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1 Seite 5 PIONIER DER VIDEOKUNST ZU GAST Bill Viola Seite 11 WENN JEMAND EINE REISE TUT, SO KANN ER WAS ERZÄHLEN Die Tunisreise. Klee, Macke, Moilliet Seite 25 DIGITALE NACHTWANDERUNG Hans Ulrich Glarner Seite 27 ÖFFENTLICHER RAUM ALS BÜHNE FÜR ALLE Café Neuer Raum Das gemeinsame Magazin von Kunstmuseum Bern & Zentrum Paul Klee 11 Fokus ZPK 4 Fokus KMB 24 Partner 28 Kunstlink Agenda 26 Forum 34 Member 41 Impressum 20 Zusammenspiel 42 Bildergalerie No 4, März 2014

KunstEINSICHTBern Nr. 4

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Seite 5

PIONIER DER VIDEOKUNST ZU GAST Bill Viola

Seite 11

WENN JEMAND EINE REISE TUT, SO KANN ER WAS ERZÄHLEN Die Tunisreise. Klee, Macke, Moilliet

Seite 25

DIGITALE NACHTWANDERUNG Hans Ulrich Glarner

Seite 27

ÖFFENTLICHER RAUM ALS BÜHNE FÜR ALLE Café Neuer Raum

Das gemeinsame Magazin von Kunstmuseum Bern & Zentrum Paul Klee

11 Fokus ZPK

4 Fokus KMB

24 Partner

28 Kunstlink Agenda

26 Forum

34 Member

41 Impressum

20 Zusammenspiel

42 Bildergalerie

No 4, März 2014

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Coop unterstützt das Zentrum Paul Klee als Gründungs- und Betriebspartner. Und wünscht erlebnisreiche Museumsbesuche.

Für kulinarische Kunst.

Coop

Komposition aus Popcorn, Brezel, Flûte, Morchel, Pasta

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7 MARKUS RAETZ – EIN ZEITGENÖSSISCHER PEINTRE-GRAVEUR

Der künstlerische Wahrnehmunsforscher zu Gast im Kunstmuseum Bern

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WAS VERBINDET SCHREIBEN, ZEICHNEN UND MALEN?

Herausragende Werke von Jenssen, Klee, Lasker, Marden, Michaux, Tobey, Twombly und Wool

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KOMMUNIKATION IM FOKUS

Im gegenseitigen Interview erzählen Brigit Bucher und Maria Horst aus ihrem Arbeitsalltag

Inhalt

EDITORIAL

Liebe Kunstfreundin, Lieber Kunstfreund

Mit grosser Freude kann ich von einem ausserordentlich gu-ten Start unserer beiden Häuser in das neue Ausstellungsjahr berichten. Sowohl das Zentrum Paul Klee als auch das Kunst-museum Bern dur�en für ihre laufenden Projekte von den Me-dien lauter positive Qualifikationen entgegennehmen. Dass wir nicht einfach Blockbusterthemen vermarkten, sondern mit jeder Ausstellung neue Erkenntnisse ermöglichen, wird als gemeinsames Markenzeichen wahrgenommen. Man be-sucht uns in erster Linie, um Entdeckungen machen zu kön-nen. Paul Klee ist, wenn man ins ZPK kommt, nie ein Déjà-vu. Dies macht die aktuelle Sammlungs-Präsentation, welche die 40 sorgfältig restaurierten Hinterglasbilder Klees in den Fo-kus rückt, besonders eindringlich deutlich. Der mit Kompli-menten zurückhaltende Eberhard W. Kornfeld meinte dazu, diese Schau hätte MoMA-Niveau. Das Kunstmuseum stellt gleichzeitig mit Germaine Richier und Samuel Grimm zwei Künstlerpersönlichkeiten vor, die fortan nicht mehr unter der Kategorie Geheimtipps abgehandelt werden können: Der Exilberner Grimm schuf in England als Landscha�saquarellist und Satiriker ein vorromantisches Werk innovativ und sprü-hend ganz auf der Höhe der Zeit, das wir zum ersten Mal über-haupt im Zusammenhang zeigen und erforscht haben. Richier lebte während dem Zweiten Weltkrieg in Zürich. Nicht nur über diese Zeit ihres Scha�ens können wir Forschungslücken schliessen, sondern auch über inhaltliche und formale Frage-stellungen, die sie ebenso innovativ vorantrieb wie gleichzei-tig Alberto Giacometti. Ausstellungen, die neue Erkenntnisse ermöglichen, bleiben als Meilensteine über die Tagesaktuali-tät gültig. Diesen Anspruch, Diskurse zu erweitern, lösen un-sere Häuser dieses Jahr mit allen ihren Ausstellungen ein – die wunderbare Markus-Raetz-Schau, die Erstpräsentation der Sammlung Bruno Stefanini sowie die Augusto-Giaco-metti-Retrospektive im Kunstmuseum ebenso wie die gros-sen Klee-Themen-Ausstellungen zur «Tunisreise» und zur Frage der «Sonderklasse» im ZPK. Das Gleiche gilt für unsere monographischen Gegenwartsthemen – Lutz & Guggisberg sowie Antony Gormley im ZPK, Bill Viola, Bethan Huws und Nakis Panayotidis im Kunstmuseum. Presse und positive Be-sucherzahlen bestätigen, dass wir mit unseren Programmen auf dem richtigen Weg sind.

Matthias Frehner, Direktor Kunstmuseum Bern

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Die Kunsthistorikerin Therese Bhattacharya-Stettler ist Ende 2013 altershalber von ihrem Posten als Kuratorin am Kunstmuseum Bern zu-rückgetreten. Fachlich und menschlich hat sie den Museumsbetrieb der letzten Jahre wesent-lich mitgeprägt.

Therese, wie ist es für dich, das Kunstmuseum nach zwanzig Jahren zu verlassen?Sicher wird mir das Museum fehlen, es waren reiche Jahre, voller Abwechslung. Nachdem ich 1993 als Assistentin des damaligen Direktors Hans Christoph von Tavel begonnen hatte, war ich zuletzt dank Matthias Frehner Mitglied der Museumsleitung. Bei allem Schönen herrschte natürlich auch immer ein gewisser Druck, so-dass es manchmal schwierig war, gedanklich ab-zuschalten. Der lässt nun nach und das ist gut so.

Was war deine Motivation, dich immer wieder auf ganz unterschiedliche Künstler oder Künstlerinnen und deren Werk einzulassen? Jede Ausstellung, in deren Realisierung ich in- volviert war, brachte ganz andere Herausforde-rungen mit sich. Neben dem rein Fachlichen ging

es ja auch stets darum, mit den beteiligten Per-sonen zurechtzukommen oder Ideen praktisch umzusetzen. Für die Ausstellung von Marina Abramovic 1998 etwa musste ich innert kürzes-ter Zeit einen Berg ausgekochter Rinderknochen bescha�en. Anders bei Otto Nebel, dem wir letz-ten Winter eine grosse Ausstellung widmeten. Da galt es zunächst, Matthias Frehner von Nebels Qualitäten zu überzeugen – ich hatte ja als Studentin dessen Nachlass inventarisiert und bin Präsidentin der Otto Nebel-Sti�ung.

Du hast während deiner Amtszeit drei Ausstellungen zu Albert Anker realisiert, zuletzt «Albert Anker – Schöne Welt» im Jahr 2010. Wie bist du zur Anker-Spezialistin geworden?

Der frühere Konservator Sandor Kuthy hatte mich 1991 angefragt, mit ihm eine Neuauflage des Werkkatalogs von 1960 zu erarbeiten. Mit Werkkatalogen ist es ja so eine Sache, kaum er-schienen, sind sie nicht mehr auf dem neusten Stand. Das ist bei Anker auch so – immer wieder kommen unbekannte Werke zum Vorschein, vor allem in Frankreich und England. Denn Anker war zu Lebzeiten durchaus ein «europäischer» Künstler. Je mehr ich natürlich von Anker sah, desto mehr entwickelte ich eine gewisse Kenner-scha�.

Welche Ausstellung würdest du als deine wichtigste bezeichnen?Ein Höhepunkt war sicher die Ausstellung zu Meret Oppenheim 2006. Eine Oppenheim-Aus- stellung war ja schon lange geplant, doch woll-ten wir die Ausstellung nicht ohne die berühm-te Pelztasse machen, was viel Verhandlungsge-schick und eine Gegenleistung an das Museum of Modern Art – auch in Form hochkarätiger Leihgaben aus Bern – erforderte. Doch der Ein-satz hatte sich gelohnt.

Gibt es Erlebnisse, die dir besonders in Erinnerung bleiben?Es sind vor allem die vielfältigen Begegnungen mit Sammlern, Kunstscha�enden und Leih-gebern, aber auch mit den Kolleginnen und Kollegen am Kunstmuseum, die meine Arbeit stets sehr bereichert haben. Mit Toni Gerber bei-spielsweise, der dem Museum grosse Teile seiner Sammlung schenkte, war ich bis zu dessen Tod befreundet. Oder auch die Begegnung mit Bruno Giacometti, der im Alter von 103 Jahren noch to-tal präsent von seinem Vater Giovanni erzählte, ist mir unvergesslich.

Interview: Magdalena Schindler

Fokus KMB

Interview mit der Kuratorin Therese Bhattacharya-Stettler anlässlich ihrer Pensionierung

«BESONDERS IN ERINNERUNG BLEIBEN MIR DIE VIELFÄLTIGEN BEGEGNUNGEN»

Zum Weiterlesen: Ausführlicher Rückblick von Therese Bhattacharya-Stettler auf dem Blog des Kunstmuseums Bern: blog.kunstmuseumbern.ch

«Für die Ausstellung von Marina Abramovic 1998 etwa musste ich innert kürzester Zeit einen Berg ausgekochter Rinderknochen beschaffen.»

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Bill Viola (geb. 1951 in New York) gilt als einer der international anerkanntesten Vertreter der Videokunst. Seit mehr als dreissig Jahren arbeitet er mit Videotapes, Videoinstallationen, Sound- Environments, elektronischen Musikperforman-ces und Fernsehproduktionen. 1995 hatte Viola im Amerikanischen Pavillon an der Biennale von Venedig eine vielbeachtete Werkpräsentation. Trotzdem wurde sein Werk in der Schweiz bisher nur einmal, nämlich 1993 im Musée des Beaux-Arts in Lausanne, in einer Einzelausstellung ge-zeigt. Dies ändert sich nun mit der Präsentation «Bill Viola: Passions», welche zugleich im Kunst-museum Bern und im Berner Münster stattfindet.

Die von Martin Brauen und Kathleen Bühler ku-ratierte Ausstellung zeigt insgesamt neun Werke aus den Jahren 1977 bis 2008, welche einen Quer-schnitt durch das Scha�en Bill Violas darstellen

und so seine Zuwendung zu immer existenzielle-ren Fragestellungen nachvollziehbar machen.

Hinwendung zu spirituellen FragestellungenWährend es im Berner Münster eher die neueren Videowerke spirituellen Inhalts sind, präsentiert das Kunstmuseum Bern frühere Werke aus der Sammlung, welche den wahrnehmungstheore-tischen Fragen der frühen Videokunst gewidmet waren. Denn in den Siebziger und Achtziger Jah-ren erkundeten Medienkünstler vorrangig die Ab-weichungen zwischen filmischer Repräsentation und sinnlicher Wahrnehmung sowie die davon abgeleitete Wirkung auf das Bewusstsein und die Zeiterfahrung. Seit den Neunziger Jahren gibt es im Werk Bill Violas dann eine verstärkte Hinwen-dung zu archaischen, universell menschlichen Er-fahrungen und spirituellen Fragestellungen. So aussergewöhnlich dieses Interesse im Bereich der

«Bill Viola: Passions», 12.04. – 20.07.2014

PIONIER DER VIDEOKUNST ZU GAST IM KUNSTMUSEUM BERN UND IM BERNER MÜNSTER

Bill ViolaTempest (Study for The Raft), 2005Color High-De�nition video on �at panel display mounted on wall, 16:50 minutesPhoto: Kira Perov© The Artist

Fokus KMB

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«Bill Viola: Passions», 12.04. – 20.07.2014

Gegenwartskunst erscheint, ist es nichts anderes als die konsequente Weiterführung seiner Ausei-nandersetzung mit der Wahrnehmung von Zeit sowie deren inhaltlichen Implikationen. Jede Un-tersuchung von Dauer und Zeiterfahrung führt früher oder später zur Beschä�igung mit der Ver-gänglichkeit. Hier knüp� Bill Viola an den gros-sen Meisterwerken der abendländischen Malerei an, die o� auch Inspiration zu spezifischen Wer-ken wurden. Sein Weg führt also in einer ausser-gewöhnlichen Klarheit von der Erforschung des Mediums Video zur Beschä�igung mit der Natur der Sinneswahrnehmung als einem Weg der psy-chologischen und spirituellen Selbsterkenntnis. Dabei widmet er sich den Grunderfahrungen des menschlichen Seins zwischen Geburt und Tod, wie sie auch in den Quellen der östlichen und westlichen spirituellen Denktraditionen insbe-sondere Zen Buddhismus, Islamischer Sufismus und christlicher Mystik behandelt werden.

Einflussreicher PionierAls Pionier des Mediums hat Viola einen wesentli-chen Beitrag zur Etablierung von Video als einem zentralen Medium der zeitgenössischen Kunst geleistet und dessen Spektrum in Bezug auf die Technologie, die Inhalte und die historischen Bezüge erweitert. Das Kunstmuseum Bern hat deshalb schon in den frühen Neunziger Jahren Werke von Viola angekau� und damit einen der einflussreichsten Videokünstler in seiner Samm-lung verankert. Vom 5. März bis 28. Juli 2014 ist

ausserdem eine grosse Retrospektive seines Wer-kes im Grand Palais in Paris zu sehen, zu der auch ein umfassender Ausstellungskatalog erscheint.

