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ENERGIE MINERGIE-P ALS ZUKÜNFTIGER STANDARD ANDREAS EDELMANN ÜBER DEN GEAK NACHHALTIGKEITSASPEKTE BEI DER IMMOBILIENBEWERTUNG MINERGIE-P AUF 3883 M Ü. M. #4 2009 www.modulor.ch MODULØR MODULØR #4 20 09 ENERGIE www.modulor.ch Architektur, Immobilien, Recht

MODULØR #4 2009

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Page 1: MODULØR #4 2009

energieMinergie-P als zukünftiger standard

andreas edelMann über den geaknachhaltigkeitsasPekte bei der iMMobilienbewertung

Minergie-P auf 3883 M ü. M.

#4 2009www.modulor.ch

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Page 2: MODULØR #4 2009

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Page 4: MODULØR #4 2009

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Page 5: MODULØR #4 2009

MODULØRMagazin

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EDITORIAL 200904

Gerald Brandstä[email protected]

LIEBE LESERINNEN UND LESER

Melden Sie sich bei uns! So, wie es viele unserer Lese-rinnen und Leser seit der ers-ten Modulør-Ausgabe jeweils regelmässig tun. Lassen Sie uns Ihre Meinung wissen, kri-tisieren Sie uns, bewerten Sie uns! Von vielen unserer Leser – Architekten, Planerinnen, Baujuristen, Landschaftsar-chitekten, Bauunternehmer, Innenarchitektinnen oder Im-mobilienfachleute – erhalten wir neben Komplimenten auch Verbesserungsvorschläge, An-regungen und Hinweise. Un-ter dem Motto „Tue Gutes und rede darüber“ laden wir Sie ein, uns auch über Ihre neuen Projekte zu informieren, über gewonnene Wettbewerbe, fer-tiggestellte Bauwerke oder er-haltene Auszeichnungen.Melden Sie sich bei uns, damit wir uns weiter verbessern und auch über Ihre Arbeit berich-ten können!

Thema energie

Einen kühlen Kopf bewahren ist momentan wichtig. Nicht nur weil der Spätsommer heiss und das Arbeiten in überhitzten Räumen ermüdend ist. Sondern weil Klimaschutz, Nachhaltigkeit, CO2 Einsparungen, alternative Energien, Zertifikate, Effizienzkriterien, GEAK, Graue oder Bun-te Energien als Begriffe durch den Raum schwirren, zur Diskussion anregen, aber auch verwir-ren und oft für Ratlosigkeit sorgen.In der Märzsession 2009 hat das Parlament den vom Bundesrat vorgeschlagenen Massnahmen zur Stützung der schweizerischen Wirtschaft (Stabilisierungsprogramm 2. Stufe) zugestimmt. Es hat dafür einen Nachtragskredit von 710 Millionen Franken für das Jahr 2009 bewilligt. Davon fliessen insgesamt 60 Millionen Franken in drei Programme im Energiebereich. Diese Programme wurden vom Bundesamt für Energie (BFE) Ende März 2009 gestartet; Der Andrang auf die Subventionen war derart gross, dass 10 Wochen nach ihrem Start bereits sämtliche Mittel ausgeschöpft waren und keine weiteren Gesuche mehr berücksichtigt werden konnten. Eingegan-gen waren über 1600 Gesuche. Das Thema Energie ist hochaktuell, die 2000-Watt-Gesellschaft noch fern, die Stossrichtung ist also klar: Energieeffizienz spart Kosten und Energie, erneuerbare Energien kommen aus der Schweiz und bieten unserer Wirtschaft ein neues Wachstumspotenzi-al. Im Gebäudebereich besteht bei der Sanierung und bei Neubauten grosser Handlungsbedarf. Das Bundesamt für Energie schätzt das Einsparpotenzial bei Gebäuden auf 50 bis 90 Prozent. Masssnahmen im Baubereich spielen daher eine zentrale Rolle in der Verwirklichung der 2000-Watt-Gesellschaft. Der Anteil an nachhaltigen Immobilien am Gesamtgebäudebestand ist heute mit rund einem Prozent jedoch immer noch sehr gering. Mitunter ein Grund dafür ist, dass der finanzielle Mehrwert durch Nachhaltigkeit in der Bewertung von Immobilien kaum berücksich-tigt wird. Experten, Uni-Professoren und Energiefachleute versuchen in der vorliegenden Ausgabe von Modulør mit ihren Erläuterungen etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Anhand unserer Architek-tur-Reportagen lässt sich erkennen, dass energieeffiziente Bauten auch in formaler Hinsicht eine Führungsrolle übernehmen können. Und die Ausführungen von Dr. Erika Meins vom Center for Corporate Responsibility and Sustainability (CCRS) an der Universität Zürich zeigt, dass energieeffiziente Immobilien, beispielsweise mit Minergie-Zertifizierung, besser bewertet und somit die lukrativeren Spekulationsobjekte sind. Investitionen in Nachhaltigkeit lohnen sich also in mehrfacher Sicht. gb

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Page 7: MODULØR #4 2009

MODULØRMagazin

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INHALT 200904

MODULØR#4 2009

MAGAZIN

eDitORiaL 003

FORUM 008

CaRte BLanChe 016

theMa eneRgie 019

KOLUMneThomas Sevcik 053

aRChiteKtURCahill Center, Pasadena 054EnergyBase, Wien 060

iMMOBiLienImmobilienbewertung und Nachhaltigkeit 066Bauarena, Volketswil 070

ReCht Baugutachten 074

VisiOnLi Edelkoort 078

019

054

060

005-006_Mod_Inhalt_0409.indd 5 17.8.2009 15:16:17 Uhr

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MODULØRMagazin

00�

200904

INHALT

SeRvIce

taLK 116

Visit 118

tiCKeR 120

ORtsBiLD 122Engwand/ TG

LiteRatUR 124

teRMine 126

VORsChaU 128

iMpRessUM 128

118

084

PRODUkTe

tOOLBOx 083

speziaLGebäudetechnik/ Gebäude-

automation 084Sprechanlagen 090Sicherheitssysteme 094

090

094

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MODULØRMagazin

200904

FORUM

00�

hadid baut dünen

450‘000 Quadratmeter Nutzfläche mit Ausstellungshallen, Konferenzzen-

trum, Hotel für Geschäftsreisende, Bürotürme mit 33 Etagen und ein Shop-

ping-Center. Und das alles in Form von ägyptischen Sanddünen: Nachdem

Zaha Hadid erst kürzlich die Pläne für die so genannten „Stone Towers“ in

der ägyptischen Hauptstadt Kairo vorgestellt hatte, teilte sie jetzt den Gewinn

des Wettbewerbs für eine „Cairo Expo City“ mit. Dieses riesige Ausstellungs-

und Tagungszentrum soll zwischen der Innenstadt und dem Flughafen Kairos

zu liegen kommen und die Hauptstadt zu einer der internationalen „Top

Cities“ für Konferenzen und Messen werden lassen. gb

www.zaha-hadid.com

glaubhafte nachhaltigkeit

Ein markanter Kopfbau und die klare Ablesbarkeit und Adressierung der

Nutzungen (Greenpeace, Designport und Wohnungen) zeichnen das inte-

grative Gebäude-Ensemble des „Magdeburger Hafen“ in Hamburg aus. Im

Innern überzeugen zweiseitig belichtete Arbeitsplätze, räumliche Erlebnisse,

vielfältige informelle Treffpunkte sowie Pflanzen- und Wasserwelten. Der

170 Meter lange Gebäudekomplex setzt auf regenerative Energien und

Nachhaltigkeit. Die Bob Gysin + Partner BGP Architekten aus Zürich garantie-

ren auf diese Weise neben einer hohen Nutzerakzeptanz und einer optimalen

Energieeffizienz gleichzeitig auch für tiefe Betriebskosten.

Das Zürcher Büro setzte sich in einem städtebaulichen und architektoni-

schen Wettbewerb gegen 158 Konkurrenten durch und gewann den Auftrag

für dieses Projekt. ck

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Page 11: MODULØR #4 2009

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MODULØRMagazin

200904

FORUM

010

grüner sears tower

Nachdem im April bekannt gegeben wurde, dass das Empire State Building

in New York nach nachhaltigen Gesichtspunkten renoviert werden soll,

folgt nun der Sears Tower in Chicago diesem Beispiel. Das 1973 errichtete

und mit 110 Stockwerken lange Zeit höchste Gebäude der Welt soll für

rund $350 Millionen umfassend erneuert werden. Der Umbau nach den

Plänen der Architekten Adrian Smith und Gordon Gill sieht den Ersatz aller

16’000 einfachverglasten Fenster und eine bessere Wärmedämmung

der vorgehängten Fassade vor. In nur vier Jahren soll der Strombedarf um

80 Prozent (oder 68 Mio. Kilowattstunden) gesenkt werden. Weiter soll

rund 40 Prozent des Wasserbedarfs eingespart werden. Der Turm soll um

ein fünfzigstöckiges Luxushotel erreicht werden. Markenzeichen des Neu-

baus wird eine von einer Glaskuppel mit integrierten Photovoltaik-Paneelen

überdachte Gartenlandschaft auf dem Dachgeschoss. Für die Gesamtanlage

streben die Architekten LEED-Gold-Zertifizierung an. pz

www.smithgill.com

holzer-kobler auf erfolgskurs!

Bereits bevor Holzer-Kobler Architekturen mit ihrer szenografischen Neuge-

staltung im Schweizerischen Landesmuseum Zürich Anfang August mediale

Aufmerksamkeit erhalten haben, wurde das Büro bereits im Ausland geehrt.

Die World Architecture Community hat das Besucherzentrum Arche Nebra

und den Aussichtsturm unter die 20 besten Projekte gewählt.Im Juni wür-

digte zudem der Bund Deutscher Architekten das gleiche Projekt mit einem

Anerkennungspreis: Die Vergabe des Hannes-Mayer-Preises (Trophäe siehe

kleines Bild) im deutschen Sachsen-Anhalt ist den Zielen hohe gestalterische

Qualität, bewusster Umgang mit den Ressourcen, Nachhaltigkeit, gesell-

schaftlicher Nutzen sowie soziale und kulturelle Relevanz verpflichtet. gb

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MODULØRMagazin

200904

FORUM

Best architects 10

Anfang Juli wählte die Jury des “best architects 10” Award die besten aus 228 eingereichten Arbeiten

aus. Diese drei Arbeiten von schweizer Architekturbüros erhielten eine Auszeichnung in Gold: Die Burk-

halter Sumi Architekten GmbH Zürich gewannen in der Kategorie Büro- und Verwaltungsbauten. Mit

dem Büroturm im Luzerner Eichhofquartier (Bild unten links) setzten sie mit Farbe und Form einen star-

ken Akzent. In der Kategorie Sonstige Bauten erhielten die HHF Architekten aus Basel eine Auszeich-

nung. Die Artfarm, ein angebautes Kunstdepot einer Villa, besteht aus drei miteinander verbundenen

Hütten. Das Gerüst besteht aus vorfabrizierten Elementen in Stahl. Für die Hülle wurde Isolationsmate-

rial verwendet und dieses mit weisser PVC-Folie verkleidet. Auf diese Weise wird nicht nur die Wärme,

sondern auch die Akustik gedämmt. Das Projekt „Vertical“ gewann in der Kategorie Wohnungsbau. PARK

Peter Althaus Markus Lüscher Dipl. Architekten ETH SIA aus Zürich gelang die Planung eines Umbaus am

Zürcher Vorplatz des Bezirksgerichtes für ein radikal kostengünstiges Gebäude ohne Einbussen an archi-

tektonischer Qualität und Komfort. ck

www.bestarchitects.de

012

der schlafturm

Die belgischen Architekten von import.export

haben die Lösung für günstigen Schlafplatz in

engen Städten gefunden: Sie haben den mobilen

Campingplatz entwickelt. „Urban Camping“ kann

in allen Städten zentral installiert werden und

bietet Campern auf der Durchreise einen „natur-

nahen” und temporären Wohnraum. Das Design

dieses vertikalen Zeltplatzes ist raumsparend

und futuristisch zugleich, ideal auch für Festivals,

Konzertveranstaltungen oder Messen. gb

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Page 16: MODULØR #4 2009

MODULØRMagazin

200904

FORUM

ausgezeichnet!

Die Siegerprojekte sind bekannt: Die Passerelle über die Verzasca in Tenero-

Contra / Gordola, der Baldachin über dem Bahnhofplatz in Bern, die Zentrale

Merck Serono in Genf, das IMD – Maersk Mc-Kinney Moller Center, Lausanne,

sowie die Schulanlage Leutschenbach in Zürich. Diesen fünf herausra-

genden Schweizer Stahlbauten hat die Fachjury des Stahlbau Zentrums

Schweiz den begehrten „Prix Acier“ zugesprochen. Zudem vergab die Jury

sieben Anerkennungen für kleinere, interessante Bauwerke. Alle Sieger und

deren Projekte sind unter untenstehendem Link einsehbar. gb

www.szs.ch/prixacier

014

verlorenes erbe

Was bereits im Vorfeld befürchtet worden war, ist nun eingetreten. Das

Dresdner Elbtal, eine einzigartige, über dreihundert Jahre gewachsene Kul-

turlandschaft, wird wegen des Baus der neuen Waldschlösschenbrücke nach

nur fünf Jahren wieder von der Liste des Weltkulturerbes gestrichen. Der Bau

der vierspurigen Brücke war 2005 durch einen Bürgerentscheid beschlos-

sen und zwei Jahre darauf vom Oberverwaltungsgericht Bautzen gegen den

Widerstand einer Mehrheit des Stadtrats bestätigt worden. Die Bemühungen

der Landesdenkmalpfleger und anderer Interessengruppen, ihn doch noch

abzuwenden, blieben erfolglos. Es ist dies das erste Mal seit dem Inkrafttre-

ten der Welterbe-Konvention 1975, dass die Unesco einem Kulturdenkmal

den Status als Welterbe entzieht. pz

whc.unesco.org

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016

Senden auch Sie uns Ihre persönliche architektonische Vision in Text und Bild zu. Sollten Sie die Redaktion überzeugen, wird Ihre Idee im Rahmen der Rubrik „Carte Blanche“ publiziert. Was wir dafür brauchen? Skizzen, Zeichnungen, Pläne – eine visuelle Umsetzung Ihrer Vision und eine Kurzbeschreibung davon (max. 1500 Zeichen).Zusätzlich ein digitales Porträtbild von Ihnen (Aufl ösung min. 300 dpi) und einen kurzen Lebenslauf (max. 400 Zeichen) in vorzugsweise digitalisierter Form und in einer hohen Aufl ösung. Dateien in InDesign-, QuarkXpress-, Photoshop-, Illustrator-, PDF X3-Format; Bilder als .JPG- oder .TIFF-Dateien. Die Zusendung von Material berech-tigt nicht zu einer Publikation. Das Material wird nicht retourniert. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. [email protected]

VERTICAL GARDENS

Die transparente Fassade eines Büroturms wechselt seine Farbe von Rot

zu Grün. Mit Begeisterung und Erstaunen blicken Passanten nach oben. Ein

zweiter Blick löst das Rätsel: Es sind Pfl anzen und Früchte, die sich langsam

zwischen den grosszügigen Glasfenstern auf und ab bewegen – bewegt wie

von Geisterhand durch ein Seilzugsystem nach dem Vorbild des Paternoster,

angetrieben durch Wasserkraft. Wo der städtische Raum in der Fläche knapp

wird, wachsen Gärten in der Vertikalen. Wo Grundstücke begehrt und teuer

sind, muss nicht auf Grün verzichtet werden. „Vertical Gardens“ steigern

nicht nur die architektonische Attraktivität moderner Metropolen, sondern

erfreuen die Mitarbeiter in den Büros ebenso wie Passanten auf der Strasse.

Sie sind gleichzeitig auch ein Beitrag zum Klimaschutz, zur Begrünung von

Innenstädten und zu einem gesunden Klima am Arbeitsplatz. Wenn die

frischen Früchte „erntefrisch“ aus dem „Gewächshaus Bürofassade“ über

ein Automatensystem auch an die Mitarbeiter verteilt werden, sind sie

schliesslich auch ein Baustein für eine gesunde Ernährung.

Um das System zukunftsfähig zu machen, wurden folgende Zukunftsprogno-

sen vorrausgesetzt: Die Erdbevölkerung nimmt zu, Städte wachsen, Kosten

für Energie und Transport nehmen zu, gesunde Ernährung wird rar. „Vertical

Gardens“ von Manuel Dreesmann ist mit dem 1. Platz beim VisionWorks

Award 2009 ausgezeichnet worden. Er gewann den von Bayer Material-

Science ausgerichteten renommierten Design-Wettbewerb mit dem hier

vorgestellten Konzept.

CARTE BLANCHE MODULØRMagazin

200904

Manuel Dreesmann wurde am 5. Mai 1986 geboren. Seit 2005 studiert er an der Hochschule für Künste im Studiengang Inte-griertes Design, Schwerpunkt Mensch und Produkt, insbesondere bei Prof. Roland Lambrette, Prof. Andreas Ostwald und Prof. Detlef Rahe. [email protected]

Gesteigerte Attraktivität von Metropolen durch begrünte Fassaden: „Vertical Gardens“.

Das Konzept vereint Sonnenschutz, Luftverbesserung, Attraktivitätssteigerung von Innenstädten und frische Ernährung.

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Page 20: MODULØR #4 2009

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Page 21: MODULØR #4 2009

MODULØRMagazin

019

THEMAEnergie

200904

Das Thema energie

imÜberblick

Der geakDer Gebäude-Energieausweis der Kantone (GEAK) ist hauptsächlich ein Auslöser für bauliche und ökologische Verbesserungen am Gebäude. von Andreas Edelmann

minergie-P: Der sTanDarD Der ZukunfTHeute sind über 400 Objekte nach Minergie-P zertifiziert. Ein marginaler Anteil am Gesamtbauvolumen – aber mit stark zunehmender Tendenz!von Urs-Peter Menti

Das null-energie-haus Nach dem schweizweit ersten Null-Energie-Haus 2001 errichtete Beat Kämpfen 2007 das erste Null-Energie- Bürogebäude: Ein Gespräch.von Gerald Brandstätter

in 7-meilen-schriTTen Zur 2000-WaTT-gesellschafTBund, Kantone und Städte bemühen sich um eine gesellschaft-liche, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit. Die Stadt Zürich nimmt hier eine Vorreiterrolle ein.von Viràg Kiss und Patrick Zamariàn

höchsTe effiZienZAuf dem Klein Matterhorn wurde auf 3883 m ü. M. eine touristische Infrastruktur erstellt, die dem hochalpinen Klima trotzt, inklusive Minergie-p Zertifizierung. von Matthias Sulzer

020

026

034

038Titelbild: Die Isolierglasintegrierte Photovoltaik-Anlage auf dem Vordach der Migros am Limmatplatz in Zürich produziert 50‘000 kWh Elektrizität im Jahr! (Foto: Simone Vogel)

046

019_Mod_AuftaktThema_0409.indd 19 17.8.2009 15:54:56 Uhr

Page 22: MODULØR #4 2009

Gebäude- enerGieausweisvon Andreas Edelmann (Text) und Zeljko Gataric (Fotos)

Er ist in aller Munde, der neue Gebäude-Energieausweis. Analog zu den Kühlschränken, Leuchtmitteln und auch Fahrzeugen können neu auch Gebäude mit einer Energie-Etikette beurteilt werden.

THEMAEnergie

MODULØRMagazin

200904

020

020-024_Mod_Energie_EdelmannGEAK20 20 17.8.2009 17:25:02 Uhr

Page 23: MODULØR #4 2009

SchemaundKonzepteinerEner-gie-Etikettesindguteingeführt,dieKa-tegorienresp.EnergieklassenvonA(vor-bildlich)bisG(sehrineffizient)sindbe-reitsbekanntundgutvisualisiert.Anfang August 2009 wurde nun derGebäude-Energieausweis der KantoneGEAKoffizielleingeführt.EinGebäudeistentwederimpositivbesetztengrünenBereichoderimnegativenrotenBereichbewertet.Dies istanundfürsichnochkeinegrosseSache,abergleichzeitigmitderEinführungstarteteineprominenteUnterstützungsaktion. EnergieSchweiz,eine Abteilung des Bundesamtes fürEnergie (BFE), lanciert eine Startakti-on, wie es die Schweiz selten gesehenhat: Jeder GEAK mit Energieberatungresp. Sanierungskonzept wird mit 1000Franken subventioniert. Bei erwartetenKosten von ca. 1200 Franken für dieBeratung belaufen sich die Kosten fürdenHauseigentümergerademalauf200Franken – ein verlockendes Angebot.Das entspricht auchder IdeevonEner-gieSchweiz,denGEAKmöglichstschnellund möglichst breit anzuwenden, umihn zu einem unverzichtbaren Instru-mentdesImmobilienmarkteswerdenzulassen.EineErfolgsgeschichte?AllesimgrünenBereich?

EinE langE gEschichtE

DerBlickzurück inderGeschichtedesGebäude-Energieausweises beginnt inEuropa. Im Rahmen einer marktori-entierten Strategie für Energieeinspa-rungenimGebäudebereichsetztdieEu-

ropäischeUnionaufeineErhöhungderMarkttransparenz.Diese soll einen Im-puls für energieeffiziente SanierungenvonGebäudengebenunddamithelfen,dieEinsparzieledesKyoto-Protokollszuerreichen.DieverbindlicheEinführungvon Energieausweisen mit Hinweisenfür energetische Modernisierungsmass-nahmenstellthierfüreinzentralesEle-ment dar. Die EU-Richtlinie über dieGesamtenergieeffizienz von Gebäuden(EU Direktive „Energy Performance ofBuildingsEPFD“)fordertdieEinführungvon Energieausweisen in allen europä-ischenMitgliedsstaaten. In einigenEU-Staaten, beispielsweise in Deutschlandab 1.1.2008, wurden Energieausweisebereitseingeführt.In der Schweiz hat die SIA-Kommis-sion „Energieausweis für Gebäude“ seitAnfang 2006 an der Erarbeitung einerGrundlage für die technische Umset-zungeinesEnergieausweisesgearbeitet.DasResultatistdasMerkblattSIA2031,dasAnfang2009erschienen ist.Diesesliefert die technischen, rechnerischenund inhaltlichen Grundlagen sowie dieformellen Vorgaben für die ErstellungeinesEnergieausweisesfürGebäudeundistandieEN-Normangelehnt.

RollEntEilung

Es ist wichtig zu wissen, wie in derSchweizdieRollenteilungbeiGebäudenist. Bei Kühlschränken, ElektrogerätenundLeuchtmittelnerlässtderBunddieentsprechenden Vorschriften betreffendEnergie-Effizienz. Ganz anders im Ge-

bäudebereich: Historisch und föderalis-tischgewachsen,habendieKantonedieHoheit über Regeln und VorschriftenbetreffendGebäude.DieKonferenzderEnergiedirektorenderKantone(ENDK),hat inden letzten JahreneinengrossenEffortgeleistetundsowohlgemeinsameMustervorschriften im Gebäudebereichals auch die Lancierung des GEAK be-schlossen – in 26 Kantonen dieselbenRegeln und Gültigkeiten. Der SIA alsInteressenverband und Normenvereini-gunghatdieFunktion,die technischenund rechnerischen Grundlagen für denGebäude-Energieausweis zu erstellen,wasmitdemangesprochenenMerkblattSIA 2031 erfolgt ist. Die Rolle von En-ergieSchweiz,TeildesBundesamtes fürEnergie, ist einemotivierende.UmdenStartdesGEAKimRahmeneinesTest-marktes zu forcieren und eine rascheVerbreitung zu ermöglichen, wurde dieFörderaktion mit Beiträgen von 1000Franken pro Ausweis mit Sanierungs-konzeptausgeschrieben.

DER schwEizER gEbäuDEpaRk schläft

NeubautenimMinergie-P-StandardsindeineguteSacheundwichtigalsLeucht-türmeundguteBeispiele,aberauchumzuzeigen,dassdieheutestrengenEner-gieverbrauchs-Vorschriften gut erfülltwerden können. Standard ist heute das4-Liter-Haus–derSmartimGebäudebe-reich.FürdieGesamtenergiebilanzvielwich-tiger ist jedoch die grosse Masse der

020-024_Mod_Energie_EdelmannGEAK21 21 17.8.2009 17:25:05 Uhr

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MODULØRMagazin

022

200904

THEMAEnergie

Käufermarktzuerwarten,wenndieÖl-preisewiedersteigenwerden.EinGEAKals konkrete Information hilft hier beieinemKauf-oderMietentscheid.MandarfgetrosteinenAusblickwagen:EinzelneKantonewerdendenGEAKalsVoraussetzung für Fördergelder verlan-gen oder bei Bauvorhaben zur Pflichterklären.

pRimäREnERgiE

Wir sindes gewohnt,EnergieverbrauchabSteckdoseoderabRadiatorzumessen–dieBezeichnungistNutzenergie.Bevoraber Wärme abgegeben werden kann,mussdieseerzeugtwerden.DieHeizungwirdgespeistmitErdöl,GasoderStromund wandelt diese Energieträger unterVerlusten inWärme,KälteoderWarm-wasserum.Der InputamTankfüllstutzenwirdEn-denergiegenannt.DievorgelagertenPro-zesse,biseinLiterHeizölbeimHausistoderdieKilowattstundeStromamZäh-lervorbeifliesst,wurdenbisheutewenigbeachtetundlagenmeistausserhalbderBetrachtung. Dieser energetische Ruck-sack – bei Materialien Graue Energiegenannt – einer Kilowattstunde wirdPrimärenergiegenannt.DiesePrimären-ergieistdieeigentlicherelevanteGrösse,um Energievergleiche von Systemen zumessen.Unteranderem istauchdieVi-sionder2000-Watt-GesellschaftaufPri-märenergie aufgebaut – wobei maximalein Viertel davon nicht erneuerbar seindarf. Die restlichen drei Viertel müs-senerneuerbarproduziertwerden.Diesentspricht in etwa auch der ForderungmitgleicherStossrichtung,dassfüreinenachhaltige Gesellschaft maximal eineTonneCO2proPersonundJahrerzeugtwerden darf. Bei den Energienachwei-sen für Baugesuche, basierend auf derBerechnung nach SIA 380/1, wird der

2000-watt-Gesellschaft

Die Stadt Zürich hat 2008 in einer Volksabstimmung beschlossen, sich auf den Weg der 2000-Watt-Gesell-schaft vorzubereiten resp. dieses Ziel für 2050 anzu-streben. Heute verbrauchen wir ca. 6000 Watt perma-nente Leistung, was einem Jahresverbrauch von ca. 52‘000 Kilowattstunden pro Jahr entspricht, oder anders ausgedrückt etwa 5200 Liter Öl. Das bedeutet, unseren Primär-Energieverbrauch auf etwa ein Drittel zu reduzieren, wie sie in der Schweiz 1960 anzutreffen war. Je besser unsere Leistungen bei der En-ergie-Effizienz und moderner Technologien werden, desto geringer würde also der Ver-zicht werden. Ein wichtiger klimapolitischer Aspekt ist, dass von den 2000 Watt nur 500 fossil resp. nicht erneuer-bar produziert werden dürfen, die übrige Primärenergie ist erneuerbar zu produzieren. Das entspricht auch der ETH-Berechnung, dass langfristig nur noch eine Tonne CO

2 pro

Person und Jahr ausgestos-sen werden darf. Heute sind das noch ca. 9 Tonnen.

sogenannt schlafenden Gebäude. Diesevor 1980 erstellten und nicht saniertenHäuser sind grosse Energieschleudern.Standard ist leider immer noch ein 20-Liter-Haus–dieOffroaderimGebäude-bereich,nurleiderohnedessenKomfort.Ca. 80 Prozent des Schweizer Gebäud-eparks istvor1990erstelltwordenundnie energetisch saniertworden.DieSa-nierungsrate ist bisher ca. 1–2 ProzentproJahr,beidiesemRhythmusdauerteshochgerechnetnoch50Jahre,bisderEn-ergieverbrauchderGebäudeaufdemge-wünschtenNiveauist.DieseschlafendenGebäudezuwecken,istdieHauptaufga-be in der Gebäude-Energiepolitik. DerGEAKisteinInstrument,dasaufzuwe-ckenhilftundeineMotivationfürHau-seigentümerinnenundArchitektengibt,energetischeSanierungenanzupacken.

tRanspaREnz auf DEmimmobiliEnmaRkt

InDeutschlandistdieAusstellungeinesEnergieausweises für Gebäude vorge-schriebenbeibaulichenVeränderungen,jederHandänderung,aberauchbeiMie-terwechseln.SoweitistdieSchweiznochnicht–derGEAK istvorläufigein frei-williges Instrument zurMarkt-Transpa-renz. ImaktuellenTestmarktwird sichaberzeigen,obeinsolchesLabelpraxis-tauglichistundkonkreteAuswirkungenhaben wird. Ausser in städtischenGebieten, wo Wohnungen ohne beson-dere Qualitäten und mit hohen Neben-kosten vermietet und verkauft werdenkönnen, wird in Zukunft die energe-tischeQualität einesGebäudebewertetwerden.UnsanierteGebäudehabenhö-here Nebenkosten mit Unwägbarkeitenabhängig von zukünftigen Energieprei-sen, aber auch Nachteile betreffendKomfortundGesundheit.Hiersindkon-kreteAuswirkungenaufdemMiet-und

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effektiveNutzwärmebedarf für denBe-triebdesGebäudeserrechnet,dieEner-giekennzahl in MJ/m2 als Nutzenergieausgedrückt. Minergie, ein 10-jährigesLabel, rechnet mit gewichteter Enden-ergie und berücksichtigt neben demStrombedarf der Lüftungsanlage auchWirkungsgradeundJahresarbeitszahlen,umeineEnergiekennzahlaufBasisEnd-energiezuerhalten.DerGEAKgehtnuneinenwichtigenSchrittweiterunderwei-tertdieEnergiekennzahlumdenAspektPrimärenergie,entscheidendistnichtnurdieQualitätderGebäudehülleundWär-medämmung,sondernvorallemwiedierestliche Energie produziert wird. DasgenaugleicheGebäudekannjenachÖl-,Holz-oderStromheizunginverschiedeneEnergieklassengelangen.

pRimäREnERgiE vERsusEnERgiEgEwichtung

IndieserFragehabendieEntwicklerundFördererdesGebäude-Energieausweiseslange und intensiv diskutiert. Die Pri-märenergievonHeizöloderErdgasstand

Schema: Vergleich Primärenergie - Gewichtungsfaktoren

Primärenergie

SIA

Energieträger

Heizöl 1,24 1 0,082

Erdgas 1,15 1 0,067

Stückholz 1,06 0.5 0,003

Holzpellets 1,22 0.5 0,010

Elektrizität 2,97 2 0,043

NationalerGewichtungsfaktor

GEAK, Minergie

CO2Koeffizient(kg/MJ)

SIA, GEAK

Faktoren

Anwender

dabei weniger im Fokus wie Holz undStrom. Strom gilt als wertvollste Ener-gie:Bis1kWhElektrizitäterzeugt,über-tragen und in der Steckdose angekom-menist,brauchtes inderSchweiz2,97kWh. Mit einem europäischen Strom-mixgerechnetsogaretwa3,5kWh.Dashängt weniger an Wasserkraftwerken,als vielmehr amAtomstrom, aber auchausKraftwerken,diemitGasoderKoh-lebetriebenwerden.WeiteristauchdiePumpspeicherungkeineEffizienz-Mass-nahme,aberwirtschaftlicheingutesGe-schäft und als Versorgung von Spitzen-bedarfwertvoll.KonkretstelltsicheinemLiegenschafts-besitzer die Frage, ob er seine Gashei-zung mit einer Wärmepumpe ersetzensoll. Da die Wärmepumpe (mit Aus-senluft betrieben) etwa ein Drittel derEndenergie als Strom frisst und dieserdreifach gewichtet wird, ist auf EbenePrimärenergiederVorteilgegenüberderGasheizungnichtgegeben.WirdaberderTreibhausgasausstoss betrachtet, dannhatderStrominderSchweizVorteile,daer praktisch CO2-frei erzeugt wird. Die

Kraftwerksbeteiligungen von SchweizerFirmenaneuropäischenGas-undKoh-lekraftwerkensindhierausserBetrachtgelassen. Eine ähnliche Problematik istbeim Rohstoff Holz anzutreffen. WeilderBrennwertvonHolztieferistalsbeifossilen Energieträgern, ist der Primär-energieaufwand trotz kürzeren Wegenetwagleichgross,d.h.beica.1,2kWhPE / kWh EE. Holz ist aber ein nach-wachsender, erneuerbarerRohstoff undgilt als CO2-neutral. Es darf also nichtsein, dass der Ersatz einer Ölheizungdurch eine Holz-Pellets-Heizung keineAuswirkungenaufdieEnergieklassehat.Da die Treibhausgas-Emissionen nichtin die Berechnung für die Energieklas-se einfliessen, haben sich die KantonegenauwiederVereinMinergieaufGe-wichtungsfaktoren geeinigt. Für Stromgiltdabei2,0,fürHolz0,5(wirdindennächstenJahrenauf0,7angehoben).DerSIAhat dieRegeln zumGebäude-Ener-gieausweis entsprechend erweitert, sodassesmöglichist,Energieausweisemitden nationalen GewichtungsfaktorenodermitPrimärenergiezurechnen.

