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Referat: Determinanten der Schulleistungen, Schuleignung und Schulfähigkeit
Seminar: Aktuelle Themen in der Pädagogischen Psychologie, WS 06/07 Dozentin: Dr. A. GötzeReferenten: Doreen Drechsler, Alexandra Jaek, Maren Trittel
Teil A Einleitung - Definition Schulleistung1. Individuelle Determinanten2. Familiäre Determinanten3. Peergruppe und Schule4. Institutionelle Determinanten5. Komplexe Determination
Teil B1. Prognose von Schulerfolg2. Schulreife und Schulfähigkeit
Gliederung
Determinanten der SchulleistungDefinition Schulleistung: Das auf den Lehrplänen basierende Wissen in verschiedenen Domönen, dessen Erwerb zu einem erheblichen Teil an Lerngelegenheiten im jeweiligen Fachunterricht gebunden ist (Oerter & Montada)
Unterschiedliche Erfassung:• statisch (Leistung zu best. Zeitpunkt) vs. dynamisch (Leistungszuwachs)
• mit Tests (pädag-psych. Diagnostik, vs. Lehrerurteile (Zensuren, ver- höhere Korrelationen) bale Schulleistungsbeurteilung, weniger geeignet)
1. Individuelle Determinanten
1.1. Konstitutionelle Determinanten
• Lebensalter• Geschlecht• Körperliche Faktoren
1. Individuelle Determinanten
1.2. Kognitive Determinanten
• Intelligenz • aufgaben- und bereichsspezifisches Vorwissen • Aufmerksamkeit und Konzentration• Kreativität• Sprachkompetenz
1. Individuelle Determinanten
1.3. Konative / volitionale Determinanten• Lernstil, Lernstrategie• metakognitive Kompetenzen• Arbeitstechniken• Handlungskontrolle• Abschirmungstechniken gegenüber konkurrierenden
Tendenzen
1. Individuelle Determinanten
1.4. motivationale und affektive Determinanten
• Fähigkeitsselbstbild • Prüfungsangst• Interesse• Einstellung zum Lernen / Lernmotivation
2. Familiäre Determinanten
2.1. genetische Einflüsse
• Eltern beeinflussen Schulleistung der Kinder durch Übertragung ihrer Gene
• Einfluss durch Interaktion von Genotyp und Umwelt • dadurch keine Schätzung der alleinigen
quantitativen Bedeutung des Genoms möglich
2. Familiäre Determinanten2.2. Statusvariablen • Familienstruktur • Sozialschichtzugehörigkeit
Nun seid ihr an der Reihe! Was sind strukturelle Merkmale der Familie, die Auswirkungen auf Schulleistung haben?
2. Familiäre Determinanten
2.3. Prozessmerkmale des Elternverhaltens
• Stimulation• Instruktion • Motivation• Modellfunktion/Imitation
2. Familiäre Determinanten2.4. Merkmale des Erziehungsstils • elterliche Unterstützung und gewährte
Selbstständigkeit sowie autoritatives Elternverhalten korrelieren positiv mit Leistung
• autoritäres Elternverhalten oder pessimistisch-gleichgültiges Elternverhalten korrelieren negativ mit Leistung
3. Peergruppe und Schule
Einfluss durch Gleichaltrige:
… Kontakt mit schuloppositionellen Jugendlichen ist eine der gängigen Ursachenzuschreibungen für schulischen Misserfolg
Aber differenzierte Betrachtung notwendig!
3. Peergruppe und Schule „Differenzierte Betrachtung“(vgl. Fend & Prester, 1985; Aster & Kuckartz, 1988; Meulemann,1989; Eder, 1996)
1) Schule für Kinder und Jugendliche die wichtigste Rekrutierungsinstanz für soziale Kontakte mit Gleichaltrigen(finden die beste Freundin/ den besten Freund)
2) Längsschnittuntersuchungen: unter Jugendlichen allgemein entwickelt sich eine gewisse Gegenposition zur Schule
3) Peergruppe wichtige Hilfe bei der Bewältigung von Schule:- Reduktion schulischer Belastungen - Aufbau eines positiven Selbstgefühls, das wiederum
späteren Lernsituationen zugute kommt - wichtige Möglichkeit für Jugendliche, Erfahrungen aus der Schule zu reflektieren, zu verarbeiten
3. Peergruppe und Schule
Bedeutung für Schule als Institution:
- Peergruppe als wichtigen Lebensbereich respektieren bzw. fördern, z.B.
