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ÖSTERREICHISCH - UGANDISCHE FREUNDSCHAFTSGESELLSCHAFT Austrian-Ugandan Friendship Association www.austria-uganda.at E-Mail: [email protected] ZVR-Zahl:525238540 Jahresbericht 2018 der Österreichisch - Ugandischen Freundschaftsgesellschaft Mitglied von

UGANDA PROJEKTGRUPPE RIBE · 3 Projekte 2018 in Uganda Projekt „Lwanga“ – Girls Dormitory and Water Tank 2018 konnte der Bau des Girls Dormitory der St. Charles Lwanga Secondary

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  • ÖSTERREICHISCH - UGANDISCHE FREUNDSCHAFTSGESELLSCHAFT Austrian-Ugandan Friendship Association www.austria-uganda.at E-Mail: [email protected]

    ZVR-Zahl:525238540

    Jahresbericht 2018

    der Österreichisch - Ugandischen Freundschaftsgesellschaft

    Mitglied von

    http://www.austria-uganda.at/mailto:[email protected]

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    Wie weit ist Afrika von Europa entfernt? Das „High-Level Forum Africa-Europe 2018“ in Wien am 17./18. Dezember 2018 war ein Großereignis während der österreichischen EU-Präsidentschaft im zweiten Halbjahr 2018. Das Forum wurde durch einen „High-Level Dialogue“ eröffnet, der unter Leitung des Vorsit-zenden der EU-Präsidentschaft (Bundeskanzler Kurz) und der AU-Präsidentschaft (Präsident Kagame von Ruanda), gemeinsam mit den Kommissionspräsidenten der EU (Jean-Claude Juncker) und der AU (Moussa Faki Mahamat) stattfand. Als Schwerpunkt wurde die Innova-tion der Digitalisierung („talking to cooperation to the digital age“) gesetzt. Durch sieben „Round Table Programme“ und speziellen „Side Events“ wurden mit einer gro-ßen Anzahl von Wirtschaftsexperten, bilateralen und multilateralen Entwicklungspartner, In-vestoren, Vertreter von Finanzinstitutionen und der UNO Inhalte bearbeitet. Weit über dieses Forum hinaus geht offenbar der öffentliche Bewusstseinswandel, dass Europa zunehmend enger und ernsthafter mit Afrika zusammenarbeiten muss. Die schnell gestellte Frage „Wie weit ist Afrika von Europa entfernt?“ ist eine schöne Fang-frage mit raschen weit überschätzten Antworten, denn es sind tatsächlich nur 14 Kilometer in der Straße von Gibraltar.und das ist näher als Wien zu Baden bei Wien. Uganda war beim „High-Level Forum“ durch Außenminister Hon Sam K. Kutesa vertreten und aufgrund der hohen Sicherheitsvorkehrungen während des Forums für die Österreich-Ugandische Freundschaftsgesellschaft praktisch unerreichbar. Hoffentlich hat Uganda kon-krete Inhalte von diesem Forum mitgenommen. Die Österreichisch-Ugandische Freundschaftsgesellschaft war das ganze Jahr über hoch engagiert, sowohl mit Veranstaltungen und Kooperationen in Österreich als auch mit konkre-ten Projekten in Uganda, Mit dem Jahresbericht 2018 wollen wir allen Personen und Organisationen danken, die diese außergewöhnliche Freundschaft unterstützt haben und zugleich wollen wir damit Zeugnis ablegen, wie lebendig diese Freundschaft ist.

    Wien, 15. April 2019

    Präsident Mag. Karl Semlitsch Vizepräsidentin Grace Sseruwagi

    Generalsekretär Ing. Andreas Lampl

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    Projekte 2018 in Uganda Projekt „Lwanga“ – Girls Dormitory and Water Tank 2018 konnte der Bau des Girls Dormitory der St. Charles Lwanga Secondary School fertig-gestellt und der Ausbau der Wasserversorgung (Zisterne) begonnen werden. Die Schule, 70 km nordwestlich von Masaka, wurde von 482 Jugendlichen, davon 236 Studentinnen und 246 Studenten besucht. Die Inbetriebnahme der internatsmäßigen Unterbringung von Stu-dentinnen wäre eine entscheidende Verbesserung. Die beiden Bauvorhaben konnten dan-kenswerterweise mit Unterstützung durch Rettet-das-Kind-Österreich durchgeführt werden. Zur vollen Inbetriebnahme ist noch die Inneneinrichtung ausständig.