Das konkREtE voRgEhEn füREinEn gEak

AufderHomepagewww.geak.chisteineListeallerzertifiziertenGEAK-Expertenzufinden.DieseBeraterinnenundEner-giespezialistenbesichtigendasGebäudeunderstellendenBerichtmiteinervor-gegeben Software im Büro. Der GEAKzeigtdenZustanddesGebäudesanhandderEinteilunginEnergieklassenundbe-treffend Gesamtenergiebilanz als auchzur Effizienz der Gebäudehülle, d.h.demHeizwärmebedarf.Ergibtaberaucheinfache, pauschale Hinweise auf Ver-besserungsmöglichkeiten am Gebäude.MitderUnterschriftunterdemAusweiswird dieser ein offizielles Dokument,

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ben, wird dieser GEAKplus mit Sanie-rungskonzept vom Bund resp. von En-ergieSchweizgrosszügigunterstützt.Dieersten15‘000AnmeldungenkommenindenGenuss einerBeteiligungvon1000FrankenproBeratung.

fazit

Wiebereitsbetont,derGebäude-Energie-ausweisderKantoneGEAKisteinAuslö-ser,eineMotivationfürweitereSchritte.Er ist dazu da, schlafende Gebäude zuwecken und auf dem Immobilien- undMietwohnungsmarktfürmehrTranspa-renzzusorgen.AberderGEAKistnochnichtdieAntwortfürbaulicheundöko-logische Verbesserungen am Gebäude.DazuistderGEAKplusmiteinemSanie-rungsvorschlageinmöglichesTool.

Andreas Edelmann, ist Architekt FH und NDS Energie und Nachhaltigkeit im Bauwesen. Er hat bei der Entwick-lung des Gebäude-Energieausweises mitgearbeitet und ist heute selbst- ständig als Energieberater in Zürich tätig, u. a. auch als GEAK-Experte. Seit 2009 ist er Energie-Coach der Stadt Zürich.www.edelmann-energie.ch

lohnt sich eine wärmepumpe?

An der Wärmepumpe und an der Holzheizung scheiden sich die Geister resp. die Berechnungen.Hinsichtlich Primärenergie berechnet haben beide Lö-sungen keine Vorteile gegen-über einer fossilen Heizung wie Öl oder Gas. Zur Beurteilung braucht man also weitere Faktoren wie der Anteil erneuerbare Energie oder den Treibhausgas- Ausstoss. Aber wie ist die Aussage eines Gebäude-Energieausweises zu werten, der ein B beim CO

2, aber ein F

beim Primärenergieverbrauchhat? Aus diesem Grund gibt es die sogenannt politischen nationalen Gewichtungsfak-toren, die alle diese Aspekte in etwa abbilden: 2,0 für Elektrizität, 0,5 für Holz.

das an Hauskäufer oder Mieterinnenabgegeben oder im Hauseingang aufge-hängtwerdenkann.BeieinemZielpreisvonmax.600FrankenfüreinEinfami-lienhaus, 800 Franken für ein Mehrfa-milienhaus resp. 1200 Franken für einVerwaltungs-oderSchulgebäudeistklar,dass damit kein Sanierungskonzept er-stellt werden kann. In diesem Preis istdieBegehungdesExperten inbegriffen,derdanndieErgebnissederBesichtigungimBürozusammenfasstundanhandderVerbrauchsrechnungen die Ergebnissevalidierenundabgleichenmuss.NebenderAdministrationmussderAusstellerauch noch 50 Franken für das GEAK-Dokumenteinrechnen,esbleibtalsowe-nigZeit fürvertiefteUmbauplanungen.Es kann vom Energieberater also nichterwartetwerden,dassmitdemAusweisauch gleich ein Heizungsvergleich, dasTerminprogramm, die approximativeBausumme, alle Produktempfehlungen,einVorschlagzurEtappierungderMass-nahmenunddiegenauenFörderbeiträgevorgelegtwerden.

DER gEak – unD Dann?

Ganzklar,derGebäude-Energieausweisselber ist noch keine Sparmassnahme,erst ein Weckruf und ein Visualisie-rungsinstrument. Als nächsten odergleichzeitigenSchrittisteinSanierungs-konzept in Betracht zu ziehen, zumBeispiel der GEAKplus. Diese Arbeitermöglicht nicht nur, pauschale, quali-tative, sondern vor allem quantitativeMassnahmenvorschläge zu erhalten.DieseumfassenvonallenMassnahmendie Kosten, die Energie-Einsparung alsauch mögliche Förderbeiträge. DiesesDokument ist die ideale Basis für eineSanierung und dient als Grundlage fürden planenden Architekten oder dieHeimwerkerin.Wieeinleitendbeschrie-

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von Urs-Peter Menti (Text) und Simone Vogel (Fotos)

Mit heute rund 13’500 zertifizierten Objekten ist Minergie ein etablierter Gebäudestandard für

energieeffizientes und komfortables Bauen. In seinem Schatten hat sich Minergie-P als

„anspruchsvollere Version“ von Minergie zum Gebäudestandard der Zukunft entwickelt. Heute sind über 400 Objekte in der Schweiz nach Minergie-P

zertifiziert. Das ist ein marginaler Anteil am gesamten Neubauvolumen – aber die Tendenz ist stark

ansteigend.

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Minergie-P:Bauen für die

Zukunft

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Minergie-P hat sich in den letz-ten sieben Jahren zum Gebäudestan-dard der Zukunft entwickelt. Schon heute erfüllt Minergie-P die Anforde-rungen der 2000-Watt-Gesellschaft, welche eine Reduktion beim Energie-verbrauch um den Faktor 3 bei gleich-bleibender Lebensqualität fordert.Verlief der Start von Minergie-P noch zögerlich, verzeichnet dieser Stan-dard seit gut zwei Jahren eine stark wachsende Nachfrage. Diesem zuneh-menden Interesse wird u. a. Rechnung getragen, indem mittlerweile mit Aus-nahme von Hallenbädern sämtliche Gebäudekategorien zertifiziert wer-den können. Zudem wurden für den Modernisierungsfall einzelne Anfor-derungen leicht gelockert, ohne aber Kompromisse bezüglich den Anfor-derungen der 2000-Watt-Gesellschaft einzugehen.Minergie-P ist ein mit bewährter (Bau-)Technik erreichbarer Standard. Er baut auf ein gesamtheitliches Kon-zept, welches von allem Anfang an von einem interdisziplinären Pla-nungsteam entwickelt und getragen wird. Kurz: Minergie-P basiert auf bewährten, aber intelligent kombi-nierten Elementen.Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die Zertifizierung zwar an-spruchsvoll, aber meistens machbar ist, wenn die wesentlichen Grundsätze berücksichtigt werden: Eine kompakte Gebäudeform, ein intelligent gewähl-ter Dämmperimeter, eine sehr gut ge-dämmte und luftdichte Gebäudehülle, grosse Verglasungen gegen Süden sowie eine effiziente und auf erneuerbaren Energien basierende Gebäudetechnik. Energieeffizientes Bauen ist im Trend, und die Aufmerksamkeit für Minergie-

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P nimmt zu. Trotzdem – oder gerade deswegen – warten einige Herausfor-derungen: Der Standard muss weiter-entwickelt werden, Neuerungen müs-sen vom Markt aufgenommen sowie in ihrer Umsetzbarkeit bestätigt werden, und in der Kommunikation sind Miss-verständnisse und Falschmeinungen zu korrigieren. Zudem muss die Aus- und Weiterbildung forciert werden – sonst fehlen in Planung und Umsetzung die für die Verbreitung von Minergie-P nö-tigen Fachleute. Wurde vor wenigen Jahren bei einem Bauvorhaben bestenfalls darüber dis-kutiert, ob man nach Minergie bauen möchte oder nicht, wird heute immer mehr darüber diskutiert, ob man nach Minergie-P oder „nur“ nach Minergie bauen will, im Wissen, dass die gesetz-lichen Anforderungen betreffend Ener-gieeffizienz mit den neuen kantonalen Vorschriften immer näher an die Anfor-derungen von Minergie heranrücken.

Rückblick auf einenveRhaltenen StaRt

Im Jahr 2002 wurde basierend auf Minergie und in Anlehnung an das in Deutschland entwickelte Passiv-haus der anspruchsvolle Standard Minergie-P eingeführt. 2003 wurde das erste Haus nach diesem Standard zertifiziert. Ziel war es, den Pionieren in der Schweizer Bau- und Energiesze-ne die Möglichkeit zu bieten, Gebäu-de im Passivhausstandard zu bauen und diese über ein auf den Schweizer Normen basierendes Zertifizierungs-verfahren mit einem markenrechtlich geschützten Zertifikat auszuzeichnen. Gegenüber Minergie verfügt Miner-gie-P über eine noch besser gedämmte

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„Zielwert A“, ist es bereits heute kom-patibel zur 2000-Watt-Gesellschaft. Minergie-P-Gebäude entsprechen weitgehend diesem Zielwert A.

anfoRdeRungen an einMineRgie-P-gebäude

Die für eine Zertifizierung zu erfül-lenden Anforderungen sind auf ge-genüberliegender Seite (gelbe Box) aufgeführt. Detaillierte, aktuelle In-formationen sind auf www.minergie.ch zu finden. Erfahrungsgemäss ist die Anforderung an die Gebäudehülle (die sogenannte Primäranforderung) mindestens im Wohnbau das anspruchsvollste Kri-terium. Die Luftdichtheit ist an und für sich auch ein sehr strenges Krite-rium, doch noch fast nie war dieser Punkt für eine Nicht-Zertifizierung ausschlaggebend. Durch eine sorgfäl-tige Planung, gute Kommunikation in der Ausführungsphase und vor allem dank entsprechender Qualitätssiche-rung auf der Baustelle kann die ge-forderte hohe Luftdichtheit erreicht werden.Werden für die Wärmeerzeugung er-neuerbare Energieträger und/oder wird eine Wärmepumpe eingesetzt, kann der Grenzwert Minergie-P (En-ergiekennzahl) erreicht werden. Dies gilt auch für die energieeffizienten Haushaltgeräte: Allfällige Mehrkosten bei der Beschaffung lassen sich in ver-nünftiger Zeit durch die eingesparten Energiekosten amortisieren. Der tiefe Heizleistungsbedarf ist nur bei einer Luftheizung ein zu erfüllendes Krite-rium. Dieses Kriterium ist ähnlich an-spruchsvoll wenn nicht gar anspruchs-voller als die Primäranforderung.

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und luftdichtere Gebäudehülle, der Energiebedarf für Heizen, Kühlen und Lüften ist nochmals um rund ein Vier-tel tiefer, und die Haushaltgeräte sind zwingend mit einer Energieetikette A bzw. A+ ausgezeichnet. So wird bei Wohnbauten aus dem „4-Liter-Haus“ (Minergie, 38 kWh/m2a) ein „3-Liter-Haus“ (Minergie-P, 30 kWh/m2a).Nach zögerlichem Start und Aktivi-täten vor allem im Bereich der Einfa-milienhäuser verbreitete sich Miner-gie-P ab 2006 stark: Vermehrt wurden grössere Objekte zertifiziert (Mehr-familienhäuser, Bürobauten) und die Anzahl der zertifizierten Objekte so-wie die zertifizierte Fläche nahmen stark zu. Weniger als fünf Jahre nach Einführung konnte das 100. Minergie-P-Gebäude zertifiziert werden, heute sind bald 200 Objekte definitiv zerti-fiziert (weitere rund 200 Objekte sind in Planung/im Bau und provisorisch zertifiziert).Der Anteil von Minergie-P-Gebäu-den am gesamten Neubaumarkt in der Schweiz ist noch im Promillebe-reich. Die aktuellen Entwicklungen auf gesellschaftlicher, politischer und bautechnischer Ebene führen aber zu einer starken Zunahme bei den Zertifi-zierungen. Dieser Boom wird sich fort-setzen und Minergie-P in den nächsten Jahren massiv zulegen lassen.

MineRgie-P heute:eine beStandeSaufnahMe

Der SIA Effizienzpfad Energie zeigt auf, mit welchen Strategien und Mass-nahmen die Vision der 2000-Watt-Ge-sellschaft im Bereich Gebäude erreicht werden kann. Erreicht ein Gebäude den beim Effizienzpfad definierten

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Solare GewinneDie solaren Gewinne sind ein wich-tiger Faktor im Konzept eines Min-ergie-P-Gebäudes. Diese Gewinne sind zu maximieren, was tendenziell zu grossen Glasflächen gegen Süden führt, da hier die Energieverluste über das Fenster durch die Energiegewinne mehr als kompensiert werden kön-nen. Zur Maximierung der solaren Gewinne gehört auch die Vermeidung von Beschattung durch Nachbarge-bäude oder den natürlichen Horizont sowie die Vermeidung von Eigenver-schattung, z. B. durch ungünstige Ge-bäudeformen (Innenhöfe) oder Bal-

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bewähRte löSungSStRategien

Minergie-P definiert nur die Ziele – wie diese erreicht werden, ist grundsätz-lich dem Planungsteam überlassen. Die spezifischen Anforderungen las-sen erahnen und die Erfahrung zeigt, dass sich für Minergie-P bestimmte, erfolgversprechende Lösungsstrate-gien herauskristallisieren. Im Fol-genden werden die wesentlichen Ele-mente vorgestellt. Wichtigster Faktor für die erfolgreiche Realisierung eines Minergie-P-Objektes wird aber immer ein frühzeitiges Bekenntnis aller Be-teiligten (Bauherr, Planer) zu diesem Ziel sein – und die darauf aufbauende Entwicklung eines gesamtheitlichen Gebäudekonzeptes im Rahmen einer interdisziplinären Planung.

Kompakte GebäudeformEine kompakte Gebäudeform ist das A und O für einen tiefen spezifischen Energieverbrauch. Ein gutes Verhält-nis zwischen Volumen und Ober-fläche wird zudem erreicht, wenn möglichst das ganze Gebäude in den Dämmperimeter eingepackt werden kann und die Energiebezugsfläche innerhalb des Dämmperimeters ma-ximiert wird. Grosse Gebäude haben typischerweise einen tiefen Formfak-tor (Mass für das Verhältnis Oberflä-che zu Volumen), d. h. die Erfüllung der Anforderungen von Minergie-P ist mit einer etwas weniger aufwendigen Gebäudehülle und Gebäudetechnik möglich. Aus dem gleichen Grund ist es bei Einfamilienhäusern mit einem typischerweise hohen Formfaktor ten-denziell anspruchsvoller als bei ande-ren Nutzungen, die Anforderungen zu erfüllen.

anforderungen an ein Minergie-P-geBäude

• Gut gedämmte Gebäudehülle (U-Werte 0,10 – 0,15 W/m2K), ca. 25–40 cm Wärmedämmung für einen tiefen Heizwärmebedarf nach der Norm SIA 380/1. Es gelten folgende Anforderungen: Neubau: Qh ≤ 60% Qh,li nach SIA 380/1:2009 (Zielwert SIA) Modernisierung: Qh ≤ 80% Qh,li nach SIA 380/1:2009

• Luftdichte Gebäudehülle (nachzuweisen mit einem Luftdichtigkeitstest): Neubau: n50, st ≤ 0,6 1/h Modernisierung: n50, st ≤ 1,5 1/h

• Tiefe gewichtete Energiekennzahl für Heizen, Lüften, Kühlen: Industrie, Lager: Egew ≤ 15 kWh/m2a Sportbauten: Egew ≤ 20 kWh/m2a Verwaltung, Schulen, Verkauf: Egew ≤ 25 kWh/m2a Ein- und Mehrfamilienhaus: Egew ≤ 30 kWh/m2a Restaurant, Versammlung: Egew ≤ 40 kWh/m2a Spital: Egew ≤ 45 kWh/m2a

• Tiefer Strombedarf von Haushaltgeräten: Tumbler, Waschmaschine, Kochherd, Backofen: Effizienzklasse A, Kühlgeräte: Effizienzklasse A+

• Tiefer spezifischer Heizleistungsbedarf (falls mit einer Luftheizung geheizt wird): qh-MPmax ≤ 10 W/m2

• Nachweis der Einhaltung des thermischen Komforts im Sommer

• Energieeffiziente Beleuchtung, energieeffiziente Lüftung/Klima (nachzuweisen für alle Nutzungen ausser Wohnen nach Norm SIA 380/4)

• Nutzungsspezifische Zusatzanforderungen (analog zu Minergie)

kone (im Bereich der Fenster an der Südfassade). Bei der Maximierung der Wärmegewinne ist dem sommerlichen Wärmeschutz Rechnung zu tragen, d. h. in erster Linie ist ein sehr guter, individuell bedienter Sonnenschutz vorzusehen (neben weiteren Massnah-men zur Gewährleistung des sommer-lichen Wärmeschutzes wie genügend Speichermasse und der Möglichkeit zur Fensterlüftung).

Gut gedämmte Gebäudehülle, keine WärmebrückenZur gut gedämmten Gebäudehülle ge-hören typischerweise Dämmstärken

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giekennzahl werden die eingesetzten Energieformen mit entsprechenden Gewichtungsfaktoren multipliziert, wodurch erneuerbare Energieträger begünstigt werden.

eRfahRungen

Die bisher realisierten Minergie-P-Ob-jekte werden mehrheitlich mit Wär-mepumpen beheizt (>50%), einen signifikanten Anteil haben auch die Holzheizungen (>25%), weitere Wär-meerzeugungssysteme haben nur noch marginale Anteile. Bei den Wärmeab-gabesystemen dominieren die Boden-heizung und die Luftheizung.

Wärmeabgabesysteme in Minergie-P-Häusern (Stand 25.07.08)

Wärmeerzeugungssysteme in Minergie-P-Häusern (Stand Sommer 08)

von 25–40 cm sowie Dreifachvergla-sungen bei den Fenstern. Die Fenster müssen ein möglichst gutes Verhältnis zwischen solaren Gewinnen (hoher g-Wert) und thermischen Verlusten (tiefer U-Wert) aufweisen. Wichtiger Punkt ist dazu die Minimierung des Rahmenanteils (grossflächige Vergla-sungen).Bei einer derart guten Dämmung der Normbauteile erhalten die Wärmebrü-cken eine erhöhte Bedeutung. Deshalb sind Wärmebrücken konsequent zu vermeiden, spielen sie doch oft das Zünglein an der Waage bei der Erfül-lung der Primäranforderung.

Lüftungsanlage mitWärmerückgewinnungEine Komfortlüftung ist bei Minergie-P zur systematischen Lufterneuerung unerlässlich. Zur Minimierung der Lüftungsverluste wird diese Lüftungs-anlage mit einer Wärmerückgewin-nung kombiniert. In diesem Zusam-menhang ein Hinweis zur Luftheizung: Entgegen der weit verbreiteten Auffas-sung ist weder beim Passivhaus noch bei Minergie-P die Luftheizung vorge-schrieben, auch wenn sie stark mit der Passivhaus-Philosophie verbunden ist. Vor allem in der Schweiz ist man – aufgrund teilweise schlechter Erfah-rungen – in Fachkreisen gegenüber der Luftheizung eher skeptisch.

Gebäudetechnik / erneuerbare EnergienZur Erfüllung der Anforderungen an die Energiekennzahl sind eine ener-gieeffiziente Gebäudetechnik und vor allem die Verwendung von erneuer-baren Energien fast immer zwingend nötig. Bei der Berechnung der Ener-

Luftheizung

24%

Bodenheizung

46%

Bauteil-heizung

11%

Heizkörper

8%

Kombination

11%

3%

4%

4%

3%

WKK

1%

WP

57%

Holz

Fernwärme

Solar

Gas

Elektro

28%

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Weitere Erfahrungen im Zusammen-hang mit Minergie-P sind:• der Standard ist anspruchsvoll und

fördert die Innovation• die Anforderungen können mit be-

währten Komponenten erreicht wer-den, setzen aber einen optimalen Planungsprozess voraus

• die Nachfrage im Markt ist stark zu-nehmend – bei Planenden und bei Investoren

• nach einer Pionierphase vor allem im Einfamilienhausbereich bauen immer mehr professionelle Bauherren, die öffentliche Hand und Generalunter-nehmer nach Minergie-P. So werden vermehrt auch grosse Wohnüberbau-ungen, Bürobauten und andere Nut-zungen in diesem Standard realisiert

• zu oft wird noch versucht, in einem späten Planungsstadium ein Up-grade eines Minergie-Gebäudes in ein Minergie-P-Gebäude zu machen Obwohl es durchaus erfolgreiche Be-spiele gibt, ist dies nicht selten mit hohen, vermeidbaren Mehrkosten verbunden

• bei entsprechender Planung betragen die Investitionsmehrkosten bei Mi-nergie-P gegenüber einem konven- tionellen Objekt nur einige Prozent. Diese Mehrkosten können durch tiefere Betriebskosten, Fördergelder, eine günstige Hypothek oder eine höhere Werterhaltung im Allgemei-nen mehr als kompensiert werden.

• Die durchgeführten Stichproben bei mindestens 10 Prozent der zertifi-zierten Objekte haben nur kleinere Unstimmigkeiten oder Mängel ge-zeigt, schwerwiegende Differenzen wurden keine gefunden – was auf eine hohe Sorgfalt bei der Umset-zung schliessen lässt.

heRauSfoRdeRungen

In der Anfangsphase wurde Miner-gie-P vor allem von energiebewussten Leuten für den Eigengebrauch gebaut. Immer mehr werden aber Minergie-P-Objekte für ein heterogenes Pu-blikum gebaut, wie es z.B. für Miet-wohnungen, Schulen, Restaurants oder Spitäler typisch ist. Damit kann immer weniger von einem bewussten Verhalten der Nutzenden ausgegangen werden. Eine minimale Sensibilisie-rung der Nutzenden zum richtigen Verhalten in einem Minergie-P-Ge-bäude erhöht aber die Chance, dass das Objekt nicht nur energieeffizient gebaut, sondern auch energieeffizient betrieben wird.Die (vermeintlichen) Mehrkosten sind wohl das am häufigsten gehörte Argu-ment, um nicht nach Minergie-P zu

bauen. Mit der zunehmenden Verbrei-tung von Minergie-P ist mit immer ge-ringeren Mehrkosten zu rechnen (ge-steigerte Erfahrung bei Planung und Ausführung; Entwicklung von Stan-dardlösungen und neuen Produkten, etc.). Es gibt erst relativ wenig Planende, welche ein fundiertes Wissen, ge-schweige denn eine fundierte Erfah-rung mit Minergie-P haben. Deshalb wird auf verschiedenen Ebenen die Aus- und Weiterbildung forciert, und es werden marktkonforme, bedürf-nisgerechte Angebote bereitgestellt. Nur so kann sich Minergie-P vom anspruchsvollen Nischen- zum erfolg-reichen Massenprodukt wandeln.Auf der kommunikativen Ebene zu korrigieren ist auch die oft falsche Erwartungshaltung gegenüber Miner-gie-P: Nicht selten wird davon ausge-

anforderungen Minergie – Minergie-P

Minergie Minergie-P

erneuerbare energien empfohlen erforderlich

heizwärmebedarf 90% Grenzwert 60% Grenzwert SIA 380/1:2009 SIA 380/1:2009

luftdichtigkeit gute LD empfohlen sehr gute LD geprüft

wärmedämmung 20 cm bis 25 cm 20 cm bis 35 cm

wärmeschutzverglasung zweifach dreifach

wärmeverteilung übliche Verteilung Luftheizung möglich

a-haushaltsgeräte empfohlen erforderlich

kontrollierte wohnungslüftung erforderlich erforderlich

wärmeleistungsbedarf keine Anforderung max. 10 W/m2 (bei Luftheizung)

gewichtete energiekennzahl 38 kWh/m2 30 kWh/m2

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Urs-Peter Menti, dipl. Masch.-Ing. ETH/SIA, ist seit 2005 Leiter der Zertifizierungsstelle Minergie-P. Zudem ist er Leiter des Zentrums für Integrale Gebäudetechnik und haupt-amtlicher Dozent an der Hochschule Luzern - Technik & Architektur.

gangen, dass bei einem zertifizierten Minergie-P-Gebäude grundsätzlich keine Baumängel auftreten. Minergie-P ist ein Label, das sich primär auf ei-nen rechnerischen Nachweis abstützt. Das schützt noch nicht vor einer un-sachgemässen Ausführung. Wenn es im Keller von der Decke tropft, kann nicht Minergie-P dafür verantwortlich gemacht werden.

neueRungen und auSblick

Anfang 2009 wurden die Anforde-rungen bei der Primäranforderung leicht gelockert. Dies erfolge einer-seits im Sinne einer Vereinheitlichung der Standards (Primäranforderung = Zielwert SIA), anderseits aber auch im Sinne einer leichten Verlagerung der massgebenden Anforderung von der Primäranforderung (Gebäudehülle) zur Gesamtenergieeffizienz (Gebäude-technik, Energieträger).Diese Anpassungen und die neu ein-geführten Nutzungen tragen dazu bei, dass sich Minergie-P noch stärker ver-breiten kann. Sie werden aber auch eine Herausforderung für Minergie-P und die entsprechenden Pioniere dar-stellen, da neue Konzepte entwickelt werden müssen, welche vielleicht neue, unerwartete Fragen aufwerfen. Die hohe Präsenz von Themen wie Klimawandel, CO²-Anstieg und En-ergieeffizienz in der Öffentlichkeit sind gute Voraussetzung für die stark zunehmende Verbreitung von Miner-gie-P. Die Förderung durch die öffent-liche Hand nimmt ebenfalls merklich zu, vor allem einzelne Kantone zei-gen hier ein grosses Engagement. Mit der zunehmenden Verschärfung der Energiegesetze (Stichwort MuKEn,

Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich) und dem damit ten-denziell geringer werdenden Abstand zwischen Minergie und den gesetz-lichen Anforderungen wird Miner-gie-P immer mehr ins Interesse der Bauherrschaften mit einem erhöhten Energiebewusstsein rücken.Und: Für die Pioniere der ersten Stun-de ist Minergie-P bereits heute kalter Kaffee – sie streben nach mehr…

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das Null-ENErgiE-Haus

von Gerald Brandstätter (Interview) und Willi Kracher (Fotos)

Das erste Null-Energie-Gebäude der Schweiz wurde von ETH Architekt Beat Kämpfen 2001 erstellt. Mit dem

Verwaltungsgebäude der Marché-Restaurant AG in Kemptthal verwirklichte er 2007 das erste Null-Energie-Bürogebäude.

Dieses erhielt international grosse Beachtung und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Modulør unterhielt sich mit

Beat Kämpfen über Null-Energie-Bauten.

sehr geehrter Herr Kämpfen, sie gelten als Pionier des nachhaltigen Bauens. Was war der auslöser dafür, dass sie sich ganz dem energieeffizienten Bauen verschrieben haben?Nach meinem ETH-Studium machte ich den Master an der University of California, in Berkeley. Damals, so um 1982, war Kalifornien führend in der Solartechnologie. Inzwischen sind die USA in einen Wissensrückstand geraten. Ich war bereits damals sehr angetan von Themen wie ökologisches Bauen und Sonnen-energie.

Heute sind Minergie- oder Null-Energie-Bauten immer noch äusserst rar, schon damals mussten sie wohl ein Exot unter hiesigen architekten gewesen sein.Richtig. Für mich war das Thema hochinteressant, doch es existieren weder Investoren noch willige Bauherren. Auch war die Technik damals nicht ausgereift oder bezahlbar, um kosten- und energieeffizent ein Haus oder gar ein Null-Energie Haus errich-ten zu können. Bis zum Bau meines ersten Null-Energie-Hauses Sunny Woods im Jahre 2001 mussten fast 20 Jahre verstreichen. Der Energieverbrauch für Heizung, Lüftung und Warmwasser beträgt bei diesem Null-Energie-Haus nur 10 Prozent des Bedarfs von heute üblichen Neubauten. Diese kleine verbleibende Ener-giemenge wird im Gebäude selbst produziert, daraus entsteht die angestrebte Null-Energie-Bilanz. Eine Kombination von gezielten, aufeinander abgestimmtem Massnahmen machen dieses neuartige solarenergetische Konzept möglich. Mit passivsolaren Massnahmen wird das Sonnenlicht eingefangen und in Form von

Wärme im Baukörper gespeichert. Sonnenkollektoren bilden die Balkongeländer und erwärmen das Warmwasser. Die Photovol-taikanlage auf dem Dach wandelt Licht in elektrischen Strom um. Die äusserst sparsame Luftheizungsanlage sorgt für eine ange-nehm erwärmte Raumluft und macht zugleich das Lüften über Fenster überflüssig. Dieses erste Null-Energie-Haus musste ich noch in Eigenregie erstellen: Als TU kaufte ich Land, plante und erstellte das Mehrfamilienhaus und suchte dann Käufer. Nur so konnte ich meine Vision umsetzen. Mittlerweile ist das Interesse an energieeffizentem Bauen stark gestiegen, besonders in den letzten 3 bis 4 Jahren.

sie haben nach dem ersten Null-Energie-Wohnhaus auch das erste Null-Energie-Bürogebäude der schweiz geplant und ausgeführt. Brauchte es damals grosse Überzeugungs-arbeit, den Bauherrn für dieses passivsolare gebäudekon-zept zu gewinnen?Nein, gar nicht. Das Unternehmen Marché ist auf mich zugekom-men mit dem Wunsch, dass ich ein ökologisches Holzgebäude plane, ein Bürohaus mit 50 Arbeitsplätzen.

