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SPORT Die Samurai des weissen Goldes Dry Tooling, Klettern auf Fels und Eis GESELLSCHAFT Bergchalets der Zukunſt Bambus, ein Muss? PORTFOLIO Klettern einmal anders WETTBEWERB 22 x 1 Woche in ailand zu gewinnen! Grönland Vergängliche Schönheit DREISSIG GRAD NR. 37 WINTER 2011-2012

N° 37 – Winter 2011

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30 ° Grad, das Schweizer Magazin für Sport und Erholung

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Sport Die Samurai des weissen Goldes

Dry Tooling, Klettern auf Fels und EisGeSellSchaft

Bergchalets der ZukunftBambus, ein Muss?

portfolio Klettern einmal anders

WettbeWerb 22 x 1 Woche in

Thailand zu gewinnen!

GrönlandVergängliche

Schönheit

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,Die Bäume haben ihr letztes Laub verloren, das leuchtende Gold hat sich aus den Rebbergen verabschiedet und die Bise ist zurückgekehrt. Es ist

wieder Winter. Endlich! Sanfter, schöner Winter, mit seinem weissen Mantel und dem Versprechen von faustgrossen Flocken, die sich wie ein luftiger Schleier auf die Berggipfel legen, bevor sie als Milliarden wattiger Sterne vom Himmel fallen. Die Zeit der schwertlangen, an den Dächern wachsenden Eiszapfen ist gekommen und die der Tannen, die besser gepudert sind als die Marquisen alter Zeiten. Was oder wen man liebt lässt man schliesslich in einem besseren Licht erscheinen. Und 30° liebt den Winter. Sind Sie bereit, sich mit uns im Pulverschnee auszutoben, das Leben, die Freiheit und den Schauer zu spüren, der über den Rücken fährt, wenn der Hang immer steiler wird ? Unten im Tal wartet das warme Zuhause und ein weiterer glücklicher Moment : Weihnachten mit seinen hell erleuchteten Märkten, Advents-kalendern und Kerzen. Momentaufnahmen, die vor allem eines sind : berauschend!

30° bereitet sich darauf vor, die eigenen Kerzen anzuzünden. Die seines 10. Ge-burtstags. Im Juni 2002 ist die Zeitschrift erstmals erschienen und hatte dabei ein grosses Ziel vor Augen: unsere Leidenschaft fürs Leben, die Emotionen neuer Begegnungen und schöne, seltene Bilder, die unsere Neugier wecken und uns mit Schrecken oder Verlangen erfüllen, mit Ihnen zu teilen. Unsere redaktionelle Linie: Erfindungsgeist, Vitalität, der Wille, nach vorne zu schauen, zu Wasser und zu Land, in Städten und auch auf Inseln Neues auszuprobieren und auszukundschaf-ten, den Blick stets auf eine sich wandelnde Welt gerichtet, die sich ständig neu erfindet und unsere Zukunft bestimmt. Unser Kuchen werden die Gipfel unserer Alpen sein, unsere Kerzen, jene kleine Flamme, die in uns brennt und uns antreibt, die Welt auf der Suche nach Erstaunlichem, Überraschendem und Eindrücklichem zu bereisen.

30° ist mit viel Bonusmaterial auch in einer digitalen Version im Internet und auf dem iPad erhältlich.

Christian Bugnon | Chefredaktor

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inhaltnr. 37winter2011-2012

Editorial 03

SPORT Kiten auf Wasser und Schnee 24 Portfolio with Mammut: vergessen Sie alles, was Sie übers Klettern wissen! 50 Die Samurai des weissen Goldes 74 Wenn Seb Michaud Gleichgesinnte einlädt 80 Kristallhochzeit und goldenes Zeitalter für die giantXtour 88 Freeride World Tour: grenzenlose Freiheit 90 Dry Tooling, Klettern auf Felsen und Eis 92 Die Anthamattens, Bluts- und Seilschaftsbrüder 94 Glen Plake, die lebende Freeski-Legende 96 Schweizer Bergsteiger als Pioniere in Indien 100

LIFESTYLE News 10 Odyssee der Moderne 16 Grönland: trügerische Schönheit 30 Chronik: Wintersport mit Stil 62 Wettbewerb von 30 Grad & Amazing Thailand: gewinnen Sie 22 x 1 Reise nach Thailand! 63 Kino: Uma Thurman, die Stimme der Freiheit 65 Kino: der Winter schlägt neue Töne an 66 Musik: das kleine „+“ von Ed Sheeran 68

GESELLSCHAFT

Bergchalets der Zukunft 40 Bambus, ein Muss? 46 Liu Bolin, der unsichtbare Mensch 70 Design im Dienst der Technologie 103 Werden Smartphones den PC verdrängen? 105 Trends 107 Topadressen von 30 Grad 113 Reisepostkarte: Hongkong 114 Impressum 114

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SkialpiniSmuS – Florent troillet gibt ComebaCkNach einer einjährigen Auszeit gab der 30-jährige Walliser Florent Troillet Mitte November seine Rückkehr zum Wettkampfsport bekannt. Da der Weltmeister im Einzel-Skibergsteigen von 2010 mit seinem Trainingsprogramm in Verzug ist, verzichtet er auf die Teilnahme am Weltcup und an der Europameisterschaft. Die Patrouille des Glaciers, die er bereits zweimal gewonnen hat, bestreitet er aber. Seine Gegner sind vorgewarnt! www.troilletski.ch/ski-alpinisme

bildband – prämierteS naturbuCh über die polarregionenDer neue DuMont Bildband Polar World, fotografiert von Thorsten Milse, nimmt den Betrachter mit auf eine faszinierende Reise in die Natur und Tierwelt der Arktis und der Antarktis. Eindrückliche Bilder voller Dramaturgie und informative Texte zeigen die überwältigende Schönheit der Polarregionen, weisen aber auch die Gefährdung durch den Klimawandel hin.

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Freeride – nendaz und St. moritz im Freeride-FieberDie beiden Schweizer Sportanlässe finden mehrere hundert Kilometer voneinander entfernt statt, teilen aber ihre Leidenschaft fürs Freeriden. Vom 16. bis 21. März steigt der Freeride-Event im Walliser Nendaz und vom 26. Januar bis 5. Februar geht in St. Moritz bereits zum zehnten Mal das Stimorol Engadinsnow über die Bühne. Die beiden Veranstaltungen sind die einzigen Qualifikationswettkämpfe der Freeride World Tour in der Schweiz. Weitere Infos unter www.nendazfreeride.ch und www.engadinsnow.com

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SpeedSki – XSpeedSki Verbier-nendaz hoFFt

auF einen rekordAm 14. bis 21. April 2012 ist es

wieder soweit: Dann werden die schnellsten Skifahrerinnen

und Skifahrer der Welt am 9. Xspeedski Verbier-Nendaz die legendäre Speedskipiste am Mont-Fort im Formel-1-

Tempo herunterrasen. Die Höchstgeschwindigkeit auf der 800 Meter langen Piste beträgt

unglaubliche 219,28 km/h. Vielleicht liegt ja dank der dieses

Jahr erstmals installierten Rampe ein neuer Rekord drin. Etwas Luft nach oben ist nämlich noch, denn der Weltrekord liegt bei 251.40 km/h!

www.xspeedski.net

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reiSe – Sieben neue naturwunder Welches sind die sieben Naturwunder unseres Planeten? Diese Frage hat die Zürcher Stiftung New7Wonders den Internetbenutzern gestellt. Bislang liegen die folgenden Sehenswürdigkeiten in Führung: die Bucht von Halong (Vietnam), der Amazonas, die Iguazu-Wasserfälle (Brasilien, Argentinien), die Insel Jeju (Südkorea), Komodo (Indonesien), der unterirdische Fluss Puerto Princesa (Philippinen) und der Tafelberg (Südafrika). Die endgültigen Gewinner werden im Januar feststehen. Doch mal ehrlich: Eigentlich kann man sich gar nicht festlegen, dazu gibt es einfach zu viele Naturwunder. www.new7wonders.com

wettbewerb – die gewinner der beiden honda-SCooter Sind bekanntDie glücklichen Gewinner des von Honda und 30° gemeinsam organisierten Wettbewerbs heissen Gabrielle Stucky aus Genf und Manuel Bächler aus Zürich. Sie konnten beide einen Scooter Honda Vision mit nach Hause nehmen. Herzlichen Glückwünsch! www.hondamoto.ch

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mobilität – wie ein delFin im waSSerWie muss man es anstellen, um in die „Haut“ eines Delfins, Hais oder Orcas zu schlüpfen? Ganz einfach: Man setzt sich ans Steuer eines Seabreachers. Das Tauchboot made in USA kann nämlich übers Wasser fahren, tauchen und springen. In seiner sportlichen Version im Hai-Design bringt es 260 PS Leistung und erreicht Spitzengeschwindigkeiten von 80 km/h über und 40 km/h unter Wasser. Mit 81’000 Franken ist der Seabreacher aber doch ein ziemlich teurer Spass! www.seabreacher.com

umweltSChutz – handgeFertigte taSChen auS kiteSKiteboarden surft auf der Erfolgswelle, Arlette auf dem Trend des Ökodesigns. In ihrem Atelier in Lausanne haucht die Designerin den Lenkdrachen neues Leben ein, indem sie daraus Damen- und Herrentaschen schneidert. Auf Wunsch der Kunden fertigt sie die waschbaren und spritzwasserfesten „Slurpy“ sogar nach Mass an. „Slurpy“ oder wenn Recycling Designern Flügen verleiht! www.slurpy.ch

CleVer – wärmende und SChützende wollmützeDas Ribcap sieht aus wie eine herkömmliche Kappe. Unter den Baumwollfasern der Kopfbedeckung versteckt sich aber eine elastische Struktur aus Viskose, die nach den durchgeführten Untersuchungen die Energie des Aufpralls bei Stürzen absorbiert und so Hirnver-letzungen vorbeugt. Deshalb eignet sich das Ripcap sowohl fürs Velo- und Schlittschuhfahren als auch für Gebirgstouren. Die Schweizer Erfindung ist in Holland bereits ein Renner und setzt sich auch bei uns langsam durch. Die Modelle sind übrigens nach bekannten Sängern wie Dylan oder Björk benannt. www.ribcap.ch

erFinderiSCh – airbag Für VeloFahrerVelohelm-geplagte Frisurbewusste, denen nach der Velotour jedes Mal buchstäblich die Haare zu Berge stehen, dürfen sich freuen: Zwei schwedische Designerinnen haben mit dem Hövding, zu Deutsch Häuptling, eine interessante Alternative zum verhassten Fahrradhelm erfunden. Eigentlich handelt es sich dabei um einen Airbag, der wie eine Halskrause um den Kragen sitzt. Das Luftpolster wird bei Lageänderungen innerhalb einer Zehntelssekunde mit Helium gefüllt und umhüllt schützend den Kopf. Eine super Idee für ca. 400 Franken, bei der einem die Luft wegbleibt! www.hovding.com

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wm-titel Für kelly SlaterIm November wurde der Amerikaner Kelly Slater wegen eines Rechenfehlers vorzeitig zum Surfweltmeister gekürt. Er nahm es

aber mit Humor und holte sich den Titel dann doch noch in San Francisco vor dem Saisonabschluss in Hawaii. Für den Wellenreiter

ist es bereits der 11. WM-Titel. Bei ihm ist die Bezeichnung „lebende Legende“ durchaus angebracht. www.kellyslater.com

Sport – Jumpline, neuer Sport Für StädterEine Jumpline, das ist ein mitten in der Stadt zwischen zwei Elementen straff gespanntes Band. Die Jumpline soll keine Strassen sperren, sondern in luftiger Höhe neue schaffen. Auf dem Band wird balanciert, gehüpft und gesprungen, vor allem aber zeigen die modernen Seilakrobaten spektakuläre Figuren. Einen Film dazu gibt es in der 30°-App auf dem iPad.

FeStiVal – kreuzFahrt Für heaVy-metal-FanSBei einem Kreuzer, der durch die Karibik schippert, denkt man zuerst an das Traumschiff. Aber „70 000 tons of metal“ hat mit der berühmten Fernsehserie nichts zu tun. An Bord der Majesty of the Seas tummeln sich nämlich rund 2000 Heavy-Metal-Fans. Fünf Tage und vier Nächte (23.-27.01.2012) werden 40 Bands wie die bereits bestätigten Coroner und In Extremo das Deck rocken, während der Luxusliner von Miami nach George Town (Bahamas), bis zu den Kaimaninseln und wieder zurück fährt. Harte Kost, die den Heavy-Metal-Fans schmecken dürfte und den Kreuzer eben doch in ein Traumschiff verwandelt. www.70000tons.com

motorrad – elektriSCher oFFroaderMotorräder und Umweltschutz schliessen sich eigentlich gegenseitig aus. Dem muss aber nicht so sein. KTM hat den ersten elektrobetriebenen Offroader auf den Markt gebracht. Die Freeride E eignet sich fürs Gelände ebenso wie für die Stadt. Und danach wird aufgeladen und nicht mehr aufgetankt. www.ktm.com

FuturiStiSCh – parFumS zum SChluCkenWerden wir in einigen Jahren unser Lieblingsparfum immer noch auf die Haut sprühen? Nicht sicher. Wir könnten es durchaus schlucken. Das zumindest ist das Konzept von Swallowable Parfum. Duftmoleküle werden über eine Kapsel aufgenommen und beim Schwitzen über die Haut freigesetzt. „Die Stärke des Geruchs ist von der Aussentemperatur sowie von Faktoren wie Stress, körperlicher Aktivität und sexueller Erregung“ abhängig, erklären die holländischen Erfinder dieser Duftpille. Vielleicht sprechen wir ja bald nicht mehr nur von innerer Schönheit, sondern auch von innerem Duft!

Stadt – green graFFiti markiert präSenz auF der StraSSe Häuserwände werden nicht mehr mit Spraydosen verschandelt. Die neue Graffiti-Generation hinterlässt ihre Spuren zwar auch auf Mauern und Strassen, ihre Vorgehensweise ist aber 100% umweltfreundlich. Für ein Green Graffiti wird mit einer Schablone und einem Hochdruck-Gerät Brauchwasser auf den schmutzigen Untergrund gespritzt. Dabei löst sich der Dreck und eine Zeichnung kommt zum Vorschein. Da diese neue Art von Graffiti vollkommen legal ist, wird sie auch als Marketinginstrument genutzt. Domino’s Pizza macht vor, wie’s geht. Zu sehen auf: www.youtube.com/watch?v=ElmiBw8n0gE

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odysseeder Moderne

Das Abenteuer „The Best Odyssey“ macht Homer alle Ehre. Fünf Jahre lang kreuzte der Katamaran Discovery durch die Weltmeere und nahm dabei immer neue Kitesurfer, Surfer und Gleitschirmflieger an Bord.Sie sollten die Möglichkeit erhalten, ihre Leidenschaft an den schönsten und exotischsten Orten unseres Planeten auszuleben. Rückblick aufein sagenhaftes Erlebnis.

Um die sandige Küste von Moçambique zu überfliegen, hoben die Belbas-Brüder (im Bild Stu) meistens von einer Düne ab. Seltener wurden sie von einem Boot hochgezogen.

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an. Dabei gelangte sie an traumhaft schöne, oft noch unberührte Orte mit paradiesischen Stränden, die von glasklarem Wasser umspült werden und von bunten Riffen oder riesigen Dünen gesäumt sind. Die Auswahl dieser kleinen Gärten Eden wurde nicht dem Zufall überlas-sen, vielmehr gehörte sie mit zum gut geschnürten Konzept der „Best Odyssey“. Das bestand darin, Spitzensportlern aus den Bereichen Kite-surfen, Surfen, Gleitschirmfliegen, Tauchen und Segeln während ihres mehrtägigen bis mehrwöchigen Aufenthaltes an Bord der Discovery perfekte Bedingungen an einzigartigen Orten zu bieten.