Kathleen Bühler

Erö�nung: Freitag, 11. April, 18h30 im Berner Münster Kuratoren: Kathleen Bühler und Martin Brauen Eintritt: CHF 14.00 / red. CHF 10.00 im Kunstmuseum Bern (inkl. Publikation), Eintritt frei im Berner Münster.Publikation: «Bill Viola: Passions». Farbe, 64 S.Ausstellungsführer für das Kunstmuseum Bern und das Berner Münster. CHF 7.00, berechtigt zum Eintritt von CHF 7.00 im Kunstmuseum Bern.

Herzlichen Dank für die Unterstützung:

Pro Scientia et Arte

Bill ViolaAblutions, 2005

Color video diptych on plasma displays

mounted vertically on wall7:01 minutes

Photo: Kira Perov© The Artist

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MARKUS RAETZ – EIN ZEITGENÖSSISCHER PEINTRE-GRAVEUR«Markus Raetz • Druckgraphik • Skulpturen», 31.01. – 18.05.2014

Fokus KMB

Mit über 350 Werken nimmt die Druckgraphik in Markus Raetz’ Scha� en einen wichtigen Platz ein. In der Ausstellung «Markus Raetz • Druckgraphik •Skulpturen» gibt das Kunstmuseum Bern Einblick in dieses vielgestaltige Werk und Markus Raetz’ er-fi nderischen Umgang mit dieser Gattung der Kunst.

Markus Raetz zeigt von Anfang an ein grosses Interesse für die mechanischen Verfahren zur Bildreproduktion. Dabei kommen anfänglich ganz elementare Methoden zum Einsatz. Einer seiner ersten Druckstöcke ist ein Gummistempel mit seinen «Initialen M R» (1951/1952), darauf folgt schon bald ein weiterer Stempel, «Torus» (1968), der lange als Zusatz zu seiner Signatur Verwendung fand. Später entstehen das «Bildnis des Künstlers als Schreibmaschinist» (1970), das er mit Hilfe von Kohlepapier als Durchschlag mit der Schreibma-schine herstellte sowie Frottagen von Holzdruck-stöcken wie bei «Dieses & Jenes» (1970).Bei einem längeren Aufenthalt im Jahr 1970 an der Rietveld-Akademie in Amsterdam lernt Raetz die traditionellen Tiefdrucktechniken der Radierung und Aquatinta professionell anwenden. Wegen ih-rer spezifi schen Eigenscha� en wird die Radierung zu Markus Raetz’ bevorzugter Drucktechnik, wo-bei er eine besondere Vorliebe für die Pinseldirekt-ätzung entwickelt. Ähnlich wie ein Aquarellist setzt der Künstler mit einem in hochprozentige Sal-petersäure getauchten Pinsel wenige Striche nach einem gedanklich festgelegten Plan quasi blind auf die Platte. Damit gelingt es ihm beispielsweise, die Illusion einer Landscha� zu erzeugen – wie etwa in den Blättern, die in der Mappe «NO W HERE» (1991) zusammengefasst sind. Die räumliche Tiefe entsteht durch die verschieden lange Einwirkzeit der Säure auf das Kupfer. Nahe Teile der Landscha� werden zuerst «gemalt», entferntere Teile später. Markus Raetz hegt aber auch eine grosse Faszinati-on für den Kupferstich, dessen wesentliches Gestal-tungselement die Linie ist. Nach ersten Blättern in den Jahren 1994 bis 1995 realisiert Raetz zahlreiche Druckgraphiken in dieser Technik. Eine Auswahl fasst er 2011 in einer Mappe zusammen, die er in Anlehnung an die Inschri� en und Signaturen auf alten Stichen «MR Inv. & Sculp.» betitelt, lateinisch für «Markus Raetz invenit (erfand) und sculpsit (stach)» – eine Unterscheidung, die im 16. Jahrhun-

dert üblich wurde, da sich Original- und Reproduk-tionsgraphik trennten. Markus Raetz erweist mit diesem Mappentitel als Peintre-Graveur seine Re-ferenz an die von ihm bewunderten Künstler und Kupferstecher jener Zeit.

Claudine Metzger

Kunstmuseum Bern: 31.01. – 18.5.2014Musée Jenisch Vevey – Cabinet cantonal des estampes: 26.06. – 04.10.2014LAC Museo d’arte Lugano: 13.02. – 17.04.2016Kuratorin: Claudine Metzger in Zusammenarbeit mit Markus RaetzUnter dem Patronat von: Bernhard Pulver, Regierungsrat, Erziehungsdirektor des Kantons Bern und Alexander Tschäppät, Stadtpräsident von BernEintritt: CHF 14.00 / red. CHF 10.00

Herzlichen Dank für die Unterstützung:

Hauptsponsor:

Unterstützt von:

Sti ung für die graphische Kunst in der Schweiz | Fondation pour les arts graphiques en Suisse, Zürich

Monique Barbier-Mueller

Galerie Eberhard W. Kornfeld

Markus RaetzBildnis des Künstlers als Schreibmaschinist, 1970Daktylographie, 27,3 x 20,3 cm© 2014, ProLitteris, Zürich

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Fokus KMB

Mit der Ausstellung «Sesam, ö�ne dich!» bietet das Kunstmuseum Bern den bisher umfang-reichsten Einblick in eine der bedeutendsten privaten Kunstsammlungen der Schweiz. Be-treut wird die Sti�ung für Kunst, Kultur und Geschichte (SKKG) von der Kunsthistorikerin Isabelle Messerli. Im Gespräch gibt sie Auskun� über ihr gegen 8000 Kunstwerke umfassendes In-ventar, den Sammler Bruno Stefanini und High-lights der Ausstellung.

Isabelle Messerli, in der Ausstellung «Sesam, ö�ne dich!» sind rund 150 Meisterwerke aus der Sti¨ung der SKKG zu sehen, also nur ein Bruchteil dessen, was sich im Fundus der von Ihnen betreuten Sammlung be-findet. Wie erfolgte die jetzige Auswahl? Es waren Direktor Matthias Frehner und die Ku-ratorinnen Therese Bhattacharya-Stettler und Valentina Locatelli, welche auf der Basis meiner Inventarisierungslisten eine erste Auswahl tra-fen, die dann in Winterthur vor den Originalen bereinigt wurde. Die Anfrage seitens des Kunst-museums kam sicher zum richtigen Zeitpunkt, da sich der Sti�ungsgründer und Sammler Bruno Stefanini – er wird dieses Jahr 90 – der Dringlich-keit einer umfangreicheren ö�entlichen Präsen-tation zunehmend bewusst geworden ist.

Wie kamen Sie zu der Aufgabe, das Sti¨ungsgut zu betreuen? Ich lernte Bruno Stefanini im Kunstmuseum Bern aufgrund meiner Mitarbeit bei der Ausstel-lung «Albert Anker und Paris» 2003 kennen. Ich erzählte ihm von dem Inventar, das ich vom An-kerhaus in Ins angelegt hatte, woraufhin er mich nach Winterthur einlud. Er zeigte mir einen Teil seiner Sammlung, was mich schlicht schon auf-grund der Menge fast umgehauen hat. Aber ich sagte mir «Hey, diesen Elefanten wirst du reiten», denn alles ist eine Frage der Organisation. Und so habe ich angefangen mit der Inventarisierung. Sie bietet mir nun die Grundlage, Leihanfragen professionell zu bearbeiten.

Wie repräsentativ sind die im Kunstmuseum Bern ausgestellten Werke für das Sti¨ungsgut?Wie der Name sagt, umfasst die 1980 gegründe-te Sti�ung mehrere zehntausend Objekte aus

Kunst, Kultur und Geschichte. Das sind die drei Grundpfeiler, innerhalb derer die rund 5000 Ge- mälde eines von zwölf Sammlungsgebieten ausmachen. Sie müssen wissen, auch etwa das Schloss Grandson und die dort ausgestellten Ob-jekte gehören der Sti�ung. Stellvertretend für

die Breite des Sti�ungsgutes wurden in die Aus-stellung «Sesam, ö�ne dich!» einige Exponate aus anderen Bereichen integriert – bei den Land-scha�sbildern beispielsweise ist das die grösste in der Schweiz je gefundene Bergkristallgruppe, bei den Figurenbildern das Reitkostüm der Kai-serin Sissi.

Die Gemäldesammlung umfasst Werke vom ausgehen-den 18. Jahrhundert bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Wie würden Sie die Sammlung charakterisieren? Die Sammlung hat nationalen Charakter. Sicher-lich steht die Leidenscha� für Schweizer Kunst von Bruno Stefanini am Anfang. Zeitlich gesehen erfolgten die meisten Ankäufe in den letzten 35 Jahren, angefangen bei kleineren Bildern wenig bekannter Maler, denen später teurere von Hodler, Amiet oder Anker folgten. Ein zentrales Merk-mal ist, dass die Werke alle der gegenständlichen Kunst zugehören, denn mit Kubismus oder Abs-traktion hat Herr Stefanini nichts am Hut.

Interview mit Isabelle Messerli, Kuratorin der Sti�ung für Kunst, Kultur und Geschichte (SKKG) zur Ausstellung «Sesam, ö�ne dich! Anker, Hodler, Segantini... Meisterwerke aus der Sti�ung für Kunst, Kultur und Geschichte», 07.04. – 24.08.2014

«IN JEDEM THEMENBEREICH FINDEN SICH SPITZENWERKE»

«Sicherlich steht die Leidenschaft für Schweizer Kunst von Bruno Stefanini am Anfang.»

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Hat sich Bruno Stefanini für seine Ankäufe beraten lassen?Meines Wissens nicht. Aber er hat den Markt akribisch studiert, was seine umfangreiche Bib-liothek, darunter über tausend von A bis Z durch-forstete Auktionskataloge, belegt. Die finanzielle Basis war der Erfolg seiner Immobilienfirma, die dank dem Bauboom florierte. Angefangen hatte er seinerzeit bei Null.

Was sind für Sie Glanzstücke in der aktuellen Ausstellung?Sicherlich gehört der «Geschichtsschreiber» von Ferdinand Hodler dazu, den man seit Jahrzehn-ten nicht mehr gesehen hat und nach dem lange Zeit gesucht wurde. Ein zentrales Werk ist sicher auch der «Fischmarkt» von Niklaus Stöcklin, ein ungewöhnlich grosses Gemälde für den Basler Maler. Herausragend sind auch «Die Kornernte» von Robert Zünd, Edouard Vallets «La tonnelle» und natürlich die Arbeiten auf Papier von Gio-vanni Segantini. In jeder der thematisch gehäng-ten Gruppen finden sich Spitzenwerke!

Interview: Magdalena Schindler

Erö�nung: Donnerstag, 6. März 2014, 18h30Kunstmuseum Bern: 07.03. – 24.08.2014Fondation Pierre Giannada, Martigny: 05.12.2014 – 14.06.2015Kuratoren: Matthias Frehner, Valentina LocatelliDie Ausstellung steht unter dem Patronat von: Didier Burkhalter, Bundespräsident und Michael Künzle, Stadtpräsident Winterthur, Vorsteher Departement Kulturelles und DiensteEintritt: CHF 18.00 / red. CHF 14.00

Herzlichen Dank für die Unterstützung: Sti¨ung für Kunst, Kultur und Geschichte

Ferdinand Hodler Der Geschichtsschreiber, 1886/87

Öl auf Leinwand, 63 x 60,5 cmStiftung für Kunst, Kultur und Geschichte, Winterthur

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150 Jahre Adolf Wölfli! Der Paul Klee des Under-ground und Albert Anker der Ausgestossenen feiert einen runden Geburtstag! Mit dabei sind u. a. «Bern ist überall», Fred Frith, Daniel Glaus, Roland Moser, Balts Nill und Pauli sowie das Trio Montin am 30. und 31. August in der Kunsthalle Bern und der Waldau Kapelle.

Wie wenn er es nicht schon hart genug gehabt hät-te: ausgerechnet am 29. Februar 1864 wurde Adolf Wölfli in Bowil im Emmental geboren. Heute ein gefeierter Künstler und weltweit bekannt, erschuf er sich in der Psychiatrischen Heilanstalt Waldau bei Bern eine eigene Welt, die «Skt. Adolf Riesen-Schöpfung». Durch Poesie, Bild-, Zahl- und Wort-akrobatik baute sich Wölfli auf Tausenden von Sei-ten eine neue und glorreiche Zukun� mit ihm als Adolf II. an der Spitze. Wie kaum andere Künstler verband er Sprache, Musik, Zeichnung, Mathema-tik und Collage zu einer Vision, die zu den weitrei-

chendsten und exzentrischsten des 20. Jahrhun-derts gehört. Sein wirkliches Leben jedoch erzählt von grosser Not, Einsamkeit und vom skandalösen Schicksal der Verdingkinder. In seinem Lebenslauf spiegeln sich die Geschichte unseres Landes, des-sen Armut und Missstände, aber auch wie Kunst und Seele neu verstanden wurden. Bereits zu Leb-zeiten entstanden erste Sammlungen von Wölflis Kunst, die deutschen Dichter Rainer Maria Rilke und Lou Andreas-Salomé interessierten sich für ihn und erste kleine Ausstellungen fanden zu Leb-zeiten in Basel, Bern und Zürich statt. Das unselige Geburtsdatum im Schaltjahr aber blieb bestehen, was Wölfli in seiner erfundenen Autobiographie «Von der Wiege bis zum Graab» (1908–1912) kurzer-hand korrigierte: «Als Sohn armer Eltern, welche Ihr kärgliches Dahsein bei harter Arbeit verdienen mussten, erblikte ich den 1. März, 1,864, auf der Nüchtern zu Bowyl, Kt. Bern, Schweiz: Zum ersten Maal das Licht der Wellt.» (Adolf Wölfli, Von der Wiege bis zum Graab, 1908–1912, S. 1.)

