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1 Leben in Vorpommern Ihr Journal für Wirtschaft, Politik, Kultur und Unterhaltung Ausgabe 7-2011 GRATIS Vorpommern Maritim Im Interview MP Erwin Sellering Sommerliche Cocktails

Land und Leute Juli 2011

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Die Juliausgabe von Land und Leute steht unter dem Motto Maritim - Urlaub zu Hause.

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Leben in VorpommernIhr Journal für Wirtschaft, Politik, Kultur und Unterhaltung

Ausgabe 7-2011

GRATIS

Vorpommern Maritim

Im Interview

MP Erwin SelleringSommerliche

Cocktails

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Modernisierungsmaßnahmen steigern den Wohnkomfort und entlasten gleichzeitig die Geldbörse. Vor allem an den Außenflächen wie etwa dem Dach geht wertvolle Energie verloren. Je nach Baujahr, Bauweise und Nutzung des zu sanierenden Gebäudes ergibt sich ein Einsparpo-tenzial von bis zu 15 Prozent. Nach Berechnungen der Deutschen Energieagentur lassen sich so bis zu 540 Euro Heizkosten im Jahr sparen.

Bei der Dachdämmung stehen sich zwei unter-schiedliche Systeme gegenüber. Die Vollflächen-dämmung oder Aufdachdämmung oberhalb des Sparrens oder die Zwischensparrendämmung. Bei der Aufdachdämmung wird das Dach lücken-los abgeschlossen und die Dachziegel dann wie üblich darüber verlegt. Im Gegensatz dazu wird bei der Zwischensparrendämmung das Material zwischen den Sparren verlegt. Dabei können bei unsachgemäßer Ausführung jedoch Wärmebrü-cken entstehen.

Für jede Form der Dämmung gibt es das pas-sende Material. Bei der Auswahl sind Ihnen die freundlichen Berater von Jacob Cement Baustof-fe gerne behilflich. Sie wissen auch über die ak-tuellen Vorgaben der Energiesparverordnung be-scheid, die es einzuhalten gilt. So ist sicher, dass Sie die für Ihren Bedarf am besten geeignete Dämmlösung finden. Am Ende sollte die Quali-tät der Dachmaterialien entscheiden, denn jede Modernisierungsmaßnahme ist eine Investition in die Zukunft.

Die Kompetenz

Energiekosten sparen durch Dachdämmung

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VORWEG!

Liebe Leserin, Lieber Leser!Eine wirtschaftspolitische Krisenmel-dung jagt dieser Tage die nächste und mithin vermittelt sich der Eindruck, dass zumindest massenmedial der Ka-tastrophismus zur Doktrin erhoben wurde. Die kolportierten Lösungen pendeln zwischen den Extremen eines permanenten europäischen Rettungs-fonds und allerhärtesten Sparvorgaben für die betroffenen Länder. Alles ganz einfach. So jedenfalls wollen es uns ei-nige besonders engagierte Welterklärer weis machen.

Glaubt aber eigentlich noch jemand ernsthaft daran, dass es eine einfache Lösung für die wirtschaftliche Krise jener Länder der Eurozone gibt, die gegenwärtig in Funk und Fernsehen überpräsent sind? Über den einzelnen Staaten bricht jetzt zusammen, was lange Zeit recht zweckmäßig war.

Die Verabschiedung von liberalen Positionen und die sukzessive Hin-wendung zu sozialistisch anmutenden Strukturen gereicht ihnen nun zum Besorgnis erregenden Nachteil. Dabei gab es genügend Vorbilder, die Grie-chenland et al. schon vor jeder eige-nen Erfahrung eines Besseren hätten belehren können. Sowohl der Mer-kantilismus des 17./18. Jahrhunderts, die „Diktatur des Proletariats“ in der Sowjetunion als auch ihre Ableger in Osteuropa und der DDR haben mehr als deutlich gezeigt, dass es ein grandi-oser Irrweg ist, das marktmechanische Wechselspiel von Angebot und Nach-frage zu manipulieren.

Es resultierte stets in haarsträubender Ineffizienz bis hin zur de facto kom-pletten Leistungsunfähigkeit. Dass eine wahnwitzige Aufblähung des öffentlichen Dienstes mit an Sicher-heit grenzender Wahrscheinlichkeit massive Probleme mit sich bringen muss, hätte ebenso im Voraus klar sein können. Zudem ist ein Teil der Krise in der Transfermaschinerie zu sehen. Seit Jahrzehnten werden ganze Wirt-schaftszweige mit absurd hohen Sub-

ventionen verhätschelt. Die Profiteure dieser zutiefst unsozialen Maßnahmen werden selbstverständlich auch in Zu-kunft den Teufel tun, wirklich effizient am Marktgeschehen teilzunehmen. So lange die generösen Zuwendungen – nicht nur aus Brüssel – fließen, haben sie schließlich ein recht erquickliches Auskommen.

Mit dem Finger auf die zu zeigen, die den Rahmen des Möglichen letztlich zu unser aller Unwohl ausgenutzt haben, kann hingegen nur eine erste emotionalisierte Reaktion sein. Wenn sich der Ärger gelegt hat – und er soll-

te sich besser schnell legen – muss an einem tragfähigen Konzept gearbeitet werden, das derlei Entgleisungen für die Zukunft so gut wie möglich zu ver-hindern imstande ist. Indes ist nicht ein Mangel an Regulierung der Kern des Problems, sondern ein heilloses Übermaß unterschiedlicher Sonderbe-stimmungen für diese und jene wert-volle Wählergruppe. Die Währung des Berufspolitikers ist bekanntermaßen die Wählerstimme. Ist er fähig, diese zu maximieren, wird er mit einem luk-rativen Posten an den Schalthebeln der Macht belohnt.

Es kann demgegenüber mit der Ein-sicht angesetzt werden, dass die Poli-tik nur höchst selten dazu geeignet ist, wirtschaftliche Probleme zu lösen. Das zeigt sich auch jüngst an den pani-schen Reaktionen zahlreicher Vertre-ter dieser Zunft. Anscheinend haben die nämlich nichts Besseres zu tun als krampfhaft nach Sündenböcken zu suchen, um doch noch den eigenen Kopf irgendwie aus der Schlinge zie-hen zu können. Mal sind es die betrü-gerischen Griechen, dann wieder die gemeinen Ratingagenturen und mor-

gen vielleicht der Weihnachtsmann. Allerdings sind ein erheblicher Teil des Problems die aus dem Ruder ge-laufenen Regulierungen des Marktes – aufgestellt von Politikern, die sich von Lobbyisten aller Couleur gerne haben „beraten“ lassen.

Ein Teil der Lösung kann daher nur sein, die Märkte nicht unnötig von Seiten der Politik zu gängeln und da-mit Ineffizienz zu provozieren. Und schon gar nicht sollten sich einzelne EU-Mitglieder als finanzpolitische Besatzer aufspielen und beispielsweise den griechischen Etat diktieren. Grie-chenland ist ja nicht pleite, weil es einfach nur sein gesamtes Taschengeld verplempert hat. Vielmehr mangelt es dort an Branchen, die eine ausreichen-de Wirtschaftskraft entfalten, um die viel zu hohen staatlichen Ausgaben zu decken.

Einen lukrativen, krisenfesten Som-mer wünschen Ihnen,

Henri Dörreund das Team von L&L

Foto: Sebastian Fuss/pixelio

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Neueröffnung unseres

Habufa-Studio7767 Tisch 160x100cm mit 50cm Auszug

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Greifswald · Am Gorzberg Tel. 03834-51 76 0

Öffnungszeiten: Mo. - Fr. 9.00-19.00 Uhr Sa. 9.00-18.00 Uhr

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Standort über Tedox

Nach Umbau

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Vorweg

Streiflichter

Titelthema:

Maritim – Urlaub zu Hause

60 Jahre Deutsches Meeresmuseum

Neue Herausforderung

Badespaß im HanseDom

Trendsport Kite-Surfen

60 Jahre SSS Greif

Altes Handwerk: Segelmacher

5. Usedomer Gesundheitstag

Palliative-Care-Fachkraft

MTS Parow nach der Reform

20 Jahre IBR

Greifswalder Touristinformation

Pro & Contra

Streitthema Eurorettungsschirm

Interview: Senator Dembski

Kandidaten auf Informationstour

Interview: Ministerpräsident Sellering

Fotowettbewerb

Ein Stralsunder Kleinod

Ich male alles

Spezial: Isländische Literatur

Funde im Dom St. Nikolai

Vom Glück der Tüchtigen

Waschen, Schneiden, Legen

Coole Cocktails für heiße Tage

Schalke 04 auf Rügen

Ringen um Boddenpokal

5. Charity Golfturnier

Supersudoku

Veranstaltungskalender

Kommentar, Impressum

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Inhalt

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Nach Umbau

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Im Utkiek tut sich was

Greifswalds beliebtes Ausflugsziel, das Restaurant Utkiek an der Wiecker Nordmole, steht unter neuer Leitung. Die Geschicke des nun zur BBG Hotel GmbH gehörenden Lokals liegen in der Hand von Petra Gräfin von Klot-Trautvetter. Zur gleichen Gruppe gehören übrigens das Hotel Waldeslust in Gristow und der Borgwarthof in Reinberg. Das Utkiek, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1898 zurück reichen, wurde nicht nur durch zahlreiche Umbauten deutlich aufgewertet. Auch die Speisekarte wurde neu gestaltet und zeichnet sich durch viele köstliche Gerichte, die selbstverständlich aus frischen regi-onalen Zutaten hergestellt werden, aus. Dass der derzeit in der Nähe von-statten gehende Sperrwerksbau zu kreativen Ideen anregt, zeigt sich in der extra kreierten „Sperrwerkstorte“, die ausschließlich im Utkiek zu genießen ist. Grund genug also, beim nächsten Spaziergang einmal im Utkiek auf der Wiecker Nordmole vorbei zu schauen.

bfw Neuenkirchen: Neue Bildungsmaßnahme ab 5.9.2011

Am 5. September beginnt im Berufsfortbildungswerk Neuenkirchen eine neue Qualifizierungsmaßnahme zur „zertifizierten Schreibkraft für digitale Spracher-kennungssysteme im medizinischen Bereich“. Wer die Maßnahme erfolgreich abschließt hat gute Chancen, einen attraktiven Arbeitsplatz zum Beispiel bei niedergelassenen Ärzten, Kliniken oder Pflegeeinrichtungen zu finden. Dass die Ausbildung erfolgreich eine Marktlücke trifft, wird dem bfw und seinen Teil-nehmern z. B. durch Krankenhäuser und Ärzte bestätigt, bei denen die Teilneh-mer des im Juni abgeschlossenen Kurses inzwischen arbeiten. Informationen, auch über evtl. bestehende Fördermöglichkeiten, erteilt das bfw Neuenkirchen, Frau Ritter, Wampener Strasse, Tel. 03834 - 778420

Mobile Diätassistentin in MV unterwegs

Seffi Fissel ist unterwegs in Sachen gesunder Ernährung. Individuelle Beratung für Klienten mit ernährungsbedingten Erkrankungen, praktische Umsetzung für den Alltag – Sie bietet Hilfe zur Selbsthilfe. Ob in Greifswald, Grimmen oder Süderholz – Seffi ist mit Ihrer mobilen Kochplatte sowie frischen, saiso-nalen, einheimischen Lebensmitteln unterwegs. Sie informiert über einfache Rezepturen für Kinder, Jugendliche, Diabetiker und andere. Das Lernen ist da-bei immer mit Genuss verbunden. Die Palette rund um vollwertiges Essen und Trinken wird durch die Zusammenarbeit mit Krankenkassen und Volkshoch-schulen ebenso wie durch Vorträge und Seminare ergänzt.

Informationen zum Leistungsangebot erteilt Seffi Fissel gern telefonisch unter 0172-591 670 8 oder per e-Mail unter [email protected] bzw. auf der Internetseite www.seffiskochstudio.de

Streiflichter

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Eldena: Fortschritte in der Klosterscheune

Dank neu zugewiesener Fördermittel kann die Klosterscheune in Eldena fertig restauriert werden. Bereits in den vergangenen Jahren wurden umfangreiche Ar-beiten vorgenommen. Dazu gehörten die Sanierung der Fundamente und des Mauerwerks, die Erneuerung des Daches, der Austausch von maroden Holztei-len im Dachstuhl und vieles mehr. Arbeiten, bei denen das Sanierungsteam mit behutsamer Hand vorging, um möglichst wenig an der historischen Substanz zu verändern. Erfreut über die Fortschritte zeigt sich auch die Greifswalder Kul-turamtsleiterin Hauswaldt, die bereits einige Pläne zur Nutzung hat. Bestens geeignet sei der Raum, der allerdings nur in den Sommermonaten genutzt wer-den kann, zum Beispiel für Konzerte oder auch Ausstellungen. Die endgültige Fertigstellung – noch fehlt die Pflasterung im Inneren der Scheune – ist für das kommende Jahr geplant.

Politisch motivierte Kriminalität nimmt zu

Wie aus einer Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion hervorgeht, ist es in der Nacht vom 18. auf den 19. Juli erneut zu einem Anschlag auf das Büro ei-nes Landtagsabgeordneten gekommen. Da es sich um eine einschlägig bekannte Tatbegehung handelte, sei von gezielter politisch motivierter Gewalt auszuge-hen. Bereits in der Vergangenheit ist es in MV immer wieder zu Anschlägen auf Büros der im Landtag vertretenen Parteien CDU, SPD und DIE LINKE ge-kommen. Als Reaktion darauf verstärkte die Polizei jeweils ihre Patrouilletätig-keiten. Die konkreten Hintergründe sind bislang nicht restlos geklärt. Aufgrund eindeutiger Graffiti ist allerdings zu vermuten, dass es sich um von Rechtsextre-men begangene Taten handelt.

Stadtwerke-Kundenzentrum in neuem Gewand

Nach acht Wochen Umbauzeit wurde Ende Juni das Stadtwerke-Kundenzen-trum in der Gützkower Straße wieder eröffnet. In kurzer Zeit entstand ein komplett neues Kundenzentrum am alten Standort, das nun wieder die zentrale Anlaufstelle für alle Kundenanliegen ist. Die Stadtwerke-Kunden können dort direkt und persönlich alle Fragen zur Verbrauchsabrechnung und Beratung rund um die Themen Energie und Wasser klären: An- und Abmeldungen bei WohnungswechselÄnderungen der Bankverbindungen neuer Hausanschluss für Energie und Wasser sowie Abwasser Die kostenfreie Rufnummer 0800-53 2115 0 ist in der Geschäftszeit montags bis donnerstags von 8 bis 18 Uhr und freitags von 8 bis 15 Uhr erreichbar. Der Servicepoint in den Rathaus-Arkaden am Markt steht den Kunden ebenfalls täglich ab 9 Uhr zur Verfügung.

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8MaritimUrlaub zu Hause

Willst du immer weiterschweifen?/Sieh, das Gute liegt so nah.Diese – oft fälschlich zitierten – Wor-te Goethes beschreiben recht treffend, was den Schwerpunkt in unserem ak-tuellen Heft ausmacht. Mit den wei-ten Flächen, den dichten Wäldern und den zahlreichen Seen haben wir in Vorpommern ein ideales Urlaubs-gebiet direkt vor der Haustüre. Das haben längst unzählige Touristen er-kannt und sorgen mit ihrem Aufent-halt seit Jahren für einen nicht uner-heblichen Teil der Wirtschaftsleistung

unserer Region. Eines wird jedoch von Außenstehenden nicht unbedingt di-rekt mit Vorpommern assoziiert – der maritime Charakter. Dabei gibt es so einiges, das uns mit dem Meer und im weiteren Sinne mit dem kühlen Nass verbindet.

Deshalb werfen wir unter dem Titel „Maritim – Urlaub zu Hause“ unter anderem einen Blick auf ausgewähl-te Schiffe, die in der schönsten Zeit des Jahres einen Besuch wert sind. Schließlich hat Vorpommern eine

über 700-jährige Tradition im Boots-bau. Außerdem stellen wir mit dem Kite-Surfing eine interessante Aktivi-tät vor, die ohne Weiteres auch an un-seren Stränden ausgeübt werden kann.

Besonders Stralsund ist – als Tor zur Insel Rügen – maritim geprägt. Hier finden sich viele spannende Ange-bote rund ums Wasser. Egal ob das das Deutsche Meeresmuseum ist, das heuer sein 60-jähriges Bestehen feiert, oder der HanseDom, der für reichlich Badespaß garantiert.

Text: hed

Deutsches Meeresmuseum60 Jahre

Eines der beliebtesten Museen Deutschlands hat Geburtstag: Das Deutsche Meeresmuseum in Stral-sund wird dieses Jahr 60. Jährlich gut 1,3 Millionen Besucher staunen vor den Unterwasserwelten hinter dickem Glas.

„Unsere Ausstellung ist eine Liebeser-klärung an die Meere“, sagte Direktor Harald Benke bei der Festveranstaltung vor rund 200 geladenen Gästen. Es war nicht die einzige Liebeserklärung an eine 60-Jährige. Mecklenburg-Vor-

pommerns Ministerpräsident Erwin Sellering zeigte sich begeistert über den Besucherzuspruch und die Arbeit hinter den einstigen Klostermauern. „Das Meeresmuseum ist ein echtes Fa-milienmuseum und das meistbesuchte Museum Norddeutschlands. Und das ist das schönste Geschenk“.

