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Tierärztliche Hochschule Hannover Einfluss einer postpartalen Kalziuminfusion auf den Puerperalverlauf bei pluriparen Kühen INAUGURAL – DISSERTATION Zur Erlangung des Grades einer Doktorin -Doctor medicinae veterinariae- (Dr. med. vet.) Vorgelegt von Ilka Manthe Schwedt/Oder Hannover 2012

Tierärztliche Hochschule Hannover Einfluss einer ... · dung der Feten (4 – 5 g pro Tag 190. p. insem., 10,3 g am 280. Tag p. insem. (HOUSE & BELL, 1993)) und danach für das in

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Tierärztliche Hochschule Hannover

Einfluss einer postpartalen Kalziuminfusion auf den

Puerperalverlauf bei pluriparen Kühen

INAUGURAL – DISSERTATION

Zur Erlangung des Grades einer Doktorin

-Doctor medicinae veterinariae-

(Dr. med. vet.)

Vorgelegt von

Ilka Manthe

Schwedt/Oder

Hannover 2012

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Wissenschaftliche Betreuung: Prof. Dr. H. Bollwein, Klinik für Rinder

1. Gutachter: Prof. Dr. H. Bollwein

2. Gutachter: Prof. Dr. H. Sieme

Tag der mündlichen Prüfung: 22. November 2012

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Dem einen, der mir die Welt zu Füßen legt indem er ihr

zusammen mit mir aufs Dach steigt und den anderen,

die mir zweimal geholfen haben auf eigenen Beinen zu

stehen und zu gehen. Für unendliche Liebe und Kraft,

Freude und Hoffnung, Mut und Stärke, Glaube und den

Dickschädel meine Träume zu leben.

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Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung 1 2 Schriftum 3 2.1 Kalziumstoffwechsel 3 2.2 Definition Hypokalzämie 5 2.2.1 Klinische Hypokalzämie 6 2.2.2 Subklinische Hypokalzämie 7 2.2.3 Auswirkungen der Hypokalzämie 7 2.2.4 Prophylaxe 11 2.2.4.1 DCAB 12 2.2.4.2 Kalziumarme Fütterung 13 2.2.4.3 Orale Substitution 14 2.2.4.4 Vitamin D3 17 2.2.4.5 Parathormon 18 2.3 Die uterine Involution 19 2.4 Ovarieller Zyklus im Puerperium 27 2.5 Prostaglandine im peripartalen Zeitraum 28 2.6 Energiestoffwechsel im peripartalen Zeitraum 31 2.6.1 Negative Energiebilanz 32 2.6.2 Nicht veresterte freie Fettsäuren 33 2.6.3 � – Hydroxybutyrat 34 2.6.4 Auswirkungen der negativen Energiebilanz auf die Uterusinvolution und das Zyklusgeschehen 35 3 Material und Methoden 38 3.1 Studienbetrieb 38 3.2 Versuchsdurchführung 40 3.2.1 Versuchsaufbau 40 3.2.2 Versuchstiere 41 3.3 Ultraschallgerät 42 3.4 Untersuchungen 43 3.4.1 Klinische Untersuchung 43 3.4.2 Sonographische Untersuchungen im B – Mode 44 3.5 Blutproben 47 3.5.1 Entnahme und Aufbereitung 47 3.5.2 Bestimmung 48 3.5.2.1 Hormone 48 3.5.2.2 Kalzium, � – Hydroxybutyrat, NEFA 48 3.6 Daten 50 3.7 Statistik 51 4 Ergebnisse 52 4.1 Nachgeburtsverhaltungen und Metritiden 54

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4.2 Uterusgröße, Fluktuationsgrad, Kontraktilität, Asymmetrie 55 4.3 Geruch und Viskosität der Lochien 56 4.4 Ultrasonographische Untersuchung 57 4.4.1 Karunkeln 57 4.4.2 Uteruslumen 59 4.5 Corporea lutea 60 4.6 Blutuntersuchung 60 4.6.1 Kalzium 60 4.6.2 NEFA und � – Hydroxybutyrat 62 4.6.3 PGFM-, Östrogen- und Progesteronkonzentration 62 4.7 Fruchtbarkeitskennzahlen 65 5 Diskussion 66 5.1 Versuchstiere 66 5.2 Kalzium 67 5.3 Retentio secundinarum, Metritis und Uterusinvolution 69 5.4 NEFA und � – HBS 73 5.5 PGFN, Progesteron, Östrogen 75 5.6 Fruchtbarkeitskennzahlen 78 5.7 Schlussfolgerung und Ausblick 79 6 Zusammenfassung 80 7 Anhang 84 Literaturverzeichnis 100

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1. Einleitung

Die hypokalzämische Gebärparese ist eine der häufigsten Stoffwechselerkrankungen in der

Milchviehhaltung. Während die klinische Form der Hypokalzämie mit einer Inzidenz von 1,5

bis 9 % auftritt (GOFF et al., 1988; MARKUSFELD, 1990), ist die subklinische Form mit

einer Inzidenz von bis zu 50 % zu beobachten (HOVE, 1986; DANIEL et al., 1990;

KAMGARPOUR et al., 1999).

Das Absinken der Kalziumkonzentration bei pluriparen Kühen auf unter 2,1 mmol/l post

partum wird als normal angesehen (KAMGARPOUR et al., 1999), auch wenn dieser Abfall

negative Auswirkungen auf die abomasalen und ruminalen Kontraktionen (DANIEL, 1983),

die Uteruskontraktilität (AL-EKNAH & NOAKES, 1989), die Uterusinvolution und die

Zervixinvolution (DANIEL, 1983; FONSECA et al., 1983; RISCO et al., 1990), das

Wiederanlaufen des ovariellen Zyklus (FONSECA et al., 1983; KAMGARPOUR et al., 1999)

sowie die Güstzeit (MULEI, 1989; DANIEL et al 1990) hat.

Um einer Hypokalzämie vorzubeugen, gibt es unterschiedliche Empfehlungen, z.B. das Kon-

zept der DACB („dietary cation anion balance“) (BLOCK, 1984), die Gabe von Vitamin D3

(GOFF et al., 1988) bzw. Parathormon (GOFF et al., 1989), eine kalziumarme Fütterung der

Kühe in der Trockenstehphase durch die Zugabe von Zeolithe (JØRGENSEN et al., 2001;

THILSING-HANSEN et al., 2002) oder eine orale, subkutane oder intravenöse Substitution

von Kalzium um den Zeitpunkt der Geburt (GOFF, 1999).

Die uterine Involution setzt sich aus Größenreduktion, Gewebeabbau und Reparatur zusam-

men (GIER & MARION, 1968). Innerhalb von 25 bis 50 Tagen (GIER & MARION, 1968;

MORROW et al., 1968; KAMIMURA et al., 1993; EL-WISHY, 2006) bildet sich der Uterus

in seinen prägraviden Zustand zurück. Die Involution des Uterus kann aufgrund von entzünd-

lichen Veränderungen verzögert werden (GIER & MARION, 1968; BOSTEDT et al., 1975).

Auch Dystokien, Nachgeburtsverhaltungen und Hypokalzämien können die Uterusinvolution

beeinträchtigen (SCHULZ & GRUNRT, 1959; VANDEPLASSCHE, 1981; LESLIE, 1983).

Von Bedeutung für die Uterusinvolution ist der Anstieg der Konzentration der

Prostaglandinmetaboliten (PGFM) (DEL VECCHIO et al., 1990; NAKAO et al., 1997). An

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deren Synthese und Metabolismus im Uterus ist vor allem das Karunkelgewebe beteiligt

(GUILBAULT et al., 1984; FRAZER, 2005). Ein signifikanter Anstieg der PGFM-Konzen-

tration gilt als Indikator für Uterusinfektionen (NAKAO et al., 1997; MATEUS et al., 2003).

Je geringer die Störungen während der Involution sind, desto früher setzt die ovarielle Akti-

vität wieder ein (BOSTEDT et al., 1975). Das Wiederanlaufen des ovariellen Zyklus kann

anhand der Änderungen der Progesteron- und Östrogenspiegel im Blut beurteilt werden. Die

erste Erhöhung der Progesteronkonzentration post partum findet zwischen dem 15. und 30.

Tag statt (OPSOMER & DE KRUIF, 1999). Diese Erhöhung weist auf den Eintritt der

Ovulation und die Anbildung eines Corpus luteum hin (OPSOMER & DE KRUIF, 1999).

Viele der um den Zeitpunkt der Abkalbung auftretenden Erkrankungen haben einen metabo-

lischen Hintergrund (DUFFIELD, 2004). Eine negative Energiebilanz kann die Inzidenz von

Nachgeburtsverhaltungen erhöhen (DUFFIELD, 2004). Kühe mit der negativsten Energie-

bilanz zeigen am Tag der Abkalbung die höchsten NEFA-Konzentrationen (DOEPEL et al.,

2002). Daneben kann der � – Hydroxybutyratspiegel als Indikator für eine negative Energie-

bilanz herangezogen werden (RUSSEL & WRIGHT, 1983; GRÖHN, 1983). Ein längeres

Bestehen des Zustandes der negativen Energiebilanz kann auch den Beginn der Ovaraktivität

verzögern (ANDERSON, 1988; BUTLER & SMITH, 1989; LUCY et al., 1991; ZUREK et

al., 1995).

Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, ob eine subklinische Hypokalzämie und eine intra-

venöse Kalziuminfusion post partum Auswirkungen auf die Uterusinvolution, das Wieder-

ingangkommen des Zyklus nach der Geburt und die Fertilität bei pulriparen Kühen haben.

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2. Schrifttum

2.1 Kalziumstoffwechsel

Kalzium ist eines der wichtigsten Kationen im Körper. Es liegt zu ca. 90% in den Knochen

gebunden vor. Die restliche Kalziummenge befindet sich im Serum und der interstitiellen

Flüssigkeit (UNGEMACH, 2002). Vorwiegend verteilt sich das Kalzium extrazellulär. Das

Kalzium ist z.B. mitverantwortlich für die Blutgerinnung, die Freisetzung von Hormonen und

Neurotransmittern, das Aktionspotenzial an erregbaren Membranen und die elektromecha-

nische Kopplung der Muskulatur (BLUM, 1982; REINHARDT et al., 1988; MCDOWELL,

1992; WEISS; 1993; UNDERWOOD & SHUTTLE 1999). Kalzium wird mit der Nahrung

aufgenommen. Es werden 30 - 35% des aufgenommenen Kalziums durch aktiven Transport

vor allem im Dünndarm resorbiert (HARMEYER, 2000). Der Kalziumgehalt im Blut von

laktierenden Kühen liegt bei 2,1 – 2,7 mmol/l; das entspricht 8,42-10,82 mg/dl (MARTIG,

2002; GOFF, 2004). Eine Kuh mit durchschnittlich 25 kg Milchleistung muss stündlich ihren

gesamten Blutkalziumgehalt auffüllen (HORST, 1986). Der gesamte Kalziumgehalt im Kör-

per der Kuh liegt bei ca. 7,3 kg (WEISS 1993). Wegen seiner hohen biologischen Wirksam-

keit ist die Kalziumhomöostase eng reguliert.

Die Kalziumhomöostase wird durch Parathormon (PTH), Thyreokalzitonin und den Vitamin

D3–Metaboliten 1,25–Dihydroxycholekalziferol gewährleistet (BLUM & FISCHER, 1974;

HORST, 1984; MARTIG, 2002). Parathormon wird in den Nebenschilddrüsen gebildet

(KAUNE, 2000; MARTIG, 2002). Die Hauptaufgabe des PTH ist es, eine Hypokalzämie zu

verhindern, indem es den Kalziumspiegel im Plasma erhöht (KAUNE, 2000). Zum einen

erfolgt dieser Anstieg durch die Erhöhung der Aktivität der Osteoklasten und einer Hemmung

der Aktivität der Osteoblasten in den Knochen. Zum anderen hemmt PTH die Kalziumaus-

scheidung über die Niere durch eine Steigerung der renalen Resorption (KAUNE, 2000).

Parathormon wird ausgeschüttet, wenn es zu einem Abfall des Kalziums im Plasma kommt

(KAUNE, 2000).

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Thyreokalzitonin wird von den C-Zellen der Schilddrüse synthetisiert (MARTIG, 2002). Die

Hauptaufgabe des Thyreokalzitonins besteht darin, eine Hyperkalzämie zu verhindern

(KAUNE, 2000). In den Knochen werden die Osteoklasten durch Thyreokalzitonin gehemmt

und die Proliferation der Osteoblasten gefördert. In der Niere wird die Kalziumausscheidung

gefördert (KAUNE, 2000).

Vitamin D wird in der Haut aus 7-Dehydrocholesterol mit Hilfe der UV-Strahlung syntheti-

siert oder aus dem Futter resorbiert. Dieses Vitamin D wird in der Leber zu 25-Hydrochole-

kalziferol hydrolysiert, um dann in der Niere zur stoffwechselaktiven Form, dem 1,25–Di-

hydroxycholekalziferol umgewandelt zu werden (BLUM & FISCHER, 1974; GOFF et al.,

1991; GOFF, 2000; MARTIG, 2002). Dieser Vorgang wird durch PTH reguliert.

1,25–Dihydroxycholekalziferol fördert als aktive Form des Vitamin D3 die Kalziumresorption

aus dem Darm, aber auch die Kalziummobilisierung aus den Knochen durch die Stimulation

der Bildung von Osteoklasten (GOFF et al., 1991; KAUNE, 2000; MARTIG, 2002). Die Aus-

scheidung von Kalzium durch die Niere wird durch 1,25–Dihydroxycholekalziferol verringert

(GOFF et al., 1991; MARTIG, 2002).

Bei einem hohen Plasmakalziumspiegel wird die Sekretion von Thyreokalzitonin stimuliert,

welches den Einbau von Kalzium in die Knochen fördert und die Mobilisierung von Kalzium

aus den Knochen verhindert (GOFF, 2000). Thyreokalzitonin füllt bei ausreichender Kal-

ziumversorgung die Kalziumreserven des Körpers auf und verhindert einen zu hohen Plasma-

kalziumspiegel (ALLEN & SAMSON, 1985).

Sinkt der Plasmakalziumspiegel ab, wird vermehrt PTH ausgeschüttet, was zu einer gestei-

gerten Bildung von 1,25–Dihydroxycholekalziferol führt. Innerhalb der nächsten 24 Stunden

verbessert sich die Resorption von Kalzium aus dem Darm. Das Einsetzen der erhöhten Kal-

ziummobilisierung aus den Knochen kann 48 Stunden und länger dauern (MARTIG, 2002).

Diese beiden Mechanismen, sowie die durch 1,25–Dihydroxycholekalziferol bedingte ver-

mehrte tubuläre renale Kalziumrückresorption führen zu einer Erhöhung des Plasmakal-

ziumspiegels.

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2.2 Definition der Hypokalzämie

Die Hypokalzämie ist eine um den Zeitpunkt der Geburt auftretende akute Störung des Kal-

ziumstoffwechsels der Milchkuh (MARTIG, 2002). In der Regel tritt die Hypokalzämie ein

bis zwei (3 Tage) Tage nach der Geburt auf (SCHRÖTER & SEIDEL, 1976; STÖBER, 1978;

HOFMANN, 1992; HUNT & BLACKWELDER, 2002; MARTIG, 2002), in seltenen Fällen

aber auch schon bis zu drei Tage ante partum oder erst 3–7 Tagen post partum (BOSTEDT,

1973; MARTIG, 2002). Das Risiko einer Hypokalzämie steigt mit der Milchleistung (ERB &

GRÖHN, 1988; FLEISCHER et al., 2001; MARTIG, 2002). Bei Erstkalbinnen tritt eine

Hypokalzämie praktisch nie auf, wohingegen das Risiko mit zunehmendem Alter steigt (ERB

& GRÖHN, 1988; GRÖHN et al., 1989; MARTIG, 2002). Bei Kühen mit einer Hypokal-

zämie ist das Risiko für das Wiederauftreten dieser Problematik in der nächsten Laktation

erhöht (ERB & GRÖHN, 1988). Des Weiteren spielt die Fütterung während der Trocken-

stehphase eine Rolle, überkonditionierte Tiere erkranken häufiger an Hypokalzämie (ERB &

GRÖHN, 1988, KAMGARPOUR et al., 1999).

Die Hypokalzämie entsteht infolge des Kalziumverlustes über die Milch beim Einsetzen der

Laktation und der Unfähigkeit, das benötigte Kalzium ausreichend schnell aus dem Darm zu

resorbieren beziehungsweise aus den Knochen zu mobilisieren (HOVE, 1986; GOFF, 2000).

Der Milchkuh stehen nur 15 – 20 g schnell verfügbares Kalzium zur Verfügung (MARTIG,

2002). Der Anteil an schnell verfügbarem Kalzium wird mit Kalzium, welches aus dem Darm

resorbiert wird und Kalzium, welches aus dem Skelett mobilisiert wird, ergänzt (MARTIG,

2002). Das frei verfügbare Kalzium wird während der Trächtigkeit auch für die Skelettbil-

dung der Feten (4 – 5 g pro Tag 190. p. insem., 10,3 g am 280. Tag p. insem. (HOUSE &

BELL, 1993)) und danach für das in der Milch enthaltene Kalzium (ca. 1,0 - 1,25 g Kalzium

pro l Milch; 1,7 - 2,5 g pro l Kolostrum) benötigt (MARTIG, 2002; GOFF, 2000). Bei einer

Kolostrummenge von 20 kg werden etwa 40 bis 46 g Kalzium ausgeschieden. Das ist ein

Vielfaches der Kalziummenge, die frei verfügbar ist. (ROSSOW & BOLDUAN, 1994;

RADOSTITS et al., 2000; HUNT & BLACKWELDER, 2002).

Mit Einsetzen der Laktation sinkt daher der Gehalt des frei verfügbaren Kalziums im Körper

der Kuh ab (GOFF, 1992; BLOCK, 1994). Dieses drastische Absinken führt zum Zustand der

Hypokalzämie. Die Hypokalzämie tritt vor allem innerhalb der ersten drei Tage post partum

auf (SCHRÖTER & SEIDEL, 1976; STÖBER, 1978; HOFMANN, 1992; HUNT &

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BLACKWELDER, 2002). Sie kann in klinisch apparenter und subklinischer Form verlaufen.

Während die subklinische Hypokalzämie bei pluriparen Kühen laut KAMGARPOUR et al.

(1999), HOVE (1986) und DANIEL et al. (1990) mit einer Inzidenz von bis zu 50 % auftritt,

wird die klinische Hypokalzämie bei pluriparen Kühen mit einer Inzidenz von 1,5 – 9 % beo-

bachtet (GOFF et al., 1999; MARKUSFELD, 1997).

2.2.1 Klinische Hypokalzämie

Die klinische Hypokalzämie wird auch als Gebärparese oder Milchfieber bezeichnet

(MARTIG, 2002). Sie äußert sich, je nach Schweregrad des Verlaufes, zu Beginn mit häufi-

gerem Liegen, erschwertem Aufstehen, unsicherem steifem Gang und Bewegungsunlust

(STÖBER, 1978, ALLEN & SANMSON; 1985, HOFMANN, 1992; SCHÄFER, 1993). Die

Serumkalziumkonzentration liegt unter 1,75 mmol/l (MARTIG, 2002). Bei einigen Kühen

geht das Stehvermögen bereits bei diesen Kalziumwerten verloren (MARTIG, 2002). Die

Tiere sind leicht erregbar und hypersensitiv, zeigen Schwäche und Tetanie. In dieser Phase

ist, bedingt durch die erhöhte Muskeltätigkeit, eine erhöhte Körpertemperatur zu messen

(OETZEL & GOFF, 1999; MARTIG, 2002; RADOSTITS, 2002). Bei der akuten klinischen

Hypokalzämie kommt es zum Festliegen der Tiere, bedingt durch eine schlaffe Lähmung der

quergestreiften Muskulatur (OETZEL, 1988). Die Tiere zeigen Kalziumkonzentrationen unter

1,25 mmol/l (MARTIG, 2002), liegen in Brustlage in autauskultatorischer Haltung und

weisen ein getrübtes Bewusstsein auf (STÖBER, 1978; GRUNERT & ANDRESEN, 1996;

HUNT & BLACKWELDER, 2002; HOFMANN, 1992; OETZEL & GOFF, 1999). Der

Körper der Tiere fühlt sich kühl an (MARTIG, 2002), die Extremitäten und Ohren sind kalt

(STÖBER, 1978; OETZEL & GOFF, 1999; HUNT & BLACKWELDER, 2002). Weiterhin

kann es zu Pansentympanie und Obstipation kommen (OETZEL, 1988). Die Herzfrequenz ist

erhöht, die Kontraktilität der Herzmuskulatur herabgesetzt (OETZEL & GOFF, 1999). In

diesem Stadium der Hypokalzämie können die Tiere ins Koma fallen, sie liegen in Seitenlage,

die Atmung ist oberflächlich und unregelmäßig, der Lidreflex und die Hautsensibilität sind

stark herabgesetzt (MARTIG, 2002). Bei Kühen mit letztgenannten Symptomen liegen die

Kalziumwerte unter 0,5 mmol/l. Diese hochgradig an Hypokalzämie erkrankten Tiere überle-

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ben ohne Behandlung nicht (STÖBER, 1978; GRUNERT & ANDRESEN, 1996; HUNT &

BLACKWELDER, 1992; OETZEL & GOFF, 1999).

2.2.2 Subklinische Hypokalzämie

Eine leichte Hypokalzämie ohne klinische Symptomatik wird als subklinische Hypokalzämie

bezeichnet. Die Kalziumkonzentration liegt dabei unter 2,1 mmol/l. Die subklinische Hypo-

kalzämie ist verbunden mit einem Absinken der ruminalen und abomasalen Kontraktionen

(DANIEL, 1983). Es kommt zu einer Reduzierung des arteriellen Blutdrucks (DANIEL &

MOODIE, 1973). Die Tiere zeigen weiterhin herabgesetzte uterine Kontraktionen (AL-

EKNAH & NOAKES, 1989). Die Involution des Uterus und der Zervix sind verzögert

(DANIEL, 1983; FONSECA et al., 1983; RISCO et al., 1994). Nachgeburtsverhaltungen

treten vermehrt auf (CURTIS et al., 1983; RISCO et al., 1994) und das Intervall zwischen der

Abkalbung und der Konzeption post partum ist verlängert (FONSECA et al., 1983; MULEI,

1989; DANIEL et al., 1990; KAMGARPOUR et al., 1999;). Im Verlauf des Puerperiums

kann es immer wieder zum Absinken des Plasmakalziumspiegels kommen, dieses Phänomen

wird als „Calcium cycling“ bezeichnet (HOVE, 1986). Der Grund für das „Calcium cycling“

liegt in der Veränderung der intestinalen Kalziumresorption und wird durch postpartal

verabreichtes 1,25–Dihydroxyvitamin D3 verstärkt.

2.2.3 Auswirkungen der Hypokalzämie

DANIEL (1983) untersuchte die Auswirkungen der Hypokalzämie auf die ruminalen und ab-

omasalen Kontraktionen. Dafür wurde bei Kühen und Schafen mit Hilfe einer Na2EDTA–

Infusion eine Hypokalzämie induziert. Na2EDTA ist ein Salz der Ethylen-diamintetraessig-

säure (EDTA). Aufgrund seiner chemischen Eigenschaften ist EDTA in der Lage, stabile

Komplexe auch mit solchen Kationen zu bilden, die wie Kalzium eine sehr geringe Tendenz

zur Komplexbildung haben. Die Kühe zeigten die typischen Symptome einer Hypokalzämie

wie Ruhelosigkeit zu Beginn der Behandlung bis hin zu Liegen in autauskultatorischer Hal-

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tung. Während der Infusion wurden die Frequenzen und Amplituden der Kontraktionen von

Pansen und Labmagen mittels Dehnungsmessstreifens gemessen. Für die Messung der Pan-

senkontraktionen wurde mit Hilfe einer Nadel der Dehnungsmessstreifen im dorsalen

Pansensack platziert. Die Messung der Labmagenkontraktionen erfolgte über einen Deh-

nungsmessstreifen, der 2 Wochen vor dem Versuch direkt in die große Kurvatur des Lab-

magens implantiert worden war. Es zeigten sich deutliche Korrelationen zwischen dem Plas-

makalziumspiegel und den Amplituden und Frequenzen von Pansen- und Labmagen-

kontraktionen (Pansenamplitude: r = 0,67; Pansenfrequenz: r = 0,62; Labmagenamplitude:

r = 0,46; Labmagenfrequenz: r = 0,57), wobei die Effekte auf den Pansen stärker ausgeprägt

waren als diejenigen auf den Labmagen.

AL-EKNAH & NOAKES (1989) untersuchten die Auswirkungen einer durch Na2EDTA in-

duzierten Hypokalzämie und des Kalziumantagonisten Nifedipin auf die Uterusaktivität bei

2 Kühen. Nifedipin blockiert als Kalziumantagonist selektiv den Einstrom der Kalziumionen

in die Herzmuskelzellen, die glatte Muskulatur und das Erregungsbildungs- und Leitungs-

system des Herzen. Nifedipin hat keinen Einfluss auf die quergestreifte Muskulatur und wird

in der Humanmedizin vor allem bei der Behandlung von arterieller Hypertonie aber auch als

Wehenhemmer eingesetzt. Den Tieren wurde in beide Uterushörner je ein Uterusdruck-

katheter implantiert, um die Uterusaktivität während und nach den Infusionen über die Druck-

änderungen messen zu können. Dem einen Tier wurde Na2EDTA und dem anderen Tier

Nifedipin infundiert (AL-EKNAH & NOAKES, 1989). Die Kuh, welche die Na2EDTA–

Infusion erhalten hatte, zeigte die klassischen Anzeichen einer Hypokalzämie. Die Konzen-

tration des ionisierten Kalziums im Blut sank von anfänglich 1,1 mmol/l auf 0,45 mmol/l ab.

Die Frequenz der Kontraktionen nahm mit Fortschreiten der Infusion und dem damit verbun-

denen Absinken des Plasmakalziumgehaltes rapide ab. Die Uterusaktivitäten normalisierten

sich wieder mit dem Anstieg des Plasmakalziumspiegels nach Beendigung der Infusion. Die-

ser Effekt stellte sich auch bei einer zweiten Infusion mit Na2EDTA ein. Im Gegensatz dazu

hatte die Infusion von Nifedipin nur sehr geringe Auswirkungen auf den Kalziumgehalt im

Blut. Es zeigten sich keine klinischen Symptome, die auf eine Hypokalzämie schließen

ließen. Dafür kam es zu einer starken Absenkung der Uterusaktivität. Frequenz und

Amplitude der Kontraktion wurden stark verringert. Auch hier stellte sich nach Beendigung

der Infusion eine Normalisierung der Uterusaktivitäten ein. Die Ergebnisse zeigen, dass eine

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Verringerung des Kalziums an den Myofibrillen der Muskelzellen, welches durch eine Re-

duzierung der Kalziumkonzentration in der extrazellulären Flüssigkeit oder durch eine Hem-

mung des Kalziumeinstroms in die Zelle zu erreichen ist, die Uterusaktivität negativ be-

einflusst (AL-EKNAH & NOAKES, 1989).

Der Vergleich einer Gruppe von je 10 Kühen mit Milchfieber und Nachgeburtsverhaltung mit

je einer Gruppe von 10 gesunden, normal abgekalbten Kühen zeigte, dass die Uterusinvo-

lution bei den an Milchfieber erkrankten Tieren langsamer ablief als bei den Tieren mit

physiologischem Geburtsverlauf (RISCO et al., 1994). Den Tieren war bis zum Tag 13 post

partum täglich und danach bis Tag 60 post partum dreimal wöchentlich Blut entnommen

worden. Der Plasmakalziumspiegel war bei den Kühen mit Nachgeburtsverhaltung in den

ersten 8 Tagen post partum deutlich niedriger als bei den Tieren der Kontrollgruppe. Auch der

Durchmesser der Uterushörner der an Milchfieber erkrankten Kühe war zwischen den Tagen

15 und 32 post partum größer als bei der Kontrollgruppe (RISCO et al., 1994).

CURTIS et al. (1983) kamen zu ähnlichen Ergebnissen. Sie hatten über ein Jahr lang die Da-

ten zur Herdengesundheit von 33 Milchkuhherden mit insgesamt 2190 Tieren ausgewertet.

Diese Daten beruhten auf betriebseigenen Herdendokumentationen und wurden teilweise

durch Fragebögen ermittelt. Nur Erkrankungen innerhalb der ersten 30 Tage post partum sind

in die Auswertung aufgenommen worden, wobei die einzelnen Erkrankungen wie Milchfieber

und Nachgeburtsverhaltung nicht genauer definiert wurden. Es wurde festgestellt, dass Kühe

mit einer Milchfiebererkrankung häufiger auch an Nachgeburtsverhaltungen leiden. Von 95

Tieren, die an Milchfieber erkrankten, hatten 23 (ca. 24%) eine Nachgeburtsverhaltung, wäh-

rend es bei den restlichen 2095 Tieren nur in 191 (ca. 9%) Fällen zur Nachgeburtsverhaltung

kam (CURTIS et al., 1983).

