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Das Informationsjournal von WE.G.E. 42 | Ausgabe 18 | September 2018 GRIPPEWELLE IN SICHT! GESTÄRKT IN DIE NÄCHSTE SAISON STEIGERN SIE IHRE IMMUNABWEHR G‘sund Kochen IM GESPRÄCH mit Fußballnationalspielerin Nina Burger GESUCHT: Plegeeltern lebens WEGE Gesundheits- und Sozialregion WELS, WELS-LAND, GRIESKIRCHEN, EFERDING Zugestellt durch Post.at-Gruppe

lebens Zugestellt durch Post.at-Gruppe EFERDING WEGE · Psoriasis kommt von „Jucken“ Die Bezeichnung Psoriasis hat ihre Wurzeln im altgriechischen Wort „pso-ra“, was so viel

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lebensWEGE | 1

Abschnitt

Das Informationsjournal von WE.G.E. 42 | Ausgabe 18 | September 2018

GRIPPEWELLE IN SICHT!GESTÄRKT IN DIE NÄCHSTE SAISON

STEIGERN SIE IHRE IMMUNABWEHRG‘sund Kochen

IM GESPRÄCHmit Fußballnationalspielerin Nina Burger

GESUCHT:Plegeeltern

lebensWEGEGesundheits- und Sozialregion WELS, WELS-LAND, GRIESKIRCHEN,EFERDING

Zuge

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2 | lebensWEGE

Inhalt

INHALT

03 Aktuell

06 Haut

10 Herz

12 Im Gespräch

14 Pflegefamilie

16 Schulangst

18 Suchtfrei

20 Hören

22 Ausbildung

24 Pflegende Angehörige

26 Pflege und Betreuung

28 Pflegeausbildung

30 Fach-Sozialbetreuung Altenarbeit

34 Barrierefrei

36 Vorbeugung

38 Stimmen aus der Region

40 G‘sunde Küche

42 www.erstehilfe.at

43 Rätsel

Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: PKA Private Krankenanstalt Wels Betriebsgmbh, Grieskirchner Straße 49, 4600 Wels; Redaktionsteam: Maximilian Aichinger, MSc Dipl. KH-Bw. (VKD) (Klinikum Wels-Grieskirchen, Koordinator ARGE und Projekte WE.G.E. 42), Mag.a Renate Maria Gruber, MLS, Mag.a Kerstin Pindeus, MSc (Klinikum Wels-Grieskirchen), Tanja Mollner (STADT WELS, Sozialservice und Frauen), Celia Ritzberger (Ärztekammer für Oberösterreich), Mag. Harald Schmadlbauer (OÖ Gebietskrankenkasse, Forum Gesundheit, Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation), Ing. Harald Scheiblhofer (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Büro Landesrätin Birgit Gerstorfer), Judith Resch (Sozialhilfeverband Eferding), Maria Gabriele Kerschhuber (Sozialhilfeverband Grieskirchen), Karina Huber (Sozialhilfeverband Wels-Land), Ulrike Wazek (wazek & partner Linz); Layout: wazek & partner Linz; Druck: NP Druck Gesellschaft; Bildnachweis: Klinikum Wels-Grieskirchen, Stadt Wels, BH Wels-Land, BH Grieskirchen, BHEferding, OÖ Gebietskrankenkasse, Forum Gesundheit, Ärztekammer für Oberösterreich, Nik Fleischmann, shutterstock; Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: Informationen über die Gesundheits- und Sozialregion Wels, Wels-Land, Grieskirchen und Eferding (WE.G.E. 42); P. b. b. Erscheinungsort Wels, Verlagspostamt 4600 Wels; Kontakt: [email protected]

10 Zeit ist Herz (Muskel) 12 Im Gespräch mit Nina Burger

14 Pflegefamilie gesucht

16 Tipps gegen Schulangst

20 Was tun bei Hörverlust

28 Pflegeausbildung mit 15

36 Grippewelle in Sicht

38 Grippesaison Vorbeugen

40 Immunabwehr steigern

30 Berufung mit Sinn

34 50 Jahre Institut Hartheim

18 oÖGKK startet Kampagne

Nationalteam Österreich

GESTÄRKT MIT VITAMINEN PUR

HINTER DEN KULISSEN

Ganz im Zeichen der Vorbeugung stand das diesmalige Fotoshooting. Unser Model Nadine wurde von Meisterfotografen Nik Fleischmann spritzig und gestärkt mit Vita-minen ins richtige Bild gesetzt. Weitere Vorbeugungstips ab Seite 36.

lebensWEGE | 3

Abschnitt

Zentrale Anlaufstelle für Beratungsdienste

Die Sozialberatungsstellen sind nun in den Stadtteilen unter-gebracht und somit für die Welser besser erreichbar. Selbst-verständlich ist das gesamte Beratungsangebot der Fach-dienststelle vertraulich und kostenlos.

Die Beratungen im Sprengel Nord finden künftig im Haus Neustadt der Seniorenbetreuung (Flurgasse 40) statt. Die bestehende Sprechstunde jeden Montag im Quartier Garten-stadt (Otto-Loewi-Straße 2) bleibt bestehen. Terminvereinba-rungen sind bei Gerda Dlapa unter 07242 235 3130 oder über die Maileinlaufstelle [email protected] möglich.

Der Sprengel Süd ist ab sofort im Sozialpsychischen Kom-petenzzentrum (Dragonerstraße 24) untergebracht. Für Ter-minvereinbarungen steht Erika Rebhan unter 07242 235 3880 oder [email protected] zur Verfügung.

Das neu geschaffene Sozialpsychische Kompetenzzentrum in der Dragonerstraße 22 ist Anlaufstelle für viele Klienten und Klientinnen an einem zentral gelegenen Standort in Wels.

Folgende Beratungseinrichtungen wurden unter einem Dach zusammengefasst: Familienberatungsstelle, Streetwork, Drogenberatungsstelle Circle mit Substitutionsstelle, Bera-tungsstelle bei Alkoholproblemen, Spielsuchtberatung, Kon-taktstelle für Selbsthilfegruppen und Verein Freiwilligenzen-trum Wels.www.wels.at

NEU: SOZIALPSYCHISCHES KOMPETENZZENTRUM

LEICHTER ERREICHTBAR

Städtische Sozialberatung

Regen, Schnee und Kälte – bald holt uns das Winterwetter wieder ein. Am liebsten würde man den ganzen Tag keinen Schritt vor die Tür setzen. Doch um gesund und fit zu bleiben sollten sie sich in der nasskalten Jahreszeit verwöhnen da-mit Körper und Seele fit und gesund bleiben.

Die neue Serie auf lebensWEGE-online gibt ihnen wertvolle und wichtige Tipps, die sie online nachlesen können oder auch gerne per Newsletter einmal im Monat erhalten.

Gemeinsam mit dem Klinikum Wels-Grieskirchen, OÖGKK und Ärztekammer starten wir gesund und fit in den Winter. Machen Sie mit und senden sie uns ihre besten Tipps! Egal ob Gesundheit, Fitness oder Ausflugsziel.

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Aktuell

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Aktuell

Mit einer Reihe an Initiativen will das Klinikum Wels-Grieskirchen die Mitarbeitergesundheit nachhaltig stei-gern. Ein Beispiel dafür ist die erfolgreich im Betrieb integrierte Radfahr-Kultur. Mit der Aktion „Radelt zur Arbeit“, dem Gratis-Radcheck oder dem Gratis-Verleih von E-Bikes werden Mitarbeiter motiviert, vom Auto aufs Rad umzusteigen. Zugleich fördert man mit dem Ankauf von Fahrrädern Gesundheitseinrichtungen in der „Dritten Welt“.

Eine weitere Aktion für mehr Mitarbeiter-Gesundheit ist das Kinaesthetics-Angebot. Bei diesem Konzept sollen Bewegungskompetenzen aufgebaut und dadurch die kör-perliche Gesundheit der Pflegekräfte gestärkt werden.

In speziellen Vorträgen, Workshops oder in Einzelgesprä-chen werden auch Themen wie „psychische Belastung“ und „persönliche Weiterentwicklung“ thematisiert und in-dividuelle Lösungsansätze herausgearbeitet.

Eine zentrale Rolle im Klinikum spielt außerdem die Er-nährung. Mit einem qualitativ hochwertigen Speiseange-bot, für Patienten und Mitarbeiter beider Standorte und externer Stellen, wie Kindergarten und Schulen, wurde das Klinikum vom Land OÖ mit dem Zertifikat „Gesunde Küche“ ausgezeichnet.

Die Einführung des Gesundheitstages soll Mitarbeiter zu-sätzlich für das Thema sensibilisieren. „In einem Kranken-haus wird viel und hart für die Patienten gearbeitet. Mit dem Gesundheitstag wird der Blick auch auf uns selbst gelenkt“, erklärt Sicherheitsfachkraft Manuela Neubauer.

Im Klinikum Wels-Grieskirchen wird Gesundheit nicht nur als Leistung, sondern vielmehr als um-fassendes Thema verstanden. So rückt es auch die Gesundheit der eigenen Mitarbeiter verstärkt in den Fokus und ergreift zahlreiche Maßnahmen, um diese zu fördern.

GESUNDHEIT FÜR ALLE! KLINIKUM WELS-GRIESKIRCHEN FÖRDERT PATIENTEN UND MITARBEITER

Hell und modern fügt sich das neueTagesklinische Zentrum in die bestehende Gebäude-

struktur des Klinikum Wels-Grieskirchen ein.

In der Früh ins Krankenhaus, abends zu Hause

TAGESKLINISCHES ZENTRUM ALLES UNTER EINEM DACHDas neue Tagesklinische Zentrum am Klinikum‐Stand-

ort Wels ist ein weiterer Meilenstein der modernen

Gesundheitsversorgung. Der Bedarf an planbaren, ta-

geschirurgischen Eingriffen ist stark steigend. Dank

des gut organisierten OP-Managements durchlaufen

Patienten nun innerhalb eines Tages den Behandlungs-

prozess. Eine Übernachtung ist nicht notwendig.

Das Land OÖ und die Kreuzschwestern Europa Mitte

haben 8,45 Millionen Euro für den rd. 3.000 m² großen

Neubau mit 4 Operationssälen und 20 Betreuungsplät-

zen investiert. Im Durchschnitt sind 24 Eingriffe pro

Tag geplant, wobei sich das Leistungsspektrum u.a.

auf hand-‐und fußchirurgische Eingriffe, Eingriffe im

Bereich der Nase und der Nasennebenhöhlen, Ohrmu-

schelplastiken und kleinere ohrchirurgische Eingriffe

erstreckt.

Täglich am Programm stehen dermatologische Exzi-

sionen und Varizen-Operationen sowie augenärztliche

Eingriffe. Auch Schlafvideoendoskopien zur Abklärung

einer Schlafapnoe werden durchgeführt. Lidoperati-

onen, Prostata‐Biopsien und die Entfernung retinierter

Zähne gehören ebenfalls zum Spektrum.

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Aktuell

Land OÖ/Grilnberger

Sie sind seit April 2018 die neue Be-zirkshauptfrau im Bezirk Wels-Land. Wie haben Sie die erste Zeit in der neuen Funktion erlebt?

Die ersten Monate waren sehr span-nend, ereignisreich und fordernd. Ich habe viele Menschen im Bezirk ken-nengelernt. Nach diesen ersten Mona-ten möchte ich vor allem eines: Mich im Bezirk und in der Bezirkshaupt-mannschaft selbst für die offene und herzliche Aufnahme bedanken!

Was ist Ihnen zu Beginn im Bezirk positiv aufgefallen?Das Zusammengehörigkeitsgefühl, das gemeinsame Wirken auf ein Ziel hin – und zwar auf sämtlichen Ebenen des Bezirkes.

Wo sehen Sie Entwicklungschancen und erforderliche Veränderungen?Ich sehe die Bezirkshauptmannschaften als umfassende Dienstleistungs- und Kompetenzzentren im Bereich der regi-onalen Verwaltung. An erster Stelle ste-hen die Bürgerinnen und Bürger, die wir bei ihren Anliegen bestmöglich unter-stützen wollen. Die Bezirkshauptmann-schaften leisten einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung des sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens in den Bezirken und arbeiten dabei eng mit den Gemeinden, Einsatzorganisa-tionen, Interessensvertretungen, Verei-nen, Verbänden, Medienvertretern und anderen Organisationen zusammen.

Die Bezirkshauptmannschaften stehen wie alle Verwaltungseinrichtungen vor

einer Vielzahl an Herausforderungen, die ich gemeinsam mit meinem Team meistern werde.

In dieser schnelllebigen Zeit mit steten Veränderungen muss man die Flexibili-tät haben, schnell auf diese zu reagie-ren. Diese Herausforderung nehme ich gerne an.

Exemplarisch für Veränderung möchte ich den Ausbau der Digitalisierung nen-nen, womit die Kundenfreundlichkeit erhöht und die Abläufe beschleunigt werden können.

Welche Projekte werden Sie als dringlich in den Vordergrund rücken?Bezirkshauptmannschaften sind kei-ne Reformverweigerer, sondern sehen sich als lernende Organisationen. Vor diesem Hintergrund ist einer meiner ersten Schwerpunkte die Umsetzung der bereits präsentierten Kooperations-vereinbarung mit dem Magistrat Wels. Sowohl die Bezirksverwaltungsbehörde als auch der Magistrat leisten großartige Arbeit. Durch die Effizienzsteigerung kann der Service für die Bürgerinnen und Bürger noch weiter verbessert wer-den.

BEZIRKSHAUPTFRAU VON WELS-LAND

ELISABETH SCHWETZ ÜBER ZIELE IN DER REGION

Karrierestationen:

Schwetz wurde am 23. Jänner 1982 in Linz geboren. Nach ihrer Ma-

tura am Realgymnasium Fadingerstraße (Linz) studierte sie Rechts-

wissenschaften und Romanistik an der Universität Wien. Bereits

während ihres Studiums arbeitete sie unter anderem als parlamen-

tarische Mitarbeiterin. Nach ihrer Rückkehr nach Oberösterreich war

sie Büroleiterin von Landesrat Mag. Günther Steinkellner. Seit dem

Sommer 2017 war sie als Juristin und Leiterin der Anlagenabteilung

an der Bezirkshauptmannschaft Perg tätig.

Wie sehen Ihre Ziele für die Region aus?

Wir sind in der glücklichen Lage, dass unser Bezirk Wels-Land oberösterrei-chweit am besten für die Zukunft gerü-stet ist. Zu diesem Ergebnis ist das im Frühjahr erschienene erste Zukunfts-ranking der österreichischen Bezirke gekommen. Unser Bezirk punktet unter anderem mit einer hohen Geburtenrate, vielen Beschäftigten im High-Tech-Produktionssektor und der zweithöch-sten Frauenerwerbsquote Österreichs. Als Bezirkshauptfrau möchte ich die weitere positive Entwicklung des Be-zirkes gemeinsam mit allen Partnern der BH unterstützen.

