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15. Juli 2012 ISSN 1436-607X 15/2012 Olympia im Mutterland des Methodismus Erste Schritte n Wo der Glaube gebacken wird. Seite 11 Erste Erfolge n Wie ein »Güg« die Gemeinde belebt. Seite 13 Erste Hilfe n Wie Coaching für gestresste Mütter funktioniert. Seite 16

unterwegs 15/2012

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Das Magazin der Evangelisch-methodistischen Kirche

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15. Juli 2012ISSN 1436-607X

15/2012

Olympia im Mutterland des Methodismus

Erste Schritten Wo der Glaube

gebacken wird. Seite 11

Erste Erfolgen Wie ein »Güg« die

Gemeinde belebt. Seite 13

Erste Hilfen Wie Coaching für gestresste

Mütter funktioniert. Seite 16

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::: Editorial2

kurz gesagt

SO ErrEicHEn SiE unS:Redaktion »unterwegs« Telefon 069 242521-150 E-Mail: [email protected]: 0711 83000-0

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Bescheidenheit siegt»Dabeisein ist alles« – mit diesem Allgemeinplatz trösten wir uns oft, wenn wir unsere Ziele nicht er-reicht haben. Wenn es eben nicht geklappt hat mit der Prüfung, dem tollen Job, dem ersten Platz beim Sportturnier.Aber mal ehrlich: Ist es nicht viel schöner, zum Schluss auf dem Sie-gertreppchen ganz oben zu stehen? Es allen anderen zeigen, was man kann und dass man es geschafft hat? Und gilt das nicht heute, da jeder sich selbst vermarkten muss, mehr denn je?Sicher leben wir in einer Zeit, die die Gewinnsucht zu einer Kardi-naltugend erklärt hat – auch wenn oft das Gegenteil behauptet wird. Aber Gier ist so alt wie die Mensch-heit selbst und sie ist so schädlich wie alt. Sie schafft Unfrieden, vor allem bei dem, der nach dem strebt, was er nicht bekommen kann. Gier vergiftet Menschen, Beziehungen und damit die ganze Gesellschaft.Wie anders und befreiend ist da der Weg, den Jesus Christus uns aufge-zeigt hat: »Wer groß sein will unter euch, der soll euer Diener sein; und wer unter euch der Erste sein will, der soll aller Knecht sein«, heißt es in Markus 10,43–44. Der Wett-kampf, den Jesus von uns fordert, ist der um Bescheidenheit und Un-terordnung. Das gilt für jeden Ein-zelnen, es gilt aber auch für die Kir-che als Ganzes. Denn wo die Kir-che nicht dient, dient sie zu nichts (Jacques Gaillot). Ihr Volker Kiemle

ingrid HEintz wird neue Vor-sitzende des Frauenwerks

der EmK in Deutschland. Sie wird das Ehrenamt ab der Bestätigung durch die Zent-ralkonferenz

im November übernehmen und die Nachfolge von Heike-Ruth Klaiber antreten, die diese Aufgabe nach zehn Jahren abgibt. Ingrid Heintz gehört zur EmK im Bezirk Rheinland. Dort ist sie als Laienpredigerin und in der Gemeindeverwaltung aktiv. Sie betreibt selbstständig einen Büroservice und gehört zum Autorenteam von »für heute«.

diE MEtHOdiStiScHE KircHE in grOSSbritanniEn (MK) will ihre Beziehungen zur EmK und zu anderen methodisti-schen Kirchen vertiefen. Mit der EmK wird ein Dialog angestrebt, der das Konkor-dat (Vertrag) zwischen bei-den Kirchen weiterentwi-ckelt, das seit 1968 gilt. Die MK will die Gespräche über die Mission mit allen Part-nern verbreitern und die Konkurrenz untereinander mindern. Das beschloss die Konferenz der MK in Groß-britannien am 4. Juli.

daSS HOrSt SEEHOfEr vom Papst persönlich die

Kommunion – also das Abendmahl – bekommen hat, sorgt weiter für Wirbel. Denn Seehofer ist in

zweiter Ehe verheiratet; nach katholischem Kirchen-

recht ist Wiederverheirateten der Zugang zu den Sakramen-ten verwehrt. Der Berliner Erz-bischof Kardinal Rainer Maria-Woelki verteidigte aber den Papst. Benedikt XVI. habe »so gehandelt, wie es wohl jeder Seelsorger tut, der keinen zu-rückweisen will«, sagte er der Wochenzeitung »Die Zeit«.

dEr rOcKMuSiKEr PEtEr Maffay hat den Toleranz-preis der Evange-lischen Akademie Tutzing erhalten. Der 63-Jährige bekam die mit 7.500 Euro do-

tierte Auszeichnung für sein Engagement für traumatisierte Kinder und Jugendliche aus schwierigen sozialen Verhält-nissen und sein Eintreten gegen Rassismus.

ScHOcKiErt ist die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) über das Kölner Beschneidungs-Urteil. In einem Brief an Bundeskanzlerin Ange-la Merkel betonen VEF-Präsi-dent Ansgar Hörsting und Vize-präsidentin Bischöfin Rosemarie Wenner, dass die Beschneidung zwar ein Eingriff in die körperli-che Unversehrtheit sei, aber keiner, der das Kindeswohl schädige, sondern ihm sogar förderlich sein könne. Indem die Beschneidung aus religiö-sen Gründen als dem Kindes-wohl abträglich definiert wer-de, würden die beiden davon betroffenen Religionen, das Judentum und der Islam, dis-kreditiert und die Menschen jüdischen oder muslimischen Glaubens, die diesem Ritus in Deutschland folgen, diskriminiert.

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Bei den Olympischen Sommerspielen von Atlanta 1996 traten die christlichen Organisationen erstmals gemeinsam unter dem Motto »More

Than Gold« auf. Dies wiederholte sich in Sydney, Athen und sogar 2008 in Peking. Der Name »More Than Gold« wurde auch bei Ereignissen wie den Com-monwealth-Games, den All-Africa Games und ande-ren verwendet.

Vier Jahre vor den Olympischen und Paralympi-schen Spielen 2012 in London wurde »More Than Gold« in Großbritannien als Stiftung eingerichtet, den Vorsitz übernahm der Politiker Brian Mawhinney. Die Stiftung bildet das Scharnier zwischen den Ausrichtern der Olympischen Spiele und den örtlichen Kirchen. Sie wird von allen großen Denominationen unterstützt. Die Methodisten zählen zu den über 60 Partnern und Sponsoren. Diese helfen nicht nur finanziell, sondern wo möglich auch mit unbezahlten Mitarbeitern.

Einer der Schwerpunkte von »More Than Gold« ist die Gastfreundschaft. Angehörige von Athleten, die die Hotelpreise während der Spiele nie bezahlen könnten, werden in Gastfamilien beherbergt, in London und vielen anderen Städten. In Willkommenszentren kön-nen Besucher ihre müden Füße ausruhen, erhalten In-formationen und Zugang ins Internet, Getränke und praktische Hilfe, finden jemanden, der gerne für sie betet. Solche Zentren gibt es nicht nur in Kirchen und

Gemeindehäusern, sondern auch in ge-mieteten Räumen. Unter der Federfüh-rung der Heilsarmee sollen eine Million

kostenlose Becher mit erfrischendem Wasser verteilt werden, in London sind mehr als 20 Stationen geplant.

Jede teilnehmende Gemeinde hat einen »Gold Champion« ernannt, er erhält alle Informationen und ist mit den anderen Repräsentanten in seiner Region vernetzt. Mit der Ernennung darf die Gemeinde das »More Than Gold«-Logo verwenden. Bis zur Eröff-nung der Olympischen Spiele kommt das Olympische Feuer in mehr als 1000 Städten und Gemeinden vor-bei, dieser 70-tägige Fackellauf wird mit Veranstaltun-gen und einer Gebetsaktion begleitet.

Zu »More Than Gold« gehören unter anderem Kin-derferienprogramme mit sportlichen Themen und Sportcamps, Turniere mit anschließendem Essen und einem Gastreferenten und Quizabende. Jede Gemeinde bietet das an, was in ihren langfristigen Kontext passt. Der christliche Filmklassiker »Stunde des Siegers« er-strahlt in einer digital überarbeiteten Version. Für »More Than Gold«-Geschäftsführer David Willson ist der Film eine Hilfe für den Kontakt »mit Menschen, die vielleicht noch nicht bereit für einen Alpha-Kurs, aber bereit zum Reden sind«.

Ein größeres Projekt für mehrere Gemeinden ge-meinsam sind zwei Typen von »Community Festivals«: eine Art Stadtteilfeste mit großer Leinwandübertra-gung, Spielen, Kinderprogramm, Grillen, Musik und Kleinkunst, bei denen die christliche Botschaft darge-stellt wird und – weit über die Kirchengemeinde hin-aus – zuvor Fremde zu Nachbarn werden sollen. Eine Mutter, die mit ihrer Tochter ein solches Festival lange vom Rand aus beobachtet hatte, fragte nach den Ver-anstaltern. »So ist also Gott«, schloss sie aus der Ant-wort. Peter Dietrich

www.morethangold.org.uk

eine Million becher WasserSchon lange sind Christen bei großen internationalen Sportereignissen dabei. doch machte dies lange jede kirche und Gruppe für sich alleine. Als ersten Schritt vermittelten christliche Sportorganisationen ab den 1980er in den ortsgemeinden Partnerschaften. So wurden offiziell anerkannte Aktionen möglich, etwa die beherbergung von Angehörigen der Sportler.

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Herr Atkins , wie geht es dem Methodismus in Großbritannien?Mart yn atKinS: Der Methodismus in Großbritannien befindet sich in einer Übergangssituation: Es gibt Ge-meinden, die immer weniger Glieder haben oder deren Glieder immer älter werden, ohne dass jüngere hinzu-kommen. Insgesamt nehmen die Gliederzahlen seit 20 Jahren kontinuierlich ab. Allerdings beobachten wir seit einigen Jahren, dass einzelne Gemeinden wachsen – nicht gleich in der Gliederzahl, aber in der Besucher-zahl des Gottesdienstes. Einige dieser Gemeinden praktizieren neue Gottesdienstformen – auch unter der Woche. Und es gibt Gemeinden, die neue Ausdrucks-formen für die Kirche suchen und praktizieren. Sie be-treiben zum Beispiel ein Café oder einen kleinen Laden oder sie schaffen Treffpunkte für Leute, die eigentlich nicht zur Kirche gehen.