Bei der Untersuchung von FONSECA et al. (1983) stellte sich unter anderem heraus, dass die

Involution des Uterus bei Kühen mit klinischen Anomalitäten wie z. B. Milchfiebererkran-

kungen und Nachgeburtsverhaltung im Durchschnitt um 4,9 ± 1,9 Tage verzögert abläuft. Für

die Studie waren die Tiere in den ersten 70 Tagen post partum zweimal pro Woche transrektal

palpatorisch untersucht und der Durchmesser der Uterushörner bestimmt worden. Gesunde

Tiere konnten zudem eher wieder besamt werden (14,2 ± 6,8 Tage) als an Milchfieber (klini-

sche Hypokalzämie) erkrankte Kühe oder Tiere mit Nachgeburtsverhaltungen. Bei den

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gesunden Tieren war die Zeit bis zur ersten Ovulation nach der Geburt um 8,8 ± 3,0 Tage

kürzer als bei den erkrankten.

KAMGARPOUR et al. (1999) untersuchten die Auswirkungen einer subklinischen Hypokal-

zämie auf die Ovarfunktion und die Uterusinvolution. Es wurden im Sommer und im Winter

jeweils 2 Gruppen gebildet. Die Zuweisung in die jeweiligen Gruppen erfolgte anhand des

Plasmakalziumspiegels (Gruppe 1: � 2,0 mmol/l; Gruppe 2: � 2,0 mmol/l). Den Kühen wurde

alle 3 Tage bis zum Tag 60 post partum Blut entnommen und der Kalziumgehalt bestimmt.

Ab dem 6. Tag post partum bis zum Ende des Versuchs wurden die Ovarien und die Zervix

im B-Mode ultrasonographisch untersucht. Für die Beurteilung der Uterusinvolution wurde

transrektal palpatorisch der Durchmesser der Uterushörner bestimmt. Bei den Tieren der

Gruppe 1 dauerte im Mittel die Uterusinvolution länger (bis Tag 36 post partum) als bei den

Tieren der Gruppe 2 (bis Tag 30 post partum). Die Dauer der Uterusinvolution war negativ

korreliert (r = -0,62) mit dem Plasmakalziumspiegel. Die Größe und Anzahl der Follikel auf

den Ovarien war in Gruppe 2 größer als in Gruppe 1 (Größe: 1,8 ± 0,05 cm vs. 1,4 ± 0,11 cm;

Anzahl: 2,3 ± 0,21 vs. 1,2 ± 0,17). Die Ergebnisse bei den im Sommer untersuchten Tieren

waren im Wesentlichen vergleichbar mit den im Winter in die Studie aufgenommenen Tieren.

Der Plasmakalziumspiegel lag aber im Sommer in beiden Gruppen höher als im Winter (2,26

± 0,05 mmol/l vs. 2,17 ± 0,01 mmol/l). Weiterhin hatten die Kühe der Wintergruppe 1 die

geringste Anzahl von ovulationsfähigen Follikel. Die Größe der Follikel zum Zeitpunkt der

Ovulation war bei dieser Tiergruppe auch signifikant geringer als bei den Tieren der

Wintergruppe 2 (KAMGARPOUR et al., 1999).

Auch DANIEL et al. (1990) beobachteten bei Tieren mit einem Plasmakalziumspiegel von

< 2,0 mmol/l eine verzögerte Uterusinvolution und ein langsameres Wiederanlaufen des ova-

riellen Zyklus in den ersten 6 Wochen post partum. Das verzögerte Einsetzen des ovariellen

Zyklus ist nach JONSSON & DANIEL (1997) auf eine verminderte Durchblutung der

Ovarien zurückzuführen. Ein weiterer Effekt des niedrigen Plasmakalziumspiegels liegt laut

DANIEL (1983) in der Verstärkung der negativen Energiebilanz aufgrund einer herabge-

setzten Vormagenmotilität (DANIEL, 1983).

Das „Calcium cycling“, das von HOVE (1986) beschrieben wurde, war in der letztgenannten

Studie bei 50 % der älteren Kühe in den ersten 6 Wochen post partum zu beobachten und

ausgeprägter bei den Tieren mit einer Hypokalzämie. Die Ursache für das „Calcium cycling“

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liegt nach Ansicht des Autors in einer variierenden intestinalen Kalziumabsorption. In der

letztgenannten Studie zeigte sich sowohl bei mit 1,25–Dihydroxyvitamin D3 gefütterten als

auch bei nicht behandelten Tieren das „Calcium cycling“.

Auch WHITEFORD & SHELDON (2005) untersuchten in ihrer Studie den Einfluss der Hy-

pokalzämie auf den Verlauf der Uterusinvolution und das Anlaufen des Zyklus post partum

unter Berücksichtigung bakterieller Endometritiden. Die Untersuchungen wurden an 38 Kü-

hen durchgeführt. Jede Kuh, die einen Tag vor bis 3 Tage nach der Abkalbung an Milchfieber

erkrankte, wurde mit einer gesunden Kuh der gleiche Laktationsnummer die zur gleichen Zeit

gekalbt hatte, verglichen. Die klinische Hypokalzämie wurde anhand folgender Symptome

diagnostiziert: Brustlage, Muskelschwäche, Tremor, Anorexie und kalte Extremitäten. Die

Gruppeneinteilung erfolgte zum Zeitpunkt der Erkrankung. Die Untersuchungen zur Uterus-

involution erfolgten zwischen dem 15. und 45. Tag post partum. Kühe mit Hypokalzämie

hatten häufiger eine Endometritis und größere Durchmesser der Uterushörner als die Tiere der

Vergleichsgruppe. Zudem war bei den Tieren der Kontrollgruppe zum Zeitpunkt der Unter-

suchung häufiger ein Gelbkörper festzustellen. Ein Unterschied in der Follikelgröße zwischen

den beiden Tiergruppen bestand nicht. Aufgrund dieser Ergebnisse kamen die Autoren

(WHITEFORD & SHELDON, 2005) zu der Schlussfolgerung, dass die klinische Hypokal-

zämie mit einer höheren Inzidenz von Endometritiden und einem verspäteten Anlaufen des

ovariellen Zyklus assoziiert ist.

2.2.4 Prophylaxe

Es gibt verschiedene Strategien, um der hypokalzämischen Gebärparese vorzubeugen. An-

wendung finden das Konzept der „dietary cation anion balance“ (DCAB) von BLOCK

(1984), die Gabe von Vitamin D3 5-10 Tage ante partum (GOFF, 1988; HOVE &

KRISTIANSEN, 1982), eine kalziumarme Fütterung der trockenstehenden Kühe sowie die

orale bzw. subkutane Kalziumsubstitution um den Zeitpunkt der Geburt (OETZEL, 1996;

HERNANDEZ et al., 1999; GUNDELACH, 2005), aber auch die parenterale Gabe von PTH

ist als prophylaktische Maßnahme beschrieben worden (GOFF et al., 1989).

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2.2.4.1 DCAB

In einem Versuch, in dem die „dietary cation anion balance“ getestet wurde (BLOCK, 1984),

erhielten jeweils 10 Kühe eine anionen- bzw. eine kationenreiche Diät. Das Grundfutter war

gleich, nur der Gehalt an Anionen (Chlorid und Schwefel) und Kationen (Natrium und Ka-

lium) unterschied sich. Nach Ablauf eines Jahres wurde die Fütterung der Gruppen getauscht.

Die Ergebnisse zeigten, dass bei den Kühen, welche die Anionendiät bekommen hatten, die

Konzentration von Kalzium im Blut zum Zeitpunkt der Geburt konstant hoch blieb und kein

Fall einer Hypokalzämie auftrat. Dagegen sank der Plasmakalziumspiegel der Kühe, denen

die Kationendiät verabreicht worden war, um den Zeitpunkt der Abkalbung. Die Inzidenz der

Hypokalzämie lag bei dieser Fütterungsgruppe bei nahezu 50 %. BLOCK (1984) kam zu dem

Schluss, dass eine saure anionenreiche Diät ante partum sinnvoll ist, um einer Hypokalzämie

vorzubeugen. Der abgesunkene Plasmakalziumspiegel könne seiner Ansicht nach durch die

anionenbedingte Steigerung der intestinalen Kalziumresorption sowie der anionenbedingten

Steigerung der Kalziummobilisierung aus den Knochen wieder angehoben werden. Die Wir-

kung dieses Fütterungskonzeptes beruht unter anderem auf einem Absenken des Blut-pH und

auf einer Beeinflussung komplexer Stoffwechselvorgänge in Leber und Niere, die mit dem

Vitamin D-Metabolismus verknüpft sind. Weiterhin führen Anionen im Darm zu einer erhöh-

ten Löslichkeit von Kalzium und somit zu einer verbesserten Absorption (BLOCK, 1984;

HORST, 1986).

Auch die reduzierte Inzidenz von Nachgeburtsverhaltungen, die Verkürzung der Dauer bis zur

ersten Besamung und der gesteigerte Erstbesamungserfolg sprechen für diese Art der Füt-

terung (BLOCK, 1984; GOFF et al., 1996). Um diese Art der Fütterung durchführen zu

können, muss vorher der Gehalt an Anionen und Kationen im Grundfutter bestimmt werden

und stetig im gleichen Verhältnis bleiben. Die Zugabe von anionischen Salzen ist aber

aufgrund der mangelnden Akzeptanz durch die Tiere nur begrenzt möglich (BLOCK, 1984;

HORST et al., 1997).

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2.2.4.2 Kalziumarme Fütterung

Über eine kalziumarme Fütterung ante partum wird die Verfügbarkeit von Kalzium gesenkt

und die Tiere kommen in einen Zustand der negativen Kalziumbalance, d.h. es wird mehr

Kalzium verbraucht als aufgenommen werden kann. (GOFF et al., 1991). Das Absinken des

Plasmakalziumspiegels führt zu einer vermehrten Sekretion von PTH. Parathormon erhöht

innerhalb von Minuten die renale Reabsorption von Kalzium und innerhalb von Stunden bis

Tagen die Kalziummobilisierung aus den Knochen (GOFF et al., 1991). Weiterhin wird der

renale Vitamin D Metabolismus angeregt, um vermehrt 1,25-Dihydroxycholekalziferol zu bil-

den, welches die Resorption von Kalzium im Darm stimuliert (HORST et al., 1994). Durch

diese Aktivierung des Kalziumstoffwechsels werden die Kühe in der Trockenstehphase auf

den massiven Bedarf an Kalzium mit Einsetzen der Kolostrum- bzw. Milchproduktion vorbe-

reitet (GOFF et al., 1991; HORST et al., 1994).

Trockenstehende Tiere kalziumarm zu füttern, gestaltet sich mit den betriebseigenen Futter-

mitteln meistens schwierig (JØRGENSEN et al., 2001). Um einer Hypokalzämie vorzubeu-

gen, sollte die tägliche Kalziumaufnahme maximal zwischen 10 bis 15 g liegen (GOINGS et

al., 1974; KICHURA et al., 1982). Die tägliche Kalziumaufnahme liegt bei Fütterung einer

normalen Ration aber bei 55 bis 62 g (NIELSEN, 1993). Eine Option, die Ration kalziumarm

zu gestalten, ist die Gabe von Zeolithen (JØRGENSEN et al., 2001; THILSING-HANSEN et

al., 2002). Zeolithe führen durch ihre kalziumbindenden Eigenschaften zu einer Aktivierung

des Kalziumstoffwechsels (JØRGENSEN et al., 2001; THILSING-HANSEN et al., 2002).

Zeolithe sind natürliche oder synthetische Silikat-Minerale, die auch als Siedestein bezeichnet

werden. Durch ihren chemischen Aufbau sind sie in der Lage, unter anderem Kalzium zu

binden. Sie werden z.B. als Wasserenthärter verwendet. THILSING-HANSEN et al. (2002)

untersuchten den Effekt von Zeolithe auf die Kalziumhömostase. In den Versuchen wurden

Kühe ab der 2. Woche ante partum täglich zu ihrer normalen Ration mit 1,4 kg Zeolith –

Pellets (= 0,7 kg reine Zeolithe) gefüttert und Blutproben entnommen. Zum Zeitpunkt der

Geburt wurde die Zeolithgabe gestoppt. Die Kühe der Kontrollgruppe erhielten die gleiche

Ration ohne Zeolithe. Allen Kühen sowohl der Zeolithgruppe als auch der Kontrollgruppe

wurde am ersten und zweiten Tag post partum zusätzlich 250g Kalziumcarbonat (90 g

Kalzium) verabreicht. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Zeolithe den Plasmakalzium-

spiegel um den Zeitpunkt der Geburt stabilisierten. Die Kalziumkonzentration lag am Tag der

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Abkalbung bei den mit Zeolithen gefütterten Kühen um 0,27 mmol/l höher als bei der

Kontrollgruppe. Allerdings wurden in der mit Zeolithe behandelten Gruppe nur 88,0% der

angemischten Ration von den Tieren auch wirklich gefressen, während in der Kontrollgruppe

99,6% der Ration aufgenommen wurden (THILSING-HANSEN et al., 2002).

Bei der Prophylaxe der Hypokalzämie sowohl durch die kalziumarme Fütterung als auch mit-

tels des DACB – Konzept ist zu beachten, dass die Futteraufnahme in den letzten 2-3 Tagen

ante partum um 20 – 30% sinkt (GOFF, 1999). Somit hat nur eine langfristige Umstellung der

Fütterung den erwünschten Effekt. Das bedeutet, dass die Ration der trockenstehenden Kühe

zum Zeitpunkt des Trockenstellens nach dem jeweiligen Fütterungskonzept umgestellt wer-

den sollte. Dadurch wird dem Stoffwechsel der Kuh Gelegenheit gegeben, sich an die

veränderte Kalziumverfügbarkeit anzupassen (GOFF, 1999).

2.2.4.3 Orale Substitution

OETZEL (1996) untersuchte den Effekt einer oralen Kalziumsubstitution auf die Inzidenz

von Hypokalzämien und Erkrankungen nach der Geburt. Es wurden 102 Paare von Kühen mit

gleicher Parität, Anamnese und gleichem erwartetem Abkalbedatum gebildet. Eine der beiden

Kühe erhielt 12 Stunden ante partum, direkt nach der Abkalbung, sowie 12 und 24 Stunden

post partum jeweils eine Tube eines handelsüblichen Kalziumchloridgels mit einem Kalzium-

gehalt von 54 g. Die zweite Kuh wurde nicht behandelt. Blutproben wurden 18 und 24 Stun-

den post partum und dann täglich bis zum 7. Tag nach der Geburt entnommen, um die

Kalziumkonzentration zu bestimmen. Der Kalziumgehalt war bei den mit Kalziumchlorid

behandelten Kühen im Vergleich zu den nicht behandelten Tieren in den ersten 2 Tagen post

partum erhöht. Die behandelten Tiere wiesen weniger häufig klinische (5 vs.12 Tiere) und

subklinische Hypokalzämien (30 vs.53 Tiere) auf als die nicht behandelten Tiere. Die Inzi-

denz von Nachgeburtsverhaltungen konnte durch die Behandlung jedoch nicht signifikant

gesenkt werden (10,8 % vs. 17,6 %). Einen bedeutenden Einfluss auf den Grad der Hypo-

kalzämie hatte die Parität. Bei Kühen ab der 3. Laktation war die Differenz der Plasmakal-

ziumkonzentration zwischen beiden Behandlungsgruppen am 1. Tag post partum signifikant

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höher (0,89 mg/dl) als bei Kühen der 1. Laktation (0,03 mg/dl). Auch am 2. Tag post partum

waren ähnliche Unterschiede festzustellen (OETZEL, 1996).

In einer anderen Studie wurde die Auswirkung einer oralen Kalziumgabe auf den Abgang der

Nachgeburt untersucht (HERNANDEZ et al 1999). Vierzig Kühe mit Nachgeburtsverhaltung

wurden in die Studie aufgenommen. Die Hälfte wurde 24 und 48 Stunden post partum mit

einem Kalziumchloridgel (54 g Kalzium) behandelt, während die andere Hälfte unbehandelt

blieb. Als Kontrollgruppe dienten 20 Kühe ohne Nachgeburtsverhaltung. Die Nachgeburt

ging bei allen Tieren zwischen 24 und 72 Stunden post partum ab. Die Kalziumkonzentration

im Blut der Tiere der einzelnen Versuchsgruppen unterschied sich in der Zeit vom vierten bis

siebten Tag post partum nicht signifikant (HERNANDEZ et al 1999). Es konnten keine

Einflüsse auf geburtsassoziierte Erkrankungen und die Fruchtbarkeit festgestellt werden.

GOFF et al. (1996) verwendeten für ihre Studie eine selbst gemischte Kalziumpropionatpaste

mit einem Kalziumgehalt von 37 g. Überprüft wurden verschiedene Verfahren der Kalzium-

supplementierung bei unterschiedlichen Rassen. Die Behandlungsschemata der Gruppen 1

und 2 waren gleich. Die Tiere der Gruppen 1 und 3 waren Tiere der Rasse Holstein Friesian.

Bei der Gruppe 2 handelte es sich um Jerseykühe. Die Tiere der Gruppen 1 und 2 erhielten

direkt und 12 Stunden post partum jeweils 2 Tuben der Paste (74 g Kalzium). Die Tiere der

Gruppe 3 wurden direkt nach der Geburt und 12 Stunden post partum mit jeweils 3 Tuben

(111 g Kalzium) dieser Paste behandelt. Die zu den einzelnen Gruppen gehörigen Kontroll-

tiere erhielten nach dem gleichen Behandlungsschema ein Placebo. In der Gruppe 1

erkrankten 8% der behandelten Tiere und 5% der Kontrolltiere an Milchfieber. Bei den

Jersey-Kühen der Gruppe 2 lag die Inzidenz von Milchfieber bei den mit Kalziumpropionat

behandelten Tieren bei 29 % und bei den Tieren, die ein Placebo erhielten bei 50 %. Die

Inzidenz für Milchfieber war bei den behandelten Tieren der Gruppe 3 mit 3,45 % niedriger

als bei den behandelten Tieren der beiden anderen Gruppen. Weiterhin zeigten 44 der

insgesamt 46 Kühe in der Gruppe 1 (96,0 % Behandlungsgruppe, 95,2 % Kontrollgruppe) bei

der Abkalbung eine subklinische Hypokalzämie (Kalzium � 7,5 mg/dl). Durch die

Behandlung mit der Kalziumpropionatpaste konnte in der Gruppe 1 die Inzidenz der

subklinischen Hypokalzämie in den ersten 12 und 24 Stunden post partum gesenkt werden. In

der Gruppe 2 lag die Häufigkeit des Auftretens einer subklinischen Hypokalzämie bei 50%

und wurde durch die Gabe von Kalziumpropionat um 30% reduziert. Die Inzidenz für

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subklinische Hypokalzämie betrug in der Gruppe 3 bei 38% und war damit niedriger als bei

den beiden anderen Versuchsgruppen. Der Plasmakalziumspiegel lag bei den behandelten

Tieren der Gruppe 1 (12h p.p.: 6,77 ± 0,25 mg/dl; 24h p.p.: 7,23 ± 0,24 mg/dl) höher als bei

den Tieren der Kontrollgruppe (12h p.p.: 6,73 ± 0,33; 24h p.p.: 6,87 ± 0,21). Auch die Tiere

der Gruppe 3 hatten höhere Plasmakalziumwerte (12h p.p.: 8,12 ± 0,24 mg/dl; 24h p.p.:7,98 ±

0,22 mg/dl) als diejenigen der Kontrollgruppe (12h p.p.: 7,71 ± 0,21 mg/dl; 12h p.p.: 7,34 ±

0,18 mg/dl). Diese Unterschiede hielten aber nur bis zum 10 Tag post partum an. Ab diesem

Zeitpunkt wies weder eine der behandelten noch eine der Kontrollkühe eine subklinische

Hypokalzämie auf. Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass eine Behandlung mit

Kalziumpropionat die Inzidenz von Hypokalzämien senkt, falls diese Erkrankung ein Problem

in der Herde darstellt. Außer diesem Effekt konnten keine anderen signifikanten

Auswirkungen auf die Gesundheit und Reproduktionsleistung der Kühe festgestellt werden.

MELENDEZ et al. (2003) konnten keine Effekte von oral appliziertem Kalzium auf die

Inzidenzen von Milchfieber, Nachgeburtsverhaltung, Metritis und Fruchtbarkeitsstörungen

feststellen. Für diese Studie wurden 3 Gruppen gebildet. Die Tiere der Gruppe 1 (160 Tiere)

erhielten keine Behandlung und dienten als Kontrolle für die beiden anderen Gruppen. Die

Tiere der Gruppe 2 (158 Tiere) wurden mit 60 g Kalzium in Form einer Kalziumchloridpaste

oral behandelt. Gruppe 3 (161 Tiere) erhielt 110 g Kalzium in Form von 510 g Kalzium-

propionat und 400 g Propylenglycol oral. Die Behandlungen erfolgten innerhalb von 6

Stunden post partum. Die Inzidenz von Milchfieber war in dieser Studie sehr niedrig. In der

Kontrollgruppe erkrankten nur zwei Tiere (1,3%), in den beiden anderen Gruppen keine Kuh

an Milchfieber. Das Alter der Kühe wurde nicht erwähnt. Nachgeburtsverhaltungen traten mit

28,8 % in Gruppe 1, 22,8 % in Gruppe 2 und 31,0 % in Gruppe 3 relativ häufig auf.

MELENDEZ et al. (2003) folgerten daraus, dass eine einmalige orale Verabreichung von Kal-

zium oder Kalzium in Kombination mit Propylenglykol nicht ausreicht, Nachgeburtsverhal-

tungen vorzubeugen.

GUNDELACH (2005) kam in einer Studie, in der pluriparen Kühen (n = 59) innerhalb der

ersten 8 Stunden post partum 600 g Kalziumpropionat verabreicht wurde, welches in 20 l

Wasser gelöst war, zu einem ähnlichen Ergebnis. Auch in dieser Studie war ein Einfluss der

Kalziumgabe auf die Fruchtbarkeit nicht festzustellen. Die Behandlung wurde nach 24

Stunden wiederholt. Die Tiere der Kontrollgruppe (57 Tiere) wurden nicht behandelt. Die

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Konzentration von Kalzium im Blut unterschied sich nicht signifikant in den beiden

Versuchsgruppen.

2.2.4.4 Vitamin D3

Eine weitere Methode, um einer Hypokalzämie vorzubeugen, ist die Verabreichung von

Vitamin D3 oder 1,25–Dihydroxyvitamin D3 (GOFF et al., 1988; GOFF, 2004). Die Gabe von

Vitamin D3 steigert die intestinale Kalziumabsorption (LITTLEDIKE & HORST, 1980). Die

Dosis von Vitamin D3, die für eine Behandlung der Hypokalzämie nötig ist, liegt nahe bei der

Dosis, welche eine irreversible metastatische Kalzifizierung von Weichteilgewebe hervorruft

(LITTLEDIKE & HORST, 1980; GOFF et al., 1988; GOFF, 2004). Sie liegt bei etwa 10 Mil-

lionen Internationalen Einheiten (IU) (LITTLEDIKE & HORST, 1980). Niedrige Dosen von

Vitamin D3 (500000 bis 1 Million IU) können hingegen eine Milchfiebererkrankung verur-

sachen, da hierdurch die Sekretion von PTH unterdrückt wird und somit auch die Synthese

von endogenem 1,25–Dihydroxyvitamin D (LITTLEDIKE et al, 1980; HOVE, 1986). Die

Verwendung von 1,25-Dihydroxyvitamin D3 und seiner Analoga ist effektiver und im Hin-

blick auf die metastatische Kalzifizierung sicherer als diejenige von Vitamin D3. Das Problem

der Unterdrückung der renalen 1,25–Dihydroxyvitamin D Synthese kann durch eine aus-

schleichende Behandlung über mehrere Tage post partum verhindert werden. In diesem Zeit-

raum kann sich der Körper an die Veränderungen anpassen (GOFF et al, 1988). Eine Verab-

reichung von 1,25-Dihydroxyvitamin D3 sollte in der Zeit zwischen dem 2. und dem 14. Tag

ante partum erfolgen (LITTLEDIKE & HORST, 1980; RADOSTITS et al., 2000). Der Zeit-

punkt der Applikation ist ein Problem (GOFF & HORST, 1990), da der genaue Geburtszeit-

punkt nicht vorhergesagt werden kann und somit einige Kühe wiederholt behandelt werden

müssen oder schon kurze Zeit nach der Behandlung abkalben, ohne dass eine Wirkung ein-

setzen konnte. Die meisten Hersteller von Vitamin D3-Präparaten empfehlen nicht mehr als 2

Dosen pro Tier zu verabreichen (THILSING-HANSEN et al., 2002).

Der Vergleich (GOFF et al., 1987) zweier unterschiedlicher Dosen eines intramuskulär verab-

reichten 1,25-Dihydroxyvitamin D3-Präparates zeigte, dass eine höhere Dosis (150 �g)

effektiver ist, um die Inzidenz von peripartal auftretenden Erkrankungen zu senken als eine

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niedrige Dosis (100 �g). Die Tiere in diesem Versuch wurden 5 Tage vor dem errechneten

Geburtstermin einmalig mit 1,25-Dihydroxyvitamin D3 behandelt. War die Abkalbung nach 7

Tagen noch nicht erfolgt, wurde nochmals 1,25–Dihydroxyvitamin D3 appliziert. Ab dem 10.

Tag ante partum bis zum 14. Tag post partum wurden täglich Blutproben entnommen und die

Plasmakalziumkonzentration und die Hydroxyprolinkonzentration bestimmt. Durch die Be-

stimmung von Hydroxyprolin konnten Rückschlüsse auf die Kalziummobilisation aus dem

Knochen geschlossen werden. Es zeigte sich, dass durch eine 1,25–Dihydroxyvitamin D3

Gabe ante partum nicht die Resorption von Kalzium aus den Knochen stimuliert wurde,

sondern nur die intestinale Kalziumresorption gesteigert wurde. Um diese gesteigerte

Kalziumresorption im Darm zu erreichen, muss eine kalziumreiche Diät gefüttert werden

(GOINGS et al., 1974; HORST, 1986).

2.2.4.5 Parathormon

GOFF et al (1989) untersuchten die Wirkung von Parathormon als Mittel zur Prophylaxe der

Hypokalzämie. Parathormon wurde 5 pluriparen Kühen zwischen dem 6. Tag ante partum und

dem 6. Tag post partum alle 8 Stunden intramuskulär appliziert. Die Anfangsdosis betrug

20 mg PTH während der ersten 48 Stunden. Anschließend wurde die Dosis bis zur Geburt auf

10 mg PTH reduziert, um die Dosis dann für drei weitere Applikationen wieder auf 20 mg

PTH zu erhöhen. Die Dosis wurde danach langsam auf 2,5 mg PTH reduziert. Zusammen mit

den 5 pluriparen Tieren der Kontrollgruppe erhielten die so behandelten Tiere eine kalzium-

reiche Diät. Keine der mit Parathormon behandelten Kühe erkrankte an Milchfieber. Ein An-

stieg des Plasmakalziumspiegels war zu beobachten. Die Plasmakalziumkonzentration hatte

24 Stunden post partum bei der Kontrollgruppe einen Wert von 5,7 ± 0,5 mg/dl und bei den

behandelten Kühen einen Wert von 11,1 ± 0,9 mg/dl. Von den 5 Kontrollkühen erkrankte eine

an Milchfieber, wobei alle diese Tiere eine subklinische Hypokalzämie (Kalziumkonzen-

tration: 6,2 mg/dl) aufwiesen. Durch die Applikation von Parathormon wird der Plasmaspie-

gel von 1,25–Dihydroxyvitamin D erhöht und damit auch die Kalziumresorption aus dem

Darm und die Mobilisierung von Kalzium aus den Knochen (GOFF et al., 1989). Da sich

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nach dem Verbrauch des exogenen Parathormons eine Hypokalzämie entwickeln kann, muss

die Behandlung schleichend beendet werden (GOFF et al., 1989).

2.3 Die uterine Involution

Der Uterus fühlt sich unmittelbar nach der Geburt bei der transrektalen Palpation wie ein

schlaffer Sack an (GIER & MARION, 1968; VANDEPLASSCHE, 1981). Er kontrahiert sich

aber in den ersten 3 Tagen post partum während der transrektaler Palpation kräftig mit deutli-

cher Längsfaltung (GRUNERT,1993). Er hat nach Abgang der Nachgeburt eine Ausdehnung

von fast einem Meter und ein Gewicht von ca. 8 - 9 kg (GIER & MARION, 1968;

VANDEPLASSCHE, 1981). Die unmittelbar nach der Geburt beginnenden Rückbildungs-

und Umbauvorgänge am Uterus werden als Involution bezeichnet. Sie sind beendet, sobald

der prägravide Zustand bezüglich Größe, Position und Tonus nahezu wieder erreicht ist

(OPSOMER & DE KRUIF, 1999). Die Involution beinhaltet sowohl den Abbau der während

der Trächtigkeit aufgebauten Gewebsmassen wie der Karunkeln als auch die Rückbildung des

Uterusgewebes (GIER & MARION, 1968).

In Abhängigkeit von der Organgesundheit dauert die Involution nach Literaturabgaben

(Tabelle1) zwischen 25 und 52 Tagen, wobei sie mit verschiedenen Untersuchungsmethoden

(transrektale palpatorische Untersuchungen, histologische Untersuchungen, metrischen

Messungen an Schlachtorganen, ultrasonographische Untersuchungen) ermittelt wurde.