- durch Förderung der Gruppenbildung verstärkte Arbeit in Gruppen und Projekten- Einbeziehung von Jugendgruppierungen ins Alltags- leben der Schule- Bereitstellung von Ressourcen - Thematisierung von Jugendfragen im Unterricht
4. Schulinterne Determinanten 4.1 Schule als Institution
Schule übernimmt teilweise Funktionen der Familie und des sozialen Lebens außerhalb der Schule (siehe Entwicklung hin zu Ganztagsschulen)
Schule nimmt zentralen Raum ein im Leben des jungen Menschen (auch bei Tendenz der Abwertung von Schule durch Schüler)
4. Schulinterne Determinanten 4.2 Organisatorische Einzelmerkmale
4. Schulinterne Determinanten 4.2.1 Physische Merkmale der Schule
Größe der Schule:
• Kleine Schulen begünstigen Teilnahme an verschiedenen Aktivitäten und Schüler können verantwortungsvolle Positionen einnehmen, Kompetenzen in verschiedensten Bereichen erwerben Bauliche Eigenschaften des Schulgebäudes:
Durch die Architektur vermittelte Schulatmosphäre ist sehrunterschiedlich (Rittelmeyer, 1987):• Betonbauten: kalt, erdrückend und langweilig• gegliederte Gebäude: anregend, warm und befreiend
4. Schulinterne Determinanten 4.2.1 Physische Merkmale der Schule
Ausstattung Klassenraum:
• Verbesserungen der Ausstattung von Klassen (bequemere Sitze, gute und flexible Beleuchtung, Farben) Einfluss auf die Arbeitshaltungen und die Einstellungen zur Schule
• größere ästhetische Qualität eines Raumes kann bewirken, dass sich die Schüler länger und lieber darin aufhalten.
4. Schulinterne Determinanten 4.3 Merkmale der Schulklasse
4.3. 1 Frage nach der optimalen Klassengröße
• zahlreiche Studien mit nicht eindeutigen Ergebnissen
Lehrerverhalten in großen Klassen:– Konzentration auf wenige (mitarbeitswillige) SchülerInnen– weniger technischer Medieneinsatz– eher geschlossene Fragen– distanzierteres Verhalten gegenüber den SchülerInnen
4. Schulinterne Determinanten 4.3. 1 Frage nach der optimalen Klassengröße
Aktuell: Daten aus dem TIMSS-Test (1995)• Ifo-Forscher um Ludger Wößmann (2005) untersuchten Mathematikleistungen von 5620 Siebt- und Achtklässlern an 130 Schulen in Deutschland• kleinste Klasse hatte 10, die größte 34 Schüler
Ergebnis: • In der Mittelstufe in Deutschland sind Schulleistungen in Mathematik
nicht abhängig von der Klassengröße • keinerlei Evidenz, dass höhere Ausgaben oder kleinere Klassen automatisch zu einem besseren schulischen Lernen führen würden.
4. Schulinterne Determinanten 4.3.2 Sitzordnung
• Reihensitzordnung/ Frontalordnung: Zunahme nicht-aufgabenbezogener Verhaltensweisen; Rückzugsverhalten
• Kreissituation: in Bezug auf aktive Beteiligung am günstigsten
4. Schulinterne Determinanten 4.3.3 Sitzposition
- erste und mittlere Sitzplätze
"Aktionszone"Hinweise auf eine Aktionszone, innerhalb der SchülerInnen mehr Beachtung finden und auch aktiver am Unterrichtsgeschehen teilnehmen vermehrter Augenkontakt mit der Lehrkraft
4. Schulinterne Determinanten 4.4 Persönlichkeit und Verhalten des Lehrers
als Determinante
Bedeutung des Lehrers in Wissenschaft und Gesellschaft umstritten
Lehrer können guten und schlechten Unterricht auf sehr verschiedene Weisen halten Gleiches Lehrerverhalten kann je nach Bedingung unterschiedliche Effekte haben
4. Schulinterne Determinanten 4.4.1 Unterrichtstil
hauptsächlich Unterscheidung in: traditionell, direkt, autoritativ, lehrerzentriert schülerzentriert, offen, demokratisch, sozial-integrativ
4.4.2 LehrerexpertiseWarum sind Experten besser? können in schwierigen Unterrichtssituationen auf reicheres, besser organisiertes Wissen zurückgreifen und für flexibel eingesetzte Handlungsroutinen nutzen
4. Schulinterne Determinanten 4.5 Prozessmerkmale des Unterrichts 4.5.1 Unterrichtsmanagement:• optimale Nutzung der Unterrichtszeit durch eine aktive Teilnahme
der Schüler
abhängig von:
1. wie effektiv die Lehrperson mit Störungen im Unterricht umgehen kann
2. wie es ihr gelingt ein produktives Arbeitsklima zu schaffen.
