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1 RePHlex Zeitung der Versammlung der Studierenden der PHZH NO 5, 2012/2013, 15. Oktober 2012 UMZUG

RePHlex No 5

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Studentenzeitung der Pädagogischen Hochschule Zürich RePHlex No 5

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Page 1: RePHlex No 5

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RePHlexZeitung der Versammlung der Studierenden der PHZH

NO 5, 2012/2013, 15. Oktober 2012

UMZUG

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zum Ausschneiden und Verschicken :)

Gut investierte Zeit: Wir sind der Ort des Aus-tauschs, der Reflexion und der Innovation.

Die Schweizer BildungsmesseMesse Basel24. bis 26. Oktober 2012www.didacta.ch

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UMZUG

Eben waren unsere Gedanken noch beim Sommer und schon sitzen wir wieder mitten im Semester. Die Grosseventstimmung des Eröffnungsfestes ist abge-flacht und die meisten finden ihre Räume auf Anhieb. Es ist so was wie Routine eingekehrt, auch wenn von reibungslosem Ablauf noch nicht ganz die Rede sein kann. Letzte Überreste des Umzugschaos und ande-re Kuriositäten erinnern daran, dass wir uns immer noch auf nur halb-bekanntem Territorium befinden. Glücklicherweise funktioniert die Schlüsselfunktion der CampusCard nun bei den meisten von uns nach mehrmaligem Anstehen am Infoschalter einwand-frei, jedoch machten am Eröffnungsfest einige der fleissigen Helfer unangenehme Erfahrungen mit den Schliessfächern. Es ist eher unpraktisch am Sonntag festzustellen, dass die Schliessfächer an die Gebäude-öffnungszeiten angepasst sind und die eigene Tasche erst am Montag wieder zugänglich sein wird. Da die Pausen aufgrund der kürzeren Wegzeit jetzt länger sind, können wir uns während diesen auf dem Innen-hof vom Sauerstoffmangel erholen. All das ist ja noch irgendwie amüsant, aber wenn uns verboten wird, auf unserem -eben nicht eigenen- Hof auf dem Boden zu sitzen, hört der Spass langsam auf. Du weisst nicht, wovon die Rede ist? In den letzten Wochen wurden mehrere PH-Studis von Securitas-Angestellten im Namen der Campusbesitzerin SBB

angewiesen, das „Auf-dem-Boden-sitzen“ zu unter-lassen. Leider ist es uns vor Redaktionsschluss nicht mehr möglich, dem Ganzen genauer nachzugehen. Aber wenn du mehr über die Hintergründe weisst oder eigene Erfahrungen gemacht hast, teile diese unbedingt der RePHlex-Redaktion mit!

Bevor nun die Umzugsstimmung doch noch vollends im Semesteralltag untergeht, beleben wir sie in der 5. RePHlexausgabe nochmal wieder. Schliesslich haben die Wenigsten schon den gesamten Campus entdeckt und für jedes Bedürfnis den bestgeeigneten Ort gefunden. Somit lohnt es sich für die ‚Alteinge-sessenen’ -falls man von denen überhaupt noch spre-chen kann- genauso wie für die Neustartenden unter euch, „Tipps & Tricks mit ReTo“ aufzuschlagen. Zu-dem werdet ihr auf den Seiten 4-6 mehr über das Lernforum erfahren als euch je interessiert hat. Und falls euch die PH nach den ersten Semesterwochen schon zum Hals raus hängt, dann lasst euch von einer begeisterten PH-Studentin umstimmen. Viel Spass beim Lesen wünschen Julia und Manu

LIEBE MITSTUDIS,

INHALTSVERZEICHNIS3 Editorial4-6 Lernforum7 PH-Student8-9 Eröffnung10-11 Umzug12-13 ReTo15 Rätsel 16 Genderdiskussion17 Comic & NEXT

Auflage: 1000 Exemplare 4-mal jährlichDruck: FO Print & Media AG, Zürich

IMPRESSUMAusgabe: RePHlex NO 5, 2012/2013 15. Oktober 2012

Herausgeber: VSPHZH, Versammlung der Studierenden an der PHZH, Lagerstrasse 2, Büro LAC-E073 8090 Zürich, Mail: [email protected], Link: www.vsphzh.ch

Redaktion: RePHlex, Zeitung des VSPHZH, Lagerstrasse 2, Büro: LAC-E073, 8090 Zürich, Mail: [email protected], Link: www. rephlex.ch

Redaktionsleitung: Julia Rietze, Manuel WirthRedaktion: Judith Leumann, Tobias Hiller, Remo Storchenegger, Rebekka BischofFreie Mitarbeit: Claude Curty, Katja Voinova (Gedicht), Julia Bärtschi (Lernforum), Hüseyin Ucmak (Illus-trationen), Anina Gutmann (PH-Student), Lea Hedinger (Umzug), Matt Philpott (Comic)Layout & Gestaltung: Tobias Hiller, Rebekka Bischof, Hüseyin Ucmak

Anzeigen: Manuel Wirth; [email protected] – Anzeigenschluss Dezember 2012, 30. November 2012

P.S.Falls dir gefällt, was du in den Händen hältst:Hast du Lust bei der Themenfindung mitzuhelfen, selbst einen Artikel beizusteuern oder anderwei-tig an der Studizeitung mitzuwirken?Schreib eine Mail an [email protected].

Nervt dich diese Zeitung? Es muss sich was ändern! Für dich führt kein Weg an einer Kontaktaufnahme mit der Redaktion vorbei, die Mailadresse findest du einige Zeilen weiter oben.

