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career network TABU-BRUCH Selbst in der SPÖ mehren sich nun die Befürworter von Studiengebühren Seite 73 TOP-ERGEBNIS Die Wirtschaftsuni Wien dringt unter Europas Eliteuniversitäten vor Seite 75 AUFSTEIGERIN DANIELA HIRSCH, CBRE © APA/HBF/A. Wenzel © WU Wien/Studio Huger „Mit dem richtigen Team kann man viel bewegen“ © CBRE Die besten Bewerber sitzen nicht zuhause. Deshalb macht Monster jetzt mobil. Mit Monster erreichen Sie die besten Kandidaten für Ihre offenen Stellen jederzeit und überall. Denn die Monster App für iPhone ® und iPad ® gibt’s ab sofort gratis im App Store – und jetzt auch im Android™ Marketplace! medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 16. DEZEMBER 2011 – 71 Bauchwissen Valerie Höllinger, bfi Wien, räumt mit konven- tionellen Führungs- methoden auf und schwört auf Kooperation. Seite 72 Kopfsache Der heimische Jobmarkt wird wieder etwas zurückhaltender. Seite 73 © Secretary Search Personalberatung VIELFALT Elisabeth Weghuber von Secretary Search über die Schlagwörter Diversity Management und Diver- sity Recruiting – und was dahintersteckt. Seite 74 © bfi Wien N , AG, 16. DEZE E M M M M M M M M M B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B ER E E E E E E ER ER E E E E E E E E E E E E E E E E E E E E E E E E E E 2011 71

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medianet career - wöchentliche Karriere-nachrichten für Entscheidungsträger.

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careernetworkTABU-BRUCH

Selbst in der SPÖ mehren sich nun die Befürworter von Studiengebühren Seite 73

TOP-ERGEBNIS

Die Wirtschaftsuni Wien dringt unter Europas Eliteuniversitäten vor Seite 75

AUFSTEIGERIN DANIELA HIRSCH,

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Die besten Bewerbersitzen nicht zuhause.Deshalb macht Monster jetzt mobil.

Mit Monster erreichen Sie die besten Kandidaten für Ihre offenen Stellen

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sofort gratis im App Store – und jetzt auch im Android™ Marketplace!

medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 16. DEZEMBER 2011 – 71

Bauchwissen Valerie Höllinger, bfi Wien, räumt mit konven-

tionellen Führungs-methoden auf und schwört auf Kooperation. Seite 72

Kopfsache Der heimische Jobmarkt wird wieder etwas zurückhaltender. Seite 73

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Elisabeth Weghuber von Secretary Search über die Schlagwörter Diversity Management und Diver-sity Recruiting – und was dahintersteckt. Seite 74

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72 – careernetwork CAREER PORTRAIT Freitag, 16. Dezember 2011

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Wien. Sie ist promovierte Juristin, trägt einen Mastertitel in Business Law und hat auch einen Execu-tive MBA auf der Habenseite. Sie hat bereits in unterschiedlichsten Branchen Fuß fassen können, ist seit mittlerweile fünf Jahren auf Geschäftsleitungsebene tätig und – sie ist noch keine 40. Valerie Höllingers Lebenslauf liest sich wie der Traum des Personalchefs. Sie selbst gibt sich im Gespräch aber bescheiden und relativiert: „Wie das Leben so spielt, kamen einfach die passenden Angebote zur richtigen Zeit.“ Den Grund-stein für die rasante Entwicklung habe jedenfalls das Studium der Rechtswissenschaften gelegt – sei sie doch dabei geschult worden, „strukturiert und in Analogien zu denken“, wie die heutige kaufmän-nische Geschäftsführerin des bfi Wien erklärt. „Ab 2002 habe ich dann im Executive MBA studiert, wodurch Bildung und Wissen ei-ne völlig neue Bedeutung für mich bekommen haben: Das ist erstmals ‚Arbeit‘ gewesen. Bis dahin hatte ich mir immer extrem leicht getan, aber plötzlich habe ich mich in der Studierendengruppe mit Top-Ma-nagern messen – mich so richtig

reinknien müssen. Diese Zeit hat mich außerordentlich gefordert, aber auch meine persönliche Ent-wicklung enorm gefördert.“

