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Das Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung paraplegie Einstimmen auf die Zukunft Aurora Savoldo findet Halt in Familie und Musik Treffpunkt Nottwil | Selbsthilfe in Europa | Daniel Schaffner August 2013 | Nr. 147

August 2013 | Nr. 147 paraplegie · Das Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung paraplegie Einstimmen auf die Zukunft Aurora Savoldo findet Halt in Familie

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Das Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung

paraplegie

Einstimmen auf die ZukunftAurora Savoldo findet Halt in Familie und Musik

Treffpunkt Nottwil | Selbsthilfe in Europa | Daniel Schaffner

August 2013 | Nr. 147

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Paraplegie, August 2013 | 3

Editorial

Liebe Gönnerinnen und Gönner

Hand aufs Herz: Wer kannte vor 30 Jahren Nottwil? Mehr als lokale Ausstrahlung hatte der Flecken am Sempachersee kaum. Das änderte sich schlagartig mit der Eröffnung des

Schweizer Paraplegiker-Zentrums (SPZ) im Jahre 1990. Seither ist der Begriff Querschnitt- lähmung untrennbar mit dem Namen des Dorfes verbunden. Und Nottwil steht nicht nur für eine international anerkannte Spezialklinik, für Medizin und Therapie oder für Rollstuhl, sondern auch für Wiedereingliederung, für Hoffnung und Begegnung. Anders gesagt: Nottwil ist zu einer eigentlichen Marke für ganzheitliche Rehabilitation von Menschen mit Quer-schnittlähmung geworden.

Mittlerweile haben sich Zehntausende von Besuchern vor Ort davon überzeugt, was die Organisationen der Schweizer Paraplegiker-Gruppe (SPG) mit dem ihnen anvertrauten Geld leisten. Reaktionen (ab Seite 14 dieser Ausgabe) belegen, dass das persönliche Erlebnis wichtig ist, um ein vollständiges Bild zu bekommen. Gespräche mit Patienten auf dem Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben machen deutlich, dass sich der Einsatz von über 1400 Mitarbei-tenden für die Betroffenen und ihre Angehörigen lohnt. Der direkte Kontakt öffnet die Augen dafür, dass sich Menschen im Rollstuhl nur in der Art der Fortbewegung von Fussgängern unterscheiden. Begegnung und Austausch helfen, Vorurteile und Barrieren abzubauen sowie die Solidarität zu stärken.

Ebendiese Absicht verfolgte Guido A. Zäch, Gründer der Schweizer Paraplegiker-Stiftung, in Nottwil auch. Er wollte eine Klinik bauen – und gleichzeitig ein Begegnungs- und Ausbil-dungszentrum schaffen. Das ist gelungen. Heute finden hier Kongresse, Tagungen, inter-nationale Sportanlässe und Familienfeiern statt, absolvieren Berufsleute sowohl Aus- als auch Weiterbildung oder treffen sich Mitglieder der Gönner-Vereinigung aus dem ganzen Land. Auch Sie sind jederzeit herzlich willkommen.

Joseph HofstetterDirektor Schweizer Paraplegiker-Stiftung

IMPRESSUM: Paraplegie. Das Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung, www.paraplegie.ch 37. Jahrgang | Ausgabe: August 2013 / Nr. 147 | Erscheinungsweise: vierteljährlich in Deutsch, Fran zösisch und Ita lienisch | Gesamtauflage: 961 279 Exemplare | Auflage Deutsch: 857573 Exemplare | Copyright: Abdruck nur mit Genehmigung der Herausgeberin und der Redaktion.Herausgeberin: Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung, 6207 Nottwil, [email protected] | Verant-wortlich: Schweizer Paraplegiker-Stiftung, Unternehmenskommunikation, 6207 Nottwil | Redaktion: Roland Spengler (Leitung), Mathias Haehl, redaktion@para plegie.ch | Bild: Walter Eggenberger, Beatrice Felder, Astrid Zimmer-mann-Boog | Layout / Vorstufe: Regina Lips, Karin Distel, Michael Kling | Anzeigen: Fachmedien Axel Springer Schweiz AG, 8021 Zürich, [email protected] | Vorstufe / Druck: Swissprinters AG, 4800 Zofingen

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Paraplegie, August 2013 | 5

Inhalt

20 Zur Sache

Die in Nottwil gegründete Europäische Paraplegiker-Vereinigung (ESCIF) setzt sich seit 2006 für Behinderte ein. Die Organisation kämpft an vielen Fronten; vorab im Osten Europas und um finanzielle Mittel.

26 PraxIS Die Apotheke des Schweizer Paraplegiker-Zentrums (SPZ) ist öffentlich.

Einwohner der Nachbargemeinden sind neu auch Kunden.

29 MOSaIK Kinder im Rollstuhl trafen sich beim Kids Camp Weekend in Nottwil zu

Spiel, Sport und Spass.

32 MeIn tag IM rOllStuhl

Daniel Schaffner sorgt für saubere Katzenkistchen. Ein Unfall warf ihn aus der Bahn – heute arbeitet der Paraple-giker noch engagierter.

34 FInale Ansichten zu «modernen Ärzten» von Martin Senn.

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14 Medaillen holten die Schweizer Rollstuhl-Athleten an der Leichathletik-WM der Behindertensportler in Lyon (Frankreich). Einer der Stars aus ihren Reihen war Marcel Hug (Bild).

10 POrträt

Musik war im Leben von Aurora Savoldo immer schon von Bedeutung. Seit die 20-jährige Tessinerin im Rollstuhl sitzt, ist sie ihr noch wichtiger: Aurora spielt am liebsten Geige im Familientrio mit Mutter und Schwester.

14 rePOrtage – Besucher aus aller welt

Tausende Menschen aus aller Welt kommen jährlich nach Nottwil. Es sind Fachkräfte aus Medizin, Therapie, Pflege und Forschung, aber auch Mitglieder der Gönner-Vereinigung, Mitarbeitende von Firmen, Verbänden, Vereinen, privaten und staatlichen Organisationen usw. Was macht die Tätigkeit der Schweizer Paraplegiker-Gruppe (SPG) so attraktiv? Und was erleben Besucher hier?

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6 | Paraplegie, August 2013

NEWS

15 Studenten der Freiburger Hochschule für Technik und Architektur haben einen Hightech-Rollstuhl namens «Turbo Twist» entwickelt und konstru-iert. Das mit einem Elektroantrieb ausgerüstete Gefährt weist in der Mitte zwei Räder auf – und kann sich so auf einem Punkt um die eigene Achse drehen. Diese Besonderheit ermöglicht es, auch auf engstem Raum flink zu manövrieren. Dank seiner Wendigkeit eignet sich «Turbo Twist» beson-ders für den Einsatz im E-Hockey, einer noch jungen Sportart für Menschen mit Behinderung. In Serie produziert wird der neue Elektrorollstuhl von der Firma Degonda (Lausanne).In weltweit 36 Kliniken wird derzeit ein Gehroboter respektive ein soge-nanntes Exoskelett (Bild) eines US-Herstellers eingesetzt und getestet. In erster Linie soll das Gerät querschnittgelähmten Menschen in Erstrehabili-tation helfen, eigene Schritte auf dem Weg zur Besserung zu machen, die Muskeln und deren Durchblutung fördern, damit den Knochenschwund mindern sowie die Gelenke flexibel halten. Nachteile: Der Gehroboter, durch Akkus betrieben, ist 23 Kilo schwer und ausserordentlich teuer.

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Hightech-Produktebringen Fortschritte

Tiere als TherapeutenDas REHAB Basel, Zentrum für Querschnittgelähmte und

Hirnverletzte, hat das Angebot an Therapien mit Tieren

erweitert. Neuerdings werden dafür auch Esel, Zwergziegen,

Schafe, Kaninchen, Minischweine und Hühner eingesetzt.

Der eigens geschaffene Tiergarten soll aber kein blosser

«Streichelzoo» sein: Beruhigende Effekte, bessere Wahrneh-

mung und Motivation der Patienten verspricht man sich etwa

auch dadurch, dass diese die Tiere füttern oder deren Laute

nachahmen. Durch wissenschaftliche Begleitung erhofft man

sich überdies neue, zusätzliche Erkenntnisse für die Wirksam-

keit der Therapie mit Tieren. Im SPZ Nottwil setzt man hierbei

seit Jahren und mit Erfolg auf Hippotherapie.

Gegen OsteoporoseMediziner in den USA haben einen

neuen Ansatz zur Bekämpfung der

Osteoporose getestet. 94 Frauen

unterzogen sich während 12 Monaten

einer kombinierten Therapie, beste-

hend aus Antikörpern und einem

künstlichen Hormon. Die Resultate

waren verblüffend: Die Knochenmasse

in der Lendenwirbelsäule und der Hüfte

erhöhte sich im Gegensatz zu anderen

Behandlungsmethoden markant. Ob so u. a. auch Knochenbrüche ver-

hindert werden können, ist jedoch offen. Weiter auf diesem Gebiet sind

die Schweizer Paraplegiker-Forschung (SPF) und das Team der Klinischen

Forschung im SPZ Nottwil. Sie beschäftigen sich schon länger intensiv mit

Prävention von Osteoporose sowie wirksamen Therapien zur Reduktion

von Frakturrisiken. Grund: Querschnittgelähmte Menschen sind, wie auf

dem Schnittbild eines Schienbeinknochens (oben) ersichtlich, häufig von

relativ starkem Abbau der Knochensubstanz (rot gefärbte Segmente) in

den gelähmten Gliedmassen betroffen.

