88
campus Das Magazin der TU München 1| 2011 TUM innen: Leibniz-Preis Politik: Munich Catalysis Spezial: Universitätsstiftung

TUMcampus 2011 - 1

Embed Size (px)

DESCRIPTION

"Die Universitätszeitschrift erscheint viermal im Jahr und informiert Studierende, Mitarbeiter und Freunde der TUM über das Campusleben, Hochschulpolitik, Lehre und Wissenschaft und die Menschen, die hinter der TUM stehen."

Citation preview

campusDas Magazin der TU München 1| 2011

TUM innen:

Leibniz-Preis

Politik:

Munich Catalysis

Spezial:

Universitätsstiftung

Impressum

TUMcampusDas Magazin der TU München für Studierende,Mitarbeiter, Freunde, erscheint im Selbstverlag viermalpro Jahr. Auflage 9 000

Herausgeber: Der Präsident der TU München

Redaktion: Dr. Ulrich Marsch (verantwortlich)Dipl.-Biol., Dipl.-Journ. Sibylle KettembeilGabriele Sterflinger, M.A.TU München, Corporate Communications Center80290 MünchenTelefon (089) 289-22766 Telefax (089) [email protected]/ccc/tumcampus

Gestaltung: Karla Hey

Herstellung/Druck:Joh. Walch GmbH & Co, 86179 AugsburgGedruckt auf chlorfreiem Papier

© Copyright by TU München. Alle Rechte vorbehalten.Nachdruck, auch auszugsweise, nur in Abstimmung mitder Redaktion. Gezeichnete Beiträge geben die Meinungder Autoren wieder. Für unverlangt eingesandte Manu-skripte und Bildmaterial wird keine Gewähr übernommen.

Redaktionsschluss für Heft 2/11: 28. Februar

Impressum

TUMcampus 1/112

Das Logo der Universitätsstiftung verkörpert das Le-bensbaum-Motiv. Es soll an den Generationenvertragerinnern. Sein Wesenselement besteht darin, dass diebereits Erfolgreichen die nachwachsenden Talentebestmöglich fördern. So steht der Lebensbaum für einevernetzte Hochschulgemeinschaft ohne Generationen-grenzen. Am 22. Juli 2010 haben Stifter und Mäzene dieTUM Universitätsstiftung aus der Taufe gehoben. LesenSie mehr dazu in unserem Spezial ab Seite 16.

Motiv: Ina Rosenthalgrafische Umsetzung: ediundsepp

campusDas Magazin der TU München 1| 2011

TUM innen:

Leibniz-Preis

Politik:

Munich Catalysis

Spezial:

Universitätsstiftung

Im Logo der TUM UNIVERSITÄTSSTIFTUNG steht der Lebens-baum. Möge er beständig daran erinnern, dass aus unserenWurzeln Stämme und Zweige werden! Jeder noch so kleine,besonders freilich die größeren finanziellen Beiträge kräftigen die-sen Lebensbaum. Er steht jetzt im Garten unserer Universitäts-gemeinschaft, in den ich Sie einlade.

Ich bitte Sie: Werden auch Sie zum Vorbild für die nachfolgendenGenerationen! Tragen Sie durch Ihr Vorbild dazu bei, dass dieTUM-Familie zum Vorreiter einer kohärenten Bürgergesellschaftwird! Geben wir durch unser finanzielles Engagement auch etwaszurück von den Vorteilen, die uns eine gute Ausbildung gebrachthat. Wir haben erreicht, was unser Leben braucht. Säen wir jetztmit Zuversicht, was wir selbst nicht mehr ernten können!

Ich setze auf Sie in herzlicher Verbundenheit,

Ihr

Wolfgang A. HerrmannPräsident

Editorial

3TUMcampus 1/11

Heute möchte ich mit Ihnen meine Freude teilen, dass dieTUM UNIVERSITÄTSSTIFTUNG ins Leben gerufen ist. Die

privaten und institutionellen Gründungsstifter wollen uns sagen,dass sie an die Leistungsfähigkeit der unternehmerischen Univer-sität glauben. Das ist jenseits der erheblichen finanziellen Aus-stattung die wichtigste Botschaft. Sie gilt uns, die wir heute dieTUM für morgen gestalten. Die Botschaft nimmt uns in die Pflicht.

Die Gründungsstifter haben aus bürgergesellschaftlicher Verant-wortung gehandelt. Warum? Sie wissen, dass wir seit vielen Jahr-zehnten das Glück teilen, in einem Land des äußeren und innerenFriedens leben zu dürfen. Wir haben eine gute Ausbildung erhal-ten. Wir können unsere Talente zur Entfaltung bringen. Wir lebenin guten wirtschaftlichen Verhältnissen. Die meisten von unshaben weder Not noch Entbehrung erleiden müssen. Es geht unsrundherum gut.

Deshalb haben wir »freie Valenzen«, um an der bürgergesell-schaftlichen Gestaltung der Zukunft aktiv mitzuwirken. Die si-cherste, ja einzig nachhaltige Investition in die Zukunft unseresLandes liegt in der Entdeckung und Förderung der nachwach-senden Talente. Als Universität, die sich über Generationen durchAnstrengung und Leistung einen vorzüglichen Namen gemachthat, suchen wir die »besten Köpfe«, damit wir es gemeinsam mitihnen und ihrer Kreativität mit dem verschärften Wettbewerb inder wissenschaftlichen Welt aufnehmen können. Ausgehend vondem erreichten achtbaren Platz wollen wir als eine der führendenUniversitäten Deutschlands in die Weltspitzenliga aufrücken.

Deshalb ist die TUM UNIVERSITÄTSSTIFTUNG entstanden. Sieverbreitert unsere finanzielle Basis. Sie öffnet uns unternehmeri-sche Handlungsräume. Sie setzt das Signal, dass die TUM dasbesondere Vertrauen privater und institutioneller Stifter genießt,die am eigenen Beispiel erfahren haben, was Wettbewerbsfähig-keit ist und was sie für unser Land bedeutet. Die Gründungsstif-ter werden zu Vorbildern für die Alumni, deren Gemeinschaftlangfristig die Stiftung tragen soll.

Wolfgang A. Herrmann

Ein Signal des Vertrauens

www.tum-universitaetsstiftung.de

23

Dies academicus

Spezial

Forschen

Politik

6 »Universität geht uns alle an«8 Ernährungswissenschaft

für die Gesundheitsökonomie der Zukunft9 Die Alma Mater bereichern

10 Akademische EhrungenEhrensenatoren

11 Heinz Maier-Leibnitz-Medaille12 Karl Max von Bauernfeind-Medaille13 Nachwuchspreis der Johannes B. Ortner-Stiftung14 Preis der Landeshauptstadt München15 E.ON Future Award

16 TUM Universitätsstiftung: »Säen wir heute,was wir selbst nicht mehr ernten können«

20 Heilung und Regeneration von ArthroseBrandheiße Forschung

22 Diamanten in der Kläranlage23 Ein Amerikaner in München25 Enzymen ins aktive Zentrum geschaut26 FRM II unterstützt Entwicklung der ESS27 Mikroelektronik in der Medizin

Wohin wandert die Wildgans?

29 IAEO-Chef Amano besucht Neutronenquelle30 Blitzstart an der Munich School of Engineering31 Bildungsforschung kommt an die TUM

Erdsystemforschung im Verbund32 Munich Catalysis, eine strategische

Forschungsallianz33 Grundstein für Getränkewissenschaft34 Fakultätsgraduiertenzentrum Chemie eröffnet35 Archäologisch restaurieren

Biologie, Chemie und Physik an der TUMeuropaweit herausragend»Sichtbarer Erfolg innerhalb Bayerns«

Inhalt

TUMcampus 1/114

14

13 39

Inhalt

5TUMcampus 1/11

77

63

Wissenschaft undWirtschaft

TUM innen

Campusleben

Auszeichnungen

Menschen

Standards

36 Zu Besuch auf dem CampusKarl-Theodor zu Guttenberg, Frank MatternNorbert Reithofer, Jörg Schwitalla

38 Made by TUM, Folge 2: Stromnetz-unabhängige Energieversorgung

39 Ambiente für Spitzenforscher41 Leibniz-Preis für TUM-Physiker Franz Pfeiffer42 MäzenatenTUM: Kinderhaus für

den Campus Garching43 TUM: Junge Akademie verleiht Flügel44 SupporTUM

Eine erfolgreiche Verbindung45 Für Sie notiert46 Kontaktstelle Nachwuchsforscher47 »We feel at home«48 Neu berufen

56 Adventsmatinee im Gasteig57 Apfelpfarrer als Namenspatron58 Angesagt: Studieren an der TUM59 Praktikum in den USA

Metall-Handwerk60 Schweres Gerät und zarte Signale61 Poststelle hat des Rätsels Lösung

Weihnachten in der Hochschulgemeinde62 »L’Ensemble Médical« begeistert in Frankreich63 Dem doppelten Abiturjahrgang einen Schritt voraus

64 Preise und Ehrungen

77 Robert Vorhoelzer – Wegbereiter dermodernen Architektur

78 Wer, was, wo?80 in memoriam81 TUM intern

2 Impressum3 Editorial84 Termine86 Spiel mit Fragen!87 Vorschau TUMcampus 2/11

Hierzu griff Herrmann aus den Highlights der For-schung 2010 mit dem Mut zur Lücke drei Ereignisseheraus, die faszinierten: Der ESA-Satellit GOCE, derwesentlich an der TUM konzipiert worden ist, ein neu-artiges Schachtkraftwerk aus dem Institut für Wasser-bau und das Klinikum rechts der Isar, das vor zwei Jah-ren mit einer Aufsehen erregenden ArmtransplantationMedizingeschichte geschrieben hat. »Die genanntenLeistungen«, so Herrmann, »entspringen dem interdis-ziplinären Denk- und Handlungsansatz. Deshalb kamauch unsere TUM GRADUATE SCHOOL zum richtigenZeitpunkt. Sie hat mittlerweile rund 1 000 Doktorandenaus über 50 Nationen.

Besser als die traditionellen Fakultäten, von denen wir13 haben, bildet sich unser Fächerportfolio auf dieThemen ab, die unser Jahrhundert prägen werden:Rohstoffe, Energie & Klima, Mobilität, Kommunikation,Infrastruktur, Gesundheit & Ernährung. Sie sind die glo-balen Herausforderungen, an denen wir Ausbildungund Forschung orientieren. Mit starken disziplinärenKernkompetenzen in den Ingenieur-, Natur- und Le-benswissenschaften sowie der Medizin verfügen wirüber Voraussetzungen, die keine andere Universitätbietet, in Europa vergleichbar nur das Imperial CollegeLondon. Deshalb wird auf Interdisziplinarität gesetzt.«

Dies academicus

TUMcampus 1/116

»Universität geht uns alle an«In seiner Rede zur Akademischen Jahresfeier 2010 zeigte TUM-PräsidentProf. Wolfgang A. Herrmann auf, über welche Stationenes für die Technische Universität München in die Zukunft geht.

©A

strid

Eck

ert

Außerdem hob TUM-Präsident Herrmann das starkeEngagement des Freistaats Bayern hervor und betontedabei die »Hochschulmilliarde« zur Bewältigung dersteigenden Studierendenzahlen sowie des bevorste-henden doppelten Abiturjahrgangs 2011, aber auch dieenormen Neubau- und Sanierungsinvestitionen. Alleinin die TUM wurde 2010 ein Bauvolumen von weit über200 Millionen Euro investiert. Herrmann zeigte auf, dassdie TUM bei den Neuimmatrikulationen seit fünf Jahrenum 43 Prozent gewachsen ist (7 747 Neueinschreibun-gen zum Wintersemester 2010/11) und derzeit ein All-zeithoch von insgesamt 26 500 Studierenden verzeich-net. Für das Jahr 2016 wird ein Stand von circa 31 500Studierenden erwartet.

Trotz ihres Anteils an der »Hochschulmilliarde« sei auchdie TUM unterfinanziert. Das laufende Defizit wachse inwenigen Jahren von heute 125 auf rund 200 MillionenEuro an, wenn das Staatsbudget lediglich konstantbleibe. Herrmann forderte zum Defizitausgleich, »dassder Haushaltsgesetzgeber leistungsbezogene Budget-erhöhungen vornimmt, sich also an universitätstypi-schen Leistungsparametern orientiert, wie zum BeispielInternationalisierung, Drittmittelaufkommen, erfolgrei-chen Studienabschlüssen und wissenschaftlichen Per-formance-Daten.« Später soll man die Berufserfolgeder Alumni hinzunehmen. Auch dürfe es nicht egal sein,»ob sich eine Universität strukturell erneuert oder jahr-zehntelang auf dem Status quo beharrt«, so Herrmann.Damit könne man kleineren wie großen Hochschulengerecht werden.

Der TUM-Präsident: »Erstmals seit Semesterbeginn läuftder Bachelor-Studiengang ›Ingenieurwissenschaften‹.Gesucht waren in Mathematik und den Naturwissen-schaften besonders Begabte, die einen Ingenieurberufanstreben, die sich aber zum Studienbeginn noch nichtfür eine der herkömmlichen Fachrichtungen entschei-den wollen. Inhaltlich breit angelegt, vermittelt dieserStudiengang das methodische Rüstzeug, das heutejeder Ingenieur braucht. Den kommenden Bachelor-Absolventen stehen allein an der TUM zwei DutzendMasterstudiengänge offen. Mit dem neuen Studienan-gebot antworten wir auf die erweiterten Berufsmärktefür Ingenieure, vor allem wo interdisziplinäre Herausfor-derungen dominieren, so etwa in der Medizintechnikoder in der Weißen Biotechnologie.

Um diesen Gedanken Form und Sichtbarkeit zu geben,haben wir die Munich School of Engineering gegründet.Sie ist keine Fakultät, sondern eine hochschulweite Ein-richtung, die gleichwohl wie eine Fakultät Zuständigkeit

und Verantwortung für fachübergreifende Forschungs-schwerpunkte und Studiengänge mit einem starken in-genieurwissenschaftlichen Akzent hat. So führt und or-ganisiert sie unter anderem den Studiengang ›Inge-nieurwissenschaften‹ und den langfristig angelegtenForschungsschwerpunkt ›TUM•Energy‹, den ich imvergangenen Jahr angekündigt hatte. ›TUM•Energy‹steht für 100 Professoren aus zehn Fakultäten und bün-delt so die Einzelkompetenzen für die drei BereicheElektromobilität, Erneuerbare Energien und Energieeffi-zienz.

Die Elektromobilität ist dabei mit rund 40 Professurenaus acht Fakultäten das größte und am stärksten fo-kussierte Projekt. Um auch im Bereich der elektrischenSpeichertechnologien allianzfähig zu werden, haben wirdie Technische Elektrochemie als neuen Lehrstuhl ein-gerichtet. Vermehrt entstehen so Professuren, die insogenannten Joint Appointments nicht nur einer, son-dern mehreren Fakultäten zuzuordnen sind, um fach-liche Brücken rascher tragfähig zu machen.«

Ein besonderes Ereignis des Jahres 2010 hob sichTUM-Präsident Herrmann für den Schluss auf: »DieTUM Universitätsstiftung, die als gemeinnützige Stif-tung des Bürgerlichen Rechts am 22. Juli von Stifternund Mäzenen ins Leben gerufen wurde. Nachdem überein Jahrzehnt mit einer Fundraising-Strategie rund 180Millionen Euro für dedizierte Projekte, insbesondereStiftungsprofessuren auf neuen Wissenschaftsfeldernerreicht wurden, verkörpert die neue TUM Universitäts-stiftung den Endowment-Gedanken, wie er das ge-meinnützige Stiftungswesen in den USA prägt.

Die TUM Universitätsstiftung startet mit einem respek-tablen Grundstock von rund 16 Millionen Euro auszweckfreien Zuwendungen von Unternehmen und Pri-vatpersonen, deren wichtigste Botschaft darin besteht,dass sie an die Leistungskraft und Zukunft der Techni-schen Universität München glauben. Die Stiftung willallen sagen, dass Universität nicht ausschließlich Sa-che des Staates ist, auf den man sich in Zeiten deswirtschaftlichen Wohlstands und der sozialen Wohlfahrtgänzlich zu verlassen gewöhnt hat. Universität geht unsalle an. Jeder persönliche und institutionelle Stiftungs-beitrag macht unserem Staat andererseits deutlich,dass er in der Pflicht ist.«

Dies academicus

7TUMcampus 1/11

Vor rund 1 000 Alumni, For-schern, Akademikern, Studie-

renden und Ehrengästen plädierteer für die Ernährungswissenschaftals Grundlage einer zukunftswei-senden Gesundheitsökonomie.

Mit Blick auf die stetig wachsendeWeltbevölkerung und die steigendeLebenserwartung, die den Gesund-heitssystemen weltweit zur Lastfallen, erklärte Bauer, welche Mög-lichkeiten die Ernährungswissen-schaften bei der Heilung oder Lin-derung von Krankheiten wie Fett-sucht, Diabetes und Alzheimer an-bieten können.

Er betonte, dass eine individualisier-te Ernährung und Epigenetik – alsozu wissen, wie sich genetischeInformation ausprägt und vererbt –immer wichtiger werden für dieErnährungsaspekte bei der Behand-lung von Morbus Crohn und derStoffwechselerkrankung Phenylke-tonurie. Bei Dysphagie wiederum,die besonders im Alter auftritt, kanndie Lebensmitteltechnologie helfen,die richtige Viskosität einzustellen.

Werner Bauer verwies ebenso aufdie wachsende Bedeutung derAgrartechnik zur Erzeugung nähr-stoffdichter Produkte. So könnenetwa biofortifizierte Nutzpflanzendabei helfen, Krankheiten zu über-winden, die durch Mikronährstoff-mangel hervorgerufen werden.

Dies academicus

TUMcampus 1/118

Ernährungswissenschaftfür die Gesundheitsökonomieder Zukunft

Den Festvortrag bei der Akademischen Jahresfeier 2010 hielt derneue Ehrensenator der TUM, Prof. Werner Bauer, Generaldirektor undChief Technology Officer der Nestlé, S.A. Der ehemalige TUM-Profes-sor und Direktor des Fraunhofer-Instituts für Lebensmitteltechnologieund Verpackung hat als Schlüsselfigur die Partnerschaft zwischenNestlé und der TUM geschmiedet.

In seiner Redeerklärte Prof.Werner Bauer, wiedie Ernährungs-wissenschaftendie Behandlungbestimmter Krank-heiten unterstützen. ©

Ast

ridE

cker

t

Die Alma MaterbereichernDas Grußwort der Studierenden übermittelte Matthias Gott-lieb, Vertreter der Studierenden im Senat und Hochschulrat.

»Tagtäglich arbeiten die aktiven Fachschaftler daran, die Lehre zuverbessern. Sie sitzen in Berufungs- und Studienbeitragskom-missionen, in Fakultäts- und Studienfakultätsräten oder in JourFixes. Die Studierendenvertreter sind wahre Zeit- und Organisa-tionsmanager, die nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Kom-militoninnen und Kommilitonen motivieren. An dieser Universitätgehört es für einen angehenden Academicus dazu, seine AlmaMater zu verbessern. Uns unterstützen dabei viele weitere aktiveMitstreiterinnen und Mitstreiter – aus dem Mittelbau, aus demHochschulreferat für Studium und Lehre und die Studiendekaneder Fakultäten. Bei all diesen möchte ich mich für ihr Engagementbedanken.

Bereits in diesem Jahr sind vom Freistaat 13 Millionen Euro imlaufenden Haushalt für den Bildungsbereich gestrichen worden,obwohl versprochen worden war, diesen nicht anzutasten.Nichtsdestotrotz sind weitere Einsparungen bei der Zukunft desLandes und der dauerhaften Sicherung von Nachwuchskräften inBayern mit dem nächsten Doppelhaushalt angedacht. Im nächs-ten Jahr würde dies besonders bemerkbar, dann drängt derdoppelte Abiturjahrgang an die Hochschulen, zusätzlich zu denhohen Wachstumszahlen der Studierenden an der TUM. Es wirdvom Minister versprochen, dass die Gelder für den doppeltenAbiturjahrgang sicher sind...

Wir werden den Minister beim Wort nehmen, wenn bei dem er-höhten Andrang an die Hochschulen etwas schiefgeht. Es istnicht nur der doppelte Abiturjahrgang, der an die Hochschulendrängt, sondern es sind auch die grundsätzlich wachsenden Stu-dierendenzahlen. Die TUM ist in den letzten Jahren stark ge-wachsen, das ist eine große Herausforderung und Verantwortunggegenüber den jungen Menschen. Ziel ist es, eine bestmöglicheAusbildung zu garantieren. Um die Entwicklung der jungen Leutezu fördern, muss das Umfeld stimmen. Dieses gemeinsame Zielverfolgen wir an der TUM...

Wir Studierende, als größte Gruppe dieser Universität, sind inbesonderem Maß gefragt. Bei Berufungen sind wir aktiv dabei,wir hören uns die Professorinnen und Professoren vor Ort an undmachen uns so ein genaues Bild von den Kandidatinnen undKandidaten. Die Reisekosten der studentischen Vertreter werdenübernommen, dafür gibt es dann auch eine Stellungnahme der

Extraklasse. Ein solches studentisches Gutachten bringt einenechten Mehrwert, um die besten Persönlichkeiten in der Lehre fürdie TUM zu finden.

Für das nächste Jahr stehen uns einige Herausforderungen bevor,die Evaluierung der Studienbeiträge, auf die die Studierenden derTUM schon gespannt warten, die Neubauten für den doppeltenAbiturjahrgang, ... Zum Thema doppelter Abiturjahrgang gibt es ander TUM keine Denktabus, da wird jeder Tipp ernst genommenund geprüft. Wir können nur hoffen, dass alles rechtzeitig fertigwird. Eng wird es so oder so, aktuell ist der Samstag für Vor-lesungen eingeplant. Garching platzt aus allen Nähten!

Frostig geht es auch in den Portemonnaies der Studierenden zu.Schon jetzt ist das Leben hier in München für viele kluge Köpfezu teuer. Es werden, so rechnet das Studentenwerk vor, imDurchschnitt 924 Euro pro Monat fällig. Ungelöst bleibt bisher

das Rätsel, wie 670 Euro BAföG reichen sollen. Gerade ein Se-mesterticket wäre ein erster wichtiger Schritt. Ein solches Ticketgibt es jedoch nicht, im Gegenteil: die pünktliche Erhöhung derFahrpreise wird auf den Geldbörsen der Studierenden ausgetra-gen. Da diskutiert der MVV mit dem Land über 400 000 Euro, aberder Gewinn als Hochschulstandort Deutschlands und die damitverbundenen Mehreinnahmen werden nicht bedacht.

Mit dem doppelten Abiturjahrgang, der Studienbeitragsevaluationund dem Semesterticket liegen große Herausforderungen voruns – packen wir sie an!«

Dies academicus

9TUMcampus 1/11

©U

liB

enz

Matthias Gottlieb studiert im ersten Semester M.Sc. Informatik.

Ehrensenatoren

Zu Ehrensenatoren der TUM ernannte TUM-Präsident HerrmannProf. Werner Josef Bauer, Generaldirektor Innovation, Technolo-gie, Forschung und Entwicklung der Nestlé S.A., für seine lang-jährige Förderung der Lebensmittelforschung im TUM-Wissen-schaftszentrum Weihenstephan sowie seine Initiative zugunstender TUM Universitätsstiftung.

Ebenfalls mit der Würde eines Ehrensenators der TUM wurdeausgezeichnet Dr. Leonhard Obermeyer, Gründer der Unterneh-mensgruppe Obermeyer, in Würdigung seiner herausragendenLebensleistung als Unternehmer, seiner Leistungen im Diensteder TUM sowie seines Engagements als maßgeblicher Grün-dungsstifter der TUM Universitätsstiftung

Der Dritte im Bunde der neuen Ehrensenatoren der TUM ist Dr.Wilhelm Winterstein, früherer Sprecher der Geschäftsleitung undVorsitzender des Gesellschafterausschusses des Privatbankhau-ses Merck Finck & Co, der für seine außergewöhnlichen Impulseim Leben der Kunst- und Wissenschaftsmetropole München so-wie sein initiatives Engagement für die TUM Universitätsstiftungausgezeichnet wurde.

Dies academicus

TUMcampus 1/1110

Akademische EhrungenTUM-Präsident Wolfgang A. Herrmann zeichnete verdienteFörderer, Forscherpersönlichkeiten, Nachwuchswissenschaftlerund Mitarbeiter aus.

Werner Josef Bauer Leonhard Obermeyer Wilhelm Winterstein

©A

strid

Eck

ert

(3)

Heinz Maier-Leibnitz-Medaille

Die Heinz-Maier-Leibnitz-Medaille, benannt nach dem Nestor derdeutschen Neutronenphysik und einem der bedeutendsten Wis-senschaftler der TUM, erhielt Prof. Reimar Lenz, außerplanmäßigerProfessor für Videometrie, für seine außergewöhnlichen wissen-schaftlichen und technologischen Leistungen auf dem Gebiet derdigitalen Bild- und Filmbearbeitung, insbesondere für die Entwick-lung des Filmscanners »Arriscan« auf Basis der CMOS-Halbleiter-technik.

11TUMcampus 1/11

Das Jazz-Projekt der TUM zauberte unter der Leitung von Karl Muskini (r.)eine lockere Stimmung.

©U

liB

enz

Reimar Lenz (l.) erhielt dieUrkunde vonTUM-VizepräsidentProf. Thomas Hofmann. ©

Uli

Ben

z

Karl Max von Bauernfeind-Medaille

Mit der Karl Max von Bauernfeind-Medaille werden Mitarbeiterder TUM ausgezeichnet, die sich durch ein herausragendesEngagement um die Hochschule verdient gemacht haben. DieAuszeichnung ist benannt nach dem ersten Direktor der König-lich Bayerischen Polytechnischen Schule zu München, der Vor-läuferin der heutigen TUM. In diesem Jahr wurde die Medailleverliehen an:

Kerstin Dübner-Gee, M.A. Personalentwicklung, Leiterin desMunich Dual Career Office, für ihre Verdienste um den Aufbaudes Munich Dual Career Office, das zu einem viel beachtetenneuen Markenzeichen der TUM wurde;

Ingrid Kapps, landwirtschaftlich-technische Assistentin am Lehr-stuhl für Renaturierungsökologie, für ihr freiwilliges, überobligato-risches Engagement bei der Gestaltung der Dauerausstellung zurgeschichtlichen Entwicklung des Lehr- und ForschungsstandortsWeihenstephan;

Andrea Kick, M.A., Leiterin des Arbeitsbereichs Studienberatungim Studenten Service Zentrum, für ihre großen Verdienste um denAufbau des umfassenden Beratungsangebots der TUM für Schü-ler und Studierende;

Prof. Jürgen Richter-Gebert, Ordinarius für Geometrie, für seinoriginelles Konzept und die Ausgestaltung der Mathematik-Aus-stellung »ix-Quadrat«, die in vielen Schülern und Erwachsenenspontane Begeisterung für die Mathematik weckt.

TUMcampus 1/1112

©E

cker

t/

Hed

der

gott

©A

ndre

asH

edd

ergo

tt

©A

ndre

asH

edd

ergo

tt©

And

reas

Hed

der

gott

Kerstin Dübner-Gee

Ingrid Kapps

Andrea Kick Jürgen Richter-Gebert

Nachwuchspreis der Johannes B.Ortner-Stiftung

Die Johannes B. Ortner-Stiftung verleiht mit 1 000 Euro dotierteFörderpreise für herausragende Nachwuchswissenschaftler derTUM. In diesem Jahr wurden ausgezeichnet:

Dipl.-Ing. Melanie Hammer und Dipl.-Ing. Waschma Sahin, Fakul-tät für Architektur, für ihre Diplomarbeit »Produktive Landschaf-ten – AlgenKulturzentrum in den alten Salzgärten von Cadiz«,Dr.-Ing. Kilian Langenbach, Fakultät für Bauingenieur- und

Vermessungswesen, für seine Doktorarbeit »Slow sand filtrationof secondary effluent for wastewater reuse: Evaluation of per-formance and modeling of bacteria removal«, Dr. ChristophMichalski, Fakultät für Medizin, für seine Habilitationsarbeit »Ent-zündung und Pankreaskarzinogenese«, Dr. Irmgard Riedmaier,Wissenschaftszentrum Weihenstephan, für ihre Doktorarbeit»Development of mRNA patterns for screening of anabolic stero-ids in bovine and primate tissues«, Dr. Barbara Roder, Fakultätfür Wirtschaftswissenschaften, für ihre Doktorarbeit »Reportingim Social Entrepreneurship«, Dr. Mingdong Zhou, Fakultät fürChemie, für ihre Doktorarbeit »Rhenium and Molybdenum Lewisbase and Schiff base adducts«.

13TUMcampus 1/11

Dies academicus©

And

reas

Hed

der

gott

©A

ndre

asH

edd

ergo

tt

Verleihung der Ort-ner-Preise (v.l.n.r.):Melanie Hammer,Christoph Michalski,Waschma Sahin,TUM-PräsidentWolfgang A. Herr-mann, MingdongZhou, Stifter Johan-nes B. Ortner, KilianLangenbach,Irmgard Riedmaier,Prof. Arnulf Melzervom TUM-Fundrai-sing-Team, BarbaraRoder

Preis der LandeshauptstadtMünchen

Die Landeshauptstadt München würdigt herausragende Ab-schlussarbeiten, die sich mit der Stadt München und ihrer kultu-rellen, strukturellen oder wirtschaftlichen Entwicklung beschäfti-

gen. Den mit 4 000 Euro dotierten Hochschulpreis 2010 über-reichte Hep Monatzeder, 3. Bürgermeister von München, an Frie-derike Meyer-Roscher, Fakultät für Architektur, für ihre Bachelor-arbeit »Wasteland – von der Schotterebene zur Müllbergland-schaft« über die räumlichen Auswirkungen der Müllproduktionam Beispiel der Müllberglandschaft im Münchner Norden. Wie esim Titel bereits anklingt, geht es bei dieser Bachelor’s Thesis umdie räumlichen Auswirkungen der Müllproduktion, angefangenbei einer einzelnen Person – jeder produziert Müll, jeden Tag –bis zur gesamten Bevölkerung. Die Autorin bewegt sich dabeivon einem quantitativen Erfassen hin zu der Frage nach qualitati-ven Folgen. Beleuchtet werden dabei die Wege des Mülls, ob essich um einen reversiblen oder irreversiblen Prozess handelt, undder Einfluss der Ökonomie, der nicht unerheblich ist, wenn manden momentanen Mülltourismus betrachtet.

Dies academicus

TUMcampus 1/1114

Die Akrobatikgruppe des Zentralen Hochschulsports der TUM hielt dieZuschauer in Atem.

Friederike Meyer-Roscher mit Hep Monatzeder

©A

strid

Eck

ert

©A

strid

Eck

ert

Dies academicus

15TUMcampus 1/11

Onur Kayikci und Nadine Frank mit Hartmut Geldmacher, Vorstandsmit-glied der E.ON AG (v.l.)

E.ON Future Award

Für Ihre Abschlussarbeiten wurden die TUM-AbsolventenNadine Frank und Onur Kayikci im Rahmen der Feierlich-keiten zum Dies academicus mit dem E.ON Future Awardausgezeichnet.

In ihrer Doktorarbeit »Umsetzung von Kohlenwasserstoffen inSOFCs« untersuchte Nadine Frank vom Lehrstuhl für Energiesys-teme die energetische Nutzung von Biomasse durch Vergasungmithilfe von Festoxidbrennstoffzellen, so genannten SOFCs. Fürihre Dissertation erhielt sie ein »summa cum laude«, den E.ONFuture Award und 5000 Euro Preisgeld. Ihr Lehrstuhl wurde mit1 000 Euro gefördert.

Onur Kayikci entwickelte im Rahmen seiner Abschlussarbeit »DasKognitive In-Home-Display (IHD)« ein Gerät, das bequem perTouchscreen bedient werden kann und den Stromverbrauch vonelektrischen Haushaltsgeräten überwacht. Das Produkt könntebereits Ende dieses Jahres auf den Markt kommen. Der Lehrstuhlfür Produktentwicklung, wo Onur Kayikci seine Arbeit verfasste,erhielt Fördermittel in Höhe von 1000 Euro, der Preisträger bekamzusätzlich zum E.ON Future Award 2500 Euro Preisgeld.

©A

ndre

asH

edd

ergo

tt

Am 22. Juli 2010 haben Stifter und Mäzene die TUM Universitätsstiftung ins Leben gerufen.

TUMcampus 1/1116

»Säen wir heute,was wir selbst

nicht mehr erntenkönnen«

Mehr als 60 Unternehmen und Privatpersonen haben dieTUM Universitätsstiftung ins Leben gerufen. Das von denGründungsstiftern geschaffene Grundstockvermögen beträgtrund 16 Millionen Euro. Gründungsstifter kann man als Pri-vatperson werden, wenn man der gemeinnützigen Stiftungmindestens 50 Tausend Euro zuwendet. Beim Dies acade-micus 2010 überbrachte Regierungspräsident ChristophHillenbrand die Stiftungsurkunde.

©U

liB

enz

Die TUM Universitätsstiftung wird die TUM unterstützen, iminternationalen Wettbewerb der besten Hochschulen erfolg-

reich zu sein. »Die Stiftung verschafft uns eine größere Unabhän-gigkeit von staatlichen Budgets und vergrößert so unsere unter-nehmerische Handlungsfähigkeit«, sagt TUM-Präsident Prof.Wolfgang A. Herrmann. Das Grundstockvermögen beträgt rund16 Millionen Euro. Diese Summe und die Vielzahl der Grün-dungsstifter machen die TUM Universitätsstiftung herausragendin der deutschen Hochschullandschaft.

Bei der Gründung der Stiftung haben sich Unternehmen und Mä-zene zusammengetan: namhafte Firmen wie Nestlé, Bosch oder

Spezial

17TUMcampus 1/11

Siemens, mit denen die TUM vertrauensvolle Partnerschaftenpflegt, zahlreiche Alumni, die auch nach vielen Jahren noch engmit »ihrer« Universität verbunden sind, sowie weitere engagiertePrivatpersonen. Eine Universitätsstiftung, die von Beginn an so-wohl auf einer so breiten Basis steht als auch über ein so großesGrundstockvermögen verfügt, ist an staatlichen Hochschulen inDeutschland eine bedeutende Ausnahme.

»Die Stifter wissen, dass die einzig nachhaltige Zukunftsinvesti-tion in der Entdeckung und Förderung junger Talente liegt«, sagtTUM-Präsident Herrmann. »Ihr überaus großzügiges finanziellesEngagement zeigt uns, dass sie an die Leistungskraft und Zu-kunft dieser Universität glauben – vielleicht die wichtigste Bot-schaft!«

Die TUM hat mit ihrer Auszeichnung bei der Exzellenzinitiative2006 einen wichtigen Schritt gesetzt, um für die besten Köpfeweltweit attraktiv zu sein. Seither sind zahlreiche Auslandsberu-fungen gelungen, davon zwei der hoch dotierten Humboldt-Pro-fessuren. Neue Einrichtungen für herausragende Wissenschaftler(TUM Institute for Advanced Study) wie auch Doktoranden (TUMGraduate School) haben ein Arbeitsumfeld geschaffen, das denBesten ihres Fachs Spitzenleistungen ermöglicht. Der Ansturmder Studierenden an die TUM ist ungebrochen.