Es gibt also sozusagen zwei verschiedene methodistische Kirchen in Großbritannien?Mart yn atKinS: Nicht direkt. Aber ich sehe zwei Hauptströmungen: Der Methodismus des 20. Jahr-hunderts wird schwächer und ist nicht mehr so anzie-hend. Gleichzeitig gibt es immer mehr Gemeinden, die erkennen, was Mission und nachhaltige Nachfolge im 21. Jahrhundert bedeuten könnten. Diese zwei Strö-mungen laufen parallel. Daneben gibt es natürlich noch andere Varianten.

Was zeichnet wachsende Gemeinden aus?Mart yn atKinS: Gemeindewachstum hat natürlich sehr viele Gründe. Es sind etwa Gemeinden, die begrif-fen haben, dass ihr Leben in Beziehung zum Alltag ge-wöhnlicher Menschen genauso stehen muss wie zum Alltag ihrer Glieder. Gemeinden werden kräftiger,

wenn sie es schaffen, ihren Gottesdienst so zu gestal-ten, dass die Gegenwart Gottes zu spüren ist – und es ein wirklicher Gottesdienst ist. Gleichzeitig sind ihre Gottesdienste so niederschwellig, dass Menschen nä-her zu Gott kommen anstatt, die Kluft zu Gott noch zu vergrößern. Starke Gemeinden schaffen die Möglich-keit, das Leben und den Glauben zu teilen – oft in Kleingruppen, die sich unter der Woche treffen. Nicht zuletzt arbeiten gesunde Gemeinden für und mit Men-schen von außerhalb und versuchen so, auf das Leben der bürgerlichen Gemeinde einzuwirken. Man kann sagen, dass Gott dieses ernsthafte Bemühen um Nach-folge sieht und die Gemeinde dadurch noch mehr aus-strahlt.

Auch in Deutschland schrumpfen die Kirchen, in Großbritannien hat diese Entwicklung aber schon in den 1960er und 1970er Jahren begonnen. Warum?Mart yn atKinS: Es gibt einige Leute, die sagen, dass der Rückgang schon viel früher begonnen hat. Die Freikirchen standen um 1906 auf dem Höhepunkt ih-res Einflusses und ihrer Stärke. So gesehen schrumpfen sie seit mehr als 100 Jahren. Im Methodismus kam das erst in den 1960er, 70er und 80er Jahren – dann aber umso rascher. Dafür gibt es zahlreiche Gründe, von de-nen ich nur einige nennen will. Es gibt Menschen, die der Meinung sind, dass die Methodistische Kirche in dem Moment, als sie mit anderen Kirchen intensive Fusionsgespräche aufgenommen hat, sich selbst in eine Art Wartezustand versetzt hat. Erst als es zu keinen Fusionen gekommen ist, stellte sich die Frage, was und wie die Methodistische Kirche eigentlich sein will. Durch die Fusionsgespräche war dieser Klärungspro-zess um etliche Jahre verzögert.

Ist das ein Argument gegen weitere ökumenische Gespräche?Mart yn atKinS: Natürlich nicht! Allerdings ist es er-nüchternd, wenn bei jahrelangen Gesprächen nicht das herausgekommen ist, was man sich erhofft hat – und man vielleicht sogar hinter das zuvor bereits Er-

kleiner, schlanker, klarer: Nachfolge im 21. JahrhundertSchrumpfende Gemeinden, Fusionen, kirchenverkäufe: Was in den vergangenen Jahren in deutschland geschehen ist, kennen kirchen in Großbritannien schon länger. Wie die britische Methodistische kirche damit umgeht und welche Perspektiven sie hat, darüber hat Volker kiemle mit dem Generalsekretär der kirche, Martyn Atkins, gesprochen.

die britische Methodistische Kirche wird von der konferenz geleitet. Sie wählt jeweils für ein Jahr einen Präsidenten be-ziehungsweise eine Präsidentin. dr. Martyn atkins leitet als Generalsekretär seit 2008 die Administration der kirche.

www.methodist.org.uk

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reichte zurückgefallen ist. Zum Zweiten zog die demo-grafische Struktur unserer Kirche lange Zeit vor allem ältere Menschen an. Wir haben schon in den 1960er Jahren aufgehört, uns systematisch um die nachfolgen-de Generation zu bemühen. Während wir noch in den 1970er Jahren eine äußerst lebendige Jugendarbeit hatten – zu den Treffen in London kamen oft mehrere tausend Besucher –, mussten wir diese Arbeit in den 1990er Jahren einstellen. Es kamen einfach zu wenig Leute.

Warum?Mart yn atKinS: Ein Grund war sicher, dass die Kirche einfach nicht mehr anziehend war und Christsein ins-gesamt kein aufregendes Lebensmodell war. Uns fehlt dadurch eine ganze Generation. In diesen Jahren ha-ben wir auch verlernt, wie man jüngere Menschen au-ßerhalb der Kirche erreicht – zumal unsere Gemeinden schlicht überaltert waren. Die jungen Menschen, die überhaupt Interesse am Christsein hatten, suchten und fanden andere, attraktivere Gemeinden – vornehmlich charismatisch oder neu-pfingstlerisch geprägte. Des-halb gibt es heute viel mehr unterschiedliche Gemein-den als noch vor 20 Jahren, obwohl weniger Menschen in die Kirche gehen.

Viele dieser Gemeinden werden von Menschen besucht, die zugewandert sind …Mart yn atKinS: Ja, sowohl in Großbritannien als auch in Deutschland profitieren wir davon, dass Migranten-gemeinden stark wachsen. In nahezu jeder größeren Stadt in Großbritannien gibt es inzwischen fremdspra-chige Gemeinden. Eine aktuelle Untersuchung hat er-geben, dass in methodistischen Gemeinden gottes-dienstliche Angebote in über 100 verschiedenen Spra-chen gemacht werden. Das ist eine völlig andere Situa-tion als noch vor 15 Jahren. Es ist eine immense Herausforderung für unsere Kirchen und wir müssen uns fragen, was das für uns bedeutet. Die Migranten bringen ihre eigene Kultur, ihre Art Gottesdienst zu fei-ern und ihr Verständnis vom Pastorenamt mit. In der Methodistischen Kirche in Großbritannien lernen wir gerade, was es heißt, dass wir Teil des weltweiten Me-thodismus sind. Ich begrüße das sehr!

Wie wird die Methodistische Kirche in Großbritannien in zehn Jahren aussehen?Mart yn atKinS: Das ist schwer zu sagen. Mit Sicher-heit werden die Methodisten aus anderen Ländern und Kontinenten viel besser integriert sein und die Gestalt der Kirche mitbestimmen. Ich wünsche mir, dass es weiterhin nur eine methodistische Kirche in Großbri-tannien gibt. Doch um das zu erreichen, müssen wir sorgfältig überlegen, was Partnerschaft bedeutet – nicht nur mit Kirchen in aller Welt, sondern innerhalb unserer Kirche. Und wir müssen herausfinden, was

Gott von uns heute möchte. Ich würde mich freuen, wenn auch die Strukturen unserer Kirche den großen Reichtum der Migrantengemeinden widerspiegeln würden. Das würde auch der Bevölkerungsstruktur entsprechen, besonders in den großen Städten. Nicht zuletzt wird unsere Kirche kleiner, schlanker und sich ihres Auftrags sicherer sein.

Wird sich ihre Kirche bis in zehn Jahren nicht eher mit der Kirche von England vereinigt haben?Mart yn atKinS: Diese Frage kann ich weder bejahen noch verneinen. Mit Sicherheit werden wir weiterhin intensiv darüber reden, was der Partnerschaftsvertrag unserer beiden Kirchen konkret bedeutet. Das ist ein langer Prozess, und viele Methodisten haben genug von langen Prozessen, die ihrer Meinung nach zu nichts führen. Andere halten dagegen, dass man die komplizierten, historisch gewachsenen Strukturen nicht über Nacht verändern kann. Ich bin sicher, dass die Methodisten die Partnerschaft mit der Kirche von England nicht aufgeben werden. Aber ich bezweifle, dass diese in den kommenden zehn Jahren in eine volle Kirchenvereinigung münden wird. Ich hoffe aber – und das ist das Wichtigste –, dass sowohl die Metho-distische Kirche als auch ihre ökumenischen Partner nicht aufhören werden, nach ihrem gemeinsamen Auf-trag zu fragen.

Gemeinden werden anziehend, wenn ihr leben einen bezug zum Alltag gewöhnlicher Menschen hat, sagt Martyn Atkins.

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Methodismus in großbritannienDie Brüder Charles (1707–1788) und John Wesley (1703–1791) hatten den britischen Methodismus als eine Reformbewegung innerhalb der Kirche von Eng-land aufgebaut. Beide waren bis zu ihrem Tod anglika-nische Priester.

Die Konferenz 1791 entschied, sich strikt an Wes-leys Vorgaben zu halten. Doch die Methodisten ver-standen dies ganz unterschiedlich. 1795 beschloss des-halb die Konferenz den »Befriedungsplan«, der – ge-gen die Absicht der Wesleys – die Ablösung des briti-schen Methodismus von der Kirche von England markiert. Er besagte, dass örtliche methodistische Ge-meinschaften unter bestimmten Umständen selbst, al-so außerhalb der Kirche von England, das Abendmahl feiern durften.

