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Standortporträt Willstätt

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Bei Kindern und Mode ist Willstätt spitze. Aber das ist noch längst nicht alles. Die Gemeinde hat einiges mehr zu bieten

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WillstättStandortporträt

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econo 3/2011 · 4. März 2011 Foto: Jigal Fichtner

Bei Kindern und Mode istWillstätt spitze.

Aber das ist noch längst nicht alles.

Die Gemeinde hat einiges mehr zu bieten

Die Kinderbetreuung istein großer Standortvorteilder GemeindeWillstätt

Alt sehenandere aus

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3/2011 · 4. März 2011 econo

Villa Filou. Das Haus deskleinen Gauners. Mitten inWillstätt. Es ist ein altes

Haus, hat schon mehr als 100 Jah­re auf dem Buckel. Aber drinnentobt das Leben. Das Leben singt,es spielt, es lacht, es schreit, esquietscht, es weint. Die Villa Filouist Willstätts Standortvorteil.Das Bekleidungsunternehmen

Orsay, das einen seiner beidenHauptsitze inWillstätt hat, betreibthier eine Art Betriebskindergarten.Nicht direkt, sondern als Eltern­initiative. Die kann aber auf Spen­den des Unternehmens zählen.Bei Orsay sind von 100 Beschäftig­ten 96 weiblich. Insgesamt arbei­ten hier 230 Menschen für Orsay;das Durchschnittsalter im Gesamt­unternehmen liegt bei 28 Jahren.Es ist wichtig für die Firma, dass

Betreuungsplätze vorhanden sind.Familie und Beruf zu vereinen –selten sind Arbeitgeber so daraufangewiesen wie Orsay. Deshalb

eröffnete im Jahr 2005 die VillaFilou. Mit Betreuungszeiten, dieauf die Arbeitszeiten zugeschnit­ten sind. Vor allem für 20 Kinderzwischen zweieinhalb Monatenund drei Jahren.Die Räume mietete das Unter­

nehmen von der Gemeinde. Oh­nehin ist Willstätt in Sachen Kin­derbetreuung gut aufgestellt. SechsKindergärten bietet der Ort, indem rund 9200 Menschen leben.Dazu eine kommunale Kinderkrip­pe. „Verlässliche Grundschulen“in allen fünf Ortsteilen. Dort wer­den die Kinder von 7.30 Uhr bis14 Uhr betreut. In Willstätt selbstsogar den ganzen Tag. „Wir sindführend in der Ortenau“, betontder Bürgermeister der Gemeinde,Marco Steffens.Schon jetzt ist der Betreuungs­

schlüssel besser als der Bund vonden Kommunen für das Jahr 2013fordert. Das kostet richtig Geld.Zwei Millionen Euro gibt die

Gemeinde alleine für das Erzie­hungspersonal aus. Jeder zehnteEuro aus dem kommunalen Haus­halt fließt in diesen Posten.Vieles läuft bilingual. In der

kommunalen Krippe arbeitet einefranzösische Erzieherin, die mit

den Kindern ausschließlich in ih­rer Muttersprache spricht. AuchOrsay erzieht auf Deutsch und aufFranzösisch.Klar, es ist die Nähe zu Frank­

reich, die das erfordert. Das Elsassist nicht weit, Straßburg nur15 Kilometer entfernt. Frankreichist ein Arbeitskräftereservoir fürUnternehmen in Willstätt. Orsayselbst ist Teil der Mulliez­Gruppe,deren Eigentümer eine der

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Eine Erzieherin spricht Französisch.Man merkt die Nähe zu Frankreich

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econo 3/2011 · 4. März 2011

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reichsten nordfranzösischenFamilien ist. Zur Mulliez­Holdinggehören Baumärkte, Weinhand­lungen, Autowerkstätten, Sportge­schäfte oder eben Modeketten.Wie Orsay.Oder auch Pimkie. Das Unter­

nehmen hat seinen deutschen Sitzim Willstätter Ortsteil Legelshurstund ist neben Orsay sicherlich diebundesweit bekannteste Markeaus Willstätt. 650 Filialen betreibt