Geschafft!Dank einem 10. Platz bei der Europameisterschaft in Frankfurt (D) haben es die Schweizer Rollstuhl-Basketballer endlich geschafft, sich in der A-Division zu halten. Die Gelegenheit dazu hatte sich unerwartet erge-ben, da Bosnien-Herzegowina auf eine Teilnahme verzichtete und die Schweiz als Dritter der B-EM nachrutschen konnte. Entscheidend für den Verbleib in der höchsten Klasse war der klare 67:48-Sieg über Israel in der Relegationspartie. Das Gerüst des neun köpfigen Schweizer Teams, be-treut von Stefan Donner, bildeten Spieler der Pilatus Dragons (Kriens). Diese hatten zuvor, zum fünften Mal in Serie, sowohl die Landesmeister-schaft als auch den Schweizer Cup gewonnen.

Eine glänzende BilanzGoldig – mit dem ersten Erfolg von Marcel Hug

– hatte die Leichtathletik-Weltmeisterschaft der

Behindertensportler in Lyon (Frankreich) für das

Schweizer Team begonnen. Und goldiger noch

gingen die Wettkämpfe von über 1000 Athle-

ten aus fast 100 Ländern zu Ende. Noch einmal

Marcel Hug sowie Manuela Schär setzten mit

ihren Siegen im Rollstuhl-Marathon einer er-

folgreichen Woche die Krone auf. Am Ende

standen 14 Medaillen (6 goldene, 5 silberne,

3 bronzene) sowie der 13. Platz in der Natio-

nenwertung in der Bilanz der 14köpfigen Dele-

gation. Wurden die Erwartungen damit bereits

übertroffen, hätten es mit etwas Glück noch

mehr Auszeichnungen werden können. Denn in

einem halben Dutzend Finals belegten Schwei-

zer jeweils den vierten Platz. Ruedi Spitzli, Leiter

Rollstuhlsport Schweiz bei der Schweizer Para-

plegiker-Vereinigung (SPV) zeigte sich erfreut:

«Viel besser hätte das Ergebnis nicht ausfallen

können. Wir sind sehr zufrieden, vor allem auch

mit den Leistungen jüngerer Athleten hinter der

Spitze.»

Erster WM-Titel für Manuela Schär

Endgültig ganz oben angekommen ist in Lyon

der 27-jährige Marcel Hug (Neuenkirch LU). In

Abwesenheit seines grossen Rivalen David Weir

(Grossbritannien) dominierte er in der Kategorie

T54 auf eindrückliche Art. Hug beendete nur ein

einziges von sechs Rennen nicht als Gewinner,

und sein schlechtestes Ergebnis war ein zweiter

Platz! Mit total sechs Medaillen avancierte der

Grund zum Strahlen. Die an der Leichtathletik-WM erfolgreichen Schweizer Rollstuhl-Athleten beim Empfang im SPZ Nottwil: Alexandra Helbling, Beat Bösch, Manuela Schär, Bojan Mitic, Marcel Hug, Heinz Frei, Cornel Villiger, Tobias Lötscher (von links).

Schweizer zu einem der herausragenden Teil-

nehmer der WM. Übertroffen wurde er in der

Klasse Sitting nur noch von einer Frau, Tatjana

McFadden, die als erste Athletin überhaupt

sechsmal Gold holte. Dass in der Kategorie T54

gegen die Amerikanerin kein Kraut gewachsen

war, mussten in den Bahnrennen auch Manuela

Schär (Kriens LU) und Edith Wolf-Hunkeler (Dag-

mersellen LU) mehrmals erfahren. Die beiden

Schweizerinnen gehörten in dessen zu den Bes-

ten hinter der Ausnahmekönne-

rin aus den USA und wenigstens

eine wurde zum Abschluss doch

noch mit Gold belohnt. Zur

Überraschung vieler war dies

jedoch nicht Edith Wolf-Hunke-

ler, sondern ihre Teamkollegin

Manuela Schär. Die 28-jährige

spielte auf den letzten Metern

des Marathons ihre Sprintstär-

ken aus und errang so den ers-

ten internationalen Titel.Kampf um Zentimeter. Nach 42 Kilometern gewinnt Manuela Schär (links) das Duell gegen Tsuchida (Japan). Dritte wird Edith Wolf-Hunkeler.

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Wir machen Behinderte mobil.

IV-Revision gescheitertDie von der Schweizer Paraplegiker-Stiftung (SPS), der

Schweizer Paraplegiker-Vereinigung (SPV) und anderen

Behindertenorganisationen bekämpfte 6. IV-Revision ist

gescheitert. Entscheidender Streitpunkt in der politischen

Debatte war die Beschneidung der IV-Renten für Schwer-

behinderte. Der Ständerat hielt Sparmassnahmen auch in

diesem Bereich für notwendig und vertretbar. Der National-

rat jedoch wollte den Betroffenen, unter ihnen zahlreiche

Men schen mit Querschnittlähmung, die Rente nicht kürzen

und sprach sich mit 110 zu 72 Stimmen gegen eine Geset-

zesänderung aus. Für immer vom Tisch ist das Thema damit

aber nicht. Denn längerfristig könnte die wirtschaft liche

Basis der IV wieder gefährdet sein: Ab 2018 fliessen keine

zusätzlichen Einnahmen aus erhöhter Mehrwertsteuer mehr

in die Kassen des Sozialwerkes.

Ein bewegtes Leben

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29. August – 2. SeptemberStrassen-WM Para-CyclingBaie-Comeau (Kanada) 14. SeptemberZentralfest Schweizer Paraplegiker-Vereinigung, Nottwil 29. September – 5. OktoberEM Tischtennis Lignano (Italien) 5. – 10. NovemberWM Badminton Dortmund (Deutschland)

7. NovemberPflegesymposium Nottwil 29. – 30. NovemberSwiss Handicap, 1. Nationale Messe für Menschen mit BehinderungLuzern

Agenda 2013

Unter dem Titel «Und plötzlich ... am Himmel ein Berg – Schicksal einer Unbeug-

samen» ist im AS-Verlag die Lebensgeschichte von Nicole Niquille erschienen. Sie

bekam als erste Frau in der Schweiz das Bergführerdiplom, kletterte für eine Reini-

gungsfirma Fassaden hoch und bestieg mit

ihrem einstigen Lebenspartner Erhard Loretan

mehrere Achttausender im Himalaya. 1994

erlitt Nicole Niquille einen schweren Schick-

salsschlag: Beim Pilzesammeln wurde sie von

einem Stein getroffen und ist seither auf den

Rollstuhl angewiesen. Die Frau aus dem

Greyerzerland bewies aber weiterhin grosse

Unternehmungslust. Sie erwarb das Wirtepa-

tent und machte aus einem verlassenen

Bergrestaurant im Wallis ein beliebtes Aus-

flugsziel. Ausserdem gründete Nicole Niquille

eine Stiftung zum Bau eines Bergspitals in

Nepal. Auszüge aus Tagebüchern und Briefen

machen die aussergewöhnliche Biografie zu

einer faszinierenden Lektüre.

NEWS

10 | Paraplegie, August 2013

Auf dem Weg zur Gitarrenstunde erlitt Aurora Savoldo einen tragischen Unfall.

Musik bleibt der 20-jährigen Tessinerin beim Leben im Rollstuhl weiterhin wichtig.

Am liebsten spielt sie Geige im Familientrio in Kirchen und an Hochzeiten. Und

die junge Frau will Gutes tun: als Sozialarbeiterin für Kinder.

Text: Mathias Haehl | Fotos: Walter Eggenberger

«Ich habe Glück im Unglück gehabt»

Lächelnd winkt sie aus ihrem Kleinwagen und weist als Erstes auf die umliegenden

Berge, die hier bei Biasca TI schroff und steil in die Höhe ragen. «Schaut mal, wie kraftvoll sich die Wasserfälle in die Tiefe stürzen! Die bemerke ich eben zum ersten Mal.» Aurora Savoldo macht die Energie der Natur mächtig Eindruck. Sie selbst wirkt wie eine zufriedene junge Frau, der es an nichts fehlt. Die 20-Jäh-rige hat vieles, das nicht selbstverständlich ist: einen Ausbildungsplatz, ein gemütliches Zu-hause, starken Rückhalt in der Familie, einen lieben Partner und obendrein gute Freundin-nen, die sich Zeit für sie nehmen.Erst beim zweiten Blick wird klar, dass Aurora Entscheidendes zu einem problemlosen Le-ben fehlt. Sie öffnet die Autotüre, nachdem sie

vor einem Restaurant mühsam auf den Be-hindertenparkplatz gezirkelt ist, und stemmt ihren Rollstuhl aus dem Wagen. Die junge Frau klemmt die Räder ans Chassis, bugsiert ihre gefühllosen Beine mit Schwung in den Rollstuhl und hievt sich auf ihre Fahrhilfe. Flink ist sie an den Tisch gerollt, um ihr Leben zu erzählen. Tief war ihr Fall

Wie die Wasserfälle, so Aurora. Stiebend vor Temperament, quirlig, aber auch dies: Tief war ihr Fall vor eineinhalb Jahren, der sie seither zu einem Leben im Rollstuhl zwingt. Sie war zum Musikunterricht gefahren, par-kierte ihr Auto, nahm ihre Gitarre unter den Arm und lief schnell los. Doch ihr Wagen war

schneller und überrollte sie. Diagnose: Quer-schnittlähmung. Seither ist Aurora Paraplegi-kerin. Mit ernster Miene erzählt sie von ih-rem Schicksal, doch dann zieht sie mit einem schüchternen Lächeln Bilanz: «Ich hatte Glück im Unglück. Ich hätte ja so aussehen können wie meine Gitarre ...» Das Instrument war in tausend Teile zerbrochen, nachdem das Auto darübergerollt war.Man merkt, dass Auroras Schicksal sie auch heute noch aufwühlt. Sie hat zwar keine Träne in den Augen; aber diese werden feucht, wenn sie von ihrem Freund Alan erzählt. Der 21-Jäh-rige ist Förster in Montagnola, wo schon der deutsche Schriftsteller Hermann Hesse durch die Wälder spazierte und sich vom satten Grün zu Romanen inspirieren liess. Drei Bambini will sie einmal haben

«Ich bin glücklich, dass ich Alan jeden Tag sehe», sagt Aurora voller Vorfreude, dass er am Abend wieder bei ihrer Familie vor beischaut. Gemeinsames Wohnen und Kinder sind aber noch keine Themen beim jungen Paar, das seit zwei Jahren zusammen ist. Doch sie kann und will irgendwann eine Familie gründen, wenn sie ihre Ausbildung

Zweisamkeit. Mit Freund Alan versteht sich Aurora Savoldo seit zwei Jahren bestens.