Der »Befriedungsplan« verhinderte aber nicht, dass sich in den nächsten Jahrzehnten Methodisten vom Hauptstrom, den Wesleyanischen Methodisten, ablös-ten. Anlass dazu boten vor allem Strukturfragen (etwa ob Laien in der Konferenz ein Mitspracherecht haben oder welche Rechte die Gemeinden haben sollen). Pri-mitive Methodists (Ursprüngliche Methodisten) waren in Großbritannien am Aufbau von Gewerkschaften und der Labour Party (Arbeitspartei) beteiligt. Im Folgen-den verdeutlichen wir die wichtigsten Trennungen und Vereinigungen innerhalb des britischen Methodismus.

eine lebendige GeschichteVon england aus wurde der Methodismus in alle Welt getragen. dabei hat die bewegung in den verschiedenen ländern ganz unterschiedliche entwicklungen genommen. reinhold Parrinello hat die wichtigsten daten der Geschichte in Großbritannien und deutschland zusammengestellt.

bC: bible Christians (1815–1907)

bMk: bischöfliche Methodistenkirche

emk: evangelisch-methodistische kirche

eG: evangelische Gemeinschaft

Mk: Methodistenkirche

der britische Methodismus und deutschlandEs war der britische Methodismus, der zuerst nach Deutschland kam. Christoph G. Müller aus der Nähe von Stuttgart war in England mit Methodisten in Kon-takt gekommen. Als er 1830 seine Heimat besuchte, begann er dort, die frohe Botschaft von Gottes Liebe weiterzusagen, die ihn verändert hatte. Einige Zeit später sandte ihn die Missionsgesellschaft der Wesley-anischen Methodisten auf Bitten seiner Hörer offiziell zu ihnen. Er war nicht einmal Laienprediger im kir-chenrechtlichen Sinn.

Später schickten auch drei methodistische Kirchen aus den USA Missionare nach Deutschland. Im Fol-genden geben wir einen knappen Überblick, wie sich die vier Missionen in Deutschland weiterentwickelten:

1830: Die Wesleyanischen Methodisten (WM), Haupt-strom des britischen Methodismus und ein Vorläufer der heutigen Methodistischen Kirche in Großbritanni-en, beginnen eine Arbeit in Süddeutschland.1849: Die Bischöfliche Methodistenkirche (BMK), der Hauptstrom des amerikanischen Methodismus, be-ginnt eine Arbeit in Deutschland.1850: Die Evangelische Gemeinschaft (EG), eine me-thodistische Kirche, die sich in den USA unter deut-schen Auswanderern entwickelt hatte, beginnt eine Arbeit in Deutschland.1869: Die Kirche der Vereinigten Brüder in Christo (VBC), auch eine methodistische Kirche von deutschen Auswanderern in den USA, beginnt eine Arbeit in Oberfranken und Westsachsen.1897: Der deutsche Zweig der aus Großbritannien stammenden WM kommt in Deutschland zur BMK aus den USA.1905: Der deutsche Zweig der VBC schließt sich in Deutschland der BMK an.1939: Die globale Wiedervereinigung der BMK mit zwei anderen methodistischen Kirchen führt in Deutschland zu einer Namensänderung: Methodisten-kirche (MK).1968: MK und EG schließen sich in vielen Ländern zusammen und bilden die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK).

Methodismus in Großbritannien

Methodismus in Deutschland

Mk (Gb): Methodist Church in Great britain (seit 1932)

MNC: Methodist New Connexion (1797–1907)

PM: Primitive Methodists (1812–1932)

uMC (Gb): united Methodist Church (1907–1932; nicht heutige uMC!)

uMFC: united Methodist Free Churches (1857–1907)

VbC: Vereinigte brüder in Christo

WM: Wesleyan Methodists (1795–1932)

WMA: Wesleyan Methodist Association (1837–1857)

Wr: Wesleyan reformers (1849-1857)

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titelthema: Olympia im Mutterland des Methodismus ::: 7Wort auf den Weg ::: 7

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Die Welt zu Gast bei Freunden«, so hieß es vor einigen Jahren, als wir die Fußballweltmeister-schaft in unserem Land hatten. In wenigen

Wochen werden die Olympischen Spiele in London beginnen und Hunderte von Sportlern haben sich auf diese Tage über Jahre vorbereitet und fiebern dem Wettkampf entgegen. Und auch die Stadt London freut sich auf die Olympischen Spiele, da nun sie für ein paar Wochen »die Welt zu Gast bei Freunden« haben wird.

begegnungen über grenzen hinwegIch erinnere mich noch gern an die Fußballweltmeis-terschaft von 2006 zurück, wo auch wir in unserem Land Gastgeber waren. Die Welt sollte sich bei uns wohl und sicher fühlen, Freude erleben und mit Men-schen aus aller Welt friedlich feiern. Über Grenzen hin-weg sollten Begegnungen stattfinden und Respekt für-einander und die unterschiedlichen Kulturen gewon-nen werden. Damit dieses gelingen kann, bin ich als Gastgeber gefordert. Denn Gastgeber sein hat mit ge-ben zu tun. Als Gastgeber überlege ich mir gut, was den Gästen gefallen könnte, so dass Begegnung und Nähe entstehen. Ich will meinen Gästen Gutes tun, so dass eine Beziehung entsteht. Ich gebe etwas, damit mein Besuch dieses »Willkommen« spürt.

radikale gastfreundschaftIm Brief an die Epheser wird auch von einem Gastge-ber und Gästen berichtet. Aber in einer radikalen neu-en Weise. Denn dort heißt es »So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.« Dieser Gedanke begeistert mich immer wieder. Da öffnet Gott sein »Haus« und alle sind als Gäste eingeladen. Aber dann geschieht etwas Wunderbares durch den Gastgeber an mir. Denn Gott hat sich auf die Begegnung mit mir eingestellt, sieht mich und nimmt mich wahr. Er kennt

mich gut und weiß, wessen ich bedarf und er gibt: ei-nen Eckstein. Und dieser Eckstein ist Jesus Christus, Gottes Sohn. Diesen Eckstein legt er mir hin, damit ich mein Leben daran aufbauen kann. Aber mehr noch wird mir zuteil: Gott lässt mich durch diesen Eckstein, Jesus Christus, wissen, dass mir seine unendliche Liebe gilt! Und wenn ich diesem Eckstein, Jesus Christus, vertraue und ihn als das Fundament meines Lebens an-nehme, dann lässt Gott mich eines wissen: Du bist nicht mehr Gast, sondern mein Hausgenosse. Ich ge-höre zum Haus Gottes. Der Mensch als Mitbürger in Gottes Haus! Was Gott uns dadurch gibt ist wunder-bar. Welch ein Geschenk seiner Gnade.

ich bin gastgeberMich begeistert, dass ich als Gottes Hausgenosse selbst zu einem Gastgeber werde. Wie bestelle ich mein »Haus«, zu dem ich einlade? Wie stelle ich mich auf den Gast ein und begegne ihm bzw. ihr? Ist die Welt zu Gast bei Freunden, wenn ich ihr in unseren Gemein-den begegne? Ja, sie ist es und ich darf dabei Gastgeber sein. Daher stelle ich mir immer wieder die Frage, wie ich meinen Gästen, die Gott eingeladen hat, begegne. Sehe ich sie mit ihren Nöten, Fragen und Hoffnungen? Gelingt es Grenzen zu überwinden und Begegnung zu ermöglichen? Entsteht Nähe, so dass Gottes Heiliger Geist in Wort, Sakrament und Gemeinschaft wirken kann, so dass sie das Geschenk des Glaubens erfahren? »Die Welt ist zu Gast bei Freunden«, das lasst uns als Menschen unserer Kirche mit unseren Gemeinden le-ben.

uWe oNNeNist Superintendent im hamburger distrikt.

er lebt mit seiner Familie in hamburg.

»So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist. Epheser 2,19–20

ein Gastgeber gibt

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Konferenz und Verwaltungn Während es in der EmK unterschiedliche Arten von Konferenzen gibt (Bezirkskonferenzen, Jährliche Kon-ferenzen, Jurisdiktional-/Zentralkonferenzen, Gene-ralkonferenz), existiert in der MK nur eine einzige Konferenz. Sie tritt jährlich zusammen, und zwar in zwei Zusammensetzungen: die Pastorensitzung vorab und die entscheidende Abgeordnetensitzung, letztere einschließlich Diakone und Laien. Insgesamt nehmen an der Konferenz etwas mehr als 300 Personen teil. Sie entscheidet über alle gesamtkirchlichen Fragen ein-schließlich der Lehre. 2012 traf sich die Konferenz von Ende Juni bis Anfang Juli in Plymouth.n Anders als in der EmK gibt es in der MK keine Bi-schöfe. Dienstzuweisungen für Pastoren regelt die Konferenz nach Vorarbeiten durch Gremien. Die Ordi-nation geschieht in einem Gottesdienst während der Konferenz. n In der MK leitet ein Präsident (oder eine Präsidentin) die Konferenz. Er wird zu Beginn jeder Konferenz aus den Reihen der Pastoren gewählt. Ihm zur Seite steht ein Vizepräsident – immer ein Laie. Beide vertreten die Kirche nach innen und außen. n Verantwortlich für die gesamtkirchliche Verwaltung ist der Generalsekretär, der dieses Amt mehrere Jahre ausübt. Zurzeit ist dies Dr. Martyn Atkins. Er leitet das Connexional-Team, das die Arbeit der Gemeinden, Be-zirke und Distrikte unterstützt. Der Methodistische Rat (»Methodist Council«) führt die Aufsicht über das Connexional-Team und leitet die Kirche zwischen den Konferenzen.

beziehungen nach außen: beispieleDie MK arbeitet zusammen mit vielen Kirchen in La-teinamerika und der Karibik, in Afrika, in Asien und dem Pazifik sowie in Europa. Der Methodistische Hilfs- und Entwicklungsfonds arbeitet in vielen Län-dern gegen die Armut. Die ersten Hilfeempfänger wa-ren Österreicher und Deutsche nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit »Action for Children« kümmert sich die MK derzeit in 480 Projekten um 50.000 Kinder und Jugendliche. 2003 wurde ein Bund zwischen der Kirche von England und der MK geschlossen. Auf ört-licher Ebene gibt es ökumenische Projekte mit anderen Kirchen. Reinhold Parrinello

der kleine unterschiedWo Methodismus draufsteht, ist immer auch Methodismus drin – allerdings nicht immer so, wie wir das in unserer evangelisch-methodistischen kirche gewohnt sind. reinhold Parrinello hat die Struktur der Methodistischen kirche in Großbritannien unter die lupe genommen und zeigt unterschiede und Gemeinsamkeiten mit der emk.