Kopfwissen im Hintergrund

Eine Entwicklung, die sie mit einer einjährigen Auszeit und der Weiterbildung auf dem Feld der Kinesiologie fortsetzte: „Dabei habe ich das ‚Kopfwissen‘ bewusst in den Hintergrund verwiesen, um das ‚Bauchwissen‘ zu fördern. Das hilft mir heute sehr, weil man Men-schen dadurch ganz unterschied-lich kennenlernen und erfassen kann. Ich habe gelernt, Menschen zu ‚spüren‘ – was gerade in der Per-sonalauswahl und für das tägliche Führen enorm wertvoll ist“, räumt Höllinger generell mit konventi-onellen Führungsmethoden auf. „Ich bin der Ansicht, dass der rein autoritäre, aber auch der unentwegt konsensorientierte Führungsstil zu-nehmend versagen. ‚Neues Führen‘ verlangt nach einem stark koopera-tiven Führungsstil, ohne jedoch alle bisher geltenden Regeln über Bord zu werfen.“ Heutzutage gelte es ih-rer Meinung nach, Talente zu fin-den, Vorbild zu sein, eine Vermitt-

lerrolle einzunehmen und selbst- organisierende Teams zuzulas-sen und zu fördern. Und bei all dem müsse man dennoch Durch-setzungskraft zeigen: „Als Vorbild möchte ich meine erste Chefin her-nehmen: Die hat sich einfach alles zugetraut, egal wie groß das Vorha-ben war. Da habe ich gesehen: Mit dem richtigen Team – und natürlich mit viel Energie – kann man viel bewegen.“ Auch in ihrer aktuellen Rolle beim bfi Wien will sie einiges bewegen, und das Bildungsinstitut in diversen Bereichen umstruktu-rieren: „Das funktioniert selbstver-ständlich nicht von heute auf mor-gen und darüber muss man sich als Führungskraft bewusst sein, um weder selbst auszubrennen, noch die Leute, für die man Verantwor-tung trägt, in eine persönliche Krise zu führen.“

Als Kind waren Themen wie Krisen oder Ausbrennen nicht auf Höllingers Agenda – da drehte sich vielmehr alles um Erdbeereis: „Ich wollte immer Eisverkäuferin wer-den. Damit schien für mich eine ge-wisse Freiheit verbunden, weil man zur schönsten Jahreszeit und oft unter freiem Himmel arbeiten und selbst so viel Eis essen kann, wie

man nur will – eine Möglichkeit, um den Restriktionen des Eltern-hauses in dieser Hinsicht zu entge-hen“, erinnert sie sich amüsiert an ihre Kindheitsträume zurück, die sie „im Sinne des regelmäßig vor-geschriebenen Mietzinses“ einer Ganzjahresbeschäftigung opferte. Diese „Ganzjahresbeschäftigung“ sollte sie in die IT-Branche, die Ge-tränkeindustrie, die Telekommuni-kation und zuletzt in die Bildung verschlagen. Wo sie sich am ehesten zu Hause fühle? „All diese Branchen haben etwas für sich. IT und Tele-kom sind schnelllebige und extrem innovative Sparten. Aber jetzt, im Bereich Bildung, kann ich mich mit dem Lebenslangen Lernen beschäf-tigen – die dabei mitspielende Lang-zeit-Planung ist superspannend.“

Und womit würde sie gern ih-ren Lebensunterhalt verdienen, wenn sie nicht beim bfi wäre? „Eine eigene Agentur, die den Spagat aus strategischem Marke-ting und innovativem Consulting schafft, wäre eine interessante He-rausforderung.“ Und bei ihrem bis-herigen Karriereverlauf erscheint es nicht unwahrscheinlich, dass Valerie Höllinger auch diesen Spa-gat in Angriff nimmt. (jawe)

Am 8. März 1972 geboren, studiert

Valerie Höllinger Rechtswissen-

schaften am Juridicum in Wien.

