchung erfolgt die Lastabtragung von Querkraft und Biegemoment zunchst radial.
In gleicher Richtung entstehen dabei ber der Sttze (bzw. unter der Sttze bei Fundamentplatten) radi-
alverlaufende Biegerisse. Diese Rissbildung fhrt zu einer Vernderung der Steifigkeit und somit zu einer
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Umlagerung der Biegemomente in tangentialer
Richtung. Bei weiterer Laststeigerung entstehen da-
her zustzlich tangentiale bzw. ringfrmig um die
Sttze verlaufende Risse, aus denen sich unter 30
bis 45 geneigte Schubrisse entwickeln. Dieses fhrt
zu einer starken Einschnrung der Druckzone am
Sttzenrand. Bei Platten ohne Schubbewehrung
wird die Querkraft dann im Wesentlichen von der
eingeschnrten Druckzone und dem dabei gebilde-
ten Druckring aufgenommen. Die Tragfhigkeit wird
mit dem Versagen des Druckringes berschritten. Es
kommt dann zu dem typischen Abschervorgang.
Bild 10.7: Rissbild beim Durchstanzen ber einer
Innensttze im Versagenszustand
Nach EC2 gelten fr das Durchstanzen die Grundstze des Tragfhigkeitsnachweises fr Querkraft, je-
doch mit Ergnzungen. Grundstzlich ist nachzuweisen, dass die einwirkende Querkraft VEd den Tragwi-
derstand VRd nicht berschreitet.
Nachweisformen: [MN] bzw. [MN/m] auf Schnittflche bezogen
Der Nachweis erfolgt in festgelegten Rundschnitten, auerhalb der Rundschnitte gelten die Regelungen
fr Querkraft. Als geeignetes Bemessungsmodell fr den Nachweis gegen Durchstanzen im Grenzzu-
stand der Tragfhigkeit gibt der EC2 im Abschnitt 6.4 das in Bild 10.8 dargestellte Modell an. Die kriti-
sche Flche Acrit ist dabei parallel zur Lasteinleitungsflche Aload anzunehmen.
Bild 10.8: Bemessungsmodell fr den Nachweis gegen Durchstanzen (bei Fundamenten)
Ed Rdv vEd RdV V
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10.3.2 Lasteinleitungsflche und kritischer Rundschnitt
Die Festlegungen fr das Durchstanzen mit einem geschlossenen kritischen Rundschnitt gelten fr fol-
gende Formen von Lasteinleitungsflchen Aload:
rechteckige oder kreisfrmige Flchen mit einem Umfang von u0 12 d;
dabei ist d die mittlere statische (effektive) Nutzhhe des nachzuweisenden Bauteils, also
d = deff = 0,5(dx + dy) und u0 der Umfang der Lasteinzugsflche.
Rechteckige Flchen mit einem Verhltnis von Lnge a/b 2.
Flchen mit beliebiger Form, die sinngem wie die oben erwhnten Formen begrenzt sind.
Die Lasteinleitungsflche darf dabei nicht im Bereich anderweitig verursachter Querkrfte und nicht in
der Nhe von anderen konzentrierten Lasten sein, so dass sich die kritischen Rundschnitte berschnei-
den. Der kritische Rundschnitt fr runde und rechteckige Lasteinleitungsflchen ist als Schnitt im Ab-
stand von acrit vom Rand der Lasteinleitungsflche festzulegen. Der Umfang des kritischen Rundschnitts
wird mit u1 bezeichnet. Bei gegliederten Lasteinleitungsflchen ist zunchst die Umhllungslinie zu ent-
wickeln. Von dieser Linie ist dann im Abstand von acrit der kritische Rundschnitt. Die kritische Flche Acrit
ist die Flche innerhalb des kritischen Rundschnittes u1. Weitere Rundschnitte innerhalb und auerhalb
der kritischen Flche sind affin zum kritischen Rundschnitt anzunehmen.
Wenn die oben genannten Bedingungen bezglich der Form der Lasteinleitungsflche bei Auflagerung
von Sttzen oder Wnden mit Rechteckquerschnitt nicht erfllt sind, drfen nur die im folgenden Bild
dargestellten reduzierten Rundschnitte in Ansatz gebracht werden. Hierbei wird bercksichtigt, dass sich
die Querkraftbeanspruchung auf die Ecken der Auflagerflchen konzentrieren.