zahlen und Strukturn Die Methodistische Kirche in Großbritannien (MK) erstreckt sich im Wesentlichen über die Insel Großbri-tannien mit England, Wales und Schottland. Dazu kommen einige kleinere Inseln in der Nähe sowie Gib-raltar und Malta. Die Methodisten in Nordirland, das zum Staat Großbritannien zählt, gehören zur Metho-distischen Kirche in Irland.n Ungefähr 240.000 Glieder in 5.237 Gemeinden hat die MK. Das entspricht einem Anteil von etwa 0,4 Prozent an der Gesamtbevölkerung. Zum Vergleich: Die EmK hat in Deutschland in 504 Gemeinden etwa 32.000 bekennende Kirchenglieder. Das entspricht ei-nem Bevölkerungsanteil von etwa 0,04 Prozent.n Die MK gliedert sich in 31 Distrikte. Diese bestehen aus einem oder mehreren Bezirken, die wiederum eine oder mehrere Gemeinden umfassen. Pastoren und Pas-torinnen werden einem Bezirk zugewiesen. Der Leiten-de Pastor eines Bezirks heißt Superintendent. n Im Unterschied zur EmK gibt es in der MK keine »Kir-chenangehörigen«. Mit einem öffentlichen Bekenntnis zu Christus und Kirche in einem Gottesdienst wird man

Kirchenglied. Voraussetzung ist die Taufe, ein christlicher

Lebens wandel, die Teilnah-me an einem Unterricht und

die Zulassung durch den Gemeinderat (vergleich-

bar dem Gemeindevor-stand der EmK).

die »Methodist Central hall« im herzen londons ist die hauptkirche der Methodistischen kirche in Großbritannien.

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Können wir uns für einen Moment darauf eini-gen, dass unsere Kirche nicht so bleiben kann, wie sie ist? Realistisch betrachtet ist es doch so,

dass die Kirche nur noch für eine Minderheit in unse-rem Land eine bedeutende Rolle spielt. Im Südwesten Deutschlands geht es uns (noch) vergleichsweise gut. Ganz anders im Nordosten: Die Pommersche Landes-kirche, die jetzt zur Nordkirche gehört, hatte weniger Mitglieder als der FC Schalke 04.

Aber was soll denn anders werden? Es gibt eben ei-nen großen Unterschied zwischen einer Kirche, die an-gestrengt versucht, neue Mitglieder zu gewinnen, und einer Kirche, die sich ganz neu von der Mission Gottes prägen lässt. Während wir in unserem Land mit missi-onarischen Anliegen immer wieder an Strukturfragen scheitern, gibt man in England an vielen Orten der Mission die Priorität. Das Ergebnis: Seit dem Jahr 2004 sind auf der Insel über 2.000 neue Ausdrucksfor-men gemeindlichen Lebens (sogenannten fresh expres-sions of church) entstanden.

Somewhere Else – brotbackkirche in LiverpoolDie Anreise ist unerwartet holprig. Mitten auf der Au-tobahn streikt einer unserer Kleinbusse. Zum Glück müssen wir nicht im Regen stehen bleiben, sondern können uns die Zeit mit Burgern, Pommes und Milch-

shakes vertreiben. Als wir dann übersättigt in einer Backstube Liverpools ankommen, möchten wir wis-sen, was es mit »Somewhere Else« auf sich hat.

Vor einigen Jahren kämpfte die kleine und überal-terte methodistische Gemeinde ums Überleben. Eines Tages fragte man die Pastorin Barbara Glasson: »Gibt es überhaupt noch einen Platz für uns mitten in der pulsierenden Großstadt?« Diese schlichte Frage löste einen tiefgreifenden Veränderungsprozess bei ihr aus. Ein ganzes Jahr investierte die Pastorin, um betend und hörend durch die Straßen Liverpools zu ziehen. Sie fragte sich: Wie leben die Menschen, wo arbeiten sie? Was bewegt sie wirklich und wie können wir als Kirche für sie relevant sein, wenn sie hier ankommen?

Daraus entstand »Somewhere Else«. Eine kleine Gemeinde, die sich seither in einer Wohnung über ei-ner Buchhandlung trifft. Zurzeit gehören etwa 40 Per-sonen dazu. Mir fällt auf: Hier sind Menschen aus un-terschiedlichen Milieus und Lebenswelten willkom-men. Einsame, Obdachlose, Aussteiger, Prostituierte. Eine bunte Mischung. Im Zentrum der Wohnung steht ein riesiger Tisch, am Rand ein großer Ofen. Ehe wir uns versehen, finden wir uns am Backtisch wieder und kommen miteinander ins Gespräch. Während wir den Teig zubereiten, werden Geschichten erzählt, Lebens-geschichten, Glaubensgeschichten. Dann kommt

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Wenn die Menschen nicht zur kirche kommen, muss die kirche eben zu den Menschen. In england hat Pfarrer Markus Weimer erlebt, wie innovative Ansätze einer traditionsreichen Volkskirche neuen Schwung verleihen.

england: Frisches leben in alten Mauern

liverpool ist eine typische englische Großstadt, in der Vergangenheit und Gegenwart oft hart aufeinan-dertreffen.

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::: titelthema: Olympia im Mutterland des Methodismus 12

das Brot in den Ofen. Im Nebenraum findet eine An-dacht statt, ganz freiwillig. Ein kurzer Bibeltext wird gelesen, ein Impuls ermöglicht das Weiterdenken, Stille gibt Gelegenheit, Gott und der Stadt zuzuhören. Wer möchte, kann eine Kerze anzünden oder ein Gebet sprechen. Das Vaterunser schließt die Runde ab. Wir sind bewegt von dieser Schlichtheit. Dennoch ist es ei-ne tiefgehende, geistliche Erfahrung.

St. alban’s – neues Leben in alten KirchenmauernDie Wiedereröffnungsfeier hat es in sich. Mit einem Lächeln auf den Lippen eröffnet Paul Williams, der Bi-schof von Kensington, den Gottesdienst. »Am heuti-gen Tag«, so sagt er, »feiern wir gleich zwei Geburten. Die Wiedereröffnung dieser Gemeinde und die Geburt des ersten Kindes ihres Pfarrehepaars.« Die junge Ge-meinde bricht in unbändigen Jubel aus. Was für ein Tag! Dabei sah es lange Zeit ganz anders aus. Im Jahr 2004 wurde die anglo-katholische Gemeinde geschlos-sen. Sechs Jahre stand das Gebäude leer und sollte Ein-sparungen zum Opfer fallen. Erst durch die Unterstüt-zung des Bischofs und der Nachbargemeinden wurden Kate und Matt Hogg beauftragt, die alten Gemäuer mit neuem Leben zu füllen. Und das tun sie seither mit großer Leidenschaft.

St. Alban’s liegt im westlichen Teil Londons; eine prosperierende Gegend, in der gegenwärtig über 10.000 Menschen wohnen. Unterschiedlichste Lebens-konzepte, Glaubensrichtungen und Gewohnheiten kommen hier zusammen. Neben den wohlhabenden Pendlern leben hier auch viele Menschen, die weniger als 12.000 Euro Jahreseinkommen haben.

Kate und Matt haben mit einem Team diese Heraus-forderung angenommen und sind dabei, der Gemeinde neues Leben einzuhauchen. In seiner Antrittspredigt

bringt Matt Hogg zum Ausdruck, dass er sich der Tra-dition dieser Kirche verpflichtet weiß: »So viele Kir-chen wurden in den letzten Jahren verkauft oder zu Einkaufszentren umfunktioniert. Aber dieses Gebäude wird nun wiedereröffnet, zu dem Zweck, zu dem es ursprünglich erbaut worden ist. Es soll wieder ein Ort der Anbetung und der Gottesbegegnung sein.« Mit ei-nem Glaubenskurs hat die Gemeinde ihre Arbeit be-gonnen und erlebt seither ein starkes Wachstum.

Legacy XS – Kirche im SkaterparkLegacy XS ist eine Jugendkirche, die 2001 im gleichna-migen Skaterpark in Benfleet entstanden ist. Der Ska-terpark hat mittlerweile über 2.200 Mitglieder und ist für die Jugendlichen in der ländlichen Region zu einem zentralen Treffpunkt geworden. Peter Hillman, der Pastor der Skaterkirche, hatte schon länger das Anlie-gen, ein offenes Angebot für die Jugendlichen zu etab-lieren. Zunächst dachte er mit seinem Team an eine Art Straßencafé. Dann aber packte ihn die Idee, die Kirche in einem Skaterpark zu beheimaten. Der Park fand rasch große Akzeptanz bei den Teenagern.

Ein Jugendlicher erzählt mit Tränen in den Augen, dass seine Begeisterung für das Skaten und für den Glauben hier zusammengefunden haben. Andere Teen-ager berichten, dass sie hier Menschen kennengelernt haben, mit denen sie tiefgehende Gespräche über ihr Leben und ihren Glauben führen können, und so in eine gelebte christliche Spiritualität hineingeführt wer-den. Die Mitarbeitenden nehmen die Lebenswelten der Jugendlichen sehr ernst und begleiten sie auf ihrer Glaubensreise. Mit Legacy XS ist es gelungen, mitten in dem kulturellen Kontext der Jugendlichen eine christliche Gemeinschaft aufzubauen, die eine prägen-de Auswirkung auf ihr Umfeld hat. Markus Weimer

»Somewhere else« (»irgendwo anders«) – so heißt ein missio-narisches Projekt der Methodisti-schen kirche in liverpool: eine Gemeinde ohne kirche.

Abdruck aus »Magazin 3E – Das Ideenmagazin für die Evangelische Kirche«, mit freundlicher Genehmigung des Verlags

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unterwegs 15/2012 ::: 15. Juli 2012

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das sind wirGott begegnen, Liebe leben« – so lässt sich das Leitbild des Bezirks Geislingen auf einen kurzen Nen-ner bringen. Wir verbinden diese Schlagworte mit dem Bild eines Baumes: Wir brauchen als Gemein-de tiefe Wurzeln, die immer wieder zur Wasserquelle vordringen – das ist die Begegnung mit Gott. Zu-gleich wollen wir unsere Äste aus-strecken zu anderen Menschen. Wir wollen wachsen, Frucht brin-gen und Liebe leben.