Text Julia Rietze, Manuel Wirth

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Das Lernforum. Dieser Begriff ist zu-sammen mit dem neuen Campus ge-boren. Es umfasst die Bibliothek, das Schreibzentrum und das Digital Lear-ning Center.

Text Julia Bärtschi

Noch vor ein paar Monaten mussten die Studierenden an vier Orte rennen, um an ihre Bücher zu gelangen. Heute sind es drei Stockwerke: einheitlich, hell und sehr benutzerfreundlich. Die neue Bibliothek ist ein kleines Schmuckstück. Die eleganten schwarzen Re-gale, die fein gerillten Holzwände und die Lounge, bestehend aus grauen und weinroten Kunstleder-sofas, bringen eine beruhigende Stimmung in den Bücherbestand unserer Hochschule. Die vielen Ein-zelpulte sehen beeindruckend praktisch aus: WLAN, Steckdose und eigene Tischbeleuchtung. Zusätzlich gibt es reservierbare Gruppenarbeitsplätze, das sind verschliessbare Boxen, in denen geschwatzt werden darf. Die PH-Bibliothek ist benutzerfreundlicher als die Zentralbibliothek: es darf sogar getrunken und gegessen werden und die Rucksäcke dürfen mit hin-ein. Das mit den Taschen finde ich super. Aber essen und trinken? Es gibt sogar einen kleinen Raum mit Kaffeautomat und Snackbox. Wozu? Zwei Treppen weiter unten befindet sich die Mensa. „Wir möchten grundsätzlich so wenige Verbote wie möglich aufstellen und es ist unser Ziel, dass sich die Studierenden bei uns in der Bibliothek wohl fühlen. Mit vollem Magen fühlt man sich bekanntlich am Wohlsten“, klärt mich die Leiterin der Bibliothek Biljana Mojsilovic auf. Ausserdem ist eine „Psst-Bibliothek“ laut Biljana Mojsilovic nicht mehr zeitgemäss. Für Studierende, die absolute Ruhe wol-len, stehen in jedem Stock Kaugummiautomaten – ohne Kaugummis, aber mit Oropax darin. Noch etwas hat sich verändert: Die Bücher können eigen-ständig ausgeliehen und jederzeit zurückgebracht werden. Zur Rückgabe befindet sich am Bibliotheks-eingang eine Luke.

Interview mit Biljana Mojsilovic (Leiterin der Bibliothek)Wie würden Sie das Lernforum in einem Satz zusammenfassen?Das Lernforum will mit seiner Infrastruktur, den un-terschiedlichsten Medien und dem breiten Dienst-leistungsangebot das Lernen an der PH Zürich un-terstützen.

Was gefällt Ihnen an der neuen Struktur bes-ser?Das Lernforum bietet Einzel- und Gruppenarbeits-plätze, Trainings- und Seminarräume, sowie PC-Ar-beitsplätze an. Es ermöglicht den Zugang zu Medien und Lernmaterialien vielfältiger Art. Toll finde ich es, dass alles an einem Ort im LAA Gebäude F - J und zu fast jeder Tageszeit verfügbar ist.

Was gefällt Ihnen besonders gut?Am besten gefällt mir die Idee, einen Ort der Be-gegnung zu schaffen, an dem die Zusammenarbeit gesteigert sowie effizientes und nachhaltiges Lernen gefördert wird. Es ist unser Ziel, den Studierenden der PH Zürich eine niederschwellige unkomplizierte Hilfestellung zur Klärung von individuellen Fragen zu ermöglichen und sie dadurch zum selbstgesteuer-ten Lernen anzuleiten.

Wie viele Lernplätze sind im Lernforum vor-handen?Wir haben über 200 Arbeitsplätze: Die Bibliothek bietet etwa 150 Einzel- und Gruppenarbeitsplätze, eine Lounge und abschliessbare, reservierbare Ar-beitsräume. Ausserdem kann der Lernforumraum mit ca. 25 Arbeitsplätzen für Veranstaltungen, Kurse und Angebote vom Schreibzentrum flexibel genutzt werden. Im Digital Learning Center gibt es Medien-räume, die mit PCs, Macs, Aufnahme- und Schneide-plätzen ausgestattet sind.

Was ist Ihre Aufgabe im Lernforum?Ich bin die Leiterin der Bibliothek: Auf einer Fläche von 2‘000 m2 steht die Bibliothek mit ihren über 10‘000 fachspezifischen e-Books, e-Journals und Da-tenbanken, mit über 120‘000 Büchern, Lehrmitteln und anderen Medien sowie einem grossen, flexiblen Beratungsangebot den Studierenden als Arbeits-, Lern- und Verweilort zur Verfügung. Meine Mitar-beitenden freuen sich auf Ihren Besuch!

DAS LERNFORUM – HERZ DER NEUEN PHZH

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Neben der Bibliothek gehört auch das Schreibzent-rum zum Lernforum.