»Diese dynamische Entwicklung darf nichts von ihrer Kraft ver-lieren«, betont Herrmann. »Wir haben jetzt nicht nur die Chance,unseren deutschen Spitzenplatz zu erhalten, sondern wir wollenin die erste Liga der forschungsstärksten Universitäten weltweitkommen. Für dieses Ziel ist es aber unerlässlich, unsere finan-zielle Basis zu verbreitern. Als unternehmerische Universität rufen

wir dabei nicht ausschließlich nach dem Staat. Stattdessen ha-ben wir früh begonnen, die Kooperation mit Gesellschaft undWirtschaft zu forcieren.«

Die TUM Universitätsstiftung ist als gemeinnützige Stiftung desbürgerlichen Rechts eine selbstständige Fördereinrichtung. IhreGremien sind mit Vertretern der Universität und der Wirtschaftsowie mit TUM-Alumni besetzt. Die Stiftung wird von einemVorstand geleitet, der vom Stiftungsrat beraten und beaufsichtigt

Stiftungsvorstand der TUM Universitätsstiftung

Prof. Wolfgang A. Herrmann, Präsident der TU MünchenAlbert Berger, Kanzler der TU MünchenSenator E.h. Gerhard Hess, Hauptgeschäftsführer desBayerischen BauindustrieverbandsAlbrecht Fürst zu Oettingen-Spielberg, Mitglied desKuratoriums und Alumnus der TUM (Physik)

»Mit der Unterstützung der Universitätsstiftung möchte die FirmaRohde & Schwarz einen Beitrag für den Forschungs-, Wissen-schafts- und Innovationsstandort Deutschland leisten und dieTU München dabei unterstützen, ihre Stellung als internationaleSpitzenuniversität weiter zu festigen.«Dipl.-Ing. Christian Leicher, Geschäftsführer der Rohde & SchwarzGmbH & Co. KG

»Der Ansporn der Süd-Chemie ist die langjährige, vielfältige underfolgreiche Kooperation mit der TU München sowie unser Enga-gement bei der Förderung von Wissenschaft und Forschung.«Dr. Günter von Au, Vorstandsvorsitzender der Süd-Chemie AG

»Wir brauchen in Deutschland exzellente Ingenieure. Die TUMbildet sie aus, darum unterstütze ich sie, auch über die TUM Uni-versitätsstiftung.«Senator E.h. Prof. Ernst Denert

»Meiner Alma Mater, der TU München, habe ich eine erstklassigeAusbildung zu verdanken, die mich in meinem Leben enormbeflügelt hat. Ich wünsche mir, dass junge Menschen auch inZukunft die gleichen Chancen erhalten, die ich hatte.«Dipl.-Ing. Carl-Peter Forster

»Eine eigene Universitätsstiftung stärkt und fördert die TUM aufdem Weg zu einer weltweit anerkannten Eliteuniversität.«Prof. Bernd-Robert Höhn

»Eliten sind die Träger von Fortschritt und Wohlstand. Spitzen-universitäten müssen auch finanziell in die Lage versetzt werden,verantwortungsbewusste Eliten in doppeltem Sinne ›auszubil-den‹. Deshalb unterstütze ich als Absolvent der TUM die Univer-sitätsstiftung als Gründungsstifter.«Dr. Christian Kohlpaintner

wird. Über die Stifterkonferenz sind die Stifter an der Wahl desStiftungsrats beteiligt und haben die Möglichkeit, Ideen und An-regungen für die Förderung einfließen zu lassen.

Als Stiftungsvorstand setzt TUM-Präsident Herrmann darauf, dasssich der Kreis der Stifter stetig erweitern wird: »Die Talente sindder einzige Rohstoff, den wir in Deutschland haben. Der Wohl-stand unserer Kinder und Enkelkinder hängt davon ab, ob wirheute in Wissenschaft und Bildung investieren. Dafür brauchen wirmehr denn je das private Engagement. Säen wir heute, was wirselbst nicht mehr ernten können – das verstehe ich unter bürger-gesellschaftlichem Engagement.« ■

»Siemens betrachtet die TU München als einen ihrer heraus-ragenden Partner in der Wissenschaft, der unsere Werte

›Verantwortungsvoll, Exzellent, Innovativ‹ teilt. Wir fördern dieUniversitätsstiftung, weil wir hierdurch die gemeinsame Basiszielgerichtet weiterentwickeln können.«Peter Löscher, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG

Spezial

TUMcampus 1/1118

Stiftungsrat der TUM Universitätsstiftung

Dr. Christian Kohlpaintner, Alumnus der TUM (Chemie)und Mitglied des Vorstands der Clariant International AGDipl.-Ing. Christian Leicher, Alumnus der TUM (Elektrotechnikund Arbeits- und Wirtschaftswissenschaftliches Aufbaustu-dium), Geschäftsführer der Rohde & Schwarz GmbH & Co. KGProf. Arnulf Melzer, Bevollmächtigter des Präsidenten fürFundraising an der TUMProf. Hermann Requardt, Mitglied des Vorstands derSiemens AGDipl.-Kfm. Johannes Winklhofer, Alumnus der TUM(Maschinenwesen) und Geschäftsführer der iwis –Joh. Winklhofer Beteiligungs GmbH & Co. KGDr. Matthias L. Wolfgruber, Alumnus der TUM (Chemie)und Vorstandsvorsitzender der Altana AG

Für Gründungsstifterin Gertrud Obermeyer ist die TUM Universitätsstif-tung eine Herzensangelegenheit.

Peter Löscher, Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG und Mitglieddes TUM-Hochschulrats

©U

liB

enz

©U

liB

enz

Medienecho:

»In der Exzellenz-Initiative sei die TU mit ihrem Konzept der›unternehmerischen Universität‹ erfolgreich gewesen, erinnertHerrmann. Dazu gehöre nun einmal auch, ›die Finanzierungs-basis zu verbreitern‹ und neben den erheblichen staatlichenAufwendungen andere Geldquellen zu erschließen. Die TU seinicht nur beim Einwerben von Drittmitteln bundesweit führend.Sie habe auch schon vor zehn Jahren intensiv mit dem Fund-raising begonnen. Außerdem kümmert sich die Hochschule seitJahren intensiv um ihre Ehemaligen.«

Süddeutsche Zeitung, 2. Dezember 2010

»Die Technische Universität München (TUM) belegt eben nichtnur in der Forschung regelmäßig Spitzenplätze, auch beimGeldbeschaffen, neudeutsch: Fundraising, beschreitet sie neueund gleichzeitig lukrative Wege.«

Die Welt online, 2. Dezember 2010

»›Es macht viel Arbeit, aber es lohnt sich‹, sagte TUM-PräsidentHerrmann am Mittwoch bei der Vorstellung der Universitätsstif-tung in München. Das Aufbringen des Stiftungskapitals sei›Chefsache‹. Die 16 Millionen Gründungskapital für die Stiftungbürgerlichen Rechts sollen nur der Anfang sein: ›Es ist noch vielin der Pipeline.‹... Der umtriebige TUM-Präsident sieht sich aufdiesem Gebiet als Pionier. In Deutschland sei die Neigung, denUniversitäten Geld zu geben, ›verbesserungsbedürftig‹, sagteHerrmann. Traditionell vertrete man hierzulande die Ansicht,Unis seien Sache des Staates. Die US-Eliteuniversität Harvardaber habe ihren Status unter anderem auch dadurch erkämpft,dass sie über Milliardenbeträge aus eingeworbenen Mitteln ver-fügen könne.«

Straubinger Tagblatt, 2. Dezember 2010

»Die Endowment-Strategie war fester Bestandteil unseresZukunftskonzepts ›TUM. The Entrepreneurial University‹, mitdem wir die Exzellenzinitiative 2006 gewonnen hatten. Die TUMUniversitätsstiftung ist nun der sichtbare Ausdruck, dass unsgelungen ist, was wir uns vorgenommen hatten. Die Stifterglauben an die TUM – das ist die wichtigste Botschaft!« (Präsi-dent Prof. Wolfgang A. Herrmann im Interview mit Dr. ChristophMecking)

Stiftung und Sponsoring, 6/2010

»Mit der TUM Universitätsstiftung sollen all jene finanziell unter-stützt werden, die es nötig haben. Mir liegt daran, die gespende-ten Gelder vor allem für soziale Bedürfnisse einzusetzen.«Senator E.h. Dr.-Ing. Leonhard Obermeyer

»Für ein Leben in Freiheit und Selbstbestimmung ist Forschungund Wissensvermittlung essentiell. Diese zu verbessern, ist dasZiel der TUM Universitätsstiftung.«S.D. Albrecht Fürst zu Oettingen-Spielberg

»In Zeiten, in denen immer häufiger nach Hilfen durch den ohne-hin übermäßig verschuldeten Staat gerufen wird, ist Privatinitia-tive gefragt.«Prof. Johannes Ring

»Wer, wie ich, der TUM eine glänzende Ausbildung und damit dieBasis für einen erfolgreichen Berufsweg verdankt, sollte dieserUniversität eine angemessene Förderung zukommen lassen.«Prof. Dieter H. Vogel

»Menschen und deren Wissen machen immer häufiger den Mehr-wert einer Gesellschaft aus. Die Pflege, Förderung und den Aus-bau dieses Wissens möchte ich zielgerichtet unterstützen.«Dipl.-Kfm. Johannes Winklhofer, Alumnus der TUM (Maschinen-wesen)

»An der TUM konnte ich mir durch die Ausbildung zum Dipl.-Ing.für Verfahrenstechnik die Grundlage für mein gesamtes Berufs-leben erarbeiten. Die TUM blieb auch während meiner gesamtenberuflichen Laufbahn stets Ansprech- und Kooperationspartner fürForschung. Aus dieser Zusammenarbeit entstanden wichtige In-novationen, die die Entwicklung meines Unternehmens wesentlichbeförderten. Deshalb empfinde ich es als Verpflichtung und Ge-nugtuung, die TUM Universitätsstiftung finanziell zu unterstützen.«Dr.-Ing. E.h. Hans G. Huber

Spezial

19TUMcampus 1/11

Hans G. Huber, Alumnus (Bauingenieurwesen) und Ehrensenator der TUM

©U

liB

enz

Heilung und Regenerationvon Arthrose

Mit 3,2 Millionen Euro unterstützt die EU am TUM-Klinikum rechts der Isar ein Forschungsvorhaben

zur Entwicklung neuer Methoden für die Therapie vonArthrose. Das Projekt »Gene Activated Matrices forBone and Cartilage Regeneration in Arthritis« (GAMBA)ist im Bereich »Nanosciences and Nanotechnologies,Materials and New Production Technologies« angesie-delt und hat zum Ziel, beschädigte Knorpel oder Kno-chen zur Selbstheilung anzuregen.

Die Koordinatorin des Projekts, Dr. Martina Anton, undMitinitiator Dr. Christian Plank vom Institut für Experi-mentelle Onkologie und Therapieforschung haben einTeam mit neun Arbeitsgruppen zusammengestellt. Spe-zialisten aus Deutschland, Frankreich, Irland, Italien, denNiederlanden und der Schweiz bringen ihre Expertiseein. Das TUM-Team hat beispielsweise besondere Er-fahrung im Einsatz bioverträglicher magnetischer Nano-partikel und in der Entwicklung von Genvektoren, mitderen Hilfe erwünschte Gene in Zellen eingebrachtwerden.

Die neuen Strategien zur Arthrose-Therapie sollen inden nächsten drei Jahren experimentell entwickelt wer-den. Die Wissenschaftler wollen mesenchymale Stamm-zellen (Vorstufen von Knochen-, Knorpel- und Fettzel-len) durch Genvektoren mit neuer genetischer Informa-tion ausstatten, so dass die Zellen vorübergehend the-rapeutisch wirksame Proteine zur Selbstheilung bilden.Idealerweise gelingt dabei eine dreistufige Kombination,die sowohl Entzündungsprozesse stoppt als auch dieHeilung von Knochen und Knorpel bewirkt.

Besonders am Herzen liegt es den Forschern, Patientenund Öffentlichkeit von Anfang an einzubinden: So wol-len sie repräsentativ ausgewählten Bürgern ihre Arbeitvorstellen und im Gegenzug Wünsche, Erwartungen,aber auch Ängste der Betroffenen erfahren. Auf dieseWeise soll frühzeitig eine öffentliche Debatte über ethi-sche, rechtliche und gesellschaftliche Aspekte des Pro-jekts angestoßen werden.

BrandheißeForschung

Wenn es brennt, müssen Rettungskräfte genug Zeithaben, Personen aus dem brennenden Gebäude

herauszuholen. Es ist die Aufgabe von Bauingeni-euren und Architekten zu gewährleisten, dass dasGebäude in dieser Zeit nicht einstürzt, dass Flucht-

wege frei von tödlichem Rauch bleiben und dasFeuer nicht weiter um sich greift. Forscher derTUM-Fakultäten für Bauingenieur- und Vermes-

sungswesen sowie für Architektur haben in Groß-brandversuchen das Tragverhalten von Verbundträ-

ger-Decken-Systemen im Brandfall untersucht.

Spezielles Thema des Lehrstuhls für Metallbau ist derBrandschutz von Bauwerken aus Stahl und Beton. Zumeinen untersuchen die Wissenschaftler das Brandereig-nis selbst und gewinnen so Einsicht in Entstehung undAusbreitung von Bränden; zum anderen analysieren siedie Auswirkung von Bränden auf Bauwerke und derenTragstrukturen. Solche Kenntnisse sind notwendig fürdie Entwicklung von Bemessungsmethoden, anhandderer Bauingenieure Gebäude brandsicher planen undbauen können. Nicht zuletzt treiben die TUM-Metallbau-er den Einsatz innovativer Brandschutzmaßnahmen wiedämmschichtbildender Anstriche in enger Zusammen-arbeit mit Industriepartnern voran, um nicht nur sichere,sondern auch optisch ansprechende und wirtschaftlicheBauwerke aus Stahl zu ermöglichen.

In Dachau betreibt die Fakultät für Architektur seit vielenJahren ein Forschungs- und Versuchslabor, wo in Groß-brandversuchen der Feuerwiderstand und das Brand-verhalten von Bauarten und Bauprodukten der Haus-technik untersucht werden. Zu den nationalen und inter-nationalen Tätigkeiten gehören Forschungs-, Nor-mungs-, Prüf- und Überwachungsaufgaben. Industrieund Bauwirtschaft nutzen die Forschungsergebnisse,die auch in nationale und europäische Normen undRichtlinien einfließen. Die mit dem Labor kooperieren-den Kunden setzen den Namen der TUM als Qualitäts-siegel ein.

Das Projekt zum Tragverhalten von Verbundträger-Decken-Systemen im Brandfall führten Wissenschaftlerder beiden TUM-Fakultäten gemeinsam mit Kollegender Leibniz Universität Hannover durch. Ziel war, das

Forschen

TUMcampus 1/1120

Verhalten solcher Konstruktionen bei einem Brand bes-ser zu verstehen, Schwachstellen zu beseitigen undnicht zuletzt überflüssige Brandschutzmaßnahmen ein-zusparen. Die Tests fanden am Forschungslabor fürHaustechnik statt, um die Expertisen der beiden Fakul-täten zu verbinden: das Wissen der Bauingenieure überdas Verhalten von Tragwerken in Gebäuden und dielange Erfahrung des Forschungslabors mit Brandver-suchen.

Da die Probekörper für die üblichen Versuchsöfen zugroß waren – etwa so groß wie das Erdgeschoss einesEinfamilienhauses –, wurde im Freien ein temporärerBrandofen errichtet. 13 Tonnen Sand simulierten eineBeanspruchung der Decken wie in einem Bürogebäude,fünf Kubikmeter Holz wurden als Brandlast unter den

Decken verteilt.Dann ging – un-ter den wachsa-men Augen derTUM-Werksfeuer-wehr – alles inFlammen auf. Ergebnis: Obwohl es im Brandraum über1000 °C heiß wurde, behielten die getesteten Deckenihre Tragfähigkeit. Diese Befunde werden dazu beitragen,die Sicherheit von Verbundträger-Decken-Systemen imBrandfall weiter zu verbessern.

Martin MensingerMartin Stadler

Ernest Berghofer

Forschen

21TUMcampus 1/11

Für die Versuche im Großformat musste eigens ein riesiger Ofen erbaut werden.

©Martin

Stadler

Zusammen mit dem TUM-Lehrstuhl für Chemisch-Technische Analyse wird das Thema »Desinfektion so-wie Abbau von persistenten Arzneimittelwirkstoffen mitHilfe nanomodifizierter Diamantelektroden« bearbeitet.Das vom BMBF mit 600 000 Euro für drei Jahre geför-derte Vorhaben ist Teil des Verbundprojekts »Nanomo-difizierte Diamantelektroden für Inlinedesinfektionspro-zesse in unterschiedlichen Einsatzgebieten (NADINE)«,in dem es einerseits um diamantbeschichtete Elek-

troden für dieelektrochemischeWasserdesinfek-tion geht und an-dererseits um dieEntwicklung ei-ner ökologischund ökonomischeffizienten elek-trochemischenDesinfekt ions-zelle.

Thema des TUM-Teilprojekts istder Einfluss vonNanodiamant-elektroden aufden gezielten Ab-bau von Arznei-mittelwirkstoffenin Kläranlagen.Solche Wirkstof-fe kommen überden Menschenund aus der Tier-haltung mit dem

Abwasser in die Kläranlagen. Dort werden manche die-ser Mikroschadstoffe nur unzureichend oder gar nichtzurückgehalten und abgebaut, können daher in dieFließgewässer und ins Grundwasser gelangen, sich dortanreichern und die Umwelt schädigen. Antibiotika etwakönnen dazu führen, dass Umweltbakterien resistent

werden. Über den Abbau der Mikroschadstoffe mit derDiamantelektrode ist bisher wenig bekannt. Die TUM-Wissenschaftler wollen die Wirkung der Elektrode mitanderen derzeit genutzten oxidativen Verfahren verglei-chen. Dabei untersuchen sie auch, ob bei der Behand-lung von Arzneimittelwirkstoffen mit Nanodiamantelek-troden schädliche Abbauprodukte bzw. Nebenprodukteentstehen, und bestimmen die Desinfektionsleistung derNanodiamantelektroden in Kläranlagenabläufen.

Das auf drei Jahre angelegte Projekt »Abbau und Ver-bleib polarer, nicht adsorptiver Mikroschadstoffe amBeispiel Benzotriazol und Sulfamethoxazol« wird vomBayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheitund Verbraucherschutz mit 175 000 Euro gefördert. Dasgemeinsam mit dem Landesamt für Umwelt durchge-führte Vorhaben soll zeigen, ob Mikroorganismen dieseSchadstoffe abbauen können und wenn ja, welcheStoffwechselprodukte dabei entstehen.

Das Einbringen polarer, nicht adsorptiver Mikroschad-stoffe in Kläranlagen, aber auch in Oberflächengewäs-ser und schließlich das Grundwasser, bringt Problememit sich: Wegen ihrer Polarität und geringen Adhäsionwerden diese Stoffe schlecht zurückgehalten und oftkaum abgebaut. Deshalb findet man in vielen Gewäs-sern oder in Uferfiltraten vermehrt polare Stoffe wie dasKorrosionsschutzmittel Benzotriazol, das sich im aqua-tischen System anreichert, und auch polare Antibiotika,die wie das Sulfamethoxazol zur Resistenz von Umwelt-bakterien führen können.

Das Projekt untersucht die potenzielle Elimination derbeiden Stoffe in verschiedenen Kläranlagenreinigungs-stufen und im Gewässer. Ebenso soll in Versuchen mitBelebtschlammbiozönosen und schadstoffabbauendenReinkulturen ihr biologisches Abbaupotenzial unter ver-schiedenen Milieu- und Substratbedingungen erforschtwerden. Erwiesen ist, dass Sulfamethoxazol in belüfte-

Forschen

TUMcampus 1/1122

Diamanten in derKläranlageAm Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft der TUM sind zwei neueProjekte gestartet, die den Abbau von Mikroschadstoffen zum Inhalthaben.

Messzelle mitDiamant-elektroden

©Th

omas

Letzel

tem Belebtschlamm unter speziellen Nährstoffbedin-gungen schnell abgebaut werden kann. Es fehlen aberDaten über die Abbauprodukte sowie Untersuchungenüber deren Verhalten unter sauerstoffarmen und -freienBedingungen oder in Biofilmen. Die Ergebnisse könnenhelfen, die Umweltrelevanz derartiger Mikroschadstoffeeinzuschätzen und ihre biologische Abbaubarkeit sowiedie Rückhaltefähigkeit in Kläranlagen und aquatischenSystemen zu verbessern.

Brigitte Helmreich, Thomas Letzel,Bastian Herzog, Elisabeth Müller

Deutschland hatte der Jungwissenschaftler Philip Willi-ams an der Universität Washington eigentlich nicht imBlick, als er nach seinem »Ph.D.« seine weitere Karriereals Neurobiologe plante. Williams war seit zwei Jahrenverheiratet, und Deutschland war weit weg und außer-dem ein weißer Fleck auf seiner Landkarte. Aber was ermachen wollte, war klar: Williams hatte in den Jahrenzuvor daran gearbeitet, wie sich die Netzhaut in jungenZebrafischen entwickelt, und jetzt wollte er gern überdie Heilprozesse nach Rückenmarksverletzungen for-schen. »In vielen Tieren, zum Beispiel Eidechsen oderSalamandern, können Rückenmarksverletzungen gutverheilen«, erklärt er. »Ich wollte gern mehr darüber he-rausfinden, warum Säugetiere diese Fähigkeit verlorenhaben – vielleicht wird solches Wissen einmal dazu die-nen können, Menschen mit Rückenmarksverletzungenzu helfen.«

In der einschlägigen Fachliteratur kannte Williams sichaus – nur »manchmal hören sich Institute von ihren Ver-öffentlichungen her besser an, als sie sind – und umge-kehrt«. Wie also das beste Labor finden? Williams frag-

Forschen

23TUMcampus 1/11

Verschiedene ausAbwasserbiozöno-sen isolierte Pilzkul-turen (v.l.): Fluores-zenzfärbung mittelseiner spezifischenDNA-Sonde, Pha-senkontrastaufnah-me, Morphologieeiner Pilzkultur aufNährboden.

te herum und schrieb ein paar E-Mails. Eine davon gingan Prof. Thomas Misgeld ins Institut für Neurowissen-schaften der TUM. Den hatte Williams bei dessen Post-doc-Aufenthalt in den USA kennengelernt. Misgeld undKollegen hatten damals eine Mikroskopietechnik ent-wickelt, mit der man Nervenzellen im Rückenmark »live«beobachten konnte – damals einzigartig in der Welt. Inseiner Antwort-E-Mail listete Misgeld eine paar Laborsauf, die er empfehlen konnte – »mit dem Hintergedan-

Ein Amerikaner in MünchenDeutsche Universitäten sind nicht das erste Ziel,wenn amerikanische Postdocs Erfahrungen im Aus-land durch einige »Wanderjahre« sammeln wollen.Ein junger US-Biowissenschaftler hat jetzt dasexzellente Umfeld an der TUM entdeckt.Finanziert wird sein Aufenthalt durch ein Stipen-dium des Human Frontier Science Program.

Diskussionen füh-ren Thomas Mis-geld (l.) und PhilipWilliams gern malaußerhalb desLabors.

©BastianHerzog

©Marku

sBerna

rds

Kopf eines Zebra-fischs mit fluores-zent markiertengelben Nervenfa-sern. Die von derArbeitsgruppe umThomas Misgeldentwickelte Mikro-skopietechnik zurBeobachtunglebender Nerven-zellen wirkte wieein Köder auf PhilipWilliams.

ken: ›Eigentlich wäre mein Labor prima‹«, schmunzeltMisgeld. Das fand Williams denn auch, doch wie sollteder Aufenthalt finanziert werden?

Die beiden Forscher probierten es mit einem Stipendi-umsantrag beim Human Frontier Science Program(HFSP). Dieses Programm wurde nach einem Weltwirt-schaftsgipfel 1989 von den USA, Japan und vieleneuropäischen Ländern – darunter Deutschland und dieEuropäische Union – ins Leben gerufen und fördert

weltweit die Zusammenarbeit von Biowissenschaftlernüber die Grenzen von Disziplinen und Ländern hinweg.Besonders hat HFSP den interkontinentalen Austauschim Blick und bietet Stipendien mit einer Art Rückkehr-Joker: Ein Jahr der mehrjährigen Förderung können dieForscher dazu nutzen, im Heimatland wieder Fuß zufassen.

Doch die Konkurrenz ist hart: Zwar sind wissenschaft-liche Vorarbeiten der Antragsteller nicht nötig und risiko-reiche Projekte kein Hindernis, doch die Konkurrenz umdie Stipendien kommt aus der ganzen Welt, und Wis-senschaftler aller Karrierestufen können sich bewerben.»Wir waren extrem skeptisch«, meint Misgeld. Der Wis-senschaftler, der mittlerweile den wissenschaftlichenRitterschlag durch eine ganze Reihe hochrangiger Publi-kationen erhalten hat, spricht aus Erfahrung – ein HFSP-Antrag des Postdoc Misgeld war abgelehnt worden.

Vielleicht war es die Erfahrung mitdem Verfahren, vielleicht der unge-wöhnliche Umstand, dass ein US-Amerikaner nicht nur nach Deutsch-land kommen wollte, sondern dortauch an eine Universität und nichtan eines der im Ausland hoch ge-rühmten Max-Planck-Institute. Viel-leicht war es auch das exzellenteUmfeld mit Know-how und Gerätender biologischen Bildgebung, dasMisgeld seinem Gast bieten kann:Der Antrag kam durch, und Williamsist jetzt für die nächsten zwei Jahrein München. Etwas eingewöhnenmuss er sich noch, doch von seinerFrau ist er nicht mehr getrennt: Sienimmt in der Nähe von Frankfurt aneinem Austauschprogramm teil undbemüht sich jetzt um einen Job inDeutschland. Deutschland kannauch attraktiv sein, hat Williamsfestgestellt, sogar für amerikanischeWissenschaftler.

Markus Bernards

www.hfsp.org

Forschen

TUMcampus 1/1124

©Th

omas

Misge

ld

Neuzugang bei den Instrumenten der Forschungs-Neutronenquelle in Garching: Am Biodiffrakto-

meter (BioDiff) flossen im Oktober 2010 zum erstenMal Neutronen. Das Instrument, das die dreidimen-sionale Struktur von Proteinen aufklären soll, wirdgemeinsam von der Forschungs-NeutronenquelleFRM II der TUM und dem Jülich Centre for NeutronScience (JCNS) betrieben.

Die Zusammenarbeit wird zukünftig weiter ausgebautund vom BMBF unterstützt. Bereits 2004 vereinbartedas Forschungszentrum Jülich mit der TUM, sich starkan der wissenschaftlichen Nutzung des damals geradein Betrieb genommenen FRM II zu engagieren. Hierfürwurde eigens das JCNS gegründet, und in Garchingwurde auf dem Gelände des FRM II Raum für solchegroßen Arbeitsgruppen geschaffen. Heute betreibt dasJCNS am FRM II sechs von insgesamt 24 Instrumenten,drei weitere sind im Bau. BioDiff und ein weiteres Groß-gerät des JCNS werden in wenigen Wochen für Gast-wissenschaftler zur Verfügung stehen.

BioDiff symbolisiert, wie durch ZusammenarbeitSynergien geschaffen werden. Schon beim Baudes Instruments arbeiteten JCNS und TUM zu-sammen. So konstruierten Jülicher Ingenieureund Mitarbeiter der mechanischen Werkstattdie Bleiabschirmung und die Positioniermechanik für dieOptik des Geräts, die Garchinger Spezialisten fertigtenden Rahmen für die Detektoren an, die die Neutronennach dem Kontakt mit der Probe aufzeichnen. Da dieArbeiten in Garching und Jülich parallel liefen, konntedas Großgerät innerhalb von nur zwei Jahren nahezukomplett fertiggestellt werden. Per Videokonferenzstimmten sich die Ingenieure ab. »Am Ende haben dieeinzelnen Teile bis auf den Millimeter genau zusammen-gepasst«, sagen die beiden Instrumentverantwortlichen,Dr. Tobias Schrader (JCNS) und Dr. Andreas Ostermann(TUM).

Die ersten Neutronen am BioDiff trafen auf einen Kristalldes sauerstoffbindenden Proteins Myoglobin, das alsReferenz diente, um die Leistungsfähigkeit der ersten

Forschen

25TUMcampus 1/11

Enzymen ins aktiveZentrum geschaut

Messung einerpolykristallinen Pro-be von Yttrium-Eisen-Granat.(a) zeigt eine Simu-lation des gesam-ten Instrumentseinschließlich Pro-be, (b) zeigt dieMessung. Unter-schiede zwischenSimulation undMessung ergebensich nur durch dasVorhandenseinmagnetischerReflexe der Probe,die bei der Simula-tion nicht berück-sichtigt wurden.

Das neue InstrumentBioDiff mit denInstrumentverant-wortlichen, Dr.Andreas Ostermann(l.) und Dr. TobiasSchrader

©Wen

zelS

chürman

n

Detektoreinheit zu testen. Die selbstkonstruierte Detektoreinheit bestehtaus einem neutronensensitivenLeuchtstoff, einem Umlenkspiegelund einer hochsensitiven CCD-Ka-mera. Die ersten Ergebnisse zeigen:Die für zukünftige Messungen not-wendige Empfindlichkeit des Detek-tors ist voll erreicht. In der letztenAusbaustufe wird in das BioDiff zu-sätzlich ein großflächiger Detektoreingebaut, der die Probe zylinder-förmig umschließt, um noch effi-zienter Daten zu sammeln.

Zukünftig sollen Enzyme analysiertwerden, die im menschlichen Kör-per viele wichtige Prozesse lenken.Das BioDiff macht die Wasserstoff-positionen in den Enzymen sicht-bar, die deren Funktion maßgeblichmitbestimmen. Bei der Strukturana-lyse von Proteinen mittels Rönt-genstreuung an Synchrotronquellenist die Position von Wasserstoffato-men nur in Ausnahmefällen be-stimmbar – mit Neutronenstreuungam BioDiff lässt sie sich auch beigeringerer Auflösung ermitteln. Bei-spielsweise kann untersucht wer-den, bei welchem pH-Wert welcheBereiche im aktiven Zentrum einesEnzyms wirken.

An der TUM besteht großes Interes-se am BioDiff im Bereich Bioche-mie/Biologie, am Forschungszen-trum Jülich innerhalb des Schwer-punkts Biophysik und Weiche Ma-terie.

Andreas OstermannTobias Schrader

Andrea Voit Die geplante Europäische Spallationsneutronenquelle (ESS) im schwedischen Lunderhält Unterstützung aus Bayern: Wissenschaftler der Forschungs-Neutronenquelle

FRM II der TUM werden mit ihrer Expertise zum Aufbau von Instrumenten und zur Ent-wicklung neuartiger Detektoren beitragen. Dafür erhält der FRM II in Garching 840000Euro Fördermittel vom BMBF.

In einem gemeinsamen Entwicklungsprojekt des FRM II mit dem Jülicher, dem Geesthachterund dem Berliner Helmholtz-Zentrum werden drei Jahre lang insgesamt 21 Millionen Euro in dieESS investiert; davon stellen die Forschungseinrichtungen sechs Millionen Euro selbst zur Ver-fügung. Der FRM II bringt in das Projekt seine breite Erfahrung in der Nutzung von Neutronen-

Forschen

TUMcampus 1/1126

FRM IIunterstütztEntwicklungder ESS

Entwurf für die Europäische Spallationsneutronenquelle (ESS). Sie soll 2019 die ersten Neutronen liefern.

©ESSScand

inavia

strahlen ein. Unter anderem werden mit seiner Hilfefür die multinationale Quelle neue Spektrometer undgroßflächige Detektoren entwickelt. Auch stellen dieGarchinger Wissenschaftler der europäischen Quelleihre Expertise bei Radiographieanlagen zur Verfügung.Und sie sollen helfen, eines der ersten Forschungsge-räte der ESS zu bauen, das zum Beispiel Bilder aus demInneren archäologischer Funde liefert.

Im Gegensatz zum FRM II fließen die Neutronen an derESS nicht kontinuierlich, sondern gepulst. Einige An-wendungen, etwa die Herstellung medizinisch notwen-diger Radioisotope, sind nur mit dem kontinuierlichenFluss des FRM II möglich. Wegbereiter für das Projektwar das Memorandum of Understanding, das der FRM IIim Mai 2010 mit der ESS unterzeichnet hat. Nebendem technischen Aufbau von Instrumenten und De-tektoren sollen zukünftig auch gemeinsame Projekte inForschung und Lehre sowie bei Industrieanwendungenrealisiert werden.

Andrea Voit

Bayerische Wildgänse der Art Graugans (Anser an-ser) befinden sich im Aufwind. So hat sich ihre An-

zahl seit Beginn der 1990er-Jahre verzehnfacht. Dabeibesiedeln sie nicht nur Wasserflächen in ländlichenGebieten, sondern auch in bayerischen Städten. InMünchen halten sich das ganze Jahr über Graugänseauf, mit einer maximalen Anzahl von bis zu 1 500 Tierenim August und September. Dieser Trend hat auchSchattenseiten: Landwirte klagen fast überall im Frei-staat über Fraßschäden, und die Beschwerden Erho-lungssuchender über die Verkotung von Badestränden,Liegewiesen und Freizeitanlagen mehren sich.

Also wurde die Arbeitsgruppe Wildbiologie und Wildtier-management der TUM gebeten, die Ökologie von Wild-gänsen in Bayern zu erforschen und Lösungskonzeptezu erarbeiten. Dazu wählten die Wissenschaftler einenAnsatz, der neben dem Forschungsschwerpunkt auchprojektbegleitende Workshops mit Betroffenen undInteressensvertretern umfasst. Diesem Konzept liegt die

Forschen

27TUMcampus 1/11

Mikroelektronik in der Medizin

»Entwicklung, Evaluation und Optimierung eines tele-medizinischen Assistenzsystems zur Prävention, Diag-nostik und Therapie« heißt ein Projekt, das der Heinz-Nixdorf-Lehrstuhl für Medizinische Elektronik der TUMinitiiert und konzipiert hat und gemeinsam mit demHeinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn durch-führt. Die Wissenschaftler wollen modernste Sensorensowie Kommunikations- und Informationssysteme ein-setzen, um die Patientenversorgung durch evidenz-basierte telemedizinische Intervention zu verbessernund gleichzeitig einen Beitrag zur Senkung der Kostenim Gesundheitswesen zu leisten. Mit einer Förderungvon 2,4 Millionen Euro durch die Heinz Nixdorf Stiftungsoll in dem auf drei Jahre veranschlagten Forschungs-vorhaben der Einsatz und die Leistungsfähigkeit mikro-elektronischer und telematischer Systeme sowohl in dermedizinischen Forschung als auch in der praktischenMedizin gefördert werden.

Die federleichtenGPS-GSM-Sender,die die Graugans-eltern auf demRücken tragen,lassen sich auchvon der Basissta-tion mittels SMSumprogrammieren.

Wohin wandertdie Wildgans?Wildbiologen rüsten Wildgänse inBayern mit Handys aus

Erkenntnis zugrunde, dass die bestenForschungsergebnisse nichts nützen,wenn die Betroffenen sie nicht mittra-gen. Ziel ist es, neben dem Erkenntnis-gewinn über Gänse auch eine gesell-schaftlich akzeptierte Linie für denUmgang und den Erhalt von Gänsen inBayern zu finden.