Dabei ist uns wichtig, dass wir die Gemeinschaft mit Gott und An-deren nicht nur als Herausforde-rung sehen, sondern auch als Ge-schenk und Grund zur Freude. Da-rum taucht in unserem ausformu-lierten Leitbild auch das Stichwort »feiern« auf – wir wollen Gottes Gegenwart und die Gemeinschaft untereinander auch fröhlich feiern.

da kommen wir herDie Anfänge unseres Bezirkes ge-hen auf das Jahr 1869 zurück. Nach Jahren mit großem Wachs-tum wurde 1958 unsere Friedens-kirche eingeweiht. Heute sind die Gliederzahlen wieder zurückge-gangen und unser Bezirk besteht nur noch aus der Gemeinde in Geislingen. Seit 2003 ist unser Pas-tor auch zu 30 Prozent im Nach-barbezirk tätig.

Unsere Friedenskirche steht in der landschaftlich schön gelegenen »Fünf-Täler-Stadt« Geislingen an

der Steige. Es gibt ein buntes Ange-bot an Kirchen und Gemeinden. Als kleiner gewordene Gemeinde konzentrieren wir unsere Kräfte daher auf das, was wir besonders gut können: Wir sind familiär und doch offen. Wir wollen einander helfen und beistehen, ohne einen-gend zu sein. Es ist uns wichtig, tra-ditionelle und moderne Elemente miteinander zu verbinden.

das machen wirDas zeigt sich zum Beispiel an un-serem neuesten Projekt. Seit einiger Zeit feiern wir generationsüber-greifende Gottesdienste – kurz »Güg« genannt. Einmal im Monat findet der Gottesdienst nicht mor-gens, sondern am späten Nachmit-tag statt und bezieht durch ver-schiedene Formen Menschen aus allen Generationen ein. Das spie-gelt sich im Liedgut (Kinderlieder, moderne Gemeindelieder und Or-gellieder), in der Mitarbeit ver-schiedener Generationen und durch kreative Elemente wieder.

In unserem ersten »Güg« hatten wir beispielsweise ein musikali-sches Vorspiel von einem Kind, eine Schriftlesung von jemand aus der mitt-leren Generation und von

Mehr als 260 bezirke gibt es in der evangelisch-methodistischen kirche in deutschland. Alle haben ihre eigene Prägung. um diese Vielfalt zu zeigen, stellen sich in »unterwegs« regelmäßig emk-bezirke vor. In dieser Ausgabe geht es nach Geislingen.

einem älteren Gemeindeglied ein paar spontane Gedanken zu einem Gegenstand, den Kinder zuvor aus-gesucht hatten. Den größten Teil des Gottesdienstes feiern Erwach-sene und Kinder zusammen – erst ganz am Ende gibt es eine Kurzpre-digt für die Großen und Basteln oder eine Geschichte für die Klei-nen. Abschließend gibt es für alle einen kleinen Imbiss.

das haben wir noch vorNoch sind wir mit unseren »Güg«-Gottesdiensten am Ausprobieren, aber wir sehen sie als Chance, un-sere Stärke als Gemeinde einbrin-gen zu können. Wir haben auf der einen Seite über einen monatlichen Kinderclub Kontakte auch zu ge-meindefremden Familien. Auf der anderen Seite haben wir viele reife Christen mit einer großen Offenheit für Neues. Es ist schön, wenn beides im Gottesdienst zusam-menkommt und wir voneinander lernen können. Jochen Röhl

n Geislingen an der Steige liegt zwischen Stuttgart und ulm und hat rund 27.000 einwohner.

www.emk-geislingen.de

bEzirK gEiSLingEn

lernen und das leben teilen

die Geislinger Gemeinde ist offen und familiär. Foto: PrIVAt

gemeindeporträt :::

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14unterwegsinfounterwegs 15/2012 ::: 15. Juli 2012

In der Hamburger Hafencity ist am 18. Juni das neue »Ökumenische Forum« eröffnet worden. Für das bundesweit einmalige Projekt ha-ben sich 19 christliche Kirchen im Verein »Brücke« zusammenge-schlossen, um in dem neuen Stadt-teil Hafencity neue Formen des ge-meinsamen Lebens, Betens und Arbeitens zu gestalten.

Das »Ökumenische Forum« liegt etwa 1.500 Meter östlich

der Dauerbaustelle Elbphilharmo-nie und in rund 500 Meter Luftli-nie zum »Spiegel«-Gebäude. In nur 20-monatiger Bauzeit wurde der 13,5 Millionen Euro teure rote Klinkerbau hochgezogen, Richtfest war im vergangenen September. Auf einer Grundfläche von knapp 1.200 Quadratmetern erheben sich sieben Stockwerke samt Tiefgarage plus Dachterrasse.

Bei einem feierlichen Gang durch die Hafencity wurden Evan-gelium, Kreuz und andere liturgi-sche Elemente aus der provisori-schen Kapelle getragen, für die nach dreieinhalb Jahren nun ein Käufer gesucht wird. Die neue Ka-pelle im Erdgeschoss vereint Ele-mente der einzelnen Konfessionen, so etwa eine Reliquie des heiligen

Laurentius als römisch-katholische Beigabe oder Bibeln in den Spra-chen der Russisch-Orthodoxen, der Anglikaner oder der dänischen Seemannskirchen. In den übrigen Stockwerken sind 26 Wohnungen, neun davon öffentlich gefördert, sowie Büros untergebracht. Hier haben unter anderem die Arbeits-gemeinschaft Christlicher Kirchen, die Kanzlei der evangelisch-lutheri-schen Bischöfin Kirsten Fehrs und weitere kirchliche Einrichtungen eine neue Bleibe gefunden. Die Be-wohner wollen zusammen mit dem

ökumenischen »Laurentiuskon-vent« eine geistliche Gemeinschaft bilden. Leiterin des Konvents ist Pastorin Antje Heider-Rottwilm, die seit 2008 in der Hafencity wohnt und arbeitet. Für internatio-nale Besucher stehen Gastwohnun-gen zur Verfügung.

Architekt ist Wolfgang Lorch vom Saarbrücker Büro Wandel Hoefer Lorch + Hirsch, der bereits die Dresdner Synagoge und das Jü-dische Zentrum in München ge-baut hat. epd

www.oekumenisches-forum-hafencity.de

ein geistliches Zentrum im neuen Stadtteil

kurz &bündigzuM 100. tOdEStag VOn KarL May

gibt es in Herrenberg-Kuppingen am 19. Juli, 19.30 Uhr, eine Veranstaltung. Rainer Buck, der zum 100. Todestag Mays eine neue Biografie veröffent-licht hat, wird den Abend in der EmK-Friedenskirche (Friedhofstraße 6) gestalten. Mit dabei sind die Musiker

Monika Brenner (Gesang) und Carsten Brenner (Gitarre, Klavier). Der Eintritt ist frei.

HainbucHEn-SEtzLingE wurden im vergangenen Jahr am Ende der SJK verteilt. Sie sollten beim Wachsen so viel CO² kompen-sieren, wie am Konferenz-nachmittag produziert wurde. Ein Jahr später hat Bischöfin Rosemarie Wenner während des Konferenzgemeindetags in

Heilbronn den schönsten Setzling prämiert: Es ist die

Hainbuche der Gemeinde Raidwangen (Bezirk Nür-tingen). Der Baum steht dort auf dem Gemeinde-gelände.

Auch die emk ist am Ökumenischen Forum hafenCity beteiligt. An der eröffnung nahmen Superintendent uwe onnen (mit blauem Schirm) und Pastor karsten Mohr (rechts vorn) teil.

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unterwegs info ::: 15

unterwegs 15/2012 ::: 15. Juli 2012

Die Rothenberger Gemeinde feiert in diesem Jahr 100 Jahre Grund-steinlegung der ersten Kapelle im Ort. Im Rahmen der etwa 15 Son-derveranstaltungen war am 24. Juni ein Sonntagsschul-Wiedersehens-fest: Sonntagsschüler aus den letz-ten 60 Jahren wurden zur Gottes-dienstzeit zu einer »Sonntagsschul-stunde« eingeladen. Die Resonanz war überwältigend: Gewöhnlich sind 35 Personen im Gottesdienst; jetzt waren es 125.

Eine Mission der bischöflichen Methodistenkirche gab es im

unteren Kinzigtal schon seit 1872. Zur ersten Gemeindegründung kam es in Gelnhausen. Dort wurde auch das erste Gemeindehaus ge-kauft. Von dort ging es in die Nachbarorte und bis in den Vo-gelsberg hinein. Um den Zweiten Weltkrieg herum hatte der Bezirk seine größte Ausdehnung erreicht, der Prediger hatte 14 Gemeinden zu betreuen.

Die Rothenberger Gemeinde ent-stand nach einem Streit in der örtli-chen evangelischen Kirche: Der Pfarrer hatte bei zwei Beerdigungen die Verstorbenen beschimpft. Dar-aufhin wurde die Kirche bestreikt und sogar Streikposten aufgestellt. Einer der Protestierenden hatte die Methodisten in Amerika kennenge-lernt und in diesem »Seelsorgenot-stand« den Prediger aus Gelnhau-sen um Hilfe gebeten.

Zum ersten Gottesdienst auf dem Innenhof eines Gehöfts kamen 250 Personen, die Zahl stieg stetig, Sonntagsschule und Chor wuchsen im Nu und die Landeskirche konn-te ihre Schäfchen nicht zurückge-winnen – selbst Polizeieinsätze und Klagen gegen die Methodisten wa-ren zwecklos. Nach einem Jahr, im August 1912, wurde der Grund-stein für die Kapelle gelegt und am 2. Advent desselben Jahres fand die Einweihung statt. Die Streitigkei-ten wurden gegen Ende des Zwei-ten Weltkrieges beigelegt.

In den 1970er Jahren konzent-rierte sich die Arbeit auf Rothenber-gen, Großenhausen und Büdingen. Gemeinden, die in den letzten Jah-ren den Schwerpunkt der Chorar-beit hatten, erlebten eine explosive Entwicklung der Jugendarbeit an allen drei Plätzen, so dass in Großenhausen angebaut und in Bü-dingen neu gebaut wurde.