    Das neue Internatsgebäude für Mädchen Baubeginn beim Wassertank

    Mit der Unterstützung durch

    Projekt „Rusekere“ – Library and Computer Building Mit der Rusekere Senior Secondary School, in der Nähe von Fort Portal gelegen, wurde die Zusammenarbeit auch Jahr 2018 fortgesetzt. Mit Hilfe der Unterstützung aus Österreich hat sich die dringend überholungsbedürftige Schulinfrastruktur in Rusekere nachhaltig verbessert und wir sind unserem primären Ziel, den Studentinnen und Studenten angemessene Unterrichtsbedingungen zu ermöglichen, ein großes Stück nähergekommen. Bildung ist zweifellos die beste Investition in die Zukunft und die Gewährleistung optimaler Lernbedingungen kann dazu beitragen das Bildungsniveau zu erhöhen und dadurch besserer Zukunftsperspektiven für die Jugendlichen zu schaffen. Dank der finanziellen Unterstützung von „Rettet-das-Kind“, konnte darüber hinaus eine Schulbibliothek mit einem Computerraum gebaut werden. Dieses Gebäude ist nun, bis auf den noch ausständigen Laubengang sowie der Inneneinrichtung, fertig. Die gesamte Gemeinschaft der Rusekere Secondary School ,Lehr- und Schulpersonal, Stu-dentinnen, Studenten und nicht zuletzt die Eltern und die gesamte Dorfgemeinde, bedanken sich herzlich bei Rettet-das-Kind-Österreich für die wirkungsvolle Unterstützung.

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    Library: Innenansicht, die Inneneinrichtung fehlt noch komplett

    Library: Aussenansicht, der regenabweisende Laubengang fehlt noch

    Mit herzlichem Dank für die Unterstützung durch

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    Projekt „Nyakishenyi High School“ – ein neues Schulgebäude In der Nyakishenyi High School, im Südwesten von Uganda gelegen, konnte 2017/2018 ein neues Schulgebäude fertiggestellt und seit Mitte August 2018 benützt werden. Damit konnte die Infrastruktur der Schule für einen gemischten Tages- und Internatsbetrieb mit rund 350 Jugendlichen, davon 192 Studentinnen und 158 Studenten, und vor allem in der Regenzeit wesentlich verbessert werden. Die Fertigstellung war dankenswerterweise mit Unterstützung der Stadt Wien MA 27 möglich.

    Fertigstellung des Fundamentes, Beginn des Maueraufbaus

    Studentinnen und Studenten vor dem neueröffneten Schulgebäude

    Nyakishenyi High School 2018

    Mit herzlichem Dank für die Unterstützung durch

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    Bbanga Project ist eine NGO mit Wien als Basisort. Das Projektziel ist es die Fischer-community in Uganda/ Ssese Islands mit nachhaltigen Methoden und Tätigkeiten zu unterstützen. Der Hauptfokus liegt im Bau einer Schule auf der Hauptinsel Kalangala. Momentan besteht das Team aus 30 VolontärInnen aus Österreich, Deutschland Schweiz und zwei lokalen Mitarbeitern in Uganda. (Co-Founder Edi und Projekt-Koordinatorin Annet). Was das Projekt auch einzigartig macht ist ihre Authentizität, Transparenz und, dass 100% der Einnahmen den Kindern zu Gute kommen, was bedeutet, dass Spendengelder nicht für administrative Tätigkeiten verwendet werden. Die Finanzierung erfolgt ausschließlich aus Privatspenden und eher untypischen Charity Veranstaltungen. Die gemeinnützigen HelferInnen sind Menschen aus verschiedenen Arbeits-, Altersgruppen und Nationalitäten, die teilweise schon selbst in Uganda waren.

    Abbildung Bbanga Voluteers mit ihren Schützlingen

    Durch ihr Schulpatenprogramm unterstützt Bbanga Project derzeit 50 SchülerInnen ver-schiedener Altersklassen (5-17 Jahren) in Uganda. Mit einer mobilen Bibliothek werden 8 Schulen versorgt, indem ihnen diverse Bücher im Rad zur Verfügung gestellt werden. Ein IT-Kurs, Musik-Unterricht und Leseunterricht sind seit Sommer 2018 fixer Bestandteil der Freizeitaktivitäten der Inselkinder. Tatkräftige Unterstützung kommt dabei von den Lehre-rInnen und Müttern der Patenkinder, die auf 30 Dörfer verteilt sind. Doch nicht nur Bildung zählt zu Bbanga Projects Aufgaben vor Ort, auch die Themen Me-dizin, Hygiene, Aufklärung, Gesundheit, Ernährung, Agrarwirtschaft, Gleichberechtigung und Müllentsorgung stehen ganz oben auf ihrer Liste.

