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StadtZeitung 5 NR.30 · FREITAG, 24. JULI 2015 TOLLES FAHRGEFÜHL: Karen Eßrich mit ihrem Citroën von 1968. VIEL UMJUBELT: Der Korso mit 350 Autos, darunter viele Oldtimer aus der Region, rollte durch die Karlsruher Innestadt Fotos (6): Knopf DARF ICH BITTEN?: Der Graf von Hertzberg lud die beiden Damen im opulenten Retro-Outfit zu einer Pro- befahrt in seinem liebevoll gepflegten Rover aus dem Jahre 1904 ein. IT LOOKS LIKE ELVIS: Rock‘n‘Roll-Lifestyle und das passende Gefährt – Dieses Pärchen aus dem Kraichtal kam mit einem blank poliertem Chrysler stilgerecht auf den Schlossplatz. besonders. „Da ist ein echter Kind- heitstraum wahr geworden“, ge- steht Eßrich lachend, die ihren Ci- troën vor gut einem Jahr im süd- französischen Toulouse erwarb. Stolz auf sein Fahrzeug ist auch Martin Graf von Hertzberg. Er ist Besitzer eines englischen Rovers von 1904, dem ältesten seiner Art. „Darin fuhr bereits die amtierende britische Königin Elisabeth II. auf ihrer Krönungsfahrt“, berichtet der stilgerecht im Outfit der 20er Jahre gekleidete Adlige und Sammler aus Sandhausen. Ob Pontiac, Bu- gatti oder Rolls Royce – zu bestau- nen gab es vieles. Am Abend setz- ten sich die chromblitzenden Vehi- kel dann zu einem viel umjubelten Korso vom Schlossgarten durch die City in Bewegung – zuvor hatte Bürgermeisterin Gabriele Luczak- Schwarz im US-Polizeiwagen das Startkommando gegeben. -voko- Wohin man auch schaute – auf dem ganzen Schlossplatz sah man am Sonntag edle Karossen vergan- gener Tage. Rund 350 Vehikel be- staunte das vielköpfige Publikum. Sehr zur Freude von Organisator Arnt Bokemüller, dem Chef von „Tribut an Carl Benz“. „Das ist ein echtes Ausrufezeichen. So viele Fahrzeuge hatten wir noch nie. Es ist schön zu sehen, wie begeistert die Menschen sind. Das ist ein Fa- milienfest mit Volksfestcharakter – zu Ehren von Carl Benz, der ja aus Karlsruhe stammt.“ Und natürlich auch zu Ehren des 300. Stadtge- burtstags. Ein besonders schönes Fahrzeug darf Oliver Rommel sein eigen nennen. Der Ettlinger Arzt besitzt einen schwarzen Citroën Traction Avant 11 CV. „Das ist der klassische Gangsterwagen, den man aus französischen Filmen kennt“, weiß er. Form und Ästhe- tik seien einzigartig. Zudem sei zu- weilen Handarbeit gefragt, sagt er und setzt den Handscheibenwi- scher in Gang. Dem US-Lifestyle der 50er Jahre haben sich Gerd Rapp und Clarissa Gans aus Kraichtal verschrieben. Das Paar besitzt einen Chrysler Windsor von 1956. Die Elvis-Fans lieben Rock‘n‘Roll und natürlich ih- ren 225 PS starken US-Schlitten, mit dem sie auch in Urlaub fahren. Meist von Winken und strahlenden Gesichtern begleitet. Natürlich ist Rapp wie viele der Automobillieb- haber ein echter Schrauber. Der Aufwand für Wartung und Pflege sei freilich deutlich höher als bei ei- nem Fahrzeug der Jetztzeit. Ihr Vehikel heiß und inniglich liebt auch Karen Eßrich. Die Gröt- zinger Ortsvorsteherin fährt einen Citroën aus den 1960er Jahren. Form und Fahrgefühl seien ganz Oldtimerkorso als echtes Highlight Tribut an Carl Benz / Korso durch die City viel umjubelt / Schlossplatz war Dorado von Fans VERBUNDENHEIT: Über 1 000 Menschen beteiligten sich am vergan- genen Sonntag an der „Umarmung von Wolfartsweier“. Foto: Fränkle Tausendfach Ortskern umarmt Am vergangenen Sonntag um die Mittagszeit schloss sich eine gewal- tige Menschenkette um einen gu- ten Teil des alten Ortskerns von Wolfartsweier. Mehr als 1000 Be- wohner und Besucher des Stadtteils im Südosten waren ins Freie vor die Häuser