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20

Tabelle 1.: Übersicht über Angaben zur Dauer der Uterusinvolution in der Literatur und die

dabei verwendeten Untersuchungsmethoden

Autor Jahr Untersuchungs-

Methode

Untersuchtes

Material

Dauer

in

Tagen

Tier

Schulz, Grunert 1959 histologisch lebende Kühe,

Schlachttiere 42 Rind1

Gier & Marion 1968 transrektal Schlachtorgane 40 - 50 Milchrinda, 2

Morrow et al. 1968b transrektal lebende Kühe 20 - 25 Milchrinda, 3

Saiddudin et al. 1968 transrektal lebende Kühe 15 - 25 Fleischrind3

Saiddudin et a l. 1968 transrektal lebende Kühe 25 - 30 Milchrinda, 3

Bostedt et al. 1976 transrektal lebende Kühe 38 - 42 Fleckvieh3

Jainudeen et al. 1983 transrektal lebende Kühe 22 - 34 Büffel3

Usmani et al. 1985 transrektal lebende Kühe 26 Büffel3

Okano &

Tamizuka 1986 ultrasonographisch

Schlachtorgane,

lebende Kühe 40 Holstein1

Kamimura et al. 1993 ultrasonographisch lebende Kühe 30 - 54 Holstein2

El-Wishy 2006 transrektal lebende Büffel 19 - 52 Büffel3

a = in der Literatur als „dairy“ oder „dairy cattle“ bezeichnet ohne genaue Rassenangabe

1 = ohne Angaben über den Gesundheitsstatus der Tiere; 2 = klinisch gesunde Tiere; 3 = ganze Herden

(ohne Selektion nach Gesundheitsstatus)

Nach MORROW et al. (1968 b) kommt es in den ersten drei Tagen post partum zu einer dra-

stischen Reduktion der Größe des Uterus. GIER & MARION (1968) führten Untersuchungen

an den Uteri frischgeschlachteter Kühe durch. Sie stellten fest, dass die Größenreduktion in

den ersten Tagen post partum sowohl durch eine Vasokonstriktion als auch durch peristal-

tische Kontraktionen der Muskelzellen des Myometriums erfolgt, wobei der Hauptteil der

Größenreduktion durch Myometriumskontraktionen bedingt ist. Die Kontraktionen der

Myometriumszellen wurden mit Hilfe einer unmittelbar post partum in den Uterus einer

lebenden Kuh eingeführten luftgefüllten Gummiblase und der Aufzeichnung der

Luftdruckänderungen untersucht (BENESCH, 1952). Die Länge der Myozyten reduziert sich

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von ca. 750 �m zum Zeitpunkt der Geburt auf 400 �m am Tag 1 post partum (BENESCH,

1952; VAN CAMP & STEVENS, 1991). Bis zum Tag 3 post partum verkürzen sich die

Muskelzellen um die Hälfte auf eine Länge von ca. 200 �m (RASBECK, 1950; VAN CAMP

& STEVENS, 1991). Die anfänglich nach Abgang der Nachgeburt alle drei bis vier Minuten

(ca. 8 Kontraktionswellen in 30 Minuten) ablaufenden Kontraktionswellen werden weniger.

Der regelmäßige Rhythmus der Kontraktionen verschwindet 24 bis 48 Stunden post partum.

Die Kontraktionen sind 48 bis 60 Stunden post partum nicht mehr rektal fühlbar. Deutlich

voneinander abgesetzte Einzelkontraktionen fehlen ab dem 4. Tag post partum völlig

(BENESCH, 1952). Zwischen dem 4. und 9. Tag post partum verläuft die Reduktion

langsamer (MORROW et al., 1968 b). Um den Tag 5 post partum ist der Uterus auf die Hälfte

seines graviden Durchmessers reduziert (RASBECK, 1950).

Als Folge der Verkürzung der Myozyten am ersten Tag post partum wird das Endometrium

ödematös. Ab Tag 4 bzw. 5 post partum bildet sich dieses Ödem wieder zurück und das

Endometrium faltet sich auf (RASBECK, 1950). Von Tag 6 – 8 post partum an bildet sich das

Endometrium in seiner Dicke schneller zurück als das Myometrium. Der Uterus lässt sich

schon am 6. Tag post partum bei der transrektalen Untersuchung umfassen (RASBECK,

1950). Die Kontraktionen sind ab dem 7. – 8. Tag post partum nur noch als unregelmäßige,

kaum wahrnehmbare Wellenbewegungen der Uterushörner vorhanden (BENESCH, 1952).

Am Tag 10 post partum beträgt der Durchmesser des vormals tragenden Uterushornes 12 - 14

cm und schrumpft auf 7 – 8 cm um den Tag 14 post partum (MORROW et al., 1968 b). Der

Prozess der Involution, d.h. die Größenreduktion verlangsamt sich ab 10. – 14. Tag post par-

tum (GIER &MARION, 1968). In dieser Zeit (10 – 14 Tage post partum) steigt der Tonus der

Gebärmuttermuskulatur und der erste Östrus post partum findet statt (MORROW et al., 1968

b). Ab Tag 15 post partum ist der Uterus auf die Hälfte seiner graviden Länge reduziert

(RASBECK, 1950). Am Tag 25 post partum haben laut MORROW et al. (1968 b) beide

Uterushörner annähernd die gleiche Größe von 3 – 4 cm erreicht, wobei die Durchmesser der

Uterushörner kranial der Bifurcatio uteri palpatorisch bestimmt wurden. Veränderungen

waren palpatorisch nur bis zum 30. – 35. Tag post partum zu erfassen (MORROW et al., 1968

b). Der Hauptteil der Größenreduktion ist etwa am Tag 25 post partum, der vollständige

Prozess zwischen den Tagen 42 und 47 post partum abgeschlossen (GIER & MARION;

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1968), so dass der Uterus ab dem 50. Tag post partum mit einem Gewicht von ca. 750 g

seinen nichtgraviden Zustand erreicht hat.

Bereits vor der Geburt beginnt die Involution der Plazentome (SCHULZ & GRUNERT,

1959). Das plazentäre Bindegewebe kollagenisiert und schafft somit die Voraussetzung für

einen komplikationslosen Abgang der Nachgeburt. Des Weiteren kommt es zur Hyalini-

sierung der Gefäßwände und zu bindegewebigen subintimalen und adventitiellen Prolifera-

tionen. Das führt im späteren Verlauf zur Gefäßobliteration. Schon längere Zeit vor der Ge-

burt lösen sich aufgrund der Sklerosierung die fetalen Zotten aus den Kuppen der Karun-

kelperipherie. Diese Vorgänge sind nach Ansicht von SCHULZ & GRUNERT (1959) auch

geburtsauslösende Faktoren.

Direkt nach der Geburt breitet sich die Hyalinisierung der Gefäßwände in Richtung auf den

Karunkelstiel aus. Die daraus resultierende Vasokonstriktion führt zusammen mit der

Myometriumskontraktion zu einer lokalen Ischämie (SCHULZ & GRUNERT, 1959).

Der fetale Anteil der Plazentome, die Kotyledonen, werden als Teil der Nachgeburt

ausgeschieden (GIER & MARION; 1968). Der Abgang der Nachgeburt wird unter anderem

durch die Vasokonstriktion der Gefäße der Plazentome ausgelöst. Die Chorionvilli werden

ischämisch und ihre Kapillaren sowie das Epithel schrumpfen und lösen sich aus den

Karunkelkrypten. Durch die Muskelkontraktionen wird die Nachgeburt dann ausgestoßen

(SCHULZ & GRUNERT, 1959).

Zurück bleiben die Karunkeln. Im tragenden Uterushorn haben die Karunkeln zum Zeitpunkt

der Geburt eine durchschnittliche Größe von 70 mm x 35 mm x 25 mm (Länge x Breite x

Höhe) (GIER & MARION, 1968). Die Karunkeln, die im Uterus der Kuh proximal des Fetus

lokalisiert sind, werden am größten und brauchen die längste Zeit, um wieder abgebaut zu

werden (GIER & MARION, 1968). Die Rückbildung der Karunkeln beschreiben GIER und

MARION (1968) als Prozess des Gewebeabbaus und der Reparatur.

Karunkeln bestehen aus Septen, Krypten und Blutgefäßen auf endometrialer Basis (GIER &

MARION, 1968). Bereits eine halbe Stunde nach Abgang der Nachgeburt sind die Krypten

der Karunkeln bis auf einen schmalen Spalt eingeengt. Sie werden durch eine hyperämische

Expansion des Karunkelgewebes verschlossen. Die Hyperämie führt auch zu einer Beschleu-

nigung der Gewebsauflösung (SCHULZ & GRUNERT, 1959).

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Die Ischämie und eine fettige Infiltration, welche zwischen 24 Stunden und dem 3. – 4. Tag

post partum (SCHULZ & GRUNERT, 1959) zu beobachten sind, induzieren eine Nekrose der

Karunkeln und der Karunkelstiele um den 5. Tag post partum. Die fettige Infiltration beruht

auf einer Aktivierung der Bindegewebszellen und einer Proliferation der Adventitiazellen, die

zu Makrophagen werden (SCHULZ & GRUNERT, 1959). Es kommt zum Verlust der Zell-

organisation der Septen und die nekrotischen Massen werden ins Uteruslumen abgeben und

als Lochien ausgeschieden (GIER & MARION, 1968). Etwa ab dem 8. Tag post partum be-

ginnen die Karunkeloberflächen zu verschorfen und der Detritus wird in Form von mit Fett

beladenen Makrophagen ins Uteruslumen abgestoßen (SCHULZ & GRUNERT, 1959).

RASBECK (1950) machte die Beobachtung, dass die Regeneration des interkarunkulären

Uterusepithels schon am Tag 8 post partum abgeschlossen ist. Es ragen nur noch Gefäß-

stümpfe aus der Oberfläche des Uteruslumen (GIER & MARION, 1968; RASBECK, 1950).

Zwischen den Tagen 9 und 15 post partum herrscht ein Gleichgewicht zwischen Abbau und

Proliferation der Stromazellen an der Karunkelbasis (GIER & MARION, 1968). Der

Karunkelstiel schrumpft und die Reepithelisierung beginnt ab dem 11. bis 15. Tag post

partum (RASBECK, 1950) und beginnt in dessen Peripherie (SCHULZ & GRUNERT, 1959).

Sie dauert in den Karunkelarealen des tragenden Horns länger als im vormals nichttragenden

Horn (GIER & MARION; 1968). Am 15. Tag post partum ist das Karunkelgewebe voll-

ständig verschorft und ins Uteruslumen vorgewölbt. Es bleiben nur die Stümpfe der Blutge-

fäße, die von der rauen Oberfläche hervorragen. Der Durchmesser der Karunkeln liegt am 19.

Tag post partum bei 15 – 20 mm und hat sich am 39. Tag auf 10 – 15 mm reduziert (GIER &

MARION, 1968). Die Reepithelisierung der Karunkelareale dauert bis zum Tag 20 post par-

tum an (RASBECK, 1950). Am Ende der Uterusinvolution, gegen Tag 50 post partum, sind

die Karunkel nur noch als 4 – 6 mm große weiße Scheiben mit zentralem Krater im rosafar-

benen Endometrium zu finden.

Das Abstoßen der Karunkeln in das Lumen führt zu dickflüssigem und vermehrtem Lochial-

fluss (GIER & MARION, 1968; RASBECK, 1950). Die Lochien sind direkt nach der Geburt

von gelbbrauner bis roter Farbe, je nach Anteil der roten oder weißen Blutzellen. Sie bestehen

zu diesem Zeitpunkt vor allem aus Blut und den Sekretionsprodukten der uterinen Drüsen

(SCHULZ & GRUNERT, 1959). Im weiteren Verlauf des Puerperiums nimmt der Anteil an

Blut ab. Das Volumen der Lochien reduziert sich von anfänglich 1,5 l am zweiten Tag post

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partum, auf 5 – 20 ml an den Tagen 10 – 15 post partum (RASBECK; 1950). Nach dem 4.

Tag post partum bilden abgestoßene Karunkelmaterialen den Hauptbestandteil der Lochien.

Um den 12. Tag post partum haben die Lochien einen lymphähnlichen Charakter und nehmen

in ihrer Quantität bis zum 23. Tag post partum (Tabelle 2.) ab (GIER & MARION, 1968). Die

Lochien sind zwischen dem 7. und 12. Tag post partum transrektal palpierbar und werden

durch die Uteruskontraktionen zwischen dem 10. und 14. Tag post partum ausgeschieden

(MORROW et al., 1968 b).

Tabelle 2.: Übersicht über die in der Literatur zu findenden Angaben zur Dauer des

Lochialflusses bei Milchrindern in Abhängigkeit vom Gesundheitsstatus der Tiere

Autor Dauer des Lochialfluss post

partum in Tagen

Gesundheitsstatus

der Tiere

RASBECK, 1950 10 – 15 gesund a

GIER & MARION,1968 12 (23) gesund b

MORROW et al., 1968 b 10 – 14 gesund a

VANDEPLASSCHE, 1981 21 krank a, b

FRAZER, 2005 8 – 10 gesund a

a = Lochialfluss am lebenden Tier adspektorisch ermittelt; b = Lochialfluss an Schlachtorganen

ermittelt

Während MORROW et al. (1968 b, d) die physiologisch verlaufende Uterusinvolution als

einen aseptischen Prozess ansehen, wurde in einer von ELLIOT et al. (1968) durchgeführten

Studie bei 93 % aller Kühe eine bakterielle Kontamination des Uterus nachgewiesen. Dieser

bakterielle Nachweis kann bis zum 15. Tag post partum erbracht werden (GRUNERT, 1993).

Nach RASBECK (1950) entwickeln 25 bis 30 % der Kühe mit physiologisch verlaufender In-

volution eine Uterusinfektion. Hervorgerufen werden diese Infektionen durch das massive

bakterielle Wachstum in den Lochien, wobei gemäß STUDER & MORROW (1978) eine

aseptisch verlaufende Involution eher als Ausnahme denn als Regel anzusehen ist. Die früh

im Puerperium zu beobachtende uterinen Infektionen führen laut ELLIOT et al. (1968) aber

nicht unbedingt zu einer Verzögerung der Involution. Auch GRUNERT (1993) geht davon

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aus, dass bei einem intakten Abwehrsystem des Uterus die Infektionserreger rasch phago-

zytiert werden. In anderen Arbeiten (GIER & MARION, 1968; MORROW et al., 1968 b, d)

wurde gezeigt, dass alle Phasen der Uterusinvolution durch sekundäre Uterusinfektionen und

Nachgeburtsverhaltungen verzögert werden können. Während die mittels transrektaler Palpa-

tion festgestellte makroskopische Uterusinvolution bei gesunden Kühen bereits zwischen dem

14. und 25. Tag post partum zum größten Teil abgeschlossen ist, dauert diese bei Kühen mit

Uterusinfektionen bis zum 30. Tag post partum an (MORROW et al., 1968 b, d). Die ver-

stärkte Leukozyteninfiltration in das Endometrium kann dabei eine Verlängerung der Involu-

tion durch eine Verzögerung der Epithelregeneration hervorrufen (GIER & MARION, 1968).

Auch BOSTEDT et al. (1975) beobachteten eine verzögerte Uterusinvolution aufgrund von

entzündlichen Vorgängen im Uterus.

Infolge einer Nachgeburtsverhaltung bleiben die uterinen Gewebsmassen in der Regel zwei

bis drei Tage unverändert, bis zu dem Zeitpunkt, an dem die fetalen Plazentateile

ausgeschieden werden (VANDEPLASSCHE, 1981). Nach SCHULZ & GRUNERT (1959)

sind bei Vorliegen einer Nachgeburtsverhaltung deutliche Involutionsanzeichen erst ab dem

3. Tag post partum in Form einer bindegewebigen Proliferation zu erkennen. Bei etwa 10 %

der Nachgeburtsverhaltungen gehe diese später als 10 Tage post partum ab und die Involution

bleibe bis zu diesem Zeitpunkt aus. In diesen Fällen kann der Uterus zwei bis drei Wochen

post partum noch 10 bis 14 kg wiegen (VANDEPLASSCHE, 1981). Auch Dystokien und

Hypokalzämien können zu einer Verzögerung der uterinen Involution führen (LESLIE, 1983).

Weiterhin sind auch Zusammenhänge zwischen der Involution des Uterus und der

Ovaraktivität beschrieben worden. BOSTEDT et al. (1975) zeigten an 201 Tiere der Rasse

Deutsches Fleckvieh (82,6% mit normalem und 17,4% mit erschwertem Geburtsverlauf), dass

die Ovaraktivität umso früher einsetzt, je geringer die Störungen in der uterinen Involution

waren. Eine frühe (12 – 17 Tage post partum) Ovarfunktion wiesen aber nur 40 % der Ver-

suchstiere auf. Die ovarielle Aktivität wurde anhand der palpierbaren Follikel und deren

Größe beurteilt. Die Autoren zeigten außerdem, dass entzündliche Geschehen wie Zervizitis

und Endometritis die Involutionsdauer verlängern, da am Tag 25 post partum nur bei 63,7 %

der Versuchstiere der Uterus makroskopisch komplett zurückgebildet war (BOSTEDT et al.,

1975). Bei den 27,6 % Tieren, die an entzündlichen Geschehen litten, verzögerte sich die

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Involution um zwei Wochen. An den Tagen 38 – 42 wiesen 198 der 201 Versuchstiere

(98,5%) eine prägravide Uterusgröße auf (BOSTEDT et al., 1975).

Ältere Untersuchungen zur Uterusinvolution wurden transrektal (BENESCH 1952,

MORROW et al., 1968 b, d) oder ex vivo an Organen von Schlachttieren (SCHULZ &

GRUNERT, 1959; GIER & MARION, 1968) durchgeführt. Die transrektale Untersuchung ist

wertvoll und kostengünstig, aber in ihrer Genauigkeit begrenzt (OPSOMER & DE KRUIF,

1999). Daher wird in den letzten Jahren vermehrt die Ultrasonographie eingesetzt

(OPSOMER & DE KRUIF, 1999). OKANO & TAMIZUKA (1986) zeigten damit, dass die

Involution am 40. Tag post partum abgeschlossen ist (Tabelle 1.). Zu diesem Zeitpunkt waren

beide Uterushörner wieder gleich groß und in ihren prägraviden Zustand zurückgekehrt.

KAMIMURA et al. (1993), die 40 Holstein Friesian Kühe zweimal wöchentlich ab dem 7.

Tag post partum bis zur Besamung ultrasonographisch untersuchten, machten ähnliche Beo-

bachtungen. ASLAN et al. (2002) untersuchten 34 Kühe mit klinisch ungestörtem Puerperium

zwischen dem 15. Tag und 45. Tag post partum im Abstand von jeweils 10 Tagen gynäko-

logisch und ultrasonographisch. Die Uterusinvolution wurde anhand des Horndurchmessers

und der Struktur des Gebärmutterquerschnittes beurteilt. Anhand des Erstbesamungserfolges

wurden die Kühe in Gruppen (G1 trächtig nach Erstbesamung, G2 nicht trächtig nach Erst-

besamung) eingeteilt.

Die Tiere, die bei der ersten Besamung tragend geworden waren, hatten eine signifikant

schnellere Uterusinvolution (Uterusdurchmesser am Tag 25 p.p.: 4,5 ± 0,5 cm vs. 5,1 ± 0,9

cm) und einen früheren Beginn der Ovaraktivität (Anzahl der pro Tier vorgefundenen

Tertiärfollikel: 1,0 – 1,6 vs. 0,4 – 1,0) als diejenigen Tiere, die nicht konzipierten. Die Ovar-

aktivität wurde anhand des Vorhandenseins und der Dynamik der Follikel- und Gelbkörper-

entwicklung beurteilt.

Die Struktur des Uterusquerschnitts entwickelte sich bei den G1-Tieren schneller in den ur-

sprünglichen Zustand zurück als bei den G2-Tieren. Dies wurde anhand der besseren Dar-

stellbarkeit des Schleimhautreliefs der Gebärmutter im Querschnitt bei den G1 Tieren fest-

gestellt. Am Tag 15 post partum waren bei 75% der G1-Kühe und 100% der G2-Kühe die

Uteruskonturen im sonographischen Bild undeutlich und das Schleimhautrelief im Quer-

schnitt nicht darstellbar. Der Uterus war noch nicht soweit zurückgebildet, um ihn sono-

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graphisch gut darstellen zu können und einzelne Strukturen wie Schleimhautrelief und Gebär-

mutterwand genau zu differenzieren.

2.4 Ovarieller Zyklus im Puerperium

Während der Trächtigkeit unterdrücken hohe Progesteronkonzentrationen im Blut die

Sekretion von Gonadotropin Releasing Hormon (GnRH) im Hypothalamus (SHELDON,

2004). Damit wird auch eine Freisetzung von Follikelstimulierendem Hormon (FSH) und

Luteinisierendem Hormon (LH) aus der Hypophyse unterdrückt (SHELDON, 2004). Um den

Zeitpunkt der Geburt kommt es zu einem Absinken des Progesteronspiegels und damit zu

einem Anstieg von FSH (SHELDON, 2004). Ab dem 6. – 8. (7. - 10.) Tag post partum bilden

sich die ersten Follikelwellen auf den Ovarien heran (SHELDON, 2004; MORROW et al.,

1968 a). Die 5 – 10 mm großen Follikel vergrößern sich bis zum ersten Östrus um den 15.

Tag post partum (MORROW et al., 1968 a). In der Studie von FONSECA et al. (1983) betrug

die Dauer von der Abkalbung bis zum Auftreten der ersten Ovulation 20,8 ± 13,2 (Holstein)

und 20,0 ± 14,4 (Jersey) Tage. Alle der 212 untersuchten Tiere ovulierten - ausgenommen

von 12 Tieren mit Ovarzysten und 6 Tieren mit Azyklie - bis spätestens zum 45. Tag post

partum.

Nach LESLIE (1983) findet bei Milchkühen die erste Ovulation zwischen dem 10. und 25.

Tag post partum statt. Kühe mit Saugkälbern, wie z.B. Fleischrinder benötigen dagegen

länger bis zur ersten Ovulation post partum. Das liegt laut Aussage des Autors unter anderem

daran, dass das Saugen die pulsatile LH-Freisetzung unterdrückt und Prolaktin in hohen Kon-

zentrationen vorliegt. Bei Milchkühen hingegen kommt es nur für zwei bis drei Tage zu

einem Anstieg von Prolaktin.

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2.5. Prostaglandine im peripartalen Zeitraum Bis zum Ende der Trächtigkeit wird die Synthese von Prostaglandinen gehemmt. Dann

kommt es durch den Anstieg des Östrogenspiegels ca. 6 Wochen ante partum zu einem

Anstieg von PGF2� kurz vor der Geburt und in der frühen postpartalen Phase (LESLIE, 1983).

Die Hauptquelle für PGF2� ist der Uterus (GUILBAULT et al., 1984). Besonders aktiv ist das

Karunkelgewebe an der Synthese und dem Metabolismus von PGF2� im Uterus beteiligt

(GUILBAULT et al., 1984; FRAZER, 2005). Das PGF2� wird sehr schnell fast vollständig zu

PGFM verstoffwechselt (MEINECKE, 2000).

Der Anstieg der PGF2� Konzentration ist sowohl für die Geburt als auch für die Uterusinvo-

lution von Bedeutung (DEL VECCHIO et al., 1990; NAKAO et al., 1997). PGF2� führt zur

Luteolyse und stoppt somit die Progesteronsynthese. Laut GUILBAULT et al. (1984) erreicht

PGFM seine höchste Konzentration (Tag 1 pp: 1772,54 pmol/ml; Tag 3 pp: 3291,65 pmol/ml)

am 2. bis 3. Tag post partum. Dies wird von DEL VECCHIO et al. (1990) bestätigt (Tabelle

3). Ferner fanden DEL VECCHIO et al. (1990) heraus, dass die PGFM-Konzentration bis

zum 20. – 30. Tag post partum auf hohem Niveau bleibt. KÖNIGSSON et al. (2001) unter-

suchten den Verlauf der PGFM-Konzentration zwischen dem 7. Tag ante partum und

12 Stunden post partum und zeigten, dass die höchste PGFM-Konzentration zum Zeitpunkt

der Geburt (> 10000 pmol/l) auftrat. Direkt nach der Entwicklung des Kalbes sank die

PGFM°– Konzentration wieder ab. Die PGFM – Konzentration bleibt mindestens bis zum 7.

Tag post partum auf hohem Niveau (NAKAO et al., 1997). Das Absinken des PGFM -

Spiegels erfolgte frühestens ab dem 7. Tag post partum langsam (NAKAO et al., 1997).

Dieses langsame und stetige Absinken wurde schon von DEL VECCHIO et al. (1990)

beschrieben. Konstant hohe PGFM – Spiegel korrelieren bei Kühen mit ungestörtem

Puerperium negativ mit der Dauer der Uterusinvolution (DEL VECCHIO et al., 1992).

Ein signifikanter Anstieg der Plasma PGFM – Konzentration einige Tage post partum kann

nach Ansicht anderer Autoren (MATEUS et al., 2003) als Indikator für Uterusinfektionen

gesehen werden. MATEUS et.al. (2003) beobachteten die PGFM – Konzentration bei Kühen

mit leichter und hochgradiger puerperaler Endometritis. Sie fanden heraus, dass die PGFM –

Konzentration bei den Kühen mit hochgradiger puerperaler Endometritis signifikant größer ist

als bei den Tieren der Vergleichsgruppe. Die kurzzeitig hohen PGFM - Plasmaspiegel zu

Beginn der postpartalen Phase könnten laut NAKAO et al. (1997) für eine Verzögerung der

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Uterusinvolution bei Kühen mit Nachgeburtsverhaltungen verantwortlich sein. Die Autoren

gingen davon aus, dass PGF2� eine direkte Wirkung auf den Uterus hat, indem sie die

Uteruskontraktion induzieren und somit Nachgeburtsreste, Exsudate und pathogene Keime

ausgestoßen werden können. Da die hohen PGFM – Konzentrationen bei den Tieren mit

Nachgeburtsverhaltungen nur von kurzer Dauer sind, bleibt die positive Wirkung auf den

Uterus beschränkt (NAKAO et al., 1997).

Bei diesen Tieren ist die Dauer der Erhöhung des PGFM – Spiegels positiv korreliert mit der

Länge der Verzögerung der Uterusinvolution. Das bedeutet, dass eine kurzzeitig hohe

Konzentration von PGFM eine höhere Anzahl von Tagen bis zur Beendigung der Involution

nach sich zieht (DEL VECCHIO et al., 1992; KINDAHL et al., 1992; DEL VECCHIO et al.,

1994; NAKAO et al., 1997; MATEUS et al., 2003). NAKAO et al. (1997) zeigten, dass Kühe

mit Nachgeburtsverhaltung zwischen den Tagen 1 – 4 post partum höhere PGFM – Plasma-

spiegel als Kühe mit einem normalen Abgang der Nachgeburt haben. Zwischen den Tagen 4 –

7 post partum war die PGFM - Konzentration bei beiden Gruppen annähernd gleich. Die

PGFM - Konzentration bei Kühen mit gestörtem Puerperium fiel zwischen den Tagen 7 – 10

post partum drastisch ab. Die Ursache könnte in der Aktivierung von Immunreaktionen durch

die entzündlichen Geschehen des Uterus liegen (BEKANA et al., 1996). Nachgeburts-

verhaltungen und Endometritiden stören die Synthese und den Metabolismus von PGF2�

daher der nur kurzzeitige Anstieg der PGFM - Konzentration (LINDELL et al., 1982).

SEALS et al. (2002) kamen zu einem anderen, das Gegenteil beschreibende Ergebnis. Auch

sie untersuchten die Veränderungen der PGFM - Konzentration als ein Anzeichen für Erkran-

kungen des Uterus. Sie untersuchten gesunde und an Uterusinfektionen erkrankte Kühe drei-

mal wöchentlich von der Abkalbung bis zum 63. Tag post partum. Die Konzentration von

PGFM lag bei den gesunden Kühen mit 3317,76 pmol/ml in den ersten 6 Tagen post partum

höher als bei den erkrankten Tieren (2058,21 pmol/ml). Auch im weiteren Verlauf lag der

Wert bei den gesunden Tieren über dem der Kranken. Bei den erkrankten Kühen kam es im

Gegensatz zu den gesunden Tieren in der Zeit vom 15. – 21. Tag post partum zu einem

Anstieg der PGFM – Konzentration. Auch in der Studie von KÖNIGSSON et al. (2001) war

bei den Tieren mit Nachgeburtsverhaltung die höchste Konzentration (13347 pmol/l)

niedriger als bei den Tieren mit normalen Nachgeburtsabgang (21206 pmol/l)

(Umrechnungsfaktor: pg/ml x 1,536 = pmol/ml; pmol/ml x 0,651 = pg/ml) Die PGFM -

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Konzentration fiel nur bei den Tieren mit Nachgeburtsverhaltungen einige Stunden p.p. ab,

um danach wieder auf das Niveau zum Zeitpunkt der Geburt anzusteigen (KÖNIGSSON et

al., 2001).

