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Ausgabe o4 | € 3,50 | www.bregenzerwald.at Junge Wälder und ihre Werte Antony Gormley: Kunst am Berg Unbeschwertes Wandern Genuss am Mountainbike Leben auf der Hochalpe Bezaubernder Kräutergarten Das mystische Haus sommer 2011 reisemagazin Margit Bilgeri Lebt modern. Trägt Tracht mit Stolz.

Reisemagazin Bregenzerwald, Vorarlberg - Sommer 2011

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DESCRIPTION

Im äußersten Westen Österreichs, im Bundesland Vorarlberg, liegt der Bregenzerwald. Ganz in der Nähe des Bodensees, in Nachbarschaft zu Deutschland, der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein. Rund 30.000 Menschen leben im Bregenzerwald, in 22 Dörfern. Die „Wälder“ gelten als selbstbewusste, eigenständige Menschen, die stolz sind auf ihre Wurzeln und offen für Neues.

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Junge Wälder und ihre WerteAntony Gormley: Kunst am BergUnbeschwertes WandernGenuss am MountainbikeLeben auf der Hochalpe Bezaubernder Kräutergarten Das mystische Hausso

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Margit BilgeriLebt modern. Trägt Tracht mit Stolz.

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reisemagazin bregenzerwald · 3

Servas!*

AutorInnen dieser Ausgabe

Florian Aicher lebt als Architekt und Autor im AllgäuMilena Broger ist Schülerin an der Höheren Lehranstalt für Tourismus in BezauCarina Jielg ist Kulturredakteurin beim ORF VorarlbergPeter Natter betreibt eine Praxis für Philosophie und Literatur in Dornbirn Silke Ritter schafft Texte und lebt als Hausfrau und Mutter im BregenzerwaldAnne Siegel arbeitet als TV- und Hörfunk autorin in KölnArmin Thurnher ist Chefredakteur der Wochenzeitschrift „Falter“ in Wien

Fotografie

Adolf Bereuter, im Bregenzerwald gebürtig, arbeitet als freier Fotograf. Die Qualität seiner Bilder, sein Auge für Lichtstimmungen, seine Hingabe an einen Auftrag, sein Interesse an den Menschen, die er fotografiert, und sein einfühlsamer Umgang mit ihnen machen ihn zum idealen Porträtisten der Menschen und Landschaften des Waldes. Dazu muss er in freier Natur oder in fremden Räumen arbeiten. Dort stellt er, wenn nötig, auch Möbel um: „Nicht er schrecken, ich stelle alles wieder so, wie es vorher war“, sagt er dabei. Dass ihm das gelingt, ist nicht zuletzt auch ein Beweis für sein fotografisches Gedächtnis.

Ausblicken vor. Ohne die dreistufige Bewirtschaftung würden die Hoch­lagen verwalden, der Landschafts­charakter würde verschwinden. Der Erhalt der Kulturlandschaft gewinnt ebenso wie das Festhalten an „alten, bewährten“ Dingen, an Hand­werkstechniken und Naturverständnis immer mehr an Bedeutung. Daraus gewinnen auch jungen Menschen der Region ein Gefühl von Identifikation und Sicherheit. Sie schätzen ganz besonders die Baukunst des Bregenzerwaldes – seien es neue Holzhäuser oder die zahl­reichen Bregenzerwälder Bauern­häuser. Unter der Berücksichtigung von zeitgemäßen Wohnansprüchen werden sie liebevoll revitalisiert. Zwei solcher Beispiele finden Sie in dieser Ausgabe des bregenzerwald reisemagazin.

Viel Spaß beim Lesen.

Der Bregenzerwald ist eine alte Kultur­landschaft. Geprägt wird sie durch ihre Häuser und Höfe sowie durch eine dreistufige Form der Landwirtschaft im Tal, auf dem Vorsäß und auf der Alpe. In dieser Kultur kommt die wert­konservative Haltung der Bregenzer­wälder zum Ausdruck. Gepaart ist sie mit einer Offenheit für neue Ent­wicklungen. Freilich werden die nicht unbesehen übernommen, sondern oft für die Region passend neu interpre­tiert. Im Extremfall passiert dann, dass die Alphütte von Petroleumlampen direkt auf Solarstrom umsteigt. Im Frühjahr ziehen die Bauern mit ihrem Vieh aus dem Tal auf das Vorsäß (eine Weide in mittleren Lagen), im Sommer auf die hochalpine Alpe und im Herbst wieder retour. Dies geschieht, um die Futterreserven bestmöglich zu nutzen. Es ent stehen dabei freie Flächen in den Hochlagen. Wanderer finden dort eine offene, lichte Landschaft mit schönen

Ulrike Marte, Herlinde Moosbrugger, Bregenzerwald Tourismus

Die erste Auskunftsstelle

Das Informations- und Service-Center in Egg berät Sie über alle Belange des Bregenzer-waldes und über Ihren Urlaub. Hier finden

Sie u.a. einen frei zugänglichen Internet- Terminal, eine Vorverkaufsstelle für den

3- Täler-Skipass sowie eine Ausgabestelle für die Bregenzerwald Gäste-Card.

Bregenzerwald TourismusImpulszentrum 1135, 6863 Egg

Vorarlberg, ÖsterreichTel. +43 (0)5512 2365Fax +43 (0)5512 3010

[email protected]

Öffnungszeiten:Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr

Samstag und Feiertag von 8 bis 13 Uhr

Bregenzerwald Reisebegleiter

Parallel zu diesem Magazin erscheint halb-jährlich ( Winter/Sommer) der Reisebegleiter Bregenzerwald mit allen Informationen zum

Tourismusangebot der Region.

Im Sommer vom Wandern (inklusive kleiner Wanderkarten) über Outdoor-Aktivitäten,

Programm mit Kindern, Kultur, Baukunst und Kulinarik bis zum Wohlfühl-Angebot.

Im Winter von Ski alpin, Langlauf, Snowboarding, Winterwandern bis zu Kultur,

Baukunst, Kulinarik und Wohlfühlen.

Ihr persönliches Exemplar des Reisebegleiters erhalten Sie kostenlos bei

Bregenzerwald Tourismus.

*So grüßt man im Bregenzerwald.

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4 · reisemagazin bregenzerwald

BODENSEE

Bregenzerache

Bregenzerache

rege

Rhein

Achrain-Tunnel

A 14 Dornbirn Nord

Bizau

BezauReuthe

Mellau

Andelsbuch

Au

Doren

EggHittisau

Krumbach Langenegg

Lingenau

Riefensberg

Schnepfau

Schoppernau

Schröcken

Schwarzenberg

Sibratsgfäll

Sulzberg

Warth

Alberschwende

Damüls

BREGENZ

DORNBIRN

Widderstein2.533 m

Mohnen�uh2.544 m

Braunarlspitze2.649 m

Zitterklapfen2.403 m

Hoher Ifen2.230 m

Bödele1.139 m

Niedere1.711 m

Kanis�uh2.044 m

Diedamskopf2.090 m

Pfänder1.062 m

Bregenzerwald Vorarlberg – Österreich

BludenzBludenz

20 km20 km00 44

FeldkirchFeldkirch

DornbirnDornbirn

VorarlbergVorarlbergÖsterreichAustriaÖsterreichAustria

Bregenz

MünchenLindau

Zürich

Bodensee

InnsbruckWien

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Impressum: Herausgeber und Medieninhaber: Bregenzerwald Tourismus GmbH, Impulszentrum 1135, 6863 Egg, Österreich

Konzeption/Redaktion: Fuchs & Partner, Wien Konzeption/Gestaltung: Frank Broger, Andelsbuch Fotografie: Adolf Bereuter Druck: VVA, Dornbirn

Freiraum: Viel Platz für Menschen mit ihren

einzigartigen Lebensvorstellungen

Junge Bregenzerwälderinnen wie Margit Bilgeri schätzen Tradition und Tracht 6

Der Bauer und Senn Josef Gmeiner und die Skulpturen von Antony Gormley 10

Sonne & Landschaft:Berge, Wald und Täler voll Sonne und Sportmöglichkeiten

Ein unbeschwertes Erlebnis ist Wandern ohne Gepäck, weiß Paula Sutterlüty 14

Auch sportliches Mountainbiken wird im Bregenzerwald zum Genuss 18

Tradition & Kultur:Bodenständige Tradition, verbunden mit kosmopolitischer Weltläufigkeit

Der Schreiner Helmut Fink verbringt den Sommer auf einer Hochalpe 22

Rosmarie Greussing bewahrt die Kunst des Spitzenhäkelns 34

Persönlichkeiten: Menschen, die ihr Leben nach ganz

eigenem Sinn und Wert gestalten

Anne Marie Bär hat einen Kräutergarten zum Lebensbegleiter gemacht 26

Armin Thurnher erklärt, was der Nutzen im Bregenzerwald bedeutet 28

Weltklassearchitektur: Baukunst des 21. Jahrhunderts – nachhaltig, ökologisch, effizient und schön

Markus Faißt ist Schreiner, Künstler und Kunstbegeisterter 30

Der Architekt und Professor an der TU München Hermann Kaufmann 32

Kochkultur: Traditionelle Speisen und Rezepte, neu und gesund interpretiert

Hans-Peter Metzler führt das Hotel und Restaurant „Schiff“ in Hittisau 36

Die Hüttenwirtin Katharina Bilgeri kocht am Hochhäderich 38

Die mystische „Villa Maund“ 40

Kolumnen:Aus anderer Sicht 17

G’hörig Wälderisch 27Alphabet des Waldes 29

Wink aus Wien 33Felder und Wälder 37

Service:

Buchbare Angebote 42Tipps der Redaktion 45

6

1422

3226

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Inhalt

Sommer 2011

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Junge WälderSie schätzen die Tradition und mögen dasZeitgemäße: Die jungen Wälderinnen und Wälder verbinden alte und neue Werte.

Margit Bilgeri und Georg Bechter in ihrem zeitgemäß umgebauten alten Vorderwälder Bauernhaus in Hittisau.

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Ein schmaler Feldweg führt zum Haus Rosanna. Es steht auf einem steilen Südhang. Irgendwo zwischen Hittisau und Riefensberg, wo sich der Blick auf die Auenlandschaft öffnet. Die Häuser im Dorf sind noch in Sicht­weite. So lässt sich Abgeschiedenheit aushalten. Margit Bilgeri steht in der Küche und macht Frühstück. Die Küche ist noch wie früher ein kleiner, dunkler Raum gleich hinterm Eingang. Nur, dass jetzt Licht durch die geöffnete Decke fällt. Auf den ersten Blick scheint das alte Haus kaum verändert. Und doch ist vieles anders. Das Haus hält das aus. „Es ist einfach da“, sagt Margit Bilgeri „und es nimmt uns so wie wir sind.“ Vor drei Jahren hat ihr Freund Georg Bechter das Haus zur Ferien­unterkunft umgebaut. Vor einem Jahr wurde es zum Wohnhaus für beide. Es beherbergt auch das Büro von Georg. Das Haus stammt von seiner Tante. Ursprünglich wurde es vom Dorf­lehrer bewohnt. Deshalb sind die Räume auch ungewöhnlich hoch. Geheizt wird mit Holz und Kachelofen. Auf eine thermische Sanierung nach heutigem Standard haben die beiden verzichtet. Was verändert wurde, ist eindeutig als solches erkennbar, und tut nicht so, als ob es alt wäre. Dennoch passt der neu gestaltete Übergangsbereich von der Küche ins Tenn und ins Ober­geschoß dazu – samt Toilette und zur Gänze in Minzgrün gehalten. Einzelne Einblicke, etwa der ins Badezimmer mit einem Holzwaschbecken, oder jener in die Stube, könnten Fotos für renommierte Architekturmagazine abgeben. Es ist aber kein Gebäude, das bloß gut auf Papier aussieht. Die Räume hier leben. Der Boden knarrt. Die Katze Saiumi springt von der Galerie auf den kleinen Küchen­tisch. Ihren Namen verdankt sie einer jungen Japanerin, die Margit

während eines Auslandsjahres in Kanada kennen gelernt hat. Vielleicht muss man den Wald einmal verlas­sen haben, um ihn richtig schätzen zu können. Woanders ausatmen, um hier wieder einatmen zu können. Margit trägt Tracht. Nicht jeden Tag, aber immer wieder. Ihre Juppe hat sie sich vom ersten selbstverdien­ten Lohn gekauft. „Damals hatte ich im Gastgewerbe gejobbt. Das war vor 12 Jahren, also lange bevor die Tracht wieder in Mode gekommen ist.“ Heute, erzählt sie, sei die Juppe nahezu allgegenwärtig. „Es gibt viele junge Frauen, die sich etwa auf Facebook in Tracht prä­sentieren. Ich trage sie zu besonderen Anlässen und fühle mich dann als stolze, schöne Frau.“ Stolz und Verwunderung erfüllt auch Maritha Meusburger, wenn sie sich an die vergangenen Jahre erin­nert. Gemeinsam mit ihrem Mann Martin Waldner hat sie ein abge­wohntes Bauernhaus in Bizau von der Keller mauer an wieder aufgebaut. Ein neues Haus in einem alten geschaffen. Auf fast 300 Quadratmetern und zwei Geschoßen finden eine große Küche, lichte Wohn­ und Schlafräume und ein modernes Bad Platz. Ein Teil vom Tenn dient als überdachter Eingangsbereich, der Schopf ist Schopf geblieben. Fast ein Wälder Wunder, wenn man die Geschichte kennt. „Das Haus sollte für den Abriss vorbereitet werden. Wir haben uns bereit erklärt, es auszu­räumen. Nachdem wir mehrere Tapeten schichten abgetragen hatten, kamen die alten, schönen Holzwände zum Vorschein. In schreck lichem Zustand“, erzählt Martin. Doch Maritha und Martin entschieden sich dafür, es herzurichten. Zwei Jahre Baustelle folgten und – wie im Film – manch böse Über­raschung: Einmal stürzte die Keller­mauer ein, ein andermal das Dach. Nur der Kern des 300 Jahre alten Hauses

Sie tragen die alte Wäldertracht und leben in alten Bauern häusern, die sie selbst nach zeitgemäßen Standards hergerichtet haben: Die junge Generation des Waldes pflegt die Harmonie von Alt und Neu.

hat gehalten. Von den Nachbarn gab es mitleidige Blicke. „Wir waren ganz schön naiv und hatten keine Ahnung, was auf uns zukommt. Aber wir haben es nie bereut. Heute haben wir ein wunderbares Haus. Außen klassisch, innen modern.“ „Meor ehrod das Ault, und grüssed das Nü ...“ (Wir ehren das Alte, be grüssen das Neue) beginnt ein bekanntes Wäldergedicht des Bizauers Gebhard Wölfle. Es bringt den Geist der jungen Wälderinnen und Wälder auf den Punkt. Carina Jielg

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Martin Waldner mit seiner Tochter Clara in ihrem Hinterwälder Bauernhaus in Bizau.

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Die Kunst des MaßhaltensIm Bregenzerwald stehen seit einiger Zeit die eisernen Skulpturen des britischen Künstlers Antony Gormley. Die Begegnung mit ihnen lehrt uns etwas über diese Kulturlandschaft.

Josef Gmeiner, Bauer, Senn und Laiendarsteller im Bizauer Theaterverein, mit einer Skulptur von Antony Gormley.

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Soeben komme ich von einer kleinen Reise in eine andere Land­schaft, eine andere Kultur, zurück, in das Tal der quer durch Zentralfrank­reich dem Atlantik zufließenden Loire. Das Loire­Tal wird durch riesige land­wirtschaftliche Kulturen geprägt: Mais­, Sonnenblumen­ und Getreide­felder, soweit das Auge reicht – „horizon fields“ ganz eigener Art –, Gemüse und Obstplantagen sowie Weinorte mit klingenden Namen. Da versteht es sich fast von selbst, dass den Großteil der Arbeit Maschinen verrichten. Mit Hilfe monströser Traktoren wird gepflügt und gesät, gigantische Fahrzeuge übernehmen die Ernte. Die Traktoren gleichen übrigens jenen, die auch im Bregenzerwald da und dort über die Felder donnern. Mit dem einzigen Unterschied, dass sich bei dem, was ich im Loire­Tal beobachtet habe, nie die Frage nach der Verhältnis­mäßigkeit, nach der Harmonie von Landschaft, Mensch und Kultur gestellt hat. Sie ist einfach da.