Odysseus lässt grüssenSo ambitioniert das Projekt auch klingt, mit einer Hollywood-Produktion, die rücksichtlos alles niedertrampelt, hatte es nichts zu tun. Für die Teilnehmer der „Best Odyssey“ war es Ehrensache, die aussergewöhnliche Umwelt zu schonen und auf die besuchten Völker Rücksicht zu nehmen. „Im Königreich Tonga sind wir auf eine Insel gestossen, auf der nur Kinder lebten. Die Erwachsenen waren für mehrere Wochen zum Fischfang aufs Meer gefahren. Wir sind bei ih-nen geblieben und haben ihnen Fotos und Videos der von uns besuch-ten Orte gezeigt“, erinnert sich Mike Belbas, ein Gleitschirmflieger aus Verbier (siehe Kasten). Es war ein sehr emotionales Erlebnis, das gleichzeitig viel Freude machte. Man braucht sich nur die Bilder und Videos anzuschauen. Eindrücklich halten sie die menschlichen und sportlichen Erlebnisse der Expeditionen fest. Es war zwar kein aus der antiken Sage auferstandener Odysseus dabei, dafür aber hoch-talentierte Athleten, die wissen, wie man mit der Kamera flirtet und die auf ihrer ganz persönlichen Odyssee zu Höchstform aufliefen; Champions in ihrer Disziplinen, die sich mit Leib und Seele engagie-ren und den Moment voll auskosten.

www.offshoreodysseys.com

Text°°° serge greter Fotos°°° JOdy MacdOnald

,der name des abenteuers könnte treffender nicht sein. „The Best Odyssey“ hat tatsächlich etwas Homerisches.

Etwas Surrealistisches und irgendwie Anachronisches auch. In der heutigen Zeit, in der das Lebensmotto vieler „alles und sofort“ lautet, erschien der Plan einer fünfjährigen Reise ein naives Unterfangen. Doch aus der Utopie wurde Wirklichkeit. Die Besatzung des 18-Meter-Katamarans Discovery kreuzte von Januar 2007 bis Oktober 2011 quer durch unseren Planeten und steuerte die Marshallinseln, Mikronesien, das Königreich Tonga, die Andamanen, Polynesien und Moçambique i Grandiose Aussicht: Der Gleitschirmlehrer Gavon McClurgfliegt über eine Sanddüne an den Küsten von Moçambique.

s Flug über die Bazaruto-Inselgruppe in der Strasse von Moçambique.Der sich bewegende Sand zeichnet ein faszinierendes Muster.

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Ein Dhau, wie die ortstypischen Segelschiffe genannt werden, vor der

Insel Benguerra (Moçambique)

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Zwei Brüder aus VerBierMit an BOrd

Die Zwillingsbrüder Stu und Mike Belbas, die in Verbier ihre eigene Gleitschirm-schule betreiben, waren im Rahmen des Projekts „The Best Odyssey“ mehrmals an Bord der Discovery. Mike erinnert sich an die unvergesslichen Erlebnisse.

Wie kommt man dazu, an Bord der Discovery zu gehen?Vor ein paar Jahren war ich als Skip-per in der Karibik. Dort lernte ich die Freundin des Organisators kennen, die gleichzeitig eine meiner Kundinnen war. Sie hat mich benachrichtigt, als das Abenteuer begann.

Wie oft waren Sie schon dort? Zweimal für längere Zeit. Im ersten Jahr in der Karibik waren wir nicht dabei, dann sind wir in zwei aufeinanderfolgen-den Jahren einmal im Frühling und ein-mal im Herbst für fünf bis sechs Wochen mitgefahren. Unser Geschäft in Verbier war in dieser Zeit geschlossen.

Sie und Ihr Bruder waren die ersten, die mit dem Gleitschirm das König-reich Tonga, die Andamanen, die südlichen Atolle der Malediven und Moçambique überflogen haben. Was hat Sie dabei am meisten beeindruckt?Ich würde sagen die Malediven. Sie sind wirklich magisch. Dort haben wir auch die schönsten Wellen zum Surfen und Kitesurfen angetroffen und täglich un-zählige Meerestiere wie Mantarochen und Delfine gesehen.

Gab es noch ein anderes prägendes Erlebnis?Als wir vor den Azoren drei Stunden lang Walen gefolgt sind und danach sogar mit ihnen schwimmen konnten. Ein ganz grosser Moment!

o Mike (mit der grünen Jacke) und Stu, zwei Gleitschirmlehrer aus Verbier, waren im Rahmen von „The Best Odyssey“ mehrmals an Bord des Katamarans Discovery.i Dank der aufsteigenden Luftströme, die durch die gegen die Dünen prallenden Winde entstehen, konnten Mike und Stu Belbas stundenlang gleitschirmfliegen – sogar nachts!f Der Katamaran Discoveryüber einem Korallenriffs Stu Belbas überfliegt mit demGleitschirm das türkisfarbeneWasser des Königreichs Tonga.

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Marc Ramseier bei einem „Indie grad“ auf dem Berninapass (GR), einem der ersten Snowkite-Spots der Schweiz

Kiten aufWasser undschnee Es gibt Kitesurfen auf Wasser und es gibt Snowkiten auf Schnee. Zwei ähnliche, aber eigenständige Sportarten in unterschiedli-cher Umgebung. Der Bieler Marc Ramseier übt beide aus. Er gewährt uns einen Ein-blick in ihre Eigenheiten.

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Text°°° frédéric rein

,flüssiges, blaues Wasser, das die Strände umspült. Weisser, kristalliner Schnee, der die Berge bestäubt. Zwei voll-

kommen gegensätzliche Umgebungen, die zur Spielwiese ein- und der-selben Passion werden: dem Kiten. Doch was auf den Wellen Kitesurfen heisst, wird auf dem weissen Gold Snowkiten genannt. Der Bieler Marc Ramseier mischt in beiden Disziplinen mit. Er gehört in der internatio-nalen Szene seit vielen Jahren zu den festen Grössen. Mit seinem Brett gleitet er übers Wasser oder übers Eis, erhebt sich in die Lüfte und lässt sich vom Kite ziehen. Er hat für uns die beiden Disziplinen verglichen.

Marc Ramseier, weshalb kiten Sie sowohl auf Wasser als auch auf Schnee?Beim Kitesurfen, allem voran beim Freeriden, kann man mit den Wellen spielen. Man spürt die Energie, die aus den Tiefen des Ozeans zu den Riffen hochsteigt. Beim Snowkiten entdeckt man die Berge auf eine neue Art und erweitert seinen Horizont. Auf Schnee ist der Kite für Aufstiege und Abfahrten ein revolutionäres Fortbewegungsmittel.

Wie ist das Feeling beim Snow- und Kitesurfen? Gibt es da Unter-schiede?Sowohl beim Kitesurfen als auch beim Snowkiten wird man von einem Drachen gezogen, trotzdem ist das Gefühl dabei ziemlich unterschied-lich. Snowkiten ist eher mit Skifahren und Snowboarden vergleichbar als mit Kitesurfen, das mehr Ähnlichkeiten mit Surfen und Wakeboar-den hat. Kiten im Pulverschnee kommt allerdings schon sehr nahe ans Kitesurfen heran. Doch egal, ob Kitesurfen oder Snowkiten, das Aus-üben dieser Sportarten verleiht ein unglaubliches Gefühl von Freiheit und Spass, da man dabei mit dem Wind, der Schwerkraft, den Wellen oder den Hängen spielt.

Was sich ändert, ist die Umgebung und die Kleidung. Und wie steht es mit dem Material?Die zum Kitesurfen verwendeten Tubekites können problemlos in den Bergen eingesetzt werden, was ein Grossteil der Snowkiter auch macht, weil man so keine Eingewöhnungszeit benötigt. Mit dem Kitesurf-Lenkdrachen lassen sich Tricks einfacher ausführen, obwohl er technisch anspruchsvoller ist. Wenn man viel Zeit auf dem Schnee verbringt und auch schneewandert, sind Matten-Kites wie beim Paragliding aber besser geeignet. Sie sind kleiner, passen besser zum Umfeld und sind ausserdem schneller verstaut. Auch das Abheben und die Landung werden dadurch einfacher. Nicht zu vernachlässigen ist der Sicherheitsaspekt. Matten-Kites liegen stabiler in der Luft und lassen sich „depowern“, so dass man zum Stillstand kommt und dem Wind keine Angriffsfläche bietet.

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Marc Ramseier beim Kitesurfen auf einem Wellenkamm an einem

einsamen Spot in Indonesien

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Lolo

i « „Top turn“: Marc Ramseier in Indonesien, ganz in der Nähe seines

Zweitwohnsitzes

p Der Schweizer Marc Ramseier geniesst die Runs auf dem vereisten Schnee

(Bernina, GR).

Warum verwendet man dann Matten-Kites nicht auch auf dem Wasser? Er wäre perfekt, wenn er nie im Wasser landen würde. Auf den Wellen brauchen wir einen aufblasbaren Lenkdrachen, der auf dem Wasser schwimmt, damit wir wieder starten können. Mit einem Matten-Kite ist das nicht möglich.

Welche der beiden Disziplinen ist für Anfänger einfacher?Snowkiten, weil der Kite nur für die Fortbewegung gebraucht wird, nicht aber, um sich auf der Wasseroberfläche zu halten. Auch tech-nisch ist Snowkiten nicht ganz so anspruchsvoll. Ausserdem haben wir hier in der Schweiz ja auch unglaubliche Schneeverhältnisse.

Sie snowkiten auf einem Snowboard, man kann dazu auch Skis verwenden. Warum diese Wahl?Ich snowboarde einfach lieber und bin darin auch besser. Beim Snow-boarden hat man das „Surffeeling“ und die Position zum Kite ist natür-licher. Auf den Skiern steht man genau in Fahrtrichtung. Allerdings ist man auf zwei Brettern mobiler und kann dadurch Lenkfehler auf hartem Schnee, wo man in der Bahn bleiben muss, besser ausgleichen. Anfängern empfehle ich Skis. Danach soll sich jeder selbst entscheiden.

Was liegt Ihnen mehr, Snowkiten oder Kitesurfen?Kitesurfen, denn ich bin auf dem Wasser zuhause!

www.mkiteboarding.com

f Marc Ramseier kennt die Indonesier gut. Seit sieben Jahre schon lebt er sechs Monate im Jahr auf der Inselgruppe.

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Grönland

Eisberge bestehen fast ausschliess-lich aus Süsswasser und waren für das Inuit-Volk schon immer

eine wichtige Quelle. Die von den Eisbergen ausgehende Kälte erhöht

den Sauerstoff in der näheren Umgebung, was wiederum viele Tiere (Fische, Robben, Eisbären

usw.) anlockt.

Vergängliche Schönheit

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Eisberge bestehen nicht wie oft angenommen aus Eis, sondern

aus zusammengepresstem Schnee, der bei seiner Bildung das in der Luft enthaltene Gas

eingeschlossen hat.

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f Die 2600 km lange Ostküste von Grönland ist stark zerklüftet und nur von 3500 Menschen besie-delt. Sie leben auf zwei Kleinstädte und sieben Dörfer verteilt.

i Die Grönländer leben auf einer in weiten Teilen unwirtlichen Insel. Obwohl es kaum besiedelbare Orte gibt, liegen die Dörfer und Häuser oft sehr weit auseinander.

s Alessandra begleitet den Jäger Tobias auf eine

Treibjagd. Er bewegt sich sehr langsam vor-

wärts und peilt dabei seine Beute zielgenau

an, denn der erste Ver-such muss sitzen.

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,Als Erik der Rote anno 930 aus Island verstossen wurde und mit seinem Drakkar in die grosse, weite Welt aufbrach, hatte

er keine Ahnung, was ihn erwartete. Er folgte den Seestrassen aus den altüberlieferten Sagen, die von unbekannten, geheimnisvollen Ländern berichteten. Die üppige Vegetation an den Küsten der riesigen Insel im äussersten Norden unseres Planeten bezeichnete er als „Paradies auf Erden“ und die grünen Täler und Wälder inspirierten ihn zum Namen „Grænland“, altnordisch für Grünland. In der Sage heisst es, Erik der Rote sei danach wieder zu den Isländern zurückgekehrt, bevor er sich mit einigen Gefolgs-leuten und ihren Familien aufmachte, Grönland zu besiedeln. Aber nur 14 der 25 Schiffe sollen die Insel erreicht haben. Fünf Jahrhunderte lang bebauten die Wikinger den Südwesten der Insel, dann verschwanden sie spurlos. Was war geschehen?Die plausibelste Erklärung ist eine kleine Eiszeit, bei der sich die Eiskappe nach Süden ausbreitete. Aufgrund der Auswirkungen auf die Landwirt-schaft waren die Nachfahren von Erik dem Roten und seinen Gefolgsleuten wohl gezwungen gewesen, das unwirtlich gewordene Land zu verlassen.Öffnet man heute den Atlas auf der Grönlandseite, sieht man eine rie-sige, von Schnee und Eis bedeckte Insel, mit 2’166’000 km2 die grösste unseres Planeten. Fast 80 Prozent der Fläche liegen unter einer 1500 m dicken Eisschicht! Doch wegen des Permafrostes sind nicht einmal die Küsten für den Anbau nutzbar. Einzige Ausnahme bildet der Süden, was auch erklärt, weshalb eine Mehrheit der Bevölkerung (57’000 Einwohner) heute in den südlichen und westlichen Regionen lebt.

Die Bilder vom Nordpol verzaubern uns mit ihrem grossartigen Farbenspiel. Hinter den Kulissen herrscht aber alles andere als eine heile Welt. Tiere und auch Menschen finden sich dort kaum noch zurecht. Eine Situation, die trotz der fast unwirklichen Schönheit perplex macht.

Text°°° RAffAEllA CARobbIo Fotos°°° AlEssAndRA MEnIConzI

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Eisberge spielen mit dem Licht, wechseln die Farbe, sind geheim-

nisvoll und magisch. Die Inuit wis-sen aber auch, dass sie gefährlich sind und der Muttergöttin Nerri-

wik dabei helfen, die Menschen in die andere Welt zu bringen.

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WEnIgER EIs, MEhR Co2Seit einigen Jahrzehnten gleichen die von der globalen Erwärmung verän-derten Klimabedingungen von Grönland immer mehr den von Erik dem Roten bei seiner Ankunft angetroffenen Verhältnissen.Im Sommer steigt die Temperatur im Süden der Insel manchmal bis auf 20-25 Grad. Kann Grönland unter diesen Voraussetzungen noch als arktisches Gebiet betrachtet werden, das heisst als eine Region, in der es im Sommer nicht wärmer wird als 10 Grad? In den Polar- und Arktikregionen, wo das weisse Packeis die Sonnen-strahlen reflektiert, macht sich der Treibhauseffekt besonders deutlich bemerkbar. Die Wärme befreit das Land und das Meer vom Eis. Beim Schmelzvorgang gibt der gefrorene Boden Mikroorganismen frei, die noch mehr CO2 produzieren. Ausserdem verunmöglicht die dünnge-schmolzene Eisschicht im Frühling den Menschen und den Eisbären die Jagd.So taucht die Vergangenheit wieder aus der Versenkung auf. Erik der Rote hatte auf Grönland Ruinen entdeckt. Vor ihm hatten Inuit dort gelebt, waren aber wegen der Klimaerwärmung, die sie um die lebenswichtigen Robben und Karibus brachte, zum Auswandern gezwungen worden.Heute muss das eingeborene Volk die Kolonisierung durch die Dänen ertragen. Immer häufiger sieht es sich genötigt, das Nomadenleben und oft auch die für ihre Ernährung so wichtige Robbenjagd aufzugeben. Es ist aber nicht nur in Bezug auf die Ernährung vor unlösbare Probleme gestellt, auch das Kultur- und Sozialerbe schmilzt mit dem Packeis weg. Nicht zuletzt wird durch die tiefgreifenden Veränderungen der Ökosyste-me die Unterwasserfauna vollkommen aus dem Gleichgewicht gebracht. Die Rhythmus- und Temperaturänderungen setzen Menschen, Tieren und Pflanzen gleichermassen zu. Ihre Zukunft ist ungewiss.

i Eis hat eine geringere Dichte als Wasser, deshalb schwimmen die Eisberge auch an der Wasseroberfläche.