Die Adolf Wölfli-Sti�ung, das Kunstmuseum Bern und der neugescha�ene Verein Wölfli&Musik werden die 150 Jahre Wölfli gebührend feiern! Geplant ist, Von der Wiege bis zum Graab, also die ersten 3000 Seiten von Wölflis Monumentalwerk, gratis ins Netz zu stellen. Eine Neuhängung im Kunstmuseum Bern wird eine kürzlich erfolg-te Schenkung und ihre erstaunliche Geschichte dazu präsentieren. Höhepunkt des Jahres (neben einer grossen Ausstellung im Herbst in Gugging, Wien) ist aber «150Wölfli» vom 30.–31. August in der Kunsthalle Bern und in der Waldau-Kapelle.Unter der Leitung des Vereins Wölfli&Musik wird der Meister der Selbsterfindung ein Wochenende lang mit musikalischen Kompositionen, Kon-zerten und Lesungen gefeiert. Vollständiges Pro-gramm auf www.150woelfli.ch!

Daniel Baumann

Adolf Wöl�i um 1920© Adolf Wöl�i-Stiftung,

Kunstmuseum Bern

150 JAHRE ADOLF WÖLFLI: 29. FEBRUAR 1864Adolf Wölfli-Sti�ung, Kunstmuseum Bern

Fokus KMB

«Was wollen Sie, bei, mihr: Ich bin nicht bei, den Zahmen: Und doch kein wildes, Thier.»

Adolf Wölfli, Von der Wiege biszum Graab, 1908–1912, S. a1

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Fokus ZPK

Begleitprogramm zur Ausstellung «Die Tunisreise. Klee, Macke, Moilliet», 14.03. – 22.06.2014

WENN JEMAND EINE REISE TUT, SO KANN ER WAS ERZÄHLEN

Während der mittlerweile legendären Tunisreise schufen die drei Künstler Paul Klee, August Macke und Louis Moilliet beeindruckende Arbeiten und hielten ihre Eindrücke auch in zahlreichen Foto-grafien, in Tagebucheinträgen und auf Postkarten fest.

So war August Macke künstlerisch gesehen der-jenige, der die Eindrücke des fernen Landes mit Leichtigkeit in eine eigene Bildsprache umsetzen konnte, sich aber auch ganz auf die exotische neue Welt und ihre Sinnenfreuden einliess. Paul Klee war der Suchende, der die Reise mit einem klaren künstlerischen Ziel vor Augen antrat, und Louis Moilliet der «Orientexperte», der das Land von vorherigen Besuchen bereits kannte.

Familienmorgen, Konzerte und KulinarischesNeben den regulären Führungen mit unseren Ex-pertinnen und Experten durch die Ausstellung begibt sich Michaela Wendt während der Litera-rischen Führung auf die Spuren von Klee, Macke und Moilliet. Sie liest aus den Tagebüchern und Aufzeichnungen der Künstler und weiterer Auto-ren. Für den Zuhörer eine Möglichkeit, mit einem anderen Blick auf die Bilder zu schauen. Ein Blick, der sich auf ein Fantasieland richtet, das es zu ent-decken gilt und das noch nicht von Fernsehbil-dern geprägt ist. Dank der guten Zusammenarbeit mit unse-ren Audioguide-Sprechern ist es uns gelungen, Geneviève Bonnard für Literarische Führungen in französischer Sprache zu gewinnen. Ihre wun-derbare Stimme wird den Besucher nicht nur per Audioguide in die Bildwelten der Künstler ent-führen, sondern beim Lesen der Künstlererinne-rungen den Orient Anfang des 20. Jahrhunderts wieder auferstehen lassen. Im Rahmen der «19e Semaine de la langue française et de la franco-phonie» wird es ausserdem französischsprachige Führungen geben, die das Licht des Orients in Worte zu fassen versuchen. Der Familienmorgen wird Klees legendärem Ausspruch «Die Farbe hat mich» in deutscher und französischer Sprache fol-gen. Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums dieser Reise realisieren wir nicht nur diese einmalige Aus-stellung, sondern es entstand auch eine Begleitpub-

likation mit neuesten Forschungsergebnissen. Mit Anna Schafroth und Dr. Erich Franz werden zudem zwei der Autoren des Kataloges exklusive Kurzvor-träge mit Führungen durch die Ausstellung über-nehmen. Des Weiteren feiern wir die Premiere des Filmes «Paul Klee. Im Licht von Kairouan. Eine Zeitreise in Bildern 1900-1920», ein Filmessay von

Bernt Engelmann und Gisela Wunderlich. Der Film stellt Klees Biografie in den Zusammenhang mit den Umbrüchen Anfang des 20. Jahrhunderts.Mit einer Konzerttrilogie begleitet das Ensemble Paul Klee die Ausstellung. Mehr dazu erfahren Sie im Gespräch zwischen unserem Direktor Peter Fischer und Kaspar Zehnder auf Seite 16. Und denkt man an den Orient, dann denkt man auch an seine kulinarischen Spezialitäten. Das Restaurant

«Nach Tunis allein zu fahren ist’s nicht was ich eigentlich wollte! Es sollte eine Studienfahrt

werden, wo einer den anderen anregt.»Paul Klee, Postkarte vom 19.5.1913 an Louis Moilliet

Mou�da FedhilaSuper Tunisian, St’art Performance, Performance,Habib Bouguiba Avenue, Tunis, 2011

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Schöngrün wird mit allerlei Leckereien aufwarten, so zum Beispiel an der Museumsnacht unter dem Thema «Mezze Gaumenschmaus». Aber auch orientalische Apéros oder die «Soirée orientale» mit exklusiver Führung durch die Ausstellung mit anschliessenden Gaumenfreuden lassen den Ori-ent auf der Zunge zergehen. Fanatasieland damals, arabischer Frühling heuteReisen nach Tunesien fanden aber nicht nur im frühen 20. Jahrhundert statt. Noch immer ist das Land eine beliebte Reisedestination und noch im-mer beeinflusst es Künstler. Auf einer Studienreise mit Kuoni können Sie sich im Mai oder Oktober selbst ein Bild des Landes machen. Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA lädt zu Begegnungen mit «Reisenden» ein. Tunesische und Schweizer Kulturscha�ende beleuchten unter den Fragestellungen «Was bewegt die <Reisenden> zwischen Tunesien und der Schweiz heute?» und «Wie und in welcher Art spielen Migrantinnen und Migranten eine Rolle im aktuellen Kultur- und Wissensaustausch?» die kreative und gesellscha�s-politische Kra� von Migrantinnen und Migranten.

Das Zentrum Paul Klee widmet ausserdem ein gan-zes Wochenende Tunesien mit einer Reihe interdis-ziplinärer Veranstaltungen. Es geht dabei zum ei-nen um die kunst- und kulturhistorischen Aspekte im Zusammenhang mit der legendären Künstler-reise, zum anderen um die aktuelle Kultur- und Kunstszene Tunesiens. So werden am Samstag, 26. April 2014 in Vorträgen die neuesten Forschungs-erkenntnisse zum Einfluss der Tunisreise auf Paul Klees Werk erläutert, aber auch der E�ekt, den Klees Reise auf die Kunst in und auf den künstlerischen Blick auf Tunesien hatte, sowie eine Gegenüberstel-lung der orientalischen Fotografie von Lehnert und Landrock mit Fotoarbeiten zeitgenössischer Künst-lerinnen und Künstler aus Tunesien. Durch den Sonntag, 27. April 2014 führt der Maghreb-Experte Beat Stau�er. Es geht um die aktuelle Kunstproduk-tion in Tunesien unter anderem auch mit Beiträgen von tunesischen Kunstscha�enden. Die in Bern lebende Künstlerin Fatma Charfi beschä�igt sich in ihrem Werk mit der Bewegung von Individuen und wie sie sich innerhalb bestimmter Gesell-scha�sformen verhalten. Dafür hat sie eine eigene Sprache gefunden und nimmt darin auch Bezug auf das aktuelle Geschehen in ihrem Heimatland Tunesien. Auch Moufida Fedhila lässt sich in ihren Arbeiten von der Situation in Tunesien inspirieren, die sie mit verschiedenen Medien umsetzt. Ihr Bei-trag wird eine Performance sein. Die Animation von Wissem El-Abed beschä�igt sich mit Themen der Reise und den Begegnungen von Menschen in Tunesien heute. Den Abschluss des Wochenendes bildet das fulminante Jazzkonzert des tunesischen Oud Spielers Dhafer Youssef.

Maria Horst

Die Tunisreise. Klee, Macke, MoillietErö�nung: Donnerstag, 13.03.2014, 18hDauer: 14.03. – 22.06.2014Kurator: Michael BaumgartnerEintritt: CHF 20.00Das gesamte Begleitprogramm sowie die Hinweise zu den Veranstaltungen finden Sie unter www.dietunisreise.ch

Dhafer Youssef Foto: Shiraz Fradi

Begleitprogramm zur Ausstellung «Die Tunisreise. Klee, Macke, Moilliet», 14.03. – 22.06.2014

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Eine Ausstellung mit herausragenden Werken von Olav Christopher Jenssen, Paul Klee, Jonathan Lasker, Brice Marden, Henri Michaux, Mark Tobey, Cy Twombly und Christopher Wool.

«Schri� und Bild, d.h. Schreiben und Bilden, sind wurzelha� eins», stellte Paul Klee in einer seiner Vorlesungen am Bauhaus fest. Diese Aussage weck-te meine Neugierde, mehr über das Verhältnis von Schreiben und Zeichnen oder Malen herauszufin-

den. Schreiben (von Hand) erfordert eine gewisse Disziplin, damit die Buchstaben entzi�ert werden können, ist aber gleichzeitig auch ein ganz persön-licher Ausdruck. Schreiben vereint Kontrolle und Spontaneität, Konzept und Gestik und damit zwei

zentrale Aspekte des künstlerischen Scha�ens. Es erstaunt daher kaum, dass sich nicht nur Klee, son-dern auch andere Künstler des 20. Jahrhunderts in ihrem Scha�en auf unterschiedliche Weise mit der Handschri� auseinandersetzen. Die für die Aus-stellung ausgewählten Künstler bedienen sich der Schri� nicht nur als bildnerisches Element, son-dern entwickeln ihr künstlerisches Tun ebenso wie Klee zwischen den beiden Polen Spontaneität und Konzept. Das Spannungsfeld zwischen Intuition

und Kontrolle reicht von den gestischen Skripturen bei Henri Michaux, Mark Tobey und Cy Twombly über Paul Klee, Brice Marden und Olav Christopher Jenssen bis hin zu einer konzeptuellen Malerei wie die von Jonathan Lasker oder zu den Word Pain-tings von Christopher Wool. «Die Genesis der Schri� ist ein sehr gutes Gleich-nis der Bewegung. Auch das Kunstwerk ist in erster Linie Genesis, niemals wird es als Produkt erlebt.» Damit brachte Paul Klee einen weiteren Aspekt zum Ausdruck, der im Scha�en der ausgewählten Künstler zentral ist. Sie alle betonen in Aussagen

«Taking a Line for a Walk», 16.04. – 17.08.2014

WAS VERBINDET SCHREIBEN, ZEICHNEN UND MALEN?

«Es ist keine Form von Schrift. Ich versuche keineswegs, eine Sprache zu schaffen. Ich halte die chinesische Kalligrafie so fest, wie ich sie sehe, ohne ihre Sprache zu kennen.» Brice Marden

Brice MardenThe Muses, 1991–1993Öl auf Leinwand274,5 x 457 cmDaros Collection, Schweiz © 2014 ProLitteris, Zurich

Fokus ZPK

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über ihr Scha�en wiederholt die Wichtigkeit des Prozesses und der Bewegung. Die Ausstellung «Taking a Line for a Walk» präsen-tiert eine Auswahl von Künstlern des 20. Jahrhun-derts, die sich wie Paul Klee – in wenigen Fällen sich direkt auf unseren Hauskünstler beziehend –intensiv mit dem Akt des Schreibens auseinander-setzen. Es geht ihnen dabei weniger um die Kodie-rung von Botscha�en, sondern um Parallelen im künstlerischen Arbeitsprozess und im Schreibakt. Sie sind nicht an der Kopie einer Schri� interessiert, sondern an deren Entstehung. Die Hauptrolle spielt dabei die Linie, welche sich mehr oder weniger frei entfaltet. Die Künstler orientieren sich nicht nur an der lateinischen, sondern wie beispielsweise Mark Tobey oder Brice Marden auch an der kalligrafi-schen Schri�. Henri Michaux oder Jonathan Lasker erfinden eigene skripturale Zeichen, die keine spe-zifische Bedeutung haben.

Neben zwei Ikonen der Kunst der zweiten Häl�e des 20. Jahrhunderts, dem Gemälde «Free Wheeler» von Cy Twombly und «The Muses» von Brice Mar-den, werden die Besucher weitere Werke wichtiger Künstler, die sich mit den Möglichkeiten der gegen-standslosen Malerei auseinandersetzen, entdecken können. Ich möchte mit dieser Ausstellung auf den künstlerischen Arbeitsprozess aufmerksam machen, der das Resultat bestimmt. Es geht also weniger um eine Analyse dessen, was dargestellt ist, sondern darum, wie etwas dargestellt ist. Was ist kontrolliert und was ist spontan entstanden? Wieviel Intuition respektive Planung braucht ein Kunstwerk, damit es spannend ist?

Fabienne Eggelhöfer

Erö�nung: Dienstag, 15. April 2014, 18hDauer: 16.04 – 17.08.2014 Kuratorin: Fabienne EggelhöferEintritt: CHF 20.00

«Meine Kritzeleien sind intuitive, unterbewusste und automatische Setzungen,

die in sehr bewusste Kompositionen umgesetzt werden. In meiner Malerei trifft

das Bewusste auf das Unterbewusste.»Jonathan Lasker

«Ich begann mich mehr dafür zu interessieren, ‹wie ich male›, statt ‹was ich male› .» Christopher Wool

Jonathan Lasker How to be Unique, 1993Öl auf Leinwand, 76 x 101 cmCourtesy Kienzle Art Foundation© The artist

Christopher WoolCrass, Conceited, Vulgar and Unpleasant, 1997Emailfarbe auf Aluminium, 274,3 x 182,9 cmSammlung Thomas und Cristina Bechtler, Schweiz © Courtesy of the artist and Luhring Augustine,New York

«Taking a Line for a Walk», 16.04. – 17.08.2014

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Arno Camenisch ist wie seine literarischen Figu-ren tief in der Schweiz verwurzelt. Doch der aus der Tavanasa im Kanton Graubünden stammen-de Schri�steller erzählt in einzigartiger Sprache von einer Schweiz, wie sie in keiner Tourismus- broschüre zu finden ist. Das Land wundert sich über den Bündner, der nicht in den Bergen leben kann – und ist begeistert.