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    Hassan Hayatbakhsh Gründer von Bbanga Project

    Gemeinsam mit der größten Klinik auf Kalangala ist eine Verbesserung des Gesundheits-systems auf den Inseln geplant. Auch monatliche Family Planning Workshops sollen mit den Themen wie HIV/Verhütung und Geburtenkontrolle zur Sensibilisierung anregen. Ein Bindenprogramm, hilft den Müttern vor Ort ihr eigenes Business auf die Beine zu stellen und dabei eine selbstständige nachhaltige Tätigkeit zu entwickeln. Um den Informationsaustausch zu gewährleisten, steht das Projekt mit verschiedenen anderen Unternehmen, Organisationen, NGO´s und Pojekten in engem Kontakt. Die Österreich-Ugandische Freundschaftsgesellschaft unterstützt seit nun fast zwei Jah-ren das Projekt und ist ein wichtiger Bestandteil von Bbanga geworden. Der Brücken-schlag mit in Österreich lebenden Ugandanern und Österreichern, die das Land ins Herz geschlossen haben, hat ihnen das Land noch nähergebracht.

    Infos über Bbanga Project finden sich hier: www.bbanga-project.org https://www.facebook.com/bbanga.project/ https://www.instagram.com/bbangaproject/

    http://www.bbanga-project.org/https://www.facebook.com/bbanga.project/https://www.instagram.com/bbangaproject/

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    Countryside Trip 2018 Schicksalsort Ugandas: Unterolberndorf und Dorfmuseum Niedersulz

    Am 12. Juni 2018 starteten wir mit dem gut gefüllten Autobus vom Schwedenplatz in Rich-tung Norden. Unser Ziel war das Freilichtmuseum Niesdersulz nahe Mistelbach. Seit 1979 wurden an dieser Stelle rund 80 Gebäude aus der der bäuerlich-ländlichen Umgebung trans-feriert oder rekonstruiert, Großteils mit deren originalem Inventar. So entstand ein Dorf mit Bauernhäusern, Kirche, Schule, Wirtshäusern, Handwerkerhäusern und Nebengebäuden. Die Bauernhäuser wurden teilweise mit lebenden Haustieren besetzt und mit den so typi-schen Bauerngärten umgeben. Ein perfektes Bauerndorf um 1900 wurde so zum zweiten Leben erweckt, obwohl viele Gebäude aus einer Zeit weit vor 1900 stammten. Eine englisch- und eine deutschsprachige Führung brachten uns die Hintergründe der einzelnen Objekte näher. Obwohl es für die Freunde aus Uganda doch eine sehr fremde Welt war, fanden sie schnell auch Parallelen zu den ländlichen Dörfern ihrer Heimat am Äquator. Manchen er-staunten die Enge und Kargheit der österreichischen Vergangenheit. Aber alle konnten et-was für sich mitnehmen, auch die Kinder für die, dieses Museum so etwas wie ein Abenteu-erspielplatz war, wo man herumlaufen und etwas lauter als in normalen Museen sein konnte. Ihr ganz besonderer Liebling war ein 500kg schweres Hausschwein, das in einer Schlamm-grube vor sich hindöste. Freilich konnte nur ein Teil der vielen Objekte genauer besichtigt werden.

    Dann ging es in das Dorfgasthaus. Dort war die Gruppe vom Landtagspräsidenten von Nie-derösterreich Mag. Karl Wilfing zum Mittagessen geladen. Da die Menüpauswahl schon auf der Anfahrt im Bus eingesammelt worden war, brauchten wir nicht allzu lange auf unsere Speisen warten. Präsident Wilfing wandte sich mit einer launigen Ansprache an seine Gäste. Das tat er zum zweiten Mal, denn schon vor einigen Jahren, bei einem Besuch des Regie-rungsviertels in St. Pölten hat er unsere Gruppe, damals in seiner Funktion als Landesrat, begrüßt. Nach dem Mittagessen ging es in einer kurzen Busfahrt durch die weinviertler Hü-