Allerdings ist der unter Wasser liegende Teil sieben bis zehn Mal grösser als die herausragende Spitze. Bedenkt

man, dass manche Eisberge 30 Meter in die Höhe ragen, begreift man auch, woher sie ihren Namen haben.

o Hin und wieder steigt der Inuit-Jäger auf einen Eisberg und beobachtet die Farbe des Himmels. Daran

kann er Stürme ablesen, Winde erkennen und Verände-rungen im Eis voraussehen.

p Das in Rekordzeit dahinschmelzende Polareis ist für Eisbären eine grosse Gefahr. Sie wagen sich nicht mehr

auf die dünnen Eisschollen und bleiben an Land, wo die Nahrung knapp wird.

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Chalets und andere Berghütten nehmen immer modernere Formen an, die nicht mehr im Ent-ferntesten an die guten, alten Holzhäuser erin-nern. Ist die zeitgenössische alpine Architektur dabei, unsere Alpenlandschaften zu verschan-deln? Oder setzt sie im Gegenteil willkommene Akzente?

Bergchaletsder Zukunft

Text°°° Frédéric rein

,dort oben auf dem Berge, da steht ein… hochmoder-nes Chalet! Kein schnuckeliges Holzhaus, das auf Postkarten so

idyllisch daherkommt und mit seinen akkurat aneinandergereihten Geranien etwas altbacken wirkt. Nein, die Rede ist von jenen Bauten, über die Design-Zeitschriften und -Bücher ins Schwärmen geraten. Von bewusst zukunftsgerichteten und absichtlich einzigartigen Berg-häusern, bei denen Transparenz immer häufiger gross geschrieben wird. Wie weit aufgerissene Augen blicken die ovalen, rechteckigen oder quadratischen Fenster mit Doppel- oder Dreifachverglasung auf das von Mutter Natur im Laufe der Jahreszeiten gemalte Panorama. Drinnen igelt man sich gemütlich ein, um bestmöglich von der berau-schenden Szenerie zu profitieren. Wie im Tal verzichtet die zeitgenössische alpine Architektur gerne auf die altgewohnten Spitzdächer, wagt puristische Formen und kubische Strukturen. Und obwohl Holz noch immer allgegenwärtig ist, setzt sich auch Beton immer häufiger durch. „Wir stehen vor einer gesegne-ten Zeit, in der wir dank technischer Fortschritte trotz rauem Klima, Höhenlage und instabilem Gelände architektonisch etwas wagen kön-nen“, sagt Noëlle Bittner. Die französische Journalistin hat gerade ein Buch über die neuen Bergchalets geschrieben, in dem sie rund zwanzig moderne, neu gebaute oder renovierte Berghütten in allen Teilen der Welt vorstellt. Gut die Hälfte davon steht in der Schweiz.

Das schmale, aus dunklem Holz gebaute Haus steht in

Niseko auf der japanischen Insel Hokkaido.

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Sakai Koji for Odin Property

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Berghaus in Niseko auf der japanischen Insel Hokkaido. Der Architekt und Innenausstatter Andrew Bell wollte ein aufs Wesentliche reduziertes Interieur mit offenen Räumen und freiem Blick. Die reinen Linien und die Qualität der Materialien (Granit, Zypresse, Parkett aus Ulme) sorgen für ein Zen-Ambiente.

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StromSparendWie bei jeder Veränderung hat natürlich auch diese neue Art des Bau-ens ihre Kritiker. Schliesslich schlachten die Architekten so etwas wie eine heilige Kuh und stossen damit manch einen Traditionalisten vor den Kopf. Ihnen sind die modernen Bauten in ihren geliebten Bergen oft ein Dorn im Auge. Kann man deswegen aber behaupten, dass unser Kulturerbe in Gefahr ist? Sind die neuartigen Chalets tatsächlich Schandflecke in unseren Alpenlandschaften oder bringen sie diese im Gegenteil erst recht zur Geltung und sorgen für etwas frischen Wind? In diesem Punkt scheiden sich die Geister. Sicher ist aber, dass die Umwelt in den meisten Fällen profitiert. Denn wer modernes Bauen sagt, sagt auch Energiesparen oder sogar energetische Selbstversorgung. Es werden Solarpanels eingesetzt, im Haushalt wird Regenwasser genutzt und auch die Wärmedämmung ist optimiert.Ist die Nachfrage nach Minergie®, dem Qualitätslabel für eine ener-gieeffiziente Bauweise, deswegen für Chalets gestiegen? Dazu gibt es in der Schweiz zwar keine genauen Zahlen, trotzdem ist es wahrs-cheinlich, sagt Tess Sapin, Leiterin Marketing & Kommunikation des Westschweizer Minergie-Büros: „Einer der Vorteile einer solchen Labelisierung ist der von einigen Kantonen gewährte Bonus auf die Ausnützungsziffer. Er erlaubt es den Eignern, ein im Verhältnis zur Grundstückfläche etwas grösseres Gebäude zu errichten als bei einem nicht zertifizierten Haus. In Regionen mit hohem Grundstückpreis sind Minergie®-Chalets deshalb auch häufiger anzutreffen.“ Dort oben auf dem Berge, da steht… ein etwas anderes Chalet. Eines, das in Zukunft vielleicht als Modell dienen wird.

Weitere Chalets als Bonus auf dem iPad

iiEin Zimmer im Dachgeschoss eines dank seinen vielen Glasfronten lichtdurchfluteten Chalets auf fast 2500 Metern Höhe in den italienischen Alpen (Colle Bercia)

iPuristische Berghütte auf dem Rigi mit Blick auf die verschneiten Gipfel der Berner Alpen

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bambUSMöbel, Parket, Velos und sogar Unterhosen! Das asiatische Riesengras spielt in unserem Alltag eine immer grössere Rolle. Dabei sieht es ganz danach aus, als würde der Bambus seinen Siegeszug erst antreten. Ob sich Um-weltschützer darüber freuen können?

Da Bambus ein Gras und kein Baum ist, ist

er schon nach 4 bis 5 Jahren ausgewachsen

und sein Halm erneuert sich sehr schnell. Ke

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Text°°° Frédéric rein

,die schlanken, hohlen Bambushalme mit ihren immergrünen Blättern sorgen in europäischen Gärten schon seit

geraumer Zeit für eine exotisch-elegante Note. Seit kurzem schlagen sie auch in Bereichen Wurzeln, in denen man sie weniger erwartet hatte, wie im Design und der Textilindustrie. Ihre natürlichen Formen werden dabei aufgelöst und in neue, weit weniger konventionelle gepackt. So kommt Bambus verkleidet als Küchenmöbel daher, rollt sich unter unseren Füssen als Parket aus, wird als Fahrrad mobil, unter Kosmetik gemischt und berührt als Unterhose sogar unseren Allerwer-testen, zum Beispiel in der vierteiligen Bambus-Viskose-Unterwäsche-linie von Migros. Bambus ist überall. Das ist kein Zufall, wie Designer Antoine Fritsch bestätigt: „Bambus besitzt viele bewundernswerte Eigenschaften und ist in vielen Bereichen einsetzbar“.Der Chef der französischen Designagentur Fritsch-associés greift schon seit 15 Jahren auf das Süssgras zurück. Angefangen hat er damit für ein Fahrrad der Marke Hermès. Ihm haben es besonders die aussergewöhnliche Festigkeit und die interessante Beschaffenheit der Pflanze angetan. „Sie hat zwei verschiedene Oberflächen: glatt, gleichmässig und mit Knoten gespickt, wenn das rohe Rohr verwendet wird, und sehr gleichmässig mit einer hellen, natürlichen Farbe, wenn es aufgeschnitten und verklebt wird. Bambus sorgt für willkommene Frische. Im Design findet er immer häufiger Anwendung. Sein einziger Nachteil besteht darin, dass er lackiert werden muss, da sonst durch die Aufnahme von Feuchtigkeit Risse entstehen.“

ein Gras und kein BaumAuch seine Umwelteigenschaften können sich sehen lassen. „Da Bambus ein Gras und kein Baum ist, ist er schon nach vier bis fünf Jahren aus-gewachsen und sein Halm erneuert sich dank der Rhizome (Anm.d.R.: unterirdisch wachsender Wurzelstock mit Trieben, aus denen sich die neuen Halme entwickeln) in kürzester Zeit, denn diese bleiben nach dem Abschneiden im Boden“, erklärt der Designer.Bambus ist auch die Pflanze mit dem schnellsten Wachstum. Einige der 1200 bekannten Arten schiessen ganz ohne Dünger und Pestizide

pro Tag fast einen Meter kerzengerade in die Höhe! Es heisst, dass der Ertrag von Bambus, der sich biegt, aber nie bricht, bis zu 25 Mal höher ist als der eines Waldes!Bambus ist aber auch aus einem logistischen Grund umweltfreund-lich, betont Antoine Fritsch. „Dass viele Produkte in Asien hergestellt werden und Bambus in dieser Region stark verbreitet ist, erleichtert die Aufgabe erheblich. Eiche zum Beispiel muss zuerst von Europa nach Asien und dann wieder zurück transportiert werden.“

Migros verkauft unter der Marke John Adams eine vierteilige Bambus-Viskose-Unterwäschelinie. Die Produkte sind FSC-zertifiziert.

Die von Iris d’Antoine Fritsch und Vivien Durisotti für Mobalpa Küche entworfene Küche vereint Ökolo-gie und Technologie, flüssige Linien und ein modula-res Konzept. Ihr Design aus umweltfreundlichem und erneuerbarem Bambus strahlt viel Ruhe aus.

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ÖkoloGisch oder nicht?Ist Bambus dabei, sich als Öko-Pflanze par excellence durchzusetzen? Ein holländisches Team hat für den Häuserbau den ökologi-schen Fussabdruck von Stahl, Beton sowie heimischen und exotischen Hölzern, darunter aus Costa Rica importierten Bambus vergli-chen. Sieger war klar der Bambus.Ganz so vorbehaltlos begrüsst der WWF den Siegeszug des Bambus, dem Hauptnahrungs-mittel seines Maskottchens, trotzdem nicht. „Es ist schwierig, sich einen Gesamtüberblick zu verschaffen“, sagt die stellvertretende Kommunikationsleiterin des WWF Pierrette Rey. „Es müssen viele Parameter berücksich-tigt werden, vor allem auch die Anbauweise, die Transportweise und die produktspezifi-sche Verarbeitung des Holzes.“ Greenpeace schreibt in einer ihrer Broschüren : „Als Holz-

allerweltspFlanze in asien

In Asien ist Bambus schon seit langem eine Allerweltspflanze. Er lässt sich prob- lemlos als Baumaterial und für Gerüste einsetzen, überspannt als Brücke zwei Flussufer, dient als Pinsel und in Form von Pfeil und Bogen als Waffe, begeistert als Musikinstrument Melomanen und als Dämpfaufsatz Köche. Gastronomen schätzen seine schmackhaften Spros-sen. Als Medikament hat er dank des Siliziums entgiftende Eigenschaften und lindert Gliederschmerzen. In Asien ist Bambus deshalb wirtschaftlich und kulturell schon längst äusserst wertvoll. In Europa bald auch?

alternative kann Bambus den Druck auf die Wälder mindern und in ländlichen Regionen einen Beitrag zur Armutsbekämpfung leisten. Die Ausweitung der Nutzung birgt aber die Gefahr von Raubbau an Naturbeständen und könnte zur Verdrängung anderer Wälder führen.“Auf jeden Fall sollte FSC-zertifizierter Bam-bus verwendet werden, denn das garantiert ökologisch verträgliche, sozial gerechte und ökonomisch machbare Waldbewirtschaf-tung, obwohl „noch viel zu wenig Bambus das FSC-Siegel trägt und in unseren Regio-nen angebaut wird“, wie Françoise Minarro, Mediensprecherin Biodiversität & Toxic bei Greenpeace, betont.Eines scheint aber sicher: Den Vormarsch des Bambus kann so schnell keiner stoppen.

p Die Salomon-Damenskis Origins Bamboo 2012 bestehen aus einem Monocoque-Holzkern mit einer doppel-ten Bambusschicht und einer doppelten Ti-Laminat-Schicht.

fs B2O, das umweltfreundliche Velo des Designerduos Fritsch-Durisotti. Rahmen und Gabel sind ganz aus Bambusfaser, denn das 100% natürli-chen, schnell wachsende Material ist besonders widerstandsfähig. Auch für die Klebeflächen und die Verarbeitung wurde Biomaterial verwendet.

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PORTFOLIOwith MAMMUT

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Auf dem Balken eines stillgelegten Hüttenwerks, am Seil einer Bergbahn, in einem Liftschacht, auf einem Autofried-hof und sogar auf einem Kran! In diesen ausgefallenen, irgendwie unverschämten Umgebungen liessen sich Bergsteiger und Kletterer von internationalem Renommé ablichten. Für sie waren diese Orte so etwas wie Neuland, schliesslich sind sie sonst

meistens auf den Gipfeln ihrer einsamen und unberührten Berge anzutreffen, weit weg von städtischer Hektik. Entsprechend eindrücklich ist der Kontrast; er wirft ein neues, erstaunliches Licht auf ihre Sportart. Die Gipfel verändern sich, die Technik und auch die Philosophie aber bleiben gleich. Genau das hat die Athleten, die hier bewusst aus ihrer Rolle fallen, auch interessiert.

Das Ergebnis der aus einer Initiative des österreichischen Fotografen Rainer Eder und des Sponsoringleiters von Mammut Pascal Brönnimann entstandenen Fotos-hootings sind spektakuläre Aufnahmen mit absichtlich bearbeiteter Farbgebung, die ihre künstlerische Wirkung nicht verfeh-len. Grosse Kunst in Schwindel erregender Höhe!

Vergessen sie alles, was sie übers Klettern wissen! Aussergewöhnliche, spektAkuläre Fotos, AuFgenom-men Aus einer AusgeFAllenen perspektive

Magnus Mitboe aus Norwegen auf einem 38 Meter hohen Kran, vor seinen Augen das grossartige Berner Alpenpanorama mit Eiger, Mönch und Jung-frau. Der 23-jährige Ausnahmekletterer ist sichtlich beeindruckt.

Stephan Siegrist (39 Jahre), der 2010 als erster Mensch im Winter den Torre Egger bezwang, hängt 25 Meter über dem Boden an seinen Eispickeln am Seil der Bergbahn Kessiturm-Oberaar. Sie ist 3491 Meter lang und bietet einen fantastischen Blick auf die verschneiten Gipfel der Grimselwelt.

Christina Schmid müht sich in einer Magnesiawolke im 120 Meter tiefen Liftschaft des Grimsel Hospiz ab. Das Magnesia konnte wegen eines starken Luftzugs nicht wie üblich fallen und begleitete die mehrfache Schweizer-meisterin im Boulderklettern bei ihrem Aufstieg wie ein Schleier.

Boulder-Weltmeisterin Anna Stöhr aus Österreich stieg auf einem Schweizer Autofriedhof über dutzende Wracks, bis sie endlich den perfekten Ort für diese Aufnahme gefunden hatte.

Der 20-jährige Österreicher David Lama auf einem 70 Meter hohen Hoch-ofen im Landschaftspark Duisburg. Bis 1985 wurde hier Roheisen geschmol- zen, heute kann der Ofen besichtigt werden. Noch nie aber hat jemand das Panorama der Ruhr und des Niederrheins aus einer solch atemberaubenden Perspektive bestaunt wie der Junioren-Weltcupsieger im „Lead“ auf dem Eisenbalken.