Genau diese Verhältnismäßigkeit, das Maß des Menschlichen, möchte ich in den Mittelpunkt meiner Erzählung über den Bregenzerwald und Gormley’s Skulpturen, lebensgroßen, eisernen, dem Menschen nachgebildeten, indust­riell gefertigten Körpern, stellen. „Weil jeder einen Körper hat, ist der Körper ein idealer Vermittler zwischen den Menschen. Und Eisen ist verdich­tete Erde. Die Figuren oxydieren, so wie wir bluten“, sagt der britische Künstler zu seiner Installation, zu den hundert Figuren, die auf 2.039 Meter Seehöhe verstreut über 150 Quadratkilometer in den Bergen Vorarlbergs stehen. Und warum gerade dort oben? „Ich suchte einen Raum zwischen dem bewirtschafteten Gebiet und den Gipfeln der Berge.“ Also einen Raum, der dem nutzenden Zugriff der Menschen entzogen, aber noch relativ

Die Kunstwerke von Antony Gormley verändern unseren Blick auf die Kulturlandschaft des Bregenzerwaldes.

leicht zugänglich ist. Vielleicht, weil sich dort direkter fragen und unver­mittelter antworten lässt: „Horizon Field stellt grundlegende Fragen: Wer sind wir, was sind wir, wo kommen wir her und wohin führt unser Weg?“

Die Landschaft prägt ihre Menschen ebenso wie die Menschen die Land­schaft prägen. Das ist ein alter Hut mit einer langen Tradition. Es klingt wie eine Erzählung: Es war einmal ein auf die Menschen, ihre Möglichkeiten und Bedürfnisse abgestimmtes Land. Wir nennen es Paradies. Dann begann eines Tages ein verhängnisvolles Geschehen. Es trieb einen Keil immer tiefer zwischen die Menschen und die Welt. Auch der Bregenzerwald war einst Teil einer Welt, in der einzig die Natur der Schaffensraum des Menschen war. Jener Raum also, in dem der Mensch sich erschaffen hat, in dem es ihm allein darum ging, sich selbst zur Vollkommenheit zu bringen. Immer wieder aber tauchten Goldene Kälber – oder Turbokühe! – und Götzen auf, die Verwirrung und Vergessen über die Menschen brachten. So kam es, dass sie einem anderen Maß als ihrem eigenen zu arbeiteten. Darüber aber gerieten sie arg aus dem Gleichgewicht.

Was das für den Bregenzerwald heute bedeutet? Josef Gmeiner, kulturinter­essierter Bauer und Senn, Schauspieler beim Bizauer Theaterverein, bringt es auf den Punkt: „Ich finde es gut, dass es solche Aktionen wie die von Gormley in unserer Region gibt. Die Figuren werden von der Bevölkerung fleißig besucht, wie man an den Fußweglein erkennt, die zu ihnen führen.“

Gormleys Figuren liefern uns ein Maß, das unseres ist. Wir brauchen dieses Maß. Ganz sicher auch im Umgang mit der Natur, die wir bewohnen und

LechBludenz

Warth

Schoppernau

Dornbirn

Feldkirch

Vorarlberg

KunsthausBregenz

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Bodensee

In Landwirtschaft, Tourismus, Ge­ werbe und Handwerk können wir an Gormley’s Philosophie Maß nehmen. Ganz klein stehen seine Figuren vor der mächtigen Berg kulisse des Bregenzer waldes. Eine Aura von Be hutsamkeit und Demut umgibt sie. Fast haben sie etwas Priesterliches. Das wünsche ich mir auch für d ie Menschen im Kulturraum Bregenzer­wald. Wir wollen nicht unsere eherne Natur vergessen. Peter Natter

Antony Gormley’s „Horizon Field“

Horizon Field besteht aus 100 lebensgroßen Abgüssen eines menschlichen Körpers aus massivem Gusseisen. Jede Figur wiegt 640 kg. Die Figuren sind verteilt über ein Gebiet von 150 Quadratkilometern im alpinen Hochgebirge Vorarlbergs. Das Werk bildet eine horizontale Linie auf 2.039 Metern über dem Meeresspiegel.www.kunsthaus-bregenz.at

bewirtschaften, die uns ernährt und beheimatet. So erinnert uns die Aktion des britischen Künstlers auf den Bergen Vorarlbergs an unser Maß. Der Mensch in Gestalt einer Eisen ­skulptur gibt uns das Maß unseres Tuns. Und überhaupt: „Es gibt Meandares ( Minderes), um was man drum herum mähen muss“, sagt Josef Gmeiner über die Pflege des Grüns rund um die Skulpturen.

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„Es gibt Minderes, um das man drum herum mähen muss“, sagt Josef Gmeiner über die Pflege des Grüns rund um die Skulpturen von Antony Gormley.

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Glockentöne über dem TalUnsere Autorin aus Deutschland wandertohne Gepäck im Bregenzerwald.Eine Erfahrung zwischen Zen und Abenteuer.

Claudia Sutterlüty aus Egg mit ihren Kindern Paula, Pia und Lorenz trifft auf der Alpe Finne den Pfister Max Mayer aus Egg.

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Tipp: Dörferwanderung ohne Gepäck

Ein Angebot von Bregenzerwald Tourismus. Beschreibung, Info und Preise auf Seite 42

Die Vorarlberger Braunenerinnern mich an Cartoons von Gary Larson. Die Kühe des amerikanischen Zeichners wirken ziemlich intellektu­ell. Wie die Vorarlberger Braunen auf der anderen Seite des Zauns, die Wiesengeschöpfe im Bregenzerwald. In ihren braun­beigen Schattierungen, die sich über Fell, Puschelohren und das Kuhgesicht ziehen, wirken sie so als hätten sie gerade ein philosophi­sches Schwätzchen gehalten, bevor eine rief „Achtung, Wanderer!“. Wanderer, das sind wir. Der letzte Tag unserer Wanderung auf der öst­lichen Höhenroute hat begonnen. Zwischen Hirschberg und Diedams­kopf sind wir auf die Kühe gestoßen. Mit ihren basstiefen Glocken um den Hals bringen sie ein wenig zen­ buddhistischen Klostersound in das Tal. In Sibratsgfäll ging es heute los. Die Beine sind wieder ein wenig leichter nach dem Frühstück im „Hirschen“.

Am Abend wird der durchblutete, matte Körper wieder in die weißen Laken gleiten. Adieu, Heustadel und kalte Nächte in feuchtem Heu, gönnen wir uns das weiche, warme Bett! Bei diesen Touren wird unbeschwert gewandert und bequem genächtigt. Unterwegs belebt uns die Natur: Gemütlich geht es durch Auen und an Waldrändern entlang. Eisenkraut, stinkender Storchenschnabel und wilde Minze säumen den Weg. Wer sich am Abend zuvor zu sehr am Enzian­schnaps labte, könnte nun etwas vom Storchenschnabel auf die Stirn reiben.

Eine Amerikanerin gesellt sich zu uns. Es ist ihr „erstes Mal“ in Österreich. „I feel like Heidi“, sagt sie.Falsches Land, falscher Name: Hier heißen sieTonelestone oder Tubotone.

Der Kopfschmerz muss freilich groß sein. Denn das wilde Kraut wirkt zwar wunderbar gegen Kopfschmerz, ist als Parfum jedoch untauglich – es stinkt erheblich. Wenige Kilometer weiter wächst in einem Flussbett hinter einer Holz­brücke Huflattich. Auf den Kopf gesetzt, verdecken seine Sombrero­großen Blätter mürrische Mienen und schützen vor allem vor allzu starkem Sonnenlicht. Aussehen tut man damit wie ein Wesen aus dem Urwald. Der Weg, dem wir nun folgen, ist offenbar beliebt. Die entgegen

Als wir das Dorf hinter uns lassen, wird es allmählich stiller. Wir steigen hügelan. Und dann auf den nächsten Hügel. Im Rücken ein angenehmes Gefühl der Unbeschwertheit. Das ist das Besondere an dieser Tour: Unser Gepäck wartet schon an unserem Ankunftsort am Abend, drüben auf der anderen Seite jener Berge, die wir uns sanft Kilometer für Kilometer erschließen.

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Claudia Sutterlüty aus Egg mit ihren Kindern Paula, Pia und Lorenz beim Wandern.

kommenden Wanderer sorgen für Abwechslung: Paare in rot­kariertem Partnerlook, knackige Barfußlatschen­träger, Männer mit rund gewölbten Wohlstandsbäuchen und quietschen­den Wanderstöcken, jauchzende Kinder. Im Winter dient der Weg als Loipe. Ob man da dieselben Menschen trifft?

Wir machen eine Pause in einem Sennlädele. Saurer Radler, Bergkäse und Landjäger zum frischen Brot. Hier treffen wir eine einheimische Expertin, Angelika aus Bezau. Was bewegt sie so sehr an dieser

Landschaft, dass sie die immer wieder durchwandert? „Die Steinböcke“, sagt Angelika. „Auf sie trifft man in der Frühe weiter oben. Ihre Kletterkünste, ihre Grazie, die riesigen, geriffelten Hörner – allein das Betrachten der Tiere macht das eigene Herz frei.“ Dann erzählt sie uns, dass selbst Einheimische manchmal unter Höhenangst leiden. So musste ein altes Weiblein einst einen schlotternden Pfarrer dazu bewegen, den Höhen­gottesdienst abzuhalten. Vor dem schmalen Grat war der Pfarrer näm­lich schon kurz vor dem Umkehren gewesen. „Sehen Sie, Herr Pfarrer, so geht’s besser mit der Höh!“, rief die alte Frau und rutschte wie im Sattel eines Pferdes auf dem Hintern über den Grat. Der Pfarrer kam ihr hinter­drein und soll sogar gejauchzt haben. Wie die Kinder am Weg. Mit einem Seufzer – wir blieben ja gern noch beim Sennlädele sitzen – machen wir uns an den Aufstieg zur letzten Höhe über Schönenbach, zum Stogger Sattel. Die letzte Etappe führt hinunter nach Au. Eine Amerikanerin gesellt sich zu uns. Es ist ihr „erstes Mal“ in Österreich. „I feel like Heidi“, sagt sie freundlich. Falsches Land, falscher Name. Hier heißen sie Tonelestone oder Tubotone.

„Wie grüßt man hier das Gegenüber?“, fragt die Dame. In unserer deutschen Gruppe wird einige hunderte Meter Wanderweg lang debattiert: Ist es das klassische „Grüß Gott“ oder doch das locker­wälderische „Servas“? Wir entscheiden uns für „Servas“. Das lässt sich leichter akzentfrei sprechen. „SServass“ schallt die Amerikanerin mit scharfem „S“ über die Flur. Der Herr, der uns bergauf ent gegen kommt, lichtet leicht das grüne Hütlein. Er schenkt uns ein „Habe die Ehre“ und ein Lächeln dazu. Auch das ist es, was ich am Bregenzerwald so liebe: Hier triffst du immer wieder das Unerwartete. Anne Siegel

Eine seltene Augenerkrankung nimmt Karl-Heinz Ritter das Augenlicht, doch lässt er sich von seiner Sportbegeisterung nicht abbringen

Am Barfußweg in Bizau

Ein Bericht im Internet weckte mein Interesse. Es ging um den ersten Vorarlberger Barfuß-weg in Bizau. Diesen im wahrsten Sinne des Wortes bemerkenswerten Wanderweg wollte ich unbedingt erkunden. Wenige Wochen später machte ich mich in Begleitung meiner Schwester Karin auf den Weg. Schon beim Spaziergang ins Bizauer Moos sorgten der Heugeruch und das Zirpkonzert der Grillen für eine gemütserweiternde Stimmung. Den Hintergrund, für mich schemenhaft erkennbar, bildete die mächtig aufragende Kanisfluh. Nach dieser schönen „Ouvertüre“ packten wir die Sandalen in den Rucksack und liefen unbesohlt über eine Wiese zum Ufer des Ulfernbaches. An seinem Lauf entlang führt der Barfußwanderweg. 10.000 Jahre ist das Moor hier alt. Auf seinen unterschiedlichen Böden fühlten wir an unseren Fußsohlen verschiedene Formen und Festigkeiten, die von Schuh-Monotonie einge-lullte Füße kaum mehr zu spüren bekommen. Das taktile Kaleidoskop reichte von feuchten Moosfeldern und stoppligen Streuwiesen über erdigen Boden bis zu von der Sonne erwärm-ten Schlamm. Ein besonderes Hochgefühl ver-schafften mir die großflächigen, mit Wasser voll gesogenen Moosfelder. Ihre samtenen Polster entfachten in mir ein unvergessliches „Neuronenfeuer“. Der gemütlich vor sich hin murmelnde und von Sträuchern gesäumte Ulfernbach kann auf Holzdielen überquert werden. An den Mäandern, den Flussschlingen, laden Bänke zum Verweilen ein. Die ganze malerische Komposition rührte mein romantisch veranlagtes Gemüt. Es reizte mich, wie in den Kindertagen einfach irgendwo hinter den Sträuchern zu verschwinden, um dort etwas Bemerkenswertes zu erkunden oder einfach ohne Hast zu verweilen. Diese so stimmungsvolle Wanderung schlossen wir, um die ein wenig verschlamm-ten Füße zu säubern, mit einem Kneippbad im kühlen Wasser des Ulfernbaches.

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Veronika Berchtold, Michael Geser und Jodok Bär, Vereinsobmann des Rad- und Laufvereins Bregenzerwald, beim Biken auf der Rossstelle.

Lohn der MüheDie Autorin fühlte sich zur Sportbikerin berufen. Doch unterwegs verfiel sie dann dem Genuss des Bikens im Bregenzerwald.

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Natürlich war ich auch schon Biken, eh klar. Bloß habe ich mir bisher nie die Frage gestellt, ob ich Sport­ oder Genussbikerin bin. Darauf gebracht haben mich zwei Mitglieder des Rad­ und Laufvereins Bregenzer­wald: Jodok und Vroni. Wöchentlich treffen sie sich mit ihren Vereins­kollegen zu ausgedehnten Touren quer durchs ganze Tal. Sie trainieren für „Bike­Events“ und wetteifern um Zeiten, Trails und Geschwindigkeiten. Vroni hat kürzlich an einer Alpen­querung per Rad teilgenommen. Ihre Augen leuchten noch immer, wenn sie davon erzählt. Es ist klar, das sind die Sportbiker. Und das will ich auch sein. Motiviert von den Erzählungen der beiden, mache ich mich startklar für eine der „Fortgeschrittenen“­Toprouten des Bregenzerwaldes. Entsprechend bekleidet und ausgerüstet mit einem

Leih­Bike von Jodok fühle ich mich schon extrem sportlich. An die 42 Kilo­meter, die jetzt vor mir liegen, denke ich lieber nicht. Von Egg nach Bezau über den Rimsgrund nach Schönen­bach, von dort nach Schetteregg und wieder zurück nach Hause. Jodok schildert mir in beein­druckender Weise Touren quer durch den Bregenzerwald. Er schwärmt von den Vorzügen des Bikesports, lobt das schnelle Weiterkommen und das Betrachten der Landschaft vom Bike aus. Die auf der Mountainbike­Karte verzeichneten Routen sind sehr gut beschildert. Die Karte beinhaltet auch alle nötigen Informationen. Also strample ich los. Steile An stiege wechseln mit Abfahrten über Alpwege, durch Vorsäße, an Kuh­weiden und Gebirgsblumenwiesen vorbei. Die Fahrt lässt keine Lange weile auf ommen.

Die ersten Zweifel an meiner Berufung zum Sportbiker bekomme ich beim sehr steilen Anstieg durch den „Rims­grund“. Ein harter Aufstieg. Zum Lohn eröffnet sich am Ende des Tobels (der Schlucht) und seinem höchsten Punkt ein Bild wie in einem Märchenbuch. Mitten in einer Wiese liegt ein See. Er hat sich durch die Niederschläge vergangener Tage gebildet. Die schon nächtlich abgekühlte Luft bringt die Bergketten zum Greifen nahe. Nur das Gebimmel der friedlich weiden­den Kühe ist zu hören. Ich kann nicht anders, ich muss vom Rad steigen und stehend staunen. Vergessen ist das Sportbiken, ich genieße den Blick. Der Weg über die Langenalpe zur Schönenbacherstraße ist für Sport biker wie geschaffen. Zum Glück hat mir

Von Egg nach Bezau über den Rimsgrund nach Schönenbach, von dort nach Schetteregg und wieder zurück nach Hause. Meine erste Tour als Sportbikerin.