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    gellandschaft nach Unterolberndorf. In diesem kleinen Ort im Kreuttal nahe Wolkerdorf hatte im Juni 1985 der spätere Ugandische Präsident Museveni seine im Exil befindlichen Mitstrei-ter gegen die brutale Diktatur Obotes zu einer letzten Strategiesitzung vor dem Fall der Hauptstadt Kampala zusammengerufen. In einer mehrtägigen, streng geheimen Sitzung, als Seminar getarnt, wurden letzte wichtige Entscheidungen vor der Machtübernahme getroffen. Neun Jahre später sollte Präsident Museveni wieder nach Unterolberndorf zurückkehren um die Wirtsfamilie, nach Uganda einzuladen. Erfuhr die Presse 1985 nichts von dem geheimen Treffen, so war das 1994 ganz anders. Das Presseecho war enorm, sogar der amerikani-sche Nachrichtensender CNN berichtete. Unsere Gruppe konnte die in der Rezeption des angeschlossenen Hotels ausgestellten Erinnerungsstücke und das Presseecho auf diese Begebenheit begutachten. Vor dem Haus wurde das kleine Denkmal in Erinnerung an diese Ereignisse besichtigt. Vor dieser Tafel befindet sich seit 2010 ein Quadratmeter Ugandischer Boden. Jeder kann diese aus der Nähe von Entebbe stammende rote Erde betreten. Ein Stück Heimat im fernen Österreich, das allerdings für die meisten aus der Gruppe schon zur zweiten Heimat geworden ist.

    Nach einer kleinen Jause stand noch ein letzter Programmpunkt an. Es wurde die, wenige Schritte vom Gasthaus entfernte, Kellergasse von Unterolberndorf besucht. Dieser Hohlweg beherbergt eine Ansammlung von etwa 40 von diesen, für das Weinviertel so typischen, Kel-lerhäuschen. Zwei Kellerbesitzer öffneten für uns ihre Kellertüren und ließen uns in die, etwa 30m langen, Kellerröhren tief unter die Erde eintreten. Dort hat es ganzjährig etwa zehn Plusgrade. Für manchen von uns in Sommerkleidung, doch ein wenig kühl. Dann hieß es Abschied nehmen vom Weinviertel, denn der Bus zum Schwedenplatz in Wien stand bereit. Alle Teilnehmer hatte das Gefühl, wieder etwas, noch für die meisten Unbekanntes, kennen gelernt zu haben. Besonders begrüßt wurde, dass das Ganze ohne die in Europa oft übliche Hast bei Besichtigungen über die Bühne ging. So blieb viel Zeit auch in der Gruppe ein we-nig zu tratschen. Echt gemütlich wars!

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    Uganda Independence Day Party von Ing. Andreas Lampl BA

    Am 6. Oktober 2018 fand die alljährliche Feier zum Ugandischen Unabhängigkeitstag, im Grätzelzentrum Stuwerviertel im 2. Wiener Gemeindebezirk statt. An die 100 Gäste konnten sich über ein interessantes und aufregendes Fest freuen. Wir haben uns in diesem Jahr ent-schieden, die Feier an unserem angestammten Treffpunkt zu veranstalten und den Fokus auf eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der Arbeit die durch Menschen aus unserem Kreis in Uganda passiert, zu legen. Der Abend wurde durch Vizepräsidentin Grace Sseruwagi und Generalsekretär Andreas Lampl feierlich eröffnet. Gefolgt von den Hymnen Ugandas und Österreichs. Das traditionelle Gebet wurde dieses Jahr von James Kayondo Kaboyo geleitet. Unsere Ehrengäste und Unterstützer: Generalkonsul der Republik Uganda in Österreich KR Alfred Chyba und seine Frau Monika. Nach Ansprachen von KR Chyba und unseres Präsi-denten Karl Semlitsch folgten zwei Vorträge über aktuelle Projekte in Uganda.

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    Social Meetings 2018 Die Social Meetings standen auch im Jahr 2018 im Zentrum der Aktivitäten unserer Österrei-chisch-Ugandischen Freundschaftsgesellschaft. Es fanden neun Social Meetings in der Lo-kalität „Grätzelzentrum: Max Winterplatz 23, 1020 Wien“ statt. Die Social Meetings erfreu-en sich zunehmender Beliebtheit. In diesem Jahr war besonders auffällig, dass unser be-scheidener Social-Media Auftritt auf Facebook geholfen hat unsere Gruppe bekannter zu machen. Wir bedienen uns der Social Meetings und gemeinsamer Ausflüge, um UganderInnen über österreichische Kultur zu informieren. Wir bringen Menschen aus Uganda und auch aus an-deren Ländern mit ÖsterreicherInnen zusammen und ermöglichen einen unkomplizierten Dialog zwischen den verschiedenen Kulturen. Es ist uns wichtig, dass auch Personen, die nicht immer in Österreich bleiben beabsichtigen, die österreichische Kultur, Geschichte und Politik kennen und verstehen lernen. Neuankömmlinge aus Uganda können in Social Mee-tings ihre Landsleute kennenlernen und Besucher aus Uganda können ohne persönliche Einladungen UganderInnen, die hier leben, treffen. Es haben wieder viele ÖsterreicherInnen, die gerade aus Uganda zurückgekommen sind vorbeigeschaut und über ihre Erfahrungen in Uganda berichtet. Personen, die zum ersten Mal nach Uganda fliegen wollten, haben sich in lockerer Atmosphäre über das Land informiert. StudentInnen, die wissenschaftliche Arbeiten über Uganda schreiben, kamen ebenso vorbei wie junge Männer die bald ihren Zivildienst in Uganda leisten werden. Social Meetings sind Treffen, in denen über die schönen Dinge dieser Welt gelacht wird. So-cial Meetings bedeuten Begegnungen zwischen Menschen aus mehreren verschiedenen Kulturen, um sich auszutauschen, sich zu informieren; und auch um sich auszuweinen, wenn es sein muss. Trösten und getröstet werden. In Social Meetings findet jeder seinen Platz und fügt sich ein, von Kindern bis zu Omas und Opas. 2018 haben wir versucht auch zu jedem Termin informatives einzubringen, wie kurze unge-zwungene Berichte zu aktuellen Projekten in Uganda, oder Berichte zu aktuellen Tätigkeiten unserer Gesellschaft in Österreich.

