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Strategisches Controllingals Entscheidungsunterstützung
Hochschulkurs, Fakultätsmanagement Vertiefungsworkshop
27. Juni 2008
27. Juni 2008Strategisches Controlling
Inhalt
• Definition und Begriffsklärung
• Ziel und Zweck
• Instrumente und Datenerfassung
• Controlling und andere Managementinstrumente
• Probleme und Herausforderungen
27. Juni 2008Strategisches Controlling
Vorwort
„Das universitäre Berichts-, Informations- und Controllingsystem soll eine effiziente Aufgabenwahrnehmung im Rahmen der angestrebten Reform des universitären Leitungs-, Entscheidungs- und Steuerungssystems wirksam unterstützen. Es soll wechselseitige Kommunikation und Information gewährleisten, notwendige Führungs- und Steuerungsinformationen bereitstellen und interaktive Ergebniskontrolle ermöglichen.“
Nicola Ebers / Lothar Streitferdt (Hrsg.): Controlling. Ein leistungsfähiges Instrument zur Steuerung von Hochschulen? Dokumentation einer Ringvorlesung an der Universität Hamburg, Projekt Universitätsentwicklung, 1999.
27. Juni 2008Strategisches Controlling
Definition und Begriffsverständnis• wachsende Finanzautonomie der Universitäten gestiegene
externe und interne Anforderungen• allgemeine betriebswirtschaftliche Definition: „Controlling ist ein
Subsystem der Führung, das Planung, Kontrolle und Informationsversorgung koordiniert und somit zu einer Rationalitätssicherung der Führung beiträgt.“ KLR
• wissenschaftsadäquates Controlling (akademisches Controlling/ AkCont)– Unterstützung zielgerichteter Entscheidungen auf allen Ebenen der
Hochschule und Begleitung des Managementregelkreises (Planung-Umsetzung-Kontrolle) durch die Bereitstellung von Informationen und Analysen unter Heranziehung unterschiedlicher Instrumente
– interne Anforderungen vor externen Anforderungen
27. Juni 2008Strategisches Controlling
Ziel und Zweck
• Generierung und Analyse entscheidungsrelevanter Informationen (quantitativ und qualitativ)
• Steuerung der Unternehmung Hochschule– Balance zwischen zentralen und dezentralen Anforderungen/Zielen
• Schaffung von Transparenz– Anreizsetzung
• Qualitätssicherung– Rechenschaftspflicht
• Kommunikation nach innen und außen– Schaffung von Akzeptanz
27. Juni 2008Strategisches Controlling
Ziel und Zweck
Präsident / Dekan
Instrumente
Controller
27. Juni 2008Strategisches Controlling
Instrumente und Datenerfassung
• Entscheidungsrelevante Informationen:– Ressourcen (input)– Leistungen (output)
• Was ist Leistung in …– Forschung: Produktion neuen Wissens – Lehre: Ausbildung von Studierenden („Produktion“ von Absolventen)
• Kriterien zur Messung (Leistungsdimensionen)– Quantität – Qualität– Effektivität– Effizienz
• Aggregationsebene der Leistungsmessung
27. Juni 2008Strategisches Controlling
Instrumente
• interne Statistik (Data Warehouse)
• Kennzahlen-Bericht pro Fakultät / Lehr- und Forschungseinheit / Professur
• Leistungsorientierte Mittelverteilung (LOM)
• Kosten- (und Leistungs-)rechnung
• Portfolio-Analyse
• Zielvereinbarung
• Entwicklungspläne (Profilbildung)
• Risikomanagement
27. Juni 2008Strategisches Controlling
Instrumente – Kennzahlenberichte
• Auswahl der Kennzahlen – zielorientiert– Umfang und Nachvollziehbarkeit– absolute vs. relative Quantitäten
• Entscheidungsebene– zentral vs. dezentral– Entscheidungsrelevanz
• Zeithorizont– Semester vs. Jahr
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Instrumente – Kennzahlenberichte (Uni Göttingen)
27. Juni 2008Strategisches Controlling
Instrumente – Kennzahlenberichte (Uni Graz)
Integriertes Berichtswesen:– Berichtsebenen
• extern: Ministerium (und Unirat)• intern: Rektorat 3. Aggregationsebene („Cockpit“),
Vizerektoren/innen und Senat 2. Aggregationsebene, Dekane / Dekanat 1. Aggregationsebene,Institute Basisdaten
– Berichtsmatrix• Bereiche: Lehre/Wissensvermittlung,
Forschung/Wissensgewinnung, Lebenspartnerin/Standort, Ressourcen/Systeme
• Perspektiven: Effektivität, Qualität, Effizienz
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Instrumente - LOM
• Festlegung von Leistungsparametern; z.B. Publikationen und Drittmittel für den Bereich Forschung
• Bewertung der Parameter; fach- vs. fakultäts- vs. universitätsspezifisch
• Zielorientierte Anreizsetzung
• Schaffung von Transparenz
• Nutzung der Ergebnisse über reine Mittelverteilung hinaus; z.B. Evaluationsgespräche
• Beispiel Uni Göttingen: 12 (+2) fakultätsspezifische LOM-Bewertungskonzepte
27. Juni 2008Strategisches Controlling
Instrumente - LOM
• Beispiel Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE):