MMag. Elisabeth Schwetz ist seit April die neue Bezirks- hauptfrau und somit die Nachfolgerin von Dr. Josef Gruber. Gut ein halbes Jahr nach ihrem Amtsantritt, haben wir Elisabeth Schwetz zum Interview gebeten:

Bezirkshauptfrau MMag. Elisabeth Schwetz

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Haut

Weltweit sind ca. 18 Millionen Menschen von Psoriasis betroffen, in Österreich rund 300.000. Oftmals wird das potenzielle Ausmaß der Krankheit unterschätzt: Denn Schuppenflechte ist mehr als eine Hauterkran-kung. Als chronische Erkrankung kann sie weitere körperliche Beschwerden auslösen, wie zum Beispiel Ar-thritis. Zudem sind die Symptome für Betroffene häufig psychisch sehr belastend. Psoriasis ist nicht heilbar, aber auch nicht ansteckend und dank neuer Therapieoptionen gut behandelbar.

NICHT ANSTECKEND, WIRKSAM BEHANDELBAR

SCHUPPENFLECHTE EINE ERKRANKUNG MIT VIELEN GESICHTERN

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Haut

Psoriasis kommt von „Jucken“Die Bezeichnung Psoriasis hat ihre Wurzeln im altgriechischen Wort „pso-ra“, was so viel wie „Jucken“ bedeutet. Die Erkrankung tritt in unterschied-lichen Ausprägungen auf. „Häufig ist die Psoriasis vulgaris vom Plaque-Typ mit silbrig glänzenden Schuppen“, so Gruber. „Plaques treten dabei an den Streckseiten von Knien und Ellenbo-gen, am unteren Rücken und an der be-haarten Kopfhaut auf.“ Bis zu 90 Pro-

„Die Schuppenflechte ist eine kom-plexe chronisch verlaufende, ent-zündliche Erkrankung, die auf einer Störung des körpereigenen Immunsy-stems beruht. Durch diese Fehlsteu-erung werden zu viele Abwehrzellen aktiviert, das Wachstum der Hautzel-len beschleunigt sich stark. Hautzel-len schichten sich auf, silbrig weiße Schuppen entstehen“, erklärt Barbara Gruber, Oberärztin an der Abteilung für Haut- und Geschlechtskrankhei-ten am Klinikum Wels-Grieskirchen.

Durch die entzündliche Reaktion rö-tet sich die Haut. Zu den Symptomen zählt unter anderem der Juckreiz, welcher den Betroffenen besonders zu schaffen macht.

zent aller Betroffenen leiden an dieser Form, laut Schätzungen zwei bis drei Prozent der Österreicher. Weitere spe-zielle Formen der Schuppenflechte sind Psoriasis an Kopfhaut, Nagel oder in Körperfalten, die tropfenförmige und die pustelförmige Psoriasis. Um eine Differenzierung zu einem Ekzem oder einer Pilzinfektion festzustellen, sind Untersuchungen durch den Facharzt wichtig.

Ursachen und Auslöser

Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist Pso-riasis genetisch bestimmt, aber auch der Einfluss von Umweltfaktoren spielt eine große Rolle. Triggerfaktoren für das erstmalige Auftreten der Symptome bzw. für weitere akute Schübe sind zum Beispiele hormonelle Umstellungen im Körper, verursacht durch Pubertät oder Wechsel, Medikamente, Infekti-onen, Operationen, Traumata und me-chanische Reize, wie Schnittwunden,

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Haut

Abschürfungen und Sonnenbrand, aber auch Stress, Rauchen oder übermäßiger Alkoholkonsum.

Weitere Organe im System betroffenAls systemische Erkrankung hat Psoria-sis auch Auswirkungen auf weitere Kör-perbereiche und führt oftmals zusätzlich zu einer Entzündung der Blutgefäßwän-de, wodurch innere Organe, wie etwa die Nieren, betroffen sein können. „Durch die erhöhte Entzündungsbereitschaft verändert sich der Fettstoffwechsel, das Risiko für koronare Herzkrankheiten steigt“, ergänzt die Welser Dermatolo-gin. Auch Übergewicht, Stoffwechse-lerkrankungen, wie Diabetes, eine hohe Rate an Alkoholmissbrauch,

Depressionen, Angst vor Körperkontakt oder vor Ausgrenzung im Privat- und Berufsleben werden als Folge- und Be-gleiterkrankungen mit Psoriasis assozi-iert. Rund ein Drittel der Betroffenen leidet zudem an der rheumatischen Er-krankung Psoriasisarthritis, einer Form der Schuppenflechte mit Gelenksbetei-ligung.

Diagnose und TherapieDer Schweregrad der Erkrankung wird in erster Linie über den Hautbefund, also über die Fläche des Befalls, den Grad der Entzündung und die Stärke der Schuppenbildung festgestellt. Auch die Sichtbarkeit der befallenen Körperstel-len, zum Beispiel im Gesichtsbereich oder an den Händen, spielt eine Rolle, ebenso das Ausmaß der Belastung des einzelnen auf das körperliche und see-lische Wohlbefinden. Schließlich wird über den PASI (Psoriasis Area and Severity Index) die Ausprägung der Schuppenflechte bestimmt.

Wichtig ist zu verstehen, dass man den Symptomen nicht hilflos ausgesetzt ist – durch moderne Behandlungsmetho-den lassen sie sich heute gut unter Kon-trolle bringen.

„Unterschiedliche Arten von Psoriasis erfordern unterschiedliche Behand-lungen“, so Gruber. „Gut wirksam sind zum Beispiel topische Therapien, wie lokal aufgetragene feuchtigkeitsspen-dende Hautpflegemittel, Steroide und Vitamin-D-Analoga. Diese sind meist bei leichten Formen der Erkrankung ausreichend.“

Auch Lichttherapien können helfen: „Dies sind Behandlungen mit ultravio-lettem Licht, teils kombiniert mit Me-dikamenten.

Konventionelle systemische Therapien werden dann bei ausgedehnter Psori-asis eingesetzt oder wenn der Patient auf vorangegangene Therapien nicht angesprochen hat. Sie verlangsamen die Geschwindigkeit der Hautzellteilung bzw. unterdrücken das Immunsystem.“ Systemische Therapien durch „Small Molecules“ wirken intrazellulär und vermindern die Ausschüttung bestimm-ter Entzündungsmediatoren. Wenn das Gesamtpaket an Behandlungsansätzen nicht ausreichend greift, stehen heute zusätzlich Biologika zur Verfügung. Dabei handelt es sich um biotechnolo-gisch hergestellte Arzneistoffe, welche die Wirkung bestimmter Zellen des Im-munsystems, die eine Rolle bei der Ent-stehung der Schuppenflechte spielen, hochwirksam blockieren.

Barbara Gruber ist wichtig zu ver-mitteln: „Die Schuppenflechte ist gut behandelbar. Dem Leidensdruck der Betroffenen kann entgegengewirkt wer-den. Entscheidend ist die Diagnose, daher raten wir generell zu einer regel-mäßigen Hautuntersuchung durch den Dermatologen.“

Wichtig ist zu verstehen, dass man den Symptomen nicht hilflos ausge-setzt ist – durch moderne Behand-lungsmethoden lassen sie sich heu-te gut unter Kontrolle bringen.

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Haut

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Herz

AKUTSITUATION HERZINFARKTZEIT IST HERZ(MUSKEL)

„Zeit ist Herzmuskel“ signalisiert die Notwendigkeit, bei einem akuten Herzinfarkt die Zeitspanne bis zur Wiedereröffnung einer verstopften Herzarterie mög-lichst kurz zu halten, um die Prognose für den Patienten zu verbessern. Mit diesem Ziel hat die Kardiologie am Klinikum Wels- Grieskirchen gemeinsam mit dem Obe-rösterreichischen Roten Kreuz und dem Notarztteam Grieskirchen ein Pilotprojekt gestartet. Durch die elek-tronische Übermittlung des EKGs kann nun schneller eine gesicherte Diagnose gestellt und die Intervention rascher durchgeführt werden.

In Oberösterreich erleiden pro Jahr über 3.000 Menschen einen akuten Herzin-farkt. Die Schmerzen in der Brust wer-den plötzlich heftig und hören nicht mehr auf, auch Übelkeit, Schweißaus-brüche und Kollaps können als Sym-ptome auftreten. In einem solchen Fall muss sofort die Rettung gerufen wer-den. Meist kann im Krankenhaus der Gefäßverschluss über einen Herzkathe-ter wiedereröffnet und ein Stent gesetzt werden. Ist dies nicht möglich, wird ein Bypass gelegt.

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Herz

Digitalisierung verkürzt RettungsketteIm Rahmen des aktuellen Projektes wurde die medizinische Notfallver-sorgung durchgängig strukturiert. Vorrangiges Ziel dabei war, die Zeit-spanne vom Erstkontakt bis zur kardi-ologischen Intervention so gering wie möglich zu halten.

Die behandelnden Ärzte – der Notarzt beim Patienten und der diensthabende Kardiologe im Klinikum – können auf diese Weise unverzüglich eine gesi-cherte Diagnose stellen. „Bei Diagnose eines akuten Herzinfarkts starten wir sofort mit den Vorbereitungen im Herz-katheter-Labor, damit der Patient ohne Zeitverlust behandelt werden kann“, er-klärt Binder.

Ablauf NotfallversorgungGeht ein Notruf bei der Rot-Kreuz-Leitstelle ein, begibt sich das Notarzt-team zum Einsatzort, wo der Patient erstversorgt wird. Die Erstversorgung beinhaltet unter anderem die Erhebung der Anamnese und der Vitalparameter inklusive EKG, einen venösen Zugang und eine medikamentöse Therapie. Bei Verdacht eines akuten Herzinfarkts im EKG wird das Notarztprotokoll gemeinsam mit dem EKG an den diensthabenden Kardiologen elektro-nisch übermittelt. Zusätzlich wird der diensthabende Kardiologe über das „Cardiophone“ telefonisch verständigt und dabei das weitere Vorgehen und die Medikation besprochen. Bei einem Herzinfarkt wird sofort das Herzkathe-ter-Labor informiert, die Aufnahme des Patienten organisiert sowie der Eingriff vorbereitet. Die Übergabe des Patienten erfolgt durch das Notarztteam direkt im Herzkatheter-Labor, damit der Eingriff schnellstmöglich durchgeführt werden kann.

HerzinfarktnetzwerkFür die flächendeckende strukturierte Notfallversorgung braucht es ein überre-gionales Herzinfarktnetzwerk, welches alle Partner der Versorgungskette – Notärzte, Rettungsdienste, Leitstellen und Krankenhäuser mit 24h-Akutver-sorgung – einbindet, koordiniert und standardisierte Abläufe festlegt. Dem vom Klinikum Wels-Grieskirchen initi-ierten Pilotprojekt soll ein Oberösterrei-chweites Herzinfarktnetzwerk folgen.

Prim. Priv.-Doz. Dr. Ronald K. Binder, Leiter der Abteilung für Innere Medizin II, Kardiologieund Intensivmedizin, Klinikum Wels-Grieskirchen

„Je weniger Zeit bis zur Therapie verstreicht, umso mehr Herzmuskel kann gerettet werden. Bei Diagno-se eines akuten Herzinfarkts starten wir sofort mit den Vorbereitungen im Herzkatheter-Labor, damit der Pati-ent ohne Zeitverlust behandelt wer-den kann.“

Ärztlicher Leiter NEF Grieskirchen, Anästhesist und Intensivmediziner am Klinikum Wels-Grieskirchen

„Entscheidend in diesem Prozess sind die Kommunikation zwischen Not-arzt und Kardiologie sowie standar-disierte Abläufe vom Erstkontakt mit dem Patienten bis zur Behandlung im Herzkatheter-Labor. Voraussetzung für die optimierte Kommunikation ist die Möglichkeit einer elektronischen Befund-Übertragung des EKGs vom Einsatzort direkt an die kardiolo-gische Abteilung“, erklärt Florian Wimmer, ärztlicher Leiter des Not-arzt Stützpunktes Grieskirchen.

12 | lebensWEGE

Im Gespräch

IM GESPRÄCHmit Nina BurgerÖsterreichs Fußballerin des Jahres 2010

Zur Person:Geboren: 27. Dezember 1987, Tulln an der DonauPosition: AngriffStatistik: 104 Länderspiele, 52 Tore (beides sind alleinige ÖFB-Rekorde)Aktueller Verein: SC Sand (Deutsche Bundesliga, seit 2015)

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In Gespräch

Nina Burger wuchs im niederö-sterreichischen Tullnerfeld mit insgesamt 4 Brüdern auf. Bereits mit 6 Jahren hat Nina Burger angefangen Fußball zu spielen. Was anfangs nur als Spaß mit Freunden begann, wurde schnell zur Leidenschaft. Mit gerade mal 13 Jahren stieg sie in die Frau-enfußballmannschaft SV Lan-genrohr und 4 Jahre später beim Serienmeister und Cupsieger SV Neulengbach ein. Ab 2005 ging die Profikarriere steil nach oben. Während ihrer Zeit im National-team absolvierte Nina Burger die Matura und schloss ihre Polizei-ausbildung erfolgreich ab. 2014 konnte sie erste Profi-Erfahrungen bei den Houston Dash in Amerika sammeln. Ein Jahr darauf unter-schrieb sie in Deutschland beim SC Sand.

Hut zu bekommen. Ich wusste aber, dass ich mich sicher noch weiter entwi-ckeln werde, wenn ich mehr Zeit habe, zu trainieren, zu spielen und mich voll und ganz auf den Fußball konzentrie-ren zu können. Das war dann auch so, als ich nach Deutschland gegangen bin. Dort konnte ich mein Potenzial einfach noch mehr ausschöpfen.

Job und Leidenschaft zu verbinden war bestimmt nicht immer einfach. Wie haben Sie das geschafft?Nina Burger: In der Arbeit hatte ich sehr nette Vorgesetzte und Kollegen, die mich stets unterstützten: Ob bei Dienst-einteilungen, die ich oft mit meinem Trainingsplan abgleichen konnte, oder durch das Entgegenkommen, Sonderur-laub während der Zeit im Nationalteam zu bekommen. Dafür bin ich selbstver-ständlich sehr dankbar. Die Zeit der Doppelbelastung war aber sehr anstren-gend und es blieb wenig Zeit für andere Dinge.

Ist der Wunsch, Polizistin zu werden, aus einem Plan B heraus entstanden oder war es schon immer ein Kind-heitswunsch?Nina Burger: Ich kann mich erin-nern, dass ich als Kind bereits in vielen Freundschaftsbüchern hineingeschrie-ben habe, dass ich gerne Polizistin wer-den möchte. Damals habe ich mir noch nicht vorstellen können Profifußballerin zu werden. Nach der Matura wollte ich eigentlich einen anderen Weg einschla-gen und Physiotherapie studieren, was aber nicht geklappt hat. Durch einen guten Freund, der ebenfalls Polizist ist, habe ich dann die Polizei-Aufnahme-prüfung gemacht.