Die TUM-Forscher analysieren unteranderem mittels Telemetriedaten Wan-derverhalten und Habitatpräferenzender Graugänse. Dazu wurden für dieArbeitsgruppe von der Firma VectronicAerospace spezielle Sender entwickelt,die ihre Position mittels GPS bestim-men und die Daten über das GSM-Mobilfunknetz versenden. Diese be-sonders leichten Sender stellen einenMeilenstein in der GPS-GSM-basiertenTelemetrie von Vögeln in Mitteleuropadar. Die GPS-GSM-Sender lassen sichauch am Vogel von der Basisstationmittels SMS umprogrammieren.

Neben wildtierökologischen bildenauch sozialwissenschaftliche Fragen ei-nen wesentlichen Aspekt der Projekte.Über Interviews und Fragebögen wer-den die Meinung und die Einstellungder Bürger zu den jeweiligen Wildartenund den mit ihnen verbundenenMensch-Wildtier-Konflikten festgestellt.Abgerundet werden diese Themen mitFragen zu Lösungsansätzen, die vonder Bevölkerung akzeptiert würden.Typisch für Mensch-Wildtier-Konflikteist, dass ihre Wahrnehmung stark vonder persönlichen Betroffenheit abhängt.Das erklärt, weshalb trotz partizipativerAnsätze häufig der Umgang mit Wild-tieren kritisiert wird. Diese Kritik kommtnur in geringem Umfang aus der lokalenBevölkerung, häufig aber von Perso-nen, die viele hundert Kilometer entferntwohnen.

Andreas KönigAndreas Grauer

Forschen

TUMcampus 1/1128

Unterschiedliches Wanderverhalten von Graugansfamilien der Altmühlsee-Brutpopulation 2010: Ein Teilder Gänse zieht nach Abschluss des Brutgeschäfts an die Donau (Sendergans 8855), andere fliegenmit einem kurzen Zwischenstopp südöstlich von Ingolstadt nach München (Gänse 8850, 8863), undwieder andere Familien rasten etwa einen Monat in der Nähe von Neuburg an der Donau (Gans 8868),um erst dann in Richtung München aufzubrechen.

Grafik: Andreas Grauer und ediundsepp

IAEO-Chef Amanobesucht Neutronenquellein Garching

Auf seiner Antrittsreise durch Deutschland besichtigte derGeneraldirektor der Internationalen Atomenergie-Organi-sation (IAEO), Yukiya Amano, im Oktober 2010 die HeinzMaier-Leibnitz-Neutronenquelle FRM II der TUM. Amanobezeichnete den Forschungsreaktor als »eine der mo-dernsten kerntechnischen Anlagen Europas mit robustemSicherheitskonzept«.

Begleitet wurde Amano bei seinem Informationsbesuch vombayerischen Wissenschaftsminister, Dr. Wolfgang Heubisch, Ver-tretern der Bundesregierung und des Vorstands des Forschungs-zentrums Jülich sowie den Direktoren der Neutronenquelle.Amano interessierte sich besonders für die medizinischen Anwen-

dungen der Neutronen. So wird der FRM II die Nuklearmedizinin Europa mit Radioisotopen versorgen, um Krebserkrankungenzu diagnostizieren. Beeindruckt folgte der IAEO-Chef den Aus-führungen des Technischen Direktors, Dr. Anton Kastenmüller,darüber, dass sogar spezielle Tumoren durch direkten Neutro-

Politik

29TUMcampus 1/11 29TUMcampus 1/11

nenbeschuss bekämpft werden. In der Experimentierhalle desFRM II erläuterte der Wissenschaftliche Direktor, Prof. WinfriedPetry, wie die Physiker mit Neutronen neue Materialfunktionenaufklären, um etwa das Phänomen der Supraleitung bei hohenTemperaturen zu verstehen oder Batterien für die Elektromobilitätzu verbessern.

Prof. Sebastian Schmidt vom Forschungszentrum Jülich verdeut-lichte, wie wichtig die Neutronenquelle für die Forschung in ganzDeutschland ist. Forschergruppen aus dem gesamten Bundes-gebiet wie auch das Forschungszentrum Jülich beteiligen sicham Aufbau und Betrieb der Großgeräte am FRM II: »Die Neutro-nenquelle bietet uns einzigartige Möglichkeiten, um zukünftigeSchlüsseltechnologien zu entwickeln. Wir wollen mit unseren In-strumenten am FRM II dazu beitragen, biologische und chemi-sche Prozesse aufzuklären und elektronische und magnetischePhänomene zu verstehen.« Von dieser Vielfalt der Forschung mitNeutronen in Garching zeigte sich Yukiya Amano begeistert.

Andrea Voit

Die IAEO, Internationale Atomenergie-Organi-sation, gegründet 1957, ist eine autonome wis-senschaftlich-technische Vereinigung, die mitden Vereinten Nationen durch ein speziellesAbkommen verbunden ist. Sie berichtet der UN-Generalversammlung und dem -Sicherheitsrat,wenn sie eine Gefährdung der internationalenSicherheit feststellt. Aufgabe der IAEO ist es, diefriedliche Nutzung der Kernenergie und der An-wendung radioaktiver Stoffe sowie die internatio-nale Zusammenarbeit hierbei zu fördern undgleichzeitig die militärische Nutzung dieser Tech-nologie (zum Beispiel Proliferation von Kernwaf-fen) durch Überwachungsmaßnahmen (»Safe-guards«) zu verhindern. Für ihren Einsatz für die-se Ziele wurde sie 2005 gemeinsam mit ihremdamaligen Generaldirektor, Mohammed el-Bara-dei, mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

©Wen

zelS

chürman

n

Yukiya Amano (l.) ließ sich bei seinem Besuch des FRM II von Prof.Winfried Petry erklären, wie mit Neutronen Gegenstände durchleuchtetwerden.

Blitzstart an derMunich School of EngineeringMit zwei innovativen, interdisziplinären Studiengängen startete die2010 neu gegründete Munich School of Engineering (MSE) der TUM indas Wintersemester 2010/11: Der Bachelorstudiengang »Ingenieurwis-senschaften« und der Masterstudiengang »Industrielle Biotechnologie«fanden auf Anhieb großen Anklang: Für das Bachelorstudium gingenbereits im ersten Durchgang an die 350 Bewerbungen ein. 118 Studien-bewerber setzten sich im Eignungsfeststellungsverfahren durch undbegannen im Oktober 2010 mit ihrem Studium. Den spezialisiertenMasterstudiengang der MSE nahmen 16 Studierende auf.

Im Bachelorstudiengang »Ingenieurwissenschaften« erhalten Studierendezunächst eine breite methodisch-wissenschaftliche Grundausbildung aufhohem Niveau, ohne sich auf eines der herkömmlichen Ingenieurfächer fest-legen zu müssen. Besonders stark vertreten sind die Naturwissenschaftenund die Mathematik. In der zweiten Studienphase erfolgt eine weitgehendfrei gestaltbare Spezialisierung. Zugelassen wurden nur Bewerber mit aus-gezeichneten Kenntnissen in Mathematik und in den Naturwissenschaften.»Wer diese Voraussetzungen erfüllt, kann darauf aufbauend ein anspruchs-volles, spezialisiertes Ingenieursstudium setzen«, so TUM-Präsident Prof.Wolfgang A. Herrmann.

Der Masterstudiengang »Industrielle Biotechnologie« qualifiziert Ingenieureund Naturwissenschaftler an der Schnittstelle zwischen den Biowissen-

Politik

TUMcampus 1/1130

Der erste Jahrgang des neuen Bachelorstudiengangs »Ingenieurwissenschaften« mit dem Team des Studienbüros der Munich School of Engineering.

Das Deutsche Patent- und Markenamt hat am3. November 2010 die »TUM Munich School ofEngineering« (MSE) unter der Nr. 302010041142als geschützte Marke eingetragen.

Die MSE ist eine neue fakultätsübergreifende Instanz,die für ausgewählte Lehr- und Forschungsschwer-punkte mit ausgeprägtem ingenieurwissenschaftli-chem Akzent zuständig ist. In der Aufbauphase sinddies die Bereiche:Lehre: Bachelorstudiengang »Ingenieurwissenschaf-ten« (Engineering Science); Masterstudiengang »Indus-trielle Biotechnologie« (Industrial Biotechnology, »Wei-ße« Biotechnologie)Forschung: Energieforschung »TUM•Energy« mit denSchwerpunkten Elektromobilität – Erneuerbare Ener-gien – Energieeffizienz

schaften und der Prozesstechnik. Die ersten Studieren-den des Masterstudiengangs wurden vom TUM-Präsi-denten feierlich begrüßt. Dabei betonte Herrmann diegroße Bedeutung der industriellen Biotechnologie für dieZukunft unserer Industriegesellschaft, die in den näch-sten Jahrzehnten einen Wandel in der Rohstoffbasis hinzu nachwachsenden Rohstoffen durchlaufen wird. Aufdiesem, insbesondere auch für die chemische Industrie

Das BMBF und die Bildungsminister der Länder haben in Berlindas »Zentrum für internationale Bildungsvergleichsstudien« (ZIB)mit Sitz an der TUM gegründet. Die Fakultät TUM School of Edu-cation wird im ZIB gemeinsam mit dem Deutschen Institut fürInternationale Pädagogische Forschung (DIPF) und dem Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathe-matik (IPN) die deutsche Forschung zu internationalen Bildungs-vergleichen bündeln und das nationale Projektmanagement dernächsten beiden PISA-Studien übernehmen.

Die Partner des neuen Zentrums wollen bei internationalen Bil-dungsvergleichsstudien das Gewicht der deutschen Bildungs-forschung steigern und die kontinuierliche Mitarbeit in den ent-sprechenden Gremien koordinieren. Finanziert wird das ZIB zugleichen Teilen vom BMBF und den Ländern. Mit insgesamt 1,5Millionen Euro jährlich wird je eine Stiftungsprofessur an denbeteiligten Instituten unterstützt. Diese werden an der Weiter-entwicklung der Methoden arbeiten, die bei Bildungsvergleichenangewendet werden. Zudem soll das ZIB den wissenschaftlichenNachwuchs auf diesem Gebiet fördern. Es wird eng mit demInstitut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) zusam-menarbeiten, dessen Aufgabe nationale Bildungsvergleiche sind.

Die Leitung des ZIB, das Anfang 2011 seine Arbeit aufgenommenhat, übernimmt Prof. Manfred Prenzel, Dekan der TUM School ofEducation. »Die Beteiligung am Zentrum für internationale Bil-

Erdsystemforschung imVerbund

Die TUM, die Bayerische Akademie der Wissenschaften (BAdW)und die Deutsche Geodätische Kommission (DGK) mit dem Deut-schen Geodätischen Forschungsinstitut (DGFI) haben in Mün-chen das Centrum für Geodätische Erdsystemforschung (CGE)gegründet. Aufgabe des CGE ist die Erforschung des globalenWandels durch die Messung der Veränderungen in der festenErde, den Ozeanen, den Eiskappen und der Atmosphäre. DasCentrum soll das Wissen und die Kapazitäten der einzelnen Insti-tutionen bündeln und eine langfristige Forschungsstrategie ent-wickeln.

Die Geodäsie ist in der Lage, kleinste Deformationen der Erd-kruste, Veränderungen des Erdschwerefeldes und der Erdrota-tion oder Variationen des Meeresspiegels zu erfassen. Die Mes-sungen haben eine höchste Präzision im Millimeter-Bereicherreicht. Geodäten der TUM sind beispielsweise maßgeblich ander Mission des ESA-Satelliten GOCE beteiligt, der derzeit dasSchwerefeld der Erde vermisst.

Das wissenschaftliche Programm des CGE gliedert sich in fünfForschungsbereiche: Geometrie, Schwerefeld, Erdsystemmodel-lierung, Methodik und neue Technologien. Von Seiten der TUMwirken das Institut für Astronomische und Physikalische Geo-däsie sowie die Forschungseinrichtung Satellitengeodäsie mit,die auch am Geodätischen Observatorium Wettzell mit seinem20-Meter-Radioteleskop beteiligt ist. In die Lehre der TUM sollenkünftig auch Wissenschaftler des DGFI und der Kommission fürErdvermessung und Glaziologie der Bayerischen Akademie derWissenschaften eingebunden werden. Die Stelle des DGFI-Direk-tors wird künftig auf dem Weg einer gemeinsamen Berufung mitder TUM besetzt. Langfristig können sich weitere Einrichtungenan dem neuen Centrum beteiligen. ■

Politik

31TUMcampus 1/11

Bisher Kiel, jetzt München:Bildungsforschung kommt

an die TUM

bedeutenden, Zukunftsfeld hat die TUM mit der Einrichtung deseuropaweit einzigartigen Masterstudiengangs Industrielle Bio-technologie ein klares Zeichen gesetzt. Den hervorragenden Zu-kunftsaussichten der Absolventen dieses Studiengangs stehenallerdings auch besondere Anforderungen an die Studierendengegenüber, die sich insbesondere aus dem stark interdisziplinä-ren Charakter des neuen Ingenieurstudiengangs der MSE erge-ben. Zahlreiche Industrievertreter waren bei der feierlichen Be-grüßung der ersten Studierenden zugegen, und TUM-PräsidentHerrmann und der Vorstandsvorsitzende der Süd-Chemie AG,Dr. Günter von Au, verliehen bei dieser Gelegenheit den Süd-Chemie Förderpreis 2010 im Fach Biotechnologie an Dr. RalfHortsch für seine hervorragenden Forschungsarbeiten im Bereichder Industriellen Biotechnologie am Lehrstuhl für Bioverfahrens-technik der TUM (s. S. 67). ■

dungsvergleichsstudien passt ideal in das innovative Konzeptunserer jüngsten Fakultät, die im Jahr 2009 als Fakultät für Leh-rerbildung und Bildungsforschung gegründet wurde«, sagteTUM-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann. »Mit Prof. Prenzelals Inhaber des Susanne Klatten-Stiftungslehrstuhls für Empiri-sche Bildungsforschung hat das Zentrum einen gleichermaßenerfahrenen wie renommierten Bildungsforscher von internatio-nalem Format.« Als Manfred Prenzel noch am Leibniz-Institut inKiel tätig war, hatte PISA seine Adresse im Norden Deutschlands.

Klaus Becker

In der Kooperation »Munich Catalysis. Alliance of Süd-Chemie and TUM« werden im Sinne eines »Industry-

on-campus«-Konzepts TUM-Wissenschaftler gemein-sam mit Forschern der Süd-Chemie an wichtigen Fra-gen der Grundlagen- und Anwendungsforschung imBereich chemische Katalyse arbeiten: innovative Kataly-satoren und Präparationsmethoden entwickeln und neueWege zur Herstellung von Basischemikalien suchen. Ei-nes der zentralen Themen dabei ist das reaktionsträge

Kohlendioxid. So sollen Möglichkeiten erforscht wer-den, wie dieses allgegenwärtige Treibhausgas effizientaus Kraftwerksprozessen abgetrennt werden kann, umes wieder im chemischen Produktionskreislauf einzuset-zen, etwa als Synthesebaustein zur Herstellung vonEnergieträgern oder Chemiegrundstoffen. Ein andererSchwerpunkt sind neue, erdölunabhängige Herstel-lungswege für hochwertige Kunststoffvorprodukte.

In der Gesamtstrategie der TUM, die Hochschulfor-schung in der chemischen Katalyse zu bündeln, spielt»Munich Catalysis« eine wichtige Rolle. Die For-schungsallianz wird in das neue Catalysis ResearchCenter (CRC) der TUM integriert und von 2012 an imCRC-Neubau beheimatet sein, der auf dem TUM-Cam-pus Garching entsteht. Das CRC bündelt das breitewissenschaftliche Spektrum der TUM im Bereich Kata-

lyseforschung zu einem industrienahen Forschungs-schwerpunkt.

»Die übergeordnete Zielsetzung im Rahmen vonMunich Catalysis besteht in der Entwicklung nach-haltiger, katalytischer Schlüsseltechnologien, wel-che – aufgrund der zunehmenden Verknappung fos-siler Ressourcen sowie eines weltweit weiter stei-genden Bedarfes an Energie und chemischenGrundstoffen – größte Ansprüche an die Verbund-forschung Hochschule-Industrie stellen,« erklärtTUM-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann. »Alsunternehmerische Universität beschreiten wir in derForschung den Innovationspfad bis zur technischenRealisierung. Für die Katalyse haben wir uns dieSüd-Chemie ausgewählt, weil dieser Partner einglobal erfolgreiches Katalysatorgeschäft hat.«

Dr. Günter von Au, Vorstandsvorsitzender der Süd-Chemie AG, sagte anlässlich der Vertragsunter-zeichnung: »Die chemische Katalyse ist eine Schlüs-seltechnologie und wird einen großen Beitrag zurEntwicklung ökonomisch und ökologisch nachhalti-ger Herstellungswege von Treibstoffen und Chemie-produkten in Zeiten zunehmend knapper Ressour-cen liefern. Mit dieser wegweisenden Zusammenar-

beit bündeln wir unsere zahlreichen wissenschaftlichenKooperationen mit der TUM im Bereich der Katalyse-forschung im Sinne eines zukunftsweisenden und leis-tungsstarken Industry-on-campus-Konzepts. Wir wer-den damit sowohl die akademische Basis in der TUMauf diesem Zukunftsfeld weiter stärken als auch die In-novationskraft der Süd-Chemie nachhaltig verbessern.«

Andreas Battenberg

Politik

TUMcampus 1/1132

Munich Catalysis,eine strategischeForschungsallianzDie Süd-Chemie AG und die TUM haben im November 2010 die strate-gische Allianz »Munich Catalysis« vereinbart. Zentrales Thema nebender Grundlagenforschung im Bereich der Katalyse wird es sein,innovative Katalysatoren zu entwickeln als Schlüsseltechnologie zurnachhaltigen Sicherung des steigenden Bedarfs an Energie und che-mischen Grundstoffen. Die Süd-Chemie fördert die Arbeiten mit biszu zwei Millionen Euro pro Jahr. Die Kooperation wurde zunächst fürzehn Jahre vereinbart und soll bei Erfolg weiter fortgesetzt werden.

TUM-Kanzler AlbertBerger, TUM-Präsi-dent Prof. Wolf-gang A. Herrmannund Dr. Günter vonAu, Vorstandsvor-sitzender der Süd-Chemie AG (v.l.)präsentieren denKooperationsver-trag »Munich Cata-lysis. Alliance ofSüd-Chemie andTUM«.

©A

strid

Eck

ert

Das neue Zentrum vereint die Fachkompetenz beiRohstoffen, Technologien, Analytik, Sensorik, Le-

bensmittelchemie, Ernährungsphysiologie und Ernäh-rungsmedizin und verstärkt sie im Bereich der nichtal-koholischen Getränke – Stichwort »Functional Food«und »Wellness-Getränke mit gesundheitlichem Zusatz-nutzen«. Das Zentrum soll im Frühjahr 2012 bezogenwerden und wird in seiner Ausrichtung einzigartig in Eu-ropa sein.

Die Finanzierung des rund 25 Millionen Euro teuren Ge-bäudes übernehmen jeweils zur Hälfte Freistaat undBund. Der Neubau umfasst mehr als 4 200 Quadratme-ter hochwertiger Büro-, Labor- und Technikumsräume;gemeinschaftliche Experimentalflächen auf drei Stock-werken werden interdisziplinär angelegte Forschung be-fördern. »Die konsequente inhaltliche Zukunftsorientie-rung des Wissenschaftszentrums Weihenstephan wirdmit dem Neubau auch räumlich sichtbar«, sagte TUM-Präsident Herrmann. »In diesem Haus werden grundla-gen- und anwendungsorientierte Forscher zusammen-arbeiten, um die Getränkewissenschaft als internationa-les Alleinstellungsmerkmal für die TUM zu erhalten undweiter auszubauen.«

Heubisch betonte: »Der Standort Weihenstephan erhältmit dem iGZW einen weithin sichtbaren Leuchtturm fürdie Lebenswissenschaften. Das iGZW ist bereits das elf-te Vorhaben des Freistaats Bayern und das dritte Vor-haben der TUM, das in die erst seit 2007 bestehendeForschungsbauförderung des Bundes aufgenommenwurde. Diese Zahl belegt die enorme Leistungsfähigkeitdes Wissenschaftsstandorts Bayern und der Techni-schen Universität München.«

Im Rahmen des Festakts wurde außerdem die Gregor-Mendel-Straße offiziell in Betrieb genommen. Die aufVorschlag des TUM-Präsidenten nach dem »Vater derGenetik« benannte Straße erschließt den Zentralbereichdes Campus. In die Neugestaltung der Verkehrssitua-tion im westlichen Campusbereich hat der FreistaatBayern rund zwei Millionen Euro investiert.

Jana Bodicky

Politik

33TUMcampus 1/11

©And

reas

Hed

dergott

Bei der Grundsteinlegung für das Internationale Getränkewis-senschaftliche Zentrum Weihenstephan (v.l.): Dr. WolfgangHeubisch, bayerischer Staatsminister für Wissenschaft,Forschung und Kunst, Prof. Alfons Gierl, Dekan des TUM-Wissenschaftszentrums Weihenstephan, Rudolf Schwaiger,2. Bürgermeister der Stadt Freising, TUM-Präsident Prof.Wolfgang A. Herrmann und Gerhard Breier, Leiter des Staat-lichen Bauamts Freising.

Grundstein fürGetränkewissenschaftGerade erst ist es zehn Jahre alt geworden – undschon wächst das Wissenschaftszentrum Weihen-stephan der TUM weiter: Am 8. November 2010 leg-ten TUM-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmannund Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubischden Grundstein für das »Internationale Getränke-wissenschaftliche Zentrum Weihenstephan« (iGZW).Das iGZW ist die logische Konsequenz der ganz-heitlichen Neuausrichtung der Lebensmittelwissen-

schaften an der TUM. Herrmann hatte im Kontextdes Reformprozesses Weihenstephan frühzeitig aufdiesen Neubau gedrängt.

Florian Schwein-berger, Dokto-randensprecherder FGCh, pro-moviert am Lehr-stuhl für Physika-lische Chemie.

Seit diesem15. Novem-

ber 2010 kön-nen sich nunauch Doktoran-den der Chemieleichter austau-

schen und die Vorteile eines Netzwerks nutzen. Denn,wie Dekan Prof. Ulrich Heiz betonte, nur eine struktu-rierte Doktorandenausbildung ermöglicht es, die Gren-zen der eigenen Disziplin zu überschreiten und an einervernetzten Forschungswelt teilzuhaben. So haben diederzeit 68 Mitglieder des FGCh leichten Zugriff auf dasvielfältige Angebot der TUM-GS und profitieren bei-spielsweise von Publikationsprämien und Zuschüssenfür Auslandsaufenthalte.

Auch auf Fakultätsniveau ist eine bessere Vernetzungunter den Doktoranden verschiedener Lehrstühle vonVorteil, unterstrich Florian Schweinberger, der Dokto-randensprecher der FGCh. Er hat als ersten Schritt die

»Speakers Series Perspectives« mit Vertretern der In-dustrie zur Vorbereitung auf die Phase nach der Promo-tion ins Leben gerufen und mit einem anschließendenGet-together kombiniert. Die erste dieser Veranstaltun-gen, in der Gäste aus der Industrie Einblicke in die viel-seitige Berufswelt eines Chemikers geben, stieß aufgroßes Interesse. Ein geplanter »Science Slam« soll dasVerständnis für die verschiedenen Teilbereiche derChemie intensivieren und Zusammenarbeiten initiieren.Bei der Eröffnung des FGCh hielt Schweinberger eineRede, die hier in Auszügen wiedergegeben wird:

»Als ich gefragt wurde, ob es Interessenten für die Posi-tion des Doktorandensprechers des Fakultätsgraduier-tenzentrums Chemie gibt, haben mein jetziger Stellver-treter und ich uns zusammen spontan gemeldet. ImNachhinein muss ich ehrlich zugeben, dass mir zu die-sem Zeitpunkt die Funktion und Aufgaben nicht absolutklar waren. Jedoch war mir nach der Beschreibung derIdeen, der Struktur und der Dimensionen, die die TUMGS definieren, schnell bewusst, dass hier eine völligneue und bislang einzigartige Organisationsstruktur ent-steht. Ich freue mich, ein Teil dieses innovativen Pro-jekts und seiner Entwicklung zu sein...

Zunächst standen für mich die offensichtlichen Vorteileim Vordergrund und sind sicher auch für viele meinerKollegen ein wichtiger Anreiz – materielle Mittel wiekostenlose Teilnahme an Soft-Skill-Kursen in den TUM-eigenen Fortbildungszentren zur überfachlichen Quali-fizierung, Zuschuss zur Internationalisierung, zum Bei-spiel für Konferenzen im Ausland, sowie die begehrtePrämie für Veröffentlichungen. Meine anfängliche Be-fürchtung, dass ein Beitritt und die Mitgliedschaft mitUnmengen an Bürokratie einhergehen, haben sichebenso als falsch erwiesen wie eine Beeinflussung dereigentlichen Arbeiten und Umstände der Promotion...

Die Vernetzung der Doktoranden auch über die Fakul-tätsgrenzen hinaus ist ein ganz elementarer Aspekt. ImRahmen meines Kick-offs konnte ich mit einer Mathe-matikerin und einem Architekten sprechen und lerntedabei nicht nur Gemeinsamkeiten und Unterschiede inArbeitsweise und Ansichten, sondern auch unterschied-liche Rahmenbedingungen der Doktorarbeit kennen.Diese neuen Einblicke beeinflussen meine eigenen An-sichten und sind Chancen, die in diesem Umfang erst imRahmen der TUM GS ermöglicht und vor allem gezieltgefördert werden.«

www.ch.tum.de/fgch

Politik

TUMcampus 1/1134

Fakultätsgraduierten-zentrumChemie eröffnetEin Montagmorgen im Hans-Fischer-Hörsaal in der Fakultät für Chemieder TUM: Keine Mathematik-Vorlesung oder Experimentalchemie, wiesonst üblich. Statt dessen versammeln sich Doktoranden und Dokto-randinnen, Professoren und Professorinnen vornehmlich der Chemie-Fakultät, um der offiziellen Eröffnungsfeier des Fakultätsgraduierten-zentrums Chemie (FGCh) als Teil der TUM Graduate School (TUM-GS)beizuwohnen.

©NoraBoe

rsch

el

Politik

35TUMcampus 1/11

Archäologisch restaurierenDie TUM kooperiert künftig in Lehre und Forschung mit derArchäologischen Staatssammlung München. Studierende undWissenschaftler am Lehrstuhl für Restaurierung, Kunsttechnolo-gie und Konservierungswissenschaft können in den Werkstättenund Ateliers der Staatssammlung lernen und forschen.

Die Staatssammlung ist die größte archäologische Restaurie-rungswerkstatt in Deutschland, die alle archäologischen Funde inBayern bewahrt. Diese werden dem Lehrstuhl und seinen Studie-renden künftig nach Absprache für die Forschung zur Verfü-gung stehen. Beide Institutionen haben bereits mehrfach beiForschungsprojekten zusammengearbeitet und wollen dies nunverstetigen und intensivieren. Mitarbeiter der Staatssammlungkönnen zudem Lehraufträge an der TUM erhalten. ÄhnlicheKooperationen hat der Lehrstuhl für Restaurierung, Kunsttechno-logie und Konservierungswissenschaft bereits mit dem Bayeri-schen Landesamt für Denkmalpflege, dem Bayerischen National-museum, den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und derBayerischen Staatsbibliothek vereinbart.

Biologie, Chemie und Physik an derTUM europaweit herausragend

Die Fachbereiche Biologie, Chemie und Physik der TUM sind imCHE ExcellenceRanking 2010 erneut in die »Excellence Group«eingestuft worden. Mit diesem Ranking bewertet das Centrum fürHochschulentwicklung (CHE) die Forschungsstärke und die inter-nationale Orientierung einzelner Fächer europäischer Hochschu-len. Es soll Master- und Promotionsstudierende bei der Wahlihrer Universität unterstützen.

Untersucht wurden die Fachbereiche Biologie, Chemie, Physikund Mathematik sämtlicher europäischer Hochschulen. Insge-samt 130 Universitäten schafften es in eine oder mehrere »Excel-lence Groups«. Die TUM konnte ihre Bewertung vom letzten CHEExcellenceRanking dieser Fächer aus dem Jahr 2007 bestätigen.Zu den Kriterien zählten die Anzahl der Publikationen und derZitationen pro Veröffentlichung, die Mobilität der Lehrenden undder Master- und Promotionsstudierenden, vom europäischen Er-asmus-Mundus-Programm geförderte Masterkurse, vom europä-ischen Marie-Curie-Programm geförderte Projekte sowie Wissen-schaftler mit einem ERC-Grant des Europäischen Forschungsratsoder mit einem Nobelpreis. Neben diesen quantitativen Größenhat das CHE eine Einschätzung der Studienbedingungen durchdie derzeitigen Master- und Promotionsstudenten erhoben. Auchhier schnitt die TUM bei mehreren Indikatoren sehr gut ab.

»Sichtbarer Erfolg innerhalbBayerns«

Wettbewerb um Nationale Zentren der Medizinforschung:Die TUM war durchschlagend erfolgreich

Vier Anträge hatten die Fakultät für Medizin der TUM und dasKlinikum rechts der Isar gestellt, und alle vier haben das Aus-wahlverfahren des BMBF erfolgreich absolviert. Damit ist dieTUM-Medizin gemeinsam mit anderen Münchner EinrichtungenPartnerstandort der neu entstehenden Deutschen Zentren fürInfektionsforschung, Herz-Kreislauf-Forschung, translationaleKrebsforschung und Lungenforschung. Bei der Infektionsfor-schung und der Herz-Kreislauf-Forschung haben Klinikum rechtsder Isar und TUM die Federführung für den Antrag am StandortMünchen.

TUM-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann sieht in diesemnational beachteten Ergebnis einen »überzeugenden Beweis fürunsere Berufungs- und Strukturpolitik« und fügt hinzu: »Mit denjungen Ordinarien Professor Dirk Busch (Infektionsforschung)und Professor Jürgen Ruland (Herz-Kreislauf-Forschung) habenwir die perfekte Wahl getroffen, beide koordinieren jetzt in Mün-chen hochschulübergreifend die Forschungszentren. Das istauch innerhalb Bayerns ein sichtbarer Erfolg – Erlangen undWürzburg sind nicht mit dabei.«

Prof. Peter Henningsen, Dekan der TUM-Fakultät für Medizin,freut sich über den Erfolg: »Wir sind stolz darauf, dass wir die For-schungsstärke der TUM-Medizin wieder einmal unter Beweisstellen konnten. Nachdem wir bereits am 2009 eingerichtetenDeutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen betei-ligt sind, arbeiten wir nun in vier weiteren hochkarätigen deutsch-landweiten Forschungsverbünden des BMBF mit. Von den Er-kenntnissen, die unsere Wissenschaftler dabei gewinnen, werdeninsbesondere auch die Patienten des Klinikums profitieren – dennForschung und Klinik arbeiten bei uns Hand in Hand.«

Tanja Schmidhofer

Mit den »Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung«möchte das BMBF die Erforschung und Bekämpfung der be-deutendsten Volkskrankheiten vorantreiben. Auf der Basis vonGutachter-Empfehlungen wurden Partner für Forschungs-Netzwerke zu Infektionserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkran-kungen, Lungenkrankheiten und Krebs ausgewählt. Schon2009 waren ein Deutsches Zentrum für Diabetesforschungund ein Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankun-gen gegründet worden.www.bmbf.de/press/2988.php

In der »FAZ-DHV-Lecture« nehmen Persönlichkeiten des öffentli-chen Lebens Stellung zu Zeitfragen und diskutieren mit Lehrendenund Lernenden. Bei der Auftaktveranstaltung am 7. Dezember2010 im Audimax der TUM saßen BundesverteidigungsministerDr. Karl-Theodor zu Guttenberg und FAZ-Herausgeber Dr. FrankSchirrmacher auf der Bühne. Ihr Thema »Karriere – Was man heutewissen muss« war zwar direkt auf das überwiegend junge Publi-kum zugeschnitten, Grund für den enormen Andrang war jedochin erster Linie die Person des Ministers – Motto: »Guttenberggucken«.

Ein Rezept für die erfolgreiche Karriere konnte der studierte Juristohnehin nicht präsentieren: »Man muss akzeptieren, dass Karrierenicht planbar ist; muss Brüche einkalkulieren und sich bewusstsein, ein gewisses Risiko zu leben.« Immerhin hatte der 39-Jähri-ge ein paar Tipps parat: das Studienfach nach den jeweiligen Nei-gungen auswählen, sich dann aber voll reinhängen – ohne jedochblind für alles andere zu sein. »Unglaublich wichtig« sei es, einenHorizont zu entwickeln und zu bewahren, der über das Studiumhinausreicht: Kunst, Musik, Kontakte jenseits der Grenzen des ei-genen Fachs. Und sich gesellschaftlich einzubringen – ange-sichts der demografischen Probleme eine Herausforderung fürJung und Alt.

Vehement Guttenbergs Plädoyer pro Auslandserfahrung: »Ja, ge-hen Sie ins Ausland, schon allein, um eine Fremdsprache gründ-lich zu lernen« – aber ebenso eindringlich die Mahnung: »Es istauch kein Fehler, zurückzukehren.«

Sibylle Kettembeil

Frank Mattern

Zu Beginn des Wintersemesters lud die TUM Speakers Seriesden Deutschlandchef der Unternehmensberatung McKinsey &Company, Frank Mattern, zu einem Vortrag ein. Am 27. Oktober2010 sprach Mattern über »Erfolg in einer volatilen Welt«.

Zu Beginn stellte Mattern eine Analyse der konjunkturellen Ent-wicklung in verschiedenen Regionen der Welt vor und erörterte,warum Phasen des wirtschaftlichen Auf- und Abschwungs zu-nehmend näher beieinander liegen. Für die unmittelbare Zukunftzog er für Deutschland ein sehr positives Fazit: AngehendeAbsolventen könnten sich im kommenden Jahr auf eine hervor-ragende Arbeitsmarktentwicklung freuen. Er machte aber daraufaufmerksam, wie sehr der jetzige Aufschwung in Deutschlandvom Export abhängt und warnte davor, die gegenwärtigen Risi-ken in der Weltwirtschaft auszublenden. So sei die Finanzkrisenoch immer nicht überwunden – und auch der ausbleibende Auf-schwung in den USA könne den globalen Trend lähmen.

Schließlich zog der Finanzfachmann Resumé über alle größerenFinanzkrisen, die er während seiner professionellen Karriere er-lebt hat: von der Bankenkrise Ende der Achtzigerjahre in denUSA, als er gerade die Wharton School of Business besuchte,über die Asien- und Russlandkrise der Neunzigerjahre, der Dot-com Blase und 9/11 bis heute. Im Anschluss an die Vorlesung imgut gefüllten Audimax lud McKinsey die Studierenden zu Geträn-ken und Fingerfood ein.

