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Spendenkonto: Vereinigung von Freunden der Technischen Universität zu Darmstadt e.V. Deutsche Bank, Darmstadt | BLZ 508 700 05 | Konto-Nr. 281 121 | Verw.-zw.: Henhapl - Möglichkeitsstudie Zum Projekt: Die Strahlentherapie ist eine besonders intensiv an spezifische Räume gebunden: An den Behandlungsraum, den Warteraum, den Raum des ärztlichen Vorgesprächs, in welchem auf die Behandlung vorbereitet wird. Trotz der Bedeutung von Räumen in der Strahlentherapie gibt es bislang wenig Überlegungen zu deren Gestaltung für und zu ihren möglichen Effekte auf Patienten – für welche die Therapie wesentlich auch in der Erinnerung und Erwartung an diese Räume gebunden bleibt. Zentral war bislang vor allem die zweifellos wichtige Funktionalität im Zusammenspiel von Klinikpersonal und Technik. In einem Pilotprojekt sollen nun die Möglichkeiten erkundet werden, die Räu- me der Strahlentherapie verstärkt an den Patienten zu orientieren. Dabei stehen die genannten Klinikräume im Mittelpunkt: Der Raum, in welchem das Vorge- spräch stattfindet; der gemeinsame Warteraum; der Behandlungsraum. Die Möglichkeitsstudie untersucht dabei in mehrfacher Weise räumliche Gestal- tungsmöglichkeiten: in Bezug auf die realen Räume, deren Mediengestaltung und in der Verbindung von beiden. Neben der architektonischen Gestaltung liegt der Schwerpunkt auf IT und dem Design durch Medien. Das Ziel ist, die Patientenorientierung während der Strahlentherapie durch IT zu stärken. Die Interaktion zwischen Technik und medizinisch-sozialen Experten soll durch eine Interaktion zwischen Patienten und IT ergänzt werden. Im Vordergrund steht also nicht die Entwicklung von IT zur medizinischen Krankenbehandlung, welche außerdem am Patienten orientiert gestaltet werden soll. Vielmehr sollen in eine bestehende Behand- lungsumgebung Medien integriert werden, welche sich speziell an Patienten richten und die Strahlentherapie erleichtern. Das Projekt soll dazu die Möglichkeiten sondieren, die Anforderungen erheben, Szenarien und Prototypen entwerfen. Eine Realisierung/Implementierung ist nicht die Aufgabe. Aufgrund der Patientenorientierung müssen die Möglichkei- ten und Anforderungen jederzeit in Bezug auf und im Gespräch mit den Patien- ten erörtert und entschieden werden. Möglichkeiten: Vorüberlegungen deuten auf unterschiedliche Gestaltungsmög- lichkeiten für die drei Räume hin: 1. Raum des Vorgesprächs: Simulation des Behandlungsraums Da der Behandlungsraum im Vorgespräch nicht zugänglich ist, könnte hier eine IT-Lösung den Behandlungsraum und die Behandlung simulieren. Dadurch könnte das Vorgespräch unterstützt werden; insbesondere könnte der Patient spezifischere, weniger diffuse Erwartungen ausbilden, welche eventuell Ängste abbauen bzw. die „Schwelle“ des Eingangs in den Behandlungsraum durch seine Antizipation absenken. Prof. Dr. W. Henhapl Fachbereich Informatik Hochschulstraße 10 64289 Darmstadt Tel. +49 6151 163409 henhapl@informatik.tu- darmstadt.de ―― Prof. Dr. med. Dipl.-Phy. B. Kober Institut für Radioonkolo- gie und Strahlentherapie Klinikum Darmstadt Grafenstraße 9 64283 Darmstadt Tel. +49-6151 107 6851 Fax +49-6151 107 6949 strahlentherapie@klinikum- darmstadt.de ―― Prof. Dr.-Ing. G. Sakas Cognitive Computing and Medical Imaging Fraunhoferstr. 5 D-64283 Darmstadt Tel. +49 6151 155 153 Fax +49 6151 155 480 [email protected] ―― M.A. A. Kaminski Projektleitung TU Darmstadt Institut für Philosophie Schloß 64283 Darmstadt Tel. +49 6151 163377 [email protected] ―― Projektinformationen http://www.pi.informatik.tu- darmstadt.de/ Möglichkeitsstudie: Patientenorientiert gestaltete Räume in der Strahlentherapie Seite: 1/2