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Text°°° SaSkia Galitch

,Die Wintertrends reihen sich nahtlos an die Herbst-trends an. Retro-Chic und ein Mondrian-typischer Minimalismus

lauten die Schlagwörter. Auf den Pisten wird mit der „ Ski Couture “ der Wintersportstil aus den 1960-70er-Jahren neu interpretiert – von Raf Simons à la Vadim und seinen Gefährlichen Liebschaften für Jil Sander, von Phoebe Philo im Seventies-Fischgrätenmuster für Céline oder von Marc Jacobs im Neopren Vordisco-Look. Damit Sie in St. Moritz nicht ganz aus dem Rahmen fallen, hier ein paar Tipps, die Sie sich zu Herzen nehmen sollten.

keilhoSenSie stehen für Wintersport aus einer Zeit, die unter 20-Jährige un-möglich kennen können. In ihrer leicht veränderten Form wirken sie eleganter, sind aber immer noch genauso bequem. Sie sind bei vielen Marken und in allen Preisklassen zu haben. So werden sie getragen : Am besten werden sie mit kurzen Pullovern oder Sweatern im Bergstil – Wollpullis mit Zopf- oder Jacquardmus-ter – kombiniert. Das verstärkt den sportlichen Touch. Die Füsse steckt man in schlichte Mokassins (falls es nicht zu kalt ist), Schnür-stiefel oder Après-Ski-Boots. Dazu ein kurzer, taillierter oder untail-lierter Kapuzenanorak mit Kunstpelz und Sie haben den perfekten 60’s-Look. Wissenswert : Frauen mit trapezförmiger (unten breiter als oben) oder dreieckiger (oben breiter als unten) Figur sollten besser auf Keilhosen verzichten.

PulloverWer „ Ski Couture “-Trend sagt, sagt auch kurz geschnittene Pullover in Primärfarben (Gelb, Rot, Blau oder Gras), mit Jacquard- oder geometrischen Mustern, mit Rund- oder Rollkragen oder sogar mit Kapuze. Auch eng anliegende, unterhemdartige Sweater können wieder aus dem Mottenschrank geholt werden. So werden sie getragen : Einfarbige Modelle passen zu mehrfarbigen Röcken oder Hosen. Umgekehrt sollten Sie zu Pullis mit Jacquardmuster oder mehrfarbigen Modellen besser ein einfarbiges Unterteil wählen.Wissenswert : Irische Zopfpullover, wie sie schon Marilyn Monroe trug, sind in diesem Winter nach wie vor angesagt. Vor allem kurze, in allen möglichen Farben erhältliche Modelle stehen hoch im Trend.

anorakSAuch die Anoraks kommen 2011-2012 eher kurz daher. Es gibt sie in allen Stoffen und Farben, von matt bis glitzernd, vom diskreten Grau bis zu Yves-Klein-Blau. Die Jacken profitieren von den Fortschritten der Technologie, egal ob mit abtrennbarer, oft mit Kunstpelz gesäumter Kapuze, tailliert oder untailliert. Sie schützen wirksam vor Kälte und sind doch federleicht. So werden sie getragen : Wie schon gesagt, über Keil- oder Slim-hosen, einem Schlittschuhrock oder einem Pulloverkleid.Wissenswert : Kurze, gerade geschnittene Daunenjacken mit feinen Daunen stehen allen, auch rundlichen und/oder kleinen Frauen. Die Farbe sollte zur Gesichts- und Haarfarbe und natürlich zu Ihrer Garderobe passen.

Retro ist noch immer im Trend. Diesen Winter schicken uns die Designer im Look der Sechziger auf die Skipisten.

Winter-sport

mit stil

fRaf Simons à la Vadim und seinen GefährlichenLiebschaften 1960 für Jil Sander

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Die amerikanische Schauspielerin geht ohne Scheuklappen durchs Leben und pflegt ihre Unabhängigkeit. 2012 wird sie in der Verfilmung von Maupassants Roman Bel-Ami und in Oliver Stones neustem Film Savages zu sehen sein.

Text°°° SaSkia Galitch

,Uma ist der Name der tibetanischen licht- und Schön-heitsgöttin. Während einige Vornamen ganz zufällig vom Himmel

fallen, so ist ihrer direkt auf ihre faszinierende Abstammung zurückzufüh-ren. Ihr deutschstämmiger Vater Robert A.F. Thurman war Religionslehrer und wurde 1964 nach gemeinsamem Studium mit dem Dalai-Lama als erster Amerikaner zum buddhistischen Mönch geweiht. Ihre schwedische Mutter Nena von Schlebrügge arbeitet als Psychotherapeutin. Für diesen Beruf ent-schied sie sich, nachdem sie ihren Lebensunterhalt als Fotomodell verdient hatte und vor allem nachdem sie sich vom LSD-Papst Timothy Leary, der ihr von einem gewissen Salvador Dali vorgestellt worden war, hatte scheiden lassen. Man kann sich nur zu gut vorstellen, dass Uma mit ihren drei Brüdern eine wunderbar anti-autoritäre Hippie-Kindheit erlebt hat.

VoN Model zUr SchaUSpieleriNAls 15-Jährige folgte Uma ihrem Freiheitsdrang und ging allein nach New York. Dort wurde sie auf Anhieb von der Agentur Click Models unter Vertrag genommen und startete eine Karriere als Topmodel. Doch ihre heimliche Leidenschaft galt dem Kino. 1987 spielt sie in Kiss Daddy Goodnight und trat in der Komödie Johnny Be Good auf. Danach mimte sie in Die Abenteuer des Baron Münchhausen eine ebenso kesse wie leicht bekleidete Venus und verkörperte in Stephen Frears Gefährliche Liebschaften die naive, wunderschöne Cécile de Volange. Für diese Rolle heimste sie viel Lob ein und galt fortan als etablierte Schau-spielerin. Mit ihrem betörenden Charisma, ihrem ausdrucksstarken Gesicht und ihrer unglaublichen Leinwandpräsenz setzte die 1,81 grosse Schönheit ihre umwerfende Figur in weiteren Kinoproduktionen gekonnt in Szene. Scheu kannte sie dabei keine. Angetrieben von Neugier schreckte sie auch vor Experimenten nicht zurück, bis ihr schliesslich 1994 mit Pulp Fiction der ganz grosse Durchbruch gelang.Ruhm sei Dank konnte sie sich ihre Rollen fortan aussuchen. Sie drehte kleine Autorenfilmen, stand bei hollywoodschen Superproduktionen vor der Kame-ra, folgte dem Ruf des genialen Woody Allen (in Sweet and Lowdown) und des Regisseurs Quentin Tarantino, der sie zu seiner Muse machte. Ihre virtuos-kämpferischen Einlagen als rächende Braut in Kill Bill 1 und 2 machten aus ihr endgültig einen Superstar. In den letzten Jahren kümmerte sie sich vor allem um ihre Kinder Maya Ray und Levon Roan, die sie zusammen mit dem Schauspieler Ethan Hawke hat. Trotzdem wird sie 2012 gleich in zwei Filmen zu sehen sein: in Bel-Ami von Declan Donnellan und in Savages von Oliver Stone. Wir dürfen gespannt sein!

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die Stimme der Freiheit

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Fincher rettet MilleniuM vor deM untergangAls bekannt wurde, dass Hollywood ein Remake von Millenium drehen würde, reagier-ten die meisten Fans der schwedischen Trilogie skeptisch und genervt. Sie befürchte-ten ein unsägliches Debakel. Ihre Bedenken waren umsonst, denn David Fincher ist ein Teufelskerl, der die Herausforderung brillant gemeistert hat. Dass er weiss, wie man eine beklemmend-düstere Atmosphäre schafft, hat er schon in Seven, Fight Club und Zo-diac bewiesen. Die Stimmung ist den Romanen von Stieg Larsson so perfekt nachemp-funden, dass man die Vorbehalte sofort vergisst. Mit fast perversem Vergnügen verfolgt man die Ermittlungen Mikael Blomkvists (perfekt gespielt von Daniel Craig) und der verschrobenen Hackerin Lisbeth Salader alias Rooney Mara, die sich gemeinsam auf die Suche nach der vierzig Jahre zuvor verschwundenen Harriet Vanger machen.

Millenium – Verblendung, David Fincher, 2011. Mit Daniel Craig, Rooney Mara,Robin Wright, Stellan Skarsgard und Goran VisnjicKinostart: 18. Januar 2012www.dragontattoo.com/home/

eleMentar, Mein lieber WatsonWenn ein Film zum Kassenschlager wird, was dann? Elementar, mein lieber Ritchie: Man dreht eine Fortsetzung! Sherlock Holmes 2 – Spiel im Schatten ist eine sehr freie Verfilmung der Buchvorlage von Sir Conan Doyle, bei der Ac-tion, Stunts und schräger Humor nicht zu kurz kommen. In den Hauptrollen treffen wir wieder auf Robert Downey Jr im holmschen Trenchcoat und auf Jude Law als Dr. Watson. Neben den alt-bekannten Darstellern gibt es aber auch einige erfreuliche Neubesetzungen: Der schalkhafte Stephen Fry übernimmt den Part von Mycroft Holmes und die reizende Noomi Rapace, bekannt als Lisbeth Salander aus der schwedi-schen Verfilmung von Millenium, schlüpft in die Rolle der Sim. Hoffen wir, dass das Publikum mitzieht und dieser zweite Teil nicht Downey Jr’s letzter Streich als Holmes ist.

Sherlock Holmes 2 – Spiel im Schatten, Guy Ritchie, 2011. Mit Robert Downey Jr, Jude Law und Noomi RapaceKinostart: 22. Dezember http://sherlockholmes2.warnerbros.com

Text°°° saskia galitch

Der Winter schlägt neue töne an

KinoAction, grosse Gefühle, Gänse-

haut und Hochspannung: Während es draussen friert,

geht es auf der Kinoleinwand ganz heiss her!

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FilM- vorschau

J. Edgar von Clint Eastwood, mit Leonardo DiCaprio und Naomi Watts. Kinostart:11. Januar 2012

Haywire von Steven Soderbergh, mit Channiung Tatum,Ewan McGregor und Michael Douglas. Kinostart: 8. März 2012

360 von Fernando Meirelles, mit Rachel Weisz, Jude Law und Anthony Hopkins. Kinostart: 7. März 2012

Titanic 3D von James Cameron, mit Leonar-do DiCaprio und Kate Winslet. Kinostart:5. April 2012

Star Wars - Episode 1 – Die dunkle Bedrohung 3D von George Lucas, mit Ewan McGregor, Liam Neeson, Natalie Portman und Jake Lloyd. Kinostart: 8. Februar 2012

einMal agent, iMMer agent!Es ist ein offenes Geheimnis: Wer einmal Geheimagent war, bleibt es sein ganzes Leben. Das ist auch für den ehemaligen britischen Topagenten George Smiley nicht anders. Statt seinen Ruhestand zu geniessen, wird er vom Premierminister wieder zurückbeordert, denn in London brennt es. Ein sowjetischer Spion hat sich in den britischen Geheimdienst eingeschlichen und Smiley soll den Maulwurf entlarven. Klingt eigentlich nicht besonders originell, doch der Anschein trügt. Die Handlung verläuft nicht nach dem gewohnten Muster und geizt nicht mit Überraschungen. Hervorzuheben ist auch die grossartige Leistung des gesamten Ensembles. Ein Leckerbissen!

Dame, König, As, Spion, Tomas Alfredson, 2011. Mit GaryOldman, Colin Firth, Tom Hardy und Benedict CumberbatchKinostart: 8. Februar 2012www.tinker-tailor-soldier-spy.com

gut gebrüllt löWe!We Bought a Zoo basiert auf wahren Begebenheiten. Der Film erzählt die Geschichte eines alleinerziehenden Vaters, der nach dem Tod seiner Frau einen heruntergewirtschafteten Zoo im Süden Kaliforniens aufkauft. Mit der Unterstützung seiner Kinder und einiger loyaler Tierpfleger macht er sich mit viel Herzblut daran, den Zoo trotz zahlreicher Schwierigkeiten und Rückschlä-gen wieder auf Vordermann zu bringen. Wird er es schaffen, dem Schicksal die Stirn zu bieten? Bei der rührenden Familien- und Tiersaga werden Fans von Matt Damon und der schönen Scarlett Johansson, die sogar als Tierpflegerin verkleidet unheimlich sexy aussieht, garantiert ins Schwärmen geraten.

We Bought a Zoo, Cameron Crowe, 2011. Mit Matt Damon,Scarlett Johansson, Elle Fanning und Angus MacfadyenKinostart: 28. Dezember 2012www.weboughtazoo.com

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Der gerade einmal 20 Jahre junge Sänger und Songwri-ter mit der unverkennbar roten Mähne ist der neue Shooting-Star aus England. In seinem Album „+“ läuft der Brite zu Höchstform auf und demonstriert seine Vielseitigkeit mit Pop-Soul-Balladen, rhythmischen Hip-Hop-Songs und ein-gängigen Beats.

Ed ShEEranDas kleine „+“ von

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Text°°° Frédéric rein

,er hat das gewisse etwas, der Brite ed Sheeran. Das kleine Plus, das uns dazu bringt, ihn immer und immer wieder

anzuhören. Seine Landsleute werden dem wohl kaum widerspre-chen. Mit seinen Singles The A Team und You Need Me, I Don’t Need You stürmte er auf der Insel die Charts und schaffte es sogar in die Top 10. Irgendwie klingt der Titel seines neusten Albums (+), als wol-le er Klartext reden. Als wolle er von allem etwas mehr: mehr Konzer-te, mehr Medienaufmerksamkeit und mehr Anerkennung – ein Ziel, das der knapp 20-jährige Rothaarige aus Halifax schon seit mehreren Jahren verfolgt. Seine erste EP The Orange Room brachte er bereits 2005 heraus, danach folgten mehrere selbstproduzierte Kreationen, die ihm aber nicht den erhofften Erfolg einbrachten.

YouTuBe alS SprungBreTTErst 2010 machte sich Ed Sheeran auf YouTube langsam einen Na-men. Seiter ist sein Bekanntheitsgrad so stark gestiegen, dass er als neuer Shooting-Star der englischen Musikszene gehandelt wird.Er selbst bezeichnet seine Musik als „Soul-Hip-Hop-Akustik“. Auf eine ruhige, nachdenkliche Ballade, in der seine sanfte Stimme mit den Klängen der akustischen Gitarren wunderbar zur Geltung kommt, folgen deutlich rhythmischere Melodien und R’n’B-Num-mern mit kräftigem Flow und Beatbox-Beats. Der Sänger, Gitarrist und Songwriter vereint die verschiedenen Stile mit viel Talent. Sein Traum, als Musiker Erfolg zu haben, nimmt langsam Formen an. Dass er so raketenartig durchstartet, erklärt er mit der Nähe zu seinen Fans und den vielen Konzerten, die er gibt. Jetzt muss Ed Sheeran nur noch ausserhalb Grossbritanniens überzeugen. Die nötigen Voraussetzungen dazu hat er. „Ich liebe das, was ich mache“, sagt Ed Sheeran. Und das hört man! www.edsheeran.com

KonzerT-HigHligHTS

James Morrison gastiert am 21. März 2012 im Hallenstadion Zürich. Der smarte Brite mit der souligen Schmusestimme wird neben Songs aus seinem neuen Album The Awakening bestimmt auch seine alten Hits wie You Give Me Something zum Besten geben. www.jamesmorrisonmusic.com

Die schöne Italienerin Laura Pausini meldet sich in der Schweiz mit ihrem neusten Album Inedito und zwei Konzertter-minen zurück. Der erste ist auf den 10. April 2012 im Hallensta-dion Zürich angesetzt, der zweite auf den 11. April 2011 in der Arena Genf. www.laurapausini.com

Like a Hobo hat ihn weltberühmt gemacht. Sein im Novem-ber erschienenes Album Hello Alone knüpft nahtlos an sein Erstlingswerk an. Charlie Winston präsentiert uns seine neue Scheibe am 6. März 2012 im D! Club Lausanne und am 27. März 2012 im Kaufleuten Zürich. charliewinston.com

Das neue Album des Jamaikaners Sean Paul gehört schon vor seinem Erscheinen im Januar 2012 zu den Highlights des Jahresanfangs. Es wird bei Fans von Ragga Dancehall bestimmt Begeisterungsstürme auslösen. Vielleicht ist dort ja auch sein Duo mit Alexis Jordan Got 2 Luv U zu hören, das im Radio gerade hinauf- und hinuntergespielt wird. www.allseanpaul.com

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Hier beginnt Ihre Reise.