Christopher Randall

Wissenschaft und Wirtschaft

TUMcampus 1/1136

Zu Besuch auf dem Campu©And

reas

Hed

dergo

tt

©Christiane

Haupt

Karl-Theodor zu Guttenberg

Norbert Reithofer

Im Rahmen des Produktionskongresses der Veranstaltungsreihemünchener kolloquium, die der Lehrstuhl für Umformtechnik undGießereiwesen (utg) und das Institut für Werkzeugmaschinen undBetriebswissenschaften (iwb) alljährlich gemeinsam veranstalten,besuchte Dr. Norbert Reithofer im Oktober 2010 die TUM-Fakul-tät für Maschinenwesen. Der Vorstandsvorsitzende der BMW AG,der an der TUM studiert und promoviert hat, stellte in seinem Im-pulsvortrag die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissen-schaft, aber auch die zukunftsweisende Ausbildung der Studie-renden an der TUM in den Mittelpunkt.

Deutschland bezeichnete er als »Land der Ingenieure und Innova-tionen«, das seine Spitzenposition im internationalen Wettbewerbverteidigen müsse. Dies sei in Zukunft die Aufgabe der Studie-renden, die an der TUM für ihre spätere Tätigkeit »das perfekteRüstzeug erhalten«. Um Zukunftsthemen wie Elektromobilität vor-anzutreiben, bedarf es exzellent ausgebildeter Ingenieure undIngenieurinnen mit Mut und Ideen sowie der Zusammenarbeitvon Wirtschaft und Wissenschaft, erklärte Reithofer. Von der Ver-netzung in strategischen wie auch technisch orientierten For-schungsprojekten profitieren Industrie und Hochschule gleicher-maßen: Während die Industrie die Studierenden an die fachlichenBelange der Automobilindustrie heranführt, hilft die Wissenschaftdabei, Probleme mit akademischer Tiefe auszuloten. Herausfor-derungen für die Produktion sieht der BMW-Chef insbesondere inden Themen Elektromobilität, Leichtbau sowie Nachhaltigkeit inder Produktion. Schließlich betonte er das Wirkungspotenzial derkünftigen Zusammenarbeit – insbesondere mit utg und iwb.

Stephanie Holzer

Jörg Schwitalla

Kann man einen Antrieb entwickeln, der 50 Prozent des Welthan-dels bewegt? MAN kann! Mit der aktuellen Werbekampagne lei-tete Jörg Schwitalla, als Chief Human Ressources Officer Vor-standsmitglied der MAN SE, seinen Vortrag im Rahmen der TUMSpeakers Series am 23. November 2010 ein.

Die MAN Gruppe, deren Wurzeln bis ins Jahr 1758 zurückreichen,blickt nach einem umfassenden Restrukturierungsprozess opti-mistisch in die Zukunft. Unter einem jungen Vorstand – Schwitallaist 49 – ordnete der Konzern seine Beteiligungen und firmiert untereinem neuen Logo. Ausführlich und mit kurzweiligen Anekdotenerläuterte Schwitalla die Verkaufsstrategie für Nutzfahrzeuge inden BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China). Wegen derunterschiedlichen Umweltbedingungen und Anforderungen sindbis zu 170 technische Änderungen nötig, um das gleiche Fahr-zeugmodell in den verschiedenen Schwellenländern absetzen zukönnen. Kurz ging Schwitalla auf die aktuellen Gerüchte einerÜbernahme von MAN durch Scania ein: Die Firmen streben einePartnerschaft an, von der beide Seiten profitieren sollen. NähereDetails verriet er allerdings nicht.

Im zweiten Teil des Vortrags präsentierte er seinen eigenen Ver-antwortungsbereich und erläuterte die Grundsätze des Personal-managements der MAN Gruppe. Danach stand er dem Auditorumfür eine Diskussion zur Verfügung. Die Frage, ob er denn selbsteinen LKW-Führerschein hätte, musste Jörg Schwitalla verneinen:»Wissen Sie, ich würde das gerne noch machen, aber so etwas istnicht an einem Wochenende erledigt!«

Klaus Laumann

Wissenschaft und Wirtschaft

37TUMcampus 1/11

pus©And

reas

Hed

dergo

tt

©Astrid

Eckert

EDMFC – die Zukunft fürStromnetz-unabhängigeEnergieversorgung

Während der letzten 20 Jahre ist der Bedarf an mobilenStromquellen kontinuierlich gestiegen. Neben Akkumula-

toren haben sich dabei mittlerweile Methanol-Brennstoffzellenetabliert – Wohnmobile oder abgelegene Wetterstationen sindbereits häufig damit ausgestattet. Der TUM-Lehrstuhl für Tech-nische Physik (E19) ist an vorderster Front beteiligt an der Ent-wicklung der grundlegenden Technologie hierzu, der DMFC-Technologie (»direct methanol fuel cell«).

Im Jahr 2005 führten die mit der DMFC-Technologie verbunde-nen Probleme zum Aufgreifen einer Idee aus den 1960er-Jahren:Der zugeführte Brennstoff, etwa Methanol oder Ethanol, wirdnicht direkt verbrannt, sondern zunächst von einem Elektroly-sator aufgespalten. Der so gewonnene Wasserstoff wird in derBrennstoffzelle verbrannt.

Die Umsetzung dieses Konzepts scheiterte bisher vor allem daran,dass die weiteren Zusammenhänge für ein Gesamtkonzept ausElektrolysator und Wasserstoffbrennstoffzelle nicht erkannt wur-den. Denn der Aufbau aus diesen beiden Komponenten erscheintzunächst deutlich aufwendiger als eine Direktbrennstoffzelle. Dietechnischen Weiterentwicklungen der TUM-Wissenschaftler ließenaber ein in der Summe überlegenes System nach der EDMFC-Technologie (»electrolyser based direct methanol fuel cell«) ent-stehen. So werden zum einen die Brennstoffverluste – in derherkömmlichen DMFC-Technologie bis zu 40 Prozent – durch ge-trennte Kreisläufe für Elektrolyse und Verbrennung völlig vermie-

den. Auch die Thermodynamik lässt sich durchdie Trennung stark optimieren, was sich wiede-rum in der Effizienz niederschlägt, und im Verhält-nis zur Direktmethanolzelle benötigt die Wasserstoff-brennstoffzelle nur einen Bruchteil an Platin. Schließlich lassen sichin Verbindung mit innovativen Fertigungsverfahren die Gesamther-stellkosten um mehr als die Hälfte reduzieren.

Die an der TUM entstandenen Ideen wurden im Sommer 2006dem Patent- und Lizenzbüro der TUM als Erfindung »Direkt-Oxida-tions-Brennstoffzelle mit physikalisch getrennten Anoden- undKathodenprozessen« gemeldet und im Frühjahr 2007 von derTUM als europäische Patentanmeldung beim Europäischen Pa-tentamt hinterlegt. Mittlerweile sind daraus eine internationaleund eine US-amerikanische Nachanmeldung hervorgegangen;die Patentierungskosten im Erteilungsverfahren für die europäi-sche Erstanmeldung trägt die mit allen Hochschulen und Univer-sitäten Bayerns kooperierende Patentverwertungsagentur »Baye-rische Patentallianz GmbH«.

Seit 2008 fördert das Bundesministerium für Wirtschaft undTechnologie die Entwicklung der EDMFC-Technologie über einEXIST-Gründerstipendium, seit Anfang 2009 über das Förderpro-gramm »EXIST-Forschungstransfer«. 2010 startete Dr. VineetRao, der am Lehrstuhl E19 promoviert hatte, die Hochschul-Aus-gründung »MPS Methanol Power Systems GmbH« mit dem Ziel,die EDMFC-Technologie in mobilen Methanol-Brennstoffzellenkommerziell zu verwerten. Die operative Geschäftstätigkeit derMPS GmbH soll in der zweiten Jahreshälfte 2011 beginnen.

Albert Wimmer, Anita Widmann

TUMcampus 1/1138

Made by TUM

An der TUM werden immer wiederviel versprechende technischeNeuerungen entwickelt, die vonallgemeinem Nutzen sind. Damitdie Hochschule solche Erfindun-gen und Ideen schützen und wirt-schaftlich verwerten kann, müssendiese von den Wissenschaftlerngemeldet und von der TUM alsPatentantrag beim Patentamt ein-gereicht werden. SachkundigeUnterstütztung erhalten die Wis-senschaftler dabei vom TUMForTe Patent- und Lizenzbüro.TUMcampus stellt einige derTUM-Erfindungen vor. Folge 2:

Innovative Elektrolysator- und Brenn-stoffzellenstacks für EDMFC-Zellender Firma MPS

©Med

ienlab

orTU

M

TUM innen

39TUMcampus 1/11

Das TUM-IAS ermöglicht Spitzenwissenschaftlern aus Univer-sitäten und Forschungseinrichtungen sowie Spitzenkräften ausder Industrie einen längeren Forschungsaufenthalt an der TUM.Die Forscher der TUM verfolgen gemeinsam mit ihren Gästeninterdisziplinäre Projekte in neuen Forschungsgebieten, die be-sonders zukunftsweisend und damit häufig auch risikoreich sind.Während ihres Fellowships können sie sich ganz auf die For-schung konzentrieren. Das IAS ist ein zentraler Baustein des Zu-kunftskonzepts »TUM. THE ENTREPRENEURIAL UNIVERSITY.«,mit dem die TUM bei der Exzellenzinitiative 2006 erfolgreich war.In den ersten Jahren seiner Arbeit ist es dem TUM-IAS bereits 25-mal gelungen, internationaleSpitzenkräfte nach München zuholen, unter anderem Forschervom Massachusetts Institute ofTechnology oder von der Har-vard University.

Um das TUM-IAS für exzellenteWissenschaftler aus aller Weltzu einem Ort der Begegnungund Kooperation zu machen,bietet der Neubau neben Ar-beitsplätzen einen Veranstal-tungsraum im Dachgeschoss,der nach dem Vorbild der Facul-ty Clubs amerikanischer Elite-universitäten gestaltet ist, einCafé und einen Vortragssaal.Der transparent gestaltete Ent-wurf der TUM-Alumni Rüdiger

Ambiente für SpitzenforscherNeubau des TUM Institute for Advanced Study eröffnet – BMW setztmäzenatisches Beispiel – Tauschplatz des Wissens und Stätte desgeistigen Dialogs

Die Wissenschaftler des TUM Institute for Advanced Study(TUM-IAS) haben seit 21. Oktober 2010 eine neue Adresseauf dem Campus Garching: Gemeinsam mit dem Bayeri-schen Wissenschaftsminister, Dr. Wolfgang Heubisch, unddem Vorstandsvorsitzenden der BMW AG, Dr. Norbert Reit-hofer, eröffnete TUM-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmannden Neubau des TUM-IAS. BMW stiftete das Gebäude imWert von zehn Millionen Euro.

BMW-Vorstands-vorsitzender Dr.Norbert Reithofer (r.)und TUM-PräsidentProf. Wolfgang A.Herrmann imTUM-IAS.

Leo Fritsch und Aslan Tschaidse komplettiert auf markante Weisedas städtebauliche Konzept des Campus Garching. Das Gebäu-de ist so konzipiert, dass es sowohl den optischen Abschluss der»Neuen Mitte« bildet, als auch bei einer späteren Erweiterung desCampus als Mittelpunkt dienen kann. Der Sockel des Gebäudesbildet einen harmonischen Anschluss an die Mensa und ihre Frei-terrasse.

Der Direktor des TUM-IAS, Prof. Patrick Dewilde, wagte einenBlick in die Zukunft: »Nicht nur bieten wir unseren kreativstenWissenschaftlern und ihren Gastkollegen ein Zuhause, vielmehr

wird das Gebäude multidisziplinäre Kooperationen hervorbringenund ein führendes intellektuelles Zentrum auf dem Campus eta-blieren, das die gesamte Universitätsgemeinschaft von den jun-gen Studenten bis zu den erfahrensten und angesehensten Wis-senschaftlern einbezieht.« ➔

©And

reas

Hed

dergo

tt

»Das TUM-IAS ist die Herzkammer unseres Zukunftskonzeptsin der Exzellenzinitiative 2006.«

Prof. Wolfgang A. Herrmann

TUM innen

TUMcampus 1/1140

©A

strid

Eck

ert

»Wenn wir heute hier auseinandergehen, zieht keinGeringerer als Wilhelm von Humboldt ein, und gehtnicht mehr hinaus.«Prof. Wolfgang A. Herrmann

»Dieses Gebäude ist eine gute Investition in die Zu-kunft. Hier betreiben junge Wissenschaftler und Inge-nieure Grundlagenforschung und setzen sich mit Zu-kunftsthemen auseinander, die uns alle bewegen.Wirtschaft und Forschung – beide profitieren, wennsie eng miteinander vernetzt sind.«Dr. Norbert Reithofer

»BMW setzt mit dem Neubau ein mäzenatisches Bei-spiel, das vom Vertrauen in die Leistungskraft unse-rer Universität getragen ist. Dieses Gebäude strahltUnternehmergeist aus, denn hier wird sich dauerhaftgeistige Kreativität entfalten.«Prof. Wolfgang A. Herrmann

TUM-IAS in Zahlen:

• Gegründet 2005 auf Beschluss des Hochschulrats• Gefördert seit 2006 durch die Exzellenzinitiativedes Bundes und der Länder

• 54 Fellows aus 16 verschiedenen Staatenforschen am TUM-IAS, davon 24 Wissen-schaftler aus der TUM, 30 Gastwissenschaftler

• 7 Fellows kommen aus der Industrie• 14 Fellows sind Nachwuchswissenschaftler

www.tum-ias.de

Patrick Dewilde...

... studierte Elektrotechnikan der Katholischen Uni-versität Leuven, Niederlan-de, und promovierte 1970an der Universität Stan-ford, USA. 1977 wurde erzum Professor für Elektro-technik an die Universität

Delft berufen. Bis 2007 war er Chef der niederländi-schen Technologiestiftung STW und Direktor desDelft Institute for Microelectronics and Submicro-technologies an der Universität Delft. Seit 1995 ist erordentliches Mitglieder der Königlichen Niederländi-schen Akademie der Wissenschaften, 2006 wurde er»Knight of the Order of the Dutch Lion«. 2003 kam erals Preisträger der Alexander von Humboldt-Stiftungan den Lehrstuhl für Datenverarbeitung der TUM.

Blick in das luftige Atrium des TUM-IAS

TUM innen

41TUMcampus 1/11

Leibniz-Preisfür TUM-PhysikerFranz Pfeiffer

Einer von zehn Leibniz-Preisen2011 geht an einen Wissen-schaftler der TUM: an Prof.Franz Pfeiffer, Ordinarius fürAngewandte Biophysik. DieDFG würdigt mit dem renom-miertesten deutschen Wissen-schaftspreis die exzellenteForschungsarbeit des 38-Jäh-rigen zur Entwicklung der Pha-senkontrast-Bildgebung mitRöntgenstrahlen. Der Leibniz-Preis ist mit 2,5 Millionen Eurodotiert.

Ausgezeichnet wird Franz Pfeifferfür seine richtungsweisendenForschungsarbeiten auf dem Ge-biet der Bildgebung mit Röntgen-strahlen, insbesondere für dieEntwicklung der Phasenkontrast-Röntgenbildgebung. Sein metho-discher Ansatz legt den Grund-stein für Anwendungen dieses Verfahrens in Medizin und Industrie und lässteine deutliche Verbesserung des Bildkontrastes bei niedriger Dosis erwar-ten. Über die biophysikalische Grundlagenforschung hinaus haben PfeiffersForschungen ein immenses Potenzial für die Anwendung in der medizini-schen Bildgebung und Diagnostik. Sie werden die Möglichkeiten der Mam-mographie und Computertomographie deutlich verändern.

Vor Pfeiffers bahnbrechenden Arbeiten war eine derartige Phasenkontrast-Röntgenbildgebung nur mit Synchrotron-Röntgenquellen von Großfor-schungsanlagen möglich. Pfeiffer entwickelte eine Methodik, die die Pha-senkontrast-Röntgenbildgebung auch mit normalen Röntgengeräten er-möglicht. Danach zeigte er, dass sich das neu entwickelte Verfahren auchmit der Computertomographie kombinieren lässt, und erzielte so bisher un-erreicht klare und kontrastreiche dreidimensionale Einblicke in biomedizini-sche Proben. ➔

Franz Pfeiffer

©Th

orsten

Naeser

Besonders für die Früherkennung von Tumoren ver-spricht die Auswertung der Phasenkontrast-Informatio-nen eine deutliche Verbesserung, da das VerfahrenWeichteilgewebe differenzierter darstellt. Hierzu ist inMünchen ein Gemeinschaftsprojekt von TUM und LMU,das Center for Advanced Laser Applications (CALA),entstanden, an dem Pfeiffer und der Mediziner Prof. Mi-chael Molls vom TUM-Klinikum rechts der Isar maßgeb-lich beteiligt sind (s. TUMcampus 4/10, S. 30 f.).

Hoch erfreut gratulierte TUM-Präsident Prof. WolfgangA. Herrmann dem neuen Preisträger: »Sie sind nicht nureiner unserer Spitzenwissenschaftler, sondern dienenals Senatsmitglied auch der Gesamtentwicklung der

TUM. Mit Ihren innovativen methodischen Beiträgen ausder Röntgenphysik sind Sie für das CALA-Projekt unddie Medizin von morgen richtungsweisend.«

Franz Pfeiffer ist der achte Wissenschaftler der TUM,der den Leibniz-Preis erhält. Weitere Leibniz-Preise2011 gingen an Prof. Anja Feldmann, die heute an derTU Berlin lehrt, nachdem sie zuvor in der TUM-Informa-tik tätig war, und an Prof. Bernhard Keimer vom Max-Planck-Institut für Festkörperforschung, der an der For-schungs-Neutronenquelle der TUM zwei Großgerätebetreibt, mit denen er wichtige Ergebnisse sammelnkonnte.

Andreas Battenberg

MäzenatenTUM:

Kinderhaus für denCampus Garching

Seit 1. September 2010 bietet das Ingeborg Ortner-Kin-derhaus auf dem Garchinger Campus der TUM 58 neueBetreuungsplätze für Kinder von TUM-Mitarbeitern. Fürdie Hochschule ist die Eröffnung des vom Studenten-werk München betriebenen Gebäudes ein weitererSchritt auf dem Weg zur familienfreundlichsten techni-schen Universität Deutschlands.

Das am neuesten Stand der Holzbautechnik orientierte,energieeffiziente Haus beherbergt eine Kindergarten-gruppe für 22 Kinder und drei Krippengruppen für je-weils zwölf Kinder. Möglich wurde der Bau durch diegroßzügige 1,6-Millionen-Euro-Spende des EhepaarsOrtner, dem TUM-Präsident Prof. Wolfgang A. Herr-mann von Herzen dankte.

Vorbild für die Gestaltung der großzügigen Außenanlagewar die nahe Isar als naturnaher Flusslauf. Ganz ver-

TUM innen

TUMcampus 1/1142

Medienecho:»Bis so ein Gerät in einer Klinik steht, wird es nocheinige Zeit dauern, Pfeiffers Team tüftelt gerade amPrototyp eines Computertomografen – allerdings fürKleintiere. Denn so ein Gerät für Menschen zu ent-wickeln, ist sehr teuer. Die große Aufmerksamkeit,die mit dem Preis verbunden ist, könnte aber helfen,eine Medizintechnik-Firma für die Methode zu be-geistern, hofft Pfeiffer.«

Münchner Merkur3. Dezember 2010

schieden große Steine, Sand, Rasen, Kiesmulden undAufhügelungen geben den Kindern die Möglichkeit, dieheimische Natur spielerisch kennenzulernen. Der Bundder Freunde der TU München spendete 45 450 Euro ausdem Erlös der Adventsmatinee 2009 für Spielgeräte. Miteiner Spende des Campus Lions Club konnten Orff-Instrumente für die musikalische Früherziehung ange-schafft werden.

Das Ingeborg Ortner-Kinderhaus ist ein echtes TUM-Produkt: Den Entwurf lieferte Prof. Hermann Kaufmann,Leiter des Fachgebiets Holzbau der TUM; Tragwerks-planung und Brandschutzkonzept stammen von Prof.Stefan Winter, Ordinarius für Holzbau und Holzkon-struktion; Prof. Regine Keller, Ordinaria für Landschafts-architektur und Öffentlicher Raum, übernahm die Land-schaftsplanung der Außenanlagen, und von Prof. TinaHaase, Ordinaria für Bildnerisches Gestalten, stammtdie bunte Mauer aus Legosteinen, die dem Eingangs-bereich sein ganz besonderes Gesicht verleiht.

TUM: Junge Akademieverleiht Flügel

Die TUM: Junge Akademie – eine neue Einrichtungzur Förderung besonders engagierter und begabterStudierender ist eröffnet worden.

Im Herbst 2010 ähnelt die TUM eher einer Baustelle alseiner Hochschule, denn im Innenhof des Stammgelän-des wird eifrig gegraben. Doch ist eine Universität nichtimmer auf irgendeine Art eine Baustelle? Es herrscht einständiges Kommen und Gehen: Neue Studierende undProfessoren werden begrüßt, andere machen ihr Exa-men oder werden verabschiedet; neue Entdeckungenwerden gemacht, alte Theorien verworfen – ein Prozessstetiger Veränderungen. Dieses Bild nutzte TUM-Präsi-dent Prof. Wolfgang A. Herrmann bei der Eröffnung derAkademie: »Die TU München ruht sich nicht auf ihrenLorbeeren aus. Wenn eine Baustelle fertig ist, wird dienächste in Angriff genommen. So ist die TUM: Junge

Akademie ein neues Projekt, das heute zu seinem Jung-fernflug bereit ist. Ich bin mir sicher, dass sich die JungeAkademie nicht nur auf ihrem Jungfernflug bewährenwird, sondern ihren 149 Mitgliedern Flügel verleiht undsich somit als Meilenstein in der entwicklungspoliti-schen Geschichte unserer Universität etabliert.« ➔

TUM innen

43TUMcampus 1/11

Die farbenprächtige Mauer aus Legosteinen ist nicht nur eintoller Blickfang, sondern auch ein super Ausguck.

©Astrid

Eckert

Mitglieder der Jungen Akademie diskutieren vor dem Poster»Algaenergy – Wie Algen zu Energie werden« über biologischeEnergieträger.

©UliBenz

Ziel der Jungen Akademie ist es, Talente zu entdecken und sie gezielt zu för-dern. Diese Begleitung umfasst einerseits ein vielfältiges und abwechslungs-reiches Wahlprogramm aus Softskill-Seminaren, Themenabenden mit renom-mierten Referenten, Besuchen bei namhaften Unternehmen sowie verschie-denen kulturellen Veranstaltungen. Andererseits können die Studierenden ineigens entwickelten Projekten ihr fachspezifisches Wissen nicht nuranwenden und vertiefen, sondern auch fächerübergreifende Kompetenzen er-werben. Unterstützt werden die jungen Leute von erfahrenen Mentoren undTutoren. Die Projekte spiegeln aktuelle Themen der Gesellschaft wider, etwadie Zukunft des Gesundheitssystems, autarke Gemeinden, Mobilität in derStadt oder Entwicklungszusammenarbeit.

Prof. Peter Gritzmann, Direktor der TUM: Junge Akademie, betont, dass so-wohl die Verbindung von Theorie und Praxis als auch die Förderung einesgenerationenübergreifenden, interdisziplinären Austausches oberste Prioritäthaben. Frei nach dem Humboldt-Zitat »Die gefährlichste Weltanschauung istdie Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben« möchten PeterGritzmann und seine Kollegen die Mitglieder der Jungen Akademie zum kriti-schen, handlungsorientierten Denken und eigenständigen Lösen von Proble-men anregen sowie zum Diskurs über kontroverse Themen einladen. Denn nurdurch einen Blick über den Tellerrand kann der Mensch seinen Blick erweitern.

Anne Hulitschke

Eine erfolgreicheVerbindung

Mit der Initiative »Biogene Bau- und Werkstoffe –vom Rohstoff zum Bauwerk« hat die TUM im Rah-men des innovaTUM-Programms einen neuenSchwerpunkt etabliert. Die Kette von der Rohstoff-produktion über die Entwicklung von Werkstoffenund Bauteilen bis zu deren Verwendung ist fachlichan der TUM hervorragend vertreten, eine einmaligeSituation in Deutschland. Ziel der Initiative ist es,die Fakultäten intensiver zu vernetzen und aus denvorhandenen Kompetenzen heraus Synergien zuschaffen.

Zum Start der innovaTUM-Initiative wurde das Verkle-ben von Holz von den seit Beginn beteiligten Institutio-nen, der Holzforschung München und dem Lehrstuhl für

Holzbau und Baukonstruktion, als ein erster Themen-schwerpunkt gesetzt. Für eine optimale Verwertung desnachwachsenden Rohstoffs Holz stellt die FügetechnikKleben eine Schlüsseltechnologie dar. Aktuelle For-schungsarbeiten der Initiative befassen sich mit der Ver-klebung von Holzarten, die aufgrund des Klimawandels

TUM innen

TUMcampus 1/1144

REM-Aufnahme einer Klebfuge zwischen zwei Fichtenlamel-len. Das Eindringverhalten des Klebstoffs und deformierte Zel-len sind erkennbar.

SupporTUM

Im November 2010 ist die erste Auf-lage der Broschüre »SupporTUM – AGuide to Services for Scientists« er-schienen. Die vom Hochschulreferatfür Forschungsförderung und Techno-logietransfer (TUM ForTe) erstelltedeutsch-englische Broschüre soll zumeinen Wissenschaftlern der TUM einebessere Übersicht über alle Servicesgeben, die an der TUM Unterstützungbieten; zum anderen soll sie helfen, dieAbläufe zwischen den Abteilungendurch gezielten Einsatz von Ressour-cen und besseren Informationen von-bzw. übereinander weiter zu optimie-ren. Lagepläne aller TUM-Standortevervollständigen die ausführlichenHinweise. Das 95 Seiten starke Heftwird von Anfang 2011 an sukzessivean alle Lehrstühle, Fakultäten, Hoch-schulreferate und Zentrale Abteilun-gen versandt. Weitere Exemplare kön-nen bestellt werden unter:[email protected]

an Bedeutung gewinnen. Mit der »Allgemeinen bauauf-sichtlichen Zulassung« von Brettschichtholz aus Buche,die bislang ein Exot im Baubereich ist, wurde schon imVorfeld an der TUM bedeutende Arbeit geleistet. Ineinem neuen Forschungsprojekt sollen nun das Lang-zeitverhalten von Klebeverbindungen, rheologische Ei-genschaften von Klebstoffen und der Einfluss chemi-scher Holzinhaltsstoffe auf die Verklebungsqualitätgrundlegend erfasst werden.

Frühzeitig werden auch die Studierenden der FakultätenWissenschaftszentrum Weihenstephan und Bauinge-nieur- und Vermessungswesen in die Projekte einbezo-gen. Dadurch wird heute schon der kommenden Gene-ration der komplexe Zusammenhang zwischen Forst,Holzverarbeitung und Anwendung im Bauwesen ver-deutlicht. Der interdisziplinäre Austausch stößt bei allenBeteiligten auf großes Interesse. Neu geschaffene Lehr-veranstaltungen, fachübergreifende Studienarbeitenund nicht zuletzt der persönliche Kontakt zwischen Stu-

dierenden, Assistenten und Professoren sind ein Gewinn.

Neben der Vernetzung in Forschung und Lehre wurdemit der Etablierung der Prüfstelle »Klebstoffe für tragen-de Holzbauteile« an der TUM ein großer Erfolg erzielt.Die vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) offiziell

anerkannte Stelle ist die zweite für die Zulassung vonKlebstoffen im Holzbau in Deutschland. Ein positiverNebeneffekt der Prüftätigkeit ist der Kontakt zu Wirt-schaftsunternehmen, Verbänden und Normungsaus-schüssen. Dadurch wird zum einen die Begleitung vonNeuentwicklungen von Anfang an ermöglicht, zum an-deren ist die Kommunikation wesentlich für den Trans-fer von Forschungsergebnissen und Basis für die Akqui-rierung von Drittmitteln.

Weitere Forschungsprojekte wurden 2010 während ei-nes innovaTUM-Symposiums gestartet, etwa in den Be-reichen Ökobilanzierung und additive Fertigungsverfah-ren. Für die Zukunft gilt es, das gut funktionierendeNetzwerk auf zusätzliche Lehrstühle, beispielsweise anden Fakultäten für Architektur und für Chemie sowie amWissenschaftszentrum Straubing, auszudehnen.

Markus KnorzJörg Schaffrath

TUM innen

45TUMcampus 1/11

Hybridträger aus Buchen- (außen) und Fichtenlamellen (innen).Durch die Anordnung der Buchenlamellen erhöht sich dieTragfähigkeit gegenüber Brettschichtholz aus Fichte.

Für Sie notiert

Zehn Jahre erfolgreiche Partnerschaft: Im September2010 feierten Vertreter der TUM und der Northwest A&FUniversity (NWAFU) in Yangling, Volksrepublik China, inYangling das zehnjährige Bestehen einer erfolgreichenZusammenarbeit. Ausgehend von Forst- und Agrarwis-senschaft hat sich die Partnerschaft auf weitere Themenausgeweitet; heute verbindet die Kooperation die bei-den Hochschulen auf breiter Basis. Beide Universitätenarbeiten in Forschung und Lehre eng zusammen: TUM-Studierende können an der NWAFU Praktika absolvie-ren, Kommilitonen der NWAFU besuchen an der TUMenglischsprachige Master-Studiengänge.

Viele von ihnen promovieren auch an der TUM, und ge-meinsame Forschungsprojekte sind abgeschlossenoder laufen gerade. Bei einem eintägigen Workshopzum Thema »Sustainable Management of NaturalResources in Forestry« tauschten Wissenschafter ausDeutschland und China aktuelle Forschungsergebnisseaus. Mit der Verlängerung des Memorandums of Under-standing markierten TUM-Vizepräsidentin Prof. LiqiuMeng und NWAFU-Präsident Prof. Sun Wuxue den Auf-bruch in ein neues Jahrzehnt der vertieften Zusammen-arbeit. Die wechselseitige Ausbildung von Studierendensoll durch eine gemeinsame Ausbildung ergänzt wer-den, weitere gemeinsame Aktivitäten sind in Planung.

Exzellente Nachwuchswissenschaftler sollen an derTUM noch besser in der Planung ihrer Karriereunterstützt werden. Die Kontaktstelle Nachwuchs-forscher im Hochschulreferat für Forschungsför-derung und Technologietransfer (TUM ForTe) hilftDoktoranden in der Endphase der Promotion beider Planung einer erfolgreichen wissenschaftlichenLaufbahn.

Die Mitarbeiterinnen der neuen Anlaufstelle, OliviaSchmid und Dr. Christiane Haupt, klären etwa überFinanzierungsmöglichkeiten eines Postdocs auf oderhelfen dabei, einen Erstantrag bei der DFG einzurei-chen. »Wir beraten, wie der Übergang zum Postdocstrategisch geplant werden kann, was man beachtenund bedenken sollte, und zeigen gleichzeitig Möglich-keiten auf, wie man sich den weiteren Werdegang als

Wissenschaftler über Drittmittel finanzieren kann«, er-klärt Olivia Schmid. Dazu gehört auch die Veranstaltung»Wege in die Forschung – von der Promotion zum Post-doc«. Zu diesen Vorträgen wird immer auch ein erfolg-reicher Nachwuchswissenschaftler eingeladen, etwa einEmmy-Noether-Nachwuchsgruppenleiter oder Junior-professor, und erläutert aus eigener Erfahrung, wasbeim Start in eine Wissenschaftskarriere beachtet wer-den sollte. Die erste Veranstaltung, am Fakultätsgradu-iertenzentrum am WZW, stieß bei den Doktoranden auf

große Zustimmung. Weitere Vorträge folgen im kom-menden Semester am Stammgelände und in Garching.

Doch nicht immer kann ein Vortrag alle Fragen klären.Deshalb gibt es auch persönliche Beratungen – ambesten etwa sechs Monate vor Ende der Promotion,wie Olivia Schmid betont: »Dann hat man einen gutenVorlauf, um sich mit den verschiedenen Förderartenauseinanderzusetzen und einen erfolgversprechendenAntrag zu formulieren.«

Der Service der Kontaktstelle reicht aber deutlich weiter:Wenn der erste Antrag – etwa für eine Sachbeihilfe vonder DFG – geschrieben ist, kann man ihn hier noch ein-mal gegenlesen lassen. »Wir können vor allem überprü-fen, ob alle Vorgaben der DFG eingehalten wurden undob uns die Darstellung des wissenschafltichen Lebens-laufs oder des wissenschaftlichen Potenzials plausibelerscheint«, erklärt Christiane Haupt. Dieses Angebotwahrgenommen hat Dr. Cornelia Schwarz, Postdoc am

Lehrstuhl für Werkstoffkunde und Werkstoff-mechanik. Sie lobt: »Die fachfremde Per-spektive scheint mir wirklich Gold wert zusein. Das gab mir wichtige Hinweise auf Un-klarheiten und zu formalen Gesichtspunkten.Dadurch konnte vor der Einreichung desAntrags noch ein letzter wichtiger Feinschlifffür eine erfolgreiche Begutachtung erfolgen.«

Wertvoll ist auch die Kooperation mit den– vielfach als Gutachter erfahrenen – TUM-Emeriti of Excellence. Wer möchte, kann denfertigen Antrag über die Kontaktstelle einemvon ihnen zukommen lassen und erhält Feed-back aus der Sicht eines Gutachters.

Olivia SchmidChristiane Haupt

www.tum.de/forte/nachwuchsforscher

TUM innen

TUMcampus 1/1146

Weitere Informationen rund um den Drittmittelantraggibt es auf dem DFG-Karrieretag am 17. März 2011 imIAS-Gebäude in Garching. Von 11 bis 15 Uhr gebenReferenten aus der DFG zusammen mit drittmittel-starken TUM-Antragstellern und DFG-Fachkollegiatenim IAS-Gebäude in Garching Tipps und Tricks für ei-nen erfolgreichen Drittmittelantrag.

www.tum.de/forte/DFG-Karrieretag

Das Beratungs-team TUM ForTe,Olivia Schmid (l.)und Dr. ChristianeHaupt (M.), bera-ten eine Nach-wuchswissen-schaftlerin.

©And

reas

Hed

dergo

tt

Kontaktstelle Nachwuchsforscher

»We feel at home«Auf ihrem Weg zur frauen- und familienfreundlich-sten technischen Universität Deutschlands fördertdie TUM erfolgreich die Wissenschaftskarrieren vonProfessorinnen mit Kindern. Eine junge Wissen-schaftlerin, die an der TUM ihren Traumjob gefun-den hat, ist die Chemieprofessorin Moniek Tromp.Gleichzeitig hat ihr Partner über den Munich DualCareer Service eine Stelle bekommen und dasgemeinsame Kind einen Betreuungsplatz. Über ihreErfahrungen berichtet die Chemikerin, die seitKurzem das Fachgebiet Strukturanalytik in derKatalyse der TUM leitet:

»After doing my master’s and PhD degrees in chemistryin Utrecht, the Netherlands, I moved for initially a postdoctoral position to the United Kingdom, i.e. Southamp-ton. After a 3 year post doc I was awarded a prestigiousfellowship (EPSRC Advanced Research Fellowship) in2007 to allow me to set up my own independent re-search group. I was promoted to lecturer a year later.

