8

Click here to load reader

Kreisinfo DIE LINKE. Oberhavel

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Kreisinfo DIE LINKE. Oberhavel

Citation preview

Page 1: Kreisinfo DIE LINKE. Oberhavel

Bundestag erfüllt eine langjährige

Forderung unserer Partei.

Nun ist es fast amtlich: Die Praxisgebühr für Arztbesuche oh-ne Überweisungen wird nach dem einstimmigen Willen desDeutschen Bundestags endlich fallen. SPD und Grüne habensich diesem von der Regierungskoalition plötzlich auf denWeg gebrachten Ansinnen angeschlossen, die Bundestags-fraktion der LINKEN begrüßt diesen Schritt als notwendigeKonsequenz aus einer vollständigen Fehlentwicklung. Nunklingt es medienwirksam beinahe so, als hätte die schwarzgel-be Bundesregierung sich selbst diese fällige Korrektur im Ge-sundheitswesen zugute zu schreiben. SPD und Grünespringen auf den fahrenden Zug und schielen ebenso auf öf-fentliche Streicheleinheiten. Wahr ist, die Urheber dieserfalschen Politik der einseitigen Belastung der Patienten imGesundheitswesen erfüllen endlich eine Forderung, die dieLINKE noch als PDS vom Beginn dieser Debatte an konse-quent gestellt hatte: Keine Praxisgebühr ist das beste Rezept!Erinnern wir uns: 2004 führte die SPD/Grünen-Regierung un-ter Kanzler Schröder die Praxisgebühr mit dem Ziel ein Arzt-besuche zu verringern. Die Patienten sollten so oder so fürdie Kosten des Gesundheitswesens aufkommen. Von FDPund CSU/CDU hieß es, die Versicherten „sollten mehr Eigen-verantwortung tragen“, also zur Kasse gebeten werden.Nach acht Jahren erkennen wir keine Verringerung von Arzt-besuchen, nur eine Umverteilung zu Lasten der Patienten undunnötige Bürokratisierungen. Dass Regierung und Oppositi-on nun ihre Fehleinschätzung von damals eingestehen müs-sen freut uns natürlich. Aber als LINKE zweifeln wir daran,dass es sich um mehr handelt als ein Wahlgeschenk. Und esbleibt die Bilanz, dass unser gesamtes Gesundheitswesennach wie vor krankt: An Unterfinanzierung und am mangeln-den Solidarbeitrag der Vermögenden! H. Czitrich-Stahl

KreisinfoZeitung der Partei DIE LINKE in Oberhavel

www.dielinke-oberhavel.de

10/11 - 2012

Gesundheitswesen kranktDas beste Rezept: Praxisgebühr fällt weg!

Die LINKE forderte bereits vor neun Jahren, damals noch alsPDS, die Praxisgebühr nicht einzuführen bzw. sie wiederabzuschaffen. Bild: Archiv DIE LINKE

DIE LINKE Oberhavel eröffnet in Anwesenheit von Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase eine kleine Ausstellung zu denFilmen von Konrad Wolf und zeigte den Film „Ich war neunzehn“. Seite 2 Foto: R. Friedemann

Page 2: Kreisinfo DIE LINKE. Oberhavel

DIE LINKE Oberhavel

2

Am 19. Oktober, am Vorabend des 87.Geburtstages von KonradWolf, eröffne-te DIE LINKE Oberhavel in ihren Ora-nienburger Räumen eine kleineAusstellung zu seinen Filmen. Aus die-sem Anlass konnten die zahlreich er-schienenen Gäste auf einen derErfolgreichsten des deutschen Kinostreffen: Wolfgang Kohlhaase.Der SPIEGEL schrieb über ihn anläss-lich der Verleihung des Deutschen Film-preises 2011: Er gilt als "einer derwichtigsten Drehbuchautoren der deut-schen Filmgeschichte". Als einem derwenigen Filmschaffenden gelängenihm heute künstlerische Brücken zwi-schen Ost und West.Auch am 19. Oktober fesselte er die An-wesenden mit spannenden Insider-Infor-mationen anekdotischer Qualität überdie Entstehung des autobiografischstenFilms von Konrad Wolf. Fast hättensich Konrad Wolf und er schon bei derBefreiung Berlins an der Frankfurter Al-lee kennenlernen können: „Er war 19,ich war 14 und stand am Straßenrand,als die Rote Armee in Berlin einmar-schierte.“, so Wolfgang Kohlhaase zuBeginn der Veranstaltung. „Ich warneunzehn“ war der erste Film, den bei-