26. – 29. Januar 2012Messe Zürich

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19. – 22. Januar 2012Messeplatz Bern

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der unsichtbare Mensch

Liu boLin

Der chinesische Künstler löst sich auf ebenso amüsante wie spektakuläre Weise in seiner Umgebung auf. Doch seine Tarnung ist gleichzeitig auch Enttarnung. Mit seiner ganz besonde-ren Art des stillen Protests hinterfragt er den Platz des Menschen in der modernen Gesellschaft. 30° hat mit ihm über seine Arbeit gesprochen.

Liu Bolin vor einem Bagger in Peking

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s Der chinesische Künstler verschmilzt mit den Zeitungen und Zeitschriften eines Pariser Kiosks

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Text°°° Frédéric rein Fotos°°° courtesy oF the artist and Galerie Paris-BeijinG

,er verschmilzt mit der landschaft und löst sich im Bild auf. Auf den ersten Blick ist er fast unsichtbar. Doch wenn wir

unsere Augen länger auf dem Foto ruhen lassen, nimmt seine Silhou-ette langsam Konturen an, bis sich Lui Bolin schliesslich wie ein Holo-gramm deutlich vom Hintergrund abhebt. Der 38-Jährige Chinese ist klar zu sehen, von Kopf bis Fuss bemalt. Kerzengerade wie ein „i“, den Kopf aufrecht, die Beine leicht gespreizt, die Arme am Körper und die Augen geschlossen. Seine Position ist immer die gleiche. Er scheint wie eine Statue erstarrt für alle Ewigkeit. Kaum sind die Bilder aufgenom-men, löst er sich aus seiner Starre und wird wieder er selbst.Je nach Kulisse verwandelt sich Liu Bolin in einen Kinosessel, einen Teil der chinesischen Mauer, Sodaflaschen in einem Supermarkt oder eine Londoner Telefonkabine. „Ich wähle immer symbolträchtige Orte, die einen Bezug zur Politik, der Umwelt, der Kultur usw. haben“, erklärt uns der gelernte Bildhauer an seinem heutigen Wohnort Peking. „Meine Assistenten brauchen für die langwierige Pinselarbeit durch-schnittlich vier Stunden, es kann aber auch schon mal acht Stunden dauern. Wir gehen dabei auf zwei verschiedene Arten vor: entweder ich werde am Shooting-Ort bemalt oder, wenn das nicht möglich ist, im Studio. In diesem Fall dient ein Foto des Motivs als Vorlage für das Make-up.“

„der Mensch Geht in der ModernenGesellschaFt unter“ Um eine Tiefenwirkung zu erzeugen, werden auf seinem Körper sogar die leeren Stellen, der schwarze Hintergrund und die Schatten nachgebildet. Er ist sichtbar und unsichtbar zugleich, präsent und irgendwie doch abwesend. Wie ein Zauberkünstler spielt Liu Bolin mit unserer Wahrnehmung. Paradoxerweise ist die Camouflage zu seiner Ausdrucksweise geworden: Er verschwindet, um gesehen zu werden. Seine Chamäleon-Tarnung ist seine Art, am Platz des Menschen in der heutigen Welt Kritik zu üben. „Der Mensch geht in der modernen Gesellschaft unter. Unsere Lebensumstände verbessern sich zwar, doch wir werden häufig als Individuum kaum noch wahrgenommen, so als würden wir in der sich rasend schnell entwickelnden Welt ausgelöscht. Das System lässt uns in einer anonymen Masse verschwinden, es verschluckt uns! Dieses Bewusstsein will ich schärfen, indem ich mich in den städtischen Kulissen verstecke. In der Fotoreihe „Hiding in the

City“ möchte ich den Leuten zeigen, dass uns die Gesellschaft transpa-rent macht, unsere Persönlichkeit leugnet und uns jede Rückzugsmög-lichkeit verwehrt“ Aber kann dieser Verlauf beeinflusst werden? Liu Bolin ist davon überzeugt: „Eine Einzelperson ist im Vergleich zur Welt nichts. Das ist einfach so, doch man kann beschliessen, sich davon zu distanzieren, indem man aus der Konsumgesellschaft flieht.“

ein unPolitischer KünstlerLiu Bolins künstlerisches Schaffen ist zwar sehr engagiert, aber doch unpolitisch. „Ich will nicht als politischer Protestkünstler gelten“, sagt er. „Meine Arbeit befasst sich mit dem Platz des Menschen in der heu-tigen Gesellschaft und auch wenn das System in China bestimmt mehr Menschen unterdrückt als in Europa, so bin ich doch sicher, dass jeder, egal, wo er lebt, diese Ohnmacht auf die ein oder andere Art empfindet. Da bin ich nicht der Einzige!“Er selbst hat diese Ohnmacht im Jahr 2005 erlebt, „als mein Atelier und das anderer Künstler von der örtlichen Behörde geschlossen wurde, um mit Immobilien das grosse Geld zu machen“, wie er sagt. Die Idee des unsichtbaren Mannes sei bereits 2001 in seinem Kopf herumge-schwirrt, erzählt der Systemkritiker, doch erst nach diesem Vorfall nahm sie konkrete Formen an. Das erste Foto wurde bezeichnender-weise vor den Ruinen seines abgerissenen Studios aufgenommen. Seit 2009 ist Liu Bolin auch international bekannt und verkauft seine Bilder für 6’000 bis 12’000 Dollar das Stück. Damit steht fest: Sie werden nicht übersehen!

Die gesamte Kollektion von Liu Bolins Fotoreihe „Hiding in the City“ ist hier zu sehen : www.parisbeijingphotogallery.com/main/hide_in_the_city.asp

i Man sieht den Mann vor lauter Bäumen nicht.

f Liu Bolin in einem italienischen Kino

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WEISSEN GOLDESsamuraI des

DIE

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Romain Grojean an den Hängen

des Hakuba. Im Hintergrund der

Dreitausender Shirouma-dake

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Text und Fotos °°° Andy PArAnt

,Hokkaido liegt auf dem gleichen Breitengrad wie die französischen Alpen. Fügen Sie dem die kalten sibirischen Strö-

mungen und die ideale Höhenlage hinzu und Sie verstehen, warum die nördlichste Insel Japans für die Qualität ihres Schnees berühmt ist. Angelockt von den Lobesgesängen auf die dortigen Skigebiete machten sich Romain Grojean und Damien Chailloux auf, einen Monat lang die verschneiten japanischen Hänge zu erkunden.Ihre Reise beginnt in dem nur drei Stunden von Tokyo entfernten Hakuba auf der Insel Honshu. In diesem riesigen Skigebiet müssen sie nur ein paar Schritte wandern und schon eröffnen sich ihnen neue Möglichkeiten, in ortstypischen Landschaften die traumhaft steilen und offenen Pulverschneehänge des Shirouma-dake und anderer Drei-tausender hinunterzufahren. Auf der einen Seite bestimmen baumbe-wachsene Hügel das Bild, auf der anderen ragen imposante, bis 3000 m hohe Gipfel in den Himmel, die das Herz eines jeden Skifahrers höher schlagen lassen. Dieses 360°-Panorama ist für Leute aus dem Westen ein ungewohnter Anblick.

An den Hängen des 3776 m hohen Fuji kann man An den Hängen des 3776 m hohen Fuji kann man in herrlichem Pulverschnee skifahren. Es ist für in herrlichem Pulverschnee skifahren. Es ist für jeden Geschmack etwas dabei, egal, ob man sich jeden Geschmack etwas dabei, egal, ob man sich für die Birkenwälder oder für die unbewaldeten für die Birkenwälder oder für die unbewaldeten Flanken des japanischen Vulkans entscheidet.Flanken des japanischen Vulkans entscheidet.

fRomain Grojean auf dem Asahi-Vulkan (2290 m): Er ertrinkt fast im Schnee.

iiRomain Grojean unter dem etwas selt-sam anmutenden einplätzigen Sessellift

iRomain Grojean imPulverschnee von Niseko

oEin perfekter Schwung folgt demanderen: Romain Grojean in Hakuba

vor der imposanten Kulisse desShirouma-dake (3000 m)

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SkifAHren Auf einem feuerBerg!Nachdem sie die olympischen Pisten von Nagano ausprobiert haben, wollen Romain und Damien ihr Glück auf den berühmten Vulkanen der Nordinsel versuchen. Als sie am Asahi-dake (2290 m) ankommen, steigt ihnen ein penetranter Schwefelgeruch in die Nase. Auf der Suche nach unberührten Schneehängen folgen sie den Fumarolen. Eigentlich ist Skifahren auf einem Feuerberg ziemlich paradox, aber dadurch wird das Erlebnis umso schöner.Auf Hokkaido hingegen darf man keine grossen, offenen Hänge erwarten. Die Berge sind baumbewachsen und die Höhenunterschiede schwanken zwischen 300 und 900 m. Romain lässt sich trotzdem nicht zweimal bitten und zeigt sein ganzes Können. Im Tempo eines Formel-1-Wagens fährt er lange, weite Schwünge, die er hier und dort mit Luftsprüngen und anderen akrobatischen Einlagen würzt.In Niseko toben sich die beiden dann direkt gegenüber dem 1898 m hohen Yotei-Vulkan aus. Von der Gipfelstation erreichen sie das Pulver-

schneefeld über ein „Gate“, das von so genannten Ski Patrols kontrol-liert wird. In Japan wird Freeriden zwar toleriert, die Sicherheit aber sehr ernst genommen.Die beiden können nicht genug bekommen und reihen einen Tag auf Brettern an den nächsten. Dabei geniessen sie die erstaunlichen Landschaften, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch eine Gemeinsamkeit haben: herrlich weichen Schnee im Überfluss!Auf dem Rückflug lassen Romain und Damien ihren Aufenthalt im Land der Samurai nochmals Revue passieren. Den Blick auf die Wolken unter ihnen gerichtet denken sie zurück an die vielen Begegnungen, den fast unwirklichen Tapetenwechsel und vor allem an den Schnee, der keinem Vergleich standhält und für so viele Glücksmomente gesorgt hat. Eins steht fest: Sie kommen wieder.

iDer unglaublich leichte Schnee auf dem Asahi-dake setzt Damien Chailloux keinen Widerstand entgegen. fLichtermeer: Tokyo by nightpKleines Familienfoto auf dem Asahi-dake im Beisein unseres Berg-führers Toshi

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Seb Michaud GleichGeSinnte einlädt…

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81 | DREISSIG GRAD

Seb Michaud bei einem Back Flip. Unter seinen Füssen erstreckt sich das argentinische Valle Hermoso.

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o Das vollzählige Team der „Seb Michaud Invitaçion“ 2011

f Jérémy Prévosts letzter Run vor Einbruch der Dunkelheit. Ein Kraftakt!

Text°°° Serge greter Fotos°°° tero repo und dom daher

,die jedes Jahr im Sommer ausgesprochene Einladung des französischen Freeriders Seb Michaud ist eine Aufforderung, die

Freiheit zu geniessen und die Quintessenz der Disziplin – Höhenflüge, Adrenalin pur und unberührte Pulverschneehänge – in vollen Zügen auszuleben. Die zwölf von Seb dieses Jahr eingeladenen internationa-len Snowboarder und Skifahrer, darunter drei Frauen, hatten vor allem eins im Sinn: Sie wollten gemeinsam Spass haben, ganz ohne Wett-kampfdruck und Konkurrenzkampf. Und da es nicht am Umfeld liegen sollte, ist die bunte Truppe im August 2011 in die Anden geflogen. Das südamerikanische Gebirge gilt als die Freeride-Hochburg der südli-chen Hemisphäre. Die dritte „Seb Michaud Invitaçion“ fand auf den argentinischen Gip-feln der Gebirgskette statt. Im Matensila-Massiv auf 2200 m Höhe wur-de ein „Campo“ erichtet, das nur mit Tourenskis oder per Schneemobil zu erreichen ist. Acht Tage verbrachten die Rider dort oben in Zelten. Acht Tage, in denen sie ihre Passion auf den unberührten Schnee-hängen auslebten und die Abende bei einem gemütlichen Lagerfeuer verbrachten. Wir haben mit dem Initiator des von mehreren Marken unterstützten Projekts über das einmalige Erlebnis gesprochen.

Seb Michaud, diese dritte Ausgabe fand erneut in den Anden statt. Was zieht Sie immer wieder nach Südamerika?Die Region ist ganz einfach grandios und bietet verschneite Hänge, so-weit das Auge reicht. Ein weiterer Grund, weshalb ich dorthin zurück-kehren wollte, ist Serge Cornillaud. Der Mitorganisator der „Michaud“ verbringt die Winter seit 15 Jahren in den einsamen Tälern der Anden.

Der französische Skifahrer lädt jedes Jahr renommierte internationale Rider zur „Seb Michaud Invitaçion“ ein. Dabei toben sich unerschrockene Skifahrer und Snowboarder vor den Kameras an den verschneiten Hängen der Anden aus. Spass pur und Freeride, wie es leibt und lebt!

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Der Event findet zu einem Zeitpunkt des Jahres statt, an dem sonst kaum Freeride-Bilder aufgenommen werden, ideal also, um mit einem Film und Fotos auf die Sportart aufmerksam zu machen. Dient er aber auch dazu, die Bande zwischen den Ridern zu festigen? Ja, das tut er. Er ist vor allem eine Gelegen-heit, 14 wunderbare Tage unter Gleichge-sinnten zu verbringen und zwar ganz ohne Startnummern und Klassierungen, nur aus Freude am Freeriden. Natürlich muss man die Truppe auch managen, damit kein Neid aufkommt. Jeder Teilnehmer darf gleich viele Runs absolvieren. Ein Rider bleibt schliesslich ein Rider!

Wie würden Sie den Anlass am treffends-ten beschreiben?Die spanische Komponente der „Seb Michaud Invitaçion“ scheint mir passend. Sie ist eine Rückkehr zu den Ursprüngen: Riden, Kollegen, ein Lagerfeuer und zum Schlafen ein gutes altes Campo, in dem man sich den Hintern abfriert!

Sind Sie der einzige im Freeride-Zirkus, der seine Freunde einlädt?Soviel ich weiss, gibt es im Ausland keinen zweiten solchen Event. Der Begriff „Invitaçi-on“ bezieht sich aber nur auf die Auswahl der Rider. Sie müssen sich mit Hilfe ihrer Sponsoren finanziell beteiligen. Dadurch können wir sicherstellen, dass die Teilnehmer motiviert sind und alles geben, damit wir geeignete Aufnahmen für den Film und die Fotos machen können.

p Pia Widmesser gönnt sich einen fantastischen Run am „Face C“.

s Das Schneemobil zieht die Rider bis auf den Gipfel.