Vroni geraten, Handschuhe anzu ziehen. Bei dieser Abfahrt über Stock und Stein sind sie sehr von Vorteil. Gemütlicher wird es dann auf der asphaltierten Straße nach Schönenbach. Es ist ein Gemeinschaftsvorsäß, in dem der Eindruck entsteht, die Zeit wäre vor hundert Jahren schlagartig stehenge­blieben. Vom Wetter ergraute Schindel­häuser stehen um eine Kapelle, Kühe queren so selbstverständlich den Weg, als wären sie in Indien. Keine Zäune behindern das Fortkommen. Dennoch kann der Biker hier nicht schnell fahren – und nicht etwa wegen der Wanderer oder der Kühe. Es ist die Ruhe, die dieser Ort

Mountainbike Karte

Sämtliche Mountainbike-Routen und wichtige Informationen über Hütten und Alpen gasthöfe finden Sie in der Mountain-bike-Karte Bregenzerwald. Zusätzlich sind die 15 Top- Routen mit Höhenprofilen, Weg-daten und Detailinformationen beschrieben. Die Mountain bike-Karte ist bei Bregenzer-wald Tourismus, in den Tourismusbüros und in einzelnen Sportgeschäften zum Preis von € 9,90 erhältlich.

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Sicherheitstipps

Mountainbike-Routen führen in ein Gelände, in dem besondere Anforderungen an die Eigenverantwortung der Mountainbiker gestellt werden. Für das richtige Verhalten am Berg wird empfohlen:

Verantwortungsvolles Fahren mit kontrollierter Geschwindigkeit und auf halbe Sicht, beson-ders bei Kurven, da jederzeit mit Hindernissen zu rechnen ist.

Wanderer und Fußgänger haben Vorrang. Rücksichtsvolles Überholen erfolgt im Schritttempo.

ausstrahlt, die den Tritt wie von selbst langsamer werden und den Sport­ zum Genuss biker werden lässt. Von der Leugehralpe bis nach Schetter egg ergebe ich mich endlich ganz meiner wirklichen Berufung zum Genussbiker. Auf den Schotterwegen durch den Wald und über Alpwiesen, den Blick Richtung Vorderer Bregenzerwald und auf die Nagelfluhkette gerichtet, lasse ich mir Zeit. Bei einem Bier in einer Garten wirtschaft in Schetteregg unter der Winterstaude endet meine kurze Karriere als Sportbikerin fürs Erste. Ich werde mich künftig als Genussbikerin den „ Einsteiger­Routen“widmen. Silke Ritter

Die land- und forstwirtschaftliche Bewirt-schaftung hat auf den freigegebenen Wegen Vorrang. Weidegatter sind wieder zu schließen,vorübergehende Wegsperren müsseneingehalten werden.

Die vorgesehenen, beschilderten Strecken nicht verlassen. Damit werden Natur- und Wild-lebensräume geschont.

Eine gute Tourenplanung nimmt Rücksicht auf die Schwierigkeit der Strecke und das eigene Können. Dazu gehören auch Helm, Schutz-ausrüstung und ein technisch einwandfreies Mountainbike.

Die drei Biker treffen auf der Alpe Wildgunten den Senn Bertram Kohler und seine Tochter Martina.

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Helmut Fink, Schreiner und Schafhirte, auf der Hochalpe Schadona mit seinem Hirtenhund Chira.

Glück unter hohem HimmelDie Faszination des Lebens auf der Hochalpe im Sommer lässt den gelernten Schreiner Helmut Fink nicht mehr los.

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Helmut Fink auf der Hochalpe Schadona beim morgendlichen Rund-gang zu den Plätzen der Schafe.

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Es muss schon – umso mehr, als es gut ein Jahrtausend her ist – ein „zäher Siach“ gewesen sein (also einer, den nichts so schnell umhaut), der den Bregenzerwald bis ganz nach hinten durchquert hat, um ihn urbar zu machen. Schließlich zeigte sich der Bregenzerwald damals nicht als einer, der Neulinge mit offenen Armen emp­fangen hätte. Schon eher mit steilen Hängen, ab gründigen Schluchten, reißenden Flüssen und einem gewiss nicht wirklich freund lichen Klima. Aber wenn du zäh genug warst, bist du heute ein richtiger Wälder. Warst du noch um eine Spur zäher, bist du ein Walser. Zwischen dem hintersten wie obersten Bregenzerwald und dem Großen Walsertal liegt die Alpe Schadona. Auf ihr wirtschaftet Jahr für Jahr ein paar Sommerwochen lang Helmut Fink. „Sieht er, Hüter von knapp 1.000 Ostschweizer und Bregenzerwälder Schafen, sich als zäher Siach? – werde ihn fragen“, denke ich mir. Dann sitze ich einem freundlichen jungen Mann gegenüber. Die Ruhe, die er ausstrahlt, macht die Frage überflüssig. Jahr für Jahr verbringt er seinen Urlaub, ja, seinen Urlaub, auf der Alpe Schadona. Gemeinsam mit seiner Frau Waltraud und den vier Kindern, von denen das Älteste bereits eigene Älpler­wege geht. Noch vor seiner Schreiner­lehre hatte Helmut acht Sommer auf der Alpe der Großeltern mitgeholfen. Die Faszina tion des Alplebens ließ ihn nie mehr los – egal, ob es sich um Melk­ oder Jungviehalpen oder eine mit Schafen handelt. Mit drei anderen Familien aus dem hinteren Bregenzerwald teilen sich die Finks die Alpzeit von Mitte Juni bis gegen Ende September. Drei bis vier Wochen trifft es ihn daher jedes Jahr. Das ist sein Urlaub. Also, die Zeit, die andere an überfüllten Stränden, in überteuerten Städten oder auf hektischen Reisen ver­bringen. Zieht es ihn denn gar nicht ans Meer? „Vielleicht irgendwann ein paar Tage, aber sicher nicht drei Wochen!“ Ein Leben ohne Strom, ohne Radio, ohne Zeitung, ohne so vieles, was wir unbe­dingt zu brauchen glauben. Und es ist

Es ist ein Leben in und mit der Natur. Tagwache für den Hirten ist um fünf Uhr früh. Da macht er sich auf den Weg zu seinen Schafen. Die stehen zu dieser Zeit auch langsam auf.

wunderbar. Gekocht wird am liebsten auf dem Küchenherd, wo man einheizt, sobald das Wetter schlecht ist, also recht oft. „Hoffentlich ist bald wieder Regenwetter, dann gibt es ein Mus!“, orakeln die Buben. Es ist ein Leben in und mit der Natur. Tagwache für den Hirten ist um fünf Uhr früh. Da macht er sich auf den Weg zu seinen Schafen. Die stehen zu dieser Zeit auch langsam auf. Jetzt geht es darum, kranke Tiere zu erkennen. Meistens sind es die, die am längsten liegen bleiben. Außerdem muss Fink versprengte Grüppchen in dem riesigen Weidegebiet finden. „Wenn nämlich einer eine Idee hat, zieht er gleich die ganze Herde mit“, schmunzelt Fink bei seiner Erklärung.

Um neun Uhr gibt es Frühstück – und den ganzen Tag über genug Arbeit ums Haus herum: mit den Tieren und für sie. Am Nachmittag – nach der Siesta! – folgt ein weiterer Rundgang. Was macht die Faszination dieser scheinbar so kargen und arbeitsreichen Wochen aus? „Man wird viel aufmerk­samer, feinfühliger und hellhöriger da droben, auf über 1.800 Metern Seehöhe.“ Wahrscheinlich auch dankbarer. Für Helmut Fink ist es eine Sehnsucht, die er jedes Jahr wieder vernimmt. Dann legt er sein Werkzeug hin und macht sich auf den Weg auf die Hochalpe. Bodenständiger ist sein Leben das restliche Jahr über. Das Holz für die Riemen­ und Dielenböden, die er ver ­legt, sucht er sich im Wald selbst aus. Er kauft ganze Bäume und begleitet sie, bis sie in alten und neuen Häusern etwas von dem Gefühl vermitteln, das er auf der Alpe findet: Dass es eine natürliche Ordnung der Dinge gibt. Und dass der Mensch mit der richtigen Ein­stellung darin seinen Platz und sein Glück finden kann. Peter Natter

Kulturlandschaft:Im Bregenzerwald leben 31.435 Menschen mit 24.905 Rindern und 2.113 Schafen.

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Heilkraft des SchönenPflanzen sind für Anne Marie Bär zu Lebensbegleitern geworden. Daher hat die Kräuterspezialistin ihnen einen eigenen Garten geschaffen.

Anne Marie Bär sammelt Farben in Gläsern. Zumindest könnte man das meinen. Doch es sind ver­schiedene Heilkräuter in den Gläsern – in Öl, Essig oder Alkohol eingelegt. Sie dienen der inneren oder äußeren Anwendung zu Heilzwecken, zum Verzehr und zum Genuss. Die Schön­heit der roten, goldenen, gelben oder

Ideal bei nervösem Allgemeinbefinden, bei nervösen Herz- und Magenbeschwerden.

Sie wirkt entspannend, krampflösend, Schlaf fördernd und gemütsaufhellend.

Melissentee:2 Teelöffel Melissenblätter (frisch oder

getrocknet) zerkleinern, mit einer Tasse heißem, nicht mehr kochendem, Wasser

übergießen, 7 Minuten zugedeckt ziehen lassen und für einen beruhigenden Tee leicht

abgekühlt mit Honig süßen.

Frischer Sommer-Melissentee ist ein wohl-schmeckender Durstlöscher und wird aus frischen, zerkleinerten Blättern zubereitet

(2 – 3 Teelöffel auf 1 Tasse Wasser), mit Honig und Zitrone verfeinert und kalt getrunken.

Frische, zerkleinerte Melissen-Blätter schmecken ausgezeichnet im

Salat (Kartoffelsalat mit Sauerrahm), im Gemüse (Zucchinigemüse), in Aufstrichen und Dips und in Nachspeisen mit frischen

Früchten – beeindruckend wohlschmeckend mit Erdbeeren.

Ganz besonders köstlich schmeckt Zitronen-melisse in Sommerbowlen, in Frucht- und

Kräutersäften oder mit mehrfach am Rand eingerissenen Blättern im Wasserkrug.

Zitronen-Melisse-Bowle:2 Liter Weißwein (herb)

Saft von 2 Zitronen1 Handvoll frische, zerteilte Zitronenmelisseblätter mit

2 – 4 Esslöffel Rohrzucker1 Stunde vorher ansetzen, dann

1 Liter Bitter Lemon1 Liter Sekt

Eiswürfel und gekringelte, unbehandelte Zitronenschalen dazugeben, mit frischen Melisseblättchen servieren und genießen

Kräuter-Tipp: Die Wirkung der Zitronenmelisse

Anne Marie Bär schuf den Kräutergarten „Natur- erlebnis Holdamoos“. Er wird von ihr und 14 kräuter-begeisterten Frauen aus Au und Schoppernau betreut

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Heilkraft des Schönen

Anne Marie Bär, Kräuterfachfrau aus Au, im Holdamoos über Au-Schoppernau.

honigfarbenen Flüssigkeiten in den Gläsern auf „der Läde“ des Schopfes ihres alten Bregenzerwälder­Hauses ist „nur“ ein Nebeneffekt. Aber deshalb nicht minder bedeutsam. „Die Farben haben ihre eigene Wirkung, neben all den wertvollen, heilsamen Inhaltsstoffen“, erklärt Anne Marie Bär. „Davon ist auch meine Mutter überzeugt, von der ich die Liebe zu den Pflanzen, zur Natur und ihrer Heilkraft übernommen habe.“

Anne Marie Bär hat ihr Wissen unter anderem auf der Heilpflanzenschule in Freiburg vertieft. Als vor zehn Jahren das Naturerlebnis Holdamoos oberhalb von Au­Schoppernau

geschaffen wurde, fand sein Schöpfer Adolf Natter in Anne Marie Bär die richtige Partner in. Gemeinsam mit dem Projekt leiter Klaus Pfeifer hat sie einen Kräutergarten mit rund 250 Heil­ und Gewürzpflanzen neben einer 400 Jahre alten Vorsäßhütte angelegt. Das Interesse an Führungen durch den Garten der Heilpflanzen ist groß. „Als ob die Menschen mit einer ge wissen Sehnsucht nach Ursprüng­lichem, nach dem Natür lichen suchen“, sagt Anne Marie Bär. „Es fasziniert mich immer wieder, wie vor allem auch Kin­der mit all ihren Sinnen auf das Natur­erlebnis im Kräutergarten reagieren.“ Für sie selbst ist er Labor, Apotheke und Speisekammer in einem. „Erkäl­tungen und andere kleine Wehwehchen wurden bei uns immer schon mit Heil­pflanzen behandelt. Auch heute noch lebt die ganze Familie mit und von diesem Garten. Morgens gibt es die Teemischung frisch aus dem Garten, je nach körperlichem und allgemeinem Wohlbefinden. Mittags folgen je nach Lust und Angebot, Suppe, Salat, Gemüse und Getränke mit Wildkräutern, Gewürzkräutern und Blüten. Meist sucht man sich das aus, was einem gerade besonders gut tut.“ Bär erzählt von ihrem derzeitigen Lieblingskraut, der beruhigenden und entspannenden Zitronen melisse. Sie erwähnt den anregenden und erfrischenden Rosmarin und erklärt die blutreinigende und entgiftende Wirkung des landläufig als Unkraut bezeichneten Gierschs. Auch die Blätter des Brombeerstrauches verfügen über Heilkräfte: Sie besänftigen den Magen und können Durchfall stillen. „Die Tiere machen’s im Zweifels­fall vor. In einem Frühling vor wenigen Jahren gab es späten Schnee. Die Schafe waren schon auf der Weide und bekamen vom kalten Gras Durch­fall. Kaum war der Schnee weg, stürz­ten sich die Tiere regelrecht auf die Brombeerstauden.“ Pflanzen sind für Anne Marie Bär zu Lebensbegleitern geworden, ledig­lich bei den Giftkräutern ist sie sehr vorsichtig. Carina Jielg

Birgit Rietzler, Dichterin im Bregenzerwald, stellt hier typisches „Wälderisch“, die lokale Mundart, vor

Wie man redet, so isst man ...

Eoss sa wioscht eoz!Iss, damit du was wirst, d. h. damit du zu Kräften kommst!Bis döt ane muscht du no viel Muos eosso.Bis dorthin (bis du das schaffst) musst du noch viel Mus essen.Wer schmausot Riebl und Kaffee, tuot zaubod tausot Schtriebl meh.Wer Riebel schmaust und Kaffee trinkt, tut am Abend tausend Strampler mehr.Mit so anam Pämpolar muscht bi meor nix wello.Mit so einem faden Kaffee musst du bei mir nichts wollen, d. h. kommst du bei mir nicht an.A Weotschaft, wau ma ’s Flosch uf om Tällar mit am Opoguggar ga suocho gau muss, kascht vargeosso.Ein Gasthaus, in dem man das Fleisch auf dem Teller mit einem Fernglas suchen gehen muss,kannst du vergessen.Si ischt ufgango wio a Heofküochle.Sie ist aufgegangen wie ein Hefeküchlein, d. h. sie hat schnell viel zugenommen.Tuo ned, as ob ma deor Rießnägl gio hätt!Tu nicht so, als ob man dir Reißnägel serviert hätte!Dinos ischt kan Koschtvorächtar.Der ist keiner, der gute Kost verachtet (im Hinblick auf schöne Frauen).Dinar Trüllar ischt weorkle uf or Brinnsuppo dauhergschwummo!Dieser Langeweiler ist wirklich auf der Brennsuppe dahergeschwommen, d. h. er hat absolut keine Ahnung.Gego Katzokrankat helft a goate Brinnsuppo.Gegen die Katzenkrankheit, d. h. gegen einen Kater, hilft eine gute Brennsuppe.Am Undrats sioht ma us as wio a kotzate Milksuppe.Danach sieht man (so übel) aus wie eine erbrochene Milchsuppe.Das kunt dofu winn d’ Ougo größor sand as wio do Mago.Das kommt davon, wenn die Augen größer sind als der Magen.

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Der NutzenArmin Thurnher beschreibt uns die ursprüngliche Bedeutung des Wortes „Nutzen“ im Wald.

Der schöne Bregenzerwald ist eine herrliche Vorarlberger Kultur­landschaft. Das bäuerliche Leben war dort schon vor Jahrhunderten hoch ent wickelt. Früh haben sich demokra­tische Formen gebildet. Die Eliten, die reichen Käsehändler, kamen zu solchen Ver mögen, dass einzelne im frühen 19. Jahrhundert Logen in der Mailänder Scala unterhielten. Die hohe Kultur­stufe des Bregenzerwaldes kann man an seinen Bauten ablesen. Sie erweist sich nicht nur in der Erhaltung des wunderschönen alten Bauernbarocks, sondern auch in der Erneuerung durch die Tradition modernen Holzbaus in zeitgenössischer Architektur.