gegangen und bildeten mit Luftballons bewehrt ein riesiges buntes Band von der Hermann- Ringwald-Halle beim Freibad „Wölfle“ aus über mehrere Straßen hinweg. Mit der tausendfachen „Umarmung von Wolfartsweier“ drückten Bewohner aller Genera- tionen ihre Verbundenheit mit ih- rem Heimatstadtteil aus. Und Orts- vorsteher Anton Huber freute sich mächtig darüber, dass sich so viele Bürgerinnen und Bürger am von der Ortsverwaltung initiierten Stadtteil- projekt beteiligt hatten. -trö- GEWINNER: Der Publikumpreis bei „StadtFenster“ ging an das Schaufenster des Modehauses Schöpf am Marktplatz. Sieger bei „StadtFenster“ Am verkaufsoffenen Sonntag in der Karlsruher Innenstadt fand auch das Finale des Schaufenster- Wettbewerbs „StadtFenster“ statt. Eine Jury von Vertretern aus Kunst, Wirtschaft und Medien zeichnete das Unternehmen aus, das sich am kreativsten mit dem Thema „300 Jahre Karlsruhe: Vergangenheit und Zukunft“ in seinem Schau- fenster auseinandergesetzt hat. Zu- dem wurde ein Publikumspreis in der gleichen Kategorie vergeben. Es galt also bei der Aktion des Kooperationsmarketings gleich zwei Sieger zu küren. Nach vier Wochen des Prüfens wählte die Jury schließlich das Haus des Hö- rens von Anke Bünting nahe des Wilhelmplatzes aus. Der Publi- kumspreis ging an das Modehaus Schöpf am Marktplatz. -voko- wurde, stand auf dem Stephanplatz das Automobil 2.0 auf der Agenda. Elektro-Mobile in allerlei Variatio- nen lockten Technik-Fans an. Vor dem Schloss sendete der SWR live, während auf der Baustel- le am Marktplatz Perfomance- Kunst in schwindelerregender Höhe stattfand. Und natürlich er- tönte immer wieder Musik – von Chorgesang bis zu solidem Rock. „Die Resonanz ist hervorragend. Wir haben eine hohe Frequenz in der Stadt. Es ist grandios, wie viele Menschen zu unserem Stadtge- burtstag mit verkaufsoffenem Sonntag kommen. Schön zu sehen, wie unsere Aktionen angenommen werden“, sagte Stadtmarketing- Leiter Norbert Käthler. -voko- Das Kaiserwetter zog die Men- schen am vergangenen verkaufsof- fenen Sonntag in Scharen in die City. Überall sah man lange Schlan- gen, viele Geschäfte boten Rabatt- Aktionen oder Gewinnspiele an. So mancher testete Fortuna und dreh- te am Glücksrad, das vor einigen Geschäften bereitstand. Sehr be- liebt war auch die Piano-Aktion „Spiel mich“. Am verkaufsoffenen Sonntag endete die musikalische Aktion in der Innenstadt. An ver- schiedenen Standorten standen wie schon die Wochen zuvor Kla- viere bereit, um bespielt zu werden. Und schon erklang Richard Clay- dermanns „Ballade pour Adeline“. „Ich konnte nicht anders, als mein hart erarbeitetes Klavierkön- nen der Schulzeit dem Publikum zu präsentieren“, meinte der Freibur- ger Stefan grinsend. Und in der Tat, der französische Klassiker gelang fehlerfrei. Am Europaplatz erklan- gen unterdessen südamerikanische Ethno-Klänge, während die Eis- Cafés in der Fußgängerzone sich über mangelnden Andrang alles andere als beklagen konnten. Zu- weilen entstanden regelrechte Engpässe, dort wo das begehrte Gelati bei sommerlichen Tempera- turen zu ergattern war. Mancher Gewerbetreibender der City schenkte Prosecco aus, während der Besucherstrom immer mehr an- schwoll und die Geschäfte ansteu- erte. Während der Schlossplatz zum Dorado für Oldtimer-Fans Reges Treiben in der Innenstadt Verkaufsoffener Sonntag kam prima an / Viel Musik erklang in der Fußgängerzone MUNTERES TREIBEN: Zahlreiche Aktionen lockten beim verkaufsoffenen Sonntag in die City: Für den Nachwuchs gab es natürlich noch den obligatorischen Luftballon dazu.