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Wodurch zeichnete sich die Ausgabe 2011 aus?Serge und ich haben uns für diese dritte Ausgabe für ein Höhencamp entschieden, damit wir von besseren Schneeverhältnissen profitieren. Wir hatten auch tatsächlich Glück und konnten auf einer frischen, 50 cm dicken Schneeschicht riden. Um dem Abenteuer einen besonderen Kick und eine Art roten Faden zu geben, habe ich den Zeichner Pierre Amoudry eingeladen. Er skizzierte auf der ganzen Reise wie wild. Insgesamt hat er 140 Zeichnungen mit nach Hause genommen.

Gab es Anekdoten, die wir im Film nicht sehen?Ja, das war mit Leuten wie Enak Gavaggio aber auch nicht anders zu erwarten. Es wurde viel gewitzelt und gelacht. Einige von uns sind mit Hasenfüssen im Rucksack zurück-gekommen. Wir haben wirklich einen Hasen gefangen, davon gibt es in dieser Gegend genug. Er war übrigens köstlich.

Steht der Termin für 2012 schon? 2012 ist noch in weiter Ferne und doch schon ganz nah. Der Termin steht so gut wie fest, ist aber noch nicht bestätigt. Es ist nicht ganz einfach, einen solchen Anlass über die Jahre hinweg durchzuziehen. Ich denke, dass ich es geschafft habe, aber es müssen jedes Mal neue Rider gesucht und neue Ideen für den Film ge-funden werden, damit wir uns nicht im Kreis drehen. Wir werden sehen. Momentan zehren wir noch von den schönen Erinnerungen der letzten Ausgabe.

i Mati Imbert überprüft ein letztes Mal seine Linie vor dem Start.

p Enak Gavaggio schliesst seinen Run mit einem weit geschwungenen Bogen ab.

s Zwischenstopp irgendwo zwischen Mendoza und San Rafael. Marion Parizet geniesst still.

Schauen Sie sich den Film des Abenteuers an: www.zapiks.fr/mi3-part-1.html

und www.zapiks.fr/mi3-seconde-partie.html

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GiantXtour/Nendaz

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tour

Der nationale Ski- und Snowboardwettkampf für Gymnasiasten und Auszubildende feiert 2012 seinen 15. Geburtstag. Grund genug, grosse Ambitionen zu hegen.

Text°°° Jean-Marc Sueur

,nicht einmal sie hätten ihre Zipfelkappe gewettet, dass sie am 17. März 2012 auf der Ieysenoud-Alp in den Waadt-

länder Alpen dieses Jubiläum feiern können. Mit sie ist eine Handvoll Kumpels gemeint, die 1998 auf die Idee kam, 80 Originale zusammen-zutrommeln und sie dafür zu begeistern, ihre Füsse auf ein Brett zu stellen. Damals hatte Didier Cuche noch Haare und niemand hätte zu träumen gewagt, dass an diesem im kleinen Kreis organisierten Wett-kampf 15 Jahre später über 2000 Sportbegeisterte teilnehmen würden.Zur Pioniersdisziplin Boardercross kamen 2003 der Big Air (Ski und Snowboard) und 2005 der Skicross hinzu. Bei dröhnendem Sound und getreu dem Gymnaestrada-Geist (Spass ist wichtiger als die Klassie-rung) wird seither geridet, was das Zeug hält. Das Konzept kommt an und setzt seinen Siegeszug in der Deutschschweiz fort.Die zunächst Schülern und Gymnasiasten aus der Romandie vorbe-haltene, etliche Male umbenannte Rivella giantXtour by Dakine steht kurz davor, alle 26 eidgenössischen Kantone zu vereinen. Aus den 24 bereits eroberten Kantonen, die nicht weniger als 320‘000 potenzielle Gymnasiasten stellen, werden 128 Finalistinnen und Finalisten hervor-gehen, die dann am 12. März den Final in Leysin austragen. Und da die giantXtour nicht gerontophob ist, hat sie die Open Pro eingeführt. Sie stehen allen offen, die sich irgendwie auf einem Brett halten können. In Grimentz und Lenk haben also auch Rider, die ihren Führerschein

schon seit geraumer Zeit in der Tasche haben, die Möglichkeit sich für den grossen Final zu qualifizieren.

uMweltSchutZ und erhalt deS naturerbeSEine neue Art zu riden, die mit einer anderen Art zu denken einhergeht. Für die Organisatoren ist es Ehrensache, für Werte wie Umweltschutz und Erhalt des Naturerbes einzustehen und die Teilnehmer entspre-chend zu sensibilisieren. So werden die öffentlichen Verkehrsmittel gefördert und der Staff bewegt sich mit erdgasbetriebenen Fahrzeugen fort. Dabei steht nicht nur die Freude an erreichten Umweltzielen im Vordergrund, die Organisatoren, allen voran Philippe Wenger als Vater der Veranstaltung, streben auch den Ecosport-Preis an. Sie wollen damit zeigen, dass die Jugendlichen den älteren Generationen durchaus mit gutem Beispiel vorangehen können und verrückte Kleidung und Slang einer offenen Einstellung zur Umweltproblematik nicht im Weg stehen.

Das Programm der Jubiläumsausgabe einschliesslich der grossen Ge-burtstagsparty am 17. März, bei dem Couleur3 den DJ spielt, gibt es auf www.giantXtour.ch. Und wenn Ihnen besonders viel an Prävention liegt, dann machen Sie einen Abstecher auf www.thefreeday.ch.

GiantXtourKristallhochzeit und Goldenes zeitalter

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freerideworldtour.com / Christophe Margot

Freeride World Tour

Grenzenlose freiheit

Macht euch startbereit, die 5. Freeride World Tour (FWT), die 30° schon seit mehreren Jah-ren als Partner begleitet, befindet sich in den Startblöcken. Ein kleiner Überblick über die Ausgabe 2012, die dieses Jahr mit einer weiteren Neuheit aufwartet: Im letzten Lauf werden die besten europäischen und amerikanischen Rider bei einem grossen Showdown gegeneinander antreten.

QualifikationsmöglichkeitenHast du zu Weihnachten Skis oder ein Snowboard geschenkt bekom-men und würdest liebend gern an der FWT dabei sein? Nicht ganz einfach, aber möglich. Wenn du dich bei der letzten Ausgabe unter den Besten klassiert hast, an möglichst vielen Events der Freeride World Qualifier (FWQ) teilnimmst (es zählen nur die drei besten Resultate) oder ganz, ganz lieb mit den Veranstaltern bist, damit sie dir eine der wenigen Wild Cards schenken, dann hast du vielleicht eine Chance.Was aber, wenn du vom Pech verfolgt bist, schlechtes Wetter erwischt hast oder deine Fähigkeiten nicht ganz ausreichen ? Dann bleibt immer noch die Möglichkeit, mit Boots an den Füssen mitzu-feiern und in den FWT-Dörfern von Chamonix, Fieberbrunn oder Verbier die Stände zu besichtigen, an denen du alles findest, was irgendwie mit der Freeride-Welt in Verbindung steht. Dort kannst du auch.Material testen, das dir vielleicht die Qualifikation für 2013 einbringt.

Text°°° Jean-maRc sueuR

,trend steht nicht unbedingt für anarchie. Freeride, das in der Bergwelt zweifellos ein Bedürfnis nach Freiheit er-

füllt, ist auf dem besten Weg, zu einer der bestorganisierten Schnee-sportszenen zu werden. Neben der giantXtour, die nach ihren Anfän-gen in der Westschweiz heute so gut wie in der ganzen Schweiz Furore macht, hat auch die FWT im Lauf der Jahre internationale Legitimität erworben. Vier Wettkämpfe auf dem europäischen Festland (Chamo-nix, Roldal, Fieberbrunn und Sotschi), fast 35 Qualifikationsläufe, darunter das Nendaz Freeride und das Stimorol Engadinsnow in St. Moritz in der Schweiz, bieten den besten Skifahrern und Snow-boardern die einmalige Chance, sich beim grossen Finale, dem legen-dären Xtreme Verbier, miteinander zu messen. Eigentlich hätte man es ja dabei belassen können. Die Organisatoren liessen es sich aber nicht nehmen, für 2012 eine Neuheit einzuführen. Wie im Fussball beim Intercontinental Cup, bei dem der europäische auf den amerika-nischen Meister trifft, werden zum sechsten Lauf die besten Freeri-der aus der alten Welt und die Crème der US-Tour zum Showdown antreten. Ob die Riesenparty in Alaska (USA) oder in British Columbia (CAN) steigt, steht noch nicht fest. Das Wetter, die diplomatischen Be-ziehungen und die Zukunft werden gemeinsam entscheiden, welche der beiden Regionen zur grossen Auserwählten gekürt wird und den Megaevent 2012 des weltweiten Freeride ausrichten darf.

Die Termine der FWT 2012 findest du unter www.freerideworldtour.com

Während der Saison werden auf der Homepage von 30° und auf dem iPad Bonusvideos aufgeschaltet.

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Klettern auf felsen und eis

Beim Dry Tooling vermischen sich technisch schwierige Stel-

len im Fels mit Eispassagen, die den Mixed-Kletterern viel

Geschicklichkeit abverlangen.

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Text°°° Serge greter

,Wenn die temperaturen unter Null sinken, zie-hen die Felswände ihre Winterkleidung an. Kokett hüllen

sie sich in ihre mit Spitzenbordüren gesäumten Eismäntel und tragen glitzernde Eiszapfen wie lauter vergänglichen Schmuck zur Schau. Sie sind verabredet – nicht zu einem Schäferstünd-chen, sondern zu einem Stelldichein mit Drytoolern. Dry Tooling ist eine Kombination aus Fels- und Eisklettern, bei der mit Felspassagen durchsetzte Eishänge bezwungen werden. Eisgeräte und Steigeisen kommen dabei genauso zum Einsatz wie Hüftgurt und Seile. Schliesslich heisst Dry Tooling ja auch Mixed-Klettern. An den steil abfallenden, oft Schwindel erregen-den Wänden, die mitunter schier unbezwingbare, senkrecht zur Wand stehende Abschnitte aufweisen, sind nicht nur Kondition und Kraft gefragt, sondern auch Geschicklichkeit beim Einram-men der Sicherungsmittel.

HocHSicHerHeitStraktSDry Tooling ist eine interessante Alternative zum Klettern an Eisfällen, die meist nur über sehr kleine steile Stellen verfügen. Hinzu kommt, dass Mixed-Klettern technisch vielfältiger und anspruchsvoller und dazu noch sicherer ist. Denn im Gegensatz zum Eisklettern werden die Fixpunkte im Fels und nicht im sich ständig bewegenden Eis gesetzt. Ausserdem erleichtern die neuen Eispickel mit nach hinten versetztem Griff das Umgreifen und sorgen so für mehr Sicherheit. Damit können die Drytooler den Felswänden, die sich für sie in Schale geworfen haben, die gebührende Ehre erweisen.

Im Winter, wenn sich die Felsen mit Eis überziehen, verwandeln sich die steilen Wände in eine riesige Spielwiese für Mixed-Kletterer. Fokus auf eine hochtechnische Disziplin.

Kräftezehrend und technisch anspruchs- voll, aber dank Fixpunkten im Fels sicher

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Bluts- und seilschaftsBrüderdie anthamattens

Simon (oben) und Samuel Antha-

matten beim Aufstieg auf den Zmuttgrat des Matterhorns

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Text°°° Jean-Marc Sueur

,es gibt Situationen, in denen der ausdruck „an jeman-dem hängen“ wörtlich genommen werden muss. Zum Beispiel

an der Südwand des Jasemba (7350 m, Nepal), deren Besteigung eine Weltpremiere war. Samuel (28) und Simon (25) verbindet nämlich nicht nur eine Bluts-, sondern auch eine enge Seilverwandtschaft. Die beiden Brüder werden von ein- und derselben Passion angetrieben: dem Bergsteigen. Bei den Anthamattens ist Klettern Familiensache. Am Donnerstag, dem 29. Oktober 2009, feierten die beiden Brüder zusam-men mit Michi Lerjen, einem weiteren waschechten Zermatter, am Jasemba den bisher grössten Erfolg ihrer gemeinsamen Karriere. Expe-ditionen haben sie aber schon viele unternommen. Auf das Matterhorn zum Beispiel, auf dem eine Route nach ihnen benannt wurde, auf den Mount Hunter in Alaska oder den El Capitan im amerikanischen Yose-mity Valley. „Mit dem eigenen Bruder zu klettern, dessen Bewegungen man auswendig kennt, macht die Sache um einiges einfacher. Nur die Eltern machen sich doppelt Sorgen“, grinst Samuel.

Der Dritte iM BunDeAlso liegt Bergsteigen in der Familie? „Nein, eigentlich nicht, denn unsere Eltern haben uns nie dazu gedrängt.“ Dafür spricht wieder-um, dass mit Martin (27) ein dritter Anthamatten im Hochgebirge Höchstleistungen erbringt, allerdings nicht im Alpinismus, sondern im Skibergsteigen. 2010 hat er sogar die renommierte Patrouille des Glaciers gewonnen. „Nur unsere kleine Schwester Marillia (21) ist nicht in unsere Fussstapfen getreten, doch auch sie treibt täglich Sport“, sagt Samuel.Während Simon auf dem amerikanischen Kontinent seiner Leiden-schaft frönt, begnügt sich der etwas weniger erfahrene Samuel noch damit, Kunden in die Schweizer Berge mitzunehmen. „Ich bin noch ein junger Bergführer“, erklärt er. Deshalb verdient er seine Brötchen auch vorläufig auf Skiern und, da die Saison kurz ist, hin und wieder auf dem Bau, wo er sich als gelernter Zimmermann betätigt. Dabei hat er stets eine fixe Idee im Kopf: sich stolz auf den Dachfirst zu stellen.www.anthamattens.ch

Die 25- und 28-jährigen Brüder Samuel und Simon Anthamatten gehören zu den aufstrebenden Schweizer Bergsteigern. Eine Familiengeschichte, in der die Leidenschaft für den Alpinismus die Fäden – oder besser die Seile – in der Hand hält.

Simon (in rot) und Samuel Anthamatten auf dem Gipfel des Mount Hunter in Alaska

www.protrek.eu

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AuthenticStephan Siegrist and Pro Trek

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GlenText°°° Stefan SchieSSer / SaLeWa

,im Zeitalter ungezählter selbsternannter experten ist es ratsam, mit dem Titel „lebende Legende“ sorgsam

umzugehen. Doch es gibt immer wieder Menschen, die ihn verdienen. Einer von ihnen heisst Glen Plake. Der für seinen bunten Irokesen-Kamm bekannte Amerikaner gilt als Mitbegründer des Free Skiing und Big Mountain Skiing. Mit seiner Offenheit, seiner Kameradschaft und seiner ungebrochenen Begeisterung ist er ein einzigartiger Botschafter des Skisports.

Skifahren aLS einZige konStanteGlen Plakes Leidenschaft fürs Skifahren nahm ihren Anfang, als er mit zwei Jahren zum ersten Mal in seinem Leben auf den Skis stand. Diese Erfahrung hinterliess einen bleibenden Eindruck, denn seither hat ihn die Freude am Skifahren nicht mehr losgelassen. Als Junge fuhr er Skirennen, bevor er Mitte der 80er-Jahre auf die Buckelpiste wechselte, wo er weiter an seinen technischen Fähigkeiten schliff. Er schaffte es in die US-Buckelpisten-Nationalmannschaft und wurde in dieser Disziplin dreimal Weltmeister. In seiner Wahlheimat Chamonix lernte Glen die Welt der Big Mountains und des Extreme Skiing kennen und lieben. Als logische Konsequenz seiner Art Ski zu fahren konnte er Erstbefahrungen in Europa, Asien, Nord- und Südamerika verbuchen.

aLkohoL, Drogen, gefängniSDoch sein Leben als Free-Ski-Punk war nicht nur eitel Sonnschein. Mit 16 schmiss Glen die Schule und als 17-Jähriger legte er sich die Irokesenfrisur zu, die zu seinem Markenzeichen werden sollte. Das war zu viel für seine Eltern: Sie warfen ihn aus dem Haus. Als einer der ersten Profi-Freeskier lebte Glen seinen exzessiven Lebensstil voll aus: Alkohol, Drogen, Gefängnis. Heute ist Glen ruhiger geworden. Trotz-dem lodert die Flamme der Leidenschaft fürs Skifahren weiterhin im buntesten und wohl auch bekanntesten Irokesen der Free-Ski-Szene.

plakeDie lebenDe Free-Ski-leGenDe

i Der Free-Ski-Punk beim Hochklettern des

Glacier de la Noire in Chamonix

f Auch mit über 40 Jahren meistert Glen Plake mühelos steile

Eisflanken.