„Weisch ich cha eh nöd so guet schribe.“„Ich scho, aber ich weiss eifach nöd, wie aafange!“„Dä Afang isch easy, aber en rote Fade, was isch das genau?“

In solchen Fällen ist die Schreibberatung gefragt. Sie ist im ersten Stock der Bibliothek angesiedelt. Ein heller Raum mit Tisch und Stuhl, Tutorin und Tutor, Blatt und Stift, Computer und Buch, Flugzeug und Mister Write. Ein ausserordentliches Angebot unse-rer Hochschule. Es geht ums Schreiben. Schreiben, eine Tätigkeit die wir täglich ausüben. Im Alltag sind es Tagebucheinträge und Reklamationen, im Berufsleben E-Mails und Elternbriefe, an der Hoch-schule Leistungsnachweise, Portfolioeinträge, eine Masterarbeit und vieles mehr. Dass wir dabei auch manchmal an unsere Grenzen stossen, ist normal. Schreiben bedeutet auch Fehler machen, scheitern, Schreibblockaden haben. Dies erleben auch erfahre-ne Schreibprofis. Nicht zu vergessen, dass die eigene Schreibkompetenz ein Leben lang weiterentwickelt werden kann. Das Angebot richtet sich an Studieren-de, die das Schreiben verbessern, Hauptsache-eine-genügende-Masterarbeit verfassen oder den Roten-fadenknäuel entwirren wollen. Zudem begleitet es Studierende beim Lernen auf die Deutschkompe-tenzprüfung und bietet unterschiedliche Workshops zu Themen rund ums Schreiben und Denken an: Kreativität im Text, Plagiate, effizientes Schreiben, Planen von grossen Arbeiten oder Umgang mit frem-den Texten. Die Workshops finden in Gruppen statt, ansonsten wird man einzeln von einem Tutor bzw. einer Tutorin betreut, in einer Direkt- oder Online-beratung. Und das nur für zwanzig Franken pro Jahr.

Interview mit Prof. Dr. Monique Honegger (Leiterin des Schreibzentrums)

Wie würden Sie das Schreibzentrum in ei-nem Satz zusammenfassen? Das Schreibzentrum hilft Menschen, Schulen und Lernenden Schreiben und Lernen zu optimieren.

Welchen Stellenwert hat das Schreiben Ihrer Meinung nach im Leben einer Lehrperson? Einen zentralen. Auch wenn die Lehrperson nicht Deutsch erteilt, kommt sie nicht an Schriftlichem vorbei. Im Unterricht, wenn sie mit anderen Kolle-gInnen kommuniziert. LehrerInnen sind Kommuni-kationsprofis, also eben auch Schreibprofis. Ob sie wollen oder nicht.

Kann die eigene Schreibkompetenz im Stu-dentenalter überhaupt noch verbessert wer-den? Wenn ja, warum?Die berufliche Schreibkompetenz und auch spezifi-sche zentrale Komponenten des wissenschaftlichen Schreibens entwickeln sich - dies zeigen zahlreiche Untersuchungen - erst nach 20. Gute Schreibkom-petenz hat wenig mit Schreibbegabung zu tun. Hier beginnt das Lernen definitiv erst nach der Matura, ab 20. Es ist nie zu spät, besser Schreiben zu lernen. Das heisst, Texte zu verfassen, die wirklich etwas bewir-ken, weil sie funktionieren und gut und knapp sind.

Was gefällt Ihnen am Schreibzentrum beson-ders gut? Dass es ganz nah an den Menschen ist und deren Tex-ten. Wir begleiten Menschen und ihre Schreibpro-jekte dabei, Schreibprozesse und Texte erfolgreicher zu erleben und zu gestalten. Zudem arbeiten wir in einem hochmotivierten Team und haben eine bunte Klientel. Von Schulteams, über Einzellehrpersonen, Dozierenden, Hochschulen bis hin zu Studierenden. Das lässt eine Vielfalt wachsen, die bereichert.

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Last, but not least befindet sich im Stockwerk J das Digital Learning Center. Wie arbeite ich mit ILIAS? Was ist E-Learning? Kann mich jemand bei der Pla-nung einer Unterrichtssequenz mit digitalen Medien didaktisch beraten? Wie kann ich einen eigenen Film gestalten? Wo kann ich ein Aufnahmegerät ausleihen? Mit diesen Fragen wendet man sich ans DLC. Die digitalen Medien sind heute omnipräsent und für Lehrpersonen unabdingbar. Aussagen wie „digitali Medie interessiered mich nöd“ oder „ich blib bi de Schrib-maschine“ sind inakzeptabel. Das DLC bietet Medien-arbeitsplätze für Studierende und Dozierende an, die über Evento halbtageweise reserviert werden kön-nen. Es hat jeweils Montag bis Freitag von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Das Angebot ist kostenlos!

Interview mit Jürg Fraefel (Leiter des Digital Learning Centers)

Wie würden Sie das Digital Learning Center in einem Satz zusammenfassen?Das Digital Learning Center bietet Dienstleistungen zum Lernen und Lehren mit digitalen Medien für Dozierende und Studierende der PH Zürich an: E-Learning-Unterstützung, Lernobjekte, Geräteauslei-he, Medienarbeitsplätze und Medienberatung.

Wer kann davon profitieren? Und wie?Das ist im obigen Satz bereits gesagt (-:Dozierende unterstützen wir bei der Integration von E-Learning in der Lehre. Wir helfen ihnen, ihre Lehr- und Lernmaterialien aufzubereiten und auf unserer Lernplattform ILIAS zu platzieren, wir pro-duzieren mit ihnen Lernobjekte oder Kurzfilme mit Beispielen aus dem Schulfeld und vieles mehr.Studierende unterstützen wir beispielsweise, wenn sie im Quartalspraktikum Filme erstellen. Wir füh-ren sie ins Videofilmen ein, helfen ihnen, wenn sie einen Film selbst schneiden wollen/müssen oder ge-ben ihnen Medienberatung im Lernforum, wenn sie eine Frage beim Arbeiten mit dem Laptop haben usw.

Was gefällt Ihnen besonders gut am Digital Learning Center?Die vielfältigen Aufgaben für Studierende, Dozieren-de und Mitarbeitende und die ständig neuen Heraus-forderungen mit den sich immer weiterentwickeln-den Medien. Mithelfen zu dürfen, dass Dozierende besser digitale Medien in ihre Lektionen integrieren können, mit engagierten Studierenden arbeiten zu dürfen und und und.