Im Moment steht der Fußball im Fokus. Hat man neben einer Profi-karriere auch Zeit für ein normales Leben?Nina Burger: Man ordnet schon vieles dem Fußball unter. Wenn man Ziele hat und erfolgreich sein will, muss man mehr tun als vielleicht üblich ist. Deshalb muss ich auf einige Dinge des normale Leben verzichten, weil mein jetziger Beruf viel Zeit, Leidenschaft und Anstrengung verlangt. Es macht aber auch viel Spaß. Natürlich achtet man darauf, dass der Ausgleich zwi-schen dem Fußball und anderen Dingen nicht zu kurz kommt. Das ist auch ex-trem wichtig sich das zu erhalten und zu pflegen. Es hilft nicht nur wenn es gut läuft, sondern gerade auch in schlechten Zeiten.

Sind Sie schon einmal an ihre per-sönliche Grenze gestoßen? Haben Sie schon einmal daran gedacht, al-les hinzuschmeißen?Nina Burger: Nein, also dass ich alles hinschmeiße, weil es mir zu viel wird, daran habe ich nicht einmal gedacht. Ich habe für mich einen Weg gefunden, bei dem ich auch im Nachhinein sagen kann, dass ich nie etwas anders gemacht hätte.

Wie halten Sie sich fit? Haben Sie abgesehen vom täglichen Training noch eine persönliche Herangehens-weise um körperlich und geistig fit zu bleiben?Nina Burger: Gesund sein will jeder Mensch, das hat natürlich Priorität. Für mich ist vor allem ein gesunder Le-bensstil und sportgerechte Ernährung wichtig. Mein Personal-Trainer und gleichzeitig bester Freund ist mir dies-bezüglich zur Seite gestanden, sowohl mit Trainings- als auch Ernährungs-plänen. Das mentale Training und die eigene Einstellung sind für die Zieler-reichung entscheidend. Und nicht zu vergessen sind Regenerationphasen. Wenn man so viel trainiert und unter-wegs ist, sind Ruhephasen von enormer Bedeutung. Ob es jetzt in Form von genügend Schlaf oder von Yoga ist, sei jedem selbst überlassen.

Was würden Sie jungen Mädchen ra-ten, die jetzt überlegen professionell oder auch nur semiprofessionell in den Fußball einzusteigen? Was sollte man da mitbringen?Nina Burger: Wenn man etwas tut, dass man gerne macht, dann macht man es auch gut. Natürlich sollte man nicht ganz talentfrei sein. Im Endeffekt ist aber die Freude an der Sache entschei-dend. Und dass man sich Ziele setzt – ein so genanntes „Kompass Denken“: Wenn man weiß, in welche Richtung man gehen will, dann ist es einfacher auch wirklich dran zu bleiben. Gerade im Fußball ist es wichtig, eine ausge-prägte Selbstverantwortung zu haben. Aber auch die Teamfähigkeit spielt eine enorm große Rolle.

Was sind Ihre nächsten Ziele für die Zukunft?Nina Burger: Ich habe beim SC Sand um ein Jahr verlängert. Minimalziel dort ist weg von den Abstiegsplätzen und der oberen Tabellenhälfte und dem Pokal näher kommen.

Was änderte sich mit dem Wechsel in den Profi-Bereich?Nina Burger: Die Leidenschaft zum Fußball war immer da. Ich habe aber gemerkt, dass neben meinem Job als Polizistin mit 40–45 Wochenstunden, es sehr schwierig war, vier Trainings und ein Spiel am Wochenende unter einen

14 | lebensWEGE

Pflegefamilien gesucht!

EINE OÖ PLEGEFAMILIEERZÄHLT IHRE GESCHICHTEFamilie F. ist eine typisch oberösterreichische Familie – und trotzdem ist sie anders: Zusammengewürfelt aus Eltern, leiblichen und nicht-leiblichen Kindern. Eine Patchwork-Familie? Schon, aber eine ganz besondere. Familie F. ist eine Pflegefamilie. Hier wird die klassische Eltern-Kind-Familie durch Pflegekinder erweitert.

Klingt kompliziert und ist es in vie-len Belangen sicherlich auch, aber es ist machbar. Vor sechs Jahren haben Frau F. und ihr Mann sich entschieden, einem Pflegekind ein Zuhause zu ge-ben. Am Anfang stand eine Eignungs-überprüfung durch die Kinder- und Jugendhilfe – mit Gesprächen bei der Sozialarbeiterin und beim Psychologen, und mit Hausbesuchen. „Dabei wurde über die Motive gesprochen, ein Pflege-kind aufzunehmen. Darüber, wie unser Lebenskonzept aussieht, über unsere Lebensgeschichte, über Erfahrungen und Strategien, das Leben zu meistern und über die Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen.“, erzählt Frau F. In einer Reihe mehrtägiger Seminare hat sich die Familie intensiv auf die neue Aufgabe vorbereitet.

Frau F. erinnert sich an den Moment, als sie ihrer damals 10 Monate alte Pflege-tochter zum ersten Mal begegnet ist. „Alle haben gesagt, ‚Pass auf, die Klei-ne ist so schüchtern, die lässt sich von niemandem auf den Arm nehmen‘. Als wir zur Tür hereinkamen und ich mich zu ihr hinunter beugte, hat sie mir aber die Arme entgegengestreckt. Das war für mich sehr berührend, weil ich das Gefühl hatte, Marie weiß, dass sie zu uns kommt. Damals wussten wir noch nicht, was alles auf uns zukommt. Da-bei haben uns die Gespräche mit ande-ren Pflegeeltern viel geholfen.“

Solche Unsicherheiten sind ganz nor-mal, denn man weiß nie, wie sich sein Pflegekind entwickeln wird. Ein Pfle-gekind bringt seine Vorgeschichte mit

– Erlebnisse, Erinnerungen und Bezie-hungen aus der Zeit in seiner leiblichen Familie. Und es muss damit zurecht-kommen, dass es nun in einer anderen Familie lebt. Neue Beziehungen brau-chen Zeit. Und manchmal ist es für Pflegeeltern nicht einfach, zuzulassen, dass auch die alten Beziehungen und Bindungen wichtig sind für das Kind. „Wir haben von Anfang an immer da-von geredet, dass es zwei Mamas und zwei Papas gibt, obwohl wir einen von ihnen lange nicht gekannt haben“, schildert die Pflegemutter, wie sie mit dieser Familienkonstellation umgegan-gen ist. Begleitung und Unterstützung gibt es durch die Sozialarbeiterin, die sich immer wieder überzeugt, ob es dem Pflegekind und seiner Pflegefa-milie gut geht. Außerdem hat Frau F.

lebensWEGE | 15

Pflegefamilien gesucht!

Wie wird man eine Pflegefamilie?

Grundsätzlich kann man als Ehepaar bzw. in Lebensgemein-schaft lebend (auch in gleichgeschlechtlicher Beziehung) oder als Alleinstehende/r Pflegemutter oder Pflegevater werden. Nach einem ersten Beratungsgespräch überprüft die Kinder- und Jugendhilfe, ob Sie persönlich, sozial, gesundheitlich und wirtschaftlich als Pflege-eltern geeignet sind. Neben der Einholung der notwendigen Doku-mente, finden auch Gespräche bei Ihnen zu Hause statt. Um sich auf Ihre Aufgabe als Pflegefamilie gut vorzubereiten, ist die Teilnahme an einem Seminar Pflicht. Sofern die Eignung festgestellt wurde und Sie das Vorbereitungsseminar absolviert haben, werden Sie als Pflegeel-tern in einer Datenbank vorgemerkt.

Weitere Informationen dazu unter www.kinder-jugendhilfe-ooe.at

das Angebot einer Anstellung bei plan B angenommen. Dadurch ist sie sozi-alversichert und kann sich ganz ihrer Aufgabe als Pflegemutter widmen. Plan B bietet im Auftrag der Kinder- und Ju-gendhilfe Pflegefamilien auch die Mög-lichkeit zur speziellen Weiterbildung und Supervision, zur Beratung und zum Austausch zwischen den Pflegeeltern.

Marie wird immer wieder von ihrer leiblichen Mutter besucht. Das verläuft nicht immer konfliktfrei, dennoch ist es wichtig, dass das Mädchen eine sichere Bindung zu ihrer Pflegemutter hat. „Für Marie ist sicher klar, dass ich die Mama bin. Und auch der leiblichen Mutter ist bewusst, dass sie das Kind auf die Welt gebracht hat, sie aber zu mir ‚Du bist die Mama‘ sagt“, schildert Frau F.

„Liebe zu den Kindern – das gehört bei Pflegeeltern dazu. Das alleine reicht aber nicht aus. Es braucht auch die Fä-higkeit, mit schwierigen Situationen umzugehen, die Bereitschaft, zuzulas-sen, dass man von der Kinder- und Ju-gendhilfe begleitet wird, und dass man sich Unterstützung holt, wenn man sie braucht“, beschreibt Frau F. das Anfor-derungsprofil an eine Pflegemama oder einen Pflegepapa.

Begriffe wie Fürsorglichkeit, Problem-lösungsfähigkeit, Stressresistenz, Re-flexionsfähigkeit, Verbundenheit, Orga-nisation, Gespür für die Bedürfnisse des Kindes und ein gesunder Sinn für Hu-mor werden genannt, wenn man nach den Eigenschaften der „idealen Pfle-geeltern“ fragt. Damit lässt sich dieser Fulltime-Job bewältigen. Eine Aufga-be für die übrigens immer Interessent/innen gesucht werden. Denn nicht nur kleine, sondern alle Kinder, die nicht bei ihren leiblichen Eltern aufwachsen können, brauchen jemanden, der ihnen die Geborgenheit und Nestwärme einer Familie gibt.

Familiäre Pflege kann ganz unter-schiedlich aussehen...... je nachdem, welche Personen bereit sind, sich dem Kind anzunehmen und wie viel Unterstützung dabei benötigt wird. Manchmal können Pflegeeltern im Lebensumfeld eines Kindes gefun-den werden – Menschen, die das Kind und seine Familie bereits kennen. Oft sucht aber die Kinder- und Jugendhil-fe nach Pflegeeltern, die das Kind zwar noch nicht kennen, ihm aber einen Platz in ihrer Familie anbieten können.

Sie sind interessiert? Dann wenden Sie sich an die Kinder- und Jugendhilfe in ihrem Wohnbezirk:

Ansprechpersonen:Bezirk Grieskirchen: Tanja Gnadlinger, BA  07248/60364530Bezirk Eferding: DSA Nina Hofmeister  07248/60364611Bezirk Wels-Land: Mag. (FH) Franziska Gruber  07242-618-74453Magistrat Wels: Mag. (FH) Corona Plasser,  07242/235-7810

Auch Dauer und Intensität einer famili-ären Betreuung können ganz verschieden sein. Manchmal geht es nur darum, eine begrenzte Zeit zu überbrücken. In ande-ren Fällen braucht die Herkunftsfamilie an manchen Tagen oder zu bestimmten Zeiten Entlastung und Unterstützung in Form ei-ner „zweiten Familie“. Und manchmal geht es um eine dauerhafte Aufnahme eines Kindes in eine Pflegefamilie.

Unsere Erwartungen an Pflegefamilien:• Sie haben ein tolerantes Familienkli-ma und sind auch bereit, einer Familie mit sozialen oder psychischen Problemen re-spektvoll zu begegnen – selbst dann, wenn Sie vor großen Herausforderungen gestellt werden.

• Sie sind belastbar, offen für Neues und bereit, Ihre Lebensweise auf die Kinder abzustimmen.

• Sie sind finanziell abgesichert und ihre Wohnung bietet Platz für ein (weiteres) Kind.

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Tipps gegen Schulangst

GEMEINSAM AUF DIE SCHULE FREUEN Das neue Schuljahr hat begonnen und mit den Hausübungen,

Schularbeiten und Referaten mischt sich bei manchen Kindern auch die Angst in den Alltag. Der Druck von den Lehrern, Mitschülern und Eltern auf die Schülerinnen und Schüler ist oft enorm. Dr. Bettina Matschnig, Fachgruppenvertreterin Kinder- und Jugendpsychiatrie der Ärztekammer für OÖ gibt Tipps, wie sie entspannt durch das Schuljahr kommen.

© Adobe Stock

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Tipps gegen Schulangst

Jedes zehnte Kind im Alter von acht Jahren leidet an einer Angsterkrankung. „Kinder mit Angsterkrankungen fürch-ten sich vor Peinlichkeit und Bloßstel-lung. Erklärungen und Beruhigungs-versuche von Eltern und Lehrern sind da wenig hilfreich“, sagt Dr. Bettina Matschnig, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Wels. Die Kinder beginnen bereits einen Abend davor, sich zu fürchten, was am nächsten Tag in der Schule passieren wird und oft-mals schwänzen sie deshalb auch die Schule. „Wenn sie doch in die Schu-le gehen, sollten folgende Symptome Warnsignale sein: Herzklopfen, Herzra-sen, Atembeschwerden, Beklemmungs-gefühle, Brustschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, aber auch Schweißausbrüche, Zittern und Kopf-schmerzen.“, warnt Dr. Matschnig.

Schulangst, Schulphobie, SchulschwänzenEs sollte zwischen drei Verhaltens-formen unterschieden werden: Schul-angst, Schulphobie und Schulschwän-zen. Die Schulangst betrifft oft Kinder mit Lernschwächen, die in der Schule überfordert sind. „Hier sollte man sich die Frage stellen, ob die Kinder sich in der richtigen Schule und Schul-form befinden und welche Unterstüt-zungen sie beim Lernen brauchen“, sagt Dr. Matschnig.

Bei der Schulphobie hingegen ist das Problem der Lebensraum Schule. Dr. Matschnig erklärt: „Probleme, die ihre Ursache in der Familie haben, wer-den auf den Lebensraum Schule proji-ziert. Die Kinder sind oft sehr auf ihre Eltern fixiert, machen zuhause aber brav ihre Hausaufgaben. Typischerweise ent-wickeln Kinder mit Trennungsangst oft auch Schlafstörungen. Hier ist es unum-gänglich, an der Trennungsangst und der Bindung zwischen Eltern und Kind zu arbeiten, damit sich eine psychische Erkrankung nicht chronifizieren kann.“

Diejenigen, die gerne die Schule schwänzen, bleiben oftmals aus Be-quemlichkeit oder Abenteuerlust zu Hause. Es kann sich aber auch um den Ausdruck einer Störung des Sozial-verhaltens handeln. „Auch hier sollte eine Therapie in Anspruch genommen werden, damit das Schuljahr positiv abgeschlossen werden kann und man die Gründe für das Schulschwänzen eruieren und beseitigen kann“, sagt die Fachärztin.