Es sind sparsame, hart arbeitende, mitunter auch verschlagene Leute, die zu solcher Kultur fähig waren. Wie hart das Leben auf der Schattenseite dieser blühenden Kultur sein konnte, lässt sich der einschlägigen Literatur entnehmen, etwa den Werken des Franz Michael Felder, vor allem seiner empfehlenswerten, vor ein paar Jahren von Peter Handke herausgegebenen Autobiografie „Aus meinem Leben“. Felder hatte sich autodidaktisch vom armen Bauernbub zum Schriftsteller gebildet. Eines ist klar: Die „Wälder“, wie man die Bewohner des Bregenzer­waldes in Vorarlberg nennt, hatten nie etwas zu verschenken.

Das vergisst der Tourist oder der Ski­fahrer, dessen Augen sich an der Natur sättigen, die sommers wie winters im Überfluss vorhanden ist, ohne dass er Eintrittsgeld zu bezahlen hätte. Freuen wir uns, dass man noch weder Blick­steuer noch Panoramataxe einhebt! Lassen wir uns aber nicht über die Natur der Dinge täuschen. Wir leben im Zeitalter des Nutzwerts, wo nichts einfach schön sein oder bloß so vor sich hin existieren darf. Alles muss für etwas gut sein, zu etwas nütze, für ein Geschäft zu brauchen.

An einen einschlägigen Brauch erinnerte man bei mir zu Hause gern mit einer Schnurre. Ehe der Besuch das Haus eines „Wälders“ verließ, sagte man, hatte er „den Nutzen“ dazulassen. Das heißt, er hatte sich, nachdem er mit Speis und Trank versorgt worden war, insofern zu revanchieren, als er sich aufs Plumpsklo begab und einen Teil des Angebotenen in verdauter Form dem Düngervorrat des Gast­gebers hinzufügte. Dieser dagelassene Rest hieß eben: der Nutzen. Wälderisch gesprochen: „d’r Nutzo“.

Diese Geschichte erzählte mir mein Vater, in dessen Dornbirner Elternhaus ich selbst noch auf einem Plumpsklo saß, winters den Hintern in der Kälte, sommers umsummt von Fliegen, die Nase umsäuselt von scharfen Ammoniak dünsten. Der Großvater holte die nützliche Brühe später mit einem Schöpfer aus der Senkgrube und verteilte sie im Garten, um Obstbäume

und auf das Gemüse, damit alles wachse und gedeihe und die Familie nicht darbe. Daher stammen auch das Wort „schöpferisch“ und seine Ablei­tungen, aber das nur nebenbei.

Ich musste diese Geschichte einmal erzählen, weil mir kaum ein zeit­genössisches Wort so sehr auf die Nerven geht wie der Nutzen und seine Derivate, der Nutzwert, der Zusatz­nutzen und die Nutzerfreundlichkeit. Medien zum Beispiel brauchen keine Botschaft, keine Idee, keine Formulierung und keinen Einfall. Sie brauchen einen Nutzwert. Was heißt Medien! Produkte überhaupt. Kürz­lich las ich über den Chef eines Auto­konzerns, er denke gar nicht daran, ein neues Modell einzuführen, wenn es nicht einen erheblichen Mehr­nutzen aufweise. Ein Auto dient nicht mehr dazu, mich von A nach B zu bringen, es findet seinen Zweck, wenn sein Besitzer einen Abend lang im

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Eine Zeichnung des im Bregenzerwald geborenen und heute in Wien lebenden Künstlers Tone Fink aus seinem neuen Animationsfilm „versAUGEet“, der im Frühjahr 2011 erscheint. www.tonefink.at

garagierten Fahrzeug sitzt und mit der Gebrauchsanweisung in der Hand aus­probiert, was es alles kann.

Alles muss nützlich sein, einem Zweck unterworfen. Aber nur scheinbar. Nirgends kann man sich mehr hinbe­geben, ohne dass einem eine Dienst­leistung entgegenbleckt: „Ich bin dein Nutzen!“ In manchen verkommenen Tourismusgegenden der Welt kann man angeblich keiner Frau mehr das Lächeln glauben, weil einen nur mehr der prostituierte Nutzwert anlächelt.

Man erfand uns den Zusatznutzen, steigerte ihn zum Mehrnutzen, und alles kommt so unglaublich benutzer­freundlich daher. Wir sind von Nutzen umstellt, das Nützlichkeitsgebot artet zum Nützlichkeitsterror aus. Eine Selbstverständlichkeit wie korrekte und rasche Bedienung wird mir zur Belästigung, wenn sie als ostentative Nutzerfreundlichkeit daherkommt.

Am Ende, wenn einem die Atemluft mit jedem Atemzug ihre Nützlichkeit vorrechnet, wenn es nichts mehr gibt, was nicht nur nützlich ist, sondern auch als nutzwerthaltig ausgeschildert, bleibt die Nutzlosigkeit das einzige, mit dem man sich und sein Produkt von all den Nützlichkeiten zu unterscheiden vermag.

Nutzlosigkeit ist mittlerweile der ultimative Nutzen. Von sich, seinem Produkt und seiner Tätigkeit sagen zu können, sie seien unnütz, wäre der höchste Luxus. Wenn es nur gelänge. Ich schaffe es nie. Wer weiß, wozu die Leserschaft die Einsichten, die sie in dieser Kolumne erfahren hat, nutzen kann! Ich werde mich in den Bregenzer­wald zurückziehen, um darüber nach­zudenken. Es gibt gewisse einsame Felsengipfel, deren Nutzen als unge­sichert gelten darf. Moderne sanitäre Anlagen haben sie dort mittlerweile überall. Armin Thurnher

Reinhard Johler ist Bregenzerwälder und lehrt als Professor am Ludwig-Uhland- Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen

Gäste

Der Unterschied ist klein, aber die Wirkung ist groß: Wer heute kommt und morgen bleibt, der ist ein Fremder. Und dies wird er lange und mit Problemen behaftet bleiben. Wer aber heute kommt und morgen wieder geht, der ist ein wohlgelittener Gast. Denn mit Gästen haben Menschen schon seit Jahrhunderten vielfältige Erfahrungen gesammelt: Sie haben die Rolle von Gast und Gastgeber vielfach erprobt, und immer wieder verändert. Gästen wurde in der Vergangenheit ein eigener Platz im Haus und in der Kirche zugewiesen. Sie wurden bewirtet und verköstigt, das war ihr Recht. Dabei war die Erwartung auf eine Gegenleistung gering. Sie mussten sich lediglich in die Gemeinschaft ein-ordnen. Das war ihre Pflicht. Jede und jeder war auch selbst einmal zu Gast: als Verwandter oder als Nachbar, aber auch als Pilger, als Händler oder als Hausierer. Sie alle fanden als Gast einen Platz, einen Ort, ein Haus. Die Aufgabe von Gasthäusern ist daher alt: Sie machen aus bedrohlichen Fremden vertraute Gäste. So wurde der aufkommende Touris mus zunächst als „Fremdenindustrie“, dann als „Fremdenverkehr“ wahrgenommen. In Fremdenverkehrsorten hat man lange von „ Fremden“ gesprochen, doch eigentlich Gäste gemeint. Im erfolgreichen Tourismus aber ist genau das gelernt worden: ein Gast zu sein und auch ein Gastgeber auf Zeit. Man ist froh, so hat mir einmal eine Wirtin im hinteren Bregenzer-wald gesagt, wenn sie kommen, aber man ist auch froh, wenn sie – die Gäste – wieder gehen.

Von Gästen kann man leben, wenn man sie gut behandelt. Von Gästen kann man lernen, wenn man mit ihnen ins Gespräch kommt. Kurz: Von Gästen kann man als Einheimischer profitieren. Und dies gilt natürlich auch umgekehrt. Nur so kann der Tourismus wie im Bregenzerwald zu einer Erfolgsgeschichte werden. Dort war schon die halbe Welt. Weil aber auch die Wälder immer wieder zu Gast in der Welt waren, muss not-wendigerweise das nächste Mal die „Welt“ das Thema dieses Beitrages sein.

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Markus Faißt, Schreiner und Künstler, in seinem Holzlager in Hittisau.

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Handwerk ist Kunst

Markus Faißt zeigt sein Werk neben den Werken anderer Künstler in einem Raum seiner Holzwerkstatt in Hittisau. Dies sieht er als Teil seiner Verantwor-tung für die Kultur des Bregenzerwaldes.

Dass Handwerk auf Kunst trifft, kommt selten vor. Wenn dies Früchte trägt, ist es ein Glücksfall. Starken Figuren wie Markus Faißt mit seiner Holzwerkstatt in Hittisau gelingt das. Nach einigen Wanderjahren hat er vor bald zwanzig Jahren den väter­lichen Betrieb übernommen. Beinahe wäre ihm zuvor die Meisterprüfung verweigert worden. Zu radikal war seinerzeit sein Zugang: Holz, und nur das, ohne Hilfsmittel und Kunststoffe. Er hatte sich von der aufeimenden Pflanze bis zum fertigen Möbel einen stimmigen Ablauf in den Kopf gesetzt. „Ich machte zu viel von dem, was nicht erwünscht war, und verweigerte, was gefordert wurde.“ Mit dieser Hartnäckigkeit führt er auch seine Werkstatt. Zwei Mann waren es zu Beginn, nun ist es ein Betrieb mit zehnköpfiger Belegschaft. Zweimal erfolgte eine stattliche bau­liche Erweiterung, zuletzt mit einem Ausstellungsraum. Hier wird neben eigenen Meisterstücken Kunst gezeigt. Was, so fragt man sich, ist vom radi­kalen Beginn geblieben? „Es gilt nach wie vor“, antwortet er. „Eher mehr denn weniger. Ökologie, Kreislaufwirtschaft, regionale Nähe bleiben bestimmende Werte.“ Scheint sein Weg am Anfang geradlinig, fast stur, so wird er mit dem Gehen runder, ein Ganzes. Dazu ist eine stark emp­fundene Verantwortung für die Kultur hinzugekommen, ebenso das Wissen um ihre Prägung und die Aufgabe, selbst mitzugestalten. Die Kultur, um die es ihm geht, ist die des Bregenzer­waldes – in dreierlei Hinsicht, wie er ausführt. Zunächst gilt seine Aufmerksam­keit dem Material Holz. Wie wächst es? Welche Richtung nimmt es? Welches Wissen steckt in ihm? Was kann hin­zukommen? Wie wird es kultiviert und ebenso der Raum, aus dem es kommt? Da geht’s um genaues Hinschauen, um Werten und Bewahren. Es soll nicht alles im schnellen Feuer der Rentabilität verheizt werden. Dabei hat seine Werkstatt Pionierarbeit geleistet.

Dann sind da die Menschen. Markus Faißt wünscht sich von ihnen eine umfassende Bildung. Sie soll Beziehungen zwischen Gestern und Morgen herstellen – nicht museal und nicht nur technisch. Er will fortführen, was zum Wertvollsten gehört: Hingabe und Liebe zur Sache. Etwas um seiner selbst willen gut machen – das ist die Kultur hier. Wichtig ist ihm eine klare Haltung. „Ohne die“, betont er, „hätte ich die Durststrecken, lange Zeit ohne Beifall, kaum durchgestanden.“ Diese Haltung verleiht seiner handwerklichen Arbeit Glanz jenseits von perfekter Glätte. Am schönsten empfindet er es, wenn die eigene Arbeit „selbst spricht“.

In seiner Holzwerkstatt wird Markus Faißt zum Künstler.

Schließlich bewegt ihn die Kunst. Vielleicht ist es Intensität, die er in der existenziellen Begegnung mit ihr spürt. „Am Anfang steht der steile Aufstieg, der zum Schwitzen bringt. Jetzt darf man den Mut nicht fahren lassen. Oben angekommen, weitet sich der Blick, wird alles leicht“. Bei diesen Worten sieht man Faißt förm­lich durch den Wald aufsteigen – sein Ringen und Üben, seine eindringliche Hingabe. Da wird erlebbar, worum es geht: Qualität. Und darum, ein Stück der Welt hereinzuholen, wo ihn Beruf, Betrieb und Familie verankern. Bei den Werken gelten für ihn noch immer die Grundsätze seiner Anfangszeit. Er weiß heute, was er kann. Seine Erfahrung aus dem Berufs­leben hat er den Schnelllernern voraus. Das bewahrt ihn vor Dogmen, selbst wenn sie Vollholz fordern. Er setzt auf beste Handwerkskultur. Sie entsteht in der angemessenen und sinnigen Aus einandersetzung mit Material, Menschen und den Forderungen der Kunst. Das gelingt mal besser, aber mal auch weniger. Das Risiko bleibt. So ist es mehr geworden in all den Jahren und feiner. Florian Aicher

Info: Werkraum Bregenzerwald

Der werkraum versteht sich als Impulsgeber und Plattform für das Handwerk. Er zeigt neu-este Entwicklungen und aktuelle Themen im Spiegel des kulturellen Erbes auf und macht sie öffentlich. Seine gesellschaftliche Verantwor-tung sieht er in der Schaffung eines gesicherten Umfelds für das Handwerk im Bregenzerwald, wo Produkt-, Arbeits- und Lebensqualität eine Einheit bilden. Als Motor für Innovationen und Wachstum stellt der werkraum die Verbindung von Handwerk mit Design und neuen Tech-nologien, die Stärkung projektbezogener und betriebsübergreifender Kooperationen ins Zen-trum seiner Tätigkeiten.www.werkraum.at

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Zum exzellenten Ruf der Bregenzerwälder Baukultur trägt der Architekt Hermann Kaufmann maß­geblich bei. Der Spross einer Wälder Zimmererfamilie betreibt ein erfolg­reiches Büro und hat den Lehrstuhl für Holzbau an der TU München inne. „Die Professur war nicht vorauszu­sehen“, sagt er. „Als der Ruf erfolgte, habe ich mich gefragt, ob ich Archi­tekten ausbilden kann. Immerhin ist mein Weg zum Bauen stark durch das Handwerk geprägt.“ Handwerkliches Denken und Umsetzen, Gefühl für Material und den Prozess – kann man Studierenden das Entwerfen aus dieser Sicht beibringen? Ist das Theorie? „Meine Antwort ist praktisches Bauen. Das ist die Lehre.“ Kaufmanns Berufung zeigt Respekt für eine Kultur, die Generationen übergreift, immer neue Impulse setzt und empfängt. Zu Beginn waren es einzelne Wagemutige. Heute sind Bregenzer wälder Architekten weit über die Grenzen gefragt, ebenso wie die hiesigen Zimmerleute und Tischler.

Die Internationalität der Bregenzer­wälder Baukunst reicht weit zurück. Bis zu den Barockbaumeistern aus dem hinteren Bregenzerwald. Sie haben zwei Jahrhunderte lang Architekturge­schichte geschrieben. Es waren Praktiker ohne akademische Grade, die Kirchen­bauten in Einsiedeln, Wein garten und andernorts geschaffen haben. „Es war Not“, sagt Kaufmann, ein Baumeister unserer Zeit, „die die Besten in die Ferne getrieben hat.“ Sie kehrten mit Erfahrungen und Ansprüchen heim. Daraus wurde eine Wirtschaft, die  das halbe Tal beschäftigte. So ist es auch heute: eine Vielzahl von Betrieben mit höchstem Qualitätsniveau.