de zusammen drehten und er wurde zueinem der wenigen herausragenden Fil-me über das Jahr 1945, ein wahrer Pu-blikumserfolg der DEFA.Viele Episoden, die Kon-rad Wolf, der mit seinenEltern nach Moskau emi-grierte, zwischen dem 16.April und 3. Mai 1945 er-lebte, werden durch dieFigur des jungen Leut-nants, Gregor Hecker,nachgezeichnet. So diedreitägige Übernahme derStadtkommandantur inBernau oder die Konfron-tation mit den Verbrechenim KZ Sachsenhausen.Andere, wie Erlebnisseseines KameramannsWolfgang Bergmann, derauf der anderen Seite derSchützengräben stand,flossen in den Filmstoffein. Gemeinsam mit Wolf-gang Kohlhaase und derSchnittmeisterin, EvelynThieme, gelang ein meis-terhafter menschlicherFilm.

Mit Kohlhaase folgten noch drei weite-re Spielfilme: „Der nackte Mann aufdem Sportplatz“, „Mama, ich lebe“ und„Solo Sunny“... Den fünften, die Ge-schichte über die Troika, konnten „Ko-ni“ und er nicht mehr drehen. Viel zufrüh verstarb Konrad Wolf im Jahr1982.Wolfgang Kohlhaase versah die Han-delnden in „Ich war neunzehn“ mit kla-ren Worten und knappen Dialogen, dievon der Zugewandtheit des Autors zuden verkörperten einzelnen Schicksa-len zeugen. Den Figuren wird nie dieWürde genommen, obwohl die Stärkeder Texte auch in ihrer Lakonie undTrockenheit bestehen.Die Sicht auf die Menschen im zurück-rollenden Krieg kommt im Ganzen oh-ne Pathos und Sentimentalität aus. Unddennoch – oder gerade deshalb - machtder Film so betroffen.Nach dem Abspann des Films ist andiesem Abend wieder einmal so einSchweigen dagewesen, eine Erschütte-rung, ein Verstehen, ein Erinnern – alldas, was uns nur nach guten und wich-tigen Filmen möglich ist. A.Stobinski

Große Filmkunst in Oranienburg...Wolfgang Kohlhaase kam zur Eröffnung der Ausstellung „Konrad Wolf und seine Filme“

v.l. Gerrit Große, Kreisvorsitzende der LINKEN Oberhavel, DrehbuchautorWolfgang Kohlhaase und Tatjana Trögel vom Vorstand der Friedrich-Wolf-Gesellschaft Foto: R.Friedemann

Nächster Film bei uns:

mit anschließenderDiskussion mit

Prof. Dr. Lothar Bisky

Geschäfftttfff ssttteeelllllleee OOOrrraaanniieeennnbbb

uuurrggg

3. Dezember 2012 18.00

Uhr

BildquelleProgressFilm-Verleih/FotoDieterLück

Page 3: Kreisinfo DIE LINKE. Oberhavel

K r e i s i n f o 10/11 - 2012

3

Am 30. Oktober 2012 trafen die Minis-terinnen und Minister des rot-roten Ka-binetts nicht wie gewohnt in Potsdam,sondern in Oranienburg zusammen. ImErgebnis der Kabinettssitzung gab es zukommunalen Problemen einen regenund wichtigen Informationsaustausch.Das Thema Bombenlast in Oranienburgwurde unter anderem wieder diskutiert.Erst kürzlich hatte das Innenministeri-um angekündigt, über das Rüstungsent-lastungsgesetz erneut vom BundVerantwortung und Geld für alliierteBlindgänger einzufordern. Die Stadtbringt heute schon über 70 MillionenEuro selbst dafür auf. Eine kritische Dis-kussion gab es zum Ausbildungsstand-ort OSZ Zehdenick, speziell zurAusbildung von Fleischerinnen undFleischern. Diese Ausbildung findetauch in Neuruppin statt. Neben der Ka-binettssitzung fanden einige Ministerin-nen und Minister auch die Zeit zuBesuchen vor Ort, wie zum Beispiel Mi-nisterin Tack, die im Krankenhaus Ora-nienburg war. Die Koalitionsfraktionenhaben davor den Haushaltsentwurf für2013 und 2014 beraten. Dabei wurdenÄnderungsanträge im Umfang von ins-gesamt 25 Millionen Euro beschlossen.„Mit den Änderungsanträgen verstär-ken wir nochmal die Ausgaben für Bil-dung und Wissenschaft. Damit setzen