Eben noch mit seiner erfolgreichen Trilogie («Sez Ner», «Hinter dem Bahnhof» und «Ustrinkata») auf grosser Lesetour, präsentiert er im Zentrum Paul Klee sein neuestes Buch «Fred und Franz». Die Titelhelden, zwei skurrile Alpenpoeten, sind schnell ins Herz geschlossen. Fern von Schweizer Klischees und Bergidylle schreibt Arno Camenisch einmal mehr vom einfachen Menschen von neben-an. Wir haben dem Autor ein paar Fragen gestellt.

Erinnerst Du Dich an Dein Lieblingsbuch als Kind?Am liebsten las ich als Kind Comics (Lucky Luke). Das ist auch das einzige, was ich als Kind las. Ich war lieber auf dem Fussballplatz oder auf der Skipiste. Welches Buch zieht Dich am meisten in Bann?Die Bücher, die mir nicht etwas vormachen wollen. Was würdest Du Deiner Tochter sagen, wenn sie Au-torin werden will? Ich würde sie darin unterstützen.

Was ist schwer im Alltag eines Arno Camenisch? Hin und wieder die Gedanken, und die Möbel, aber die stelle ich selten um.

Was bedeutet Heimat für Dich? Ich mag das Wort Heimat nicht. Ich rede lieber von

Herkun�, wir haben alle einen Ort, wo wir her-kommen, und das ist losgelöst von Grenzen. Wo die Grenzen genau verlaufen, das hat mich noch nie sonderlich interessiert. Im Zentrum meiner Bücher

steht immer der Mensch. Ich schreibe über die Men-schen und darüber, wie sie miteinander umgehen.

Auf was könntest Du in der Schweiz gerne verzichten?Ewige Diskussionen um Geld und Materialismus, das scheint hier o� ein grosses Thema zu sein. Aber das ist vermutlich überall so. Mich langweilen sol-che Themen sehr schnell. Gewisse Sachen lassen sich nicht in Laufmetern messen.

Was würdest Du vermissen, wenn Du die Schweiz verlassen müsstest? Die Leute, die mir nahe stehen. Was wünschst Du Dir für die Schweiz? Gelassenheit.

Woran möchtest Du die Menschen erinnern? Ich will die Menschen nicht an etwas erinnern. Ich stelle in meinen Büchern Fragen. Was die Leser mit diesen Fragen machen, ist ihnen überlassen, das kann und will ich nicht beeinflussen. Ein Buch ist erst durch die Leser fertig, sie machen das Buch mit ihrem Background fertig. Die Fragen, die ich stelle, kreisen stets ums Zwischenmenschliche und sind zeitlos und ortsungebunden.

Welcher Tag ist ein guter Tag? Grundsätzlich ist jeder Tag ein guter Tag, bleibt die Frage, was man daraus macht.

Interview: Maria-Teresa Cano

«GRUNDSÄTZLICH IST JEDER TAG EIN GUTER TAG, BLEIBT DIE FRAGE, WAS MAN DARAUS MACHT.»

Interview mit Arno Camenisch

Foto: © Janosch Abel

Arno Camenisch liest aus «Fred und Franz»Sonntag, 30. März 2014, 11hEintritt: CHF 20.00 (Ausstellungseintritt)

«Ich mag das Wort Heimat nicht. Ich rede lieber von Herkunft, wir haben

alle einen Ort, wo wir herkommen, und dasist losgelöst von Grenzen.»

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Herzliche Gratulation, Kaspar Zehnder, für den Aner-kennungspreis, den der Kanton Bern dem Ensemble Paul Klee letzten Herbst verliehen hat. Was bedeutet diese Ehrung für Dich als Gründungsmitglied des EPK?Ich freue mich natürlich riesig, dass das Ensemble für seinen langen Atem und für seine unkonventio-nellen, auch o� kompromisslosen Programme aus-gezeichnet wurde. Es war nicht immer leicht und gibt nun etwas Rückenwind in der Ö�entlichkeit. In den bewegten letzten paar Jahren im Zentrum Paul Klee kann das EPK durchaus als ein Schi�chen gesehen werden, welches mutig und tapfer seinen Kurs durch die unruhige See zu halten versucht hat. Hat sich das Selbst-verständnis des Ensembles seit seiner Gründung vor zehn Jahren verändert?Ich glaube, dass die geforderte Flexibilität gegen-über den verschiedenen DirektorInnen, aber auch angesichts von sich ändernden Werbekonzepten uns eher gestärkt als geschwächt hat. Am Anfang schien die Spielwiese grösser als jetzt, aber viel-leicht wissen wir mittlerweile auch einfach besser, wo unser Platz als Spieler ist. Und wir haben gelernt, uns ökonomischer zu verhalten, was die Kreativität nicht unbedingt einschränken muss.

Wir haben ja zusammen interessante Diskussionen über Sinn und Funktion eines Hausensembles geführt. Auch wenn das EPK in Zukun¨ wirtscha¨lich unabhängiger vom ZPK operieren muss, hat das Zentrum im Zuge der Vertragsverlängerung ein klares Bekenntnis zum EPK als Hausensemble abgelegt. Auf meinen Wunsch hin wird das EPK stärker in die Programmschwerpunkte, die sich hauptsächlich aus den Ausstellungsthemen ab-leiten, eingebunden. Worauf dürfen wir uns dieses Früh-jahr – etwa in Zusammenhang mit der Magnetausstel-lung «Die Tunisreise. Klee, Macke, Moilliet» – freuen?Wir haben eine Konzerttrilogie entworfen: Das ers-te Programm am 16. März dreht sich ganz um das Jahr 1914. Wir spielen Musik aus dieser Zeit, pro-jizieren Bilder aus der Ausstellung und lesen Aus-schnitte aus dem Reisetagebuch. Im zweiten Pro-gramm am 11. Mai wagen wir den Cross-Over mit der orientalischen Musik: Glücklicherweise haben wir im Oudspieler, Gitarristen und Komponisten Mahmoud Turkmani einen Partner gefunden, der in der westlichen und in der orientalischen Musik-welt gleichermassen zu Hause ist. Es wird sicher ein

spannender Austausch und ein attraktives Wech-selspiel von geschriebener und spontan erfundener Musik. Im dritten Konzert zur Finissage der Aus-stellung am 22. Juni werden wir uns dann in einem sommerlich-leichten Programm auf die Suche nach den Orientalismen in der abendländischen Musik machen und dabei Klischees bewusst nicht aus dem Wege gehen. Zur Au�ührung gelangen etwa Mozarts «Türkischer Marsch», Ausschnitte aus Verdis «Aida» oder Johann Strauss’ Walzer «Tau-sendundeine Nacht». Sozusagen westöstlicher Diwan im europäischen Salon!

Ich bin sicher, dass dies in unserem Auditorium noch viel besser klingt, als es auf diesem Papier hier schon tönt. Und dies muss ich auch noch anfügen: Ich bin sehr stolz, einem Haus vorstehen zu dürfen, das über ein Kammer-musikensemble wie es das Ensemble Paul Klee darstellt, verfügt.

Interview: Peter Fischer

Fokus ZPK

Peter Fischer im Gespräch mit Kaspar Zehnder, Ensemble Paul Klee

ENSEMBLE PAUL KLEE: DAS KAMMERMUSIKENSEMBLE DES ZPK

Kaspar Zehnder ist Musikalischer Leiter des Festival Murten Classics und des Ensemble Paul Klee und übt eine internationale Tätigkeit als Flötist und Dirigent aus. Seit der Saison 2012/13 ist er ausserdem künstlerischer Leiter des Sinfonie Orchesters Biel Solothurn. Er lebt in Bern.

«Am Anfang schien die Spielwiese grösser als jetzt, aber vielleicht wissen wir mittlerweile auch einfach besser, wo unser

Platz als Spieler ist.»

Foto: François Pirenne

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Ein Tü�ler sei er. Ein Denker und Bastler. Ein De- konstruktionsminimalist. Ein Wahrnehmungs-zauberer und Meister der ra¼nierten Enttäu-schung. Mehr noch: Der klarsichtigste aller Schweizer Künstler sei er. Nicht mehr und nicht weniger.

Die Rede ist ausnahmsweise nicht von Paul Klee, obwohl auch er, und das nicht nur in Tunis, zu Klarsicht und eigener Berufung gefunden hat.Gemeint ist ein Künstler, dessen unspektakuläres und aussergewöhnliches Verdienst es ist, uns in Bewegung zu halten, uns Standpunkte wechseln zu lassen. Seine unvergleichliche Meisterscha� besteht darin, Vertrautes zu enträtseln, Sichtbares zu entschlüsseln, Staunen zu machen.Sein Werk verzückt. Es geht dabei um Mehrdeu-tigkeitsmagie, um den wunderbar doppelten Bo-den der Welterfahrung. Es geht um zu einfachen Buchstaben geformten Draht oder um die Monroe-Werdung einer unschuldigen Packschnur.Die Rede, Sie ahnen es, kann nur von Markus Raetz sein. Er lehrt uns, ein paar Schritte zu gehen, um aus einem schro�en Non ein warmes, weiches Oui zu machen. Alles, so Raetz, ist auch anders. Ganz anders. Man braucht sich nur bewegen. Oder den Kopf etwas drehen.

Genau das nehmen wir uns in den kommenden Monaten zum Vorbild. Wir schauen nicht nur ins Creaviva hinein, sondern hinaus, ins Fruchtland und von dort wieder zurück zum Monument, als wäre das Leben ein Kinderspiel: Ich sehe was, was du nicht siehst!?

> Ab Mai 2014 lernen wir: Klee ist nicht Klee. Dank dem botanischen Garten und Mutter Natur entdecken wir vor den Fenstern des Creaviva auf Augenhöhe die blühende Pracht von Erdbeer-, Stein- oder Purpurklee. Erö�nung: Donnerstag, 15. Mai 2014, 17 Uhr, Creaviva.> Ab 1. Juli 2014 erwandern wir über 11 Stationen eines fest installierten Architektur-Spaziergangs im und um das ZPK mögliche Antworten auf die Grundfragen des umbauten Lebens.

«panta rhei» stellte Heraklit vor 2500 Jahren fest: Alles fliesst. Und der Schweizer Historiker Jacob Burckhardt sagt: «Nur in der Bewegung, so schmerzlich sie sei, ist Leben.» Wir freuen uns, wenn Sie sich mit uns bewegen. Und ab und zu auch zu uns!

Urs Rietmann

BLICKWECHSELKindermuseum Creaviva

Echter Wundklee

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Brigit, bist du ein alter Hase im KMB?Ja, das kann man so sagen. Ich habe im Jahr 2000 im Kunstmuseum an der Kasse angefangen, um mein Studium zu finanzieren und weil Kunst schon immer eine grosse Rolle spielte in meinem Leben. Danach bot sich mir die Chance, ein Prak-tikum in der PR- und Kommunikationsabteilung zu absolvieren und schliesslich wurde ich festan-gestellt. Seit 2008 bin ich stellvertretende Leiterin der Abteilung.

Du bist aber nicht einfach stehengeblieben, sondern hast dir nach Abschluss deines Studiums auch noch Zusatz-qualifikationen angeeignet. Studiert habe ich Englisch, Journalistik und Kom-munikationswissenscha�en. Jetzt habe ich noch die Ausbildung zur eidg. dipl. PR-Beraterin ge-macht. Neben dem Knowhow hat mir dies viele gute Kontakte zu Berufskollegen gebracht.

Was genau ist eigentlich deine tägliche Arbeit?Auf meinem Badge steht Corporate Public Rela-tions. Kern meiner Tätigkeit ist das Kommunizie-ren mit den verschiedenen Anspruchsgruppen und die strategische Kommunikationsplanung. So bin ich u. a. für die Medienarbeit verantwort-lich, für die Besucherkommunikation, für die Re-daktion – also Alles, was an Printprodukten das Kunstmuseum Bern verlässt, kommt über meinen Schreibtisch. Die Redaktion umfasst aber auch alle Texte, die online publiziert werden. Daneben bin ich Projektleiterin für verschiedenste Projekte wie die Museumsnacht und den Jahresbericht und bin Vorstandsmitglied der Bernischen Kunstgesell-scha� BKG.

Online, das ist ja ein Bereich, in dem das Kunstmuseum Bern seine Präsenz stark ausgebaut hat.Ja. Der Aufbau der Online-Kommunikationskanäle war eine sehr spannende Aufgabe. Ich konnte die ganze Social Media Strategie entwerfen und mit meinem Kollegen Christian Schnellmann umset-zen. Das Kunstmuseum Bern ist jetzt auch in der virtuellen Welt präsent: auf Facebook, Twitter und Youtube und seit mehr als einem halben Jahr haben wir einen Blog, der sehr gut läu�. Die sozialen Netz-werke sind heute ebenfalls Orte, wo man mit den Besuchern in den Dialog treten kann.

Wir haben auch schon einiges gemeinsam erreicht und gestaltet. Kannst du dich noch an die Anfänge der App «museen bern» erinnern? Unsere Idee war eine gemeinsame App aller Mu-seen in Bern anstelle von fünfzehn verschiedenen, dies im Sinne der Besucherfreundlichkeit. An-sprechpartner war der Verein museen bern, in dem die Museen zusammengeschlossen sind. Ich kann mich gut erinnern, wie wir zur Vorstandssitzung eingeladen worden sind. Es ging darum, ob die App «museen bern» heissen darf und ob überhaupt Inte-resse besteht. Und nun? Die App gibt es seit mittler-weile 3 Jahren inklusive dem ganzen Programm der Museumsnacht. Wir speisen auch unsere Video- clips zu Hauptwerken der Sammlung in die App ein. Damit steht den Besuchern für ihren Besuch im Kunstmuseum Bern ein Audioguide für die Samm-lung zur Verfügung.