I met my (now) husband in 2007 at a European meetingin Spain and he moved to England to be with me in2008, when I was pregnant. Our daughter Aleyna wasborn at the end of 2008. In 2009 I was asked to apply fora position at the chemistry department of the TUM,which I did, and I was offered the professorship notmuch later. After long discussions between my husbandand me, and with people in Southampton as well asMunich, we decided to move to Munich. The positionwas clearly a promotion for me, to a well-known and ex-cellent university with a large group in catalysis, the fieldI am also active in and a group to which I can certainlycontribute. Moreover, the economic as well as the re-search (funding) climate is currently so much better inMunich compared to the UK, which is not only good forme and my research, but also for my husband to find ajob and for us as a family to live.

After making this decision the TUM was very good in pro-viding us help with the imminent move and everythingaround, in the person of Kerstin Dübner-Gee of the Mu-nich Dual Career Office. She supported my husband infinding a job (he started the 1st of December at BayFor)and PhD position, finding us a place at the TUM-Kin-derhaus, a house to live and still helping us in providinga language coach. The chemistry department was alsovery helpful in setting me up research wise, with labsand offices ready to move in on the 1st of October 2010.

After of course a hectic start, being in two places– teaching in Southampton and Munich, and still a largegroup in Southampton – we are slowly settling in herein Munich, both work-wise as privately. Our daughterAleyna has enjoyed the TUM-Kinderhaus from the veryfirst moment, its location being opposite the chemistrybuilding which is perfect of course. It does howeverclose at 17hr, which is not always convenient since for

example all lectures of external guests are scheduled at17hr. But that is a mind set which maybe also has to beadjusted in Chemistry, with me being the first femaleprofessor with young children. Everyone is certainlybeing helpful and understanding.

We enjoy living just outside Munich, in a great housewith garden. Friends and family also seem to enjoy ournew location. We have only been in Munich for twomonths, but already feel at home, and that we have ma-de the right decision to move here. Which is certainly fora large part due to the hospitality and help of a numberof people at the TUM, who have supported and wel-comed us. Hopefully we still feel like this in a few years!«

www.tum.de/dualcareer■

TUM innen

47TUMcampus 1/11

ChemieprofessorinMoniek Tromp hatmit ihrer Familie inMünchen Wurzelngeschlagen, derDual Career Servicehat dabei geholfen.

TUMcampus 1/1148

TUM innen

Vera Bitsch

Zum 1. Oktober 2010 wurde Dr. ThorstenBuch, Oberassistent am Institut für Immu-nologie der Universität Zürich, zum Pro-fessor für das Fachgebiet MolekulareMikrobiologie und Infektionsimmunologieder TUM berufen.

Thorsten Buch studierte Biologie an derHeinrich-Heine-Universität Düsseldorf miteinem Auslandsaufenthalt an der Univer-sity of California at Davis, USA. Währendseiner Diplom- und Doktorarbeit am Insti-tut für Genetik der Universität zu Köln be-schäftigte er sich mit der Entwicklung vonT-Lymphozyten und wurde in die Techni-ken zur Erstellung genmodifizierter Mäuseeingeführt. Anschließend war er als Post-

doc an der TUM und an der Universität zuKöln tätig, bevor er nach Zürich wechsel-te. Er und seine Arbeitsgruppe beschäfti-gen sich mit Fragen zum Thema Toleranzdes Immunsystems gegenüber selbst undwie der Bruch dieser Toleranz zu Auto-immunerkrankungen führt. Um diese The-men zu bearbeiten, werden neue gene-tisch veränderte Tiermodelle verwendet.

www.mikrobio.med.tu-muen-chen.de/project-thorsten-buch

Thorsten Buch

Neu berufen

Zum 1. Oktober 2010 wurde Prof. VeraBitsch, Professorin am Department ofAgricultural, Food, and Resource Econo-mics der Michigan State University, USA,auf den Lehrstuhl für Ökonomik des Gar-tenbaus und Landschaftsbaus der TUMberufen.

Vera Bitsch studierte Gartenbauwissen-schaften an der Leibniz Universität Han-nover, wo sie 1994 promoviert und 2000habilitiert wurde. 1996 lehrte sie als Gast-professorin an der Alemaya University ofAgriculture, Äthiopien, und half bei derWeiterentwicklung des Curriculums.1997/98 war sie mit einem DFG-For-schungsstipendium Gastprofessorin ander Michigan State University.

Nach ihrem Ruf an die Michigan State Uni-versity übernahm sie dort Forschung undLehre sowie Beratungsaufgaben im Be-reich Human Ressource Management inder Landwirtschaft. Ihr Beratungspro-gramm erhielt 2008 eine nationale Aus-zeichnung der Agricultural & Applied Eco-nomics Association. Von 2004 bis 2006war sie außerdem Direktorin des MichiganAgricultural Mediation Programms sowie2009 Gastprofessorin an der Oregon StateUniversity, USA.

www.wzw.tum.de/oekglb

49TUMcampus 1/11

TUM innen

Zum 1. Oktober 2010 wurde Prof. KarimaDjabali, Professorin am Department ofDermatology des Medical Center der Co-lumbia University, New York, USA, zurProfessorin für das Fachgebiet Epigenetikder Hautalterung der TUM berufen.

Karima Djabali und ihr Labor kamen imOktober 2009 von der Columbia Univer-sity an die TUM und gehören zur Klinik fürDermatologie und Allergologie sowie zumZentralinstitut für Medizintechnik (IME-TUM). Djabalis Forschungsinteresse liegtauf dem Gebiet der Zellalterung bei ge-sundem und krankhaftem Status mitSchwerpunkt auf der molekularen undzellulären Pathogenese des vorzeitigen

Alterungsprozesses. Der Forschungsansatzvereint Forschungsmethoden aus Moleku-lar- und Zellbiologie, Genetik und Proteo-mik, um mit dem zellulären Alterungspro-zess assoziierbare Signalwege zu identifi-zieren. Ziel dieser Forschung ist es, prä-ventive Strategien zu entwickeln, um denAlterungsprozess zu verlangsamen undlangfristig altersbedingte Erkrankungen beiälteren Menschen zu vermeiden.

Zum 1. September 2010 wurde Prof. Mar-tin Grunow von der Technical University ofDenmark auf den Lehrstuhl für Produktionund Supply Chain Management der TUMberufen (Nachfolge Prof. Horst Wilde-mann).

Martin Grunow studierte Wirtschaftsinge-nieurwesen an der TU Berlin und promo-vierte dort im Jahr 1999 zur Optimierungder Elektronikmontage. Im Anschluss aneine Forschungstätigkeit bei der DegussaAG in Hanau kehrte er an die TU Berlin zu-rück und wurde dort 2005 habilitiert. Nach

verschiedenen internationalen Rufen wech-selte er an die TU of Denmark, wo er seit2006 die dortige Operations ManagementSektion leitete.

Die Planung des operativen Betriebs unddie Gestaltung von Produktionssystemenund -netzwerken mithilfe quantitativerModelle stehen im Vordergrund seiner For-schung. Grunow hat sich namentlich mitverschiedenen Zweigen der Prozessindust-rie wie der Chemie-, Pharma- und insbe-sondere der Lebensmittelproduktion und-distribution beschäftigt.

www.scm.wi.tum.de

Martin Grunow

Karima Djabali

TUMcampus 1/1150

TUM innen

Stefanie Hennecke

Neu berufen

Zum 1. November 2010 wurde Dr. Stefa-nie Hennecke, Koordinatorin der Graduier-tenschule für die Künste und die Wissen-schaften an der Universität der KünsteBerlin, zur Juniorprofessorin für Geschich-te und Theorie der Landschaftsarchitekturder TUM berufen.

Stefanie Hennecke studierte Landschafts-architektur und Landschaftsplanung anden TUs München und Berlin und promo-vierte an der Universität der Künste Berlin.Dort war sie von 2001 bis 2009 am Fach-gebiet für Gartenkultur und Freiraum-entwicklung tätig und übernahm 2010 dieKoordination der Graduiertenschule.

Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Analyseder politischen und gesellschaftlichen Rah-menbedingungen, die Einrichtung, Gestal-tung und Nutzung öffentlich zugänglicherFreiräume in der Stadt beeinflussen. Inihrer Dissertation setzte sie sich in diesemKontext mit der StadtentwicklungspolitikBerlins nach 1989 auseinander. WeitereStudien werden die Geschichte der öffent-lichen Parkanlagen in Deutschland von denVolksgärten des 19. Jahrhunderts über dieVolksparkanlagen bis zu den großen Park-projekten der Gegenwart betreffen.

www.gtla.ar.tum.de

Sebastian Günther

Zum 1. Oktober 2010 wurde Dr. SebastianGünther, Privatdozent für PhysikalischeChemie an der LMU, zum Professor für dasFachgebiet Physikalische Chemie mitSchwerpunkt Katalyse der TUM berufen.

Sebastian Günther studierte Physik an derLMU und promovierte 1995 an der Univer-sität Ulm 1995 bei Prof. Jürgen Behm aufdem Gebiet der Rastertunnelmikroskopie.Während eines Postdoc-Aufenthalts an derESCAMICROSCOPY beamline am Synchro-tron ELETTRA in Triest und eines anschlie-ßenden Marie-Curie-Stipendiums beschäf-tigte er sich mit der scannenden Photo-elektronen-Spektromikroskopie.

Ein DFG-Habilitationsstipendium führte ihnan die Universität Hannover, wo er 2003über Photoektronenmikroskopie und Spek-tromikroskopie an katalytischen Oberflä-chen habilitiert wurde. Danach arbeitete erals Privatdozent und Wissenschaftler ander Universität Hannover und später an derLMU daran, katalytische Modellsystemeausgehend vom Ultrahochvakuum einemhöheren Druckbereich zugänglich zu ma-chen.

www.cup.uni-muen-chen.de/pc/wintterlin/results/publications_g.htm

51TUMcampus 1/11

TUM innen

Zum 1. November 2010 wurde PD Dr.Joachim Hermsdörfer, Arbeitsgruppenleiterder Entwicklungsgruppe Klinische Neuro-psychologie (EKN) am Klinikum München-Bogenhausen, auf den Lehrstuhl für Be-wegungswissenschaft der TUM berufen.

Joachim Hermsdörfer studierte Maschi-nenwesen an der TUM. Er arbeitete amMax-Planck-Institut für Psychiatrie inMünchen und promovierte 1993 am Insti-tut für Medizinische Psychologie der LMU.Seine Habilitation schloss er 2004 am sel-ben Institut zum Themenbereich »Motori-sche Störungen in der Neuropsychologie«

ab. Seit 1994 leitete er die Arbeitsgruppe»Sensomotorische Störungen« in der EKN.Sein Forschungsinteresse gilt dem Ver-ständnis der Gesetzmäßigkeiten vonmenschlicher Bewegung und motorischemLernen unter besonderer Berücksichtigungder zugrunde liegenden neuronalen Me-chanismen. Diese Erkenntnisse könnenInterventionen in einem weit umfassendenBereich von sportlichen Höchstleistungenbis hin zu rehabilitativen Maßnahmen ver-bessern.

www.bewegungswissenschaft.sp.tum.de

Thomas Horstmann

Zum 1. Dezember 2010 wurde Prof. Tho-mas Horstmann, Chefarzt an der MedicalPark St. Hubertus Klinik in Bad Wiessee,zum Professor für das Fachgebiet Konser-vative und Rehabilitative Orthopädie derTUM berufen.

Thomas Horstmann studierte Medizin undSport an der Universität Freiburg und pro-movierte 1987. Nach einer Zeit als Assis-tenzarzt für Chirurgie begann er 1990 ander Universität Tübingen die Facharzt-ausbildung Orthopädie, die er 1995 ab-schloss. 1999 wurde er für die FächerSportmedizin und Orthopädie habilitiert.2002 übernahm er kommissarisch die Lei-

tung der Abteilung Sportmedizin der Medizini-schen Universitätsklinik Tübingen, 2004 erhielt erden dortigen Lehrstuhl für Sportorthopädie. 2008ging er nach Bad Wiessee.

Intensiv beschäftigt er sich mit Fragen der Reha-bilitation und des Trainings bei Funktionsdefizitennach Verletzungen, bei Arthrose und nach endo-prothetischem Gelenkersatz. An der TUM wirdder Forschungsschwerpunkt auf dem Wirkungs-nachweis verschiedener ambulanter und sta-tionärer Therapie- und Trainingsformen in derOrthopädie und Unfallchirurgie liegen.

www.kro.sp.tum.de

Joachim Hermsdörfer

TUMcampus 1/1152

TUM innen

Lena Lämmle

Neu berufen

Zum 22. April 2010 wurde Dr. LenaLämmle, akademische Rätin auf Zeit amLehrstuhl für Psychologie der UniversitätAugsburg, zur Juniorprofessorin für Me-thodenlehre und Statistik der TUM beru-fen.

Lena Lämmle studierte Psychologie anden Universitäten Konstanz und Regens-burg. 2008 promovierte sie am heutigenKarlsruher Institut für Technologie, geför-dert durch ein Stipendium des Ministèrede la Culture, de l´Enseignement Supérieuret de la Recherche, Luxemburg. Ihre wis-senschaftliche Laufbahn setzte sie amTUM-Lehrstuhl für Sportpsychologie fort,bevor sie an den Lehrstuhl für Methoden-

lehre und Psychologische Diagnostik sowiean den Lehrstuhl für Persönlichkeitspsy-chologie und Pädagogische Psychologieder LMU wechselte. Eine weitere Stationführte sie an die Universität Augsburg.

Ihr Hauptaugenmerk richtet die Gesund-heitspsychologin auf psychosoziale Be-dingungen von Gesundheits- und Risiko-verhalten. Sie interessiert sich besondersfür deren (längsschnittliche) Folgen aufdie (subjektive) Gesundheit im Kindes-,Jugend- und Erwachsenenalter.

www.sportpsychologie.sp.tum.de/index.php?id=607

Gerhard Kramer

Zum 1. Oktober 2010 wurde Prof. Ger-hard Kramer, Professor für Elektrotechnikan der University of Southern California(USC) in Los Angeles, auf den Lehrstuhlfür Nachrichtentechnik der TUM berufen(Nachfolge Prof. Ralf Kötter).

Gerhard Kramer studierte Elektrotechnikan der University of Manitoba in Kanadaund promovierte 1998 an der ETH Zürich.Bis 2000 arbeitete er als CommunicationsEngineering Consultant bei Endora TechAG in Basel und war anschließend bis2008 bei Bell Labs in New Jersey tätig.2009 wurde er als Professor an die USCberufen. 2010 erhielt er den Ruf an die

TUM im Rahmen der vom BMBF gestifte-ten Alexander von Humboldt-Professur.

Seine Forschungsschwerpunkte liegen inder Kommunikationstheorie für Netzwerke.So beschäftigt er sich mit Algorithmen fürKodierung und Kanalschätzung von Funkund faseroptischen Mehrbenutzerkanälensowie deren informationstheoretischenGrenzen.

www.lnt.ei.tum.de

TUM innen

53TUMcampus 1/11

Zum 1. September 2010 wurde Prof.Werner Lang, Direktor des Zentrums fürnachhaltige Entwicklung und Professorfür nachhaltiges Bauen an der Universityof Texas in Austin, USA, auf den vom Baye-rischen Bauindustrieverband gestiftetenLehrstuhl für Energieeffizientes und Nach-haltiges Planen und Bauen der TUM beru-fen. Zugleich übernimmt er die Leitung desinterdisziplinären Zentrums für energie-effizientes und nachhaltiges Planen undBauen der TUM.

Werner Lang studierte Architektur an derTUM und an der Architectural Associationin London, bevor er 1990 als Fulbright-

Stipendiat einen Master an der Universityof California Los Angeles erwarb. Nachmehreren Jahren Berufspraxis kehrte er andie TUM zurück, wo er am Lehrstuhl fürGebäudetechnologie im Jahr 2000 zumEinsatz nachwachsender Rohstoffe imBereich mehrschaliger Glasfassaden pro-movierte. Seine Forschungsschwerpunkteliegen im Bereich nachhaltiger Gebäude-konzepte, des Einsatzes erneuerbarerEnergien im Bauwesen und der energeti-schen Optimierung der Gebäudehülle unterBeachtung funktionaler, konstruktiver undgestalterischer Aspekte.

www.enpb.bv.tum.de

Zum 3. September 2010 wurde Dr.Matthias Scherer, wissenschaftlicher Mit-arbeiter am HVB-Stiftungsinstitut für Fi-nanzmathematik der TUM, zum Professorfür das Fachgebiet Finanzmathematik derTUM berufen.

Matthias Scherer studierte von 1999 bis2005 Wirtschaftsmathematik an der Uni-versität Ulm und erwarb 2004 zusätzlichan der Universität von Syracuse, USA, denMaster of Science in Mathematik. 2007promovierte er an der Universität Ulm überstrukturelle Kreditrisikomodelle. Anfang2007 wechselte er als Koordinator des Eli-testudiengangs »Finance and Information

Management« an die TUM. Vor seinerBerufung auf den Lehrstuhl für Finanz-mathematik vertrat er diese Stelle für zweiSemester.

Scherer forscht auf dem Gebiet der Finanz-mathematik und der Stochastik. Ziel seinerForschung ist die Bewertung von komple-xen Finanzprodukten und die Quantifizie-rung ihrer Risiken. Der Schwerpunkt seinerForschungstätigkeit liegt in der Modellie-rung von Abhängigkeitsstrukturen und derBewertung von Portfolio-Derivaten.

www.mathfinance.ma.tum.de

Matthias Scherer

Werner Lang

©H

einz

Hau

sser

TUM innen

TUMcampus 1/1154

Stefan Schönert

Neu berufen

Zum 1. Oktober 2010 wurde Dr. StefanSchönert, Leiter einer selbstständigenNachwuchsgruppe am Max-Planck-Insti-tut (MPI) für Kernphysik in Heidelberg, aufden Lehrstuhl für experimentelle Astroteil-chenphysik der TUM berufen (NachfolgeProf. Franz von Feilitzsch).

Stefan Schönert studierte Physik an derUniversität Hannover und an der TUM, woer 1995 auch promovierte. Nach einemmehrjährigen Forschungsaufenthalt amitalienischen Untergrundlabor Gran Sassound einer Gastprofessur an der Universityof Tokyo, Japan, wurde er 2000 an dasHeidelberger MPI berufen.

Sein Forschungsschwerpunkt ist die expe-rimentelle Astroteilchenphysik. Einerseitsuntersucht er die intrinsischen Eigenschaf-ten von Neutrinos und nutzt diese Elemen-tarteilchen andererseits auch als Sondenzum Studium astrophysikalischer Objekte.Darüber hinaus richtet sich sein Interesseauf die Frage der Natur der Dunklen Mate-rie des Universums. Er ist einer der Initia-toren des internationalen GERDA-Experi-ments zur Suche nach dem neutrinolosenDoppel-Betazerfall und auch deren Spre-cher.

www.e15.physik.tu-muenchen.de/

Arndt F. Schilling

Zum 1. November 2010 wurde Prof. ArndtF. Schilling, Juniorprofessor am Institut fürBiomechanik der Technischen UniversiätHamburg Harburg (TUHH), zum Professorfür das Fachgebiet Experimentelle Plasti-sche Chirurgie der TUM berufen.

Nach seinen Studien der Humanmedizin undMolekularbiologie an den Universitäten Göt-tingen und Hamburg promovierte Schillingam Universitätsklinikum Hamburg-Eppen-dorf in der Abteilung für Unfall- Hand- undWiederherstellungschirurgie. Nach seinerTätigkeit als einer der ersten deutschen ärzt-

lichen Vollzeitforscher in der Unfallchirurgienahm er 2007 den Ruf auf eine Juniorpro-fessur an der TUHH an, um mehr über dieMöglichkeiten der Ingenieurskunst für bio-medizinische Forschung zu lernen. SeineBegeisterung gilt der krankheitsbezogenenGrundlagenwissenschaft im Bereich derGeweberegeneration. Arndt Schilling lebtmit seiner Frau, seinem vierjährigen Sohnund seiner zweijährigen Tochter am West-park.

www.plastchir.med.tum.de

TUM innen

55TUMcampus 1/11

Zum 1. Oktober 2010 wurde Dr. MoniekTromp, Juniorprofessorin und EPSRC Ad-vanced Research Fellow am Departmentfür Chemie der Universität Southampton,Großbritannien, zur Professorin für dasFachgebiet Strukturanalytik in der Kata-lyse der TUM berufen.

Moniek Tromp studierte Chemie an derUniversität Utrecht, Niederlande, und pro-movierte dort 2004 über Spektroskopie inAnorganischer Chemie und Katalyse. An-schließend arbeitete sie als Postdoc ander Universität Southampton, wo sie 2007

ein EPSRC Advanced Research Fellowshipund eine Juniorprofessur erhielt. Schwerpunktder Forschungsaktivitäten ihrer Arbeitsgruppeist die Entwicklung praktischer und theoreti-scher Grundlagen für spektroskopische Tech-niken, besonders für Röntgen-Absorptions-und Röntgen-Emissionsspektroskopie. Ziel istes, elektronische und strukturelle Funktions-beziehungen in homogenen und heterogenenKatalysatorsystemen besser zu verstehen.

www.cch.ch.tum.de

Wilhelm Windisch

Zum 1. Oktober 2010 wurde Dr. habil.Wilhelm Windisch, Leiter des Instituts fürTierernährung, Tierische Lebensmittel undErnährungsphysiologie der Universität fürBodenkultur (BOKU) Wien, auf den Lehr-stuhl für Tierernährung der TUM berufen(Nachfolge Prof. Klaus Eder).

Wilhelm Windisch studierte an der TUMAgrarwissenschaften, wurde dort 1988promoviert und 1995 als Mitarbeiter des(damaligen) Instituts für Ernährungsphy-siologie habilitiert. 2002 folgte er dem Rufan die BOKU. Einen Ruf an die Justus-Liebig-Universität Gießen lehnte er 2006ab.

Windischs besonderes Augenmerk liegt aufden biologischen Regeln und Spielräumender Funktionalität des Verdauungstrakts vonNutztieren bei der Transformation biogenerRohstoffe in Lebensmittel tierischer Herkunft.Hierzu zählt auch die Erweiterung des Nah-rungsspektrums für lebensmittellieferndeNutztiere über funktionelle Inhaltsstoffe (func-tional feed) und über die Erschließung neuarti-ger Nahrungsquellen etwa aus der Biotech-nologie.

www.wzw.tum.de/lte

Moniek Tromp

Volles Hausbei der TUM-Adventsmatinee

Freunde und Förderer haben zur TUM-Adventsmatinee2010 mehr als 35 000 Euro für die Kinderbetreuung ander TUM gespendet. 2 500 Studierende, Mitarbeiter,Freunde und Mäzene kamen in die Philharmonie amGasteig zum Benefizkonzert. Unter der Leitung vonFelix Mayer und Mitwirkung zahlreicher TUM-Angehöri-

ger spielte das Symphonische Ensemble MünchenWerke von Richard Wagner, Johann Sebastian Bachund Johannes Brahms.

Mit dem Geld können die Dr. Gudula Wernekke-Rastet-ter-Kindervilla in Weihenstephan und das Ingeborg Ort-ner-Kinderhaus in Garching Spielgeräte und weitereAusstattung kaufen. Ziel der TUM ist es, die frauen- undfamilienfreundlichste technische Universität Deutsch-lands zu werden. Um ihren Angehörigen die Vereinbar-keit von Beruf und Familie zu erleichtern, baut die TUMdas Angebot der Kinderbetreuung stetig aus. Die Kin-dervilla in Weihenstephan erhält derzeit einen Erweite-rungsbau, im Wesentlichen aus Mitteln der FriedrichSchiedel-Stiftung und der TUM-Exzellenzinitiative. DasKinderhaus in Garching bietet seit September 2010 eineKindergartengruppe für 22 Kinder und Krippengruppenfür 36 Kinder. Beide vom Studentenwerk betriebeneEinrichtungen konnten dank der Unterstützung der

TUMcampus 1/1156

Adventsmatinee im Gasteig

Blumen für die Klavier-Solisten (v.l.): Siegfried Mauser, Präsidentder Hochschule für Musik und Theater, Renée Lampe, Professo-rin für Cerebralparesen und Kinderneuroorthopädie der TUM,Sylvia Dankesreiter, Ingenieurin und Konzertpianistin, und TUM-Präsident Wolfgang A. Herrmann.

©A

ndre

asH

edd

ergo

tt©

Eck

ert/

Hed

der

gott

großzügigen Mäzene, nach denensie benannt sind, gebaut werden.Mit den Spenden zur Adventsmati-nee können sie nun die Qualität derBetreuung nochmals verbessern.

»Wir sind mehr als eine klassischetechnische Universität. Wir sind eineakademische Gemeinschaft, in deres auf jedes einzelne Talent und aufjeden individuellen Beitrag an-kommt«, sagte TUM-Präsident Prof.Wolfgang A. Herrmann in seinerBegrüßungsrede. Wissenschaftsmi-nister Dr. Wolfgang Heubisch war alsSchirmherr der Matinee mittendrinim Kreis der TUM-Familie.

Am Nachmittag des ersten Advents-sonntags füllten die TUM-Alumniden Gasteig, um auf dem Alumni-Forum mitzuerleben, wie rund 400Silberne bzw. Goldene Diplom- undDoktorgrade an die Abschlussjahr-gänge von einst verliehen wurden.

Klaus Becker

Campusleben

57TUMcampus 1/11

Anregungen ausdem Archiv: MargotFuchs (vorn, mitblauem Schal) prä-sentierte und erläu-terte den Schülerin-nen die GouachenKorbinian Aigners.

Apfelbäumen zu tun hat – bekanntgeworden als der »Apfelpfarrer«.Selbst im Konzentrationslager, wo-hin er wegen Verstoßes gegen das»Heimtückegesetz« kam, pflanzte erzwischen zwei Baracken Apfelbäu-me; auch konnte er einige neueSorten züchten. Später war er fünfJahre lang Vorsitzender des Baye-rischen Landesverbands für Obst-und Gartenbau. Nach seinem Tod,so verfügte er, sollte die als Karteientstandene Bildsammlung demLehrstuhl für Obstbau der TH Mün-chen vermacht werden. Vor rundzehn Jahren kamen die Bilder dannins Historische Archiv TUM.

Aigners detailgenaue Zeichnungensind nicht nur schön anzuschauen,sondern auch heute noch bei Wis-senschaftlern gefragt, weil sie Aus-kunft geben über spezifische Merk-male der dargestellten Apfel- undBirnensorten. Und jetzt fanden siesogar ihren Weg in den modernenKunstunterricht.

Anfang November 2010 brachen 13 Schülerinnen ausErding auf nach München, um sich an der TUM

Anregungen für eine künstlerische Seminararbeit imwissenschaftspropädeutischen (»W«-)Seminar Kunst zuholen. »Ästhetisch Forschen« lautete das Thema. DieSchülerinnen der Qualifizierungsstufe Q11 wussten: ImHistorischen Archiv der TUM (HATUM) liegen knapp1000 postkartengroße Gouachen mit Motiven alter Apfel-und Birnensorten, angefertigt von dem Pfarrer KorbinianAigner. Und da ihre Schule, vormals Gymnasium Erding II,am 1. September 2010 in Korbinian-Aigner-Gymnasiumumgetauft worden war, kamen die Schülerinnen auf dieIdee, sich für ihre künstlerische Aufgabe an das HATUMzu wenden. Dessen Leiterin, Dr. Margot Fuchs, lud diejungen Damen ein und erklärte ihnen anhand ausge-wählter Beispiele die Entstehung und die Bedeutung derAignerschen Bild-Sammlung mit den konservatorischenHerausforderungen, wie sie die Benutzung und der Er-halt wertvollen Kulturguts mit sich bringt.

Korbinian Aigner (1885 bis 1966) ist wegen seiner gro-ßen Leidenschaft – alles, was irgendwie mit Äpfeln und

Apfelpfarrerals Namenspatron

©U

liB

enz

Auf einen gutenStart ins Studiumstießen die jungenLeute und TUM-Präsident Herrmannmit Freibier ausWeihenstephan an.Wegen des großenAnsturms fand dieImmatrikulations-feier diesmal unterfreiem Himmel aufder Wiese zwischenMensa und Glypto-thek statt.

Angesagt:Studieren an der TUMEin Rekordhoch an Studienanfängern und der Gesamt-zahl der Studierenden verzeichnete die TUM zum Win-tersemester 2010/2011: Mit Hilfe eignungsbasierterAuswahlverfahren in zahlreichen Studiengängen wurdenrund 7800 Neuimmatrikulationen registriert. Das ent-spricht einem Zuwachs von rund 15 Prozent im Vorjah-resvergleich (6 590 Neuimmatrikulationen) und einemZuwachs von rund 40 Prozent im Fünfjahreszeitraum.Insgesamt studieren jetzt rund 26000 junge Leute (Vor-jahr 24 394) an der TUM. Das kommt einem Zuwachsvon 25 Prozent im Fünfjahreszeitraum gleich, in derZehnjahresbilanz beträgt der Zuwachs 31 Prozent.

»Wir freuen uns auf die vielen jungen Talente, die be-wusst ein anspruchsvolles, forschungsnahes Studium inden Technik-, Natur- und Lebenswissenschaften an derTUM suchen«, begrüßte TUM-Präsident Prof. WolfgangA. Herrmann die Erstsemester. Überdurchschnittlich ho-he Studienerfolgsquoten und gute Berufsaussichtenseien allseits anerkannte Attribute der »Marke TUM«.Die TUM nehme nun die gewaltige Herausforderung an,im Wintersemester 2010/2011 diese trotz einer strengenAuslese nochmals erhöhte Zahl an Studierenden aufhohem Niveau auszubilden.

In der Fünfjahresbilanz ist die TUM unter den bayeri-schen Universitäten und den deutschen technischenUniversitäten am stärksten gewachsen: Sie verzeichneteinen Nettozuwachs von 5 629 Studienanfängern seitdem Referenzjahr 2005. Das aktuelle Ausbauziel istbereits um nahezu 200 Prozent übererfüllt. Es sei nichtanzunehmen, dass in den kommenden Jahren dieNachfrage nach einem Studium an der TUM nachlasse,sagte der TUM-Präsident. Außerdem komme 2011 derSondereffekt des doppelten Abiturjahrgangs hinzu:»Deshalb verlassen wir uns auf eine nachfrageorientier-te Nachsteuerung im Rahmen des bayerischen Sonder-programms ›Steigende Studierendenzahlen‹.«

Sprunghafte Immatrikulationszuwächse gegenüber demVorjahr verzeichnen der Maschinenbau (plus 44 Pro-zent), die Wirtschaftswissenschaften (plus 35) und dieSportwissenschaft (plus 73). Aber auch das Bauinge-nieurwesen ist gewachsen (plus 7), ebenso die Wirt-schaftsinformatik (plus 33). Auf hohem Vorjahresniveaustabil bleiben die Mathematik, die Naturwissenschaftensowie die lebensmitteltechnologischen Fächer im Wis-senschaftszentrum Weihenstephan. Einer lebhaftenNachfrage erfreut sich der neue Bachelorstudiengang»Ingenieurwissenschaften«, zu dem allerdings nur 179von 336 Bewerbern zugelassen werden konnten.

Klaus Becker

Campusleben

TUMcampus 1/1158

©A

ndre

asH

edd

ergo

tt

59TUMcampus 1/11

Praktikum in den USAIn den Sommersemesterferien 2010 ging Andrea Geipel,TUM-Studentin der »Wissenschaftlichen Grundlagen desSports« im 5. Semester, für ein Forschungspraktikum indie USA. Acht Wochen lang arbeitete sie im Bewegungs-labor der Northeastern University in Boston. Eine Erfah-rung, die ihr der Lehrstuhl für Sportpsychologie bot, unddie sie so begeistert hat, dass sie möglichst viele Kom-militonen und Kommilitoninnen ermuntern möchte, eben-falls die einmalige Möglichkeit des USA-Praktikums zunutzen. Hier gibt sie dazu ein paar nützliche Tipps:

»Der erste Kontakt entstand über meine Stelle als stu-dentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Sportpsychologie.Hilfreich können auch Austauschorganisationen oderTUMExchange sein. Wegen der Finanzierung habe ichmich beim Deutschen Akademischen Austauschdienst(DAAD) um einen Fahrtkostenzuschuss beworben. Voraus-setzung war die Bestätigung, dass das Praktikum fürmein Fortkommen im Studium wichtig ist. Neben Formu-laren werden auch ein Motivationsschreiben und ein eng-lischer Lebenslauf gefordert. Diese Unterlagen müssendem DAAD spätestens zwei Monate vor Abflug vorliegen.

Andrea Geipel (4.v.l.) mit ihrem Laborteam an der Universität Boston.

Informationen für den Aufenthalt in den USA erhält man im Amerika-Haus inMünchen. Um alle Schritte für den Antrag eines Visums in die Wege zuleiten – will man ein Praktikum machen, braucht man ein J1-Visum –, ist zu-allererst ein Arbeitsvertrag nötig. Dieser Teil der Vorbereitung ist sehr zeit-und arbeitsaufwendig. Um das Visum beim Konsulat beantragen zu können,muss die Praktikumsstelle (bei einigen Unternehmen eine Austauschorgani-sation) zunächst ein Antragsformular ausfüllen. Das umfangreiche Internet-formular ist dann noch mal eine Herausforderung, die es vor dem Termin imKonsulat zu bewältigen gilt. Am besten nimmt man sich hierfür genügendZeit. Obwohl im Internet anfangs viel Angst vor diesem Termin geschürtwird, sind die Mitarbeiter dort dann doch sehr freundlich. Und mit demVisum in der Tasche ist schon fast alles erledigt.

Um Geld zu sparen und gut vorbereitet zu sein, ist es notwendig, sich früh-zeitig um Unterkunft und Flug zu kümmern. Im Osten der USA, vor allem inBoston, sind die Mietpreise sehr hoch, Zimmer werden oft nur für ein gan-zes Semester vermietet. Für einen Kurzaufenthalt muss man also einigeKompromisse in Kauf nehmen – aber beim Anblick der Stadt und bei denvielen tollen Erfahrungen wird klar: Es lohnt sich!« ■

TUMExchange:www.tum.de/studium/ausland/rundumdieweltDAAD: www.daad.de/auslandAmerika-Haus: www.amerikahaus.de/austausch.html

Metall-Handwerk

Im November 2010 wurde der Grundstein für das Aus- und Fortbildungs-zentrum gelegt, das die Metall-Innung München-Freising-Erding auf demCampus Garching errichtet. Auf mehr als 1 250 Quadratmetern entstehenSchulungsräume, zwei überbetriebliche Ausbildungswerkstätten und dieInnungsgeschäftsstelle. Das Grundstück war ursprünglich als Erweiterungs-fläche für die TUM vorgesehen, aber die Hochschule profitiert auch von derUmwidmung: Die Werkstätten des neuen Zentrums bieten Praktikanten undStudierenden der TUM die Möglichkeit, theoretisch erworbene Grundlagenpraxisnah umzusetzen. TUM-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann unter-stützt die Kooperation von Handwerk und Wissenschaft: »Auch wir tragenVerantwortung für die handwerklichen Berufe.«

■Vereinte Aktion (v.l.): Handwerkskammerpräsident HeinrichTraublinger, TUM-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann,Landesinnungsmeister Christian Metges und ObermeisterStefan Hackl legen den Grundstein für das neue Ausbildungs-zentrum.©

Hei

nzK

elm

Campusleben

TUMcampus 1/1160

bestimmen und so einen fixen Referenzpunkt im Raum realisie-ren. Dieser ist Teil eines globalen Referenznetzes, das aus rund40 weiteren ähnlichen Observatorien gebildet wird. Das stabileNetz dient auch als Grundlage für die präzise Vermessung vonBewegungen wie der Verschiebung der tektonischen Platten oderdes Anstiegs des Meeresspiegels infolge der Klimaveränderung.