wir unsere Schwerpunktsetzungfort. Seit 2009 sind die Ausgabenfür Bildung um 117 MillionenEuro gestiegen, die Ausgaben fürWissenschaft und Forschung um103 Millionen Euro“, erläuterteunser FraktionsvorsitzenderChristian Görke. „Für den Dop-pelhaushalt 2013/14 stehennochmal zusätzlich 10,6 Millio-nen Euro für Bildung und Wis-senschaft zur Verfügung. Mit1,75 Millionen Euro werden zu-sätzliche Richter eingestellt, diedie Sozialgerichtsverfahren ver-kürzen und den Rückstau bei Prozessenvon Hartz IV-Empfängern abbauen sol-len.“ Ferner wird bei Landeswohnungs-bauvermögen ein revolvierender Fondsaufgebaut. Statt Zuschüssen werden inZukunft Kredite vergeben zur Wohn-raumförderung. Dafür werden 59Millio-nen Euro umgewidmet.Wenige Tage später, am 3. November,kamen die Minister der LINKEN ge-meinsam mit dem neuen Fraktionsvor-sitzenden Christian Görke und demLandesvorsitzenden Stefan Ludwignach Eberswalde zur Regionalkonfe-renz.AlleMinister hielten kurze Impuls-referate, in denen sie über aktuelleEntwicklungen in ihren Fachbereicheninformierten. Im Anschluss daran gab

es die Möglichkeit, in den direktenDialog zu treten. Damit dies bei über150 Teilnehmerinnen und Teilnehmernmöglich ist, nahmen die Minister undder Fraktionsvorsitzende an unter-schiedlichen Tischen Platz und stelltensich dort den Fragen der Anwesenden.Durch diese Aufteilung war es denTeilnehmerinnen und Teilnehmern auchmöglich, die für sie relevanten Politik-felder stärker in den Mittelpunkt zustellen. Diese Form des Dialoges wurdesehr gut angenommen und ermöglichteintensive Gespräche und anregende De-batten. Was an welchen Tisch bespro-chen wurde kann hier nachgelesenwerden: http://www.dielinke-barnim.de/politik/landespolitik/ RR

Christian Görke, Vorsitzender der FraktionDIE LINKE im Brandenburger Landtag,spricht aud der Regionalkonferenz inEberswalde Foto: DIE LINKE. Barnim

Rot-rote Minister vor Ort

Hilfe zur SelbsthilfeDass der geschäftsführende Kreisvor-stand am 17. Oktober Besuch bekommt,hatte sich bereits am Tag zuvor angekün-digt. Acht Menschen, die an einem Pro-jekt der PuR gGmbH zur Integrationvon Obdachlosen und Suchtkranken indie Gesellschaft teilnehmen, machtenden LINKEN deutlich, wie wichtig eineregelmäßigeArbeit für sie ist. „Wir sam-meln Papier von den Straßen in Oranien-burg, halten den Wald sauber. Wirgehen gerne morgens zur Arbeit“, soein Projekteilnehmer. Ganz offen wurdeüber vorliegende Suchterkrankungen ge-sprochen und dass einige der Gruppe oh-ne diese Maßnahme „den Bach runtergehen“ würden. Nach Aussage einesZeitungsartikels, den sie vorlegten, solldiese Maßnahme nicht verlängert wer-den. Die LINKEN forderten sie auf, zuder am Abend stattfindenden Kreistags-

sitzung zu gehen und ihr Problem in derEinwohnerfragestunde vorzutragen.Kreisgeschäftsführer der LINKEN RalfWunderlich machte noch einmal deut-lich, für wie wichtig er dieses Projekthält. „Es ist ja nicht nur die Arbeit, diesie dort haben, sie bekommen eine Ta-gesstruktur, und mit dem Projektleiterhaben sie auch einen Sozialarbeiter.“ Erversprach die Betroffenen am Abendzum Kreistag zu begleiten. „Ich warskeptisch, ob sie kommen werden undwirklich vor dem Kreistag vorsprechen.Das wäre dann Hilfe zur Selbsthilfe“,so Wunderlich. Aber sie waren da! Inorangenen Westen und mit Sprechzetteltrugen sie dem Kreistag ihr Anliegenvor. Der Landrat Karl-Heinz Schröterwar an Freundlichkeit nicht zu übertref-fen und machte deutlich, dass er sich soArbeitsförderung vorstelle. Fachbe-

reichsleiter Bernd Schulz sagte: „DieHennigsdorfer PuR gGmbH und dasJobcenter verhandeln bereits über dieAuflage eines ähnlichen Projektes.“ Ersei recht optimistisch, dass die Ver-handlungen zu einem ähnlichen Projektführen. Neben der Fraktion der LIN-KEN versprach auch der Kreistagsvor-sitzende Karsten Peter Schröder sichfür eine Neuauflage des Projektes ein-zusetzen. Eine Woche später kamen dieProjektteilnehmer geschlossen zum1-Euro-Frühstück der AG Soziales indie Geschäftsstelle der LINKEN undnahmen am regen Austausch über Kos-ten der Unterkunft, das Einrichten einesPfändungsschutzkontos, usw. teil. Fürden Sprecher der AG Soziales MichaelElte war es nicht leicht, jeden der ca. 30Anwesenden zu Wort kommen zu las-sen. RR