TIPPS FÜR EINEN GUTEN START

Haben Sie vielleicht bei Ihrem Kind schon einmal bemerkt, dass es sich nicht auf die Schule freut, dem Un-terricht wegbleiben möchte oder über oben genannte Symptome klagt? Versu-chen Sie, Ihr Kind dabei zu unterstüt-zen, sich auf die Schule zu freuen. Sie können sich folgende zehn Tipps von Dr. Bettina Matschnig zu Herzen neh-men:

1. Freuen Sie sich gemeinem mit Ih-rem Kind auf die Schule. Die Schule sollte auch zu Hause positiv besetzt sein. Das Kind soll sich darauf freuen, etwas Neues lernen zu dürfen und neue Freunde kennenzulernen.

2. Fördern Sie die Selbstständigkeit Ihres Kindes. „Hilf mir, es selbst zu tun“, so lautet der Leitsatz der Reform-Pädagogin Maria Montessori. Wenn Ihr Kind auf richtiges Verhalten und selbst-ständige Tätigkeiten vorbereitet ist, wird es entspannter in die Schule gehen.

3. Bereiten Sie Ihr Kind auf den Schul-weg vor. Wählen Sie den sichersten Weg zur Schule und üben Sie ihn mit Ihrem Kind. Warnen Sie vor Gefahren-stellen!

4. Gewöhnen Sie Ihr Kind an einen festen Tagesablauf. Der Tagesablauf muss regelmäßig werden, damit sich das Kind an fixe Abläufe anpasst.

5. Gewöhnen Sie Ihr Kind an Auf-tragserfüllung, denn das Leben ist kein Wunschkonzert! Verlangen Sie von Ih-rem Kind konsequent Aufträge auszu-führen, zum Beispiel im Haushalt. Das Kind fühlt sich nützlich, das steigert den Selbstwert!

6. Machen Sie aus dem ersten Schul-tag ein Fest und schenken Sie dem Kind mehr Aufmerksamkeit als sonst, gönnen Sie ihm aber auch die nötige Ruhe.

7. Achten Sie auf gesunde Ernährung, viel Bewegung und Entspannung!

8. Schränken Sie den Fernseh- und Videospielkonsum ein.

9. Fördern Sie stattdessen die Lust am Lesen. Kinder, denen viel vorgele-sen wird, freuen sich schon, wenn sie endlich selbst lesen können. Behalten Sie das Lesen auch bei, wenn das Kind

schon selbst lesen kann. Denn wer viel liest, liest gut, erweitert seinen Wort-schatz und wird später gute Aufsätze schreiben.

10. Denken Sie nicht jetzt schon daran, wie die weitere schulische Laufbahn Ihres Kindes aussehen könnte. Ein Kind spürt zu hohe, auch unausgesprochene Erwartungen der Eltern und kann da-durch sehr belastet werden, dann kaum Freude haben und dadurch schlechtere Leistungen erbringen! Vergleichen Sie es nicht mit anderen, Ihr Kind wird sich sicher nach seinen Möglichkeiten opti-mal entwickeln!

Hilfe holenWenn Sie selbst an Ihre Grenzen sto-ßen, die Ängste vor der Schule länger bestehen und mit herkömmlichen päda-gogischen Methoden keine Besserung erzielt werden kann, sollten Sie Hilfe holen. Auch als Lehrerin oder Lehrer können Sie auf entsprechende Stellen verweisen wie zum Beispiel Schulso-zialarbeit, Schulpsychologie, Kinder- und Jugendpsychiatrie etc. „Wichtig ist, dass die Probleme beseitigt werden“, bekräftigt Dr. Bettina Matschnig.

Dr. Bettina Matschnig

© privat

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Suchtfrei

Der Suchtfaktor bei Zigaretten ist so stark wie bei Opiaten, das fand eine Studie der Universität Chicago heraus. Wer einmal den Glimmstängeln verfällt, wird sie so schnell nicht mehr los. Mit einer neuen Kampagne will die OÖGKK nun die Nikotinsucht bei Jugendlichen und Kindern dort bekämpfen, wo sie meist ihren Anfang nimmt: Im Kinder-zimmer, im Verein und in der Berufsschule.

Bei jedem Zug an der Zigarette wird eine große Menge an Nikotin in den Blutkreislauf befördert und damit Do-pamin im Belohnungszentrum des Ge-hirns ausgeschüttet – dadurch erlebt der Raucher einen Kick. Auf Dauer führt dies zu einer ähnlich starken Abhängig-keit, wie sie Suchtkranke durch Miss-brauch von Opiaten haben. Bedenklich ist, dass dennoch ein Drittel der Oberö-sterreicher zur Zigarette greifen – bei den Jugendlichen im Alter von 15 bis 19 sind es gar 50 Prozent. Gerade deshalb startet die OÖGKK ab Herbst einen um-fassenden Präventivschlag gegen Niko-tinsucht bei Kindern und Jugendlichen.

Im frühen Altersstadium ist die Gefahr, von Zigaretten abhängig zu werden, besonders hoch. „Die Nikotinsucht der meisten Erwachsenen beginnt im Jugendalter.“, so OÖGKK-Obmann Albert Maringer. Das ist vor allem so-zialen Einflüssen geschuldet, aber auch der Tatsache, dass Tabakkonsum bei Kindern und Jugendlichen viel schnel-ler zu einem Suchtverhalten führt – Ab-hängigkeitssymptome zeigen sich oft schon nach drei Wochen und das sogar bei relativ geringen Tabakmengen. Die-se Gefahr des frühen Einstiegs will die OÖGKK mit einem dreiteiligen Kon-zept bekämpfen.

OÖGKK STARTET KAMPAGNEGEGEN FRÜHEN EINSTIEG IN DIE NIKOTINSUCHT

Dreifacher Schlag gegen die NikotinsuchtKinder und Jugendliche zeigten sich von einer Darstellung der Spätfolgen und Folgeerkrankungen des Rauchens relativ unbeeindruckt, weiß OÖGKK- Direktorin Dr. Andrea Wesenauer. „Was sie aber direkt beeinflusst: Was machen Eltern, Freunde, Schule und Sportver-ein?“ Genau an dieser Stelle setzt das Präventiv-Konzept mit den drei „jun-gen“ Rauchfrei-Programmen an.

„Rauchfreie Umgebung – von Anfang an“Kinder und Jugendliche reagieren emp-findlicher auf Tabakrauch als Erwach-sene – sie atmen häufiger ein und können die Schadstoffe schlechter be-seitigen. Atemwegsprobleme oder sogar Asthma sind nicht selten die Folge. Eine rauchfreie Umgebung ist deshalb emi-nent eine Gesundheitsfrage, vor allem die Wohnung und das Kinderzimmer sollten für alle Kinder und Jugendliche rauchfrei bleiben. Auch „alter“ Rauch in Wänden, Möbeln oder Spielzeug bleibt giftig. Zu diesem Thema sollen ab Herbst ein Kurzfilm, ein Kinder-buch, Infoveranstaltungen und weitere Aktionen bei werdenden Müttern und Vätern für Aufklärung sorgen.

„Kick ohne Tschick“Die Nachahmung ist das wesentlichste Merkmal der Kindheit und Jugend, deshalb sind hier richtige Vorbilder ent-scheidend. Ihre Idole finden Kinder und Jugendliche am häufigsten im Sportver-ein. Mit der gemeinsamen Kampagne „Kick ohne Tschick“ will die OÖGKK und der OÖ Fußballverband diese Ver-antwortungsfunktion der Vereine in den Fokus rücken. Dafür werden ab Herbst eine Reihe an Veranstaltungen initiiert, etwa ein Wettbewerb um rauchfreie Vereinslokale, Elternvorträge und viele Jugend-Workshops und Aktionen für engagierte Vereine.

„Ich mach Schluss!“Unter allen Schulgruppen, weisen Be-rufsschulen den höchsten Raucheran-

teil auf. Im Vergleich zu gleichaltrigen Schülerinnen und Schülern aus AHS, BHS, HLW oder berufsbildenden hö-heren Schulen finden sich bei Berufs-schülern deutlich mehr Raucher. Ursa-chen und Lösungen dafür sollen nun in gemeinsamen Workshops mit Lehrern und Schülern ergründet werden. Im Filmwettbewerb „Ich mach Schluss mit dir!“ stellen Schüler ihre eigenen Ideen und Herangehensweisen für ein rauch-freies Leben vor.

Die Kampagne läuft in Kooperation mit Partnern wie Land OÖ, Institut Sucht-prävention, Institut für Gesundheits-planung und OÖ. Landesschulrat. Die bereits bestehenden OÖGKK-Angebote zur Rauchfreiheit für Erwachsene blei-ben parallel dazu erhalten.

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Suchtfrei

Infos und Links zu der Kampagne und zusätzlichen Angeboten der OÖGKK:

www.ooegkk.at/rauchstopp

Rauchfrei-Kurse der OÖGKK für Schwangere und stillende Mütter

05 78 07 – 10 35 30 oder 05 78 07 – 10 35 12

E-Mail: [email protected]

US-Studie zur Nikotinsucht:

www.uchospitals.edu/news/2008/20080213-nicotine.html

Online Rauchentwöhnung

www.endlich-aufatmen.at

Das Rauchfrei-Telefon

www.rauchfrei.at

 0800 810 013

Mo – Fr, 10 – 18 Uhr

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Hören

ICH VERSTEH DIE WELT NICHT MEHRWAS TUN BEI HÖRVERLUST?Hörstörungen, Schwerhörigkeit oder gar Hörverlust bedeuten für die Betroffenen eine starke Be-einträchtigung der Lebensqualität, wenn die Schäden unbehandelt bleiben. In vielen Fällen ist die Hörbeeinträchtigung jedoch mit einem entsprechenden Hörgerät gut auszugleichen, in schweren Fällen kann ein Hörimplantat den drohenden Hörverlust verhindern.

Prim. Dr. Thomas KeintzelLeiter der Abteilung für

Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten Klinikum Wels-Grieskirchen

Wann ist ein Implantat sinnvoll?

„Das muss man differenziert betrachten. Für physiologische Altersprozesse braucht es ein Hörgerät und kognitives Trai-ning. Menschen, die über viele Jahre Hörverlust haben, die so schlecht hören, dass auch keine Hörgeräte mehr helfen, brau-chen eine Innenohrprothese – sprich ein Hörimplantat.“

mit einer Innenohrprothese, sprich Cochlea-Implantat, geholfen werden.“, so der Welser HNO-Spezialist. Als eine Elektrode, die ins Innenohr eingebracht wird, um die zerstörten Haarzellen zu ersetzen. Die darin zum Einsatz kom-mende High-End-Technik wurde von der Medizintechnik-Firma MED-EL entwickelt. Das Innsbrucker Unterneh-men leistet auf dem Gebiet der implan-tierbaren Hörsysteme seit Jahrzehnten Pionierarbeit. Je nach Schweregrad und Anforderung werden dabei unterschied-liche Implantat-Lösungen angeboten:

• Cochleaimplantate für schwere bis hochgradige Hör- schwäche

• Mittelohrimplantate für leichte bis schwere Hörschwä- che bzw. Schallleitungs- und kombi- nierten Hörverlust.

• Bonebridge für Schallleitungs- und kombi- nierten Hörverlust.

Mit dem Online-Gehörtest von MED-EL kann man sein Hörvermögen einschätzen:

medel.com/at/online-hoertest/

Jede Therapieform zielt darauf ab, die Hörfähigkeit bestmöglich wiederherzu-stellen. Bei Hörproblemen oder Schwer-hörigkeit handelt es sich im Grunde um ein Informationsdefizit, da das Ohr als Vermittler nicht mehr alle Informati-onen zum Gehirn sendet. Solche Fälle sind mit einer sorgfältigen Anpassung eines konventionellen Hörgerätes gut zu behandeln. Doch nicht immer ist es so einfach: „Wenn die Verarbeitung im Ge-hirn nicht funktioniert, hilft auch kein Hörgerät.“, erklärt Thomas Keintzel, Leiter der Abteilung für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten am Klinikum Wels-Grieskirchen.

„Wenn keine nutzbaren Hörreste mehr vorhanden sind, kann dem Patienten

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Hören

1– 2 von 1 000 Kindern werden mit einer Hörschädigung geboren.

Es gibt ca. 450 HNO-Praxen in Österreich.

aller 15 – 19 Jährigen in Österreich sind hörbeeinträchtigt.

Jeder Fünfte in Österreich kann einem leisen Gespräch nicht folgen.

Bei einem Baby wird üblicherweise bereits in der ersten Woche ein

Hörscreening durchgeführt.

Hörverlust bei Kindern wirkt sich besonders negativ auf die Sprach-

entwicklung des Kindes aus.

1,7 Millionen Menschen in Österreich haben eine Hörminderung.

Weltweit sind 360 Millionen Menschen von einem Hörverlust betroffen.

Unsere Ohren sind ein wichtiges Kommunikationsorgan und stellen eine

Brücke mit der Außenwelt dar.

FAKTEN

15%

Spitzentechnologie aus Österreich

medel.comMED-EL Niederlassung Wien | ZENTRUM HÖREN | Fürstengasse 1 1090 Wien | Tel. +43(0)1-317 24 00 | [email protected] | medel.com

JA zum Hören sagen!Mit MED-EL Hörimplantat-Systemen

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Allgemeinmediziner Ausbildung

Seit einigen Jahren wird es schwieriger, genügend Bewerber für die Nachbesetzung von niedergelassenen Stellen zu finden. Besonders betroffen: die Allgemein-medizin. Eine Ursache liegt in der Ausbildung des Ärztenachwuchses. Der Turnus nach dem Medizinstu-dium wurde bislang fast nur im Spital absolviert. Die Vorbereitung auf die selbstständige Tätigkeit in einer eigenen Ordination kam dabei zu kurz. Das hat sich jetzt geändert: Seit Anfang Juni ist die Lehrpraxis fixer Teil der praktischen Ausbildung für angehende Allgemein-mediziner. Länder, Bund, Sozialversicherung und Ärzte-kammer haben gemeinsam eine Lösung erarbeitet.

Derzeit gibt es in Oberösterreich bereits 37 Hausarzt-Ordinationen, die als Lehr-praxis zur Verfügung stehen. Um noch mehr für die Lehrpraxis zu gewinnen, gehen die OÖGKK und die Ärztekam-mer für OÖ aktiv auf erfahrene Hau-särzte zu. Bürokratische Hürden wollte man erst gar nicht aufkommen lassen, die Systempartner haben Lösungen für eine unkomplizierte Abwicklung gefun-den.

Zielgruppen und Voraussetzungen• Lehrpraktikanten für Allgemeinme-dizin sind Ärzte und Ärztinnen, die sich am Ende der Ausbildung befinden.• Lehrpraxen/Lehrgruppenpraxen für Allgemeinmedizin sind Ordinationen von Ärztinnen und Ärzten, die von der Österreichischen Ärztekammer die Be-rechtigung zur Ausbildung erhalten ha-ben: Anerkannte Lehrpraxen erfüllen bestimmte Kriterien (zB mindestens vierjährige Berufserfahrung des aus-bildenden Arztes in der Niederlassung, Lehrpraxisleiter-Seminar).