Bild 10.9: Kritische Rundschnitte um Lasteinleitungsflchen (Regelflle)
Der Abstand des kritischen Rundschnitts fr runde oder rechteckige Lasteinzugsflchen wird in der Norm
mit acrit = 2 deff angegeben. Rundschnitte in einem Abstand kleiner als 2deff sind nur dann zu berck-
sichtigen, wenn der konzentrierten Last (aus der Sttze) ein hoher Gegendruck (aus der Sohlpressung
bei Einzelfundamenten) oder die Auswirkungen einer Last oder einer Auflagerreaktion innerhalb eines
Abstandes von 2,0deff vom Rand der Lasteinleitungsflche entgegensteht. In diesen Fllen ist der Ab-
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stand acrit iterativ zu ermitteln, da wie bei Fundamenten typisch die Querkraft VEd um die gnstige
Wirkung aus den Sohlpressungen innerhalb der kritischen Flche abgemindert werden darf.
Fr Bodenplatten und schlanke Fundamente mit
= a / deff > 2,0 (a = krzester Abstand zw. Lasteinleitungsflche u. Fundamentrand)
darf zur Vereinfachung der Rechnung (Vermeidung einer iterativen Ermittlung) ein konstanter Rund-
schnitt im Abstand 1,0 deff angenommen werden.
10.3.3 Nachweise zur Sicherheit gegen Durchstanzen
Die einwirkende Querkraft VEd entspricht der Kraft, die von der Sttze in die Fundamentplatte eingelei-
tet wird und in den vorausgegangenen Kapiteln als NEd in [MN] bzw. [kN] bezeichnet wurde. Bei Funda-
menten darf die gnstige Wirkung aus den Sohlpressungen innerhalb des kritischen Rundschnittes ab-
gemindert werden; es wird mit VEd,red weitergerechnet:
Die auf die Mantelflche des kritischen Schnittes bezogene Bemessungsquerkraft ( u1, dem Umfang von Acrit multipliziert mit der mittleren Nutzhhe deff) wird ermittelt aus:
in [MN/m] bzw. [N/mm]
Der Beiwert 1,1 ist ein Korrekturfaktor, der die Auswirkungen von Momenten in der Lasteinleitungs-flche und damit die ungleichmige Verteilung der Schubspannungen in der Mantelflche des Rund-
schnittes nherungsweise bercksichtigt. Bei zentrisch beanspruchten Fundamenten kann der Mindest-
wert von , also = 1,1 gesetzt werden.
Der Bemessungswiderstand vRd wird durch einer der folgenden Werte ermittelt:
- Bemessungswert der Querkrafttragfhigkeit in der Mantelflche des kritischen Schnittes ohne Durchstanzbewehrung; d.h. ohne Bgel oder andere Querkraftbewehrung:
Bei dicken Platten, erst recht bei dicken Fundamentplatten ist der Querkrafttragwider-
stand bereits so hoch, dass keine weiteren Bemessungsschritte zur Ermittlung einer
Durchstanzbewehrung in Form von Bgeln oder anderer Querkraftbewehrung erforder-
lich sind. Es muss nachgewiesen werden, dass vEd vRd,c ist.
- Bemessungswert der maximalen Querkrafttragfhigkeit in der Mantelflche des kriti- schen Schnittes mit Durchstanzbewehrung:
Es muss nachgewiesen werden, dass vEd vRd,max ist. Es sind weitere Bemessungsschritte zur Ermittlung einer Durchstanzbewehrung erforderlich.
- Bemessungswert der Querkrafttragfhigkeit mit Durchstanzbewehrung: Es ist in sogenannten inneren Rundschnitten vEd vRd,cs nachzuweisen, in dem eine aus- reichende Bewehrungsmenge bestimmt wird, mit der die erforderliche Querkrafttrag-
widerstand sichergestellt wird.