Page 4: Kreisinfo DIE LINKE. Oberhavel

DIE LINKE Oberhavel

4

Ein Novum für DIE LINKE im Land-kreis Oberhavel: Erstmals haben dieMitglieder der LINKEN schon vor derBundestagswahl die Möglichkeit zuwählen. Zwei ihrer Mitglieder bewer-ben sich um das eine Direktmandat fürden Bundestag im Wahlkreis Oberha-vel/Havelland II. Am 7. Dezember2012 wird entschieden, wer für DIELINKE ins Rennen geht. Wir sprachenfür die Kreisinfo mit den KandidatenHarald Petzold und Marcel Stutz.

RR: Zwei Kandidaten für ein Direkt-

mandat, eine bisher ungewöhnliche

Konstellation. Wie gehen Sie damit

um?

Harald Petzold: Ich finde es normal,wenn Menschen in einer Wahlsituation

auch eine Auswahlmöglichkeit haben.Das gehört in einer Demokratie dazu.Außerdem erhöht es das Interesse derMenschen an einer solchen Wahl, weildas Ergebnis nicht schon vorher fest-steht und man gespannt sein kann, wiedie Wahl ausgeht. Ich gehe mit der ge-genwärtigen Konstellation sachlich undrespektvoll um. Natürlich möchte ichgewählt werden. Aber Marcel ist mirein guter Freund, Genosse und Mitstrei-ter. Ich möchte, dass dies so bleibt, egalwer von uns beiden am 7. Dezemberdann nominiert wird.Marcel Stutz: Ich empfinde diese Wo-chen nicht als „Gegeneinander“, son-dern als ein Angebot an die Genossen.Egal, wer letztlich der Kandidat seinwird, wir stehen weiterhin nebeneinan-der. Durch unser gegenwärtiges Dop-pel-Angebot, ist auf den vielenVorstellungsrunden in den Ortsverbän-den ein sehr breiter Dialog entstanden.Denn jeder von uns hat natürlich auchganz individuelle Lösungsansätze. Dasmacht für mich eine lebendige Parteiaus.RR: Worin unterscheiden Sie sich als

LINKE Kandidaten von den

anderen?

Marcel Stutz: Ich bin sehr für einefreiheitlich-demokratische Grundord-nung, aber gegen Kapitalismus in jegli-cher Spielart. Mein Hauptaugenmerkliegt bei den Menschen, nicht beim Ka-pital. Nicht das Verwalten steht fürmich an erster Stelle, sondern die Ver-änderung zu einer sozial gerechten Ge-sellschaft. Mein Blick in die Zukunftreicht weit über eine Legislaturperiodehinaus. Das schließt eine Friedenspoli-tik ein, die nicht gegen ökonomischeSachzwänge abgewogen wird.Harald Petzold: Ein Kandidat derLINKEN unterscheidet sich von ande-ren darin, dass er Menschen für einenPolitikwechsel mobilisieren und selbstkonsequent für diesen eintreten will.Dabei wirbt er nicht nur um ihre Stim-me, sondern zeigt ihnen auch Wegeund Möglichkeiten auf, sich selbst„vertreten“ und für den Politikwechselüber den Wahltag hinaus aktiv werdenzu können. LINKE zu wählen bedeu-tet, Veränderung zu wählen. Verände-rung in der Politik und Veränderung fürsich selbst. LINKE zu wählen bedeu-tet, Bewegung zu wählen. Bewegungin der Politik und Bewegung für sichselbst. LINKE zu wählen bedeutet,Mitmachen zu wählen. Mitmachen inder Politik durch Mitmachen mit sichselbst.Sie sind in diesen Wochen noch mehr

unter den Leuten als sonst. Was neh-

men Sie aus den zahlreichen Gesprä-

chen mit nach Hause?