Vor zehn Jahren wurde unsere Gemeinde sehr aktiv bei der Integ-ration von Russlanddeutschen und hat dafür angebaut. Es ist eine der wenigen Gemeinden, denen es auch gelungen ist, Rücksiedler im norma-len Gemeindeleben zu integrieren.

Zum 100-jährigen Jubiläum prä-sentiert sich der Bezirk mit rund 140 Gliedern, drei Kapellen und noch derselben Ausdehnung wie im Zweiten Weltkrieg. Schwerpunkt ist Rothenbergen, aber alle drei Ge-meinden haben eigene Schwerpunk-te und effektive Programme. Ge-prägt ist die Arbeit durch die vielen Laien. Thomas Hildebrandt

Streikposten vor der kirche

einst und heute: In rothenbergen trafen sich ehe-malige Sonn-tagsschulkinder zu einem fröhli-chen Wiederse-hensfest.

Foto

S: P

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Zum Wiedersehensfest kamen ehemali-ge Sonntagsschüler nach rothenber-gen. einige haben thomas hilde-brandt ihre erinnerungen erzählt.

gerhard Lotz (64)Ich wurde 1947 geboren. Mit sechs

oder sieben bin ich in die Sonn-tagsschule gegangen, bis etwa zu meinem 13. lebensjahr. das war eine schöne Zeit. die meis-ten leute haben da gerade ihr haus gebaut. es war noch nicht

so viel Geld da, es gab nicht so viel Abwechslung. es war fast selbstver-ständlich, dass die Schüler auch

sonntags in die Sonntagsschule zu den Methodisten gegangen sind – auch wenn die wenigsten zu den Methodisten gehörten.

Helmut Elbrecht (67)Ich wurde 1945 geboren und bin mit

etwa sechs Jahren in die Sonntagsschule gegangen. und ich habe mich da wohl-gefühlt, mit dem älteren herrn Weiß,

dem herrn köhler und anderen. das gehörte dann einfach zum sonntägli-chen rhythmus dazu. Ich gehöre ja

zur landeskirche, aber meine eltern haben mich hierher geschickt. Später, da ging es zurück in die landeskirche. besonders gern erinnere ich mich an die Weihnachtsfeiern.

Sylvia grasmück (38)Ich bin mit der Sonn-tagsschule aufge-wachsen – sobald ich laufen konnte, war ich immer dabei. dabei bin ich immer

freiwillig gegangen. die schönsten erinnerungen habe ich an die gemeinsamen Ausflüge und Feste.

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unterwegs 15/2012 ::: 15. Juli 2012

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persönlich

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Stuttgart-Münster ::: Christus-kirche, Mainstraße 69, 24. Juli, 10 uhr, ein zauberhafter Früh-stücksgottesdienst, mit hans häberle, Illusionskünstler.

ruNdFuNk im internet

radio m kompakt: Aktuell und kritisch.radio m gespräch: Glaube im dialog.radio m andachten: Impulse für jeden tag.radio m themen: berichte und reportagen. radio m bei Klassik radio(bundesweit) Andachten »Carpe diem«:

23. bis 28.7., 6.20 uhr, mit Anja kieser;Sonntagsmagazin »klassik und kirche«, sonntags, 7–8 uhr, mit Anja kieser.

radio arEf – sonn- und feiertags von 10-12

uhr. www.aref.de und ukW 92,9 Mhz (Großraum Nürnberg)

Jeden donnerstag, 20 uhr, bilanz – leben im rückblick, mit horst Marquardt im Gespräch mit Männern und Frauen 60+.15.7., 6.20 uhr, Wort zum tag, mit Alfred Mignon.

AuFGeNoMMeN

albernau ::: am 27. Mai Carmen Scharnweber (45) und ulf Scharnweber (47).albstadt-Ebingen ::: am 24. Juni benjamin beck (17), Carmen beck (32), benjamin held (19), ruben held (18), benedikt köder (19) und eva Morgenstern (46).berlin-friedrichshain ::: am 20. Mai Frank Wichmann (26).botenheim ::: am 10. Juni Christine brenner (23), Anna Sartorius (20) und Petra Werner (43).Kandel ::: am 27. Mai dominique Maier (42).Kassel ::: am 1. Juli Mike burkhardt (37).Lohra ::: am 24. Juni Christian Mühlich (13) und Johanna Zörb (25).

WIr GrAtulIereN

crottendorf ::: Johannes Schreiber zum 90. Geburtstag.Entringen ::: emma und erich Schumacher zur goldenen hochzeit.Esslingen ::: Frieda tränkel zum 90. Geburtstag.altersbach ::: Anni und bruno Gerlach zur diamantenen hochzeit.Karlsruhe-durlach ::: doris und kurt Witzenbacher zur goldenen hochzeit.Kirchberg ::: helga und Siegfried bohn zur goldenen hochzeit.Lobenstein/remptendorf ::: Margitta und karl-Friedrich Siebert zur goldenen hochzeit.Lohra ::: lieselotte brusius zum 90. Geburtstag.nürnberg ::: diakonisse Maria holder zum 90. Geburtstag.reutlingen ::: Margarete und karl Wucherer zur diamantenen hochzeit.Werdau ::: edda und Andreas Jahn zur goldenen hochzeit.

heIMGeG ANGeN

affalter ::: Gertrud Arnold am 12. Juni, 93 Jahre.annaberg-buchholz ::: rolf böttger am 14. Juni, 82 Jahre.bad urach ::: Gerlinde rieker am 25. Juni, 76 Jahre.baiersbronn/besenfeld ::: karl Finkbeiner am 22. Mai, 75 Jahre; Maria Mohrlok am 26. Juni, 95 Jahre. berlin-Spandau ::: Charlotte Fester geborene Grohmann am 18. Juni, 99 Jahre.bernbach ::: Marga lorenz am 11. Juni, 84 Jahre.bielefeld ::: hanna landwehr am 25. Mai, 85 Jahre.bockau/albernau ::: leo Mazur am 24. Juni, 87 Jahre.bruchsal/Kraichtal ::: Maria Schrumpf am 5. Juni, 91 Jahre.göppingen ::: hedi Fleischmann am 25. Mai, 88 Jahre.Hannover ::: Marie Isensee geborene haase am 11. Juni, 89 Jahre.Herrenberg ::: Wilhelm böttinger am 21. Juni, 88 Jahre.

wowannwas

Karlsruhe-durlach ::: eleonore huber am 10. Juni, 82 Jahre.Leinfelden-Echterdingen ::: Johannes Großkopf am 18. Juni, 76 Jahre. Leonberg ::: lydia bauer am 4. Juni, 84 Jahre.Lobenstein/remptendorf ::: Irene könig am 12. Juni, 85 Jahre.Minden::: ernst lemke am 16. Juni, 77 Jahre.Mittelstadt ::: dietmar Wolf am 30. Mai, 70 Jahre.nürnberg-zionskirche ::: hedwig Scharf am 31. Mai, 86 Jahre.reinsdorf ::: Gertrud Möckel geborene Meier am 9. Juni, 91 Jahre.Scheibenberg ::: Manfred Seyfert am 4. Juni, 82 Jahre.Steinbach-Hallenberg ::: emma Wilhelm am 14. Juni, 92 Jahre.Vaihingen/Enz ::: lydia Gutjahr am 14. Juni, 91 Jahre.Winnenden ::: Walter Frick am 16. Juni, 92 Jahre.zeitz ::: Gertrud ott am 24. Juni, 79 Jahre.

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15Frauenwerk der EmK ::: 19

Leuchtspuren – 125 Jahre Frauenwerk

Heute

Gestern

14. April in Berlin, 9. Juni in Dresden

und 13. Juni in Baiersbronn:

Jede Konferenz feierte ihr individuelles Geburtstagsfest.

Drei verschiedene Orte, drei verschiedene Festgemeinden

und doch einte sie alle die Dankbarkeit und das gemeinsame

Lob Gottes über den langjährigen Dienst von Frauen für

Frauen. Unseren Platz in Kirche und Gesellschaft einneh-

men, Kompetenzen wahrnehmen, einladen zur Mitarbeit –

so verdeutlichten die Frauen die Inhalte ihrer Arbeit.

Gesprächsrunden mit Gästen aus dem In- und Ausland, die

Feier des Abendmahls bzw. der Agapefeier und die Predigt

der Bischö� n wurde als Bestärkung und Zuspruch erlebt.

In der Predigt betonte Bischö� n Rosemarie Wenner:

»Frauen brauchen die Gemeinschaft und den Austausch mit

Frauen und dazu bietet das Frauenwerk vielfältige Angebote.«

In allen Konferenzen gibt es Frauengottesdienste und Regi-

onaltage, Seminare und Schulungen, Begegnungswochenen-

den, Mutter-Kind-Rüstzeiten, Frauenfrühstücks- und andere

Frauentreffen.

Veranstaltungen, in denen Frauen ermutigt werden, sich

Gottes heilsamer Liebe anzuvertrauen und diese in der Welt

mit Leben zu füllen.

1887 Gründungsjahr methodistischer Frauenarbeit

1927 Weltgebetstagsbewegung in Deutschland1939 Frauendienst ist Gründungsmitglied im Weltbund Methodistischer Frauen1992 Umbenennung in Frauenwerk1998 Erste hauptamtliche Stelle für eine Referentin eingerichtet2000 Neues Logo, Leitbild, FrauenWege2002 Erste Geschäftsstelle in Stuttgart2012 125-jähriges Jubiläum

Einheftung Frauenwerk_uw_15.indd 15 06.07.12 09:46

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20 ::: Frauenwerk der EmK

»Das Zeugnis der Bischö� n in der Predigt

hat mich sehr angerührt: ›Es gibt man-

ches in meinem Leben, das wird ange-

schafft und kommt nicht zum Einsatz,

wie die kleine Taschenlampe, die auf dem

Flughafen extra gekauft worden ist.

Doch das Gefühl, ich hab sie und wenn

es dunkel ist, habe ich ein Licht dabei.