3. wie es gelingt, die Aufmerksamkeitszentrierung und die kognitiven Aktivitäten der Schüler optimal auf die Unterrichtsinhalte und die Motivation der Schüler auf das Lernen zu richten.
4. Schulinterne Determinanten
4.5.2 Aktiver, Lehrer-kontrollierter Unterricht
- Lernen stark von Lehrer gesteuert: gibt Ziele vor, zerlegt Unterricht
in kleine überschaubare Einheiten, sorgt für ausreichend Übung,
kontrolliert ständig Lernfortschritte, kombiniert zweckmäßig Gruppen
und individuelle Arbeiten besonders wirksam für jüngere Schüler und Schulfächer mit ausgeprägten hierarchischen Lehrzielaufbau wie z.B.
Mathematik
4. Schulinterne Determinanten
4.5.2 Offener, schülerzentrierter Unterricht
Lernende bestimmen Ziele und Mittel weitgehend selbst (kooperativer Unterricht)
reziproke Instruktion als Variante: Schüler lernen in kleinen kooperativen Gruppen mit variabler Rollenverteilung
günstige Auswirkungen auf die Lernleistung und sehr starke positive Effekte auf die Motivation, das soziale Verhalten und die persönliche Selbstständigkeit
4. Schulinterne Determinanten
4.5.2 Adaptiver Unterricht
Instruktion wird an individuelle Bedürfnisse des Schülers angepasst
fundiertestes und aussichtsreichstes Konzept, um auf stabile Unterschiede zwischen Schülern einzugehen
5. Komplexe Determination
1. Wie wirken verschiedene Bedingungsfaktoren der Schulleistung zusammen?
2. Wie allgemeingültig oder wie spezifisch sind die Befunde über Determinanten der Schulleistung?
3. Ist das unterrichtliche Zielkriterium „Maximierung des Leistungszuwachses“ verträglich mit anderen, insbesondere affektiven und motivationalen Zielkriterien?
Das komplexe Gefüge der Determinanten von Schulleistung
So viele Determinanten….
Verschafft Euch einen Überblick!
Gruppe 1: Welche Faktoren fördern eine gute schulische Leistung?Gruppe 2: Welche Faktoren beeinträchtigen die schulische Leistung?Gruppe 3: Welche Faktoren sind zur Vorhersage der Schulleistung nicht gut geeignet?