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Spendenkonto: Vereinigung von Freunden der Technischen Universität zu Darmstadt e.V.

Deutsche Bank, Darmstadt | BLZ 508 700 05 | Konto-Nr. 281 121 | Verw.-zw.: Henhapl - Möglichkeitsstudie

Zum Projekt: Die Strahlentherapie ist eine besonders intensiv an spezifische Räume gebunden: An den Behandlungsraum, den Warteraum, den Raum des ärztlichen Vorgesprächs, in welchem auf die Behandlung vorbereitet wird. Trotz der Bedeutung von Räumen in der Strahlentherapie gibt es bislang wenig Überlegungen zu deren Gestaltung für und zu ihren möglichen Effekte auf Patienten – für welche die Therapie wesentlich auch in der Erinnerung und Erwartung an diese Räume gebunden bleibt. Zentral war bislang vor allem die zweifellos wichtige Funktionalität im Zusammenspiel von Klinikpersonal und Technik. In einem Pilotprojekt sollen nun die Möglichkeiten erkundet werden, die Räu-me der Strahlentherapie verstärkt an den Patienten zu orientieren. Dabei stehen die genannten Klinikräume im Mittelpunkt: Der Raum, in welchem das Vorge-spräch stattfindet; der gemeinsame Warteraum; der Behandlungsraum. Die Möglichkeitsstudie untersucht dabei in mehrfacher Weise räumliche Gestal-tungsmöglichkeiten: in Bezug auf die realen Räume, deren Mediengestaltung und in der Verbindung von beiden. Neben der architektonischen Gestaltung liegt der Schwerpunkt auf IT und dem Design durch Medien. Das Ziel ist, die Patientenorientierung während der Strahlentherapie durch IT zu stärken. Die Interaktion zwischen Technik und medizinisch-sozialen Experten soll durch eine Interaktion zwischen Patienten und IT ergänzt werden. Im Vordergrund steht also nicht die Entwicklung von IT zur medizinischen Krankenbehandlung, welche außerdem am Patienten orientiert gestaltet werden soll. Vielmehr sollen in eine bestehende Behand-lungsumgebung Medien integriert werden, welche sich speziell an Patienten richten und die Strahlentherapie erleichtern. Das Projekt soll dazu die Möglichkeiten sondieren, die Anforderungen erheben, Szenarien und Prototypen entwerfen. Eine Realisierung/Implementierung ist nicht die Aufgabe. Aufgrund der Patientenorientierung müssen die Möglichkei-ten und Anforderungen jederzeit in Bezug auf und im Gespräch mit den Patien-ten erörtert und entschieden werden.

Möglichkeiten: Vorüberlegungen deuten auf unterschiedliche Gestaltungsmög-lichkeiten für die drei Räume hin: 1. Raum des Vorgesprächs: Simulation des Behandlungsraums Da der Behandlungsraum im Vorgespräch nicht zugänglich ist, könnte hier eine IT-Lösung den Behandlungsraum und die Behandlung simulieren. Dadurch könnte das Vorgespräch unterstützt werden; insbesondere könnte der Patient spezifischere, weniger diffuse Erwartungen ausbilden, welche eventuell Ängste abbauen bzw. die „Schwelle“ des Eingangs in den Behandlungsraum durch seine Antizipation absenken.