Bravo Max Dudler. Danke allen Mitarbeitenden des Lernforums. Echt schön geworden, unser Herz der PHZH. Ich bin überzeugt, dass die Studierenden wie kleine Blutkörperchen im Lernforum hin und her ei-len, lernen, schreiben, lesen, surfen – von mir aus auch essen und trinken - und so den neuen Campus am Leben erhalten.6

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Es beginnt schon in aller Herrgottsfrühe. Noch wäh-rend die Ampeln im Nachtmodus blinken, darf ich eine produktive Pendelreise von Luzern nach Zürich antreten. Produktiv, weil ich diese Zugfahrt selbst-verständlich bereits bestens nutze, mein Netbook vor mir aufschlage und meine Finger sachte mit tippen einwärme - für die nachherigen Schreibauf-träge, versteht sich. All die müden und gähnenden Gesichter im Zugabteil fallen mir demzufolge gar nicht auf und wenn doch, habe ich zumindest einen Grund, zurückzugähnen! Angekommen im künst-lerisch angehauchte Zimmer im fünften Stock im LAC, ringe ich dann zuerst einmal nach Luft. Ein Fahrstuhl wäre zwar, unter anderem sicherlich auch aus Rücksichtsnahme auf die Studenten, vorhanden, doch wer denkt, er/sie könnte ihn einmal benutzen, merkt spätestens nach einer halbvergangenen Ewig-keit, dass es sich nicht lohnt, auf dieses langsame Ge-fährt zu warten. Also das triste Treppenhaus empor. Oben einmal angelangt, empfangen mich fragwürdi-ge Stirnrunzeln. Wieso denn die Treppe hoch rennen wenn es auch anders geht? Ganz einfach, denn genau so wurde meine für heute vorgenommene Sportrati-on bereits auf erledigt gesetzt! Und Treppen haben es in sich, sage ich euch. Los, ran an die Stufen!Der folgende Frontalunterricht ist sicherlich ausser-ordentlich spannend für diejenigen, welche ein Ohr für den Dozenten bzw. die Dozentin übrig haben. Da zweifle ich keineswegs. Doch meine Finger habe ich schliesslich nicht bis zur geschmeidigen Feinmotorik eingeschrieben um jetzt Däumchen zu drehen. Also erledige ich halt die Hausaufgaben der anderen Mo-dule - „Prosit“ auf das Zeitmanagement! In der Pause lädt die unendlich scheinende Schlange vor der wert-geschätzten Kaffeemaschine natürlich noch zusätz-lich zu angeregten und unkonventionellen Diskussi-onen ein. Persönliche Klagelieder ergänzen die mehr oder weniger intellektuellen Pädagogikdebatten und die Termine für die nächsten Plauder- und Kaffee-kränzchen werden gefixt. Dem Zeitdruck standhal-tend geht’s für einige wieder ganz nach oben, natür-lich wieder auf den Treppenstufen, da der Lift wieder einmal irgendwo blockiert zu sein scheint – ein zu-sätzliches „Beine-Po-Training“ als Bonusprogramm. Ein Glücksgefühl kommt auf, wenn man den Rest der Arbeitsgruppe von seinem persönlichen The-menwunsch zu überzeugen vermag. So auch bei mir. Mein fein durchdachtes und bereits imaginär dar-

gelegtes Konzept wirft bei den anderen zwar bloss Fragen auf, doch meine Euphorie stimmt letztend-lich zuversichtlich. Die nächste Lernfeldarbeit ist also praktisch fertig, nur geschrieben muss sie noch werden. Doch mit dieser Freude über den Inhalt und dem-roten-Faden-folgend ist das ein Kinderspiel!In der gut besetzten Vorlesung im grossen Hörsaal wird das Eintreten schliesslich zum Erlebnis, wenn man feststellt, dass in jeder Reihe noch ein Platz frei ist. Also nicht nur die privilegierte Qual der Wahl, sondern auch die reinste Entscheidungsfreiheit, ne-ben wen man sich platzieren möchte. Ist das nicht Luxus? Das Thema und der eigentliche Inhalt des Vortrags wird bald zum schlummernden Backgro-undsound, da der Wortwechsel mit dem Nachbarn einen heisseren Beat schlägt. Und kaum folgt die Aufforderung einen Text ruhig zu lesen, erklingt im Saal das heissgeliebte What’sApp - in Wahrheit ein reinster einstimmiger Chor aus Surren- und Vibrati-onsgeräuschen, was mir einen Lachkrampf beschert. So sind es doch gerade diese „musikalischen“ Sitzmo-mente, die es zu nutzen gilt, um das soziale Netz halt ein wenig aufzuwühlen und die ans Herz gelegte So-zialkompetenz unter Beweis zu stellen - Bitteschön!Im Grunde ist PH-Student/in-Sein so simpel. Man kann verweilen oder sich beteiligen, sich in den Mit-telpunkt stellen oder einfach auffliegen, weil einem das aktuelle Thema schlichtweg desinteressiert. Wird einem jedoch bewusst, dass all das vermeintlich Unnötige und zeitaufwendige Unnützliche viel Ab-wechslung und Vielfalt in den Alltag bringt, schätzt man die teilweise fragwürdigen Aktivitäten. Und einmal ehrlich, wer findet keinen Spass daran, mal wieder Kind zu sein und mit einem selbstgebauten Katapult luftigweiche Mohrenköpfe – die auf origi-nellste Art geschützt sind – abzuschiessen? Ein Hoch auf das Werken!