Rd ,csv
1
Ed ,red Ed Ed Ed gd( N ) crit
Ed critEd crit Ed
F F
V V V N A
N AN A N
A A
= =
= =
1
Ed ,red
Ed
eff
Vv
u d=
Rd ,cv
Rd ,maxv
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- Bemessungswert der Querkrafttragfhigkeit in der Mantelflche des ueren Rund- schnitts auerhalb des durchstanzbewehrten Bereichs:
Kann im ueren Rundschnitt der Nachweis vEd vRd,c,out erbracht werden, so kann auerhalb davon auf weitere Durchstanzbewehrung verzichtet werden. Die Platte
ist nun in der Lage, die Querkraft ohne Querkraftbewehrung aufzunehmen.
Analog zu dem blichen Querkraftnachweis bei stabfrmigen Bauteilen ist die Durchstanztragfhigkeit
bei Fundamenten ohne Durchstanzbewehrung wie folgt zu bestimmen:
Die darin enthaltenen Parameter sind:
CRd,c = 0,15/C (in der Regel gilt C = 1,5)
k = 1 +(200/deff)0,5 2,0 mit deff in [mm]
l = (lx ly)0,5 min { 0,02; 0,5fcd /fyd }
Lngsbewehrungsgrad der verankerten Hauptbewehrung in x- und y-Richtung auf eine
Streifenbreite von cy + 3deff resp. cx + 3deff
acrit = Abstand des kritischen Rundschnitts zum Sttzenrand
deff = mittlere (effektive) Nutzhhe des Fundamentes
Die Mindesttragfhigkeit vmin wird berechnet mit:
mit 1 = 0,0525 fr deff 60 cm 1 = 0,0375 fr deff 80 cm (Zwischenwerte interpolieren)
Auf Durchstanzbewehrung darf verzichtet werden, wenn der Nachweis VEd VRd,c erbracht werden kann. Das Einlegen einer Durchstanzbewehrung bei Fundamenten erfordert einen hohen Arbeitsaufwand und
sollte durch geeignete Wahl der Fundamentabmessungen, der Betongte oder einer ausreichenden
Lngsbewehrung vermieden werden.
Beispiel 10.4: Durchstanznachweis fr bewehrtes Einzelfundament (vgl. Beispiel 10.3)
Gegeben: Ein Einzelfundament fr eine mittig belastete
Stahlbetonsttze ist zu entwerfen und zu bemessen. Das
Fundament befindet sich nicht in betonangreifenden Boden.
Das Fundament ist durch die Sttze wie folgt belastet:
Eigenlast: Ngk = 1000 kN
Vernderliche Lasten: Nqk = 500 kN
Baustoffe: C 30/37 mit fcd = 17,0 N/mm
Gesucht: Nachweis, ob Fundament ohne Durchstanz-
bewehrung ausgefhrt werden kann.
Rd ,c ,outv
( )1
32 2
100eff eff
Rd ,c Rdc l ck min
crit crit
d dv C k f v
a a
=
( ) 3 2 1 21min C ckv k f =
[MN/m] bzw. [N/mm]
Nk
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Lasteinleitungsflche: cx/cy = 600 / 400 = 1,5 2,0
uLoad = 2 (0,60 + 0,40) = 2,0 m 12(0,537+0,521)/2 = 6,35 m
Einwirkung: VEd = NEd = (1,35 1000 + 1,50 500) 10-3 = 2,10 MN
Lage des kritischen Rundschnitts:
Funda.-schlankheit: = a / deff = 0,95 / 0,529 = 1,79 < 2,0 acrit iterativ bestimmen.