Der Extreme-Ski-Punk hat seine Epoche geprägt. Auch heute noch meistert der mittlerweile 40-Jährige über 60 Grad steile Hänge. Porträt eines atypischen Riders.

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VorDenker DeS free Ski MountaineeringAuch mit über 40 Jahren meistert er noch 60 Grad steile Eisflanken in über 6‘000 m Höhe und steht jeden zweiten Tag des Jahres auf den Skis. Seit einem Jahr ist Glen Botschafter des Free-Ski-Mountaineering-Ge-dankens und Mitglied im internationalen SALEWA alpineXtrem Team. Glen, der viele lohnenswerte Gebiete auf der ganzen Welt wie seine Westentasche kennt, sucht verstärkt nach Gipfeln und Abfahrten, die nicht mit Gondel, Skidoo oder Heli zu erreichen sind. Getreu der Climb2Ski-Philosophie geht es ihm um ein alpines Gesamterlebnis: Aufsteigen in technisch anspruchsvollem, alpinem Umfeld, mit Stei-geisen, Eisgeräten und entsprechenden Sicherungstechniken. Abfah-ren durch unberührte, teilweise noch nie befahrene Flanken, Couloirs und Steilwände. Das ist Glens Spielplatz. Mit Befahrungen von bis zu 60 Grad steilen Pressschnee-Flanken hat er zuletzt 2006 den Free-Ski-Mountaineering Gedanken im indischen Himalaja gepflanzt. Glen ist und bleibt einfach Teil des Sports. In diesem Sinne: Ski ya!

farbe in Die SZene gebrachtDer Kalifornier gilt in der Free-Ski- und Big-Mountain-Skiing-Szene als lebende Legende. Skifahrer auf der ganzen Welt schätzen ihn für seine unvergesslichen Auftritte in Skifilmen wie The Blizzard of Aahhhs, Fistful of Moguls, License to Thrill und The Edge of Never. Das berühmte Powder Magazine wählte ihn 2006 zum „Most influen-cial skier of 35 years“. Ende Oktober 2010 hat ihn die US Ski & Snowboard Hall of Fame offiziell in die Klasse 2010 berufen. Glen hat mit seinem bunten Irokesenschnitt die Welt des Free Skiing und Big Mountain Skiing in den letzten zwei Jahrzehnten eindrucksvoll gefärbt.

i Glen Plake in einem Couloir des Sektors Vallée Blanche auf

dem Glacier de la Noire

o Vor der Abfahrt

kommt der Aufstieg. Hier auf dem Glacier

de la Noire

p Mit seinem bunten Irokesenkamm bleibt

Glen Plake nirgends unbemerkt!

Yves Garneau

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TRENTE DEGRÉS | 099TRENTE DEGRÉS | 099

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Neun angehende Himalaja-Alpinisten aus Genf haben diesen Sommer in Begleitung von zwei Schweizer Bergführern drei Gipfel im Herzen von Zanskar erschlossen.

Text°°° Stéphane Schaffter Fotos°°° alpineSS 2011

,Wir treffen uns am 1. august im indischen leh. Mit von der Partie sind neun junge, von Pauline Masset angeführte Himalaja-

Alpinisten aus Genf. Sie werden von einem Bergführerkollegen und mir betreut. Vervollständigt wird die Truppe durch einen Verbindungsoffizier, Köche und zwei befreundete Sherpas. Nach einer dreitägigen Fahrt über trockene Lehmpisten erreichen wir Reru.Wir entscheiden uns für das linke Ufer des Reru-Nala-Tals, wo wir in drei Tagen unser Basiscamp erreichen sollten. Doch die erste Überraschung lässt nicht lange auf sich warten. Verängstigt durch das schwierige Ge-lände weigern sich unsere Jaks und Pferde, auch nur einen Schritt weiter zu gehen. Uns bleibt nichts anderes übrig, als kehrt zu machen und am anderen Ufer entlang zu gehen. Mit zwei Tagen Verspätung treffen wir im Basiscamp ein. Jetzt kann es richtig losgehen!

red apple peak (6070 m)Wir erspähen in den Moränen eine Passage, über die wir zum über 10 km langen Katkar-Gletscher gelangen können und machen uns voller Begeisterung auf den Weg.Am Tag nach den Strapazen fängt es an zu schneien. Wir befinden uns

Schweizer BergSteigeralS Pioniere in indien

Ein zufriedenes Team auf dem 6070 Meter hohen Red Apple Peak

Heikle Passagen oberhalb des Katlar

Lake in einer noch fast unberührten

Landschaft

Auf dem Red Apple Peak, im Hintergrund die schneebedeckten Berge mit dem Gurdhav/Menthosa

und dem Kaotal Jot

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Gavin McKaySpot: Verbier (CH)

Photographer: Yves Garneau

auf 4983 m Höhe und nutzen die Zeit zur Akklimatisierung und Erholung vor unserem ersten Besteigungsversuch des zurzeit unsichtbaren Red Apple Peak.In der festen Überzeugung, dass wir es schaffen werden, macht sich eine kleine Gruppe aus Laurence Di Fiori, Fred Dupraz, Greg Trollier, Jiri Minar, Olivier Messerli und mir ein paar Tage später auf, den Gipfel zu erklimmen. Wir müssen uns beeilen, denn der Südmonsun droht. Doch der Bestei-gungsversuch scheitert; das Wetter zwingt uns zum Rückzug. Drei Tage sitzen wir im Camp 1 fest. Am 17. August ist endlich ein blauer Fetzen Himmel am Horizont zu sehen und wir beschliessen, das Schicksal herauszufordern. Unter der Schneedecke verbergen sich Spalten und wir tasten uns wie auf einem Minenfeld voran. Eine nervenraubende Angelegenheit! Fast zehn Stunden später erreichen wir einen riesigen Felsvorsprung, stets darauf bedacht, möglichen vom Gipfel herabstürzenden Lawinen aus dem Weg zu gehen. Die völlig unberührten Berge um uns herum bilden ein atemberau-bendes Panorama.

Gocook peak (6050 m)Ebenfalls am 17. August bricht ein zweites Team bestehend aus Yannick Flugi, Yannick Coquoz (er musste später aufgeben), Sébastien Colsenet, Marc Rouiller, Sherpa Pekma und dem Koch Gokul in Richtung Gocook Peak auf. Die häufig bis zu 50 Grad steilen Hänge und die allgegenwärtige Lawinen-gefahr erschweren das Vorwärtskommen. Dank der Erfahrung von Yannick Flugi und der Nepalesen kommt die Gruppe aber unbeschadet oben an. So unbeschreiblich die Gipfelmomente auch sind, sie lassen die Anwesenden nicht vergessen, dass noch der so oft fatale Abstieg ansteht. Gottseidank schaffen es alle heil nach unten!

tonG’a miduk ri (6040 m)Am Tag nach der Rückkehr besteigen Fred Dupraz und Olivier Messerli noch einen letzten Gipfel. Der Tong’a Miduk Ri ist ein perfekter Abschluss der Expedition, ganz nach dem Motto: „Seine Berg-steigererfahrung respektvoll nutzen, um sich selbst Freude zu machen.“

Weitere Informationen zu dieser Expedition: www.expe-alpiness.ch

Der frisch gefallene Schnee macht die Besteigung des Gocook Peak noch ein Stück mühseliger.

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leuchtungen. Er sieht aber nicht nur schön aus, sondern bietet auch die modernsten Technologien, schliesslich will man mit dem Geist der Zeit gehen. VOD ist ebenso vorhanden wie ein direkter Zugriff auf die sozialen Netzwerke.Die Wahl des Smartphones gestaltet sich da schon etwas schwieri-ger. Wer auf Nummer sicher gehen will, der sollte sich für das neue Modell von Sony Ericsson entscheiden. Das Xperia Ray verfügt über alle Funktionen anderer unter Android laufender Modelle. Neben einer 8,1-Megapixel-Kamera, die HD-Aufnahmen ermöglicht, überzeugt es durch ein schlankes Design, ein kompaktes Format und einen fairen Preis und dürfte deshalb auch reissenden Absatz finden.Damit erinnerungswürdige Momente genauso stilvoll wie effizient festgehalten werden können, hat Canon die PowerShot S100 entwi-ckelt. Die digitale Kompaktkamera ist mit einem hochempfindlichen 12,1-Megapixel-Sensor, einem lichtstarken 1:2,0-Objektiv und einem 24-mm-Ultraweitwinkelobjektiv ausgestattet. Weitere Pluspunkte sind

der 20fach-Zoom mit Bildstabilisator und das weniger als 200 g leichte Gehäuse. Mit dem Full-

HD-Modus können Highspeed-Reihenaufnahmen mit einer Geschwindigkeit von 9,6 Bildern/Sekunde geschossen werden und mit dem GPS-Tagging lassen sich nützliche Standortinformationen in die Aufnahmen integrieren.

Innovation ist in unserer Konsumgesellschaft zur ultimativen Maxime avanciert. Das gilt auch im Multimediabereich, wo neuartige Funkionen häufig mit schönen Formen zu Ausnahmeobjekten verschmelzen. Text°°° Eric rivEra

,Durch die Kombination technischer Fortschritte mit Design können Hightech-Produkte mit neuen Funktionen

bereichert werden. Vorzeigebeispiel ist unbestritten Apple. Aber auch andere Marken bemühen sich, Schönes mit Effizientem zu verbinden.Das Unternehmen aus Cupertino hatte mit seinem MacBook Air den Weg gewiesen. Sein zukunftsweisendes Grundkonzept ist heute in den Ultrabooks zu finden, wie etwa dem Asus UX21. Ultrabooks sind leicht und leistungsstark und verfügen über eine komfortable Akku-Laufzeit. Sie könnten im Weihnachtsgeschäft nicht zuletzt dank ihres unschlag-baren Preis-Leistungsverhältnisses zu einem Renner werden.Einige Marken haben sich darauf spezialisiert, aus gewöhnlichen Mul-timediageräten richtige Kunstwerke zu schaffen. So zum Beispiel Loewe mit seinem Fernseher Art Led. Dank der unter den Lack gemischten Perlmutter-Mikroteilchen passt er zu allen Holzarten und Innenbe-

design im dienstder technologie

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Text°°° Eric rivEra

,Das iPhone hat mit seinem kinderleicht zu hand-habenden Touchscreen der breiten Öffentlichkeit eine Welt

eröffnet, die zuvor Nerds vorbehalten war. Bei dem Riesenerfolg von Apple fanden sich natürlich auch schnell Nachahmer. Einige Hersteller hatten dabei mehr, andere weniger Glück. Einer der grossen Gewin-ner ist Google mit dem Betriebssystem Android für Smartphones. Es hat mittlerweile sogar mehr Marktanteile als die Apfelmarke und ist zu einer Art Microsoft für Mobilgeräte geworden. Denn genau wie Windows, das mit fast allen elektronischen Bestandteilen wie Prozes-soren usw. funktioniert, wird auch Android von einer breiten Palette Smartphones unterstützt. Die Bestandteile wurden in den letzten

Beflügelt durch den Erfolg des iPhone von Apple bringt die Konkurrenz immer mehr intelligente Telefone auf den Markt. Dabei ist das Potenzial der kleinen Taschencom-puter noch lange nicht ausgeschöpft. Las-sen wir uns überraschen.

Jahren so optimiert, dass sie trotz deutlich höherer Leistung möglichst wenig Batterieleistung verbrauchen. Dank HD-fähigen Videokameras ermöglichen sie sogar den Zugang zur erweiterten Realität. Die US-amerikanische Polizei verwendet die Anwendung, um in Echtzeit das Verbrechensrisiko in bestimmten Vierteln anzuzeigen.

LaPtoP-ErsatzNichts scheint die rasante Entwicklung dieser Schweizer Taschen-messer der virtuellen Welt aufhalten zu können. Sie sind für viele von uns unverzichtbar geworden. Wir können uns gar nicht mehr vorstellen, wie unser Leben ohne sie aussehen würde. Der nächste Quantensprung ist laut Herstellern schon 2012 zu erwarten. Dann sollen flexible Displays zum Einsatz kommen, die den Geräten die eigenwilligsten Formen verleihen – etwa so wie das Flip Phone des Designers Kristian Ulrich, das plötzlich gar nicht mehr so abwegig scheint. Früher oder später könnten die Smartphones sogar die Laptops verdrängen. Das Atrix von Motorola, bei dem das Telefon an ein Notebook gekoppelt wird, hat die Möglichkeiten eindrucksvoll aufgezeigt. Für die herkömmlichen Büroarbeiten wird eine einfache Dockingstation mit einer Tastatur, einer Maus und einem Bildschirm verbunden und fertig ist der PC. Bleibt nur abzuwarten, ob die Hersteller bereit sind, das von den Tablets bereits arg in Bedrängnis gebrachte Segment der Billig-Laptops zu opfern.

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Werden smartphones den pc verdrängen?