Entschlossene Unternehmer, die hinaus­gehen, die Welt sehen und um viele Erfahrungen reicher zurück kommen, die dann in die eigene Arbeit einfließen. Beim Vergleich der Bregenzer wälder Barockbaumeister aus den Familien Beer, Thumb und Moosbrugger mit den anderen Meistern ihrer Zeit wie Dietzenhofer, Fischer oder Zimmer­mann fällt eines auf: Das Pathetisch­Theatralische tritt zugunsten des Strukturellen, Rationellen zurück. Das ist ein Echo des Holzbau­Handwerks. Auch in diesem Fall gibt es Parallelen zum Heute. Vom Holz geht offenbar eine stark disziplinierende Wirkung aus. „Das habe ich vom Pionier der neuen Vorarl berger Baukünstler, von Hans Purin, gelernt.“ Mit Holz bauen heißt konsequent bauen. Seine Eigenschaften sind vielfältig, es hat eine eigene Struktur. „Das alles muss man kennen. Man muss wissen, was wo einzusetzen ist. Hat man die Regeln des Materials verstanden, kann man auch ausspielen, was schon vor 300 Jahren zählte: preiswert Bauen.“ „Aber!“, an dieser Stelle hebt Kaufmann die Stimme. „Das ist nicht alles! Rationales Bauen allein ergibt noch keine Architektur. Dazu braucht es mehr, das zeigen ja die Barockbau­meister. Was haben die um Schönheit gerungen, geübt und studiert während der langen Winternächte! Das gilt auch heute: Die Lösung alltäglicher Auf­gaben steht immer an erster Stelle. Doch dann muss Raum für Zauber und Überraschung sein.“

Die Teilung der Welt in Arbeit und Freizeit ist nicht die Kultur des Waldes. So war’s bei ihm zuhause: Die Arbeit der Eltern hat zum Kinderleben gehört. Arbeit musste auch Freude machen. Und Freude kam aus der Arbeit. Und dem Feiern. „Wir haben nicht schlecht gefeiert – das wurde sorgfältig vorbe­reitet und das Aufräumen danach hat dazugehört.“ Das erlebe Kaufmann jetzt wieder: dieses Durchdringen der Welten. Die Welt der Universität ist nicht alles. Wissen kommt aus Computer und Buch, vor allem aber aus der Erfahrung. Da macht man einem Hand werker nichts vor. „Jeder hat Wert, doch die Besten waren immer die, die über ihre Grenzen hinaus wollten.“ Florian Aicher

Der Architekt Hermann Kaufmann mit seinem Vater Ernst in der Halle seines Bruders Michael Kaufmann in Reuthe.

Als Professor an der TU München unterrichtet Hermann Kaufmann die Theorie des Bauens als praktische Erfahrung. Handwerkliches Denken und das Streben nach Schönheit lebt von den Bregenzerwälder Barock baumeistern her in seiner Arbeit fort.

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Hermann Kaufmann gehört zu den Begründern der weltbekannten Vorarlberger Architektur.

Über die Grenzen hinaus

Bernhard Böhler aus Bizau ist Direktor des Dommuseums in Wien. Er spannt den Bogen zwischen Hauptstadt und Bregenzerwald

Heimweh nach dem Wald

Traditionell ist der Bregenzerwälder tief mit seiner Talschaft verbunden. Das bleibt auch so, wenn er sich in der Ferne niedergelassen hat. Gerade der in Wien lebende Bregenzerwälder sieht sich bisweilen dieser Nostalgie ausgesetzt.

Unter dem Begriff Nostalgie (griech.: nóstos, Rückkehr, Heimkehr, Vergangenheit und álgos‚ Traurigkeit, Schmerz, Leiden) wurde das Heim-weh erstmals im Jahr 1688 vom Arzt Johannes Hofer (1669 – 1752) in Basel als Krankheitsbild beschrieben. Der Begriff „Heimweh“ für die Sehnsucht nach der fernen Heimat wurde in der deutschen Schweiz geprägt. Von dort ging auch die Diskussion um Heimweh als medizinisches und kulturelles Phänomen aus. Man kennt es daher auch heute noch unter der Bezeichnung Schweizer Krankheit (morbus helveticus). Der Zürcher Arzt und Naturforscher Johann Jakob Scheuchzer (1672 – 1733) gab im Unter-schied zu seinem Basler Kollegen Hofer, der die Ursache des Heimwehs im Gehirn lokalisiert und es als ein Leiden am Losgerissensein des Menschen aus der gewohnten Umwelt erklärt hatte, dem Luftdruck die Schuld. Dieser sei in flachen Ländern höher als in den Alpen und behindere deshalb die Blutzirkulation der Schweizer, die „den obersten Gipfel von Europa“ bewohnten. Heimweh konnte demnach eine Zerrüttung der körperlichen Gesundheit, ja gar den Tod zur Folge haben. Heilung brachte nur die Rückkehr in die Heimat, Linderung das Verbringen des Kranken an einen höher gelege-nen Ort.

Kulturgeschichtlich interessant ist schließlich auch die Verbindung von Heimweh und „Kuh-reihen“. Das ist ein Lied, mit dem in den Schweizer Alpen die Kühe zum Melken ange-lockt wurden. Schweizer Söldnern in fremden Diensten war es bis über die Mitte des 18. Jahr-hunderts bei Todesstrafe verboten, den Kuh- reihen zu singen oder zu pfeifen. Sie könnten sich nämlich bei dessen Anhören des Heimwehs nicht mehr erwehren und zur Fahnenflucht verleitet werden.

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Die Welt der Weißwaren

Unterschiede erkennen zu können, zeichnet den Fachmann aus. Ich erkenne erst mal gar nichts. Als Rosmarie Greussing mehrere Vorhang­stoffe vor mir ausbreitet, erscheinen mir alle ziemlich gleich: weiß und an den Rändern mit Spitzen versehen. Zuge­geben, die gehäkelten Enden haben unterschiedliche Muster und Formen – Dreiecke, Rhomben oder Quadrate. Doch dass es in Sachen Spitzen noch weit mehr zu entdecken und damit zu unterscheiden gibt, wird mir erst klar, als mich Rosmarie Greussing in die Welt der Weißwaren einführt. In ihrer Werkstatt samt Verkaufs­laden am Ortsrand von Mellau arbeitet Rosmarie Greussing meistens allein. Werkstatt und Laden sind klein, den­noch hat darin sogar China Platz. „Ich

„Etwa 80 Prozent der älteren Wälderinnen häkeln ihre Spitzen noch selbst. Und die Jungen entdecken mit dem Charme des alten Wälder-hauses auch die alten Hand-werkstraditionen wieder“, sagt Rosmarie Greussing.

nenne die maschinell gefertigten Häkeleien, die den Markt seit Jahren beherrschen, einfach Chinaware“, sagt Rosmarie Greussing. „Obwohl die Spitzen natürlich auch aus Rumänien oder der Türkei stammen können. Bei mir kann man sie kaufen. Allerdings werden diese Spitzen ebenso wie die handgefertigten aus dem Bregenzer­wald vorher von mir verarbeitet. Also händisch ab­ und angenäht.“ Nur Unikate verlassen ihre Werkstatt. Ob Chinaware oder echtes Wälder­handwerk ist eine Frage des Geldes und des Traditionsbewusstseins. „Etwa 80 Prozent der älteren Wälderinnen häkeln ihre Spitzen noch selbst. Und die Jungen entdecken mit dem Charme des alten Wälderhauses auch die alten Handwerkstraditionen wieder. In die ursprünglichen Wälderfenster passen Vorhänge mit Spitze perfekt hinein. Klar, dass die dann auch echt, also handgemacht sein sollten.“ Selbst die Wälder Spitze ist der Mode unterworfen. „Der Bregenzer­wald gilt ja längst auch als Zentrum der modernen Architektur. Für neue Häuser finde ich es spannend, altes Handwerk mit neuem Design zu ver­binden.“ Rosmarie Greussings Liebe

gilt immer schon dem „Textilen“. „Wenn ich Fotos oder Filme anschaue, achte ich auf die Innenausstattung der Räume. Danach weiß ich, wie die Vor­hänge oder Kissenbezüge ausschauen. Das ist meine Welt.“ Ihre Leidenschaft wurde schon in jungen Jahren zum Beruf. Noch vor nicht allzu langer Zeit schwebte ihr ein Job in einem großen Möbelhaus vor. Hauptsache in der Nähe einer Vorhang­abteilung. Daraus wurde nichts. „Eine Freundin hat mir die entscheidende Frage gestellt: Warum machst du mit all deiner Erfahrung nicht etwas Eigenes auf?“ Binnen einer Stunde habe sie sich entschieden. „Mein Mann hat mir seine ehemalige Schlosserwerkstatt in unserem Haus hergerichtet und nun bin ich seit zehn Jahren selbstständig.“ Und immer auf der Suche nach neuen, alten Häkelmustern. Aber mit den alten Spitzen ist das so eine Sache. Um mehrere Generationen überdauern zu können, braucht die Spitze beson­dere Pflege: Das heißt etwa, sie zum richtigen Mondzeitpunkt einweichen, abkühlen lassen und abschließend im Topf kochen. Ja richtig, am Herd. „Dann kann so eine Spitze schon siebzig Jahre oder älter werden.“ Carina Jielg

Häkeln nach Hieroglyphen

Häkelanleitungen sind in Bildern dargestellt. Sie erinnern den Laien an Hieroglyphen. Kreise, Striche und andere Symbole stellen die verschiedenen Maschenarten dar. Sie werden für eine Vorhangspitze so lange wiederholt, bis die gewünschte Länge erreicht ist.www.rosis-werkstaettle.at

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Sie hat sich mit etwas Feinem selbstständig gemacht: Rosmarie Greussing aus Mellau erhält die Tradition der Spitzen im Wald.

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Mit Hans-Peter Metzler sitze ich auf der Terrasse seines Hotels „Das Schiff“ in Hittisau. Wir warten auf ein feines Mittagessen. Seine Schwester, die hier kocht, kommt zum Tisch und avisiert ihm sein „Grundnahrungs­mittel“, ein Wiener Schnitzel. Das bezaubernde Personal scharwenzelt geschäftig um uns herum. Hans­Peter Metzler sitzt ganz entspannt in seinem persönlichen Umfeld mit seinen drei Töchtern und seiner charmanten Frau. Ein Chef. „Eigentlich nur Pro­forma­Chef, denn ich bin umgeben von Frauen“, schränkt er ein. Man macht sich behaglich ans Essen – und dann das. Habe ich mich verhört? Ganz nonchalant kommt er mir mit Kant und dem Kategorischen Imperativ. „Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzge­bung gelten könne“. Und das in einem Ambiente, das an Gediegenheit nicht so schnell seinesgleichen findet. Also sollte ich doch mit Ernst Bloch antwor­ten dürfen: „Nichts wirkt als Antwort,

Hans-Peter Metzler im Käsekeller des „Schiff“.www.schiff-hittisau.com

Regionalität, Nachhaltigkeit, Authentizität, Qualität … in Hans-Peter Metzlers Denken sind die Begriffe lebendig. Regionalität wird ihm zu einem „Sexy-Faktor“. Der Bregenzerwald soll als Lebens- und Wirtschaftsraum ein Leuchtturm werden.

was nicht vorher gefragt gewesen ist.“ Dieser schöne Satz sollte über zweiein­halb Stunden hinweg durch den Chef des Hittisauer „Schiff“ ganz zauberhaft bestätigt werden. Zweieinhalb Stunden voll Antworten auf genau jene Fragen, die, ohne ausgesprochen zu sein, in der Luft dieses wundervollen Spätsommer­tages im Bregenzerwald liegen. Hans­Peter Metzler ist ein „ Veteran“ der bekannten Bregenzerwälder „ KäseStrasse“. Neben seiner Tätigkeit als Tourismus­Spartenobmann der Wirtschaftskammer wirkt er auch im

Naturschutzrat. Das sind allesamt Funktionen mit einem enormen Konfliktpotenzial. Groß ist nicht nur das allgegenwärtige Risiko, das Falsche zu wollen, groß ist auch das Risiko, sich zu viel oder eben zu wenig in den Kopf zu setzen. „Weil es nicht genügt, visionäre Ideen zu haben. Wir müssen auch Menschen finden, die sie um setzen!“ sagt Metzler in Anspielung auf die „ KäseStrasse“. Schnell breitet er die großen Themen des Bregenzerwaldes vor mir aus, so schnell wie ein Espresso

Info: KäseStrasse Bregenzerwald

Die KäseStrasse ist ein Zusammenschluss von Bregenzerwälder Bauern, Sennen, Wirten, Handwerkern und Handelstreibenden und somit keine Straße im herkömmlichen Sinne. Mitglieder und Partner tragen dazu bei, die Landschaft, die kleinen Strukturen und die hei-mischen Produkte zu bewahren und zu fördern. www.kaesestrasse.at

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Denkt den WaldHans-Peter Metzler führt das renommierte Haus „Das Schiff“ in Hittisau. Und macht sich Gedanken über die Zukunft des Bregenzerwaldes.

ausgetrunken ist: Regionalität, Nach­haltigkeit, Authentizität, Qualität ... In Hans­Peter Metzlers Denken sind die Begriffe lebendig. Regionalität wird ihm zu einem „Sexy­Faktor“. Der Bregenzerwald soll als Lebens­ und Wirtschaftsraum ein Leuchtturm werden. Urlaub im Bregenzerwald gründet laut Metzler auf dem, was der Philosoph Platon „Eros“ genannt hat. Leben und Wirtschaften in einer „Bewusstseinsgesellschaft“ verlangt nicht nach „Qualitätsfanatismus“, sondern nach den richtigen Fragen

Birgit Feierl-Giedenbacher erklärt den berühmtesten Autor aus dem Bregenzerwald, Franz Michael Felder.

Im Auge des Dichters

„Der erste Eindruck, den man beim persön-lichen Zusammentreffen von dem Manne gewinnt, ist leider insofern ein bemühender, als der sonst ausdrucksvolle und schöne Kopf mit hoher Stirne und festen, hageren Zügen des schönsten Schmucks eines klaren Blickes fast gänzlich entbehrt. Der Stern des einen, weit offenen Auges ist zerschlagen und mit weißer Narbenhaut überzogen; das andere Auge, welches allein sieht, ist klein und zwinkernd-schielend.“ So beschreibt Heinrich Hirzel Franz Michael Felders entstelltes Äußeres. Die tragi-sche Geschichte seiner Augenverletzung: Im Alter von eineinhalb Jahren wird am rechten Auge des Kindes ein „weißer Fleck“ festge-stellt, der bei einem Arzt im tirolischen Stan-zertal kuriert werden soll. Dieser macht sich im volltrunkenen Zustand über den Knaben her, operiert das linke – das gesunde – Auge und zerstört es unwiederbringlich. In „Aus meinem Leben“ erinnert sich der autobiographische Erzähler, dass er „beim Suchen der Kühe drei bis vier Gänge machen musste, wo ein anderer leicht mit einem ein-zigen fertig geworden wäre.“ Als Felder 1867 nach Leipzig reist, legt er sich eine „schwarze Binde über das Auge“, sodass es „den Blicken empfindsamer Leute entzogen“ ist. Dort wird Felder von einem Arzt aus dem Bekannten-kreis untersucht und endlich als 28-Jähriger mit einer Brille ausgestattet. Freudig berichtet Felder in einem Brief, dass er diese Brille „künftig auch daheim zu tragen gedenke, denn sie gewährt mir den Vorteil, daß ich den Leuten viel herzhafter ins Gesicht zu blicken wage.“ Zweifellos ist des Schrift stellers Weltwahrnehmung aufgrund der fehlenden Sehkraft eine besondere, viel-leicht gerade deshalb, „weil ich mehr dachte und fühlte, als ich sah“. Dies findet auch in seiner Art zu erzählen einen Niederschlag: So nimmt das Gehörte – etwa das Sprechen der Leute oder Geräusche in der Natur – einen wichtigen Stellenwert in seinem Werk ein.