Ansatz: acrit = 0,6 m u1 = 2(cx + cy) + 2 acrit = 2(0,6+0,4)+ 2 0,6 = 5,77 m
Acrit = cxcy + 2acrit(cx + cy) + acrit2 = 2,571 m
VEd,red = 2,10 [1 2,571/(2,5 2,3)] = 1,161 MN
vEd = 1,1 1,161 / (5,77 0,529) = 0,4184 MN/m
mit k = 1+(200/529)0,5 = 1,615 2,0 und l = [18,05/(23053,7) 20,14/(25052,1)]0,5 = 0,0015
vmin = 0,0525/1,5 1,6153/2 30,01/2 = 0,3934 MN/m
vRd,c = 0,15/1,5 1,615 (1000,001530,0)1/3 (20,529/0,60)
= 0,470 MN/m 0,3934 (20,529/0,60) = 0,694 MN/m
vRd,c / vEd = 0,694 / 0,4184 = 1,659 Ziel der Iteration: vRd,c / vEd Minimum
Ansatz: acrit = 0,4 m u1 = 2(cx + cy) + 2 acrit = 2(0,6+0,4)+ 2 0,4 = 4,51 m
Acrit = cxcy + 2acrit(cx + cy) + acrit2 = 1,543 m
VEd,red = 2,10 [1 1,543/(2,5 2,3)] = 1,536 MN
vEd = 1,1 1,536 / (4,51 0,529) = 0,7081 MN/m
mit k = 1,615 und l = 0,0015 sowie vmin = 0,3934 MN/m
vRd,c = 0,1 1,615 (1000,001530,0)1/3 (20,529/0,40)
= 0,705 MN/m 0,3934 (20,529/0,40) = 1,041 MN/m
vRd,c / vEd = 1,041 / 0,7081 = 1,470 Ziel der Iteration: vRd,c / vEd Minimum
Ansatz: acrit = 0,405 m u1 = 2(cx + cy) + 2 acrit = 2(0,6+0,4)+ 2 0,405 = 4,545 m
Acrit = cxcy + 2acrit(cx + cy) + acrit2 = 1,567 m
VEd,red = 2,10 [1 1,567/(2,5 2,3)] = 1,528 MN
vEd = 1,1 1,528 / (4,545 0,529) = 0,6991 MN/m
mit k = 1,615 und l = 0,0015 sowie vmin = 0,3934 MN/m
vRd,c = 0,1 1,615 (1000,001530,0)1/3 (20,529/0,405)
= 0,696 MN/m 0,3934 (20,529/0,405) = 1,028 MN/m
vRd,c / vEd = 1,028 / 0,6991 = 1,470 nach Iteration: vRd,c / vEd = Minimum
Nachweis im magebenden kritischen Rundschnitt bei acrit = 0,405 m:
vEd = 0,6991 MN/m vRd,c = 1,028 MN/m Nachweis erfllt; keine Durchstanzbew.
Hinweis: Excel-Anwendung
benutzen (Datei zum Down-
load auf Laufwerk I:\)
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Wenn anders wie in Beispiel 10.4 gezeigt der Nachweis vEd vRd,c auch mit einer sinnvollen Erhhung der Lngsbewehrung , der Betonfestigkeitsklasse und/oder der Nutzhhe nicht (mehr) erfllt werden
kann, so ist eine Durchstanzbewehrung lngs mehrerer Rundschnitte zu bemessen. Zustzlich ist immer
zu prfen, ob im kritischen Rundschnitt bei u1 der maximale Wert der Durchstanztragfhigkeit nicht
berschritten wird:
Die erforderliche Durchstanzbewehrung errechnet sich aus folgenden Bemessungsgleichungen:
fr Bgel (fywd,eff = min { 250 + 0,25deff ; fywd }):
[cm]
fr aufgebogener Bewehrung ( = Neigung gegenber der Horizontalen; fywd,eff = fywd):
[cm]
Die Bewehrungsmenge Asw,1+2 wird gleichmig auf die beiden ersten Reihen im Abstand von 0,3deff
und 0,8deff verteilt (vgl. Kap. 10.3.4). Sind ggf. weitere Bewehrungsreihen erforderlich, so sind je Reihe
1/3 Asw,1+2 vorzusehen, wobei dann der Abzug der Bodenpressung mit der Fundamentflche innerhalb
der betrachteten Bewehrungsreihe erfolgen darf (vEd ist kleiner als vEd,u1).