Nach dem Studium steigt sie bei der Akademie für

Recht, Steuern und Wirtschaft ein. 2000 wechselt sie zu

KremEzzat, wo sie im Marketing & Sales-Bereich arbeitet.

Danach heuert sie bei der Telekom Austria an und arbeitet

im Bereich Konzernstrategie & Projektmanagement.

Nach einer einjährigen Auszeit übernimmt sie 2007 als

Mitglied der Geschäftsleitung die Leitung des Marketings und

der PR bei Anecon Software Design. Seit März 2011 hat sie

nun die käufmännische Geschäftsführung des bfi Wien inne.

2006–HEUTE1997–20051972–1996

10 FragenAN VALERIE HÖLLINGER

Als Kind wollte ich immer … Eisverkäu-

ferin werden.

Mein Lebensmotto ist … sich mit Mut

und Idealismus Herausforderungen stellen.

Mein letztes Geld würde ich ausgeben

für … derzeit sicher für Wintermandeln.

Darüber kann ich lachen … über guten

Wortwitz und zum Glück auch über mich

selbst.

Das letzte Buch, das ich gelesen habe,

war … „Engel des Vergessens“ von der

Bachmann-Preisträgerin Maja Haderlap.

In 20 Jahren werde ich … bald einen

„Runden“ feiern.

Davor habe ich Angst … dass die Bil-

dungslandschaft sich negativ entwickelt,

die Bildungsstandards weiter sinken.

Das ist meine größte Stärke… (Selbst-)

Reflexion, gepaart mit Aktionsfähigkeit.

Das ist meine größte Schwäche …

ich sage jetzt nicht Erdbeereis, sondern

bekenne mich zur Ungeduld. Ich habe auch

sicher noch keine so dicke Haut, wie es in

meiner Funktion hilfreich wäre – zugleich

darf das aber auch als Stärke gelten, da

man so doch noch näher bei den Mitarbei-

tern bleibt und eher mitbekommt, was im

Unternehmen läuft!

Mit dieser Person würde ich gerne für

24 Stunden die Rollen tauschen …

jeweils zwölf Stunden mit Nicolas Sarkozy

sowie Angela Merkel: Die zwei haben der-

zeit das Ruder in der Hand.

Warum sich Erdbeer-eis wie ein roter Fa-den durch ihr Leben zieht, Bauchwissen genauso wichtig wie Kopfwissen ist und warum konventionelle Führungsmethoden zum Scheitern verur-teilt sind, verrät die kaufmännische Ge-schäftsführerin des bfi Wien, Valerie Höl-linger, im Gespräch.

„Mit Humor ist alles zu schaffen“

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careernetwork – 73PERSONALMANAGEMENTFreitag, 16. Dezember 2011

Thomas Bohrn

VOR

Thomas Bohrn (34) übernimmt mit Anfang

2012 die Geschäfts-führung des Verkehrs-verbund Ost-Region. Gemeinsam mit Wolf-gang Schroll wird Bohrn künftig die Leitungsa-genden des VOR inne- haben.

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Harald Scherer

Bawag PSK

Harald Scherer (42) ist ab so-fort neuer

Retail-Vertriebsdirek-tor der Bawag PSK in Kärnten/Osttirol. Somit ist der gebürtige Grazer künftig für den wei-teren Auf- und Ausbau des Privatkundenver-triebs verantwortlich.

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Eva Radocha

con.os

Eva Radocha verstärkt seit 1. Dezember das Team

der con.os tourismus.consulting gmbh als Ju-nior Consultant. Rado-cha wird vor allem im Gesundheitsbereich ein-gesetzt werden, wie das Unternehmen in einer Aussendung mitteilt.