– Festlegung von Grundbudgets je Professur / Institut
– leistungsorientierte Mittelvergabe nach Leistungsparametern in Forschung (Drittmittel, Publikationen) und Lehre (Lehrumfang, Studierendenevaluation)
– Innovationsfonds beim Dekanat
– Übergangszeit von 3 Jahren
– Verknüpfung von ex-post Leistungsbewertung mit zukunftsorientierter Förderung
27. Juni 2008Strategisches Controlling
Instrumente - Portfolio-Analyse (Beispiel UKE)
Fors
chun
gspo
sitio
n
Produktivität
Forschung
--
+
+Perso-
nal-kosten
Produktivität
∑ Scoringpunkte (für Drittmittel und Publikationen) pro
Klinik/Institut ∑ Personal-Sollkosten Forschung
aller Dienstarten ohne Pflege
10.000x
Forschungs-position
Performance zu den 3 besten nationalen WettbewerbernPerformance zu den 3 besten internationalen WettbewerbernInternational Recognition - Mitgliedschaft in editorial boardsTeamgröße im Vergleich zum nationalen WettbewerbAusstattung im Vergleich zum nationalen WettbewerbTeamgröße im Vergleich zum internationalen WettbewerbAusstattung im Vergleich zum internationalen WettbewerbRelative Zitationsrate (Citations)Verhältnis DFG-Einwerbung Klinik/Institut zu Fach in D
Kugelgröße Personalkostenbudget Forschung 2003 in T€
27. Juni 2008Strategisches Controlling
Instrumente - Portfolio-Analyse (Beispiel UKE)Zentrum Innere Medizin
558
188204
235
77
0
10
20
30
40
50
60
70
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100Forschungsproduktivität
(Scoringpunkte pro 10.000 € Personalkosten Forschung)
Fors
chun
gspo
sitio
n
Klinik D
Klinik B
Klinik E
Klinik A
Klinik C
x = Personalkostenbudget Forschung 2003 in T€
27. Juni 2008Strategisches Controlling
Instrumente - Portfolio-Analyse (Beispiel UKE)Medizinische Klinik I
0123456789
101112131415
Performance zu den 3 besten nationalenWettbewerbern
Performance zu den 3 besten internationalenWettbewerbern
International Recognition - Mitgliedschaft in editorialboards
Teamgröße im Vergleich zum nationalen Wettbewerb
Ausstattung im Vergleich zum nationalenWettbewerb
Teamgröße im Vergleich zum internationalenWettbewerb
Ausstattung im Vergleich zum internationalenWettbewerb
Relative Zitationsrate (Citations)
Verhältnis DFG-Einwerbung Klinik/Institut zu Fach inDeutschland
Klinik D
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Instrumente - Portfolio-AnalyseFakultät XY
0,00
2,00
4,00
6,00
8,00
10,00
12,00
0,00 2,00 4,00 6,00 8,00 10,00 12,00 14,00 16,00
prozent. Anteil/Drittmittel
proz
ent.
Ant
eil/P
ublik
atio
nen
Größe der „bubble“: Bewertung in der Forschungs-evaluation
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Instrumente - Risikomanagement
• allgemeine Definition– Risiko = Gefahr, die den Prozess der Zielsetzung und – erreichung
begleitet und negativ beeinflusst
• Bedeutung für die Universität– Autonomie – Eigenverantwortung– (zukünftige) Finanzierung
• zielorientierte Risikobewertung– Forschung; z.B. Zahl der laufenden und geplanten Anträge– Lehre; z.B. Studienanfängerzahl, Absolventen– Finanzen; z.B. Entwicklung des Landeszuschusses,
Studiengebühren, Fundraising
27. Juni 2008Strategisches Controlling
Controlling und andere Managementinstrumente
• Strategische Planung– Entwicklungsplanung Universität und Fakultäten– Zielvereinbarungen Land und Universität, Universität und
Fakultäten (z.B. Landesformel ZV Lehre mit Fakultät)– Bereitstellung von Informationen– Controlling nicht Träger der Planung
• Qualitätsmanagement (QM)– zielgerichtete Verbesserung der Qualität Qualitätsziele
definieren– enge funktionale Verknüpfung von Controlling und QM
27. Juni 2008Strategisches Controlling
Probleme und Herausforderungen
• Zuständigkeiten Überwindung historisch gewachsener Funktionszuordnungen
• Datenerhebung Qualität und Kosten-Nutzen-Relation
• Integration Zusammenführung von IT-“Insellösungen“ und verschiedener Instrumente (operativ vs. strategisch)
• Zieldefinition Entscheidungsorientierung
• Akzeptanz Berücksichtigung wissenschaftsspezifischer Strukturen und fachkultureller Unterschiede
• Motivations- und Anreizsysteme nicht-intendierte Effekte
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Erfolgsfaktoren
• Datenqualität
• Akzeptanz
• Entscheidungsorientierung
27. Juni 2008Strategisches Controlling
Zusammenfassung
• Strategisches Controlling im Sinne eines akademischen Controlling ist die zentrale Voraussetzung für Autonomie und Eigenverantwortung der Hochschulen.
• Schaffung von Transparenz für strategische Entscheidungen auf allen Ebenen der Hochschule
• zielorientierte Integration der verschiedenen Instrumente