Wir arbeiten ja auch in anderen Bereichen bereits seit län-gerer Zeit zusammen, wie zum Beispiel für das Redesign unserer Webseiten oder für dieses Magazin. Wo siehst du weitere Herausforderungen auf uns zukommen?Was ich als grosse Herausforderung sehe, ist die Zusammenarbeit zwischen dem Zentrum Paul Klee und dem Kunstmuseum Bern, die noch intensiviert werden soll und in diesem Zusammenhang die star-ken Brands und Au�ritte der beiden Häuser. Ich bin gespannt, in welche Richtung das jetzt geht, ob es vielleicht einen neuen, gemeinsamen Brand geben wird oder die beiden Identitäten wie bis anhin wei-tergelebt werden. Das ist natürlich auch im Hin-blick auf die ganze Kommunikationsstrategie ent-scheidend. Wir sind ein Museum mit Werken aus sieben Jahrhunderten, ihr hingegen seid ein Zent-rum mit Spartenbetrieb, mit einem Literatur- und Musikprogramm. Ich finde es extrem spannend, die beiden Häuser näher zusammen zu bringen. Grad in der Hinsicht, dass wir so verschieden sind und unterschiedlich funktionieren.

Interview: Maria Horst

KOMMUNIKATION IM FOKUSEin gegenseitiges Interview

Zusammenspiel

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Maria, du hast Theaterwissenscha¨ studiert und bist jetzt im Zentrum Paul Klee in der Abteilung Kommuni-kation. Wie kam es dazu?2005, kurz nach der Erö�nung des ZPK, habe ich als Aushilfe in der Aufsicht angefangen, um mein Studium zu finanzieren. Nach einem Praktikum in der Sommerakademie im Zentrum Paul Klee hatte ich ab 2009 eine feste Stelle in der Kunstvermitt-lung und war zusammen mit einer Kollegin für die Audioguides und die Führungen verantwortlich. Ich bewarb mich dann um eine Stelle in der Kom-munikation, weil ich neugierig auf die Herausfor-derungen in diesem Bereich war. Webseite, News-letter, Quartalsprogramm…

Hast du dich im Bereich Kommunikation noch weiter-gebildet?Im Studium war eines meiner Nebenfächer Publi-zistik- und Kommunikationswissenscha�. Vor ein paar Jahren habe ich dann eine Ausbildung zur Online -Marketing-Managerin absolviert. Gerade im Bereich der Social Media schlummerte noch viel Potential im Zentrum Paul Klee. Ansonsten lerne ich viel durchs Lesen von Fachartikeln oder auf Tagungen und besonders durch den Austausch mit Kollegen und Kolleginnen wie dir.

Jetzt bist du schon lange dabei im Zentrum Paul Klee. Gibt es einen Moment, von dem du sagen kannst, dass es der schönste war? Der schönste? Jede Ausstellungserö�nung ist ein schöner Moment. Dann kann es endlich losgehen. Schöne Augenblicke sind für mich auch, gerade weil ich unsere Facebook Seite betreue, die Likes oder auch Nachrichten. Überhaupt das Feedback von Besuchern, das sind schöne Augenblicke. Oh ja, und der Augenblick, als unsere beiden neu design-ten Webseiten endlich online gingen.

Bei euch im Zentrum Paul Klee ist ja immer wieder ein Künstler im Fokus. Ist Paul Klee eigentlich dein Lieb-lingskünstler?Also ich mag ihn und entdecke gerne immer wie-der Unbekanntes in seinem Werk. Lieblingskünst-ler zu benennen, finde ich aber schwierig. Ich mag Vincent van Gogh mit seinen dicken Pinselstri-chen sehr, aber auch Mark Rothko oder Auguste Renoir. Kunst, die etwas in mir berührt, die sinn-lich ist. Am liebsten besuche ich Ausstellungen wie die Biennale in Venedig, weil man sich dort auf so vielseitige Kunstwerke einfach einlassen kann. Deswegen vergesse ich dann auch ö�er die Namen der Künstler. Es sind eher einzelne Werke, die mir gefallen. Sei es wegen der Farbe, der Struktur des Materials, dem Medium oder auch dem Inhalt. Sich überraschen lassen finde ich schön.

Ein gemeinsames Projekt von uns ist ja dieses Magazin. Wie findest du es, nachdem nun die 4. Ausgabe vorliegt?Ich bin sehr stolz, dass es das gibt. Ich weiss noch, als wir zusammen sassen, als die Berner Kunstmit-teilungen eingestellt wurden und wir die Möglich-keit hatten, etwas Neues zu machen. Wie wir Maga-zine wälzten, uns überlegt haben, was wir wollen, was die Leser interessieren könnte. Es ist schön zu sehen, dass daraus etwas so Vielschichtiges gewor-den ist, dass sich nicht nur um die Ausstellungen dreht, sondern auch von uns und unserer Zusam-menarbeit erzählt. Es freut mich, dass es bei den Le-sern so gut ankommt und dass es uns gelungen ist, den wissenscha�lichen Anspruch mit spannenden Einblicken zu kombinieren sowie Partnern und Ak-teuren aus dem Kulturbereich eine Plattform bie-ten zu können.

Interview: Brigit Bucher

Brigit Bucher (Kunstmuseum Bern) und Maria Horst (Zentrum Paul Klee) arbeiten in den Kommunikationsabteilungen ihrer jeweiligen Häuser. Im gegenseitigen Interview erzählen sie von ihrer Arbeit und neuen Herausforderungen.Foto: Sabine Haehlen

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GALERIE KORNFELD • BERNKENNERSCHAFT UND TRADITION SEIT 1864

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AUKTIONEN 19. UND 20. JUNI 2014

AuktionsausstellungenZürich, Titlisstrasse 48, 4. bis 6. Juni, 13 – 19 Uhr (Auswahl)Bern, Laupenstrasse 41, 12. bis 18. Juni, 10 – 18 Uhr

Einlieferung erbeten bis Mitte März

Paul Klee. Häuser am Kreuzweg. Aquarell. 1929. 37,7 : 47,2 cm. Catalogue raisonné Nr. 4787

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Valentin Carrondo ré mi fa sol la si do31. 1. – 23. 3. 2014

Kunsthalle Bern

ShimabukuWorks 1991 – 20144. 4. – 25. 5. 2014

Vern Blosum curated by Lionel Bovier6. 6. – 17. 8. 2014

Revelrycurated by Tenzing Barshee6. 6. – 17. 8. 2014

Emanuel Rossetti29. 8. – 5. 10. 2014

Shirana Shahbazi17. 10. – 7. 12. 2014

Galerie RigassiMünstergasse 62, CH-3011 BernT +41 (0)31 311 69 64M +41 (0)79 311 77 88 F +41 (0)31 312 58 [email protected]

Kennzeichnend für David Hamiltons Arbeiten ist die Nutzung des Weichzeichens, er selbst nennt diese Art des Fotografierens «gemalte Fotografie». Durch seine Kunstfotografien und diversen Filmen ist er welt-berühmt geworden.

Remo Neuhaus ist hingegen ein junger Berner New- comer, welcher auf dem Weg einer kometenhaften Fotokarriere ist. Seine Portraits bekannter Persönlich-keiten sind durch verschiedene Ausstellungen bereits schweizweit bekannt.

So weit entfernt die beiden Künstler durch Ihr Alter sind, so verbindet sie doch eine Seelenverwandtschaft in der Art und Weise wie sie die Perfektion in ihren Arbeiten suchen.

David Hamilton (GB) – Remo Neuhaus (CH)

David Hamilton, La Baie des Canoubiers, Saint-Tropez 1982, 32.9 x 48.3 cm

Remo Neuhaus, Oeland the Boat, 2014,

Fotografie, 80 x 60 cm

20. März bis 24. April 2014

Vernissage 19. März 2014, 18 bis 20 UhrDavid Hamilton und Remo Neuhaus sind anwesend

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Lieber Peter, für uns bedeutet die kommende Biennale die Gelegenheit, einmal Theater im Kunstmuseum statt-finden zu lassen. Eine schwedische Theatergruppe wird unsere Sammlung mit performativen Rundgängen aus-leuchten. So bringen wir die Interdisziplinarität, die sich die Biennale seit ihrer Entstehung auf die Fahne geschrie-ben hat, zum Ausdruck. Bei Euch ist Interdisziplinarität schon durch den Zentrumsgedanken im Zweck des Hau-ses implementiert. Was habt Ihr Euch für die Biennale ausgedacht?

Ja, liebe Kathleen, auch wenn wir die verschie-denen Kunstsparten im ZPK permanent pflegen, kann uns die Biennale Bern einen grossen Wunsch erfüllen, nämlich Christian Marclay nach Bern zu holen. Einerseits gestalten wir zusammen mit dem Lausanner «ensemBle baBel» in der Museums- strasse des ZPK einen Nachmittag mit verschiede-nen interdisziplinären Werken von Marclay. Das könnten wir auch ohne Biennale Bern tun. Für Marclays monumentale Performance «Everyday» – ein Stück mit Livemusik zu einer rasanten Film-kompositionen aus Hollywood Found Footage, das ich 2012 in London mit Begeisterung gesehen habe – sind unsere Räume aber zu klein, weshalb ich angeregt habe, das Projekt im Turbinensaal der Dampfzentrale zu realisieren. Nun wird daraus der Erö�nungsanlass der Biennale Bern.

Überhaupt werden viele der beteiligten Institutionen während der Biennale ihre Spielplätze untereinander tauschen. Das wird ein genereller Szenenwechsel, wel-cher an den üblichen Orten Unerwartetes zutage brin-

gen wird. Unser Beitrag wird sein, dass wir O�-Spaces in das Schlachthaus Theater einladen, um ihnen diese Bühne während der zehn Tage als Ausstellungsort zu o�erieren.

Der Dialog, den Du erwähnst, findet aber auch auf der organisatorischen Ebene statt. Für mich ist der Einsitz im Kuratorium der Biennale eine span-nende Gelegenheit zum Austausch mit anderen Berner «KulturtäterInnen», ja mehr: Wir reden und koordinieren nicht nur, sondern produzieren gemeinsam. Und üben uns erst noch darin, wo wir eh schon gut sind, nämlich im Spagat, mit extrem wenig Mitteln ein attraktives zeitgenössisches Festival für Bern, aber notabene mit Ausstrahlung zu konzipieren.

Hier zeigt sich – nicht zuletzt gegenüber der Politik und den SteuerzahlerInnen, dass wir die verstärkte Zusam-menarbeit, wie sie allerorten erwünscht ist, schon längst erfolgreich leben.

Kathleen Bühler und Peter Fischer

ÜBERRASCHUNGEN VORPROGRAMMIERT: DIE NÄCHSTE BIENNALE BERN 2014

«Biennale Bern», 11.09. – 20.09.2014

Partner ZPK / KMB

BIENNALE BERN 201411. – 20.09.2014Beteiligte Kulturinstitutionen:Dampfzentrale Bern, Hochschule der Künste Bern, Konzert Theater Bern, Kunstmuseum Bern, Schlachthaus Theater und Zentrum Paul Klee.

Kathleen Bühler und Peter Fischer

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Als ich kürzlich beim Schreiben einer Diplomrede nach einem starken Gegenbild zu Gemeinscha� und Gemütlichkeit suchte, erinnerte ich mich an das Werk von Ferdinand Hodler, das mich als Ju-gendlicher bei meinem ersten Besuch im Kunstmu-seum Bern wie kein anderes beeindruckt hatte. Das könnte auch bei meinem jungen Publikum zünden. Natürlich musste ich das Erinnerungsbild zuerst verifizieren. Doch die Abendstunde war schon weit fortgeschritten, das Kunstmuseum zwar in Sicht-weite am Aarehang vis-à-vis aber längst geschlossen und der betre�ende Kunstband noch nicht an den neuen Wohnort gebracht. Und wie man es so hat mit dem Abfassen von Diplomreden, es drängt die Zeit! Warum nicht mal einen Versuch auf dem i-Pad wagen und frisch drauflos gegoogelt? Ich hatte das Gemälde vor Augen, aber den Titel nicht im Kopf. Stichworte waren schnell zur Hand: «Hodler, KMB, Schlaf, Alb». Kaum das Gerät berührt, und schon hatte ich das Gesuchte vor Augen. Ja genau: «Die Nacht», 1889/90. Dazu eine lange Linkliste zum Kunstmuseum, zu Wikipedia und – wieso das? – zu Youtube. Ein Klick aus Neugierde und schon beugte ich mich über Hodlers Gemälde und wurde zu einer Bildbetrachtung eingeladen. Kompetent kommentierte eine Stimme aus dem O�, der Blick wurde auf Details gelenkt, der kunstgeschichtliche und biografische Kontext präzise hergestellt. 3’10’’ dauerte der Spuk und ich war bestens orientiert und gleichzeitig erfreut, dass mich die Erinnerung nicht getäuscht hatte. Es war genau das Bild, das sich für eine aufrüttelnde rhetorische Figur anbot. Eigentlich wollte ich gleich wieder zu meinem Re-detext zurückkehren. Doch hier: «Lesende Frau», Félix Vallotton. Die Einführung ist nicht minder aufschlussreich als bei Hodler. Und da: «Park bei Lu.», Paul Klee. Kunstmuseum Bern und Zentrum Paul Klee nutzen das World Wide Web als Schaufenster und demons-trieren, dass die Digitalisierung unseres Alltags kei-nesfalls im Gegensatz zur Tätigkeit eines Museums steht, sondern eine grossartige Ergänzung darstellt. Wer möchte nicht das Original bestaunen, nach-dem er sich das Werk auf dem Bildschirm erklären liess? Ein Besuch in der Vermittlungsabteilung der Tate Modern hat mir vor zwei Jahren diesbezüglich die Augen geö�net. In London erhielt ich einen Blick in die schier unbegrenzten Möglichkeiten

des Internets. Rund um die Tate entsteht ein welt-weites Netzwerk von Schulklassen, Gruppen und Einzelpersonen, die sich über den Umgang mit Kunst verbinden, ihre Reflexionen zu Sammlung und Wechselausstellungen austauschen oder ihre eigenen Arbeiten präsentieren. Jugendliche invol-vieren, heisst auch, von ihnen lernen. Zum Beispiel im Umgang mit Social Media. Inzwischen war ich bei meinem Youtube-Spazier-gang bei Niklaus Manuels Altarbild angekommen. Der porträtierte Evangelist Lukas gelte seit dem frü-hen Mittelalter als Schutzheiliger der Maler, erfahre

ich. Kurz bevor ich mich endgültig in den digitalen Weiten der Berner Kunstsammlungen verloren hätte, beorderte mich ein Glockenschlag zurück zu meiner Diplomrede. Tönte er von der Französi-schen Kirche her, wo sich Niklaus Manuels Altar-bild in vorreformatorischer Zeit befand?

