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Zweijährige Grundbildung mit eidgenössischem Attest – Chancen zur Integration in die Berufsbildung Marc Rauh, Dozent IFM IFM 11-131 MGZ 13.06.22, Zürich

Marc Rauh, Dozent IFM IFM 11-131 MGZ 22.08.2014 , Zürich

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Zweijährige Grundbildung mit eidgenössischem Attest – Chancen zur Integration in die Berufsbildung. Marc Rauh, Dozent IFM IFM 11-131 MGZ 22.08.2014 , Zürich. Das Eis schmilzt. Marc Rauh , EHB Zollikofen. Das Eis schmilzt. Neue Wege werden frei. Marc Rauh , EHB Zollikofen. - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: Marc Rauh, Dozent IFM IFM 11-131 MGZ 22.08.2014 ,  Zürich

Zweijährige Grundbildung mit eidgenössischem Attest –

Chancen zur Integration in die Berufsbildung

Marc Rauh, Dozent IFM

IFM 11-131 MGZ22.04.23, Zürich

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04/22/23 2 Marc Rauh , EHB Zollikofen

Das Eis schmilzt

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04/22/23 3 Marc Rauh , EHB Zollikofen

Das Eis schmilzt Neue Wege werden frei

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04/22/23 4

I………I………I…40…I………I………I………I………I………I………I………I………I

Niveau A Niveau E Niveau P

EBA

EFZWege zum Gipfel

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04/22/23 5 Marc Rauh , EHB Zollikofen

Inhalt

• Das Eis schmilzt• Wege zum Gipfel• Rechtliche Grundlagen• Lernumfeld• Erfolgreich ausbilden• Problemmanagement• Situation und Erfahrungsberichte BL/BS• Stimmen von Lehrmeistern, Lehrpersonen und EBA Schülern• Geschichten aus der Praxis• Kosten und Nutzen im vgl. zu 3 & 4j. EFZ• Ausblick in die Zukunft• Literaturempfehlungen und weiterführende Links• Fragen aus dem Plenum

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Gesetzliche Grundlage zur Integration lernschwächerer Jugendlicher in eine reguläre an ihre Bedürfnisse angepasste berufliche Grundbildung

BBG Art. 17 Die zweijährige Grundbildung schliesst in der Regel mit einer Prüfung ab und führt zum eidg. Berufsattest.

BBV Art. 10 1 Die zweijährige Grundbildung vermittelt im Vergleich zu den

drei- und vierjährigen Grundbildungen spezifische und einfachere berufliche Qualifikationen. Sie trägt den individuellen Voraussetzungen der Lernenden mit einem besonders differenzierten Lernangebot und angepasster Didaktik Rechnung.

2 Die Bildungsverordnungen über die zweijährige Grundbildung berücksichtigen einen späteren Übertritt in eine drei- oder

vierjährige Grundbildung

Gesetzliche Grundlage

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Gesetzliche Grundlage

Gesetzlicher Anspruch auf fachkundige individuelle BegleitungBBV Art. 104 Ist der Bildungserfolg gefährdet, so entscheidet

die kantonale Behörde nach Anhörung der lernenden Person und der Anbieter der Bildung übereine fachkundige individuelle Begleitung.

5 Die fachkundige individuelle Begleitung umfasstnicht nur schulische, sondern sämtliche bildungs-relevanten Aspekte im Umfeld der lernendenPerson.

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Lernumfeld

erhalten ein Sprach-& Mathestand feedback

werden in einer kleinen Klasse (max 12 ) unterrichtet

werden in der Schule, ÜK und Betrieb durch fiB begleitet

Die Lernenden

haben eine grössere Wahrscheinlichkeit die Lehre abzuschliessen

regelmässige Standortgespräche mit Fachlehrer, Allgemeinbildungslehrer, Lehrmeister, allenfalls AfBB

erhalten Informationen zur Weiterbildung und werden motiviert EBA EFZ

erleben ihren Nutzen im Betrieb, dieser steigt nach Abschluss im 1.Jahr im Vgl. zu neuen Angestellten signifikant an