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und nach dem Mut, das Woher und das Wohin sorgfältig aufeinander abzustimmen. „Optimismus ist Pflicht.“ Dem Wälder Hotelier Metzler spricht der Schweizer Uhrenpionier Hayek aus der Seele. Es ist ein Optimismus, der auf der Einsicht in die eigenen Möglich­keiten fußt: Natur, Tradition, Bildung und Selbstvertrauen. „Es gibt eine Welt um uns herum!“, sagt Metzler. Wie wir in dieser Welt leben, so leben wir von ihr und für sie. Das macht er ganz sanft, aber nachhaltig klar. Peter Natter

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Bescheidenheit auf hohem Niveau

Katharina genießt bescheiden. Ich fahre im Nebel eine Straße berg­auf, vor mir Katharinas Geländewagen, wohl das kleinste Modell, das Suzuki je auf den Markt gebracht hat. Vollbe­laden! Wenn ich hier schreibe „voll“, meine ich wirklich voll. In diesem Auto ist alles, was sie für ihre Arbeit braucht: ihre Helferinnen sowie die Zutaten für ihre selbstgemachten Köstlichkeiten. Hinten am Auto klebt die Aufschrift „Berggasthaus Hochhäderich“. Da will ich hin. Vor mir fährt Katharina Bilgeri, hinaus aus dem Nebel, der Unzufrie­denheit und dem Gefühl, immer mehr zu brauchen. Hinauf auf den Berg, in die Sonne, dort wo Bescheidenheit noch glücklich machen kann. Ein kühler, frischer Herbstwind weht mir um die Nase – und dann diese Sonnenstrahlen! Die Sonnenstrahlen über der dichten weißen Nebeldecke machen direkt glücklich. Wir sitzen auf der Terrasse des Gasthauses und genießen den Blick. Ein imposantes Bergpanorama, beleuchtet von der Morgensonne, darunter ein dicker, wei­ßer Wattebausch, der das Tal bedeckt. „Der Ausblick hier ist jeden Tag anders. Dieser Blick gibt mir täglich das Gefühl von Weite und Freiheit. So kann ich Kraft tanken für den Tag und die damit verbundene Arbeit“, sagt Katharina. Das Gasthaus am Hochhäderich ist Katharinas Leidenschaft. Mit Stolz erzählt sie von früher, den „ schweren Zeiten“, als ihre fünf Kinder noch klein waren und sie alles miteinander unter einen Hut bringen musste. „Es war schwer, die Kinder in Lingenau

zuhause zu lassen und am Morgen hier herauf zu fahren. Ich habe am Vortag das Nötigste für die Kinder vorbereitet, und nach dem Arbeitstag auf dem Hochhäderich gehofft, dass alle wohl­behalten daheim sind. Meine Kinder konnten so selbstständig werden.“ Die Gaststube am Hochhäderich ist gemütlich und nach der Küche der wichtigste Teil des Hauses. Katharina liebt es, wenn hier musiziert wird. Sie erzählt von Musikern, die zufällig vor­beikommen und sie und ihre Gäste mit ihren Stücken überraschen. Jeden dritten Donnerstag findet ein Sing­nachmittag statt. Aus dem ganzen Bregenzerwald treffen sie sich hier, um gemeinsam den Berg und die Musik zu genießen. In der Küche des Berggast hauses steht Marie­Luise. Die Tochter von Katharina hilft ihr tatkräftig – außer­dem hat sie das Haus in dieser Saison gepachtet. Marie­Luise bereitet gerade den täglichen Apfelkuchen zu.

Katharina Bilgeri zelebriert am Hochhäderich eine einfache Küche. Doch gerade damit verschafft sie ihren Gästen einen einmaligen Genuss.

Zutaten für 4 Personen:1 Zwiebel, Butterschmalz, 30 g Mehl, 500 ml Wasser, 200 ml Milch, nach Geschmack ca. 100 g Bergkäse gerieben, Salz, Pfeffer, Suppenwürze

Die Zwiebeln fein schneiden und im Butter-schmalz glasig anschwitzen. Mit dem Mehl stauben und leicht gelblich anrösten. Mit Wasser und Milch aufgießen und kräftig mit dem Schneebesen rühren, damit sich keine Klumpen bilden. Die Suppe mit Salz, Pfeffer und Suppenwürze abschmecken. Den ge riebenen Bergkäse sorgfältig in die Suppe einrühren und einige Minuten köcheln lassen. Die Suppe anrichten und mit frischen Kräutern garnieren.

Neu interpretiert von Milena Broger als Cappuccino vom Bregenzerwälder Bergkäse mit Kräutercroutons

Zutaten für 4 Personen:1 Zwiebel, Knoblauch, ein Zweig Rosmarin und Thymian, Butterschmalz, 30 g Mehl, 500 ml Wasser, 200 ml Milch, nach Geschmack ca. 100 g Bergkäse gerieben, Salz, Pfeffer, Suppenwürze, 300 ml Milch, frische Kräuter (Petersilie, Schnittlauch, Basilikum, Majoran, …), etwas mildes Oliven öl, Salz, Pfeffer, Weißbrotwürfel

Die Zwiebeln fein schneiden und im heißen Butter schmalz mit einer zerstoßenen Knob-lauchzehe und dem Thymian- und Rosmarin-zweig glasig anschwitzen. Mit dem Mehl stauben und leicht gelblich anrösten. Mit Wasser und Milch aufgießen und kräftig mit dem Schneebesen rühren, damit sich keine Klumpen bilden. Die Suppe mit Salz, Pfeffer und etwas Suppenwürze abschmecken. Den ge riebenen Bergkäse sorgfältig in die Suppe einrühren und einige Minuten köcheln lassen.

Die frischen Kräuter mit etwas mildem Olivenöl im Cutter zu feinem Kräuterpesto mixen und mit Salz und Pfeffer würzen. Die Croutons in heißem Öl knusprig rösten und mit dem Kräuterpesto abschmecken. Die Milch er hitzen und aufschäumen und mit dem Pesto leicht grünlich einfärben.

Die Suppe in ein hitzebeständiges Glas gießen, den Milchschaum darauf setzen mit frischen Kräutern garnieren und mit den Kräuter croutons servieren.

Koch-Tipp: Bregenzerwälder Käsesuppe

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Bescheidenheit ist eine Gier, sagt der Philosoph Herbert Hrachovec. Wer die Schönheit der Bescheidenheit am Hochhäderich erlebt, möchte ihm zustimmen.

Katharina schmunzelt: „Dieser Kuchen hat meistens keine Zeit auszukühlen. So schnell geht er uns aus.“ Sie selbst schneidet ein paar Zwiebeln fein und schwitzt sie sogleich in etwas heißem Butterschmalz an, bis sie schön glasig sind. Dann rührt sie Mehl ein, bis es sich leicht gelblich ver­färbt, dann gießt sie mit Wasser und Milch auf. Sie verrührt die Suppe kräf­tig, damit sich keine Klumpen bilden. Auf der Speisekarte des Gasthauses stehen einfache Gerichte. „Wir müssen flexibel sein und halten die Karte ein­fach und klein. Die Hüttensuppe, das ist unsere Erbsensuppe mit Wienerle, darf nicht fehlen.“ Katharina reibt Bergkäse und schmeckt die Suppe mit Salz, Pfeffer und etwas Suppenwürze ab. „Die regio­nalen Produkte sind mir sehr wichtig: die Würste, der Käse und das Brot. Ich achte besonders darauf, dass ich alles im Bregenzerwald besorgen kann. Früher hatten wir selbst ein Geschäft

und daher weiß ich, wie wichtig es ist, die kleinen Geschäfte zu unterstützen. Wir haben Ziegen. Ihre Milch bringen wir einer Frau, die daraus wunder­baren Käse macht.“ Nun rührt sie den geriebenen Bregenzerwälder Bergkäse sorgfältig in die Suppe ein und lässt sie noch einige Minuten auf dem Gasherd köcheln. „Wir brauchen keinen Strom hier her­oben. Für das Licht haben wir die Solar­anlage. Geheizt wird mit Holz und zum Kochen verwenden wir Gas.“ Ich bewundere Katharinas Stolz und ihre Freude an der Bescheidenheit. Durch ihren Mann kam sie zum Gasthaus Hochhäderich. „Ich saß als junge Frau hier in der Stube und schaute den Leuten beim Arbeiten zu. Damals dachte ich, das hier würde mir richtig gefallen.“ Die Schwieger­eltern hatten damals noch die alte Hütte bewirtschaftet. Doch dann wurden dem Haus im Jahre 1956 die Schneemassen zum Verhängnis. Die

neue Hütte musste innerhalb weniger Monate errichtet werden, um zu Saison­beginn für Gäste öffnen zu können. Mit großer Dankbarkeit denkt Katharina an ihre Schwiegereltern zurück. „Wir wollen das Haus und die Bescheidenheit des Berges und der Natur beibehalten. Ich möchte das auch meinen Gästen so weitergeben. Sie sollen auch die schönen Plätze hier auf dem Hochhäderich selbst entdecken und nicht dort hingeführt werden.“ Ihr Blick fällt durchs Küchenfenster auf das einmalige Bergpanorama – und Katharina strahlt. Milena Broger

Tipp: Berggasthaus Hochhäderich

Ein besonderes Erlebnis ist das gemütliche Beisammensein bei Sonnenuntergang jeweils am Donnerstag. Für Frühaufsteher gibt es jeden Freitag zum Sonnenaufgang ein Berglerfrüh-stück mit Riebel und Kaffee. Anmeldung jeweils bis Donnerstag unter Tel. +43 (0)664 9222410. www.hochhaederich.info

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40 · reisemagazin bregenzerwald

Die Villa Maund, ehemals ein Jagdhaus in den Wäldern von Schoppernau, lockt mit kulinarischen Feinheiten, Berühmtheiten und schönen Festen.

Hopfreben. Schon der Name klingt wie einem Gedicht entnommen. Bis vor wenigen Jahrzehnten hieß es sogar noch Bad Hopfreben. Selbst in dem mit idyllischen Orten reich geseg­neten Bregenzerwald ist die uralte Vor­säßsiedlung Hopfreben ein Glanzlicht. Dabei bekommt der in Richtung Hoch­tannberg reisende Besucher das wahre Meisterstück nicht einmal zu Gesicht. Das liegt nämlich versteckt im Wald, wie es sich für ein richtiges Jagdhaus gehört. Es ist die Villa Maund: das Ideal von einem Jagdhaus. Isabella Kasper, die heute mit ihrem Mann Erwin für kulinarische Lock mittel in der Villa sorgt, erklärt: „Allein schon die Stimmung versetzt einen in eine andere Epoche. Das Haus hat etwas Mystisches an sich.“ Der Name gehört zum Erbauer der Villa, dem englischen Bankier und Alpinisten Sir John Oakley Maund (gest. 1902).

Isabella Kasper erzählt aus der Geschichte: „Das Haus liegt mir sehr am Herzen. Mein Urgroßvater Kaspar Felder, ein Sohn des Dichters und Sozial reformers Franz Michael Felder (siehe Seite 37), hat beim Innenaus­bau und an Möbelstücken seine Hand­werkskunst gezeigt.“ Und weiter: „Mein Großcousin, der Künstler Paul Renner, hat in seiner Villa­Zeit von 1995 bis 2008 begonnen, mit Küchenkunst und anderen Künsten illustren Gästen die Tür der Villa zu öffnen.“ Der Künstler Renner empfing

u. a. die Spitzenköche Ferran Adrià und Eckart Witzigmann, die Stararchitektin Zaha Hadid und den Künstler Daniel Spoerri in der Villa Maund.

Zur Gänze von Bregenzerwälder Hand­werkern erbaut, beherbergt das Haus immer noch vornehme, ja sogar könig­liche Gesellschaften. Seit 2001 steht es unter Denkmalschutz. „Wir veranstalten dort besondere Feste“, sagt Isabella Kasper. „Zum Bei­spiel im vergangenen August ein Essen wie zu Kronprinz’ Zeiten. An diesem Abend haben wir aus den Original­Kochbüchern der Frau Schöttel gekocht, der Leibköchin des Kronprinzen Wilhelm v. Hohenzollern. Es gab auch eine Königinnensuppe mit Laubfrosch.“

Da wird man doch neugierig auf die Gäste. Wer feiert denn nun in der Villa? „Ich darf keine Namen nennen. Wir legen viel Wert auf die Privat­sphäre der Gäste und sie schätzen das sehr.“ Schade, da waren unsere Vorfahren noch etwas lockerer. Aller­dings mussten die in der Hopfrebner Abgeschieden heit auch keine ungebe­tenen Zaungäste fürchten. „Wir nutzen die Villa als exklusiven Rahmen für Veranstaltungen“, erklärt Isabella Kasper: „Die Villa passt für jede Veranstaltung, die einen ganz beson­deren Rahmen braucht. Dort einen schönen Abend zu verbringen ist ein­fach zauberhaft.“ Für den Sommer 2011 ist ein pom­pöses Sommerfest geplant. „Ganz so, wie man es aus alten Filmen kennt. Eben so, wie es früher einmal war. Und dazu ein Konzert der Extraklasse mit einer sehr bekannten Künstlerin!“ Mehr verrät die Hausherrin nicht. Da wenigstens möchte man ganz gern wieder eine Nacht lang von gestern sein! Peter Natter

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Das mystische Haus

Isabella und Erwin Kasper, die Pächter der Villa Maund.

Spitzenköche wie Ferran Adrià und Eckart Witzigmann, die Stararchitektin Zaha Hadid und der Künstler Daniel Spoerri haben sie alle schon erlebt: die einmalige Atmosphäre der Villa Maund.

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42 · reisemagazin bregenzerwald

Kunst in den Bergen – Antony Gormley’s Landschaftsinstallation

Bei einer Wanderung mit Kunstführung lernen Sie „Horizon Field“ kennen, das der bekannte britische Künstler Antony Gormley in den Bergen Vorarlbergs geschaffen hat. Zur Teestunde werden Sie in der Jagdvilla Maund empfangen. Im Kunsthaus Bregenz erhalten Sie eine Führung durch die aktuelle Aus-stellung. Anschließend erkunden Sie bei einem geführten Stadtspaziergang das historische Bregenz.

Dörferwanderung ohne Gepäck

Nur mit dem Rucksack bestückt wandern Sie in vier Tagen durch schmucke Bregenzer wälder Dörfer. Dazwischen liegen sanfte und steilere Erhebungen, Schluchten und so mancher Platz, der Interessantes zu erzählen weiß. Die Route beginnt in Sulzberg und endet in Au. Ihr Gepäck reist währenddessen komfortabel von Hotel zu Hotel.

Info: Weitere Wandern ohne Gepäck Angebote auf http://sommer.bregenzerwald.at

Kulinarische Wanderung: Schritt für Schritt von Gang zu Gang

Durch ausgesucht schöne Landschaften im Bregenzerwald wandern und ein 3-gängiges Menü mit regionalen Spezialitäten in 3 ver-schiedenen Berggasthäusern oder Restaurants genießen.

Variante 1: Am Fuße der KanisfluhVariante 2: Zur Vorsäßsiedlung Schönenbach

Leistungen:_ 4 Übernachtungen mit Halbpension_ Wanderung Diedamskopf mit Kunstführung_ English Tea Time in der Villa Maund mit

geschichtlicher Führung_ Führung Kunsthaus Bregenz und Vorstellung

der Landschaftsinstallation von A. Gormley_ Stadtführung Bregenz_ Bregenzerwald Gäste-Card

Termine:5. – 9. 6. 11 | 17. – 21. 7. 11 | 24. – 28. 7. 1114. – 18. 8. 11 | 25. – 29. 9. 11

Preis pro Person:ab € 414 im Doppelzimmer im ***Hotelab € 529 im Doppelzimmer im ****Hotel

Leistungen:_ 5 Übernachtungen mit Halbpension_ Gepäcktransport_ Parkplatz beim ersten Hotel und Transfer

zum Auto nach Ende der Tour_ bei Bedarf Transfer vom Bahnhof Dornbirn/

Bregenz zum ersten Hotel und retour_ Wanderkarten, Streckenbeschreibungen_ Busfahrplan und Ortspläne_ Bregenzerwald Gäste-Card

Termine:1. 5. – 31. 10. 11

Preis pro Person:ab € 564 im Doppelzimmer mit Halbpensionab € 619 im Einzelzimmer mit Halbpension

Leistungen:_ Beschreibung der Wanderroute und eine

Wanderkarte _ Gutscheine für ein 3-gängiges Menü,

bestehend aus Vorspeise oder Frühstück – Hauptspeise – Dessert

_ Tickets für die Fahrten mit den Bergbahnen und Bussen

Termine:19. 6. – 2. 10. 11

Preis pro Person:€ 40 – 48€ 30 – 36 für Inhaber der Bregenzerwald Gäste-Card bzw. der Bregenzerwald Saison-Card

Buchung, Info: Tel. +43 (0)5512 2365 http://sommer.bregenzerwald.at

Bregenzerwald Tourismus: Buchbare Angebote

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reisemagazin bregenzerwald · 43

Sommer im Bregenzerwald zum Kennenlernen

Das genussvoll-praktische Bregenzerwald- Angebot zum Kennenlernen mit Preis vorteil. Wenn Sie von Sonntag bis Donnerstag buchen, übernachten Sie viermal und zahlen nur für drei Nächte! Sie wohnen in einer Unter-kunft nach Wahl. Inkludiert ist außerdem eine kulinarische Ganztageswanderung, bei der Sie drei Gänge an drei verschiedenen Orten genießen.

Das Wochenende für Mountainbiker

Noch gilt der Bregenzerwald als Geheimtipp für Mountainbiker: Einige Routen wurden erst ganz neu angelegt. Außergewöhnlich ist die große Bandbreite von ganz gemütlichen und höchst anspruchsvollen Touren. Sie machen sich mit fach- und ortskundiger Begleitung auf den Weg. Verwöhnendes für Körper und Gaumen bieten spezialisierte Mountainbike-Gastgeber.