Hans Ulrich Glarner Leiter Amt für Kultur des Kantons Bern

DIGITALE NACHTWANDERUNGHans Ulrich Glarner

Foto: Pia Neuenschwander

Partner ZPK / KMB

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Das Robert Walser-Zentrum in Bern präsentiert Robert Walsers berühmte Mikrogramme. Die in winziger Schri� beschriebenen Blätter sind von einzigartiger Schönheit und zählen zu den wert-vollsten Manuskripten der modernen Literatur.

Ö�entlich bekannt wurden die Mikrogramme erst nach Robert Walsers Tod. Sein Vertrauter Carl Seelig brachte sie in Zusammenhang mit Walsers «Gemütskrankheit» und glaubte, sie seien «nicht entzi�erbar». Jochen Greven, Bernhard Echte und Werner Morlang jedoch erkannten, dass Walser sich der normalen Schreibschri� bediente, die er durch extreme Verkleinerung sowie unsystemati-sche Auslassungen und Verschleifungen stark mo-difizierte. Praktiziert hatte Walser sein «Bleisti�-system» in Bern, zwischen 1924 und 1933, bevor er in die Heilanstalt in Herisau verbracht wurde, wo er das Schreiben aufgab. Die mikrografische Methode war keine vorübergehende Laune. Soweit bekannt, schrieb Walser von 1924 bis 1933 alle sei-ne literarischen Texte in der fast unlesbar kleinen Schri� – auf ganz unterschiedliche Blätter und Zet-tel, darunter Formulare, Umschläge, Telegramme, Quittungen und Rechnungen. Mit den winzigen Buchstaben und der Möglichkeit, das so Entwor-fene später ins Reine zu schreiben, überwand Wal-ser, wie er selbst angedeutet hat, eine tiefgreifende Schreibkrise. Was er publizieren wollte, musste er in normaler Grösse und mit Tinte ins Reine schrei-ben, damit Verleger, Redakteure und Setzer sie le-sen konnten. Mit diesem «büreauha�en Abschrei-besystem» schlug Walser die Brücke zwischen

seiner Schreibwelt und der Welt des Feuilletons. Die schlichten Blätter und das ungewohnte Schri�-bild sind von einer grossen Schönheit. Für die Ber-ner Ausstellung hat Peter Erismann eine spezielle Präsentationsform entwickelt, die von den gezeig-ten Mikrogrammblättern sowohl die Vorder- als auch die Rückseite sichtbar macht und sie so als ästhetische Objekte zur Geltung bringt. Über die einzigartige Form hinaus sind die Mikrogramme auch literarisch bedeutsam und gehören zu den legendärsten Texten der modernen Literatur, die demnächst auch in New York, Amsterdam, Barce-lona und Madrid gezeigt werden.

Reto Sorg

Begleitpublikation zur Ausstellung: RobertWalser: Mikrogramme. Hg. v. Lucas Marco Gisi, Reto Sorg u. Peter Stocker. Berlin: Suhrkamp 2011 (BS; 1467).

GROSSE KUNST GANZ KLEIN: ROBERT WALSERS MIKROGRAMME

«Robert Walsers Mikrogramme» im Robert Walser-Zentrum, bis 15. 10. 2014

Forum

Die Ausstellung dauert bis 15. 10. 2014Robert Walser-ZentrumMarktgasse 45CH-3011 BernTel. +41 31 310 17 70www.robertwalser.chÖ�nungszeiten: Mittwoch bis Freitag, 13h –17hFreier Eintritt; Führungen auf AnfrageGestaltung: Peter Erismann und Gerhard Blättler. Die Ausstellung entstand in Zusammen-arbeit mit dem Schweizerischen Literaturarchiv der Schweizerischen Nationalbibliothek.

Herzlichen Dank für die Unterstützung: Gesellscha¨ zu Ober-Gerwern, Itten+Brechbühl AG, Selection Schwander

(von links)Team des Robert Walser-Zentrums: Franziska Zihlmann, Gelgia Caviezel, Reto Sorg, Peter Stocker, Lucas Marco Gisi, Katja ZellwegerFoto: Dominique Uldry, © Robert Walser-Stiftung Bern

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Die Hodlerstrasse, ist sie trennende Strasse oder verbindender Raum zwischen Kunstmuseum Bern und PROGR? Seit Oktober 2013 wird sie ein Mal im Monat zum «Café Neuer Raum». Jeden 18ten des Monats zwischen 17.30 und 19.30 Uhr ist das Pu-blikum eingeladen, durch seine Anwesenheit und Gesprächsbereitscha� ö�entlichen Raum erstehen zu lassen. Wie das geht? Darüber gibt uns Martin Beutler, der Initiant dieses Projektes, Auskun�.

Der PROGR und das Kunstmuseum Bern suchen Verbindung. Mit dem Ausstellungsraum des Kunst-museums Bern im PROGR/Stadtgalerie, in welchem Werke der Sammlung Gegenwartskunst präsentiert werden, wurde der erste Schritt getan. Ein zweiter Schritt folgte durch die Ö�nung des PROGR zur Hodlerstrasse im Rahmen der Gebäudesanierung. Mit dem Durchbruch der Fassade sollte der PROGR zur Strasse hin geö�net werden, es ist aber auch ein «Neuer Raum» erschlossen worden. Am 22. Juni 2012 tau�e Stadtpräsident Alexander Tschäppät mit den Präsidenten der Sti�ungen PROGR und Kunst-museum Bern o¼ziell diesen Teil der Hodlerstrasse «Neuer Raum». Martin Beutler, der diesen «Neuen Raum» initiierte hat, stellt sich nun die Aufgabe, ihn Realität werden zu lassen. Nicht er ist der Gestalter dieser Realität «Neuer Raum», sondern die Passanten, die durch ihr Handeln den Ö�entlichkeitscharakter des Raumes prägen. Diese Idee ist im «Café Neuer Raum» ver-wirklicht. Jeden 18ten des Monats zwischen 17.30 und 19.30 Uhr stehen Stühle auf beiden Seiten der Hodlerstrasse bereit, beim PROGR Getränke und beim Kunstmuseum Bern Häppchen. Martin Beutler lädt zum «Café Neuer Raum» ein und alle, die sich dazu einfinden, über die Strasse wandeln oder zu-sammen sprechen, erzeugen ö�entlichen Raum.

Martin, welche Haltung steht hinter dem Projekt Café Neuer Raum?Meine Arbeiten gehen vom Konstruktivismus aus, das heisst, die Realität, in der wir leben, ist keine äussere Gegebenheit, sondern wird vom Gehirn gescha�en. Betrachtet man so die Welt, bedeu-tet Menschsein auch Künstlersein. Wir sind nicht mehr «Konsumenten» der Realität, sondern deren Erzeuger: Leben wird zur Kunst mit grosser Freiheit und grosser Verantwortung.

Das «Café Neuer Raum» entsteht seit Oktober 2013 jeweils am 18ten jeden Monats. Findet es Zuspruch?Es waren bisher jeweils zirka 30 Personen dabei und dies trotz winterlichen Temperaturen und nächtli-cher Dunkelheit. Und sie haben den «Neuen Raum» lustvoll genutzt. Auch Passanten schliessen sich der Aktion an – der «Neue Raum» ist eine Bühne.

Ein erfolgreiches Projekt also. Gibt es etwas, das du dir für das Projekt noch wünschst?Meine Grundhaltung ist, nicht Gestalter des Projekts zu sein, sondern aus dem Publikum Akteure zu ma- chen. Ich erho�e mir, dass die Besucher und Instituti-onen aktiv weiter Anspruch erheben auf den «Neuen Raum» . Ich selber könnte mir viele Nutzungen vor-stellen und ho�e, dass diese Uminterpretation der Hodlerstrasse auch von der Stadt unterstützt wird. So ist z. B. eine Trottoire-Verbreiterung und Terrasse denkbar. Im Rahmen der Arbeitsgruppe NEUstadt mit Vertretern des PROGR, des Kunstmuseums Bern, der Reitschule, der Politik und mir werden solche Ideen diskutiert.

Interview: Ruth Gilgen Hamisultane

ÖFFENTLICHER RAUM ALS BÜHNE FÜR ALLE

Café Neuer Raum

Forum

Martin BeutlerAusgehend von langjähriger Arbeiten der Skulptur hat sich Martin Beutler der Frage, wie Realität entsteht, zugewandt. Er nennt seine Werke angewandten Konstruktivismus. Die Rolle des Künstlers verlagert sich weg vom Performer und Bildner hin zum Bereitsteller einer bühnen-artigen Situation. Rückeroberung der Strasse, Panarchistische Verfassungsstelle oder eben Café Neuer Raum gehören in diese Reihe von Arbeiten.

Referenzprojekte:www.martinbeutler.comwww.soziale-plastik.comwww.brachland.chwww.taxito.comwww.poolart.ch/mainmenu/work/20stops/20stops_concept.htm

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Vern Blosum. Revelry06.06. – 17.08.2014

Emanuel Rossetti29.08. – 05.10.2014

Kunsthalle BernHelvetiaplatz 1CH-3005 [email protected]

KUNSTHAUS CENTRE PASQUART BIEL BIENNE

Barbara Probst02.02. – 06.04.2014

Barbara Probst (*1964) lebt in New York und München. Sie stellt den traditionellen Ge-brauch der Fotografi e in Frage, bei welchem nur eine Pers-pektive und ein Eindruck der Realität wiedergegeben wird. In den fotografi schen Reihen mit dem Titel exposures, an denen sie seit 2000 arbeitet, präsen-tiert sie multiple Ansichten, in

welchen sie das gleiche Sujet im exakt gleichen Moment auf ganz unterschiedliche Weise zeigt. O¦ nützt sie die Sicht-barkeit der Fotoausrüstung aus, um den Akt der Fotografi e selbst ins Bild zu integrieren. Das Kunsthaus CentrePasquArt

ZENTRUM PAUL KLEE

Paul Klee – Leben und Werk18.10.2013 – 30.03.2014

Die Tunisreise. Klee, Macke, Moilliet14.03. – 22.06.2014

Taking a Line for a Walk.Mit Werken von Olav Christopher Jenssen, Paul Klee, Jonathan Lasker, Brice Marden, Henri Michaux, Mark Tobey, Cy Twombly, Christopher Wool.16.04. – 17.08.2014

Paul Klee. Raum Natur Architektur01.07. – 16.10.2014

Antony Gormley11.09.2014 – 04.01.2015 (tbc)

Zentrum Paul KleeMonument im Fruchtland 33006 [email protected], www.zpk.org

KUNSTMUSEUM BERN

Germaine Richier. Retrospektive29.11. – 06.04.2014

Samuel Hieronymus Grimm (1733-1794). A very English Swiss17.01. – 21.04 2014

Markus Raetz • Druckgraphik • Skulpturen31.01. – 18.05.2013

Sesam, ö� ne dich! Anker, Hodler, Segantini...Meisterwerke aus der Sti� ung für Kunst, Kultur und Geschichte07.03. – 24.08.2014

Bill Viola: Passions12.04. – 20.07.2014

Augusto Giacometti: «Die Farbe und ich»19.09.2014 – 15.02.2015

Kunstmuseum BernHodlerstrasse 8 – 123000 Bern [email protected]

KUNSTHALLE BERN

Valentin Carron.Do ré mi fa sol la si to01.02. – 23.03.2014

Die Einzelausstellung ValentinCarron zeigt neue Werke des 1977 geborenen Walliser Künstlers, der die Schweiz an der letztjährigen Biennale in

Venedig vertrat. Dessen Ge-mäldeobjekte greifen Thema und Symbolik seiner Heimat und damit auch der westlichen Kultur im Allgemeinen auf. Mit künstlichen Materialien ahmt Carron beispielsweise die Struktur eines Glasfensters aus einer Kirche nach oder integ-riert kreuzähnliche Symbole in seine Gemäldeobjekte. Eine der herausragenden Gaben Carrons im Umgang mit kultureller Vielfalt besteht darin, anhand eines hochpräzisen Vorgehens mögliche Interpretationen von Ironie auf der einen Seite und Kitsch, Sentimentalität und Ästhetisierung auf der anderen Seite in der Schwebe zu halten.