    Anders als in den Jahren davor, war das Grätzelzentrum 2018 auch Schauplatz unserer größten Veranstaltung im Jahresverlauf, unserer Feier zum ugandischen Nationalfeiertag.

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    Weinkultur verbindet Kontinente Eine dänisch-österreichisch-ugandische Weintaufe

    „Weinkultur verbindet Kontinente“ war die Idee des Präsidenten der österreichisch-dänischen Gesellschaft Franz Haberhauer und er verband die Nord-Süd-Linie von Dänemark über Österreich nach Uganda. Eine beeindruckende Weintaufe sollte folgen. Am 24. November 2018 fuhr ein dänisch-österreichisch-ugandischer Bus zunächst nach Unterolberndorf, um beim legendären Gasthaus „Zum grünen Jäger“, heute Gasthaus „Ma-gister“ ein gemeinsames Essen einzunehmen. Bürgermeister Markus Koller begrüßte per-sönlich und erinnerte an das legendäre Treffen ugandischer Widerstandskämpfer 1985 in seiner Gemeinde. Die Fahrt zum „Heiligenkeller der Zünfte“ in Niederkreuzstetten war kurz und das Ambiente im tiefen Weinkeller mit großen Weinfässern beeindruckend. Die Zeremonie einer Weintaufe erleben die dänisch-österreichischen-ugandischen Besucher nicht alle Tage. Überhaupt erstmalig waren ugandische Trommeln und ugandische Tanzdarbietungen in diesem traditi-onsreichen Weinkeller zu hören und zu sehen. o Eingeleitet mit einem Trommelwirbel begrüßten Bürgermeister Viktorik von Nie-

    derkreuzstetten, der Obmann des Weinbauvereins Hubert Ulmann, der Hausherr des

    Weinkellers Lambert Freudhofmaier und die Präsidenten der österreich-dänischen & der

    österreichisch-ugandischen Gesellschaft die Gäste im vollbesetzten Weinkeller.

    o Domdekan Prälat Karl Rühringer segnete den neuen Wein, der auf den Doppelname

    „Grace-Margrethe“, einer Kombination aus einem häufig vorkommenden Vorname in

    Uganda und dem Name der dänischen Königin, getauft wurde. Grace Sseruwagi feierte

    ihr Debut als Taufpatin.

    o Der Taufwein und weitere vier Jungweine des Weinjahrgangs 2018 wurden vorgestellt

    und verkostet, dazwischen dänische Weinlieder gehört und dort noch nie gesehene

    ugandische Tänze unter Trommelbegleitung gesehen.

    o Zum Abschluss gab es noch dänische und österreichische Spezialitäten zu verkosten

    und viele gemeinsame Gespräche.

    Weinkultur hat Menschen verschiedener Kontinente verbunden. Der „Heiligenkeller der Zünf-te“ war die Reise wert.