Vom Sammelsurium zur profi-lierten Forschungseinrichtung

Wie sehr das Meeresmuseum in den vergangenen Jahrzehnten zum Besu-

chermagnet wurde, machte Stralsunds Oberbürgermeister Alexander Badrow deutlich. „‘Wie kom-me ich zum Mee-resmuseum?‘ ist die meist gestellte Frage von Besuchern.“. An-fang der 50er Jahre war die Erfolgsge-schichte allerdings

noch nicht absehbar. Gründer Otto Dibbelt schuf 1951 in dem fast 800 Jahre alten ehemaligen Dominikaner-kloster ein Naturkundemuseum, das zunächst über ein „Sammelsurium“ von Ausstellungsstücken verfügte, so Prof. Gotthilf Hempel, Ehrenmitglied des Beirates Deutsches Meeresmuse-um. Das änderte sich mit Sonnfried Streicher, der ab Mitte der 50er Jahre aus dem Naturkundemuseum Schritt für Schritt das Meeresmuseum formte und zu einer profilierten Forschungs-einrichtung machte.

Finnwalskelett gehört zu den berühmtesten Ausstellungsstü-cken

Von 1972 bis 1974 erfolgte dann eine umfassende Sanierung der Kathari-nenhalle. Bei dieser Gelegenheit wur-de auch das außergewöhnliche Stab-werk eingebaut. Dadurch entstanden drei Ausstellungsebenen, die es erst ermöglichten, umfangreiche Ausstel-

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lungen im Museum zu installieren. Zu den berühmtesten Exponaten ge-hört das Skelett eines Finnwals. Das 15 Meter lange und gut eine Tonne schwere Ausstellungsstück thront im Kirchenchor über den Besuchern. Ge-halten wird das Knochengerüst von zwei dicken Stahlseilen, die im goti-schen Deckengewölbe verschwinden.Unter den Highlights sind auch die Meeresschildkröten. Sie leben in ei-nem Aquarium mit 350.000 Litern Wasser. Eine kulturhistorische Sen-sation erwartet die Besucher in der Katharinenhalle. Dort legten Fach-leute während der Restaurierung eine Deckenmalerei frei: Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit handelt es sich um die Heilige Katharina. Diesen Schluss lassen ihre Attribute zerbrochenes Rad, Buch, Schwert und Krone zu. Die insgesamt 30 Meter hohe Katha-rinenhalle trägt außerdem das größte Ziegeldach Stralsunds.

Durch Patenschaften Museums-schätze bewahren

Wissenschaftler kümmerten sich nicht nur um den Aufbau der attraktiven Ausstellung. „Sie unternahmen auch

Sammelreisen“, sagte Hempel. Kein Wunder also, dass das Museum mitt-lerweile über 44.000 meereskundliche Exponate verfügt. Er erinnerte auch an die Zeit nach dem Ende der DDR, als

große Teile der finanziellen Unterstüt-zung wegbrachen, weil zahlungskräf-tige Industriebetriebe verschwanden und sich die gewohnten staatlichen Strukturen auflösten. All diese Pro-bleme hätten aber bewältigt werden können, Museumspädagogik und Öf-fentlichkeitsarbeit seien ausgebaut, die Ausstellung behutsam modernisiert worden. Hempel warnte allerdings davor, sich allein auf möglichst hohe Besucherzahlen zu konzentrieren.

„Bewahren und sammeln sind für das Meeresmuseum lebenswichtig.“ Um all die Schätze bewahren zu können, rief das Haus jetzt eine Patenschaftsak-tion ins Leben. „Wir suchen Freunde

und Förderer, die das Museum mit ei-ner Sammlungspatenschaft unterstüt-zen“, rief Holger Brydda, Vorsitzender des Museums-Fördervereins, den Fest-gästen zu. „Schenken sie dem Vogel

ein glänzendes Gefieder, dem Wal eine Schönheitspflege oder dem Fisch ein neues Glas.“ Direktor Benke ließ an der Mission seines Hauses keinen Zweifel: „Der Zustand der Meere ist alarmierend. Wir zerstören Lebens-raum in der Tiefsee, den wir noch nicht einmal kennen. Das Meeres-museum ist eine Botschaft für einen gesunden, blauen Planeten.“

Text und Fotos: Heiko Engel

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Im Greifswalder Museumshafen lie-gend hat die „Christian Müther“ eine ganz besondere Geschichte. Ihre Fer-tigung fällt in das Jahr 1904; als so-genannte Tjalk in Groningen erbaut wurde sie als Küstenfrachter einge-setzt. Auf dem Greifswalder Bodden durchpflügte sie seit 1952 die Ostsee. Im Februar 1970 machte es fast den Eindruck, als würde der Einmaster endgültig aufs Altenteil geschoben.

Auf Rügen verwendete ihn der Ver-band Ferienheim-Schiffe ab diesem Zeitpunkt nur noch als Werkstatt-schiff.

Es hätte noch lange so weitergehen können, aber mit dem Jahr 1989 än-derte sich einiges in Ulrich Müthers Leben. Eine Woche nach Mauer-öffnung, unmittelbar vor der ersten gemeinsamen Reise in den Westen, erstickte sein einziger Sohn an einem Asthmaanfall. Das Segeln half Müther, seine Balance wiederzufinden. Er ini-tiierte die Christian-Müther-Gedächt-nisfahrt – einen alljährlichen Segeltörn

für bis zu zweihundert asthmakranke Kinder. Zu Beginn des Jahres 2009 wurde der Rumpf der „Christian Müther“ noch einmal gründlich über-holt. Seitdem befindet sie sich im Besitz der Deutsch-Skandinavischen Fördergesellschaft e. V.

Sofortige Übernahme möglich

Diese betreibt das Ostseebildungs-

zentrum, das Menschen aller Alters-gruppen die Möglichkeit bietet, eine Ausbildung zur Marinafachkraft zu ab-solvieren. Grundvoraussetzung dafür sind eine abgeschlossene Berufsausbil-dung und Begeisterung im maritimen Bereich. Das Ziel der Maßnahme ist die Qualifizierung der Teilnehmer für die Aufnahme einer Tätigkeit in einem maritimen Betrieb sowie die Vermitt-lung der Absolventen nach erfolgrei-chem Abschluss der Fortbildung.

Die Ausbildungsinhalte und deren Ge-wichtungen wurden mit den zukünfti-gen Arbeitgebern so abgestimmt, dass

nach erfolgreichem Abschluss und Eignung eine sofortige Übernahme in ein Arbeitsverhältnis ermöglicht wird. Die fachpraktischen Unterweisungen erfolgen in Kooperation mit erfahre-nen Fachleuten der Branche bzw. in ausgewählten maritimen Betrieben. Dadurch ist eine hohe Vermittlungs-quote seitens des Ostseebildungszent-rums gewährleistet.

Seemannsurkunde als Erinnerung

Hinzu kommt, dass es in Zusammen-arbeit mit der Schwedenkontor GmbH arbeitswilligen Personen ermöglicht, Ihren erlernten Beruf in Skandinavien auszuüben. Nach einem Sprachkurs, Praktika in Betrieben, die dringend Personal suchen, und einer Unterwei-sung in den jeweiligen landestypischen Kenntnissen erfolgt die Vermittlung in die Betriebe. Im Zusammenhang mit der Vermittlung steht das Ostseebil-dungszentrum mit Rat und Tat zur Seite. Es werden zugleich Wohnraum organisiert sowie die Anmeldung für Sozialversicherung, Steuerbehörde und Personennummer vorbereitet.

Die Deutsch-Skandinavische Förder-gesellschaft e. V. ermöglicht Jugendli-chen in bestimmten Altersgruppen auf dem 106 Jahre alten Schiff „Christian Müther“ zudem, mit einer Fahrt auf dem Greifswalder Bodden bis vor die Insel Rügen bzw. im Oderhaff das see-männische Handwerk zu erlernen. Se-gel setzen, Knoten lernen, Rudern und auch Badengehen ebenso wie Spaß haben mit Skipper Achim und seiner Crew stehen hier im Vordergrund. Die Kinder/Gäste sind untergebracht in 2- und 4-Bettkammern; gekocht und gegessen wird gemeinsam in der großen Messe mit Kamin. Ein Schiffs-T-Shirt und eine „Seemannsurkunde“ als Erinnerung warten zum Abschluss auf die Teilnehmer.

Text: dk; Fotos: Klaus Adamski

Mast- und SchotbruchAusbildung zur Marinafachkraft auf der „Christian Müther“

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Wenn die sommerliche Hitze wieder einmal drückt, ruft das kühle Nass. Im HanseDom ist sogar 365 Tage im Jahr Sommer. Die vielfältigen Möglichkei-ten machen ihn zum Erlebnisparadies der besonderen Art. Gänzlich unab-hängig vom Wetter können hier das Familien- und Kinderprogramm ge-nossen werden. Dabei ist der Hanse-Dom weit mehr als nur eine Schlecht-wetteralternative. Vor allem wenn die Sonne scheint, lädt der Außenpool ein. Wer sich nach dem Baden sonnen will, kann dies auf der großzügigen Terrasse tun und sich die echte Ostseeluft um die Nase wehen lassen.

In den warmen Monaten ab Mai kann dazu täglich der Seesternpark besucht werden. Hier finden Kinder viele ver-schiedene Gelegenheiten, sich auszu-toben und Spaß zu haben. Der Clou: im normalen Eintritt für den Hanse-Dom ist der Zugang zum Seesternpark bereits inbegriffen. Hier gibt es auf viel freier Fläche einen Abenteuerspielplatz und eine Hüpfburg. An der Keksbu-de können sich die Kleinen mit Eis,

Kuchen und Getränken stärken. Das Baden steht dennoch im Mittelpunkt. Deshalb hat man sich den Ferienspaß mit Ferienpass ausgedacht. Für alle Kinder zwischen 5 und 15 Jahren gilt damit ein ermäßigter Eintritt bis Janu-ar 2012! Der Ferienpass ist kostenlos im HanseDom erhältlich.

Auf ihm sind alle der umfangreichen Angebote vermerkt. Das geht von Aqua Zorbing über Rutschencon-tests bis hin zum Schnuppertauchen. Diesjähriger Höhepunkt wird das Sommerfest im Seesternpark am 12. August 2011 sein. Viele Attraktionen, wie etwa eine Schwingseilbahn oder eine Quadbahn, warten darauf, ent-deckt zu werden. Auch das Deutsche Meeresmuseum wird sich präsentie-ren. Es gibt viel Spannendes zu entde-cken, selbstverständlich ohne den päd-agogischen Aspekt zu vernachlässigen.Ebenso wird das Animationsteam da-bei sein. Dieses betreut im Rahmen des Ferienangebotes die jungen Gäs-te mit Sport, Basteln oder Kinder-schminken. Alle haben zusätzlich eine

Ausbildung als Rettungsschwimmer. So ist fortwährend für die Sicherheit im Seesternpark gesorgt. Trotz des großen Areals ist deshalb immer jemand da, der die Sicherheit im Blick hat.Wer auch außerhalb der Ferien Ba-despaß und Animationsangebote sucht, ist im Kids Club genau richtig. Mit dem Mitgliedsausweis, der für einen Monatsbeitrag von 10 Euro zu haben ist, gehen vielerlei Vorteile einher – zum Beispiel eine 20%ige Ermäßigung auf alle Eintritte im HanseDom. Auch bei Familien- oder Geburtstagsfeiern gilt ein Preisnachlass. Außerdem heißt es an jedem Donnerstag von 15-17 Uhr, Frei-zeitabenteuer mit dem Animationsteam genießen.

Am 13. August 2011 wird es im Han-seDom zudem die große Einschulungs-party für ABC-Schützen und deren Familien geben. Gekrönt wird sie von einem rustikalen Barbecue im Seestern-park. Noch bis zum 5.8. können sich Interessierte anmelden.

Badezeit

Sommerzeitist

Kontakt:HanseDom Stralsund GmbHGrünhufer Bogen 18-2018437 Stralsund

weitere Informationen unterwww.hansedom.de

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Schwarzer Neopren umhüllt balan-cierende Körper. Sie rasen durch die Zugkräfte eines gewaltigen, vom Wind geblähten Drachens mit bis zu 100 km/h über das Wasser, springen zwanzig, dreißig Höhenmeter in die Luft, um dort für Sekunden zu ver-weilen. Sie bewältigen, da als hochsee-tauglich geltend und an internationale Kollisionsverhütungsregeln gebunden, Distanzen über hunderte Kilometer. Sie werden beim Durchpflügen der Wellen begleitet von hohen Pfeiftö-nen und meterhohem Wasserspritzen. Dieses Szenario erfordert Respekt. Es erklärt, dass Kite-Surfen mit Recht einen Platz unter den Extrem- sowie Trendsportarten belegt.

Die Magie des Kite-Surfens wurzelt im wunderbaren Erlebnis des Freiseins in den Elementen der Natur. Wohl in nur wenigen Sportarten kann man die Macht von Wind und Wasser so unver-mittelt erleben wie beim Kiten. Dieses Feeling ist die Quelle des Kite-Kults. Da beim Kiten Geschwindigkeit, Ge-schicklichkeit und Eleganz einander ergänzen, gilt es gleichermaßen als Magnet für Trendsetter, Abenteuerlus-tige, Aussteiger und Individualisten.

Erste Einsatzfelder des Kite

Die Idee des Lenkdrachens Kite ist nicht neu. So beschrieb u. a. der US-amerikanische Luftfahrtpionier Cody im 19. Jahrhundert die Idee einer vom Kite getriebenen Personenbeför-derung. Ihm gelang die spektakuläre Überquerung des Ärmelkanals mittels Verbindung von Kite und Segelboot. Die durch den Kite genutzte Wind-energie ergänzte eine per Segel gewon-nene Antriebskraft, was zur rasanten Fahrt führte. James Bond lässt grüßen.Die drachengezogene Kutsche des Engländers Pocock sollte das Zeitalter der Pferdedroschken beenden. Diese Konstruktion fand jedoch kaum prak-

tische Anwendung. Dagegen realisiert man heute Pocoks Idee der per Kite gezogenen Beförderung bei Fracht-schiffen auf hoher See. Dieser effekti-ve, ökologisch verträgliche Zusatzan-trieb spart auch noch Kosten.

Notizen zur Entwicklung des Kite-Surfens

Eine Entwicklung des Kite-Surfens zur trendigen Kultsportart mit einer Anhängerschar von ca. einer halben Million Menschen ist seit den 1970er Jahren feststellbar. Sie drückt den ge-sellschaftlichen und kulturellen Wan-del in den Industriestaaten verbunden mit dem Trend der Individualisierung aus. Hinzu kommen verbesserte, leich-tere High-Tech-Materialien wie die reißfesten Kunstfasern Spectra und Kevlar als grundlegend für das Equip-ment des Kite-Surfens.

Heute ist die sportive Nutzung eines Kite facettenreich. Grundlegend da-für waren die Ideen des Deutschen Strasilla und des Schweizers Kuhn. Sie leisteten in den 1980er Jahren den Transfer des Kite-Prinzips vom Wasser auf Schnee. Snowboard und Ski traten damit an die Stelle des Water Boards. Später erfand Roeseler, ehemaliger Ingenieur des US-amerikanischen Konzernriesen Boeing, den Kite-Ski. Erstmals in Frankreich entstand der aufblasbare Kite.

Den weltweiten Hype um das Kite-Surfen entfachten Hamiltons und Ber-tins spektakuläre Demonstrationen in den gewaltigen Wellenformationen vor Hawaii. Sie führten zur Einbin-dung dieses Sports in Filme Holly-woods, zu Ausbildungszentren und Wettbewerben, auch in Deutschland. Genannt sei u. a. die SEAT-Kitesurf-Trophy der deutschen Meister, der Kitesurf Uni Cup für Studenten so-wie der renommierte Windsurf World Cup Sylt.

Schließlich erklären die Vorteile des Kite-Surfens den Boom. Es überzeugt im Vergleich zum Segeln damit, dass es einfacher zu erlernen sein soll sowie dadurch, dass das faltbare Equipment insgesamt leichter, kostengünstiger und platzsparender zu transportieren ist.

Die Kite-Spots

Im internationalen Rahmen gelten die Kite-Surf-Spots an den Küsten Aus-traliens und Neuseelands, am spani-schen Kap Trafalgar, in Georgioupoli auf Kreta, am Columbia River in den USA sowie in El Medano auf Teneriffa als legendär.Neben den Nordseearealen und Meck-lenburgs Kite-Spots wurde gerade Vor-pommern mit den flachen Boddenge-wässern und den langen Küsten ohne Riffe, Hochspannungsmasten und geringer Strömung zum Paradies der Kite-Surfer. Sie schätzen die hervor-ragenden Windverhältnisse, d. h. den parallel zum Ufer wehenden Wind – Sideshore – und einen leicht auflandi-gen Wind – Side-onshore.Vorpommerns Kite-Surf-Reviere bie-ten Anfängern wie Profis beste Bedin-gungen, so dass im Land am Meer die Kitespots in Saal am Bodden, in Lud-wigsburg, Loissin, Lubmin, Prerow und Zingst an der Ostsee, in Thies-sow, Groß Banzelvitz, und Dranske auf Rügen und in Suhrendorf auf der Insel Ummanz mittlerweile sogar die internationale Elite des Kite-Surfens anziehen.

Kite-Surf-Equipment

Neben dem bis zu 160 cm langen und bis zu 40 cm breiten Kiteboard mit Fußschlaufen, der Bar mit Sicherheits-leinen und den Steuerungsseilen sowie dem Trapez zählt der Drachen zum Basisequipment beim Kiten. Verschie-dene Bauarten dieser Elemente erlau-ben die Adaption an vorhandene Be-dingungen sowie an das Können des Sportlers.