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Daniela Hirsch

CBRE

Daniela Hirsch (35) verstärkt künftig das

Immobilienberatungs-unternehmen CBRE als Junior Consultant. Zu ihren neuen Aufgaben zählt u.a. die Mitarbeit bei der Verwertung von Handels- und Gewerbe-immobilien.

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Ejobbörse

Die Auf- und Umsteiger der Woche im Kurz-porträt.

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Work hard. Party harder?

Nur noch wenige Tage, dann kommt das Christkind. Davor allerdings noch oft die Fir-menweihnachtsfeier. Aber: Wird in Zeiten der abflauen-den Konjunktur überhaupt flächendeckend gefeiert? kar-riere.at widmete sich in sei-ner aktuellen Onlineumfrage diesem Thema und fragte 204 Führungskräfte und Arbeitge-ber „Weihnachten: Wie feiert Ihre Firma?“ Gleich vorweg – lediglich jedes elfte Unter-nehmen (neun Prozent) ver-zichtet gänzlich auf Feierlich-keiten zum Jahresabschluss. In 15 Prozent der Betriebe gibt es immerhin eine Feier-stunde in den Firmenräum-lichkeiten. Sechs von zehn Chefs laden zum gemein-samen Abendessen, dann schwärmt die Mannschaft zur Lokal-Tour aus. Und 17 Prozent stürzen sich mit Dis-co, Bar und Cocktails gleich in die Christmas-Party.

Es wird also noch gefeiert in den heimischen Betrieben – und das ist auch gut so. Denn dass diese Anlässe posi- tive Effekte auf das Team-gefüge haben und den Zu-sammenhalt stärken, ist kein Geheimnis. Wenn gewisse Dinge stimmen: Lässt es der Rahmen zu, dass sich Mitar-beiter wohlfühlen können? Findet das Management die richtigen Worte, um sich bei der Belegschaft zu bedanken? Wie werden allfällige Pro-bleme thematisiert?

Arbeitnehmer (529 Befragte) gehen übrigens wie folgt an die Feier heran: Jeder Fünf-te sieht sie als Pflichttermin, 38 Prozent trinken wenig, um Peinlichkeiten zu vermeiden. Und bei insgesamt 41 Pro-zent kann die Partystimmung schon einmal etwas heftiger ausfallen.

Wie auch immer: Frohe Weihnachten!

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Karriere-Inside mit: Christoph Weissenböck

Studiengebühren Mittlerweile sprechen sich auch Vertreter der SPÖ für eine Wiedereinführung von Studiengebühren aus

Der Widerstand bröckeltWien. Das drohende Downgrading durch die Ratingagenturen scheint Bewegung in die Diskussion um die Wiedereinführung von Studien-gebühren zu bringen. So kündigte Salzburgs rote Landeshauptfrau Gabi Burgstaller an, das Nein der Partei zu Studiengebühren beim nächsten Parteitag aushebeln zu wollen; SPÖ-Chef Bundeskanzler Faymann kann sich neuerdings ein Kreditmodell für Unigebühren vorstellen; SPÖ-Bundesgeschäfts-führer Günther Kräuter denkt über Studiengebühren „ausschließlich für Millionäre“ nach und mitt-lerweile schlagen weitere SPÖ-Landeschefs eine Art Uni-Steuer – „Akademikerzwanziger“ nennt es der Kärntner SPÖ-Chef Peter Kaiser verniedlichend – für alle Akademi-ker vor.

Demnach müssten Akademiker, die eine Einkommensgrenze über-schreiten (derzeit wird mit mo-natlich 3.200 € gerechnet, Anm.), nachträglich einen Studienbeitrag – kolportiert wurden eben 20 € pro Monat bis zum Ende des Erwerbs-lebens – leisten. Nach Schätzungen der Kanzlerpartei brächte das Mo-dell jährlich 108 Mio. € und Fay-mann und Co. den Vorteil, dass

dabei der von der SPÖ hochgehal-tene freie Uni-Zugang nicht einge-schränkt würde.