„Elender Optimist“ also? Ich sehe mich da eher als begeistert, was so manches einfacher werden lässt dadurch. Und nun möchte ich mich gar nicht noch weiter in meinen Worten verlieren, ausser, dass sich die Rolle der/des „begeisterte(n) PH-Student/in“ ziemlich akzeptabel bis exorbitant anfühlt. Aber ent-scheidet selber, wo ihr euch auf dieser Messlatte wie-derfinden möchtet…;)

A-hoi, meine Lieben!!!

BEGEISTERTE(R) PH-STUDENT/IN,WIE WÄRS?

„Du bist ein elender Optimist,“ höre ich meine Kollegin mir noch immer nachrufen. Zwar war bei unserer gest-rigen Verabschiedung weder ein Knis-tern noch ein Knacken in der Luft zu vernehmen, und trotzdem spürte ich deutlich, dass ich in diesem Moment gerade heftig angestossen wurde. An-gestossen und angetrieben zu diesen Zeilen, die vielleicht tatsächlich eure Lesebereitschaft finden werden, Opti-mist hin oder her…

Text Annina Gutmann

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DREI ELFCHEN FÜR DEN CAMPUSEinige waren nervös, die anderen voller Vorfreude. Am Wochenende des 22.

und 23. September war es dann endlich soweit, die PH Zürich eröffnete offiziell

den neuen Campus mit einem grossartigen und einmaligen Anlass.Text Judith Leumann

Fotos Tobias Hiller & PH Zürich

Die Besucher und Besucherinnen kamen aus un-terschiedlichstem Interesse. Dieses bunt-gemischte Publikum bestand aus Architekturinteressierten, aktiven und pensionierten Lehrkräften, Politikern, Angehörigen der PHZH und ihren Familien, Ausbil-dungsinteressierten, aber auch Wochenendausflüg-lern. Unter den Besuchern traf man wenig aktive Studierende an, dafür sah man sie als Staff im lässigen PHZH-Polo Shirt, welches wohl einem einmaligen Einsatz gedient hat.

Das Programmangebot zeigte die Vielfalt des Lehrbe-rufs und die Besuchenden gingen müde, aber erfreut nachhause. Die Fotos zeigen lediglich einen Bruchteil der kunterbunten Angebote für Gross und Klein.

Ballone

blau orange

steigen in Höhen

heissen neuen Campus willkommen

Boom

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Attraktion

kunterbunte Angebote

Mitarbeitende und Staff

zwei Tage voller Einsatz

Danke

Eröffnung

Campus PHZH

viele verschiedene Angebote

Gross und Klein dabei

Erfolg

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WAS HINTER EINEM UMZUG STECKEN KANN

Dieses Interview wurde mit einem Kosovo-Albaner geführt, welcher seit 20 Jahren in der Schweiz wohnt. Er ist als Lehrer tätig und lebt mit seiner Familie in Zürich. Sein Umzug damals war etwas komplexer als jener der Pädagogischen Hoch-schule...

Text Lea Hedinger, Primar H10 Grafik psdgraphics.com

Aus welchem Grund sind Sie in die Schweiz gekommen? Ich musste wegen meiner politischen Vergangenheit aus dem Kosovo fliehen. In den 80er-Jahren war ich politisch aktiv. Als dann der Jugoslawienkrieg in den 90er Jahren ausbrach, wurde ich verhaftet. Da 1991 die Gefahr bestand, dass ich erneut verhaftet werde, dachte ich, es sei besser in einem anderen Land zu leben, als wieder ins Gefängnis zu wandern.

Inwiefern waren Sie politisch aktiv?Ich war in den 80er-Jahren in einer Studentenbewe-gung dabei, welche die Forderung hatte, dass Kosovo eine Republik innerhalb von Jugoslawien wird.

Wie kann man sich eine Verhaftung zu dieser Zeit im Kosovo vorstellen?Menschen, die wegen einer politischen Aktivität verhaftet wurden, durchliefen eine sehr schwierige Untersuchungshaft. Sie war von verschiedenen Me-thoden begleitet.

Was meinen Sie mit verschiedenen Metho-den?Das muss man jetzt nicht im Detail erläutern.

Wieso haben Sie genau die Schweiz als neues Zuhause gewählt?In der Schweiz lebten bereits einige Freunde, die aus demselben Grund in die Schweiz geflohen sind wie ich. Sie haben mir geholfen auf illegalem Weg in die Schweiz zu kommen.

Wie sah Ihre Anfangszeit in der Schweiz aus?Ich stellte einen Asylantrag und wartete, bis ich eine Antwort bekam. Nach einiger Zeit wurde ich als Flüchtling anerkannt. Schon nach ein paar Monaten begann ich in einem Alterszentrum zu arbeiten. Das war gesetzlich möglich. Später wurde ich mehr und mehr im Bildungswesen tätig.

Wie sind Sie mit Ihrer Familie im Kosovo in Kontakt geblieben, als Sie bereits alleine in der Schweiz waren?Es war eine schwierige Zeit, ich konnte nur tele-fonisch mit meiner Familie in Kontakt stehen. Sie machten sich immer Sorgen, wussten nicht wie es mir geht und was ich mache. Ich konnte sie in dieser Zeit nicht besuchen.

Bereuen Sie Ihre politischen Tätigkeiten oder sind Sie stolz darauf?Ich bin bewusst in diese politische Tätigkeit einge-stiegen. Meinen Lebensweg habe ich auch für mein Volk gemacht. Das ist für mich gut so.