Tabelle 3: Übersicht über die Literaturangaben zur PGFM - Konzentration im Blutplasma zu

unterschiedlichen Zeitpunkten post partum bei gesunden und kranken Tieren

Autor PGFM

gemessen am

PGFM -

Konzentration

gesunde Tiere

PGFM -

Konzentration kranke

Tiere

GUILBAUT et al.

(1984) 1 d pp. 1772,54 pmol/ml

3 d pp. 3291,65 pmol/ml

15 d pp. 168,96 pmol/ml

DEL VECCHIO et

al. (1990) 10 d pp 387,07 ± 80,03 pmol/ml

20 d pp. 119,81 ± 22,73 pmol/ml

30 d pp. 99,53 ± 11,37 pmol/ml

KÖNIGSSON et al.

(2001) 3-4 Wochen ap. 150-300 pmol/ml

1 d ap. 1000-2000 pmol/ml

SEALS et al. (2002) 6 d pp. 3,32 pmol/ml 1,55 pmol/ml1

24 d pp. 645,12 pmol/ml 380,25 – 522,24

pmol/ml

KÖNIGSSON et al.

(2002) 1,2 ± 0,8 d pp. 15653 ± 7622 pmol/ml2

d = Tag, p.p. = post partum, a.p. = ante partum, 1 = Endometritis, 2 = Nachgeburtsverhaltung

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2.6. Energiestoffwechsel im peripartalen Zeitraum

Zum Ende der Trächtigkeit und in den ersten Wochen der Laktation steigt der Energiebedarf

für das Wachstum der Frucht und die Kolostrum- bzw. Milchsynthese sehr stark an. Allein die

beginnende Milchproduktion benötigt 97 % der über das Futter aufgenommenen Energie

(DRACKLEY, 1999). Eine positive Energiebilanz kann aufgrund des gesteigerten Energiebe-

darfs für Leistung und Erhaltung nicht aufrechterhalten werden (BUTLER & SMITH, 1989).

Die Kühe müssen deshalb auf ihre Körperfettreserven zurückgreifen (COPPOCK et al.,

1974). In der ersten Phase der Laktation weisen 80% bis 92 % aller Milchkühe eine negative

Energiebilanz (NEB) auf (COPPOCK et al., 1974, VILLA-GODOY et al. 1989; DOMECQ et

al., 1997). In kurzer Zeit muss sich das Tier von Trächtigkeit auf Laktation umstellen (GOFF

& HORST, 1997). Hierbei ist eine hohe Futteraufnahme entscheidend. Vor allem um den

Zeitpunkt der Geburt, bedingt unter anderem durch den Geburtsstress, ist aber die Futter-

aufnahme der Kuh am geringsten. Insbesondere überkonditionierte und magere Tiere haben

unter der Umstellung zu leiden (INGVARTSEN & ANDERSEN, 2000; GRÜNDER, 2002).

Bei überkonditionierten Kühen kommt es zu einer übermäßig raschen Körperfettmobi-

lisierung (GRÜNDER, 2002). In den ersten vier Wochen der Laktation wird der Energie-

bedarf von bis zu einem Drittel der Milchmenge durch die Mobilisierung von Körperfett-

reserven gedeckt (BAUMANN 2000).

Viele der um die Abkalbung auftretenden Erkrankungen haben einen metabolischen Hinter-

grund, der auf eine negative Energiebilanz, Körperfettmobilisierung und einen Anstieg der

Ketonkörperkonzentration zurückzuführen ist (DUFFIELD, 2004). Schon eine negative Ener-

giebilanz während der Trockenstehphase kann die Inzidenz für Nachgeburtsverhaltungen,

Metritiden, linksseitige Labmagenverlagerungen und Mastitiden anheben (DUFFIELD,

2004).

Für den Energiestoffwechsel spielen die Hormone Insulin, Growth Hormon (GH) und Insulin

– like growth factor I (IGF I) eine wichtige Rolle (KÖNIGSSON et al., 2008). IGF I wird in

der Leber synthetisiert. Stimuliert wird dessen Synthese durch die Bindung von GH an Rezep-

toren der Hepatozyten, wohingegen die Synthese von GH an der Adenohypophyse über einen

negativen Feedbackmechanismus von IGF I reguliert wird (WATHES et al., 2007). Insulin

wird in der Bauchspeicheldrüse synthetisiert. Dessen Synthese wird durch GH, freie Fett-

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säuren und Ketonkörper stimuliert und durch Somatostatin und Insulin selbst gehemmt

(WATHES et al., 2006, 2007).

IGF I reguliert die Milchsynthese im Eutergewebe und ist am Ovar an der Ausreifung des

Tertiärfollikels mitbeteiligt. GH wirkt vor allem lipolytisch. Es stimuliert die Ketonkörper-

bildung und die Kalziumresorption. Des Weiteren setzt es die Insulinempfindlichkeit herab

und hemmt somit den Glucoseumsatz in Fettgewebe und Leber. Es steht mehr Glucose für

Muskeln und Knochen zur Verfügung. Insulin senkt den Blutzuckerspiegel und fördert die

Speicherung von Triglyceriden. Es senkt die Glukoneogenese und Ketogenese und fördert die

Glykogen- und Fettsäurensynthese (WIESNER, 2000).

In der späten antepartalen Phase werden die GH – Rezeptoren an den Hepatozyten verringert

(WATHES et al., 2006) und die GH-IGF I - Achse wird entkoppelt. Obwohl GH ansteigt,

sinkt der IGF I - Spiegel ab. Zusammen mit der niedrigen Insulinkonzentration wird die för-

dernde Wirkung des GH auf Lipolyse und Glukoneogenese verstärkt. Gegen Ende der Träch-

tigkeit kommt es außerdem im Fett- und Muskelgewebe zu einem Zustand der Insulinre-

sistenz, der mit einer erhöhten Sensibilität dieser Gewebe gegenüber lipolytischen Substanzen

verbunden ist. Die Glukoseaufnahme wird verringert (WATHES et al., 2007).

2.6.1 Negative Energiebilanz

Die Dauer und das Ausmaß der negativen Energiebilanz werden von unterschiedlichen Fak-

toren beeinflusst. Unter anderem spielen die individuelle Futteraufnahme, die Diät, die Kon-

dition der Tiere, das Alter, die Anzahl der Laktationen, die Haltungsform, aber auch die

Milchleistung und der genetische Hintergrund der Tiere eine Rolle (WATHES et al., 2006).

Eine der am häufigsten auftretenden Erkrankungen im Zusammenhang mit der negativen

Energiebilanz ist die Ketose. Die klinische Ketose tritt spontan zwischen der zweiten und

siebten Woche post partum auf (BAIRD, 1982). Während die subklinische Form der Ketose

meist unentdeckt bleibt, zeigen sich bei der klinischen Ketose Appetitlosigkeit, Absinken der

Milchleistung, ein rapider Verlust an Körpergewicht und eine Beeinträchtigung der Frucht-

barkeit (BAIRD, 1982; ANDERSSON, 1988). Im Blut lassen sich sowohl bei der klinischen

als auch bei der subklinischen Ketose eine Hyperketonämie, eine Hypoglykämie sowie eine

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erhöhte NEFA - Konzentration nachweisen (BAIRD, 1982; DUFFIELD, 2004). Die ausge-

prägteste negative Energiebilanz zeigen Kühe, welche die höchsten NEFA – Konzentrationen

am Tag der Kalbung aufweisen (DOEPEL et al., 2002). Des Weiteren weist die Leber eine

fettige Infiltration und eine Verminderung der Glukoneogenese auf (BERGMAN, 1971;

KRONFELD, 1971; BAIRD, 1982).

Infolge der Laktosesynthese und des damit verbundenen Glucoseverbrauchs kommt es zu

einer Hypoglykämie. Diese Hypoglykämie wird durch eine gesteigerte Glukoneogenese aus-

geglichen. Dadurch wird dem Zitratzyklus vermehrt Oxalazetat entzogen. Kann Oxalazetat

nicht mehr in ausreichenden Mengen nachgeliefert werden, fehlt in den Mitochondrien der

Leberzellen der Reaktionspartner für die aus dem Fettstoffwechsel stammenden C2 –

Bruchstücke. Weiterhin entsteht infolge der Hypoglykämie ein niedriger Plasmainsulinspie-

gel, der die Lipolyse begünstigt (BAIRD, 1982).

Aus den biologisch aktivierten C2 – Bruchstücken entstehen Ketonkörper. Ketonkörper wer-

den normalerweise im Pansenepithel aus den Fettsäuren des Futters gebildet. Während der

Mobilisierung der Körperfettreserven im Zustand der negativen Energiebilanz werden die

Ketonkörper auch vermehrt in der Leber aus dem bei der Oxidation von Fettsäuren ent-

stehenden Azetyl – CoenzymA gebildet. Die Ketonkörper dienen unter anderem in der Mus-

kulatur als Energielieferant (DRACKLEY, 2002).

2.6.2 Nicht veresterte freie Fettsäuren

Die Mobilisierung der Körperfettreserven führt zur Freisetzung von freien Fettsäuren

(NEFA). Sie sind ein Indikator für das Ausmaß der negativen Energiebilanz (PULLEN et al.,

1989). Durch die verstärkte Fettmobilisation aufgrund der negativen Energiebilanz um den

Zeitpunkt der Abkalbung steigt auch die Konzentration der NEFA im Plasma (BERTICS et

al., 1992; GRUMMER, 1993). Des Weiteren führen der Geburtsstress und die vor der Geburt

sinkende Futteraufnahme zu einem zusätzlichen Anstieg, in den letzten zwei Wochen ante

partum sogar bis auf das Vierfache des Normalwertes (GRUMMER, 1993). Die NEFA

werden im Zitronensäure – Zyklus zu Kohlendioxid oxidiert und zur Energiegewinnung

genutzt (GOFF & HORST, 1997). Des Weiteren werden die im Blut zirkulierenden NEFA in

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der Leber teilweise zu Triglyzeriden verestert oder zu Azetyl – CoenzymA abgebaut

(RUKKWAMUSK et al., 1999). Die Triglyzeridsynthese und – speicherung wird vermutlich

durch den präpartalen Progesteronabfall und den Östrogenanstieg gefördert (GRUMMER,

1993). Die verstärkte Lipolyse und die erhöhte Konzentration der NEFA führen vor allem bei

überkonditionierten Kühen in den ersten Laktationswochen zu zwei- bis dreifach erhöhten

Leberfettgehalten im Vergleich zu normal konditionierten Kühen (GRUMMER, 1993). So

haben 66% der Holstein Friesian Kühe in der ersten Woche post partum eine moderate

Fettleber (REID, 1980). Der Anstieg der NEFA im Plasma korreliert mit dem Anstieg der

Leberfettsäuren. Die Leberverfettung führt zum einen zu einer reduzierten Glukoneogene-

serate (CARDONIGA-VALINO et al., 1997), zum anderen zu einer Verringerung des Abbaus

von Endotoxinen und Hormonen (RUKKWAMUSK et al., 1999). Kühe, die eine Woche ante

partum NEFA - Werte > 0,7 mmol/l aufweisen, haben ein fünffach höheres Risiko, post par-

tum an einer subklinischen Ketose zu erkranken (DUFFIELD, 2004).

2.6.3 � - Hydroxybutyrat

Bei den während des Abbaus der Körperfettreserven entstandenen Ketonkörpern handelt es

sich um � – Hydroxybutyrat und Azetoazetat. Beta – Hydroxybutyrat macht mit ca. 81% den

Hauptbestandteil der Gesamtketonkörperkonzentration (SCHLERKA & FILAR, 1981) aus

und wird als Indikator für eine negative Energiebilanz, eine Ketogenese und das Vorhanden-

sein einer Fettleber angesehen (RUSSEL & WRIGHT, 1983; GRÖHN, 1983). Bei � –

Hydroxybutyrat handelt es sich um den stabilsten Ketonkörper (BERGMAN, 1971;

DUFFIELD, 2004), während Azetoazetat relativ schnell zu Azeton und CO2 umgewandelt

wird (BERGMAN, 1971).

Während nach Ansicht mehrerer Autoren (KRAFT et al., 1999; BERGMAN, 1971;

ANDERSSON, 1988; GRÜNDER, 2002) die Normalwerte für � – Hydroxybutyrat im Blutse-

rum zwischen 0,05 – 1,2 mmol/l liegen, ist nach REHAGE et al. (1996) schon bei � –

Hydroxybutyrat – Konzentrationen von über 1,0 mmol/l von einer subklinischen Ketose aus-

zugehen. Ein Anstieg der Konzentration von � – Hydroxybutyrat ist im Gegensatz zu NEFA

in der Regel erst post partum nachzuweisen (DUFFIELD, 2004). Die � – Hydroxybutyrat –

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Konzentration steigt ungefähr bis zur 6. Woche post partum an. Zwischen der 4. – 6.Woche

post partum werden hohe � – Hydroxybutyratwerten und abnehmende NEFA – Konzen-

trationen beobachtet. In dieser Zeit werden in der Leber NEFA zu Triglyzeriden verestert

(WATHES et al., 2007).

2.6.4 Auswirkungen der negativen Energiebilanz auf die Uterusinvolution und das Zyklusgeschehen

In der Phase der Frühlaktation leiden 80 bis 92 % aller Milchkühe an einer negativen Ener-

giebilanz (COPPOCK et al., 1974; VILLA – GODOY et al., 1988; DOMECQ et al., 1997).

Die negative Energiebilanz mit der Körperfettmobilisierung dauert durchschnittlich 5 bis 8

Wochen (BUTLER & SMITH, 1989; STAPLES et al., 1990), teilweise sogar bis zu 10 Wo-

chen (BAUMANN & CURRIE, 1980). In der Frühlaktation muss die Kuh die Milchleistung,

die Uterusinvolution, das Wiederanlaufen der Ovaraktivität und eventuell eine erneute Kon-

zeption bewältigen (STAUFENBIEL et al., 1991).

Die negative Energiebilanz (NEB) und die daraus resultierende Körperfettmobilisierung mit

ihren Folgen wie Fettleber und Ketose haben neben verschiedenen Stoffwechselerkrankungen

auch negative Auswirkungen auf den Abgang der Nachgeburt, die Uterusinvolution und die

Fruchtbarkeit (STAUFENBIEL et al., 1987; WATHES et al., 2007). Ein längeres Bestehen

des Zustandes der NEB kann den Beginn der Ovaraktivität verzögern (ANDERSON, 1988;

BUTLER & SMITH, 1989; LUCY et al., 1991; ZUREK et al., 1995).

Um den Einfluss der NEB auf die Uterusinvolution zu untersuchen, wurden von WATHES et

al. (2007) in der 2. Woche post partum in den Zellen des Endometriums des vormals graviden

Uterushorns Gene isoliert, die an den Um- und Abbauvorgängen im Uterus beteiligt sind. Des

Weiteren wurden histologische Untersuchungen durchgeführt, um die Anwesenheit und Men-

ge von Entzündungszellen in beiden Uterushörnern zu untersuchen. Es stellte sich heraus,

dass bei negativer Energiebilanz mehr segmentkernige Entzündungszellen im Uteruslumen

vorhanden und die Expression der MMP-I Gene erhöht waren, während die Zahl

mononukleärer Zellen im Lumenepithel erniedrigt war (WATHES et al., 2007). Die Verzö-

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gerung der Uterusinvolution beruht demzufolge auf einer verlängerten Reparaturphase des

Uterusgewebes (WATHES et al., 2007).

Die Ausmaße der negativen Energiebilanz und der Körperfettmobilisierung sind nach

BUTLER & SMITH (1989) positiv mit der Dauer des Intervalls zwischen der Abkalbung und

dem Auftreten ersten Ovulation sowie der Konzeptionsrate korreliert. Während BEAM &

BUTLER, (1999) davon ausgehen, dass die frühe negative Energiebilanz keinen Einfluss auf

die erste Follikelwelle post partum hat, sind WATHES et al. (2007) der Ansicht, dass die mit

der negativen Energiebilanz einhergehenden Veränderungen den dominanten Follikel direkt

beeinflussen bzw. indirekt über die Veränderung des Follikelmillieus (WATHES et al., 2007).

Eine negative Energiebilanz hat eine hemmende Wirkung auf die LH – Sekretion

(IMAKAWA et al., 1987; BUTLER & SMITH, 1989; ZUREK et al., 1995). Diese hemmende

Wirkung kann hervorgerufen werden durch die Konkurrenzsituation am Hypophysenvorder-

lappen. Dort wird neben LH auch das adrenokortikotrope Hormon synthetisiert, welches bei

Energiemangel dem LH in der Synthese vorgezogen wird (SCHILLING, 1976; BUTLER &

SMITH, 1989). Auch im Blut zirkulierende Stoffe wie NEFA oder Botenstoffe wie Insulin

können Einfluss auf die LH – Sekretion nehmen (SCHILLO, 1992). Die negative Energie-

bilanz reduziert somit die pulsatile Ausschüttung von LH, welche für die Follikelentwicklung

und Ovulation notwendig ist. Ferner hemmen auch die bei der Körperfettmobilisation

entstehenden Ketonkörper die LH – Sekretion (BUTLER & SMITH, 1989).

Die NEFA scheinen auch einen direkten Effekt auf die Fruchtbarkeit zu haben, da sie in die

Ovarien eindringen können (RABIEE et al., 1997; RUKKWAMUSK et al., 2000). LEROY et

al. (2005) konnten in ihrer Studie an 9 Hochleistungskühen nachweisen, dass bei negativer

Energiebilanz die NEFA in der Follikelflüssigkeit erhöht war. Hierfür wurde den Kühen an

den Tagen 16 und 44 post partum Blut und mittels Follikelpunktion Follikelflüssigkeit

entnommen und der Gehalt an NEFA bestimmt. Ferner zeigten in vitro Studien, dass die

Zugabe von NEFA zu Eizellen im Reifestadium negative Effekte unter anderem auf die

Fruchtbarkeit und Teilungsrate sowie die weitere Entwicklung haben (LEROY, 2005).

STAPLES et al. (1990) hingegen konnten in ihrer Studie keine Korrelation zwischen den

NEFA - Spiegeln im Plasma und der ovariellen Funktion sowie der Follikelaktivität feststel-

len. Auch KAWASHIMA et al. (2007) beobachteten in ihrer Studie keinen Unterschied in

den peripheren NEFA - Konzentrationen zwischen zyklischen und anovulatorischen Kühen.

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Bei den zyklischen Kühen war ein Anstieg der Insulinkonzentration zusammen mit der

Östrogenkonzentration zu beobachten, dem eine hohe Konzentration von IGF I während des

Wachstums des dominanten Follikels vorausgegangen war. Die Östrogenkonzentrationen

waren bei den zyklischen Tieren 1,5 Wochen post partum höher als bei den nichtovulierenden

Tieren. Die IGF I – Konzentration war bei den zyklischen Kühen höher als bei den nichtovu-

lierenden Kühen. Daraus zogen die Autoren die Schlussfolgerung, dass IGF I für das Wachs-

tum und Insulin für die Reifung und Ovulation des Follikels wichtig sind (KAWASHIMA et

al., 2007).

Die erhöhte Konzentration von Ketonkörpern im Blut führt auch zu einem Absinken des

Muskeltonus und trägt damit zur Uterusatonie mit den nachfolgenden Involutionsverzöge-

rungen und zu Nachgeburtsverhaltungen bei (STAUFENBIEL et al., 1987).

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3. Material und Methoden

3.1. Studienbetrieb

Bei dem Studienbetrieb handelte es sich um eine Milchviehanlage in der Uckermark im

Nordosten Brandenburgs. Auf dem Betrieb wurden durchschnittlich 2600 Kühe gemolken.

Dazu kamen noch trockenstehende Kühe und trächtige Färsen. Das Jungvieh wurde in einem

anderen Betriebsteil aufgestallt. Die Herdendurchschnittsleistung lag bei 8948 kg Milch. Die

Tiere gehörten zu der Rasse Holstein Friesian, ein geringer Anteil (ca. 1 %) war Holstein

Friesian gekreuzt mit Schwarzbuntem Milchrind sowie Rotbunte.

Die Kühe wurden entsprechend ihres Laktationsstadiums in Gruppen zu je 100 Tieren

aufgeteilt. Sie wurden in einem Liegeboxenlaufstall mit Spaltenboden gehalten. Die Liege-

boxen waren mit Gummimatten ausgelegt. Hochtragende Tiere wurden 4 Wochen vor dem

errechneten Abkalbetermin gesondert aufgestallt und hatten Zugang zu einem Tiefstreustall,

wobei hier Färsen und Kühe getrennt wurden. Frisch abgekalbten Tieren war bis zum 5. Tag

post partum der Tiefstreustall weiterhin zugänglich, bis sie wieder in Gruppen zu je 100

Tieren aufgestallt wurden. Hier stallte man unipare und pluripare Kühe zusammen auf. Kran-

ke Tiere wurden nach Art der Erkrankung, wie zum Beispiel Mastitis, Klauen- und Glied-

maßenerkrankungen oder Erkrankungen des Verdauungsapparates, in sogenannten „Kranken-

gruppen“ zusammengefasst. Der Tiefstreustall wurde einmal wöchentlich entmistet und zwei-

mal wöchentlich mit Stroh eingestreut. Die Liegeboxen der frisch gekalbten und der kranken

Kühe wurden einmal wöchentlich mit Kalk eingestreut.

Die Fütterung erfolgte über ein zentrales Förderband, mit dem jede Gruppe einzeln ange-

steuert werden konnte. Die Tiere erhielten zweimal in 24 Stunden eine Totale Misch Ration

(TMR), bestehend aus Gras- und Maissilage, Stroh, Rapspellets und Kraftfutter. Gras- und

Maissilage sowie das Stroh wurden auf den betriebseigenen Acker- und Grünlandflächen

gewonnen.

Die gesamte Herde wurde dreimal in 24 Stunden im Zweischichtsystem gemolken. Hierfür

stand ein Melkkarussell mit 60 Plätzen zur Verfügung. Die frischabgekalbten Tiere (bis zum

5. Tag post partum), die kranken Tiere und die Tiere mit Wartezeiten auf Milch wurden

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gesondert dreimal in 24 Stunden in einem Fischgrätenmelkstand mit 12 Plätzen pro Seite

gemolken.

Im Abkalbestall erfolgte eine 24 stündige Geburtsüberwachung. Jedes Tier wurde direkt nach

der Abkalbung in einen Behandlungsstand verbracht. Hier wurde es auf eventuelle Geburts-

verletzungen und im Uterus verbliebene Früchte untersucht. Das Euter wurde auf Mastitis

überprüft und gegebenenfalls behandelt. Weiterhin erhielt jedes Tier 40 l einer Diättränke,

bestehend aus 2000 ml Höveler Diät® (Höveler Kraftfutterwerke, Blattin-Mineralfutter,

Langefeld-Immigrath) und 1000 ml Propylenglycol gelöst in 40 l warmem Wasser. Verwei-

gerte eine Kuh die Tränke, wurde sie gedrencht. Des Weiteren wurde jedes Tier direkt nach

der Abkalbung mit 500 ml einer 25%-igen Kalziumborogluconat-Lösung (Calcitat® N25 pro

inf.; aniMedica, Senden-Bösensell) infundiert. Tiere, die Anzeichen von Milchfieber zeigten,

behandelte man mit Kalzium, Phosphor und Glukose (Calcitat® N25 pro inf., aniMedica

GmbH, Senden-Bösensell; GLUCOPHOS®, CEVA TIERGESUNDHEIT GmbH, Düsseldorf;

Glucose – Lösung 40 Prozent ad us.vet., DeltaSelect GmbH, Dreieich).

Der Abgang der Nachgeburt wurde beim täglichen Treiben zum Melkstand kontrolliert. Die

Kontrolle erfolgte durch den Treiber, der bei den Tieren auf heraushängende Nachgeburtsteile

achtete. Tiere mit Nachgeburtsverhaltungen wurden den Betriebsveterinären gemeldet. Diese

versuchten, die Nachgeburt abzunehmen, versorgten das Tier lokal antibiotisch in Form von 3

Uterusstäben (Tetracyclin-Uterus-Stab; 2000 mg Tetracyclinhydrochlorid/Tablette, Friedrich

Ernst GmbH & Co., Veterinär-Pharmazeutische Präparate KG, Hannover) und kontrollierten

und behandelten das Tier am Tag 4 und 7 post partum erneut. (Die Zusammensetzung der

während der Studie vom Untersucher bzw. dem Betriebspersonal verwendeten mineralstoff-

haltigen Futtermittel und Infusionslösungen befindet sich im Anhang in Tabelle IV.)

Bei allen frisch Abgekalbten wurde in den ersten 10 Tagen post partum nachts zwischen 0.00

und 3.00 Uhr die Körpertemperatur gemessen. Auch hierbei erfolgten eine Kontrolle auf

heraushängende Nachgeburtsteile und eine Beurteilung des Gesundheitszustandes anhand von

Haltung, Verhalten und Vaginalausfluss. Auffällige Tiere wurden den Betriebsveterinären

gemeldet. Als auffällig wurden vor allem Tiere mit heraushängenden Nachgeburtsteilen,

erhöhter Temperatur über 39,5°C und übel riechendem Vaginalausfluss beurteilt. Bei einer

Körpertemperatur von mehr als 39,5°C wurden die Tiere über 5 Tage systemisch (20 ml

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40

Excenel RTU ad us vet® 50 mg/ml, Pfizer Pharma GmbH, Karlsruhe oder 40 ml

Procainpenicillin 50%®, WDT, Hannover) behandelt.

Allen Tieren wurde am 21. Tag post partum ein GnRH – Analogon (Receptal®, Intervet

Deutschland GmbH, Unterschleißheim) injiziert. Die Injektion erfolgte, um eine Ovulation zu

induzieren und damit einen einheitlichen Zyklus bei den Kühen zu erreichen.

3.2. Versuchsdurchführung

3.2.1 Versuchsaufbau

Die Untersuchungen fanden im Zeitraum von Januar bis Juni 2007 statt. Es wurden insgesamt

211 pluripare Kühe der Rasse Holstein Friesian in die Studie aufgenommen. Der Versuch

wurde als Blindstudie durchgeführt, wobei die Tiere vor der Abkalbung per Losverfahren

zwei Gruppen zugeordnet wurden. Alle Kühe erhielten direkt nach der Abkalbung eine

intravenöse Infusion in die Vena jugularis. Während die Tiere der Gruppe 1 (n = 108) 500 ml

einer 25%-igen Kalzium-Lösung (Calcitat® N25 pro inf. aniMedica GmbH, Senden-

Bösensell) erhielten, bekamen die Tiere der Gruppe 2 (n = 103) 500 ml einer 0,9%-igen

Kochsalzlösung (isotonische Natriumchlorid-Lösung ad us. vet. B. Braun®, B. Braun Vet

Care GmbH, Tuttlingen). Die Infusion des Kalziums erfolgte unter Auskultation des Herzens,

um bei einsetzender Tachykardie die Infusion sofort abbrechen zu können. Fälle, bei denen

die Infusion abgebrochen werden musste, sind nicht aufgetreten.

Vor der Infusion wurden Blutproben entnommen. Die allgemein klinischen, gynäkologischen

und sonographischen Untersuchungen (Tab. 2.1) erfolgten 12 h post partum (Tag 0) sowie am

7., 14. und 21. Tag post partum. An den Tagen 7, 14 und 21 post partum wurden zusätzlich

jeweils nach der Untersuchung Blutproben aus der Vena jugularis entnommen.

Am 250. Tag post partum wurden für die einzelnen Tiere der Erstbesamungserfolg, die

Rastzeit und die Güstzeit bestimmt. Tiere, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht wieder besamt

waren, sind als Abgang bezeichnet worden, da sie den Betrieb anschließend verließen und

nicht weiter zur Zucht eingesetzt wurden.

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Tabelle 2.1.: Übersicht über den zeitlichen Ablauf der Behandlungen bzw. Untersuchungen

Gruppe 1

(NaCl) BP, NaCl

Klin, Gyn,

Sono

BP, Klin,

Gyn, Sono

BP, Klin,

Gyn, Sono

BP, Klin,

Gyn, Sono FKZ

Tag 0

(Geburt) Tag 0 (12 h pp) Tag 7 Tag 14 Tag 21 Tag 250

Gruppe 2

(Ca) BP, Ca

Klin, Gyn,

Sono

BP, Klin,

Gyn, Sono

BP, Klin,

Gyn, Sono

BP, Klin,

Gyn, Sono FKZ

BP = Blutprobenentnahme; NaCl = Infusion von 500 ml einer 0,9 % igen Kochsalzlösung; Ca =

Infusion von 500 ml einer 25 % igen Kalziumlösung; Klin = klinische Untersuchung; Gyn =

gynäkologische Untersuchung; Sono = sonographische Untersuchung; FKZ = Erhebung von

Fruchtbarkeitskennzahlen; pp = post partum

3.2.2 Versuchstiere

Es wurden nur pluripare Tiere in den Versuch aufgenommen. Das Alter der Kühe lag im

Mittel bei 3,9 ± 1,01 Jahren. Die älteste Kuh war 8,42 Jahre alt und die jüngste 2,67. Tiere mit

gestörtem Allgemeinbefinden sowie mit Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes, akuten

Mastitiden oder einer deutlichen Lahmheit (Lahmheitsgrad III, ROSENBERGER; 1994)

wurden von vornherein von der Studie ausgeschlossen. Hatten die Kühe eine Schwer- oder

Zwillingsgeburt, eine Torsio uteri oder musste eine Sectio caesarea bzw. eine Fetotomie

durchgeführt werden, dann führte dies ebenfalls zum Ausschluss aus der Studie. Tiere, die vor

oder nach der Infusion Anzeichen einer Milchfiebererkrankung zeigten, wurden nicht mit in

die Studie einbezogen bzw. davon ausgeschlossen und umgehend behandelt. Erkrankte ein

Tier im Verlauf der Studie, wurde es vom Betriebstierarzt entsprechend der Betriebsvorgaben

behandelt. Das erkrankte Tier verblieb in der Studie, solange für die Therapie keine Kalzium-

gabe notwendig war. Die Behandlungen wurden im Untersuchungsprotokoll vermerkt. Bei

Kalziumgabe schied das Tier aus der Studie aus.