Was waren die grössten Herausforderungen bei derPlanung und umsetzung ?Marché hatte einen fixen Einzugstermin. 13 Monate vor Be-zugstermin wurde der Auftragsvertrag unterschrieben, von der Planung bis zum Einzug blieben exakt 12 Monate. Folgedessen musste mit Fertigelementen gearbeitet werden. Erst ein Holzbau ermöglichte die rasche Planung und Erstellung des Gebäudes.

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Null-Energie-Bilanz: Dieses drei-geschossige Bürogebäude für 50 Personen verbraucht weniger Energie als es selber produziert.

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Die kurze Bauzeit war bedingt dadurch, dass Marché aus dem alten Gebäude in Adliswil raus musste…

der dreistöckige Verwaltungsbau musste auch gegen starke lärmemmissionen kämpfen. Wie waren Energieeffizenz und lärmabschottung zu vereinbaren bei dieser reinen Holzkonstruktion?Die verglaste Südfassade ist nicht direkt der Autobahn ausge-setzt, nur der kurze Längsbereich. Dieser verzichtet auf grosse Fensteröffnungen. Gegen den Fluglärm wurde das Dach als ab-schirmendes Element gestaltet, zudem sind die Decken mit einer Splittschüttung beschwert, was einen optimalen Schallschutz gewährleistet.

Wäre heute, nach einigen Jahren Entwicklungsfortschritt bei Material und Technik, eine weitere Effizienzsteigerung möglich?Natürlich hat in den letzten Jahren ein grosser Innovationsschub stattgefunden, auch weil die Nachfrage nach Produkten für nach-haltiges Bauen stark gestiegen ist. Mittlerweile sind beispiels-weise bei Fassaden oder Gläsern grosse Fortschritte gemacht worden. Neue Gläser sind erhältlich mit besserer Solardurchläs-sigkeit bei gleichzeitig besserem U-Wert, die ganze Solartechnik ist noch effizienter geworden. Trotz der eingesetzten Photovolta-ik-Anlage, die bereits damals nicht zu den effizientesten gehörte, ist das Marché Support Office ein Null-Energie-Gebäude. Mit den

Nachhaltigkeit, Ökobilanzierung und Energieverbrauch waren von Anfang an gleichwertige Kriterien wie Funktionalität, Arbeitsplatzqualität und Gestaltung.

heute effizientesten Photovoltaik-Systemen würde das Gebäude sogar grosse Mengen an Strom generieren und ans Netz liefern können.

Wie sieht es von den Kosten aus: um wie viel höher liegen diese im Vergleich zu einem konventionellen Bürobau in vergleichbarer grösse?

Das Null-Energie-Bürohaus kostet nicht mehr als ein vergleich-bares Objekt gleicher Grösse! Die Philosophie der Marché-Res-taurants rief nach einem nachhaltigen, ökologischen Bürobau mit einer einfachen und veränderbaren Grundstruktur. Man verzich-tete auf repräsentative Ein- und Ausbauten, wie beispielsweise auf eine Marmorfassade, einen verglasten Eingangsbereich oder Parkett aus Tropenholz. Der Bau zeigt, dass eine ökologische und energetisch äusserst konsequente Architektur, die mit moderns-ter Technik ausgestattet ist, zu den gleichen Kosten realisiert werden kann wie ein ganz gewöhnlicher Gewerbebau. Das Null-Energie-Bürohaus ist von Anfang an konsequent geplant worden, verzichtet auf Prunk, investiert aber in nachhaltiges Material, innovative Technik und ressourcenschonende Bauweise.

Herr Kämpfen, besten dank für das interessante gespräch.

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IndenvergangenenLegislaturperiodenge-wannen Fragen der Nachhaltigkeit an BedeutungundflossenmassgeblichindiestädtischeEnergiepo-litikunddasMobilitätskonzeptein.ImBaubereichorientiertemansichzunehmendanfortschrittlichenGebäudestandardsfürNeu-undUmbautenwiedemMinergie-Label,währendmangleichzeitigimSinneder Werterhaltung des bestehenden Gebäudeport-folios ein Nachhaltigkeitsrating entwickelte. Un-terdemEindruckdes globalenKlimawandelsundsteigenderErdölpreisebeigleichzeitigwachsendemEnergie- und Ressourcenverbrauch hat sich derStadtratinderaktuellenLegislaturperiodezumZielgesetzt, diese Entwicklung gezielt voranzutreibenundlangfristiginderpolitischenAgendaderStadtzu verankern. Der Legislaturschwerpunkt „Nach-haltigeStadtZürich–aufdemWegzur2000-Watt-Gesellschaft“, im November 2008 mit Dreiviertel-mehrheit vom Stimmvolk angenommen, fordert

Bauen in der Stadt Zürich – in 7-Meilen-Schritten Zur 2000-Watt-GeSellSchaft

von Viràg Kiss und Patrick Zamariàn (Text) und Yves André / Stadt Zürich (Foto)

Das Prinzip der nachhaltigen Entwicklung ist sowohl in der Bundesverfassung als auch in der Verfassung des Kantons Zürich als Zielsetzung definiert. Obschon in der Regel eine Anschlussgesetzgebung zur Konkretisierung fehlt, bemühen sich sowohl Bund, Kantone und Städte als auch Wirtschaftsunternehmen in zunehmendem Masse um gesellschaftliche, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit. Die Stadt Zürich versteht sich dabei als Vorreiterin – nicht zu Unrecht, wie regelmässige Spitzenpositionen in internationalen Städte-Rankings belegen.

Das Stadion Letzi-grund gilt als eines der vorbildlichen Projekte mit Signalwirkung für das Anpeilen der 2000-Watt-Gesellschaft der Stadt Zürich.

eineReduktiondesPrimärenergiebedarfsumzweiDrittelauf2000WattsowieeineSenkungderTreib-hausemissionenaufeineTonneCO2proPersonundJahr. Dies ist gleichbedeutend mit einer RückkehrzumEnergieverbrauchderSechzigerjahreunterBei-behaltungdesheutigenLebensstandards.

Projekte und MassnahMen iM BauBereich

Mehrals 40ProzentdesEnergieverbrauchs inderSchweiz entfällt auf den Wärmebedarf. Gleichzei-tigschätztdasBundesamtfürEnergiedasEinspar-potenzial bei Gebäuden auf 50 bis 90 Prozent ge-genüber konventionellen Bauten. Massnahmen imBaubereichspielendahereinezentraleRolleinderVerwirklichung der 2000-Watt-Gesellschaft. UnterdemTitel„NachhaltigesPlanen,BauenundBewirt-schaften“ verfolgt die Stadt Zürich einen ganzheit-lichenAnsatz,derdengesamtenLebenszyklusvon

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Bautenumfasst.IndiesemSinnebeteiligtsiesichak-tivanderEntwicklungundImplementierungneuerPlanungsinstrumente,mitdenenbereitsinderPro-jektentwicklungnichtnurdieErstellungs-,sonderndie gesamten Lebenszykluskosten abgeschätzt undoptimiert werden können. Neben dem SIA-Effizi-enzpfadEnergie,deraufeinergesamtenergetischenBetrachtungallerProzessebasiert,diezumBauundBetriebeinesGebäudesbeitragen,spielendabeidieLabelsMinergieundEcoeinezentraleRolle.AlsBauherrininitiiertdieStadtZürichdieEntwick-lungundRealisierungvonNeubauten,beideneninZusammenarbeitmitexternenPartnernmustergül-tigeLösungenerarbeitetwerden,diediehohenStan-dards der 2000-Watt-Gesellschaft mit Wirtschaft-lichkeitundarchitektonischerQualitätinEinklangbringen. Von diesen sogenannten Leuchtturmpro-jektenerwartetdieStadteineSignalwirkungaufdasübrigeBaugeschehen–nichtzuletzt,umVorurteile,dienochimmergegenökologischsinnvolleBautenbestehen,abzubauen.

7-Meilen-schritte zuM uMwelt- undenergiegerechten Bauen

Mit Beschluss vom 17. September 2008 konkreti-sierte der Stadtrat der Stadt Zürich die Vision der2000-Watt-Gesellschaft und setzte „Massstäbe fürumwelt- und energiegerechtes Bauen“. Mit den so-genannten „7-Meilen-Schritten“, die in einer erstenFassungbereits2001lanciertwordenwaren,werdenstadteigeneBautenundBauvorhabenmitstädtischenUnterstützungsleistungen auf ökologische Baustan-dards verpflichtet. Für alle Projekte, die eine Bau-summevon fünfMillionenFrankenüberschreiten,werdenbereitsinderProjektentwicklunginZusam-menarbeitmit denFachstellenNachhaltigesBauensowie Energie+Gebäudetechnik die projektspezi-fischenZielefestgelegt.UnterwelchenBedingungeneingeplantesProjektaneinemgegebenenStandortdie 2000-Watt-Ziele erreichen kann, wird vorab ineinerMachbarkeitsstudie,diefürjedesgrössereBau-vorhabenüblichist,geklärt.SiebildetdieGrundlagefürdasProjekthandbuch,indemdieentsprechendenZielsetzungenundAnforderungen(zumBeispielMi-nergie-Eco)verbindlichfestgelegtwerden.

1. neuBauten

DeralteMinergie-Standardistnurnochgeringfügigstrenger als die heute geltenden gesetzlichen Vor-

schriften.UmdenambitioniertenZielvorgabender2000-Watt-Gesellschaft gerecht zu werden, fordertder Stadtrat für alle Neubauten grundsätzlich denwesentlich anspruchsvolleren Minergie-P-Standard(gegebenenfalls sogar mit der Ergänzung Eco; vgl.Abschnitt 5).Minergie-P gibt für dasEinzelobjektVorgabenzuEnergiebedarfund-versorgung.ImGe-gensatzzumMinergie-StandardkönnenbeiMiner-gie-PMängelaufderEnergiebedarfsseitenichtmitzusätzlichen erneuerbaren Energien kompensiertwerden.DerFormkoeffizient(Hülle/Energiebezugs-fläche) tritt stärker indenVordergrund.Minergie-Pkann somit eineEinschränkung indervolumet-rischenFreiheit,demmaximalenFensteranteiloderder Materialisierung bedeuten. Die Stadt fordertdeshalb unter gewissen Bedingungen eine gleich-wertige Energiebilanz, verzichtet aber gegebenen-fallsaufdasLabelselbst.

2. Bestehende Bauten

Die wenigen verbleibenden Landreserven sind na-turgemäss in der Regel von begrenzter Qualitätund eignen sich nicht immer für die Zielvorgabendes Minergie-P-Standards. Gleichzeitig besitzt dieStadt Zürich einenumfassendenGebäudepark ausVerwaltungsgebäuden,Wohn-undGewerbebauten,Spitälern, Schulen etc. Das grösste Potenzial zurSenkungdesEnergieverbrauchs liegtdaherbei In-standsetzungen und Erneuerungen bestehenderBauten. Diese müssen grundsätzlich die Grenz-werte fürMinergie-Neubauten einhalten. ImFallevonDenkmalschutzobjektendürfendieseWerteum40 Prozent überschritten werden, stets sucht manabernachprojektspezifischnachhaltigenLösungen.WoimmermöglichwirdauchbeiInstandsetzungenderMinergie-P-Standardangestrebt.

3. effizienter elektrizitätseinsatz

DerElektrizitätsbedarfstädtischerBautenwirdge-zieltminimiert.DieFachstellendesAmtesfürHoch-bauten (AHB) überprüfen die Minergie-NachweisefürLüftung/KälteundBeleuchtungnachSIA380/4.NeubautenundSanierungenvonNicht-Wohnbautenerfüllen ausserdem die Minergie-Zusatzanforde-rungen für Beleuchtung, wonach der Elektrizitäts-bedarfumhöchstens25ProzentüberdemZielwertSIA380/4liegt.EntscheidendistdieWahlhocheffizienterBüro-undHaushaltgeräte, die mindestens der Energiekette

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Sia eMpfehlunG 112/1 nachhaltiGeS Bauen – hochBau:

Die Empfehlung definiert in einem um-fassenden Kriterienkatalog die Themen des nachhaltigen Bauens, unterteilt in die Bereiche Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft. Sie geht dabei weit über die einzelnen Standards und Labels hinaus. Die Relevanz der einzelnen Kriterien kann für jede Bauaufgabe frühzeitig definiert und als Zielsetzung im Projektpflichtenheft festge-legt werden.

Quelle: Amt für Hochbauten der Stadt Zürich

Klasse A+ entsprechen. In der Tat geht die StadtweitüberdieseAnforderungenhinaus.Bereits2006stammten93ProzentderangeschafftenHaushaltge-räte von der sogenannten Topten-Liste, einem aufunabhängigenTestsbasierendenVerzeichnishöchs-teffizienter Geräte. Die Stadt hofft dadurch, nichtnurdieAttraktivitätihrerWohnungenzusteigern,sondernauchihreMietervonunnötigenNebenkos-tenzuentlasten.

4. erneuerBare energien

Mindestens 40 Prozent des Wärmebedarfs vonNeubauten und 50 Prozent des Wärmebedarfs fürWassererwärmung bei bestehenden Bauten mussdurcherneuerbareEnergiengedecktwerden.Lang-fristigbestehtdasZiel,diesenWertauf100Prozentanzuheben.StudienhabendasgrossePotenzialvonSonnenenergie bei stadteigenen Immobilien auf-gezeigt. Daher wird der grossflächige Einsatz vonSonnenkollektoren zur Warmwassergewinnung ge-fördert,nachMöglichkeitinKombinationmitDach-begrünungen. Freie Dachflächen werden gemässStadtratsbeschluss seit 2002 für die Solarstrompro-duktiongratiszurVerfügunggestellt.WeiterhinwirddieNutzungvonAbwärmebzw.Umweltwärmefor-ciert.ZurUmsetzungdieserMassnahmenengagiertsichdieStadt inPilotprojektenwiedemStadtspitalTriemli,dasnichtzuletztdankdererstmalszurWär-megewinnung eingesetztenGeothermie zumpräze-denzlosen2000-Watt-Spitalumgebautwerdensoll.

5. gesundheit und Baustoffe

Der Standard Eco für gesunde und ökologischeBauweise ergänzt Minergie-P zum ganzheitlichenGebäudelabel Minergie-P Eco, das die ZielvorgabefürNeubautender2000-Watt-Gesellschaftdarstellt.Hierzu gehört zwingend ein ressourcenschonenderMaterialeinsatz mit geschlossenen StoffkreisläufenunddieMinimierungderGrauenEnergie.Konkretbedeutet dies, dass, wo immer möglich, rezyklier-te Baustoffe zum Einsatz kommen müssen. EineMinergie-Eco-Zertifizierung setzt die Verwendungvonmindestens50ProzentRecyclingbetonoderGe-steinskörnungausBodenwäschevoraus.DasAHBmachtseinenEinflussalsausführendeIns-tanz während des gesamten Bauprozesses geltend:angefangen bei den Schadstoffuntersuchungen vorInstandsetzungen, beim Materialkonzept, bei denAusschreibungen über die Baustellenkontrolle bis

hinzuRaumluftmessungennachFertigstellungdesGebäudes.GrenzwerteundanerkannteRichtwertesollen dabei, der gewünschten Vorreiterrolle derStadtentsprechend,deutlichunterschrittenwerden.Von zentralerBedeutung ist dieEinsicht, dassderEco-StandarddieBeschaffungundHerstellungderBaustoffebetrifftundsomit,wennmanvondensta-tischenUnterschiedenderMaterialienabsieht, an-dersalsdasMinergie-LabelkeinenEinflussaufdiearchitektonischeEntwurfsgestaltunghat.Weiterhinmüssen zur Erlangung der Zertifizierung lediglich70ProzentderVorgabenerfülltsein,wasdenPla-nerneinenrelativweitenSpielraumlässt.

6. architekturwettBewerBe undstudienaufträge

Die Ergebnisse von Machbarkeitsstudien fliessenbei Empfehlung eines Neubaus direkt in die Aus-gestaltungvonWettbewerbsprogrammen(bzw.beiStudien-undDirektaufträgenindieProjekthandbü-cher)ein.DieStadtfördertdieTeilnahmeinterdis-ziplinärer Arbeitsgemeinschaften von ArchitektenundFachplanern,umbereits in einer frühenPha-se Entwurfslösungen anzuregen, die den Anforde-rungender2000-Watt-Gesellschaftgerechtzuwer-denvermögen.AspektederNachhaltigkeitsindeinwesentliches Entscheidungskriterium bei der Pro-jektauswahl. Fachexperten für energieeffizientesBauen nehmen folgerichtig eine wichtige Rolle imAuswahlverfahrenein–sowohlinderVorprüfungder Wettbewerbsbeiträge als auch beratend in derabschliessendenJurierung.

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Viràg Kiss ist dipl. Architektin ETH. Sie arbeitete unter anderem bei Arnold Amsler in Winterthur und bei Burkhalter Sumi Architekten in Zürich. Seit 2005 ist sie als Projektleiterin in der Projektentwicklung im Amt für Hochbauten der Stadt Zürich tätig.

Patrick Zamariàn ist dipl. Architekt ETH und Absolvent des Nachdiplomstudiums in Geschichte und Theorie der Architektur an der ETH Zürich. Er schreibt regelmässig für Modulør.

Die erfolgreiche Planung eines Minergie-Eco-Ge-bäudes beginnt in der Vorprojektphase. Das AHBstelltmitder „Wettbewerbskalkulation“eineinzig-artiges Tool zur Verfügung, welches Architektenbereits bei ihren Wettbewerbsbeiträgen ermögli-cht, frühzeitigdierichtigenWeichenstellungenhinzu einer nachhaltigen Entwurfslösung vornehmenzu können. Dem teilweisen Widerwillen der be-troffenenArchitektenzumTrotzverlangtdasAHBdiese Kalkulation als Bedingung in ihren Wettbe-werben. Gemeinsam mit dem für die Abklärungdes Minergie-Standards ebenfalls notwendigenKonstruktionsschnittimMassstab1:20erhöhtdiesdenAufwandfürPlaner(unddamitauchdiePreis-geldsummenachSIA),befreitdieStadtalsBauherrabervondenenormenFolgekosten,wennaneinemsiegreichenProjektnachträglichdieentsprechendenKorrekturenvorgenommenwerdenmüssen.

7. Bewirtschaftung

ZurnachhaltigenBewirtschaftungdesbestehendenGebäudeparks gehören nicht nur der permanenteUnterhaltderLiegenschaften,sondernauchgezielteMassnahmen,umdieseweiterzuentwickeln.Ausge-hendvonNachhaltigkeitsstudienwerdenbestehen-deObjekteumgenutzt,optimiertodererweitert.InEinzelfällen,d.h.wenndieKosteneinergeplantenInstandsetzungaufrund70Prozenteinesvergleich-barenNeubausgeschätztwerden,wirddieOptioneines Ersatzneubaus in Erwägung gezogen. Ent-scheidendhierbeiistdieEingriffstiefederInstand-setzung, Anpassungen an veränderte Normen undvorallemdieMöglichkeitderenergetischenBilan-zoptimierung.Insbesonderebei energieintensivenProjektenwirdmitdenPlanerneineZielvereinbarungabgeschlos-sen.AlleProjektewerdeninnerhalbdererstenzweiJahrenachFertigstellungeinerErfolgskontrolleun-terzogen,anlässlichdererdereffektiveEnergiever-brauchmitdemzuvorberechnetenverglichenwird.ImFallevonAbweichungenwerdenMess-undFol-gekosteninkl.SanierungsmassnahmendenVerursa-chendeninRechnunggestellt.

fazit

Nochistessicherlichzufrüh,umdielangfristigenErfolgsaussichten der angeführten Massnahmenzuverlässig abschätzen zu können, auch wenn dieStadtZürichbereitsheuteweitüberdieLandesgren-

zen hinweg für ihre Bemühungen Anerkennungfindet.ZweifellosbestehteinegrosseChanceinderTatsache,dassdieZieleder2000-Watt-GesellschaftdemokratischbreitabgestütztundlangfristiginderpolitischenAgendaderStadtverankertsind.UmBauherrenundPlaner bereits in einer frühenPhase hinsichtlich der Energieeffizienz ihrer Pro-jekte zu unterstützen, stellt der Umwelt- und Ge-sundheitsschutzZürich(UGZ)seitdiesemSommerein Begleit- und Beratungsangebot zur Verfügung.Das zunächst aufvier JahrebefristetePilotprojektumfasst zum einen die Vorgehensberatung, in derderIst-ZustanddesGebäudesoderdesBauprojektsanalysiert und das jeweilige Energiesparpotenzialabgeklärt wird, und zum anderen – im Falle vonGesamtsanierungen – ein umfassendes Energie-Coaching.ZusätzlicheImpulsedürftenweiterhinausgehenvonderEinführungderneuenEnergievorschriften(Mu-KEn2008),dieam1.JuliimKantonZürichinKraftgetreten sind und eine wesentliche VerschärfungderbislanggeltendenGrenzwertefürdenHeizwär-mebedarfgemässSIA380/1(Ausgabe2007)darstel-len.DiegleichzeitigangepasstenMinergie-Anforde-rungen betragen für Neubauten gerade einmal 60ProzentdesMuKEn-Grenzwertes.DieseImplemen-tierung hoher Standards und strenger Richtlinienzwingt alle Beteiligten, nach ökologisch vernünf-tigen Lösungen zu suchen. Mit den Leuchtturm-projekten setzt sich die Stadt an die Spitze dieserEntwicklungundmachtdieerarbeitetenLösungenderAllgemeinheitzugänglich.WesentlicheralsdieeinzelnenMusterbeispiele ist aberwohl dieTatsa-che,dassdamiteinKlimaderInnovationgeschaffenwird, das letztlich seine Wirkung auf ArchitektenundPlanernichtverfehlenwird.

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Links zum Thema energie

www.bau-schlau.chGebäudeerneuerung und Beurteilung des Energieverbrauchs

www.bauenschweiz.chDachorganisation der SchweizerBauwirtschaft

www.brenet.chNationales Kompetenznetzwerk Gebäu-detechnik und Erneuerbare Energien

www.db.eae-geraete.chHaushaltgeräte-Datenbank

www.ecospeed.chBerechnung des Energieverbrauchs, inkl. CO2-Ausstoss

www.energie-schweiz.chBundesamt für Energie (BFE)

www.energieantworten.chTipps und Hilfe zum Energiesparen

www.energieetikette.chEnergieetikette für Haushaltgeräteund Personenwagen

www.energiekennzahl.chBerechnung der Energiekennzahl

www.energielabel.chWarmwassersparende Produkte

www.energiestadt.chGemeinden engagieren sich für diesparsame Energienutzung

www.energybox.chBeurteilen Sie Ihren Stromverbrauch

www.energybrain.chEnergieverbrauch von Haushaltgeräten, Gerätedatenbank

www.energysystems.chInteraktive Beratung für Heizungund Warmwasser

www.erdgas.chInformationsstelle Erdgas

www.erneuerbar.chInformationen zu erneuerbarenEnergien

www.fernwaerme-schweiz.chInformation über Fernwärme

www.fws.chInformationsstelle Wärmepumpen

www.geak.chAlles über den Gebäudeenergieausweis der Kantone

www.geothermal-energy.chInformationsstelle Geothermie

www.heizoel.chInformationsstelle Heizöl

www.hev-schweiz.chHauseigentümerverband Schweiz

www.holzenergie.chRund ums Heizen mit Holz

www.klimarappen.chStiftung zur CO2-Reduktion

www.leistungsgarantie.chCheckliste für die Haustechnik

www.minergie.chDas Energielabel für das Gebäude

www.oebu.chNetzwerk für nachhaltiges Wirtschaften

www.swissolar.chInformationsstelle Solarenergie

www.topfenster.chFenster im energetischen Vergleich

www.toplicht.chInformationen zur Beleuchtung

www.topten.chVergleich der sparsamstenHaushaltgeräte

www.waermekraftkopplung.chInformationen zur Wärmekraftkopplung

www.zukunftbau.chPlattform über die Zukunft desSchweizer Bauwesens

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Ein spektakuläres einmaligesBergpanorama erwartet die Besucherdes„MatterhornGlacierParadise“inZer-matt(KleinMatterhorn),dasseit1979alshöchste Bahnstation Europas mit einerAussichtsplattform erschlossen ist. SeitderEröffnungdesGletscherpalastes1999befindet sich hier eine zusätzliche tou-ristische Attraktion. Als AusgangspunktfürWanderungenundBergbesteigungen,Startfürdie längstenSkiabfahrten(über2‘200 Höhenmeter), Zugangspunkt deshöchsten Sommerskigebietes der Alpenund jährlich mehr als einer halben Mil-lionGästenkenntdas„MatterhornGlacierParadise“ die Welt der Superlative bes-tens.SeitdiesemWinter ist eine rekord-verdächtige Leistung hinzugekommen:EinMusterbeispielanenergieeffizientemBauenimhochalpinenRaum.

HocHalpine Herausforderungen

Gleich gegenüber dem AussichtspunktwartetdasBreithorn(4164m)aufGipfel-stürmerundsolche,dieeswerdenwollen–gilterdochalsameinfachstenzubestei-genderViertausenderderAlpenundzähltanSpitzentagenbiszu350Alpinistenauf

HöcHste effizienzvon Matthias Sulzer (Text) und Geschäftsstelle Minergie (Fotos)

Auf dem Klein Matterhorn realisierte die Zermatt Bergbahnen AG eine touristische Infrastruktur, die unter anderem ein Restaurant und eine Alpinistenunterkunft mit atemberaubendem Blick auf 38 Viertausender umfasst. Die grossen Anforderungen an Bau und Energieeffizienz konnten mit einem zukunftsweisenden Energiekonzept als höchstgelegenes Minergie-P-Gebäude (VS-007-P) erfüllt werden.

demGipfel.Daherrührtwohlauchderin-offizielleName„Damenberg“,dergleich-zeitig die Gefahr der Unterschätzungaufzeigt.ObfürDamenoderHerren,diehochalpineGebirgsweltlauertmitRisikenwieradikalenWetterumschwüngenoderGletscherspalten, die nicht restlos be-rechnetwerdenkönnenundeineentspre-chende Ausrüstung unbedingt erforder-lichmachen.AngesichtsdieserUmständeisteinBauprojektimHochgebirgeimmerein heikles Unterfangen, das besondereVorkehrungenundExpertenwissenbenö-tigt.UmihrenGästeneinezeitgemässeattrak-tiveInfrastrukturbietenzukönnen,ent-schied sich die Zermatt Bergbahnen AGfüreinenNeubauamsüdlichenAusgangdes Tunnels, der die Bergstation in derNordflankedesGipfelsmitdemGletscheraufderSüdseiteverbindet.DasTeamderZürcherPeakArchitektenhatdenNeubaualsweiteresElementandiebisherigenVo-lumenkompositionen angeschlossen, dieursprünglich als Garage und WerkstattfürdenBahnbetriebdienten.Wiediebe-stehenden Bauten hat der Neubau einenmarkantenSchnitt,dersichüberdiegan-zeBreiteziehtunddemBaueineAusrich-

tungnachSüdengibt.EinevorfabrizierteHolzkonstruktion, die einem Sockel inMassivbau aufgesetzt ist, beherbergt imErdgeschoss einen Shopund einRestau-rant (120Plätze) sowie imObergeschossdieUnterkunftfürrund40Alpinisten.DieFenstersindalsrelativschmale,durchge-hendeFensterbänderausgebildet,diedieAussicht inszenieren, aber nicht zu vielvondemreichlichvorhandenenLichther-einlassen.UmdieDichtigkeitderFassadebei den zu erwartenden Windgeschwin-digkeitenvonbiszu300km/hgewährleis-ten zukönnen, verkleidet eineHaut ausMetallundGlasdieHolzkonstruktion.

energieeffizenz auf 3883 m ü. m.

Mit den grundlegenden Kriterien derWirtschaftlichkeit und Umweltverträg-lichkeitstandfürdieZermattBergbahnenAG die Notwendigkeit eines effizientenEnergiekonzeptsausserFrage.Besondersder rationelle Umgang mit der hochwer-tigen Energie „Strom’“ setzt hier an undweist überdieWirtschaftlichkeit hinausin die Richtung, wie Bauen im hochal-pinen Raum in Zukunft aussehen kann.Unter Berücksichtigung der schwierigen

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Die Südfassade besteht vollständig aus Photovoltaikpanelen, die die gesamte elektrische Energie für die Wärmeerzeugung und die Lufterneue-rung bereitstellen. Die Lüftungsanlage verteilt die so ge-wonnene Wärme im ganzen Gebäude (oben). In einer mikrobiologischen Kläranlage wird das Abwasser gerei-nigt und dann für die Toilettenspülung genutzt (Bild unten).

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klimatischen Bedingungen und der öko-nomischen Relation zwischen Betriebund Investition (Lebenszykluskosten)entwickeltedieLauberIWISAAGinZu-sammenarbeitmitderHochschuleLuzernein Energiekonzept, das durch die hoheEnergieeffizienzundNutzungvonerneu-erbarer Energie mitbringt. Mittels um-fangreichenSimulationenkonnteGebäu-dehülleundTechnikoptimalaufeinanderabgestimmtwerden.