Oldtimerkorso als echtes Highlight - tribut-an-carl-benz.de€¦ · dermanns „Ballade pour Adeline“. „Ich konnte nicht anders, als mein hart erarbeitetes Klavierkön-nen der

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Page 1: Oldtimerkorso als echtes Highlight - tribut-an-carl-benz.de€¦ · dermanns „Ballade pour Adeline“. „Ich konnte nicht anders, als mein hart erarbeitetes Klavierkön-nen der

StadtZeitung5 NR. 30 · FREITAG, 24. JULI 2015

TOLLES FAHRGEFÜHL: KarenEßrich mit ihrem Citroën von 1968.

VIEL UMJUBELT: Der Korso mit 350 Autos, darunter viele Oldtimeraus der Region, rollte durch die Karlsruher Innestadt Fotos (6): Knopf

DARF ICH BITTEN?: Der Graf von Hertzberg lud die beiden Damen im opulenten Retro-Outfit zu einer Pro-befahrt in seinem liebevoll gepflegten Rover aus dem Jahre 1904 ein.

IT LOOKS LIKE ELVIS: Rock‘n‘Roll-Lifestyle und das passende Gefährt – Dieses Pärchen aus dem Kraichtalkam mit einem blank poliertem Chrysler stilgerecht auf den Schlossplatz.

besonders. „Da ist ein echter Kind-heitstraum wahr geworden“, ge-steht Eßrich lachend, die ihren Ci-troën vor gut einem Jahr im süd-französischen Toulouse erwarb.Stolz auf sein Fahrzeug ist auchMartin Graf von Hertzberg. Er istBesitzer eines englischen Roversvon 1904, dem ältesten seiner Art.„Darin fuhr bereits die amtierendebritische Königin Elisabeth II. aufihrer Krönungsfahrt“, berichtet derstilgerecht im Outfit der 20er Jahregekleidete Adlige und Sammleraus Sandhausen. Ob Pontiac, Bu-gatti oder Rolls Royce – zu bestau-nen gab es vieles. Am Abend setz-ten sich die chromblitzenden Vehi-kel dann zu einem viel umjubeltenKorso vom Schlossgarten durch dieCity in Bewegung – zuvor hatteBürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz im US-Polizeiwagen dasStartkommando gegeben. -voko-

Wohin man auch schaute – aufdem ganzen Schlossplatz sah manam Sonntag edle Karossen vergan-gener Tage. Rund 350 Vehikel be-staunte das vielköpfige Publikum.Sehr zur Freude von OrganisatorArnt Bokemüller, dem Chef von„Tribut an Carl Benz“. „Das ist einechtes Ausrufezeichen. So vieleFahrzeuge hatten wir noch nie. Esist schön zu sehen, wie begeistertdie Menschen sind. Das ist ein Fa-milienfest mit Volksfestcharakter –zu Ehren von Carl Benz, der ja ausKarlsruhe stammt.“ Und natürlichauch zu Ehren des 300. Stadtge-burtstags. Ein besonders schönesFahrzeug darf Oliver Rommel seineigen nennen. Der Ettlinger Arztbesitzt einen schwarzen CitroënTraction Avant 11 CV. „Das ist derklassische Gangsterwagen, denman aus französischen Filmenkennt“, weiß er. Form und Ästhe-

tik seien einzigartig. Zudem sei zu-weilen Handarbeit gefragt, sagt erund setzt den Handscheibenwi-scher in Gang.

Dem US-Lifestyle der 50er Jahrehaben sich Gerd Rapp und ClarissaGans aus Kraichtal verschrieben.Das Paar besitzt einen ChryslerWindsor von 1956. Die Elvis-Fanslieben Rock‘n‘Roll und natürlich ih-ren 225 PS starken US-Schlitten,mit dem sie auch in Urlaub fahren.Meist von Winken und strahlendenGesichtern begleitet. Natürlich istRapp wie viele der Automobillieb-haber ein echter Schrauber. DerAufwand für Wartung und Pflegesei freilich deutlich höher als bei ei-nem Fahrzeug der Jetztzeit.

Ihr Vehikel heiß und inniglichliebt auch Karen Eßrich. Die Gröt-zinger Ortsvorsteherin fährt einenCitroën aus den 1960er Jahren.Form und Fahrgefühl seien ganz

Oldtimerkorso als echtes HighlightTribut an Carl Benz / Korso durch die City viel umjubelt / Schlossplatz war Dorado von Fans

VERBUNDENHEIT: Über 1000 Menschen beteiligten sich am vergan-genen Sonntag an der „Umarmung von Wolfartsweier“. Foto: Fränkle