Unkomplizierte Organisation• Die Lehrpraktikanten bleiben mit 30

Wochenstunden im Stammspital ange-stellt, beziehen dort ihr Gehalt aliquot weiter und werden an die Lehrpraxis „dienstzugeteilt“. Sie können auf frei-williger Basis zusätzliche Dienste im Spital absolvieren. • Ansprechpartner für das Thema Lehrpraxis sind in erster Linie die Län-der-Ärztekammern. Interessierte Ordi-nationen stellen dort einen Antrag auf Bewilligung einer Lehrpraxis. Ange-hende Allgemeinmediziner erkundigen sich bei den Ärztekammern, wo und ab wann Lehrpraxis-Stellen frei sind. Der Lehrpraktikant bewirbt sich direkt beim Lehrpraxisinhaber.

Vorteile für alle BeteiligtenLehrpraktikanten lernen den Alltag einer Hausarztpraxis kennen. Die Jungärzte dürfen unter Anleitung und Aufsicht des Lehrpraxisinhabers im gesamten allgemeinmedizinischen Spektrum tätig werden, das heißt zum Beispiel untersu-chen, behandeln, Rezepte und Überwei-sungen ausstellen.

Die Patienten müssen mit der Betreu-ung durch einen Lehrpraktikanten ein-

verstanden sein. Durch die Lehrpraxis werden die Jungärzte optimal auf eine selbstständige Tätigkeit vorbereitet und sind potenzielle Interessenten für eine Praxisnachfolge, eine Gruppenpraxis oder Primärversorgungszentren.

Die Lehrpraxis-Anbieter werden ent-lastet: Die Lehrpraktikanten haben bereits einen hohen Ausbildungsstand und können nach insgesamt 36 Mona-ten Ausbildung (also nach jener Zeit, in der bisher das ius practicandi erworben wurde) nach einer Einarbeitungsphase dem Lehrpraxisinhaber auch Arbeit ab-nehmen.

Geteilte Finanzierung der Lehrpraxis für AllgemeinmedizinDie Finanzierung dieses zukunftsträch-tigen Modells tragen Bund, Länder, Sozialversicherung und Ärzteschaft gemeinsam. Die Lehrpraxis-Inhaber dürfen die Leistungen von Lehrprak-tikanten mit der Krankenversicherung abrechnen, um ihren Kostenbeitrag für den Lehrpraktikanten zu erwirtschaften.

NEUE LEHRPRAXIS SOLL FÜR HAUSÄRZTE- NACHWUCHS SORGEN

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Allgemeinmediziner Ausbildung

Wir begleiten dich.

alle Details auf www.bfi-ooe.atUm mehr zu erfahren geben Sie einfach die Kursnummer in unsere Onlinesuche ein.

| [email protected] | BFI-Serviceline: 0 810 / 004 005

Wir begleiten dich.

Ausbildung HeimhilfeInfoveranstaltung: 04.10.2018 Kursnummer: WE5079Ausbildungsstart: 13.11.2018 Kursnummer: WE5080Ausbildung OrdinationsassistenzAusbildungsstart: 20.11.2018 Kursnummer: WE5041FSB Schwerpunkt AltenarbeitAusbildungsstart: 22.10.2018 Kursnummer: WE5825FSB Schwerpunkt Behindertenarbeit Ergänzungsmodul für FSB AAusbildungsstart: 19.10.2018 Kursnummer: WE5862Lehrgang SportmentalcoachInfoveranstaltung: 04.10.2018 Kursnummer: WE5204Lehrgangsstart: 30.11.2018 Kursnummer: WE5206

KURSPROGRAMM HERBSTHIGHLIGHTS AUS DEM BFI WELS

DIE NÄCHSTE PAUSE IST DIE #BESTEPAUSE.

facebook.com/cafepluscointernational

cafeplusco.com

cc_#Bestepause_88x128_5_Layout 1 20.02.2018 09:50 Seite 1

„Die Lehrpraxis ist wieder ein Beispiel für die konstruktive Zusammenarbeit aller Systempartner in Oberösterreich und ein weiterer Baustein zur Siche-rung der hausärztlichen Versorgung. Denn wenn junge Medizinerinnen und Mediziner die abwechslungs-reiche Tätigkeit eines Hausarztes hautnah kennen lernen können, ist später auch die Bereitschaft höher, in diesem Beruf zu arbeiten.“

„Alle Evaluierungen der Ausbildung zur Allgemeinmedizinerin, zum All-gemeinmediziner belegen, dass die Lehrpraxis die beste Vorbereitung für die spätere Berufsausübung ist. In Oberösterreich zeigt sich wieder ein-mal, dass eine gute Zusammenarbeit zwischen Land OÖ, Ärztekammer für OÖ und OÖGKK einen unbü-rokratischen und gesicherten Ablauf dieser Ausbildung ermöglicht.“

„Für die Lehrpraxis haben alle Systempartner an einem Strang gezogen. Wir wünschen uns, dass möglichst viele Jungmediziner und Jungmedizinerinnen, die in den All-tag eines Hausarztes eintauchen, sich später für den Einstieg in eine Ordi-nation begeistern.“

Stinglmayr/Land OÖ

Albert Maringer, Obmann der OÖGKK

Dr. Peter Niedermoser, Präsident der

Ärztekammer für OÖ

Mag. Christine Haberlander,

Gesundheitslandesrätin für Oberösterreich

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Hilfe für Pflegende Angehörige

WIRSCHENKEN

IHNEN FREIZEIT

Tanzen Lachen

ANGEHÖRIGEN-ENTLASTUNGSDIENST

lebensWEGE | 25

Hilfe für Pflegende Angehörige

Kraft tankenEin Pflegefall in der Familie stellt für viele Angehörige nicht nur eine men-tale, sondern auch eine große zeitliche Herausforderung dar. Alltägliche Erle-digungen, Termine oder Einkäufe mit der Betreuung unter einen Hut zu brin-gen, ist für Pflegende oft ein schwie-riger Spagat – nicht selten bleiben dabei die eigenen Bedürfnisse auf der Stre-cke. Auch wenn man plötzlich krank wird, weiß man häufig nicht weiter. In solchen Fällen schafft die Stadt Wels Abhilfe: Mit dem Angehörigen Entla-stungsdienst (AED) können pflegende Familienmitglieder ein Stück Freizeit wieder zurückgewinnen – sei es, um mal mit Freunden oder Familie gut essen zu gehen oder einfach Kraft zu tanken.

Fürsorgliche Heimhelfer und Fach-Pfle-gekräfte übernehmen für mehrere Stun-den täglich die komplette Betreuung.

Wir bitten um rechtzeitige Terminver-einbarung: Der Einsatz ist von Montag bis Freitag in der Zeit von 6 bis 18 Uhr möglich. In Ausnahmefällen jedoch auch kurzfristig oder an Wochenenden vereinbar.

Fehlt Ihnen als pflegender An-gehöriger oft die Zeit, um den eigenen Hobbies nachzugehen, um Freunde zu treffen oder um sich einfach mal eine Auszeit zu gönnen? Mit dem Angehörigen- Entlastungsdienst der Stadt Wels müssen Sie Ihre Freizeitaktivitäten nicht mehr hintenanstellen.

Leistungen:

Der Angehörigen-Entlastungsdienst bietet Ihnen Hilfe, wenn Sie • Zeit für Hobbies, Freunde und Familie brauchen • sich einfach eine Auszeit gönnen wollen • einkaufen, etwas erledigen oder zu einem Termin müssen

Vorraussetzung:Das pflegebedürftige Familien-mitglied • liegt in der Pflegestufe 3 bis 7 • oder wurde mit Demenz diagnostiziert

Einsatzdauer: • MO bis FR zwischen 6 und 18 Uhr • für maximal 120 Stunden im Jahr • 5 x Jahr auch bis zu 10 Stunden am Tag

Kosten:

Die Kosten sind gestaffelt und abhän-gig von Einkommen bzw. Pflegegeld-bezug.

„Der Angehörigen-Entlastungsdienst gibt Ihnen Ihre Freizeit zurück!.“

DIE STADT WELS ERLEICHTERT DEN PFLEGALLTAG MIT DEM ANGEHÖRIGEN- ENTLASTUNGSDIENST

ANGEHÖRIGEN ENTLASTUNGSDIENST

Energie tanken

Rotes Kreuz 07242/20200 Hilfswerk 07242/766310 Volkshilfe 07242/547900 Diakonie 07242/461630 Seniorenbetreuung (mobil) 07242/4173070

www.lebenswege-online.at

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Pflege und Betreuung

„WIRKSAMKEIT DURCH REDUKTION“

6. PLATTFORM PALLIATIVVERSORGUNG Am Donnerstag, den 28. Juni 2018 fand im Festsaal des Bezirksalten- und Pflegeheimes Hartkichen die 6. Plattform Palliativpflege mit dem spannenden Titel „Wirksamkeit durch Reduktion“ statt. Die Veranstaltung erfreut sich beim Publikum großer Beliebtheit, was sich an der großen Besucherzahl zeigte. Franziska Pich-ler MAS, KBP des Sozialhilfeverbandes Eferding, führte souverän durch das Programm.

Was ist jedoch gemeint mit „Wirksamkeit durch Reduktion“?Wer träumt nicht vom Weniger, von einem übersichtlichen Leben, das uns die Mühen des Priorisierens und Sortie-rens erspart? In unserer Welt des Zuviel gibt es von Vielem zu wenig. Wir brau-chen mehr vom Guten, mehr vom Be-scheidenen, mehr an Zuwendung, mehr an Wiederholungen kluger Handlungen, mehr Arbeitsfreude, mehr an Eigenver-antwortung und mehr an Vertrauen.

• Wie bringen wir Prozesse in Gang, die das Richtige stärken, vermehren und wirksam werden lassen? Welche kleinen Maßnahmen bringen möglichst große Wirkung hervor?

• Was brauchen wir nicht mehr neu er-finden, weil es schon in ausreichender Form und Anzahl auf der Welt ist?

• Für wen sind wir da, wofür leben und arbeiten wir, und wie wollen wir im gemeinsamen Tun in Organisation und Gesellschaft wirksam bleiben?

An diesem Abend gab es durch die her-vorragenden Vortragenden zu dieser in-teressanten Thematik viele Denkanstö-ße, Denkansätze, fachliche Inputs und vor allem gelang es den Referenten, das Publikum zum Nachdenken zu bringen: Ist mein Handeln richtig?

Unser Dank gilt den Referenten und der Gastfreundschaft des BAPH Hartkirchen unter der Leitung von HL Kathrin Mühlböck, MSc:

OA Dr. Johann Zoidl Leiter der Palliativstation Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz: „Wirksamkeit durch Reduktion“

Alicia Maria Lanzerstorfer, BScN DGKP Palliativ Care Palliativstation Klinikum Wels-Grieskirchen: „Komplementäre Pflege – Aromapflege“

Adelheid Traxler Kinesiologie – Touch for Health, M.A.S. Trainerin, Fachbetreuerin für Sozialpädagogik: „Klangschale in der Palliativbegleitung“

Im Anschluss nutzte das Publikum die Möglichkeit zum Austausch, zur Vernetzung, zum Einbringen ihrer Anregungen und zur Klärung offener Fragen.

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Pflege und Betreuung

zu HauseLEBEN bis zuletzt

Unsere mobilen Hospiz- und Palliativteams unterstützen schwer kranke Menschen und deren

Angehörige in gewohnter Umgebung.

Nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf. Wir besprechen gemeinsam,

wie wir Ihnen bestmöglich helfen können.

PatientInnen und Angehörige haben für unser Angebot keine Kosten zu tragen. Freiwilliger Jahresmitgliedsbeitrag: € 26,00

INFOSHospizbewegung Wels Stadt/Land Mobile Palliative Care Wels.Grieskirchen.Eferding

Einsatzleitung: DGKP Daniela Feregyhazy-Astecker 4600 Wels, CITY CAMPUS Wels, Rainerstraße 15, 1. Stock, Top 16

Öff nungszeiten: Mo bis Do: 7.00 – 13.00 Uhr, Fr: 7.00 – 12.00 UhrTermine nach Voranmeldung. T 07242/20 69 68

offi [email protected], www.hospiz-wels.at

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HOSPIZ- UND PALLIATIV-TEAM

ZUHAUSE STERBEN – IN FRIEDEN MIT SICH SELBST„Fast alle wollen zuhause sterben, in Würde, ohne Schmerzen, gut versorgt, nicht allein und in Frieden mit sich selbst und mit dem Umfeld.“ Das weiß Christine Eckmayr, Allgemeinmedizinerin und Vorstandsvorsit-zende der Hospizbewegung Wels/Stadt Land, aus Gesprächen nur zu gut.

Damit dieser letzte Wunsch erfüllt werden kann, ist ein gutes Netzwerk zwischen Angehörigen, Ärzten und mobilen Hilf-sorganisationen notwendig. Patienten und ihre Angehörigen können in der schmerzvollen Zeit des Abschieds vor allem auf die Hilfe von Palliativfachkräften und ehrenamtlichen Hospizbegleitern zählen. Christine Eckmayr kann sich auf ihr Team verlassen: „Unsere Mitarbeiter sind bemüht, den Men-schen eine wertvolle und lebenswerte Zeit in den letzten Wo-chen und Monaten zu ermöglichen. Sie sind 24 Stunden rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr da, wenn nicht mehr Heilen oder gesund werden das zentrale Thema ist, sondern wenn es darum geht, Beschwerden zu lindern, zu verstehen und zu trösten, Mut zu machen. Für den Patienten fallen keine Ko-sten an.“

„Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, son-dern den Tagen mehr Leben.“ Dieser Satz von Cicely Saun-ders, Begründerin der modernen Hospizbewegung und Pallia-tivmedizin, bestimmt auch die Arbeit von Christine Eckmayr: „Das Gespräch und die Betreuung ganz ohne Zeitdruck sind genauso wichtig wie Medikamente, die Schmerzen lindern. Den schwerstkranken Menschen ernst zu nehmen, zu erken-nen, was ihm wichtig ist und seine Wünsche zu respektieren, ist für uns ebenso selbstverständlich, wie die Wundbehand-lung.“ Nicht nur der kranke, sterbende Mensch wird vom Hospiz- und Palliativteam unterstützt und begleitet, sondern auch seine Angehörigen. Wenn gewünscht auch über den Tod hinaus, in der Zeit der Trauer.

Andrea Katzlberger ist seit 2001 als DGKP tätig und seit Mai Hospizkoordi-natorin beim Roten Kreuz Eferding.