Das Teleskop wurde 1983 gebaut und ist seither ununterbrochenin Betrieb. Es ist das weltweit am meisten ausgelastete Radiote-leskop im Bereich der Erdvermessung. Nun mussten die durch-gescheuerten Kugellager der Kippachse ausgetauscht werden,wofür der Reflektor abgehoben werden musste. Mit detailliertenTests überprüften die Wissenschaftler nach der Reparatur, ob derReflektor noch so genau arbeitet wie zuvor. Die TUM hat rund400000 Euro in die Sanierung investiert.

Klaus Becker

Ein Kran hebt nach Sanierung des Radiotele-skops am Geodätischen ObservatoriumWettzell den Reflektor zurück an seinen Platz.

©A

lexa

nder

Nei

dha

rdt

Das Radioteleskop am Geodätischen Observatorium Wettzell istfür die nächsten 20 Jahre gerüstet. Ein Kran setzte im Oktober2010 den 35 Tonnen schweren Reflektor wieder an seinen Platzund schloss damit die Sanierung der Anlage ab. Mit dem Tele-skop fangen TUM-Wissenschaftler Signale vom Rand des Uni-versums ein und bestimmen mit ihrer Hilfe die Position der Erdeund Bewegungen auf dem Planeten.

Die Forschungseinrichtung Satellitengeodäsie der TUM betreibtdas Radioteleskop am Geodätischen Observatorium Wettzell imBayerischen Wald zusammen mit dem Bundesamt für Kartogra-phie und Geodäsie (BKG). Das Teleskop hat einen Reflektor-durchmesser von 20 Metern. Es zeichnet Signale von Quasarenauf, extrem hellen Objekten am Rande unseres sichtbaren Uni-versums. Das Ziel ist, die Orientierung der Erde im Raum undSchwankungen ihrer Rotationsachse mit höchster Genauigkeit zuvermessen.

Die Wissenschaftler können in Wettzell die Position des Tele-skops auf der sich ständig verändernden Erde millimetergenau

Schweres Gerät und zarte Signale

Campusleben

61TUMcampus 1/11

Briefe, Einschreiben, Pakete,Postkarten – und dann im No-

vember 2010 ein Anruf von der tz!Die Mitarbeiter der zentralen Post-stelle der TUM, die täglich die Postbesorgen für die etwa 4000 Ange-stellten in der Innenstadt, haben ge-wonnen. Doris Bürk (im Wagen) er-gatterte für sich und ihre Kollegenbeim großen tz-Gewinnspiel zwölfPlätze für die Dinnershow bei Star-koch Alfons Schuhbeck im teatro.»Eine Riesenüberraschung«, jubelteBürk, die zusammen mit dem Post-team schon viele harte Nüsse ge-knackt hat: »Einer weiß immer dierichtige Lösung«. Bevor sich dieRätselfreunde von der Poststelle zuzwölft vom Starkoch verwöhnen lie-ßen, hatten sie die Frage nach ei-nem Trainer der Fußballmannschaft1860 München richtig beantwortet.Sie wussten, dass es Heinz Lucaswar, der die Löwen in den 70-erJahren coachte.

©Micha

elWesterm

ann

Poststelle hat des Rätsels Lösung

»Wirklich ein schöner und gelungener Abend«, urteilten die Stu-dierenden, die den 24. Dezember 2010 gemeinsam in der KHGTUM feierten. Zu »Weihnachten in der KHG« sind Studenten allerMünchner Hochschulen, die nicht nach Hause fahren, besondersauch ausländische Studierende, eingeladen. 2010 war eine sehr

internationale Runde versammelt, von der Ukraine bis China undvon Kamerun bis Japan. Auch zwei deutsche Studentinnen hat-ten Interesse, den Heiligen Abend einmal anders zu verbringen.

Gemeinsam schmückten die Studierenden den Christbaum, stell-ten die Krippe auf und sangen Weihnachtslieder. Hochschulpfar-rer Dr. Richard Götz trug das Weihnachtsevangelium in deut-scher und englischer Sprache vor. Pater Herbert Rieger SJ er-klärte den christlichen Sinn des Weihnachtsfestes, was geradebei den muslimischen Studenten auf großes Interesse stieß. Dasanschließende Festessen ließen sich alle gut schmecken. In derangenehmen und offenen Atmosphäre bei Tisch ergaben sichinteressante und persönliche Gespräche. Die feierliche Christ-mette erlebten die Studierenden in der Kirche St. Joseph.

»Weihnachten in der KHG« wird im Dezember 2011 wieder vonden beiden Katholischen Hochschulgemeinden an der TUM undan der LMU angeboten. Ihnen ist es ein großes Anliegen, dassStudierende diese Möglichkeit zur gemeinsamen Feier haben. Siedanken allen Gremien und Institutionen, die die Veranstaltungunterstützen.

Weihnachten in der Hochschulgemeinde

Fröhliche Weihnachten in der KHG

Konzert in Straßburg. Dasnoch junge »EnsembleMédical« aus Studierenden,Ärzten und Mitarbeitern bei-der Münchner Universitäten– vorwiegend der medizini-schen Fakultäten – ist eineMünchner Spezialität. Wohlin keiner anderen Stadt bie-ten medizinische Fakultätenein so großes musikalischesPotenzial.

Seine erste Auslandstournee absolvierte das»Ensemble Médical« unter Leitung der deutsch-amerikanischen Dirigentin, Konzertorganistin undMünchner Medizinstudentin Gundi Gabrielle imOktober 2010. Frankreich war das Ziel: Im Straßbur-ger Münster und in der Pariser Eglise Saint-Eustachebegeisterten Chor, Orchester und Solisten mit demberühmten Requiem von Verdi das Publikum in voll-besetzten Kirchenschiffen. Für die hervorragendemusikalische Leistung auf professionellem Niveaugab es lang anhaltende »Standing Ovations«.

Vor den Konzerten wurde jeweils ein Symposium derfranzösischen medizinischen Fakultäten in Kooperationmit den Fakultäten für Medizin der TUM und der LMUüber »Musik im Krankenhaus« veranstaltet. Neue wis-senschaftliche Erkenntnisse belegen, welche positiveRolle die Musik als Therapeutikum in der medizinischenVersorgung spielt, etwa für Frühgeborene oder Intensiv-patienten. Dies und andere Erkenntnisse sind aktueller

Gegenstand von Publikationen zur Neurobiologie undPsychologie der Musik. Zudem bietet Musik auch einenkünstlerischen Ausgleich in den anstrengenden ärzt-lichen und pflegerischen Berufen.

Viele der über 200 Musiker des Ensembles Médicalhaben an musikalischen Wettbewerben teilgenommenoder wurden mit Preisen ausgezeichnet. Enthusiastischund engagiert widmen sie sich neben Studium undArbeit der Musik; gleichzeitig verstehen sie sich alsBotschafter für wissenschaftliche und humanitäre Ziele.Ein Teilerlös der Veranstaltungen kam bisher der mitdem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Organisation»Ärzte ohne Grenzen« zugute.

Im Februar 2011 wird das Ensemble sein Debüt mitBachs h-Moll-Messe in der berühmten Carnegie Hall inNew York, in Boston und Washington geben – ebenfallsin Kooperation mit den dortigen Universitäten. In Mün-chen sind für das Wintersemester 2010/11 Darbietun-gen der Brandenburgischen Konzerte und des Weih-nachtsoratoriums von Bach geplant.

Meinhard RustJean-Luc Steffan

TUMcampus 1/1162

»L’Ensemble Médical«begeistert in Frankreich

Im November 2010 bot der Schüler-tag der TUM insbesondere den G9-

Schülerinnen und -Schülern reichlichGelegenheit, sich über die Studien-angebote der TUM zum doppeltenAbiturjahrgang zu informieren. Über3500 Schülerinnen und Schüler nah-men an den vielfältigen Programmen der Fakultäten teil.Vorlesungen, Workshops und Führungen vermitteltenden jungen Leuten bereits ab der 10. Klasse Einblicke indie Studienmöglichkeiten an der TUM.

Noch bis zum 31. Januar 2011 (Ausnahme: Bioinformatik)können sich die bayerischen G9-Schülerinnen und-Schüler für den vorgezogenen Studienbeginn 2011 ander TUM bewerben. Das Programm »TUM twoinone«ermöglicht Abiturientinnen und Abiturienten in 14 Stu-diengängen von Mai bis September 2011 gleich zweiFachsemester zu absolvieren. Zum regulären Studienbe-ginn im Wintersemseter 2011/12 starten sie dann bereitsins dritte Semester.

Das Steilkurs-Studium gestattet also einen einjährigenVorsprung vor denjenigen Studienanfängern des doppel-ten Abiturjahrgangs, die zum regulären Termin im Winter-semester 2011/12 starten. Zudem fallen für diese Zeitaußer in Elektrotechnik und Informationstechnik und inBioinformatik keine Studienbeiträge an. Neben diesemDoppelsemester-Programm bietet die TUM in vier Stu-diengängen die Möglichkeit, schon zum Sommersemes-ter das Studium mit einem regulären Studienplan auf-zunehmen. Den Abiturienten von 2011 wird bei der Be-werbung Vorrang eingeräumt. Aber auch für alle anderenHochschulzugangsberechtigten gibt es große Chancen,bei den überwiegend unbeschränkten Angeboten ange-nommen zu werden.

Campusleben

63TUMcampus 1/11

Bewerben für ein Studium an der TUM zum Sommer 2011 unterwww.tum.de/studium/beginn2011

Dem doppeltenAbiturjahrgangeinen Schrittvoraus

©U

liB

enz

Live vom Schülertag:

»Zur Mittagszeit standen Shuttle-Busse bereit, die die Gymnasiastenproblemlos zu den TUM-Standorten nach Garching oder Weihenstephanfuhren. Während dieser Pause war es auch möglich, sich ein Teilnahme-zertifikat überreichen zu lassen...

Die TUM überzeugte vor allem durch ihre Bandbreite. Schon zu Beginnerklärte TUM-Präsident Herrmann, dass es aufgrund des einzigartigen Fä-cherportfolios realisierbar sei, leicht in ein verwandtes Fach zu wechseln,sollte man nach ein oder zwei Semestern doch feststellen, dass man mitdem gewählten Studium nicht zurechtkomme.«

Lisa Böhm12. Klasse, Unterföhring

»Der Schülertag ist ein Ansporn für mich. Ich will mich in der Schule rich-tig anstrengen, um es an die TUM zu schaffen. Bauingenieurwesen würdeich am liebsten studieren.«

Verena Hölzlwimmer11. Klasse, Altötting

Prof. Gerd Wegener (l.)und Helmut Brunner

Bayerischer Löwe

Mit dem Bayerischen Löwen wurde Prof. Gerd Wegener,Ordinarius i.R. für Holzkunde und Holztechnik der TUM,anlässlich seiner Verabschiedung in den Ruhestandausgezeichnet. Damit würdigte der bayerische Staats-minister für Landwirtschaft und Forsten, Helmut Brunner,Wegeners besondere Leistungen für die bayerischeForst- und Holzwirtschaft. Der international anerkannteWissenschaftler sei einer der engagiertesten und wert-vollsten Botschafter des Rohstoffs Holz und habe mitseinen Forschungen dazu beigetragen, Märkte zu er-halten und neue zu schaffen. Zudem arbeite er alsSprecher des bayerischen Clusters Forst und Holz un-ermüdlich an der Vernetzung und Weiterentwicklung dergesamten Forst-, Holz- und Papierindustrie im größtendeutschen Waldland, Bayern.

Außerdem verlieh der Landesinnungsverband desBayerischen Zimmererhandwerks, München, Wegener»in Anerkennung seiner besonderen Verdienste um dieFörderung des Bayerischen Zimmerer- und Holzbau-gewerbes« die Goldene Ehrennadel des BayerischenZimmererhandwerks.

Preise und Ehrungen

Willkommen: Die TUM-Servicestelle für interna-tional mobile Forscher gehört zu den Gewinnerndes dritten »Welcome Center«-Wettbewerbs fürweltoffene Universitäten, ausgeschrieben von derAlexander von Humboldt-Stiftung, der DeutschenTelekom Stiftung und dem Stifterverband für dieDeutsche Wissenschaft. Sieben Universitäten, dieStrukturen für die Unterstützung international mobi-ler Forscher aufgebaut haben, erhielten jeweils10 000 Euro. Die Servicestelle betreut als Teil desInternational Office der TUM seit 2007 alle promo-vierten Forscher, die aus dem Ausland an die TUMkommen oder zurückkehren sowie alle promoviertenForscher der TUM, die ins Ausland gehen. Bei derPreisvergabe wurden auch die Pläne zur Weiterent-wicklung des Service honoriert, etwa besserer Zu-gang zu Möglichkeiten der Kinderbetreuung oderverstärktes »Career-Coaching«. Gemeinsam mit dreiweiteren Universitäten erhielt die TUM noch einmal10 000 Euro für die Initiative zur Entwicklung einerDatenbank zur Betreuung dieser Wissenschaftler.

Familiär: Einen mit 4 000 Euro dotierten Kulturpreisder E.ON Bayern AG in der Kategorie »Universitä-ten« erhielt Dr. Stephanie C. Schraml für ihre amKfW-Stifungslehrstuhl für Entrepreneurial Financeder TUM angefertigte Doktorarbeit »Determinantender Finanzierung in Familienunternehmen – Eine theo-retische und empirische Analyse«. Darin versuchtsie, ein tiefgreifendes Verständnis für die Besonder-heiten von Familienunternehmen, insbesondere fürderen Finanzierungspolitik, zu vermitteln. Schramlhat Determinanten der Finanzierung in Familien-unternehmen analysiert, indem sie traditionelle fi-nanzökonomische Theorien zur Erklärung von Kapi-talstrukturen um verhaltenswissenschaftliche undstrategische Ansätze der Entscheidungsfindung er-weiterte.

Invasiv: Dr. Elke Schüttler wurde für ihre am Lehr-stuhl für Landschaftsökologie der TUM angefertigteDoktorarbeit »Population ecology, impact and socialacceptance of American mink (Mustela vison), a re-cent invasive species on Navarino Island, Cape HornBiosphere Reserve, Chile« mit einem FörderpreisWissenschaft der Gregor Louisoder Umweltstiftung

Auszeichnungen

TUMcampus 1/1164

©R

alfR

osin

Prof. HolgerMagel (l.) mit Prof.Im Chhun Lim

ausgezeichnet. Der Preis, der an Nachwuchswissen-schaftler in umweltrelevanten Studiengängen verlie-hen wird, ist mit 2 500 Euro dotiert. Schüttler unter-suchte biologische und soziologische Aspekte derAusbreitung des Minks. Dieser ursprünglich ausNordamerika stammende Marderartige wurde zurPelzzucht in Chile und Argentinien eingeführt underoberte auch die chilenische Insel Navarino.

Auditiv: Im fünften vom Deutschen Verband fürPost, Informationstechnologie und Telekommunika-tion e.V. (DVPT) ausgeschriebenen Studierenden-wettbewerb »Zukunftspreis Kommunikation« gingder mit 3 000 Euro dotierte zweite Platz an einenTUM-Studenten: Johannes Feldmaier überzeugtemit seiner dreidimensionalen Audioentwicklung»Mumble 3D«. Mit dem Programm können sich Teil-nehmer einer Telefonkonferenz aus verschiedenenRichtungen wahrnehmen. Den »Zukunftspreis Kom-munikation« unter Schirmherrschaft des Bundes-ministeriums für Wirtschaft und Technologie vergibtder DVPT für innovative Konzepte, plausible Visio-nen und herausragende Analysen in Bezug auf zu-künftige Kommunikationsformen.

Protektiv: Prof. Volker Zinkernagel, außerplan-mäßiger Professor i.R. am Lehrstuhl für Phytopatho-logie der TUM, wurde anlässlich der XIII. Tsche-chischen Pflanzenschutztagung mit der Blattný-Gedenkmedaille ausgezeichnet. Der Namensgeberder Medaille, der tschechische WissenschaftlerCtibor Blattný, war Botaniker, Phytopathologe undEntomologe.

Akademisch: Zwei Wissenschaftler der TUM wurdenauf der Jahressitzung 2010 der Bayerischen Aka-demie der Wissenschaften ausgezeichnet: Prof.Gudrun Klinker, Leiterin des Fachgebiets ErweiterteRealität, erhielt für ihre herausragenden Forschungenund die Entwicklung von Anwendungen auf demGebiet der Augmented Reality den mit 5 000 Eurodotierten Robert Sauer-Preis; Prof. Hendrik Dietz,Leiter des Fachgebiets Protein-Biophysik, bekam denmit 4 000 Euro dotierten Arnold Sommerfeld-Preis fürseine Pionierarbeiten auf dem Gebiet der syntheti-schen Biophysik bei der »DNA-Assemblierung«.

Besonders gut: Für ihre exzellenten Studienleistun-gen im Fach Biochemie wurde Alexandra Rehn mitdem mit 35 600 Euro dotierten Hoechst-Doktoran-

Royal Commander

Per Dekret der königlichen Regierung von Kambodscha,gezeichnet durch deren Ministerpräsidenten, SamdechHun Sen, wurde Prof. Holger Magel, Ordinarius fürBodenordnung und Landentwicklung der TUM, zum»Commander« des »Royal Order of Sowathara« ernannt.Der Seniorminister für Landfragen, Prof. Im Chhun Lim,übergab den 1923 gegründeten Orden. Magel wurdedamit für seine Verdienste um die Etablierung einernachhaltigen und ganzheitlichen Land Policy in Kam-bodscha geehrt. In seiner Laudatio hob der Senior-minister besonders Magels persönliches Engagementund das seines Lehrstuhls beim Aufbau einer SpatialPlanning Policy in Kambodscha und bei der Etablierungeines Capacity Building Programs auf akademischerund berufsbezogener Ebene hervor. Beispiele hierfürsind etwa gemeinsame Summer Schools mit der RoyalUniversity of Agriculture oder die Fortbildung der Beam-ten vom Ministry of Land Management, Urban Planningand Construction. ■

Auszeichnungen

65TUMcampus 1/11

Dr. Matthias Feige(M.) mit Prof.Johannes Buchner(l.), Ordinarius fürBiotechnologie derTUM, und Dr. Wolf-gang Eisenreich,dem Vorsitzendender Hans-Fischer-Gesellschaft.

Hans-Fischer-Preis fürMatthias Feige

Auf dem 18. Hans-Fischer-Symposium für Bioorgani-sche Chemie wurde Dr. Matthias Feige für seine amLehrstuhl für Biotechnologie der TUM angefertigte Dis-sertation mit dem Hans-Fischer-Preis ausgezeichnet.5 000 Euro erhielt er für seine Forschungsarbeiten zurAufklärung der Faltungsmechanismen bestimmter Anti-körper. Feige hat untersucht, wie der Organismus einekorrekte Faltung der aus zwei langen und zwei kurzenKetten bestehenden Antikörper der Klasse IgG sicher-stellt. Antikörper sind wesentliche Bestandteile des Im-munsystems. Sie erkennen Moleküle an der Oberflächevon Eindringlingen wie Bakterien oder Viren, heften sichdaran an und aktivieren so die Abwehrreaktionen desImmunsystems. In jüngster Zeit haben Antikörper großeBedeutung in der Krebstherapie und bei Autoimmun-erkrankungen erlangt. Der nach dem Chemie-Nobelpreis-träger (1930) der TUM benannte Hans-Fischer-Preis fürherausragende Forschungen auf den Gebieten der Che-mie und der Biochemie wird seit 1990 von der Hans-Fischer-Gesellschaft vergeben. Ein weiterer Höhepunktdes Symposiums war der Vortrag von TUM-Nobelpreis-träger (1988) Prof. Robert Huber über die aktuellen Ent-wicklungen der Röntgen-Strukturanalyse von Proteinenund die Erfolge bei der Untersuchung der für die Photo-synthese verantwortlichen Proteine. ■

Auszeichnungen

TUMcampus 1/1166

denstipendium ausgezeichnet. Vergeben hat dasStipendium erstmals die Stiftung Stipendien-Fondsdes Verbands der Chemischen Industrie (VCI). Inihrer Dissertation beschäftigt sich die Nachwuchs-wissenschaftlerin am Lehrstuhl für Biotechnologieder TUM mit zentralen Fragen an der Schnittstellevon Grundlagenforschung und medizinischer An-wendung. Ihr Projekt »Unravelling the Role of theMolecular Chaperone Hsp90 and its Co-chaperonesin the Folding of the Poliovirus Capsid Protein« istzwischen zellulärer Biochemie und molekularer Viro-logie angesiedelt. Alexandra Rehn studierte an derTUM Biochemie mit den Nebenfächern Onkologieund Organische Chemie und bestand 2009 ihrMasterstudium mit Auszeichnung.

Forstlich: Michael Schmidt, wissenschaftlicherMitarbeiter am Lehrstuhl für Holzwissenschaft derTUM, wurde von der Hanskarl Goettling Stiftung mitdem Hanskarl Goettling Forschungspreis 2010 aus-gezeichnet. Schmidt hat die Herstellung von Leim-bindern als tragende Elemente im Holzhaus- undHallenbau zur Serienreife gebracht. Bisher ließ sichBuchenholz für diese Verwendung nicht ausreichendgut verleimen. Die neue Leimbindertechnik erhöhtdie wirtschaftliche Verwertbarkeit der Buche undmacht den Baum damit für Waldbesitzer attraktiver.Die nach Hanskarl Goettling, einem ehemaligenLeiter der Bayerischen Forstlichen Versuchs- undForschungsanstalt, benannte Stiftung zeichnet all-jährlich besondere praxisorientierte Leistungen imAufgabenbereich der angewandten forstlichen For-schung aus.

FiDiPro: Aus dem Finland Distinguished ProfessorProgramme (FiDiPro) der Academy of Finland undder Finnish Funding Agency for Technology and In-novation Tekes erhielt Prof. Ralf Metzler, Leiter desFachgebiets Funktionale Materialien (T30g) derTUM, eine FiDiPro-Professur für fünf Jahre mit ei-nem Volumen von fast einer Million Euro. FiDiPro er-möglicht es finnischen Forschergruppen, internatio-nale Wissenschaftler von Weltruf für gemeinsameForschungen über zwei bis fünf Jahre in ihr Instituteinzuladen. Metzler wird mit seinem Partner von derTampere University of Technology, Prof. Ilpo Vattu-lainen, eine Forschergruppe einrichten, um die Dy-namik und Funktion lebender Zellen zu untersuchen.Dabei geht es zum Beispiel um Genregulation undMechanismen des Transports von Biomolekülen

Süd-Chemie Förderpreis fürRalf Hortsch

Mikroorganismen werden immer wichtiger für die ener-gie- und rohstoffeffiziente Herstellung chemischer Pro-dukte. Schwierig ist es jedoch, geeignete Organismen zuidentifizieren. Für seine herausragende Doktorarbeit aufdiesem Gebiet erhielt Dr. Ralf Hortsch den Süd-ChemieFörderpreis im Fach Biotechnologie. Hortsch entwickel-te in seiner am Lehrstuhl für Bioverfahrenstechnik ange-fertigten Arbeit ein System weiter, mit dem sich im Mi-niaturmaßstab und dennoch unter verfahrenstechnischkontrollierten Bedingungen industriell relevante Mikro-organismen auf ihre Leistungsfähigkeit für biotechnolo-gische Produktionsprozesse testen lassen. Dies ist einewichtige Anwendung für die industrielle Praxis, insbe-sondere für die Maßstabsvergrößerung vom Labor hin zuindustriellen Großanlagen. Der mit 3 500 Euro dotierteSüd-Chemie Förderpreis wird in den Fächern Betriebs-wirtschaftslehre, Biotechnologie und Chemie für hervor-ragende Abschlussarbeiten an der TUM verliehen. ■

Auszeichnungen

67TUMcampus 1/11

durch Membranen. Von den Studien versprechensich die Wissenschaftler neue Einblicke in die zellu-läre Biochemie, die auch medizinische Anwendun-gen wie das »drug delivery« beeinflussen werden.

Tiefe Einblicke: Den Innovationswettbewerb Medi-zintechnik des BMBF hat im vergangenen Jahr einKonsortium aus Forschern der TUM (Prof. MarkusSchwaiger, Ordinarius für Nuklearmedizin, Prof.Axel Haase vom Institute for Advanced Study undProf. Steffen Glaser, Leiter des Fachgebiets fürOrganische Chemie), GE Global Research Münchenund Rapid Biomedical GmbH aus Würzburg miteinem Forschungsprojekt zur Entwicklung einesneuen bildgebenden Verfahrens gewonnen. Die wei-tere Entwicklung der hyperpolarisierten 13C-moleku-laren Magnetresonanz-Bildgebung (13CMMR) wirdnun vom BMBF mit rund 1,5 Millionen Eurogefördert. Ziel des Projekts ist es, Stoffwechselpro-zesse kranker Zellen untersuchen und so den Thera-pieverlauf in Echtzeit verfolgen zu können. Die13CMMR ist ein wesentlicher Schritt dahin, mit einembildgebenden Verfahren in Echtzeit zu verfolgen, wieZellen Substanzen aufnehmen und verarbeiten. Istdas Projekt erfolgreich, steht den Ärzten eine neueDimension der Bildgebung zur Verfügung. Der Inno-vationswettbewerb Medizintechnik fördert Projekte,die sich für praktische medizinische Anwendungeneignen und zugleich die Zusammenarbeit zwischenWissenschaft und Wirtschaft fördern.

Löwenstark: Prof. Holger Magel, Ordinarius fürBodenordnung und Landentwicklung der TUM, wur-de mit dem äußerst selten vergebenen »GoldenenLöwen des Bayerischen Landkreistages« ausge-zeichnet. Landrat Dr. Jakob Kreidl, Präsident desBayerischen Landkreistages, verlieh die höchsteAuszeichnung der zweiten bayerischen kommunalenEbene für Magels herausragende Verdienste in Wis-senschaft und Praxis um die Stärkung des länd-lichen Raumes.

Super Lehre: Wissen verständlich an die Studieren-den weiterzugeben, ist für einen HochschullehrerFreude und Herausforderung zugleich. Um Profes-soren und andere Lehrende zu motivieren, verleihendie Studierenden der Biowissenschaften an der TUMalljährlich den mit 20 000 Euro dotierten »Preis fürgute Lehre« an einen besonders engagierten Dozen-ten. 2010 erhielt den Preis Prof. Bernhard Küster,

Dr. Günter von Au,Vorstandsvorsit-zender der Süd-Chemie AG, undDr. Ralf Hortsch(r.) bei der Verlei-hung des Förder-preises

©A

ndre

asH

edd

ergo

tt

Prof. ReinhardKienberger

ICO-Preis fürReinhard Kienberger

Für seine herausragenden Beiträge zur Entwicklung derAttosekunden-Forschung wurde Prof. Reinhard Kien-berger, Leiter des Fachgebiets Moleküldynamik anGrenzflächen (E11) der TUM und Mitglied des Exzel-lenzclusters Munich-Centre for Advanced Photonics,von der International Commission for Optics (ICO) mitdem ICO-Preis 2010 ausgezeichnet. Kienberger erzeug-te als Erster Laserpulse kürzer als eine Femtosekunde(ein Millionstel einer milliardstel Sekunde) und stießdamit die Tür zur Attosekunden-Physik auf. Eine Atto-sekunde ist ein Tausendstel einer Femtosekunde – indiesem Zeitraum spielt sich die Bewegung der Elektro-nen der Atome ab. Heute können die Garchinger For-scher Pulse bis hinunter zu 80 Attosekunden vermessenund halten damit den Weltrekord. Der ICO-Preis ist mitder Verleihung der Ernst-Abbé-Medaille der Carl-Zeiss-Stiftung verbunden und wird jährlich an einen Wissen-schaftler verliehen, der jünger als 40 Jahre ist und he-rausragende Forschungsergebnisse auf einem Gebietder Optik erzielt hat.

Auszeichnungen

TUMcampus 1/1168

Ordinarius für Proteomik und Bioanalytik. Das Preis-geld wird aus Studienbeiträgen der Fakultät Bio-wissenschaften finanziert und vom Ausgezeichnetenfür die weitere Verbesserung seiner Lehrveranstal-tungen eingesetzt.

Mikroskopisch: Für seine Veröffentlichung über eineneue Mikroskopiemethode, mit der sich Nerven-schaltungen im Gehirn sichtbar machen lassen, er-hielt Hongbo Jia einen mit 2 500 Euro dotiertenPublikationspreis, ausgelobt vom Wissenschaftsver-lag Elsevier, vom Munich Center for Neuroscienceund vom Graduate Center der LMU. Hongbo Jiapromoviert derzeit am Institut für Neurowissenschaf-ten der TUM.

VDE-Ehrenring: Mit dem Ehrenring des Verbandsder Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnike.V. wurde Prof. Peter Russer, Ordinarius i.R. fürHochfrequenztechnik der TUM, geehrt. Russer er-hielt die höchste Auszeichnung des VDE für wissen-schaftliche Leistungen »für seine herausragenden,weltweit anerkannten und vielseitigen Arbeiten aufdem Gebiet der Mikrowellentechnik, mit denen ermaßgeblich zum wissenschaftlichen und techni-schen Fortschritt beigetragen hat«.

DWA-Ehrennadel: Die Ehrennadel der DeutschenVereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser undAbfall e.v. (DWA) erhielt Prof. Theodor Strobl, eme-ritierter Ordinarius für Wasserbau und Wasserwirt-schaft der TUM. Als Obmann des DWA-Fachaus-schusses »Talsperren« hat er an der Erstellunggrundlegender Merkblätter zum Bau und Betrieb vonStauanlagen maßgeblich mitgewirkt.

Antrieb: Einen von dem Kongress- und Seminarver-anstalter CTI ausgelobten CTI Young Drive ExpertsAward erhielt TUM-Student Thorsten Schindler fürseine Arbeit über die räumliche Dynamik von Schub-glieder-CVTs (eine Art von Getrieben). Alle Preis-träger präsentierten ihre Forschungsergebnisse aufdem 9. CTI-Symposium »Innovative Fahrzeug-Getriebe, Hybrid- und Elektro-Antriebe«.

Onkologie: Der mit 5 000 Euro dotierte Emil-Salzer-Preis, den das Deutsche Krebsforschungszentrumim Auftrag des baden-württembergischen Ministeri-ums für Wissenschaft, Forschung und Kunst verleiht,ging 2010 an Prof. Florian Greten, Leiter des Fach-

©Th

orst

enN

aese

r

TUM-Präsident Prof. WolfgangA. Herrmann, Dr. Peter Schad,Dr. Wolfgang Heubisch, Prof. Hans-Georg Herzog TUM-VizepräsidentProf. Peter Gritzmann (v.l.).

Preis für gute Lehre

Je einen mit 5 000 Euro dotierten»Preis für gute Lehre an Universitä-ten« erhielten Prof. Hans-GeorgHerzog, Leiter des FachgebietsEnergiewandlungstechnik der TUM,und Dr. Peter Schad, wissenschaft-licher Mitarbeiter am Lehrstuhl fürBodenkunde der TUM. Der von Wis-senschaftsminister Dr. WolfgangHeubisch verliehene Preis würdigthervorragend lehrende Dozenten,die sich außergewöhnlich für ihreStudierenden einsetzen. ■

Auszeichnungen

69TUMcampus 1/11

gebiets Molekulare Gastroenterologische Onkologieder TUM. Greten hat entdeckt, dass ein wichtigerGenregulator direkt und indirekt das Wachstum vonDarmkrebs fördert. Zudem identifizierte er in denKrebszellen dasjenige Molekül, an dem die entzün-dungsfördernden Botenstoffe andocken, und liefertedamit einen neuen Ansatzpunkt für die Therapie vonDarmkrebs.

Simuliert: Für seine am Lehrstuhl für NumerischeMechanik der TUM angefertigte Diplomarbeit »Deve-lopment of a finite element for nonlinear beamsbased on the formulas of Frenet-Serret« erhieltDipl.-Ing. Christoph Meier den mit 1 000 Euro do-tierten CADFEM award 2010. Die Verleihung erfolg-te im Rahmen des größten Anwendertreffens fürSimulation in Deutschland, dem 28. CADFEM users’meeting, Anfang November 2010 in Aachen.

Algorithmisch: Dr. Peter B. Noël, wissenschaft-licher Mitarbeiter am Institut für Radiologie der TUM,hat den mit 5 000 Euro dotierten zweiten Preis derBehnken-Berger-Stiftung erhalten. Der Förderpreisfür junge Nachwuchswissenschaftler im Bereich derRadiologie bzw. des Strahlenschutzes wurde ihm fürArbeiten zu Dosis-reduzierenden Rekonstruktions-Algorithmen bei CT-Untersuchungen verliehen. Noël

©And

reas

Hed

dergott

hat neuartige statistisch iterative Rekonstruktions-Algorithmen für die Computertomographie im Hin-blick auf eine potenzielle Dosis-Reduktion entwickeltund charakterisiert. Solche Algorithmen sind klinischnur mit neuartigen Hochgeschwindigkeits-Rekon-struktions-Rechnern möglich.