Pimkie in ganz Europa. Pro Jahrkaufen fast 60 Millionen Kundin­nen bei Pimkie ein. 6500 Mitar­beiter sind für das Unternehmentätig, 260 davon in Willstätt.Dort steht unter anderem das

Zentrallager. Von hier aus werdendie Filialen beliefert. Denn Will­stätt hat eine gute Verkehrsanbin­dung. Die A5 liegt nur zwei Kilo­

Einwohner 9167davon weiblich 4788Minderjährige 1713Ausländer 633Haushalte 5657

BeschäftigungArbeitsplätze 3037Produz. Gewerbe 1382Dienstleister 467Handel/Verkehr/Gastgewerbe 1173Einpendler 2404Auspendler 2899Arbeitslose 185

SteuernGewerbesteuer 330Grundsteuer A 300Grundsteuer B 300Steuerkraft/Einw. 1033

Die sieben größten ArbeitgeberSiemens VAI 322Flint Group 320Pimkie 260Orsay 230Frischkost & Delikatessen-Service 130Phoenix Metall 118Hilzinger Fenster + Türen 112

meter entfernt, der Rheinhafen inKehl ist in wenigen Fahrminutenzu erreichen. Die Bundesstraße 28führt am Ort vorbei. Der nächsteFlughafen ist in Straßburg. Im na­hen Offenburg hält der ICE.Diese Vorteile bewirbt die Ge­

meinde offensiv. Zum Beispiel mitgroßflächiger Werbung auf Last­wagen. Ein Konzept, das Willstättzusammen mit der Marketing­Agentur Gruppe Drei entwickelte.

Aber es sind bei Weitem nichtnur Logistikunternehmen, die sichin Willstätt ansiedeln. GrößterArbeitgeber ist Siemens VAI Me­tals Technologies. Hier wirdTechnik für Elektrostahlwerke pro­duziert. 322 Menschen sind hierbeschäftigt. Bevor Siemens ein­stieg, hieß das Unternehmen nochFuchs Systemtechnik und gehörte

Gerhard Fuchs – einer WillstätterUnternehmerpersönlichkeit.Eine andere ist Helmut Hilzin­

ger. Er führt die Hilzinger Unter­nehmensgruppe, deren Zentrale inWillstätt steht. An europaweit33 Standorten, 14 davon inDeutschland, produziert und ver­treibt Hilzinger Fenstersysteme,Rollläden und Türen. Der Um­

satzerlös der Unternehmensgrup­pe lag im Jahr 2009 bei 65,5 Mil­lionen Euro.Die Liste an prägenden Unter­

nehmen könnte man weiterführen.Rund 3000 Arbeitsplätze sind inallen fünf Ortsteilen angesiedelt.Eine sehr gute Quote. Und im In­dustriepark Willstätt ist sogar nochPlatz. Ingo Schorlemmer

GroßflächigeWerbung auf Lastwagenmacht aufWillstätt aufmerksam

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3/2011 · 4. März 2011 econo

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econo 3/2011 · 4. März 2011 Foto: Jigal Fichtner

Der Ortskern soll leben, sagt Bürgermeister

Marco Steffens. Ansonsten seiWillstätt aber

schon ganz gut aufgestellt

Die neueMitte

Marco Steffens ist seit 2007Bürgermeister in Will­stätt. Mit Econo­Redak­

teur Ingo Schorlemmer sprach erüber die Menschen in Willstättund die Pläne für die Gemeinde.Sie stammen aus Villingen-Schwenningen. Was bewog Sie,nach Willstätt zu kommen?➤ Marco Steffens: Willstätt hatviel Positives, ist gut aufgestelltund hat Entwicklungspotenzial.Die Menschen hier sind boden­ständig, herzlich und gleichzeitigoffen für Neues. Aber auch dieArchitektur, die wirtschaftlichenMöglichkeiten und die Vielfalt anVereins­ und Freizeitangeboten istsehr attraktiv. Ergänzt durch eine

ideale Verkehrsanbindung lässt essich hier gut leben und arbeiten.Überhaupt bietet die Region zwi­schen Rhein und Schwarzwaldeine hohe Lebensqualität und mitder Nähe zu Straßburg und Frank­reich einen weiteren Pluspunkt.Haben Sie sich eingelebt?➤ Steffens: Ganz eindeutig – ja!Die Menschen machen es einemleicht, sich heimisch zu fühlen. Sieloten das Gemeinsame aus, anstattsich über Grenzen zu definieren.Auch die tägliche Arbeit in derVerwaltung und mit den kommu­nalen Gremien läuft sehr gut undkonstruktiv. Die sozialen Netzwer­ke haben das Einleben und dieKommunikation erleichtert.