So ist es mit meinem Glauben, den habe

ich (immer) dabei, wenn ich unbekann-

tes Gebiet betrete.‹ Frauen brauchen

Verstärkung und Ermutigung, ihren Weg

zu � nden und diesen dann auch durch-

zuhalten. Dazu hat das Frauenwerk in

125 Jahren beigetragen. Danke!«

Ellen Meier, OJK

»Da schwelgt frau doch mal wieder ein wenig in Nostalgie und erinnert sich sehr gerne an vergangene Tage im Frauenwerk! Ich konnte es richtig genießen, Frauenwerk zu erleben, wie gewohnt, mit allen Sinnen. Ich habe mich sehr wohlgefühlt an diesem Nachmittag und konnteeinen sehr gut vorbereiteten, runden Gottesdienst von Frauen für Frauen mitfeiern. Besonders berührt haben mich die vielen Begegnungen mit ›alten‹ Freun-dinnen und Weggefährtinnen, Gespräche und Umarmungen, die mich durch meinen Alltag tragen. Vielen Dank!«Ute Martin-Knerr, SJK

Statements von Teilnehmerinnen

IMPRESSUM FÜR DIESE EINHEFTUNGHerausgeber: Frauenwerk der Evangelisch-methodistischen Kirche • Redaktion: Claudia Schulz • Fotos: Archiv des Frauenwerks Geschäftsstelle: Giebelstraße 16, 70499 Stuttgart, Telefon 0711 8600670, Email: [email protected], www.emk-frauen.deSpendenkonto: Evangelische Kreditgenossenschaft Stuttgart (EKK), Kontonummer 416 215, BLZ 520 604 10

Morgen Wünsche und Visionenfür das Frauenwerk

Glauben lebenund wachsen

Geschützte Räume für Frauenschaffen AltersgerechteWertschätzung

Salz in derEmK bleiben

Sich einmischenund unbequem sein

Tabuthemenansprechen

Riecher für das haben,

was dran ist

Frauen mitIdeen und Herzblut

Die Basisim Blick haben

Mut undZuversicht, »Neueszu wagen«

»Da schwelgt frau doch mal wieder »Da schwelgt frau doch mal wieder ein wenig in Nostalgie und erinnert sich sehr gerne an vergangene Tage im Frauenwerk! Ich konnte es richtig genießen, Frauenwerk zu erleben, wie gewohnt, mit allen Sinnen. Ich habe mich sehr wohlgefühlt an diesem Nachmittag und konnteeinen sehr gut vorbereiteten, runden Gottesdienst von Frauen für Frauen mitfeiern. Besonders berührt haben mich die vielen Begegnungen mit ›alten‹ Freun-dinnen und Weggefährtinnen, Gespräche und Umarmungen, die mich durch meinen Alltag tragen.

Der Gottesdienst hatte viel Interes-

santes zu bieten: ein Rückblick

auf 125 Jahre, ein Einblick in die

aktuelle Arbeit und ein Ausblick,

den alle mit ihren Wünschen an das

Frauenwerk anstoßen konnten ...

Ich habe mich sehr wohl gefühlt mit

all den Frauen in der Salem-Kirche.

Ich habe Frauen wieder getroffen

und neu kennen gelernt, interes-

sante Gespräche geführt und gut

gegessen. Und ich habe dabei fest-

gestellt, dass das Frauenwerk auch

in meinem Leben Leuchtspuren

hinterlassen hat.Ingrid Heintz, NJK

Einheftung Frauenwerk_uw_15.indd 16 06.07.12 09:46

Page 17: unterwegs 15/2012

unterwegs 15/2012 ::: 15. Juli 2012

2121Meine Meinung :::

Gastfreundlich!Für Sie geleseneine junge Frau kommt mit ihrem kleinen baby zum ersten Mal in den Gottesdienst. das kind fängt an zu schreien. Während der Predigt flüstert ihr eine ältere Frau aus der Gemeinde von hinten zu: »Machen Sie sich keine Sorgen, bei dieser Predigt fühle ich mich genauso. Aber kommen Sie wieder, die Predigten werden besser«. dann bot sie der jungen Frau an, mit dem kind nach draußen zu gehen, damit sie sich in ruhe die Predigt anhören kann. diese kleine begebenheit zum thema radikale Gastfreundschaft schildert Schnase in seinem buch »Fruchtbare Gemeinden und was sie auszeichnet«. Als Gemeinde haben wir in einer Seminarreihe intensiv darüber nachgedacht, wie wir gastfreundlich sein können. einige berichteten von ihren erfahrungen beim besuch anderer emk-Gemeinden: da kann es schon einmal passieren, dass man nach dem Gottesdienst von keiner Person angesprochen wird. Zugleich wurde uns bewusst: das ausgedruckte Gottesdienstprogramm ist an manchen Stellen für Fremde nicht immer klar, verständlich und ausführlich genug. Wir haben es so verändert, dass auch Gäste anhand des Programms den Gottesdienst gut mitfeiern können. In einer Phantasieübung versetzten wir uns in die rolle von Menschen, die zum ersten Mal zu uns in den Gottesdienst kommen. Wie gastfreundlich empfinden sie das kirchengebäude und wie finden sie sich in ihm zurecht? Wir hatten bei dieser Übung viele Aha-erlebnisse. und dann ganz konkret die Frage: Wie reagieren wir auf Menschen, die zum beispiel in schäbiger kleidung oder mit starkem körpergeruch zum ersten Mal in unsere Gemeinde kommen? Gastfreundschaft wird durch hilfsbereitschaft konkret erfahrbar. Immer da, wo Menschen aus der Gemeinde einen wachen und einfühlsamen blick für die lebensnot eines neu dazukommenden haben, da werden beziehungen geknüpft. Gottes Gastfreundschaft leben – wie können wir gastfreundliche Gemeinde sein? es lohnt sich, die Frage immer wieder neu zu stellen.

JÖrG MAtherNist lehrer und laiendelegierter im bezirk ruhrgebiet ost.

der laienprediger lebt mit seiner Familie in Gelsenkirchen.

Was meinen Sie?diskutieren Sie mit!

www.board.emk.de

auf Spurensuche in ErfurtStefan raßloff/Volker Leppin/thomas a. Sei-del: orte der reformation. erfurt, e vangelische Verlagsanstalt leipzig 2012, 82 Seiten mit zahlreichen farbigen bildern, Großformat, Paperback, 9,90 euro. ISbN: 978-3-374-03000-2

Wer sich für die Geschichte der (lutherischen) Reformation oder die Landeshauptstadt von Thüringen oder für beides in-teressiert, findet in diesem Heft viel Lesens- und Anschauens-wertes. Da entdeckt man Bekanntes und Unbekanntes, Kuri-oses und Anekdotisches, Informatives und Anregendes – kurzum: Wer Erfurt noch nicht kennt, könnte Appetit be-kommen, es kennen zu lernen. Ich bin davon überzeugt: Man würde nicht enttäuscht werden.Als Methodist hätte ich mir natürlich gewünscht, dass bei dem Rundgang zu Erfurter Kirchen auch unsere (gotische) Ägidienkirche erwähnt worden und das Thema Ökumene nicht nur bi-konfessionell evangelisch-landeskirchlich und römisch-katholisch vorgekommen wäre, aber das wäre viel-leicht mit Blick auf »500 Jahre Reformation« und Erfurt als römisch-katholischem Bischofssitz wohl zu viel verlangt ...Wie auch immer: Das Heft ist interessant zu lesen und gut anzuschauen. Hartmut Handt

für bibelleserinnen und bibelleserStuttgarter kleiner bibelführer mit Lexikon. katholisches bibelwerk Stuttgart 2012, 192 Seiten mit zahlrei-chen farbigen Abbildungen und karten, Paperback, taschenformat, 9,90 euro. ISbN: 978-3-460-30057-6

Dies ist ein schönes handliches und gut aufgemachtes Buch im Taschen-buchformat, das in knapper Form fast alle gewünschten Informationen zur

Bibel enthält. Basiswissen nennt man das heute.Auf den ersten hundert Seiten informiert es über die Entste-hung und Inhalte der biblischen Bücher und des Kanons, gibt einen kurzen Überblick über die Geschichte der biblischen Zeit, vermittelt dann aber auch Wissen über Alltagsbräuche, Religion und Feste sowie die großen Themen der Bibel. An-schließend gibt es »Fragen und Antworten« sowie praktische Tipps zum Bibellesen. Der fast ebenso umfangreiche zweite Teil enthält ein hilfreiches Personen- und Ortslexikon mit über 300 Erklärungen. Hartmut Handt

diese bücher können Sie am büchertisch Ihrer

Gemeinde bestellen – oder direkt bei

blessings 4 you, telefon 0711 830000

20 ::: Frauenwerk der EmK

»Das Zeugnis der Bischö� n in der Predigt

hat mich sehr angerührt: ›Es gibt man-

ches in meinem Leben, das wird ange-

schafft und kommt nicht zum Einsatz,

wie die kleine Taschenlampe, die auf dem

Flughafen extra gekauft worden ist.

Doch das Gefühl, ich hab sie und wenn

es dunkel ist, habe ich ein Licht dabei.