Porträt

Paraplegie, August 2013 | 11

Porträt

beendet und als Sozialarbeiterin einen fixen Job hat. Sie macht sich klare Vorstellungen: «Drei Bambini sollen es sein.»Die Dreizahl ist wichtig im Leben von Aurora: Drei Frauen teilen sich den Haushalt in Gen-tilino bei Lugano, seit sie ihren Ehemann und Vater durch einen bösartigen Tumor verloren haben. Damals war Aurora achtjährig, und Mutter Cristina wurde plötzlich alleinerzie-hend. Seit 1981 ist sie Violinistin im 41-köpfi-gen Orchestra della Svizzera Italiana, die 26-jährige Schwester Francesca arbeitet im Büro des Familienunternehmens. Dieses stellt hochwertige Plastikteile für die Auto- und Elektronik industrie sowie für die Medi-zin her.Aurora Savoldo erzählt lebendig, gestikuliert wild und bewegt sich unruhig in ihrem Roll-

stuhl. Ihr Motto im Umgang mit dem Hilfsmit-tel auf Rädern: «Ich habe Kontrolle über mei-nen Rollstuhl – nicht er über mich!» Sie ist dezidiert in ihren Aussagen, sie weiss, was sie will. Das hat sie von ihrer Mutter, die schon als Achtjährige gewusst hat, dass sie einst Musi-kerin werde. Und so verwundert es nicht, dass auch Klein Aurora bereits als Vierjährige auf Fotos mit einer Violine posierte. Eine musikalische Familie

Die Familie musiziert oft zu dritt: Mutter Cris-tina und Aurora spielen Violine, Francesca be-gleitet sie am Klavier. Sie lieben Vivaldi, Purcell und Bach – klassische Kammermusik. Das Trio harmoniert nicht nur wunderbar, sondern sieht auch harmonisch aus, weshalb es als kleines Kammerorchester oft zu Messen in

Kirchen oder zu Auftritten auf Hochzeiten ein-geladen wird. Dann erklingt grosse Hausmu-sik etwa in der Kirche Santo Abbondio von Gentilino, auf deren Friedhof Hermann Hesse begraben liegt. Die Liebe des Trios zur Musik geht weit: Mutter Cristina und Tochter Aurora haben sich je einen Notenschlüssel beim Fuss-gelenk tätowieren lassen. La Mamma trägt zum engelhaften Haar Ohrringe in Noten-schlüsselform. Die drei spielen sich in Form, sie lachen und schwärmen: «Was gibt es Schö-neres als Musik?»Wichtig sind ihnen auch Familie, Freunde, Bei-sammensein. Gemeinsam reden, lachen – und auch mal weinen. Immer mal wieder über den zweiten grossen Schock, als fast zehn Jahre nach dem Verlust des Vaters die Tochter einen Selbstunfall erleidet. Mutter Cristina erzählt

Superduo. Mit Söhnchen Josh wird jeder Tischfussball- Match zum Riesenspass.

Spielkameradin. Im Kinderhort «Asilo Nido Carillon» macht Aurora Savoldo ein Praktikum. Sie wird von Supervisorin Jenny Martinali (rechts) beraten.

12 | Paraplegie, August 2013

Porträt

1 Geniesserin. Aurora Savoldo isst gesund mit Mutter Cristina und Schwester Francesca.2 Ferienfan. Kaum aus der Reha -

bilitation entlassen, fuhr Aurora allein nach Südfrankreich.

3 Attraktion. Im Familientrio spielt sie Geige; so bereichert sie Kirchenmessen und Hochzeiten.

4 Naturmensch. Mit Freundin Lisa fährt Aurora Savoldo gern im Grünen aus.

in der Küche: «Und ich dachte beim Tod mei-nes Mannes, ich hätte den Tiefpunkt meines Lebens erreicht.» Gut, kann sie sich zur Ablen-kung um gesundes Essen und Trinken küm-mern. Aurora sagt: «Ich habe mich früher man-gelhaft ernährt, hauptsächlich von Pasta, Chips und Schoggi. Heute esse ich meistens Trenn-kost.» Sie lebt fokussierter, nicht mehr so gedankenlos wie früher: Die Paraplegikerin muss auf ihr Gewicht schauen. Und nimmt die Dinge mit Humor: «Ich will positiv denken und Fussgängern ihre Beine nicht neiden.»Im Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) hielt sich Aurora Savoldo während der Rehabili tation an die Rollstuhlfahrer mit posi-tiver Ausstrahlung, «um von den Pessimisten nicht heruntergezogen zu werden». Es gab während des sechsmonatigen Aufenthaltes in der Spezialklinik viele Tage, an denen sich auch Aurora sagte: «So ein Scheissleben!» Doch sie ergänzt sofort: «Ich erlebte in Nottwil viele nette und äusserst hilfsbereite Menschen.» Früh schon war sie selbstständig

Und um ihre Selbstständigkeit zu beweisen, organiserte sie schon an ihrem ersten freien Wochenende die Zugfahrt nach Hause. Einen Monat nach ihrem Austritt setzte sie sich be-reits in ihr umgebautes Auto und fuhr nach Südfrankreich an die Côte d’Azur, wo die Fami-lie eine Wohnung besitzt. «Ich liebe die Frei-heit beim Autofahren. Und ich reise leiden-schaftlich.» Sie war mit der Familie schon in Australien, auf den Malediven, in Ägypten und Russland. Im Rollstuhl erkundete sie mit Freunden London, Dublin und Teneriffa.Doch Ferien sind derzeit in weiter Ferne, dafür ist Arbeit angesagt: Dabei blüht Aurora auf. Vor allem für Kinder schlägt ihr Herz, und sie wünscht sich, einmal in einem armen Land Afrikas den Kleinsten helfen zu können. Sie macht während ihrer Ausbildung zur Sozial-arbeiterin ein Praktikum im Kinderhort in

Bodio, wo sie schnell zu einem geschätzten Mitglied des fünfköpfigen Teams geworden ist. Äusserst umsichtig geht sie mit den Kin-dern im «Asilo Nido Carillon» (Spieldosen-Nest) um, wo die Dreijährigen beim ersten Male noch an ihrem Rollstuhl herumfummel-ten und sie fragten: «Was ist das? Spiel?» Darauf die Rollstuhlfahrerin schlagfertig: «Ja, das ist mein privates Spiel!» Worauf sich die Kinder zufrieden abwendeten und weiter bastelten.Jenny Martinali, die ihr als Verantwortliche für die Praktikantinnen beim Arbeiten über die Schulter schaut, lobt: «Aurora hat ein grosses Einfühlungsvermögen, sie beobachtet ihre Schützlinge genau und geht mit Leidenschaft auf deren Bedürfnisse ein. Die Kinder revan-chieren sich mit grosser Offenheit und Zu-trauen.» Aurora lacht mit Eilis und den Zwil-lingen Clea und Iris, wenn diese knallbuntes Plastilin zu Körbchen formen oder es in Wurst-form pressen. Leiterin Manuela Walzer ist sehr froh um Auroras Hilfe: «Wir werden ver-anlassen, dass sie auch am Ende ihrer Ausbil-dung in zwei Jahren wieder bei uns arbeiten kann.» Aurora gibt ihrem Freund Kraft

Nach Arbeitsschluss sitzt Aurora ungeduldig zu Hause im Garten, schaut immer wieder auf die Uhr und kann kaum erwarten, dass ihr Freund von seiner Arbeit aus dem Wald auf Besuch kommt. Gross ist ihre Freude, als Alan sie dann vom Rollstuhl zu sich auf den Liegestuhl und auf seine Beine zieht, um sie zu umarmen. Die beiden tollen übermütig zwischen Oliven-baum und Palme herum. Sie haben wenig übrig für die wunderbare Aussicht über den Collina d’Oro, den Goldhügel: Es locken saftige Wiesen, hohe Pappeln und imposante Berge. Der 21-jäh-rige Förster hat nur Augen für seine Aurora, die er bewundert: «Mir gefällt alles an ihr, und vor allem ihre Stärke beeindruckt mich.»

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Paraplegie, August 2013 | 13

« Ich will positiv denken.»

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RepoRtage

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16 | Paraplegie August 2013

hier an Kongressen weiter, Interessierte wer-den im Umgang mit Rollstuhlfahrern sensi-bilisiert. Und an Führungen werfen Laien wie Profis einen Blick hinter die Kulissen eines Betriebs, in dem über 1400 Menschen aus 50 Nationen in 80 verschiedenen Berufen zum Wohle von Para- und Tetraplegikern arbeiten. Was bewegt all diese Besucher, nach Nottwil

zu kommen? Und welche Ein-drücke nehmen sie mit nach Hause?