Wärmedämmung und solar-fassade

DietiefenAussentemperaturen(<-25°C),abervorallemauchdasRisikoderÜber-hitzungdurchdieintensiveSolarstrahlungwarendiebesonderenHerausforderungenbei derBereitstellung eines angenehmenRaumklimas.KonstruktionundMateria-lisierungderFassade löstendieseAufga-be,indemsiemiteingesetztenSolarpanelsdenGesamtenergiebedarfminimiertunddurch die Nutzung der Zwischenschichtals Zuluftsschicht die Abwärme der So-larpanelsabführt.DiesewirdfürdieHei-zung des Gebäudes genutzt, gleichzeitigwird einLeistungsabfall der SolarpanelsbeiübermässigerErwärmungverhindert.Die Wärmedämmung wurde in Abhän-gigkeit der Fenstergrössen so dimensio-niert, dass ein minimaler Energiebedarfüber das Jahr resultiert. Der gewählteHolzbau erlaubt in den Obergeschosseneine weitestgehend wärmebrückenfreieKonstruktion.DasUntergeschossmitdentechnischen Räumlichkeiten wurde ausstatischenGründen inBetonausgeführt,um die speziellen Kräfte des Gletschersabzufangen.EinzighierkonntezugunstenderStatikaufpunktuelleWärmebrückennichtverzichtetwerden.DienachSüdengerichteteFassadenimmteinerseitsPhotovoltaik-Elementeaufundfunktioniert als thermischer Luftkollek-tor. Die Konstruktion der HinterlüftungermöglichteinegleichmässigeLuftdurch-strömung und somit die Kühlung derSolarzellen.DiedadurchgewonneneAb-wärmewärmtdieAussenluftfürdieLüf-

tungsanlagevor.DaspositiveResultatisteinerseits eine verbesserte Leistung derkühlgehaltenenSolarzellenundanderer-seitsdieReduktiondesBedarfsanHeiz-energiedurchdievorgewärmteLuft.

gebäudetecHnik auf neuen Wegen

Mit dem Ziel, möglichst alle Stoffkreis-läufeimGebäudezuschliessen,alsodenVerlust auf einem Minimum zu halten,gehtdieGebäudetechnikim„MatterhornGlacierParadise“neueWegeimUmgangmit den knappen Ressourcen EnergieundWasser.SoistdieNutzungvonSon-nenenergie in dieser hochalpinen Lageeine unbedingte Selbstverständlichkeit.Die fassadenintegrierte Photovoltaikan-lageübernimmtdengrösstenTeilderEn-ergieversorgung,dadiekonsequenteAus-richtungnachSüdenunddieNeigungvonrund70GradeinenhohenErtragerzielt.DurchdieklareLuftunddieReflexionderUmgebung (vgl. „Albedo-Schnee“) sindsolcheAnlagenimhochalpinenRaumbiszu70ProzentergiebigeralsvergleichbareAnlagenimMittelland.

Eine ausgeklügelte Haustechnik und Lüftungsanlage verteilt die durch grosse passive Solargewinne gene-rierte Wärme im ganzen Gebäude..

tecHniscHe daten

Standort: Kleines Matterhorn, 3883 m ü. M.Baujahr: 2008Nutzung: Shop, Restaurant UnterkunftEnergiebe- zugsfläche: 754 m2

Gebäude- hüllzahl: 1,79

HEIZWäRMEBEDARfAnforderung Minergie-P (2009): 54,4 kWh/m2

Objektwert: 50,9 kWh/m2

GEWICHTETEENERGIEKENNZAHLAnforderung Minergie-P (2009): 32,7 kWh/m2Objektwert: 8,9 kWh/m2

Solarfassade180m2 Photovoltaik (PV)

SolarerwärmteAussenluft

3830 m ü. M.

3820 m ü. M.

WPOptionAbwärmenutzungKühlung Gletscherpalast

Solarstrom für Wärme-pumpen und Lüftungsge-räte (Heizen und Lüften)

Lüftungsanlagenmit Wärmerückgewinnung

2 Fortluftwärmepumpen mit Wärmenutzung aus der Solarfassade

ZuluftAbluftWärme

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Matthias Sulzer ist Geschäftsleiter der Lauber IWISA AG in Naters. Das Minergie-P-Gebäude auf dem kleinen Matterhorn sowie die neue Monte Rosa-Hütte sind Referenzprojekte des Gebäudetechnik- Unternehmens.

DurchdiegrosszügigenFensterinKombi-nationmit einer gutenWärmedämmungwird zudem die Nutzung passiver Solar-gewinne möglich. Die Lüftungsanlagenwälzen die eingefallene Solarenergie imFassadenbereich um und verteilen dieseim ganzen Gebäude. Die passive Ener-giegewinnungunddieWärmeabgabederGäste liefern einenwesentlichenBeitragzur Deckung des Raumheizungsbedarfs.DerrestlicheHeizenergiebedarf,welcherwederdurchdieSolarfassadenochdurchdiepassivenEnergiegewinnegedecktwer-denkann,wirdmittelseinerWärmepum-pe aufbereitet. Die Wärmepumpe nutztdabei den verbleibenden WärmeinhaltderFortluftausdenLüftungsanlagen.Die elektrische Energie für die Heizungund Lüftung wird vollständig durchdie fassadenintegrierte Photovoltaikanla-gebereitgestellt.Diesenutztdasvorhan-deneStromnetzderZermattBergbahnenAGals„Speicher“undgibtdieÜberpro-duktion diesem Stromnetz ab. Kann diePhotovoltaikanlage nicht genügend Elek-trizitätliefern,beispielsweiseanbewölk-tenTagenoderinderNacht,kanndiezu-vor abgegebene Überproduktion wiederaus dem Netz der Bergbahnen bezogenwerden.

WirtscHaftlicH, umWeltverträg-licH, nacHHaltig

DeraufwendigeTransportdesTrinkwas-sersauf3883mü.M.zwingtzumsorg-samen Umgang mit dieser natürlichenRessource.DasAbwasserderKücheoderder Duschräume wird deshalb gesam-meltundmittelseinermikrobiologischenKläranlage gereinigt. Dieses gereinigteGrauwasser wird für die Toilettenspü-lung genutzt. Nicht gebrauchtes Wasserfliesst gereinigt in den natürlichen Was-serkreislaufderUmgebung.DiegeklärtenFeststoffewerdeninseparatenGebindengesammeltundmittelsBergbahninsTalgebracht.DiesesKonzeptermöglichtedenVerzicht auf den Bau einer KanalisationimsensiblenalpinenRaum.Vor 30 Jahren war allein die Tatsache,

dass überhaupt auf einer Höhe von bei-nahe 4000 m ü. M. konstruiert werdenkann, bereits die Sensation. Heute ver-weistdieuntersolchaussergewöhnlichenUmständenerreichteEnergieeffizienzaufdiezukünftigenAnforderungendeshoch-alpinen Bauens. Mit dem Neubau erhältdas„MatterhornGlacierParadise“nebendemeindrücklichenPanorama einewei-tereAttraktionfürseineGäste–diesichzugunstenderUmwelterstaufdenzwei-tenBlickeröffnet.Naturliebhaber,diesichmitdemGebäudeunddessenEnergiekon-zeptbefassen,werdendennochbegeistertsein. Mit dem innovativen Energie- undWasserkonzept werden Umweltverträg-lichkeit,WirtschaftlichkeitundNachhal-tigkeitoptimalvereint.

Der hochalpine Bau beherbergt im Erdgeschoss einen Shop und ein Restaurant mit 120 Plätzen, im Obergeschoss einen Saal mit weiteren 50 Plätzen sowie die Unterkunft für 40 Alpinisten.

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Mit Sicherheit gut beraten sein.

Securiton AG Alarm- und Sicherheitssysteme Alpenstrasse 20, CH-3052 Zollikofen Tel. +41 31 910 11 22, Fax +41 31 910 16 16 www.securiton.ch, [email protected]

Ein Unternehmen der Securitas Gruppe Schweiz

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IM DIALOG MIT DERTECHNOLOGIE

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KOLUMNEThomas Sevcik

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Wenn in der Architektur und im Bauwesen von Effizienz die Rede ist, dann ist in der Regel Energieeffizienz oder Effizienz des Bauens gemeint. Nun, es gibt auch eine Effizienz des Denkens bzw. eine Effizienz der Kreativität. Die Schweiz geniesst zu Recht den Ruf, tolle Architekten und Architektur hervorge-bracht zu haben. Architektur und Be-reiche des Bauingenieurwesens sind Teil einer immer bedeutender werdenden Kreativindustrie. Dieser Sektor macht schon heute einen nicht unbeträchtlichen Teil sowohl der Wirtschaftsleistung als auch der Beschäftigtenzahl aus – Ten-denz steigend.Doch ist nun alles Gold, was da glänzt? Zweifel sind zumindest angebracht. Da-bei müssen zwei Aspekte auseinanderge-

Thomas Sevcik (39) ist Mitgründer und Partner der Kommunikations-denkfabrik arthesia mit Büros in Zürich und Los Angeles. Ausserdem lehrt er am Central Saint Martins College of Arts in London.www.arthesia.com

halten werden. Der erste Aspekt betrifft die Kreativwirtschaft an sich – auch in anderen Ländern – einen Sektor, welcher eher durch chronische Unterfinanzie-rung, damit Zersplitterung bzw. Moleku-larisierung, geprägt ist. Das wäre weiter nicht schlimm, doch leider kommt eine oft gesehene Innovationsaversion dazu. Wie das? Nun, Kreativität ist NICHT gleich Innovation. Viele vergessen das. Zum wiederholten Mal eine neue Website oder ein neues Möbel zu gestalten, ist per se noch nicht unbedingt innovativ. Oft ist es sogar kaum kreativ, weil immer der gleiche Ansatz gewählt wird. Vor einem oft prekären finanziellen Hintergrund ist dies auch verständlich: eine kleine Kre-ativbude entdeckt, dass ein bestimmter Ansatz offenbar marktfähig ist – also wird er (vielleicht in unterschiedlichen Varianten) bis zum Gehtnichtmehr wie-derholt. Kommerziell sinnvoll – aber oft innovations- oder gar kreativitätshem-mend.Der zweite Aspekt betrifft die Schweiz. Weite Teile unserer Kreativwirtschaft gleichen einer geschützten Werkstatt. Die scheinbar so globale und offene Branche ist in der Realität ziemlich stark auf den lokalen Markt fokussiert, schottet sich eher ab und versucht, den Status quo zu erhalten. Der Aufschrei über deutsche und andere hochqualifizierte Einwande-rer war gerade in der Medien- und Kom-munikationsbranche am lautesten. Sie ist auch eher uninnovativ, die Schwei-zer Kreativwirtschaft. Abgesehen von Architektur und Bereichen im Graphic Design ist sie eher ein Nachzügler, Ko-

pierer oder Abwarter. Es wird zu we-nig originell und gross gedacht in der Schweizer „Creative Class“. Die meisten TV- und Printmedien-Formate sind Adap- tionen von Vorbildern aus anderen Län-dern. Die Schweiz ist zwar in punkto Internetdurchdringung und –nutzung fast weltspitze; doch die entsprechenden kommunikativen und medialen Anwen-dungen wurden anderswo ausgedacht und kreiert. Dies ist auch in Zahlen fassbar: Obwohl unser Land eine fast schon spektakulär überdurchschnittliche Dichte von Unter-nehmenszentralen und starken, agilen Firmen hat, ist die Kreativbranche an-teilsmässig im europäischen Mittelfeld. Dabei müsste sie parallel zu der Wirt-schaftsmacht auch überdurchschnittlich gross und stark sein. Die Schweiz ist also ein Nettoimporteur von kreativen Leis-tungen. Das ist für ein Land ohne natür-liche Rohstoffen und mit dieser Bildungs-qualität und Lebensstandard eigentlich schade. Viel Potenzial für Arbeitsplätze und Wachstum geht hier verloren. Und in der Architektur und im Bauinge- nieurswesen? Da ist alles bestens.

(Min)energie und (in)effizienz der SchweizerKreativwirtSchaft ?

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ARCHITEKTURCahill Center, PassadenaARCHITEKTURCahill Center for Astronomy and Astrophysics, Pasadena

ARCHITEKTEnMorphosis, Santa Monicawww.morphosis.com

BAUHERRsCHAfTCalifornia Institute of Technology, Pasadenawww.caltech.edu

BAUZEIT2007–2008

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EIN KLEINER SCHRITT FÜR MORPHOSIS, EIN GROSSER

SPRUNG FÜR CALTECHCAHILL CEnTER fOR AsTROnOMy AnD AsTROpHysICs, pAsADEnA

Das Cahill Center for Astronomy and Astrophysics in Pasadena verbindet eine aufsehenerregende formale Gestaltung mit Aspekten der Nachhaltigkeit. Architektonische und gebäudetechnische Massnahmen erlauben massive Einsparungen beim Energie- und

Wasserbedarf. Für das California Institute of Technology stellt das Center ein Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigen Planung und Bewirtschaftung

hochschuleigener Bauten dar.von Patrick Zamariàn (Text) und Roland Halbe, Michael Powers (Fotos)

Mit dem Cahill Center, benannt nach dem Filmproduzenten Charles H. Cahill, der für den Löwenanteil der Bau-kosten aufkam, erfüllt sich für die Astro-nomen und Astrophysiker des California Institute of Technology (Caltech) ein lang-jähriger Traum. Zum ersten Mal in über fünfzig Jahren finden sich die Forscher des Fachbereichs – 26 Professuren mit bis zu dreihundert Mitarbeitern –, die bislang in zahlreichen über den ganzen Campus verteilten Gebäuden untergebracht wa-ren, unter einem Dach zusammen.Das Raumkonzept des vom kalifor-nischen Architekturbüro Morphosis (un-ter der Führung des Pritzker-Preis-Trä-gers Thom Mayne) entworfenen Cahill Centers steht ganz im Zeichen der erwar-

teten und erhofften Synergieeffekte. Dies gilt nicht nur für das Erdgeschoss, das als Versammlungsort mit gemeinschaft-lich genutzten Funktionen wie Bibliothek und Auditorium dient, sondern ebenso für die Bürobereiche in den beiden Ober-geschossen. An den Stirnseiten vollstän-dig verglaste und mit Sitzmöglichkeiten für informelle Begegnungen der Forscher ausgestattete Nord-Süd-Korridore sind als visuelle Achsen durch das Gebäude geschlagen. Diese stellen eine Verbin-dung des historischen Kerns des Caltech im Norden mit den Sportanlagen im Sü-den her. Rechtwinklig dazu verlaufen die Längskorridore, deren geneigte Wände die Orthogonalität des Planes abschwä-chen und der Anordnung nach den Wor-

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Das zentrale Element der Innenraumgestal-tung ist die spektakuläre Treppenanlage, die sich als „begehbares Teleskop“ durch alle Geschosse bohrt.

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ARCHITEKTURCahill Center, Passadena

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muss mittlerweile geradezu als Marken-zeichen von Maynes Architektur betrach-tet werden. Das Cahill Center steht da-bei in einer Reihe mit Bauten wie dem Student Recreation Center in Cincinnati und dem San Francisco Federal Building, bei denen Morphosis mit gefalteten und fragmentierten Eternitfassaden experi-mentiert haben. Was sich dabei ändert, ist in der Regel weniger die Formenspra-che als die Argumentation, mit der die-se begründet wird. Im vorliegenden Fall werden formale Fragmente miteinander verbunden, um so nach Aussage der Ar-chitekten „die Interaktion von Licht, ar-chitektonischen Elementen und Körper als physische Spuren der Institution zu-grunde liegenden neuen Idee zu rekons-truieren“.

LEED-GoLD-zErtifiziErt Dabei wirkt das Cahill Center aufgrund seiner Dimensionierung und der war-men, geradezu naturnahen terracotta-ähnlichen Farbgebung im Vergleich mit

Erdgeschoss

LEEd UNd MINER-GIE IM VERGLEICH

Eine grosse Zahl von Bau-auszeichnungen wie der in den EU-Staaten gebräuch-liche Energiepass, das italienische Klimahaus oder das deutsche Passivhaus stellen hohe Anforderungen an die Betriebsenergie von Bauten. Von diesen Zerti-fikaten unterscheiden sich sowohl Minergie als auch LEED, die im Gegensatz etwa zum Passivhaus eingetragene Nachhaltigkeitsmarken sind, grundsätzlich. Der vom U.S. Green Building Council (USGBC), einer Ver-einigung von 7500 Organi-sationen aus allen Bereichen der amerikanischen Bauin-dustrie, entwickelte LEED-Standard behandelt neben der Energieeffizienz weitere Aspekte der Nachhaltigkeit wie Wassereinsparungen, Graue Energie und Abfall/ Recycling. Dieselben Aspekte werden auch vom britischen BREEAM-Standard sowie vom kombinierten Minergie-ECO-Label bewertet.Letzteres berücksichtigt weiterhin die zentralen Verbraucherbedürfnisse Komfort und Werterhaltung. Minergie schafft damit direkt wirtschaftliche Anreize für die Bauindustrie, die allen anderen Standards fremd sind und den Grund für den unvergleichlichen Erfolg des Minergie-Standards darstellen. Zwar befinden sich zurzeit in 41 Ländern der Welt LEED-Projekte in Planung oder Ausführung. Was die Durchdringung des Heimmarkts angeht, ist Minergie jedoch beispiellos und übersteigt mit 10–15 Prozent bei Neubauten etwa diejenige von LEED um das Hundertfache.

www.usgbc.orgwww.minergie.ch

ten Maynes ein mittelalterliches Flair verleihen sollen. Die Büroräume sind grösstenteils entlang den Aussenwänden angeordnet, im Inneren des Raumes be-finden sich ausserdem Konferenz- und Nebenräume.In krassem Gegensatz zu dieser letztlich konventionellen Disposition des Grund-risses steht die dramatische Erschlies-sungstreppe, die sich, begrenzt von einem Konglomerat gebrochener weisser Wände mit schrägwinkligen Fenstern, wie ein Teleskop nach oben schraubt und sich schliesslich zu einem nach aussen gestülpten Oberlicht verengt – zweifel-los eine gelungene architektonische Me-tapher für die Zweckbestimmung des Baus.Aufsehenerregend ist erwartungsgemäss auch die horizontal strukturierte Fassade, die ein Auseinanderdriften der einzelnen Geschossebenen suggeriert und tiefe dia-gonale Spalten und Risse aufweist. Die bevorzugte Behandlung öffentlichkeits-wirksamer Bauelemente zu Ungunsten der weniger prominenten Innenbereiche

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ARCHITEKTURCahill Center, Passadena

Die Gebäudehülle suggeriert ein Auseinan-derdriften der einzelnen Geschossebenen.

Isolationsschicht die verlangte Dicke um dreissig Prozent übersteigt, sowie dem Einsatz hocheffizienter Geräte konnte der Energieverbrauch um rund ein Viertel re-duziert werden. Gleichzeitig konnte der Wasserbedarf durch den Einsatz entspre-chender Installationen wie wasserloser Urinale um dreissig Prozent gesenkt wer-den. Nachhaltige Erwägungen bestimm-ten auch den Bauprozess selbst, so wur-den zur Minimierung der Grauen Energie bewusst Baustoffe aus lokaler oder regi-onaler Herstellung verwendet. Weiterhin wurden rund neunzig Prozent des Bauab-falls nicht auf Deponien gelagert, sondern konnten via Recycling in den Stoffkreis-lauf zurückgeführt werden.

Markante Fugen und diagonale Spalten prägen die Aussenhaut.

seinen Vorgängerbauten eher verhalten und gehört sicherlich zu den gestalterisch wenig zukunftsweisenden Projekten von Morphosis. Hingegen bedeutet es für das Caltech selbst einen Quantensprung hinsichtlich der beabsichtigten ressour-censchonenden und energieeffizienten Bauweise künftiger hochschuleigener Einrichtungen. Als erstes LEED-Gold-zertifiziertes Gebäude auf dem Campus ist das Cahill Center Prototyp und Kata-lysator dieser Entwicklung zugleich.

konsEquEntE nachhaLtiGkEit

Nicht zuletzt aufgrund des zurückver-setzten verglasten Erdgeschosses können mindestens drei Viertel der Nutzfläche (darunter auch weite Bereiche der im Un-tergeschoss befindlichen Laboratorien) natürlich belichtet werden – mit entspre-chend vorteilhafter Konsequenz für den Strombedarf. Gemeinsam mit weiteren gestalterisch-baulichen Massnahmen wie der hinterlüfteten Fassade, die den Bau vor Hitzeeinwirkung schützt und deren

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archITEKTUrBürogebäude / Fachhochschule

archITEKTEnpos-Architekten, Wienwww.pos-architecture.com

BaUhErrschafTWWFF Wiener Wirtschaftsförderungsfonds

BaUZEIT2007–2008

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Die gefaltete Südfassade mit den integrierten Photovoltaik-Elementen gibt dem Bürogebäude mit Passivhaus-Standard sein markantes Gesicht.

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Form Follows EnErgyBürOgEBäUDE, WIEn

In Wien wurde eines der ambitioniertesten Bürohausprojekte Europas fertiggestellt: „EnergyBase“ setzt nicht nur auf höchste Energieeffizienz, sondern verfolgt einen ganzheitlich nachhaltigen Ansatz.von Gerald Brandstätter (Text) und Hertha Hunaus (Fotos)

Der Grundstein zur Nachhal-tigkeit in der Architektur wird bereits im Entwurf gelegt. Dessen waren sich auch Ursula Schneider und Fritz Oettl von pos-Architekten aus Wien bewusst: Für „EnergyBase“ konnten sie dank so-liden Kenntnissen der Wirkweise kom-plexer bauphysikalischer Vorgänge und der Ergebnisse der neuesten Forschung ein nachhaltiges Gebäudekonzept ent-wickeln. Parameter wie zum Beispiel die kompakte Oberfläche, konsequente solare Orientierung, Optimierung der Fenstergrössen, der Speichermasse, der thermischen Qualität der Bauteile sowie der ressourcenschonende Materialein-satz wurden konsequent eingehalten. Das Resultat kann sich sehen lassen, und die Energieeffizienz mit Zahlen un-termauert werden: Zahlt man in einem konventionellen Bürogebäude für Küh-lung im Sommer und Beheizung im Winter sowie für die Warmwasseraufbe-

reitung rund CHF 15.-/m2, so spart das „EnergyBase“-Haus im Vergleich dazu 80 Prozent der Kosten. Und das bei Kos-ten von rund CHF 1800.- pro m2 Nutz-fläche und totalen Baukosten von rund CHF 19 Millionen. Analog zum Begriff „form follows func-tion“ folgt das kompakte Gebäude in Grundriss und äusserer Form der Sonne als Energiespender. Die spezielle Faltung der Südfassade ermöglicht beispielsweise einen sehr hohen Verglasungsanteil und gleichzeitig eine optimale Verwertung des solaren Eintrages: Im Winter kann dank der tief stehenden Sonne und einer speziellen Luftführung die Wärme ein-gefangen und dann in den Norden des Gebäudes verteilt werden, im Sommer verschattet sich die Fassade selbst. 100 Prozent der einfallenden Direktstrahlung kann dann von den auf der Faltung ange-brachten Photovoltaik-Modulen aktiv ver-wertet werden. Zellenbüros nach Norden

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archITEKTUrBürogebäude, Wien

kontrastieren mit grosszügig verglasten, grösseren Raum-einheiten im Südbereich. Auch Nebenräume und Gangbereiche pro-fitieren ganzjährig von ihrem Überfluss an Licht und räumlicher Weite.

EnErgiEEffiziEnz

Die wesentlichen Elemente des Passiv-hausstandards sind neben der kompakten Oberfläche: sonnenausgerichtete Orien-tierung, Wärmebewahrung durch hohe Dämmung und Dreifachverglasung, durchgehende Vermeidung von Wärme-brücken und ungewollten Infiltrationen, kontrollierte Lüftung mit 75 Prozent Wär-me und Feuchterückgewinnung bei mi-nimaler Leistungsaufnahme der Ventila-toren sowie die präzise Dimensionierung der U-Werte und G-Werte der Gläser und der Verschattung. Wichtig ist ausserdem der Anteil an Fenstern zur Querlüftung, die Dimensionierung der Lüftung aus-schliesslich nach dem hygienischen Be-darf für Nichtraucher sowie eine ausrei-chend dimensionierte Speichermasse. Mit einem Heizenergiebedarf nach PHPP von nur knapp über 13 kWh/m2a liegt das Bü-rogebäude deutlich unter dem Schwellen-wert für Passivhäuser von 15 kWh/m2a. Büroimmobilien herkömmlicher Bauart weisen bis zu 10- bis 15- mal höhere Wer-te auf. Daneben wurde natürlich auch der Ener-giebedarf für Beleuchtung und Warmwas-ser drastisch gesenkt. Neben dem reichen Tageslichtangebot und direktem Sonnen-licht wird die energetische Effizienz der Beleuchtung durch eine tageslichtabhän-

Erdgeschoss

gige Steuerung, präzise Definition der Bereiche mit Arbeitsplatzanforderungen sowie durch eigens dimensionierten Blend- und Sonnenschutz weiter gesteigert. In der Summe kann der Energiebedarf für den Betrieb im Vergleich zu einem gleichzeitig errichteten herkömmlichen Büroneubau um ca. 80 Prozent gesenkt werden. „EnergyBase“ verbraucht für Heizung, Kühlung, Lüftung, Beleuchtung und Hilfsstrom 25 kWh/m²a an Endener-gie, davon werden ca. 20 Prozent durch die gebäudeintegrierte Photovoltaikanlage gedeckt.

rEgEnErativE EnErgiEn

„EnergyBase“ nutzt die Kraft der Sonne vierfach: zweimal passiv und zweimal aktiv. Die passiven thermisch solaren Gewinne werden direkt den Südräumen zugeführt. Die spezielle Form der gefal-teten Fassade bewirkt dabei, dass diese Gewinne nur im Winter anfallen, im Sommer verschattet sich die Fassade zu-nehmend selbst. Die passiven thermisch solaren Gewinne werden darüber hin-aus indirekt auch den Nordräumen zu-geführt, indem alle Abluft direkt an der Südfassade abgesaugt wird und über den Wärmetauscher dann den Nordräumen zugeführt wird. Aktive solare Gewinne werden durch eine rund 400 m² grosse Photovoltaik-Anlage (ca. 46 kWpeak) gewonnen, jährlich rund 37.000 kWh gebäudeintegrierter Solarstrom. Für die Frischluftkühlung wird ebenfalls eine sehr innovative Technologie, das Desic-cant and Evaporativ Cooling (DEC-Anla-ge), eingesetzt. Diese wird durch Energie von den an der Südfassade integrierten thermischen Kollektoren (285 m²) ge-speist. Die solarthermischen Kollektoren werden dazu über das ganze Jahr genutzt, zur solaren Kühlung im Sommer und zur Heizungsunterstützung im Winter. Die spezielle Faltung der Südfassade ermöglicht einerseits maximale Ener-gieerträge. Andererseits wird dadurch baulich ein Sonnenschutz für die dahin-terliegenden Bürobereiche geschaffen. Als

Sonneneinstrahlung ohne Blendung:Im Sommer (oben) wird das steil einfallende Licht direkt von den Photovoltaik-Elementen eingefangen. Im Winter (unten) durchflutet die flach einfallende Sonne die Räumlichkeiten.

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Grosse Pufferräume mit 500 Pflanzen einer speziellen Art des Zyperngrases sorgen für die Befeuchtung der Zuluft im Winter. Erstmals weltweit konnte eine stundenweise prognostizierte Befeuchtungsleistung jeder einzelnen Pflanze ins Haustechnikkonzept einge-bunden werden.

Die gefaltete Südfassade ermöglicht maximale solare Energieerträge, ohne blendende Sonneneinstrahlung.

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archITEKTUrBürogebäude, Wien

weitere regenerative Energiequelle dient Grundwasser, welches mittels Grund-wasserbrunnen zur Heizung mit Wärme-pumpen und zur Kühlung mit Free-Coo-ling über eine Bauteilaktivierung genutzt wird.Für die Beheizung des Gebäudes wird Wärme auf niedrigerem Temperaturni-veau über eine Wasser-Wasser-Wärme-pumpe dem Grundwasser entzogen. Die Verteilung der so gewonnenen Wärme er-folgt über in den Stahlbetondecken einge-legte Kunststoffrohre – dem sogenannten Prinzip der Bauteilaktivierung. Aufgrund der grossen Fläche reicht daher eine ge-ringe Übertemperatur, um das Gebäude effizient und energiesparend zu beheizen. In den Sommermonaten wird das Gebäu-de über ‚Free Cooling‘ gekühlt, das heis-st, das Grundwasser wird nur über einen Wärmetauscher geleitet und so direkt zur Kühlung genutzt. Es kann somit ganz-jährig mit minimalen Unterschieden in der Deckentemperatur (23°C im Winter, 18°C im Sommer) ein gleichmässiges und behagliches Innenraumklima hergestellt werden.

MatErialEinsatz

Alle Aussenwände und das Dachgeschoss von „EnergyBase“ bestehen aus einer Holzleichtbau-Konstruktion, die mit Fa-serzementplatten verkleidet ist. Dies hat mehrere Gründe: Erstens kann mit einer Wandstärke von insgesamt nur 31 Zenti-metern Passivhausstandard erreicht und wertvolle Nutzfläche gewonnen werden, zweitens können die Elemente im Rück-

bau sauber nach Stoffgruppen getrennt entsorgt werden. Der Primärenergieinhalt der Holzwand ist deutlich geringer als der einer konventionellen Stahlbetonwand mit Wärmedämmung. Selbstverständlich werden in „EnergyBase“ auch die Toi-lettenspülungen nicht mit Trinkwasser, sondern mit Grundwasser betrieben. Alle Dachflächen sind begrünt und stehen da-durch als Regenwasserretentionsflächen zur Verfügung,

PflanzEn als tEil dEr HaustEcHnik

Eine absolute Neuheit ist auch die Nutzung von Pflanzen zur natürlichen Befeuch-tung und Konditionierung der Raumluft. pos-Architekten haben viergeschossige Pflanzenpufferräume entwickelt, die als abgeschlossene Feuchtgeneratoren präzise steuerbar und absolut ökologisch zusätz-liche Feuchte ins haustechnische System speisen und Schadstoffe aus der Luft fil-tern. Ein spezielles Zyperngras befeuchtet im Winter und in der Übergangszeit die Luft, ehe sie im Gebäude verteilt wird. Gleichzeitig wird dadurch ein gesünde-res Arbeitsumfeld möglich gemacht, was sich letztlich auch positiv auf das Leis-tungsvermögen und die Kreativität der Beschäftigten auswirken wird. Die Be-feuchtungsleistung jeder Pflanze konnte stundenweise abhängig vom Aufstellungs-ort und den jeweiligen Tageslichtverhält-nissen genau kalkuliert werden. So arbei-ten Pflanzen erstmals als berechenbare haustechnische Grössen, deren Einfluss prognostizierbar ist. In dieser Komplexität und dem Betrieb mit 100 Prozent erneuerbaren Energien inklusive höchsten Nutzerkomforts er-bringt das Projekt „EnergyBase“ einen Quantensprung in der Nachhaltigkeit von modernen Büroimmobilien.

KEnnzahlEn:

„EnergyBase“ setzt nicht nur auf höchste Energieeffizienz, sondern verfolgt einen ganz-heitlich nachhaltigen Ansatz:

• BGF: 11‘700 m2

• Nutzfläche: 9200 m2

• Heizenergiebedarf nach PHPP von rund 11 kWh/m2a

• 80% geringerer Energiebe-darf im Vergleich zu ande-ren gleichzeitig errichteten Bürobauten

• 25kWh/m² Endenergiever-brauch, 20% werden durch die gebäudeintegrierte Photovoltaikanlage ge-deckt. Das entspricht einer Emissionsverringerung von 200 Tonnen CO

2/Jahr

• Wärmerückgewinnung 90%

• Aussenwände aus Holz-leichtbaukonstruktion, 31 cm Gesamtstärke

• thermische solare Gewinne werden optimal genutzt

• komplette Versorgung des Gebäudes mit Tageslicht

• eine ca. 400m² grosse Photovoltaikanlage liefert 37‘000 kW/h Solarstrom

• 285 m² thermische Kol-lektoren sorgen für solares Kühlen

• thermische Behaglichkeit durch Betonkernaktivierung

• hygrischer Komfort durch ein innovatives, ökolo-gisches Luftbefeuchtungs-system mit Pflanzen

Der Passivhausstandard wird auch dank der 31 cm Wandstärke erreicht, einer reinen Holzleichtbaukonstruktion.