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Erfolgreich ausbilden

• Ressourcen fördern und fordern

•Klare angepasste Sprache

•Wertschätzung der Lernenden

•Erfolgserlebnisse ermöglichen

•Individualisierung

•Reflexion des eigenen Lernprozesses

•Engagieren für die Lernenden

•Freude und Humor auf beiden Seiten

•Weltbild der Jugendlichen kennenlernen

•Heterogenität als Chance nutzen

•Lernortkooperation

•Beschränkung auf das Wesentliche

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Problemmanagement

•Angebot Probleme gemeinsam zu lösen, statt weiter zu schicken

•Regelmässige präventive Gespräche

•Was ist das Problem, was ist nicht das Problem

•Zuerst direktes Gespräch mit Betroffenen

•Gespräch Fachlehrer, ÜK, Lehrbetrieb

•Vereinbarung was brauch/bietet Lernender was fiB

•Nachfolgetermin Controlling

•Auswertung

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Umsetzung der EBA in BS/BL:

• Installation einer Schirmgruppe beider Basel mit R. Wolfensberger• Flächendeckende Ausbildung der beteiligten EBA Lehrpersonen• Evaluation und Entwicklung von Arbeitsinstrumenten• Schulhausverantwortliche fiB• Nationaler Austausch EBA mit interessierten Kantonen• Zusammenarbeit SL/ Ämter / IV• Evaluation und Implementierung Gesamtprojekt 2009

• Fazit: Kooperation, Gewicht, Wegweisend, Qualität

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Stellenwert EBA BS/BL

In den kantonalen Richtlinien ist festgehalten

• dass kleine, berufs(feld)reine Klassen geführt werden.

• dass die Obergrenze bei 12 respektive 14 Lernenden sein wird

• dass die zweijährige Grundbildung wenn immer möglich in der Region beschult wird.

• dass die fachkundige individuelle Begleitung professionell ausgestaltet ist.

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Überbetriebliche KurseErgänzung zur beruflichen Praxis

BerufsfachschuleBerufskundliche und allgemeine BildungStütz- und Freikurse B

ei B

edar

f bi

etet

die

Sch

ule

fach

kund

ige

indi

vidu

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fiB

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est

Drei Lernorte

Betriebliche BildungLehrbewilligung Lehrvertrag

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Was muss eine FiB Person sein?

Die FiB-Person ist eine engagierte, erfahrene Lehrperson der

Berufsfachschule

Die FiB-Person unterrichtet in der Klasse, ist meist auch

Klassenlehrer/in

Die FiB-Person ist „immer“ erreichbar (niederschwellig)

Die FiB-Person ist DIE Vertrauens- und Ansprechperson

Die FiB-Person ist mit 2 Lektionen pro Klasse entlastet

Die FiB-Personen sind in einer Fachgruppe vernetzt

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Was muss eine FiB Person beherrschen?

Aus der Funktionsbeschreibung der FiB:

• Erstellen von Lernprofilen zu Beginn der Ausbildung

• Erkennen von Ressourcen, Lernschwierigkeiten und

Lernhemmungen bei Lernenden

• Anordnen und überprüfen von Massnahmen

• Koordination der Massnahmen mit den Lernorten und der Lehraufsicht

• Triage: Förderangebote und Fachstellen vermitteln

• Regelmässige Kontaktpflege zu den Bildungspartner/innen

• Unterstützung der Berufsbildnerinnen und Berufsbildner

• Gezielte Einzelberatungen bei Bedarf

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Stimmen von EBA Lernenden

„Ich bin froh, für die Chance, die ich hier bekommen habe…“

„Es hat mich aufgestellt, dass ich auch etwas leisten kann“

„Vorher in der normalen Lehre habe ich es noch nicht gecheckt, aber jetzt weiss ich was ich will- den Abschluss und dann werde ich weiter machen“

„Meine Lehrer haben mir immer gesagt, dass ich nichts kann- jetzt habe ich meine erste 5 im Zeugnis, das ist mega g…“

„Ich war fast 2 Jahre arbeitslos und habe nichts gefunden. Jetzt habe ich über die Jobfactory vom Attest gehört und bin froh, dass ich eine Lehre habe“