Fachwissen weitergeben

Prof. Hans Myburgh und Dr. Erich Mennen sind be-eindruckt. Die südafrikani-schen Gastärzte begleiten im Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) für ein paar Tage Tetrahand-Spezialist Prof. Jan Fridén. «Wir wol-len für unsere Patienten nur das Beste. Also kom-men wir nach Nottwil, um

von den Besten zu lernen», sagt Myburgh, der seit einem Motorradunfall selber im Rollstuhl sitzt. Die beiden Mediziner arbeiten in Preto-ria in einer Klinik, die eine Abteilung für Pa-tienten mit Rücken- und Kopfverletzungen betreibt. Im SPZ haben sie viel über Opera-tions-Techniken und die anschliessende Re-habilitation gelernt. «Die Patienten werden hier nach dem Eingriff viel früher mobilisiert als bei uns», erklärt Mennen. Jan Fridén ist es wichtig, seine Erfahrung weiterzugeben. Weltweit arbeiten nur 80 Ärzte auf dem Ge-biet der Tetrahand-Chirurgie. «Wir operieren in einem heiklen Bereich, bei dem keine Feh-ler passieren dürfen.» Neuste Methoden und Erkenntnisse auszutauschen, erachtet er des-halb als Verpflichtung.Neue Eindrücke hat in Nottwil auch Amrit Paudel gesammelt. Der 26-jährige Nepalese studiert Medizin und interessiert sich für die Arbeit mit Querschnittgelähmten. Während eines Monats hat er hier gelernt, wie Behand-lung und Rehabilitation organisiert sind. «In meinem Heimatland gibt es keine Kranken-versicherung, die Patienten müssen alles sel-ber bezahlen.» Deshalb seien viele in einem schlechten gesundheitlichen Zustand. Es fehle auch an Rollstühlen und Medikamenten. «Für mich ist faszinierend zu sehen, wie unabhän-gig und mobil Gelähmte in der Schweiz leben.» Amrit möchte nun versuchen, die Si-tuation für Para- und Tetraplegiker in Nepal zu verbessern. Ein Problem aber bleibt: «Uns fehlt eine Stiftung, die im Notfall bei finanzi-ellen Problemen einspringt.»In der Urologie ist Dr. Rosiana Pradanasari Wirawan am Werk. Die Ärztin aus Indone-sien hat in ihrer Klinik in Jakarta ein neues Gerät erhalten, mit dem sie Blasen auf Harn-störungen prüfen kann. «Hier vertiefe ich nun mein Wissen, wie diese Untersuche kor-rekt durchgeführt und wie die Resultate inter-pretiert werden.» Sie habe von Prof. Jürgen

gut 11 000 Menschen besuchen die Insti-tutionen der Schweizer Paraplegiker-

Gruppe (SPG) Jahr für Jahr. Da sind Ärzte, Pfle-gende und Therapeutinnen, die sich in Fach-gebiete vertiefen möchten. Lernende diverser Branchen schauen sich das Zentrum an, um ihr Wissen rund um Querschnittlähmung zu fes-tigen. Spezialisten aus dem Gesundheitswe-sen bilden sich

Text: Christine Zwygart | Bilder: Walter Eggenberger, Beatrice Felder und Astrid Zimmermann-Boog

RepoRtage

Paraplegie, August 2013 | 17

Karl Emmenegger war viele Jahre Lei-ter der Berufsfin-dung im SPZ und macht weiterhin «hautnahe» Füh-rungen. Seit ei-nem Autounfall vor 34 Jah-ren ist er selber querschnittgelähmt und er-zählt anschaulich, was dies bedeutet: «Um ein Leben im Rollstuhl führen zu können, muss man zuerst wieder Vertrauen in sich selber fassen.» Und genau dazu sei das SPZ da. Es macht den Besuchern Eindruck, wenn Em-menegger erzählt, er sei 1,98 Meter gross und schmunzelnd anfügt: «Eigentlich schaue ich auf Sie alle hinunter.» Mit ihm sind heute Gäste der Fenaco – einer Genossenschaft der Landwirte – unterwegs. Der Rollstuhlfahrer plaudert, zeigt, erläutert. Und seine Worte kommen an. «Er hat uns eindrücklich darge-legt, was es bedeutet, nicht mehr gehen zu können», sagt Pia Gerber, Leiterin Regional-sekretariat Fenaco Zentral schweiz. Seine Geschichten hätten Verständnis gefördert und sie auch sensibilisiert. Trotz der Schwere der Thematik, fällt vielen Besuchern die un-aufgeregte, heitere Stimmung auf, die im SPZ herrscht – und die sie hier so gar nicht erwartet haben. So sagt Tony Mae der, Präsi-dent Lions Club Luzern Reuss, nach der Füh-rung: «Uns hat ergriffen, wie die Menschen trotz schweren Schicksalsschlägen eine enorme Lebensfreude und eisernen Willen zur Selbstständigkeit ausstrahlen.»Andere Besucher haben eine fachliche Nähe zum SPZ, so wie Georg Reschke: Er macht ein Praktikum im Rettungswesen. Ihn interes-siert, «wie es mit Patienten weitergeht, die ich mit Verdacht auf Querschnittlähmung eingeliefert habe». Von den Therapie- und Be-handlungsmöglichkeiten ist er überwältigt: «Die Betroffenen werden hier enorm gefor-

«Mein Team soll erkennen, dass das Leben im Roll stuhl viel mehr beinhaltet als ‹nur› nicht mehr gehen zu können.»Cornelia Allenbach, Einsatz-leiterin, Aktion «Sonnenblu-me», Zivilschutz Wallis

«Die Weiterbildung im SPZ ist wichtig für meine per sönliche Entwicklung. Dabei entstehen auch wertvolle Kontakte zu Berufs kolleginnen.»Cornelia Müller, Gemeinde-schwester Spitex, Stein AR

Pannek, Chefarzt der Neuro-Urologie, viele Tipps erhalten, die sie daheim nun anwenden und an ihre Kollegen weitergeben will.

Mitglieder werben

160 Mitarbeitende aus allen Hierarchiestufen und Bereichen zeigen interessierten Gästen den Betrieb in Nottwil. Sie bringen ihre ganz eigenen Sichtweisen ein, erzählen aus ihren Erfahrungen und Erlebnissen. «Jede Führung ist somit einzigartig», umschreibt Elvira Brändli, Verantwortliche für Unternehmens-besichtigungen. Rund die Hälfte der Besucher setzt sich aus Mitgliedern von Vereinen, Ver-waltungen und Firmen zusammen, je ein Viertel entfällt auf Jugendliche und Personen aus Pflegefachschulen.

«Sollte ich jemals in eine Notsituati-on kommen, bin ich froh zu wissen, dass die Spezialisten im SPZ alles tun würden, um mir zu helfen.»Georg Reschke, Kurs-/Techni-scher Leiter, Samariterverein Kaisten AG

Hinter die Kulissen schauen

Das Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) und das Guido A. Zäch Institut (GZI) in Nottwil sind beliebte Orte der Begegnung. Wer gerne einen Blick hin-ter die Kulissen der renommierten Spe-zialklinik für querschnittgelähmte Men-schen und anderer Bereiche werfen möchte, dem stehen, unter anderem, dreimal pro Woche – Mittwoch, Don-nerstag, Freitag, jeweils nachmittags – Unternehmensbesichtigungen offen. Da-bei werden in der Pro gramm gestaltung, nach Möglichkeit, auch besondere Wün-sche von Fachberufs-Grup pen, Studieren-den, Lehrpersonen usw. berücksichtigt. Das Mindestalter beträgt 14 Jahre und Anmeldungen sollten mindestens zwei Monate im Voraus erfolgen.Anmeldung: www.paraplegie.ch, Rubrik Unternehmens besichtigungen

Besuchern sowie Veranstaltern von An-lässen stehen in Nottwil auch zahlreiche Dienstleistungen sowie Einrichtungen zur Verfügung: Hotelzimmer, Studios, Restau-rants, Kongress- und Seminarräume, mo-dernste Freiluft-Sportanlagen, Sporthal-le, Schwimmbad, Swiss Olympic Medical Center. Zudem ist Nottwil, nur 20 Minu-ten von Luzern entfernt, mit privaten wie öffentlichen Verkehrsmitteln schnell und bequem zu erreichen.Informationen: www.paraplegie.ch/GZI-Seminar-Kongresshotel

18 | Paraplegie August 2013

Arbeitssituation geh-behinderter Personen ein Bild zu machen. Dabei absolvieren sie auch ein Rollstuhltraining. «Der Parcours mit Trot-toirs, Treppenstufen und abschüssigem Ge-lände liess uns die Sorgen von Rollstuhl-fahrern am eigenen Leib erfahren. Das war eine wertvolle und verständnisfördernde Er-fahrung», bilanziert Geschäftsleiter Peter Fry. Er will in seiner Arbeit künftig gezielt auf Unfall-Prävention achten und Berufsleute für Schutzmassnahmen gewinnen. «Wenn wir dadurch einen einzigen Unfall mit Rücken-schaden verhindern können, war der Tag ein Gewinn.»

«Nach dem Besuch im SPZ ist mir sehr bewusst geworden, was es heisst, den Alltag im Rollstuhl zu bewältigen.»Susanne Widmer, Assistentin Marketing, Rivella AG

dert und gefördert, umgeschult – und ihr Da-heim sogar umgebaut und rollstuhlgängig gemacht.» Reschke ist mit Kollegen des Sama-ritervereins Kaisten AG nach Nottwil gekom-men. Als Kursleiter will er nun vermehrt dar-auf achten, wie Erstretter bei der Bergung mit Patienten umgehen, um weitere Verletzun-gen des Rückenmarks zu vermeiden. Bereits viel Erfahrung mit Rollstuhlfahrern haben die Besucher des Zivilschutzes Wallis. Jeden Som-mer führen sie mit der Aktion «Sonnen-blume» ein Lager für behinderte Menschen

durch, die unter dem Jahr zu-hause betreut werden. Im SPZ wollen sie ihr Wissen nun ver-tiefen. Einsatzleiterin Corne-lia Allenbach bewundert den ganzheitlichen Ansatz, mit dem in der Klinik gearbeitet wird: «Hier geht es nicht nur um Medizin, sondern auch um ganz praktische, alltägliche und seelische Bedürfnisse der Patienten.»Manchmal ist ein Besuch im SPZ auch ein Hauptgewinn. So verloste die Rivella AG einen Erlebnis-Tag mit Rollstuhlsportlerin Edith Wolf-Hunkeler. Zusammen mit den Wettbe-werbsgewinnern ist auch Susanne Widmer, Marketing-Assistentin vor Ort: «Als Fussgän-ger ist man sich oft nicht bewusst, was das kleinste Hindernis für einen Rollstuhlfahrer bedeutet.» Die Besucher dürfen es selber ausprobieren und in der Sporthalle üben.