Harald Petzold: Ich erlebe eine großeUnzufriedenheit mit den gegenwärti-gen Entwicklungen. Viele Menschensind wütend, dass dieses Land zur Beu-te weniger, vor allem Reicher gemachtwird. Aber gleichzeitig sind sie ratlosund unsicher, wie diese Zustände geän-dert werden könnten. Für viele habendie Parteien jede Glaubwürdigkeit ver-loren. Auch DIE LINKE wird davonnicht ausgenommen. Das ist für michdie zentrale Herausforderung für denWahlkampf. Ich will, dass Menschenwieder Mut fassen für Veränderungen,dass sie aufstehen, sich ihrer eigenenKraft besinnen und dabei wieder erle-ben: WIR sind das Volk, WIR sind die

(Aus) Wahl des DirektkandidatenWer wird für DIE LINKE 2013 im Wahlkreis 58 das Bundestagsdirektmandat holen?

Harald Petzold50 Jahre; von Beruf Lehrer für Mu-sik, Deutsch und Politische Bildung;kommt politisch aus der PDS und istMitglied der LINKEN von Anfangan; sein Zuhause ist das Havelland,konkret Falkensee; ist Stadtvorsit-zender der LINKEN in Falkensee,Vorsitzender der LINKEN Kreistags-fraktion im Havelland, zwischen1990 und 1999 Landtagsabgeordne-ter, langjähriges Landesvorstandsmit-glieder der PDS und der LINKENund Büroleiter zweier Bundestagsab-geordneter; gegenwärtig Referent fürden Minister für Wirtschaft und Eu-ropaangelegenheiten; ledig, hat zweiPatenkinder und spielt in der Freizeitin einer Klezmer-Musik-Gruppe undeinem Laien-Sinfonieorchester.

Marcel Stutz31 Jahre; wohnt in Zehdenick, vonBeruf Informatikkaufmann; hat einigeSemester Wirtschaftsjura studiert; da-nach mehrere Jahre selbstständigerUnternehmer; lebte zeitweilig in Bel-fast, Nord Irland; seit 2008 Bundes-geschäftsführer für Finanzen bei derLinksjugend ['solid], stellvertretenderKreisvorsitzender Oberhavel undOrtsvorsitzender und Abgeordneter inZehdenick.

Page 5: Kreisinfo DIE LINKE. Oberhavel

K r e i s i n f o 10/11 - 2012

5

1. Vorphase (Oktober 2012 bis Fe-

bruar 2013)

Der Auftakt der Debatte um unserBundestagswahlprogramm verläuftnoch nicht anhand eines konkretenTextvorschlages. Stattdessen haben wireine Reihe von Leitfragen formuliert –sie sollen als Anregung dienen undsind natürlich nicht abschließend. Dazudebattieren wir online, schriftlich, imRahmen von Veranstaltungen, Gre-miensitzungen, an Infoständen. Im Fe-bruar 2013 werden die Ergebnisse derVorphase zu einem ersten Entwurf zu-sammengeführt.

2. Diskussion des ersten Entwurfes

(Ende Februar 2013 bis April 2013)

Der erste Entwurf für unser Wahlpro-gramm wird der Partei und der Öffent-lichkeit zur Diskussion vorgestellt. ImMärz finden fünf Regionalkonferenzenstatt. Im April 2013 wird dann schließ-lich mit den Ergebnissen der Debattender Entwurf für den Leitantrag an denBundesparteitag erarbeitet und vomParteivorstand eingereicht.

3. Diskussion zum Leitantrag

Am 18. April 2013 wird der Leitantragals Vorschlag für unser Wahlprogrammveröffentlicht. Bis zum 30. Mai 2013können Änderungsanträge an den Leit-antrag gestellt werden. In der Zeit bisdahin setzen sich die Delegierten desBundesparteitages im Rahmen von De-legiertenberatungen mit dem Leitan-trag auseinander. Vom 14. bis 16. Juni2013 findet der Bundesparteitag inDresden statt. Dort werden die Dele-gierten das Wahlprogramm beschlie-ßen.

Einzelheiten zur Debatte undTeilnahmemöglichkeiten daranteilzunehmen findet Ihr unter:

http://parteidebatte.die-linke.de/

Mehrheit, Politik und Wirtschaft habensich danach zu richten.Marcel Stutz: Ich habe mich über dievielen interessanten und motiviertenMenschen in dieser Partei gefreut. DieGespräche zeigten, dass es durchausnicht nur den einen, richtigen Weg zurVeränderung unserer Gesellschaft gibt.Unsere politische Arbeit wird nicht al-lein von Parteiprogrammen und Thesengeprägt, sondern ganz entscheidendauch durch persönliche Lebenserfahrun-gen. So kamen viele Themen zur Spra-che, über die ich im Vorfeld noch nichtintensiv nachgedacht hatte. Das machtes so spannend, mit Menschen über un-sere Zukunft zu diskutieren.Wir danken für das Gespräch. Egal,wer letztlich auf dem Plakat um dieGunst der Wähler wirbt, beide werdenweiterhin in unserem Wahlkreis LINKEPolitik für unsere Menschen mit Lebenerfüllen.