Kite-Surfen -

Synonym der Freiheit

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Bei den Kiteboards unterscheidet man zwischen den harten, kantigen Twin Tips sowie den Directional-Boards zum Fahren in eine Richtung. Das Trapez, das ein Kite-Surfer in Form eines Gürtels um seinen Körper an-legt, besitzt einen Metallhaken. Hier hängt man die Bar mit den Leinen zur aerodynamischen Lenkung des Kites ein. Bei Zug verändern die Leinen den Winkel des Drachens, was den Schub beim Kite-Surfen vergrößert oder bremsend wirkt. Diese Leinen beugen u. a. dem Versinken – und damit dem Verlust – des Schirms bei einer Wasser-landung vor. Sie sind bis zu 30 Meter lang, denn die Winde in dieser Höhe wehen zumeist gleichmäßig.

Die Drachen haben eine Fläche bis zu 20 m².

Damit werden bei Wind gewaltige Kräfte nutzbar. Sind alle Bedingungen gegeben und der Drachen richtig im Wind positioniert, dann hebt ein Kite mit einer Fläche von 9 m² bereits bei Windstärke 6 mühelos zwei Männer aus dem Wasser. Deshalb setzen nur Profis große Kites mit kleinen Boards ein. Interessantes Detail der Schirme sind die luftgefüllten Bereiche. Diese Lamellen verleihen Stabilität und ver-hindern das Versinken des Schirms im Wasser. Während der Softkite flächige Luftpolster zwischen der Ober- und Untertuchschicht besitzt, weist ein

Tubekite viele Luftta-schen sowie luftgefüll-te Querschläuche auf. Helm, Prallschutzweste, Schuhe gegen Schnitte in Flachgewässern sowie Sonnenbrille als Augen-schutz vor reflektieren-dem Wasser zählen zur Sicherheitsausrüstung beim Kite-Surfen.

Sprünge und Tricks:

Gleichermaßen atem-beraubend sind die Ak-tivitäten beim

Kite-Sur-fen über die Wellen und in der Luft. Das Reper-toire an Sprüngen und halsbrecherisch erschei-nenden Tricks verschie-dener Schwierigkeits-grade ist breit gefächert. Die Zeiten des simplen Jumps, d. h. eines einfa-chen Sprungs aus dem Wasser in die Luft, sind heute längst vergessen. Könner versuchen den Big Jump, einen bis zu zwanzig Meter hoch ausgeführten Sprung, bei welchem der Sport-ler sekundenlang durch

Drachenbändiger

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die Luft „fliegt“. Kite-Surfen in Per-fektion bedeutet aber auch Drehun-gen um die eigene Körperachse. Bei einer Rotation in der Senkrechten spricht man allgemein vom Flip. Un-terschieden werden dabei rechts- und links rotierende Flips. Dabei ist auch der Weg, welcher während der Rotati-on zurückgelegt wurde, beispielsweise eine halbe oder volle Drehung um die Körperlängsachse, wichtig. Dass auch Rotationen um die waagerechte Kör-perachse beim Kite-Surfen bedeutsam sind, wird aus dem Bisherigen deut-lich.

Die verschiedenen Sprünge und schwierige Tricks lassen sich natür-lich kombinieren. Schließlich ist bei Sprüngen und Tricks relevant, ob der Sportler beide oder nur einen Fuß in den Schlaufen des Boards hat. Als klas-sisch gilt in diesem Zusammenhang der One-Foot. Dabei verbleibt nur ein Fuß in einer Schlaufe des Kiteboards. Der Railey gilt als eines der schwie-rigsten Kunststücke im Freestyle-Ki-te-Surfen. Dabei ist der Sportler per Sicherheitsleine mit dem Kite verbun-den und hält die Bar in Händen. Nach dem Absprung führen u. a. nach hin-ten abgewinkelte Beine dazu, dass das Kiteboard auf Kopfhöhe gelangt. Wer Kite-Surfen mit eigenen Augen gese-hen hat, versteht, dass die Surfschule „Kite-Mafia“ am Saaler Bodden fol-gende Worte des Erasmus von Rotter-dam hervorhebt: „Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit“. Da-rüber kann man nachdenken.

Text: Dr. Irene Blechle; Fotos: Kitemafia.de

„Die höchste Form des

Glücks ist ein Leben mit

einem gewissen Grad an

Verrücktheit“

Zum 60. Mal jährt sich am 2. Au-gust die Indienststellung der „Greif“. Das Segelschulschiff hat seit 1951 sieben Kapitäne und rund 7.000 jun-ge Seeleute gesehen. Insgesamt ist sie 112.000 Seemeilen gereist – vom Ärmelkanal über die Biscaya und das Schwarze bis zum Mittelmeer segelte sie über die Weltmeere. 1991 war sie sogar das deutsche Flaggschiff auf der Hanse Sail. Diese Tradition nimmt man sich zum Anlass, auf den Tag genau das Jubiläum mit einer großen Feier zu begehen.

Bereits um 14 Uhr beginnt am 2. Au-gust das Pierfest. Ein großes Festzelt hinter dem Greifswalder Hafenamt ist dann die Bühne für die musikalische Begleitung. Das Highlight des Tages ist das Einlaufen der „Greif“ und der „Santa Barbara Anna“ um 15 Uhr. Ge-meinsam mit einem Seenotrettungs-kreuzer bietet sich Interessierten die Möglichkeit, alle drei Schiffe ganz aus der Nähe an Bord zu erkunden.

Jubiläum eines Greifswalder Originals

Seemannslieder und -geschichten wer-den ab 16 Uhr im Festzelt von Herbert Hochgräber und „De Prerower Stro-mer“ zum Besten gegeben. Sowohl eine kulinarische Versorgung als auch Tanzgelegenheiten sind natürlich gesi-chert, bevor die Freiwillige Feuerwehr Bad Doberan um 23 für Aufsehen sorgt. Mit einer Wasserfontänen im Takt der Musik werden in den Him-mel aufsteigen.

Ermöglicht werden der Betrieb sowie Erhalt der „Greif“ ebenso wie das Fest am 2. August durch die erhebliche Unterstützung von ehrenamtlich täti-gen Menschen. Dazu passt auch das Angebot Hand-für-Koje, in dessen Rahmen Segelbegeisterte oder solche, die es noch werden wollen, auf dem Schiff mitsegeln und ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen.

Text: hed; Foto: darkone

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Ein Segel ist nicht einfach nur ein großes Stück Stoff. Es war über Jahr-hunderte der essentielle Bestandteil von Schiffen sowie Booten und ist es noch heute. Der Segelmacher war ein entsprechend wichtiger Handwerker des maritimen Wirtschaftskreislaufes. Mit der Industrialisierung und den kohlebetriebenen Wasserfahrzeugen wurde seine Bedeutung zwar geschmä-lert, aber nicht gänzlich aufgehoben. Immer noch besteht eine hohe Nach-frage; freilich hat sich diese mittlerwei-le insbesondere in den Hobby- und Sportbereich verlagert.

Wer sich als Laie an die Materie Se-gel herantraut, sieht sich erst einmal mit einer Fülle fremd anmutender Begriffe konfrontiert. Rah und Besan sind noch die umgangssprachlich be-kanntesten. Spätestens bei Stag, Schrat und Cunningham-Kausch aber hört wohl auch das beste Allgemeinwissen auf. Allerdings ergibt das komplizierte, über Jahrhunderte gewachsene System durchaus einen Sinn. Generationen von Seefahrern brauchten schließlich eine eindeutige Fachsprache. Dass das Landratten verwirrend erscheint, liegt in der Natur der Sache.

Noch echte Handarbeit

Doch was ist ein Segel und wie wird es hergestellt? Segelmachermeister Adolf Zenk aus Grambin, seit 50 Jahren mit der Produktion von Segeln beschäf-tigt, erläutert den Prozess. Zu Beginn gibt es eine Zeichenvorlage, wie das Segel aussehen soll. Diese wird auf einen Schnürboden aufgetragen, der nach Bahnen zugeschnitten wird. Mit Klebeband werden die Bahnen dann befestigt und miteinander vernäht. Anschließend wird der Stoff wieder auf den Boden gelegt und in Form gebracht. Danach werden die Säume und Verstärkungen aufgenäht.

Ein wichtiger Produktionsschritt ist die Ausstattung mit Ösen, damit das Segel später befestigt werden kann.

Zum Schluss werden noch das Firmenzeichen und je nach Wunsch die Num-mer und ein Segelzeichen aufgeklebt. Zudem fertigt Adolf Zenk auch Baum-wollsegel an. „Das ist noch echte Handarbeit“, meint der Segelmacher. In den vergangenen Jahr-zehnten hat sich die Wahl des Werkstoffes nämlich von der Baumwolle zum Kunststoff hin verscho-ben. Dieser ist pflege-leichter und in der Regel langlebiger. Außerdem erfordern neue Maschinen eine veränderte Material-grundlage.

Branche mit Zukunft

Den durchschnittlichen Preis für ein Segel zu nennen, ist laut Adolf Zenk schwierig. „Jedes einzelne Segel wird nach Quadratmeter und Arbeitszeit berechnet. Das ist eine überaus indivi-duelle Angelegenheit“, macht er deut-lich. Als er zu DDR-Zeiten für die Se-gel der heutigen „Christian Müther“ (s. S. 10) verantwortlich war, handelte es sich schon um einen erheblichen Aufwand.

Alles in allem ist das Handwerk per-sonell derzeit wohl einigermaßen gut aufgestellt. Schließlich scheint sich der Fachkräftemangel hier nicht mit gleicher Intensität auszuwirken wie in

anderen Wirtschaftszweigen. Aktuell gibt es nach Adolf Zenks Erfahrung recht viele Interessenten für eine Aus-bildung.

Ohne Frage ist die Segelmacherei also eine Branche mit Zukunft. Besonders das touristische Potential gelte es ab-zuschöpfen, ist sich Adolf Zenk sicher. „Durch die Einheit kommen verstärkt Menschen aus den alten Bundeslän-dern hierher. Die benötigen für ihre Boote immer mal wieder etwas“, gibt der kernige Handwerker zu bedenken. Segeln an sich sei ein teurer Sport, zu-mal die Liegeplätze sommers wie win-ters unterhalten werden müssten.

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Text: hed; Fotos: jhd

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Nicht immer ist es leicht, nach einem Unfall oder starker Krankheit wieder in den alten Beruf zurück zu finden. Manchmal ist eine Rückkehr sogar komplett ausgeschlossen! Doch was dann? Mit seinen Angeboten nimmt sich das BFW Stralsund schon seit langem ganz aktiv der Beantwortung dieser Frage an. Auf dem 5. Usedo-mer Gesundheitstag am 02. Juli 2011 in Heringsdorf konnten Interessier-te einen Einblick in die Arbeit des Berufsförde-rungswerkes gewinnen.

Die Idee zu einer gemein-samen Veranstaltung aller Rehakliniken Usedoms kam bereits 1996 auf, doch mangelte es damals noch an Zuspruch. Einem zweiten Versuch im Jah-re 2006 war indes mehr Erfolg beschieden. Und schon 2003 begannen das Berufsförderungswerk Stralsund (BFW) und das Reha-Zentrum Ückeritz, Klinik Ost-seeblick der Deutschen Rentenversi-cherung Bund ihre Zusammenarbeit bei einem „Tag der offenen Tür“. Im gleichen Jahr begann eine schwerbe-hinderte Absolventin des BFW ihr Praktikum in besagter Rehaklinik. Der Tag der offenen Tür 2003 war eine für alle Beteiligten überaus erfolgreiche Veranstaltung. Sie wurde anlässlich des alljährlich stattfindenden Deut-schen Rehatages durchgeführt.

2006 haben sich alle Rehakliniken zum Usedomer Reha-Verbund zusam-mengeschlossen und richten seit 2007 gemeinsam ihren Rehatag in Herings-dorf aus.

Der Usedomer Reha-Verbund ist ein Zusammenschluss aus acht Rehakli-niken der Insel und dem Kreiskran-kenhaus Wolgast. Auf dem alljährlich stattfindenden Usedomer Gesund-heitstag, in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft der Sozialministerin

Mecklenburg-Vorpommerns – Manu-ela Schwesig –, wollen die beteiligten Rehakliniken mit ihren Kooperations-partnern den Besuchern Wege aufzei-gen, was während und was nach einer medizinischen Rehabilitationsmaß-nahme hinsichtlich einer Verbesserung der gesundheitlichen und beruflichen Situation möglich gemacht werden kann. Ein Hauptanliegen ist es, dem interessierten Besucher am Rehatag

das Ineinandergreifen der unterschied-lichen fachlichen Kompetenzen in den Rehaeinrichtungen aufzuzeigen. Dazu gehört dann auch das Engagement des Stralsunder BFW, welches sich hier mit seinem eigenen Infostand in das Konzept und die Idee des Rehatages hervorragend einpasst.

Das Stralsunder Unternehmen will hier in Ostvorpommern über sein umfangreiches Leistungsangebot im Bereich der beruflichen Rehabilitation informieren. Gleichzeitig nutzen die Mitarbeiter des BFW den Usedomer Gesundheitstag in Heringsdorf, um einen noch engeren und intensiveren Kontakt zu den beteiligten Kliniken zu pflegen. Denn die enge Kopplung der medizinischen mit der beruflichen Rehabilitation hat für alle Beteiligten, besonders aber für den Patienten, viele Vorteile. Allerdings können die Re-hakliniken mit ihren sozialen Diens-ten nur im begrenzten Maß selbst dafür sorgen, dass die Patienten nach

ihrer erfolgreichen Reha-Maßnahme wieder langfristig in ihrem Beruf tätig werden können. Für die rund 1.900 Betten in den o. g. acht Rehakliniken Usedoms gibt es nur eine begrenzte Zahl von Sozialarbeitern, die die be-ruflichen Perspektiven der genesenden Patienten fachlich fundiert begleiten können.

Erfolgsquote über 60 Prozent

An diese Stelle tritt das Informationsangebot des Berufsförderungswerkes, dessen Ziel es ist, den Patienten verschiedene Möglichkeiten einer be-ruflichen Neuorientie-rung im Rahmen einer beruflichen Rehabilitati-on aufzuzeigen. Freilich gibt es hier kein Patentre-zept, weswegen jeder Pati-ent ganz individuell und sehr umfassend beraten werden muss. So konnten

die Besucher am Stand des BFW auf dem Usedomer Gesundheitstag ler-nen, dass eine Umschulung als Qua-lifizierungsmaßnahme nur eine von vielen Möglichkeiten ist, die ein BFW vorhält, um einen beruflichen Neuan-fang zu planen.

Ebenso gibt es im BFW-Maßnahme-angebot so genannte Integrations- und Trainingsmaßnahmen, die i. d. R. ca. 7 bis 10 Monate dauern. Nach einer ausführlichen Stabilisierungs- und Orientierungsphase gehen die Teil-nehmer hier sehr schnell in die Betrie-be und werden in enger Absprache mit den Arbeitgebern auf konkrete Tä-tigkeiten vorbereitet. Wichtig ist den BFW-Mitarbeitern, dass der Arbeitge-ber hier im Voraus signalisiert hat, dass er den BFW-Teilnehmer im Anschluss in ein Arbeitsverhältnis übernehmen will. Für diese besonderen Maßnah-men spricht eine Erfolgsquote von über 60 Prozent!

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Wege verkürzen, Wieder-Vermittlung in Arbeit verbessern

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Sterbenden eine verlässliche Stütze auf ihrem schwersten Weg zu sein, gehört wohl zu den übermenschlichen Auf-gaben. Umso wichtiger ist es, dass sich immer wieder Menschen finden, die sich dieser Aufgabe gewachsen fühlen. Seit November 2010 befanden sich 15 Frauen aus unterschiedlichen Sozial-stationen der Diakonie aus Mecklen-burg-Vorpommern und Brandenburg

in Ausbildung zur Palliative-Care-Fachkraft. In 160 Stunden, die in vier Wochenblöcke á 40 Stunden aufgeteilt wurden, erlernten sie alles für die Tä-tigkeit Notwendige.

Dabei ging es auch darum, die Emp-findungen und Erfahrungen vieler Patienten nachzufühlen. Die Gren-zen dessen, wo der eigene Körper anfängt und aufhört, beginnen – je nach Krankheitsbild – mitunter zu verschwimmen. Auch das Gefühl der Hilflosigkeit aufgrund erheblicher physischer Beeinträchtigung ist ein Teil dessen. Besonderes Augenmerk wurde in diesem Zusammenhang auf realitätsnahe Ausbildungsinhalte ge-legt, die Standardsituationen der Pal-liativpflege simulieren und einüben sollten.

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Diakonie-Pflegedienst gGmbH vergibt Zertifikate

Während der Schulung sei man zu-sammen gewachsen, meinte Kursleite-rin Heike Wendlandt. Das sei enorm wichtig gewesen, um offen auch spiri-tuelle sowie kulturelle Aspekte zu dis-kutieren. Kombiniert mit psychosozi-alen Fragestellungen der Pflege ergab sich so ein umfangreiches Spektrum der berufsbegleitenden Ausbildung.

Ein gutes halbes Jahr später erhielten am 1. Juli alle 15 Teilnehmerinnen ihr Zertifikat. Damit sind sie nun befähigt, palliativpflegerische Diens-te wahrzunehmen. Im Rahmen einer Gesprächsrunde erfolgten Verbesse-rungsvorschläge und Kritik am Kurs-aufbau. Dabei wurde das Angebot insgesamt gelobt, lediglich einzelne Bereiche hätten die Pflegekräfte gerne etwas vertieft. Text u. Fotos: hed

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Der Umbau der Bundeswehr geht vor-an, die Diskussion ist in vollem Gang. Die Planungen des Verteidigungsmi-nisteriums sehen eine Reduzierung der Truppenstärke von derzeit 252.000 auf 185.000 Mann vor. Gleichzeitig entfällt die Wehrpflicht. Herausforde-rungen, denen sich auch die Marine-technikschule Stralsund nicht entzie-hen kann.