Menschen sensibilisieren

Wer sich intensiver mit dem Leben im Roll-stuhl auseinandersetzen möchte, dem bietet die Schweizer Paraplegiker-Vereinigung (SPV) spezielle Sensibilisierungskurse an. Diese ermöglichen es unter anderem, mit Be-troffenen zu diskutieren. Tetraplegiker Beat Bösch ist einer der Kurs-leiter: «Die Teilnehmer sind meist überrascht, wie komplex so ein Handicap ist, und dass es mehr beinhaltet als ‹nur› Roll-stuhlfahren.» Ihm ist wichtig, dass die Menschen ihre Hemm-schwellen abbauen und weniger Angst im Umgang mit Quer-schnittgelähmten haben. Das Team des Stellenvermittlungsbü-ros «Best Jobs Baggenstos» aus Luzern verbringt einen Nachmit-tag in Nottwil, um sich von der

«Ich habe hier viele Tipps und Tricks erhalten, wie ich die Blase eines Gelähmten richtig unter-suche.»Dr. Rosiana Pradanasari Wirawan, Indonesien

«Statt Verzweiflung herrschen im SPZ vielmehr Zuversicht, Selbstver trauen und gar Lebens-freude vor.»Peter Fry, Geschäfts leiter, Best Jobs Baggenstos AG, Luzern

«Die Führung durch die Klinik hat mich derart beeindruckt, dass ich nun Gönner der Schweizer Para plegiker-Stiftung werde.»Tony Maeder, Präsident, Lions Club Luzern Reuss

RepoRtage

Paraplegie, August 2013 | 19

Tausende Gäste kommen jedes Jahr nach Nottwil, um sich den

Betrieb anzuschauen. Wie kann die Stiftung davon profitieren?

Gründervater Dr. med. Guido A. Zäch hegte stets den Wunsch, dass sich Fussgänger und Rollstuhlfahrer in Nottwil begegnen können. In der Kli-nik besteht diese Möglichkeit. Hier sehen die Gäste mit eigenen Augen, was wir für Querschnittgelähmte tun. Diese direkte Begegnung ist ein enormer Vorteil, den wir gerne für uns nutzen. Denn je mehr Besucher wir haben, desto bekannter wird das Werk unserer Stiftung.

Wie wollen Sie künftig vermehrt auch Familien und jüngere

Menschen ansprechen – also neue Gönner gewinnen?

Wir müssen die Klinik in den kommenden Jahren baulich erneuern, und während der Bauzeit wird weniger Platz für Gäste zur Verfügung stehen. Deshalb überlegen wir uns, einen Besucher-Pavillon zu erstellen. Für das jüngere Publikum könnten wir darin eine Art Multimedia-Aus-stellung arrangieren. Ideen dazu gibt’s bereits viele. Gerade abends und an Wochenenden, wenn die Therapieräume leer sind, hätten wir so auch eine andere Attraktion für Besucher.

Ärzte, Pflegende und Therapeuten kommen nach Nottwil, um

hier mehr über Paraplegiologie zu erfahren. Wie wichtig ist

dieser Wissenstransfer?

Unser Ziel ist es, Querschnittgelähmte möglichst gut zu versorgen. Hier in Nottwil, nach der Rehabilitation oder dem Klinikaufenthalt auch da-heim. Natürlich können wir diese Arbeit nicht alleine machen. Deshalb ist der Wissenstransfer sehr wichtig. Und wir erfahren im Gespräch mit Fachleuten auch immer wieder, wo noch Handlungsbedarf besteht.

Wer eine Führung in Nottwil besucht, zeigt sich meist begeistert.

Findet eine Art Mund-zu-Mund-Propaganda statt?

Oh, ja. Und das ist die solideste Werbung, die es gibt. Wer überzeugt ist von dem, was er sieht und hört, empfiehlt es weiter.

Gibt es Pläne oder Ideen für die Zukunft, um das Besucher-

Angebot auszubauen?

Wir möchten den Gedanken einer Begegnungsstätte zwischen Roll-stuhlfahrern und Fussgängern vorantreiben. So gehört nun auch das Se-minarhotel Sempachersee zu unserer Gruppe. Damit ist das Angebot im Kongressbereich noch grösser. Wenn auch diese Gäste sich dereinst die Klinik oder einen Besucher-Pavillon ansehen, steigt die Bekanntheit.

«Wir wollen zeigen, was wir tun»

Dr. iur. Joseph Hofstetter ist seit 1. August 2012 Direktor der Schweizer Paraplegiker-Stiftung (SPS). Vorher war der gebürtige Entlebucher zwölf Jahre in anderen Funktionen für die Gruppe tätig.

«Mir hat der Besuch gezeigt, dass ich in erster Linie den Menschen sehe – und nicht den Rollstuhl oder seine Behinderung.»Pia Gerber, Leiterin Regionalsekretariat, fenaco Zentralschweiz

«Ich bin fasziniert, wie selbstständig Querschnitt-gelähmte in der Schweiz leben.»Amrit Paudel, Medizin-student, Nepal

Mehr Informationen: www.paraplegie.ch

Auch grosse Gruppen sind in Nottwil willkommen. So finden hier unzählige Kongresse und Seminare statt; jedes Jahr auch das Pflegesymposium. An dieser Fachtagung haben Personen aus dem Gesundheits- und Sozialbereich die Möglichkeit, zu-sammen ein Thema vertieft zu betrachten und zu diskutieren. Seit über 20 Jahren besucht Cornelia Müller, Gemeinde-schwester der Spitex in Stein AR, diesen Anlass und ist be-geistert: «Ich nehme von hier immer enorm viele Inputs mit nach Hause.» Ihr ist der Austausch mit Kolleginnen wichtig, um zu hören, wie sich andere Spitex-Teams organisieren.

Verbundenheit schaffen

Ein paar Stunden, ein paar Tage oder gar ein paar Wochen – egal wie lange die Gäste in Nottwil verweilen, sie alle nehmen unvergessliche Erlebnisse mit nach Hause. Heitere und tief-sinnige. Berührende und ergrei fen de. Und manchmal kehren sie gar hierher zurück. Dank einer Verbundenheit, die ganz natürlich entstanden ist.

«Der Besuch im SPZ hilft mir, Hemmschwellen gegenüber Rollstuhl-fahrern abzubauen.»Larissa Kaufmann, Lernende MTRA HF

zur sache

unsere Regierung stoppt regelmässig Pro-jekte, die sie nicht für wirklich notwen-

dig erachtet. Querschnittgelähmte finden mit ihren Begehren kaum Gehör», klagt Janez Trdina. Er ist Finanzchef der Paraplegiker-Ver-einigung Sloweniens und selber einer von rund 2000 Wirbelsäulengeschädigten in dem

Seit 2006 setzt sich die Europäische Paraplegiker-Vereinigung (ESCIF) für eine länderüber greifende

Besserstellung von querschnittgelähmten Menschen ein. Die Organisation gibt Betroffenen eine

öffentliche Stimme und kämpft an vielen Fronten; vor allem auch um Geld.

Text: Mathias Haehl | Bilder: Beatrice Felder, Archiv

ewiger Kampf ums Geld

Kleinstaat. Um deren Rehabilitation zu ver-bessern, wurde 1999 mit dem Bau einer spe-ziellen Einrichtung an der Adriaküste begon-nen. Die Regierung stellte dafür 500 000 Euro zur Verfügung. Doch dieser Betrag war nach dem Bau des Haupthauses auf einem 6400 Quadratmeter grossen Gelände bald aufge-

Bedauernswerte Zustände. In der Ukraine mangelt es Querschnitt­

ge lähmten an Technik, Personal und Finanzen.

20 | Paraplegie, August 2013

braucht. «Viel weiter sind wir bis heute nicht gekommen», stellt der 43-jährige Mann mit einem Unterton von Resignation fest. Lotteriegelder sichern den Betrieb

In dem Zentrum namens «Dom Paraplegi-kow» stehen den Patienten, die vielmehr

Paraplegie, Mai 2013 | 21

Tagesgäste sind, sieben Räume, eine Physio-therapieabteilung sowie eine Kantine zur Verfügung; ausserdem kann man malen und Sport treiben. Der Betrieb ist dank rund einer Million Euro pro Jahr aus dem nationalen Lotteriefonds gesichert. Von einer Infrastruk-tur ähnlich derjenigen des Schweizer Paraple-giker-Zentrums (SPZ) in Nottwil kann Trdina hingegen nur träumen.Ihm und anderen Menschen im Rollstuhl in Slowenien wäre jedoch schon sehr geholfen, wenn endlich die früher bereits geplanten Stationen mit 50 Betten realisiert werden könnten. Doch der Staat blockiert die Erwei-terung und Trdina mag nicht daran glauben, dass aus der Hauptstadt Ljubljana bald Geld fliesst. «Wir bräuchten 3,4 Millionen Euro,

um eine gut funktionierende Rehaklinik zu etablieren. Das ist viel in unserem Land.» Touristische Nutzung als Ausweg?