Töchterle gesprächsbereit

Wohlwollend nimmt man den Gesinnnungswandel beim Koali-tionspartner auf: Wissenschafts-minister Karlheinz Töchterle kann sich demnach ein Kreditmodell für Studiengebühren, wie es von Bun-deskanzler Faymann in Erwägung gezogen wurde, vorstellen. Das von Töchterle im September vorgelegte Beitragsmodell enthalte mit der Möglichkeit, die Gebühren zu stun-den, bereits einen Grundgedanken eines Kreditmodells: „Hier gibt es noch Variationsmöglichkeiten, zu denen der Minister selbstverständ-lich gesprächsbereit ist“, heißt es aus seinem Büro.

Kritik hagelt es wiederum seitens der Studentenvertreter: So meint etwa der VSStÖ, dass „auch nach-gelagerte Studiengebühren sozial ungerecht“ blieben. „Die Vorschlä-ge sind nicht nur undurchdacht, sie wirken auch wie ein schlecht gewähltes Ablenkungsmanöver von der aktuellen Schulden- und Kürzungsdebatte“, kritisiert etwa

Martin Schott vom ÖH-Vorsitz in einer Aussendung.

In der Bevölkerung finden Stu-diengebühren dagegen eindeutig Zustimmung: In einer aktuellen Befragung des Instituts für Frei-zeit- und Tourismusforschung (IFT) sprechen sich, eine soziale Staffe-lung vorausgesetzt, 48% für Stu-

diengebühren aus, 29% sind in je-dem Fall für Studiengebühren. Die Zustimmung zu Studiengebühren habe zugenommen, erklärte Peter Zellmann vom IFT. Sprachen sich 2009 noch explizit 36% gegen Stu-diengebühren aus, äußerten sich im Dezember 2011 nur mehr 19% dagegen. (red/APA)

Kanzler Faymann kann sich unter Umständen ein Kreditmodell à la Australien vorstellen.

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Das Tabu „Studiengebühren“ scheint für Kanzler Faymann kein Tabu mehr zu sein.

Buffalo. „Bescheidenheit ist ei-ne Zier, doch weiter kommt man ohne ihr“ – das deutsche Sprich-wort aus dem 19. Jahrhundert scheint ausgedient zu haben: Wie Forscher der Buffalo School of Management nun anhand der Be-fragung von Geschäftsführern und leitenden Angestellten aus Militär, Handwerk, Gesundheit, Finanzen, Handel und Religion herausgefun-den haben, sind Führungskräfte, die bescheiden auftreten, in ihrem Vorgehen wirksamer und auch be-liebter. Es gelinge ihnen am besten, Fehler zuzugeben, Stärken anderer anzuerkennen und anderen ein Vorbild im Lernen zu sein, so das eindeutige Ergebnis der Forscher.

Erwartetes Scheitern

Misslungene Starts, Fehler und Unsicherheiten seien durchaus normal und würden am Arbeits-platz sogar erwartet – selbst von Menschen in Führungspositionen: „Wachsen und Reifen im Job be-inhaltet das Scheitern. Doch nur wenn Vorgesetzte dies zugeben und die Angst vor Peinlichkeiten überwinden, erlauben sie das Vor-

ankommen ihres Umfelds und ih-rer Organisation. Zudem werden sie von den anderen weit positiver beurteilt“, spricht Studienleiter Bradley Owens von effektiveren „menschlichen“ als „übermensch-lichen“ Vorgesetzten.

Bescheidenheit und Demut för-dern zudem auch die Lernorientie-rung von Teams und den Mitarbei-tereinsatz, während sie die Fluktu-ation der Belegschaft senken. (Ag.)