Für mich ist der Pflegeberuf nicht einfach nur ein Beruf – ich empfinde diese Arbeit als Berufung. Pflegebedürftige Personen mit Würde, Respekt und Qualität zu unterstützen ist eine der wichtigsten Grundsätze in meinem Berufsalltag. In der Betreuung und Be-gleitung sterbenskranker Menschen ist mir wichtig, für ein möglichst hohes Maß an Wohlbefinden zu sorgen.

Mit meinem Team, bestehend aus sehr gut ausgebildeten ehrenamtlichen Mitarbeitern, möchte ich kranken Menschen, deren Angehörigen und Umfeld, ein würdevolles Ab-schiednehmen in liebevoller Umgebung ermöglichen.

+43 / 7272 / 2400-21 E-Mail: [email protected] www.roteskreuz.at/eferding

BGL Franz Puttinger Österreichisches Rotes Kreuz Bezirksstelle Eferding Vor dem Linzer Tor 10

28 | lebensWEGE

Pflege und Betreuung

PFLEGEAUSBILDUNG STARTET KÜNFTIG SCHON MIT 15 JAHREN

Die Zahl der pflegebedürftigen Oberö-sterreicher wird sich von derzeit 80.000 auf rund 126.000 im Jahr 2040 erhöhen. Es braucht daher weitere individuelle Pflege- und Betreuungsangebote, um den Bedürfnissen der Pflegebedürftigen und deren Angehörigen treffsicher zu entsprechen. Zusätzlich steigt der Be-darf an ausreichend qualifiziertem Pfle-gepersonal.

Altenpflege: Fachkräfte dringend gesucht! Wer eine Karriere im Pflegebereich an-strebt, braucht sich um einen Job kaum Sorgen machen. In Oberösterreich wer-den bis 2025 rund 1.600 Fachkräfte benötigt. Dabei werden jetzt schon zu wenig Fachsozialbetreuer in der Al-

Das Sozialressort hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten die Altenbetreuung und –pflege stark ausgebaut: Tagesbetreuung, mobile Pflegedienste, 24-Stunden-Pflege, betreutes Wohnen, Alten- und Pflegeheime. „Dennoch müssen gerade im Bereich der Pflege weitere Schritte folgen, damit wir den Menschen in Oberösterreich ein würdiges Altern garantieren können.", so Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer.

tenarbeit ausgebildet. Deshalb gilt es, Interessierten den Einstieg in den Pfle-geberuf zu erleichtern. Wichtig ist dabei vor allem die Finanzierung der Lebens-kosten während der zweijährigen Aus-bildung.

Stipendium für Pflegekräfte in Ausbildung„Umsteiger“ aus anderen Berufen ma-chen derzeit schon ca. 85% aller Be-werber aus. Sie sind meist weiblich, zwischen 30 und 40 Jahren, besitzen große Lebenserfahrung und bereits eine andere Berufsausbildung. Doch der Le-bensunterhalt während der Ausbildung wird aufgrund derzeitiger Vorgaben nicht vom AMS gedeckt. Für Mütter ist eine Ausbildung ohne Einkommen

aber nicht zu stemmen. Deshalb fordert Landesrätin Birgit Gerstorfer, das Fach-kräftestipendium wieder für alle Sozi-albetreuungsberufe zu öffnen. Sollte der Bund nicht mitziehen, will die Lan-desrätin ein „Pflegestipendium“ in OÖ einführen. Damit kann es gelingen, den Personalbedarf der nächsten Jahre dau-erhaft zu decken – wie das Fachkräfte-stipendium (2014 und 2015) zeigt.

Agentur soll Pflegekräfte und Arbeitgeber stärker vernetzenLRin Birgit Gerstorfer will zudem eine Pflegekräfte-Agentur implementieren, die den Sozialbereich gezielt vermark-tet und Fachkräfte, Interessenten und Bewerber mit Arbeitgebern im Sozial-bereich (Heime, Mobile Dienste, etc.) vernetzt.

Junge Menschen für den Pflegebe-ruf gewinnen – Ausbildung „Junge Pflege“ statt „Pflegelehre“

Bisher konnte die Ausbildung zum Fachsozialbetreuer (FSBA) erst mit 17 Jahren begonnen werden. Die meisten

SOZIAL-LANDESRÄTIN BIRGIT GERSTORFERFÜHRT NEUEN PFLEGELEHRGANG FÜR SCHULABGÄNGER EIN

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SOZIAL-LANDESRÄTIN BIRGIT GERSTORFERFÜHRT NEUEN PFLEGELEHRGANG FÜR SCHULABGÄNGER EIN

Pflege und Betreuung

Jugendlichen orientieren sich aber be-ruflich nach dem Abschluss der Pflicht-schule. Dadurch gehen viele sozial engagierte Jugendliche andere Wege. Mit dem ab Herbst 2018 anlaufenden Pilotprojekt „Junge Pflege“ können Schulabgänger ab dem 15./16. Lebens-jahr die theoretische Pflegeausbildung beginnen und mit 19 bereits in Heimen und Mobilen Diensten tätig werden.

Neue Wohnformen für Senioren – gut betreut und sicher durch den TagSenioren wollen sich trotz gesundheit-licher Einschränkungen möglichst viel Freiheit und Selbstbestimmung bewah-ren. Der wichtigste Aspekt ist dabei, die Sicherheit zu haben, dass im Ernstfall jemand da ist. Diesem Wunsch trägt Landesrätin Birgit Gerstorfer mit dem Konzept der Alternativen Wohnformen Rechnung: In Klein-Wohnungen kön-nen Alleinstehende oder Paare einzie-hen, deren Pflegebedarf innerhalb der Stufen 1 bis 3 liegt. In jeder Alterna-tiven Wohnform gibt es 8 bis 12 Stun-den täglich professionelle Betreuung vor Ort, die individuell in allen Fragen Unterstützung und Sicherheit bietet.

Demenzberatungsstellen für flächendeckende HilfeDemenzerkrankungen nehmen rasant zu, sowohl bei Altenheim-Bewohnern als auch Senioren, die zu Hause leben. Die Erkrankung stellt dabei für alle Be-troffenen – Pflegekräfte wie Angehörige – eine außerordentliche Belastung dar. Landesrätin Birgit Gerstorfer legt daher besonderen Fokus auf die Unterstützung in diesem Bereich: In den OÖ. Altenhei-men wird das Pilotprojekt „Integrierte Versorgung Demenz“ weiterhin fortge-führt und sukzessive auf immer mehr Heime ausgeweitet werden. Außerdem sollen in ganz OÖ flächendeckend Demenzberatungsstellen aufgebaut werden, an die sich Angehörige und Betroffene jederzeit wenden können. Laufende Prüfungen der Ausbildungen im Sozialbereich garantieren zudem, dass der Umgang mit Demenz immer auf modernstem Niveau erfolgt.

Pflegende Angehörige bestmöglich unterstützenTausende Menschen leben in OÖ in Altenheimen, unzählige werden pro-fessionell mobil betreut. Der Großteil der Pflege von Senioren erfolgt jedoch

durch Familienmitglieder in den eige-nen vier Wänden. Diese Tätigkeit er-fordert viel Zeit, Geduld und Energie. Das Sozialressort bietet daher spezielle Kurse und Austauschmöglichkeiten an, um die Angehörigen zu entlasten. Au-ßerdem gibt es Unterstützungsmöglich-keiten durch Kurzzeitpflege, wenn An-gehörige selbst eine Auszeit brauchen oder verhindert sind. Der weitere Aus-bau der Tagesbetreuung soll verhindern, dass die Berufstätigkeit und Freizeit der pflegenden Angehörigen zu sehr einge-schränkt wird.

WEITERFÜHRENDE INFOS

www.pflegeinfo-ooe.at www.sinnstifter.at www.birgit-gerstorfer.at

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Sozial und Gesundheitsberufe

Christina Baumgartner ist 26 Jahre alt und lebt mit ihrem Freund und Hund Nero zusammen. Ihre Ausbildung zur Fach-Sozialbetreu-erin würde sie immer wieder machen und im „Alten- und Pflege-heim Marienheim“ in Gallspach hat sie ihren Lieblingsarbeitsplatz gefunden. Im Interview erzählt sie uns über ihre Ausbildung, ihren Arbeitsplatz und ihre Zukunftsziele.

Warum haben Sie sich für eine Aus-bildung zur Fach-Sozialbetreuerin Altenarbeit entschieden?Ich bin ein sehr positiver Mensch, der bereits gut gelaunt in den Tag startet und ich gebe die Freude gerne an meine Mitmenschen weiter. Vielleicht war es bei mir auch ein Ereignis, das mich sehr

FACH-SOZIALBETREUERIN ALTENARBEIT

BERUFUNG MIT SINN!„Altenpflege ist sinnvoll,

ganzheitlich, lebendig, Team-arbeit, zukunftssicher, voller

Möglichkeiten und nach oben offen!“Christina Baumgartner

getroffen und berührt hat. Mein Opa er-krankte und wurde mit zunehmendem Alter hilfsbedürftiger. Am Anfang orga-nisierte sich meine Familie um die Pfle-ge gemeinsam zu Hause zu bewältigen, aber dies wurde mit den Jahren immer schwieriger und wir konnten ihm ir-gendwann nicht mehr die beste Pflege bieten. So beschlossen wir ihn ins Pfle-geheim zu geben, wo wir ihn sehr viel besuchten. Vielleicht hat mich auch die-ser Einblick in die Pflege dem Beruf ein Stück nähergebracht, indem ich heute glücklich bin.

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Sozial und Gesundheitsberufe

Was haben Sie an ihrer Ausbildung zur Fach-Sozialbetreuerin Altenar-beit besonders gemocht?

Am Besten hat mir gefallen, dass ich bei meinem Praktikum so viele Eindrücke sammeln durfte. Ich war im Kranken-haus, in der Mobilen Betreuung und im Alten- und Pflegeheim.

Was hat Ihnen dabei weniger Spaß gemacht?Die Mobile Betreuung war nicht meine Richtung. Teilweise waren die privaten Eindrücke und Lebensumstände zu viel für mich. Ich fühle mich im Alten- und Pflegeheim am wohlsten.

Was reizt Sie an der Arbeit in der Pflege und wie sieht ihre tägliche Arbeit aus?Es ist weniger ein Reiz als vielmehr der Wunsch, etwas Besonderes beizutragen. Hier im Marienheim arbeiten wir im Team und Gemeinschaft wird großge-schrieben. Im Vordergrund stehen ganz das Zusammenleben und die Erhaltung des gewohnten Tagesablaufes. Ziel ist eine möglichst hohe Unterstützung und Förderung der noch vorhandenen Fä-higkeiten der Bewohner.

Zuwendung und Aufmerksamkeit, Kom- munikation, Authentizität und Selbst-losigkeit im Sinne eines aufrichtigen Willens, sich um andere Menschen zu kümmern – all das ist kein Wunsch-traum von Betreuenden und Betreuten, sondern wird im „Mäeutischen Pflege-modell“ hier im Marienheim konkret und konsequent umgesetzt. Basis des Mäeutischen Pflegemodells ist der er-lebensorientierte Kontakt zwischen Bewohnern und Pflegenden. So lernt man die Menschen und Vorlieben noch besser kennen und die Geschichten der Bewohner sind oft einzigartig.

Besonders genieße ich auch unseren „Ak-tivierungsdienst“. Das heißt, ich habe 3 Stunden im Monat Zeit um mich aktiv um Bewohner zu kümmern und eigen-ständig Aktivitäten mit ihnen zu un-ternehmen. Gerne bringe ich zu diesen Zeiten auch meinen Bernersennen-La-brador Mischlingshund Nero mit. Der freut sich immer über extra Streichel-einheiten. Oder wir besuchen eine Aus-stellung oder fahren einfach auf einen Kaffee und Kuchen in den nächsten Ort.

Jeden Tag passieren neue Dinge, die man nicht voraussehen kann und ich sehe den Sinn in meiner Arbeit. Ich hel-

fe Menschen ihren Alltag zu meistern und ihnen ein Stück Lebensfreude wie-derzugeben. Es macht mich glücklich, wenn ich den Bewohnern ein Lächeln auf die Lippen zaubern kann. Zu man-chen habe ich bereits eine Freundschaft aufgebaut, die sich natürlich auch auf meine weiteren Tätigkeiten auswirkt. Die enge Beziehung zu den Senioren erleichtert mir den Zugang zu ihnen, wenn sie Anliegen oder Probleme ha-ben. Auch kann ich sie schneller moti-vieren neue Aktivitäten wie singen oder Brettspiele spielen, auszuprobieren.

Was macht Ihrer Meinung nach eine gute Altenpflege aus?Für die Altenarbeit sollten eine freund-liche Art, Verständnis für alte Men-schen und eine psychische Belastbar-keit Grundvorraussetzung sein, damit auch schwierige und manchmal traurige Situationen einen nicht gleich aus der Bahn werfen.

Gibt es auch etwas, das erstmal schwierig ist?Ja, dann wenn ein Bewohner verstirbt. Man kümmert sich ja sehr intensiv um die Bewohner, kennt ihre Geschichte und trauert dann um einen liebgewon-nenen Menschen.

Würden Sie die Ausbildung noch-mals machen?Ja, auf jeden Fall.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?Ich möchte gerne die Ausbildung zur Pflege-Fachassistentin machen und wünsche mir für die Zukunft des Be-rufes noch mehr Anerkennung und To-leranz von den Menschen.

Vielen Dank für das nette Gespräch.

Sinnstifter gesucht!

Die Arbeit in einem Sozial- und Gesundheitsberuf ist nicht irgendein Job. Es ist ein Beruf, der jeden Augenblick Sinn macht, denn es geht um das Verstehen und Eingehen auf die älteren oder hilfsbedürftigen Menschen, die man betreut. Absolventinnen und Absolventen einer Ausbildung in der Altenarbeit verfügen neben fundierten Kenntnissen auch über ein hohes Maß an sozialer Kompentenz.

Alle wichtigen Informationen rund um Berufsfelder und Aus-bildungen in der Altenarbeit finden Sie unter sinnstifter.at

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Pflege

Großer Beliebtheit bei den Seniorinnen und Se-nioren erfreuen sich die Tagesheimstätten der Stadt Wels. Zahlreiche Veranstaltungen und Ak-tivitäten, organisiert von den Betreuern und Be-treuerinnen, sorgen für Abwechslung.

Unterschiedlichste Aktivitäten wie zum Beispiel Mittagstisch, Basteln, Kegeln, Turnen, Volkstanz, Fußpflege, Friseur, Gedächtnistraining, Nordic Walking, Nähstube, Kaffeejause, Gesunde Jause, Omas Mehlspeisküche, Seniorentanz, Turnen, Ke-geln, Klangschalenmassage und vieles mehr wer-den in den sieben Tagesheimstätten angeboten.

Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 13 – 17 Uhr, ausgenommen an Feiertagen.

Der Besuch der Tagesheimstätten ist kostenlos und ohne Anmeldung jederzeit möglich! Schauen sie einfach unverbindlich vorbei und lernen neue Menschen kennen.