    Abbildung 1Tanzgruppe aus Uganda

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    Tanzaufführung einer Gruppe aus Uganda

    Karl Semlitsch, Roman Kellnreiter, Grace Sseruwagi, Bürgermeister Markus Koller, Domdekan Prälat

    Karl Rühringer, Ö-Dänemark-Präsident Franz Haberbauer

    Musikdarbietung aus Dänmark und in der Mitte Ö-Däne-President Franz Haberbauer

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    Reise zu Robusta-Kaffee and Finger-Hirse in Uganda

    Beitrag von Helmut REINER Mein Studienkollege Franklin Ssempirima, der auf der BOKU am Department für Wirtschaft- und Sozialwissenschaften im Jahr 2013 sein PHD gemacht hat, hat gemeinsam mit seiner Frau Margaret Nambatya uns geholfen, diese Reise zu planen und Kontakte zu den An-bauern von Robusta-Kaffee in der Region um Masaka herzustellen. Weitere Ziele der Reise waren der Lake Mburo NP, der Queen Elizabeth NP und der Bwindi NP mit dem Gorilla Tra-cking und dem Batwa Experience Walk. Ich bin Lebensmitteltechnologe und Absolvent der Universität für Bodenkultur im Fachgebiet Lebensmittel- und Biotechnologie. In unserem Studium haben wir uns ausführlich mit der Herstellung von Lebensmitteln aus den Produkten der Landwirtschaft beschäftigt. Deshalb haben meine Frau und ich bei dieser Reise nach Uganda im Jänner 2017 den Nahrungs-pflanzen und Lebensmitteln ganz besondere Aufmerksamkeit geschenkt. In Uganda sind dies Matoke-Bananen und Finger-Hirse und die Lebensmittel daraus, die wir im Igongo Cul-tural Center nahe Mbarara kennen lernen konnten. Bei Robusta-Kaffee und Finger-Hirse soll deshalb mein Bericht etwas genauer sein: Robusta-Kaffee: Durch eine gefährliche Blattkrankheit, den Kaffeerost, aufmerksam geworden, entdeckte man Ende des 19 Jhs. im Urwald im Osten Afrikas, im heutigen Uganda eine resistente Kaf-fee-Art, die von den Botanikern Coffea canephora genannt wurde und verkürzt als Robusta bezeichnet wird. An den Ufern des Lake Victoria wuchs dieser Kaffee ausgezeichnet und er wurde daraufhin besonders in den englischen Kolonien Indien und weiter östlich in Indone-sien und Vietnam sehr geschätzt. Da dieser Kaffee aber lange Zeit als zweite Wahl galt, wurde für seine Aufbereitung oft weniger Sorgfalt verwendet. Es handelt sich aber um eine eigene Art der Gattung Coffea und gut gereinigt und sorgfältig verarbeitet, wird daraus ein sehr guter Kaffee. Dieser ist vor allem über den Hafen von Venedig nach Europa gekommen und spielt daher in Italien eine große Rolle, so halten die Italiener, den Robusta für ihre Esp-ressi als unverzichtbar. Mit Franklin Ssempirima und unter der Führung von Robert Ssentamu konnten wir einige Kaffee-Bauern bei Masaka besuchen und den Unterschied zu Arabica-Kaffee verstehen ler-nen. Leider ist es uns nicht gelungen die Lieferung eines ganzen Containers Robusta-Kaffee an einen größeren Röstbetrieb in Österreich zu vermitteln, da die Röstbetriebe nur über er-fahrene Kaffee-Händler einkaufen.

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    Finger-Hirse: Die Fingerhirse (Eleusine coracana) ist die wichtigste Hirse in Ostfafrika und neben Mais und Sorghum das wichtigste Getreide in Uganda. Sie stammt ursprünglich aus Ostafrika und hat sich bis nach Südafrika und entlang der Afrikanischen Küste auch bis auf die arabische Halbinsel und nach Indien und SriLanka verbreitet, wo sie heute als Ragi und Korakan gut bekannt ist. Das Mehl von Finger-Hirse wird in Uganda mit Milch oder Wasser gekocht zu einem sehr dicken Brei, der getrocknet wird und der als Hirsebrot (millet bread) oder Kalo konsumiert wird. Dieses nahrhafte Lebensmittel wird traditionell in sehr schönen Körben aufbewahrt. Die Beilage zu Speisen, heute oft ersetzt durch Maisgrieß ähnlich wie bei uns Polenta, heißt Ugali. Mit etwas mehr Flüssigkeit kann man ein "porridge" mit Finger-Hirse bereiten oder sogar ein nahrhaftes Getränk, das an Trink-Kakao erinnert. Die Farbe der Hirse ist ziegelrot, gemälzt wird das Getränk daraus süß. Es wird als Bushera bezeichnet. Wir konnten auf unserer Reise immer wieder Finger-Hirse-Felder und Leute bei der Ernte sehen und die Spezialitäten aus Finger-Hirse kosten. Finger-Hirse ist glutenfrei und passt besonders gut nach Ostafrika, viel besser als Weizen, Roggen und Gerste, die im Iran ent-standen sind und südlich der Sahara eigentlich keine Tradition haben.