MTS-Kommandeur Kapitän zur See Bernd Rahner erwartet zwar auch für Stralsund die eine oder andere Verän-derung, jedoch keine grundsätzliche Infragestellung der Schule. Ihre Rolle als Bildungs- und Qualifizierungsträ-ger sieht er nicht gefährdet. Letzten Endes sei die Entwicklung von der praktischen Umsetzung der Bundes-wehrreform abhängig. Derzeit sind an der Marinetechnikschule 450 Soldaten und 100 zivile Mitarbeiter beschäftigt. Dazu kommen weitere Mitarbeiter in den Bereichen Sanitätswesen und Dienstleistungen, die ebenfalls in Pa-row arbeiten.

Insgesamt habe die MTS auch im Jahr 2010 ihren Ruf als einer der größten, erfolgreichen Ausbilder in der Region bewiesen. So seien ca. 100 Facharbei-ter- und Meisterbriefe an die Lehr-gangsteilnehmer überreicht worden. Ausgebildet werden unter anderem Elektroniker für Automatisierungs-technik, Feinwerkmechaniker oder IT-Fachleute. Jahr für Jahr nehmen rund 4000. Teilnehmer an Kursen und Aus-bildungsmaßnahmen teil.

Verstärken wolle man die Kontakte mit Verbänden und Wirtschaft. Einer der Schwerpunkte solle dabei sein, aus dem aktiven Dienst ausscheidenden Bundeswehrangehörigen eine berufli-che Perspektive in Unternehmen der Region aufzuzeigen. So gelänge es vielleicht, einen kleinen Beitrag zur Entschärfung des sich abzeichnenden Fachkräftemangels zu leisten. Erste Gespräche seien vielversprechend, so Rahner.

Auch das bisherige Ausbildungskon-zept der MTS werde sich nur gering-fügig ändern. Zum Beispiel werden auf den neuen Korvetten vom Typ 130 und den Fregatten vom Typ 125 keine Mannschaftsdienstgrade mehr eingesetzt. Zur Bedienung der hoch-technisierten Schiffe und Systeme werden statt dessen aufgabengerecht qualifizierte Soldaten benötigt. Dem

so entstehenden Bedarf an hoch qua-lifiziertem Personal müssen auch die Schulungskonzepte der MTS ange-passt werden. Ein endgültiges Konzept werde es jedoch erst Ende des Jahres nach Abschluss der Entscheidungsfin-dung im Verteidigungsministerium geben.

Einen informativen Einblick in die Arbeit der MTS kann man sich auch in diesem Jahr anlässlich des schon traditionellen Tages der offenen Tür verschaffen, der am 20. August 2011 stattfindet. Dort gibt es auch umfang-reiche Informationen zu den einzelnen Lehr- und Ausbildungsangeboten, die man in diesem Jahr noch weiter aus-bauen wolle, so Kapitän zur See Rah-ner. Im vergangenen Jahr haben 6000. Besucher dieses Angebot genutzt und man werde alles daran setzen, auch in diesem Jahr wieder eine interessante und informative Veranstaltung anzu-bieten.

Text/Fotos: ces

MTS auf Kurs

MTS-KommandeurKapitän zur See Rahner

Die Marinetechnikschule vor neuen Herausforderungen

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Bis auf Weiteres legen wir eine Werbepause ein...

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HauptsitzSpülfeld II 0318546 Sassnitz OT MukranTel.: 03 83 92 / 69 30Fax: 03 83 92 / 3 31 [email protected]

Niederlassung StralsundHeinrich-Heine-Ring 7818435 StralsundTel.: 03 831 / 39 20 52Fax: 03 831 / 39 20 [email protected]

Niederlassung GreifswaldAn den Wurthen 10a17489 GreifswaldTel.: 0 38 34 / 50 19 42Fax: 0 38 34 / 50 48 [email protected]

Niederlassung RostockSchutower Str. 5, Geb. S2018069 RostockTel.: 03 81 / 7 99 85 57Fax: 03 81 / 8 09 64 [email protected]

Niederlassung BützowCarl-Moltmann-Straße 4218246 BützowMobil: 01 62 / 20 11 524

Alles fing bei der IBR mit einem wei-ßen Transporter an, der die Reini-gungskräfte über Rügen transportier-te. Mittlerweile hat sich nicht nur das Einzugsgebiet, sondern auch der Um-fang des Dienstleistungsangebotes des Unternehmens erweitert. In ganz MV sind die beinahe 50 Wagen unterwegs und sorgen für besten Service. Dieser besteht unter anderem in der professi-onellen Reinigung von Büros, Pflege-heime oder Industrieanlagen.

Doch nicht nur die Reinigung, auch die Sanierung von Gebäuden gehört zum Repertoire. Die IBR hat beispiels-weise alle notwendigen Qualifikations-zertifikate für Schädlingsbekämpfung und sogar Asbestsanierung. Besonders wichtig ist dem Geschäftsführer Vol-ker Boche, dass sowohl seine Mitar-beiter als auch die Firma selbst auf der Höhe des technologischen Fortschritts sind. In den vergangenen 20 Jahren ist

das auch hervorragend gelungen. Stets wurde das Wissen der Fachkräfte dem aktuellen Stand angepasst.Kontinuierlich wurde das Angebot über die Zeit erweitert und damit auch verbessert, so dass gegenwärtig selbst ein Wäscheservice sowie Garten- und Landschaftsbau dazu gehören. Das Produktportfolio der IBR garantiert somit, dass eine Vielzahl von Diens-ten optimal ineinander greift und sich ergänzt. Deshalb gibt es eigent-lich nichts im und um das Gebäude, das das Unternehmen nicht zu seinen Leistungen zählt.

Dass ein derart komplexer Service irgendwann eine Erweiterung der Kapazitäten erzwingt wurde bereits mehrfach erkannt und entsprechend umgesetzt. So blickt die IBR darauf zurück, das Personal von ehemals drei

auf 400 Mitarbeiter erhöht zu haben. Innerhalb der vergangenen 17 Jahre wurden zudem 21 Gesellen ausge-bildet. Dazu kommt die logistische Expansion mit dem neuen Hauptsitz im Sassnitzer Fährhafen. Von hier aus wird seit 2005 die beeindruckende Fülle der Dienstleistungen koordi-niert.

Wie wichtig die IBR für die Regi-on ist, zeigt sich auch daran, dass sie Sponsorin und aktive Unterstützerin etlicher sozialer und kultureller Initi-ativen ist. Das DRK Pflegeheim und der Heimattiergarten in Sassnitz oder die Ernst-Moritz-Arndt-Gesellschaft – sie alle können auf den Rückhalt des Unternehmens bauen.

20 Jahre IBR

Zum Firmenjubiläum erhielt IBR-Geschäftsführer Volker Boche ein schwergewichtiges Geschenk: Geschäftsfreunde und Bekannte schenkten ihm einen ausgesuchten Findling.

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Wer Greifswald und die nähere Um-gebung von deren schönster Seite ken-nen lernen will, ist durch die Stadt-führer der Touristinformation an der richtigen Adresse. Zu finden ist diese im historischen Rathaus direkt am Markt. Dort kann das umfangreiche Angebot erfragt und gebucht werden.

Kernstück sind natürlich die Führun-gen unterschiedlicher Art durch die alte Hanse- und Universitätsstadt. In etwa 90 bis 120 Minuten wird hier allerlei Wissenswertes über zahlreiche geschichtsträchtige Orte in Greifswald vermittelt.

Auch fremdsprachige Führungen sind kein Problem; es werden neben englischen, französischen und schwe-dischen auch norwegische, russische und niederdeutsche Touren bereit ge-halten.

Die üblichen Führungen präsentieren den Marktplatz inmitten der Altstadt, die historischen Giebelhäuser, die gotischen Backsteinkirchen und die altehrwürdige Universität. Besonders interessant sind die thematisch spezi-alisierten Rundgänge. Sie kreisen je-weils um einen anderen Schwerpunkt: die Backsteingotik, die Hanse oder den bekannten Maler Caspar David Fried-rich. Ein Highlight sind zweifelsohne die Führungen mit dem städtischen Nachtwächter in historischem Aufzug. Auch barrierefreie Stadtführungen für Gruppen sind möglich.Längst hat sich die Touristinformation Greifswald daneben der Vermittlung der Schönheit der gesamten Region verschrieben. So bietet sie eine Reise-begleitung für Touren auf den Inseln Rügen und Usedom, auf dem Darß oder der Mecklenburgischen Seenplat-te an.

Stadtführungen in der Universitäts- und Hansestadt Greifswald

… und zu Ihrer Linken sehen Sie...

Kontakt:Rathaus/Markt17489 GreifswaldTel.: 03834-521 381Mail: [email protected]

Touristinformation der Universitäts- und Hansestadt Greifswald

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22Umfassende Hilfszahlungen an einzelne Länder der Eurozone werden derzeit heftig disku-tiert. Manchmal stellt sich dabei der Eindruck ein, dass es sich um ein schwer entwirrbares Geflecht unterschiedlicher, teils diametraler Positionen handelt. Problematisch wird es dann, wenn ausgewiesene Laien zuviel Gehör bekommen. Deshalb hat sich Land&Leute in der Frage „Wie weiter mit dem Euro?“ an zwei Experten gewandt. In ihren Kommentaren geben sie mit Blick auf das Für und Wider der Gemeinschaftswährung in Krisenzeiten hilfreiche Argumente.

Im Zuge der griechischen Schulden-krise, die sich mittlerweile zu einer eu-ropäischen Schuldenkrise ausgeweitet hat, und die fälschlicherweise oft als eine Eurokrise bezeichnet wird, fin-det sich zunehmend die Forderung, Griechenland aus der Euro-Zone auszuschließen und die griechische Drachme wieder einzuführen. Ganz abgesehen davon, dass der EU-Vertrag eine solche Möglichkeit des Ausschlus-ses von Mitgliedsländern zu Recht nicht vorsieht, wäre das auch ökono-misch falsch.

Zum einen müsste man die Wieder-einführung einer nationalen Währung in einer Art geheimer Kommandosa-che von einem Tag auf den anderen überraschend für die Marktteilnehmer durchführen, was allein an logistischen Problemen scheitert. Denn eine vorab mit zeitlichem Vorlauf angekündigte Wiedereinführung würde unmittelbar zu massiven Kapitalabzügen von den griechischen Banken führen und das griechische Finanzsystem kollabieren lassen. Dies würde sich sehr schnell negativ auf die anderen europäischen Finanzplätze auswirken, die ja sehr enge geschäftliche Verbindungen zu den griechischen Banken haben.

Zum anderen würde eine wieder ein-geführte Drachme unter massiven Ab-wertungsdruck geraten, also drastisch an Wert gegenüber dem Euro und an-deren Währungen verlieren, wodurch sich die aus Eurokrediten bestehende griechische Verschuldung, dann um-gerechnet in Drachmen, drastisch er-höhen würde. Die Schuldenprobleme von Griechenland ließen sich auf die-sem Weg jedenfalls nicht lösen, eher würden sie sich verschärfen. Hinzu

käme, dass die Märkte sofort auf den Ausschluss weiterer verschuldeter Eu-roländer spekulieren würden. Denn aus den damit verbundenen Wäh-rungsabwertungen ließen sich enorme Gewinne erzielen. Ruhe könnte auf diesem Weg also nicht in die Euro-Zone einkehren.

Zur Lösung der Verschuldungskrisen in den Euro-Ländern gibt es sicherlich kein Patentrezept. Erforderlich sind auf jeden Fall die in den besonders be-troffenen Ländern bereits auf den Weg gebrachten massiven Sparprogramme. Allerdings ist dabei zu berücksichti-gen, dass sich dadurch zunächst fast zwangsläufig die Verschuldungslage dieser Länder weiter verschlechtert, weil diese Programme die Wirtschafts-lage dämpfen und somit zu geringeren Staatseinnahmen und über eine hö-here Arbeitslosigkeit auch zu höheren Staatsausgaben führen.

Als Ergänzung müssen in diesen Län-dern Wachstumsprogramme auf den Weg gebracht werden, damit sich die wirtschaftlichen Perspektiven für die Bevölkerung verbessern. Schließlich wird man um eine Koordination der Lohnpolitik in den Euro-Ländern nicht herumkommen, weil ansonsten die Wettbewerbsfähigkeit der Län-der noch weiter als bisher auseinan-der driftet. In dieser Hinsicht hat die überzogene Lohnzurückhaltungspoli-tik der letzten zehn Jahre in Deutsch-land nicht unerheblich zur aktuellen Krise in der Eurozone beigetragen.

Strikt abzulehnen sind die immer häufiger ins Spiel gebrachten Schul-denschnitte, auch Hair Cuts genannt. Das Streichen von Schulden in In-

dustrieländern, die zudem über eine international anerkannte und stabile Währung verfügen, birgt erhebliche Risiken. Zum einen werden dadurch viele Finanzinstitute in Insolvenzge-fahren gebracht, was erneut umfang-reiche Staatshilfen erforderlich macht. Zum anderen werden de Möglichkei-ten, sich danach an den internationa-len Finanzmärkten wieder eigenstän-dig zu tragbaren Konditionen neue Mittel zu beschaffen auf lange Zeit versperrt bleiben, so dass diese Länder weiter am Tropf von Hilfs- oder Ret-tungsprogrammen hängen müssen.

Überlegungen, den Euro wieder ab-zuschaffen und zu den nationalen Währungen zurückzukehren, gehen ökonomisch in die falsche Richtung. Weltweit gibt es immer größere Wirt-schafsträume (Amerika, Japan, Chi-na, Indien, Brasilien), gegen die die einzelnen europäischen Staaten keine Chance hätten, wettbewerbsmäßig zu bestehen. Nur in der Gemeinschaft ei-nes entsprechend großen europäischen Wirtschafts- und Währungsraumes kann die europäische Wirtschaft auch in Zukunft erfolgreich sein.

Deshalb ist die Lösung der bestehen-den Probleme im europäischen Wäh-rungsraum zwingend erforderlich. Dazu bedarf es aber nicht nur staat-licher Eingriffe, Auflagen und Regu-lierungen, sondern es müssen auch Marktmechanismen wieder stärker zur Geltung kommen. Letzteres bedeutet, dass verschuldete Länder auch bereit sein müssen, höhere Zinsen zu zahlen. Das bietet letztlich immer noch die größten Anreize, gegen eine zuneh-mende Verschuldung aus eigenem In-teresse vorzugehen.

Prof. Dr. Armin RohdeErnst-Moritz-Arndt-Universität GreifswaldLehrstuhl für Allgemeine Volkswirtschaftslehre, insbesondere Geld und WährungPRO

Pro & Contra – Streitthema Eurorettungsschirm

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Geht der Weg zu einem hierarchisch gegliederten Europa oder einem Euro-pa der Gleichen?

Wenn man fragt, wie es überhaupt dazu kommen konnte, dass Griechen-land und andere Staaten sich so tief verschulden konnten, kommt man zu der Antwort: Der Euro selbst spielt die entscheidende Rolle. Er brachte für die in den Euro aufgenommenen Länder mit traditioneller Weichwährung eine starke Verringerung der Kreditkosten. Über die Zeit ergaben sich ungeahnte Spielräume im Haushalt ohne Konso-lidierungsdruck, denn die niedrigeren Kosten der Fremdfinanzierung erlaub-ten enorme Ausgabenzuwächse.

Der eigentlich mit Bezug auf diese von Beginn an erkannte Problematik vor-gesehene Stabilitäts- und Wachstum-spakt war von Beginn an zahnlos und wurde von Frankreich und Deutsch-land selbst folgenlos verletzt und ei-genhändig aufgeweicht. Nun versucht man sich an einer neuen Strategie zur Durchsetzung der Haushaltsdisziplin. Mit dem von Staats- und Regierungs-chefs des Euro-Währungsgebiets Ende März geschlossenen Euro-Plus-Pakt erhält die wirtschaftspolitische Ko-ordinierung eine neue Qualität. Mit ihm wollen sie die Wettbewerbsfähig-keit der Euro-Staaten verbessern und damit ein größeres Maß an Konver-genz zur Stärkung des wirtschaftlichen Gleichlaufs zwischen den Mitglieds-staaten erreichen.

Auch diese wird scheitern. Erstens lässt sich Wettbewerbsfähigkeit der Einzelstaaten nicht durch einen zent-ralplanerischen Akt aus Brüssel dekre-tieren. Zweitens kann der Pakt weiter-

hin nicht gegenüber den immer noch weitgehend souveränen Einzelstaaten durchgesetzt werden. Es bedürfte ei-ner europäischen Eigenstaatlichkeit, die noch in weiter Ferne ist.

Verstärkend kommt hinzu, dass der Euro den Währungswettbewerb als das einzige Sanktionsmittel ausge-löscht hat, mit dem die traditionellen Weichwährungsländer diszipliniert werden konnten. Der Währungswett-bewerb zwang sie von Zeit zu Zeit zur Abwertung, damit gleichzeitig zu hö-heren Zinsen und mittelbar zur Haus-haltsdisziplin. Der Markt bedurfte keiner politischen Einigung, um un-verantwortlichen Verschwendern die Spielräume zu entziehen.

Umgekehrt sorgte die Abwertung für die Wiederherstellung der Wettbe-werbsfähigkeit der Volkswirtschaften der Weichwährungsländer selbst dann, wenn deren nationale Politik sich als unfähig dazu erwies, ordnungspoli-tisch vernünftig zu agieren.

Es gibt demnach nur zwei Handlungs-optionen. Entweder versucht man sich an der zügigen Schaffung einer unter Eliten beliebten, aber unpopulären europäischen Eigenstaatlichkeit. Dazu müsste unter Aufgabe der nationalen Souveränität eine europäische Macht-hierarchie geschaffen werden, deren Kopf in Brüssel angesiedelt wäre. Dem neuen Herrschaftszentrum hätten sich Berlin, Paris, Rom und Athen zu beugen. Oder man kehrt zurück zur Nutzung des Marktes als einem ohne Hierarchie auskommenden Sanktions-mechanismus, indem man eine wie auch immer bewirkte Aufspaltung der Euro-Zone herbeiführt.