Teil B
1. Prognose von Schulerfolg1.2 Struktur eines allgemeinen
Prognosemodells1.3 Methoden der Prognose1.4 Prognostisch relevante Determinaten2. Schulreife und Schulfähigkeit2.1 Gesetzliche Grundlagen der Schulfähigkeit2.2 Ökologisch – systemische Modell der
Schulreife2.3 Merkmale der Schulfähigkeit3. Schultestverfahren
1. Prognose von SchulerfolgEntscheidet über den Zugang zu schulischen und
beruflichen QualifikationenHat enorme Bedeutung für den individuellen
Entwicklungsverlauf eines SchülersIst Bestandteil von entwicklungsorientierter
Schullaufbahnberatung und pädagogisch-psychologischer Fördermaßnahmen
Hat Folgen für das Individuum, was von der Entscheidung betroffen ist, hinsichtlich:
–Didaktischen Entscheidungen–Therapeutischen Interventionsentscheidungen–Laufbahnentscheidungen
2. Struktur eines allgemeinen Prognosemodells
Enthält theoretische Annahmen über den Zusammenhang von Prädiktoren und Kriterien
Basis für Prognose zum Schulerfolg sind–Multiple bzw. multiple differentielle Prognosemodelle
Kritik:- Keine umfassende und einheitliche Theorie der Schulleistung- Prognosen sind eingeschränkt, weil
Nicht alle relevanten Bedingungen bekannt sindBedingungen nicht ausreichend operationalisiert
werden können
3. Methoden der Prognose3.1. Multiple Regressionsanalyse
Vorteil:–Berücksichtigung mehrerer Prädiktoren zur Vorhersage eines Kriteriums–Gewichtung der Prädiktoren am Zustandekommen der Kriteriumsleistung
Nachteil:–Gewichte der Regressionsleistung haben für alle Personen der Population dieselbe Bedeutung–Keine individuellen, sondern globale Vorhersagen
3.2. Moderatoransatz Annahme:
–Prädiktoren sind nicht generell valide–Prädiktoren haben unterschiedlichen Vorhersagewert und dies nur in differentieller Weise und für verschiedene Gruppen von Personen
Nachweis der Moderatorwirkung von Leistungsmotivation, Arbeitsverhalten , Selbständigkeit und Konzentration bei Vorhersage von Schulerfolg durch Intelligenz (Studie von Heller, Rosemann & Steffens, 1978)
Nachteil:–Fehlendes Wissen über Wirkung und Spezifität der Moderatoren–Fehlende Verfahren zur Identifikation von Moderatorvariablen
3.3. Automatische Klassifikation
Für Vorhersage des Schulerfolgs auf der Sekundarstufe1.Ermittlung von individuellen Merkmalsausprägungen2.Vergleich der individuellen Merkmalsausprägungen mit charakteristischen Profilen von Schülern verschiedener Sekundarschultypen3.Zuordnung des einzelnen Schülers zu einer Schultypkategorie, der der Schüler ähnlich ist•Nachteil: Annahme, dass einer bestimmten Form der Schulorganisation ein bestimmter Schultyp entspricht
3.4. Typologische PrädiktionAnnahme: Leistungen der Person eines Typs
sind ähnlicher und homogener als die Leistungen der Gesamtgruppe
Basiert auf Beziehungen zwischen Schülergruppen mit jeweils typischen Merkmalskonfigurationen (Intelligenz, Motivation...) und definierten schulischen Leistungskriterien
Vorteil: differentielle Vorhersagbarkeit des Schulerfolgs, weil Untergruppe selbst Prädiktor ist
Kritik: verschiedene Schülertypen können gleiche Schulleistungen erbringen
3.5. Strukturanalytische Ansätze
Mehrebenenansatz MehrebenenanalyseAnalysiert den relativen Einfluss bewährter
Merkmale der Persönlichkeit, des familiären und sozialen Hintergrundes und deren gegenseitige Vernetzung
Per Pfadanalyse oder Strukturgleichungsmodellen um
–die relativ direkten und indirekten Vorhersagegewichte der einzelnen Merkmale auf die Schulleistung zu bestimmen– = Verknüpfung vieler problemrelevanter Merkmale zu einem kausal – theoretischen Strukturmodell
3.5. Strukturanalytische Ansätze Prognostische Gewichte der Grundschuldeterminaten (Sauer und Gamsjäger, 1996)
Faktoren Gymnasium Hauptschule