Studie Selbst Führungskräfte erwarten Fehler im Job

Gute Vorgesetzte sind bescheidenWien. Die Zuversicht unter den hei-mischen Personalverantwortlichen scheint sich klammheimlich zu verflüchtigen. So planen laut aktu-ellem Manpower Beschäftigungs-ausblick 7% der Unternehmen, Mitarbeiter zu reduzieren und nur magere 5% tendieren dazu, Perso-nal aufzunehmen. „Die Ergebnisse unserer vierteljährlichen Umfra-ge unter den Personalisten Öster-reichs machen deutlich, dass der Optimismus der vergangenen Mo-nate sehr verhaltenen Prognosen für das kommende Jahr gewichen ist“, so Erich Pichorner, Geschäfts-führer von Manpower Österreich, über die gedämpfte Stimmung am Jobmarkt.

86% halten Personal konstant

So ist der Nettobeschäfti-gungsausblick Österreichs im Ver-gleich zum Vorquartal von 6% auf -2% gesunken: Zu den 5% der Per-sonalis-ten, die im 1. Quartal 2012 Mitarbeiter aufnehmen wollen, und den 7%, die Personal abbauen wol-len, gesellen sich 86%, die den Per-sonalstand nicht verändern wollen. In fast allen Bundesländern planen

die Personalisten, für das kommen-de Quartal weniger Stellen auszu-schreiben; Schlusslicht in Öster-reich ist die Steiermark mit einem Netto-Beschäftigungsausblick von -13%, Bundesprimus ist Oberöster-reich, das als einziges Bundesland mit einem deutlich positivem Wert (+6%) glänzen kann. Nach Wirt-schaftssektoren ist der Bereich Öffentliche Hand & Soziales mit +3% an der Spitze.

Beschäftigungsausblick Nur 5% wollen Personal einstellen

Der Jobmarkt wird zurückhaltender

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Erich Pichhorner, Manpower: „Optimis-mus weicht verhaltenen Prognosen“.

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Bradley Owens: „Wachsen und Reifen im Job beinhaltet das Scheitern.“

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74 – careernetwork PERSONAL MANAGEMENT Freitag, 16. Dezember 2011

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Gastkommentar Elisabeth Weghuber über die neuen Schlagwörter Diversity Management und Diversity Recruiting und was dahintersteckt

Was steckt wirklich dahinter?Wien. Diversity Management ist eine Managementkonzeption, die ihre Ursprünge in den USA hat. Grundsätzlich birgt es als betriebs-wirtschaftlich ausgerichtetes Kon-zept eine Fülle von Instrumenten zur Verbesserung des wirtschaft-lichen Erfolgs von Unternehmen. Häufig werden auch die Begriffe ‚Diversity & Inclusion‘ miteinander verwendet. In diesem Fall bezieht sich Diversity auf die betriebswirt-schaftlichen Aspekte, während In-clusion die normative Perspektive von Vielfalt benennt. Unternehmen, die sich zu Diversity & Inclusion bekennen, fokussieren nicht nur auf die wirtschaftliche Nutzung von

Vielfalt, sondern auch auf normati-ve Komponenten, wie soziale Ge-rechtigkeit und Gleichberechtigung von unterschiedlichen Menschen.

Diversity Management ist als Konzept mit ganzheitlichem Zu-gang zu verstehen. Die größten Er-folge werden erzielt, wenn es in die strategische Planung integriert und unternehmensweit implementiert wird. Häufig finden sich jedoch auch Anwendungen in Teilberei-chen, wie im Personalwesen oder im Marketing. Diese können zu Beginn der Implementierung von Diversity Management, quasi als Testphase, sinnvoll sein. Diversity Recruiting ist als Teildisziplin von Diversity