So ist es mit meinem Glauben, den habe

ich (immer) dabei, wenn ich unbekann-

tes Gebiet betrete.‹ Frauen brauchen

Verstärkung und Ermutigung, ihren Weg

zu � nden und diesen dann auch durch-

zuhalten. Dazu hat das Frauenwerk in

125 Jahren beigetragen. Danke!«

Ellen Meier, OJK

»Da schwelgt frau doch mal wieder ein wenig in Nostalgie und erinnert sich sehr gerne an vergangene Tage im Frauenwerk! Ich konnte es richtig genießen, Frauenwerk zu erleben, wie gewohnt, mit allen Sinnen. Ich habe mich sehr wohlgefühlt an diesem Nachmittag und konnteeinen sehr gut vorbereiteten, runden Gottesdienst von Frauen für Frauen mitfeiern. Besonders berührt haben mich die vielen Begegnungen mit ›alten‹ Freun-dinnen und Weggefährtinnen, Gespräche und Umarmungen, die mich durch meinen Alltag tragen. Vielen Dank!«Ute Martin-Knerr, SJK

Statements von Teilnehmerinnen

IMPRESSUM FÜR DIESE EINHEFTUNGHerausgeber: Frauenwerk der Evangelisch-methodistischen Kirche • Redaktion: Claudia Schulz • Fotos: Archiv des Frauenwerks Geschäftsstelle: Giebelstraße 16, 70499 Stuttgart, Telefon 0711 8600670, Email: [email protected], www.emk-frauen.deSpendenkonto: Evangelische Kreditgenossenschaft Stuttgart (EKK), Kontonummer 416 215, BLZ 520 604 10

Morgen Wünsche und Visionenfür das Frauenwerk

Glauben lebenund wachsen

Geschützte Räume für Frauenschaffen AltersgerechteWertschätzung

Salz in derEmK bleiben

Sich einmischenund unbequem sein

Tabuthemenansprechen

Riecher für das haben,

was dran ist

Frauen mitIdeen und Herzblut

Die Basisim Blick haben

Mut undZuversicht, »Neueszu wagen«

»Da schwelgt frau doch mal wieder »Da schwelgt frau doch mal wieder ein wenig in Nostalgie und erinnert sich sehr gerne an vergangene Tage im Frauenwerk! Ich konnte es richtig genießen, Frauenwerk zu erleben, wie gewohnt, mit allen Sinnen. Ich habe mich sehr wohlgefühlt an diesem Nachmittag und konnteeinen sehr gut vorbereiteten, runden Gottesdienst von Frauen für Frauen mitfeiern. Besonders berührt haben mich die vielen Begegnungen mit ›alten‹ Freun-dinnen und Weggefährtinnen, Gespräche und Umarmungen, die mich durch meinen Alltag tragen.

Der Gottesdienst hatte viel Interes-

santes zu bieten: ein Rückblick

auf 125 Jahre, ein Einblick in die

aktuelle Arbeit und ein Ausblick,

den alle mit ihren Wünschen an das

Frauenwerk anstoßen konnten ...

Ich habe mich sehr wohl gefühlt mit

all den Frauen in der Salem-Kirche.

Ich habe Frauen wieder getroffen

und neu kennen gelernt, interes-

sante Gespräche geführt und gut

gegessen. Und ich habe dabei fest-

gestellt, dass das Frauenwerk auch

in meinem Leben Leuchtspuren

hinterlassen hat.Ingrid Heintz, NJK

Einheftung Frauenwerk_uw_15.indd 16 06.07.12 09:46

Page 18: unterwegs 15/2012

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unterwegsHerausgegeben von derEvangelisch-methodistischenKirche in DeutschlandLudolfusstraße 2-460487 Frankfurt am MainZeitschriftenredaktionim Medienwerk der EmK:Redaktionsleiter Volker Kiemle Stellvertretender Redaktionsleiter Michael Putzke Ludolfusstraße 2-460487 Frankfurt am MainTelefon 069 242521-150Telefax 069 242521-159E-Mail: [email protected] • Anzeigen- undAbonnementsverwaltung:Blessings 4 you GmbHPostfach 31 11 41 · 70471 StuttgartTelefon 0711 83000-51 Telefax -50Anzeigendisposition:E-Mail: [email protected] gilt der Anzeigentarif 2011.Bezugspreise:Bei Bezug über die EmK-Gemeinde:im Quartal € 13,75. Bei Direktlieferung durch die Post: jährlich € 55,– + Versandkosten.Direkt gelieferte Abonnements verlängern sich jeweils um ein Jahr, wenn bis zum 30. September keine schriftliche Kündigung vorliegt. DTP-Produktion: Grafisches Atelier Arnold, 72581 Dettingen an der ErmsHerstellung: frechdruck GmbH, 70499 Stuttgart

Einheftung in dieser Ausgabe: Frauenwerk

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Hohenschwangauer Tage für Frauen20.-27.10.2012Erholung für Körper, Seele und Geist im schönen Allgäu im renovierten Martha-Maria-Hotel Hohenschwangau.

Wandern, biblische Impulse, Austausch, Kultur, Kreatives, Zeit für Begegnungen - ein buntes Programm.

Leitung: Sr. Roswitha Müller und Team

Preis: 480,00 Euro,-, darin enthalten Zimmer mit Dusche/WC, Vollpension (Frühstücksbuffett, eine Allgäuer Einkehr, ein Vesper), Ausflüge, Eintritte, Programm

Anmeldung: Sr. Roswitha Müller Stadenstraße 64 90491 Nürnberg Telefon (0911) 959-1010 Telefax (0911) [email protected]

Wo Erinnerungen heilen und das Leben neu beginnt. Als Jugendliche schwören sich Lindsey und Campbell ewige Liebe. Und beschließen, sich im kommenden Jahr wieder am Sunset Beach zu treffen. Dabei vertraut Lindsay ihre tiefsten Gefühle auch dem einsamen Briefkasten in den Dünen an, dem jeder seine Träume und Sehnsüchte mitteilen kann. Doch dann kommt alles anders als erwartet ...20 Jahre später: Nach einer schmerzhaften Trennung und gezeichnet vom Leben kehrt Lindsey nach Sunset Beach zurück. Wieder sucht sie bei dem geheimnisumwitterten Briefkasten nach Trost und Antworten. Und dann begegnet sie ihrer alten Liebe Campbell. Doch obwohl Campbell sie zutiefst verletzt hat, werden Lindseys lange verdrängte Gefühle für ihn wieder lebendig.

Marybeth WhalenStrandpost Wo Erinnerungen heilen und das Leben neu beginntGerth Medien

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Lynn Austin

Fionas GeheimnisseFrancke-Buch

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Vor langer Zeit kehrte Kathleen ihrem Zuhause den Rücken zu – fest entschlossen, niemals zurückzuschauen. Fernab ihrer Heimat hoffte sie, ihre Scham über die Armut und die kriminellen Machenschaften ihrer Familie abschütteln zu können. Als Kathleen 35 Jahre später eine unerwartete Einladung ihrer Schwester erhält, nimmt sie zögernd an. Mit ihrer Tochter Joelle im Schlepptau macht sie sich auf den Weg in ihre verschlafene Heimatstadt. Eigentlich soll dieser Ausflug die zerrüttete Beziehung zwischen Mutter und Tochter kitten. Doch die beiden tauchen ein in die bewegte Vergangenheit ihrer Familie und stoßen auf dunkle Geheimnisse. Da ist Eleanor, Kathleens Mutter, die einmal so lebensfroh war. Kann ihre herzzerreißende Geschichte Licht in das Dunkel bringen? Und da ist Fiona, ihre Großmutter. Was hat es mit dieser rätselumwobenen Person auf sich?

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Page 20: unterwegs 15/2012

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Wie kann ich mein Leben für Gott so öffnen, dass der Kontakt zu Jesus nicht verloren geht? Ich möchte nicht nur be-sondere Augenblicke der Andacht, die

als Tankstelle auf dem Weg durch die Woche wichtig sind. Ich sehne mich nach einem durchgehenden geistlichen Lebensrhythmus. Da entsteht eine Melodie. Die Melodie unseres Lebens.

Wie können wir diesen Rhythmus des Glaubens mitten im Alltag aufnehmen? Alltag beginnt mit dem Aufwachen, nicht erst mit dem Aufstehen. Was tust du, bevor du auf-stehst? Wie begrüßt du den Tag? Die ersten bewussten Gedanken und formulierten Worte können sich leicht zum Ruder des Tages entwickeln, das ihm seine Ausrich-tung gibt. Der Urschrei des Glaubens am Morgen kann lauten: »Herr, ich will auch heute dir gehören!« In Psalm 118 wird uns ein anderer Vorschlag gemacht. Sehr oft klammere ich mich gedanklich beim Erwachen an dieses Gebet: »Auch die-sen Tag hat Gott gemacht. Wir wollen uns freuen und fröhlich sein in ihm. Ach, Herr, hilf! Ach, Herr, lass es gut gelingen!« (Psalm 118,24–25). Das prägt meine Einstellung: Ich kann mit Erwartung in den Tag gehen. Gott verfolgt auch heute eine Ab-sicht!

alltag ist gottesdienst Unsere christliche Existenz lebt davon, dass wir Gott mit hinein-nehmen in das ganz Gewöhnliche unseres Alltags. Wenn ich Gott

bewusst und ernsthaft in meinen Kleinkram integriere und mich mit diesem Wenigen und Unansehnlichen Gott zur Verfügung stelle, findet Gottesdienst statt. Egal, was ich gerade tue: Es geht darum, dass ich Gott einbeziehe. Nicht durch meine fromme Leistung, son-

dern durch Gottes Beteiligung an meinem Alltag bekommt mein Leben einen geistlichen Cha-rakter.

Praktisch erfolgt dies Einbeziehen durch Gebet. Ein »Gebetsleben« zu haben, bedeu-tet einfach, mein Leben betend zu führen: beim Zeitunglesen, beim Einkaufen, beim Reden, beim Autofahren, beim Spazier-gang, beim Arbeiten ... Das ändert auch meine Wahrnehmung, weil es die Denkart vertieft und die Sinne schärft und mich in jeder Situation etwas Göttliches entde-cken lässt.

In diesem Bewusstsein kann ich auch unliebsame Überraschungen als Regie-änderungen Gottes verstehen lernen. Im Gebet kann ich sogar mein Leid Jesus widmen und ihn zum Herrn über meine Schwierigkeiten erklä-ren, die ich aus seiner Hand nehme und darin mit seinen Möglichkei-ten rechnen will. Gott wartet nicht erst in der Zukunft auf mich, um

dann etwas Außergewöhnli-ches zu tun. Gott hat es auf meine Gegenwart ab-gesehen und will mich

mitten im Alltag durch sei-ne Anwesenheit beglücken.

www.glaube-am-montag.de

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rhythmus schafft luftZwischen Aufwachen und Abschalten, unter Stressbedingungen und in öden Warteschleifen, auf der Autobahn oder im Pendlerzug, während des einkaufsbummels und beim treppe putzen: Überall und immer sehnt sich Jesus nach unserer Aufmerksamkeit. es geht um mehr als um ein bekenntnis zur Allgegenwart Gottes. es geht um ein bewusstsein für die unmittelbare Gegenwart von Jesus in mir und meinem Alltag.

ANdreAS klotZ lebt mit seiner Familie in radevormwald. er ist direktor

der evangelischen Gesellschaft, einem Gemeinde-

verband des Gnadauer Gemeinschaftsverbandes.