Sie haben aktuell eine ganzeReihe an Projekten laufen. Waswollen Sie erreichen?➤ Steffens: Wir wollen unsereOrtsmitte weiterentwickeln. Essoll einen Dorfplatz geben und diealte Mühle soll zu einem zeitgemä­ßen Rathaus, Wohn­ bzw. Dienst­leistungshaus werden. Außerdemrevitalisieren wir große Brachflä­chen im Ortskern. Und wir wollenals Gemeinde alles am Ort anbie­ten: Ärzte, Apotheken, Bankenund vorzügliche Gastronomie.Wo sehen Sie für Willstätt nochNachholbedarf?➤ Steffens:Die Kinderbetreuungmüssen wir weiter bedarfsgerechtausbauen, Willstätt soll energie­autark werden. Die große Zu­kunftsaufgabe wird sein, den Standim Wesentlichen zu halten. Undgleichzeitig müssen wir daraufschauen, dass wir künftigen Gene­rationen finanzielle Gestaltungs­möglichkeiten belassen.

60 Politik • StandortWillstätt

Marco Steffens, Jahrgang1978, wurde in Villingen-Schwenningen geboren.Willstätts Bürgermeister istCDU-Mitglied und wurde2007mit 66 Prozent der Stim-men im ersten Wahlganggewählt. Zuvor arbeitete erim Stuttgarter Landwirt-schaftsministerium.

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Foto: BIW

Das Angeln ist schuld, dassWillstätt heute einen Indus­triepark besitzt. Denn als

die BASF in den 1960er­Jahrenbeschloss, eine Fabrik für Magnet­bänder zu bauen, fehlte ihr amfavorisierten Standort das dringendbenötigte Wasser.Aber die BASF­Manager angel­

ten gerne. Daher wussten sie, dasses in der Gegend umWillstätt Bag­gerseen gibt. Also auch genügendWasser. Eine Standortentscheidungwar getroffen.Heute ist die BASF längst wei­

tergezogen, 2004 kehrte Stille in

Die BASF ist weg.

Aber in ihren alten

Hallen gibt es

reichlich neues Leben

Industriepark geangelt61

65 Prozent des 42-Hektar-Industrieparkshat die BIWbis dato vermietet

den Werkshallen ein. Dann kamdie Betreibergesellschaft BIW undmachte aus dem alten Geländeeinen Industriepark. Dort stellt sieihren Mietern Strom, Wasser, Gas,Druckluft, Stickstoff und mehr zurVerfügung, dazu einen Werks­

schutz samt einer Werksfeuerwehr.Die Mieter muss das nicht mehrkümmern. „Konzentriert euch aufeuer Kerngeschäft“, nennt es BIW­Betriebsleiter Alexander Reichert.Jetzt ist es nicht mehr ganz so

still auf dem Gelände. 25 Unter­

nehmen aller Bereiche mit insge­samt 700 Mitarbeitern haben sichin den vergangenen Jahren im In­dustriepark niedergelassen.Leclanché etwa, ein Hersteller

von Batterien. Eine Großserie fürAkkuzellen will das Unternehmenhier aufbauen, 25 Millionen Euroin den Standort investieren. An­fangs saßen drei Mitarbeiter derFirma in Willstätt, jetzt 40. In Ge­bäuden, in denen die BASF 25Jahre zuvor exakt das Gleiche aufdie Beine stellen wollte. Es gibtnoch alte Ordner aus dieser Zeit.Jetzt blättert Leclanché darin. is

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