Eine Nachgeburtsverhaltung lag vor, wenn die Nachgeburt 12 h post partum noch nicht abge-

gangen war. Bei der ersten Untersuchung 12 h post partum wurde versucht, die Nachgeburt

manuell abzulösen. Gelang dies nicht, wurde die Kuh am Tag 4 post partum den Veterinär-

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ingenieuren vorgestellt und erneut versucht, die Nachgeburt abzunehmen, was nicht immer

gelang. Danach wurden die Tiere lokal antibiotisch mit 3 tetrazyklinhaltigen Uterusstäben

versorgt. Diese Therapie wurde an den Tagen 7 und 10 post partum wiederholt.

Eine Metritis wurde diagnostiziert, wenn die Kühe einen leicht bis stark übel riechenden

bräunlichen bis bräunlich-eitrigen, wässrigen oder dünn- bis zähflüssigen leicht bis stark übel

riechenden Ausfluss zeigten. Weiterhin wurde die Metritis anhand der Körperinnentemperatur

und dem Allgemeinbefinden in verschiedene Grade von 1 – 3 eingeteilt (SHELDON et al.;

2009). Grad 1 waren Metritiden mit übelriechendem Ausfluss, vergrößerter Gebärmutter und

einer Körperinnentemperatur von < 39,5°C. Kühe mit einer Metritis Grad 2 hatten übelrie-

chenden Ausfluss, eine vergrößerte Gebärmutter und eine Körperinnentemperatur von

� 39,5°C. Tiere mit Grad 1 zeigten keine Störungen und Tiere mit Grad 2 nur leichte Störun-

gen des Allgemeinbefindens wie z.B. herabgesetzte Milchleistung. Tiere mit Grad 3 hatten

zusätzlich zu den Symptomen der Grad 2 Metritis noch gestörtes Allgemeinbefinden und

Symptome einer Toxämie.

Der Ausfluss war definiert als das Sekret, welches an den Tagen 0 und 7 post partum von

außen an der Scham und dem Schwanz sichtbar war sowie bei der manuellen vaginalen Un-

tersuchung festgestellt wurde und das Sekret, welches an den Tagen 14 und 21 post partum

von außen und bei der vaginoskopischen Untersuchung zu sehen war.

3.3. Ultraschallgerät

Die ersten 40 Kühe wurden mit dem Ultraschallgerät Sonovet 2000 (Universal Medical

Systems, Inc., Bedford Hills, New York, USA) mit einem 5-9 MHz Linearschallkopf unter-

sucht. Die anschließenden Ultraschalluntersuchungen erfolgten mit dem Gerät LOGIQ Book

XP der Firma GE Healthcare (Chalfont St Giles; Buckinghamshire, UK). Bei dem Schallkopf

handelte es sich um einen 6-10 MHz Linearschallkopf (Modell 1739-RS; General Electrics

Yokogawa Medical Systems, Tokyo, Japan).

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3.4. Untersuchungen

3.4.1 Klinische Untersuchungen

Die Untersuchungen fanden in einem separaten Behandlungsstand statt und erfolgten an allen

vier Untersuchungsterminen immer nach dem gleichen Schema (Anhang, Tabelle I). Es wur-

de eine kurze Allgemeinuntersuchung nach ROSENBERGER (1994; Anhang, Tabelle II)

durchgeführt. Herz und Lunge wurden auskultiert und die Herz- und Atemfrequenz

ausgezählt. Die Frequenz und Intensität der Pansenmotorik sowie die Pansenschichtung

wurden bestimmt. Weiterhin wurden Perkussions- und Schwingauskultation durchgeführt

sowie die Körperinnentemperatur gemessen.

Danach erfolgte eine spezielle gynäkologische Untersuchung (Anhang, Tabelle I, III und IV).

Zum Zeitpunkt der ersten Untersuchung wurde am äußeren Genitale auf Veränderungen wie

Schwellungen und Verletzungen sowie auf eventuell heraushängende Nachgeburtsteile und

Ausfluss geachtet. Befunde wurden jeweils mit ja (1) oder nein (2) festgehalten. Es folgte eine

transrektale manuelle Palpation des Uterus zur Bestimmung von Größe (Score von 1 -6),

Kontraktilität (Score von 1 -3) und Symmetrie (Score von 0 – 2) des Uterus sowie die Be-

stimmung des Fluktuationsgrades (Score von 1 -3; Anhang, Tabelle III). Bei der vaginalen

Untersuchung wurden Verletzungen (Score von 1 – 2) der Scheide und der Zervix befundet.

Des Weiteren wurden Viskosität (Score von 0 – 3), Farbe (Score von 1 – 2) und Geruch

(Score von 0 – 3) der Lochien dokumentiert (Anhang, Tabelle III.). Die vaginalen Unter-

suchungen an den Tagen 0 und 7 post partum wurden nach vorheriger gründlicher Reinigung

mit warmem Wasser und Seife manuell durchgeführt. Die spezielle gynäkologische Unter-

suchung am Tag 7 post partum war mit derjenigen vom Tag 0 post partum identisch. An den

Tagen 14 und 21 post partum wurden Größe, Symmetrie, Kontraktilität und der

Fluktuationsgrad des Uterus beurteilt (Anhang, Tabelle III). Die vaginale Untersuchung

erfolgte an den Tagen 14 und 21 post partum sowohl manuell als auch vaginoskopisch. Die

manuelle Untersuchung erfolgte, um die Lochien besser beurteilen zu können. Die

Vaginoskopie wurde mit einem Röhrenspekulum durchgeführt. Farbe, Geruch, Viskosität und

eventuelle Beimengungen der Lochien wurden bestimmt. Alle Befunde wurden in

Befundprotokollen (Anhang, Befundprotokolle) dokumentiert. Die Dokumentation der

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Befunde wurde nach dem Schlüssel von GRUNERT (1990, Anhang, Tabelle III.,

Befundprotokolle) durchgeführt.

3.4.2 Sonographische Untersuchung im B - Mode

Die sonographische Untersuchung im B-Mode erfolgte transrektal. Der Schallkopf wurde vor

Beginn der Untersuchung mit einem mit Gleitgel gefüllten Rektalhandschuh umhüllt. Die so-

nographische Untersuchung erfolgte mit einer Frequenz von 8 MHz. Die Eindringtiefe vari-

ierte abhängig von dem zu untersuchenden Gewebe. Karunkeln und Uteruslumina wurden mit

einer Eindringtiefe von 6 cm und die Ovarien und ihre Funktionskörper mit einer Eindring-

tiefe von 4 cm untersucht.

An den Tagen 0 und 7 post partum wurden die von transrektal erreichbaren Teile des Uterus

wie die Bifurcatio uteri, der kaudale Anteil der Uterushörner und die am weitesten kaudal im

Uterus gelegene Karunkel dargestellt. (Anhang, Tabelle V.). Es wurden die Länge, Breite und

Fläche dieser Gebilde vermessen (Abb. 1a – 1c). An den Tagen 14 und 21 post partum wur-

den zusätzlich die Ovarien untersucht (Anhang, Tabelle V.).

Bei der sonographischen Beurteilung des Uteruslumens ist vor allem auf das Vorhandensein

von Nachgeburtsresten und Flüssigkeitsansammlungen geachtet worden. Dies wurde in den

Befundprotokollen dokumentiert (Anhang). Der Durchmesser beider Uterushörner wurde je-

weils kranial der Bifurcatio uteri vermessen. Dafür wurde der Abstand zwischen dem Endo-

metrium der Seite, auf der der Schallkopf auflag und dem Endometrium der gegenüber-

liegenden Seite bestimmt (Abb. 2b und 2c). Im Anschluss wurde die Fläche des Lumen-

querschnittes berechnet (Abb. 2a). Der gesamte Uterus, soweit erreichbar, wurde auf das Vor-

handensein von Inhalt untersucht und dieser dann als intrauterine Flüssigkeit in das Unter-

suchungsprotokoll aufgenommen. Die intrauterine Flüssigkeitsansammlung wurde anhand des

Fluktuationsgrades des Uterus bei der transrektalen Untersuchung geschätzt.

Um die sonographische Untersuchung an den Tagen 14 und 21 post partum durchführen zu

können, musste - soweit möglich - der Uterus ins Becken vorgelagert werden. Es wurden

sonographisch die Größe der Ovarien sowie Art, Größe (Abb. 3). und palpatorisch die

Konsistenz vorhandener Funktionskörper erfasst.

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Alle so gewonnenen Bilder wurden in digitalisierter Form gespeichert. Die Uterushörner, die

Karunkeln, die Ovarien und deren Funktionskörper wurden in Länge und Breite direkt vor Ort

vermessen, während die Flächenvermessung später auf dem PC mit einem Bildanalyse-

programm durchgeführt wurde.

Dazu wurden die auf dem Ultraschallgerät gespeicherten Bilder mit dem Programm „Image J“

(National Institutes of Health, Bethesda, Maryland, USA) in das Jpeg - Format umgewandelt

und dann mit dem Programm „Fix Foto“ (Joachim Koopmann Software, Wrestedt /

Stederdorf) die Fläche der Karunkeln sowie die Fläche des Uteruslumens bestimmt.

Alle Befunde und Werte wurden in den Untersuchungsprotokollen dokumentiert.

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Abb. 1a Abb. 1b Abb. 1c

Abb. 1: Sonographische Darstellung einer ins Uteruslumen ragenden Karunkel einer 4,8

Jahre alten Kuh 12 Stunden post partum. Die Pfeile in Abb. 1a und 1c zeigen jeweils auf den

Karunkelstiel. Auf Abb. 1b wurden Länge (1) und Breite (2), auf Abb. 1c die

Querschnittsfläche der Karunkel vermessen.

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Abb. 2a Abb. 2b

Abb. 2c

Abbildung 2: Sonographische Darstellung eines Uterushorns einer 2,8 Jahre alten Kuh am

Tag 14 post partum. Das Lumen ist mit eitrigem Sekret gefüllt. Der Pfeil in Abb. 2a markiert

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den Eiter. Auf Abb. 2b wurden Länge (1) und Breite (2), auf Abb. 2c die Querschnittsfläche

des eitrigen Sekretes vermessen.

Abbildung 3: Sonographische Darstellung eines Ovars einer 5,3 Jahre alten Kuh am Tag 21

post partum. Die Pfeile markieren den auf dem Ovar vorhandenen Follikel. 1 = Länge des

Follikel, 2 = Breite des Follikel

3.5. Blutproben

3.5.1 Entnahme und Aufbereitung

Es wurden jeweils ein Serum-Röhrchen (Sarstedt, Aktiengesellschaft & Co., Nürmbrecht) und

ein Lithium-Heparin-Röhrchen (Sarstedt, Aktiengesellschaft & Co., Nürmbrecht) mit Blut

gefüllt (Tabelle 2.4.). Die Proben wurden sofort nach der Entnahme für 15 Minuten bei 3500

Umdrehungen pro Minute zentrifugiert. Serum und Plasma wurde abpipettiert, bei –18°C

tiefgefroren und bis zur weiteren Untersuchung bei dieser Temperatur gelagert.

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Tabelle 2.4.: Übersicht über die an verschiedenen Tagen bestimmten Blutparameter

Tag Blutparameter

0 (direkt nach der Geburt) Ca, �-HBS, NEFA, PGFM

7 Ca, �-HBS, NEFA, PGFM

14 Ca, �-HBS, NEFA, PGFM, Östrogene

21 Ca, �-HBS, NEFA, PGFM, Östrogene,

Progesteron

Ca = Kalzium; �-HBS = �-Hydroxybuttersäure; NEFA= nicht veresterte Fettsäuren; PGFM =

Prostaglandinmetaboliten;

3.5.2 Bestimmung

3.5.2.1 Hormone

Die gewonnenen Plasmaproben wurden im Endokrinologischen Labor der Klinik für Rinder

der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover mit Enzymimmunoassays auf ihre Progeste-

ronkonzentration nach dem von PRAKASH et al. (1987) beschriebenen Verfahren, auf ihre

Gesamtöstrogenkonzentration nach MEYER et al. (1990) sowie auf ihre 13, 14-dihydro-15-

keto PGF2alpha (PGFM)-Konzentration nach der Methode von MISHRA et al. (2003) ana-

lysiert.

3.5.2.2 Kalzium, �-Hydroxybutyrat, NEFA

Die Messung des Serumkalziumgehaltes, des Gehaltes an �-Hydroxybutyrat und NEFA wur-

den mit einem Kolorimeter (Cobas Mira, Fa. Mit diagnostics GmbH, Idstein, D) durchgeführt.

Dazu wurde das mit den Serum-Röhrchen (Sarstedt, Aktiengesellschaft & Co., Nürmbrecht)

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gewonnene Serum langsam aufgetaut und anschließend durch Schwenken durchmischt.

Zweihundert �l des Probenmaterials wurden in ein Testhütchen pipettiert, um dann bei einer

Temperatur von 37°C gemessen zu werden.

Der Kalziumgehalt wurde quantitativ mittels eines Absorptionsmessprinzips kolorimetrisch

gemessen. Dabei bildet Methylthymolblau mit den Kalzium-Ionen einen blauen Farbkomplex.

Die Messung wird bei einer Wellenlänge von 600 nm durchgeführt. Die gemessene Ex-

tinktionszunahme ist direkt proportional der Kalziumkonzentration, die in mmol/l angegeben

wird.

Der Grenzwert für die subklinische Hypokalzämie wurde bei 2,1 mmol/l und der Grenzwert

für die klinische Hypokalzämie bei 1,75 mmol/l festgelegt (MARTIG, J. (2002).

Die Bestimmung von �-Hydroxybutyrat (�-HBS) erfolgte über einen quantitativ enzymati-

schen Nachweis mittels Kolorimetrie. Die Methode basiert auf der Oxidation von �-HBS zu

Acetoacetat mit Hilfe des Enzyms �-HBS-Dehydrogenase.

�-Hydroxybutyrat-

�-Hydroxybutyrat + NAD+ Acetoacetat + H+ + NADH

dehydrogenase

Die damit verbundene Änderung der Absorption ist direkt proportional der �-HBS-Kon-

zentration, welche in mmol/l angegeben wird.

Die Konzentration der nicht-veresterten Fettsäuren (NEFA) wurden mit einem enzymatischen

Farbtest (Freie Fettsäuren; Wako Chemicals GmbH, Neuss) bestimmt. Die Acyl – CoA –

Synthetase (ACS) katalysiert die Synthese von Fettsäuren – CoenzymA (Acyl CoA) aus den

NEFA (R-COOH) der gewonnenen Proben bei Anwesenheit von Adenosintriphosphat und

Coenzym – A – SH.

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R-COOH + ATP + CoA-SH ---ACS---> Acyl-CoA + AMP +PPi

Durch die Acyl – CoA – Oxidase (ACOD) wird das Acyl – CoA bei Anwesenheit von

Sauerstoff zu Enoyl – CoA (ungesättigte Fettsäure) oxidiert.

Acyl-CoA + O2 ---ACOD---> 2,3-trans-Enoyl-CoA + H2O2

Das entstandene Wasserstoffperoxid reagiert durch Peroxidase (POD) mit 4–Aminophenazon

und 3–Methyl–N–ethyl–N–(�–Hydroxyethyl)anilin (MEHA) zu einem roten Farbstoff

(Chinonimin).

2 H2O2 + 4-Aminophenazon + MEHA --POD--> Chinonimin + 4 H2O

Die Intensität des roten Farbstoffs ist proportional der Konzentration der NEFA in der Probe.

Die Messung erfolgt bei Raumtemperatur. Das Extinktionsmaximum liegt bei einer Wellen-

länge von 500 nm, gemessen wird die Extinktionzunahme. Die NEFA – Konzentration wird

in mmol/l angegeben.

3.6. Daten

Die Fruchtbarkeitskennzahlen sowie der Verbleib der Studientiere wurden mit Hilfe der

Herdensoftware (Herde, VIT – PC Software GmbH, Paretz) ermittelt. Für die Beurteilung der

Fruchtbarkeit wurden der Erstbesamungserfolg, die Rastzeit und die Anzahl der benötigten

Besamungen bis zur Trächtigkeit ausgewählt. Der Erstbesamungserfolg ist definiert als der

prozentuale Anteil der Kühe, die nach der ersten Besamung tragend geworden sind. Die

Rastzeit ist die Zeit zwischen der Abkalbung und der ersten Besamung, unabhängig davon ob

aus der Besamung eine Trächtigkeit resultiert. Mit Güstzeit bezeichnet man das Zeitintervall

zwischen der Abkalbung und der zur Konzeption führenden Besamung. Weiterhin wurden

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Abgänge und Abgangsursachen ermittelt. Tiere, die während oder bis zum 250. Tag post par-

tum verendet waren oder zur Schlachtung abgegeben wurden, wurden als Abgänge bezeich-

net.

3.7. Statistik

Die statistischen Analysen wurden mit dem Programm „StatViewII“ (Statistical Analysis

System, Institute Inc. Cary, North Carolina, 1997) durchgeführt. Sämtliche ermittelten Werte

wurden auf ihre Normalverteilung überprüft. Es wurden Mittelwerte, Standartabweichungen,

Maximalwerte und Minimalwerte errechnet. Eine Signifikanz lag vor wenn P<0,05. Es wurde

zum einen versucht Unterschiede im Verlauf der Studie festzustellen. Hierfür wurden die bei

den klinischen Untersuchungen in Score – Punkten ausgedrückten Werte dem Chi – Square –

Test unterzogen. Die sonographisch ermittelten und berechneten Werte wurden dem Mann-

Whitney – Test unterzogen. Für den Vergleich der Versuchsgruppen wurden die Daten dem

Student´s t – Test und dem Wilcoxon – Test unterzogen.

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4 Ergebnisse

In dem Zeitraum vom 10.1.2007 bis zum 7.6.2007 wurden insgesamt 237 Kühe in den Ver-

such aufgenommen. Es erhielten 119 Kühe eine Kalziuminfusion und 118 eine Infusion mit

Kochsalzlösung. Sechsundzwanzig Tiere schieden aufgrund einer Milchfiebererkrankung in-

nerhalb der ersten 12 Stunden post partum aus der Studie aus, so dass 108 Tiere der Kalzium-

und 103 der Kontrollgruppe im Versuch verblieben. Das bedeutet, dass 11 Kühe trotz Kal-

ziuminfusion an Milchfieber erkrankten.

Innerhalb der ersten Woche post partum sind fünf Kühe, drei davon aus der Kalziumgruppe,

aufgrund von Stoffwechselerkrankungen verendet bzw. euthanasiert worden. Mit dem Begriff

Stoffwechselerkrankung wurden vom Betriebspersonal Milchfieber, Ketosen und Septikämien

bezeichnet. In der zweiten Woche post partum wurden fünf weitere Abgänge verzeichnet.

Von diesen Tieren waren vier mit Kalzium infundiert worden. Drei der Kühe wiesen eine

septische Mastitis bzw. Toxämie auf. Eine Kuh wurde versehentlich vom Betriebspersonal

mit Kalzium behandelt. Eine Kuh erkrankte an Stoffwechselstörungen und wurde zum

Schlachten gegeben. In der dritten Woche post partum schieden vier weitere Kühe aus, zwei

davon waren vorher mit Kalzium behandelt worden. Zwei dieser Kühe wurden wegen Euter-

erkrankungen und zwei wegen Stoffwechselstörungen zur Schlachtung gegeben. Bis zum Tag

250 post partum wurden weitere 54 Abgänge verzeichnet (Tabelle 4.1). Hauptabgangsur-

sachen waren Stoffwechselerkrankungen, Mastitiden sowie Lahmheiten (Tabelle 4.2).

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Tabelle 4.1: Anzahl der Kühe der Kontroll- (NaCl) und Kalziumgruppe (Ca), die an den

verschiedenen Untersuchungszeitpunkten noch in der Studie verblieben waren

NaCl Ca Gesamt

Tag 0 118 119 237

12. h 103 108 211

Tag 7 102 104 206

Tag 14 101 100 201

Tag 21 99 98 197

Tag 250 70 73 143

Die in die Studie aufgenommenen Tiere befanden sich in der 2. bis 7. Laktation bei einem

Alter zwischen 2,7 und 8,4 Jahren. Das mittlere Alter lag bei 3,9 Jahren ± 1,0. Zwischen den

Gruppen gab es keine Unterschiede im Alter (P>0,05). Bei den Geburten handelte es sich um

Spontangeburten bzw. Geburten mit leichter Zughilfe durch eine oder zwei Personen. Neun

Tiere sind während der Studie aufgrund von Fieber, Mastitis oder Klauenerkrankungen tier-

ärztlich behandelt worden. Eine Kuh wurde am Labmagen operiert.

Tabelle 4.2: Absolute und relative Häufigkeiten verschiedener Abgangsursachen bei den

Tieren der Kontroll- (NaCl) und Kalziumgruppe (Ca)

Abgangsursache NaCl (n=103) Ca (n=108) Gesamt (n=211)

Stoffwechselerkrankung 14 (42,4%) 18 (51,4%) 32 (15,2%)

Mastitis 14 (42,4%) 10 (28,6%) 24 (11,4%)

Lahmheit 2 (6,1%) 3 (8,6%) 5 (2,4%)

Sonstige Ursachen 3 (9,1%) 4 (11,4%) 7 (3,3%)

Gesamt 33 (100,0%) 35 (100,0%) 68 32,2%)

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4.1 Nachgeburtsverhaltungen und Metritiden

Mit 5,8% in der Kontroll- und 7,4% in der Kalziumgruppe gab es keinen Unterschied

(P>0,05) in der Häufigkeit des Auftreten von Nachgeburtsverhaltungen. Es gab nur Metriti-

den der Grade 1 und 2 (Tabelle 4.3), d.h. keine der Kühe hatte eine Metritis vom Grad 3. Der

Gesamtanteil der an Metritiden der Grade 1 und 2 erkrankten Tiere erhöhte sich (P<0,05)

zwischen den Tagen 7 und 14 um 5,9%, um dann am Tag 21 wieder um 15,3% abzunehmen

(P<0,05).

Sowohl in der Kontroll- als auch in der Kalziumgruppe blieben an den Tagen 7 und 14 die

Anteile der Kühe mit einer Metritis vom Grad 1 gleich (P>0,05) und sanken am Tag 21 ab

(P<0,05). Hinsichtlich der Metritiden vom Grad 2 nahmen in beiden Gruppen die Anteile

zwischen den Tagen 7 und 14 zu (P<0,05), um dann am Tag 21 wieder abzufallen (P<0,05).

Am Tag 7 waren in beiden Gruppen mehr Tiere (P<0,05) an einer Metritis vom Grad 1 als

vom Grad 2 erkrankt. Zwischen den beiden Gruppen gab es am Tag 7 keinen Unterschied

(P>0,05) in der Häufigkeit des Auftretens von Metritiden vom Grad 1 bzw. 2.

In der Kontrollgruppe wiesen am Tag 14 mehr Tiere (P<0,05) eine Metritis vom Grad 1 als

vom Grad 2 auf. In der Kalziumgruppe gab es am Tag 14 diesbezüglich keinen Unterschied

(P>0,05). Es waren mehr (P<0,05) Tiere der Kontrollgruppe am Tag 14 an einer Metritis vom

Grad 1 erkrankt als in der Kalziumgruppe. Die Inzidenzen von Metritiden vom Grad 2 waren

am Tag 14 bei der Kontroll- und der Kalziumgruppe gleich (P>0,05).

Am Tag 21 war der Anteil der Kühe mit einer Metritis vom Grad 2 in der Kontrollgruppe

größer (P<0,05) als der Anteil der Tiere mit einer Metritis vom Grad 1 (Tabelle 4.3). Der

Anteil der Tiere mit einer Metritis vom Grad 1 war in der Kalziumgruppe kleiner (P<0,05) als

der mit Metritiden vom Grad 2. In der Kontrollgruppe waren am Tag 21 mehr Tiere (P<0,05)

an einer Metritis vom Grad 1 erkrankt als in der Kalziumgruppe. Bei den Erkrankungen mit

einer Metritis vom Grad 2 gab es am Tag 21 zwischen der Kontroll- und der Kalziumgruppe

keinen Unterschied (P<0,05; Tabelle 4.3).

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Tabelle 4.3: Absolute und relative Häufigkeiten des Auftretens von Metritiden bei den Tieren

der Kontroll- (NaCl) und Kalziumgruppe (Ca) in den ersten drei Wochen post partum

Metritis Grad 1 Metritis Grad 2

Tag NaCl Ca NaCl Ca gesamt

7 15 (14,7%) a* 13 (12,5%)a* 4 (3,9%)a# 2 (1,9%)a# 34 (16,5%)a*#

14 17 (16,8%) a* 10 (10,0%)a# 10 (9,9%)b# 8 (8,0%)b# 45 (22,4%)a*#

21 7 (7,1%)b* 1 (1,0%)b# 2 (2,0%)a# 4 (4,1%)a*# 14 b*# (7,1%)b*#

a, b Werte mit unterschiedlichen Buchstaben innerhalb der Spalte unterscheiden sich (P<0,05)

*,# Werte mit unterschiedlichen Asterisks innerhalb der Zeile unterscheiden sich (P<0,05)

4.2 Uterusgröße, Fluktuationsgrad, Kontraktilität, Asymmetrie

Die mittels transrektaler manueller Palpation beurteilte Uterusgröße nahm kontinuierlich zwi-

schen den Tagen 0, 7, 14 und 21 ab (P<0,05; Tabelle 4.4). An keinem der Untersuchungszeit-

punkte konnte zwischen den Tiergruppen ein Unterschied in der Uterusgröße (P>0,05) fest-

gestellt werden.

Zwischen den Tagen 0 und 7 nahm in beiden Tiergruppen die Kontraktilität ab (P<0,05) und

blieb bis Tag 14 auf dem Niveau (P>0,05), um dann am Tag 21 wieder anzusteigen (P<0,05).

Zu keinem Zeitpunkt der Untersuchungen gab es zwischen den beiden Gruppen Unterschiede

in der Kontraktilität des Uterus (P>0,05; Tabelle 4.4).

Der Fluktuationsgrad wurde erst ab Tag 7 beurteilt, da dies am Tag 0 auf Grund der Größe

und Kontraktilität des Uterus als nicht sinnvoll erschien. Zwischen den Tagen 7 und 14 waren

keine Änderungen (P>0,05) festzustellen (Tabelle 4.4). Am Tag 21 war bei beiden Tiergrup-

pen die Fluktuation geringer als an den Tagen 7 und 14 (P<0,05).

Die Fluktuation war bei den Tieren der Kontrollgruppe über den gesamten Zeitraum höher

(P<0,05) als bei den Tieren der Kalziumgruppe (Tabelle 4.4).

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57

Tabelle 4.4: Uterusgröße (Scores 1-6), Kontraktilität (Scores 1-3) und Fluktuation (Scores 1-

3) bei den Tieren der Kontroll- (NaCl) und Kalziumgruppe (Ca) in den ersten drei Wochen

post partum. Es sind Mittelwerte und Standardabweichungen dargestellt.

Uterusgröße Kontraktilität Fluktuation

Tag NaCl Ca NaCl Ca NaCl Ca

0 6,0±0,2a* 6,0±0,2a* 2,0±1,0a* 1,9±0,9a* - -

7 4,7±0,5b* 4,6±0,5b* 1,3±0,9b* 1,3±0,9b* 1,2±1,0a* 1,0±0,9a#

14 3,8±0,7c* 3,7±0,6c* 1,3±1,0b* 1,2±0,9b* 1,1±0,9a* 0,9±0,9a#

21 2,8±0,7d* 2,6±0,5d* 1,6±1,0a* 1,7±1,0a* 0,5±0,7b* 0,3± 0,5b#

a,b,c,d Werte mit unterschiedlichen Buchstaben innerhalb der Spalte unterscheiden sich (P<0,05)

*,# Werte mit unterschiedlichen Asterisks innerhalb der Zeile unterscheiden sich (P<0,05)

- keine Werte erfasst

4.3 Geruch und Viskosität der Lochien Der Geruch der Lochien nahm zwischen den Tagen 0 und 7 zu (P<0,05), blieb am Tag 14 auf

dem Niveau (P>0,05) und nahm am Tag 21 ab (P<0,05; Tabelle 4.5).

Tabelle 4.5: Geruch (Scores 1-3) und Viskosität (Scores 1-3) der Lochien bei den Tieren der

Kontroll- (NaCl) und der Kalziumgruppe (Ca) in den ersten drei Wochen post partum. Es sind

Mittelwerte und Standardabweichungen dargestellt.