Landschaftlich: Fünf an der TUM entstandene he-rausragende Diplom-, Bachelor- und Masterarbeitenim Bereich Landschaftsarchitektur und -planungwurden vom Bund Deutscher Landschaftsarchitek-ten (bdla) in Bayern ausgezeichnet. In ihrer am Lehr-stuhl für Landschaftsarchitektur und öffentlicherRaum angefertigten Diplomarbeit »Zu neuen Ufern– La Boca de la Chorrera (Havanna)« hat JulianeSchneegans »vorbildlich gezeigt, dass naturräum-liche Gegebenheiten (Küste, Flüsse, Topografien) imzeitgenössischen städtebaulichen Entwurf einewichtige Rolle als ›grüne Infrastrukturen‹ spielenkönnen, um Metropolenräume nachhaltig zu moder-nisieren«, heißt es in der Begründung. Die Masterar-beit von Patrizia Scheid mit dem Titel »XochimilcoPatchscape«, angefertigt am selben Lehrstuhl, zeigt»in exemplarischer Weise, wie strategische, pro-zessorientierte Planung mit großer Flexibilität undOffenheit für Partizipation in einen überzeugendenEntwurf münden kann«. »integrationsLANDSCHAFT«,

Preisverleihung inder Münchner Resi-denz (v.l.): PatrickHenkel und PatrykJurkowski mit Wirt-schaftsministerMartin Zeil

European Satellite NavigationCompetition

Patryk Jurkowski, Masterstudent der Elektro- und Infor-mationstechnik der TUM, und Dr. Patrick Henkel, wissen-schaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Kommunikationund Navigation der TUM, haben den mit 35000 Euro do-tierten bayerischen Regionalpreis des European SatelliteNavigation Competition gewonnen. Der Wettbewerbzeichnet die beste Geschäftsidee für das europäischeSatellitennavigationssystem Galileo aus und wird vomAnwendungszentrum Oberpfaffenhofen unter Schirm-herrschaft des bayerischen Wirtschaftsministers, MartinZeil, ausgetragen. Patryk Jurkowski und Patrick Henkelentwickelten ein neues Verfahren für die relative Positio-nierung mithilfe der Trägerphase. Dieses Verfahren istsehr vielseitig anwendbar: etwa zur Lagebestimmung vonFlugzeugen und zur automatischen Abstandsregelungzwischen Fahrzeugen, zur Steuerung von Robotern undzur Stabilisierung von Hubschrauberlasten. Mit dem Preiswollen die beiden Wissenschaftler ihre eigene Firma auf-bauen, die AMCONAV GmbH mit Sitz nahe dem Deut-schen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Ober-pfaffenhofen. Dort wurde im vergangenen Jahr ein ESABusiness Incubation Center eingerichtet, das in Koopera-tion mit ESA und DLR den Technologietransfer aus derLuft- und Raumfahrt in neue Unternehmen forciert. DieAMCONAV GmbH hat sich erfolgreich um Unterstützungbeworben und erhielt eine Anschubfinanzierung von100000 Euro. ■

Auszeichnungen

TUMcampus 1/1170

die am Fachgebiet für Landschaftsarchitektur regio-naler Freiräume entstandene Bachelorthesis vonCaroline Mittag, »greift das gesellschaftlich aktuel-le Thema illegaler Siedlungen in der Peripherie vonMetropolen auf und erarbeitet auf herausragendeWeise Konzepte für die soziale und räumliche Integ-ration dieser Siedlungen und ihrer Bewohner mit land-schaftsarchitektonischen Mitteln«. Martin Fischerhat sich in seiner am Lehrstuhl für Strategie undManagement der Landschaftsentwicklung angefer-tigten Diplomarbeit »Räumliche Identität als neueHerausforderung für die Landschaftsplanung?« mitdem Begriff der räumlichen Identität, dessen Bezie-hungen etwa zum Heimatbegriff und den Konse-quenzen für die räumliche Planung im Allgemeinenund die Landschaftsplanung im Speziellen auseinan-dergesetzt. Die am selben Lehrstuhl entstandeneDiplomarbeit »Die Umweltverträglichkeitsprüfung inDeutschland und Portugal – Ein Vergleich der Um-setzung der Richtlinie 85/337/EWG und der Bedeu-tung der UVP und AIA als Instrumente zur Eingriffs-folgenvermeidung und -bewältigung« von ThiloSperber zeigt in hervorragender Weise, wie die Ana-lyse der Ausgestaltung von Planungsinstrumenten inanderen Staaten für die Weiterentwicklung der eige-nen Planungsinstrumente genutzt werden kann.

Ökosozial: Mit dem Hans-Kudlich-Preis 2010 zeich-nete das Ökosoziale Forum Österreich Prof. AloisHeißenhuber aus. Der Ordinarius für Wirtschafts-lehre des Landbaues der TUM erhielt den Preis vorallem für seine Brückenfunktion zwischen Agrarwirt-schaft, -wissenschaft, -technik und -politik. »AloisHeißenhuber ist kein abgehobener Wissenschaftler,sondern versucht in der ihm eigenen pointiertenWeise, die Politik, die Studierenden und Kollegen zuüberzeugen«, heißt es in der Begründung. Der Bauern-sohn Hans Kudlich beantragte 1848 als jüngstesMitglied des österreichischen Reichstags die Auf-hebung der bäuerlichen Untertänigkeitsverhältnisse.Im Andenken an ihn ehrt das Ökosoziale ForumÖsterreich Menschen, die durch ständiges Bemühendas Verständnis der Allgemeinheit für Land- undForstwirtschaft und den ländlichen Raum vertiefensowie einen nachhaltigen Umgang mit den natür-lichen Ressourcen aufzeigen.

Thurn & Taxis: Den mit 6 000 Euro dotierten Thurn& Taxis Förderpreis für die Forstwissenschaft über-reichte im Namen der TUM Vizepräsidentin Prof.

©S

imon

eH

oerm

ann

Prof. Fritz Kühn,Dr. Grit Kummerlöweund FGCh-Geschäfts-führer Dr. MarkusDrees (v.l.).

Promotionspreise desFakultätsgraduiertenzentrumsChemie

Anlässlich der Eröffnung des Fakultätsgraduiertenzen-trums Chemie (FGCh) zeichnete dessen Sprecher, Prof.Fritz Kühn, drei Promovierte der Chemie für ihre heraus-ragenden Doktorarbeiten aus. Der Promotionspreis desFGCh, der zukünftig alljährlich vergeben werden soll,berücksichtigt die Qualität der Promotionsarbeit, Publi-kationen, Promotionsdauer und Alter. Die ersten Preis-träger sind Dr. Grit Kummerlöwe, die am Lehrstuhl fürOrganische Chemie ihre Doktorarbeit »Measurementand Application of Anisotropic NMR Parameter inStretched Polymer Gels: Structure Determination ofSmall Molecules« angefertigt hat, Dr. Matthias Feige (Bio-technologie, »Folding and Assembly of Antibodies«) undDr. Mingdong Zhou (Molekulare Katalyse, »Rhenium andMolybdenum Lewis Base and Schiff Base Complexes«).Das Fakultätsgraduiertenzentrum Chemie ist Teil derTUM-Graduate School. Es dient zur Strukturierung undVerbesserung des Doktoratsstudiums am TUM-Che-mie-Department. Neben der fachlichen Ausbildung, dienach wie vor zum Großteil am betreffenden Lehrstuhloder Fachgebiet abläuft, steht dem Doktoranden einfachliches und überfachliches Fortbildungsangebot zurVerfügung. Außerdem wird die Vernetzung innerhalb derChemie und darüberhinaus durch die TUM-GraduateSchool gefördert (s. S. 34).

Auszeichnungen

71TUMcampus 1/11

Liqiu Meng gemeinsam mit dem Vertreter des Für-stenhauses Thurn und Taxis, Forstdirektor Hans-PeterFritzsche, an Dr. Angelika Bettina Johne. Johne hatin ihrer an der Georg-August-Universität Göttingenangefertigten Dissertation einen neuen Lösungswegzur Bekämpfung der Rosskastanienminiermotte ent-wickelt. Mit dem Thurn und Taxis Förderpreis für dieForstwissenschaft werden nach dem Willen des Stif-ters, Johannes Fürst von Thurn und Taxis, jungeAkademiker ausgezeichnet, die sich durch hervorra-gende Leistungen auf dem Gebiet der Forstwissen-schaft während des Studiums und danach hervorge-tan haben.

Data Mining: Ein interdisziplinäres Team aus Wis-senschaftlern des TUM-Klinikums rechts der Isar,der LMU und des Helmholtz Zentrums Münchenist auf dem internationalen Workshop »BiologicalData Mining and its Applications in Healthcare« inSydney, Australien, mit dem Best Paper Award aus-gezeichnet worden. Die Autoren, Junming Shao,Klaus Hahn, Qinli Yang, Christian Böhm, AfraWohlschläger, Nicholas Myers und Claudia Plant,beschäftigen sich in ihrem preisgekrönten Beitragmit dem Thema »Fiber Clustering«, dem Auffindenwichtiger Nervenbündel im Gehirn, die gewisserma-ßen die größten »Datenautobahnen« zur Verbindungder unterschiedlichen Verarbeitungszentren im Ge-hirn repräsentieren.

Ehrenring: Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI)hat Dr. Maik Maurer, wissenschaftlicher Mitarbeiteram Lehrstuhl für Produktentwicklung der TUM,für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet derTechnik mit dem Ehrenring des VDI ausgezeichnet.Maurer hat eine Methode entwickelt, mit der Zu-sammenhänge in komplexen Produkten, Organi-sationen und Prozessen effektiv gehandhabt undoptimiert werden können.

L’Allergica Comedia: Prof. Johannes Ring, Direk-tor der Klinik und Poliklinik für Dermatologie undAllergologie am Biederstein der TUM, hat im Rah-men der Ausschreibung zum »Health Media Award2010« durch die Stiftung für Gesundheit in Hamburgin Zusammenarbeit mit EEC Network den diesjähri-gen »Health Media Award« in der Kategorie »Charity/Kampagne« erhalten. Ausgezeichnet wurde dasvon ihm verfasste und von Mitarbeitern am WorldAllergy-Congress in München uraufgeführte allergo-

©N

ora

Boe

rsch

el

Das Team eCARusmit Trophäe und300 Euro Preisgeld eCARus gewinnt

Auf der Elektro Mobil Ausstellung (EMA) 2010 in Aschaf-fenburg gewannen TUM-Studierende mit eCARus, ei-nem Elektrofahrzeug auf Basis eines Buggys, den Be-schleunigungs- und Konstruktionswettbewerb. SeitApril 2009 werkeln 50 Elektrotechnikstudenten der TUMzusammen mit dem Fachgebiet Energiewandlungstech-nik und dem Lehrstuhl für Elektrische Energiespeicher-technik an einem E-Mobil. Im Oktober 2010 auf der EMAstellte sich der eCARus der Konkurrenz: Bewertet wur-den die unterschiedlichen Antriebskonzepte und dietechnische Realisierung der selbst entwickelten Elektro-fahrzeuge. Außerdem traten insgesamt 20 Teams ausunterschiedlichen Kategorien im Zeitfahrwettbewerb aufeiner 50 Meter langen Beschleunigungsstrecke gegen-einander an. Der eCARus konnte in der Kategorie dervon Studenten entwickelten Buggies sowohl bei dertechnischen Realisierung des Antriebskonzepts, alsauch im Beschleunigungswettbewerb punkten undschließlich den Konstruktionswettbewerb gewinnen.

Auszeichnungen

TUMcampus 1/1172

logische Musical »L’Allergica Comedia«, das auf denSpuren von Dante Alighieri die Probleme der Aller-gie-Forschung und -Behandlung liebevoll humoris-tisch illustriert.

Zum 20. Mal wurde 2010 der Joseph-Ströbl-Preis fürVerdienste um die Verkehrssicherheit verliehen.Zwei Preise in der Kategorie Wissenschaft gingen anMitarbeiter der TUM: 500 Euro erhielt Dr. MarinaPlavsic vom Lehrstuhl für Informatikanwendungenin der Medizin & Augmented Reality für neue Vor-schläge zur Entwicklung von Assistenzsystemen zurVermeidung von Kreuzungsunfällen. 1 000 Euro gin-gen an Dipl.-Ing. Albert Zaindl; der wissenschaftli-che Mitarbeiter am Lehrstuhl für Ergonomie hatuntersucht, inwieweit sich scheinbar unerklärlicheKreuzungsunfälle auf eine Sichtbeeinträchtigungdurch die »A-Säule« zurückführen lassen.

In die Praxis: Für seine herausragende Masterarbeitauf dem Gebiet der Biotechnologie wurde M.Sc.Boqiao Sun, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehr-stuhl für Bioverfahrenstechnik der TUM, mit demChristian-Wandrey-Preis geehrt. Den Preis verleihtder Verein der Freunde und Förderer des For-schungszentrums Jülich für Diplom- oder Masterar-beiten an deutschen Hochschulen, die eine heraus-ragende wissenschaftliche Qualität und einen be-sonderen Anwendungsbezug aufweisen. BoqioaSun behandelte während seines Studiums die asym-metrische Steroidreduktion im Ganzzellsystem. Ste-roide gehören zur Stoffklasse der Lipide und findensich in Pflanzen, Tieren und Pilzen. Neben den be-kannten Steroidhormonen gehören viele Vitamineund die Gallensäure zu dieser Klasse. Ziel seiner Ar-beit war die Entwicklung eines biokatalytischen Ver-fahrens zur effizienten Herstellung eines ausgewähl-ten Produkts durch Enzyme und die Bereitstellungaller reaktionstechnischen Daten zur späteren indus-triellen Produktion. Der von Prof. Christian Wandreyinitiierte Preis ist mit 2 500 Euro dotiert. Wandrey,langjähriger Direktor des Jülicher Instituts für Bio-technologie (heute Institut für Bio- und Geowissen-schaften) engagierte sich nach seiner Emeritierungbesonders für den Technologietransfer von akade-mischer Forschung in die industrielle Praxis.

Das Team eCARusmit Trophäe und300 Euro Preisgeld eCARus gewinnt

Auf der Elektro Mobil Ausstellung (EMA) 2010 in Aschaf-fenburg gewannen TUM-Studierende mit eCARus, ei-nem Elektrofahrzeug auf Basis eines Buggys, den Be-schleunigungs- und Konstruktionswettbewerb. SeitApril 2009 werkeln 50 Elektrotechnikstudenten der TUMzusammen mit dem Fachgebiet Energiewandlungstech-nik und dem Lehrstuhl für Elektrische Energiespeicher-technik an einem E-Mobil. Im Oktober 2010 auf der EMAstellte sich der eCARus der Konkurrenz: Bewertet wur-den die unterschiedlichen Antriebskonzepte und dietechnische Realisierung der selbst entwickelten Elektro-fahrzeuge. Außerdem traten insgesamt 20 Teams ausunterschiedlichen Kategorien im Zeitfahrwettbewerb aufeiner 50 Meter langen Beschleunigungsstrecke gegen-einander an. Der eCARus konnte in der Kategorie dervon Studenten entwickelten Buggies sowohl bei dertechnischen Realisierung des Antriebskonzepts, alsauch im Beschleunigungswettbewerb punkten undschließlich den Konstruktionswettbewerb gewinnen.

Auszeichnungen

TUMcampus 1/1172

logische Musical »L’Allergica Comedia«, das auf denSpuren von Dante Alighieri die Probleme der Aller-gie-Forschung und -Behandlung liebevoll humoris-tisch illustriert.

Zum 20. Mal wurde 2010 der Joseph-Ströbl-Preis fürVerdienste um die Verkehrssicherheit verliehen.Zwei Preise in der Kategorie Wissenschaft gingen anMitarbeiter der TUM: 500 Euro erhielt Dr. MarinaPlavsic vom Lehrstuhl für Informatikanwendungenin der Medizin & Augmented Reality für neue Vor-schläge zur Entwicklung von Assistenzsystemen zurVermeidung von Kreuzungsunfällen. 1 000 Euro gin-gen an Dipl.-Ing. Albert Zaindl; der wissenschaftli-che Mitarbeiter am Lehrstuhl für Ergonomie hatuntersucht, inwieweit sich scheinbar unerklärlicheKreuzungsunfälle auf eine Sichtbeeinträchtigungdurch die »A-Säule« zurückführen lassen.

In die Praxis: Für seine herausragende Masterarbeitauf dem Gebiet der Biotechnologie wurde M.Sc.Boqiao Sun, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehr-stuhl für Bioverfahrenstechnik der TUM, mit demChristian-Wandrey-Preis geehrt. Den Preis verleihtder Verein der Freunde und Förderer des For-schungszentrums Jülich für Diplom- oder Masterar-beiten an deutschen Hochschulen, die eine heraus-ragende wissenschaftliche Qualität und einen be-sonderen Anwendungsbezug aufweisen. BoqiaoSun behandelte während seines Studiums die asym-metrische Steroidreduktion im Ganzzellsystem. Ste-roide gehören zur Stoffklasse der Lipide und findensich in Pflanzen, Tieren und Pilzen. Neben den be-kannten Steroidhormonen gehören viele Vitamineund die Gallensäure zu dieser Klasse. Ziel seiner Ar-beit war die Entwicklung eines biokatalytischen Ver-fahrens zur effizienten Herstellung eines ausgewähl-ten Produkts durch Enzyme und die Bereitstellungaller reaktionstechnischen Daten zur späteren indus-triellen Produktion. Der von Prof. Christian Wandreyinitiierte Preis ist mit 2 500 Euro dotiert. Wandrey,langjähriger Direktor des Jülicher Instituts für Bio-technologie (heute Institut für Bio- und Geowissen-schaften) engagierte sich nach seiner Emeritierungbesonders für den Technologietransfer von akade-mischer Forschung in die industrielle Praxis.

Freuen sich wie dieSchneekönige überdie Promotionsprei-se des BdF (v.l.):Birgit SusanneHecher, Péter Kol-tai, Andrea Sieg-mund, ChristianHeimerl, DeniseBeckmann.Sebastian Kunz istderzeit als Postdocin den USA unddeshalb nicht aufdem Bild.

Bund der Freunde der TUM:Promotionspreise 2010

Mit je einem Promotionspreis für eine herausragendeDissertation hat der Bund der Freunde der TU Münchene.V. im Jahr 2010 sechs junge Wissenschaftler ausge-zeichnet: Dr. Sebastian Kunz für seine Arbeit »ClusterCatalysis under UHV and ambient conditions«, angefer-tigt in der Fakultät für Chemie; Dr. Péter Koltai, »Efficientapproximation methods for the global long-term beha-vior of dynamical systems – Theory, algorithms andexamples«, Fakultät für Mathematik; Dr. Birgit SusanneHecher, »Potential-orientierte Substrat-Modifikationbei der Katheterablation von Vorhofflimmern: Prädelek-tionsorte der Lokalisation von komplexen, fraktioniertenatrialen Elektrogrammen und präferentielle Terminie-rungs-Orte von Vorhofflimmern«, Fakultät für Medizin;Dr. Denise Beckmann, »Motivationale Aspekte desDopings im deutschen Hochleistungssport – Ein empiri-scher Forschungsansatz mit quantitativer und qualita-tiver Datenerhebung«, Fakultät für Sport- und Gesund-heitswissenschaft; Dr. Christian Heimerl, »QuantitativeApproaches to the Management of Human Resources inIT-Projects«, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften;Dr. Andrea Siegmund, »Der Landschaftsgarten alsGegenwelt: Ein Beitrag zur Theorie der Landschaft imSpannungsfeld von Aufklärung, Empfindsamkeit, Ro-mantik und Gegenaufklärung«, Fakultät Wissenschafts-zentrum Weihenstephan.

Pro Meritis fürJohannes B. Ortner

TUM-Ehrensenator Johannes B. Ortner erhielt dieAuszeichnung »Pro meritis scientiae et litterarum«, diefür herausragende Verdienste um Wissenschaft, For-schung oder Kunst in Bayern verliehen wird. Der ehe-malige Unternehmer Ortner setzt sich seit vielen Jah-ren nachhaltig für den innovativen Ausbau und dieWeiterentwicklung der TUM ein. Seine Johannes B.Ortner-Stiftung fördert unter anderem Forschungspro-jekte von Nachwuchswissenschaftlern der naturwis-senschaftlichen und technischen Studienfächer sowiedas Studien- und Weiterbildungsangebot der TUM imAusland. Mit der Auszeichnung herausragender Arbei-ten hat die Stiftung eine Tradition begründet. Im Sep-tember 2010 öffnete das Ingeborg-Ortner-Kinderhausauf dem Campus Garching seine Türen für 56 Kindervon Studierenden und Angestellten der TUM. Die rund1,6 Millionen Euro Baukosten hat das Ehepaar Inge-borg und Johannes B. Ortner übernommen und derTUM gestiftet.

Auszeichnungen

TUMcampus 1/1174

©Martin

aRid

©Peter

Hem

za

Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch (r.) zeichneteTUM-Ehrensenator Johannes B. Ortner, ehemaliger Unterneh-mer und Förderer von Wissenschaft und Forschung, für diegroßzügige Unterstützung der Münchner Hochschulen, insbe-sondere der TUM, aus.

Gold für Studententeam

Erstmals trat 2010 ein studentisches Team der TUM beidem renommierten Forschungswettbewerb iGEM an –und gewann eine Goldmedaille. Die vom MassachusettsInstitute of Technology (MIT) veranstaltete iGEM –»international genetically engineered machine competi-tion« – richtet sich speziell an Studierende und beschäf-tigt sich mit Möglichkeiten und neuen Anwendungs-bereichen der synthetischen Biologie. Seit 2003 findetder Wettbewerb jährlich in Boston, USA, statt; 2010nahmen 130 Teams aus aller Welt teil. Im relativ neuenFachgebiet der synthetischen Biologie wird interdiszipli-näres Arbeiten und Denken vorausgesetzt, und so konn-te auch das am Lehrstuhl für Bioelektronik angesiedelteTUM-Team aus Studierenden der Biochemie, Biotech-nologie, Mathematik und Physik mit dem Thema »bio-LOGICS – skalierbare, logische Netzwerke in lebendenZellen« punkten. Neben wissenschaftlichen Aspekten,wie Planung und Durchführung eines eigenen Projektsund organisatorischen Herausforderungen wie selbst-ständiges Beschaffen von Fördergeldern und Equip-ment, spielten auch ethische Fragen eine wichtige Rolle.iGEM fördert aktiv den offenen Dialog unter Studieren-den aller Fachrichtungen über Gefahren und Chancender synthetischen Biologie.

Auszeichnungen

75TUMcampus 1/11

TUM-Vizepräsidentin Prof. Liqiu Meng (l.) überreichte AnkitAggrawal den Preis im Beisein der Leiterin der AbteilungInternationalisierung und Kommunikation des DAAD, Dr. NinaLemmens.

DAAD-Preis 2010

Den DAAD-Preis 2010 erhielt Ankit Aggrawal, Studentdes TUM-Masterstudiengangs »Sustainable ResourceManagement« im 5. Semester. Der 24-jährige Inderzeichnet sich durch ein vielseitiges Aktivitätenspektrumund eine überdurchschnittlich interessierte und enga-gierte Persönlichkeit aus. Seine akademischen Leistun-gen nicht nur in den Wahlfächern »Environmental andResource Economics« und »Material and Waste Ma-nagement« liegen deutlich über dem Durchschnitt.Zudem überzeugte Aggrawal durch aktive Beiträge alsGasthörer in außercurricular belegten Veranstaltungen,und er engagiert sich in starkem Maß für seine interna-tionalen Kommilitonen. So ist er Studienjahrgangsspre-cher für seinen Studiengang, Tutor für Studienanfängeraus aller Welt und studentischer Repräsentant der Inter-nationalen Gesellschaft für Industrieökologie der YaleUniversity.

©Ju

stinKnigh

t/iGEM

©UliBen

z

Mitglieder desiGEM-Teams ausTUM-Studieren-den beim Wettbe-werb am MIT

Reinhard Rummel, Hubert Schmidbaur, Markus Schwaiger, Anna-Elisabeth Trappe, Horst Seehofer, Joachim Milberg (v.l.)

Maximiliansordenfür TUM-Wissenschaftler

Insgesamt fünf Wissenschaftler der TUM hat MinisterpräsidentHorst Seehofer mit dem Bayerischen Maximiliansorden ausge-zeichnet. Die Professoren Reinhard Rummel, Hubert Schmidbaurund Markus Schwaiger und die Professorin Anna-Elisabeth Trappesowie der ehemalige TUM-Professor Joachim Milberg erhielten diehöchste Auszeichnung, die Bayern für außergewöhnliche Leistun-gen in Wissenschaft und Kunst vergibt.

Der Ministerpräsident würdigte Reinhard Rummel, Ordinarius fürAstronomische und Physikalische Geodäsie, für die Intensivie-rung der europäischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet derSatellitengeodäsie. Sie habe bewirkt, dass Europa auf diesemGebiet auch international eine führende Rolle einnimmt. Rummelist einer der Initiatoren des ESA-Satelliten GOCE, der derzeit dasSchwerefeld der Erde vermisst.

Hubert Schmidbaur, emeritierter Ordinarius für Anorganische undAnalytische Chemie, habe mit seinen methodisch vielfältigen, ori-ginellen Forschungsansätzen weltweite Anerkennung gefunden.»Er hat eine ganze Reihe neuer Arbeitsgebiete erschlossen undwichtige Impulse gesetzt«, sagte Seehofer.

Markus Schwaiger, Direktor der Nuklearmedizinischen Klinik undPoliklinik im Klinikum rechts der Isar, habe als Dekan der medizi-nischen Fakultät der TUM die Hochschulmedizin entscheidendmitgeprägt. »Sein großes Bestreben war die interdisziplinäreVerschränkung der Medizin mit Natur-, Ingenieur-, und auch

Wirtschaftswissenschaften«, betonte Seehofer. Insbesonderehabe er sich um »Biomedical Engineering« verdient gemacht.

Anna-Elisabeth Trappe wurde 1995 als erste Ordinaria für Neuro-chirurgie in Deutschland berufen. »Unter ihrer Leitung wurdedie Neurochirurgische Klinik am Klinikum rechts der Isar zu einernational und international bekannten und renommierten Einrich-tung«, so Seehofer. Sie habe bedeutende Diagnose- und Opera-tionstechniken sowie Therapieformen entwickelt und implemen-tiert.

Joachim Milberg, Aufsichtsratsvorsitzender der BMW AG, habesich vor allem um die Vernetzung von Wissenschaft und Wirt-schaft verdient gemacht. Bereits als Ordinarius für Werkzeug-maschinen und Betriebswissenschaften der TUM habe er durchfakultätsübergreifende Kooperationen den Weg in ein zukunfts-weisendes, universitäres Gesamtsystem geebnet. Die Gründungder Deutschen Akademie der Technikwissenschaften »acatech«erfolgte maßgeblich auf sein Betreiben.

Der Bayerische Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunstgeht auf eine Gründung von König Maximilian I. aus dem Jahr1853 zurück, 1980 wurde er neu aufgelegt. Bislang wurde er an174 Persönlichkeiten, darunter 24 Frauen, verliehen. Die Zahl derlebenden Ordensträger soll 100 nicht überschreiten.

TUMcampus 1/1176

©Bayerisch

eStaatskan

zlei(5)

Auszeichnungen

Ganz in Weiß: Dasneue Vorhoelzer-Forum in der Fakul-tät für Architektur

Am 9. November 2010 wurde im TUM-Stamm-gelände das Vorhoelzer-Forum eröffnet:

Sonnenterrasse, Foyer mit 20 mobilen Arbeits-plätzen, Veranstaltungsraum für 100 Personen,Café und Dekanat der Fakultät für Architektur.An den namensgebenden Architekten RobertVorhoelzer (1884 bis 1954) und sein Werk erinnertebei der Eröffnung des Forums Prof. WinfriedNerdinger, Leiter des Architekturmuseums derTUM.

Robert Vorhoelzer war der bedeutendste Vertreter mo-derner Architektur in Süddeutschland vor dem National-sozialismus. Nach dem Studium an der THM bei Fried-rich von Thiersch und Theodor Fischer wurde er 1920Leiter der Bauabteilung der Münchner Oberpostdirek-tion. Diese unterlag nicht dem Genehmigungsverfahrender konservativen bayerischen Baubehörden und konn-te deshalb moderne Bauten in Bayern errichten. Vor-hoelzer scharte eine Gruppe junger THM-Absolventenum sich, die als »Postbauschule« in ganz Bayern eigen-ständige Bauten schuf wie die Postämter am Goethe-platz und am Harras, die sich gut in den städtebaulichen

Kontext einfügen und mit ihrer ausgewogenen Propor-tionierung einen harmonischen Gesamteindruck vermit-teln. Zudem drückt sich in ihnen eine demokratischeHaltung aus. In wilhelminischer Zeit waren Postbautennoch ein Spiegel behördlicher Macht; Vorhoelzer ver-wandelte die Schalterhallen in helle, offene Räume, indenen Postbeamte und Kunden nur durch eine niedrigeGlasscheibe getrennt sind.

Die Leistungen Vorhoelzers fanden größte Anerken-nung. Als es darum ging, diesen modernen Geist auchden Studenten der konservativ geprägten MünchnerArchitekturfakultät zu vermitteln, wurde Vorhoelzer 1930vorgeschlagen und mit knapper Mehrheit berufen. AlsEinziger vertrat er die Moderne und wurde dafür vonden Studenten begeistert aufgenommen. Aber schonAnfang 1933 kamen mit den Nationalsozialisten die-jenigen an die Macht, die moderne Architektur als»undeutsches, jüdisches und bolschewistisches Bauen«bekämpften.

Es begann ein Kesseltreiben gegen den »Kunstbolsche-wisten« Robert Vorhoelzer, und schon zum 1. August

77TUMcampus 1/11

Robert Vorhoelzer –Wegbereiter der

modernen Architektur©Seb

astianSch

els

Wer, was, wo?Das Klinikum rechts der Isar der TUM wird ab Juli 2011von einem hauptamtlichen Ärztlichen Direktor geleitet.Prof. Reiner Gradinger, Direktor der OrthopädischenKlinik und seit Mitte 2007 Ärzt-licher Direktor des TUM-Klini-kums im Nebenamt, wird sichvon Juli 2011 an ganz dieserAufgabe widmen und die Lei-tung der Orthopädischen Klinikaufgeben. Der Aufsichtsrat desKlinikums übertrug ihm das neueAmt bis Ende 2015 und reagier-te damit auf die zunehmendenzeitlichen und fachlichen Anfor-derungen an den Ärztlichen Di-rektor eines Universitätsklini-kums. Auf Bundesebene ist bereits die Mehrzahl derÄrztlichen Direktoren von Universitätsklinika hauptamt-lich tätig. In den nächsten Jahren möchte Gradinger dasProfil des Klinikums weiter schärfen und einige Bauvor-haben, etwa ein neues zentrales OP-Gebäude und einForschungsgebäude, voranbringen.

Prof. Erwin Grill, Ordinarius fürBotanik der TUM, wurde in dieSektion Genetik/Molekularbio-logie und Zellbiologie der Natio-nalen Akademie der Wissen-schaften Leopoldina aufgenom-men.

Mit überwältigender Mehrheit wurde Prof. Karl-HeinzHoffmann, Ordinarius em. für Angewandte Mathematik

der TUM und Spre-cher der TUM Eme-riti of Excellence,zum neuen Präsi-denten der Bayeri-schen Akademieder Wissenschaften(BAdW) gewählt.Auf der Jahressit-zung der BAdW imHerkulessaal derMünchner Residenzam 4. Dezember2010 übergab ihm

sein Amtsvorgänger, Prof. Dietmar Willoweit, die Amts-kette. Am 1. Januar 2011 trat Hoffmann das Amt an.

1933 wurde Vorhoelzer in deneinstweiligen Ruhestand ver-setzt. Die mutigsten, die sichfür ihn einsetzten, waren dieStudenten, die bei der Parteigegen seine Entfernung de-monstrierten. Auch der Rek-tor versuchte zu vermitteln,aber von den Fakultätskolle-gen äußerte sich nur deremeritierte Theodor Fischerfür ihn. Schließlich durfte Vor-hoelzer zwar privat weiterbauen, aber nicht mehr unter-richten. In dieser Zeit derKaltstellung konnte er die

Kirche Maria Königin des Friedensin Obergiesing errichten.

1939 wurde er zum Leiter der Ar-chitekturabteilung der Akademieder schönen Künste in Istanbul be-rufen. Doch auch dort holte ihnsein Engagement für die moderneArchitektur ein: Wieder wurde ervon einem Nationalsozialisten diffa-miert und musste 1941 das Landverlassen.

Nach der Zerschlagung des NS-Regimes machten die Alliierten Vor-hoelzer wieder zum ordentlichenProfessor an der THM. Im Januar1946 wurde er zum Spezialkommis-sär für den Wiederaufbau der weit-gehend zerstörten Hochschule be-stellt und im Juli 1946 zum zweitenRektor der wieder eröffneten Hoch-schule ernannt. Nach einer erneutennazistischen Diffamierung enthobihn die Militärregierung im Mai 1947aller Ämter. Zwar wurde er ein hal-bes Jahr später voll rehabilitiert,aber er war ein gebrochener undverbitterter Mann. Zwei Jahre nachseiner Emeritierung starb RobertVorhoelzer 1954 im Alter von 70Jahren.

TUMcampus 1/1178

Robert Vorhoelzer bei der Grundsteinlegungzur Kirche Maria Königin des Friedens

Die Oberpostdirektion München

Die Kirche Maria Königin des Friedens

©Architekturmuseu

mde

rTU

M(3)

Menschen

79TUMcampus 1/11

Als einer von neun Experten wurde Prof. Kurt JürgenHülsbergen, Ordinarius für Ökologischen Landbau undPflanzenbausysteme der TUM, in die neu gegründete»Kommission Landwirtschaft am Umweltbundesamt«(KLU) berufen. Leiter der KLU wird Lutz Ribbe, Direktor

der Stiftung EURONATUR.Aufgabe der KommissionLandwirtschaft ist es, dasUmweltbundesamt mitkonkreten Vorschlägen zueiner umweltgerechterenLandwirtschaft zu beraten.Wichtige Ziele sind dieSenkung der Ammoniak-emissionen, die die Eutro-phierung und die Versaue-rung von Böden und Ge-wässern verstärken, sowieein anspruchsvoller Ge-wässerschutz.

Prof. Horst Kessler, Ordinarius em. für OrganischeChemie und seit 2008 Carl von Linde Professor am In-stitute for Advanced Study der TUM, wurde die Ehren-mitgliedschaft der Fachgruppe Magnetische Resonanz-spektroskopie der Gesellschaft Deutscher Chemiker

verliehen. Verliehen wirddie Ehrenmitgliedschaft anPersönlichkeiten, die sichbesonders um die Fach-gruppe verdient gemachtoder Herausragendes aufdem Gebiet der Magneti-schen Resonanzspektros-kopie geleistet haben.Außerdem steht HorstKessler in der Ranglisteder meistzitierten Köpfeder Strukturbiologie inDeutschland auf Platz 5.Das Ranking umfasst denZeitraum 2004 bis 2007.

Laut der Zeitschrift capital gehören zwei Professorender TUM zu den Top-Talenten in Deutschland: DanielCremers, Ordinarius für Computer Vision and PatternRecognition, und Andrey Rybalchenko, Leiter desFachgebiets Grundlagen der Softwarezuverlässigkeitund Theoretische Informatik. Im Dezember 2010 listetecapital jeweils 40 Talente unter 40 Jahren aus Politik,Staat und Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaftauf, die das Potenzial für herausragende Positionen ha-

ben. Die Liste fußt auf Be-fragungen beispielsweisevon Politikern, Spitzenbe-amten, Karrierenetzwer-kern und Headhuntern.Rybalchenko hat ein Toolentwickelt, mit dem sichdie »Lebendigkeitseigen-schaften« von Softwareprüfen lassen; Cremersforscht im Bereich derBildverarbeitung und Mus-tererkennung mit Schwer-punkten in Optimierung,statistischen Lernverfah-ren und partiellen Differen-tialgleichungen.

Die Stabsabteilung für Forschung und Technologie-transfer der TUM, »TUM ForTe«, und der Planungs-stab Exzellenzinitiative haben einen neuen Leiter:Zum 1. November 2010 hat Dr. Till Lorenzen dasAmt von Dr. Markus Zanner, der als Kanzler an dieUniversität Bayreuth wechselte, übernommen. Lo-renzen hat an der Universität Konstanz Politikwis-senschaften, Geschichte und Englisch studiert. Erpromovierte bei BMW über die Geschichte desUnternehmens während des Nationalsozialismus.An der TUM war Lorenzen zuvor Persönlicher Refe-rent des Präsidenten und Leiter des Präsidialstabs.

Seit dem 1. Januar 2011 istder Kardiologe Prof. AlbertSchömig der neue ÄrztlicheDirektor am Deutschen Herz-zentrum München (DHM).Der international renommier-te Herzspezialist hat bereitsseit 1993 an der TUM einenLehrstuhl inne und leitet seit1995 die Klinik für Herz- undKreislauferkrankungen amDHM. Einer seiner zentralenklinischen und wissenschaft-

lichen Schwerpunkte ist die Atherosklerose und derenHauptkomplikation, der akute Herzinfarkt. ■

Andrey Rybalchenko

Daniel Cremers

Friedrich SchöffelAm 25. September 2010 starb Prof. Friedrich Schöffel,emeritierter Ordinarius für Maschinen- und Apparatekundeder TUM, im Alter von 95 Jahren.