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Trolley – ein Servierwagen auS dem Flugzeug Für zuhauSe Es mutet irgendwie exotisch an, das 103 cm hohe Möbel, und weckt Erinnerungen an die Ferne. Das muss an seiner Herkunft liegen. Tatsächlich ist der Servierwagen sonst in Flugzeugen anzutreffen. Zweckentfremdet kommt er neu als Bar, mobi-le Bibliothek oder Küchenmöbel daher. Er ist in Blau oder Grau und auf Wunsch auch in den eigenen Firmenfarben zu haben. Der Preis bewegt sich in Höhe eines Langstrecken-Flugtickets: 1500 Franken für das einfache Modell, 1850 Franken für das doppelte Modell. www.easy-trolley.ch

Kari Traa – wollKleidungmiT JacquardmuSTer!Nach dem letztjährigen Erfolg hat Kari Traa auch die Kollektion 2011/2012 in knalligen Farben gestaltet. Der rosa Strickpulver hält nicht nur warm und trocken, sondern sieht auch noch sexy aus. Dank der fehlenden Nähte liegt er zudem wunderbar sanft auf der Haut. Alle Produkte, ob Pullover mit Rundkragen oder Reisverschluss, Polo-Shirts oder Strumpfhosen, bestehen aus zweifach gestrickter Merino-Wolle, die die eigene Körperwärme isoliert und Feuchtigkeit und Hitze für optimalen Komfort nach Aussen transportiert. www.karitraa.com

Sorel mad BooT lace – echTeS vinTageDer Mad Boot Lace kombiniert Kultelemente von Sorel mit moder-nem, funktionellem Design. Der edle, aber auch stylische Herrenstiefel aus hochwertigem brüniertem Leder ist gegen schlechte Witterung gewappnet. Schlichte Leder-Ösen verleihen dem Gan-zen einen traditionellen Touch, während das Lederfutter für robuste Haltbarkeit sorgt. Das markante Sohlenprofil ist eine Hommage an den Pro Flex Snow-board Boot von Sorel aus den 1980er- Jahren. Fazit: Vintage sah noch nie so gut aus! www.sorel.com

logiTech® mini BoomBox – Kleine Box ganz groSSDiese äusserst kleine und doch extrem leistungsfähige kabellose Box ist der Weihnachtsknüller für alle, die unter-wegs gerne Musik in hoher Qualität

geniessen. Das ultrakompakte mobile Soundsystem für Musik, Filme, Spiele

und Telefongespräche einfach an ein Smartphone, Tablet, Notebook oder ein ande-

res Bluetooth®-fähiges Gerät anschliessen und schon gibt es Sound der Extraklasse. www.logitech.ch

Von chriSTian Bugnon

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BeoSound 8 – Bang & oluFSen miT reKordBang & Olufsen darf sich zu seinem 86. Geburtstag über ein ganz spezielles Geschenk freuen: Mit fast 50‘000 verkauften BeoSounds 8 innerhalb eines knappen Jahres bricht der Soundspezialist sämtli-che Rekorde. Die ebenso leistungsstarke wie extravagante Docking-Station für iPad, iPhone und iPod ist bereits jetzt ein Bestseller. www.bang-olufsen.com

SoS – perFeKT geSchüTzTan KalTen TagenKlassischer Schnitt und eine Kapuze mit Kunstpelz-saum: Diese Damenjacke der Marke SOS (Sports-wear of Sweden) ist ein Muss für alle, die diesen Winter nicht frieren wollen. Und sie ist der Beweis, dass man sich mit Stil warm anziehen kann.www.sportswearofsweden.com

JaSmine, die riechT zum wohlFühlen guTWahrnehmbar dezent duftend und diskret in ihrer Erscheinung, das ist Jasmine. Wie aus einer schlichten Schale verströmt sie leise den Lieblingsduft, falls gewünscht in Intervallen von 20 Minuten – einen ganzen Tag lang! Mittels Ultraschall-Technologie wird das Wasser mit dem beige-mischten ätherischen Öl in extra feinen Nebel verwandelt und an die Umgebung abgegeben. Mehr Infos unter www.stadlerform.ch

FreiTag – hülle FürS ipad 2Der Vorteil eines Touchscreens ist, dass er sich betatschen lässt. Deshalb gibt die neue iPad-Hülle aus gebrauchten LKW-Planen den Bildschirm mit einem Handgriff frei und schaltet dabei gleichzeitig das Gerät ein – nicht magisch, aber immerhin magnetisch. Ebenfalls fast von Zauberhand lässt sich das Sleeve in vier verschiedene Positionen manövrieren. www.freitag.ch

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Von chriSTian Bugnon

Salewa vaSaKi powerTex 3 lagenElastisch, weich und doch robust ist diese Hose in 3-lagigem Powertex Ultimate mit farblich abgesetzter Camou-Innenseite. Sie besticht durch einen komfortab-len, ergonomischen und modernen Schnitt. Entwickelt wurde sie in Zusammenarbeit mit der Freeride-Legende Glen Plake – kein Wunder, eignet sie sich ebenso für Aufstiegstouren wie für extremste Abfahrten. Die seit-lichen Reissverschlüsse können zum Drüberziehen und Belüften bis auf Hüfthöhe geöffnet werden. Durch den Kantenschutz werden Beschädigungen durch die Skis verhindert. www.salewa.ch

mammuT – SicherheiT gehT vorDie Marke erweitert ihr „Snow Safety“-Angebot und baut in ihr Snow-Rucksacksortiment das neue Lawinenairbagsystem der Schweizer Firma Snowpulse (R.A.S Removable Airbag System) ein. Den Lawinenrucksack gibt es in einer 22- oder 30-Liter-Version. Dank der ersetzbaren 300-Bar-Druckkar-tusche wird der 150-Liter-Airbag in nur 3 Sekunden aufgeblasen. Er wird mechanisch über einen wie-derverwendbaren Griff ausgelöst, der im Traggurt des Rucksacks versorgt wird.www.mammutsportsgroup.ch

dynaFiT TiTan ulTralighT – revoluTionär leichTDer neue Titan Ultralight ist der leichteste Freeride-Tourenskischuh der Welt. Er bietet eine ähnliche Stei-figkeit und Abfahrtsunterstützung wie der bekannte Dynafit Titan, wiegt jedoch nur unglaubliche 1750 g.

Damit werden auch lange Skitouren möglich, denn man büsst bei Powderabfahrten keine Kraft ein

und hat den Ski stets unter Kontrolle. Der sehr feste Pebax-Materialmix und die Fer-senverstärkung aus Karbon machen den Tourenskischuh sehr komfortabel und sorgen dafür, dass jeder Ski mit Speed

gefahren werden kann. www.dynafit.ch

JulBo orBiTer – die neue SKiBrilleDie neue grossformatige Brille Orbiter ist der neue Hit für Big Mountain Freerider. Ihre sphärische, selbsttönende und belüftete Zebra- oder Cameleon-Scheibe (Schutzkategorie 2 bis 4) bietet einen Rundumblick auf die gesamte Bergwelt. Ganz egal, welche Hellig-keitsverhältnisse herrschen, nichts entgeht dem wachsamen Blick des Riders. www.julbo-eyewear.com

columBia BaSelayer – 20% mehr wärme!Vergessen Sie alles, was Sie über Funktions- unterwäsche wissen! Columbia über-trifft alles bisher Dagewesene und bietet Kälteempfindlichen das Nonplusultra im Bereich Wärmekomfort. In den Stoff sind thermoreflektierende Omni-Heat®-Punkte eingearbeitet. Dadurch funktioniert die Wäsche wie die berühmten Rettungsde-cken der NASA, gibt aber zusätzlich noch Feuchtigkeit nach aussen ab. Während die Omni-Heat®-Technologie Wärmeverlust verhindert und dafür sorgt, dass Sie sich auch bei kaltem Wetter angenehm wohl fühlen, transportiert die feuchtigkeitsre-gulierende Omni-Wick®-Technologie den Schweiss weg vom Körper, damit die Haut immer schön trocken bleibt.www.columbia.com

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Von chriSTian Bugnon

corum admiral’S cupSeaFender 48 chrono cenTro 

Mit diesem Modell schreibt die ganz auf Innovation und Originalität ausgerichtete

Uhrenmarke die Codes des Chronographen neu. Der traditionell auf einem kleinen Zähler

montierte Minutenzeiger des Chronographen be-findet sich hier auf der gleichen Achse wie der Stun-

den- und der Minutenzeiger der Uhr – daher auch der Name. Sie ist wasserdicht bis 300 Meter und mit einem Lederarmband in Textiloptik, gelben Nähten und einer

Dornschliesse aus Titan ausgestattet. www.corum.ch

audemarS pigueTroyal oaK oFFShoreHistorisch ist die Royal Oak Offshore die ganzGrosse unter den Grossen. Jetzt wird die prestige-trächtige Uhrenlinie durch drei neue Modelle erweitert. Passend zu ihren hohen Ansprüchen kommen sie mit einem 44mm-Gehäuse und einem schlichten, modernen Zifferblatt daher. Das präzise mechanische Uhrwerk baut auf dem vielgerühmten Manufakturkaliber 3120 auf. Sehen Sie sich die ganze Kollektion an unter:www.audemarspiguet.com

Tag heuer miKroTimer Flying 1000Seine Präzision ist fantastisch! Dieser erste mechanischeChronograph mit der Mess- und Anzeigegenauigkeit einer Tausendstelsekunde ist 125 Mal genauer als die meisten derzeit erhältlichen Konkurrenzprodukte und 10 Mal schneller als der TAG Heuer Mikrograph 1/100th. Er wurde am Grand Prix d’Horlogerie 2011 in Genf zur Sportuhr des Jahres gekürt. www.tagheuer.com

omega planeT ocean 45In dem Chronographen steckt das exklusive Omega Co-Axial-Kaliber 9300/9301. Er ist mit einem markanten 45,50-mm-Edelstahlgehäuse ausgerüstet. Als Lünette stehen passend zum mattschwarzen Zifferblatt mattoran-ges Aluminium oder mattschwarze Keramik zur Auswahl. Auffallend ist der Chronographenzähler bei 3 Uhr: Hier werden der 60-Minuten- und der 12-Stunden-Zähler in einer gemeinsamen Anzeige dargestellt, so dass der Benutzer die Zeit intuitiv ablesen kann. www.omega.ch

alpina STarTimer claSSic collecTion Die Kollektion erinnert an die faszinierende Geschichte der Marke Alpina, die sich seit einem Jahrhundert mit viel Hingabe für Zuverläs-sigkeit und Funktionstüchtigkeit einsetzt. Alpina steht auch heute noch für Innovation, hält aber gleichzeitig ihre Grundwerte in Ehren. Mit ihren kühnen und klaren Designs verbindet die Uhrenmanufak-tur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. www.alpina-watches.com

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Haben Sie Lust auf Kreatives, Originelles, Stimmungs- und Stilvolles? 30° hat sich umgesehen... und ist fündig geworden. Wir präsentieren Ihnen die besten Adressen und verraten Ihnen unsere Geheimtipps.

topadressen in ihrer nähe

ReithalleFrüher waren hier die Pferde der Kavallerie zu Hause. Heute wird in der Reithalle jeden Abend Musik gespielt, gepokert, gegessen und ein Schlummerbecher geschlürft. Oft spielen so-gar Live-Bands. Wer sich einen Überblick verschaffen möchte, findet das Programm auf der Homepage. Das Essen ist urban und trifft viele Geschmacksrichtungen. Neben vegetarischen Gerichten werden Fisch & Seafood, Reithallen-Klassiker und viel Fleisch serviert (kosten Sie unbedingt das Cordon-Bleu Duo!). Auch bei den Apéros, Weinen, Whiskys, Drinks und Bieren ist die Auswahl gross. Jeden Samstag von 23.45 bis 04.00 Uhr kommt in der Reithalle Disco-Fever auf.Reithalle, Gessneralle 8, 8001 ZürichTel. 044 212 07 66, www.restaurant-reithalle.ch

Blue Monkey BaRChef de Bar Andreas Natzer präsentiert in moderner, stilvoller Lounge-Atmosphäre eine perfekte Chillout-Zone im Herzen der Altstadt. Zu den Stärken des Blue Monkey gehören Barfood vom Feinsten und qualitativ hochwertige Mixed Drinks. Live Bands und/oder DJs runden das Angebot perfekt ab. Das einmalige Interieur der Monkey Bar enthält Trouvaillen aus ganz Europa: Chesterfield-Sofas, Lampen und Leuchten aus den Metropolen Paris und Mailand, Barhocker aus Dänemark, raffinierte Klappbartische und eine voll ausgeleuchtete Bar. Schauen Sie Humphrey Bogart, Cary Grant und Alfred Hitch-cock beim Rauchen zu und lassen Sie sich von den Bildwelten aus den 50er- und 60er-Jahren inspirieren. Besonders Highlight ist ein lebensgrosser Gorillakopf an der Wand.Blue Monkey Bar, Stüssihofstatt 3, 8001 ZürichTel. 044 261 76 18, www.monkey-bar.ch

taosDem hektischen Alltag entfliehen, den Einkaufsbummel versüssen oder einfach in eine mystische Landschaft eintau-chen – das kann man im Taos, einer Oase mitten in Zürich mit Restaurant, Lounge, Bar/Club und einem schönen Garten. Alte orientalische Ornamente, chinesische Bilder und Skulpturen schmücken die Wände im altehrwürdigen Haus, das durch die vielen Räume und Winkel Wärme, aber auch etwas Geheim-nisvolles und Spannendes ausstrahlt. Der ideale Treffpunkt für erholsame Mittaglunches, den gemütlichen Kaffeeplausch, elegante Dinners oder exklusive Parties.Taos Restaurant-Lounge-Bar, Augustinergasse 3, 8001 ZürichTel. 0 44 448 11 22, www.taos-lounge.ch

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www.30GRAD.tvwww.30DeGRes.tv

www.30DeGRees.tv

erhältlich bei:

Mediapartner:

Herausgeber & VerwaltungCB Communication sàrlRue du Simplon 20 – Case Postale 3861001 Lausanne – [email protected] / www.cbcommunication.comTel.: +41 21/312 41 41, Fax: +41 21/312 41 11

Werbung Westschweiz und englische Ausgabe (Internet & iPad)www.30degres.tv [email protected]

Werbung Deutschschweizwww.30grad.tvBlueorange Media GmbHKarin Witschi 076/379 82 [email protected] Kupper 062/772 21 [email protected]

[email protected]

Stellvertretender [email protected]

[email protected]

RedaktionFrédéric Rein, Serge Greter, Raffaella Carobbio,Saskia Galitch, Andy Parant, Jean-Marc Sueur,Stefan Schiesser, Eric Rivera, Claude Hervé-Bazin,Christian Bugnon, Ray Cooper

FotografenGermain Arias, Keystone, Hövding, Ribcap, Seabreacher, KTM, Rabejac, Jody MacDonald, www.marcweiler.ch, Alessandra Meniconzi, for Odin Property: Sakai Koji - Parida Lim - Parida Lim, Valentin Jeck, Gaelle Le Boulicaut, Marie Flores, Rainer Eder, Jil Sander, Warner, Sony pictures, Ascot Elite,Pathé Monopole, Fox, Tero Repo, Dom Daher, GiantXtour, freerideworldtour.com / Christophe Margot, Jean-Marc Favre, Beat Perren, Archiv Anthamattens, Christoffer Sjostrom, Yves Garneau, Christoffer Sjostrom, Alpiness 2011, Christian Bugnon

Art Direction & LayoutNicolas Zentner, Mathieu Moret

CBCOM Grafikdesign: Alexandra Binczyk

Deutsche Übersetzung: Sabine Dröschel

Englische Übersetzung: Simon Till

Litho: Images 3Druck: Swissprinters Lausanne SAVertrieb: It’s Time To Bienne

30° im Jahresabonnement mit 4 Ausgaben April, Juni, September, Dezember Schweiz CHF 23.- / Europa: € 40.-

Sie finden 30° auch an den Schweizer Kiosken.

IMpRessuM 30° GRAD 10 jAhR (2002-2012)nR. 37, wInteR 2012 / Titelbild : Yves Garneau

,Die Fassaden sind mit neonschildern tapeziert, beschriftet mit Markennamen und in

allen Farben blinkenden Ideogrammen. Rot, grün, gelb und bunt leuchten sie an den Häusern. In einer Hand Tragta- schen, in der anderen das Handy, bewegen sich die Men-schen dichtgedrängt auf den breiten Trottoirs von Kowloon vorwärts. Teenager wie aus dem Modekatalog stolzieren mit hohen Absätzen oder Gummistiefeln, äusserst kurzem Minirock, hoher Taille, Oversize-Brillen und Schulterta- schen (Vuitton oder Ferragama?) durch die Menge. Hong-kong macht seinem Ruf alle Ehre. Die Millionenstadt ist urban bis zum Verderben, konsumorientiert bis zu den Fin-gerspitzen und absichtlich kitschig. Sie ist nie Avantgarde, aber immer auf der Lauer nach neuen Trends. In diesem hektischen Treiben gibt es einen ruhigen Rückzugsort, zu dem Ihnen ein Portier die riesigen, mit Löwenköpfen und hundert surrealistischen Glocken geschmückten Türflügel öffnet. Im Luxe Manor sind sie Wände schwarz und das Mobiliar rot (und umgekehrt), oft übermässig gross und immer kreativ. Das von Kopf (den Kronleuchtern) bis Fuss (den Sesseln) durchdesignte Boutique-Hotel könnte von Dali stammen. Da erstaunt es auch nicht, dass im stark barock angehauchten Dada, dem „Hotspot of molecular mixology“, Pferde aus der Bar und neonfarbene Cocktails aus den Mauern ragen. Man kann sie sich in einem der herzförmigen Love Seats zu Gemüte füh-ren und dabei den von Live-Bands gespielten Jazzklängen lauschen. Eine brennende Giraffe sucht man aber vergebens… www.theluxemanor.com

Text°°° ClAuDe heRvé-BAzIn

Made in Hong Kong

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