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Hauptsponsoren:

www.feller.ch

Presentingpartner: Locationspartner:Goldsponsoren:

Partner:

www.market ingarch i tektur.ch

Der «Award für Marketing + Architektur» wird am Freitag, 23. April 2010 im KKL Luzern zum 2. Mal durchgeführt. Prämiert werden Firmen, Institutionen, Architekten und Bau-herren, die Corporate Architecture-Projekte in kreativer, identitätsstiftender und nachhaltiger Weise umgesetzt haben.

Wettbewerbskategorien 1. Büro- & Geschäftshäuser, Industrie- & Gewerbe-

räumlichkeiten2. Warenhäuser, Läden, Kundencenters, Flagship-

Stores, Showrooms 3. Hotels, Restaurants, Sport- & Wellnessanlagen4. Innenarchitektur, Messearchitektur5. Öffentliche Gebäude, Museen, Bahnhöfe usw.6. Schweizer Niederlassungen im Ausland (Geschäfts-

filialen, Tochtergesellschaften, Botschaften)

Sonderpreisea) Beste Teamleistungb) Green Technologie

PreisgeldCHF 10‘000.– (für Gesamtsieger)

Termine1. August 2009: Start Ausschreibung15. Januar 2010: Anmeldeschluss

Alle Ausschreibungsunterlagen und weitere Informationen finden Sie auf der Homepage www.marketingarchitektur.ch

Wettbewerbseingaben 2010Ausschreibung

«Award für Marketing+Architektur» p.A. Baukoma AGPostfach 63 · 3210 Kerzers Tel. 031 755 85 84 · Fax 031 755 85 82 [email protected] · www.marketingarchitektur.ch

Jurypräsident

Christof GlausDipl. Architekt ETH, Partner Stücheli Architekten AG

Jurymitglieder

Franz BeyelerGeschäftsführer Minergie Schweiz

Philippe CarrardArchitekt BSA/SIA, Leiter gta Ausstellungen

Elisabeth DalucasDirektorin KKL Luzern

Daniel FreitagMitinhaber Freitag lab AG

Urs HoferSzenograph & Geschäftsführer Creaworld AG

Prof. Michael A. Grund, Leiter «Center for Marketing» HWZ

Thomas Müller, Dipl. Architekt ETH, Leiter Kommunikation SIA

Oliver PrangeVerleger und Berater

Basil RoggerBerater und Projektleiter

Pia SchmidArchitektin und Designerin

Uwe TännlerPräsident Zentralvorstand Swiss Marketing (SMC)

2. Award für Marketing + Architektur

Medienpartner:

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von Dr. Erika Meins (Text) und Zeljko Gataric (Foto)

Der Anteil an nachhaltigen Immobilien am Gesamtgebäudebestand ist heutzutage immer noch sehr gering. Ein Grund ist, dass der finanzielle Mehrwert durch Nachhaltigkeit

in der Bewertung von Immobilien nicht ausreichend berücksichtigt wird. Im vorliegenden Beitrag wird die ESI Immobilienbewertung als Ansatz für den Einbezug der

wertrelevanten Nachhaltigkeitsaspekte bei Immobilienbewertungen vorgestellt.

wertrelevantenachhaltigkeitsaspekte

bei derimmobilienbewertung

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IMMOBILIENMarktstudie

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EnergieeffizienteImmobiliener-zielenaufdemMarkthöherePreise.Ba-sierendaufeinerbreitenDatengrundlagezeigteinekürzlichvomCCRS(CenterforCorporate Responsibility and Sustaina-bilityanderUniversitätZürich)undderZürcher Kantonalbank (ZKB) heraus-gegebeneStudie,dassderMarkt indenletzten Jahrenbereitwar,Minergie-Ein-familienhäuser mit einem Aufpreis vonsieben Prozent und Stockwerkeigentummit einem Aufpreis von 3,5 Prozent zuhonorieren. Der CCRS Economic Su-stainability Indicator ESI misst das Ri-siko einer Immobilie, aufgrund zukünf-tigerVeränderungenanWertzuverlierenbzw.dieChance,anWertzugewinnen.

Nachhaltigkeit ist mehr alseNergieeffizieNz

Auch wenn Energieeffizienz nur einAspektderNachhaltigkeitvonImmobi-lienistundsteigendeEnergiepreisenurein Beispiel sind für langfristige Ver-änderungen, die sich bereits heute ab-zeichnen, so kann davon ausgegangenwerden, dass nachhaltige Immobilienmehrwertsind.Gemässeinerkürzlicherschienenen Umfrage sind über dieHälfte von 100 befragten Immobilien-investoreninDeutschlandderMeinung,dass sichmitnachhaltigen Immobilienhöhere Preise als mit konventionellenImmobilien erzielen lassen. Und 59ProzentderBefragtengebenan,künftigdeutlichstärkerinnachhaltigeImmobi-lieninvestierenzuwollen.Trotzdem ist der Anteil nachhaltig ge-bauterImmobiliengering.InderSchweizbeispielsweise machen Minergie-Ge-bäude– trotzVerdreifachungzwischen2004und2008–erstrundeinProzentdesBestandesaus.EinGrundistdarinzusehen,dassNachhaltigkeitbeiderfi-nanziellen Bewertung von Immobiliengarnicht oder zuwenigberücksichtigtwird.GemässheuteüblichenEntschei-

dungs-undPlanungsgrundlagenscheintessichfinanziellhäufignichtzulohnen,nachhaltig zu bauen. Da naturgemässfinanzielle Überlegungen bei Investi-tionsentscheidenausschlaggebendsind,wirdalsKonsequenzinderRegelnichtnachhaltiggebaut.

Nachhaltigkeit voN immobilieN aus fiNaNzieller sicht

Zur Integration von Nachhaltigkeits-aspekten in die Immobilienbewertungmuss zunächst Nachhaltigkeit für Im-mobilien definiert und konkretisiertwerden. Der Begriff Nachhaltigkeitwird imAllgemeinenundbei Immobi-lienimSpezielleninflationärundmeis-tensunpräzisverwendet.Gründedafürliegen in der Komplexität des ThemasundinderTatsache,dasseineüberzeu-gende Definition fehlt. Bei den aktu-ellen Nachhaltigkeitskonzepten stehennebenderUmwelt immerstärkerauchdieGesellschaftunddieWirtschaftimVordergrund. Daraus ergibt sich diefolgendeDefinition:EineImmobilie istdann nachhaltig, wenn sie langfristigeinen ökologischen, sozialen und öko-nomischenNutzenstiftetbzw.entspre-chendenSchadenvermeidet.Bei bisher geläufigen Ansätzen zurDefinition und Konkretisierung derNachhaltigkeit bei Immobilien stehenzumeist technischeAspekteunddamitimplizit die ökologischeNachhaltigkeitimVordergrund(sieheu.a.SIA-Empfeh-lung112/1,Minergieoderaufinternatio-nalerEbeneLEED,BREAMetc.).Wennwie bei Bewertungen der finanzielleImmobilienwert imVordergrund steht,mussderFokusbei derNachhaltigkeitauf dem langfristigen wirtschaftlichenNutzen liegen. Der soziale und ökolo-gischeNutzensindNebenbedingungen,dieesdabeimöglichst zuerfüllengilt.AusSichteinesInvestors,Hypotheken-gebers oder Eigentümers entspricht in

diesem Sinne eine nachhaltige Immo-bilie einer Immobilie, welche langfris-tig ihrenWertbehältoderanWertzu-nimmt.Immobiliensind ineinerdynamischenfinanziellenBetrachtungdannnachhal-tig, wenn sie ceteris paribus mit lang-fristigen Entwicklungen wie steigendeEnergiepreise, demografische Verände-rungenoderKlimawandelgutumgehenkönnen.DadurchwirddasRisikoeinerWertminderung minimiert bzw. dieChance einer Wertsteigerung erhöht.Eine Immobilie beispielsweise, welcheaufgrund ihrer Bauweise im Sommerkühlbleibt,wirdumsostärkeranWertgewinnen, je mehr Hitzetage es auf-grunddesKlimawandelsgibt.

esi immobilieNbewertuNg

Weil bestehende Bewertungsmethodenin der Praxis fest verankert sind undzudem nicht ein Methodenproblem,sondern ein Daten- und Transparenz-problem vorliegt, wurde ein Ansatzentwickelt, der auf bestehenden Be-wertungsmethoden (insbesondere Dis-countedCashFlow–DCF)aufbaut.Mitder ESI–Immobilienbewertung werdenheutigeBewertungenmittelsdesCCRSEconomic Sustainability Indicator ESIumdiejenigenInformationenüberlang-fristigeEntwicklungenergänztwerden,welchenochnichtodernurungenügendberücksichtigtwerden.DerCCRSEconomicSustainability In-dicatorESImisstnundasRisikoeinerImmobilie,aufgrunddergenanntenzu-künftigen Entwicklungen an Wert zuverlierenbzw.dieChance,anWert zugewinnen.ErverbessertgleichzeitigdieTransparenzderDCF-MethodebeiderErmittlungdesimDiskontsatzverwen-detenObjektrisikos.Ausgehenddavon,dassbeiderDCF-MethodeinderRegeldieZahlungsströmedernächsten5bis10 Jahre möglichst genau abgebildet

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IMMOBILIENMarktstudie

Zusammensetzung des ESI-Indikators nach Immobilientyp

und dann für die restliche Immobili-enlebenszeit lediglich fortgeschriebenwerden, bezieht der CCRS EconomicSustainability Indicator ESI langfristi-geAspekteübereineDifferenzbetrach-tung ein, indem er für die Teilindika-torendieDifferenzzwischenaktuellemEinfluss auf den Immobilienwert unddem aufgrund dynamischer Rahmen-bedingungen veränderten zukünftigenEinflussermittelt.DerIndikatoristalsoso spezifiziert, dass er nur dieRisikenerfasst,diesichzwischen10undrund35Jahrenabheuteergeben.Dasheisst,es werden nur diejenigen Risiken er-fasst,dieindenCashflowsnichtschonabgebildetsind.Der Einbezug des CCRS Economic Su-stainability IndicatorESI bei derDCF-Methode erfolgt im DiskontierungssatzundzwaranderStelledesObjektrisikos.Abgesehen davon wird der Diskontie-rungssatz mittels Risikokomponenten-modell genauso ermittelt wie es übli-cherweisederFall ist.DieGewichtungdesIndikatorswurdesofestgelegt,dassermaximal–14,9bzw.+6,6Prozentdesohne ESI-Indikator gerechneten Immo-bilenwertes ausmacht. Die Festlegungder Gewichtung erfolgte mittels einesrisikobasiertenGewichtungsmodells.Die hergeleiteten Nachhaltigkeitsmerk-malekönneninfünfGruppeneingeteiltwerden. Es sind dies Flexibilität undPolyvalenz,Energie-undWasserabhän-gigkeit, Erreichbarkeit und Mobilität,Sicherheit sowieGesundheitundKom-fort.EinTeilder inden fünfGruppenbeschriebenen Immobilienmerkmaleist neu. Andere aber, wie die Anbin-dungandenöffentlichenVerkehr,wer-den bereits in heutigen Bewertungenberücksichtigt, allerdings nehmen sieaufgrund langfristiger VeränderungenanBedeutungzuundsinddeshalbnichtausreichend beachtet. Der ESI-Indika-tor ist fürMehrfamilienhäuser (MFH),Büro-undVerkaufsgebäudeseparatspe-zifiziert. Zur Berechnung des ESI-Indi-katorsstehteineeinfacheSoftwarezurVerfügung.

1.1 Nutzungsflexibilität1.1.1Raumeinteilung1.1.2Geschosshöhe1.1.3ZugänglichkeitundReservekapazität

undKabel/Leitungen/Haustechnik

1.2 Nutzerflexibilität1.2.1Rollstuhlgängigkeit1.2.2FlexibilitätGrundrissKüche1.2.3PlatzfürDeponieren

Gehilfe/Kinderwagen1.2.4BalkonmitDurchblick1.2.5NutzbarkeitAussenraum

Immobilienmerkmale

1. Flexibilität und

Polivalenz

Rahmenbedingungen Teilindikatoren MF

H

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Ve

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uf

2.1 Energie2.1.1Energiebedarf2.1.2Dezentralerzeugteerneuerbare

Energie

2.2 Wasser2.2.1Wasserverbrauch2.2.2Abwasserentsorgung2.2.3Regenwassernutzung

3.1 Öffentlicher Verkehr3.1.1GuteAnbindungandenÖV

3.2 Nichtmotorisierter Verkehr3.2.1VeloabstellplätzebeimGebäude

3.3 Erreichbarkeit3.3.1Distanzlokales/regionalesZentrum3.3.2DistanzEinkaufsmöglichkeitendes

tägl.Bedarfs3.3.3DistanzNaherholung

4.1 Lage hinsichtlich Naturgefahren4.1.1LagehinsichtlichmöglicherNatur-

gefahren(Hochwasser-,Lawinen-,Erdrutsch-undSturzgefährdung)

4.2 Erreichbarkeit4.2.1ObjektbezogeneSicherheits-

vorkehrungen4.2.2PersonenbezogeneSicherheits-

vorkehrungen

5.1 Gesundheit und Komfort5.1.1Raumluftqualität5.1.2Lärmbelastung5.1.3AusreichendeTageslichtanteile5.1.4BelastungendurchStrahlung5.1.5ÖkologischeBaumaterialien

2. Energie- und Wasser-

abhängigkeit

3. Erreichbarkeit und

Mobilität

4. Sicherheit

5. Gesundheit und

Komfort

Demografie,StrukturderHaushalte

Klimaerwärmung,Energie-undWasser-preise

AnteilanältererWohn-bevölkerung,PreisfossilerEnergieträger

Klimaerwärmung,Sicherheitsbedürfnis

Sicherheitsbedürfnis,Gesundheitsbewusst-sein,Gebäudetechnik

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Flexibilität und Polyvalenz

Gesundheit und

Komfort

SicherheitErreichbarkeit und Mobilität

Energie- und WasserabhängigkeitVerbesserungdurch:•DeckungdesWärme-/Strombedarfs

durcherneuerbareEnergie•Regenwassernutzung:Waschmaschine,

WC,Bewässerungssystem

ESI- Immobilienbewertung

AktuellerFairValue(DCF-Standardbewertung) CHF28‘190‘000

CCRSEconomicSustainabilityIndicatorESI 0,5

Korrekturfaktor 3,30Prozent*

NominalabweichungzurStandardabweichung CHF930‘270

ESIFairValue CHF29‘120‘270

* Die Korrektur ergibt sich aus der Multiplikation des Wertes ESI-Indikators von 0,5 mit der Gewichtung von 6,6 Prozent.

Anwendung der ESI-Immobilienbe-wertung am Beispiel eines MFH in derZentralschweiz (Eigentümerin SUVA, Bewertung durch pom+Consulting)

-1,0-0,50,00,51,0

PraXisbeisPiel

DieAnwendungdesESI-Indikatorsbeider Immobilienbewertung soll anhandeines konkreten Beispiels verdeutlichtwerden. Am Beispiel des knapp fünf-jährigen Mehrfamilienhauses wird so-fort ersichtlich, welche Erkenntnissesich gewinnen lassen. Das Spinnendi-agramm zeigt, dass das Objekt keinegrösseren Probleme aufweist. Es istfürdieZukunftbezüglichEnergie-undWasserabhängigkeit sowie Sicherheitrecht gut (d.h. zeitgemäss) gewappnetund bei den anderen Nachhaltigkeits-merkmalensogarsehrgut.Dergesamt-haft ermittelte Wert beträgt 0,5, waseinem unterdurchschnittlichen Risikoentspricht. Dies entspricht einer Kor-rekturdesregulärmitDCFermitteltenFairValueum3,3Prozentnachoben.In den letzten eineinhalb Jahren wur-den, analog zu dem beschriebenenBeispiel, Praxistests an rund 200 Ob-jekten(Mehrfamilienhäuser,Büro-undVerkaufsobjekte sowie Objekte mit ge-mischter Nutzung) durchgeführt. DiePraxistests attestieren ESI-Plausibilitätund-Praktikabilität.Siehabengezeigt,dass für die Ermittlung des ESI-Indi-kators jenachAusgangslagemiteinemZeitaufwandvonzwischeneinerhalbenStundebisdrei StundenproObjekt zurechnenist.

mÖglichkeiteN uND greNzeN

Immobilienbewertungensindundblei-ben Schätzungen, deren Genauigkeitinsgesamt begrenzt ist. Daran kannauch dieser Ansatz nichts ändern. DieESI-Immobilienbewertung bringt aberTransparenzindieals„ValuationBlackBox“bezeichneteoftmalsunklareHer-leitungderRisikozuschlägeimDiskont-satz. Und dank des Einbezugs einerlangfristigenBetrachtungumgehtsiedie„Short-Term-Falle“ von Bewertungen,die langfristige Risiken zugunsten vonkurzfristigen vernachlässigt. Das Wis-sen darüber, welche Immobilienmerk-

Dr. Erika Meins studierte Politik-wissenschaft und Volkswirtschaft an den Universitäten Bern und Genf. 2002 promovierte sie an der Universität Zürich. Seit 2005 arbeitet sie als Senior Researcher am Center for Corporate Respon-sibility and Sustainability (CCRS) an der Universität Zürich, einem gemeinsam von der Universität und der Wirtschaft getragenen Forschungsinstitut. Am CCRS leitet Erika Meins interdisziplinäre Projekte mit einem Fokus auf der ökonomischen Nachhaltigkeit von Immobilien sowie zur Be-wertung von Nachhaltigkeit bei Immobilien und Unternehmen. www.ccrs.uzh.ch

malelangfristigzumWerteinerImmo-biliebeitragen, ist fürEigentümerundInvestorennichtnurbeiBewertungen,sondern darüber hinaus für beinahealleEntscheideentlangdemLebenszyk-luseinerImmobilierelevant.

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von Gerald Brandstätter (Interviews) und Gina Folly (Foto)

Der Countdown hat begonnen: Ab Oktober sollen in der Bauarena dem Publikum Lösungen und Produkte rund ums Bauen nähergebracht werden. Auf rund 25‘000 m2 Ausstellungsfläche werden sich die wichtigsten Unternehmen der Baubranche präsentieren. Modulør hat sich mit zwei Mietern über deren Einzug in die Bauarena unterhalten.

der einzug beginnt

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ImmobIlIenBauarena, Volketswil

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Sehr geehrter Herr Kuratle, Sie werden mit umfassendem Leistungsangebot in die bauarena einziehen: Was erwarten Sie konkret von ihrer Präsenz in der bauarena?Die Bauarena ermöglicht uns, Angebot und Leistung in einer einmaligen Informations- und Kommunikationsplattform zu präsen-tieren. Auf diesem Weg wollen wir näher zum Entscheidungsträger kommen und die Objektarbeit noch besser betreuen. Mit modernen flexiblen Ausstellungsflächen können aktuelle Trends einfach und schnell angepasst werden. Zusätzlich dienen die Räumlichkeiten als einzigartige Event- und Erlebnisplattform, welche sich durch aus-sergewöhnliches Design und Ambiente von der herkömmlichen Produktpräsentation wesentlich unterscheidet.

Sie haben bereits schweizweit mehrere Vertriebsstandorte: Was hat Sie dazu bewogen, ihre Produkte in der bauarena zu präsentieren?Neben unserer dezentralen Vertriebs-struktur mit insgesamt sechs regionalen Betriebsstandorten soll mit der Bauarena die Präsenz in der Stadt Zürich und Um-gebung noch einmal intensiviert werden. Während in den einzelnen Betrieben vor allem die holzverarbeitende Industrie im Vordergrund steht, können in der Bauare-na unterschiedliche Anspruchgruppen mit-ten im Zentrum der Wirtschaftsmetropole bedient werden. Ausserdem können wir hier hervorragend die Synergien innerhalb des Unternehmens sowie auch zu anderen Ausstellern nutzen, was den Besuchern ebenfalls einen grossen Nutzen bringt.

George Kuratle Inhaber der Holzwerk-stoffe Holding AG.

bodenbeläge und Holzwerkstoffe gibt es in einer fast unüberschaubaren Vielfalt: Auf welcher Ausstellungs- fläche wird man sich über ihr Sortiment informieren können?Unser wirklich vielfältiges Sortiment wird im 3. Obergeschoss auf einer Gesamt-fläche von 444 Quadratmetern zu sehen sein. Obwohl die Fläche sehr grosszügig ist, können wir nicht alle Produkte zeigen und haben uns deshalb für eine der Zielgruppe entsprechende Auswahl entschieden.

Was werden Sie den bauinteressierten besuchern zeigen?Den Schwerpunkt haben wir bewusst auf Böden und Türen gelegt. Dem Besucher wird insbesondere eine grosse Auswahl an Parkett anschaulich und übersichtlich präsentiert. Ergänzend werden tech-nische Holzwerkstoffe in ihrer Anwen-dung zu begutachten sein. Natürlich weisen qualifizierte Berater vor Ort eine hohe Fachkompetenz auf, sodass indirekt unser gesamtes Sortiment vertreten sein wird.

Können Sie schon etwas über ihr Aus-stellungskonzept verraten, wie werden Sie ihre Produkte ins rechte Licht rücken?Es wird ästhetisch eine äusserst an-spruchsvolle Ausstellung, welche nicht nur den Produkten, sondern auch den Ziel-gruppen entsprechend gestaltet wurde. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden, sondern kann ab 1. Oktober 2009 selbst erkundet werden.

Wie sehen Sie die zukunft für boden-beläge aus Holz sowie Holzwerkstoffe im innenausbau? Wo sehen Sie die grössten Wachstumschancen?Sowohl für Bodenbeläge als auch für

diverse Werkstoffe aus Holz sehe ich in Zukunft ein weiter steigendes Potenzial. Zunehmend anspruchsvollere Bauherren sowie das öffentliche Beschaffungswesen werden diese Tendenz einmal mehr ver-stärken. Um solchen Anforderungen und Bedürfnissen gerecht zu werden, widmen wir uns seit Jahren bewusst den Themen Nachhaltigkeit und gesundes Bauen. Da-mit liegen wir nicht nur absolut im Trend, sondern leisten auch einen wesentlichen Beitrag für das Wohlbefinden in Neu-bauten und Renovationen. Die grössten Wachstumschancen sehe ich daher bei Holzwerkstoffen, die ein gutes Innenraum-klima unterstützen und aus nachhaltiger Bewirtschaftung stammen. Denn als Unternehmer bin ich mir der Verantwor-tung bewusst, saubere Holzwerkstoffe hinsichtlich der Herkunft wie auch in Be-zug auf eine schadstoffarme Verarbeitung zu liefern. Diverse Zertifizierungen sowie unser eigen kreiertes Label für Emissions-arme Holzwerkstoffe und Bodenbeläge unterstreichen diese Überzeugung.

Herr Kuratle, besten dank für das gespräch.

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ImmobIlIenBauarena, Volketswil

Sehr geehrter Herr ruckstuhl, die bauarena ist längst errichtet, die Fassade steht. Sind die Arbeiten der nussbaumer-„baufamilie“ abgeschlossen?Ja, richtig, das Gros der Arbeiten ist getan, die Mieter beginnen mit dem Innenaus-bau. Dennoch ist ein Kommen und Gehen unserer Leute auf der Baustelle an der Tagesordnung, da kleinere Abschluss-arbeiten zu erledigen sind. Zu Spitzenzeiten waren von unserem Un-ternehmen etwa 50 Personen am Bau be-teiligt. Die Dimensionen waren doch ziem-lich gewaltig: 19‘846 m² Wandschalungen waren notwendig, 10‘373 m² Schalungen und 20‘000 m² Betonelementplatten für die Decken, für die Armierung wurden 2‘200 Tonnen Eisen verlegt und 21‘237 m³ Konstruktionsbeton verbaut.

Was waren die grössten Herausforde-rungen für dieses stattliche Projekt?Zu Beginn war sicher die ganze Orga-nisation, Koordination und Arbeitsvor-bereitung ziemlich herausfordernd. Die Startphase war dadurch sehr intensiv! Dann ist natürlich immer auch der Logistik grösste Aufmerksamkeit zu schenken. In der Ausführung gab es dann anfangs mit der Wasserdichtigkeit in der Tiefgarage Probleme, die wir dann aber rasch in den Griff bekommen haben. Im vergangenen Winter, der ungewöhnlich lang und kalt war, entstanden leichte terminliche Verzö-gerungen, die natürlich nicht vorausseh-bar waren. Die wichtigsten terminlichen Fixpunkte konnten eingehalten werden.

Andreas Ruckstuhl istMitglied der Geschäfts-leitung der Nussbaumer Bauunternehmung AG.

Wird die nussbaumer bauunterneh-mung Ag selbst auch in der bauarena ausstellen?Selbstverständlich! Die Bauarena ist für uns ein schöner Referenzbau. Wir wer-den darin keine eigentliche Ausstellung einrichten, aber unsere Immobilienabtei-lung innerhalb der Bauarena ansiedeln, im obersten Geschoss mit herrlichem Aus-blick. Hier werden wir potenzielle Kunden empfangen und beraten können.

Wie geht die nussbaumer Ag mit der momentanen Krisenstimmung um, spüren Sie ein nachlassen der Auf-träge?Bisher spüren wir keine Abschwächung der Auftragslage. Wir haben volle Auf-tragsbücher und eine gute Auslastung. Aber ich gehe davon aus, dass auch die Baubranche einen Dämpfer bei der Auf-tragsvergabe verspüren wird, spätestens im Herbst. Wenn die Aufträge der letzten Jahre fertiggestellt sind, werden sicher-lich auch wir mehr um Aufträge kämpfen müssen. Dem wollen wir entgegenwirken, indem wir wie schon bisher auf selber erworbenem Bauland unsere eigenen Pro-jekte verwirklichen und diese mit unserer eigenen Immobilienabteilung vermarkten und verwalten. So können wir etwaige Schwankungen in der Auftragslage selber ausgleichen.

Herr ruckstuhl, besten dank für ihre Ausführungen.

www.nussbaumerbau.ch

die AKteure

Mitten in einem der wirt-schaftlich wichtigsten Einzugsgebiete entsteht an bester Lage im Einkaufsviertel von Volketswil, Zürich, die grösste Baufachausstellung der Schweiz – für Neubauten, Sanierungen und Renova-tionen. Sie bringt auf rund 25‘000 m² Gesamtfläche Angebot und Nachfrage aus der gesamten Bauwelt zusammen.Hinter dem Projekt Bauarena – das Investitionsvolumen betrug rund 70 Millionen Franken ohne die Grund-stückkosten – stehen drei unterschiedliche Akteure: Als Bauherrschaft fungiert die Allreal Generalunterneh-mung AG Zürich, die das Projekt auch entwickelte und vorfinanzierte. Für die Archi-tektur zeichneten die im Ort ansässigen Nüesch & Partner Architekten verantwortlich. Und für die Vermietung und den künftigen Betrieb ist die psm Center Management AG mit Sitz in Zürich zuständig.

www.allreal.chwww.nuesch-arch.chwww.centermanagement.ch

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RECHTGutachten

Gutachten im Bereichdes Bauensvon Christoph Locher (Text) und Zeljko Gataric (Foto)

Gutachten spielen in der Baubranche eine grosse Rolle. Daher sollen die verschiedenen Arten von Gutachten hier kurz vorgestellt werden. Man unterscheidet zwischen Gerichtsgutachten, Schiedsgutachten und Parteigutachten, welche aus unterschiedlichem Anlass erstellt werden und verschiedenste Anforderungen stellen.

Das Gerichtsgutachten ist dietechnischeGrundlagefürdenEntscheid,den der Richter zu fällen hat. Der Gut-achteristsomitEntscheidungsgehilfedesRichters.EsgibteineReihevonAnforde-rungenandenGutachteralsPersonundan die Erarbeitung und den Aufbau desGutachtens.FürdenGutachtergeltendiegleichenAnforderungen,dieauchanRich-tergestelltwerden:Ermuss(mitBlickaufdie Parteien und deren Rechtsvertreter)unabhängig,unparteilichundunbefangensein.Ermussüberdienötigenfachlichen

Fähigkeitenverfügen.GutachterkannnureinenatürlichePerson(einMensch),nichteineInstitution(z.B.dieEMPA)sein.Sollz.B. die EMPA ein Gutachten erstellen,hat der Richter die Person(en) genau zubezeichnen,dieinnerhalbderEMPAdasGutachtenerstellt/erstellen.

Die Unbefangenheit DesgUtachters

FürdenGutachter geltendieAusstands-regeln, die auch für die Richter gelten.