Das Interview führten Astrid undFrank Kruse.

Liebe Freundinnen und Freunde, liebeGenossinnen und Genossen,

DIE LINKE wird sich bis Juni 2013 einWahlprogramm zur Bundestagwahl ge-ben. Im Vorfeld wollen wir mit allen –ob Mitglieder der Partei, Bündnispart-ner, Sympathisantinnen und Sympathi-santen oder interessierte Bürgerinnenund Bürger – eine intensive Debatteüber die wesentlichen Punkte unseresWahlprogramms führen.Zum einen wollen wirwissen, »wo derSchuh drückt«, wel-che Probleme derMenschen DIELINKE in den nächs-ten Jahren im Bun-destag unbedingtverfolgen und lösenmuss.Zum anderen wollenwir eine breite Betei-ligung organisieren.Unser Ziel ist es, mitHilfe ganz vielerMeinungen und Anre-gungen das besteWahlprogramm aller

Parteien zu schreiben.Bei der Bundestagwahl 2013 wird esum eine Richtungsentscheidung gehen.Für diese Auseinandersetzung benöti-gen wir den Rat und die Unterstützungvieler Menschen. Für uns steht fest:

Wir wollen einen ande-ren Weg gehen – einenRichtungs- und Politik-wechsel vorbereiten,mit allen, die dazu be-reit sind. Gerechtigkeit– darum geht es uns. Ei-ne gerechte Gesellschaftist für alle besser!

Ich wünsche uns alleneine auf- und anregendeProgrammdebatte.

Ihr und EuerMatthias HöhnBundeswahlkampfleiter

Foto: DIE LINKE

Am 4. November fand in Hohen Neu-endorf der 10. Herbstlauf mit über 500Teilnehmern statt. Auch DIE LINKEwar am Start - Marco Koster und Lu-kas Lüdtke erreichten über 6,2 km diePlätze sechs bzw. fünf in ihrer Alters-klasse. Vor dem Startschuss durch Bür-germeister Klaus Dieter Hartung (DIELINKE) rief der Vorsitzende des SVVHohen Neuendorf, Wilhelm Potesta,die Teilnehmer zu einer Gedenkminutefür die Opfer der NSU auf.

Der Weg zum besten

Wahlprogramm aller

Parteien

Debatte zum

Bundestagswahlprogramm

Foto: E. Prillwitz

Page 6: Kreisinfo DIE LINKE. Oberhavel

DIE LINKE Oberhavel

6

Die Landesregierung hat die Pläne zumBau der Tank- und Rastanlage Briesetalan der A 10 nördlich von Berlin vorerstaufgegeben. Das teilt der Vorstandsvor-sitzende des Landesbetriebes für Stra-ßenwesen, Hans-Reinhard Reuter, jetztin einem Schreiben an die Brandenbur-ger Bundestagsabgeordnete Dr. Dag-mar Enkelmann (DIE LINKE) mit.Wörtlich heißt es in dem Brief, dass"das Ministerium für Infrastruktur undLandwirtschaft des Landes Branden-burg als oberste Straßenbauverwaltungfestgelegt" hat, "die Planung für denStandort "Briesetal' vorläufig einzustel-len."Mit der Antwort reagierte Reuter aufein Schreiben von Dagmar Enkelmannan ihn, in dem die Abgeordnete EndeSeptember darauf hinwies, dass beimlaufenden Verfahren zur Standortsuchefür die Rastanlage Briesetal die Einwän-de der Bürgerinnen und Bürger nichtausreichend berücksichtigt werden.Dagmar Enkelmann hat sich in den letz-ten Jahren wiederholt mit Bürgerinitiati-ven entlang der nördlichen A 10getroffen, zuletzt im Rahmen ihrer Som-mertour durch Brandenburg. Daher be-grüßt sie die jetzt getroffeneEntscheidung besonders. "Ich freuemich, dass die Standortsuche für Briese-

tal jetzt auf Eis liegt und die berechtig-ten Einwände der Bürgerinnen undBürger Erfolg hatten. Deren jahrelan-ges Engagement hat sich offenkundiggelohnt", betont sie. Darüber hinaus seioffensichtlich eine Vielzahl kaum zu lö-sender Abstimmungsprobleme zwi-

schen verschiedenen Infrastruktur-projekten in der Region zu Tagegetreten. "Dass das Land in dieser Si-tuation die Reißleine zieht, ist einerichtige Entscheidung", so Enkelmann.