Wenn Durchstanzbewehrung notwendig ist, so ist auf eine Mindestdurchstanzbewehrung zu achten. Je-
der Bgelschenkel muss mindestens folgende Querschnittsflche aufweisen:
mit fck in [N/mm]
Dabei ist:
= der Winkel zwischen der Durchstanzbewehrung und der Lngsbewehrung (bei vertikalen Bgeln = 90 sin = 1)
sr = der Abstand der Bgel der Durchstanzbewehrung in radialer Richtung
st = der Abstand der Bgel der Durchstanzbewehrung in tangentialer Richtung
Um sicher zu stellen, dass sich die angegebenen Tragwiderstnde vRd,c und vRd,s und vRd,max auch so ein-
stellen wie berechnet, muss die Hauptbewehrung in x- und y-Richtung fr folgende Mindestbiegemo-
mente (je Lngeneinheit bezogen auf die Breite des kritischen Rundschnitts) bemessen sein:
Bei mittig auf dem Fundament angeordnete Sttzen, die planmig zentrisch beansprucht sind, sind die
Beiwerte x und y mit 0,125 anzusetzen (andere -Faktoren und -Werte siehe Durchstanznachweise bei Platten in Kapitel 11).
1 11 4Ed Ed ,u Rd ,max Rd ,c ,uv v v , v= =
1 2
1 2
1 1
sw , ywd ,ef Ed ,redEdEd Rd ,s sw , ,rqd
eff ywd ,ef ywd ,ef
A f Vvv v A
u d u d f f
++
= = =
1 2
1
1 2
1
1 3
1 3 1 3
sw , ywd ,ef
Ed Rd ,s
Ed ,redEdsw , ,rqd
eff ywd ,ef ywd ,ef
, A f sinv v
u d
VvA
, u d f sin , f sin
+
+
=
= =
Ed ,x x Ed Ed ,y y Edm V bzw. m V
0 08
1 5
ck
sw ,min s r t
yk
f,A A sin s s
, f= =
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Beispiel 10.5: Durchstanznachweis fr bewehrtes Einzelfundament mit Durchstanzbewehrung
Gegeben: Ein Einzelfundament (bx/by = 3,0 m/2,8 m)
fr eine mittig belastete Stahlbetonsttze ist im Hin-
blick auf das Durchstanzen zu bemessen.
Das Fundament ist durch die Sttze wie folgt belastet:
Eigenlast: Ngk = 1500 kN
Vernderliche Lasten: Nqk = 750 kN
Baustoffe: C 25/30 mit fcd = 14,2 N/mm
Die Biegebemessung wurde bereits durchgefhrt und
hat folgendes ergeben (dx = 537 mm; dy = 521 mm):
Gesucht: Bemessung hinsichtlich des Durchstanzens mit Nachweis auf Mindestbewehrung
Lasteinleitungsflche: cx/cy = 600 / 400 = 1,5 2,0
uLoad = 2 (0,60 + 0,40) = 2,0 m 12(0,537+0,521)/2 = 6,35 m
Einwirkung: VEd = NEd = (1,35 1500 + 1,50 750) 10-3 = 3,15 MN
Lage des kritischen Rundschnitts:
Funda.-schlankheit: = a / deff = 1,20 / 0,529 = 2,27 2,0 zulssig: acrit 1,0 deff.
Vorgabe: acrit = 0,529 m u1 = 2(cx + cy) + 2 acrit = 2(0,6+0,4) + 20,529 = 5,324 m
Acrit = cxcy + 2acrit(cx + cy) + acrit2 = 2,177 m
VEd,red = 3,15 [1 2,177/(3,0 2,8)] = 2,334 MN
vEd = 1,10 2,334 / (5,324 0,529) = 0,9115 MN/m
mit k = 1+(200/529)0,5 = 1,615 2,0 und l = [40,2/(28053,7) 48,2/(30052,1)]0,5 = 0,0029
vmin = 0,0525/1,5 1,6153/2 25,01/2 = 0,3591 MN/m
vRd,c = 0,1 1,615 (1000,002925,0)1/3 (20,529/0,529)
= 0,625 MN/m 0,3591 (20,529/0,529) = 0,7183 MN/m
vRd,c / vEd = 0,7183 / 0,9115 = 0,788 vEd vRdc Durchstanzbew. erforderl.