1.Klasse 4.Klasse 1.Klasse 4.Klasse
Grundschulerfolg 37,9 % 30 % 22,4 %
Schulleistungstest 13,2 % 5,7 % 22,7 % 12,2 %
Motivation 4 %
Grundschullehrerurteil 20 % 21,8 %
IQ 16,4 % 11,7 %
Leistungsdruck 5,5 % 6,8 %
Sanktionsverhalten 9 %
Gesamt: 51,1 % 39,7 % 87 % 61,5 %
4. Prognostisch relevante Determinanten
Intelligenztest erfasst kognitive Merkmale zwischen 25 – 45 % der Schulleistungsvarianz – Bestätigung im Zahlenverbindungstest (Oswald & Roth, 1978)
Verbale Intelligenzleistungen sagen in der Grundschule den Schulerfolg besser vorher als nonverbale Intelligenzfaktoren
Korrelationen des IQ mit sprachlichen und naturwissenschaftlichen Fächern:
r = .42 (Grundschule)r = . 30 (Haupt-/ Realschule,
Gymnasium)
4. Prognostisch relevante Determinaten
Kognitive, motivationale, soziale Schulische, familiäreEmotionaleGeschlechtsspezifische UnterschiedeAttributionsstilLern- und Arbeitsverhalten / -motivationEinstellungen / Interessen / WerthaltungenSchul- und PrüfungsangstIndividuelle Zukunftsperspektiven
5. Schulreife und Schulfähigkeit
Schulreife wird angenommen je nachdem, wie die individuelle Merkmalsausprägung der Entwicklungsnorm für das Einschulalter entspricht
Schulfähigkeit (Hetzer): „... ist die Fähigkeit des Kindes, sich in Gemeinschaft Gleichaltriger durch planmäßige Arbeit die traditionellen Kulturgüter anzueignen.“
Erwerb:•der elementaren Kulturtechniken (Lesen, Schreiben, Rechnen)•Planvolles Erfahren der Lebensumwelt•Pflege der Kreativität•Aufbau sozialer Kompetenz
6. Gesetzliche Rahmenbedingungen
Hamburger Abkommen (1964) Alle Kinder, die zwischen dem 01.07. des Vorjahres bis einschließlich 30.06. des laufenden Jahres das 6. Lebensjahr vollendet haben–01.07. bis 31.12. = Kann – Kinder–Zurückstellung um 1 – 2 Jahre möglich
§ 27 Sächsisches Schulgesetz- Schulpflicht, wenn bis 30.06. das 6. Lebensjahr vollendet oder- wenn bis 30.09. das 6. Lebensjahr vollendet und von den Eltern angemeldet- Zurückstellung um 1 Jahr möglich
7. Das ökologisch systemische Modell (Nickel)
Gesamtgesellschaftlicher Hintergrund(Allgemeine Ziel- und Wertvorstellungen, soziale und ökonomische Strukturen,
Einstellung zum Leistunsverhalten)
Schule Schulsystem
AllgemeineSchulische
Anforderungen
SpezielleUnterrichts-bedingungen
Schüler
KörperlicheKognitive
MotivationaleSozialeVoraus-
setzungen
Schulreife
ÖkologieFamiliäre, schulische und
Vorschulische Bedingungen
8. Merkmale der Schulfähigkeit
körperlichemotivationaleKognitiveSozial - emotionale
Beruhen nicht allein auf einer Form der Schulreife
Sind deskreptivEinige Merkmale sind voneinander abhängig
9. Schultestverfahren9.1. Einschulungstest
dienen der Klassifikation von Merkmalsträgern auf einem definiertem Merkmal in Hinblick auf verfügbare Handlungsalternativen
Einsatz ist gerechtfertigt, wenn Hilfe der Test effizienter für die Entscheidung ist als ohne Test
Summarische Fehlerquote ist nicht kleiner, als wenn man alle schulpflichtigen Kinder aufnimmt (Gredler, 1997, Shepard, 1997)
Haben Vorhersagegüte von r = .7Reliabilität ausreichend / Objektivität befriedigendKonstruktvalidität:
– zwischen r = .6 bis r = .85 korrelieren Untertest miteinander – zwischen r = .6 bis r = .7 korrelieren Schulreife mit Intelligenztest
9.1. Einschulungstest
Prognostische Validität:–Für Prognosen über ein Jahr r = .4–Bei Zurückgestellten r = .7–Durch Hinzunahme eines 2. Schultest kaum, durch Hinzunahme eines Intelligenztest leicht zu verbessernErgebnisse variieren systematisch mit Lebensalter, Geschlecht und sozialer HerkunftAufklärung der Gesamtvarianz des Schulerfolgs – max. 54%
9.1. Einschulungstest
Aufgabenarten:–Nachzeichnen von Formen–Fortsetzen abstrakter Muster–Mannzeichen oder freies Zeichnen–Mengen oder Zahlen erkennen–Sprachliche oder begriffliche Zusammenhänge–Identische Figuren erkennen