Dabei wird zwischen Ausschliessungs-gründen und Ablehnungsgründen unter-schieden.LiegteinAusschliessungsgrundvor, muss der Gutachter von sich aus–ohneParteiantrag–indenAusstandtre-ten. Demgegenüber muss ein Gutachterbei Vorliegen eines Ablehnungsgrundesnur auf Antrag einer Partei in den Aus-stand treten. Als Ausschliessungsgründegelten:BeteiligungdesGutachtersselbst,seinerEhefrauodereinesnahenVerwand-tenoderVerschwägertenamRechtsstreit;VerwandtschaftoderSchwägerschaftmit

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demRechtsvertretereinerParteioderVor-befassungmitderSache(Letzteresistz.B.danngegeben,wennderGutachter,bevorerdurchdasGerichtangefragtwordenist,bereitsfüreineParteiberatendtätigwar).Ablehnungsgründe sind gegeben, wennesumeineStreitsacheeiner juristischenPersongeht,derenMitgliedderGutachterist(MitgliedeinesVereins,AktionäreinerAG etc.); wenn besondere FreundschaftoderFeindschaft zueinerParteibesteht;wenneinPflicht-oderAbhängigkeitsver-hältnis zu einer Partei gegeben ist oderimFallevonBefangenheit(esgenügtderAnscheinvonBefangenheit).DerGutach-tersollimZweifelliebereinmalzuvielindenAusstandtretenalseinmalzuwenig.WenneineParteidenEindruckbekommt,derGutachterstecke„untereinerDecke“mit der anderen Partei, so wird sie dasGutachtenmitgrosserWahrscheinlichkeitablehnen,wennesgegensieausfällt.Dass ein Gutachter im Fachgebiet, dasrelevant ist, kompetent sein muss, be-darfkeinernäherenBegründung.EssollabernichtnurtheoretischesFachwissenvorhanden sein, sondern auch Praxiser-fahrung.GeradewenndieFragederall-fälligenVerletzung„derRegelnderBau-kunde“ zur Diskussion steht, muss derGutachterwissen,was inderPraxisalsanerkannterStandardgilt.DerGutachtersollsichdaher,bevorerdenAuftragan-nimmt, erkundigen,was anFachwissengefragtist,undersoll,wennerimLaufederArbeiterkennt,dassseinFachwissennichtausreicht,denAuftragzurückgebenoderdieEinsetzungeinesCo-Gutachtersbeantragen.

fairness UnD transparenz

ZubeachtensindvomGutachtersodanneinige Grundsätze bei der ErarbeitungdesGutachtens.Grundlegendist,dassderGutachterdenParteienunddemGerichtGelegenheitgibt,beiUntersuchungshand-lungen (z.B. Augenschein) mit dabei zusein.ÜberUntersuchungshandlungenisteinProtokollzuerstellen,dasgegebenen-

falls mit Fotos illustriert wird. Untersu-chungshandlungensollenfairundausge-glichenerfolgen–essolldenArgumentenbeiderKonfliktparteienRechnung getra-genwerden.DasGutachtenistvomGut-achterpersönlichzuerstellen.Erkannfüruntergeordnete Arbeiten Hilfspersonenbeiziehen,aberdenKerndesGutachtensd.h.dieBeantwortungderFragenhatderGutachterselberzubearbeiten.WennmitHilfsmittelnoderbestimmtenMethodengearbeitet wird, so sind die Hilfsmit-tel (zum Beispiel Computerprogramme)unddieMethodenoffenzulegen.FürdieParteienunddasGerichtmüssendieGe-dankengänge und die Vorgehensweisedes Gutachters nachvollziehbar sein. Zutreffende Annahmen sind offenzulegenundzubegründen.DieSchlüsse,diederGutachterzieht,sindnachvollziehbarundlogisch,klarundunmissverständlichundinverständlicherSprachezubegründen.GegebenenfallssindFachausdrückeodertechnische Schlussfolgerungen zu erläu-tern.DerGutachtermussalleFragenbe-antworten, soll sichaberaufdiegestell-tenFragenbeschränken.Letzteresergibtsich aus der sogenannten Dispositions-maxime,diedenZivilprozessprägt:Ge-genstand des Prozesses und damit auchdes Beweisverfahrens sind die Themen,diedieParteien formulieren.WederderRichter noch der Gutachter dürfen vonsichausdenSachverhalt,dendieParteienvorgetragenhaben,erweitern.WennderGutachter eine Frage nicht beantwortenkann (etwa weil sich bestimmte Dingeim Nachhinein nicht mehr rekonstruie-renlassen),sohaterdiesdarzulegen.EsistdannvomRichterzuentscheiden,wasdaraus abzuleiten ist. Für jede Behaup-tungträgteineParteidieBeweislastunddamitdasRisikoderBeweislosigkeit.EsistnichtSachedesGutachters,insolchenFällenMutmassungenanzustellen.

anerkannte grUnDsätze

Es gibt in den Zivilprozessordnungenkeine Anforderungen an den Aufbau

eines Gutachtens. In der Praxis habensich folgende Inhalte als notwendigund üblich herausgebildet: Name desGutachters; Name des beauftragendenGerichts; Namen der Parteien und Ver-treter; Gegenstand des Gutachtens; Ka-talog der Expertenfragen; Verzeichnisder übergebenen Akten; Verzeichnisder zusätzlich beschafften Akten undUntersuchungen des Gutachters; An-knüpfungstatsachen(diedemGutachtenzugrunde liegenden oder vorgegebenenTatsachen); Befundtatsachen (die durchden Gutachter durchgeführten eigenenFeststellungen,UntersuchungenundAb-klärungen);ErwägungenundSchlussfol-gerungendesGutachters(daseigentlicheHerzstück) – einschliesslich Fragenbe-antwortung; Datum und Unterschriftdes Gutachters; Beilagenverzeichnis.Der Richter ist in der Würdigung vonGutachtengrundsätzlichfrei.InderPra-xisweichendieRichteraberregelmässignur dann von den Befunden der Gut-achterab,wenndiese schlechthinnichtnachvollziehbar oder unlogisch sind. Insolchen Fällen wird allenfalls ein wei-teres Gutachten in Auftrag gegeben. Inden anderen Fällen schliessen sich dieRichter den Folgerungen der Gutachteran. Daraus wird klar, welch zentraleBedeutung Gutachten für Zivilprozessehaben.

beantwortUng strittigersachfragen

Mit dem Schiedsgutachten wird einestrittige Sachfrage abschliessend durcheinen Gutachter beantwortet. Es unter-scheidet sich vom Gerichtsgutachten inzwei Punkten: Zum einen wird diesesGutachten regelmässig ausserhalb eineslaufendenZivilprozesses eingeholt. ZumanderenistesfürdieParteienabschlies-send, d.h. die Parteien vereinbaren imVoraus,dasssiedenBefunddesGutach-tersanerkennen.DasSchiedsgutachtenistnichtmitdemSchiedsurteilzuverwech-seln: Der Schiedsgutachter beantwortet

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RECHTGutachten

Christoph Locher ist Fachanwalt SAV Bau- und Immobilienrecht. Er befasst sich mit Vertragsrecht, namentlich auch mit Verträgen aus dem Bauwe-sen, ist beratend und forensisch tätig und arbeitet bei AMG Rechtsanwälte in St. Gallen.www.amg-law.ch

nur eine technische Frage, ohne damitden Konflikt materiell durch ein Urteilzuentscheiden.DasSchiedsgerichtsurteilhingegenentscheidetdenKonfliktgleichwieeinUrteileinesstaatlichenGerichts,aberimUnterschiedzudiesemabschlies-sendd.h.ohnedieMöglichkeiteinesor-dentlichenInstanzenzuges.DemVorteil der raschenundabschlies-sende Stellungnahme steht die weitge-henden Unumstösslichkeit dieser Stel-lungnahme gegenüber. Wer Hand zueinem Schiedsgutachten bietet, liefertsich ein Stück weit dem Gutachter aus.Damit kommt der Integrität des Gut-achters noch grössere Bedeutung zu alsim gerichtlichen Verfahren. Dort kannallenfalls in einer zweiten Instanz einObergutachten beantragt werden, dasvom Gutachten aus der ersten Instanzdurchausabweichenkann.EinSchieds-gutachtenlässtsichimAllgemeinennurdannumstossen,wennesoffensichtlichhaltlos ist, wenn gegen den GutachterAusschliessungsgründe vorliegen oderwenn es unter Verletzung elementarerRegelnerarbeitetwordenist.Damit es zu einem Schiedsgutachtenkommt, braucht es eine entsprechendeVereinbarung.Hieristdaraufzuachten,dassklarwird,obdieParteienwirklichein (abschliessendes) SchiedsgutachtenwollenoderobsieblosseingemeinsamesGutachteninAuftraggebenwollen.Letz-teres ist auch möglich, der Befund desGutachtersistdannabernichtabschlies-send,d.h.keinePartei istdarangebun-den.AnsonstengeltendieRegeln,diefürdenGutachter, die Erarbeitung des Gutach-tensunddenAufbauundInhaltdesGut-achtensimZusammenhangmitdemGe-richtsgutachten formuliert worden sind,auchfürdasSchiedsgutachten.

privatgUtachten: grUnDlage für eigenen entscheiD

Das Privatgutachten wird aus verschie-denenMotiveneingeholt.Bisweilenwill

eineParteifürsichalleineineFachmei-nunghören,dieesihrerlaubt,ihrePosi-tionkritischzuhinterfragen.DiesesPri-vatgutachtensolldannbeispielsweisedieGrundlagedafürbilden,zuentscheiden,ob einProzess gewagtwerden soll oderebennicht.WirdeinProzessangestrengt,sokanndasPrivatgutachtendazudienen,deneigenenStandpunktdemGerichtimDetailundmitFachkundevorzutragen.DerPrivatgutachteristnichtunbefangenundunparteiisch,erwirdvoneinerPar-tei beauftragt und soll deren InteressenwahrnehmenundaufChancenundGe-fahren der auftraggebenden Partei auf-merksammachen.Dasheisstnicht,dassPrivatgutachten Gefälligkeitsgutachtensind.ImGegenteil:EinseriöserGutach-ter lässt sich nicht dazu hinreissen, eineinseitiges Gutachten zu erstellen, dasdurcheinenanderenFachmannsogleichwiderlegt werden kann. Solches Vorge-henwürdedemRufdesGutachtersscha-den.DieFassungdesGutachtens,dienurfürdeninternenGebrauchbestimmtist,wirdalleStärkenundSchwächenderei-genenPositionaufzeigen.Siewirdoffendarstellen,dassmanineinerbestimmtenFrage vielleicht geteilter Meinung seinkannundwelchesdieGründesind,diefür die eine und die andere Seite spre-chen. Dieses Gutachten soll dem Auf-traggeberschonungsloszeigen,wieseinePositionbeiLichtebetrachtetaussieht.Häufig wird dann eine zweite Versiondes Privatgutachtens erstellt, die allfäl-lige Gegenargumente nicht offenlegt,sondernblossdarlegt,auswelchenGrün-den die eingenommene Position vertre-tenwird.Das ist fürdenGutachtereinBalanceakt.ErsolldieGegenparteinichtauf Schwächen der eigenen Argumenta-tionaufmerksammachen.ErmussaberdenVorwurfdesGefälligkeitsgutachtensvermeiden, der im Raume steht, wennoffensichtlicheGegenargumente einfachunterschlagenwerden.WirddasPrivatgutachtenfürdieUnter-mauerung der Argumentation in einemZivilprozess verwendet, muss es den

Anforderungen genügen, die für dieAusführungen gelten, die die Parteienim Prozess vortragen. Hier ist eine Ab-stimmung des Gutachters mit dem pro-zessführenden Anwalt unumgänglich.IndenverschiedenenKantonenwerdensehrunterschiedlicheAnforderungenanden Detaillierungsgrad der Argumenta-tiongestellt.Dasheisst,alldieRegeln,dieimZusam-menhang mit dem Gerichtsgutachtenbetreffend Unparteilichkeit und Unbe-fangenheitsowiemitdemausgewogenenVorgehenbeimErstellendesGutachtensformuliert worden sind, lassen sich aufdas Parteigutachten nicht tel quel über-tragen. Oft werden Parteigutachten nuraufgrundder InstruktioneneinerParteiundohneWissenderanderenParteier-arbeitet (mit all den darin begründetenRisikenderLückenhaftigkeit).Inhaltlichkann sich der Privatgutachter im Zwei-felfürseinenAuftraggeberaussprechen,soweitdies fachtechnischvertretbar ist.Er muss also keine ausgewogene undneutrale Haltung einnehmen. Der Auf-baudesGutachtensabersollsichanderGrundstruktur ausrichten, die für Ge-richtsgutachtengilt.

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VISIONLi Edelkoort

Das Bioclimatic House auf Teneriffa von Ruiz-Larrea & Asociados, Madrid, verschmilzt mit der Umgebung.

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grüne wurzeln:die suche nach

nachhaltigen quellenvon Li Edelkoort (Text) und Andres Solana (Foto)

Wir werden Zeugen einer Retro-Renaissance des Geistes und der Materie.Uraltes Wissen und Quellen helfen uns, die Kreativität der Natur mit der Kreativität des

Menschen zu überbrücken, während wir unser Streben nach dauerhafterHarmonie mit der Erde fortsetzen.

All das ist alt und doch wieder neu. Indem wir unsere Wurzeln nach neuen Horizonten ausstrecken, lassen wir alte Materialien wiederauferstehen, die Schönheit des „savoir faire“ und tra-ditionelle Techniken. Diese Hybridisie-rung hat einen archaischen Ansatz für strukturelle und stilistische Innovation zur Folge.Wie die Erdarchitektur unserer Vorfah-ren lassen wir Gebäude als Reaktion auf das Gelände aus dem Boden herauswach-sen. Gestapelte Collagen aus Form und Materialien erheben sich wie zeitgenös-sische Ruinen in einem rhythmischen Patchwork natürlicher Elemente. Die Umgestaltung gewöhnlicher Materialien – darunter Schiefer, Stein, Ziegel Holz und Lehm – schafft ursprüngliche, totem-gleiche Wahrzeichen, die mit ihrer Um-gebung zu einem zusammenhängenden System verschmelzen. Wenn wir lokale Farben, Bräuche und Verhaltensweisen auf unsere Architektur anwenden, wer-den wir den inneren Kern und die nach aussen gerichtete Wirkung unserer Kons-truktionen stärken und utopische Ge-bäude in avantgardistische Archetypen verwandeln.Wir überdenken unsere Ursprünge, und alte künstlerische Akzente erhalten einen

Li Edelkoort ist Trendprognostikerin und Publizistin mit Sitz in Paris, deren nächstes Lifestyle-Seminar am 12. November in Zürich stattfinden wird. Teilnahmekarten und Edelkoorts Trendbücher zu Architektur, Innenarchitektur und Wohlbefinden für 2011 sind in der Schweiz, in Österreich und Deutschland erhältlich über Trend Information, Tel.: +41 56 222 66 22 oder per E-Mail an: [email protected]

neuen Kontext für ihren Ausdruck. In ih-rer neuen Umgebung werden sie schöne Juwelen auf einer Leinwand der Einfach-heit. Strukturierte Anstriche, handgefer-tigte Oberflächen, Glasierungen, Glitzern und bildhauerische Ornamentierungen setzen sich um in Greifbarkeit, Wärme und Glanz. Angewandt auf unsere Innen-einrichtung, entfalten sie einen besonde-ren Duft – den von Erde und Seele, mit-einander verbunden.Diese natürlichen Elemente sind eine Quelle der Nachhaltigkeit, auf die Ver-braucher sich beziehen, wenn sie Bauten planen, die sie mit der geringsten Menge Sekundärlasten in die Umwelt integrie-ren wollen. In den letzten Jahren haben zahllose Bücher, Fernsehsendungen und Seminare die Kunden auf dem Weg gelei-tet, kleinere Fussabdrücke in der Umwelt zu hinterlassen, wenn sie neue Häuser in Auftrag geben und bauen.An welche bessere Quelle als die Erde selbst soll man sich wenden, um nach-haltige Strategien zu suchen? Von dem Vormarsch der Solarenergie über die Ver-wendung gesammelten Regenwassers bis zu der Idee von Strukturen, die im Laufe der Zeit biologisch abbaubar sind – nach-haltiges Design ist zum Standard gewor-den und wird akzeptiert. Diese einfachen

Beispiele werden in grossem Mass auch von cleveren neuen Hotels übernommen, die umweltbewusste Reisende beeindru-cken wollen.Die Energieversorgung dieser Unterkünf-te wird von einem neuen Verständnis geleitet, nachdem Technologien zur Ver-fügung stehen, die in unsere Gebäude eingebettet sind und den Energie- und Wasserverbrauch, die Isolierung und Hei-zung, Lüftung und Kühlung verbessern… Der Verbraucher von heute versteht, dass nur durch die Einsparung geringer Pro-zentanteile Energie pro Monat langfristig eine Veränderung erreicht werden kann, die Folgen hat.In einer Zeit, in der budgetgeplagte Bau-firmen versuchen, die Kosten zu senken, muss die Architektur den Schwung auf-nehmen, den die grüne Bewegung in den Jahren vor der derzeitigen Wirtschaftskri-se geschaffen hat, um ein Beispiel zu ge-ben und umweltfreundliche Lösungen zu entwerfen, die den Status quo für lange Zeit überleben und die Entwürfe weit in das neue Jahrhundert leiten werden.

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sicherheitssysteme 94

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fassadenmanagement „Animeo“ ist ein System für dynamisches Fassadenmanagement, eine Produktreihe, die eine komplette und erweiterbare Lösung zur Steuerung von Sonnenschutz und Fenstern bietet. Es er-möglicht dem Benutzer, die Verhältnisse von Luft, Licht, Sonne und Schatten zu optimieren. Die Energiebilanz eines Gebäudes wird erheblich verbessert (niedrigere Kosten für Heizung und Klimatisierung), der Klima- und Lichtkomfort der Gebäudenutzer wird optimiert. „Animeo“ ist zudem mit allen Sonnenschutz- und Fenstersystemen kompatibel. somfy

[email protected], www.somfy.ch

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von Gerald Brandstätter

Energieeffizienz, Bedien- und Montagekomfort, Prozessoptimierung und Effizienzsteigerung bilden die Schwerpunkte in der Haustechnik

und Gebäudeautomation. Das Thema spielt für das Erreichen nachhaltiger Ziele eine tragende Rolle.

der motor des hauses

Die Energiebilanz eines Gebäudes kann erheblich verbessert werden:

„Animeo LON“ steuert Sonnenschutz-systeme an den Fassaden mit denBeleuchtungs-, Klimaanlagen- und

Heizungssystemen. somfy. [email protected]

SPEZIALGebäudetechnik und Automation

MODULØRProdukte

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Knapper werdende Ressourcen machen den effizienten Einsatz von Ener-gie zu einem gesellschaftlichen Leitthema. Investoren, Bauherren, Architekten und Planer engagieren sich, um nachhaltiges Bauen Realität werden zu lassen. Aktu-elle Forschungsergebnisse zeigen, wie wichtig die Gebäudesystemtechnik beim Erreichen ehrgeiziger Klimaschutzziele ist: Heute werden knapp 50 Prozent des schweizerischen Primärenergieverbrauchs für Gebäude aufgewendet; 30 Prozent für Heizung, Klimatisierung und Warmwas-ser; 14 Prozent für Elektrizität und etwa 6 Prozent für die eigentliche Herstellung und den Unterhalt. Die Ausnutzung der nach wie vor grossen Sparpotenziale im Gebäudebereich ist volkswirtschaftlich von grossem Interesse. Der Gebäudebe-reich ist auch massgeblich verantwort-lich für den Verbrauch stofflicher Res-sourcen, das Abfallaufkommen und die Umweltbelastung unserer Gesellschaft. Klimaschutzprogramme und Energievor-schriften fördern heute nachhaltiges Bau-en ohne Einbussen bei der Behaglichkeit. Hoher Komfort mit möglichst geringem Energieverbrauch kann heute auch ohne Mehraufwand realisiert werden, höchste Effizienz bei der Gebäudehülle und bei der Haustechnik vorausgesetzt. Energieeffiziente Systeme der Gebäu-detechnik bieten zusammen mit einer projektbezogenen Automation ein her-vorragendes Fundament für den Weg in die nachhaltige Zukunft. Gebäudeauto-mation soll jedoch nicht als Technologie wahrgenommen werden, sondern als eine Methode zur Erreichung bestimmter Ziele: Energieeffizienz, Wirtschaftlich-keit, Komfort, Sicherheit. Die Gebäudeau-tomation stellt sozusagen Funktionen für das Gebäude bereit.Dank Digitaltechnik und Mikroelek-tronik sind in der Gebäudeautomation weitere Fortschritte zu erwarten. Vor-ausgesetzt im Gebäude sind alle höher-wertigen Technologien und Systeme vernetzt. So lassen sich zum Beispiel klassische Thermostatventile durch di-gital vernetzte elektrische Ventilantriebe

ersetzen und zentral steuern. Dezentrale, adressierbare Bussysteme für Steuerung von Beleuchtung, Beschattung, Heizung, Lüftung, Sicherheit, Energiemessung etc. sind hier die Zukunft.

Gebäudeautomation ermöglicht unter an-deren:• Individuelle Einzelraumregelung pro

Raum mit Sollwertverstellung vor Ort oder zentral

• Automatische Absenkung der Raum-temperatur während der Nacht über Uhrenprogramm

• Raumtemperaturen während längerer Abwesenheiten mittels Zeitprogramm reduzieren

• Kopplung der Fensterkontakte mit Ein-zelraumregelung, damit bei geöffneten Fenstern keine Heizenergie verschwen-det wird

• Fernsteuerungsmöglichkeiten, z. B. telefonischer Befehl oder via Internet für Umschalten in Komfortheizbetrieb

• Zentraler Aus-Schalter, kann beim Verlassen des Hauses aktviert werden. Damit lassen sich folgende Aktionen auslösen:

1. Alle Lichter werden ausgeschaltet 2. Elektrische Verbraucher können

ausgeschaltet werden 3. Temperaturniveau wird (für kurze

Abwesenheiten) reduziert 4. Die Wohnungslüftung wird auf ein

tiefes Niveau gefahren 5. Stand-by-Verluste werden minimiert

Vernetztes Wohnen bedeutet, dass mög-lichst viele Anlagen und Geräte durch Datenkommunikation miteinander ver-bunden sind. So, wie man das bereits seit langer Zeit von der Telefonie und seit einem Jahrzehnt von PCs und Internet kennt. Dahinter und in den meisten mo-dernen technischen Systemen steckt die sogenannte Bustechnik. In Zukunft wird die Haustechnik mit der Gebäudeautoma-tion verschmelzen und mit der Architek-tur zu einem nachhaltigen Ganzen wer-den. Für mehr Energieeffizienz , Komfort und Sicherheit.

energie imhochbau

Die Norm SIA 380/1 be-zweckt einen massvollen und wirtschaftlichen Einsatz der Energie für Raumheizung und Warmwasser im Hochbau. Sie leistet damit einen wich-tigen Beitrag an eine ökolo-gische Bauweise. Gegenüber der gleichnamigen Norm SIA 380/1 aus dem Jahre 2001 enthält sie eine Reihe von Neuerungen, welche auf die Erfahrungen bei der prak-tischen Anwendung und auf die europäische Normierung zurückgehen. Die neue Norm SIA 380/1 (2007) berück-sichtigt den Ersatz der EN 832 durch die EN ISO 13790 (2004). Die damit verbunde-nen wichtigsten Änderungen sind der auf alle Gebäude erweiterter Geltungsbereich mit neuer Formel für den Ausnutzungsgrad und ein normatives Verfahren zur Berechnung der Wirkung von Heizungsunterbrechungen. Ziel des Leitfadens ist es, den Anwendern der Norm SIA 380/1 Hintergrundinformati-onen, Beispiele und Anwen-dungshinweise zu vermitteln. Er konzentriert sich auf den wesentlichen Teil der Norm, den energetischen Nachweis in der Planungsphase und zeigt anhand eines ausführ-lich erläuterten Fallbeispiels, wie die Norm in der Praxis zu handhaben ist.

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SPEZIALGebäudetechnik und Automation

1 Der neue Raumthermostat „4275“ verfügt neben dem Raumtempera-turfühler über einen externen Fühler, der die Fussbodentemperatur misst. Dies ermöglicht die energieeffiziente Regelung der Raumtemperatur bei gleichzeitiger Begrenzung der maxima-len Fussbodentemperatur. feller [email protected]

2 Ökologischer Heizkomfort von toBler: Das Unternehmen führt ver-schiedene Pellet- oder Stückholzkessel mit hohem Wirkungsgrad. [email protected]

3 stieBel eltron präsentiert die stapelbare Grosswärmepumpe „WPF 66“ mit den Leistungsstufen 20, 27, 40, 52 oder 66 Kilowatt, die bis zu 400 Kilowatt Heizleistung generieren [email protected]

heizungsanlagen in gebäuden – grundlagen und anforderungen

Die Norm SIA 384/1 (2009) ersetzt die Empfehlung SIA 384/1 (1991) Zentralhei-zungen. Im Gegensatz zur früheren Empfehlung be-ruht die neue Norm 384/1 auf einer entsprechenden europäischen Norm. Die Norm SIA 384/1 legt die Anforderungen an die Planung und die Ausführung von Heizungsanlagen fest. In erster Linie werden Anlagen für die Raumheizung behan-delt. Ausserdem wird auch die Wärmeversorgung der Wassererwärmer (sofern sie über die Wärmeerzeugung der Raumheizung erfolgt) und verbundener Systeme (z. B. Prozesswärme, Klimatisie-rung, Lüftung) geregelt. Die wesentlichen Ziele der Norm liegen darin, die Planung von Heizungsanlagen so zu lenken, dass die Anlagen für den Raumnutzer einen guten Komfort bieten, dass ihre Funktion zuverlässig ist, dass sie energieeffizient sind, in möglichst hohem Mass erneuerbare Energie nutzen und schliesslich die Umwelt-belastung klein halten.Ebenfalls zu beachten ist: SIA 723; SN 508723, Ther-mische Energie im Hochbau – Normenspezifische Ver-tragsbedingungen; NVB zur Norm SIA 380-1:2001

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Studien zeigen: Mit vernetzter Haus- und Gebäudesystemtechnik sind Energie-Einsparungen bis zu 50 Prozent möglich. Der dabei verwendeten Bus-technik liegt ein gemeinsamer weltwei-ter Standard zugrunde, der KNX oder EIB (European Installation Bus), wie er früher genannt wurde. KNX erfüllt die Anforderungen der höchsten Energieef-fizienz-Klasse die nach EN 15232 in der Gebäudeautomation möglich ist. Damit eignet sich KNX hervorragend dazu, die gestiegenen Auflagen hinsichtlich des En-ergieverbrauchs von Gebäuden zu erfül-len.

Ein KNX-System besteht im Wesent-lichen aus folgenden Elementen:• Sensoren (z. B. Taster, Schalter, Tempe-

raturfühler, Windmesser), die Befehle in Form von Telegrammen erzeugen.

• Aktoren (z. B. Schaltrelais für Licht, Ja-lousien usw.), welche die empfangenen Telegramme in Aktionen umsetzen.

• einer Busleitung, die alle Sensoren und Aktoren für den Telegrammverkehr miteinander verbindet.

Ein KNX-System benötigt keine eigent-liche Zentrale. Jedes Gerät enthält einen eigenen Mikroprozessor. KNX ist sehr flexibel und kann sich jederzeit neuen Bedürfnissen anpassen.Bei der Planung und Realisierung von Zweck- und Gewerbebauten sind der spä-tere störungsfreie, funktionsübergreifend

vernetzte und bedarfsgerechte Betrieb sowie der sparsame Umgang mit Energie wichtige Kriterien für die Wirtschaftlich-keit der Kapitalanlage Immobilie. Herkömmliche Elektroinstallationen al-lein können diese Anforderungen nur noch bedingt und mit erhöhtem Arbeits- und Materialaufwand erfüllen. Planer und Investoren entscheiden sich deshalb immer häufiger für die Haus- und Ge-bäude-Systemtechnik im weltweit ein-heitlichen KNX-Standard. Dabei werden gewerkeübergreifend die Beleuchtung, die Heizung, das Klima und die Sicher-heitseinrichtungen in einem vernetzten und jederzeit erweiterbaren System kom-fortabel und äusserst flexibel betrieben – immer unter wirtschaftlichen Gesichts-punkten. Der Einsatz von KNX bietet höchste Flexibilität bei der Planung und Elektroinstallation durch den modu-laren Systemausbau. Übersichtliche Ver-drahtung und Leitungsführung führt zu kurzen Montagezeiten und verringerter Brandlast durch Reduktion der Energie-leitungen.KNX-Komponenten – beispielsweise von Feller im “EdizioDue”-Design und in den “EdizioDue”-Farben – ermöglichen das komfortable und individuelle Ansteuern von über die Busleitung miteinander ver-netzten Verbrauchern. Das Schalten und Dimmen von Leuchtmitteln, das Steuern von Jalousien und Heizungen, das Kont-rollieren von Zutrittsberechtigungen oder das Überwachen von Arbeits- und Wohn-

bereichen bekommt so eine neue Dimen-sion im Bereich der modernen Elektro-installation. Die Feller Komfortstufe 3 funktioniert di-gital, multifunktionell und vernetzt. Hier bildet das Bussystem KNX die Basis, um das Gebäude bis hin zur Haustechnik fle-xibel zu überwachen und zu steuern. Mit dem FacilityServer/HomeServer 3 lassen sich Anlagen und Gebäudegewerke intel-ligent miteinander vernetzen und die ge-samte KNX-Installation zentral vom PC aus kontrollieren, steuern und program-mieren.Intelligentes Gebäudemanagement in der Komfortstufe 3 heisst, dass sämtliche Verbraucher mit den Feller-KNX-Kompo-nenten zentral, dezentral oder sogar von ausserhalb gesteuert und überarbeitet werden können. Mehr Sicherheit, mehr Komfort und mehr Kontrolle der Gebäu-deautomation bedeutet auch ein effizi-enteres Energiemanagement. www.knx-swiss.ch, www.feller.ch

ZEItgEMäSSES EnERgIEMAnAgEMEnt MIt KnX

Die zentrale Steuereinheit: Von hier aus können beispielsweise Licht, Klima, Jalousien, Musik, Zutrittskontrol-le oder eine Abwesenheitssimulation gesteuert werden.

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4 Das System „EY-modulo 5“ aus der modularen Produktpalette sauter wird mit neuen Kommunikationsmo-dulen erweitert. Die Kombination von Elektro- und Wärme-Zählwert-Erfas-sung, von BACnet Trendlog-Objekt und dem integrierten Webserver der Automationsstation „modu525“ erlaubt eine optimale Gebäude-Ener-gieeffizienz-Analyse. [email protected]

5 Dank innovativer Technik bietet die Stückholzheizung „Biomat“ den gleichen Komfort wie andere moderne Heizungen. Diese kann zur Komfort-optimierung jederzeit mit einem Pel-letsbrenner ergänzt werden. domotec [email protected]

6 Mit dem Ölbrennwertkessel „Straton“ hat elco eine besonders effiziente Technik perfektioniert. Die doppelte Kondensation über Edelstahl-wärmetauscher und LAS-Abgassystem erreicht einen Normnutzungsgrad von 103 % und passt die Heizleistung stets dem aktuellen Wärmebedarf an. [email protected]

gebäudetechnik award ’09

Die Gebäudetechnikbranche will nachhaltige Gebäude, welche ein herausragendes technisches Konzept vor-weisen können, mit einem eigenen Award fördern. Der Gebäudetechnik- Award ist für die Immobilien- und Baubranche einzigartig. 2009 wird die Auszeichnung zum zweiten Mal ausgeschrieben. Bei der diesjährigen Auflage liegt der Fokus auf einer opti-malen Lösung für Energieeffi-zienz und Raumkomfort. Zur Eingabe eingeladen sind Bau-herrschaften, Planungsteams oder Lieferanten von Gebäu-detechnik-Komponenten. Einzige Bedingung: Neues oder umgebautes Gebäude mit Energiebezugsfläche ab 2000 m2 und seit 2 Jahren in Betrieb. Der Award steht unter dem Patronat des Bundesamts für Energie und wird von nam-haften Fachorganisationen der Gebäudetechnikbranche getragen.Eingabedatum: 4. September 2009

www.gebäudetechnik-award.ch

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knauf system, die haut für boden, wand & deckeknauf systeme für flexible raumkonzepte. die aQuaPaneL® cement board technologie ist die überlegene alternative im nassbereich. denn trockenbau spart Zeit und kosten. so entstehen räume zum relaxen, wohlfühlen und Leben.knauf aG, ch-4153 reinach, telefon 061 716 10 10, [email protected], www.knauf.ch

100% wasserfest

089_Mod_Inserat_M0409.indd 2 14.8.2009 14:57:08 Uhr

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von Dinah Jost / Gerald Brandstätter

Sprechanlagen verbinden innen und aussen, schaffen ein Gefühl von Sicherheit

und geben auf Wunsch sogar den Blick frei vor die verschlossene Tür.

schnittstellezwischen innen

und aussen

Dank der „Nighter-“ Station von BTICINO sind Licht, Rollläden,

Heizungs-, Klima-und Beschallungs-anlage mit benutzerfreundlichen

Sensoroberflächen steuerbar. Inklusive hörerloser Freisprechanlage.