RR

Land zieht ReißleineDagmar Enkelmann: Pläne für Rastanlage Briesetal auf Eis gelegt

Dagmar Enkelmann (MdB) und Lukas Lüdtke bei der Sommertour 2012Foto: Peter Kleffmann

"Rechtslastiges (Gerichts-) Urteil gegendie Courage-Elser-Initiative" hieß einBeitrag in unserer Kreisinfo Nr. 08/12.Die mit diesem Urteil verbundenen fi-nanziellen Belastungen bedeuteten eineexistenzielle Gefährdung des Vereinsund eine unzumutbare Belastung für dieFrau des verstorbenen Vereinsgründersund Verklagten.Die ausgerufene Spendenaktion erbrach-te mehrere Tausend Euro, so dass nichtnur die genannten Kosten beglichenwerden konnten, sondern die weitereAr-beit des Vereins gesichert ist. Damitwar die Einladung kompetenter Referen-ten zu zwei Veranstaltungen des Vereinskein Problem. Auf Vorschlag und Initia-

tive von Angelika Stobinski und des Fo-rums gegen Rassismus undFremdenfeindlichkeit sprach Rechtsan-walt Peter Stolle (Berlin) am 18. Okto-ber im Oranienburger Bürgerhaus überrechtliche Fragen zivilgesellschaftli-chen Engagements und am 2. Novem-ber die Psychologin Dr. Anita Schächterim Friedrich-Wolf-Haus (Lehnitz) zuImplikationen des verantwortlichenDenkens und Handelns in der Demokra-tie. Beide Veranstaltungen waren gut be-sucht.Peter Stolle (www.diefirma.net) gabuns wertvolle Hinweise, wie wir es ver-meiden können, bei unserem Tun denRechten in die (formaljuristische) Falle

zu gehen und wie auf ihre Provokatio-nen zu reagieren ist, um nicht Opfervon Gerichtsurteilen der besagten Artzu werden. Frau Schächter machtedeutlich: Georg Elser hat mit seinemLeben Zeugnis abgelegt, dass ein Ein-zelner Verantwortung für das Ganzeübermehmen kann und dass er sichnicht hinter der Frage verstecken kann"Was kann ich denn gegen die da obentun?" Jeder kann mehr bewirken, als erzunächst denkt und "die da oben" sindnicht so unangreifbar, wie es scheint.Vielen Dank allen, die gespendet ha-ben!

Stefan Kurella, Mitglied des Vereins

Courage-Elser-InitiativeVielen Dank allen, die gespendet haben!

Page 7: Kreisinfo DIE LINKE. Oberhavel

K r e i s i n f o 10/11 - 2012

7

Das Zwickauer TerrortrioMaik Baumgärtner stellte sein Buch vor

Am 9.11.2012 stellte Maik Baumgärt-ner mit Unterstützung desAktionsbünd-nisses Brandenburg gegen Gewalt,Rechtsextremismus und Fremdenfeind-lichkeit und des Kreisverbandes derLINKEN Oberhavel sein Buch „DasZwickauer Terror-Trio“ vor ca 40 Inter-essenten vor. Er erläuterte an einigenTextstellen, wie es dem Terrortrio UweBöhnhardt, Uwe Mundlos und BeateZschäpe gelingen konnte trotz Fahn-dung der Polizei jahrelang unerkannt inder Gesellschaft zu leben. Sie wurdensogar von Urlaubsbekanntschaften alsnette junge Leute bezeichnet, mit de-nen man sich für das Folgejahr wiedergemeinsam zum Urlaub verabredete.Fahndungsfehler, viele Pannen und bü-rokratische Verzögerungen bei derDurchsuchung einer Garage ermöglich-ten es dem Trio sich immer wieder demZugriff des Landeskriminalamtes zuentziehen.