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    Reisepläne zum Thema Landwirtschaft und Lebensmittel: Gerne möchte ich Ende dieses Jahres oder 2020 mit KollegInnen und Freunden von der BOKU und mit speziell an Landwirtschaft, Nutzpflanzen, Lebensmitteln und an Botanik und Ökologie Interessierten neuerlich eine Reise planen und suche dafür Mitreisende: Der Reiseplan könnte etwa wie folgt aussehen:

    • Zum Start gemeinsamer Besuch im Botanischen Garten Entebbe am Beginn mit Füh-rung im Garten für 2-3 Tage.

    • Feldversuche mit Kulturpflanzen auf der Kawanda Experimental Station and Besuch von einschlägigen Instituten der Makarere Universität in Kampala.

    • Reise in den Norden zu Bauern, die Finger-Hirse und andere Kulturen anbauen (vielleicht: Labwor Hills in Abim, Mount Akur 1885 m hoch, Orte: Kiru and Wiawer und Nabuin ZARDI in Moroto)

    • Reise nach Masaka zu Robusta-Banana Agrosystem und Besuch bei Verarbei-tungsfirmen (Hulling, Cleaning, Grading, Sorting), Besuch der Export-Firmen bei Kampala und Masaka

    • Einige Tage in einem Feuchtgebiet mit einer Ökologischen Führung nicht zu weit von Kampala oder Masaka (eco- or botanical guide in a swamp area Katonga River, Lake Nabugabo? or in a rain forest Mpanga Forest Reserve?)

    Interessierte aus Landwirtschaft und/oder Botanik mögen sich bitte beim Autor oder bei der Österr.-Ugandischen Freundschaftsgesellschaft melden. (Helmut REINER +43 (0) 699 13105962)

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    Vernetzungs- und Betreuungsaktivitäten Partner aller Nationen PaN Die Österreichisch-Ugandische Freundschaftsgesellschaft ist Mitglied der „Partner aller Nati-onen“ (PaN), zu der über 120 österreichisch-ausländische Gesellschaften gehören, rund 17 davon kommen aus dem Afrika südlich der Sahara. PaN engagiert sich im interkulturellen Dialog auch mit eigenen Veranstaltungen insbesonde-re wie dem „Weltfrauentag 2018“, der Veranstaltung „PaN-Gesellschaften vor den Vorhang 2018“ im Rathaus, wo prämierte Projekte vorgestellt werden, zum großartigen „Herbstfest in der VILA VITA“ im Burgenland bis hin zur gemeinsamen „PaN-Adventfeier“ in Wien. Von PaN kam auch die Einladung zur Teilnahme an dem Fest „Kulturen bitten zu Tisch“ am 25.Mai 2018 im Sigmund-Freud-Park und am „Fest der Nationen“ am 10.6.2018 im pracht-vollen Blumengarten Hirschstetten. Die Idee zur Weintaufe „Weinkultur verbindet Kontinente“ zwischen der Österreichisch-Dänischen und Österreich-Ugandischen Gesellschaft entstand aus einem PaN-Treffen. Dem Vorstand der ÖUFG wurde 2018 auch das PaN-Büro für Arbeitssitzungen dankenswer-terweise zur Verfügung gestellt. Am 26. November 2019 wird „60 Jahre PaN“ im Rathaus gefeiert werden und aus jedem Kontinent soll jeweils ein Kulturbeitrag geleistet werden. VIDC – Vienna Institut for international Dialogue and Cooperation Kein anderes Institut in Wien engagiert sich so intensiv und gekonnt für den internationalen Dialog. Mit Bezug auf die österreichische EU-Ratspräsidentschaft waren die VIDC-Veranstaltungen „Inequality – a challenge for Africa-Europe cooperation“ gemeinsam mit SADOCC (Southern Africa Documentation and Cooperation Centre) und „The EU agree-ments with Africa and the alternatives“ die Höhepunkte. Afrika Club Das VIDC unterstützt gemeinsam mit Radio Afrika TV (RATV) und dem Verein afrikanischer Studierenden (VAS) den Afrika Club, der im Afro Point, Hofmühlgasse 2, 1060, einen eige-nen Treffpunkt gefunden hat. Der Afrika Club ist ein offenes informelles Diskussionsforum, das jährlich mehrere Diskussionsrunden mit Afrika-Experten und Afrika-Interessierten veran-staltet und sich 2018 insbesondere mit der Reformpolitik in Äthiopien, dem internationalen Einsatz in der G5-Sahelzone (G5= Mauretanien, Mali, Burkina Faso, Niger Tschad) und dem Post Cotonou Prozess auseinandersetzte. Helping Hands Family – Christine Fenböck Das seit 2000 in Uganda tätige Kinderhilfswerk hat unter Leitung von Diplom-Krankenschwester Christine Fenböck ein hochengagiertes und nachhaltiges Unterstüt-zungsprojekt aufgebaut. Es umfasst die Errichtung von Schulen, Krankenstationen, die me-dizinische Betreuung bis zur Familienplanung und Aidsprophilaxe leisten, und zum wirt-schaftlichen Aufschwung in den Projektregionen und damit auch zur Armutsbekämpfung bei-tragen. Kernstück ist die „Full of Joy Junior Academy“, die sie mit Bishop Stephen Mulungi beispielgebend betreut.