[email protected]

SPEZIALSignal- und Sprechanlagen

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„The postman always rings twi-ce“: Der Filmklassiker mit Jack Nichol-son aus dem Jahre 1981 beschwörte das „Mysterium Türklingel“ direkt im Titel. Ob es wirklich der Postbote ist, der Lie-ferant vom Onlineshop, ein Freund oder doch ein Krimineller? Der Übergang zwischen innen und aus-sen, zwischen öffentlich und privat, ist bereits in mehreren Filmen und Dis-kursen thematisch behandelt worden. Die Ungewissheit, mit welcher Absicht die Person draussen Einlass verlangt, ruft nach einer Lösung, den Aussenraum vor der Tür überschaubar zu machen. Und dies ohne die schützende Tür öffnen zu müssen.Die Lösung ist die Türsprechanlage, Ge-gensprechanlage oder Sprechstelle, wie sie auch genannt wird. Hören, sprechen, Tür öffnen – die klassische Sprechanlage ist Basis jeder Türkommunikation.

mit ton und bild

Die Gegensprechanlage lässt trotz Tür als sicherer Barriere die Kommunikation von innen nach aussen und umgekehrt zu. Auf Wunsch sogar mit Bild. In der Kommunikationstechnik ist eine Sprech-anlage ein Gerät zur Umwandlung von – durch die menschliche Stimme ver-ursachten – Schallwellen in elektrische Signale. Diese werden dann als Audio-signal definiert und weitergeleitet. Als Zutrittskontrolle in Hauseingängen oder am Gartentor, in Notsignalanlagen auf Autobahnen, als interne Kommunikation in Büros, Spitälern oder Praxen sind sie auch abseits der Haustür zu einem be-währten Kommunikationsmittel gewor-den. Betrieben werden Sprechanlagen mit Voll-Duplex, DSP-Unterstützung oder mit einer modernen Sprachwaage und wer-den über Kupferkabel, Lichtwellenleiter, IP-Netzwerke oder über drahtlosen Funk mit den Sprechstellen verbunden. Schnittstellen zu anderen Systemen wie Video, Funk oder Telefon sind nur einige der etlichen Varianten einer Sprechanla-

1 sIeDle verbindet ausdrucksvolles Design mit innovativer Kommunikati-onstechnologie mit dem „CSV-Set“. [email protected]

1

ge. Sie können flexibel an jede Situation angepasst werden. So zum Beispiel las-sen sich Türen auch per Fernbedienung öffnen. die ansprüche steigen

In den vergangenen Jahren ist der An-spruch an Wohnkomfort und Sicherheit stark gestiegen. Demzufolge sind auch die Anforderungen an Gegensprechan-lagen und die Videoüberwachung von Hauseingängen gestiegen, schaffen diese doch Sicherheit und sind der erste Schritt für eine intelligente, komfortable Haus-kommunikation.

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SPEZIALSignal- und Sprechanlagen

2 Dieses Videodisplay verbirgt hinter zeitgemässem Design höchste Funktionalität. DIeTrICh

info@ dietrich-gegensprechanlagen.chwww. dietrich-gegensprechanlagen.ch

3 Die „Axolute“-Monoblock-Serie ist Outdoor-geeignet und vandalensi-cher. Das Elektronikmodul hat eine verstärkte Glasfront, die Farbkamera ist motorisiert. BTICINO [email protected]

4 „Visaphon“-Innenstellen lassen sich-nahtlos in das einheitliche feller-Design der Elektro-Installation integrie-ren. Neben den Innensprechstellen im EdizioDue- Design sind auch Aufputz-Innensprechstellen [email protected]

Bei den meisten Herstellern lässt sich eine Anlage sehr bequem erweitern. Eine zweite Sprechstelle in der Küche und eine weitere im Kinderzimmer – schon kann über die Funktion „internes Spre-chen“ im Haus frei kommuniziert oder die Haustüre geöffnet werden. Mit zu-sätzlichen Videokameras für eine um-fangreiche Grundstücksüberwachung kann das System individuell ergänzt und ausgebaut werden. Optisch überzeugen heutige Türstationen durch das indivi-duelle und prägnante Design: Edelstahl oder hochwertige Kunststoffe in anspre-chender Form- und Farbgebung lassen Türsprechanlagen Teil zeitgemässer Ar-chitektur werden. Auch nach Kunden-wunsch gefertigte Aussensprechstellen mit zusätzlichen Tasten, integriertem biometrischen Zutrittsystem, einer Haus-nummer oder weiteren Optionen sind von vielen Herstellern lieferbar.

digitale vernetzung

Innovative Technik beginnt an der Haus-tür: Namensschilder und Klingelknopf sind beleuchtet und geben den Besu-chern Orientierung. Bei der Betätigung der Klingel werden automatisch die in-tegrierten LEDs an der Videokamera aktiviert. Auf dem Monitor wird dank der LED-Beleuchtung auch bei absoluter Dunkelheit deutlich erkannt, wer vor der Tür steht. Bei vielen Video-Sprechstellen kann der Besucher ausserdem beobach-tet werden, ohne dass man mit ihm in Kontakt treten muss. So lässt sich selber entscheiden, ob spontanen Besuchern Zu-

tritt gewährt werden soll. Aussensprech-stellen mit Video haben meist eine aus-richtbare Kamera und Bildwiedergabe in Farbe. Weitere Optionen sind Zugangs-berechtigung per Zahlencode oder per biometrisches Zutrittssystem, Schlüssel-schalter, Lichtleuchtenknopf, Lichtmodul und Beschriftungen.Visionäre Hersteller ermöglichen die Einbindung der Türkommunikation via Server an die digital vernetzte Gebäu-deautomation. Neben Schalten und Dim-men von Leuchtmitteln, Anwesenheitssi-mulation, das Steuern von Jalousien und Heizungen oder das Überwachen von Arbeits- und Wohnbereichen, kann auch die Kontrolle der Zutrittsberechtigungen Teil des zentral überblick- und steuer-baren KNX-basierten Systems sein.

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«WIR HÄNGEN AM TROPF DER ÖLSCHEICHS.»

KEINESWEGS.Handel-Depots, den Pfl ichtlagern oder

auch im Heizöltank bei Ihnen Zuhause.

Für Informationen über die moderne

Ölheizung: Gratistelefon 0800 84 80 84

oder www.heizoel.ch

Ein grosser Teil des Erdöls liegt wohl im

Mittleren Osten. Dennoch sind wir den

Ölscheichs nicht ausgeliefert. Denn die

Schweiz hat vorgesorgt: Unser Heizöl

stammt aus diversen Regionen, wird

über verschiedene Verkehrswege trans-

portiert und kann über mehrere Jahre

im Inland gelagert werden – in den

093_Mod_Inserat_M0409.indd 2 14.8.2009 14:58:00 Uhr

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von Dinah Jost / Gerald Brandstätter

Sicherheitssysteme sind Anlagen, die den Menschen und sein Eigentum schützen. Sie betreiben Prävention und helfen in Notsituationen, Schlimmeres zu verhindern. Vor allem aber schaffen sie ein Gefühl von Sicherheit.

auf der sicheren seite

Sie sind äusserst kompakt und bieten eine Reihe fortschrittlicher Sicher-heitsmerkmale wie duales Encoding, integrierte Bewegungserkennung, Versand von E-Mail-Benachrichtigung bei Alarmen: Die „CCIC1410“-Kameras von siemens. [email protected]

SPEZIALSicherheitssysteme

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Rauchgasvergiftung,durchVan-dalen beschädigte Fassaden, verwüste-tes Mobiliar, gestohlene Wertsachen,verkohltes und durch Rauch zerstörtesInterieur, unerlaubtes Betreten einesGrundstücks:SicherheitssystemefindenAnwendung imprivatenwie imöffent-lichenBereichundhelfen,vorEinbruch,Brand-oderSachschädenzuschützen.Sicherheitssystemehabenaucheineprä-ventive Wirkung; allein deren augen-fällige Präsenz hält Kriminelle ab undgibt dem Beschützten ein Gefühl vonSicherheit.

MassnahMenEinkomplettes Sicherheitskonzept zumSchutzvorEinbrüchenundFeuerbein-haltet grundsätzlich drei massgebendeFaktoren: bauliche oder mechanische,elektronischeodertechnischeundorga-nisatorischeMassnahmen.Diebaulich-mechanischen Massnahmen werdenbereits beim Bau eines Gebäudes um-gesetzt, können im Fall von Einbruch-

1 Mit dem “Elolegic“ Digitalzylinder von kaBa können bestehende mechanische Schliessanlagen zu einer elektronischen Zutrittskontrolle erweitert werden. [email protected]

schutz aber auch nachträglich in einGebäude integriert werden. Beim bau-lichenBrandschutzstehtderSchutzvonMenschenleben im Zentrum. Flucht-wegeundvorallemderenSignalisationsindzentralerBestandteilheutigerBau-bewilligungenundunterliegenbekannt-lichhohenAnforderungen.DerVorteilvonbaulichemodermecha-nischem Schutz besteht darin, dass erwirkt, ohne dass aktiv gehandelt wer-den muss. Voraussetzung für einen er-folgreichen Schutz ist eine fehlerfreieMontage durch den Fachmann. Zu denelektronischen Massnahmen des Ein-bruchschutzes gehören unter anderenAlarmanlagen, Videoüberwachung undelektronische Zutrittskontrollen sowieLichtschaltuhren.Beim Brandschutz übernehmen Lösch-anlagen und Alarmierung die Funk-tion der technischen Massnahmen.DieseVorkehrungennützenjedochnichtviel, wenn der Gebäudebenutzer nichtmitdenkt. Vergisst er, das gut von aus-senerreichbareDachfensterzuschlies-

1

Gefahren hat es immer GeGeben – LösunGen auch

Der SSI (Schweizerische Vereinigung unabhängiger Sicherheitsingenieure und –berater) gehören aus-schliesslich grössere Unter-nehmen an, welche fachlich hochstehende, herstellerun-abhängige Beratungen im Bereich Sicherheit und Risiko-management anbieten.

www.ssi-ch

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2 Mit „Net“ von ekey gehören Schlüs-sel, Karten oder Codes für Mitarbeiter der Vergangenheit an, ein einfacher Fingerstreich genü[email protected]

3 Das Kommunikations- und Leitsys-tem kombiniert Raumschilder mit Fingerabdrucklesern oder Wandtafeln mit LED-Leuchten. Orientierung, Beleuchtung, Zutrittskontrolle und Kommunikation bilden ein einheit-liches Ganzes. sieDle

[email protected]

4 Mit dem neuen „SecuriTel Safe“-Alarmsystem gibt securiton eine überzeugende Antwort auf umfas-sende Fragen der [email protected]

5 Elektronischer Ausweis statt Schlüs-sel: Mit dem „XS-System“ wird endlich eine kostengünstige Alternative zu mechanischen Schliessanlagen ange-boten. Der neue XS-Zylinder und der XS-Beschlag mit Online-Einbindung von Dorma stellen eine hochflexible Zutrittslösung [email protected]

6 feller präsentiert das innovative biometrische Zutrittssystem „Overto“, bei dem der Finger den Schlüssel oder Badge ersetzt. Eine personifi-zierte Sicherheit, die versehentliches Aussperren oder gar Verlieren des Schlüssels ausschliesst. [email protected]

denEinbrechermassgeblichundzeitauf-reibendzuerschweren:KeinEinbrecherverschwendetvielZeitaneinerÖffnung,diesichalswiderstandsfähigerweist.Ein guterEinbruchschutz zeichnet sichsomitdurchMaterialienundKonstruk-tionenaus,die einehoheWiderstands-fähigkeit gegen Eingriffe aufweisen.Die Widerstandsklassen 1 bis 3 solltennormalerweisefürprivateAnwenderge-nügen.FüröffentlicheGebäudeunddasGewerbe werden Fenster, Türen undAbschlüsse von einer Widerstandsklas-se4oderhöherenempfohlen.Aufgrunddes erhöhten Sicherheitsrisikos im öf-fentlichen Bereich gelten hier striktereRichtlinienundNormen.Grundsätzlich birgt jede Öffnung imGebäude ein gewisses Einbruchsrisiko.Die meisten Einbrüche in der Schweizgeschehen über die Sitzplatz- oder Bal-kontür,danachfolgenFensterundWoh-nungstür.Dach- undKellerfenster sindebenfalls beliebte Einstiegsorte, da sieoftmals nur leicht gesichert und un-beaufsichtigt sind. Bewegungsmelder

6

senoderdieAlarmanlagebeimVerlas-sendesHauses einzuschalten, kann estrotz mechanischer und elektronischerMassnahmen zu einer unangenehmenSituationkommen.DerorganisatorischeFaktor,unterdenallepersönlichenVer-haltensmassnahmen fallen, ist folglichderwichtigstePunkt,um sichunddasGebäudevorZwischenfällenerfolgreichzuschützen.

Mangelhafte vorschriften

In der Schweiz sind die Sicherheitsvor-schriften für Einbruch in Wohnungenund Einfamilienhäuser eher unzurei-chend; Mit wenigen Ausnahmen lässtsich jedeTür, jedesFenster oderGara-gentormitdernötigenGeschicklichkeitund massiver Gewaltanwendung nacheinergewissenZeitöffnen.DabeigreiftderEinbrecherlautStatistikamhäufigs-ten zumSchraubenzieher oder „Geiss-fuss“ und nutzt die Hebelwirkung, umFenster oder leichte Türen aufzubre-chen.Wichtigistdeshalb,dieArbeitfür

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gekoppelt mit automatischer Beleuch-tung sind ein einfach aber dennochwirkungsvollerSchutzvorEinbrechern.Sensoren und Melder sind meist alsRelais-, Dimm-, DALI-, Universal- undKNX-Versionen lieferbar und kommenüberalldortzumEinsatz,woLichtquel-lenundHLK-Anlagenautomatischundenergiesparend für Komfort und Si-cherheit inHauseingängen,Korridoren,Treppenhäusern, Tiefgaragen u.s.w.sorgen sollen. Ergänzend dazu gibt eselektronische Zutrittskontrollen: DieErkennung mittels Fingerabdruck oderpersonifizierterSmartCardsindbeson-dersbeiUnternehmengefragteZutritts-kontrollen.

seParate bOX

Der Verband Schweizerischer Errichter von Sicherheitsanla-gen SES umfasst die in dieser Branche führenden Unterneh-men in der Schweiz.Alle SES-Mitglieder ver-pflichten sich, vielfältige Qualitätskriterien und Sicher-heitsnormen einzuhalten. Sie gehören zu den Fachfirmen, welche vom Schweiz. Versi-cherungsverband (SVV) und/oder der Vereinigung Kanto-naler Feuerversicherungen (VKF) anerkannt sind.Zudem sind in der Sektion Security auch bewährte Errichter von Zutrittskontroll- (Access Control, AC) und Videoüberwachungssysteme (CCTV) vertreten.Die SES-Mitglieder garantie-ren professionelle Sicherheit.Sie gewährleisten ihren Kun-den durchdachte, dauerhafte Sicherheitslösungen und verpflichten sich:• nur Geräte zu installieren,

die von den zuständigen Stellen anerkannt sind.

• für die Projektierung, Apparate-Montage, In-stallation, Inbetriebnahme und Wartung ausnahmslos sicherheitstechnisch gut ausgebildetes Personal einzusetzen.

• die Installation von Anlagen nach dem neuesten Stand der technischen Erkennt-nisse vorzunehmen

• Die erstellten Anlagen und Geräte zu unterhalten und zu warten.

• Die AC- und CCTV-Firmen ihrerseits garantieren die Anlagenrealisierung mit erprobten und bewährten Produkten.

www.sicher-ses.ch

6 Das „eLock“- Komfortsystem bietet beidseitige Berechtigungsprüfung in diversen Variationen, zum Beispiel mitbatteriebetriebenem Einsteckschloss gem. DIN 18251. Hewi

[email protected]

7 Von Dorma kommt der „AM“ Abreissmelder: die Lösung zur Über-wachung von Fenstergittern, Tresoren, Waffenschränken, Automaten, Vitrinen oder Kunstobjekten gegen unbe-rechtigtes Entfernen oder Abreissen. Bestehend aus Distanzring, als Soll-bruchstelle ausgeführter Platine, auf Sabotage überwachter Abdeckkappe und Verbindungskabel. [email protected]

8 Der „KEK Genie Knauf“ von keso verbindet die ausgereifte Technik der mechanischen Schliesszylinder und modernste Elektronik in einmaliger Form. [email protected]

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Wie lassen sich automatische Funktion und attraktives Design miteinander vereinen?

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ihr türöffner

Immer mehr Architekten gehen beim kreativen Architekturdesign bis ins Detail und verleihen ihrem Bauwerk so eine ganz persönliche Note. Die Liebe zum Detail geht dabei häufig bis zu Türdrückern sowie Fenster- und Türgriffen, die das eigenständige Design des jeweiligen Architekten tragen. „Ogro“ bietet mit seinem neuen Programm „Create“ Architekten, die ihre Objekte ganzheitlich bis ins Detail planen und realisieren möchten, die Möglichkeit, ihre individuellen Wünsche mit einem auf diesem Gebiet erfahrenen Partner innerhalb eines realistischen Zeitrahmens in die Praxis umzusetzen. dorma [email protected], www.dorma.ch

traditionell anders

Der Holztisch „1130“ besticht durch seine klare, schlichte Form. Das Möbel von THoNET weckt Erinnerungen an bereits Bestehendes. Dem Designer Naoto Fukasawa gelang es aber, die bewährte Form feinfühlig und sanft neu zu interpretieren. Auf diese Weise entstand eine Brücke zwischen Tradition und zeitgemässer Gestaltung. Dank der reduzierten Formensprache lässt sich der Tisch mit zahlreichen Einrichtungsstilen kombinieren und sich in verschiedenste Umgebungen integrieren. Das Objekt ist wahlweise in Buche, Eiche oder Makassar gefertigt und in zwei verschiedenen Grössen erhältlich.

[email protected], www.thonet.ch

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lead im led-design

Die Nimbus Group eröffnet die Chance, die Kosten für helle Räume massiv zu reduzieren. Das Unternehmen setzt die LED-Technik im Belich-tungsbereich mit Hilfe von Designern und Ingenieuren, Lichttechnik- und Elektronikspezialisten so wie auch Kooperationspartnern aus Wissenschaft und Forschung und namhaften Architekten gezielt ein. Die sowohl komplexe als auch abstrakte Technik revolutioniert die Beleuchtung im Wohn- und Objektbereich und entspricht dem wachsendem ökologischen Interesse.

[email protected], www.nimbus-group.com

schlanker hahnEine Reduzierung der Durchmesser bei den Griffen und Rosetten und eine geichzeitige Verlängerung des Armaturenkörpers sorgen dafür, dass die neue „Tara“ von dorNbracHT wesentlich aufrechter und filigraner erscheint. Die symmetrische und klare Formensprache wurde perfektioniert, indem alle Konturen der gesamten Armaturen geschärft wurden. Zudem gibt es auch zahlreiche technische Verbesse-rungen.

[email protected], www.dornbracht.de

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sitzkomfort

Die aussergewöhnlichen Bürostühle des norwegischen Herstellers HÅG überzeugen sowohl mit einem trendigen Design als auch durch höchsten Komfort. Die integrierte Armstütze endet in einem geschwungenen Bogen hinter der Rückenlehne. Dieses einzigartige Design-Element ermöglicht, dass der Raum zu beiden Seiten frei bleibt und die Ellbogen und Unterarme in allen erdenklichen Sitzpo-sitionen (der Sitzradius beträgt 180°) die gewünschte Unterstützung bekommen. Erhältlich ist die Stuhlserie „Sideways“ in den unterschiedlichsten Bezügen und Untergestellen.

[email protected], www.hag-global.com/ch

effizienz im raum

Ein neuer Pendelbeschlag bringt Bewegung ins Bad. Die Glasdusche „Tornado“ von SWISSDOUCHE überzeugt mit einer harmonischen Mischung aus klassischer Eleganz und kompromissloser Funktionalität. Vor allem bei begrenzten Platzverhältnissen beeindruckt das neue System mit effizienter Raum-ausnutzung. [email protected] www.swissdouche.ch

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die sinfonie der architektur

Sickerfähige Beläge liegen im Trend! Ökologisch sinnvoll leiten sie das Regenwasser direkt in den Boden und halten damit den natürlichen Kreislauf aufrecht, ohne auf aufwendige Entwässerungs- und Retentionsmassnahmen zurückgreifen zu müssen. Sowohl Beläge, welche das Wasser durch ihre poröse Struktur versickern lassen, als auch solche, welche das Wasser über die Fugen oder über integrierte Rasen-, Erd- oder Splittschichten ableiten, erfreuen sich in den letzten Jahren einer wachsenden Beliebtheit. Auflagen von Behördenseite fördern sinnvollerweise vielerorts den Einsatz von solchen Ökobelägen. Die vorliegende Neuheit „Lunix“ stammt von crEabEToN. [email protected], www.creabeton-materiaux.ch

strassenbeleuchtung mit led

Seit Juni ist die erste LED-Leuchte, die alle Schweizer Normen für Strassenbeleuchtung erfüllt, auf dem Markt. Der italienische Hersteller iGuzziNi entwickelte die Leuchte „Archilede“ zusam-men mit einem führenden Energieunternehmen in Italien. Um eigene Erfahrungen zu sammeln und die aussergewöhnlichen Testwerte zu bestätigen, haben die Elektrizitätswerke des Kan-tons Zürich (EKZ) in Zusammenarbeit mit dem Tiefbauamt des Kantons Zürich bereits eine Kantonsstrasse, die Eggstrasse in Rüschlikon, mit dieser Beleuchtung ausgerüstet.Leuchtdioden (LED) sind eine Alternative zu den herkömmlichen Leuchtmitteln der Strassenbeleuchtung und verbrauchen bis zu 40 Prozent weniger Energie. Unerwünschtes Streulicht ist leich-ter zu vermeiden, und da die UV-Strahlenbildung vernachlässig-bar ist, werden weder Zugvögel irritiert noch Insekten angelockt.Innovativ!

[email protected], www.iguzzini.ch

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einladung zum loungen

Diese neue Sitzgruppe von WiTTmaNN präsentiert sich in der klassischen Knopfhef-tung. Das handwerkliche Können, das für diese Polstermethode gebraucht wird, ist nur noch selten zu finden. Die Polstermöbel vereinen Klassik mit einem zeitgenössischen Touch und zeigen sich in einer konischen Form. „Burnham“ wird als Gruppe angeboten und besteht aus einem Fauteuil, einem 2er- und einem 3er-Sofa. Ideal für die Einrich-tung von Clubs, Lounges, Restaurants oder Wartezonen.

[email protected], www.wittmann.ch

evolution in matt

Tiefmattes Pulverlacksystem für elegante und edle Oberflächen im Architektur- und Designbereich: „DuraXal“ von iGp ist für den Innen- und Aussenbereich geeignet und je nach Farbton in wetterfester oder in zertifizierter hochwetterfester Qualität erhältlich. Der tiefmatte Pulverlack ist in metallischer Ausprägung oder als satter Uni-Farbton in vielen aussergewöhnlichen Farben wählbar. „DuraXal“-beschichtete Objekte weisen eine ungekannte samtige Tiefe auf. Feinste Mikrostrukturen streuen die Lichtquelle gleichmässig entlang der Oberfläche und unterstützen die fliessende Linienführung ohne störende Glanzflächen. [email protected]

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selbsttragende glasdachkonstruktion

Die sTobaG Glasdächer „Terrado“ sind selbsttragende Konstruktionen aus stranggepressten Aluminiumsystemprofilen. Sie werden mit einem Wandan-schlussprofil und einer Pfosten-Riegel-Konstruktion befestigt und mit 8 mm Verbundsicherheitsglas verglast. Zuvorderst am Dach wird ein Wasserkanal angebracht. Die Glasdachkonstruktion wird über Stützenprofile, die sowohl am Wasserkanal als auch am Boden befestigt werden, gehalten. Integrierter Sonnenschutz perfektioniert das System.

[email protected], www.stobag.com

funktionswerkstoff

Das auf Hartschaum basierende „Purenit“ ist ein FCKW- und HFCKW-freies Polyurethan-Produkt. Der hochleistungsfähige Funktionswerkstoff von der JaGo aG ist ein Multitalent: Er ist schraubbar, feuch-tigkeitsresistent, hart, leicht, temperaturbeständig, wärmedämmend und chemikalienbeständig, um nur einige seiner Eigenschaften zu nennen. Aufgrund der hervorragendenden Eigenschaften wird „Purenit“ in den verschiedensten Branchen und Produktbereichen eingesetzt. In Zeiten ständig steigender Energiekosten sind Wärmebrücken absolut inakzeptabel. Hochwertige Dämmung von Gebäuden ist nicht nur eine Frage der Dämmstoffhülle, sondern reicht konsequenterweise bis ins Detail von Fassadenkonstruktionen. „Purenit“ ist hier die ideale Lösung. Je nach Materialtyp weist „Purenit“ eine Rohdichte von ca. 400 bis 700 kg/m³ auf und zeichnet somit verantwortlich für die hervor-ragenden Dämmwerte.

[email protected], www.jago.ch

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raumtrennprogramm

Mit „eQ office“ hält die Architektur Einzug im Büro. Problemlos lassen sich Raumteile trennen und verbinden, abgrenzen und öffnen. Das modulare System von Embru ist komplett aus Vollblech oder wahlweise mit formgelochten, schallisolierten Rückwänden oder seitlichen Blenden erhältlich. Die Profile können in den Gehäusefarben pulverbeschichtet, Aluminium matt eloxiert oder glanzverchromt bestellt werden.Die einbrennlackierten und abriebfesten Oberflächen garantieren einen pflegeleichten hygienischen Einsatz. Das Metallprodukt ist langlebig und 100% recycelbar. [email protected], www.embru.ch

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lichtwelle

Ein zurzeit einzigartiges Leuchtenkonzept für die allgemeine Bürobeleuchtung stellt pHilips mit „DayWave“ vor. Diese innovative Lichtlösung ist in jeder Hinsicht etwas Besonderes, sowohl imLeuchtendesign als auch in der Lichttechnologie. Während das Leuchtendesign architektonische Akzente setzt, schafft das Licht eine inspirierende, angenehme Arbeitsumgebung. Die Basis dazu sind Luxeon- Rebel-Leuchtdioden. [email protected], www.philips.ch

zeitlose edelkastanie

Die lebendige Holzzeichnung und intensive Farbigkeit der Tessiner Edelkastanie fasziniert und verleiht den Räumen dynamische Akzente. Das Holz steht ebenso für Modernität wie für Tradition und unterstreicht den individuellen Charakter unterschiedlichster Wohnräu-me. Für ein harmonisches Ambiente sorgen verschie-dene Breiten und Längen des 2-Schicht-Fertigpar-ketts namens „Ticinoro“ von parquET durrEr.

[email protected], www.parquet-durrer.ch

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Forster Profi lsystemeCH-9320 Arbon

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alí

Enorm schlank.Extrem stabil.Im neuen Mediapro-Gebäude der spanischen Architekten Carlos Ferrater, Patrick Genard und Xavier Martí Galí steckt nicht nur ein geniales Auge für den perfekten Winkel. Sondern auch das weltweit erste, zu 100% aus Stahl gefertig-te Profi lsystem für wärmegedämmte Fenster, Türen und Abschlüsse: Forster unico. Seine einzigartig schlanken Profi l- querschnitte erlauben eine völlig neue Form von Ästhetik und Kreativität – bei aussergewöhnlicher Stabilität. www.forster-profi le.ch

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die sinfonie der architektur

„Soft Cells“ von kvadraT sind Panels für Decken oder Wände zur akustischen Dämmung. Sie verkörpern die perfekte Symbiose von Design und technischem Fortschritt. Planer entdecken völlig neue Aspekte der akustischen Raumgestaltung. Ein Aluminiumrahmen mit einem unsichtbaren Spannmechanismus sorgt für eine perfekt gespannte Textilschicht. Änderungen der Luftfeuchtigkeit oder Temperatur haben keinen Einfluss auf „Soft Cells“, die für Innenräume aller Art geeignet sind. [email protected] www.kvadrat.dkwww.soft-cells.com

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sonnen- und sichtschutz

Fensterläden und Sonnenstoren wirken nebst Sicht- und Wetterschutz als gestalterische Elemente im Fassadenbau. Qualität und Ästhetik sind gefragt. Die rENova roll aG bewies ihre Kompetenz bei der Montage von Beschattungssystemen an den Personalhäusern der Schweizerischen Epilepsie-Klinik. 158 Fensterlädenflügel aus Fichten- und Föhrenholz schmücken die Fassade und sorgen für Sonnen-, Schall- und Sichtschutz. Ausstellstoren vom Typ „Schulhaus“ spenden Schatten, ohne die Sicht nach draussen zu verwehren.

[email protected], www.renova-roll.ch

zeichnen im 3d-modus

„Archicad 12“ ist die neuste Version der dreidimensionalen Archtiketursoftware und die erste, welche die Hardware-Ressourcen der Multiprozessoren nutzt. Die Visualisierung der Projekte kann mittels Schraffurmöglichkeiten differenzierter ausgeübt werden, sowohl im Innenbereich wie auch bei den Fassaden. Innovativ ist zudem die Dokumentation die nun im 3D-Format möglich ist. Das Programm bringt signifikante Verbesserungen im Hinblick auf Geschwindigkeit, Entwurf und Dokumentation.„Archicad“ basiert auf dem virtuellen Gebäude, einem intelligenten Modell, das alle Elemente einer Konstruktion oder eines Hauses erfasst und in Form von Objekten in einer 3D-Datenbank speichert. Anders als ein einfaches 3D-Modell in einem Computer enthält das „Virtuelle Gebäude“ eine Menge an Informationen über die verwendeten Materialien und Gebäudecharakteristika. Diese Information kann Daten zu Oberflächen, Volumen, Klima, Raumbuchinformationen, Preise, spezifische Produktinformationen, Fenster, Türen und mehr enthalten.

[email protected], www.archicad.ch

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eleganz in chromstahl

Mit der aNdrospa GmbH kann der Traum vom Schwimmbad verwirklicht werden. Die Palette reicht von Neubauten, Sanie-rungen und Überdachungen bis hin zu Solar-Heizungssystemen oder Wasserpflegemitteln. Bei Form und Gestaltung sind dank dem rostfreien Edelstahl nahezu keine Grenzen gesetzt, der Werkstoff überzeugt mit einem edlen Design. Das Unterneh-men plant die öffentlichen und privaten Anlagen zusammen mit namhaften Metallbauern und leitet den Bau bis zur Übergabe des neuen Schwimmbades.

[email protected], www.androspa.ch

individuelles dampfbaden

Das innovative Dampfbadsystem von rEpabad passt sich der Raumsituation individuell an. Die Auswahl an verschiedenen Elementen ist gross, und auch Teile bereits bestehender Bade-zimmer können problemlos in den Um- oder Ausbau integriert werden. Als Zusatz bietet das Unternehmen die Ausstattung für Aroma- Farblicht- und Klangtherapie an.

[email protected], www.repabad.com

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niksysteme geht: www.haustechnik.ch oder Telefon 044 735 50 00.