So muss sich Janez Trdina notgedrungen an-derswo um finanzielle Unterstützung bemü-hen. Beispielsweise bei der Europäischen Union. Von dieser wurde das einzige Rehabi-litationszentrum in Slowenien zwar auf eine Dringlichkeitsliste gesetzt – aber zu weit hin-ten, um tatsächlich Geld aus Brüssel zu erhal-ten. «Vielleicht klappt es ja nächstes Jahr», sagt Trdina. Doch sein Optimismus hält sich in Grenzen. Denn die Euroländer stecken in einer tiefen wirtschaftlichen Krise, und es muss gespart werden. Da sieht er für einen Antrag in Millionenhöhe wenig Chancen.

Im Ausland private Sponsoren zu finden, ist genauso schwierig. Er versuchte es unter an-derem in Russland, wo Institutionen mit Be-hinderten offenbar aber möglichst wenig zu tun haben wollen. «In Moskau denkt man immer noch wie in sozialistischen Zeiten: aus den Augen, aus dem Sinn.»Mit so viel Desinteresse und Rückschlägen konfrontiert, überlegt sich der Geschäftsfüh-rer auch eine anderweitige Nutzung des Zen-trums «Dom Paraplegikow». Die Lage direkt am Meer, nahe der malerischen Kleinstadt Piran, das milde Klima und saubere Luft könnten das Haus in Slowenien vielleicht zu einem attraktiven Ziel von Gesundheitstou-risten machen. Die ersten, eine Gruppe autis-tischer Kinder aus der Schweiz, waren schon

« Querschnittgelähmte finden mit ihren Begehren kaum Gehör.»

Ideale Zustände. In der Schweiz nutzen

Paraplegiker moderns te Techniken wie elek ­ trische Treppenlifte.

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zur sache

dort. «Wir können uns gut vorstellen, das Zentrum irgendwann an eine Hotelkette zu verkaufen, die es dann zu einer Ferienanlage umbaut», bekräftigt Janez Trdina.Sloweniens Rollstuhlfahrer sind mit ihren Sorgen beileibe nicht allein. Auch in zahlrei-chen anderen Ländern Osteuropas kämpfen querschnittgelähmte Menschen und Selbst-hilfe-Organisationen mit vielen, teils gravie-renden Problemen. In Kroatien wurde die staatliche Hilfe für Betroffene 2013 um 40 Pro-zent gekürzt, obschon es dort eine beträchtli-che Anzahl von Menschen gibt, die während des Jugoslawien-Krieges in den neunziger Jahren schwer verletzt wurden und deshalb im Rollstuhl sitzen.

Viel Nachholbedarf in Osteuropa

In der Ukraine sind Bewusstsein und Ver-ständnis für die Anliegen behinderter Men-schen ebenfalls unterentwickelt. Sergiy Bol-chook, selber im Rollstuhl und Mitglied der ukrainischen Paraplegiker-Vereinigung, erklärt: «Es fehlt bei uns nicht an genügend guten Gesetzen für die Behandlung und Wie-dereingliederung von Wirbelsäulen-Verletz-ten. Nur werden diese zu 95 Prozent nicht angewandt oder eingehalten, weil die Politik nicht will.» Bis man in der Integration von Behinderten soweit sei wie in der Schweiz, werde es wohl noch lange dauern, fürchtet Bolchook.Noch besorgniserregender sind die Zustände in Albanien. Es sind Fälle bekannt, in denen Querschnittgelähmte zwar schnell operiert, zwei Wochen danach aber bereits nach Hause geschickt wurden. Um eine ordentliche Reha-bilitation antreten zu können, müssen sie

Paraplegie, August 2013 | 23

Jane Horsewell ist seit 2009 Präsidentin der Europäischen

Paraplegiker-Vereinigung (ESCIF). Die querschnittgelähmte

Soziologin aus Grossbritannien lebt und arbeitet in Dänemark,

von wo sie ihren Blick auch über Europa hinaus richtet.

«Wir helfen unentgeltlich»

Was ist und was macht die ESCIF?

Wir sind eine Interessengemeinschaft von engagierten Betroffenen, die

sich zu einer europäischen Schirmorganisation zusammenfanden. Mehrere

hundert Freiwillige nehmen sich der Anliegen von rund einer halben Mil-

lion Menschen im Rollstuhl an. In ganz Europa wollen wir den rech tlichen

und medizinischen Status quo festigen und verbessern, indem wir Syner-

gien auf verschiedensten Ebenen schaffen. Sei es in der Medizin, in der

Betreuung oder etwa auch im Sport und in der Berufsfindung.

Welche Erfolge konnten Sie bisher verbuchen?

In Finnland und in Kroatien bewirkte unser Einsatz, dass die jeweiligen

Gesundheitsministerien Gesetzesänderungen durchbrachten und so die

Pflege für Wirbelsäulengeschädigte zentralisierten. Bislang wurden Ver-

unfallte einfach ins nächste Spital verfrachtet, wo die Mediziner oft das

Wissen nicht hatten, um ihnen fachgerecht zu helfen.

Was bereitet Ihnen am meisten Sorgen?

Wenn ich in Ländern des europäischen Ostens zu Gast bin, ist es für mich

immer wieder erschreckend zu sehen, unter welch ärmlichen und wenig

fortschrittlichen Bedingungen behinderte Menschen dort leben müssen.

Im Kosovo, in Mazedonien oder auch in Polen sind die Bedingungen

in Kliniken und in der Rehabilitation schockierend. Es fehlt an Versiche-

rungen, Technik, geschultem Personal und allenorten an Geld. Dort ver-

suchen wir anzusetzen.

Wie steht es um globale Kooperation?

2001 wurde ein asiatisches Netzwerk, die ASCoN, lanciert. In diesem sind

75 Organisationen aus 18 Ländern vereint, mit denen wir in regem Aus-

tausch sind. Wir strecken unsere Fühler auch nach Zentral- und Latein-

amerika aus. Für 2014 wurde uns von Brasilien zugesichert, in Rio de

Janeiro einen Kongress abhalten zu dürfen. Wir helfen unentgeltlich –

und unser Einsatz macht sich bezahlt.

Ausbaupläne. ESCIF­Präsidentin Jane Horsewell.

Paraplegie, August 2013 | 23

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rund 100 000 Franken aus dem eigenen Sack aufbringen. Zudem ist das Spitalwesen im Land alles andere als fortschrittlich, und gele-gentlich kommt eine Querschnittlähmung auch dem Todesurteil gleich.

Übergreifende Standards setzen

Eigentliche Richtschnur für den Umgang mit behinderten Menschen bilden entsprechende Konventionen der UNO. Diese werden meist bereitwillig ratifiziert, was aber noch lange nicht heissen will, dass sich alle Unterzeich-nerstaaten auch daran halten. Die ESCIF be-müht sich, bedauernswerte Zustände zu kor-rigieren und eine bessere Übereinstimmung zwischen Theorie und Praxis zu erreichen. Sie kümmert sich dabei jedoch weniger um die Durchsetzung von politischen Anliegen wie der Gleichstellung von Behinderten.Ihr Ziel ist es vorab, europaweit gültige Stan-dards für Patientenrechte, Akutbehandlung, Rehabilitation und Integration von Wirbel-säulenverletzten zu etablieren. Urs Styger,

ESCIF-Sekretär, sieht nach acht Jahren Arbeit erste Erfolge. «Die Vereinigung ist sukzessive gewachsen. Es ist der ständige Austausch, der uns vorwärts bringt.» Mit Austausch meint er auch den Rückgriff auf eine weltumspan-nende Plattform, die Organisationen der Schweizer Paraplegiker-Gruppe (SPG) in den vergangenen Jahren geschaffen haben.Eine tragende Rolle hierbei spielt die Schwei-zer Paraplegiker-Forschung (SPF). Die in der Rehabilitations- und Integrationsforschung an der Spitze stehende Institution ist an verschiedenen Grossprojekten und Studien, etwa in Indien und China, beteiligt. Rund um den Globus gesammelte Erfahrungen und Ergebnisse helfen den ESCIF-Mitgliedern,

Paraplegie, August 2013 | 25

besondere Bedürfnisse zu erkennen und ent-sprechende Massnahmen zur Optimierung der Versorgung von querschnittgelähmten Menschen auszuarbeiten.Auch in internationalen Organisationen wie der Weltgesundheitsorganisation WHO oder der internationalen Vereinigung der Paraple-giologen (ISCoS) stösst die ESCIF inzwischen auf Gehör – gute Grundlagen zur Fortführung einer Arbeit, die weiterhin viel Geduld und Ausdauer verlangt. Vor allem auch in der Mittelbeschaffung.

Die Europäische Paraplegiker-Vereini-gung (ESCIF) wurde 2006 auf Initiative der Schweizer Paraplegiker-Vereinigung (SPV) gegründet. Erster Präsident war Daniel Joggi, heute Präsident des Stif-tungsrates der Schweizer Paraplegiker-Stiftung (SPS). Auf ihn folgte die Englän-derin Jane Horsewell. Im Vorstand sitzen 5 Personen. Der Geschäftssitz der Selbst -hilfeorganisation, der heute 24 von 45 Ländern in Europa angehören, befindet sich in Nottwil. Weitere Informationen: www.escif.org

24 Länder dabei

Musische Rehabilitation. In Slowenien können Behinderte im Zentrum «Dom Paraplegikow» malen; von einem Klinikausbau aber nur träumen.

Netzwerk. Am ESCIF­Kongress 2013 in Nottwil trafen sich 60 Vertreter von Paraplegiker­Selbsthilfeorganisationen in Europa.