Die Verschiedenheit der europäischen Nationen verbaut einen einheitlichen europäischen Bundesstaat. Demokra-tische Mehrheiten in den nationalen Bevölkerungen lassen sich dafür wohl auch nicht finden. Auf Sachebene müsste eine umfassende Transferuni-on installiert werden. Dafür fehlt es an Akzeptanz. Denn Geldflüsse in die schwächeren Regionen müssten zur Regel werden. Wenn schon die Bayern und Hessen Zweifel am inner-deutschen Finanzausgleich haben und Schritte vor dem Bundesverfassungs-gericht erwägen, weil sie die weniger wirtschaftsstarken Länder nicht länger finanzieren wollen, wird man Öster-reichern, Deutschen und Niederlän-dern auch nicht aufgeben können, die Griechen und Portugiesen dauerhaft zu subventionieren. An der vollstän-digen Wiederherstellung eines inner-europäischen Währungswettbewerbs wird daher kein Weg vorbeigehen.

CONTRAFrank SchäfflerMdB und Mitglied im Finanzausschuß des Bundestages

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L&L: Herr Dembski, derzeit sind Sie Dezernent für Jugend, Soziales, Bil-dung, Kultur und öffentliche Ord-nung in Greifswald. Was hat Sie nach jahrelanger Arbeit in diesem Ressort bewogen, sich als Kandidat für das Landratsamt aufstellen zu lassen?

Dembski: Mit der Kreisgebietsreform (KGR) gehen ja wesentliche Aufgaben meines Ressorts an den Kreis. Diese anspruchsvollen Aufgaben haben mir in Greifswald sehr viel Spaß gemacht und so ist es im Grunde nur eine logi-sche Folge, dass ich sie auch im neuen Kreis verfolgen will.

L&L: Angenommen, Sie würden ge-wählt. Welches politische Vorhaben würden Sie als erstes behandelt wissen wollen?

Dembski: Das größte und schwierigste Projekt wird natürlich sein, den Land-kreis wieder in die schwarzen Zahlen zu bringen. Es kann auf keinen Fall ein „Weiter so!“ geben. Wir werden mit fast 100 Mio. Euro an Altfehlbeträgen beginnen, also einem völlig unausge-glichenen Verwaltungshaushalt. Das ist keine Sache, die man im ersten Jahr regeln kann und das wird auch nur mit der Hilfe des Bundeslandes gehen. Dafür bedarf es aber eines vernünfti-gen Konzeptes.

Das ist allerdings kein Selbstzweck. Haushaltskonsolidierung dient nicht ausschließlich dazu, schwarze Zah-len zu schreiben und sich darüber zu freuen. Sie bedeutet auch, die Basis für zahlreiche freiwillige Leistungen zu schaffen – etwa Kultur und Bildung, Jugendliche oder den Sport fördern zu können.

L&L: Heißt das, dass der neue Land-kreis sich weniger freiwillige Leistun-gen erlauben kann?

Dembski: Der jetzige Landkreis er-laubt sich ja schon in wesentlichen Bereichen nur noch geringe freiwilli-ge Leistungen. Schauen Sie sich etwa die Jugendarbeit in Ostvorpommern an. In Uecker-Randow z. B. liegt der Anteil der freiwilligen Leistungen im Grunde unter 1 %!

Der Kreis muss unterstützen

Es geht stattdessen darum, diese För-derungen überhaupt erst wieder auf-nehmen zu können. Ohne das ehren-amtliche Engagement der Bürger wird man im Übrigen den neuen Landkreis gar nicht aufrecht erhalten können. Freiwillige Feuerwehren, Sportvereine oder der Kulturbereich – das läuft in weiten Teilen ehrenamtlich. Da muss der Kreis auch unterstützen und den Bürgern nicht alles aufbürden.

L&L: Welche Prognose geben Sie denn für die Entscheidung des Verfas-sungsgerichtes ab?

Dembski: Ich habe mir die drei Ver-handlungstage angesehen. Meine Prognose ist, dass die KGR jedenfalls nicht in Kernbereichen gekippt wird. Ich glaube nicht, dass sie in Gänze für verfassungswidrig erklärt wird. Ich denke, dass es eher Korrekturen in ein-zelnen Bereichen geben wird.

Das ist zwar vor dem Urteil ein biss-chen Kaffeesatzleserei, aber es ist wohl das, von dem alle erst einmal ausgehen müssen. Wir brauchen letztlich auch einen funktionsfähigen Kreis.

L&L: Ein Teil des Geldes, das für frei-willige Leistungen eingesetzt werden könnte, kommt auch aus der Wirt-schaftsleistung der Region. Laufen wir mit der derzeitigen Entwicklung des Tourismus Gefahr, eine wirtschaftliche Monokultur aufzubauen?

Dembski: Der Tourismus ist ein wich-tiger Teil, aber er wird meines Erach-tens nicht zu einer Monokultur füh-ren. Für die Küstenbereiche ist er sehr lohnenswert, aber im Hinterland ist es ungleich schwieriger, ihn als Basis zu betrachten. Dabei haben wir z. B. an der Peene auch wunderschöne Land-schaften. Die sind nur nicht so be-kannt. Deshalb sollte der Tourismus dahingehend ausgebaut werden, dass eben dieses Hinterland auch erschlos-sen wird.

Tourismus kein Nonplusultra

Unsere Region wird aber nie allein vom Tourismus leben können. Er bringt ja auch Probleme mit sich. Wenn wir beispielsweise die Beschäf-tigtenzahlen nehmen: im Sommer sind die teils enorm hoch und sin-ken im Winter wieder stark ab. Die im Tourismussektor gezahlten Löhne machen es zudem einigen Menschen schon schwierig, über die Runden zu kommen. Wir brauchen also eine viel-fältige Wirtschaftsstruktur.

Das haben wir punktuell auch schon. Ich erinnere an einzelne wichtige Ar-beitgeber im produzierenden Gewer-be. Es wird auch keine Bereiche ge-ben, in denen wir sagen dürfen: „Wir können es uns leisten, da gar nichts zu unternehmen.“ Sie werden nie zu 100 % vom Touris-mus leben können.

L&L: Das allerdings macht eine Ver-mittlung unterschiedlicher Interessen notwendig. Gibt es bei Investitionen besondere Schwierigkeiten mit der Vereinbarkeit von wirtschaftlicher Entwicklung und Naturschutz?

Industrie- und Umweltpolitik unter einen Hut bringen

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Dembski: Grundsätzlich leben wir zu einem guten Teil von der Schönheit unserer Landschaft. Meines Erachtens steht der Naturschutz der wirtschaft-lichen Entwicklung auch nicht entge-gen. Aber es ist auch nicht hinnehm-bar – das haben wir jetzt gerade mit dem Kieshofer Moor –, dass die Be-lange von Anwohnern komplett dem Naturschutz untergeordnet werden. Wenn ein Keller mit Wasser voll läuft, dann muss natürlich etwas geschehen.

Abwägungsprobleme beachten

Ich halte es für irrig, zu denken, es interessiere nur die Natur und alles andere hätte sich danach zu richten. In vielen Bereichen müssen Kom-promisse gefunden werden. Ob aber z. B. Massentierhaltung der richti-ge Weg ist, bezweifle ich. Gerade als Baurechtler weiß ich, dass es immer Abwägungsprobleme sind, Industrie- und Umweltpolitik unter einen Hut zu bringen. Die Lösung ist jedenfalls nicht, zu sagen: „Das ist alles verbo-ten!“, sondern einen Kompromiss zu finden.

L&L: Die Schaffung der Infrastruktur verläuft derzeit nicht unproblema-tisch, siehe B 96n oder Nord Stream. Ist es unter diesen Umständen viel-leicht sogar unattraktiv in Vorpom-mern zu investieren?

Dembski: Unsere Gesellschaft baut da-rauf auf, dass verschiedene Interessen in verschiedenen Interessengruppen vertreten werden. Das Spannende ist dabei immer, wie der Interessenaus-gleich am Ende funktioniert. Ich finde es legitim, dass ein Wirtschaftsverband andere Interessen vertritt als ein Na-turschutzverband und umgekehrt. Im Moment wird mitunter kolportiert, in Deutschland seien keine Investitionen mehr möglich.

Lubmin ist wichtiger Standort

Ich weiß, dass es heutzutage schwierig

ist, etwas zu planen und genehmigt zu bekommen. Aber wir sollten stets ein Auge auf inhaltlich vernünftige Lösungen und Kompromisse haben. Das schließt auch die Verhinderung von zu vielen Formalismen ein, die ein Verfahren am Ende zu aufwendig machen.

L&L: Zum Stichwort Nord Stream: die Pipeline ist fast fertig gestellt. Die Errichtung von Gaskraftwerken ist allerdings noch unsicher. Beeinträch-tigt das die Eignung Vorpommerns als Energiestandort?

Dembski: Ein Gaskraftwerk wäre na-türlich eine gute Sache und auch un-ter ökologischen Gesichtspunkten eine sinnvolle Einrichtung. Leider ist es nicht der Kreis, der einen maßgeb-lichen Einfluss darauf nehmen kann. Gleichwohl stehe ich dazu, dass Lub-min ein wichtiger Standort ist. Wir sind – ungeachtet der Probleme auf-grund der Nähe zum Zwischenlager Nord – nicht in der Situation, diesen einfach aufgeben zu können. Schließ-lich haben wir ihn mitentwickelt.

Ich glaube, dass wir gerade im Sektor der Erneuerbaren Energien eine Men-ge machen können. Die Energiewende wird auch für uns neue Aufgabenfel-der produzieren. Man muss letztlich berücksichtigen, dass bei den Ener-giewerken Nord (EWN) eine enorme Kompetenz beim Rückbau von Atom-kraftwerken vorhanden ist. Damit nehmen wir sogar eine gewisse Vorrei-terrolle ein. Das sind Erfahrungen, die man verstärkt in der Bundesrepublik nutzen kann. Wir reden hier von Mil-liardenaufträgen im Bereich des Rück-baus. Das kann ein Marktvorteil sein, heißt aber nicht, dass wir zum Müll-lager werden, sondern das Know-how bereitstellen.

L&L: Herr Dembski, vielen Dank für das Gespräch!

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CDU-Spitzenkandidat Lorenz Caffier und CDU-Landratskandidatin Uta-Maria Kuder unternahmen in den vergangenen Wochen eine Informa-tionsreise durch die Region. Im Zen-trum ihres Interesses standen dabei neben sozialen Einrichtungen auch zahlreiche Unternehmen. Beim Elek-tronikdienstleister ml&s in Greifswald wurden unter anderem Fragen der Ex-portentwicklung und Themen zum Stichwort Fachkräftemangel bespro-chen.

Kandidaten auf InformationstourEin weiteres Ziel war der Kulturhof in Mölschow. Hier standen die Zukunft des Bildungswesens und die sich ver-ändernden Aufgaben bei der Integra-tion sozial benachteiligter Menschen und Langzeitarbeitsloser im Mittel-punkt.

Text/Fotos: ces

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ckeln. Da hat sich die Entscheidung, den Industriehafen in Lubmin zu bauen, als richtig herausgestellt. Sehr spannend finde ich die jungen innova-tiven Unternehmen, die zum Beispiel im Technologiezentrum in Greifswald

entstanden sind. Auch sie sind wichtig für die Zukunft der Region.

L&L: In welchen Bereichen außer-halb des Tourismus sehen Sie Poten-tial für eine nachhaltige wirtschaftli-che Entwicklung?

MP: Wir müssen auf Branchen setzen, in denen unser Land traditionell stark ist: den Tourismus, die Land- und Er-nährungswirtschaft, die Häfen. Und wir müssen die Zukunftsbranchen be-sonders fördern, in denen unser Land die größten Chancen hat. Das sind die Gesundheitswirtschaft und die erneu-erbaren Energien.

L&L: Immer wieder erheben Um-weltverbände Klage gegen Investi-tionsvorhaben, um sie dann gegen Zahlung von erheblichen Summen zurückzuziehen. Als aktuelle Bei-spiele wären das Nordstream-Projekt und jetzt auch die B 96n auf Rügen zu nennen. Verkehrsminister Schlot-mann hat anlässlich des ersten Spa-tenstichs berichtet, dass die klagen-den Verbände die Rücknahme ihrer Klage gegen Zahlung von 4,75 Mio Euro angeboten haben. Wie beurteilt der Ministerpräsident diese Strategie der Umweltverbände zur Geldbe-schaffung?

MP: Ich respektiere, wenn sich jemand aus inhaltlicher Überzeugung gegen ein großes Vorhaben stellt und Klage

L&L: Herr Ministerpräsident, in we-nigen Wochen wird gewählt, dies ist Anlass für eine Bestandsaufnahme. Was wurde in der vergangenen Legis-laturperiode erreicht?

MP: Unser Land ist in den letzten fünf Jahren gut voran kommen. Die Zahl der Arbeitslosen ist in den letzten fünf Jahren um fast 60000. gesunken. Un-ser Land ist besser durch die Finanz- und Wirtschaftskrise gekommen als viele andere. Wir haben das Kita-An-gebot im Land weiter verbessert: Und wir haben in den letzten fünf Jahren keinen Euro Schulden gemacht. Ich denke, das ist eine gute Bilanz.

L&L: Wo hätte man sich aus Sicht der Landesregierung mehr erwünscht?

MP: Klar gibt es auch noch Bereiche, in denen wir besser werden müssen. Es gibt immer noch mehr als 100.000 Arbeitslose im Land. Besser werden müssen vielfach auch die Löhne. Als Niedriglohnland wird Mecklenburg-Vorpommern keine Zukunft haben.

L&L: Welche Schwerpunkte setzt der Ministerpräsident Mecklenburg-Vor-pommerns zur Gestaltung der Lande-politik der kommenden Jahre?

MP: Ich sehe zwei große Aufgaben für die kommenden fünf Jahre. Unser Land muss weiter an Wirtschaftskraft gewinnen, damit Arbeitsplätze entste-hen und gesichert werden – gute Ar-beitsplätze, von denen man auch leben

kann. Und ich möchte, dass es bei uns im Land sozial zugeht. Deshalb will ich weiter einen Schwerpunkt bei Familien und Kindern setzen. Und es geht mir auch um Respekt vor der Leistung der Älteren.

L&L: Die Entwicklung Vorpom-merns im touristischen Bereich ist po-sitiv. Weniger gut sieht es im gewerb-lich oder produzierenden Bereich aus, vor allem im Vergleich mit dem Rest Deutschlands. Welche Schwerpunkte setzt die Landesregierung?

MP: Der Tourismus ist natürlich ein wirtschaftliches Standbein für die Region. Aber es stimmt: Allein vom Tourismus kann Vorpommern nicht leben. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg, Lubmin zu einem Indus-trie- und Energiestandort zu entwi-

L&L Herausgeber Claus Schwarz im Gespräch mit Ministerpräsident Erwin Sellering

Keinen Respekt habe ich davor, wenn sich jemand seine Über-zeugung abkaufen lassen will.

Unser Land muss weiter an Wirtschaftskraft gewinnen,damit Arbeitsplätze entstehen und gesichert werden.

Tourismus ist natürlich ein wirtschaftliches Standbein

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erhebt. Keinen Respekt habe ich davor, wenn sich jemand seine Überzeugung abkaufen lassen will. Das ist mehr als unglaubwürdig. In diesem konkreten Fall kann ich nur sagen: Ich trete aus voller Überzeugung für den Bau der B96n auf Rügen ein. Sie schafft Ent-lastung für unsere Gäste und natürlich auch für die Einheimischen. Verkehr muss auch fließen können.

L&L: Muss das Verbandsklagerecht in seiner jetzigen Form überprüft werden?

MP: Nein, es muss verantwortungs-voll genutzt werden.

L&L: Sind nachhaltige Wirtschafts-entwicklung in Vorpommern und Natur- und Umweltschutz unverein-bare Gegenpole?

MP: Das mag im Einzelfall so sein, wie beim geplanten Bau des Kohlekraft-werks in Lubmin, das zum Glück Ge-schichte ist. Bei den meisten Vorhaben gelingt der Ausgleich aber gut.

L&L: Neben komplexen Genehmi-gungsverfahren zeigt sich auch die Lokalpolitik oft als Investitionsbrem-se. Instanzen werden von Investoren als zu langwierig betrachtet, nicht zuletzt eine Folge der föderalistischen Struktur des Landes. Teilen Sie die Meinung der Frankfurter Oberbür-gemeisterin Roth, dass der Föderalis-mus in seiner jetzigen Form überholt ist?

MP: Ich kenne sehr viele Bürgermeis-ter und Gemeindevertreter, auch in Vorpommern, die alles tun, um ihre Stadt oder ihre Gemeinde wirtschaft-lich voranzubringen. Investoren loben die sehr zügigen Genehmigungsver-fahren bei uns im Land. Aber natür-lich muss man immer genau hinschau-en, wo man noch besser werden kann.

L&L: Die Bundesregierung hat die Energiewende beschlossen. Um die

Ziele zu erreichen sind eine Reihe von Maßnahmen notwendig, Stich-wort Hochspannungsleitungen. Bis-her sind Genehmigungsverfahren für solche Projekte – gelinde gesagt – schleppend voran gegangen. Welche Möglichkeiten sieht die Landesregie-rung zur Abhilfe?