Geruch der Lochien Viskosität der Lochien

Tag NaCl Ca NaCl Ca

0 0,5 ± 0,2a* 0,1 ± 0,4a# 1,9 ± 0,9a* 1,9 ± 1,0a*

7 1,1 ± 1,0 b* 1,0 ± 0,9b* 1,7 ± 1,0b* 2,1 ± 1,3b#

14 1,4 ± 1,1b* 1,3 ± 1,2b* 1,4 ± 0,9c* 1,3 ± 0,8c*

21 0,7 ± 0,9a* 0,4 ± 0,8a* 1,4 ± 1,0c* 1,5 ± 1,1d*a,b,c,d Werte mit unterschiedlichen Buchstaben innerhalb der Spalte unterscheiden sich (P<0,05)

*,# Werte mit unterschiedlichen Asterisks innerhalb der Zeile unterscheiden sich (P<0,05)

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Am Tag 0 waren die Geruchsabweichungen bei den Tieren der Kontrollgruppe stärker als bei

den Tieren der Kalziumgruppe (P<0,05). Im weiteren Verlauf der Untersuchung gab es zwi-

schen den beiden Tiergruppen keine Unterschiede (P>0,05).

Die Viskosität der Lochien nahm in der Kontrollgruppe zwischen den Tagen 0, 7 und 14 ab

(P<0,05) und blieb am Tag 21 auf dem Niveau (P>0,05). In der Kalziumgruppe nahm die

Viskosität der Lochien zwischen den Tagen 0 und 7 zu (P<0,05) und am Tag 14 wieder ab

(P<0,05). Am Tag 21 war die Viskosität der Lochien der Kalziumgruppe erneut angestiegen

(P<0,05; Tabelle 4.5).

Zwischen den beiden Tiergruppen gab es nur am Tag 7 Unterschiede (P<0,05). An diesem

Tag war die Viskosität des Ausflusses bei den Tieren der Kalziumgruppe höher als bei den

Tieren der Kontrollgruppe.

4.4 Ultrasonographische Untersuchung

4.4.1 Karunkeln

Aufgrund der Größenreduktion der Karunkeln, technischer Fehler und Abwehrbewegungen

einiger Tiere sowie den Abgängen konnten nur an insgesamt 14 Tieren vollständige Messun-

gen, das heißt Messungen an allen vier Untersuchungszeitpunkten durchgeführt werden

(Tabelle 4.6). Die 14 Tiere kamen zu gleichen Teilen aus der Kontroll- (6,8%) und aus der

Kalziumgruppe (6,5%). Von 174 Tieren, davon 88 Tieren (85,4%) der Kontrollgruppe und 86

Tieren (79,6%) der Kalziumgruppe (inkl. der 14 vollständig erfassten) wurden nur die

Messungen an den Tagen 0 und 7 post partum für die Auswertungen der Karunkelgrößen

(Tabelle 4.7) berücksichtigt.

Im Verlauf des Puerperiums kam es in beiden Tiergruppen zu einer Größenabnahme der

Karunkeln (P<0,05). Die Breite der Karunkeln unterschied sich nicht (P<0,05) zwischen den

Tagen 0 und 7. Im weiteren Verlauf bis Tag 14 nahm die Breite ab (P<0,05), um dann bis Tag

21 konstant zu bleiben (P>0,05). Im gesamten Verlauf gab es zwischen beiden Tiergruppen

keine Unterschiede in der Breite der Karunkeln (P>0,05; Tabelle 4.6).

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Die Länge der Karunkeln blieb bei den Tieren der Kontrollgruppe zunächst bis Tag 14 kon-

stant (P>0,05), um dann am Tag 21 abzunehmen (P<0,05). In der Kalziumgruppe änderte sich

die Länge der Karunkeln zunächst bis Tag 7 nicht (P>0,05), um sich danach kontinuierlich bis

Tag 21 zu reduzieren (P<0,05). Zwischen den beiden Tiergruppen konnte nur am Tag 14 ein

Unterschied (P<0,05) festgestellt werden. An diesem Tag waren die Karunkeln bei den Tieren

der Kontrollgruppe länger (P<0,05; Tabelle 4.6) als bei denen der Kalziumgruppe.

Die Fläche der Karunkeln nahm bei beiden Tiergruppen im Verlauf der Untersuchungen ab

(P<0,05). In der Kontrollgruppe waren Abnahmen erst zwischen den Tagen 7 und 14 sowie

zwischen den Tagen 14 und 21 festzustellen (P<0,05). In der Kalziumgruppe war ein Flächen-

rückgang bereits zwischen den Tagen 0 und 7 zu beobachten. Danach blieb die Karunkelflä-

che bis Tag 14 konstant (P>0,05). An keinem der Untersuchungstage differierte die Karunkel-

fläche zwischen den beiden Tiergruppen (P>0,05).

Tabelle 4.6: Länge (mm), Breite (mm) und Fläche (mm2) der Karunkeln bei Tieren der

Kontroll- (NaCl; n=7) und der Kalziumgruppe (Ca; n=7) in den ersten drei Wochen post

partum. Es sind Mittelwerte und Standardabweichungen dargestellt.

Breite Länge Fläche

Tag NaCl Ca NaCl Ca NaCl Ca

0 33,0±6,1a* 30,6±9,8a* 49,1±11,5a* 43,7±10,9a* 1208,0±371,5a* 1270,9±583,4a*

7 30,3±7,7a* 30,4±8,2a* 44,1±8,7a* 38,6±15,2a* 995,7±597,4a* 844,±474,3b*

14 19,3±10,6b* 15,3±7,5b* 42,9±25,8a* 30,6±18,4b# 581,0±515,0b* 577,7±240,0b*

21 14,9±9,4b* 14,4±10,6b* 23,0±14,6b* 23,6±16,2c* 247,8±292,7c* 287,3±314,1c*a,b,c Werte mit unterschiedlichen Buchstaben innerhalb der Spalte unterscheiden sich (P<0,05)

*,# Werte mit unterschiedlichen Asterisks innerhalb der Zeile unterscheiden sich (P<0,05)

Betrachtet man die Karunkelgrößen bei der höheren Tierzahl an den Tagen 0 und 7 (Tabelle

4.7), so ist festzustellen, dass alle Parameter sich in diesem Zeitintervall verringerten

(P<0,05). Es gab jedoch keine Unterschiede (P>0,05) zwischen den Tieren beider Gruppen.

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60

Tabelle 4.7: Länge (mm) Breite (mm) und Fläche (mm2) der Karunkeln in der Kontroll-

(n=88) und der Kalziumgruppe (n=86) in der ersten Woche post partum. Es sind Mittelwerte

und Standardabweichungen dargestellt.

Breite Länge Fläche

Tag NaCl Ca NaCl Ca NaCl Ca

0 20,9±10,1a 23,8±12,4a 33,1±13,4a 36,3±14,0a 627,5±459,8a 755,7±561,7a

7 13,7±10,7b 16,1±9,9b 24,2±15,0b 26,4±15,1b 309,9±464,7b 309,3±337,7b

a,b Werte mit unterschiedlichen Buchstaben innerhalb der Spalte unterscheiden sich (P<0,05)

4.4.2 Uteruslumen

Die Größe der Lumina des graviden Uterushorns nahmen zwischen den Tagen 14 und 21 ab

(P<0,05; Tabelle 4.8). Das Lumen des nicht graviden Uterushorns reduzierte sich (P<0,05)

nur bei den Tieren der Kontrollgruppe, nicht (P>0,05) jedoch bei den Tieren der Kalzium-

gruppe. An den Tagen 14 und 21 waren die Lumina der graviden und nicht graviden Uterus-

hörner bei den Tieren der Kontrollgruppe größer (P<0,05; Tabelle 4.8) als bei den Tieren der

Kalziumgruppe.

Tabelle 4.8: Uteruslumina (mm2) und intrauterine, hyperchogene Flüssigkeitsansammlung

(=IUHF) bei den Tieren der Kontroll- (NaCl) und Kalziumgruppe (Ca) an den Tagen 14 und

21. Es sind Mittelwerte und Standardabweichungen dargestellt.

Tag Uteruslumen gravid Uteruslumen nichtgravid IUF

NaCl Ca NaCl Ca NaCl Ca

14 136,6±242,3a* 110,9±247,9a# 72,5±114,7a* 42,4±33,6a# 83,2%a* 69,0%a#

21 83,7±186,7b* 45,5±63,2b# 51,5 ±121,6b* 38,7±50,1a# 71,7%b* 61,2%b#

a,b Werte mit unterschiedlichen Buchstaben innerhalb der Spalte unterscheiden sich (P<0,05)

*,#,ø Werte mit unterschiedlichen Asterisks innerhalb der Zeile unterscheiden sich (P<0,05)

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61

Die Anzahl der Tiere mit intrauteriner Flüssigkeit, d.h. hyperechogenem Inhalt in einem oder

beiden Uteruslumina nahm zwischen den Tagen 14 und 21 ab (P<0,05). Es gab an beiden

Untersuchungstagen mehr Tiere (P<0,05) in der Kontrollgruppe mit hyperechogenem Inhalt

in den Lumina als in der Kalziumgruppe (Tabelle 4.8).

4.5 Corpora lutea

Am Tag 14 post partum war bei 23,8% Tieren der Kontroll- und bei 25,0% Tieren der Kal-

ziumgruppe und am Tag 21 post partum bei 40,4% der Tiere der Kontrollgruppe und 40,8%

der Tiere der Kalziumgruppe sonographisch auf einem der beiden Ovarien ein Corpus luteum

nachweisbar. Die Anzahl der Tiere mit einem sonographisch darstellbaren Gelbkörper auf

einem der beiden Ovarien stieg damit in beiden Tiergruppen zwischen den Tagen 14 und 21

an (P<0,05), wobei weder am Tag 14 noch am Tag 21 Unterschiede in der Häufigkeit des

Vorhandenseins von Gelbkörpern zwischen beiden Tiergruppen festzustellen waren (P>0,05).

4.6 Blutuntersuchung

4.6.1 Kalzium

Die Kalziumkonzentration stieg zwar zwischen den Tagen 0 und 7 numerisch, aber nicht

signifikant (P>0,05) an (Tabelle 4.9). Im weiteren Verlauf blieb die Kalziumkonzentration auf

konstantem Niveau (P>0,05). An keinem der Untersuchungstage waren zwischen den beiden

Tiergruppen Unterschiede zu beobachten (P>0,05).

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62

Tabelle 4.9: Kalziumkonzentration (mmol/l) im Plasma bei den Tieren der Kontroll- (NaCl)

und Kalziumgruppe (Ca) in den ersten drei Wochen post partum. Es sind Mittelwerte und

Standardabweichungen dargestellt.

Tag NaCl Ca

0 1,9 ± 0,9 (n=103) 1,9 ± 0,2 (n=108)

7 2,2 ± 0,2 (n=102) 2,3 ± 0,2 (n=104)

14 2,3 ± 0,1 (n=101) 2,3 ± 0,1 (n=100)

21 2,3 ± 0,1 (n=99) 2,3 ± 0,1 (n=98)

Die Anzahl der Tiere mit einer Kalziumkonzentration �2,1mmol/l im Blutplasma nahm von

Tag 0 bis 14 kontinuierlich zu (P>0,05;Tabelle 4.10) und blieb bis Tag 21 auf diesem Niveau

(P>0,05). Zwischen den beiden Tiergruppen gab es keine Unterschiede (P>0,05).

Die Anzahl der Tiere mit einer Kalziumkonzentration <2,1mmol/l im Blutplasma nahm von

Tag 0 bis 14 kontinuierlich ab (P>0,05) und blieb bis Tag 21 auf dem Niveau (P>0,05; Tabel-

le 4.10). Zwischen den beiden Tiergruppen gab es keine Unterschiede (P>0,05).

Die Anzahl der Tiere mit einer Kalziumkonzentration �2,1mmol/l im Blutplasma nahm zwi-

schen den Tagen 0 und 14 kontinuierlich zu (P<0,05; Tabelle 4.10) und blieb bis Tag 21 auf

diesem Niveau (P>0,05). Zwischen den beiden Tiergruppen gab es diesbezüglich keine Unter-

schiede (P>0,05).

Tabelle 4.10: Absolute Zahl und relativer Anteil der Kühe der Kontroll- (NaCl) und

Kalziumgruppe (Ca) mit einer Plasmakalziumkonzentration �2,1mmol/l in den ersten drei

Wochen post partum

Tag �2,1

NaCl Ca

0 18 (8,5%)a 13 (6,2%)a

7 78 (37,9%)b 86 (41,7%)b

14 89 (44,3%)c 94 (47,8%)c

21 90 (45,7%)c 90 (45,7%)c

a,b,c Werte mit unterschiedlichen Buchstaben innerhalb der Spalte unterscheiden sich (P<0,05)

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63

4.6.2 NEFA und ß-HBS

Bei allen Tieren stiegen die NEFA - Konzentrationen im Blutplasma zwischen den Tagen 0

und 7 an (P<0,05). Am Tag 14 waren die Werte wieder leicht, aber nicht signifikant abgefal-

len und blieben bis Tag 21 auf diesem Niveau (P>0,05). Die NEFA - Konzentrationen unter-

schieden sich an keinem der Untersuchungstage zwischen beiden Tiergruppen (P>0,05;

Tabelle 4.11).

Die � – HBS – Konzentrationen stieg zwischen den Tagen 0 und 7 an (P<0,05) und blieben

bis zum Ende der Untersuchungen auf diesem Niveau (P>0,05; Tabelle 4.11). Zwischen den

beiden Tiergruppen war an keinem der Untersuchungstage ein Unterschied festzustellen

(P>0,05).

Tabelle 4.11: Die Plasmakonzentration von NEFA (μmol/l) und � – HBS (mmol/l) bei den

Tieren der Kontroll- (NaCl) und Kalziumgruppe (Ca) in den ersten drei Wochen post partum.

Es sind Mittelwerte und Standardabweichungen dargestellt.

NEFA in μmol/l ß – HBS in mmol/l

Tag NaCl Ca NaCl Ca

0 898,3±403,0a 953,7 ±436,4a 0,4 ± 0,2a 0,4 ± 0,2a

7 1340,0±572,1b 1313,9±611,9b 1,3 ± 1,0b 1,3 ± 1,2b

14 1091,8±552,3b 1209,9±643,7b 1,3 ± 1,2b 1,3 ± 1,0b

21 1016,2 ±575,7b 1015,4±607,4b 1,5 ± 1,6b 1,3 ± 1,2b

a,b Werte mit unterschiedlichen Buchstaben innerhalb der Spalte unterscheiden sich (P<0,05)

4.6.3 PGFM-, Östrogen- und Progesteronkonzentration

Die Konzentration der PGFM fiel zwischen den Tagen 0 und 7 auf 16,7% (Kontrollgruppe)

bzw. 20,5% (Kalziumgruppe) der Ausgangskonzentrationen ab (P<0,05; Tabelle 4.12).

Anschließend, zwischen Tag 7 und 14, nahmen die PGFM - Spiegel um weitere 66,1%

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64

(Kontrollgruppe) bzw. 63,6% (Kalziumgruppe) ab (P<0,05). Die Konzentration der PGFM

blieb im weiteren Verlauf auf diesem Niveau (P>0,05). Zwischen den beiden Gruppen

bestanden zu keinem Zeitpunkt der Untersuchungen Unterschiede in den PGFM - Konzen-

trationen (P>0,05; Tabelle 4.12).

Tabelle 4.12: Die Plasmakonzentrationen von PGFM (pmol/ml) bei den Tieren der Kontroll-

(NaCl) und Kalziumgruppe (Ca) in den ersten drei Wochen post partum. Es sind Mittelwerte

und Standardabweichungen dargestellt.

Tag NaCl Ca

0 3343,6 ± 2147,3a 3118,0 ± 1696,1a

7 559,7 ± 554,8b 638,2 ± 698,1b

14 189,7 ± 120,8c 232,0 ± 176,9c

21 188,4 ± 415,9c 163,3 ± 119,5c

a,b,c Werte mit unterschiedlichen Buchstaben innerhalb der Spalte unterscheiden sich (P<0,05)

Für den Vergleich der PGFM – Konzentration von gesunden Kühen mit Kühen mit einer Me-

tritis wurden die Kühe mit Metritiden der Grade 1 und 2 zusammengefasst (Tabelle 4.13). Am

Tag 0 war die PGFM – Konzentration sowohl bei den gesunden Kühen als auch bei den

Kühen mit Metrtitis am Höchsten (P<0,05). Die mittleren PGFM – Konzentration der

Metritis-Kühe fiel zwischen den Tagen 0 und 7 um ein Vielfaches ab (P<0,05), um sich dann

zum Tag 14 auf etwa die Hälfte zu reduzieren (P<0,05) und blieb bis Tag 21 auf konstantem

Niveau (P>0,05). Bei den gesunden Tieren reduzierte sich die PGFM-Konzentration zwischen

allen Untersuchungstagen (P<0,05). Besonders auffällig war, dass bei den gesunden Tieren

die PGFM-Werte am Tag 7 mehr als doppelt so hoch als bei den Metritis-Tieren waren

(P<0,05). Am Tag 14 waren die PGFM-Spiegel bei den gesunden Tieren im Vergleich zu Tag

7 um 71% abgefallen und nur noch um 30% höher als bei den Metritis-Kühen (P<0,05). Am

Tag 21 post partum waren keine Unterschiede (P>0,05) mehr in Abhängigkeit vom

Vorhandensein einer Metritis festzustellen.

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65

Tabelle 4.13: PGFM – Konzentrationen (in pmol/ml) bei den Tieren mit Metritis (Grad 1 und

2 zusammengefasst) im Vergleich zu den gesunden Tieren. Es sind Mittelwerte und

Standardabweichungen dargestellt.

Tag Metritis Gesund

0 3007,6 ± 1646,9a* 3300,7 ± 2010,9a#

7 533,9 ± 370,8b* 1209,1 ± 1132,9b#

14 274,4 ± 181,5c** 355,6 ± 221,8c#

21 304,6 ± 145,8c* 255,5 ± 94,5d*

a,b,c,d Werte mit unterschiedlichen Buchstaben innerhalb der Spalte unterscheiden sich (P<0,05)

*,# Werte mit unterschiedlichen Asterisks innerhalb der Zeile unterscheiden sich (P<0,05)

Die Plasmaöstrogenkonzentrationen änderten sich nicht (P>0,05;Tabelle 4.14) zwischen den

Tagen 7 und 14. Auch zwischen den beiden Behandlungsgruppen waren keine Unterschiede

(P>0,05) zu beobachten.

Tabelle 4.14: Die Plasmakonzentrationen von Östrogenen (pg/ml) und Progesteron (ng/ml)

bei den Tieren der Kontroll- (NaCl) und Kalziumgruppe (Ca) 14 und 21 Tage post partum. Es

sind Mittelwerte und Standardabweichungen dargestellt.

Tag Östrogen Progesteron

NaCl Ca NaCl Ca

14 39,1 ± 24,0 40,8 ± 28,4 - -

21 41,3 ± 29,4 40,4 ± 31,3 2,4 ± 1,6 2,1 ± 1,9a,b,c Werte mit unterschiedlichen Buchstaben innerhalb der Spalte unterscheiden sich (P<0,05)

Die an Tag 21 bestimmte Plasmaprogesteronkonzentration unterschied sich nicht (P>0,05;

Tabelle 4.14) in Abhängigkeit von der Behandlung mit Kalzium unmittelbar post partum. Bei

insgesamt 40 Tieren, davon 19 Kühe (19,4%) der Ca – Gruppe und 21 Kühe (21,2%) der

Kontrollgruppe war die Progesteronkonzentration größer als 1 ng/ml. Auch diesbezüglich war

keine Effekte (P>0,05) der Behandlung feststellbar.

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66

4.7 Fruchtbarkeitskennzahlen

Von den ursprünglich 211 Tieren, die in die Studie aufgenommen wurden, konnten am Tag

250 post partum bei 171 Tieren die Fruchtbarkeitskennzahlen ermittelt werden (Tabelle 4.15).

Die Differenz ergibt sich zum einen aus den Abgängen während der Untersuchungen und zum

anderen aus weiteren Abgängen nach dem 21. Tag post partum.

Tabelle 4.15: Am Tag 250 post partum erhobene Fruchtbarkeitskennzahlen bei den Tieren

der Kontroll- (NaCl) und Kalziumgruppe (Ca).

NaCl (n=82) Ca (n=89)

Rastzeit (in Tagen) 84,8 ± 28,3* 84,1 ± 27,3*

Güstzeit (in Tagen) 155,7 ± 90,8* 155,2 ± 74,3*

Erstbesamungserfolg 31,7%* 31,4%*

Besamungsindex 2,5* 2,5*

Trächtigkeitsindex 1,9* 2,6#

*,# Werte mit unterschiedlichen Asterisks innerhalb der Zeile unterscheiden sich (P<0,05)

In der Rast- sowie Güstzeit gab es zwischen beiden Tiergruppen keine Unterschiede (P>0,05).

Die längste Rastzeit betrug 208, die kürzeste 34 Tage, jeweils bei Tieren der Kontrollgruppe.

Die längste Güstzeit betrug mehr als 250 und die kürzeste 38 Tage, auch hier jeweils bei

Tieren der Kontrollgruppe.

Von den 171 Kühen wurden 133 Tiere tragend. 38 Kühe konzipierten nicht oder es konnte zu

dem Zeitpunkt der Datenerfassung noch keine positive Trächtigkeitsdiagnose gestellt werden.

Der Erstbesamungserfolg und der Besamungsindex zeigten keine Unterschiede (P>0,05)

zwischen den beiden Tiergruppen. Der Trächtigkeitsindex war bei den Kühen der Kalzium-

gruppe höher als bei den Kühen der Kontrollgruppe (P<0,05; Tabelle 4.15).

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67

5. Diskussion

Gegenstand der vorliegenden Arbeit war es zu untersuchen, ob eine peripartale Kalzium-

infusion bei pluriparen Milchkühen Einfluss auf die Involution des Uterus, den Energiestoff-

wechsel und die Fruchtbarkeit hat. Hierzu wurden die Kühe klinisch und labordiagnostisch in

den ersten drei Wochen post partum untersucht und die Fuchtbarkeitskennzahlen am Tag 250

post partum erhoben. Die Studie wurde als Blindstudie durchgeführt. Einer Hälfte der Kühe

wurde eine Kalziumlösung infundiert, während die andere Hälfte eine Kochsalzlösung erhielt.

5.1 Versuchstiere

Um den Einfluss einer Kalziuminfusion auf den Verlauf des Puerperiums untersuchen zu

können, wurden ausschließlich pluripare Kühe in den Versuch aufgenommen, da primipare

Tiere in der Regel einen ausgeglichenen Kalziumstoffwechsel haben (ERB & GRÖHN, 1988;

GRÖHN et al., 1989; MARTIG, 2002). Von den untersuchten Kühen waren 56,4% in der

zweiten Laktation und 29,4% in der dritten Laktation. Die restlichen 14,2% der Kühe

befanden sich in der 4. bis 7. Laktation. In der Studie von GUNDELACH (2005) wurden

40,5% der Kühe in der ersten, 22,4% in der zweiten und 37,1% in der dritten bis achten

Laktation aufgenommen. HOVE (1986) hatte in seiner Studie einen Anteil von 24,3%

Erstkalbinnen.

Die in der vorliegenden Arbeit ausgewählten Kühe durften keine klinischen Anzeichen einer

Hypokalzämie zeigen, mussten auch sonst klinisch gesund sein und normal abgekalbt haben.

Trotz dieser Auswahlkriterien war die Abgangsrate bei den Studientieren mit 32,2% relativ

hoch. Die Hauptursachen für die Merzung der Tiere waren Stoffwechselerkrankungen und

Mastitiden. Bekanntlich führt eine negative Energiebilanz häufig zu klinischen und subklini-

schen Ketosen (BAIRD, 1982; ANDERSSON, 1988; DUFFIELD, 2004), aber auch zu einer

erhöhten Inzidenz von Mastitiden (DUFFIELD, 2004). Bei GUNDELACH (2005) lag die

Abgangsrate mit 30,2% ähnlich hoch wie in der eigenen Studie.

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68

5.2 Kalzium

Die mittlere Kalziumkonzentration unterschied sich zu keinem Zeitpunkt der Untersuchungen

zwischen den beiden Tiergruppen. Direkt nach der Geburt lag in beiden Gruppen der Mittel-

wert der Kalziumkonzentration unter dem von MARTIG (2002) als Normalbereich bezeich-

neten Intervall von 2,1 – 2,7 mmol/l, aber noch über dem für die klinische Hypokalzämie fest-

gelegten Schwellenwert von 1,75 mmol/l (MARTIG, 2002). Innerhalb der ersten 24 Stunden

post partum sind niedrige Kalziumwerte nahezu normal (<1,8 mmol/l GOFF et al., (1999)

bzw. <2,0mmol/l KAMGARPOUR et al., (1999)). Die niedrige Kalziumkonzentration ist eine

Folge des Kalziumverlustes durch die einsetzende Laktation und dem Unvermögen der Regu-

lationsmechanismen der Kühe das benötigte Kalzium schnell aus Darm und Knochen wieder

zur Verfügung zu stellen (HOVE, 1986; GOFF, 2000). Ab dem 7. Tag post partum lag die

mittlere Kalziumkonzentration bei beiden Gruppen im Normalbereich nach der Definition von

MARTIG (2002) und veränderte sich nur noch minimal.

Mit 85,3% lag die Inzidenz für subklinische Hypokalzämien am Tag der Abkalbung deutlich

über der von KAMGARPOUR et al. (1999) beschriebenen Inzidenz von 50%, wobei letztge-

nannte Autoren im Gegensatz zur eigenen Studie, bei der alle Kühe mit Kalziumkonzentra-

tionen unter 2,1 mmol/l als hypokalzämisch definiert wurden, mit einer Kalziumkonzentration

unter 2,0 mmol/l einen niedrigeren Schwellenwert wählten. Würde jedoch in der eigenen

Studie der Schwellenwert für Hypokalzämie bei 2,0 mmol/l festgelegt werden, läge die

Inzidenz mit 67,7% immer noch deutlich höher als bei KAMGARPOUR et al., (1999).

Auch die Inzidenz der klinischen Hypokalzämie lag mit 23,2% weit über den von GOFF et al.

(1996) und MARKUSFELD (1997) beschriebenen Werten von 1,5 bis 9%. Ein Vergleich der

Inzidenzen der verschiedenen Studien ist aber nur möglich, wenn die von GOFF et al. (1996)

für subklinische und klinische Hypokalzämien festgelegten Schwellenwerte von 1,75 mmol/l

und 1,37 mmol/l auf die vorliegende Studie angewendet werden. Beim Heranziehen der

Definitionen von GOFF et al. (1996) läge die Inzidenz der subklinischen Hypokalzämie bei

22,3% und diejenige der klinischen Hypokalzämie bei 2,4% und damit im Rahmen der von

GOFF et al. (1996) gemachten Beobachtungen. In der eigenen Arbeit wurden jedoch die von

MARTIG et al. (2002) definierten Grenzwerte von 1,75 mmol/l für die klinische

Hypokalzämie und 2,1°mmol/l für die subklinische Hypokalzämie herangezogen. Diese

Werte wurden unter Berücksichtigung unterschiedlicher Literaturangaben (HOVE, 1986;

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OETZEL, 1988; MASSEY et al., 1993 GOFF et al., 1995; GOFF et al., 1996;

KAMGARPOUR et al., 1999; MELENDEZ et al., 2003) gewählt.

Ein Rückgang der Inzidenzen subklinischer als auch klinischer Hypokalzämien durch die

intravenöse Gabe von Kalzium konnte in der vorliegenden Studie nicht beobachtet werden.

Innerhalb der ersten 12 Stunden post partum schieden insgesamt 12,3% der Tiere wegen

klinischer Hypokalzämie aus der Studie aus; davon waren 42,3% der Kühe vorher mit

Kalzium behandelt worden. Zu dieser hohen Rate an klinischen Hypokalzämien kam es

wahrscheinlich deshalb, weil den Kühen nur einmalig Kalzium verabreicht worden war und

dies nach GOFF (1999) nur kurzfristig zu einem Anstieg der Plasmakalziumkonzentration

führt. MARTIG (2002) empfiehlt daher wiederholte Behandlungen bei Hypokalzämien, da

die Wirkung der Infusionstherapie nicht von langer Dauer sei. Diese Ansicht wird auch von

JEHLE (2004) und BRAUN et al. (2004) vertreten. Die Hypokalzämie tritt in der Regel erst

ein bis drei Tage nach der Abkalbung auf (SCHRÖTER & SEIDEL, 1976; STÖBER, 1978;

HOFMANN, 1992; HUNT & BLACKWELDER, 2002).