Hätten Sie etwas anders gemacht, wenn Sie die Zeit um 20 Jahre zurück drehen könnten?Ich stelle mir immer wieder die Frage, was wäre wenn ich mich nicht politisch geäussert hätte? Was wäre passiert, wenn ich in Kosovo geblieben wäre? Diese Gedanken sind mit vielen Fantasien verbun-den.

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Wie lange hat es gedauert, bis Sie sich in der Schweiz zu Hause gefühlt haben?Das ist schwierig zu sagen. Nach einigen Jahren fühl-te ich mich integriert und wohl.

Gibt es ein konkretes Beispiel, anhand des-sen Sie dies gemerkt haben?Weil ich mich im Bildungswesen bewegt und die Sprache gelernt habe, konnte ich meine Gedanken bei Menschen aussprechen. So merkte ich, dass ich mich wohl fühlte. Die Sprache ist ein Kernpunkt der Integration, unabhängig davon, an welchem Ort du lebst.

(Beginnt von sich aus weiter zu erzählen) Ein Mensch, der wandert, kann nie mehr an einem Ort landen, der wie der frühere war. Das ist nicht negativ gemeint. Er kann zum Beispiel in einem bes-seren Land ankommen, aber es fehlt immer etwas. Man hat Sehnsucht nach der Vergangenheit, es fehlen die Wurzeln. Es ist von Mensch zu Mensch verschieden, wie man diese Vergangenheit verarbeiten kann. Es gibt unter-schiedliche Arten damit umzugehen. Die betroffenen Menschen können es als Normalität, als Bereiche-rung oder als Qual betrachten. Diese Einstellung hat einen grossen Einfluss auf das Leben eines einzelnen Menschen.Ausserdem gibt es auch mehrere Gründe, wieso man wandert. Ich zum Beispiel bin bewusst gegangen. Für mich war es klar, wieso ich das mache. Ich wusste, dass es zur Flucht kommen kann und konnte mich so darauf einstellen. Ich kenne Menschen in meinem Bekanntenkreis, die sehr stark darunter gelitten ha-

ben, weil sie nie daran gedacht hatten, dass es dazu kommen könnte. Sie waren mental nicht darauf vorbereitet. Es gab immer den Fall, dass Freunde aus meinem Kreis wegen ihrer Tätigkeiten fliehen mussten. Es gab aber auch solche, welche die ganzen Strapazen auf sich genommen haben.

War es hilfreich, dass Sie kein Einzelschicksal waren, sondern es mit vielen anderen teilen konnten?Ja, es war ein Trost. Eine Erleichterung war auch, dass ich in der Schweiz in meinem früheren berufli-chen Bereich tätig sein konnte und dies immer noch bin. Auf diese Art und Weise habe ich mich entschie-den, meiner Bevölkerungsgruppe (albanischen Kin-dern) in der Schweiz zu helfen.

Wenn man umzieht, sollte man im Auge behalten, was man vom Alten mitnimmt und wie man Neues annehmen kann, damit es zu einer positiven Ver-mischung der beiden Welten kommt.

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LAB

VS- Büro im LAC-E073

Kanzlei LAB-G054

Kochstelle von ReTo

TIPPS UND TRICKS MIT RETOHallo Neuling, Hallo NeulinguistinLieber Campus der PHZHMein Name ist ReTo und ich treibe mein Unwesen nun schon im zwölften Semester an der PHZH.

Text ReTo Fotos Tobias Hiller

Grafik PH Zürich 2012

Dank meiner reichen Studienerfahrung habe ich in dieser Zeitung einen Ehrenplatz. Und so kommt es auch in der fünften Ausgabe dazu, dass ich nützliche Tipps & Tricks feilbiete, alberne Weisheiten erzähle oder einfach mal ein Gerücht in die Küche stelle.

In dieser Ausgabe gibt es eine Karte zum neuen PH-Campus, damit du im Bild bist, wo was zu finden ist. Auch haben wir festgestellt, dass das Essen in der neuen Mensa zwar sehr fein ist, aber das Anstehen doch sehr lange dauert. Um dieses Problem zu um-gehen haben wir für euch eine Alternative gesucht und gefunden: Warum nicht auf dem Campusplatz mit dem Gaskocher selbst feine Tortillas zuberei-ten. Dieses Menü haben wir für euch innert zehn Minuten gekocht. Weiter gibts in unserer Gerüchteküche einiges über den neuen Campus zu erfahren. Aber lest selbst!

• Ab FS13 kann man sich für den Studiengang TBS 100 (TRANSA Baumschule) einschreiben.

• Im Innenhof darf man nicht auf dem Boden sitzen. Wer es trotzdem tut wird vom Security-Personal weggeschickt.

• Auf dem ganzen Campus gibt es keine ALU-Sammelstellen!• Aufgrund von Baumängeln wird der Campus bald wieder für Sanierungen ge-

schlossen.• Ein Stuhl in der Mensa kostet 800.-• Der ASVZ bietet ab Dezember Eishockey und Eiskunstlauf auf dem Campusplatz

an.• Anstelle einer Sportnacht findet dieses Semester eine Filmnacht statt.• Die Unterseite der weissen Mensabänke im Innenhof ist mit roten Herzen verziert.