MP: Der Bau der Stromleitungen muss beschleunigt werden, damit die Energiewende gelingt. Bei uns wird künftig mehr Strom aus erneuerbaren Energien produziert, zum Beispiel in großen Offshore-Windparks vor der Küste. Und dieser Strom muss dann in die Ballungsgebiete nach West- und Süddeutschland abtransportiert wer-den. Ich meine: Wir sollten an die gu-ten Erfahrungen anknüpfen, die wir in Ostdeutschland nach der Deutschen Einheit beim Bau von Verkehrspro-jekten gemacht haben. Die A 20 und die Rügenbrücke wären wahrschein-lich noch nicht fertig, wenn bei die-

ser großen nationalen Aufgabe nicht besondere rechtliche Voraussetzungen gegolten hätten. Ich sehe auch im Bau der Stromtrassen eine solche nationale Aufgabe, für die wir das Recht verein-fachen müssen.

L&L: Die Stilllegung der AKW erfor-dert nicht nur ein Endlager, sondern auch eine deutlich höhere Kapazität an Zwischenlagern. Welche Rolle wird der Standort Lubmin dabei spie-len?

MP: Da haben sich die Landesregie-rung und der Landtag mehrfach sehr klar positioniert. Wir stehen zu un-serer Verantwortung und sind bereit, Atommüll aus den ehemaligen Reak-toren in Lubmin und Rheinsberg zwi-schenzulagern. Für einen begrenzten

Zeitraum. Aber wir sind nicht bereit, immer mehr und immer länger Atom-müll in Lubmin einzulagern. Dagegen werden wir uns mit allen uns zur Ver-fügung stehenden Mitteln wehren.

L&L: Wäre aus Sicht der Landesre-gierung die Einrichtung eines Endla-gers in MV denkbar, sofern sich ein dafür geeigneter, sicherer Ort findet?

MP: Ich habe keinerlei Interesse an einem Endlager in Mecklenburg-Vor-pommern.

L&L: Herr Ministerpräsident, im-mer mehr Menschen zeigen sich von Politik und Politikern enttäuscht. Dazu zeigen immer weniger junge Menschen Interesse an politischem Engagement. Ist diese Entwicklung eine Gefahr für unsere Demokratie und was müsste aus Ihrer Sicht ge-tan werden, um diese Entwicklung zu stoppen?

MP: Ich ermuntere junge Menschen, in die Parteien zu gehen. Die Partei-en sind in Mecklenburg-Vorpommern kleiner als anderswo. Das bedeutet, dass man bei uns leichter mitreden und – wenn man das möchte - schnel-ler Verantwortung übernehmen kann. Ich rufe alle Bürgerinnen und Bürger unseres Landes auf, am 4. September zur Wahl zu gehen. Entscheiden Sie mit, wie es bei uns im Land weiter-geht!

L&L: Herr Sellering, wir bedanken uns herzlich für das Gespräch.

Interview: ces; Foto: jhe

Aber wir sind nicht bereit, immer mehr und immer länger Atommüll in Lubmin einzulagern. Dagegen werden wir uns mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln wehren.

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Entstanden im Zeitraum zwischen 1762 und 1765 bildet der Saal mit der von Jakob Philipp Hackert (1737-1807) geschaffenen Gestaltung das Kernstück des Hauses Ossenreyer-straße 1. Auftraggeber der Gestaltung des Raumes war der in Stralsund auf-gewachsene Adolf Friedrich von Olt-hof (1718-1793). 1760 mietete er das Haus Ossenreyerstraße 1 und begann, es zu verändern und seinen Ansprü-chen gemäß zu gestalten.

Er war ein sehr kunstsinniger Mensch, der vielfältige Beziehungen zu Künst-lern und anderen Geistesschaffenden pflegte. So kam der junge Maler Ja-kob Philipp Hackert durch Vermitt-lung Johann Georg Sulzers (Philosoph der Aufklärung) im Juli 1762 nach Stralsund, wo er bis 1765 als Gast im Hause Olthofs wohnte. Neben den Stralsunder Tapeten schuf er 1763 für den Landsitz Olthofs in Boldevitz auf Rügen Tapeten mit Landschaftsdar-stellungen.

Im Olthofschen Palais schuf Hackert eine illusionistisch gemalte architekto-nische Fassung in antikisierendem Stil. Durch beidseitig gemalte Säulenpaa-re, die auf einer niedrigen Brüstung stehen und einen Architrav tragen, schaut man in vier Landschaften. Die Wirkung des Raumes wird durch den ebenfalls illusionistisch bemalten und Hackert gleichfalls zugeschriebenen Fußboden gesteigert. Diese Gestal-tungsform war im Klassizismus beson-ders beliebt.

Jakob Philipp Hackert malte seine Landschaften mit Temperafarben auf Papier, das dann auf Leinwand aufge-klebt wurde. Diese Tapeten gehören zu den frühesten in der beschriebenen Form hergestellten Tapeten des nord-deutschen Raumes. Bei den von Jakob Philipp Hackert dargestellten realen Landschaften handelt es sich um die Ansicht des Schlosses und der Kirche Tharands, der Elblandschaft bei der Festung Königstein, des Schrecken-

steins bei Aussig (Usti n. L.) sowie der Stadtansicht Dresdens.

Die Schattenkanten der Fußbodenbe-malung, es handelt sich um eine Art Kassettierung, sind dem realen Licht-einfall entsprechend angeordnet und erinnern an das Atrium eines antiken Hauses. Die ursprüngliche Decken-gestaltung des Saales ist heute nur an-hand einer Fotografie aus den zwanzi-ger Jahren des letzten Jahrhunderts zu erahnen.

Aus Aufzeichnungen geht hervor, dass die Tapeten in den 1920ern durch den damaligen Besitzer des Hauses aus wirtschaftlicher Notlage heraus dem Stralsunder Museum zum Kauf ange-boten wurden, dieser Kauf aber nicht zustande kam. Sie gelangten dann nach Berlin in den Besitz des damali-

gen Direktors der Staatlichen Museen Berlin, Ludwig Justi, der sie in sei-

ner Dienstwohnung, in der Orangerie in Potsdam Sanssouci, etablierte. Justi ver-fügte testamentarisch, dass die Tapeten nach seinem Tode an das Stralsunder Museum übereignet werden sollten. In den 1960er Jahren gelangten die Hackert-Tapeten so wieder in den Besitz der Stadt Stralsund.

Der bauliche Zustand der Ossenreyer-straße 1 führte dazu, dass das Gebäu-de im Zeitraum von 1985 bis 1988 durch die Staatlichen Werkstätten für Denkmalpflege Szczecin, Polen (PKZ) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Denkmalpflege Berlin durchgrei-fend saniert wurde. Die notwendigen Arbeiten an der Ossenreyerstraße 1 eröffneten die Möglichkeit, den Saal mit den Hackertschen Tapeten wieder herzustellen.

Bei den vorbereitenden Arbeiten fand man überraschend unter dem vor-handenen Parkett des Saales die gut erhaltene illusionistische Bemalung Hackerts. Die Tatsache, dass diese Be-malung so gut erhalten war, lässt den

Die Geschichte des Hackertschen Tapetensaals

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Schluss zu, dass nach einer relativ kur-zen Zeitspanne nach der Fertigstellung des Raumes der bemalte Fußboden bereits wieder überdeckt wurde.An der Saaldecke konnten nur im Randbereich geringe Spuren einer Gestaltung gesichert werden. An-hand dieser Spuren wurde die Decke im Sinne des Raumes rekonstruiert. Die Tapeten befanden sich in einem schlechten Zustand.

Das Auftreten von Hausschwamm kurz nach der erfolgten Sanierung sowie der Einsatz von Holzschutzmit-teln, deren Auswirkungen nach der Fertigstellung 1985 zu erheblichen Nutzungseinschränkungen führten, waren Anlass, dass für dieses archi-tektonisch und kunstgeschichtlich bedeutsame Gebäude ab 2005 erneut eine Sanierung geplant und von 2009 bis 2011 realisiert wurde.Um den Saal als Gesamtkunstwerk vor Schädigungen zu bewahren, ist eine Nutzungseinschränkung in Form eines Nutzerpasses notwendig. Nur so kann man dem kulturhistorischen Wert des Raumes gerecht werden.

Text: Michael Jager Bauamt der Hansestadt Stralsund;

Untere Denkmalschutzbehörde

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Infos und aktueller HappyFamily –Film der Woche unter cinestar.de

Seit langem lädt die Wohnungsbau-Genossenschaft Greifs-wald (WGG) unmittelbar vor ihrem Sommerfest zu einer Ausstellung. In diesem Jahr handelt es sich um die Gemälde des ehemaligen Arztes und jetzigen Künstlers Prof. Bernhard Waack. Unter dem Titel „Ich male alles!“ sind seit dem 29. Juni zahlreiche Werke des Greifswalders in den Geschäfts-räumen der WGG zu bewundern. Zur Eröffnung meinte Vorstandsmitglied Dr. Gudrun Jäger, dass durch Kunst eine Wohnung aufgewertet würde. Kunst wolle gleichsam auf äs-thetischem Wege etwas vermitteln und zur Kommunikation anregen.

Pragmatischer sah es der Künstler selbst. Er bezeichnet sich ungeniert als „Rummelmaler“. Für ihn sei der Preis eines Kunstwerkes zweitrangig. Vielmehr stünde im Vordergrund, dass Kunst von jemandem angenommen würde. „Den Wert der Kunst bestimmt der Käufer“, sagte Waack im Rahmen der Vernissage. Ganz nebenbei zeigte er sich froh darüber, nun wieder etwas mehr Platz zu Hause zu haben. Immerhin seien alle Wände seiner Wohnung mit Bildern behangen und in etlichen Regalen stapelten sich auch schon Gemälde un-terschiedlichster Couleur.

Die stilistische Bandbreite Waacks folgt ganz dem Motto des Malers. Weder lässt er sich auf einen Stil noch ein Motiv fest-legen. Die einzige Bedingung: „Farbe muss sein, alles andere können andere machen“ – so drückt es Waack scherzhaft aus.

Text: hed; Fotos: WGG

Gemäldeausstellung von Bernhard Waack

„Ich male alles!“

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Er war einer der beiden Isländer, die in Vietnam gekämpft hatten. Das war aber überhaupt nicht merkwür-dig. Seine Familie war 1950 in die Vereinigten Staaten gezogen, und mit 17 hatte er sich vor allem deshalb in West Point gemeldet, weil die Eltern arm waren und ihm keine Ausbildung finanzieren konnten. Mit 27 hatte er einen Großteil der schweren Kriegs-handlungen miterlebt.Jetzt wartete er in seinem möblierten Zimmer mit allem, was er noch sein eigen nennen konnte – einer Rolex-Uhr. Er hatte eine Anzeige in die Zei-tung gesetzt, ein Mann hatte darauf-hin angerufen, er würde am Mittag kommen, um sie sich anzusehen.Das Telefon klingelte. Es war seine Tochter. Ein unaussprechliches Gefühl der Furcht überkam ihn.„Ja“, meldete er sich, „worum geht’s?“„Ich wollte dir nur sagen, dass ich auf deiner Seite stehe. Ich finde, Mutter ist viel zu grausam zu dir gewesen.“Gegen seinen Willen begann er seine Ex-Frau in Schutz zu nehmen. „Na ja, deine Mutter hat ein empfindsames Wesen. Eigentlich hätte sie mich nie heiraten dürfen. Am Anfang war alles noch gut und schön. Aber dann kam der Krieg und hat irgendwie“ – seine eigene Sentimentalität ärgerte ihn – „meine Seele kaputt gemacht“, vollen-dete er.„Papa“, hörte er seine Tochter sagen, „du weißt, ich kann das wirklich nicht mehr hören.“„Tut mir leid“, entgegnete er, „aber das ist nun mal der Grund, weshalb alles schief ging.“„Ich weiß, aber ich kann es trotzdem nicht mehr hören. Ich kann’s einfach nicht. Jeder leidet einmal. Auch ich leide manchmal. Du weißt gar nicht, was ich durchgemacht habe, nur weil ihr beide euch getrennt habt.“Der Mann fühlte sich am Rande der Verzweiflung. Sollte er nun auch noch seine Tochter verlieren? Er hatte doch nur noch sie. Er schwieg. „Papa, bist du noch dran?“ fragte seine Tochter.„Ja.“

„Geht es dir gut?“ „Mir geht es so gut, wie es einem Mann nur gehen kann, der sein Haus und seine gesamten Ersparnisse verlo-ren hat. Der einzige Besitz, den ich auf dieser Welt noch habe, ist die Uhr, die meine Einheit mir geschenkt hat. Das einzige Stück zum Angeben, das mir je etwas bedeutet hat.“Nach einer Atempause sagte sie: „ Nun, dann ist es ja gut. Sehen wir uns bald mal?“„Ja“, gab er zurück, „bald.“„Versprochen?“„Ich ruf dich an.“

Plötzlich überkam ihn eine tiefe Scham, dass er diese Uhr zum Verkauf angeboten hatte. Die Anzeige war in der Tageszeitung erschienen. Seine Gedanken wanderten nach Vietnam zu dem Stützpunkt, wo er stationiert gewesen war, und zu dem „Charlie“,

der auf der gegenüber liegenden Sei-te des Flusses Wache geschoben hat-te. Er hatte ihn niemals aus der Nähe gesehen, denn keiner durfte seinen Postenbereich verlassen, aber nach ein paar Wochen begannen sie, obwohl sie eigentlich Todfeinde sein soll-ten, einander mit einer freundlichen Handbewegung zu grüßen. Und dann eines Tages war der Vietcong aus dem Tal verschwunden, und er hatte den Mann vermisst.So, wie er jetzt seine Frau vermisste. Irgendwie war sie zu empfindlich für das Leben gewesen. Und dann hatte

sie sich kopfüber in den Glauben ge-stürzt. Eine religiöse Besessenheit, die an Wahnsinn grenzte. Und plötzlich tauchte vor seinem inneren Auge ein Bild von seiner Frau auf und von der einzigen Reise in sein Heimatland, die sie je unternommen hatten. Sie waren

Der Tod eines SoldatenÓlafur Gunnarsson

Janus Kosowski /pixelio

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35Mit Island ist vom 12. bis 16. Oktober 2011 erstmals ein nordeuropäisches Land Ehren-gast der Frankfurter Buchmesse, der größten und mit Abstand bekanntesten Buchausstel-lung der Welt. Die Buchkultur aus Island war in den vergangenen Jahren in Deutschland ohnehin schon sehr erfolgreich, aber durch die Präsentation vor einer weltweiten Öf-fentlichkeit wird sich die moderne wie auch die klassische Literatur des Landes gewiss noch viele neue Leserkreise erschließen. So erscheinen in diesem Jahr anlässlich der Buchmesse immerhin rd. 125 Titel aus Island, darunter etwa 90 Neuübersetzungen.Die Literatur Islands ist auch Gegenstand von Lehre und Forschung in der Nordischen Abteilung der Greifswalder Universität. Mit verschiedenen Veranstaltungen wird dort im laufenden Sommersemester auf das be-vorstehende Großereignis hingewirkt. Auch Land&Leute möchte seine Leser darauf auf-merksam machen und wird in seinen Ausga-ben Mai bis September jeweils eine bislang unveröffentlichte Kurzgeschichte des isländi-schen Autors Ólafur Gunnarsson präsentie-ren.

durch einen Fjord gefahren, in dem es eine Walfangstation gab, und gera-de, als sie an die Rampe herankamen, auf der der Wal aufgebrochen wurde, hatte er das Fenster des Wagens geöff-net, und bestialischer Gestank drang herein. Seine Frau hatte sich gewei-gert auszusteigen, aber er hatte darauf bestanden, und just in dem Moment, da sie ausstiegen, schnitt ein kräftiger Kerl den Bauch des Wals mit einem langen Messer auf, und als die Innerei-en des Tieres auf den Beton quollen, hatte seine Frau zu schreien begonnen. Noch immer konnte er ihre Worte hö-ren: „Ich will hier weg, weg aus diesem grässlichen Land!“Er sah an die Decke, wo ein paar Flie-gen hinter einem gläsernen Schirm ge-fangen waren, der eine einzelne Glüh-birne umschloss. Sie flohen vor der Hitze der Glühbirne, waren aber nicht imstande, den Weg hinaus zu finden.Er fragte sich, was seine Frau von Viet-nam gehalten hätte.Und er dachte an den Kameraden, der an seiner Seite Gefecht um Gefecht bestanden hatte, nur um kurz nach der Heimkehr getötet zu werden. Getötet noch dazu in einer beinahe lachhaften Situation, nachdem er jahrelang die Hölle des Kampfgeschehens überlebt hatte. Mit seinem Ersparten hatte er einen Kiosk eröffnet, und schon in der ersten Woche wurde er dort bei einem Raubüberfall erschossen.Auf einmal wollte er wieder jung sein. Um sein Leben noch einmal zu leben. Seine Kameraden hatte er manchmal behaupten hören, dass sie, wenn sie die Wahl hätten, geboren zu werden oder nicht, sich für Letzteres entschei-den würden. Nicht aber er. Wie er da auf seinem Feldbett lag, empfand er eine tiefe Zufriedenheit. All das war es wert gewesen: Seine Ehe, seine Frau, die er liebte, obgleich sie nun zusam-men mit einem anderen lebte. Seine Tochter, der er noch immer wichtig war. Er liebte sie alle. Seinen toten Ka-meraden. Sie alle waren … er suchte, seinem Gefühl Ausdruck zu verleihen, ein wirklich großes Geschenk.

Auf einmal hörte er, wie unten im Hausflur die Tür geöffnet wurde. Je-mand hatte das Haus betreten und kam nun mit schweren Schritten die Treppe herauf. Er streckte seine Hand aus, um die Rolex zum vermutlich letzten Mal eingehend zu betrachten. Der Mann hatte gesagt, er würde sie definitiv kaufen, und sie war mindes-tens Zehntausend wert. Sein Freund war mit Sicherheit für eine viel gerin-gere Summe getötet worden.Der voraussichtliche Käufer war nun am Ende der Treppe angelangt. Er schien einen Moment zu zögern, be-vor er an die Tür klopfte.