Friedrich Schöffel wurde 1963 als ordentlicher Professor nachWeihenstephan berufen, um die Neugestaltung des achtsemest-rigen Diplomingenieur-Studiums mit einer Erweiterung und Ver-tiefung der maschinenkundlichen Fächer sowie der Aufnahmedes Fachgebiets »Verfahrenstechnik« mitzugestalten.

Zur Wahrnehmung dieser neuen Aufgaben brachte FriedrichSchöffel neben seiner praktischen Erfahrung eine fundierte Ausbil-dung mit, die vom Handwerk über das damalige Polytechnikum,das Studium »Allgemeiner Maschinenbau« und die Promotion amtraditionsreichen Lehrstuhl für Maschinenelemente der damaligenTechnischen Hochschule München unter Prof. Gustav Niemannbis zum Professor an der Fachhochschule München führte.

Im Laufe seiner 16-jährigen Tätigkeit an der TUM erwarb sichFriedrich Schöffel als Experte auf den Gebieten der Maschinen-kunde und Verfahrenstechnik in der Brau- und Lebensmittel-industrie sehr schnell großes Ansehen. Viele Generationen vonehemaligen Studenten, die heute zum Teil führende Positionen inWirtschaft und Wissenschaft bekleiden, haben durch ihn ihreAusbildung in den grundlegenden Bereichen der Ingenieurswis-senschaften erfahren.

Die Mitglieder des Lehrstuhls für Maschinen- und Apparatekundeund des jetzigen Lehrstuhls der Verfahrenstechnik disperser Sys-teme sowie seine ehemaligen Mitarbeiter und Schüler werdenFriedrich Schöffel ein ehrendes Andenken bewahren.

Karl Sommer

Peter SchüttAm 9. Oktober 2010 verstarb Prof. Peter Schütt, emeritierterOrdinarius für Forstbotanik am Wissenschaftszentrum Weihen-stephan, im 85. Lebensjahr.

Peter Schütt widmete sich als Phytopathologe und Forstbotanikerder Erforschung von Krankheitsverläufen und -ursachen der Forst-baumarten. Er studierte bis 1951 Forst- und Naturwissenschaftenin Eberswalde, an der Forstwissenschaftlichen Fakultät der Hum-boldt-Universität Berlin. Nach der Promotion an der Freien Univer-sität Berlin wechselte er 1954 an die Bundesforschungsanstalt fürForst und Holzwirtschaft in Hamburg. Seit 1961 am BotanischenInstitut der Universität des Saarlandes in Saarbrücken tätig (Habili-tation 1963), wurde er 1970 an die LMU als Ordinarius für Anato-mie, Physiologie und Pathologie der Pflanzen (später Forstbotanik)berufen. Er hatte den Lehrstuhl bis zur Emeritierung 1994 inne(heute »Lehrstuhl für Ökophysiologie der Pflanzen« der TUM).

Forschungsschwerpunkte waren Resistenzen von Waldbäumengegenüber pilzlichen Pathogenen sowie Auswirkungen von Pesti-ziden und Luftschadstoffen. Die Ursachenerforschung »neuartigerWaldschäden« wurde für ihn in den 1980er-Jahren zu einer zentra-len wissenschaftlichen Herausforderung. Er initiierte europaweitgeführte Forschungsprogramme und war Impulsgeber für gesetz-geberische Maßnahmen zur Luftreinhaltung. 1971 begründete erdie referierte, international angesehene Fachzeitschrift »EuropeanJournal of Forest Pathology«, die er bis 1990 als »Editor-in-Chief«leitete. Er ist zudem Begründer der Buchreihe »Enzyklopädie derHolzpflanzen«, des weltweit umfassendsten Werks über die Öko-logie und Nutzung von Holzpflanzenarten. Als Fachvertreter für All-gemeine Botanik, Dendrologie und Forstpflanzenpathologie war eran der Fakultät ein hoch geschätzter akademischer Lehrer.

Peter Schütt wird allen, die ihm begegnen durften, als engagierteForscherpersönlichkeit und begeisternder Lehrer in Erinnerungbleiben.

Rainer Matyssek

TUMcampus 1/1180

in memoriam

Menschen

81TUMcampus 1/11

Neu berufen Prof. Vera Bitsch, Professorin am Depart-ment of Agricultural, Food, and ResourceEconomics der Michigan State University,USA, auf den Lehrstuhl für Ökonomik desGartenbaus und Landschaftsbaus;Prof. Thorsten Buch, Oberassistent amInstitut für Immunologie der Universität Zü-rich, auf das Extraordinariat für MolekulareMikrobiologie und InfektionsimmunologieProf. Karima Djabali, Professorin an derColumbia University (USA) Medical Cen-ter, Department of Dermatology, auf dasExtraordinariat für Epigenetik der Haut-alterung;Prof. Martin Grunow von der TechnicalUniversity of Denmark auf den Lehrstuhlfür Produktion und Supply Chain Manage-ment;Prof. Sebastian Günther, Privatdozent fürPhysikalische Chemie an der LMU, aufdas Extraordinariat für das FachgebietPhysikalische Chemie mit SchwerpunktKatalyse;Prof. Stefanie Hennecke, Koordinatorinder Graduiertenschule für die Künste unddie Wissenschaften an der Universität derKünste Berlin, zur Juniorprofessorin fürGeschichte und Theorie der Landschafts-architektur;Prof. Joachim Hermsdörfer, Arbeitsgrup-penleiter der Entwicklungsgruppe Klini-sche Neuropsychologie (EKN) am Klini-kum München-Bogenhausen, auf denLehrstuhl für Bewegungswissenschaft;Prof. Thomas Horstmann, Chefarzt ander Medical Park St. Hubertus Klinik inBad Wiessee, auf das Extraordinariat fürKonservative und Rehabilitative Orthopädie;Prof. Gerhard Kramer, Professor fürElektrotechnik an der University of Sou-thern California (USC) in Los Angeles, aufden Lehrstuhl für Nachrichtentechnik;Prof. Lena Lämmle, akademische Rätinauf Zeit am Lehrstuhl für Psychologie derUniversität Augsburg, zur Juniorprofesso-rin für Methodenlehre und Statistik;Prof.Werner Lang, Direktor des Zentrumsfür nachhaltige Entwicklung und Professorfür nachhaltiges Bauen an der Universityof Texas in Austin, USA, auf den Lehrstuhlfür Energieeffizientes und NachhaltigesPlanen und Bauen;

Prof. Matthias Scherer, wissenschaft-licher Mitarbeiter am HVB-Stiftungsinstitutfür Finanzmathematik der TUM, auf dasExtraordinariat für Finanzmathematik;Prof. Arndt F. Schilling, Juniorprofessoram Institut für Biomechanik der Techni-schen Universiät Hamburg Harburg, aufdas Extraordinariat für ExperimentellePlastische Chirurgie;Prof. Stefan Schönert, Leiter einer selbst-ständigen Nachwuchsgruppe am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidel-berg, auf den Lehrstuhl für experimentelleAstroteilchenphysik;Prof.Moniek Tromp, Juniorprofessorin undEPSRC Advanced Research Fellow am De-partment für Chemie der Universität South-ampton, Großbritannien, auf das Extraordi-nariat für Strukturanalytik in der Katalyse;Prof. Wilhelm Windisch, Leiter des Insti-tuts für Tierernährung, Tierische Lebens-mittel und Ernährungsphysiologie der Uni-versität für Bodenkultur Wien, auf denLehrstuhl für Tierernährung.

Prof. Andreas S. Schulz, Patrick J. McGovern Professor of Mathematics of Opera-tions Research am Massachusetts Instituteof Technology, USA, am Lehrstuhl für An-gewandte Geometrie II und Diskrete Ma-thematik; Thema: aktuelle Fragen der Com-putational Convexity. Insbesondere werdenmathematische Fragen der Lebenswissen-schaften im Zentrum der gemeinsamenForschungen mit TUM-Ordinarius Prof. Pe-ter Gritzmann stehen, der mit seinem ame-rikanischen Kollegen Prof. Victor L. Klee fürdie Entwicklung der Computational Conve-xity mit dem Max-Planck Forschungspreisausgezeichnet worden ist;Dr. Wei-Bing Zhang, Xiangtang Universi-ty, China, am Lehrstuhl für TheoretischeChemie; Thema: Quantenchemische Un-tersuchungen von Elementarprozessen inder Oxidationskatalyse;Dr. Zaid Ganim, Massachusetts Instituteof Technology, Boston, USA, am Lehrstuhlfür molekulare Biophysik; Thema: Opto-Mechanics of Single Biomolecules;Dr. Matej Kanduc, Jozef Stefan InstituteLjubljana, Slowenien, am Lehrstuhl fürTheoretische Physik – Weiche Materie;Thema: Wechselwirkung von Biomolekü-len mit mehrwertigen Ionen;Prof. Nihat Berker, Prof. em. am Massa-chusetts Institute of Technology und Prä-

TUM intern

Zu Gastals Alexander vonHumboldt-Forschungspreis-träger

als Alexander vonHumboldt-Stipen-diat

Menschen

TUMcampus 1/1182

als DAAD-Stipen-diat

auf Einladung desLehrstuhls fürInformatik III

auf Einladung desLehrstuhls fürAngewandteWahrscheinlich-keitstheorie

auf Einladung desLehrstuhls fürExperimentelleHalbleiterphysik 1

Fakultät ME

Ernennungzur außerplanmä-ßigen Professorinzum außerplan-mäßigen Professor

sident der Sabanci University Istanbul,Türkei, am Lehrstuhl für Theoretische Phy-sik – Weiche Materie; Thema: Wasser- undIonen-Transport in Carbon-Nanotubes;Prof. Guilherme De Paula Nogueira, Uni-versidade Estadual Paulista, Brasilien, amLehrstuhl für Physiologie; Thema: ELISADevelopment for hormone quantification indomestic animal plasma;Dr. Nikolaus Augsten, Freie UniversitätBozen, Italien, am Lehrstuhl für InformatikIII; Thema: Erweiterung von Datenbank-systemen um Ähnlichkeitsoperatoren undÄhnlichkeitssuche in großen, hierarchischstrukturierten Datenbeständen;Prof. Henk van Beijeren, UniversitätUtrecht, Niederlande, am Lehrstuhl fürAngewandte Wahrscheinlichkeitstheorie;Thema: Statistische Mechanik des Nicht-gleichgewichts, insbesondere getriebenestochastische Teilchensysteme mit Wech-selwirkung und stochastische Wachs-tumsprozesse;Prof.Hideyuki Maki, Keio-Universität, Japan,in der Arbeitsgruppe »Nanotechnologie undNanomaterialien« am Walter Schottky Insti-tut und Physik-Department; Thema: Opto-electronic characterization of nanoscalecircuits for applications in solar cells andthe information science technology.

Prof. Peter Henningsen, Direktor derKlinik für Psychosomatische Medizinund Psychotherapie des TUM-Klinikumsrechts der Isar, wurde zum neuen Dekander Fakultät für Medizin gewählt. Er folgtProf. Markus Schwaiger, Klinikdirektor derNuklearmedizin, nach, der das Amt siebenJahre lang innehatte. Henningsen und sei-ne Stellvertreter wurden vom Fakultätsratfür drei Jahre gewählt. Prodekane sindProf. Bernhard Hemmer, Direktor derNeurologischen Klinik, und Prof. UlrikeProtzer, Leiterin des Instituts für Virologie.

für das Fachgebiet Experimentalphysik Dr.Roland Diehl, Privatdozent am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik;für das Fachgebiet Anästhesiologie Dr.Patrick Friederich, Chefarzt der Klinik fürAnästhesiologie, operative Intensivmedizinund Schmerztherapie am Krankenhaus

München-Bogenhausen der StädtischesKlinikum München GmbH;für das Fachgebiet Plastische ChirurgieDr. Riccardo Enzo Giunta, wissenschaft-licher Mitarbeiter an der Klinik und Poli-klinik für Plastische Chirurgie und Hand-chirurgie;für das Fachgebiet Pflanzenwissenschaf-ten, Pflanzenökologie und Pflanzenöko-physiologie Dr. Thorsten Grams, Privat-dozent am Lehrstuhl für Ökophysiologieder Pflanzen;für das Fachgebiet Kinderheilkunde Dr.Claudia-Susanne Ingeborg Liptay,Oberärztin an der Klinik und Poliklinik fürKinder- und Jugendmedizin;für das Fachgebiet Plastische ChirurgieDr. Charlotte Holm Mühlbauer, Fachärz-tin für Plastische und Ästhetische Chirur-gie in der Atos Klinik München;für das Fachgebiet Allgemeine Mikrobiolo-gie und Lebensmittelmykologie Dr. MartinLudwig Niessen, wissenschaftlicher Mit-arbeiter am Lehrstuhl für TechnischeMikrobiologie;für das Fachgebiet Experimentelle Onko-logie Dr. Christian Plank, wissenschaft-licher Mitarbeiter am Institut für Experi-mentelle Onkologie und Therapiefor-schung;für das Fachgebiet Klinische Chemie undPathobiochemie, Dr.Werner Steimer, Pri-vatdozent am Institut für Klinische Chemieund Pathobiochemie;für das Fachgebiet Luft- und Raumfahrt-medizin in der Fakutät für Maschinen-wesen Dr. Johann Anton Pongratz, Lehr-beauftragter an der TUM und Arzt für Ar-beits-, Allgemein-, Flug-, Sport-, Tauch-und Umweltmedizin;für das Fachgebiet Strategische Unterneh-mensführung in der Fakultät für Maschinen-wesen Dr. Werner Hugo Seidenschwarz,Lehrbeauftragter an der TUM und Vorsit-zender der Geschäftsführung der Unter-nehmensberatung Seidenschwarz & Comp.

Prof. i.R. Dietrich von Engelhardt, ehe-maliger Direktor des Instituts für Medizin-und Wissenschaftsgeschichte der Univer-sität Lübeck, wurde für die Zeit vom1.10.2010 bis 31.3.2011, längstens bis zurWiederbesetzung, mit der kommissari-schen Leitung des Fachgebiets Geschich-te und Ethik der Medizin beauftragt;

TUM intern

zum Honorar-professor

Vertretung

Menschen

83TUMcampus 1/11

Dienstjubiläum25-jährigesDienstjubiläum

40-jährigesDienstjubiläum

Ruhestand

Prof. Alfred Laubereau, Ordinarius em.für Experimentalphysik, wurde für die Zeitvom 1.4.2011 bis 30.9.2011, längstens biszur endgültigen Besetzung der Professurmit der kommissarischen Leitung desLehrstuhls für Experimentalphysik (E 11)beauftragt;Dr. Alexander Lenz, Akademischer Ober-rat an der Universität Regensburg, wurdefür die Zeit vom 1.1.2011 bis 30.9.2011 mitder kommissarischen Leitung des Lehr-stuhls für Theoretische Physik (T31) beauf-tragt;Dr. Mark Pfeiffer, Akademischer Rat imBeamtenverhältnis auf Zeit an der Univer-sität Bayreuth, wurde für die Zeit vom15.10.2010 bis 31.3.2011, längstens biszur endgültigen Besetzung, mit der kom-missarischen Leitung des Fachgebiets fürTrainingswissenschaftliche Diagnostik be-auftragt.

Norbert Dombrowsky, technischer Ange-stellter am Lehrstuhl für Zoologie, am1.11.2010; Rijk Hilferink, Mitarbeiter inder Datenverarbeitung im IT-Betrieb derZentralabteilung 7, am 1.10.2010; MonikaKirchmann, Verwaltungsangestellte in derZentralabteilung 5 – Rechtsangelegenhei-ten, am 16.10.2010; Prof. Alois ChristianKnoll, Ordinarius für Echtzeitsysteme undRobotik, am 31.10.2010; Wolfgang Pet-rik, technischer Angestellter im Fachge-biet Geobotanik, am 15.10.2010; IngridStallforth, medizinisch-technische Ange-stellte am Institut für Medizinische Mikro-biologie, Immunologie und Hygiene, am1.10.2010; Josef Weindl, technischer An-gestellter in der Versuchsstation für Tier-zucht, am 3.11.2010; Dr. Edda Wenzig,Akademische Oberrätin und Leiterin desPrüfungsbüros im Fakultätsservicebüroder Fakultät für Maschinenwesen, am1.11.2010; Stefan Zimmermann, techni-scher Angestellter im Fachgebiet Limno-logie, am 1.9.2010;Elfriede Lachermeier, Chemielaborantinam Lehrstuhl für Aquatische Systembiolo-gie, am 1.11.2010; Prof. Wolfram Weise,Ordinarius für Theoretische Physik (T39)– Angewandte Quantenfeldtheorie, am1.10.2010.

Prof. Hans Heinz Karsch, AkademischerDirektor am Lehrstuhl für Anorganische

Chemie mit Schwerpunkt neue Materia-lien, nach 36-jähriger Tätigkeit an der TUMzum 30.9.2010; Antonia Lachner, Biblio-theksangestellte – Teilbibliothek Weihen-stephan, nach 23-jähriger Tätigkeit an derTUM zum 28.2.2011; Alois Pscheidt,technischer Angestellter am FRM II, nach8-jähriger Tätigkeit an der TUM zum30.4.2011; Prof. Reinhard Rummel, Ordi-narius für Astronomische und Physikali-sche Geodäsie, nach 16-jähriger Tätigkeitan der TUM zum 31.3.2011; Heinz Singer,technischer Angestellter am Lehrstuhl fürExperimentalphysik, nach 39-jähriger Tä-tigkeit an der TUM zum 28.2.2011; Prof.Günter Söder, Akademischer Direktor amLehrstuhl für Nachrichtentechnik, nach 35-jähriger Tätigkeit an der TUM zum31.3.2011.

Prof. Gert Hauske, Extraordinarius i.R. fürVisuelle Kommunikation, am 4.12.2010;Dr. Heinrich von Pierer, Ehrendoktor derFakultät für Elektrotechnik und Informa-tionstechnik, am 26.1.2011; Prof. DierkSchröder, Ordinarius em. für ElektrischeAntriebssysteme, am 7.1.2011;Prof. Günther Brandenburg, Extraordina-rius i.R. für Elektrische Antriebstechnik,am 28.11.2010; Prof. Jürgen Eickel, Ordi-narius em. für Informatik, am 17.12.2010;Prof. Peter Mehnert, Extraordinarius i.R.für Chemie, am 2.11.2010; Prof. ItzchakParnas, Ehrendoktor der Fakultät für Me-dizin, am 11.11.2010;Prof. Ernst Kolb, Ordinarius em. für Anäs-thesie, am 25.12.2010; Prof. Gerd Habe-nicht, Ordinarius em. für Fügetechnik, am7.1.2011; Prof. Georg Küttinger, Ordina-rius em. für Baukonstruktion und Baustoff-kunde, am 1.1.2011; Dr. Otto Mayr, Eh-rensenator der TUM, am 2.11.2010;Prof. Alfred Angerer, Ordinarius em. fürStädtebau und Entwerfen, am 20.12.2010.

Dr. Jens Niemax, wissenschaftlicher An-gestellter am Lehrstuhl für ExperimentelleHalbleiterphysik I, im Alter von 34 Jahrenam 16.10.2010; Prof. Friedrich Schöffel,Ordinarius em. für Maschinen- und Appa-ratekunde, im Alter von 95 Jahren am25.9.2010; Prof. Peter Schütt, Ordinariusem. für Forstbotanik, im Alter von 84 Jah-ren am 9.10.2010.

Geburtstag70. Geburtstag

75. Geburtstag

80. Geburtstag

85. Geburtstag

Verstorben

1. FebruarGesprächsreihe»Durchblick«

9. FebruarVortrag am WZW

11. FebruarWorkshopStatistical Me-thods and Models

12. FebruarSymposium»PsychischeStörungen«

Beim letzten Termin der Gesprächsreihe»Durchblick« zum Thema »Was heißt hierLeben?« diskutieren am 1. Februar 2011Prof. Hans Ulrich Küpper, Vorstand desInstituts für Produktionswirtschaft undControlling der LMU, und Prof. TraugottRoser, Professor für Spiritual Care derLMU, über die Grenzen des Lebens, seine(Un?)Berechenbarkeit und den Stellenwertder Seele. Ort: Bürgerhaus Garching, Zeit:17.30 Uhr.

Beim letzten Termin der Vortragsreihedes Hans Eisenmann-Zentrums fürAgrarwissenschaft zu aktuellen, agrar-wissenschaftlichen und agrarpolitischenThemen spricht am 9. Februar 2011Henning C. Paulsen, Geschäftsführer derClaas Vertriebsgesellschaft mbH und Vor-sitzender des VDMA-Fachverbands Land-technik über »High-Tech-Landtechniksichert unsere Ernährung«. Ort: WZW,Hörsaal 1 (im Dekanatsgebäude, Alte Aka-demie 8); Zeit: 16 Uhr s.t.

Am 11. Februar 2011 findet am TUMInstitute for Advanced Study auf demForschungscampus Garching der zweiteTUM-interne Workshop »Statistical Me-thods and Models« statt. Die Organisato-ren, Dr. Stephan Haug (TUM|Stat – Statis-tische Beratung der TUM), Prof. ClaudiaKlüppelberg (Mathematical Statistics andIAS Focus Group on Risk Analysis andStochastic Modelling) und Prof. DanielStraub (Engineering Risk Analysis) wollenmit diesem Workshop TUM-Wissenschaft-lerinnen und -Wissenschaftler zusammen-bringen, die im Bereich statistischer Me-thoden und/oder Modelle arbeiten.Programm und Kontaktdetails:www-m4.ma.tum.de/tumstat/workshopIAS2011.html

»Psychische Störungen bei Tieren – Mo-delle des Menschlichen?« ist das Themaeines Symposiums der Klinik und Poliklinikfür Psychiatrie und Psychotherapie derTUM am 12. Februar 2011 im Klinikum

rechts der Isar, Hörsaal D; Beginn: 9.30.Für das freiwillige Fortbildungszertifikatder Bayerischen Landesärztekammer istdiese Veranstaltung mit vier Punkten an-rechenbar. Kontakt: Rosmarie Nirschl,Tel. 4140-4201/-02E-Mail: [email protected]

Das ProLehre Team der Carl von Linde-Akademie der TUM lädt Hochschuldidakti-kerinnen und -didaktiker, Lehrende und ander Lehre Interessierte sowie Studierendezum Internationalen Symposium & zur40. Jahrestagung der dghd (DeutscheGesellschaft für Hochschuldidaktik) vom1. bis 4. März 2011 in das TUM-Stamm-gelände ein. Die Veranstaltung mit dem Ti-tel »Lehrforschung wird Praxis – Hoch-schuldidaktische Forschungsergebnisseund ihre Integration in den Lehrzusam-menhang« spannt einen Bogen von einer»Geschichtsstunde« – 40 Jahre dghd – bishin zu zukunftsweisenden, nachhaltigen,vernetzten Konzepten moderner Hoch-schullehre. Neben drei Keynote Speakerswerden vor allem die sieben Workshop-Tracks Gelegenheit bieten, sich gemein-sam mit den zentralen Aspekten derHochschuldidaktik auseinander zu setzen.Programm und weitere Informationen imInternet:www.prolehre.tum.de/symposium2011

Der Essener RWE-Konzern vergibt den»RWE Zukunftspreis 2011« an Absolven-ten und Doktoranden, die sich in ihrenAbschlussarbeiten mit »Impulsen für dieEnergiewelt von morgen« befasst haben.Mögliche Themen sind klimaschonendeStromerzeugung, intelligente Energiean-wendungen, effizienter Handel auf Ener-giemärkten oder Produktstrategien imWettbewerb. In der Kategorie A – Diplom-,Bachelor- und Masterarbeiten – sind dreivon 3 000 bis 8 000 Euro dotierte Preiseausgelobt; für Doktoranden beträgt dasPreisgeld in der Kategorie B 20000 Euro.Bewerbungsschluss ist der 31. März 2011.www.rwe.com/zukunftspreis

1. bis 4. MärzInternationalesSymposium &40. Jahrestagungder dghd

31. MärzZukunftspreisRWE

Termine

TUMcampus 1/1184

85TUMcampus 1/11

Termine

11. bis 13. AprilSpring Meeting

14. April9. MünchenerBaustoffseminar

30. Aprilm4 Award

Cereals & Europe, die europäische Sektionder AACC International (früher AACC,American Association of Cereal Chemists),die AACC International und die DeutscheForschungsanstalt für Lebensmittelchemie(DFA, Direktor: Prof. Peter Schieberle,TUM-Ordinarius für Lebensmittelchemie)veranstalten das 3. Internationale SpringMeeting 2011 vom 11. bis 13. April 2011auf dem TUM-Campus in Weihenstephan.Das Symposium mit dem Thema: »Tex-ture, Flavour and Taste – Key ConsumerDrivers to Healthy and High Quality CerealProducts« findet erstmals in Deutschlandstatt und richtet sich an Wissenschaftlerund Vertreter der Getreidebranche. Wei-tere Informationen unter:www.springmeeting2011.de

Das Centrum Baustoffe und Materialprü-fung (cbm) der TUM veranstaltet am 14.April 2011 von 10 bis 17 Uhr das Bau-stoffseminar »Ultra-hochfester Beton –baustoffliche Grundlagen, Bemessungund Praxiseinsatz«. Wissenschaftler undVertreter der Bauindustrie berichten überden aktuellen Sachstand ihrer Arbeit. Da-bei wird der Bogen von den baustofflichenGrundlagen über die Prüfung und Bemes-sung bis hin zur praktischen Anwendunggespannt. Die Tagungsgebühr beträgt75 Euro, für Angehörige der TUM und fürStudierende ist die Teilnahme kostenlos.Ort: Oskar von Miller Forum, Oskar-von-Miller-Ring 25, München. Anmeldeschlussist der 30. März 2011. Unterlagen könnenangefordert werden bei Lena Richter, Tel.:809/289-27061,E-Mail: [email protected] unter:www.cbm.bv.tum.de

Das vom bayerischen Wirtschaftsministe-rium unterstützte Projekt »m4 Scouting &Incubation« im Rahmen des BMBF-Spit-zenclusters »m4: Personalisierte Medizinund zielgerichtete Therapien« fördert inno-vative Projekte im Bereich PersonalisierteMedizin. Das Vorhaben ist ein Gemein-schaftsprojekt der BioM Biotech Cluster

Management GmbH und der Technologie-transfer-Stellen von TUM und LMU,Helmholtz Zentrum München und MPI fürBiochemie. Der m4 Award bietet Projektenim Bereich Personalisierte Medizin im Vor-gründungsstadium zwei Jahre Förderung,um Produkt- oder Verfahrensideen zuvalidieren. Danach soll die Fähigkeit zurAnschlussfinanzierung erreicht sein undmöglichst eine Unternehmensgründungerfolgen. Bewerben können sich Teamsaus Bayern, die an der Entwicklung undErprobung von Therapien, Diagnostikaund Technologien im Bereich der Perso-nalisierten Medizin arbeiten. Vollanträgesind bis zum 30. April 2011 einzureichen.Nähere Informationen unter:www.m4.de/m4award

Ein Tag, 30 Firmen, 1 200 Studenten, einThema: Life Science – die IKOM LifeScience findet am 18. Mai 2011 im Wis-senschaftszentrum Weihenstephan stattund richtet sich vor allem an Studierendeder Agrarwissenschaften, Biowissen-schaften, Brau- und Lebensmitteltechno-logie, Ernährungswissenschaft, Forstwis-senschaft und Medizin. Führen Sie Ge-spräche über Einstiegsmöglichkeiten,Praktika, Werksstudentenstellen oder Trai-neeprogramme! Die IKOM bietet einen»grünen« Strauß von Möglichkeiten rundums Thema Berufsfindung und Karriere-möglichkeiten in den Life Sciences.www.ikom.tum.de

Ein breites Angebot rund um die ThemenKarriere und Berufseinstieg für Studieren-de und Alumni bietet der TUM Career Ser-vice wieder in der nächsten TUM CareerWeek vom 23. bis 27. Mai 2011. Eine gan-ze Woche lang gibt es an allen Standortender TUM Beratungen zu Bewerbungenund Karrierefragen, über internationaleThemen und Berufsbilder bis hin zu Unter-nehmensinformationen.www.tum.de/career

18. MaiIKOM Life Science

23. bis 27. MaiCareer Week

TUMcampus 1/1186

21 Fragen

Spiel mit Fragen!Heute noch so charmant wie bei MarcelProust: Das Spiel mit den Fragen.Die Antworten hat diesmal Prof. Tina Seidel,Ordinaria für Unterrichts- und Hochschul-forschung der TUM School of Education.

Tina Seidel forscht und lehrt seit Anfang 2010 an der TUM School ofEducation. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, exzellente Forschungzum Lernen von Lehrpersonen und zu wirksamer Unterrichts-gestaltung mit einer praxisorientierten, wissenschaftlich fundiertenAusbildung von Lehramtsstudierenden zu verbinden.Sie wechselte von der Universität Jena an die TUM, wo sie mit33 Jahren die jüngste Ordinaria der Universität war.

Wo möchten Sie leben?An dem Ort, an dem meine Familie ist

Was ist für Sie das größte Glück?Mit Kindern lachen

Welche Fehler entschuldigen Sie amehesten?Fehler, aus denen man lernt

Was ist für Sie das größte Unglück?Krieg, Krankheit und Tod

Ihr Lieblingsmaler?Unser Sohn Felix. Und dann noch:Goya, Spitzweg, Klee, Nolde...

Ihr Lieblingskomponist?Mozart

Ihr Lieblingsschriftsteller?John Irving

Ihre Lieblingstugend?Offenheit

Ihre Lieblingsbeschäftigung?Puzzeln

Ihr Lieblingsexponat im DeutschenMuseum?Das Bergwerk

Ihr Hauptcharakterzug?Gestaltungswille und Kreativität(»da habe ich mir überlegt...«)

Was schätzen Sie bei Ihren Freundenam meisten?Vertrauen, Witz und Humor

Was ist Ihr größter Fehler?Meine Ungeduld

Was ist Ihr Traum vom Glück?Ein Leben ohne Gewalt

Ihre Helden in der Wissenschaft?Alexander und Wilhelm von Humboldt

Ihre Helden in der Geschichte?Nelson Mandela

Was verabscheuen Sie am meisten?Ignoranz und Diskriminierung

Welche Reform bewundern Sie ammeisten?Die Sozialreform des 19. Jahrhunderts

Welche natürliche Gabe möchten Siebesitzen?Ein fotografisches Namensgedächtnis

Was möchten Sie sein?Weise

Ihr Motto?You can’t stop the waves, but you can learnto surf

87TUMcampus 1/11

Vorschau

Redaktionsschluss: 28. Februar 2011

Vorschau TUMcampus 2/11

Roboter helfen beim Verpacken

Millionen für Neutronen

Wie Roboter bei der Verpackung großer LCD-Fernseherden Arbeitern helfen könnten, untersuchen Wissen-schaftler der TUM zusammen mit Projektpartnern ausder Industrie in dem EU-Forschungsprojekt »Custom-Packer«. Das Ziel: Ein Knochenjob soll künftig von Hel-fer-Robotern erledigt werden. Gleichzeitig sollen die re-lativ hohen Verpackungskosten sinken.

Mit rund 300 Millionen Euro zusätzlich wird die Neutro-nenquelle FRM II in den nächsten zehn Jahren gefördertwerden. Möglich ist dies aufgrund einer neu geschlos-senen Kooperation zwischen den Helmholtz-Zentren inBerlin, Geesthacht und Jülich mit der TUM zur gemein-samen wissenschaftlichen Nutzung des FRM II. Mit denGeldern sollen neue wissenschaftliche Instrumente ge-baut werden, um der großen Nachfrage nach Messzeitin Garching gerecht zu werden.

Infektionskrankheiten sind seit einigen Jahren auf demVormarsch. Durch die unbedachte Gabe von Antibiotikahaben sich multiresistente Keime entwickelt. MancherKrankheitserreger spricht auf kein gängiges Antibioti-kum mehr an – mit dramatischen Folgen: Die Zahl derTodesfälle steigt rasant an. Wissenschaftler der TUMkonnten einen neuen Wirkstoff etablieren, der die Bak-terien in ihrer Pathogenität schwächt. Ein 1 500 Euroschwerer Grant des European Research Council eröff-net den weiteren Forschungen völlig neue Perspektiven.

Medikamente gegen multiresistente Bakterien

Dipl.-Ing. Max AicherDr. Hermann BalleProf. Dr.-Ing. Rainer BarthelProf. Thomas Bauer und FamilieSenator E.h. Prof. Dr.-Ing. Ernst DenertDipl.-Ing. Carl-Peter ForsterProf. Dr. med. Reiner GradingerProf. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A. HerrmannProf. Dr. med. Heinz HöflerProf. Dr.-Ing. Bernd-Robert HöhnProf. Dr.-Ing. Hartmut HoffmannDipl.-Ing. Bodo Friedrich HolzDr.-Ing. E.h. Hans Georg HuberArchitekt Helmut JahnProf. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Dr. h.c. Günter KapplerDr.-Ing. Hermann KinkeldeyDr. Christian KohlpaintnerDr.-Ing. Gerd KrickProf. Dr. sc. techn. Gerhard KramerDr. Jürgen KulpeProf. Dr.-Ing. Herbert KupferDipl.-Ing. Roland LacherProf. Dr.-Ing. Reimar LenzGertrud ObermeyerSenator E.h. Dr.-Ing. Leonhard ObermeyerS.D. Albrecht Fürst zu Oettingen-SpielbergDr. Matthias OttmannIngeborg PohlProf. Dr. Gallus RehmProf. Dr. Dr. Johannes RingProf. Randolf RodenstockDipl.-Ing. Valentin RöhmChristina S. Rohde, MBAProf. Dr.-Ing. Dr. h.c. mult. Ulrich L. RohdeDr. Helmut Röschinger

Dipl.-Kfm. Peter RösnerProf. Dr. Ernst J. RummenyProf. Dr. Norbert SchmitzDipl.-Ing. Heinz-Peter ScholzProf. Dr. med. Albert SchömigProf. Rolf Martin SennewaldSenator E.h. Peter von SiemensSenator E.h. Hubert StärkerProf. Dr. Rudolf StaudiglDr. Manfred StefenerProf. Dr. Dieter H. VogelDr. Karl WamslerDipl.-Ing. Hanns W. WeidingerSenator E.h. Dr. h.c. Horst WeitzmannHans WildenDipl.-Kfm. Johannes WinklhoferSenator E.h. Dr. Wilhelm WintersteinDr. Matthias L. WolfgruberProf. Dr. Mark WössnerALTANA AGAUDI AGBayerischer Bauindustrieverband e.VBMW AGRobert Bosch GmbHClariant International AGEvonik Industries AGHerrenknecht AGLinde AGNestlé AGRohde & Schwarz GmbH & Co. KGSGL CARBON SESiemens AGSüd-Chemie AGTÜV SÜD AGWacker Chemie AG

Die Technische Universität München danktden Gründungsstiftern der

TUM UNIVERSITÄTSSTIFTUNG– Gemeinnützige Stiftung des Bürgerlichen Rechts –

für das tatkräftige finanzielle Engagement, mit dem sie als Alumniund Förderer aus bürgergesellschaftlicher Verantwortung ihren Beitrag zur

Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der TUM leisten.

Die Gründungsstifter:

Technische Universität München