Weitere Infos unter lebenswege-online.at

TAGESHEIMSTÄTTENFÜR SENIOREN IN WELS

BEZIRKSALTEN- UND PFLEGEHEIM LAMBACH

BEWOHNER ÜBERSIEDELTEN IN IHR NEUES ZUHAUSEMit der Übersiedelung der 85 Bewohner des Bezirksalten- und Pflegeheimes Lambach wurde kürzlich der Neubau des Heimes in Betrieb genommen. Das neue Haus wurde im Garten des Altbaus errichtet, der neue Haupteingang befindet sich nun aber in der Lenaustraße 2. Im Rahmen der intensiven Vorbereitungen des Personals wurde eine Projektgruppe ein-gerichtet. Die Leitung des Betreuungs- und Pflegedienstes, Bereichsleitungen, Küchenleitung, Haustechniker, Betriebs-ratsobfrau und Verwaltungsmitarbeiter planten sorgfältig die Übersiedlung, sodass am 28. Juni plangemäß alle Bewohner in nur wenigen Stunden übersiedeln konnten. Nicht zu ver-gessen ist die tatkräftige Unterstützung durch das Jugendrot-kreuz der Bezirksstelle Lambach, ehrenamtliche Mitarbeiter und zahlreiche Angehörige – sowohl in der Vorbereitung, als auch am Übersiedelungstag selbst.

Das alte Haus wird in den nächsten Wochen und Monaten ab-getragen. Anschließend wird der große Garten neu angelegt.

Abschnitt

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VON DER FÜRSORGE ZUR INKLUSION50 JAHRE INSTITUT HARTHEIM

Gleich im Erdgeschoß, beim Empfang rechts, dort, wo ein glasüberdachter Raum zum Verweilen einlädt, befindet sich eine Stele, die an die Anfänge des Institutes Hartheim erinnert. Eingear-beitet in diese Stele ist ein großer Gra-nitstein mit der Inschrift „Perpetuis Infantibus“ – der Grundstein zum In-stitut Hartheim. Den „ewigen Kindern“ war dieses Haus gewidmet, Menschen von denen man damals in den 60er Jahren dachte, dass sie aufgrund ihrer kognitiven Beeinträchtigung nicht er-wachsen werden würden.

„Ursprünglich war das Institut Hart-heim gedacht als eine Einrichtung zur Begleitung und Betreuung von Kindern mit Beeinträchtigungen“, blickt Ge-schäftsführerin Mag.a Sandra Wiesinger auf die Geschichte des Institutes Hart-heim, das heuer seinen 50. Geburtstag feiert, zurück. „Erwachsene Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung gab es aufgrund der furchtbaren Geschehnisse während der NS-Zeit kaum.“ Dass man das Institut Hartheim unmittelbar neben dem Schloss Hartheim, das während der NS-Zeit eine Vernichtungsstätte für so genanntes „unwertes Leben“ war, errichtete, war bewusst gewählt. Man wollte „Sühnearbeit“ leisten, wie man in der Chronik des Institutes nachlesen kann, wollte zeigen, dass Leben mit Beeinträchtigung wert- und würdevoll ist, wollte Entstören im Hinblick auf eine neue Unbefangenheit. Die Ange-bote, mit denen man sich damals an die Bewohner richtete, waren an den pä-dagogischen Standards der damaligen Zeit orientiert: Neben Wohnmöglich-keiten gab es unterschiedliche Beschäf-tigungsangebote, eigenständiges Tun und handwerkliches Geschick wurden gefördert. Im Zentrum stand aber von jeher die Ermöglichung eines möglichst selbständigen Lebens. Mit den Kon-zepten und Handlungssträngen, welche heute die inhaltliche Arbeit des Insti-tutes Hartheim prägen, ist das aber nicht zu vergleichen.

„Heute gehen wir gemeinsam mit un-seren Kunden den Weg der Inklusion. Das meint, dass Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gleichberech-tigt, reich an Chancen zur Gestaltung individuell gelingenden Lebens sind und diese auch nützen lernen. Wir fragen nicht nach den Defiziten einer Person, sondern nach ihren Stärken. Und auf diesen bauen wir auf!“

Mag.a Sandra Wiesinger

Ursprünglich befanden sich sämtliche Angebote des Institutes Hartheim, das entsprechend dem Bedarf an Plätzen und Bedürfnissen der Kunden wuchs, an einem Standort. Dem Vorwurf der „Ghettoisierung“ war es ausgesetzt, weil durch die Konzentration der An-gebote ein Kontakt nach außen oftmals nicht notwendig bzw. gewünscht war. Faktum ist, dass die Größe des Insti-tutes, seine Lokalisierung an einem Standort mit all seinen Nachteilen auch viele Vorteile hatte: Von der Schule über

den Kindergarten und den Hort bis zum Ambulatorium war alles fußläufig zu erreichen. Eine multiprofessionelle Zu-sammenarbeit war auf raschem Wege möglich. Die verschiedenen Angebote, auf die viele Nutzer entsprechend ihren Wünschen zugreifen konnten, wurden vielfältig und gleichzeitig kostenbe-wusst gestaltet.

Heute ist vieles anders: Die überwie-gende Zahl der Kunden ist erwachsen, befindet sich bereits im fortgeschritte-nen Alter und hat daher ganz besondere Ansprüche. Bei ihrer Begleitung ist es wichtig, neben den Einschränkungen, welche sie ursprünglich haben, auch auf altersbedingte Beschwerden und Erkrankungen zu achten. Dazu kommt noch eine neue Zielgruppe, Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung und psychischer Erkrankung. Sie brauchen eine besonders intensive fachspezi-fische Betreuung.

Neben der Zentrale in Alkoven, setzt das Institut Hartheim auf zahlreiche Außenstellen im Ort, aber auch in ver-schiedenen Gemeinden vorwiegend im Zentralraum von OÖ. Durch das Woh-nen in kleinen Einheiten soll den Kun-den eine Einbindung in den Sozialraum ermöglicht werden, sie sollen selbstver-ständlich und selbstständig agieren und den sozialen Mikrokosmos Gemeinde beleben dürfen. Das stellt alle Betei-ligten vor große Herausforderungen. Sandra Wiesinger dazu: „Das Errichten von Außenstellen ist für uns von groß-er Bedeutung, weil es unseren Kunden Chancen zur Gestaltung individuell ge-lingenden Lebens gibt. Inklusion bedarf aber des Zusammenspiels aller – Men-schen mit und ohne Beeinträchtigung sind gleichermaßen gefragt! Da müssen wir noch viel Verständigungsarbeit lei-sten.“

Nicht nur im Hinblick auf die päda-gogische Arbeit hat sich viel geändert. Auch im Hinblick auf die Mitarbeiter

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und ihr Profil. Waren es ursprünglich geistliche Schwestern, die sich in den Dienst der Sache gestellt und zum Teil ohne fachspezifische Ausbildung hier gearbeitet hatten, ist das Mitarbeiter-Team heute hoch professionell und multikulturell. Diversität bringt ent-scheidende Inputs für die einzelnen Teams, weil viele unterschiedliche Per-spektiven in die Arbeit einfließen kön-nen, was als befruchtend erlebt wird. In dem Zusammenhang bedauert Mag.a Wiesinger, dass es zu Einsparungsmaß-nahmen bei den Mitarbeitern kommen musste. Wiesinger: „Gute Mitarbeiter sind das A und O einer Einrichtung. Es ist für uns eine große Verpflichtung auf sie zu achten und ihnen Wertschätzung entgegen zu bringen!“

Die budgetären Rahmenbedingen ma-chen Geschäftsführerin Wiesinger Sor-gen. Denn das Institut Hartheim ist eine private Einrichtung, deren Eigentümer die GSI-Gesellschaft für Soziale Initia-tiven ist, das Budget speist sich aber aus öffentlichen Mitteln. „Wir spüren den Spardruck sehr und hoffen, dass sich in naher Zukunft hier wieder ein Wan-del einstellt!“ Wiesinger geht es darum, mit ihren Mitarbeitern optimale Arbeit leisten zu können. Darin sieht sie einen gesellschaftlichen Auftrag: „Es geht da-rum Solidarität zu leben und Menschen, die besonderer Unterstützung bedürfen, diese auch zu geben. Das ist für den

Eröffnungsfeier des Instituts Hartheim

Zusammenhalt einer Gesellschaft wich-tig und das muss uns etwas wert sein“, appelliert Wiesinger an die Verantwor-tungsträger in der Politik.

Das Institut Hartheim ist eine Einrich-tung für Menschen mit kognitiver und mehrfacher Beeinträchtigung mit Zen-trum in Alkoven. Derzeit beschäftigt es rund 700 Mitarbeiter, die 500 Kunden begleiten und betreuen. Das Angebot des Institutes richtet sich nach den Be-dürfnissen der Kunden entsprechend ih-rem individuellen Persönlichkeitsprofil. Das Institut Hartheim ist eine private Einrichtung, ihr Eigentümer ist die GSI – Gesellschaft für Soziale Initiativen.

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Vorbeugen

GESTÄRKT IN DIE NÄCHSTE SAISON

GRIPPEWELLE IN SICHTDie Grippesaison 2017/18 hatte uns alle fest im Griff. Die Zahl der Erkrankten war ca. doppelt so hoch als in den Jahren zuvor. Um für die nächste Saison gewapp-net zu sein, geben Allgemeinmediziner Wolfgang Raus und Ärzte aus dem Klinikum eine Übersicht zu den wichtigsten Fakten und häufigsten Fragen.

Grippe oder grippaler Infekt?Im täglichen Sprachgebrauch werden Grippe und grippaler Infekt häufig gleichgesetzt. Eine Unterscheidung ist aber vor allem hinsichtlich Krankheits-verlauf und Impfschutz wichtig. Grip-pale Infekte können durch eine Vielzahl unterschiedlicher Erkältungsviren aus-gelöst werden. Die Symptome treten meist langsam mit einem Halskratzen auf, leicht erhöhte Temperatur ist mög-lich. Typisch für den grippalen Infekt ist Schnupfen. Nach ca. einer Woche

Nachgefragt bei Prim. Dr. Josef EckmayrLeiter der Abteilung für Lungenkrankheiten Klinikum Wels-Grieskrichen

sollten die Symptome abklingen. Die Grippe hingegen wird durch einen be-drohlichen Virus verursacht, der nicht nur die oberen, sondern auch die un-teren Atemwege angreift und mit einem plötzlichen, starken Krankheitsgefühl einhergeht. Hohes Fieber und trockener Husten sind charakteristisch. Vor allem für Risikogruppen kann die Grippe sehr gefährlich sein. Daher raten wir zur Impfung.

Mich hat’s „erwischt“ – was tun?Nehmen Sie je nach Symptomatik schmerzlindernde und eventuell fieber-senkende Medikamente ein! Zur Abklä-rung der Beschwerden ist der Hausarzt bzw. – wenn dieser nicht verfügbar ist – der Hausärztliche Notdienst (HÄND) erste Anlaufstelle.

Wann ist eine Abklärung im Krankenhaus notwendig? Bei schweren Krankheitsverläufen oder Grunderkrankungen mit erhöhtem Ri-siko, wie zum Beispiel bei Krebspati-enten unter Chemotherapie. Patienten über 65, Kinder und Schwangere sollten jedenfalls einen Arzt aufsuchen, der im Bedarfsfall an das Krankenhaus über-weist.

Wie werde ich schnell wieder gesund?Sowohl bei der Grippe als auch beim grippalen Infekt ist beim normalen Ver-

lauf Bettruhe und viel trinken die beste Medizin. Nutzen Sie auch bewährte Hausmittel, wie zum Beispiel Essig-wickel bei Kindern zum Fiebersenken oder eine kräftigende und ebenso fie-bersenkende Hühnersuppe mit Ingwer. Bei der echten Grippe sind bei Risiko-patienten bzw. wenn ein schwerer Ver-lauf zu befürchten ist, frühzeitig antivi-rale Medikamente sinnvoll.

Wann helfen Antibiotika?Antibiotika sind nur dann sinnvoll, wenn ein bakterieller Infekt vorliegt. Die Grippe sowie die meisten grippalen Infekte werden durch Viren ausgelöst. Hier ist ein Antibiotikum absolut wir-kungslos. Manchmal kommt es aller-dings im Verlauf eines grippalen Infekts zu einer bakteriellen „Superinfektion“, da der geschwächte Körper anfälliger für Bakterien ist.

4 Fragen an Dr. Wolfgang RausAllgemeinmediziner in Wels

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Dr. Elisabeth ModlerAufnahmestation

Klinikum Wels-Grieskirchen

Vorbeugen

5 Facts zur Grippeimpfung mit OA Dr. Wolfgang Prammer

Institut für Hygiene und MikrobiologieDie Impfung – was bringt sie?Mit einer Impfung kann man sich ge-gen die echte Grippe in hohem Aus-maß schützen und fällt als Überträger aus. Wichtig ist der passende Impfstoff. 2018 gab es einen Engpass beim pas-senden Vierfachimpfstoff, der Dreifach-impfstoff hatte Lücken gegenüber den Influenza-B-Viren.

Wann ist der richtige Zeitpunkt?Experten raten zur Grippeimpfung im Oktober und November. Es kann bis zu zwei Wochen dauern, bis der Impf-schutz wirksam ist. Aber auch später macht die immunisierende Spritze noch Sinn.

Muss ich mich jedes Jahr impfen lassen?Ja, weil sich die Viren verändern und der Impfstoff für jede Saison neu abge-stimmt wird. Der Impfstoff wird jedes Jahr aus den Beobachtungen der Vor-

jahre zusammengestellt, sodass man für die jeweilige Saison die bestmögliche Zusammensetzung vorbereitet hat.

Eine durchgemachte Grippe stärkt das Immunsystem – stimmt das?Eine durchgemachte Infektion kann eine Teilimmunität bewirken. Das bedeutet, dass man an exakt diesem Influenza-Stamm innerhalb einer Saison kein wei-teres Mal erkrankt. Eine Erkrankung an einem anderen Stamm oder in der näch-sten Saison ist trotzdem möglich.

Warum treten Sie für eine flächen-deckende Impfung ein?Die Grippe verbreitet sich stark, weil nur ein geringer Teil der Menschen geimpft ist. Um einen flächendeckenden Schutz der Bevölkerung zu erreichen, ist eine Durchimpfungsrate von 70 Prozent not-wendig.

TIPP

Statement Modler: „Häufiges Händewaschen – nach der Arbeit, nach der Schule, nach dem Einkaufen, etc. Eine wirksame Maßnahme ge-gen die echte Grippe ist die Grippeimpfung – für sich selbst und auch als potenzieller Überträger für andere.“

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Stimmen aus der Region

STIMMEN AUS DER REGION

VORBEUGUNG VOR DER GRIPPESAISON

Was tun Sie um eine Grippeerkrankung zu vermeiden?