Info: Weitere Mountainbike-Angebote auf http://sommer.bregenzerwald.at

Familienwanderung von Hütte zu Hütte

Auf einer Hütte fernab vom Dorf zu über-nachten, hat einen besonderen Reiz. Die einfache, gemütliche Atmosphäre verzaubert. Ringsum Wiesen und Wälder, Brunnen plätschern, die Kuhweiden liegen ganz nah. Drei Tage lang erkunden Sie auf leicht zu begehenden Höhenwegen die schöne Bregenzerwälder Bergnatur – zweimal über-nachten sie auf einer Hütte. Die Tagesetappen sind kurz, zwischen 2 bis fast 4 Stunden.

Info: Weitere Hüttenwander-Angebote auf http://sommer.bregenzerwald.at

Leistungen:_ 4 Übernachtungen von Sonntag bis Donners-

tag oder 3 Übernachtungen von Donnerstag bis Sonntag mit Frühstück oder Halbpension

_ Gutschein für das Angebot „Schritt für Schritt von Gang zu Gang“ – eine kulina-rische Wanderung

_ Bregenzerwald Gäste-Card

Termine:19. 6. – 2. 10. 11 (buchbar von Sonntag-Donners-tag oder Donnerstag-Sonntag)

Preis pro Person:ab € 186 im Doppelzimmer mit Halbpensionab € 147 im Doppelzimmer mit Frühstückab € 387 für 2 Personen im Apartment

ohne Verpflegung

Leistungen:_ 3 Übernachtungen mit Frühstück oder Halb-

pension in einer Unterkunft nach Wahl_ 1 geführte Mountainbike-Tour _ Mountainbike-Karte inkl. 15 Top-Routen_ Energiepaket_ Bregenzerwald Gäste-Card

Termine:5. 5. – 30. 10. 11 (jeweils Donnerstag-Sonntag buchbar)

Preis pro Person:ab € 217 im Doppelzimmer mit Halbpension ab € 179 im Doppelzimmer mit Frühstückab € 262 für 2 Personen in einer

Ferienwohnung ohne Verpflegung

Leistungen:_ 2 Übernachtungen auf Hütten mit

Halbpension oder Frühstück_ Wanderkarte und Streckenbeschreibungen

Auf Anfrage:_ Verlängerungsnächte (ab 3 Nächten erhalten

Sie die Bregenzerwald Gäste-Card)_ Fahrt mit dem Wälderbähnle_ Besuch im Aqua-Hochseilgarten etc.

Termine:6. 5. – 31. 10. 11 (6. 5. – 26. 6. nur Freitag bis Sonntag buchbar)

Preis pro Person:€ 53 im Matratzenlager mit Frühstück€ 78 im Matratzenlager mit HalbpensionKinderermäßigung auf Anfrage!

Buchung, Info: Tel. +43 (0)5512 2365 http://sommer.bregenzerwald.at

Bregenzerwald Tourismus: Buchbare Angebote

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44 · reisemagazin bregenzerwald

Grüner Wald & große Oper

Sie wohnen in einem ausgewählten Hotel in herrlich grüner Umgebung im Bregenzerwald und besuchen an einem Abend die Bregenzer Festspiele: Auf der größten Seebühne der Welt ist in diesem Jahr die Oper „André Chénier“ von Umberto Giordano zu hören und zu sehen. Der Transfer nach Bregenz und retour ist inklu-diert, ebenso ein Mitternachtsimbiss nach der Aufführung in Ihrem Hotel.

Liedgesang & Schubert-Klang

Mit über 70 Veranstaltungen ist die Schubertiade Schwarzenberg weltweit das renommierteste und bedeutendste „Schubert-Festival“. Sie nennen uns Ihren Reisetermin und Ihre Wunschkarten – wir erstellen Ihnen Ihr individuelles Komplett-Angebot.

Info: Das Arrangement ist nur telefonisch oder per E-Mail buchbar.+43 (0)5512 2365, [email protected]

Bregenzerwälder Gourmetwochenende bzw. -tage

Sie wohnen in einem gediegenen, typisch bregenzerwälderischen ****Hotel in Schwarzenberg oder Hittisau. Erlesene Genüsse aus der kreativ-regionalen, haubengekrönten Küche können Sie am ersten Abend im Hotel und am zweiten Abend im benachbarten Gasthaus genießen.

Leistungen:_ 3 Übernachtungen mit Halbpension_ 1 Ticket für das Spiel auf dem See (Kat. 2 für

So – Do; Kat. 3 für Fr + Sa)_ Festspiel-Transfer (teilweise mit öffentlichen

Verkehrsmitteln)_ Mitternachtsimbiss im Hotel nach der

Festspielaufführung_ Bregenzerwald Gäste-Card

Termine:20. 7. – 21. 8. 11

Preis pro Person:ab € 321 im Doppelzimmer im ***Hotel ab € 370 im Doppelzimmer im ****Hotel

Leistungen:_ Übernachtungen mit Frühstück oder

Halbpension_ mind. 3 Konzertkarten pro Person der

besten Kategorie;_ Tickets Schubertiade Shuttle-Bus_ Info-Mappe und Tickethinterlegung im Hotel_ Bregenzerwald Gäste-Card

Termine:18. 6. – 3. 7. 11 | 27. 8. – 11. 9. 11

Leistungen:_ 2 Übernachtungen mit Frühstück im

****Hotel_ 1 x Abend-Menü mit Weinverkostung im

****Hotel_ 1 x Abend-Menü mit Bregenzerwälder

Käsesorten und Weinbegleitung im benach-barten Gasthaus

Termine:1. 4. – 27. 11. 11

Preis pro Person:ab € 264 im Doppelzimmer

Bregenzerwald Tourismus: Buchbare Angebote Buchung, Info:

Tel. +43 (0)5512 2365 http://sommer.bregenzerwald.at

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reisemagazin bregenzerwald · 45

Wälderspielzeug: HolzverarbeitungAus heimischer Buche gefertigte Kranwagen, Puppenkästchen, Spieltische oder auch ein Zahnarztstuhl werden in diesem Holzver-arbeitungsbetrieb inmitten des Bregenzer-waldes erzeugt. Das Holz wird im eigenen Sägewerk geschnitten, getrocknet und verarbeitet und lässt als wertvolles, absolut ungiftiges Spielzeug kleine Baukünstler und Puppeneltern jubeln.

Gebrüder MetzlerOberdorf 278, 6874 Bizau+43 (0)5514 2131www.waelderspielzeug.at

WohnSinn: Stoffe, Spitzen, DekoIn altem Gemäuer gibt es echte Bregenzer-wälder Häkelspitzen, Siebleinen und Geschenk-artikel aller Art zu erwerben. Stoffe und Vorhänge zieren nicht nur die Wände, sondern werden nach Maß gefertigt für Daheim oder als Geschenk. Wer möchte sich nicht schon lange wohlfühlen auf „himmelgrünen“ Kissen?

WohnSinnGerbe 525, 6863 Egg+ 43 (0)5512 4974www.wohnsinn-egg.at

Devich Schuhe: Holzschuherzeugung Die Holzschuhe von Meister Devich in Bezau sind nicht mehr ausschließlich für die Arbeit im Freien gedacht, sondern haben bei der Jugend schon Kultcharakter. Bei Modellen, bei denen kein Paar dem anderen gleicht, wie etwa dem „Holzschuh Ziegenfell – mit Schaff-fell gefüttert“ oder „Stiefel aus Weidenholz mit eingearbeitetem Fußbett“, kommt man in Versuchung, sie gar nicht mehr auszuziehen.

Anton DevichEllenbogen 186, 6870 Bezau+43 (0)5514 2236www.holzschuhe.at

Geschenk & Handwerk Bezau: Dekoratives, Kindermode, SpielwarenDieses stilvolle, kleine Geschäft ist ein Blick-fang, ein kleines „Schmuckkästchen“, das allerhand dekorative und textile Geschenks-ideen für ein schöneres Zuhause bietet. In besonderer Atmosphäre beeindruckt eine gut getroffene Auswahl an Aromatischem und Poetischem, aber auch Kindermode und qualitativ hochwertige Spielsachen werden raffiniert zur Geltung gebracht.

Geschenk und Handwerk BezauBahnhof 363, 6870 Bezau + 43 (0)5514 3515 [email protected]

Adele Bezau: ModegeschäftFachkundige Beratung und ein Änderungs-service werden in diesem Modegeschäft am Bezauer Kirchplatz geboten. Ohne Stress können in ruhigem Ambiente die neues-ten Trends in Sachen Mode für Damen und Herren bis zur Größe 50 beziehungsweise 56 anprobiert werden.

AdeleKirchplatz 43, 6870 Bezau +43 (0)5514 [email protected]

Blumenbinderin Heidi MaurerAus natürlichen Materialien entstehen im geschmackvollen Geschäftsraum kleine, vor der Tür aber auch größere Kostbarkeiten, die den Blick schon von Weitem anziehen. Formen, Farben und Bewegungen lassen die Blumenbinderei in neuem Licht erstrahlen und gemäß dem Motto: „Genieße die Schönheit des Augenblicks!“ wird die Leidenschaft zum Handwerk klar.

BlumenbinderinHof 21, 6951 Lingenau +43 (0)5513 2332 www.blumenbinderin.at

„Andôrscht“: Allerhand AnderesEinzigartig, naturverbunden und ideen-reich präsentieren zwei Bregenzerwälder Frauen originelle Dekorationsartikel, die auf selbst gefertigten Eisentischen präsentiert werden. Heilsame Pflanzenöle, kaltgepresst im Bregenzer wald, handgeschriebene Karten und kunstvolle Bilder in alten Holzrahmen machen diesen kleinen Verkaufsraum und den Garten davor zu etwas ganz Besonderem, mal was „Anderes“.

„Andôrscht“Hof 388, 6866 Andelsbuch+43 (0)650 67 062 60

Gaßner Josef: GoldschmiedeEin kleiner Familienbetrieb präsentiert elegant und nobel Juwelierwaren, die zum größten Teil aus der eigenen handwerklichen Produktion stammen. Einzelstücke werden entworfen, bereits bestehende Schmuckstücke in neue, moderne Formen gebracht, dabei kann dem Goldschmied direkt über die Schulter geschaut werden.

Gaßner JosefGerbe 23, 6863 Egg+43 (0)5512 2263www.goldschmiede-gassner.at

Wälderdrogerien MitterbergerEin großes Sortiment rund um Natur kosmetik, Naturheilmittel, Heilkräuter in offenen Jutesäcken und verschiedene Teesorten verströmen einen angenehm bezaubernden Duft in den Geschäftsläden in Alberschwende und Egg. Ganz abseits der großen Drogerie-ketten liegt dem kompetenten Team die Natur und Gesundheit und eine persönliche Beratung sehr am Herzen.

Wälderdrogerien MitterbergerHof 18, 6861 Alberschwende+43 (0)5579 4371Loco 940, 6863 Egg+43 (0)5512 2416

Tipps der Redaktion: Kaufen und Bummeln ...

Page 46: Reisemagazin Bregenzerwald, Vorarlberg - Sommer 2011

46 · reisemagazin bregenzerwald

Schubertiade SchwarzenbergDie ländliche Atmosphäre im Bregenzerwald harmoniert auf einzigartige Weise mit der Musik Schuberts und seiner Zeit genossen. Im Rahmen der diesjährigen Schubertiade Schwarzenberg finden vom 18. Juni – 3. Juli und 27. August – 11. September 2011 rund 70 Veranstaltungen statt, darunter Kammer-konzerte, Liederabende, Klavier konzerte, Orchesterkonzerte, Lesungen und Meister-kurse. Im Angelika-Kauffmann-Saal, dessen Fenster einen fantastischen Blick über die Wiesen und Berge des Bregenzerwaldes freigeben, sind auch in diesem Jahr heraus-ragende Künstler und Ensembles zu Gast.

Schubertiade Schwarzenbergwww.schubertiade.at

Franz-Michael-Felder-MuseumDas Museum ist dem Schoppernauer Schrift-steller, Sozialreformer und Politiker Franz Michael Felder (1839 – 1869) gewidmet. Gezeigt wird Felders Leben und Werk mittels Zitaten, Bildern und Texten. Hinweise leiten den Besucher zu den Ausstellungsobjekten, zu Hör- und Klangstationen sowie zu markanten Schauplätzen seines Lebens. In Schaukästen sind Erstausgaben, bedeutende Drucke, Zeitungsartikel und persönliche Gegenstände ausgestellt.

Franz-Michael-Felder-MuseumUnterdorf 2b, 6886 Schoppernau+43 (0)5515 2495

Angelika-Kauffmann-MuseumSommerausstellung 2011Mit der Ausstellung „Liebende“ findet 2011 der dritte und letzte Teil der als Trilogie konzipierten Ausstellungsreihe „Angelika Kauffmann – Der Traum vom Glück“ statt. In ihrer Historienmalerei thematisierte Angelika Kauffmann immer wieder verschiedenste Spielarten der Liebe. Die Aus stellung ver-sucht in mehreren Stationen exemplarische Themengruppen von Kauffmanns Beschäftigung mit der menschlichsten aller Leidenschaften herauszuarbeiten.

Angelika-Kauffmann-MuseumBrand 34, 6867 Schwarzenberg+43 (0)5512 26455www.angelika-kauffmann.com

Juppenwerkstatt RiefensbergDie durch ihre Eleganz und Schlichtheit bestechende Tracht der Bregenzerwälder-innen, die Juppe, wird aus schwarzer Glanz-leinwand hergestellt. Sie kann in keinem Geschäft fertig erworben werden, aber die einzelnen Stufen der Veredelung des Leinen-stoffes für den Juppenrock können in der Juppenwerkstatt wieder durchgeführt werden. Der Verein Juppenwerkstatt Riefensberg bietet Führungen zum Kennenlernen der gesamten Arbeitsprozesse an.

Juppenwerkstatt RiefensbergDorf 52, 6943 Riefensberg +43 (0)5513 8356-15www.juppenwerkstatt.at

Weisenblasen MellauJeden Sommer veranstaltet die Familienmusik Bär das Bregenzerwälder Weisenblasen bei der Alpe „Wildgunten“ in Mellau. Vor einer beeindruckenden Bergkulisse singen und musizieren zahlreiche Volksmusik gruppen aus dem In- und Ausland. Über zwanzig Ensembles, bestehend aus jungen und jung-ge bliebenen Bläsern und Sängern, bieten ein buntes musikalisches Bild.

www.mellau.at

Frauenmuseum HittisauIn einer Region, in der seit Jahrhunderten außergewöhnliche Frauen gelebt und gewirkt haben, befindet sich das einzige Frauen-museum Österreichs. In preisgekrönter moderner Holzarchitektur wurde hier Raum für kulturelle Begegnung geschaffen. Im Spannungsfeld von Tradition und Innova-tion werden Ausstellungen zur Geschichte und Gegenwart von Frauen aus regionalem und überregionalem Blickwinkel erarbeitet. Besondere Bedeutung wird im Frauen museum der persönlichen Vermittlung der Themen gegeben.

FrauenmuseumPlatz 501, 6952 Hittisau+43 (0)5513 6209-30www.frauenmuseum.at

Open-Air-Konzert: Bezau Beatz Bezau Beatz ist eine Konzertreihe mit Open-Air-Konzerten, von Jazz über Pop bis zu Klassik. Schauplatz ist der Bezauer Dorf-platz. Im Sommer 2011 finden bei jeder Witterung 5 Konzerte von 19. Juli – 16. August statt. Beginn ist jeweils um 21 Uhr, für die Bewirtung ist direkt am Dorfplatz gesorgt.

Bezau BeatzTourismusbüro Bezau +43 (0)5514 2295 www.bezau.at

kulturverein bahnhof Die Kulturinitiative bahnhof im ehemaligen Bahnhof Andelsbuch hat sich in den letzten Jahren zu einem weit über die Grenzen Vorarl-bergs hinaus beachteten Kulturzentum ent-wickelt. Mit seiner spannenden Mischung aus lokaler (Alltags-)Kultur und internationalen Acts dient der bahnhof als Vermittler zwischen der Kultur des Bregenzerwaldes und internatio-nalen Positionen in den verschiedenen Kultur-formen wie Musik, Literatur, Dichtung, Kunst und Performance.

kulturverein bahnhofHof 347, 6866 Andelsbuch+43 (0)664 2507789www.bahnhof.cc

Bezirksmusikfest 2011In Schoppernau findet von 7. – 10. Juli 2011 das 46. Bregenzerwälder Bezirksmusikfest unter dem Motto „Das große Mundwerk“ statt. Traditionelle Blasmusik, der Marschmusikwett-bewerb mit zahlreichen Musikvereinen aus der Region und ein großer Festumzug, bei dem über 40 Musikkapellen und Trachtengruppen mitwirken, sind nur ein paar Highlights dieser Veranstaltung.

www.mundwerk2011.com

Tipps der Redaktion: Sehen und Staunen ...