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gegen bakterien

Der neue Türluftschleier „Intensse Design“ von ToblEr ist dank seiner integrierten UV-C-Beleuchtung ideal zur Abtötung von Bakterien und somit geeignet für Spitäler und Kliniken. Mit seinen farblichen Akzenten und der auf Wunsch in diversen Farben erhältlichen Oberfläche ist er ans architektonische Umfeld anpassbar.

[email protected]

wellnesscenter

Komplett und stillvoll: Das hochmodern ausgestattete Wellnesscenter für zu Hause besticht mit einer attraktiven Möbelarchitektur und hochwertiger Materialkombination. Die duscHolux-Serienausstattung ist auf das wesentliche konzentriert und beinhaltet Handbrau-sen, Seitenbrausen, Regenbrausen und Dampffunktion. Als Option erhältlich sind Farblicht und Soundsysteme.

[email protected], www.duscholux.ch

recycelte oberfläche

Das spanische Familienunternehmen cosENTiNo setzt neue Akzente in Architektur und Gestaltung. Nach dreijähriger Forschungsarbeit bringt es das erste nachhaltige und umweltverträgliche recycelte Oberflächenmaterial auf den Markt. „Eco“ besteht zu 75 Prozent aus recycelten Materialen. Porzellan, Glas, Spiegel und verglaste Asche aus der Industrie und Haushalten gehören dazu. Die restlichen 25 Prozent bestehen aus Natursteinresten und ökologischem Harz. „Eco“ ist vielfältig einsetzbar, da es extrem wi-derstandsfähig ist. Das Material ist äusserst kratzfest, fleckenbeständig und wärmeunempfindlich. Die Lebensdauer entspricht jener von Quarzoberflächen.

[email protected], www.cosentinogroup.net

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TaLkAndreas Haller, Ernst Schweizer AG Metallbau

iM GespRäch MiT anDReas haLLeR / eRnsT schweizeR aG

Herr Haller, die Ernst Schweizer AG Metallbau ist letztes Jahr enorm gewachsen, auch wegen Ihrer Rolle als Hersteller von Sonnenenergie-Syste-men: Wie sehen Sie die nahe Zukunft für diesen Geschäftsbereich?Unser Geschäftsbereich Sonnenenergie-Systeme ist in den letzten Jahren tatsäch-lich gut gediehen. Er hat sich mittlerweile zu unserem grössten Bereich entwickelt. Natürlich möchten wir weiterhin wachsen, doch wie sich der Markt verhalten wird, ist sehr schwer abzuschätzen. Dieser ist von verschiedenen Faktoren abhängig, unter anderem von den Energiepreisen und den

Förderprogrammen. Doch wir sind eigent-lich gut gerüstet, da wir drei Standbeine aufgebaut haben: Einerseits die Entwick-lung, Produktion und den Vertrieb von Sonnenkollektoren inklusive Speicher und Steuerungen für den Schweizer Markt. Zu-dem exportieren wir seit 2002 europaweit die Sonnenkollektoren durch die deutsche Max Weishaupt GmbH. Unser drittes Standbein sind Montage- systeme für Photovoltaikanlagen, beispiels-weise unser Indach-System namens Solrif.

Die Ernst Schweizer AG Metallbauhat bereits Ende der Siebzigerjahre

von Gerald Brandstätter

Seit 30 Jahren produziert dieErnst Schweizer AG Metallbau aus Hedingen Sonnenkollektoren und Montagesysteme für Photo-voltaikanlagen. Anlässlich des Jubiläums sprach Modulør mit Andreas Haller, dem Geschäftsbereichsleiter Sonnenenergie-Systeme.

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AnDREAS HAllER

Der diplomierte Ingenieur ETH Andreas Haller ist Leiter des Geschäftsbereichs Sonnenenergie-Systeme der Ernst Schweizer AG, Metall-bau. 2008 verzeichnet der Ge-schäftsbereich Sonnenen-ergie-Systeme das höchste Ergebnis seit Beginn der Produktion von Sonnen-kollektoren vor 30 Jahren. Steigende Energiepreise, grösseres Umweltbewusst-sein in der Gesellschaft und begünstigende staatliche Rahmenbedingungen haben in den letzten fünf Jahren zu einem kontinuierlichen Wachstum beigetragen. Der Absatz von Sonnen- kollektoren stieg in der Schweiz und im Export um über 50 Prozent. Der Be-triebsertrag bei den Photo-voltaik-Montagesystemen, insbesondere dem Indach-Montagesystem Solrif, übertraf mit einem Plus von 270 Prozent alle Erwartungen.

Ernst Schweizer AG 8908 HedingenTel. 044 763 61 11Fax. 044 763 64 [email protected]

mit der Entwicklung von Sonnenkol-lektoren begonnen. War die damalige Energiekrise der Auslöser dafür?Tatsächlich führte die zweite Erdölkrise dazu, dass sich das Unternehmen ent-schloss, ab 1979 Sonnenenergie-Systeme zu entwickeln. Damals war das natürlich Pionierarbeit, die wenigsten glaubten an einen Erfolg. Doch Hans Ruedi Schweizer bestand auf der kontinuierlichen Weiter-entwicklung. Für das Unternehmen ent-stand dadurch eine Möglichkeit, dem klas-sischen Metallbau längerfristig ein zweites Standbein zur Seite zu stellen. Doch der Aufbau des Bereichs Sonnenenergie-Sys-teme verlangte dem Unternehmen lange Durststrecken und Durchhaltewillen ab…

Wie hat sich Ihre Solartechnologie seither entwickelt?In den 1980er-Jahren waren es noch Ein-zelanfertigungen mit geringerer Leistung zu höheren Kosten. Die eingefangene Wärme konnte nicht effizient abgeführt werden, man experimentierte mit Isolier-verglasung. Neue Oberflächenbeschich-tungen im Nanometerbereich erlauben heute eine hocheffiziente Nutzung der Sonnenenergie. So wird kurzwelliges Licht absorbiert, langwellige Wärmestrahlung wird emittiert. Heute gibt es Vollflächenab-sorber mit 1,50 m Breite, damals mussten 15 cm breite Streifen nebeneinander addiert werden. Durch das kontinuierliche Wachstum besteht heute bei uns die Mög-lichkeit einer halbindustriellen Fertigung, was zu preislich attraktiven Produkten führt.Selektive Schichten erlauben heute, auf kleinen Dimensionen grosse Wärme zu speichern. Aufgrund grösserer Abnahme-mengen durch den sensibilisierten Markt steigt auch das Interesse und die Innova-tionskraft der Zulieferer. So stellt heute zum Beispiel eine Firma selektive Absor-berschichten auf Aluminiumblech her, die ansonsten hochwirksame Reflektoren für Leuchten entwickelt und herstellt. Oder wir verarbeiten Gläser, die kein Eisenoxyd enthalten und dadurch höchste Transmis-sion garantieren. Seit den 1990er-Jahren

kann bei den Sonnenenergie-Systemen eine enorme Steigerung des Preis-Leis-tungs-Verhältnises beobachtet werden.

Im Vergleich zu herkömmlichen Energiequellen werden immer wieder Aspekte wie Wirkungsgrad und Amor-tisation angesprochen. Was können Sie dazu sagen?Hier hat sich seit unseren Anfängen vor 30 Jahren enorm viel getan: Die energetische Rückzahldauer bei Photovoltaikanlagen mit kristallinen Siliziumzellen liegt heutezwischen drei und fünf Jahren, bei Son-nenkollektoren sogar nur bei einem Jahr! Interessant ist vielleicht auch noch der Flächenwirkungsgrad: Bei Photovoltaikan-lagen liegt dieser für sehr leistungsfähige Produkte bei rund 20 Prozent. Ein Qua-dratmeter Photovoltaikanlage generiert damit rund 200 Watt. Vergleicht man dies mit der Wasserkraft, wo zum Beispiel ein Stausee riesige Flächen einnimmt, um überhaupt die benötigte Wassermenge aufzufangen, so ist dort der Flächenwir-kungsgrad vergleichbar. Die finanzielle Amortisation ist etwas schwieriger zu beurteilen. Sie hängt einerseits von der Kapitalverzinsung und andererseits von der Preisentwicklung der Energie in den nächsten 20 Jahren ab.

Erwarten Sie auch für dieses Jahr eine Umsatzsteigerung, oder ist eher eine Sättigung im Markt festzustellen? Wir haben festgestellt, dass die Nachfra-ge wellenartig verläuft. So hatten wir bis 2005 ein kontinuierliches Wachstum, dann kam ein sprunghafter Anstieg, der dann 2007 zur Stagnation führte. 2008 war wieder ein sprunghafter Anstieg der Nachfrage zu verzeichnen, sodass wir für dieses Jahr eher mit einer Konsolidierung rechnen…

Herr Haller, besten Dank für Ihre Ausführungen!

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VisitArigon Generalunternehmung AG

Die vor rund drei Jahren gegründete Arigon Generalunterneh-mung AG mit Sitz in Zürich hat sich in kurzer Zeit einen her-vorragenden Namen gemacht. Das Unternehmen ist als selbst-ständige Tochter der Brunner Erben aus einer bestehenden Generalunternehmung hervorgegangen, die bei zahlreichen Bauherren und Planern bereits aus früheren Projektabwicklun-gen bekannt war.Ein Blick auf die Referenzen zeigt ausgeführte Bauten von ver-schiedenem Typus, aus der Feder namhafter Architekten. Un-ter dem Motto „Wert und Form am Bau“ steht Arigon ganz im Dienste von Bauherren und Architekten mit hohen Ansprüchen, die einen erfahrenen Partner und Fairness bei der Realisation verschiedenster Bauvorhaben schätzen. Geschäftführer Alex Brotzer gibt dem Nachdruck und meint: „Durch Erfahrung und hohe Fachkompetenz, und vor allem mit Begeisterung, reali-sieren wir als General-/Totalunternehmer in Partnerschaft mit Architekten Neubauten, Umbauten und Renovationen. Oft in langjähriger Zusammenarbeit.“Als firmeninternes Ziel gilt, jedes Projekt qualitätsbewusst, nachhaltig und effizient zum Erfolg zu führen. Dies lässt Mög-lichkeiten entstehen, für namhafte Kunden und Architekten auf lange Sicht attraktiv beziehungsweise immer wieder tä-tig zu sein. Zu den Referenzen gehören Gewerbebauten über Wohnbauten bis zu Projekten im Gesundheitswesen. Von der ersten Machbarkeitsstudie bis zur erfolgreichen Realisation eines Projektes unterstützt die Arigon Generalunternehmung private Bauherren, institutionelle Anleger und die öffentliche Hand. Verlässlichkeit zählt auch nach Inbetriebnahme der Im-mobilie zur Stärke der kleinen, aber feinen GU.

Die Arigon General-unternehmung AG wurde am 1. April 2006 gegründet und ist ein Tochterunternehmen der Brunner Erben Gruppe. Mit rund 30 Mitarbei-tern werden Ausfüh-rungen wie Neubauten und grössere Renova-

tionen realisiert: Gewerbe-, Industrie- und Wohnbauten, Bauten für das Gesundheitswesen, Sport- und Freizeitanlagen.

Arigon Generalunternehmung AG, Leutschenbachstrasse 55, 8050 Zürich, T +41 (0)44 308 25 75, F +41 (0)44 308 25 76 [email protected]

qUaLität UnD faiRnesswww.arigon.ch

Auch Wohnungsbauten finden sich im Portfolio der Arigon Gene-ralunternehmung AG (Architekt: Atelier ww Architekten SIA).

Aussergewöhnliche Projekte verlangen nach aussergewöhnlichen Partnern: Hier das sich noch im Bau befindliche Sportausbildungs-zentrum Mülimatt in Windisch als Rendering.

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Medienpartner

EIGENHEIMMESSESCHWEIZ

4.–6. 9. 2009Halle 9, Fr–So 10–18 Uhr

Bauprojekte • ImmobilienHausbau • UmbauArchitektur • Finanzierung

Messezentrum Zürichwww.eigenheim-schweiz.ch

Patronat

Parallelmesse

Zuhause natürlich wohlfühlen

Emissionsarme Bodenbeläge

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Eine grosse Auswahl an hochwertigen und modernen Bodenbelägen finden Sie in unseren Ausstellungen in Alpnach und Niederbipp. Weitere Infos erhalten Sie unter www.parquet-durrer.ch

Untere Gründlistrasse ● 6055 AlpnachTel. 041 670 02 02 ● [email protected]

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MODULØRService

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TICKER

InternatIonale desIgn-preIse für kwc

Der Waschtisch-Hebelmischer „Ono lightpin“ von KWC verbindet die LED-

Technologie mit der sensitiven Kommunikation zwischen Mensch und Tech-

nik. Der minimalistisch designte Bedienungshebel informiert den Benutzer via

Sensor über die momentane Wassertemperatur. Die Farbenskala führt von

Blau (kalt) über Violett (lauwarm) hin zu Rot (heiss). Nebst dem erweiterten

Sinneserlebnis trägt der Wasserhahn mit seinem Farbenspiel zu erhöhter

Sicherheit bei. „Ono lightpin“ wurde 2008 mit dem internationalen Design-

preis „red dot design award“ und 2009 mit dem Design Plus-Preis ausge-

zeichnet. ck

www.kwc.com

archIpool

Nach jahrelangem Aus- und Umbau der Archipool-Suchmaschine gibt es dieses Jahr grund-

legende Neuerungen: Ab dem 1. Oktober 2009 präsentiert sich Archipool mit einem neuen

Logo und einer überarbeiteten Homepage mit erweiterten Funktionen. Seit einiger Zeit

befindet sich zudem das erste ausländische Heft, das deutsche „Detail“, auf der Homepage.

Weitere ausländische Magazine sollen folgen. ck

www.archipool.ch

energy globe award

Auszeichnung für das erste 100 Prozent solarbeheizte Mehrfamilienhaus mit

dem Energy Globe Award: Geplant und installiert wurde die Anlage von der

Jenny Energietechnik AG aus Oberburg. ck

www.jenni.ch

baustart In schlIeren

Bagger in Schlieren: Nach dem Rückbau der drei bestehenden Gebäude auf dem 51‘000m2

grossen Areal beginnt die Realisierung der Zentrumsüberbauung am Bahnhof. Darin

entstehen Verkaufs- und Büroflächen sowie 99 urbane Wohnungen mit 2,5 – 4,5 Zimmern.

Bis Frühling/Sommer 2011 soll die Mischnutzerüberbauung nach Minergiestandard fertig

gestellt sein. Dieser Bau bildet den Grundstein für eine weitere Entwicklung und Aufwertung

des Quartiers rund um den Bahnhof. Als Verbindung zum alten Ortskern ist ein Stadtpark

vorgesehen. ck

www.halter-unternehmungen.ch

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renovero.ch frIsch renovIertSeit zwei Jahren finden sich auf dem

Online-Marktplatz renovero.ch Hand-

werker und Auftraggeber. Über 8000

Aufträge sind inzwischen publiziert

und von Offerten der über 6000

registrierten Handwerker beantwortet

worden. Dabei haben die Auftraggeber

rundum positive Erfahrungen gemacht.

Die günstigen Offerten hatten keinerlei

Qualitätseinbussen zur Folge, und

die Auftraggeber konnten sich frei

zwischen den Offerten entscheiden,

ohne für diese Dienstleistung bezahlen

zu müssen. renovero.ch erstrahlt jetzt

in einem neuen Layout und ist noch

übersichtlicher gestaltet.

www.renovero.ch

TELEgRaMM

InvestItIon In solar-thermIk Der Energieversorger EBL investiert in

seine Zukunft: Er unterzeichnet eine

Beteiligung für das 30-Megawatt-

Solarkraftwerk „Puerto Errado II“ in

Murcia, Spanien: Bis im Jahr 2020

sollen rund 30% des unternehmens-

bezogenen Energieabsatzes aus

neuen erneuerbaren Quellen bezogen

werden.

www.ebl.ch

belIebtes erdgasIm vergangenen Jahr erreichte der

Erdgasabsatz in der Schweiz mit

über 36,2 Milliarden kWh einen

neuen Rekordwert.

www.erdgas.ch

geberIt stabIlIm zweiten Quartal musste der Sani-

tärtechnik-Konzern einen Umsatzrück-

gang um währungsbereinigt 10,5%

hinnehmen. Trotz diesem Leistungs-

abfall, der mit fallendem Bauvolumina

einhergeht, ist es Geberit gelungen,

kostenmässig Gegensteuer zu geben.

Der Konzern geht davon aus, dass sich

der Bausektor nicht vor 2011 von der

Krise erholen wird. Geberit beschäftigt

5567 Mitarbeiter.

www.geberit.ch

reymond büromöbel und lIenhardDie Reymond Büromöbel AG geht eine

strategische Partnerschaft mit der

Lienard Office Group ein. Reymond

Büromöbel wird neu Diamant-Fach-

händler von LOG sein. Durch die strate-

gische Neuausrichtung liegen neu

die Schwerpunkte auf den Büromöbel-

programmen der Lista Office AG und

den Produkten von König & Neurath,

die Gesika/Sedus ablösen.

www.reymond-bueromoebel.ch

holzhochhausEin interdisziplinäres Forschungsteam

unter der Führung von Rhomberg-Bau

entwickelt einen bis zu 20 Geschosse

hohen „LifeCycle Tower“ aus Holz.

Der Turm soll selber auch Energie

produzieren. Das Holzhochhaus wird

eine Vorreiterrolle für nachhaltige Bau-

weise einnehmen.

www.rhombergbau.ch

grösste natursteIn-ausstellung

Naturstein-Produkte im High-End Bereich werden ab sofort in der grössten

Präsentation der Schweiz vorgestellt, in der mehrere Hundert exklusive und

qualitativ hochwertige Natursteine zu bestaunen sind. Die 2000m2 grosse

Ausstellung wurde in enger Zusammenarbeit mit der Firma Antolini & Co.,

der weltweit führenden Anbieterin von Naturstein, geplant und umgesetzt.

Die luxuriösen Natursteinangebote sind für Architekten, Innenarchitekten,

Bauherren und Interessierte frei zugänglich. Nebenbei feiert das Unternehmen

real.stein sein 20-jähriges Bestehen. ck

www.real-stein.ch

70 jahre InnovatIves velo-parkIeren

1939 wurde Velopa gegründet. In der Zwischenzeit hat sich die Firma dank zahlreichen

Innovationen zum führenden schweizerischen Unternehmen für Veloparkier-, Überdachungs-

und Absperrsysteme entwickelt. Für die Entwicklung individueller Lösungen ist Velopa der

Ansprechpartner für Planer, Architekten und Bauherren. Die meisten individuellen Kunden-

wünsche lassen sich dank einem ausgeklügelten Produktsystem aus standardisierten Teilen

im Baukastenprinzip zusammenstellen. ck

www.velopa.ch

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ORTSBILDGemeinde Wigoltingen, Bezirk Weinfelden, Kanton Thurgau

flflflLagequaLitäten

flflfl RäumLiche quaLitäten

flflflaRchitektuRhistoRische quaLitäten

Gebiet, Baugruppe Umgebung Einzelelement (E) Hinweis Störfaktor

ISOS Inventar der schützenswerten Ortsbilder der SchweizAuftraggeber: Bundesamt für Kultur (BAK)Sektion Heimatschutz und DenkmalpflegeHallwylstrasse 15, 3003 BernAuftragnehmer: Büro für das ISOS, Sibylle Heusser, dipl. Arch. ETHLimmatquai 24, 8001 Zürich

oRtsteiLe und ihRe bedeutung im isos (auszug)

1

0.1

I

II

Kompakter, bäuerlicher Strassenweiler auf Geländerippe mit einigen Um-bauten, Bauten des 18.–20. Jh.

Gebäudegruppe Hof, je einseitig entlang der Strasse giebel- und traufständige bäuerliche Bauten des 19.– Mitte 20. Jh.

Weites, leicht gewelltes Wies- und Ackerland mit Obstbäumen

Kleines Wohnquartier bestehend aus vier Einfamilienhäusern, 1980er-/ 1990er-Jahre

in der Substanz zu erhalten

in der Substanz zu erhalten

erhalten der Beschaffen-heit als Kulturland oder Freiflächeerhalten der für die angrenzenden Ortsbilder wesentlichen Merkmale

doRf von nationaLeR bedeutung im isos

CH-1656 Engwang/Tg

www.engwang.ch

Intakter Strassenweiler auf Geländerip-pe mit abgesetzt liegender Hofgruppe und Einzelhöfen in unverbautem, leicht gewelltem Wies- und Ackerland. Im Kern entlang Durchgangsstrasse durch-wegs traufständige Mehrzweckbauten; Nebenbauten im hinteren Bereich.

www.isos.ch

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LITERATUR

Standardwerk

Jetzt ist sie da: die zweite, vollständig überarbeitete und stark erweiterte Aufla-ge des umfassenden Handbuches „Min-ergie-P – Das Haus in der 2000-Watt-Ge-sellschaft“. Minergie-P ist in den letzten Jahren zum vorbildlichen Baustandard avanciert. Das Fachbuch mit einem Umfang von über 300 Seiten und 500 Abbildungen stellt die Minerie-P-Bau-weise umfassend dar. Entsprechend der Bedeutung im P-Konzept steht die Bau-hülle im Zentrum der Ausführungen. Das kompetente Nachschlagewerk bietet zahlreiche Artikel verschiedener Ex-perten, zudem Tabellen, Adressen und wissenswerte Links. Kapitel zu Themen wie Berechnungsverfahren, Gebäude-hülle, Haustechnik oder sommerlicher Wärmeschutz werden durch zahlreiche Fallbeispiele ergänzt. gb

Ragonesi, Menti, Tschui, Zurfluh: Minergie-P – Das Haus der 2000-Watt-Gesellschaft., 2., vollständig überarbeitete und stark erweiterte Ausgabe, Faktor Verlag, Zürich 2009, 304 Seiten, ISBN 978-3-905711-06-6, CHF 100.–

Energiegewinnung und Hülle

Bei gebäudeintegrierten Photovoltaiksystemen (GIPV) werden die Photovoltaikmodule zu einem integralen Bestandteil der Gebäudehülle, beispiels-weise als Dach, Oberlicht oder Fassade. Gebäude- integrierte Photovoltaik kombiniert bewährte er-neuerbare Energietechnik mit der Hülle eines Ge-bäudes unter der Nutzung gängiger Bauweisen. Die steigende Nachfrage nach sauberen Energiequellen führte in den letzten Jahren zu einem enormen Wachstum bei der Herstellung von Solarzellen und Photovoltaikanlagen. Die lautlose und emissions-freie Gewinnung von Strom aus dem Sonnenlicht, die ohne Wartungsaufwand und Materialverbrauch auskommt, macht die Photovoltaiktechnologie äusserst reizvoll. Dieses 184-seitige Handbuch richtet sich an Archi-tekten und Planer mit dem Ziel, die Photovoltaik-technologie aus architektonischer Sicht als weitere Möglichkeit der Fassadengestaltung aufzuzeigen. Die meisten im Buch aufgeführten Beispiele sind Neubauten, die Anleitungen gelten jedoch genauso für die Modernisierung bestehender Gebäude. gb

Roberts, Guariento, Gebäudeintegrierte Photovoltaik, Birkhäuser Verlag, 2009, Hardcover, 184 Seiten, div. Abbildungen, ISBN: 978-3-7643-9949-8, CHF 64.90

Das Nach-schlagewerk

Der „Energie Atlas“ gibt auf 280 Seiten und mit über 1000 Illustrationen eine umfassende Darstellung der konstruktiven Parameter von Energieeffizienz und Nachhaltigkeit wieder. Er nimmt zudem die von der EU geplanten gesetzlichen Regu-lierungen vorweg. Der Atlas ist eine unmittelbar verwendbare Arbeitshilfe für die tägliche Arbeit von Architekten oder Ingenieuren. Er zeigt den Weg zu effizientem und nachhal-tigem Bauen und Betreiben von Gebäuden auf. dj

Hegger, Fuchs, Stark, Zeumer, Energie Atlas-Nachhaltige Architektur, Birkhäuser Verlag, 2008, Hardcover, 280 Seiten, ISBN: 978-3-7643-8385-5, CHF 179.–

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Ganz gleich, welchen Code die Farbe trägt, die Ihrem Charakter am besten entspricht: Wir helfen Ihnen gerne, wenn es darum geht, Ihrem Alltag mit inspirierendem Grün noch mehr Leben einzuhauchen. Neben über

200 verschiedenen Pflanzen in allen möglichen Grün-Nuancen für den Innen- und Aussenbereich bieten wir Ihnen mit ebenso viel Freude fachkundige Beratung, individuelle Servicepakete und kostengünstige Mieten an. Eine grosse

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TERMINE

AUssTELLUNgEN

baselici et le mondeArchitekten aus Rhône-Alpes und

der Romandie, Schweizerisches

Architekturmuseum Basel,

Steinenberg 7

www.sam-basel.org

bis 13.9.09

berlinBöse dingeEine Enzyklopädie des Ungeschmacks

Werkbundarchiv, Museum der Dinge

Oranienstrasse 25

Tel. +49 30 92 10 63 11

www.museumderdinge.de

bis 30.11.09

modell BauhausDie Grossausstellung präsentiert rund

1000 Exponate zum Thema

Martin-Gropius-Bau,

Niederkirchnerstrasse 7

www.modell-bauhaus.de

22.7.09 bis 4.10.09

hamburgmultiple cityStadtkonzepte 1908/2008

Hamburgmuseum, Stiftung

Historische Museen Hamburg

www.hamburgmuseum.de

15.7.09

bis 15.11.09

innsbruckkonstantmodernFünf Positionen zur Architektur

aut Architektur und Tirol

Im Adamsbräu

Lois-Welzebacher- Platz 1

www.aut.cc

bis 19.9.09

rotterdam4. internationalearchitektur- Biennale 2009Westersingel 52

Tel. +31 10 2060033

www.biennalerotterdam.nl

24.9.09.

bis 10.1.10

wienich wohne Bis ich 100 BinEine Ausstellung des ETH Wohnforum

– ETH CASE der ETH Zürich, Departe-

ment Architektur, erweitert um Wiener

Beispiele zum Wohnen im Alter.

Architekturzentrum, Museumsplatz 1

www.azw.at

bis 5.10.09

wiena-schauEine Ausstellung des ETH Wohnforum

Österreichische Architektur im

20. und 21. Jahrhundert.

Architekturzentrum, Museumsplatz 1

www.azw.at

bis 31.1.10

zürichBauen für die 2000-watt-gesellschaftDer Stand der Dinge: Ausstellung,

Events, Int. Fachtagungen

ewz- Unterwerk, Selnaustr. 25

www.stadt-zuerich.ch/content/hbd/

de/index/hochbau/standderdinge

5.11. bis 22.11.09

züricharchigrafieAusstellung zur Schrift am Bau und im

öffentlichen Raum

Architekturforum, Brauerstrasse 16

www.ar-z.ch

bis 3.10.09

AUsschREIbUNgEN

geBäudetechnik award

Eine Trägerschaft bestehend aus zahl-

reichen Fachverbänden und Interessen-

gemeinschaften, unterstützt vom SIA,

dem BFE und PZB, suchen innovative

und energieeffiziente Projekte.

www.gebäudetechnik-award.ch

Anmeldeschluss: 4.9.09

geBäudetechnik award

www.gebäudetechnik-award.ch

Anmeldeschluss: 4.9.09

zürichsicherheit17. Fachmesse für Sicherheit

Messezentrum Zürich-Oerlikon

www.sicherheit-messe.ch

17.11. bis 20.11.09

zürichBauen &modernisierenPublikumsmesse rund ums Bauen,

Modernisieren, Renovieren, mit

paralleler Eigenheim-Messe

www.bauen.modernisieren.ch

3.9. bis 7.9.09

zürich scheinziele: mut, hoffnung und co. im entwurfDie BHSF Werkstattgespräche

Hardstrasse 69, Zürich

www.bhsf.ch

1.9.09

MEssEN

baselineltecFachmesse für Energie, Elektro, Licht,

Automation, Kommunikation

Messezentrum Basel

www.ineltec.ch

1.9. bis 4.9.09

bolognacersaieFachmesse für Architekturkeramik,

mit umfassendem Rahmenprogramm

www.cersaie.it

29.9. bis 3.10.09

zürichneue räume 09Internationale Wohn- und

Möbelausstellung

ABB-Halle 550, Zürich-Oerlikon

www.neueraeume.ch

24.10. bis 1.11.09

berlinle corBusier – kunst und architekturAusstellung des Vitra Design Museums; RIBA, London und NAI, Rotterdam

Martin-Gropius-Bau, Niderkirchnerstrasse 7

bis 5.10.09, www.gropiusbau.de

Obwohl Le Corbusier vor über 40 Jahren verstorben ist, beeinflusst sein

Werk tagtäglich Architekten und Städtebauer. Um sein Schaffen ganzheit-

lich fassen und verstehen zu können, werden in der Ausstellung verschie-

dene Leitthemen seines Werkes aufgegriffen. Es werden aber auch jüngste

Forschungsergebnisse miteinbezogen, die einen zeitgenössischen Blick auf

Le Corbusiers Werk werfen. Der Kern der Ausstellung bildet eine Auswahl

von Exponaten aus der Fondation Le Corbusier Paris: Unter anderem

Originalgemälde, - zeichnungen und -pläne, Erstausgaben von Büchern und

zahlreiche Kleinobjekte, welche ihn inspirierten. Die Ausstellung wurde vom

Vitra Design Museum erarbeitet.

© Detlev Kozian

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1. – 4. 10.09 · Allmend LuzernDo–So 10 –18 Uhr · www.bauen-wohnen.ch

Messe für Bauen, Renovieren + Wohnen

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MODULØRService

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IMPRESSUM / VORSCHAU

IMPRESSUM

Modulør 2. Jahrgang, www.modulor.ch

HerausgeberinBoll Verlag AGStationsstrasse 49, Postfach 129, 8902 UrdorfTel. 044 735 80 00, Fax 044 735 80 [email protected], www.bollverlag.ch

Redaktion, [email protected], [email protected], [email protected]

VerlegerPatrik Boll, [email protected]

gescHäftsfüHrer Thomas Walliser, [email protected]

cHefredakteurGerald Brandstätter, [email protected]

kundenberaterStefan Heidelberger, [email protected]

art directionMoritz Ulrich, [email protected]

fotografieSimone Vogel, [email protected]

autoren in dieser ausgabeLi Edelkoort, Andreas Edelmann, Dinah Jost, Viràg Kiss, Corinne Küng, Christoph Locher, Dr. Erika Meins, Urs-Peter Menti, Thomas Sevcik, Mathias Sulzer, Patrick Zamariàn

druckAVD Goldach, Sulzstrasse 10, 9403 GoldachTel. 071 844 94 44, Fax 071 844 95 55

PreiseJahresabonnement (6 Ausgaben) CHF 69.– (Ausland zzgl. Portokosten); Einzelheft CHF 14.–

issn1662-7741

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe gestattet. Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Datenträger aller Art übernimmt der Verlag keine Haftung.

ModulØr #5 2009

VORSCHAU

gOttESHäUSER

erscHeint aM 23. oktober 2009

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