Shimabuku. Works 1991 – 201404.04 – 25.05.2014

Barbara ProbstExposure #70: Munich studio, 05.10.09, 3:03 p.m. 2009Ultrachromtinte auf Baumwollpapier2-teilig, je 60 x 60 cm, Edition von 5© VG Bild-Kunst, Bonn 2013

Kunstlink Agenda

Christopher Wool (*1955)Crass, Conceited, Vulgar and Unpleasant, 1997Emailfarbe auf Aluminium, 274,3 x 182,9 cmSammlung Thomas und Cristina Bechtler, Schweiz © Courtesy of the artist and Luhring Augustine, New York

Samuel Hieronymus GrimmKennington Common, 1776Feder, Gouache, Tinte und Aquarell,33,7 x 51,4 cmNew Haven, Yale Center for British Art, Paul Mellon Collection

Valentin CarronDo ré mi fa sol la si do, 2013Ti� ex auf Plane, galvanisierte Stahlröhren, Eisendraht, 75 x 95 cm / 78 x 98 cm mit RahmenCourtesy the artist and Galerie Eva Presenhuber, Zürich

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Musée jurassien des Arts 4, rue Centrale2740 Moutier [email protected]

MUSEUM FRANZ GERTSCH

Zilla Leutenegger. Fairlady Z08.03. – 31.08.2014

Für Zilla Leutenegger ist die Zeichnung das grundlegende Medium. Digital überarbeite-te Videoaufnahmen werden stumm auf Wandzeichnungen und/oder Objekte projiziert – im Zusammenspiel ergeben sich poetisch gestimmte, drei-dimensionale Installationen.Fairlady Z ist die Bezeichnung für einen japanischen Sport-wagen der Marke Nissan, der seinen Ursprung – wie die

Künstlerin – in den 1960er Jahren hat. Neben dem Alter ist der Buchstabe Z im Namen eine Gemeinsamkeit, die Fairlady Z

zeigt die erste institutionelle Ausstellung von Probsts Arbei-ten in der Schweiz mit Werken, welche zwischen 2001 und 2012 entstanden sind. Telling Tales02.02. – 06.04.2014

fröhlicher ¦ bietenhader04.05. – 22.06.2014

Pascal Häusermann04.05. – 22.06.2014

Raphael He� i – Manor Kunstpreis04.05. – 22.06.2014

Andreas Eriksson06.07. – 17.08.2014

Haus am Gern06.07. – 17.08.2014

Konrad Smolenski06.07. – 17.08.2014

Kunsthaus CentrePasquArt Biel BienneSeevorstadt 71 –73 Faubourg du Lac2502 Biel [email protected]

KUNSTHAUS LANGENTHAL

Bertold StallmachDer Ziele sind gar viele!13.02. – 13.04.2014

Die Animationsvideos und Installationen von Bertold Stallmach (*1984) behandeln Themen des menschlichen Zusammenlebens wie Macht

und Ohnmacht oder Kollektiv und Individuum. In Stallmachs Welt passieren eigenartige Dinge mit grosser Selbstver-ständlichkeit. Entscheidungen werden an einen Maulwurf delegiert, vor dem Besuch der Psychiaterin wird das Gesicht ausgewechselt, Rattenknäuel fallen als Verkörperung des Elends über Unglückliche her. Seine Videos entstehen in langwierigen Arbeitsprozessen in sorgfältig ausgearbeiteten Modell-Architekturen. Für die Ausstellung ist eine umfang-reiche neue Werkgruppe mit plastischen Arbeiten und Vi-deos entstanden, die sich über mehrere Räume erstreckt.

Muriel Baumgartner:Hinterzimmer der Behaglichkeit13.02. – 13.04.2014

Aeschlimann Corti Stipendium30.05. – 07.07.2014

Kunsthaus Langenthal Marktgasse 13 4900 [email protected] www.kunsthauslangenthal.ch

Bertold StallmachDer Rattenkönig, 2012/2013Animations� lmCourtesy of the artist und Susanna Kulli Galerie

MUSÉE JURASSIEN DES ARTS – MOUTIER Arno Hassler: à contre-jour -en dialogue avec des oeuvres des collections du Musée02.02. – 27.04.2014

Arno Hassler crée des images panoramiques qui couvrent plus de 360° d’angle de vue. Ses photographies suscitent un e° et paradoxal, entre vision globale idéalisante et désorien-tation. L’artiste interroge ainsi la position humaine dans et par rapport au monde, à travers la problématique de la perception visuelle. Dans cette exposition, il présente, entre autres, pour la première fois une image géante. Elle pourrait évoquer le pan-orama des rotondes en vogue au XIXe siècle. Mais elle invite

le spectateur à une expérience toute autre, entre immersion et doute. Une sélection d’oeuvres des collections du Musée traitant du thème du paysage dialogue avec les vues panora-miques d’Arno Hassler.

Goûts ou dégoûts: art et alimentation – Claude Gigon, Lea Krebs, Zilla Leutenegger,Paul Lipp /Reto Leuthold, René Lovy, Celia et Nathalie Sidler 25.05. – 31.08.2014

Arno HasslerBienne, Rotonde, 2008 (Ausschnitt)caisson lumineux, 42 x 348 cmSammlung Gebäudeversicherung Bern (GVB)© Arno Hassler

Zilla LeuteneggerRing of � re, 2012Video installation with wall drawing, acrylic on wall, 1 object, 1 projection, color, no sound, 11.42 min., loop© Courtesy the artist & Galerie Peter Kilchmann, Zurich

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Sara Gassmann und Francisca Silva arbeiten beide mit dem Ausstellungsraum und schaf-fen so begehbare Kunstwerke. Sara Gassmann geht es darum, mit dem Körper zu sehen, mit den Augen zu hören und um die körperliche Wahrneh-mung von Formen und Farben. Wobei diese Schichten und Überlagerungen miteinander interagieren und visuelle Rhythmen entstehen können. «I know it’s gonna break your heart but we’re young and untouchables. And one and two, I know it’s gonna make you scream but we can F.L.Y.» (Francisca Silva)

Florine Leoni und Thomas Hauri05.06. – 05.07.2014

Stadtgalerie im PROGRWaisenhausplatz 30Postfach 8318, 3001 [email protected]

beteiligten Künstlerinnen und Künstler setzen sich jeweils ei-genständig und vertie¦ mit den heutigen Welt- und Sittenbil-dern auseinander und schöpfen

meist aus dem Alltäglichen und Banalen. Damit wollen sie den Blick für Randerscheinungen der Gesellscha¦ schärfen. Als kunsthistorischen Einschub erweitern Albrecht Dürers Illustrationen zum Versgedicht Das Narrenschi� aus dem Jahr 1494 von Sebastian Brant die Ausstellungen.

Kunstmuseum ThunThunerhofHofstettenstrasse 14CH-3602 [email protected]

@ PROGR

PROGR Zentrum für Kulturproduktion3011 Bern www.progr.ch

Sara GassmannFöhnwind, Installation, 2013Gouache, LED Folie, Styropor, Äste, KartonLION im ion ZÜRICH 9|13© Sara Gassmann

Kunstlink Agenda

zum Maskottchen der Künst-lerin und schliesslich zum Titel der Ausstellung und der dazugehörenden neuen Mono-graphie hat werden lassen. Der Buchstabe Z taucht als Symbol und Zeichen – wie die Figur der Künstlerin selbst – immer wieder in den Arbeiten auf. Die Ausstellung wurde von Anna Wesle in Zusammenarbeit mit der Künstlerin kuratiert.

Thomas Ritz (im Kabinett)08.03. – 29.06.2013

Holzschnitte von Franz Gertsch08.03. – 31.08.2014 Museum Franz GertschPlatanenstrasse 33401 [email protected] www.museum-franzgertsch.ch

KUNSTMUSEUM THUN

We Fragment, Collect and NarrateMit Werken aus den Samm-lungen des Kunstmuseums Thun und des FRAC Nord-Pas de Calais, Dunkerque15.02. – 27.04.2014

Marcel Dzama, Augustin Rebetez, U517.05. – 17.08.2014

Parallel zur ersten Schweizer Einzelausstellung des kanadi-schen Zeichners, Objektkünst-lers und Filmemacher Marcel Dzama (*1974) sind im Kunst-museum Thun mit Augustin Rebetez und dem Künstlerkol-lektiv U5 junge Kunstpositio-nen der Schweiz mit kleinen Werkschauen zu sehen. Die

Ausstellungszone West – Eingang SpeichergasseAusstellungszone Ost – Eingang Waisenhausplatz

KUNSTMUSEUM BERN @ PROGR

Credit Suisse Förderpreis Videokunst 201428.02. – 15.03.2014

Marcel Gähler:Werke aus der Sammlung 28.03. – 26.04.2014

Marianne Müller:Werke aus der Sammlung 09.05. – 31.05.2014

Christoph Draeger:Werke aus der Sammlung 06.06. – 06.07.2014

Biennale Bern: Luzia Hürzeler22.08. – 13.09.2014

Cécile Wick:Werke aus der Sammlung 19.09. – 18.10.2014

STADTGALERIE BERN

Anna Katharina Scheidegger, Lim Sokchalina, Pha Lina, Prim Seilam, Narith Tith27.02. – 22.03.2014

Kulturaustausch Bern Linz27.03. – 26.04.2014

Sara Gassmann und Francisca Silva08.05. – 31.05.2014

Augustin RebetezOhne Titel, 2013Silkscreen, 60 x 84 cm© Augustin Rebetez

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www.lokremise.ch | Mo–Sa 13–20 Uhr, So 11–18 Uhr

www.kunstmuseumsg.ch | Di–So 10–17 Uhr, Mi 10–20 Uhr

Post / Postminimal Die Sammlung Rolf Ricke imDialog mit zeitgenössischen Kunstschaffenden 1.2.– 18.5.2014

David Maljkovic 15.2.– 3.8.2014

Roman Signer 7.6.– 26.10.2014

Mathieu Mercier 23.8.– 9.11.2014

Bauernkunst Appenzeller und Toggenburger Bauernmalerei von 1600 bis 1900 22.3.– 7.9.2014

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w w w . k u l t u r a g e n d a . b eJeden Mittwoch im Anzeiger Region Bern

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Seit 2008 Sind Sie Präsidentin des Vereins der Freunde Kunstmuseum Bern. Woher kommt Ihre Verbunden-heit mit dem Kunstmuseum Bern? That’s a long Love A�air…. Ich dur�e nach der Matur vor über 20 Jahren als Praktikantin in der Sti�ung Paul Klee tätig sein. Dieses Praktikum ö�nete mir auch die Türen zum Kunstmuseum Bern, wo ich im Bereich der Museumspädagogik mitmachen dur�e, an der Kasse stand oder Doku-mente archivierte. Die Arbeit im Kunstmuseum hatte mich inspiriert: Ich zog schliesslich das Studium der Kunstgeschichte demjenigen der Medizin vor! Während des Studiums konnte ich im Museum weiterhin praktische Erfahrungen sammeln. Rückblickend habe ich hier fast mehr von der realen Welt der Kunst und Forschung ge-sehen als an der Universität. Christoph von Tavel führte mich in den Verein der Freunde ein, ich wurde mit 24 Jahren in den Vorstand gewählt. 2008 wurde mir die Präsidentscha� anvertraut. Unsere drei Kinder waren 9, 7 und 3 Jahre alt, die Ausbildung abgeschlossen und meine berufliche Laufbahn war gefestigt – ein guter Zeitpunkt, um dem Kunstmuseum auch etwas zurückzu-geben. Ich bin immer noch vernarrt ins Berner Kunstmuseum und setze mich gerne dafür ein. Mit der Zusammenarbeit mit dem Paul Klee Zentrum steht jetzt eine spannende und heraus-fordernde Zeit bevor – das möchte ich mir nicht entgehen lassen!

Welche Rolle spielt der Verein der Freunde für das Kunstmuseum Bern? 2020 werden wir unsere 100-jährige Freundscha� mit dem Kunstmuseum Bern feiern können. Wir sind der Trägerverein, unsere Geschichte ist die Geschichte des Kunstmuseums. Zu unseren Hauptaufgaben zählen einerseits der Aufbau einer Sammlung, anderseits das Mittragen und die Unterstützung des Hauses. Das Ziel ist, die Verbundenheit unserer Mitglieder mit dem Mu-seum zu fördern und zu festigen. Jedes einzelne Mitglied trägt zum Gedeihen unseres Hauses bei. Der Vorstand und ich wünschen uns einen leben-digen, spritzigen und regen Austausch im Verein. Wir haben treue Mitglieder und können auf sie bauen. Wir sind auch stolz darauf, dass auch jun-ge Leute bei uns mitmachen – das gibt jeweils

sehr spannende Diskussionen zwischen den Generationen! Unsere Anlässe werden rege be-sucht. Bei einem Unternehmen würde man von «Corporate Identity» oder «Marketing Eventma-nagement» sprechen – wir sprechen einfach von einer gemeinsamen Freundscha� zum Kunst-museum Bern! Wer mehr darüber erfahren will, schreibe sich sogleich ein!

In welchen Genuss kommen die Mitglieder im Verein der Freunde?Gut, dass Sie diese Frage stellen! Also: Unsere Mitglieder haben freien Eintritt in das Kunstmu-seum Bern und die Kunsthalle Bern; sie werden zu exklusiven Anlässen eingeladen wie Künst-lergesprächen, Atelierbesuchen, Führungen und Kunstreisen und vielem mehr. Sie helfen mit, die wertvolle und wichtige Sammlung des Kunstmuseums weiter aufzubauen. Damit sind sie immer am Puls des schweizerischen und in-ternationalen Kunstgeschehens. Mit unseren Be-suchen der Anlässe und Vernissagen würdigen wir auch die Arbeit aller Beschä�igten in diesem Haus. Bezeichnenderweise sind viele Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter des Kunstmuseums auch Mitglieder unseres Vereins und besuchen privat unsere Veranstaltungen; das finde ich sehr schön und ich werte dies als grosses Kompliment an den Vorstand.

Was begeistert Sie persönlich besonders am Kunst- museum Bern?Hier im Museum lebt die Kunst – und zwar in ih-rer ganzen Vielfalt und Kreativität. Es gibt keine Tabus: Gezeigt und dokumentiert wird alles, was Qualität hat und inspiriert. Das macht diesen Ort so spannend und lebendig. Ich stelle immer wieder fest, wie eng die Bindung der Berner Be-völkerung zu ihrem Museum ist; das zeigt sich an der Museumsnacht, an den Vernissage oder dem Tag der o�enen Türe. Die Leute fühlen sich hier wohl, sie kennen einander – es herrscht manch-mal schon fast eine familiäre Atmosphäre! Die Berner und Bernerinnen tragen das Museum mit. Das ist nicht selbstverständlich: Ich habe in Nordamerika studiert und beobachtet, wie die Museen in vielen Städten von einer kleinen Eli-te vereinnahmt werden und die grosse Mehrheit

Member

Interview mit Sabine Hahnloser Tschopp, Präsidentin des Vereins der Freunde Kunstmuseum Bern

« ICH BIN IMMER NOCH VERNARRT INS BERNER KUNSTMUSEUM»

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der Bevölkerung nichts damit zu tun hat. Das Kunstmuseum Bern hingegen bietet Anlässe, Kurse und Workshops für Jung und Alt, Allein-stehende und Familie und das in verschiedenen Sprachen: Deutsch, Französisch, Russisch, Italie-nisch und Englisch. Es kommen alle, die wollen, auf ihre Kosten. Was kann man mehr verlangen von einer kulturellen Institution!