Eine andere Ursache für die beobachtete höhere Inzidenz von Hypokalzämien im Vergleich

zur Studie von KAMGARPOUR et. al. (1999) könnte in der unterschiedlichen Milchleistung

der Kühe liegen. Diese war in der letztgenannten Studie im Vergleich zu der vorliegenden

Arbeit um fast 3000 kg niedriger. HOVE (1986) führte seine Arbeit an Kühen der Rasse

Norwegische Rotbunte durch, so dass die hierbei beobachteten Differenzen in den Inzidenzen

im Vergleich zur eigenen Studie auch durch Rassenunterschiede zustande gekommen sein

könnten. Bei HOVE (1986) fiel bei keinem Tier die Plasmakalziumkonzentration unter

2,0°mmol/l am Tag der Abkalbung. KAMGARPOUR et al. (1999) verwendete für die

Definition subklinischer Hypokalzämien einen Schwellenwert von 2,0 mmol/l und HOVE

(1986) einen Wert von 2,18 mmol/l. Die Probandenzahlen waren mit 12 bzw. 23 Kühen bei

KAMGARPOUR et al. (1999) und 28 Kühen und 9 Erstkalbinnen bei HOVE (1986) deutlich

niedriger als in der eigenen Arbeit, bei der 211 Kühe untersucht wurden. Ergebnisse von

Studien mit sehr kleinen Stichprobenumfängen sind nicht unbedingt repräsentativ für die

gesamte Kuhpopulation.

In der eigenen Studie wurden nur Kühe eines Betriebes untersucht, während MARKUSFELD

et al. (1997) 2162 Tiere von 8 Betrieben und GRÖHN et al. (1989) sogar 61124 Tiere von

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5661 Herden in ihre Studie aufnahmen. So handelt es sich in der vorliegenden Arbeit nur um

eine Momentaufnahme eines Betriebes, weshalb die eigenen Ergebnisse hinsichtlich der

Inzidenzen der verschiedenen Typen von Hypokalzämien nicht auf die gesamte

Kuhpopulation angewendet werden können. Dies gilt besonders auch im Hinblick darauf,

dass für die Entstehung der Hypokalzämie, sei es klinisch oder subklinisch, die Fütterung eine

große Rolle spielt. Da die Fütterung aber betriebsspezifisch ist, ist auch die damit verbundene

Inzidenz für Hypokalzämien von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich.

5.3. Retentio secundinarum, Metritis und Uterusinvolution

Der Einfluss einer Verabreichung von Kalzium auf den Abgang der Nachgeburt ist schon

früher untersucht worden. Dabei ist dieses Mineral in unterschiedlichen Dosierungen und

Zusammensetzungen oral appliziert worden (HERNANDEZ et al., 1999: 54g CaCl2 pro Tier;

MELENDEZ et al., 2003: 60g CaCl2 und 110g Ca-Propionat pro Tier; GUNDELACH, 2005:

600 g Ca-Propionat pro Tier; OETZEL, 1996: 54g CaCl2 pro Tier). Während HERNANDEZ

et al. (1999), MELENDEZ et al. (2003) und GUNDELACH (2005), ähnlich wie in der ei-

genen Studie, keinen positiven Effekt einer Kalziumgabe auf den Abgang der Nachgeburt

feststellen konnten, beobachtete OETZEL (1996) durch eine solche Behandlung eine Ab-

nahme der Inzidenz von Nachgeburtsverhaltungen. Ursächlich für diese differierenden

Resultate könnten die unterschiedlichen Häufigkeiten und Zeitpunkte der Kalziumverabrei-

chung sein. In der vorliegenden Studie wurde Kalzium entsprechend zu den Arbeiten von

MELENDEZ et al. (2003) und GUNDELACH (2005) nur einmalig post partum verabreicht.

HERNANDEZ et al. (1999) haben Kalzium zwar zweimal, jedoch erst 24 und 48 Stunden

post partum appliziert. OETZEL (1996) hingegen versorgten die Kühe bereits einmal ante

partum und zusätzlich dreimal post partum mit Kalzium oral. Alle Studien verwendeten die-

selbe Definition für die Retentio secundinarum, die mit dem Abgang der Nachgeburt später

als 12 Stunden beschrieben wurde. Ähnlich wie bei GUNDELACH (2005) war in der vorlie-

genden Studie die Inzidenz für Nachgeburtsverhaltungen in der Kalziumgruppe höher (7,4%)

als in der Kontrollgruppe (5,8%). Dieser Unterschied ist in beiden Arbeiten nur numerisch

und nicht statistisch signifikant. Die Werte der vorliegenden Studie lagen jedoch für beide

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Tiergruppen deutlich unter denjenigen von GUNDELACH (2005) (Kalziumgruppe: 15,3%,

Kontrollgruppe: 12,3%) und denen von MELENDEZ (Kalziumgruppe 1: 22,8%, Kalzium-

gruppe2: 31,0%, Kontrollgruppe: 28,8%). Auch die mittlere Inzidenz der Nachgeburtsver-

haltung, errechnet aus den Werten beider Gruppen, lag mit 6,6% deutlich unter derjenigen, die

von GUNDELACH (2005) mit 13,8%, von MELENDEZ et al. (2003) mit 15,3% und von

OETZEL (1996) mit 14,2% angegeben wurden. Die in der vorliegenden Arbeit niedriegen

Inzidenzen könnten ihre Ursache in den Auswahlkriterien der Tiere haben. Wie bereits im

Kapitel 3.2.2 beschrieben wurden nur gesunde Tiere ohne Geburtskomplikationen oder bereits

bestehender Milchfiebererkrankung ausgewählt und Tiere die an Milchfieber erkrankten

ausgeschlossen. Während bei OETZEL (1996) gezielt Tiere mit in früheren Laktationen

aufgetretenden Milchfiebererkrankungen gewählt wurden, da bei diesen das Risiko für das

Wiederauftreten einer Hypokalzämie in der nächsten Laktation erhöht (ERB & GRÖHN,

1988) ist. Hypokalzämien können vermehrt Nachgeburtsverhaltungen auftreten (CURTIS et

al., 1983; RISCO et al., 1994) GUNDELACH (2005) und MELENDEZ et al. (2003) führten

auch keine Selektion der Tiere nach Gesundheitsstatus und Geburtsverlauf durch. So können

auch Mehrlingsträchtigkeiten, Schwergeburten und Infektionen zu Nachgeburtsverhaltungen

führen (GRUNERT & ANDRESEN, 1996).

Die Metritis-Inzidenz lag mit 16,5% am Tag 7 post partum und 22,4% am Tag 14 post partum

genau bzw. leicht über den von SHELDON et al. (2009) angegebenen Häufigkeiten, aber un-

ter denjenigen von RASBECK (1950), die Werte von 25 bis 30% beobachteten. Diese Dif-

ferenzen könnten auf unterschiedlichen Definitionen dieser Erkrankungsform zurückzuführen

sein. Während in der vorliegenden Studie und bei SHELDON et al. (2009) nur Tiere berück-

sichtigt wurden, die übel riechenden Ausfluss zeigten, liegt nach RASBECK (1950) bei allen

Tieren, die einen Ausfluss aufwiesen, eine Metritis vor. Gemäß der Definition von

SHELDON et al. (2009) wurden auch in der vorliegenden Arbeit die Tiere mit übel

riechendem Ausfluss nochmals anhand der Körperinnentemperatur (<39,5°C und �39,5°C) in

zwei Gruppen eingeteilt. Es zeigte sich dabei, dass im Mittel mehr Tiere von einer Metritis

vom Grad 1 als vom Grad 2 betroffen waren. An Tag 7 bestanden keine Unterschiede in der

Metritis-Inzidenz in Abhängigkeit von der Kalziumbehandlung. Dagegen waren an den Tagen

14 und 21 mehr Tiere der Kontrollgruppe (16,8% bzw. 7,1%) an einer Metritis vom Grad 1

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erkrankt als in der Kalziumgruppe (10,0% bzw. 1,0%). Auch MELENDEZ et al. (2003)

beschreiben einen höheren Anteil von Metritiden bei unbehandelten (51,9%) im Vergleich zu

mit Kalzium therapierten Tieren (49,4%) der ersten Versuchsgruppe. In der zweiten

Behandlungsgruppe von MELENDEZ et al. (2003) lag die Inzidenz für Metritis höher als in

der Kontrollgruppe (54% vs. 51,9%). Die Autoren definierten Metritis als eine Puerperal-

störung mit übel riechendem vaginalen Ausfluss bzw. Gebärmutterinhalt. Der in vorliegender

Studie signifikante Unterschied in der Inzidenz von Metritiden lässt auf einen positiven Effekt

des Kalziums schließen. Im Vergleich mit der Arbeit von MELENDEZ et al. (2003) könnte

man davon ausgehen, dass es einen positiven Effekt von Kalzium auf die Inzidenz von

Metritiden gibt, dieser aber von der Art der Kalziumverbindung und der Art der

Verabreichung abhängig ist.

Bei der Untersuchung 12 Stunden post partum war in der vorliegenden Arbeit der Uterus

transrektal nicht abgrenzbar und mittelgradig kontraktil. Diese Beobachtung bestätigt die

Ergebnisse diverser anderer Studien (GIER & MARION, 1968; VANDEPLASSCHE, 1981;

GRUNERT, 1993). Die weitere Größenreduktion des Uterus von brotlaibgroß und kranial

abgrenzbar ab Tag 7 bis fast vollständig unter der Hand versammelbar ab Tag 14 post partum

verlief in der vorliegenden Studie wie von RASBECK (1950), BENESCH (1952) GIER &

MARION (1968), MORROW et al. (1968 b, d) und VAN CAMP & STEVENS (1991)

beschrieben. Diese palpatorischen Ergebnisse lassen auf einen physiologischen Verlauf der

Involution in der vorliegenden Arbeit schließen. Am Tag 21 post partum war der Uterus in

der vorliegenden Arbeit in seiner Größe auf zwei- bis drei fingerstark zurückgebildet. Nach

BOSTEDT et al. (1975) ist der Uterus zwischen den Tagen 12 und 17 post partum umfassbar,

wohingegen VANDEPLASSCHE (1981) schon am Tag 6 post partum von einem umfass-

baren Uterus spricht. Letztgenannte Beobachtung deckt sich mit keinem der vorliegenden

Ergebnisse.

Wie bei MORROW et al. (1968 b) wurde die Größe des Uterus in der vorliegenden Studie an

den Uterushörner direkt kranial der Bifurkation bestimmt; wobei in der eigenen Arbeit

zusätzlich die Fläche des Querschnitts der Lumina mittels Ultrasonographie erfasst wurde. Im

Gegensatz dazu haben MORROW et al. (1968 b, d) den Durchmesser der Lumina nur mittels

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transrektaler Palpation beurteilt. Im Vergleich zu MORROW et al. (1968 b), die am Tag 25

post partum einen Durchmesser von 3 bis 4 cm ermittelten und bei denen beide Uterushörner

annähernd die gleiche Größe hatten, differierten die Größen beider Uterushörner am Tag 21

post partum sehr stark. Dieser Unterschied lässt sich durch die viel genauere Messung der

Uterushornquerschnitte mit Hilfe der Ultrasonographie erklären.

Der von MORROW et al. (1968 b, d) ermittelte Durchmesser am Tag 14 post partum beträgt

7 – 8 cm. In der vorliegenden Arbeit wurden durchschnittliche Flächen von 123,8±245,1 mm2

für das gravide und 57,5±74,2 mm2 für das nichtgravide Horn ermittelt. Ein Vergleich der

Ergebnisse von MORROW et al. (1968 b, d) mit der vorliegenden Arbeit ist aufgrund der

unterschiedlichen Angaben bezüglich Fläche und Durchmesser nur bedingt möglich. In der

vorliegenden Arbeit wurde die Fläche durch Umfahren der Umrisse der Lumina anhand der

ultrasonographischen Bilder errechnet, da aufgrund des stark strukturierten Oberflächenreliefs

der Uterusschleimhaut das Lumen des Uterushorns nicht kreisrund ist. Würde man von einem

kreisrunden Organ ausgehen, ergäben sich aus den genannten Flächen folgende

durchschnittliche Werte des Durchmessers für das gravide Horn 12,6±17,7 mm und für das

nichtgravide Horn 8,5±9,3 mm und somit größere Werte als bei MORROW et al. (1968 b, d).

Da in der vorliegenden Arbeit vor dem Tag 14 post partum noch keine sonographische

Untersuchung bezüglich der Lumina der Uterushörner durchgeführt wurde, kann auch keine

Aussage getroffen werden, ob die Angaben über die Reduktion der Durchmesser der

Uterushörner zwischen den Tagen 10 und 14 post partum von MORROW et al. (1968 b, d)

auch in der vorliegenden Studie zutreffen.

Die Reduktion der Uterusgröße beinhaltet auch die Reduktion der Größe der Karunkeln und

die damit verbundenen Abbau- und Reparationsvorgänge. Die Größe der Karunkeln nahm im

Verlauf der Studie signifikant ab. Von 14 Tieren konnte an allen vier

Untersuchungszeitpunkten Messungen durchgeführt werde. Bei insgesamt 174 Tieren wurden

die Messungen 12 Stunden und 7 Tage post partum durchgeführt. Diese Messungen erfolgten

mittels Ultrasonographie und ergaben für die Gesamtanzahl der Tiere 12 Stunden post partum

eine durchschnittliche Länge von 36,3 ± 13,9 mm bei der Kalziumgruppe und 33,1 ± 13,4 mm

bei der Kontrollgruppe. GIER & MARION (1968) beschrieben eine durchschnittliche

Karunkelgröße von 70 mm x 35mm x 25 mm (Länge x Breite x Höhe) zum Zeitpunkt der

Geburt. Dies deckt sich nicht mit den Ergebnissen der vorliegenden Arbeit. Die individuellen

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Unterschiede zwischen den einzelnen Tieren sind sehr groß. Ferner zeigen die Karunkeln

auch innerhalb der Tiere in Abhängigkeit von der Lokalisation deutliche Größenunterschiede.

So befinden sich die kleineren der 75 bis 100 Karunkeln im Uteruskörper und in den

Hornspitzen, die größeren in der Mitte des tragenden Horns. Die Karunkeln des

nichttragenden Horns sind um ein Drittel kleiner bis halb so groß (RÜSSE & GRUNERT,

1993). Nimmt man die Größe der Karunkeln der 14 Tiere mit vollständigen Messungen in der

vorliegenden Arbeit, nähern sich die Werte denen von GIER & MARION (1968) an. Wobei

auch hier die Länge der Karunkeln deutlich unter den Angaben von GIER & MARION

(1968) bleibt. In der vorliegenden Arbeit erfolgten die Messungen transrektal an lebenden

Tieren, wohingegen GIER & MARION (1968) ihre Untersuchungen an Schlachtorganen

durchführten. Letztgenannte Methode ermöglicht zwar eine genaueren Messung, führt aber

auch möglicherweise zu Fehlern aufgrund eines herabgesetzten Gewebstonus bei Schlachtor-

ganen. Im Gegensatz dazu ist der Tonus an einem Uterus 12 Stunden post partum im lebenden

Tier erhöht. Dies könnte auch eine Erklärung für die Unterschiede zwischen vorliegender und

der Arbeit von GIER & MARION (1968) sein. Dass nur bei 14 Tieren vollständige Messun-

gen durchgeführt werden konnten, lag zum einen an technischen Fehlern, an Abwehrbewe-

gungen der Kühe, aber auch an der fortschreitenden Involution und den somit durch die

Abbau-und Reparationsvorgänge kleiner werdenden Karunkeln. Ein weiterer Grund könnte

die im Vergleich mit den 14 Tieren mit vollständigen Messungen auffallend geringere Größe

der Karunkeln schon am Tag 0 bei den Tieren mit nur zwei Messungen sein, so dass die

Karunkeln bei diesen Tieren am Tag 14 nicht mehr aufzufinden und zu identifizieren waren.

Die Kalziuminfusion hat keinen Einfluss auf die Abnahme der Größe der Karunkeln. Im

gesamten Verlauf der Uterusinvolution konnte kein Einfluss von Kalzium festgestellt werden.

5.4 NEFA und � - HBS

Die mittlere NEFA - Konzentration stieg zwischen den Tagen 1 und 7 post partum signifikant

an und lag deutlich über dem Referenzwert von 600 μmol/l. Auf Grund der negativen

Energiebilanz ante partum, sinkender Futteraufnahme und Geburtsstress kommt es zu einem

Anstieg der NEFA (BERTICS et al., 1992; GRUMMER, 1993). Die von GUNDELACH

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(2005) ermittelten NEFA – Konzentration konnten in der vorliegenden Arbeit nicht bestätigt

werden. GUNDELACH (2005) beschreibt die höchsten Mittelwerte für die NEFA am Tag der

Abkalbung (Kalziumgruppe: 829,9±481,5 μmol/l; Kontrollgruppe: 850,4±627,7 μmol/l).

Diese Werte liegen unter den in der vorliegenden Studie am Tag der Abkalbung gemessenen

Werten (Kalziumgruppe: 953,7 ±436,4 μmol/l; Kontrollgruppe: 898,3±403,0 μmol/l). Des

Weiteren waren die höchsten NEFA - Werte nicht, wie bei GUNDELACH (2005) beschrie-

ben, am Tag der Abkalbung, zu beobachten, sondern an Tag 7 post partum und waren um ein

Mehrfaches (Kalziumgruppe: 1313,9±611,9 μmol/l; Kontrollgruppe: 1340,0±572,1 μmol/l)

höher als bei GUNDELACH (2005; Kalziumgruppe: 449,3±281,9 μmol/l; Kontrollgruppe:

501,7±393,7 μmol/l). Das lässt darauf schließen, dass die Tiere in der vorliegenden Studie

eine ausgeprägtere negative Energiebilanz aufwiesen als die Tiere in den Studien von

GUNDELACH (2005) und DOEPEL et al. (2002) und diese 7 Tage post partum ihren

Höhepunkt erreichte. DOEPEL et al. (2002) berichten, dass die höchsten NEFA –

Konzentrationen zum Zeitpunkt der Abkalbung die Kühe mit der ausgeprägtesten negativen

Energiebilanz haben. In der vorliegenden Arbeit konnte bis zum Tag 21 post partum ein

Absinken der NEFA - Konzentration verzeichnet werden, wobei auch hier der Mittelwert der

NEFA – Konzentration noch deutlich über dem Referenzwert (600 μmol/l) lag.

Direkt und 14 Tage post partum wurden zwischen den beiden Versuchsgruppen keine

signifikanten Unterschiede festgestellt. Daher kann davon ausgegangen werden, dass die

einmalige Kalziuminfusion keinen Einfluss auf die NEFA - Spiegel hat. Auch bei

GUNDELACH (2005) und GOFF et al. (1996) konnte mit einer postpartalen Kalziumgabe

kein positiver Effekt auf die NEFA - Konzentration erzielt werden. Theoretisch kann die

Gabe von Kalzium die NEFA - Spiegel senken, da es bei einer Hypokalzämie zum Absinken

der ruminalen und abomasalen Kontraktionen kommt (DANIEL, 1983) und damit auch die

Futteraufnahme sinkt und die NEFA - Konzentration steigt.

Die �-HBS – Werte stiegen von Stunde 0 bis zum Tag 7 post partum signifikant an. Im

weiteren Verlauf der Untersuchung kam es nur noch zu einem leichten Anstieg zwischen den

Tagen 14 und 21 post partum vor allem in der Kontrollgruppe. Die zwischen den beiden Ver-

suchsgruppen aufgetretenen Unterschiede an den Tagen 7 und 21 post partum waren nicht

signifikant. Lagen die Werte für die mittlere �-HBS - Konzentration am Tag der Geburt noch

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unter dem Referenzwert von 1 mmol/l (REHAGE et al., 1996), so konnten ab dem 7. Tag post

partum Werte > 1 mmol/l ermittelt werden. Die Infusion von Kalzium hatte keinen Effekt auf

die Konzentration der �-HBS. Die gleiche Feststellung haben auch bereits GOFF et al. (1996)

gemacht. Auch in der Arbeit von GUNDELACH (2005) zeigten sich zwischen den

Versuchsgruppen im Verlauf der Untersuchung keine signifikanten Unterschiede. Aufgrund

der sinkenden Futteraufnahme durch die hypokalzämisch bedingten herabgesetzten Vorma-

genkontraktionen (DANIEL, 1983) befinden sich die Kühe in einer negativen Energiebilanz,

die durch Körperfettmobilisierung ausgeglichen werden soll.

Der in der vorliegenden Arbeit beobachtete Anstieg der �-HBS – Konzentration deckt sich

mit den Ergebnissen von WATHES et al. (2007) und GUNDELACH (2005).

�-HBS entsteht bei dem Abbau der Körperfettreserven (SCHLERKA & FILAR, 1981) und ist

ein Indikator für eine negative Energiebilanz (RUSSEL & WRIGHT, 1983; GRÖHN, 1983).

Laut WATHES et al. (2007) hat die negative Energiebilanz negative Auswirkungen auf die

Uterusinvolution aufgrund von Verzögerungen in der Eliminierung von pathogenen Keimen

aus dem Uteruslumen. Da es in vorliegender Arbeit keine Vergleichsgruppe ohne negative

Energiebilanz gab, konnte eine Auswirkung der negativen Energiebilanz auf die

Uterusinvolution, wie von WATHES et al. (2007) beschrieben, nicht untersucht werden.

5.5 PGFM, Progesteron und Östrogene

Die höchste PGFM - Konzentration wurde in vorliegender Studie am Tag 0 gemessen. Andere

Autoren zeigten, dass die höchsten PGFM - Spiegel erst am 2. – 3. Tag (DEL VECCHIO et

al. 1990; GUILBAULT et al., 1984) bzw. 1. - 4. Tag (NAKAO et al. 1997) post partum

erreicht werden. Da in vorliegender Arbeit die PGFM - Konzentrationen nicht an diesen

Tagen bestimmt wurde, ist hierzu kein Vergleich mit der Literatur möglich. Hauptquelle für

PGFM ist der Uterus (GUILBAULT et al., 1984). Vor allem das Karunkelgewebe ist an der

Synthese und dem Metabolismus von PGFM beteiligt (GUILBAULT et al., 1984; FRAZER,

2005). Dieses erklärt auch das Absinken der PGFM – Konzentration im Verlauf des

Puerperiums in der vorliegenden Studie, handelt es sich hierbei doch um physiologische

Prozesse. Da auch schon kein Einfluss des Kalziums auf die Uterusinvolution festgestellt

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werden konnte, ist es nicht verwunderlich, dass kein Einfluss der Kalziuminfusion auf die

PGFM – Konzentration festgestellt werden konnte.

Wie auch bei SEALS et al. (2002) zeigten die Kühe mit einer Metritis in der vorliegenden

Arbeit bis zum Tag 14 niedrigere PGFM – Spiegel als die gesunden Tiere und am Tag 21

erhöhte, wenn auch nicht signifikant erhöhte PGFM – Spiegel. Im Gegensatz dazu hatten

DEL VECCHIO et al. (1992) und MISHRA & PRAKASH (2005) bei Kühen mit einer

Metritis höhere PGFM - Konzentrationen als bei Tieren der Kontrollgruppe. MATEUS et al.

(2002) kamen zu ähnlichen Ergebnissen, wobei es in ihrer Studie keine Kontrollgruppe gab,

sondern nur Tiere mit geringgradiger Metritis, die mit Tieren mit hochgradiger Metritis

verglichen wurden. Die Tiere mit hochgradiger Metritis hatten höhere PGFM -

Konzentrationen. Auch RISCO et al. (1994) kamen zu dem Ergebnis, dass die Tiere mit

Metritis eine höhere Konzentration an PGFM aufweisen als die Tiere der Kontrollgruppe.

Die Infusion mit Kalzium hatte auch keinen Einfluss auf die Östrogenkonzentration. Die in

den reifenden Follikeln produzierten Östrogene induzieren unter anderem den ovulations-

auslösenden LH – Peak und geben somit Hinweise auf das Wiederanlaufen des ovariellen

Zyklus. Der Östrogengehalt ist an den Tagen 14 und 21 untersucht worden. Eine frühere

Untersuchung des Östrogengehaltes ist wenig sinnvoll, da der Zyklus nach der Abkalbung

erst wieder anlaufen muss. Die ersten Follikel, bilden sich ab dem 6. – 8./ 7. – 10. Tag post

partum (SHELDON, 2004; MORROW et al., 1968) und vergrößern sich bis zum 15. Tag post

partum (MORROW et al., 1968). Ab diesem Zeitpunkt kann der erste Östrus und die erste

Ovulation post partum stattfinden (LESLIE; 1983).

Um einen funktionell aktiven Gelbkörper zu diagnostizieren, wurden an den Tagen 14 und 21

die Ovarien sonographisch auf das Vorliegen eines Gelbkörpers über 2 cm Durchmesser hin

untersucht und am Tag 21 die Progesteronkonzentration im Blut bestimmt. Bereits am 14.

Tag post partum konnte bei 23,8% der Tiere der Kontroll- und 25,0% der Tiere der Kalzium-

gruppe ein Gelbkörper ultrasonographisch nachgewiesen werden. Am Tag 21 post partum

wurde bei 40,4% der Tiere der Kontroll- und 40,8% der Tiere der Kalziumgruppe ein Gelb-

körper diagnostiziert. Die Gabe von Kalzium hatte weder am Tag 14 noch am Tag 21 Einfluss

auf die Häufigkeit des Auftretens von Gelbkörpern. MELENDEZ et al. (2003) kamen zu dem

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gleichen Ergebnis. Bei GUNDELACH (2005) wurde bei Tieren, die unmittelbar post partum

mit Kalzium behandelt worden waren, in der dritten Woche post partum mittels

Progesteronbestimmung häufiger ein aktiver Gelbkörper diagnositiziert als bei unbehandelten

Kontrollkühen. Dieser Unterschied war aber nicht signifikant (GUNDELACH, 2005). Der

Zeitraum, in dem die ersten Gelbkörper diagnostiziert wurden, deckt sich mit den Aussagen

von FONSECA et al. (1983) und LESLIE (1983), nach denen die erste Ovulation post partum

20,8 ± 13,2 Tage bzw. zwischen dem 10. und 25. Tag post partum eintritt. KAWASHIMA et

al. (2006) konnten bei 53% ihrer multiparen Studientiere eine Ovulation innerhalb der ersten

drei Wochen post partum nachweisen. Auch LUCY et al. (1992) gehen von mehr als der

Hälfte der Tiere aus, die innerhalb der ersten drei Wochen post partum ovulieren. MORROW

et al. (1968a) beschreiben das Vorhandensein von palpierbaren Gelbkörpern bei 62,4% ihrer

Studientiere, wobei in dieser Arbeit der Untersuchungszeitraum bis zum Tag 60 post partum

lag und teilweise mehrere Zyklen pro Tier untersucht wurden. Somit liegt die Anzahl der

Kühe mit diagnostiziertem Gelbkörper in vorliegender Studie deutlich darunter. Eine

Erklärung hierfür könnte darin liegen, dass bei den Tieren der Studie die negative

Energiebilanz ausgeprägt ist. Diese kann bei längerem Bestehen den Beginn der Ovaraktivität

verzögern (ANDERSON, 1988; LUCY et al., 1991), zum einen über die NEFA, die in

früheren Studie in der Follikelfüssigkeit nachgewiesen wurden (RABIEE et al., 1997;

RUKKWAMUSK et al., 2000). LEROY et al. (2005), zum anderen über die vielleicht

verlängerte Reparaturphase des Uterusgewebes (WATHES et al., 2007).

KAWASHIMA et al. (2006) untersuchten die Progesteronkonzentration zweimal wöchentlich

in der Milch. Die Autoren legten ihren Grenzwert für Gelbkörperaktivität bei 1ng/ml fest,

genau wie in der vorliegenden Arbeit. Beim Vergleich der Progesteronkonzentrationen am

Tag 21 post partum zwischen der Kalzium- und der Kontrollgruppe konnte kein signifikanter

Unterschied festgestellt werden. Nur bei insgesamt 20,3% der Tiere lag die

Progesteronkonzentration an diesem Tag über 1 ng/ml. Von diesen 20,3% der Tiere wurde bei

insgesamt 19,3% ein Corpus luteum mit einem Durchmesser > 2cm auf einem der beiden

Ovarien diagnostiziert. Dies bedeutet, dass einige Gelbkörper mit weniger als 20mm

Durchmesser eine nennenswerte Menge Progesteron produzierten. Dies wird von MATEUS

et al. (2003) bestätigt. Die Autoren gingen von einem Durchmesser der aktiven Gelbkörper

von � 15mm aus. Die auf Grund dieser Definition als Gelbkörper angesprochenen

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Funktionskörper waren mit Plasmaprogesteronwerten von � 1 ng/ml assoziiert (MATEUS et

al., 2003). Auch PERRY et al. (1991) zeigten, dass die Plasmaprogesteronkonzentration bei

Gelbkörpern < 20mm höher sein kann als 1ng/ml. Auch RUIZ-CORTES u. OLIVERA-

ANGEL (1999) fanden ebenfalls heraus, dass die Größe des Gelbkörpers nicht entscheidend

ist für die Progesteronkonzentration. Ein positiver Einfluss der Kalziuminfusion auf das

Vorhandensein von Corpora lutea und damit auf einen Anstieg der Progesteronkonzentration

konnte nicht festgestellt werden. Dieses Ergebnis deckt sich mit dem von GUNDELACH

(2005).