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    Grace Sseruwgi mit Christine Fenböck von Helping Hands Family

    Kindersoldaten in Uganda – Liane Link Eine hochengagierte Initiative von Frau Liane Link unterstützt das Betreuungsprojekt von Schwester Helene in Gulu in Norduganda, das ehemalige Kindersoldaten und deren Kindern eine Rückkehr ins gesellschaftliche Leben ermöglichen soll. Schwester Helene, selbst eine gewaltsam entführte Kindersoldatin, hat mit Unterstützung von Liane Link ein nachhaltiges Projekt aufgebaut.

    v.l.n.r.: Generalkonsul KR Alfred Chyba, Pater Karl (Prof.Dr. Wallner, Chef Missio Österreich), Sister Hellen (Gulu), Freidrich Orter (ORF Kriegsberichterstatter), Alfons Haider (ORF Moderator), vorne:

    Kalim Mugga. Persönliche Kontakte 2018 gab es eine Reihe von persönlichen Kontakten wie insbesondere mit - Eastern African Trade Information and Negotiation Institute SEATINI, County Director

    Ms. Jane Nalunga gemeinsam mit Trade Union Congress of Tansania TUCTA, Director

    for women, gender and youth development,

    - Rotary Gouvernorin District 92 11 (Uganda Tansania) Sharmila Bhatt gemeinsam mit Dr.

    Barbara Wolf-Wicha

    - NTV Uganda Reporter Andrew Arinaitwe (er verfasste eine Fernsehbericht über Unterol-

    berndorf heute).

    - European Schools of Applied Sciences (ESAS) die, vertreten durch Ing. Christian Bader,

    beabsichtigt Studieneinrichtungen an der Makarere Universität in Kampala zu unterstüt-

    zen. Dies schließt auch eine Unterstützung für eine Fußballausrüstung durch die Öster-

    reichisch-Ugandische Freundschaftsgesellschaft mit ein.

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    Vorschau Aktivitäten 2019 Forecast activities 2019

    Vorstandssitzung am 2.Februar 2019 und September/Oktober 2019

    Board meeting on 2nd of February 2019 and September/October 2019

    Monatliche Social Meetings (außer Juli und August)

    Monthly social meetings (besides in July and August)

    Jahresausflug am 15.Juni 2019 Country side trip on 15th of June 2019

    Feier zum Unabhängigkeitstag am 5.Oktober 2019

    Celebration of Independence Day on 5th of October 2019

    Unterstützung von Projekten in Uganda - Rusekere Secondary School - St. Lwanga Secondary School

    Support of projects in Uganda - Rusekere Secondary School - St. Lwanga Secondary School

    Durchführung Projekt „Fußballausrüstung“ für unsere Projekte in Uganda

    Realisation project of „football shoes“ for our projects in Uganda

    Erarbeitung und Freischaltung eines neu-en Internetauftritts. Bessere Vernetzung über Social Media.

    Development and activation of a new web-site. Better networking via social media.

    Teilnahme am Afrika Club Participation in activities of Africa Club

    Teilnahme an Veranstaltungen VIDC Participtaion in events of VIDC

    Teilnahme an Aktivitäten PaN Participation in activities of PaN

    Betreuung von Besuchen und Kontakten aus und nach Uganda

    Assist visits and contacts in and from Uganda

    Kontakte Homepage: www.austria-uganda.at E-Mail: office@ austria-uganda.at Generalsekretär Ing. Andreas Lampl BA

    (Mobil: 0680 1154564 E-Mail: [email protected]) Präsident Mag. Karl Semlitsch

    (Mobil: 0664 9197035, E-Mail: [email protected])

    Medieninhaber, Herausgeber u. Hersteller: Österreichisch-Ugandische Freundschaftsgesellschaft, www.austria-uganda.at Redaktion: Mag. Joseph Kitayimbwa. Der Jahresbericht erscheint 1x jährlich und befasst sich mit den Zielen der ÖUFG

    mailto:[email protected]

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    Uganda Karte