Maximale Durchstanztragfhigkeit: vEd = 0,9115 MN/m vRd,max = 1,4 vRd,c,u1 = 1,006 MN/m
Nk
y
x
As,x As,y
x
y
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Ermittlung der Durchstanzbewehrung: fywd,ef = min { 250 + 0,25deff ; fywd } = 382,25 N/mm
Asw,1+2,rqd = VEd,red / fywd,ef = 1,1 2,334 106/ 382,25 = 6717 mm = 67,2 cm
Gewhlt: in erster Reihe im Abstand von 0,3deff = 0,16 m: 16 12 = 36,2 cm in zweiter Reihe im Abstand von 0,8deff = 0,42 m: 16 12 = 36,2 cm
Asw,1+2,prov = 72,4 cm 67,2 cm
Hinweis: Eine weitere Bewehrungsreihe im Abstand vom 1,5deff von der 2. Reihe aus
betrachtet, also bei (0,8+1,5)deff = 1,22 m von der Sttzenkante aus gerech-
net, ist nicht erforderlich, da dieser Wert auerhalb des Fundaments liegt.
Der Nachweis in diesem Schnitt vEd vRd,c,out ist somit automatisch erfllt.
Mindestdurchstanzbewehrung (mit sr = 0,5deff = 0,26 m und st = u2/16 = 4,66/16 = 0,29 m)
Fr jeden Bgelschenkel gilt: Asw,min = 0,08/1,5 25,00,5/ 500,0 260 290 = 40,2 mm
Asw,min = 0,4 cm < Asw,prov = 1,13 cm (fr 12)
10.3.4 Konstruktive Durchbildung von Fundamenten
Einzulegen ist sofern erforderlich eine Durchstanzbewehrung zwischen der Lasteinleitungsflche bis
zum Abstand von 1,5deff innerhalb des (geschlossenen) Rundschnitts mit uout, an dem die Querkraftbe-
wehrung nicht mehr bentigt wird. Sie ist mindestens in zwei konzentrischen Reihen von Bgelschen-
keln im Abstand 0,75deff einzulegen. Diese muss mind. 50% der Lngsbewehrung in tangentialer und radialer Richtung umschlieen. Innerhalb von acrit soll der tangentiale Abstand der Bgelschenken 1,5deff, auerhalb 2deff betragen.
Bild 10.10: Regelanordnung der Durchstanzbewehrung bei Fundamenten (1)
Bei aufgebogenen Stben darf eine Bewehrungsreihe als ausreichend betrachtet werden (Bild 10.11).
Aufgebogene Stbe, die die Lasteinzugsflche Aload kreuzen oder in einem Abstand von weniger als
0,25deff vom Rand dieser Flche liegen, drfen als Durch-
stanzbewehrung verwendet werden (nebenstehende Skizze).
Die Stabdurchmesser einer Durchstanzbewehrung sind auf
die mittlere statische Nutzhhe deff der Fundamentplatte
abzustimmen:
Bgel: 0,05 deff
Schrgaufbiegungen: 0,08 deff
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Ist bei gedrungenen Fundamenten mit a 2deff eine dritte Bewehrungsreihe erforderlich, so ist ihr Ab-stand zur zweiten Bewehrungsreihe auf 0,5deff zu begrenzen. Fr schlanke Fundamente mit a > 2deff dieser Abstand auf auf 0,75deff vergrert werden.
Bild 10.11: Regelanordnung der Durchstanzbewehrung bei Fundamenten (2)
Die Mindestdurchstanzbewehrung wir auf den Wirkungsbereich einees einzelnen Bgelschenkels bezo-
gen (sr st). Durch Umstellung auf
kann die Mindestdurchstanzbewehrung auch fr den Umfang einer Bewehrungsreihe durch Einsatz des
tangentialen Abstandes st durch ui ermittelt werden. Das ist vorteilhaft, wenn man die tatschliche An-
zahl der zu whlenden Bgelschenkel in einer Bewehrungsreihe und damit st noch nicht kennt. Mit dem
maximal zulssigen Schenkelabstand st = 1,5deff bzw. st = 2,0deff erhlt man alternativ den grten Min-
destbgeldurchmesser.
Bild 10.12: Definition der Mindest-
durchstanzbewehrung
Abstand gilt fr
gedrungenes
Fundament Neigung der
Schrgstbe
gegenber der
Horizontalen:
45 60
0 08
1 5
cksw ,min ssw ,min
r t r t yk
fA A sin ,
s s s s , f
= = =
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