Aus dem Englischen übersetzt von Antje Grunewald

Sommerzeit –Weißweinzeit

Genießen und erfrischen Sie sich bei schönstem Sommerwetter auf unserer Terasse durch unsere gut gekühlten Weine .Und falls das Wetter mal nicht so mitspielt stehen Ihnen im Weinhaus ausrei-chend Plätze zur Verfügung.Da auch andere Winzer schöne Töchter haben, bieten wir neben unserer Bioschiene auch konven-tionelle Weine an. Unsere Winzer arbeiten allein schon aus Quali-tätsgründen im Weinberg nach der Devise: so wenig Chemie wie möglich und nicht mehr als nötig.An lauen Sommerabenden ist unser hochwertiger Prosecco in rosé und weiß eine willkomme-ne Erfrischung für alle die es prickelnd lieben. Dazu servieren wir ihnen gerne kleine und feine Snackvarianten.Schauen sie vorbei!

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Die Restauration der Kapelle III im Greifswalder Dom St. Nikolai begann mit einem Paukenschlag. Inmitten des Schuttes von Jahrhunderten fand man im Raum über der Kapelle in einem Dielenzwischenboden eine spätmit-telalterliche Handschrift. Auch eine Vielzahl anderer Gegenstände unter-schiedlichen Materials und Zwecks waren unter dem Staub verborgen. Erstmals war ein Teil davon nun der Öffentlichkeit zugänglich. Beeindru-ckend ist vor allem die Bandbreite der Funde.

Ausführlich informierten die Res-tauratoren Anne-Kathrin Hippe und André Lutze unter anderen Pressever-treter und Mitglieder des Förderver-eins über die Arbeiten sowie die ge-borgenen Dinge. Demnach machten Holz- und Metallteile den wesentli-chen Anteil der Funde aus. „Natürlich war auch eine Unmenge von Abraum dabei“, meinte Lutze. Daneben seien Teile von Handschriften und Drucken aus diversen Jahrhunderten zum Vor-schein gekommen. Allerdings sei vor-her keinesfalls klar gewesen, was und wie viel gefunden würde.

Interessante Einblicke

Gerade die sachliche Viel-falt der Funde ließe nur bedingt Rückschlüsse auf die ursprüngliche Nut-zung zu, betonte Lutze. Da das Gros aus etlichen Elementen bestünde, die zu verschiedentlichen Baumaßnahmen passen, könne dennoch mit ei-niger Sicherheit gesagt werden, dass es sich lange um eine Art „Rumpel-kammer“ für nicht mehr benötigte Baureste han-delte. Das läge auch an der weitgehenden Unzu-gänglichkeit des Raumes über Kapelle III, führte Lutze aus. Bisweilen wur-de lediglich eine Leiter angelehnt, um weiteren Schutt dort oben abzula-

den. Eine schichtenspezifische Häu-fung von Funden sei trotzdem nicht nachweisbar.

Was deutlich würde, sei eine Häufung bestimmter Gegenstände an bestimm-ten Orten des Raumes. Beispielswei-se fand man etliche Gläser. Diese, so Restauratorin Hippe, seien teils klar und teils bemalt. Einige wären mit fi-gürlichen Darstellungen, andere mit Ornamenten verziert. Bei wenigen davon konnte geklärt werden, dass sie zweifelsfrei aus dem ausgehenden Mittelalter stammen. „Der Umfang der Glasmalereien ist uns aber unbe-kannt“, erläuterte Hippe.

Expertenwissen nutzen

Ohnehin sei nach den Worten Pfar-rer Gürtlers nun überhaupt erst der Startpunkt für weitere Forschungen gesetzt, da es noch viele Spekulationen gäbe. Dabei wolle man mit Exper-ten, beispielsweise vom international vernetzten Potsdamer Zentrum Glas-malerei des Mittelalters, zusammen-arbeiten und auf deren Fachwissen zurückgreifen. Der Stralsunder Archi-tekt Eriksson, unter dessen Leitung die Restaurationsarbeiten stattfinden, klärte im Rahmen der Besichtigung darüber auf, dass vor jeder Maßnahme ein Gutachten erstellt werden müsse. Schließlich wäre nicht klar gewesen, welche Schadstoffe sich über die Jahr-hunderte angesammelt hätten.Ganz bewusst habe man sich bei einer der Innenwände für eine Verkleidung mit Klarglas entschieden. Auf diese Weise sei auch zukünftig Potential für Glaskunst erhalten. Im Raum über Kapelle III sollen nach Abschluss der Bauarbeiten rund 2.000 Bücher der ehemaligen Bibliothek des Geistlichen Ministeriums gelagert werden. Dieser Fundus ist dann allerdings ausschließ-lich auf Anfrage und wohl nur zu wis-senschaftlichen Zwecken zugänglich. Dies hängt auch mit den besonderen Konservierungsanforderungen an alte Schriften zusammen.

Text: hed

Rumpelkammer der Geschichte

Seffi Fisselmobile, staatl. geprüfte Diätassistentin/ErnährungsberaterinHaus Nr. 10 · 18516 Süderholz/Klein BisdorfFon: 038332. 18402Funk: 0172. [email protected]

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Bei strahlendem Wetter fanden sich zahlreiche Gäste aus Wirtschaft, Po-litik und Kultur im Restaurant Ut-kiek in Greifswald/Wieck ein, um das zehnte Firmenjubiläum der Steuerbe-ratungskanzlei Seemann, Kalker und Partner gebührend zu würdigen. In ei-ner launigen Laudatio referierte Prof. Dr. Dr. Metelmann über den Begriff des Glücks. Glück, so Metelmann, sei nicht nur eine äußerst schwer zu definierende Sache, sondern auch ein flüchtiges Gut. Während für einige z. B. das Glück auf dem Rücken der Pferde liegt, ist im Falle der Steuerbe-ratungskanzlei Seemann, Kalker und Partner jedoch eindeutig vom Glück der Tüchtigen zu sprechen.

Dass diese Analyse durchaus zutref-fend war, erwies sich im Rahmen eines nicht minder amüsanten Rückblicks, mit dem die Partner die zehnjährige Geschichte der Firma Revue passie-ren ließen. Alles begann damit, dass Jürgen Seemann – damals noch im Dienste des Fiskus – von den damali-gen Steuerberatern Rudel und Partner die Entrichtung von Abgaben forderte. Ein für diese doch recht ungewöhnli-ches Ansinnen, wie Dr. Rudel humor-voll konstatierte.

Infolge dieses Ereignisses suchte man das Gespräch mit Jürgen Seemann und überzeugte ihn, den sicheren Behör-denjob zugunsten einer selbstständi-gen Tätigkeit an den Nagel zu hängen. Eine Entscheidung, die alle Partner bis heute nicht bereut haben und die den Grundstein für die erfolgreiche weitere Entwicklung der Steuerbera-tungskanzlei legte. So entwickelte sich im Laufe der vergangenen zehn Jahre

aus einem improvisierten Büro ein namhaftes Unternehmen, dessen In-haber auch für die nächsten zehn Jahre schon Pläne geschmiedet haben. Dass Seemann, Kalker und Partner auch in Zukunft vom Glück der Tüchtigen profitieren werden, davon zeigten sich alle Gäste und Gratulanten felsenfest überzeugt.

Seemann, Kalker und Partner, Steuerberateroder: vom Glück der Tüchtigen

Seemann, Kalker & PartnerSteuerberater

17489 Greifswald - Markt 12 (Kontor)

17424 Seebad Heringsdorf - Neuhofer Straße 27

17438 Wolgast - Chausseestraße 2

fon 03834 / 88 55 77 - 0 fax 88 55 77 - 20

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10 Jahre

Foto: G. Kindermann (privat)

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Gewonnen! Die Freude und die Auf-regung waren groß bei Katrin S. . Erst recht, als es zur Einlösung des Ge-winnes aus Heft 5-2011 gen Bansin ging. „Er darf alles mit mir machen, nur nicht die Haare zu kurz schnei-den! Das möchte mein Lebensgefährte nicht und ich will auch nicht aussehen wie ein Mann!“ Nun, das Ergebnis hat nicht nur uns überrascht.

In Bansin empfängt uns ein nicht minder aufgeregter Siggi Koch in sei-nem Friseursalon im Haus Frida mit Kaffee und Sekt. ABBA ertönt aus der Musikanlage. Siggi möchte, dass sich alle wohl fühlen und es ein angeneh-mer und unvergesslicher Tag wird. Die

Atmosphäre ist von Anbeginn sehr herzlich und locker. Sein Salon ist an den bunten Wänden über und über mit Fotos von Prominenten und we-niger Prominenten bestückt und gibt Zeugnis über viele Danksagungen und Grüße an den Friseur und Visagis-ten. Man kann kaum anders, als mit den Augen umher zu schweifen und erstaunt darüber zu sein, welche Per-sönlichkeiten Siggi Koch schon unter seinen Händen hatte. Während wir also noch den Salon in-spizieren, hat Siggi schon einen prü-fenden Blick auf unsere Gewinnerin geworfen und auch sofort ein Bild im Kopf. „Meine Liebe, die Haare müssen ab. Du wirst aber hinterher toll ausse-hen!“ Er bespricht sich kurz mit Fran-zi, seiner neuen Mitarbeiterin, eine Zigarette noch und dann geht es los.

Haare waschen, schneiden! Franzi, ausgebildete Friseurin und seit 1. Juli Siggis neue Mitarbeiterin, macht sich ruhig und konzentriert ans Werk. Wie denn die Auswahl für den neu-en Haarschnitt gefallen wäre, möchte ich gerne wissen. „Siggi und ich haben das eingesandte Foto studiert und uns für einen bestimmten Haarschnitt aus einer Vorlage entschieden. Beim Haa-reschneiden müssen aber die indivi-duellen Merkmale der Kopfform und der Haare, wie Wirbel und Wuchs-richtung, berücksichtigt werden. Das heißt, während des Haareschneidens entwickelt sich quasi der Haarschnitt.“ Das setzt neben dem fachlichen Kön-nen und Intuition auch voraus, dass

sich Zeit hierfür genommen wird. Franzi überprüft immer wieder das Zwischenergebnis und entscheidet dann das weitere Vorgehen. Sie legt viel Wert auf den kreativen Aspekt Ih-rer Arbeit. „Eine Friseurin muss alles können, denn die Kundschaft reicht von 3 bis 83 Jahre. Aber die kreative Entfaltung in meinem Beruf ist mir besonders wichtig. Und hier bei Siggi kann ich mich entfalten.“ Und genau das wünschen sich auch die Kunden, die zu Siggi und Franzi in den Salon kommen.

Haare noch föhnen und dann über-nimmt Siggi die Regie. Siggi, der nie ein „Starfriseur“ sein wollte, sondern einfach nur „Siggi“, ist sehr direkt und überzeugend. „Ich möchte nicht nur die Haare schneiden, sondern die

Kundinnen und Kunden typgerecht stylen. Deswegen schaue ich mir die Menschen vorher genau an und fra-ge nach ihren alltäglichen Frisur- und Schminkgewohnheiten. Und wenn ich davon überzeugt bin, rate ich auch durchaus zu einem Kontrastwechsel. Das heißt von blond auf dunkel oder umgekehrt. Es gab schon Kunden bei mir, die fanden nach dem Styling den Partner fürs Leben. Ich weiß von vie-len Erfolgsgeschichten meiner Kun-den und bin sehr glücklich darüber. Die Veränderung muss aber immer zum Typ passen. So kann beispielswei-se eine Stewardess nicht aussehen wie ein Popstar! Das sollte man als guter Friseur wissen und erkennen.“

Und Siggi Koch weiß, wovon er spricht.

Sein Talent hat er früh entdeckt und eine Ausbildung bei Ryf Coiffeur in Hamburg absolviert. Schon dort hieß es, er sei jener Typ Friseur, der keinen edlen Salon brauche, um erfolgreich zu sein. So legt er auch mehr Wert auf sein Können und eine gemütliche At-mosphäre als auf edles Ambiente und schlechte Leistung. In Hamburg hatte er sich zum ersten Mal selbstständig gemacht und sein Salon ging gut. Aber irgendwann wur-de es zu viel und er entschied sich, das Ganze etwas ruhiger anzugehen. Er ging nach Usedom und eröffnete vor sechs Jahren seinen Friseursalon in Bansin mit einem kleinen Garten zum Verweilen.

Friseur, Visagist und Fotokünstler auf UsedomSiggi Koch

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Zu seinen aktuellen Kunden zählen neben den Usedomern auch Kun-den aus weiteren Entfernungen. Und treu gebliebene Kunden aus Ham-burg kommen noch heute zu ihm. Er nimmt sich Zeit, lacht viel und erzählt von sich und seinen Tieren. Er ist ein wahrer Entertainer und seine Kunden warten gerne bei einer Tasse Kaffee. „Viele Freunde kommen sogar nur auf eine Tasse Kaffee vorbei“, schmunzelt er. Wer nun glaubt, Siggi Koch ließe sich seine Dienstleistung teuer bezahlen, der irrt. „Ich liebe meine Arbeit. Meine Preise sind so günstig kalkuliert, dass man wirklich nicht viel bezahlen muss für ein gutes Styling. Ein Haarschnitt kostet 10 Euro, ein Abend-Make-up gibt es schon ab 30 Euro. Nur eines gibt es bei mir nicht: Dauerwellen!“

Siggi arbeitet flink am Make-up unse-rer Gewinnerin. Nach ca. 10 Minuten ist er fertig. Der Spiegel wird für die Gewinnerin nun abgehängt und sie kann das Ergebnis betrachten. „Sieht ja geil aus! Ich erkenne mich gar nicht mehr wieder! Die gehen ja alle an mir vorbei! Das ist ja hammergeil!“ Katrin S. Augen strahlen vor Freude. Und auch wir sind sehr beeindruckt vom Resultat.

Siggi macht sich an das Fotoshoo-ting. Frau S. ringt immer noch um Fassung und kann sich auch später während der Bildbearbeitung am PC kaum beruhigen. „Ich bereue nichts!“ Mit Schmink- und Stylingtipps für unsere Gewinnerin machen wir uns wieder auf den Rückweg, alle immer noch sehr beeindruckt. Frau S. hat

schon ihren nächsten Friseurtermin bei Siggi Koch angekündigt und ihr Lebensgefährte ist nach einer kleinen Eingewöhnungszeit sehr zufrieden mit Ihrem neuen Äußeren.

Die VerwandlungUnsere Gewinnerin auf dem Bewerbungsfoto (unten) und nach dem Styling durch Siggi Koch und Franzi Seibt (rechts).

Siggi KochFriseur, Visagist, FotokünstlerAhlbecker Chaussee 1Bansin | Haus Frida

Öffnungszeiten:Mo-Fr: 12.00 - 19.00 UhrSamstags nur Fotoshootings

Terminvereinbarung unter:0160| 930 25 25 5

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Zutaten:4 cl Rum (braun)4 cl Rum (weiß)2 cl Rum (hochprozentig)2 cl Cointreau2 cl Grenadinesirup2 cl Maracujasirup4 cl Zitronensaft4 cl Orangensaft4 cl Ananassaftgestoßenes EisEiswürfel

ZombieZubereitungEin Longdrinkglas halb mit gestoßenem Eis füllen. Eiswürfel und die flüssigen Zutaten im Shaker kräftig schütteln, durch das Barsieb in das Glas abseihen und gut umrühren. Mit Trinkhalm servieren. Achtung: Der verwendete hochprozentige Rum sollte nicht weniger als 73 % Alkohol haben.

Zutaten:6 cl Wodka2 cl Apricot Brandy2 cl Limettensaft2 cl Grenadine18 cl Maracujasaftdazu Orange

Touch Down

Zubereitung:Alle Zutaten im Shaker shaken. In ein großes Cocktailglas mit Eiswuerfeln abseihen. Je nach Geschmack kann man auch 4cl Wodka verwenden.

Zutaten:4 cl Tequila (weiß)2 cl Peach Brandy6 cl Orangensaft1 cl GrenadinesirupEiswürfel

Sex On The Beach

Zubereitung:Alle Zutaten zusammen mit einigen Eiswürfeln in den Shaker geben und kräftig schütteln. Die Mi-schung durch das Barsieb in eine Cocktailschale abgießen.

Foto: wandersman/pixelio

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Zutaten:2 EL Rohrzucker braun, 6 cl Gin (Bombay Sapphire)4 Kumquats, 2 cl Limettensaft, Crushed ice

Bombay Crushed

Zubereitung:Die Kumquats halbieren und in ein Caipi-Glas geben. Den Rohrzucker und den Limettensaft hinzugeben und mit einem Stößel die Kumquats vorsichtig zerstoßen. Die Kumquats sind weicher!!! Anschließend das Glas mit Crushed Ice füllen und den Bombay Sapphire hinzugeben. Alles gut mit dem Barlöf-fel verrühren.

Eine Limettenscheibe als Deko an den Glasrand stecken.

Zutaten:2 cl Limettensaft, 2 cl Himbeersirup, 4 Himbeeren, 2 Limettenscheiben, Sodawasser zum Auffüllen.

Zubereitung:Saft und Sirup zusammen im Longdrinkglas mit Eiswürfeln verrühren, mit Soda auf-füllen und umrühren. Die Himbeeren ins Glas geben, die Limettenscheibe an den Glasrand stecken.