26 | Paraplegie, August 2013

Spezialisten: Valentin Habermacher mit seinem Apotheker-Team (von links) Marisa Djiro, Karin Ulrich, Ruth Bösch, Simone Müller und Dominique Loosli.

Paraplegie, August 2013 | 27

praxis

sie «rüsten» Bestellungen, betreuen das «Heimatlosenlager» und verwalten den

«Giftschrank». Ein Kreuz hängt bedrohlich über ihren Köpfen. Und sie halten Blutegel als Haustiere. Alchimisten? Nein, es ist das Apo-thekerteam des Schweizer Paraplegiker-Zent-rums (SPZ). Das Tagesgeschäft der Fünfer-equipe um Valentin Habermacher ist alles andere als blutrünstig. Die Egel sind Alter - native zum konventionellen Schröpfen, das Kreuz leuchtet in sattem Apothekergrün, im «Giftschrank» lagern Betäubungsmittel wie Morphium. Das «Hei mat losenlager» besteht aus selten gebrauchten Medikamenten. Hauptaufgabe der vielseitigen Tätigkeit ist es, die Pflegestationen mit Medi kamenten zu beliefern. Hinzu kommt der Verkauf von Artikeln aller Art wie Pflaster, Schmerzmittel oder Körperpflegeprodukte. Viel Zeit bean-spruchen auch Beratung, Weiterbildung so-wie das Aktualisieren von Infos. Medikamente individuell zubereitet

Da die Apotheke seit Juli offen für alle ist, muss sie laut Gesetz konstant unter fachlicher Aufsicht stehen. Deshalb wurde Valentin Habermacher mit Dominique Loosli eine Teil-zeit-Apothekerin zur Seite gestellt. Das Team ist ein eingespieltes, Habermacher nennt es gerne seine «eingefleischte Spezialisten- Clique». Simone Müller und Marisa Djiro sind mehr als ein Dutzend Jahre in Nottwil angestellt, Ruth Bösch und Karin Ulrich wie ihr Chef länger als vier Jahre.Um in der nun öffentlichen Apotheke noch mehr Kundschaft betreuen zu können, wird

das Sortiment von rund 600 Artikeln kon-tinuierlich aktualisiert und aufgestockt. «Zudem haben wir ein Labor eingerichtet, da-mit wir dort Medikamente für individuelle Bedürfnisse zubereiten können», erklärt Habermacher.Die Apotheke ist im SPZ eine bedeutende Schaltstelle zwischen Patienten, Ärzteschaft und Pflegenden. Das Team bildet ein Glied in der Dienstleistungskette, durch die die Patienten befähigt werden, verordnete Thera-pien auch zu Hause korrekt weiterzuführen. Habermacher: «Unsere Kundschaft soll von uns lernen, welches Produkt sie wann und wie nutzt.» Beratung wird mehr Zeit eingeräumt

Ein verantwortungsvoller Umgang mit Medi-kamenten steht im Vordergrund. Das be-dingt, dass Habermachers Team die Kunden nicht nur nach deren Krankheiten und

Die Apotheke ist eine wichtige Schaltstelle des Schweizer Paraplegiker-Zentrums

(SPZ) in Nottwil. Seit Juli steht das fünfköpfige Team um Valentin Habermacher

auch der Öffentlichkeit zu Diensten.

Text: Mathias Haehl | Bilder: Walter Eggenberger und Beatrice Felder

Vielseitig unter grünem Kreuz

Die Apotheke des Schweizer Paraple-giker-Zentrums (SPZ) in Nottwil LU wird von einem Sechserteam betreut. Leiter ist seit vier Jahren Valentin Habermacher. Die Kundschaft be-steht zum Grossteil aus querschnitt-gelähmten Patienten des SPZ und

dem Klinikpersonal. Neu sind auch Einwohner der Region in der Apotheke als Kunden willkommen. Nicht vorrätige Artikel können innert kurzer Zeit bestellt, externe Rezepte bearbeitet und mit den Versicherern direkt abgerechnet werden. Öffnungszeiten: Mo – Fr: 8.30 – 12.15 und 13.15 – 17.00 Uhr.Kontakt: [email protected] oder T 041 939 59 59.

spZ-apotheke ist öffentlich

Schmerzen abfragt. Es wird nachgehakt: «Was nahmen Sie bislang dagegen? Wie hat das gewirkt? Und was für Medikamente neh-men Sie noch?» Dieser Fragenkatalog ist bei der Beratung Standard. Vorbei sind die Zeiten, in denen der vom Kopfschmerz Gepeinigte mit grimmiger Miene ein Treupel verlangte, der Apotheker wortlos in die Schublade griff und das Treupel überreichte.Vielzitierter Zukunftstraum der Medizin-branche ist die individualisierte Medikation nach Patienten-Gencheck, doch dessen Reali-sierung für den breiten Einsatz ist laut Valen-tin Habermacher noch in weiter Ferne. Zu kostspielig, zu arbeitsaufwändig – doch für die Zukunft wünschenswert. Habermacher lebt in der Gegenwart und ist gerne bereit, auch mal auf Wünsche nach Homöopathie oder Naturmedizin einzugehen. Oder auch mal Blutegel auf ein Gerinnsel anzusetzen …

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Paraplegie, August 2013 | 29

Mosaik

Kinder mit Behinderung, die ihren Rollstuhl selbst-ständig fortbewegen können, trafen sich zum Kids Camp Weekend in Nottwil. Ob beim Bogenschiessen, beim Fechten oder beim Reiten, die Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren vergnügten sich wie alle Jahre im Frühsommer bestens am Anlass der Schwei-zer Paraplegiker-Vereinigung (SPV). Mit dabei waren ihre Geschwister, welche das ganze Programm eben-falls im Rollstuhl verbrachten, während dem sich die Eltern untereinander austauschten. Betreut wurden die Rolli-Kids vom speziell ausgebildeten Team der SPV. Das nächste Kids Camp Weekend findet am 21. und 22. Juni 2014 statt.

Spiel, Sport und Spass

Viel Volktrotz RegenEinmal mit Paralympicssiegern am

Tisch sitzen. An einer besonderen

Benefizveranstaltung in Tübach SG

war das möglich: Mit Sandra Graf

und Heinz Frei waren, unter

anderen, zwei Goldmedaillenge-

winner von London 2012 dabei.

Zwar vereitelte Dauerregen den

geplanten Rollstuhl-Rugby-Match,

doch Organisator Peter Hochreu-

tener, selber querschnittgelähmt,

freute sich über viele Zuschauer

und hervor ragende Stimmung:

«Ich will einerseits Menschen mit

Behinderung unterstützen und

anderseits zeigen, was alles man im

Leben trotzdem erreichen kann.»

Die Schweizer Paraplegiker-Vereinigung

(SPV) und das Institut für Berufsfindung

des Schweizer Paraplegiker-Zentrums (SPZ)

Nottwil offerieren querschnittgelähmten

Menschen seit Jahren Begleitung und

Beratung bei der Jobsuche. Neu können

interessierte Firmen offene Stellen und

Lehrstellen für Menschen mit Behinde-

rung selber ins Internet stellen. Die neue

Dienstleistung ist kostenlos. Weitere

Informationen: www.spv.ch/de/stellen-

boerse; oder bei Pia Bohren, unter Telefon

041 939 54 43; [email protected].

Der Verbesserung der beruflichen Wiedereingliederung dient auch eine

Gemeinschafts initiative von insieme Schweiz, Vereinigung Cerebral Schweiz

und Procap Schweiz. Die drei Organisationen fordern eine ausreichende

Schulbildung und Berufsbildung für Jugendliche mit Behinderung. Sie haben

2011 eine entsprechende Petition, von mehr als 100 000 Personen unterzeich-

net, eingereicht. Die Antwort des Bundesrates steht aber immer noch aus.

Nur sechs Monate benötigten dagegen die Firma Schindler Aufzüge (Ebikon)

und die Stiftung Brändi (Luzern), um ein Projekt zur Integration von Menschen

mit Behinderung in die Wirtschaft umzusetzen. Inzwischen sind 15 Mitarbei-

tende der Stiftung in Werkhallen des Liftherstellers tätig.

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Das Zentrum für Schmerzmedizin

des Schweizer Paraplegiker-

Zentrums (SPZ) wird 15 Jahre alt.

Gegründet wurde es 1998 als

Schmerzklinik Nottwil, mit dem

Ziel, die schmerzmedizinische

Versorgung von Querschnitt-

gelähmten zu verbessern. Bemer-

kenswerterweise finden sich

heute auch viele Nicht-Quer-

schnitt gelähmte, teils mit über

zehnjäh riger Schmerzgeschichte,

unter den behandelten Patienten. Die Abteilung entwickelte sich zu einer der

besten schweizweit und beschäftigt derzeit 56 Mitarbeitende. Sie feiern unter

Leitung des neuen Chefarztes PD Dr. med. Markus Béchir am 24. Oktober ab

16.00 Uhr mit einer öffentlichen medizinischen Fortbildung. Stellenwert und

Leistungsspektrum der Schmerzmedizin stehen dabei im Vordergrund, sie

werden anhand von beispielhaften Vorträgen dargestellt. In Zusammenarbeit

mit der Hochschule Luzern für Kunst und Design findet ab Monat Oktober

im Guido A. Zäch Institut (GZI) Nottwil zudem eine Kunstausstellung zum

Thema Schmerz statt.

schmerzmedizinfeiert Jubiläum

MosaiksplitterDie Schweizer Paraplegiker-Stiftung (SPS)

hat den Vertrag als Hauptsponsor von Swiss

Paralympic um drei Jahre verlängert. Ein

wichtiger Partner bleibt auch die Sportmedi-

zin Nottwil (Swiss Olympic Medical Center).