Management zu verstehen, die sich auf den Bereich Human Resources konzentriert. Diversity Recruiting wird dabei durch diversitätsori-entierte Personalentwicklung und entsprechendes Personalmarketing ergänzt. Beispielsweise kann ziel-gerichtetes Community-Marketing zur Kontaktaufnahme und -pflege mit potenziellen Bewerbern einge-setzt werden. Diese integrierte Her-angehensweise ist zentral für den langfristigen Erfolg von Diversity Management-Maßnahmen im Be-reich Personal. Anschaulicher lässt sich dieser Zusammenhang so for-mulieren: Wenn ein Unternehmen ausschließlich im Recruiting auf

diversitätspositive Konzepte setzt, um die Mitarbeiterstruktur in Rich-tung Vielfalt auszubauen, wird der Output der Maßnahme wenig be-friedigend ausfallen. Das liegt dar-an, dass Recruiting und Personal-marketing Hand in Hand konzipiert werden müssen, um sich gegensei-tig optimal zu ergänzen. Anderer-seits kann Vielfalt nicht schlicht vom Arbeitskräftemarkt in Gestalt neuer Mitarbeiter „zugekauft“ wer-den. Vielmehr muss Diversity auch im Unternehmen entwickelt und kultiviert werden. Auf diese Weise kann die Schlüsselressource ‚Per-sonal‘ unternehmensindividuell generiert werden. Das Ergebnis ist eine auf die Tätigkeitsbereiche des Unternehmens optimal zugeschnit-tene Mitarbeiterstruktur.

Elisabeth Weghuber, Geschäftsfüh-rende Gesellschafterin von Secreta-ry Search Personalberatung mit der Business Unit Diversity Search.

Elisabeth Weghuber: „Diversity muss im Unternehmen entwickelt und kultiviert werden.“

Knapp AG Recruiting

Coding ContestHart. „Start your Engines, meet the Challenge, show your Skills“ – unter diesem Motto begibt sich die auf dem Gebiet der Lager- automation und Lagerlogistik-Soft-ware angesiedelte Knapp AG in den „War for Talents“ und lädt am 2. März 2012 zur ersten Knapp Coding Challenge in die Konzern- und Entwicklungszentrale nach Hart bei Graz: „Ich habe als Pro-grammierer begonnen und meine Erfahrungen bei internationalen Software-Projekten gesammelt. Der Software-Bereich bietet spannende Aufgabengebiete und vielfältige Betätigungsfelder, vom Produkt- oder Projektmanagement über die Entwicklung bis zu internationa-len Inbetriebnahmen. Beim ersten Knapp Coding Contest steht Spaß am Tüfteln im Vordergrund; natür-lich suchen wir auch junge Talente für unser Unternehmen“, begrün-det Gerald Lassau, Executive Vice President bei der Knapp AG, das Beschreiten neuer Wege in der Re-krutierung.

„Tolle Geldpreise“

Interessierte erwartet am 2. März eine knifflige, logistische Heraus-forderung, verspricht Lassau. Die Java-Aufgabe wird am eigenen Laptop gelöst und erfordere analy-tisches Denkvermögen und Schnel-ligkeit. Den besten Dreien winken im Anschluss Geldpreise: Der Erste gewinnt 1.500 €, der Zweite 1.250 € und der Dritte 1.000 €. Anmelde-schluss ist am 17. Februar 2012. Infos: www.coding-contest.at

Bis 17.2.2012 können sich Interessierte noch zur Coding Challenge anmelden.

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Elisabeth Weghuber, Geschäftsführende Gesellschafterin Secretary Search.

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Page 5: medianet career

UNI-VERSUM careernetwork – 75Freitag, 16. Dezember 2011

Peers-Projekt an oö. Schulen gestartet

Linz. Das Peers-Projekt „Inter-kulturelle Kompetenz“ will an oberösterreichischen Schulen in Sachen Integration Motivati-on schaffen und Vorurteile ab-bauen – mit Gleichaltrigen als Ansprechpartnern. Derzeit wer-den 25 Jugendliche der 7. und 10. Schulstufe in den migran-tenstarken Städten Linz, Traun und Wels zu Peers ausgebildet. Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz kann sich vor-stellen, es auch in anderen Bundesländern einzuführen.