„Meine Noten waren nicht so gut, niemand wollte mir eine Chance geben- jetzt habe ich eine Stelle und werde fest lernen, dass verspreche ich Ihnen!“

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Stimmen von Lehrmeistern

„Die Zusammenarbeit mit der Schule sollte auch im EFZ so laufen wie hier!“

„Am Anfang hatte ich Vorurteile, aber jetzt weiss ich, dass ich mich auf meinen Stift verlassen kann!“

„Der P. stand mit einem Bein im Knast, da habe ich ihm mehr Verantwortung gegeben und seit dem macht er kein S…… mehr“

„Wenn er da ist, macht er gute Arbeit…“

„Mit M. bin ich sehr zufrieden, bei mir bekommt er alle Möglichkeiten, ich zahle ihm den Führerschein, wenn er bleibt…“

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Stimmen von Lehrern und Ük Instruktoren

„Die Arbeit ist fordernd aber es macht viel Freude mit den Lernenden zu arbeiten!“

„Ich arbeite seit 3 (?) Jahren mit den Metallbaupraktikern und stelle fest dass ihre grossen Defizite meist im sozialen Bereich liegen. Der Umgang in der Gruppe ist für viele schwierig und ich bemerke eine gewisse Respektlosigkeit. Oft fehlt auch jegliche innere Struktur und die jungen Menschen sind dabei haltlos. Durch Bemerkungen und Störungen suchen Sie Grenzen und Beachtung. Wenn ich mich dann intensiv mit ihnen abgebe fühlen sie sich akzeptiert und beachtet und ich übernehme oft eine Vaterrolle. Dabei kommen gute Rückmeldungen und Signale und das Zusammensein und Arbeiten fällt viel leichter.“

„Gewisse Jugendliche meinen, dass sie ohne Leistung cool sind, in der Küche geht ohne Leistung nichts- die meisten verstehen schnell, die anderen sehe ich dann bald nicht mehr….“

„Die Standortgespräche sind sehr gut, so merken die Stifte, dass wir miteinander sprechen…“

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Geschichten aus der Praxis

„Aus dir wird wahrscheinlich nie was…“

„Gratwanderungen“

„Verloren“

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Resultate der Kosten – Nutzenanalyse ein Querschnitt

764 418-346

-10'000

0

10'000

20'000

30'000

40'000

50'000

60'000

1. Lehrjahr 2. Lehrjahr Total

Prod. Leistungen

Bruttokosten

Nettonutzen

Quelle: Fuhrer & Schweri 2010

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Resultate drei - jährige EFZ

2'013 3'8326'407

12'252

0

10'000

20'000

30'000

40'000

50'000

60'000

70'000

80'000

90'000

100'000

1. Lehrjahr 2. Lehrjahr 3. Lehrjahr Total

in C

HF

produktive Leistungen

Bruttokosten

Nettonutzen

Quelle: Mühlemann et al. 2007

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4'2118'595

2'100-3'299-7'407

-20'000

0

20'000

40'000

60'000

80'000

100'000

120'000

140'000

1. Lehrjahr 2. Lehrjahr 3. Lehrjahr 4. Lehrjahr Total

in C

HF

produktive Leistungen

Bruttokosten

Nettonutzen

Quelle: Mühlemann et al. 2007

Vergleich: vier-jährige berufliche Grundbildungen

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Weiterführende Links

•http://www.bbt.admin.ch/themen/grundbildung/00107/00366/index.html?lang=de

•www.bbe.bs.ch

•afbb.bl.ch

•Ehb-schweiz.ch

Literaturempfehlung:

•Ruth Wolfensberger: „FiB- Handbuch Individuelle Begleitung in der zweijährigen Grundbildung“, hep Verlag,1.Auflage 2009.

•Evi Schmid: „ Kritisches Lebensereignis Lehrvertragsauflösung, einen Längsschnittuntersuchung zum Wiedereinstieg und zum subjektiven Wohlbefinden betroffener Jugendlicher“, hep Verlag 1.Auflage 2010.

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Fragen aus dem Plenum ???