Sie kommen aus einer Familie mit einer langen Samm-ler-Tradition. Sammeln Sie selber auch Kunst? Und wenn ja, nach welchen Kriterien lesen Sie die Werke aus?Ich hatte das Privileg, mit Kunst aufzuwachsen und jeden Tag die schönen Werke, die meine Ur-grosseltern gesammelt haben, zu geniessen. Unse-re Familie besuchte Museen und Ausstellungen, und wir hatten o� Künstler bei uns zu Hause. Das hat mich geprägt. In diesem Sinne war ich sehr privilegiert, und jetzt bin ich glücklich, wenn ich mit meinem Engagement im Verein der Freunde zu einer lebendigen Berner Kunstszene beitragen kann. Die Sammlerfreude hat auch mich ergri�en; ich folge dabei keinen klar formulierten Kriterien, sondern eher einem Bauchgefühl – man kann es auch «Intuition» nennen. Primär muss meinem Mann und mir natürlich ein Werk gefallen und etwas auslösen – und dann noch irgendwie in die bestehende Sammlung passen. Das ist das Schöne: Anders als ein Kunstmuseum zum Beispiel kann ich meinem eigenen Geschmack folgen und darf auch Schwerpunkte setzen. Die Sammlung einer ö�entlichen Kulturinstitution aber muss wenigs-tens teilweise die Spannweite des aktuellen künst-lerischen Lebens widerspiegeln.

Interview: Brigit Bucher

Die Mitglieder des Vereins der Freunde Kunstmuseum Bern leisten einen wertvollen Beitrag an das Museum und an das Berner Kunstleben. Der Verein erwirbt mit den Beiträgen sei-ner Mitglieder hauptsächlich Kunstwerke für das Museum und rundet damit die Sammlung in ihren Schwerpunkten ab.

Vorteile einer Mitgliedscha�

Als Mitglied bieten wir Ihnen verschiedene Gelegenheiten, im Kreis der Freunde Kunst zu entdecken:– Gratis in die Sammlung und die Sonderausstellungen des Kunstmuseums Bern– 20% Rabatt auf Ausstellungskatalogen des Kunstmuseums Bern – Geschlossene Führungen durch die Ausstellungen des Kunstmuseums Bern– Einladungen zu Vernissagen und Veranstaltungen des Kunstmuseums Bern– Teilnahme an exklusiven Kunstreisen– Abonnement des gemeinsam mit dem Zentrum Paul Klee

herausgegebenen Magazins «KunstEINSICHTBern»– Jährliche Mitgliederversammlung mit aussergewöhnlichem Kunstanlass– Begrüssungsgeschenk zu Beginn der Mitgliedscha¨

MitgliederbeiträgeEinzelmitglieder CHF 65.00 / Ehepaare CHF 100.00 / Studierende CHF 10.00 / Kollektivmitglieder CHF 300.00 / Private Gönner CHF 750.00 / Firmen und Institutionen als Gönner CHF 1500.00 / Einmaliger Beitrag CHF 2000.00

KontaktVerein der Freunde Kunstmuseum Bern, Hodlerstrasse 8 – 12, 3000 Bern 7 / T +41 (0)31 328 09 44 / [email protected]

MITGLIED WERDEN: PROFITIEREN UND UNTERSTÜTZEN

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Member

bernerkunstfonds

1993 wurde der Berner Kunstfonds durch den Verein der Freunde Kunstmuseum Bern, die Bernische Kunstgesellscha� BKG und die Kunsthalle Bern gegründet, um die Beziehungen zu Mäzenen und Sponsoren auf privatwirtscha�licher Basis zu pflegen und zu koordinieren.Die Mitglieder leisten jährlich mit rund CHF 90 000.00 einen wichtigen Beitrag zur Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Kunstmuseum Bern und Kunsthalle Bern sowie zur Kunstvermittlung und zum Kunstleben. Der Berner Kunst-fonds zählt an die 60 Mitglieder (Private, Firmen und Institu-tionen).

Sie fördern das Kunstmuseum Bern und die Kunsthalle Bern mit einem jährlichen Beitrag

Gönnermitgliedscha� 1: CHF 1000.00

– Wir laden Sie ein zu Vernissagen und allen anderen Anlässen in beiden Häusern.– Sie erhalten zwei unpersönliche Jahres-Freipässe für das Kunstmuseum Bern und die Kunsthalle.– 1–2 Sonderanlässe zu den Ausstellungen werden speziell für Sie organisiert.

Gönnermitgliedscha� 2: CHF 2000.00

– Zusätzlicher Vorteil: Wir bieten Ihnen auf Wunsch eine Führung mit den Direktoren durch unsere wichtigsten Ausstellungen.

Gönnermitgliedscha� 3: CHF 3000.00

– Zusätzlicher Vorteil: Wir organisieren für Sie einmal jährlich einen exklusiven Kunstüberraschungsanlass

KontaktBerner Kunstfonds, Hodlerstr. 8 – 12 , 3000 Bern 7 T +41 (0)31 328 09 44 / [email protected]

Die BKG fördert das Verständnis für die zeitgenössische Kunst und unterstützt insbesondere begabte junge Kunst-scha�ende, das Kunstmuseum Bern sowie die Kunsthalle Bern. Die BKG veranstaltet Führungen in Ausstellungen und organisiert Kunstreisen, Atelierbesuche und Vorträge. Jähr-lich vergibt sie mit dem Louise Aeschlimann und Margareta Corti Stipendium den höchstdotierten privaten Kunstpreis der Schweiz. Im Jahr 1813 gegründet, gehört die BKG zu den ältesten Institutionen, die sich in der Schweiz der Kunstförde-rung widmen.

Vorteile einer Mitgliedscha�

– Einladung zur Vernissage des AC-Stipendiums und Zustellung der Publikation zur Ausstellung– Gratiseintritt in alle Ausstellungen des Kunstmuseums Bern und der Kunsthalle Bern– Abonnement des gemeinsam mit dem Zentrum Paul Klee herausgegebenen Magazins «KunstEINSICHTBern»– Gratisteilnahme an den von der BKG organisierten Atelierbesuchen und Führungen mit Apéro– Exklusive Kunstreisen im In- und ins Ausland– Einladung zu allen Anlässen des Kunstmuseums Bern– Begrüssungsgeschenk zu Beginn der Mitgliedscha¨– Jahresgabe

MitgliederbeiträgeEinzelmitglieder CHF 80.00 / (Ehe-)Paare CHF 120.00 / Künstlerinnen und Künstler sowie Auszubildende und StudentInnen unter 25 Jahren CHF 30.00 / Gönnerinnen und Gönner CHF 150.00 (oder mehr)

KontaktBernische Kunstgesellscha� BKG, Hodlerstrasse 8 – 12, 3000 Bern 7 / T +41 (0)31 328 09 44 / info@kunstgesellscha�.ch / www.kunstgesellscha�.ch

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Werden Sie Freundin/Freund des Zentrum Paul Klee! Freuen Sie sich auf freien Eintritt in alle Ausstellungen, umfassende Informationen über die vielfältigen Aktivitäten des Zentrum Paul Klee und exklusive Einblicke. Als Freundin/Freund ZPK unterstützen Sie ein in der Schweiz einzigartiges Kunst- und Kulturzentrum.

Vorteile einer Mitgliedscha�

– Kostenloser Eintritt in alle Ausstellungen – Exklusive Führungen und Veranstaltungen mit unserem Direktor und Expertinnen und Experten– Einladungen zu den Ausstellungserö�nungen– Informationen zu Programm und Aktivitäten des ZPK– Abonnement des gemeinsam mit dem Kunstmuseum Bern herausgegeben Magazins «KunstEINSICHTBern»– 20% Rabatt auf unsere Ausstellungskataloge– Freier Eintritt in die «Fünfliberwerkstatt» des Kindermuseums Creaviva– Freier Eintritt zu den Familienmorgen-Programmen

MitgliederbeiträgeEinzelmitgliedscha� CHF 90.00 / Partnermitgliedscha� (1 Adresse, 2 persönliche Ausweise) CHF 140.00 / Familienmitgliedscha� (2 Erwachsene und Kinder bis 16 Jahre) CHF 170.00 / SchülerInnen, Studierende bis 26 Jahre CHF 30.00 / Firmen Gönnermitgliedscha� (2 übertragbare Freundeskreiskarten) CHF 500

KontaktFreunde Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3, Postfach, 3000 Bern 31 / T + 41 (0)31 359 01 01 / [email protected]

FREUNDE ZPK

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Erna und Curt Burgauer Stiftung | Gemeinnützige Gesellschaft Burgdorf | Ernst und Olga Gubler-Hablützel Stiftung | Burgergemeinde Burgdorf

Museum Franz GertschPlatanenstrasse 3, CH-3400 BurgdorfT +41 (0)34 421 40 20www.museum-franzgertsch.chMi – Fr 10 – 18 Uhr | Sa + So 10 – 17 Uhr

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KabinettThomas Ritz. Der flüchtige Horizont08.03.2014 – 29.06.2014

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Kunstmuseum Thun

Pawel Althamer, The Book, 2007, Collection FRAC Nord-Pas de Calais Francis Baudevin, Ohne Titel, 2012, Sammlung Kunstmuseum Thun

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1. Tor schiessen

2. losrennen

3. auf die Knie fallen

4. Leibchen

über den

Kopf ziehen

Museum für Kommunikation Helvetiastrasse 16 3005 Bern www.mfk.ch

22. Februar bis 27. April 2014

Hitzewelle Neuerwerbungen 2004 – 2013 Eine Auswahl

22. Februar bis 1. Juni 2014

Karl Itschner Arbeiten auf Papier

17. Mai bis 3. August 2014

Silvie Defraoui Und überdies Projektionen

(Archives du futur)

21. Juni bis 19. Oktober 2014

David Chieppo

(1868 – 1953)

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Mitten in der Kunst

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«KunstEINSICHTBern» Das gemeinsame Magazin von Kunstmuseum Bern & Zentrum Paul [email protected] HERAUSGEBER Kunstmuseum Bern Hodlerstrasse 8–123000 Bern 7www.kunstmuseumbern.ch

KONZEPT / REDAKTION Ruth Gilgen Hamisultane, Maria-Teresa Cano, Brigit Bucher, Maria Horst, Magdalena Schindler MIT BEITRÄGEN VON Daniel Baumann, Brigit Bucher, Kathleen Bühler, Maria-Teresa Cano, Fabienne Eggelhöfer, Peter Fischer, Matthias Frehner, Ruth Gilgen Hamisultane, Hans Ulrich Glarner, Maria Horst, Claudine Metzger, Urs Rietmann, Magdalena Schindler, Reto Sorg

AUFLAGE18 000 Ex., Erscheint 2-mal jährlich Nächste Ausgabe September 2014

BEZUGMitglieder der Gönnervereine erhalten das Magazin nach Hause geschickt. Aufgelegt im Kunstmuseum Bern und Zentrum Paul Klee

GESTALTUNGMarie Louise Suter

DRUCKwww.jordibelp.ch

INSERATEFür die nächste Ausgabe können Inserate gebucht werden. Inserateschluss: 15. August 2014Infos: [email protected]

UNTERSTÜTZUNGWir bedanken uns für die grosszügige Unterstützung beim Verein der Freunde Kunstmuseum Bern und der Bernischen Kunstgesellscha¨ BKG

Impressum

Zentrum Paul KleeMoument im Fruchtland 33006 Bernwww.zpk.org

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Bildergalerie

Kunstmuseum Bern1 Der Künstler Markus Raetz im Gespräch mit der Kuratorin Claudine Metzger anlässlich der Medienkonferenz2 Treffen der Vorstände des Vereins der Freunde Kunstmuseum Bern und der Bernischen Kunstgesellschaft BKG3 Käfer-Werkstatt in der Ausstellung von Germaine Richier4 «Ladies Only»: Rundgang durch die Ausstellung «Das schwache Geschlecht» mit den ge� ügelten Kultussen5 Der Gastkurator William Hauptman inspiziert Leihgaben für die Ausstellung von Samuel Hieronymus Grimm6 Eberhard W. Kornfeld mit Therese Bhattacharya-Stettler

Zenrum Paul Klee 7 Andreas Thiel mit seinem Programm «Macht - Politsatire 4» im Rahmen der Ausstellung «Satire – Ironie – Groteske»8 Lorenz Pauli er� ndet mit den Kleinen «Geschichten aus dem Bauch»9 Olaf Breunings Aktion «Smoke Bombs» wird gezündet10 Bunte Mischung – Tanzperformance der Tanzcompagnie Konzert Theater Bern vor Olaf Breunings «The Grid», Foto: Phillipp Zinniker11 Ausstellungseröffnung «Zwischen ‹Brücke› und ‹Blauer Reiter›. Hanna Bekker vom Rath als Wegbereiterin der Moderne»12 Peter Stamm liest aus «Nacht ist der Tag»

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MEHR KUNST FÜR DIE SCHWEIZ.

Die Credit Suisse pflegt langjährige Partnerschaften mit ausgewählten Kunstinstitutionen.

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So mit dem Kunsthaus Zürich, Kunstmuseum Basel, Kunstmuseum Bern, Kunstmuseum Winterthur, Kunsthaus Zug, Museum Rietberg in Zürich, Museo d’Arte Lugano, der Fondation Pierre Gianadda in Martigny und der Fondation de l’Hermitage in Lausanne.

LES AMIS DU

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