Ihr Chefarzt, Dr. med. Matthias Strupler,

ist Chief Medical Officer und Vorsitzender

der Sportmedizinischen Kommission der

nationalen Organisation für Spitzensport

von Menschen mit Behinderung.

Dr. med. Hans Georg Koch, seit 23 Jahren,

davon deren 19 als Oberarzt Klinik, im SPZ

Nottwil tätig, hat eine neue Aufgabe über-

nommen. Er baut im Auftrag der Schweizer

Paraplegiker-Vereinigung (SPV) den Fachbe-

reich «Angewandter Wissenstransfer» auf.

Vordem schon ist Koch aus dem Zentralvor-

stand der SPV ausgetreten. Zu seinem Nach-

folger wurde Stephan Bachmann, Direktor

REHAB Basel, gewählt.

Spezialisten für Neuro-Urologie im Schwei-

zer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) Nottwil und

die SHI Homöopathie Schule (Zug) testen

in einer gemeinsamen Studie den zusätzli-

chen Nutzen homöopathischer Behandlung

von Harnwegsinfekten bei Menschen mit

Querschnittlähmung. Bisherige Ergebnisse

zeigen, dass die Kombination von Schul-

und Alternativmedizin in diesem Bereich

gewinnbringend sein kann.

Mosaik

Paraplegie, August 2013 | 31

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«Selbstständigkeit erhalten»Ich möchte mich von ganzem Herzen bedanken, dass Sie mich finanziell unterstützten und mir die Installation eines neuen «Autochairs» er-möglichten. Mit dieser Hebevorrichtung kann ich mich selber vom Rollstuhl ins Auto hieven. Dank Ihnen habe ich wieder ein Stück Selbst-ständigkeit erhalten und kann weiterhin ein interessantes Sozialleben führen. Ich danke für Ihre Grosszügigkeit.Béatrice Martinoli, Lausanne VD

Unsere Tochter erkrankte 2011 an einem bösar-tigen Tumor im Rückenmark und war von die-sem Zeitpunkt an Tetraplegikerin. Das Schwei-zer Paraplegiker-Zentrum in Nottwil erlebten wir als Ort der Hoffnung – für uns wurde es heuer ein Ort des Abschiednehmens. Rebekka starb im Alter von 15 Jahren. Unser Dank gilt der Paraplegiker-Stiftung für die grosszügige Unter-stützung während Rebekkas Krankheit. Eben-falls danken möchten wir allen Ärzten, Thera-peuten und dem Pflegepersonal für die liebe-volle Begleitung.Ingrid, Ueli und Fabian Hofer,

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Herzlichen Dank für Ihre Kostengutsprache, dank der ich mir das Andockrad «FreeWheel» anschaffen konnte. Das vielseitig einsetzbare Zusatzrad wird meinen Rolli-Alltag erleichtern, etwa bei unebenem Gelände oder auf Pflaster-steinen in der Altstadt.Rita Meier, Basel BS

Sie haben mich mit einer Finanzspritze für den Hausumbau sehr glücklich gemacht. Die Heim-kehr nach Monaten der Rehabilitation war nicht einfach. Aber dank Ihrer Unterstützung fand ich einen Teil meiner Selbstständigkeit wieder. Ohne die Stiftung hätte ich die diversen Umbau-ten nicht finanzieren können. Danke vielmals.Jean-Pierre Guillemin, Vufflens-la-Ville VD

Ich danke für Ihre finanzielle Unterstützung, die mir den Kauf eines Sportgerätes ermöglichte. Das Handbike ist eine perfekte Lösung für mich, um mein physisches Niveau zu halten: im Som-mer im Freien und im Winter auf einer Rolle. Ich habe grosse Freude, denn ohne Ihre Unterstüt-zung wäre es nie dazu gekommen.Martin Starchel, Olten SO

Bereits zum 17. Male fand in Tuggen SZ die Töffsegnung des Motorrad-Clubs March- Höfe statt. Pfarrer Carl Wuhrmann hielt einmal mehr eine kurze, humorvolle Predigt und mehr als 100 Biker assen gemeinsam und spendeten überaus grosszügig. Die Einnahmen von CHF 1100 kamen wie immer vollumfänglich der Unterstützung von querschnittgelähmten Menschen durch die Schweizer Paraplegiker-Stiftung zugute.

die BesondeRe spende

Töfffahrer zeigten sich grosszügig

32 | Paraplegie, August 2013

Wenn ich um halb sieben Uhr auf­stehe, verbringe ich eineinhalb Stun­

den mit Körperpflege. Dann entscheidet sich, ob der Tag ein guter wird. Oder ob ich von Zweifeln, Sorgen und Mutlosigkeit geplagt werde. Ob ich in der Dusche hinfalle, Mühe beim Stuhlgang habe oder mal wieder nicht in die Socken komme – das ist für meine Tagesstimmung verantwortlich. Ich sitze erst seit März 2012 im Rollstuhl, seit mich Hengst Cinzano grob aus dem Sattel warf.Im Jahr 2005 habe ich mein eigenes Unter­nehmen aufgezogen. Ich rackerte bis zu 15 Stunden täglich. Mein Service ist einmalig: den Katzenhaltern frische Streu nach Hause bringen und die gebrauchte nachhaltig entsorgen. Ich kam auf die Idee, weil ich es hirnrissig fand, dass in der Schweiz jährlich 68 000 Tonnen Katzensand im Haushalts­müll landen. Die Exkremente lassen sich nämlich zu Biogas und Strom umwandeln, mit der Verbrennung lässt sich Abwärme ge­winnen. Das nutze ich seither.

Bald in der ganzen Schweiz?

Ich bin ein ‹Chrampfer›, meine Arbeit ist mein Leben. Derart, dass ich nach dem Aufwachen aus der Operationsnarkose gleich mit Tochter Manuela telefonierte, die am selben Tag die

Leitung meines Geschäfts übernahm. Die Kat­zenhalter wollten weiterhin beliefert werden!Ich arbeite entweder zu Hause oder in unse­rem kleinen Büro und Lager hier in Schönen­werd SO. Ich leiste Telefondienst, betreue un­seren Webshop und kümmere mich um das Sortiment, unter anderem 22 Katzenstreusor­ten. Wir pflegen Stammkunden vorwiegend zwischen Olten und Aarau – aber ich träume von Grösserem: einem Lieferdienst für die ganze Schweiz. Dazu bräuchten wir zehn Lieferwagen anstatt nur einen wie heute. Bei 1,3 Millionen Katzenhaltern und noch mehr Katzenklos hierzulande können wir sicher­lich noch ausbauen …

‹Gib mir deinen Katzendreck …›Nach dem Mittagessen lege ich meine Beine eine Stunde lang hoch. Denn seit man mir wegen eines Druckgeschwürs eine Zehe am­putieren musste, passe ich gut auf meinen gefühllosen Unterkörper auf. Ich bin von der Lendenwirbelsäule abwärts querschnitt­gelähmt, dank der dreimonatigen Rehabi ­ li tation in Nottwil aber selbstständig. Ich schätzte, wie sich die Mitarbeitenden des Schweizer Paraplegiker­Zentrums Zeit für mich nahmen. Und der Kontakt zu anderen ‹Schicksalsgenossen› war wichtig für mich.

Eine Frau gab mir den Rat, nicht gross darüber nachzu denken, dass ich im Rollstuhl sei. Das ist schwierig …Ob mein Schicksal vorbestimmt war? Mein Lebensmotto lautet ‹Es gibt keinen Auftrieb ohne Gegenwind›, und Widerstände kenne ich zur Genüge. Ich bin ein uneheliches Kind, habe meinen Vater nie kennen gelernt. Mit 33 baute ich mein erstes Haus, mit 37 musste ich die Scheidung durchstehen. Und jetzt das: ein Leben im Rollstuhl. Doch wenn ich auf meinen Arbeitstag zurückblicke, bin ich stolz auf meinen Slogan: ‹Gib mir deinen Katzen­dreck, und du bekommst Sand und Fressen dafür!› Dann durchfliesst mich das Glück, Gutes zu tun.Abends zu Hause gönne ich mir auch Gutes. Ich liebe es, auf meinem Smartphone Ge­schicklichkeitsspiele zu machen, mich via Facebook auszutauschen oder im grossen weiten Internet mein Wissen anzureichern. Darüber schlafe ich dann zufrieden ein und träume von Ferien auf unserem Camping­platz am Hallwilersee. Oft gar den ganz gros­sen Traum: Ich will mal für drei Monate die Ohren runterklappen und in der Biskaya oder in Südafrika überwintern. Und dann mein Katzensand­Geschäft via Netz dirigieren.

«Kein Auftrieb ohne Gegenwind»Nach der Rückenmarkoperation kaum erwacht, dachte Daniel Schaffner

nur an eins: schweizweit für saubere Katzenkistchen zu sorgen. Seit er im

Rollstuhl sitzt, ist die Arbeit für den «Chrampfer» noch wichtiger.

Aufgezeichnet von Mathias Haehl | Bild: Walter Eggenberger

«

»

Mein TAG iM RollsTuhl Katzenfreund. Daniel Schaffner mit Maine-Coon-Katze «Graziella»

in seinem Lager in Schönenwerd SO.

Paraplegie, Mai 2013 | 33

Daniel schaffner

Der 58-Jährige wohnt in Gretzenbach SO, hat drei Kinder und zwei Enkel. Im März 2012 fiel er bei seinem ersten Reitversuch vom Pferd. Seither bewegt der Paraplegiker sich im Rollstuhl. Der gelernte Dreher be-treibt seit 2005 ein Katzensand-Geschäft in Schönenwerd SO. Er hat zwei Angestellte: Tochter Manuela Schaffner und Christian Siedl. Infos: www.katzensand.ch

34 | Paraplegie, August 2013

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