5.6 Fruchtbarkeitskennzahlen

Eine Verbesserung der Fruchtbarkeit durch die Kalziuminfusion konnte nicht festgestellt

werden. Beim Vergleich des Erstbesamungserfolges zwischen den beiden Gruppen waren

keine Unterschiede zu beobachten. Von den 171 Kühen, die am Tag 250 post partum noch im

Bestand waren, wurde nur bei 31,6% eine Trächtigkeit nach der ersten Besamung diagnosti-

ziert. Der Erstbesamungserfolg sollte bei über 55% liegen (DE KRUIF et al, 1998). Die nach

der ersten Besamung güst gebliebenen Tiere benötigten bis zu 7 Besamungen, um tragend zu

werden, wobei hier die Verteilung der benötigten Besamungen bei den Tieren auf die beiden

Gruppen annähernd gleich war. Auch die mittlere Rastzeit unterschied sich nicht zwischen

der Kontroll- und Kalziumgruppe. Sie betrug bei der Kalziumgruppe 85 Tage und bei der

Kontrollgruppe 84 Tage. Somit lag die Rastzeit in dem von DE KRUIF et al. (1998)

empfohlenen Zeitintervall von 80 – 85 Tagen. Die erwünschte Güstzeit von 105 Tagen (DE

KRUIF et al., 1998) wurde in der vorliegenden Arbeit jedoch bei beiden Gruppen (Kalzium-

gruppe: 155,2 ± 74,3 Tage; Kontrollgruppe: 155,7 ± 90,8 Tage) deutlich überschritten. Wie

bei GUNDELACH (2005) konnte kein positiver Effekt des Kalziums auf die Fruchtbarkeit

festgestellt werden.

Der Trächtigkeitsindex der Tiere der Kalziumgruppe war signifikant höher als bei der

Kontrollgruppe. Für dieses Ergebnis gibt es aus physiologischer Sicht keine Erklärung.

HERNANDEZ et al. (1999) und GUNDELACH (2005) stellten keinen Einfluss von Kalzium

auf den Trächtigkeitsindex fest.

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5.7 Schlussfolgerung und Ausblick

Schlussfolgernd lässt sich sagen, dass die einmalige intravenöse Gabe von Kalzium keine

wesentlichen positiven Einflüsse auf den Verlauf des Puerperiums von pluriparen Kühen hat.

Da, wie bereits erwähnt, nach Ansicht einiger Autoren (MARTIG, 2002; Braun et al., 2004;

JEHLE, 2004) die Infusionstherapie nicht von langer Dauer ist, wäre es zum einen ange-

bracht, das Intervall der Blutprobenentnahmen und –analysen zu verkürzen, um herauszu-

finden inwieweit die Häufigkeit des Auftretens von klinischen und subklinischen Hypokal-

zämien sich innerhalb kürzerer Zeitintervallen ändert. Zum anderen wäre eine wiederholte

Gabe von Kalzium eine Möglichkeit, doch eine ausgeprägte positive Wirkung von Kalzium

auf den Puerperalverlauf zu erzielen, besonders hinsichtlich der Inzidenz von Metritiden.

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6. Zusammenfassung

Ilka Manthe

Einfluss einer postpartalen Kalziuminfusion auf den Puerperalverlauf bei pluriparen Kühen

Ziel dieser Arbeit war es zu untersuchen, ob eine einmalige postpartale Kalziuminfusion bei

pluriparen Milchkühen Einfluss auf den Energiestoffwechsel, die Involution des Uterus und

die Fruchtbarkeit hat. Die Studie wurde auf einem Milchviehbetrieb in Brandenburg an 237

Tieren der Rasse Holstein Friesian von Januar bis Juni 2007 durchgeführt.

Direkt nach der Abkalbung wurden 119 Kühe einmalig jeweils 500 ml einer 25 %-igen Kal-

ziumlösung infundiert (Ca-Gruppe), während 118 Kühe eine Infusion mit 500 ml einer 0,9 %-

igen Kochsalzlösung erhielten (NaCl-Gruppe). Den Tieren wurde vor der Infusion und an den

Tagen 7, 14 und 21 post partum (Tag 0 = Geburt) Blut entnommen und darin an den Tagen 0

und 7 die Konzentrationen von Kalzium, NEFA, �-HBS und PGFM bestimmt, sowie an den

Tagen 14 und 21 die Östrogen- und am Tag 21 die Progesteronkonzentrationen gemessen.

Alle Tiere wurden 12 Stunden post partum sowie an den Tagen 7, 14 und 21 post partum all-

gemein und gynäkologisch untersucht. Die gynäkologische Untersuchung erfolgte transrektal

mittels manueller Palpation und B-Mode Ultrasonographie. Die Uterusgröße wurde an allen

vier Untersuchungstagen transrektal palpatorisch bestimmt und mittels eines sechsstufigen

Scoresystems beurteilt. An den Tagen 0 und 7 wurde auf nicht abgelöste Nachgeburtsanteile

sowie intrauterine Flüssigkeitsansammlungen geachtet und die Größe der Karunkeln ermittelt.

An den Tagen 14 und 21 wurden zusätzlich die Größe der Lumina der Uterushörner bestimmt

und eventuell vorhandene Funktionskörper auf den Ovarien dokumentiert. Am Tag 250 post

partum wurden die Fruchtbarkeitskennzahlen erhoben.

Im Verlauf der Studie gab es keine Unterschiede (P�0,05) zwischen den Tiergruppen in der

Kalziumkonzentration (Tag 0: Ca: 1,9±0,2 mmol/l vs. NaCl: 1,9±0,9 mmol/l; Tag 21: Ca:

2,3±0,1 mmol/l vs. NaCl: 2,3±0,1 mmol/l). Auch hinsichtlich der NEFA- und �-HBS – Kon-

zentrationen (NEFA: Tag 0: Ca: 953,7±436,4 μmol/l vs. NaCl: 898,3±403,0 μmol/l; Tag 21:

Ca: 1015,4±607,4 μmol/l vs. NaCl: 1016,2±575,7 μmol/l; �-HBS: Tag 0: Ca: 0,4±0,2°mmol/l

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vs. NaCl: 0,4±0,2 mmol/l; Tag 21: Ca: 1,3±1,2 mmol/l vs. NaCl: 1,5±1,6°mmol/l) sowie der

PGFM -, Östrogen - und Progesteronspiegel konnten zu keinem Untersuchungszeitpunkt Un-

terschiede zwischen den beiden Tiergruppen (P�0,05) festgestellt werden (PGFM: Tag 0: Ca:

3118,0±1696,1 pmol/l vs. NaCl: 3343,6±2147,3 pmol/l; Tag 21: Ca: 163,3±119,5 pmol/l vs.

NaCl: 188,4±415,9 pmol/l; Östrogen: Tag 14: Ca: 40,8±28,4°pg/ml vs. NaCl:

39,1±24,0 pg/ml; Tag 21: Ca: 40,4±31,3 pg/ml vs. NaCl: 41,3±29,4 pg/ml; Progesteron: Tag

21: Ca: 2,1±1,9 ng/ml vs. NaCl: 2,4±1,6 ng/ml).

Es gab keinen Unterschied (P�0,05) in der Inzidenz von Nachgeburtsverhaltungen zwischen

den Tieren der beiden Versuchsgruppen (Ca: 7,4% vs. NaCl: 5,8%). Die Inzidenz von Metriti-

den vom Grad 1 war sowohl am Tag 14 als auch am Tag 21 bei den Tieren der NaCl-Gruppe

höher als bei denen der Ca-Gruppe (Tag 14: Ca: 10,0% vs. NaCl: 16,8%; Tag 21: Ca: 1,0%

vs. NaCl: 7,1%). Unterschiede in der Inzidenz von Metritiden vom Grad 2 konnten zwischen

den Gruppen nicht festgestellt werden. Metritiden vom Grad 3 traten weder in der Kalzium-

gruppe noch in der Kontrollgruppe auf. An keinem Untersuchungszeitpunkt unterschieden

(P�0,05) sich die Tiergruppen in der Uterus- und Karunkelgröße (Uterus: Tag 0: Ca: 6,0±0,2

vs. NaCl: 6,0±0,2; Tag 21: Ca: 2,6±0,5 vs. NaCl: 2,8±0,7; Karunkel: Tag 0: Ca: 1270,9±583,4

mm2 vs. NaCl: 1208,0±371,5 mm2; Tag 21: Ca: 287,3±314,1 mm2 vs. NaCl: 247,8±292,7

mm2). Dagegen waren die Lumina der graviden und nicht graviden Uterushörner an den

Tagen 14 und 21 in der NaCl-Gruppe größer (P<0,05) als in der Ca-Gruppe (gravid Tag 14:

Ca: 110,9±247,9 mm2 vs. NaCl: 136,6±242,3°mm2; nichtgravid Tag 21: Ca: 42,4±33,6 mm2

vs. NaCl: 72,5±114,7 mm2). Die beiden Tiergruppen differierten nicht bezüglich der Inzidenz

von Corpora lutea in den ersten 3 Wochen post partum (P�0,05; Ca: 40,8% vs. NaCl: 40,4%).

Auch die Fruchtbarkeitskennzahlen Rastzeit (Ca: 84,1 ± 27,3 vs. NaCl: 84,8 ± 28,3), Güstzeit

(Ca: 155,2 ± 74,3 ± 27,3 vs. NaCl: 155,7 ± 90,8 ± 28,3), Erstbesamungserfolg (Ca: 31,4% vs.

NaCl: 31,7%) und Besamungsindex (Ca: 2,5 vs. NaCl: 2,5) waren bei beiden Tiergruppen

gleich (P�0,05). Der Trächtigkeitsindex der Ca-Gruppe (2,6) war höher (P<0,05) als bei der

NaCl-Gruppe (1,9).

Zusammenfassend zeigt die vorliegende Arbeit, dass eine einmalige postpartale intravenöse

Gabe von Kalzium keine wesentlichen positiven Einflüsse auf den Energiestoffwechsel, die

Involution des Uterus und die Fruchtbarkeit hat.

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83

Summary

Ilka Manthe

Effect of an infusion of Calcium after parturition on puerperal period of pluriparous dairy

cows

It was the aim of this study to investigate, if a single infusion of Calcium immediately after

parturition has an influence on involution of the uterus, metabolism and fertility in pluriparous

dairy cows.

The study was performed on 237 Holstein Frisian of a dairy farm in Brandenburg between

January and June 2007. In each of 119 cows 500 ml of 25% Calcium solution (Ca group) and

in each of 118 cows 500 ml of 0,9% sodium chloride solution (NaCl group) were infused

immediately after parturition. Before infusion and on days 7, 14 and 21 after parturition (Day

0 = parturition) blood samples were taken for the determination of Calcium, NEFA, �-HBS,

PGFM. In addition, total oestrogen concentrations were measured on Days 14 and 21 and

progesterone on Day 21. General and gynaecological investigations were carried out 12 hours

after parturition and on Days 7, 14 and 21. Gynaecological examinations were performed by

using transrectal palpation and B-mode sonography. On Days 0 and 7 attention was paid to

the presence of retained fetal membranes, the amount of intrauterine fluid and the size of the

caruncles. In addition to these parameters, on Days 14 and 21 the luminal size of the uterine

horns and the presence of luteal glands or dominant follicles on the ovaries was determined.

On Day 250 fertility indices were documented.

The mean concentration of Calcium did not differ (P�0.05) between the two groups at any

time (Day 0: Ca: 1.9±0.2 mmol/l vs. NaCl: 1.9±0.9 mmol/l; Day 21: Ca: 2.3±0.1 mmol/l vs.

NaCl: 2.3±0.1 mmol/l). Mean concentrations of NEFA and �-HBS did not differ between the

groups (P�0.05; NEFA: Day 0: Ca: 953.7±436.4 μmol/l vs. NaCl: 898.3±403.0 μmol/l; Day

21: Ca: 1015.4±607.4 μmol/l vs. NaCl: 1016.2±575.7 μmol/l; �-HBS: Day 0: Ca:

0.4±0.2 mmol/l vs. NaCl: 0.4±0.2 mmol/l; Day 21: Ca: 1.3±1.2 mmol/l vs. NaCl:

1.5±1.6 mmol/l). There were no differences between the two groups in mean concentration of

PGFM, estradiol and progesterone (P�0,05; PGFM: Day 0: Ca: 3118.0±1696.1 pmol/l vs.

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NaCl: 3343.6±2147,3°pmol/l; Day 21: Ca: 163.3±119.5 pmol/l vs. NaCl: 188.4±415.9 pmol/l;

Total oestrogens: Day 14: Ca: 40.8±28.4 pg/ml vs. NaCl: 39.1±24.0 pg/ml; Day 21: Ca:

40.4±31.3°pg/ml vs. NaCl: 41.3±29.4 pg/ml; Progesterone: Day 21: Ca: 2.1±1.9 ng/ml vs.

NaCl: 2.4±1.6 ng/ml).

There was no difference in the incidence of retained fetal membranes between groups

(P�0.05; Ca 7.4% vs. NaCl 5.8%). On Day 14 the percentage of cows showing a metritis

grade 1 was lower in the Ca group than in the NaCl group (P<0.05; Ca: 10.0% vs. NaCl:

16.8%), but on Day 21 the percentage of cows affected by a metritis grade 2 was higher in the

Ca group than in the NaCl group (P<0.05; Ca: 4.1% vs. NaCl: 2.0%). None of the cows had a

metritis grade 3. No differences occurred in uterine size (P�0.05; Day 0: Ca: 6.0±0.2 vs.

NaCl: 6.0±0.2; Day 21: Ca: 2.6±0.5 vs. NaCl: 2.8±0.7) and caruncular size (P>0.05; Day 0:

Ca: 1270.9±583.4 mm2 vs. NaCl: 1208.0±371.5 mm2; Day 21: Ca: 287.3±314.1 mm2 vs.

NaCl: 247.8±292.7 mm2) between the two groups at any time.

The sizes of the lumen of the pregnant and non pregnant uterine horns on Days 14 and 21

were bigger in the control group than in the calcium group (P<0.05; pregnant Day 14: Ca:

110.9±247.9 mm2 vs. NaCl: 136.6±242.3 mm2; non pregnant Day 21: Ca: 42.4±33.6 mm2 vs.

NaCl: 72.5±114.7 mm2). There was no difference (P>0.05) between the groups in the start of

ovarian function based on the appearance of Corpora lutea (Ca: 40,8% vs. NaCl: 40.4%).

The non-pregnant interval (Ca: 84.1 ± 27.3 vs. NaCl: 84.8 ± 28.3), the calving-insemination

interval (Ca: 155.2 ± 74,3 ± 27.3 vs. NaCl: 155,7 ± 90,8 ± 28,3), the success rate of the first

insemination (Ca: 31.4% vs. NaCl: 31.7%) and the insemination index (Ca: 2.5 vs. NaCl: 2.5)

did not differ (P�0.05) between the two groups of cows. Only the pregnancy index was higher

(P<0.05) in the calcium group (2.6) than in control group (1.9).

In summary the results show that a single infusion of Calcium immediately after parturition

did not have profound positive effects on the involution of the uterus, metabolism and fertility

of pluriparous cows.

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7. Anhang

I. Befundprotokolle U – Nr: Deckblatt OM: Transponder: Alter: J M Abkalbedatum: Abkalbung: 2 3 4 5 6 7 8 Kalb: lebt tot NGV: ja nein Rastzeit: Anzahl der benötigten Besamungen: Zwischenkalbezeit: T 0: T 7: T 14: T 21:

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U – Nr: Tag 0

Temperatur

HF

AF

Pansenfüllung

Pansenschichtung

PA/SA

F/I

BD

Lahmheit

Euter

NG-Verhaltung nein

ja RU: G S K

F VU (manuell): Lochien (Aussehen): G V US: NG-Reste ja nein

Karunkel: Länge:

Breite: Probenentnahme (vor Initialbehandlung):

1 x Serum

1 x Heparin

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U – Nr: Tag 7 Temperatur

HF

AF

Pansenfüllung

Pansenschichtung

PA/SA

F/I

BD

Lahmheit RU: G S K F

NG –Reste nein

ja VU (manuell): Lochien (Aussehen): G V US:

NG-Reste ja nein

Flüssigkeit ja nein

Karunkel

Probenentnahme:

1 x Serum

1 x Heparin

Ausfluss (Beschreibung)

nein

ja ________________________________ Karunkel Länge: Breite:

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U – Nr: Tag 14 Temperatur

HF

AF

Pansenfüllung

Pansenschichtung

PA/SA

F/I

BD

Lahmheit RU: G S K F

Ausfluss (Beschreibung)

nein

ja

NG - Reste nein

ja Lochien (Aussehen): G V US:

Flüssigkeit ja nein

Karunkel

Uteruslumen

linkes Ovar

rechtes Ovar Probenentnahme:

1 x Serum

1 x Heparin VU (Spekulum): Karunkel: Länge: Breite: Uteruslumen (Querschnitt): Länge: Breite: rechtes Ovar (Funktionskörper): Länge: Breite: linkes Ovar (Funktionskörper): Länge: Breite:

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U – Nr: Tag 21 Temperatur

HF

AF

Pansenfüllung

Pansenschichtung

PA/SA

F/I

BD

Lahmheit RU: G S K F

Ausfluss (Beschreibung)

nein

ja

NG - Reste nein

ja Lochien (Aussehen): G V US:

Flüssigkeit ja nein

Karunkel

Uteruslumen

linkes Ovar

rechtes Ovar Probenentnahme:

1 x Serum

1 x Heparin VU (Spekulum): Karunkel: Länge: Breite: Uteruslumen (Querschnitt): Länge: Breite: rechtes Ovar (Funktionskörper): Länge: Breite: linkes Ovar (Funktionskörper): Länge: Breite:

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II. Erklärung der in den Befundprotokollen verwendeten Abkürzungen:

U – Nr.: fortlaufende Nummer

OM: Ohrmarkennummer

Transponder: Transpondernummer

Alter: Alter in Jahren und Monaten

Abkalbedatum: Datum der Abkalbung

Abkalbung: Laktationsnummer

Kalb: Kalb lebend oder tot entwickelt

NGV: Nachgeburtsverhaltung

T 0: Untersuchung 12 Stunden post partum

T 7: Untersuchung 7 Tage post partum

T 14: Untersuchung 14 Tage post partum

T 21: Untersuchung 21 Tage post partum

Probenentnahme (vor Initialbehandlung): Nachweis über die Entnahme der Blutproben, ein

Serumröhrchen, ein Heparinröhrchen

Temperatur: rektal gemessene Körperinnentemperatur

HF: Herzfrequenz

AF: Atemfrequenz

Pansenfüllung: Beurteilung der Pansenfüllung

Pansenschichtung: Beurteilung der Pansenschichtung

PA/SA: Perkussion- und Schwingauskultation

F/I: Frequenz und Intensität der Pansenkontraktionen

BD: Bauchdeckenspannung

Lahmheit: Beurteilung des Lahmheitsgrades

Euter: Beurteilung der Eutergesundheit durch Palpation und

Sekretbefund

NG-Verhaltung: Nachgeburtsverhaltung

RU: rektale Untersuchung

G: Größe des Uterus

S: Symmetrie

K: Kontraktilität

F: Fluktuationsgrad

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VU (manuell): manuelle vaginale Untersuchung

Lochien (Aussehen): Aussehen der Lochien

G: Geruch der Lochien

V: Viskosität der Lochien

US: sonographische Untersuchung

NG-Reste: Nachgeburtsreste

Karunkel Länge: ermittelt mit Hilfe des Ultraschallgerätes

Karunkel Breite: ermittelt mit Hilfe des Ultraschallgerätes

Flüssigkeit: Vorhandensein von Flüssigkeit im Uterus

Ausfluss: Vorhandensein von äußerlich sichtbarem Ausfluss,

Beschreibung des Aussehens

Uteruslumen: Größe der Lumina der Uterushörner mit Hilfe des

Ultraschallgerätes ermittelt

linkes Ovar: Größe mit Hilfe des Ultraschallgerätes ermittelt

rechtes Ovar: Größe mit Hilfe des Ultraschallgerätes ermittelt

VU (Spekulum): vaginale Untersuchung mit dem Spekulum

Uteruslumen (Querschnitt): sonographische Aufnahme des Querschnittes der Uteruslumina

Länge: sonographisch bestimmte Länge des Uteruslumen

Breite: sonographisch bestimmte Breite des Uteruslumen

rechtes Ovar (Funktionskörper): sonographische Aufnahmen von eventuell vorhandenen

Funktionskörpern des rechten Ovar

Länge: sonographisch bestimmte Länge von eventuell vorhandenen

Funktionskörpern des rechten Ovar

Breite: sonographisch bestimmte Breite von eventuell vorhandenen

Funktionskörpern des rechten Ovar

linkes Ovar (Funktionskörper): sonographische Aufnahmen von eventuell vorhandenen

Funktionskörpern des linken Ovar

Länge: sonographisch bestimmte Länge von eventuell vorhandenen

Funktionskörpern des linken Ovar

Breite: sonographisch bestimmte Breite von eventuell vorhandenen

Funktionskörpern des linken Ovar

Skizze des Rektalbefundes der Ovarien

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92

III: Tabellen

Tabelle I.: Übersicht über die klinischen Untersuchungen

Untersuchungszeitpunkt Untersuchung zu untersuchender Parameter

Tag 0

direkt nach der Geburt

klinische

Allgemeinuntersuchung nach Rosenberger (1994)

Tag 0

12 h nach der Geburt

adspektorisch äußere Genitale

rektal Größe und Kontraktilität des Uterus

vaginal (manuell)

Abgang der Nachgeburt,

Öffnungsgrad der Zervix, Farbe,

Geruch und Viskosität der Lochien,

Beschreibung von Verletzungen

klinische

Allgemeinuntersuchung nach Rosenberger (1994)

adspektorisch äußere Genitale, Ausfluss

Tag 7

rektal Größe, Asymmetrie, Fluktuation

und Kontraktilität des Uterus

vaginal (manuell)

Öffnungsgrad der Zervix, Farbe,

Geruch und Viskosität der Lochien,

Beschreibung von Verletzungen

klinische

Allgemeinuntersuchung nach Rosenberger (1994)

adspektorisch äußere Genitale, Ausfluss

Tag 14

rektal

Größe, Asymmetrie, Fluktuation

und Kontraktilität des Uterus,

Ovarien (Funktionskörper?)

vaginal (mittels Spekulum)

Öffnungsgrad der Zervix, Farbe und

Feuchtigkeit der

Vaginalschleimhaut

vaginal (manuell) Farbe, Geruch und Viskosität der

Lochien

klinische

Allgemeinuntersuchung nach Rosenberger (1994)

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adspektorisch äußere Genitale, Ausfluss

Tag 21

rektal

Größe, Asymmetrie, Fluktuation

und Kontraktilität des Uterus,

Ovarien (Funktionskörper?)

vaginal (mittels Spekulum)

Öffnungsgrad der Zervix, Farbe und

Feuchtigkeit der

Vaginalschleimhaut

vaginal (manuell) Farbe, Geruch und Viskosität der

Lochien

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Tabelle II.: Schlüssel zur allgemeinen Untersuchung nach ROSENBERGER (1994) und

Erläuterungen

Parameter Rosenberger (1994) Beschreibung, Erläuterung

Temperatur transrektal zumessende

Körperinnentemperatur Fieber ab 39,5°C

HF

AF

Füllung + - +++

Schichtung + - +++

PA/SA - / +

F/I + - +++

BD - / + - +++

Euter 4/4

Beurteilung der

Eutergesundheit durch

Palpation und Sekretbefund

Lahmheit Beurteilung des

Lahmheitsgrades

Lahmheiten I

leichte Lahmheit, betroffene

Gliedmaße erst bei genauerer

Adspektion erkennbar

II mäßige Lahmheit, betroffene

Gliedmaße erkennbar

III

deutliche Lahmheit,

betroffenen Gliedmaße auf

den ersten Blick zu

identifizieren, wird aber noch

belastet

IV

schwere Lahmheit,

betroffene Gliedmaße wird

nur noch kurz belastet

V

sehr schwere Lahmheit,

betroffene Gliedmaße wird

nicht mehr belastet

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Tabelle III.: Schlüssel zur gynäkologischen Untersuchung nach GRUNERT (1993),

ausgewählte Parameter und die in der Studie verwendeten Score sowie Erläuterungen

Parameter GRUNERT

(1990) Score Beschreibung, Erläuterung

Uterusgröße

G I 1

Gebärmutter unter der Hand zu versammeln,

Hörner etwa fingerstark

G II 2

Gebärmutter unter der Hand zu versammeln,

Hörner zweifingerstark

G III 3

Gebärmutter unter der Hand zu versammeln,

Hörner etwa drei – bis vierfingerstark

G IV 4

Gebärmutter mit der Hand abzugrenzen, d.h. die

große Kurvatur des männerarmstarken bis etwa

brotlaibgroßen Organs lässt sich abtasten

G V 5

Gebärmutter fast mit der Hand abzugrenzen, d.h.

die große Kurvatur des Brotlaibgröße

überschreitenden Organs lässt sich nicht mehr

vollständig abtasten

G VI 6

Gebärmutter nicht mehr mit der Hand

abzugrenzen, d.h. derart vergrößert, dass die

große Kurvatur sich eindeutig außerhalb der

Reichweite der rektal untersuchenden Hand

befindet

Kontraktilität

des Uterus

0 nicht kontraktil, schlaff

K I 1 Gebärmutter wenig kontraktil, schlaff

K II 2 mittelgradige Kontraktionsbereitschaft

K III 3 starke Kontraktionsbereitschaft

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Fluktuation

--- 0 ohne Fluktuation

+-- 1 geringgradige Fluktuation

++- 2 mittelgradige Fluktuation

+++ 3 hochgradige Fluktuation

Geruch der

Lochien

--- 0 ohne abweichenden Geruch

+-- 1 geringgradig übelriechend

++- 2 mittelgradig übelriechend

+++ 3 hochgradig übelriechend

Viskosität der

Lochien

--- 0 wässrig

+-- 1 etwas fadenziehend, nicht mehr wässrig

++- 2 deutlich fadenziehend, schleimig

+++ 3 schleimig, hochgradig viskös, Brunstschleim

Aussehen der

Portio vaginalis

cericis

Z zapfenförmig

R rosettenförmig

V verlaufend

S schlaff, überhängend

Beschreibung

der Flüssigkeit

Schl Schleim

kl Schl 2 klarer Schleim

tr Schl trüber Schleim

Ei 1 Eiter

Schl Ei Schleim mit Eiterflocken

Ei Schl Eiter mit Schleim

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Tabelle IV:Erläuterung der verwendeten Scores

Parameter Score Beschreibung, Erläuterung

Asymmetrie 0 beide Hörner gleich groß

1 linkes bzw. rechtes Horn größer

2 linkes bzw. rechtes Horn kleiner

Ausfluss 1 äußerlich sichtbarer Ausfluss

2 kein Ausfluss sichtbar

Gelbkörper 1 Gelbkörper vorhanden

2 kein Gelbkörper vorhanden

Verletzungen 1 Verletzungen des Genitaltraktes

2 keine Verletzungen des Genitaltraktes

Behandlung 1 das Tier ist im Verlauf der Studie medikamentös behandelt worden

2 keine medikamentöse Behandlung im Verlauf der Studie

Tabelle V.: Übersicht über den zeitlichen Ablauf und die dabei erhobenen Befunde der

transrektale sonographische Untersuchung im B- Mode

Tag zu untersuchender Parameter

0 (12 h p.p.) Größe der Karunkel, Flüssigkeit,

Nachgeburt

7 Größe der Karunkel, Flüssigkeit,

Nachgeburt

14

Größe der Karunkel, Durchmesser

Uteruslumen, Echogenität vorhandener

Flüssigkeit, Ovarien (Funktionskörper)

21

Größe der Karunkel, Durchmesser

Uteruslumen, Echogenität vorhandener

Flüssigkeit, Ovarien (Funktionskörper)

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IV. Zusammensetzung der während der Studie vom Untersucher bzw. dem Betriebspersonal verwendeten mineralstoffhaltigen Futtermittel und Infusionslösungen:

Zusammensetzung der Diättränke Höveler Diät® Höveler Kraftfutterwerke, Blattin-

Mineralfutter, Langefeld-Immigrath:

Rohasche: 29,40 %

Chloride: 13,20 %

Natrium: 9,60%

Kalium: 2,50 %

Zusammensetzung

Calcitat® N25 pro inf.; aniMedica, Senden-Bösensell:

100 ml wässriger Lösung enthalten: Calciumgluconat 1 H2O 1,55 g

Calciumborogluconat 21,45 g

Calciumhydroxid 0,66 g

Magnesiumchlorid 6 H2O 3,25 g

2-aminoethyl-dihydrogebphosphat 0,30 g

Zusammensetzung

GLUCOPHOS®, CEVA TIERGESUNDHEIT GmbH, Düsseldorf:

1 ml Infusionslösung enthält: Calciumgluconat 180,0 mg

Calciumphosphinat 47,7 mg

Borsäure 33,0 mg

Magnesiumchlorid-Hexahydrat 100,0 mg

Glucose-Monohydrat 133,0 mg

Zusammensetzung

Glucose – Lösung 40 Prozent ad us.vet., DeltaSelect GmbH, Dreieich:

1000 ml der Lösung enthalten: wasserfreie Glucose 400 g

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Zusammensetzung

isotonische Natriumchlorid-Lösung ad us. vet. B. Braun®, B. Braun Vet Care GmbH,

Tuttlingen:

1000 ml der Lösung enthalten 9g NaCl

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