9.2. Schultestverfahren
Zuweisung der Schüler zu den einzelnen Schularten
Optimale Förderung des einzelnen SchülersBedeutung für psychologische Beratung und
InterventionIndividuelle Lern- und LeistungsförderungSchuleignungsermittlungVerwirklichung optimaler Lern-, Instruktions- und
Erziehungsbedingungen
Vielen Dank für Eure
Aufmerksamkeit…
Ende des Referates
1. Individuelle Determinanten
Lebensalter:• Lebensalter mit kognitiver Entwicklung konfundiert• Goodlad & Anderson (1963): trotz geringer
Altersunterschiede sehr große Differenzen in Schulleistungen
• deshalb als sinnvollerer Indikator das Intelligenzalter
1. Individuelle Determinanten
Geschlecht:• Mädchen besser in sprachorientierten, Jungs in
mathematischen und physischen Tests• nur geringe Unterschiede, kulturspezifisch• kein Nachweis genetisch bedingter räumlicher
Fähigkeitsdifferenzen als Ursache• Geschlechtsstereotypien führen längerfristig zu
geschlechtsspezifischen Entwicklungskontrasten
1. Individuelle DeterminantenIntelligenz:• mittlere Korrelation zw. Intelligenz und Schulleistung • Intelligenz
schnelles, effektives Erkennen lösungsrelevanter Regeln,
Problemlösen, größere Verarbeitungskapazität, elaboriertere Gedächtnisstrategien Erwerb eines besser vernetzten, flexibler nutzbaren, intelligenter organisierten Wissens
beeinflusst nachfolgende darauf aufbauende Lernprozesse• Rolle um so größer, je unbekannter Lerninhalte• Einfluss der Intelligenz nimmt mit zunehmendem Alter ab• wechselseitige Beeinflussung
1. Individuelle Determinanten
Aufgaben- und bereichsspezifisches Vorwissen:
• höherer Vorhersagewert als Intelligenz• Einfluss nimmt mit dem Alter zu
1. Individuelle DeterminantenFähigkeitsselbstbild:• positives FSB: Handlungsaufnahme, Abwehr von
Störreizen, Aufrechterhaltung der Ausdauer bei Schwierigkeiten, Pufferfunktion gegenüber selbstwertrelevanten Worry-Kognitionen
positives FSB korreliert positiv mit guten Leistungen• negatives FSB: Vermeidung kritischer Lernsituationen,
die das Selbstwertgefühl bedrohen könnten langfristige Beeinträchtigung der schulischen
Leistung• je höher, je bereichsspezifischer das FSB und je älter der
Schüler, desto größer der Zusammenhang mit Schulleistung
2. Familiäre Determinanten
Familienstruktur:• Familiengröße• Geschwisterzahl• zeitlicher Abstand zw. den Geschwistern
Konfluenzmodell von Zajonc • Ein-Eltern-Familien• Scheidung• Berufstätigkeit der Eltern
2. Familiäre Determinanten
Stimulation:
• anregende Umwelt, die viele Lerngelegenheiten bietet und das Neugiermotiv anspricht
• fördert zunächst im Säuglingsalter die sensumotorische Entwicklung (z.B. durch Spielzeug) und später die gesamte intellektuelle Entwicklung (z.B. gemeinsame familiäre Aktivitäten, Vorlesen, Frage-Antwort-Spiele)
2. Familiäre DeterminantenInstruktion: • Eltern übernehmen schul- und schulleistungsbezogene
Aufgaben der direkten Förderung und Instruktion
• je besser die Passung mit Voraussetzungen des Kindes, je stärker prozessorientiert , je weniger direktiv, je besser in ein positives Familienklima eingebettet, je fachlich kompetenter desto größer die Wirkung der elterlichen Hilfe (sonst mit ungünstiger Schulleistungsentwicklung verbunden)
2. Familiäre Determinanten
Motivation:• Erwartungen, Standards und Anspruchniveaus….• außerdem Beteiligung am schulischen Geschehen Einwirkung auf intrinsische Lernmotivation, Einstellungen, Selbstkonzept und Orientierung der Kinder und damit indirekt auf Lernverhalten und Leistungsergebnissen
2. Familiäre Determinanten
Modellfunktion/Imitation:
• in Bezug auf Einstellungen, Attributionsstile, Arbeitshaltung, Lernstrategien…..