TausendfachOrtskern umarmtAm vergangenen Sonntag um die

Mittagszeit schloss sich eine gewal-tige Menschenkette um einen gu-ten Teil des alten Ortskerns vonWolfartsweier. Mehr als 1000 Be-wohner und Besucher des Stadtteilsim Südosten waren ins Freie vor dieHäuser gegangen und bildeten mitLuftballons bewehrt ein riesigesbuntes Band von der Hermann-Ringwald-Halle beim Freibad„Wölfle“ aus über mehrere Straßenhinweg. Mit der tausendfachen„Umarmung von Wolfartsweier“drückten Bewohner aller Genera-tionen ihre Verbundenheit mit ih-rem Heimatstadtteil aus. Und Orts-vorsteher Anton Huber freute sichmächtig darüber, dass sich so vieleBürgerinnenundBürgeramvonderOrtsverwaltung initiierten Stadtteil-projekt beteiligt hatten. -trö-

GEWINNER: Der Publikumpreis bei „StadtFenster“ ging an dasSchaufenster des Modehauses Schöpf am Marktplatz.

Sieger bei„StadtFenster“

Am verkaufsoffenen Sonntag inder Karlsruher Innenstadt fandauch das Finale des Schaufenster-Wettbewerbs „StadtFenster“ statt.Eine Jury von Vertretern aus Kunst,Wirtschaft und Medien zeichnetedas Unternehmen aus, das sich amkreativsten mit dem Thema „300Jahre Karlsruhe: Vergangenheitund Zukunft“ in seinem Schau-fenster auseinandergesetzt hat. Zu-dem wurde ein Publikumspreis inder gleichen Kategorie vergeben.

Es galt also bei der Aktion desKooperationsmarketings gleichzwei Sieger zu küren. Nach vierWochen des Prüfens wählte dieJury schließlich das Haus des Hö-rens von Anke Bünting nahe desWilhelmplatzes aus. Der Publi-kumspreis ging an das ModehausSchöpf am Marktplatz. -voko-

wurde, stand auf dem Stephanplatzdas Automobil 2.0 auf der Agenda.Elektro-Mobile in allerlei Variatio-nen lockten Technik-Fans an.

Vor dem Schloss sendete derSWR live, während auf der Baustel-le am Marktplatz Perfomance-Kunst in schwindelerregenderHöhe stattfand. Und natürlich er-tönte immer wieder Musik – vonChorgesang bis zu solidem Rock.„Die Resonanz ist hervorragend.Wir haben eine hohe Frequenz inder Stadt. Es ist grandios, wie vieleMenschen zu unserem Stadtge-burtstag mit verkaufsoffenemSonntag kommen. Schön zu sehen,wie unsere Aktionen angenommenwerden“, sagte Stadtmarketing-Leiter Norbert Käthler. -voko-

Das Kaiserwetter zog die Men-schen am vergangenen verkaufsof-fenen Sonntag in Scharen in dieCity. Überall sah man lange Schlan-gen, viele Geschäfte boten Rabatt-Aktionen oder Gewinnspiele an. Somancher testete Fortuna und dreh-te am Glücksrad, das vor einigenGeschäften bereitstand. Sehr be-liebt war auch die Piano-Aktion„Spiel mich“. Am verkaufsoffenenSonntag endete die musikalischeAktion in der Innenstadt. An ver-schiedenen Standorten standenwie schon die Wochen zuvor Kla-viere bereit, um bespielt zu werden.Und schon erklang Richard Clay-dermanns „Ballade pour Adeline“.

„Ich konnte nicht anders, alsmein hart erarbeitetes Klavierkön-

nen der Schulzeit dem Publikum zupräsentieren“, meinte der Freibur-ger Stefan grinsend. Und in der Tat,der französische Klassiker gelangfehlerfrei. Am Europaplatz erklan-gen unterdessen südamerikanischeEthno-Klänge, während die Eis-Cafés in der Fußgängerzone sichüber mangelnden Andrang allesandere als beklagen konnten. Zu-weilen entstanden regelrechteEngpässe, dort wo das begehrteGelati bei sommerlichen Tempera-turen zu ergattern war. MancherGewerbetreibender der Cityschenkte Prosecco aus, währendder Besucherstrom immer mehr an-schwoll und die Geschäfte ansteu-erte. Während der Schlossplatzzum Dorado für Oldtimer-Fans

Reges Treiben in der InnenstadtVerkaufsoffener Sonntag kam prima an / Viel Musik erklang in der Fußgängerzone

MUNTERES TREIBEN: Zahlreiche Aktionen lockten beim verkaufsoffenen Sonntag in die City: Für denNachwuchs gab es natürlich noch den obligatorischen Luftballon dazu.