FH Wien: Startschuss für Anmeldephase

Wien. Insgesamt 16 Bachelor- und Masterstudiengänge mit den Schwerpunkten Manage-ment und Kommunikation bietet die FH Wien der Wirt-schaftskammer an. Wer sich um einen der 1.000 Studienplät-ze bewerben möchte, kann sich ab sofort online unter www.fh-wien.ac.at registrieren; die Bewerbungsfrist läuft bis Mai.

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Praxisnahe Ausbildung: Interessierte können sich jetzt online bewerben.

Business School Ranking Die Wirtschaftsuni Wien rangiert bei einem Ranking der Financial Times auf Platz 28

Top im Europa-VergleichWien. Die beste Platzierung seit ihrer Teilnahme kann die Wirt-schaftsuni Wien beim „Business School Ranking“ der Financial

Times verbuchen. Mit dem 28. Platz von 75 gereihten Top-Wirt-schaftsuniversitäten in Europa hat sich die WU um 23 Plätze verbessert.

Bereits im Oktober hatte die Wirtschaftsuni beim Financial

Times-Ranking für „Masters in Management“ mit dem 18. Platz ei-ne Top-Platzierung eingefahren.

„Es ist eine große Freude für uns, dass wir heuer trotz schwie-riger Rahmenbedingungen insge-samt so gute Ergebnisse erreicht haben. Unser IBW-Studium und

unser Executive MBA-Programm wurde schon mit Top-Bewertungen ausgezeichnet. Mit der Berück-sichtigung der WU beim Business School Ranking geht für uns ein er-folgreiches Ranking-Jahr zu Ende. Von den Ergebnissen profitieren vor allem unsere Studierenden und Absolventen, denn unser Ziel ist es, ihnen einen erfolgreichen Start in die Berufswelt zu ermöglichen“, so Christoph Badelt, Rektor der WU Wien. In der Berufswelt sei es mitt-lerweile nicht mehr allein wichtig, ob, sondern auch wo man studiert habe. Kann man eine Uni vorwei-sen, die sich auch im internatio-nalen Vergleich gut schlägt, habe man automatisch Startvorteile, so Badelt.

Im Detail punktet die WU im Uni-Ranking vor allem mit der in-ternationalen Erfahrung der Stu-dierenden. Austauschprogramme

und internationale Praktika sind ein wichtiger Teil der Aus- bildung.

Frankreich unschlagbar

Unter den ersten zehn Plätzen des Rankings gleich dreimal ver-treten ist Frankreich mit der HEC Paris (1. Platz), der Insead und der Essec Business School. Auch Spa-nien kann mit drei Top-Ten-Unis aufwarten.

Die Financial Times veröffent-licht jedes Jahr fünf Rankings zu Ausbildungen im Wirtschafts- und Managementbereich. Die Kate-gorien sind MBA, EMBA, Master in Management-Programme und Executive Education. Aus diesen Ergebnissen geht die Rangordnung im Ranking der European Business Schools hervor. Das Ergebnis der WU ist umso bemerkenswerter, als die Uni gar nicht an allen Teilran-kings teilgenommen hat. (lw)

WU punktet im europaweiten Uni-Vergleich mit internationalen Austauschprogrammen und Praktika.

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Die WU überzeugte die Financial Times mit ihren Business-Programmen.

„Von den Ergebnissen

profitieren vor allem

unsere Studierenden,

denn unser Ziel ist es,

einen erfolgreichen

Start in die Berufswelt

zu ermöglichen.“

CHRISTOPH BADELT, REKTOR WU

BESTE BUSINESS SCHOOLS

Platz Name Land

1 HEC Paris Frankreich 2 Insead Frankreich 3 London Business S. Großbritannien 4 IESE Business S. Spanien 5 IMD Schweiz 6 IE Business S. Spanien 7 Rotterdam M.S. Niederlande 8 Esade Business S. Spanien 9 SDA Bocconi Italien10 Essec Business S. Frankreich28 WU Vienna Österreich

Quelle: „Financial Times“

Page 6: medianet career

Raiffeisen wünscht schöne Feiertage

und ein erfolgreiches Neues Jahr.

www.raiffeisen.at