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Foto: wandersman/pixelio

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Der DFB-Pokalsieger und Champions League Halbfinalist FC Schalke 04 war vom 27. Juni bis 2. Juli in einem Trainingslager im Cliff Hotel Sellin (das sich während des Aufenthalts in blau-weiß präsentierte) auf Deutsch-lands größter Insel. Wegen der op-timalen Bedingungen, auf der Insel Rügen, wollte sich die Mannschaft auf die neue Saison und die bevorstehen-den Aufgaben in der Bundesliga, im DFB-Pokal und in der Europa League vorbereiten. Trainiert wurde auf dem Gelände des SV Blau-Weiß 50 Baabe. Der Bundesligist reiste mit allen Stars des Kaders an: Rául, Metzelder und Höwedes konnten live vor Ort wäh-rend des Trainings und der Testspiele von den Fans bejubelt werden.

Das straff durchorganisierte Trainings-programm der Schalker bot wenig

Raum für Freizeitaktivitäten. Am 29. Juni ging es ohne Stürmerstar Raúl, der wegen einer Risswunde am rech-ten Fuß geschont wurde, gegen eine Auswahl der Ostseeinsel Rügen. Vor ca. 2.700 Zuschauern gewannen die „Königsblauen“ locker mit 25:0. Am 2. Juli stand dann das zweite Testspiel in Stralsund vor rund 4.000 Zuschau-ern bei Nieselregen gegen den Regio-nalligisten KSV Holstein Kiel auf dem Plan.

Die Zuschauer konnten auch hier wieder fast alle Stars bewundern. Es war den Profis vom FC Schalke 04 aber anzusehen, dass ein hartes Lauf-trainingslager hinter ihnen lag. So spielten die Knappen in den ersten 30 Minuten noch mit gutem Kombinati-onsfußball nach vorne. Doch mit zu-nehmender Spieldauer ließ der Drang

nach vorne nach. Schließlich stand für Schalke ein 4:2 zu Buche. Die Mann-schaft aus Gelsenkirchen war zwar das bessere Team, aber ein Klassenunter-schied von 1. Bundesliga zur Regio-nalliga war phasenweise nicht erkenn-bar. Nach Abpfiff des Spiels ging es für die Schalker sofort zum Flieger nach Rostock Laage, um den Heimweg an-zutreten.

Text: dk

Hohe Fußballprominenz auf der Insel Rügen

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Schon zum sechzehnten Mal wurde am 19. Juni um den Boddenpokal gerungen. In Greifswald kamen 110 Ringer und Ringerinnen aus ganz Eu-ropa zusammen; etliche reisten zudem aus anderen Bundesländern an, um ihre jeweiligen Verbände zu vertreten.

Die vorpommerschen Vereine präsen-tierten sich stark – die Gesamtwertung sah den Greifswalder Ringerverein und den SAV Torgelow auf Platz 2 bzw. 3 nur knapp hinter den Ringern der Sportschule aus Frankfurt/Oder. In einzelnen Gewichts- und Alters-klassen errangen regionale Athleten sogar Gold. So etwa der Greifswalder Arthur Schmidt (Kadetten), der Dem-

miner Lennart Wollenburg (Jugend C) sowie die Torgelowerinnen Denise Sodman und Peggy Kenn.

Stark war in diesem Jahr allerdings auch das internationale Teilnehmer-feld – vor allem aus Skandinavien und den baltischen Staaten. Gleich meh-rere Goldmedaillen konnten sich bei-spielsweise Schwedinnen und Letten sichern. Am Ende schlugen die Leis-tungen des Greifswalder Ringervereins mit 6 Gold-, 9 Silber- und 4 Bron-zemedaillen zu Buche. In der Mann-schaftswertung konnte zudem der im letzten Jahr gesicherte Siegerpokal ver-teidigt werden.

Text: hed; Fotos: Ute Marbach

Vorpommersche Erfolge im Ringen

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Page 44: Land und Leute Juli 2011

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Dieses Motto haben sich der Präsi-dent des Clubs Greifswalder Indoor-Golfpiraten, Silvio Pust, und Wolf-D. Kohne, verantwortlich für das Sport-geschehen im Club, auf die Fahne ge-schrieben. Zum fünften Mal in Folge organisierten sie ein Charity-Golftur-nier, dessen Erlös dem Kinderschutz-bund Greifswald e. V. zu Gute kommt. Mit vereinten Kräften wurden mehr als vierzig Mitstreiter gewonnen, die aus Kitzbühel in Ös-terreich, aus Garmisch-Partenkirchen, aus dem Ruhrgebiet, aus Berlin und Hamburg und na-türlich aus der Region im Golfpark Strelasund zusammen kamen, um Golf für einen guten

Zweck zu spielen. Zahlreiche Greifs-walder Geschäftsleute stellten Sach-spenden und Gutscheine für eine Tombola zur Verfügung. Ein weiterer namhafter Betrag wurde von Familie Remer, den Inhabern des Golfparks Strelasund, zur Verfügung gestellt. Als Resultat durfte Klaus-Peter Glimm, stellvertretender Vorsitzender

des Kinderschutzbundes Greifswald e.V., bei der abschließenden Abend-veranstaltung und Siegerehrung im Alcedo Levenhagen einen Scheck in Höhe von 2.000 Euro entgegen neh-men. Wolf-D. Kohn und seine Freun-de sind stolz darauf, dass dieses Turnier nun schon zum fünften Mal stattge-funden hat. Insgesamt sind auf diese Weise immerhin gut 14.000 Euro für den guten Zweck gesammelt worden. Der Kinderschutzbund e. V., der das Geld für seine Sozialarbeit einsetzt, freut sich über weitere Spenden. Die Bankverbindung lautet: Voba-Raiffeisenbank eG, BLZ 150 616 38, Kto. 8552673.

Selbstverständlich gibt es eine Spen-denquittung!

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Mögliche Lösungen aus dem letzten Heft: 60

Die Gewinner des letzen Sudokus sind:Preis 1-4. je 3 Eintrittkarten für Erwachsene für den Vogelpark Marlow:

Helga Sander, Greifswald; H. Dinse, Neuenkirchen; A.Hiettig, Rostock; A. Schäler, Greifswald Last-minute-Verlosung: Preis: je 2 Karten für „In Sachen Adam und Eva“ im Theater Vorpommern in Greifswald

Helgard Wagner, Martensdorf; Monika Schwibbe, Potthagen; Monika Dallmer, Kramerhof; Herr Schumacher, Greifswald;

Die Preise für unser neues Sudoku:3 Kombikarten für das Meeresmuseum + Ozeaneum für je 2 Personen

Lösen Sie das Sudoku und addieren die Zahlen in den farbig unterlegten Feldern.

Die korrekte Summe notieren Sie auf einer Postkarte und senden diese an:Verlag Land & Leute

Brandteichstr. 2017489 Greifswald

Einsendeschluss ist der 16. August 2011. Die Gewinner werden von uns benachrichtigt.

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Puzzle 1 (Medium, difficulty rating 0.49)

Generated by http://www.opensky.ca/~jdhildeb/software/sudokugen/ on Tue Jul 19 13:29:02 2011 GMT. Enjoy!

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Puzzle 2 (Hard, difficulty rating 0.73)

Generated by http://www.opensky.ca/~jdhildeb/software/sudokugen/ on Tue Jul 19 13:29:02 2011 GMT. Enjoy!7 1 6

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Puzzle 3 (Medium, difficulty rating 0.58)

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Puzzle 4 (Easy, difficulty rating 0.44)

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30.07. - 01.08.2011Usedom Beachcup (Beachvolleyball)Karlshagen

30.07.2011Darßer DrachenbootrennenPrerow

30.07.2011 Tonnenfest Freilichtmuseum Klockenhagen

31.07.2011 | 15:00TonnenabschlagenFestwiese/ Nähe Hafen - Prerow

03.08. - 07.08.2011Kunsthandwerkermarkt und 14. He-ringsdorfer Kaisertage Heringsdorf

04.+06.08.2011 Schloßfest Mittelalterspektakel Binz, Jagdschloss Granitz

11.08. - 14.08.2011Hanse Sail RostockRostock

13.08.2011 | 12:00 UhrTag des Handwerks Freilichtmuseum Klockenhagen

13.08.2011 | 11:00TierparkfestTierpark TannenkampWolgast

18.06 – 03.09.2011Störtebecker FestspieleRalswieck

19.08.2011 09:30RUEGEN live - „Rügenrundfahrt classic“Abholung erfolgt an der Haustür oder nach Vereinbarung Führung/Exkursion

29.07. - 31.07.2011Ahlbecker Sommerfest und 6. lange Nacht der MusikAhlbeck PromenadeKonzertplatz

08.08.2011 | 19:30„Die ABBA- und 70er-Jahre-Party“Konzertplatz am StrandÜckeritz

10.08.20115. Nacht des Deutschen SchlagersKoserow

14.08.2011 | 20:00Joe Cocker – Live in SchwerinFreilichtbühne Schlossgarten

15.08.2011 | 20:00Michael Hirte und FreundeSt. Petri KircheWolgast

19.08.2011Unheilig – OPEN-AIR in RostockIGA-Park Rostock

19.08.2011 | 19:0014. SOMMERNACHTSPARTYKonzertmuschelTrassenheide

30.07. - 31.07.201120. Morgenitzer TöpfermarktMorgenitz

01.08.2011Ausstellung zur 18. Usedomer Kunst-auktion; KunstpavillonHeringsdorf

06.08.2011 | 20:00Jürgen BECKER- „Der Künstler ist anwesend“ - KabarettKlausdorf

11.08.2011FilmnächteStrandhalle Ahrenshoop

18.08.2011 | 10:30„Das Märchen vom Bernsteinfisch“Hoftheater Zempin Eintritt: 4,- € p. P.

Kunst und Kultur Konzerte Aktivitäten

Die 21. Hanse Sail wird ein besonderes maritimes Fest.Nach der Jubiläumsauflage des mariti-men Festes an der Warnow verspricht auch die 21. Hanse Sail vom 11. bis 14. August 2011 insbesondere durch die Attraktivität der angemeldeten Tradi-tionssegler und Museumsschiffe, ein außergewöhnliches maritimes Fest zu werden. Das Credo der Organisatoren der Hanse Sail, gemeinsam mit Baltic-Sail-Partnern dazu beizutragen, dass die „Ostsee zu dem Meer der Traditions-segler“ wird, erfüllt sich im Sommer 2011 in besonderer Weise.

Imposante Windjammer

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Theater Greifswald

Montag, 1.8. | 19.30 UhrBühne am Museumshafen„In Sachen Adam und Eva“

Mittwoch, 3.8. | 19.30 UhrBühne am Museumshafen„In Sachen Adam und Eva“

Donnerstag, 4.8. | 19.30 UhrBühne am Museumshafen„In Sachen Adam und Eva“

Freitag, 5.8. | 18.00 UhrKlosterruine Eldena„Das Dschungelbuch“

Samstag, 6.8. | 19.30 UhrBühne am Museumshafen„In Sachen Adam und Eva“

Sonntag, 7.8. | 19.30 UhrBühne am Museumshafen„In Sachen Adam und Eva“

Montag, 8.8. | 19.30 UhrBühne am Museumshafen„In Sachen Adam und Eva“

Mittwoch, 10.8. | 19.30 UhrBühne am Museumshafen„In Sachen Adam und Eva“

Donnerstag, 11.8. | 19.30 UhrBühne am Museumshafen„In Sachen Adam und Eva“

Samstag, 13.8. | 18.00 UhrKlosterruine Eldena„Das Dschungelbuch“19.30 UhrBühne am Museumshafen„In Sachen Adam und Eva“

Sonntag, 14.8. | 11.00 Uhr und 16.00 uhr Klosterruine Eldena„Das Dschungelbuch“

In der malerischen Kulisse der Kloster-ruine Eldena wird „Das Dschungelbuch“ (1894), das auf den Dschungelbuch-Erzählungen des britischen Erfolgsau-tors und Nobelpreisträgers Rudyard Kipling (1865-1936) basiert und seit über einhundert Jahren Generationen von Kindern begeistert, als Open-Air-Aufführung präsentiert. Die Inszenie-rung verbindet Schauspiel und Puppen-spiel und verspricht mit fantasievollen Kostümen und bezaubernder Musik viel spannende Unterhaltung und Abenteuer für die ganze Familie.

Das Dschungelbuch

Theater Putbus

Montag, 1.8. | 15.00 Uhr„Eine Woche voller Samstage“Musical ab 5 Jahren von Paul Maar und Rainer Bielfeldt

Dienstag, 2.8. | 20.00 Uhr„Fisch zu viert“ von W. Kohlhaase und R. Zimmer

Mittwoch, 3.8. | 20.00 Uhr„Der Tod und das Mädchen“

Montag, 8.8. | 15.00 Uhr„Eine Woche voller Samstage“

Dienstag, 9.8. | 20.00 Uhr„Fisch zu viert“

Mittwoch, 10.8. | 20.00 Uhr„Der Tod und das Mädchen“

Montag 15.8. | 15.00 Uhr„Eine Woche voller Samstage“

Theater

Montag, 15.8. | 19.30 UhrBühne am Museumshafen„In Sachen Adam und Eva“

Mittwoch, 17.8. | 10.00 UhrKlosterruine Eldena„Das Dschungelbuch“19.30 UhrBühne am Museumshafen„In Sachen Adam und Eva“

Donnerstag, 18.8. | 10.00 UhrKlosterruine Eldena„Das Dschungelbuch“19.30 UhrBühne am Museumshafen„In Sachen Adam und Eva“

Samstag, 20.8. | 18.00 UhrKlosterruine Eldena„Das Dschungelbuch“19.30 UhrBühne am Museumshafen„In Sachen Adam und Eva“

Sonntag, 21.8. | 11.00 Uhr und 16.00 uhr Klosterruine Eldena„Das Dschungelbuch“

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Da zanken sie sich nun, die Experten für Meeresspiegelforschung. Wie auf einem Basar werden die unterschiedlichsten Modelle und Zahlen feil geboten. Immerhin 4.000 Ozean-forscher fanden sich, überwiegend klimaschonend per Jet angereist, im australischen Mel-bourne ein. Vielfach hat seriöse wissenschaftliche Arbeit einem Szenario Platz gemacht, das an die berühmten Kesselflicker erinnert. Die Prognosen für den bis zum Jahr 2100 zu er-wartenden Anstieg schwanken zwischen wenigen Millimetern und fünf Metern.

Da gibt es Geoforscher, die feststellen, dass der Meeresspiegel in den vergangenen Jahr-zehnten nur marginal gestiegen sei. Andere behaupten das Gegenteil und Dritte stellen fest, dass die Unterschiede in den Messungen womöglich durch die Anwendung unterschiedli-cher Messverfahren zustande kommen könnten.

Nüchtern stellen die Experten des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz in einer Pressemitteilung fest: Das Meer vor unserer Haustür, die Nordsee, verhält sich mal wieder politisch nicht korrekt und macht den Klimaalarmismus nicht mit. Weder steigt der Meeresspiegel dramatisch an, wie uns die Apokalyptiker über die geneigten Katastrophenmedien mit Dauerfeuer einzuhämmern versuchen. Ebenso we-nig gibt es einen Trend zu häufigeren Sturmfluten, im Gegenteil, derzeit gibt es sogar eine geringe Sturmfluthäufigkeit. Die Pegel an den Küsten lügen nicht.

Glücklicherweise weiß wenigstens die Politik, was sie zu tun hat. Sie wählt die richtigen Kli-maexperten aus und denen ist dann ohne Wenn und Aber Glauben zu schenken. Wo kämen wir schließlich hin, wenn sich jeder selbst informieren und nachdenken würde? Wenn dann der Kampf gegen die Klimaerwärmung erst einmal im Grundgesetz festgeschrieben und deren Leugnung bei Strafe verboten ist, empfiehlt sich ein dem früheren Index der römisch-katholischen Kirche in Glaubensdingen ähnliches Verfahren. „Klimaskeptiker“ sind Ketzer und haben nichts Besseres verdient!

Alle anderen brauchen sich nicht mehr von drögen Sonnenuntergängen am Rande unbe-rührter Horizonte langweilen zu lassen, sondern dürfen sich an den lustigen Schattenspielen unserer neuen Windradwälder erfreuen.

Aber womöglich geht es gar nicht um die Höhe des Meeresspiegels, sondern um die Ver-teilung von vielen Milliarden Euro, die Staaten für den Küsten- und Klimaschutz ausgeben sollen. Vor diesem Hintergrund kann die Prognose gar nicht verheerend genug ausfallen. Und die uns bis zur Sintflut noch verbleibende Zeit sollten wir zur Entwicklung neuer Geschäftsideen nutzen.

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Claus Schwarz

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Chefredaktion: Henri Dörre (hed)

Claus E. Schwarz (ces), freie Mitarbeiter

Cartoon: Kristian SalewskiArtwork und Layout: Lex

Anzeigenberatung:Jana Heidenreich (jhe)Tel: 03834/ 550610und freie Mitarbeiter

Mindestauflage: 17.500 ExemplareVerteilung: Lesezirkel, Hausverteilung in ausgewählten, wechselnden Gebieten, Tourist-Informationen, Kurverwaltungen, Hotels, Gastronomie, Firmen und GeschäftenErscheinungsweise: 12 mal jährlich

Anzeigenpreise: Preisliste 1, gültig ab 1.11.2009

Druck: ODR Rostock GmbH

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In den vergangenen Jahren hat die Sparkasse Vorpommern den Rettern aus der Luft und zur See namhafte Spenden zur Verfügung gestellt und unterstützt somit deren Arbeit in unserer Region. Mit diesen Spenden sorgen wir dafür, das vielfach auch dort geholfen werden kann, wo andere Rettungskräfte aufgrund der örtlichen Gegeben-heiten nicht mehr helfen können, denn das Wohl der Menschen die hier leben ist uns ein tiefes Anliegen.

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