Ich achte besonders auf regelmäßiges Händewaschen – vor allem nach der Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Da ich Studen-tin bin und deshalb regelmäßig öffentlich unterwegs bin, habe ich immer ein Handdesinfektionsmittel in der Tasche. Bisher hat mir das auch sehr gut geholfen.

Katharina H., Eferding

Im Falle einer Grippeerkrankung, wo suchen sie als erstes Rat – bei ihrem Hausarzt, in der Apotheke, im Internet oder bei Angehörigen? Wo fühlen Sie sich besser aufgehoben und warum?

Auf jeden Fall bei meinem Hausarzt. Bei ihm bin ich schon seit mehr als 30 Jahren und ich vertraue ihm zu 100%. Ich bin mittlerweile in einem Alter, da besteht bei jeder Erkrankung, ob Grippe oder eine andere Infektion, erhöhtes Risiko. Da gehe ich lieber einmal öfter zum Arzt und vertraue da mehr dem Fach-wissen als der Erfahrung.

Markus J., Wels

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Stimmen aus der Region

Häufig wird zwischen Grippe und grippaler Infekt unter-schieden. Wo liegt ihrer Meinung nach der Unterschied?

Genau weiß ich es nicht. Ich glaube aber, dass ein grippaler In-fekt meist harmloser ist und man „nur“ mit einer normalen Er-kältung zu kämpfen hat. Eine richtige Grippe verläuft anders. Ich schätze, dass die Symptome da viel stärker ausgeprägt sind und man sich viel länger auskurieren sollte und auf jeden Fall Medikamente benötigt. Eine richtige Grippe hatte ich bisher zum Glück noch nicht, deshalb bin ich mir auch gar nicht sicher, wie diese genau verläuft.

Harald K., Grieskirchen

Man liest, hat erlebt und gehört, dass bei einer Grippe eine schnelle Medikation auch nicht immer das Mittel der Wahl ist! Wie ist ihre Erfahrung mit einer medikamentösen Behandlung oder greifen Sie lieber auf Hausmittel zurück?

Mittlerweile greife ich bei einer Grippe lieber zu Medikamenten. Ich habe in den letzten Jahren oft versucht die Symptome mit ty-pischen Hausmitteln zu lindern, aber das hat bei mir irgendwie nie wirklich geholfen. Auch Hustensäfte und Nasensprays ver-wende ich gar nicht mehr. Mein Arzt verschreibt mir da immer ganz gute Medikamente, mit welchen schnell eine Linderung eintritt. Ich denke es kommt auch ganz auf den Krankheitsver-lauf an. Bei einer leichten Erkältung reicht es bestimmt auch, sich einfach auszuruhen. Bei einer starken Erkrankung probiere ich mich jedoch nicht quer durch die Hausmittel – da bin ich zu ungeduldig.

Marianne L., Wels

Nutzen und Risiken der Grippeimpfung werden jedes Jahr heftig diskutiert. Wie stehen Sie zur Grippe Impfung?

Also ich muss gestehen, dass ich mich und meine Kinder derzeit noch nicht gegen Grippe impfen lasse. Ich bin zwar keine Impf-gegnerin, da ich ansonsten alle Impfungen für meine Kinder für sinnvoll halte, aber irgendwie ist es bis jetzt noch nicht dazu gekommen. Vielleicht auch deshalb, weil wir generell eher selten krank sind. Ich denke vor allem für Menschen mit geschwächtem Immunsystem ist das eine gute Möglichkeit. Ich werde mich da auch noch mal genauer informieren. Vielleicht wird’s ja dieses Jahr doch was.

Karin S., Eferding

Die Grippeimpfaktion der OÖGKK, der Ärztekammer für OÖ und der Apothe-kerkammer findet jedes Jahr im Herbst und Winter statt. Die Impfung ist für Kinder und Erwachsene ab dem vollendeten ersten Lebensjahr zu einem günstigen Preis erhältlich, solange der Vorrat reicht.

Weitere Infos unter www.ooegkk.at

GRIPPEIMPFAKTION DER OÖGKKTIPP

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G‘sunde Küche

Achten sie auf ihre persönlichen Bedürfnisse, was tut Ihnen gut, was macht Ihnen Probleme, was macht sie müde. Nicht alles was als gesund ausgegeben wird, ist das auch. Bei intakter Barrierefunktion leistet unser Darm eine entscheidende Rolle in der Immunabwehr. Diätologe Manfred Braun und Küchenleiter Hannes Zeininger wissen, wie man ihn dabei unterstützen kann.

STEIGERN SIE IHRE IMMUNABWEHR

GESUND GEKOCHT

Die Zufuhr von mindestens 30 Gramm Ballaststoffen pro Tag über Vollkornge-treide, Gemüse, Obst, Nüsse und Samen fördern die Verdauungstätigkeit, erhöht das Stuhlvolumen und verringert die Transitzeit unserer Speisen durch un-seren Verdauungstrakt.

Milchsäure, die bei der Herstellung von Sauermilchprodukten, Sauergemüse und bei der Sauerteigherstellung ent-steht, stellt einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Bildung und Aufrechterhal-tung unserer Darmbakterien dar. Lang gereifte Brotteige weisen einen viel niedrigeren Gehalt an Fructo,- Di,- und Oligosacchariden auf und sind somit viel bekömmlicher und gesünder als rasch hergestellte Fertigprodukte.

Qualitativ hochwertige pflanzliche Öle in kalt gepresster Form stellen einen wichtigen Bestandteil einer gesunden Ernährung dar. Diese versorgen uns mit fettlöslichen Vitaminen und unterdrü-cken entzündliche Prozesse.

Gewürze, wie Ingwer und Kurkuma, sind für die Darmgesundheit hervorzu-heben. Diese regen Darm, Bauchspei-cheldrüse und Galle an und wirken blä-hungshemmend.

Alkohol, Röststoffe und Wurstwaren sollten mit Bedacht verzehrt werden. Zahlreiche Untersuchungen zeigen den Anstieg von Darmkrebs in der Bevölke-rung mit zunehmendem Konsum dieser Produkte.

„Ich empfehle Kochtechniken mit niedriger und mittlerer Temperatur, wie das Dämpfen, Garen, Kochen oder Römertopfgaren!“

Manfred Braun, Diätologe

SAUERKRAUT 1 kg Weißkraut mit 15 g Salz, Kümmel ganz und 2 zerdrückten Wacholderbeeren gut mischen – in Gläser füllen, nachdem sich Saft gebildet hat. Mit einem De-ckel verschließen und 1 Woche bei Zimmertemperatur lichtge-schützt fermentieren lassen. Täg-lich den Deckel vorsichtig öff-nen, damit der Druck entweichen kann. Vorsichtshalber sollte man die Gläser in den ersten Tagen der Fermentation in eine Kunst-stoffwanne oder dergleichen stel-len – es kann sein, dass durch die Gärung der Gärsaft aus dem Glas gedrückt wird. Nach abgelaufe-ner Fermentation endet dieser Prozess. Im Anschluss werden die Gläser bis zum Verzehr kühl gelagert.

fermentiertes Gemüse

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fermentiertes Gemüse

G‘sunde Küche

Am 1. Tag 100 g Roggenmehl und 100 ml Wasser gut ver-mengen. Diesen ersten Ansatz 24 bis 48 Stunden mit einem Geschirrtuch zugedeckt bei Zimmertemperatur ruhen las-sen. Den Vorgang mit 50 g Roggenmehl und 50 ml Wasser von Tag 2 bis Tag 5 wiederholen. Am 6. Tag 500 g vom Sauerteig für einen Brotlaib als Ansatz wegnehmen. Anschließend den restlichen Sauerteig mit 200 g Roggen- mehl und 200 ml Wasser füttern, wiederum für 24 Stunden ruhen lassen. Der Sauerteig ist für 3 bis 4 Tage im Kühlschrank haltbar.** Wiederholen Sie den Tag6 immer wenn Sie Brotbacken.

**Tiefgekühlt ist der Sauerteig mehrere Monate haltbar. Am Vortag des Brotbackens auftauen.

Zutaten:500 g Sauerteig , 350 g Weizen oder Dinkelvollkornmehl, 200 ml Wasser, 10 g Salz, 1 EL Brotgewürz (frisch gemörsert), 2 EL Sonnenblumenkerne

Ansatz von Samen: 30 g Leinsamen, 50 g Sonnenblumenkerne

Leinsamen und Sonnenblumenkerne in 150 ml Wasser einwei-chen und für mindestens 2 Stunden quellen lassen. 50 g Hirse in einem Sieb kalt abspülen, anschließend weich garen und ab-kühlen lassen. In einer bemehlten Brotform 2 EL Sonnenblu-menkerne verteilen. Geben Sie zum Sauerteig den Ansatz der Samen und die restlichen Zutaten des Brotteiges und kneten den Teig in einer Brotmaschine ca. 5 Minuten. Den Teig in die Brotform geben und mit einem Geschirrtuch 1 bis 2 Stunden ruhen lassen. Backen Sie das Brot ca. 50 bis 60 Minuten bei anfangs 220 Grad zehn Minuten lang und bei 200 Grad die restliche Backzeit.

GEDÄMPFTER LACHS mit Pastinaken-Kartoffelpüree, Wurzelgemüse und Joghurt-Kräuterdip

Lachs: 600 g zugeputztes Lachsfilet ohne Haut mit Salz und Zitronensaft würzen. 400 g gemischtes Wurzelge-müse in Streifen geschnitten mit Gemüsefond bede-cken und kurz aufkochen. Das Fischfilet in den Fond legen und bei ca. 75°C ziehen lassen.

Püree: 450 g mehlig kochende, geschälte Kartoffeln und 150 g geschälte Pastinaken in Wasser weich ko-chen und pürieren. Mit heißer Milch und etwas kaltge-presstem Rapsöl zu einem Püree verarbeiten. Mit Salz, Cayennepfeffer und Muskat würzen.

Joghurtdip: 200 g Joghurt mit frischen Kräutern und Zitrone zu einem Dip verrühren

FRISCHKORNMÜSLI25 g Honig mit 160 g Wasser erwärmen und mit 160 g geschrotetem Dinkel und 12 g Rosinen vermi-schen. Über Nacht quellen lassen. Am Morgen 250 g Naturjoghurt, 60 g geriebene Äpfel, 100 g geriebene Bananen und 1 EL gehackte Walnüsse dazugeben und kurz durchmischen. Mit frischen Früchten garnieren. Zusätzlich kann man geschrotete Leinsamen über das Müsli streuen.

Omega 3

Ballaststoffe

VOLLKORNBROT MIT SAUERTEIG

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Erfahrungen, Best Practice Beispiele und aktuelle Befunde aus Österreich

Dieses Buch versteht sich als päda-

gogische Perspektive als Anregung

und Sammlung von Beispielen, was

in Österreich zum Dritten Lernort

alles stattfindet oder in Planung ist.

Es wurde von Susanne Fesl und Ulrike Auböck

geschrieben und ist im Fachbuchhandel erhältlich.

ISBN 978-3-947665-01-3, 316 Seiten, 29,80 Euro, Erhältlich im Fachbuchhandel

(K)ein Dritter Lernort *

BUCHTIPPS FÜR GROSS & KLEIN

„Hildina – Eine ganz besondere Kuh“

ist ein Bilderbuch für Groß und Klein,

dass zum Mitgestalten einlädt. Es

wurde vom Atelier H.Ruck von Margit

Dechl und Maria Höller gestaltet und

ist in Altenhof im Geschäft erhältlich.

Hildina * Eine ganz besondere Kuh

ISBN: 978-3-200-03712-0, , empfohlenes Alter 5 Jahre, Preis 9 Euro + Versandkosten Euro 1,45 Euro pro Buch.

Kontaktieren Sie uns gerne, um ein Exemplar zu bestellen: assista, Hueb 10, 4674 Altenhof/H, 07735 / 6631 - 210, [email protected]

Dank des Booms bei Elektrofahrrädern wächst die Zahl sportlicher Radfahrer kon-stant. Mountainbiken ist beliebt wie nie. Doch damit steigt auch die Zahl der Unfälle. Ein Grund: Das eigene Fahrkönnen wird in vielen Fällen überschätzt.

Radeln liegt im Trend: Immer mehr Oberö-sterreicher steigen auf das Mountainbike um ihr Bundesland im Gelände zu erkun-den. Viele von ihnen entdeckten dank des E-Bikes ihre Liebe zum Radfahren. Progno-sen sagen, dass die Zahl der Elektroradler in den kommenden Jahren weiter steigen wird. Dank des Elektroantriebes kommen die Sportler weiter herum und erklimmen schier unüberwindliche Aufstiege. Aber: Mit den wachsenden Verkaufszahlen, steigt auch die Zahl der Unfälle. Laut aktuellen Zahlen des Kuratoriums für Verkehrssicher-heit (KFV) verletzten sich im Vorjahr 1.100 Mountainbiker so schwer, dass sie ins Spital mussten. Jeder zehnte von ihnen war mit einem E-Mountainbike unterwegs. Verlet-zungsanalysen zeigen: E-Biker verletzen sich im Durchschnitt schwerer als reguläre Radler. Bereits im ersten Halbjahr 2018 sind nach Angaben des Innenministeriums (BM.I) acht E-Biker auf österreichischen Straßen tödlich verunglückt.

Experten warnen: Elektrofahrräder haben ihre Tücken. Sie sind schwerer und die Fahrer brauchen mehr Kraft zum Anhalten. Eine kleine Unaufmerksamkeit kann oft schlimm enden. „Die Auswirkungen eines Sturzes reichen von Schürfwunden, Ver-stauchungen, Verrenkungen und Knochen-brüchen, Platzwunden, Bewusstlosigkeit bis hin zu schweren Verletzungen“, weiß Andre-as HEINZ, Bezirksgeschäftsleiter des Roten Kreuzes Wels. Er rät, einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen. Beim E-Mountainbiken kommt als zusätzliches Risiko noch mangelnde Technik und Vorbereitung und in weiterer Folge Überforderung hinzu, heißt es von KFV-Experten.

„Im Fall der Fälle richtig zu handeln, kann unter Umständen ein Leben ret-ten“, weiß Heinz, selbst begeisterter Radsportler.

Ab 24. September starten deshalb wieder an jeder Dienststelle die Erste-Hilfe-Kur-se.Unkomplizierte Online-Anmeldung und das komplette Erste-Hilfe-Kursangebot in Ihrer Nähe unter www.erstehilfe.at

Übrigens: Der Kurs kann seit kurzem be-quem via Online-Banking bezahlt werden.

E-Bikes haben mehr Gewicht als herkömmliche Fahrräder und sind deshalb oft schwerer zu kon-trollieren, warnen Experten.

1.100 UNFÄLLE VON MOUNTAINBIKERN ENDEN JÄHRLICH IM SPITAL

JEDER ZEHNTE DAVON PASSIERT MIT DEM E-BIKE

ÖRK/Thomas Holly Kellner

www.erstehilfe.at * um im Ernstfall richtig handeln zu können

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