Page 47: Reisemagazin Bregenzerwald, Vorarlberg - Sommer 2011

reisemagazin bregenzerwald · 47

Tandemflug: Niedere und Diedamskopf Die Fluggebiete Niedere bei Bezau-Andels-buch und Diedamskopf bei Au-Schoppernau sind für ihren laminaren Hangaufwind und die gutmütigen Thermikverhältnisse bekannt. Am Diedamskopf kann in Richtung Süd, Südost und Ost über steile Wiesen gestartet werden. Der Startbereich geht von ca. 10 Grad im Auf-ziehbereich kontinuierlich in einen steilen Hang über. Für Drachenflieger stehen zwei Startrampen zur Verfügung.

Flugschule BregenzerwaldWilbinger 483, 6870 Bezau+43 (0)5514 3177www.gleitschirmschule.at

Rundweg Rotenbergwald in LingenauZwanzig verschiedene Stationen beinhaltet der Rundweg am Rotenberg, unter ande-rem ein Waldzimmer, ein Hochmoor oder eine Natur arena aus Nagelfluh. Alleine oder mit den Rotenbergwald Guides können die Elemente der Natur- und Kulturlandschaft entdeckt werden. Forstweg, Wurzelweg, Waldpfad, Moortreten und Felstreppe reihen sich zum ausgedehnten Waldspaziergang aneinander.

www.lingenau.at

Golf: Golf Park RiefensbergZwischen Riefensberg und Sulzberg wurde der erste 18-Loch-Platz Vorarlbergs ange-legt und sehr behutsam in die Natur einge-bettet. Künstliche Seen und gezielt platzierte Bunker ergänzen die natürlichen Hindernisse im hügeligen Gelände, das mit vielen kleinen Bächen durchzogen ist. Zusammen mit den Hang- und Schräglagen, den Korridoren und der beeindruckenden Aussicht machen sie das Spiel in diesem Golfpark zu einem Erlebnis.

Golf-ParkUnterlitten 3a, 6943 Riefensberg+43 (0)5513 8400-0www.golf-bregenzerwald.com

WälderbähnleMuseumsbahn BregenzerwaldDie 1902 erbaute und 1980 eingestellte Schmalspurbahn wird von einem engagierten privaten Verein auf einer sechs Kilometer langen, romantischen Strecke betrieben. Das „Wälderbähnle“ fährt mit historischen Diesel- oder über 100 Jahre alten Dampflokomotiven, an Wochenenden und Feiertagen zwischen Mitte Mai und Ende Oktober. Auf schmaler Spur lässt sich ein Schienenabenteuer im Rhythmus der alten Zeit erleben, die Einheit von Technik und malerischer Landschaft und das alles in Wagen mit Klasse: Holzklasse.

Verein Bregenzerwaldbahn - Museumsbahn+43 (0)664 4662330www.waelderbaehnle.at

Themenweg „Alpgang“ in Au Landschaftliche Zeitreise zu FußDer bäuerliche Jahresablauf wurde und wird heute noch von der „nomadischen“ Bewirt-schaftung zwischen Talboden und Alpe geprägt. Dieser traditionellen Wirtschafts-weise ist der Themenweg Alpgang gewidmet. In Steinen sind Texte zu Alpleben und Kultur-landschaft hinterlegt. Über 14 Stationen zieht sich die Wanderung zwischen Heimgut, Vieh-weide, Berggut, Heuwiesen, Vorsäß, Alpe, Hochalpe und Wildheumahd auf der Sonnseite in Au. Am Weg zum Berg gewinnen Menschen und Gesellschaften an Bedeutung. Am Alp-gang werden Zeit und Raum lesbar.

www.au-schoppernau.at

Geführte Mountainbike-TourenGeführte Mountainbiketouren in drei Kategorien für Gruppen oder Einzelpersonen. Bei allen Touren steht zwar das sportliche Biken im Vordergrund, es werden jedoch keine Rennen gefahren. Genuss ist das oberste Ziel und dazu gehört auch das Wahrnehmen der Landschaft, Zeit für Ausblicke und Pausen, um sich zu erholen oder zum Fotografieren. Ab und zu gehört ein kleiner Nervenkitzel dazu.

www.bikeguide-bregenzerwald.at

Radweg: Egg – Schoppernau Am Talgrund entlang durch eine der reiz-vollsten Landschaften der Region verläuft der 30 km lange Radweg zwischen Schoppernau und Egg. Der Weg verläuft neben der schäumenden Bregenzerach, durch dichte Auwälder, vorbei am Fuße der Kanisfluh und von Bezau bis Egg auf der Trasse der ehe-maligen Bregenzerwälderbahn. Für die Hin- und Rückfahrt benötigt man bei gemütlicher Fahrweise etwa vier Stunden (gesamt: ca. 60 km). Radfahrer können in den Gemeinden Egg, Andelsbuch, Bezau, Mellau, Bizau, Schnepfau, Au und Schoppernau Fahrräder ausleihen, auf dem Radweg Bregenzerwald die Region entdecken und nach Belieben das Fahrrad wieder an einer vorgesehenen Stelle zurückgeben. Das Fahrrad steht für maximal 24 Stunden zur Verfügung.

Sonnenuntergangsfahrten Die Bergbahnen Diedamskopf bieten jeden Donnerstagabend Sonnenuntergangsfahrten mit Sommerbuffet und Unterhaltungsmusik im Panoramarestaurant. Der Bodensee und mehr als 300 Gipfel der Schweizer Berge, Lechtaler Alpen, der Allgäuer Alpen sind von diesem wunderbaren und leicht zu erreichenden Aus-sichtspunkt bei guter Sicht zu erkennen.

www.diedamskopf.at

Extremsport: Outdoor-Trophy 13. August 2011Die Outdoor-Trophy Lingenau ist ein Team-wettbewerb in den Disziplinen Mountainbike, Berglauf, Paragleiten und Wildwasserkajak. Zwischen Start und Ziel liegen 62 Kilometer und 2.800 Höhenmeter, daher zählt die Veranstaltung zu den bestbesetzten Extrem-wettkämpfen in Europa. Besonders spektaku-lär sind der Massenstart, die Übergabe stellen am Berg und zu Wasser und natürlich die Zieleinfahrt zum alten Lingenauer Bahnhof, direkt an der Bregenzerache.

High 5 Outdoor Bahnhof 248, 6951 Lingenau+43 (0)5513 4140www.outdoortrophy.com

Tipps der Redaktion: Wandern und Bewegen ...

Page 48: Reisemagazin Bregenzerwald, Vorarlberg - Sommer 2011

48 · reisemagazin bregenzerwald

BERGGUT im Sommer:Gutes aus dem BregenzerwaldEngagierte Bäuerinnen, Bauern und Feinkost-Experten stellen Köstlichkeiten mit großer Aufmerksamkeit her. Fleisch und Eier stammen von kleinen Bauernhöfen. Vieles entsteht in Handarbeit: exzellenter Bergkäse und Frisch-käse, knuspriges Brot, feinste Butter und Joghurts. Berggut-Partner bieten auch Bauern-hof-Eis an, das aus Heumilch, frischen Früch-ten und regionalen Zutaten hergestellt wird. Sie servieren den eigens kreierten BERGGUT-Eisbecher.

Haubengekrönte Bregenzerwälder MundArt„MundArt“ hat im Bregenzerwald zwei Bedeutungen. Zum einen bezieht es sich auf die besonderen Dialekte, die hier gepflegt und oft nicht einmal von Vorarlber-gern ganz verstanden werden. Zum ande-ren steht „ MundArt“ für die Kreativität in der Küche, die wiederum einen starken Akzent auf neuzeitlich verfeinerte, regionale Spe-zialitäten legt. „MundArt“ in beiderlei Sinn haben acht Bregenzer wälder Gasthäuser und Restaurants zu ihrem Motto gemacht. Alle acht werden von Bregenzerwälder Familien geführt – einige seit Generationen. Alle acht sind von Gourmet führern ausgezeichnet. Hier speist man, wie könnte es anders sein, in der heimeligen Bregenzerwälder Stube oder in sorgsam modernisiertem Stil.

Moorwirte in KrumbachDie vier Moorwirte in Krumbach bieten unvergleichliche Genüsse aus der Moorland-schaft. Mindestens eine Speise mit Moor bezug ist ganzjährig auf der Karte zu finden. Als ausgebildete Moorführer vermitteln die Moor-wirte persönlich mit individuell gestalteten Führungen ihr Wissen und ihre Eindrücke. Jeweils im Frühling und im Herbst laden die Moorwirte eine Woche lang gemeinsam zum besonderen Kulinarium um die Moore. Variationen aus Ampfer, Mädesüß und Moos-beere krönen dann die Köstlichkeiten bei den Moorwirten.

KäsewirteGleich 39 Bregenzerwälder Wirtshäuser sind Mitglieder der KäseStrasse und somit aus-gewiesene „Käsewirte“ mit entsprechender Speise karte. Die meisten Käsewirte bieten ihre Köstlichkeiten in typischen Bregenzerwälder Häusern an – in gemütlichen Stuben und mit dem Blick auf holzgeschindelte Fassaden.

www.kaesestrasse.at

Käseherbst: Die fünfte Jahreszeit im BregenzerwaldIm Herbst ziehen die Älplerinnen und Älpler mit ihren Kühen von den Alpen zurück ins Tal. Seit Jahrhunderten ist dieses freudige Ereignis Anlass für Feste und Märkte. Der Bregenzer-wälder KäseHerbst führt diese Tradition fort und zelebriert Bregenzerwälder Lebens kultur auf einzigartige und vielseitige Weise. Von September bis Oktober stehen alle Zeichen auf Genuss – und es wird mit allen Sinnen ge feiert: beim Alpmarkt in Schwarzenberg etwa oder bei zahlreichen anderen Veranstal-tungen in den Dörfern des Bregenzerwaldes.

www.kaesestrasse.at

Käsehaus AndelsbuchZahlreiche Sennereien und Bauernfamilien beliefern das Käsehaus mit einer Vielfalt bäuerlicher Produkte. Es ist der zentrale Markt-platz für die gesamte regionale Vielfalt des Bregenzerwaldes. Es gibt aber nicht nur Käse-spezialitäten direkt im Haus zu ver köstigen und zu kaufen, sondern verschiedene Produkte aus Garten, Wald und Feld, die mit Sorgfalt und Liebe von den Bäuer innen hergestellt werden.

Käsehaus AndelsbuchHof 144, 6866 Andelsbuch+43 (0)5512 26346www.kaesehaus.com

Almhotel HochhäderichAlpenarena Hochhäderich, Hittisauwww.alpenarena.com

Bergrestaurant SimmaBergbahnen Mellau, Rossstelle www.restaurant-simma.at

PanoramarestaurantBergbahnen Diedamskopf, Au-Schoppernauwww.diedamskopf.at

Berggasthof ElsenalpstubeDamülser Seilbahnen, Uga-Expresswww.elsenalpstube.at

HochalphütteWandergebiet Warth-Schröcken, Steffisalpbahnwww.jaegeralpe.at

Gasthof Adler Schwarzenberg+43 (0)5512 2966, [email protected]

Hotel Gams Bezau+43 (0)5514 2220, www.hotel-gams.at

Romantikhotel Hirschen Schwarzenberg+43 (0)5512 2944-0, www.hirschenschwarzenberg.at

Gasthof Krone Hittisau+43 (0)5513 6201, www.krone-hittisau.at

Hotel Krone Au+43 (0)5515 2201,, www.krone-au.at

Hotel Post Bezau+43 (0)5514 2207-0, www.hotelpostbezau.com

Hotel Das Schiff Hittisau+43 (0)5513 6220, www.schiff-hittisau.com

Restaurant Schulhus Krumbach+43 (0)5513 8389, www.schulhus.com

Gasthof AdlerDorf 5, 6942 Krumbach+43 (0)5513 8156-0www.adler-krumbach.at

Restaurant SchulhusGlatzegg 58, 6942 Krumbach+43 (0)5513 8389www.schulhus.com

Kurhotel RossbadRain 81, 6942 Krumbach +43 (0)5513 5110www.rossbad.com

Krumbacher Stuba Unterkrumbach 177, 6942 Krumbach+43 (0)5513 8724www.krumbacher-stuba.at

Tipps der Redaktion: Essen und Trinken ...

Page 49: Reisemagazin Bregenzerwald, Vorarlberg - Sommer 2011

reisemagazin bregenzerwald · 49

Die Aussicht auf den Bregenzerwald ist nicht nur von der Alpe Schadona aus verlockend.

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50 · reisemagazin bregenzerwald

Das Bregenzerwald Gewinnspiel

Ihre Chance, den Bregenzerwald persönlich kennen zu lernen!Ganz einfach mit dem Meinungsbarometer auf:

http://ihremeinung.bregenzerwald.at

Nutzen Sie unser Online­Meinungsbarometer und teilen Sie uns mit, wie wir das reisemagazin bregenzerwald für Sie noch besser machen können. Mit einem Mausklick können Sie damit folgende Preise gewinnen:

1. Preis: Package „Sommer im Bregenzerwald zum Kennenlernen“ für 2 Personen in einem ****Hotel (siehe Seite 43)

2. bis 5. Preis: Kulinarische Wanderung: Schritt für Schritt von Gang zu Gang (siehe Seite 42)

6. bis 10. Preis: Wanderbuch Bregenzerwald von R. Berchtel

Teilnahmeschluss ist der 31. Oktober 2011. Die Gewinner werden schriftlich verständigt.

Teilnahmebedingungen: Schriftverkehr, Barablöse und Rechtsweg sind ausgeschlossen. Die Teilnehmer stimmen mit der Angabe ihrer Post- und E-Mail-Adresse sowie Telefonnummer jederzeit widerruflich der Verwendung dieser Daten zur Information und Werbung über Produkte sowie Angebote des Bregenzerwald Tourismus zu.

Wanderwege im Bregenzerwald erzählen auch Geschichten über Naturbesonderheiten, Lebenskultur und bekannte Persönlichkeiten.

Auf den Bergen faszinieren Ausblicke und stimmungsvolle Veranstaltungen: vom Berg-

frühstück über Fahrten zum Sonnenuntergang bis zu Musikantentreffen.

Die „Eintrittskarte“ für alle Erlebnisse ist die Bregenzerwald Gäste-Card. Mit ihr kommt man

per Bergbahn nach oben, sie gilt für umweltfreundliche öffentliche Busse und

erfrischende Freibäder. Die Bregenzerwald Gäste-Card erhalten alle Besucher, die zwischen

1. Mai und 31. Oktober 2011 drei oder mehr Nächte im Bregenzerwald wohnen.

Die inkludierten Leistungen auf einen Blick:

Sommerbergbahnen: Sessellift Brüggelekopf, Alberschwende

Bergbahnen AndelsbuchSeilbahnen Bezau

Bergbahnen MellauBergbahnen Diedamskopf, Au-Schoppernau

Uga-Express, DamülsSteffisalp-Express, Warth

Großwalsertaler Seilbahnen, SonntagSeilbahnen Faschina, Fontanella

Schwimmbäderin Au, Bezau, Egg, Hittisau, Mellau,

Schoppernau und Schwarzenberg

Freie Fahrt mit dem Landbus Bregenzerwald

Zahlreiche Ermäßigungen bei Partnerbetrieben

Gültigkeit: 1. Mai – 31. Oktober 2011

Die BregenzerwaldGäste-Card

www.vorarlberg.travel

Page 51: Reisemagazin Bregenzerwald, Vorarlberg - Sommer 2011

reisemagazin bregenzerwald · 51

Das Bregenzerwald Gewinnspiel

www.susannekaufmann.com

organic treats

Natürliche Kosmetik mit Wirkstoffen aus Wildsammlungen und eigenem organischen Anbau. Hergestellt in einer kleinen Manufaktur im Bregenzerwald. Frei von künstlichen Konservierungsstoffen, Polyethylenglykol (PEG) Verbin-dungen, Farbstoffen, Vaseline, Silikon und Paraffinöl.

Page 52: Reisemagazin Bregenzerwald, Vorarlberg - Sommer 2011