Wer hat den Durchblick? Sende deine Meinung an [email protected]

GERÜCHTEKÜCHE

LAA

schöner Innenhof (LAA-K)

Bibliothek LAA-F bis Hmit integriertem Schreibzentrum, Lernfo-rum und Digital Learning Center

El Lokal - Refl exion & Bier

TheraBierBar

stimmtstimmt nicht

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Zutaten für 3 Personen:

Tortillas (8er Pack)Hackfleisch oder Pouletgeschnetzeltes (ca. 400g)1 Zwiebel1 kl. Dose Süssmais1 kl. Dose rote IndianerbohnenAjvar (Gemüsezubereitung)Gewürze

Zubereitung:

Zwiebeln fein hacken und mit dem Hackfleisch/Pou-letgeschnetzelten anbraten.Indianerbohnen und Mais hinzugeben.Je nach Geschmack einige Esslöffel Ajvar hinzugeben.Kurz köcheln lassen und mit Salz und Pfeffer abschme-cken.

Tortillas aufwärmen, Füllung einrollen und fertig ist der Gaumenschmaus!

SCHN

ELLE

R GE

KOCH

T ALS

ANG

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NDEN

LAC

LAB

VS- Büro im LAC-E073

ASVZ Sportprogramm

Montag 1215 Kondi1300 Badminton1800 Aerobic1900 T-Bow2000 Volleyball2030 Yoga

Dienstag1200 T-Bow1300 Antara2000 Handball

Mittwoch1200 Bodyforming1300 Pilates1815 Unihockey

Donnerstag1215 Kondi1300 Volleyball1930 Manege

Freitag1700 Kondi, Badminton

Internet www.asvz.ch

Kanzlei LAB-G054

Kochstelle von ReTo

gedeckter Veloraum (nur mit Legi)

schöner Innenhof (LAA-K)

Bibliothek LAA-F bis Hmit integriertem Schreibzentrum, Lernfo-rum und Digital Learning Center

El Lokal - Refl exion & Bier

ZENSU

R

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RÄTSEL UND QUIZSitzt du in einer spannenden Vor-lesung oder einem interessanten Modul? Hast du Mühe dich zu kon-zentrieren? Diese Seite hilft dir deine Gedanken zu sammeln und gezielt einzusetzten!

Gedicht & Foto Katja Voinova, im AustauschKreuzworträtsel Tobias Hiller

Das neue, für viele von euch erste, Semester hat endlich begonnen! Mein Kommentar hierzu wieder in Gedichtform:

Der Sommer vorbeiOh welch SchweinereiDie Blätter so buntDer Rucksack ganz rundVoll Bücher ganz schwerDas vermissten wir sehrIm neuen GebäudeOh welch eine FreudeNun ist’s wieder soweitUNIZEIT!!Studenten, Dozenten, alle sind daDoch mir ist das Wurscht, denn ich bin in Kanada!!!

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5. In welchem Gebäude befindet sich das Digital Learning Center?6. In welchem Gebäude liegt die Kanzlei?8. In welchem Monat wurde der neue Campus eröffnet? 10. Ein anderes Wort für Stellvertretung?12. Wie lautet das Thema des Comics?13. Was ist am 6. Dezember?15. Welche Punkte sammeln die Studis? 17. Wie heisst der Rektor der PHZH zum Nachnamen?19. Wo informieren sich die Studierenden bzgl. PHZH im Internet?

1. An welcher Strasse liegt der neue Campus? 2. Studiengang der PHZH3. Was dient als Zahlungsmittel an der PH?4. Alle Studierenden der PHZH müssen neu im Besitz von was sein? 7. Welcher Verein nutzt die Turnhallen der PH häufig?9. Wo kann ich meine Noten nachschauen? 11. Wo befinden sich die Scripts zum Download?13. Welcher Detailhändler ist in die Europaalee miteingezogen?14. Welche Farbe haben die Tische in der Mensa?16. Wem gehört der Campus? 18. Wer kocht auf dem Campusplatz?

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DIE EWIGE GENDERDISKUSSIONÜber die nervigen -ins, die man und frau überall noch hinzufügen soll, und dar-über, dass die Genderdiskussion vielleicht doch noch nicht ganz abgeschlossen ist.

Der Schüler oder die Schülerin, welche nach vorne zum Leh-rer oder zur Lehrerin an die Tafel kommt, zeigt mit Hilfe seines oder ihres Taschenrechners den anderen Schülern und Schülerinnen, wie sie oder er zu seiner oder ihrer Lösung gekommen ist...Was für ein super Eintrag in der Verlaufsplanung!Sogar der Bundesverfassungsschreiber (oder, falls es eine Frau war: die Bundesverfasserin) wäre da-mit zufrieden. Unter Art.8, beim dritten Punkt der Rechtsgleichheit steht: „Mann und Frau sind gleich-berechtigt.“

Vielen Dank, liebe Schweizerbevölkerung, dass ihr uns 1971 das Frauenstimmrecht brachtet und auch vielen Dank an die, die dafür kämpften.Ich, als Studentin im 21. Jahrhundert, habe nun das Privileg in einem fast gleichberechtigten Land auf-zuwachsen. Nun gut, die Frauen und Männer der 60er haben es geschafft Mann und Frau gesetzlich gleichzustellen. Es folgte die Umsetzung in der Gesellschaft: Kna-ben mussten plötzlich in den Handarbeitsunterricht und etwas später bildeten sich die ersten Frauen zu Automechanikerinnen aus. Mit all diesen Anpassun-gen veränderte sich auch die Sprache, „herrlich“ und „dämlich“ wurde gestrichen, und um ja niemanden zu beleidigen, wurden von nun an auch immer schön beide Geschlechter bei Texten und Reden genannt. Die Gesellschaft lernte Frau und Mann immer mehr als gleichberechtigt zu sehen und auch so zu behan-deln.Nun, wenn ja beide sozusagen gleich sind, wieso müssen dann immer beide Geschlechter separiert benannt werden, wodurch der Alltag eines PH-Studenten (und natürlich auch der PH-Studentin) erschwert wird?