Baumgärtner machte aber auch auf dieOpfer in seinem Buch aufmerksam. ImFall des Nürnberger BlumenhändlersEnver Simsek, der mit 8 Schüssen anseinem mobilen Blumenstand niederge-schossen wurde und später im Nürnber-ger Krankenhaus verstarb, wurde zuerstvon Drogenkriminalität ausgegangen,weil Enver Simsek regelmäßig nachHolland auf einen Blumengroßmarktzum Einkauf fuhr. Die Familie wurdemit Fragen und Verdächtigungen in die-ser Richtung konfrontiert. Eine Ent-schuldigung zu den Ermittlungsfehlernhaben die Angehörigen nie erhalten. Eswurde sogar zum Schein von der Poli-zei ein Geschäft in dem Wohngebiet er-öffnet. Man hofft auf

Schutzgelderpressung. Da tat sich al-lerdings nichts. Im Anschluss an dieLesung schilderte Jens Anger (Antifa-gruppe Oranienburg) am Beispiel desehemaligen nationalen Jugendzentrumsin Oranienburg, warum es auch vor Ortnicht genügt allein auf den Staat zu set-zen. Er stellte auch klar: „Nicht derStaat entscheidet was rassistisch ist,sondern wir mit unserem Denken undHandeln.“ Es gab eine rege Diskussion,in der auch die rechte Szene in Orani-enburg angesprochen wurde. Am Endewaren sich die Teilnehmer in einemPunkt sehr einig: Gegen Nazis brauchtes eine engagierte und vom Staat unter-stützte demokratische Zivilgesellschaft.

RR

Impressum / KontaktDie Kreisinfo ist eine Mitgliederinformation der ParteiDIE LINKE in Oberhavel und wird herausgegeben von derRedaktion Rote Reporter beim Kreisvorstand.V.i.S.d.P.: Gerrit Große / Satz: Ralf WunderlichEin Anspruch auf Veröffentlichung besteht nicht. Honorarewerden nicht gewährt. Die Redaktion behält sich dieredaktionelle Überarbeitung und Kürzung vor.Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe ist der02.12.2012. Am 05.12.2012 trifft sich die AG RoteReporter um 18.30 Uhr in der GeschäftsstelleBernauer Str. 71 in Oranienburg.

Kontakt zur LINKEN in Oberhavel

Beiträge sind einzusenden an:DIE LINKE. Oberhavel; - Redaktion Rote Reporter -Bernauer Straße 71; 16515 Oranienburg;Email: [email protected]äftsstelle: 03301 20 09 90

Email: [email protected]äftsführer: 0171 93 01 616

Email: [email protected] Internet ist unsere Mitgliederzeitschrift unterwww.dielinke-oberhavel.de erhältlich.

Bei der Diskussion saßen im Podium v.l. Enrico Rossius, Jens Anger und MaikBaumgärtner Foto: RR

Page 8: Kreisinfo DIE LINKE. Oberhavel

DIE LINKE Oberhavel

8

Wir gratulieren!Termine in KreisgeschäftsstelleBernauer Straße 71, 16515 Oranienburg, Tel. 03301 20 09 90

u 19.11.2012 14.00 Uhr AG Senioren zum Thema: Cuba Si! Werden sie esschaffen? Wie sind die Erfolgsaussichten der eingeleiteten Reformen inKuba einzuschätzen? Diskussion mit einem Mitarbeiter der Cuba Si - AG

u 27.11.2012 18.30 Uhr Sitzung des Kreisvorstandesu 3.12.2012 18.00 Uhr Filmvorführung "Solo Sunny" mit anschließenderDiskussion mit Prof. Dr. Lothar Bisky

u 5.12.2012 18.30 Uhr Sitzung der Kreistagsfraktion der LINKENu 10.12.2012 18.30 Uhr Neumitgliedertreffen aller Neumitglieder 2012u 17.12.2012 14.00 Uhr Jahresausklang der AG Senioren, Auswertung derVeranstaltungen aus 2012, Vorstellung und Diskussion der Themen 2012

Weitere Termine

u 01.12.2012 10.00 bis 18.00 Uhr Aktivenkonferenz der LINKENLandesverband Brandenburg zur Wahlkampfvorbereitung, MesseFrankfurt (Oder), Messering 3

u 02.12.2012 10.00 bis 16.30 Uhr 2. Tagung des 3. Landesparteitags derLINKEN Brandenburg, Messe Frankfurt (Oder), Messering 3

u 07.12.2012 18.00 Uhr Wahlkreisversammlung zur Wahl derDirektkandidatin bzw. des Direktkandidatenim Wahlkreis 58 für die Wahlzum Deutschen Bundestag - Wer keine Einladung erhalten hat, meldet sichbitte schnellst möglich in der Geschäftsstelle oder unter 0171 9301616

Wir gratulieren allen Geburtstags-

kindern zum Teil nachträglich. Ge-

burtstagsgrüße gehen im Oktober

2012 insbesondere zum:

Demonstration "Niemand ist Vergessen!"

in Gedenken an den 1992 von Neonazis in Oranienburg ermordeten Hans-Jochen Lommatsch.

15.12. 2012 um 14:00 Uhr Bahnhof Oranienburg

NurinderDruckversion!