Prof. Dr. W. Henhapl

Fachbereich Informatik

Hochschulstraße 10 64289 Darmstadt Tel. +49 6151 163409 [email protected] ――

Prof. Dr. med. Dipl.-Phy. B. Kober

Institut für Radioonkolo-gie und Strahlentherapie

Klinikum Darmstadt Grafenstraße 9 64283 Darmstadt Tel. +49-6151 107 6851 Fax +49-6151 107 6949 [email protected] ――

Prof. Dr.-Ing. G. Sakas

Cognitive Computing and Medical Imaging

Fraunhoferstr. 5 D-64283 Darmstadt Tel. +49 6151 155 153 Fax +49 6151 155 480 [email protected] ――

M.A. A. Kaminski

Projektleitung

TU Darmstadt Institut für Philosophie Schloß 64283 Darmstadt Tel. +49 6151 163377 [email protected]――

Projektinformationen http://www.pi.informatik.tu-darmstadt.de/

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2. Gemeinsamer Warteraum Bei diesem Raum besteht die Schwierigkeit darin, trotz gemeinsamer (‚anony-mer’ Nutzung) Gestaltung zuzulassen. In Gesprächen mit den Patienten muss geklärt werden, ob und welche Chancen hier bestehen. 3. Behandlungsraum: Selbstbestimmte Gestaltung während der Behandlung Hier deuten erste Vorgespräche auf mehrere Möglichkeiten hin, die einander nicht ausschließen, sondern vom jeweiligen Patienten selbst gewählt und gestaltet werden können:

• Patienten könnten während der Behandlung Informationen abrufen über das, was aktuell ge-schieht

• Vorhandene Video- und/oder auditive (etwa musikalische) Einspielungen aussuchen oder über eine Schnittstelle selbst mitbringen und abspielen

Durch die hohen der Möglichkeiten der Eigengestaltung könnten Patienten, wenn sie dies wollten, eine aktivere Behandlungsrolle einnehmen und mit eigenen Bildern, Gefühlen verbinden, welche sie eventuell auch im Alltag begleiten. Die Vorüberlegungen sind in Gesprächen mit Patienten zu prüfen. Aufgrund der Patientenorientie-rung der IT müssen die Entscheidungen für Gestaltungsmöglichkeiten jederzeit durch die Patienten selbst gerechtfertigt werden. Insbesondere ergeben sich als Anforderungen vorweg: Anforderungen: Zwei Anforderungen sind bei allen Sondierungen zu beachten und haben entspre-chend eine hohe Priorität: 1. Patientenorientierung

1.1 Jede IT-Unterstützung darf nur ein Angebot darstellen. Der Patient muss jederzeit selbst be-stimmten dürfen, ob er überhaupt eine IT-Unterstützung wünscht. Umgekehrt heißt das auch: Es muss gesichert sein, dass eine laufende IT-Unterstützung jederzeit unterbrochen werden kann. 1.2 Eine ebenfalls aus der Patientenorientierung abgeleitete Anforderung ist: Soweit möglich muss jede IT-Unterstützung (in ihrem Inhalt und ihrem Aussehen) durch den Patienten selbst gestaltet werden können (s. Behandlungsraum).

2. Unterstützung, nicht Ersatz 2.1 Die IT-Unterstützung tritt nicht an die Stelle des medizinischen Fachpersonals. Das heißt: Sie begleitet medizinische Maßnahmen durch das Fachpersonal, sie ersetzt aber deren soziale Kom-petenzen und Erfahrungen nicht. Daher muss die mögliche Gestaltung der IT auch mit dem Fachpersonal eng abgestimmt sein.

Interdisziplinarität: Durch die zentrale Patientenorientierung muss interdisziplinär gearbeitet wer-den. Mediziner, Informatiker, Psychologen, Designer, Soziologen und Patienten werden in die Mög-lichkeitsstudie einbezogen. Zeitdauer: Vorgesehen ist eine Projektdauer vom 01.12.2007 bis zum 31.07.2008. Nach Absprache kann diese angepasst werden.

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