Durch dieses Auseinandernehmen zeigt sich ja wie-der, dass Männlein und Fräulein doch nicht gleich sind. Sie müssen einzeln benannt werden, wodurch indirekt ständig gesagt wird: „hey, ich habe euch Frauen nicht vergessen, ihr seid auch gemeint, ich bin sozial.“ Wird das -in einmal vergessen, gilt dies als frauenfeindlich und unhöflich.Wenn jedoch von den Studenten in einem allgemei-nen Zusammenhang gesprochen wird, so fühle ich mich als Frau genauso angesprochen. Seien wir doch ehrlich, diese „Pünktlischiisserei“ nervt doch nur und verkompliziert die ganzen Arbeiten. Wenn wir doch schon so emanzipiert sind, können wir auch männ-

Als zukünftige Lehrer/-innen können wir unsere Schüler/-innen dazu ermutigen und unterstützen, bei der Berufswahl ganz alleine ihren Interessen nachzugehen.

Diesbezüglich muss unsere Gesellschaft effektiv noch umdenken und wir können mit unserem Beruf hier anknüpfen. In den letzten 50 Jahren wurde schon ei-niges erreicht und ich bin mir sicher, dass noch eini-ges erreicht werden kann. Eine Gesellschaft ändert sich nicht von heute auf morgen, sondern braucht Zeit dafür. Lasst uns also nicht über -ins streiten, son-dern versuchen wir in der Gesellschaft die Gleich-stellung zu leben.

Übrigens, die Kommission für Gleichstellung der PH versucht genau dies umzusetzen. Neben dem, dass sie schauen, dass wir Studenten bezüglich Gleich-stellung gerecht behandelt werden und überall die -ins hinzufügen, haben sie auch eine Aktion gestar-tet, welche uns zum nachdenken anregen soll. An den Eingangstafeln stehen wechselnd Sprüche wie: „Stellen Sie sich vor,... Wenn die Kindergärtnerin ein Mann ist.“ Zudem befinden sich Texte dazu auf dem PH-net. Ob diese auch wirklich von den Studie-renden beachtet werden, ist wiederum eine andere Frage.

Text Rebekka Bischof

liche Mehrzahlen verkraften. Klar, bei öffentlichen Dingen kann es schon wichtig sein, beide Geschlech-ter zu nennen, doch wie öffentlich sind bitteschön die Verlaufsplanungen oder unsere kleineren Arbei-ten, die wir hier schreiben.

Irgendwie kann ich unsere Dozenten und DOZEN-TINNEN auch gut verstehen, besonders diese zwi-schen 50 und 60, welche womöglich noch selbst für diese Gleichstellung gekämpft haben. Sie sehen sich vielleicht von uns Jungen verraten, weil wir alles so selbstverständlich hinnehmen und nicht mehr für un-ser Recht, überall ein -in anzuhängen, kämpfen. Tut mir Leid, doch es ist für uns selbstverständlich (was ja das Ziel der ganzen Gleichstellung war), dass Frau und Mann gleichberechtigt sind, und darum kommt es uns nicht darauf an. Wir sehen das Problem nicht und darum haben wir auch keines damit. Wir sind einzig faul und haben somit keine Lust, immer alles schön auszuschreiben.Nun gut, Gleichstellung bedeutet nicht nur überall ein in hinzuhängen oder darauf zu plädieren. Es gibt bei weitem wichtigere Fronten, an welchen es zu kämpfen gilt. Zum Beispiel sollten Männer, welche mit kleinen Kindern arbeiten, nicht gleich als poten-tiell pädophil angesehen werden. Ausserdem sollte es zur Normalität werden, dass Frauen und Männer für die gleiche Arbeit die gleichen Löhne bekommen.

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NEXTUpdate – LEHRPREIS 2012

Franziska Zellweger Moser

Die Jubiläumsstiftung der Credit Suisse finanziert pro Hochschule die Vergabe eines Lehrpreises mit einem Betrag von 10‘000 Franken. Nach der ZHDK und ZHAW ist in diesem Jahr wieder die PHZH an der Reihe.Über 400 Studierende und Teilnehmende von Wei-terbidlungsstudiengängen sind im Frühling dem Aufruf gefolgt und haben über 130 Dozierende für den Lehrpreis nominiert. Ein tolles Echo! Die meist-genannten Dozierendenteams und Einzelpersonen wurden eingeladen ein Dossier einzureichen. Ende Oktober entscheidet nun eine siebenköpfige Jury, in welcher auch 3 Studierende aus Aus- und Weiterbil-dung mitwirken, über die Preisvergabe. Der Preis

wird am 20. Dezember im Rahmen eines Mitarbei-tendenanlasses übergeben.Die Organisation ist sehr bemüht, im gesamten Pro-zess die Diskussion zwischen Studierenden und Do-zierenden über guten Unterricht zu ermöglichen. Im November wird eine Begleitgruppe zusammen-gestellt, welche je zur Hälfte aus Studierenden und Dozierenden besteht. Idee ist, dass die Begleitgruppe darüber diskutiert, wie den Anliegen der Preisträge-rInnen im kommenden Jahr Gehör verschafft werden kann und wo wirksame Diskussionen, welche das ge-genseitige Verständnis fördern, stattfinden können. Interessierte an einer Mitarbeit (ca. 4 Sitzungen à 2h) melden sich bei [email protected].

TheraBierBar18. Oktober08. November + Konzert29. November20. Dezember

Chlausejass06. Dezember