Upload
duongcong
View
223
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
und nach Fleisch einschließlich Geflügel
von 1,5 Prozent aus. Da das Haushalts
panel den gesamten AußerHausVerzehr
nicht abbildet, geht der DFV bei seinen
Schätzungen davon aus, dass sich der Ge
samtmarkt für beide Warengruppen, je
doch mit einem leichten Übergewicht von
Fleisch, zurückentwickelt hat.
Von der insgesamt zum Verzehr zur Ver
fügung stehenden Fleischmenge ging
nach den Berechnungen des DFV knapp
die Hälfte in die Verarbeitung zu Fleisch
erzeugnissen. Zusammengenommen wur
den danach im letzten Jahr 2,415 Millionen
Tonnen Fleischerzeugnisse verzehrt,
das entspricht pro Kopf der Bevölkerung
29,2 Kilogramm im Durchschnitt.
Verzehr von Wurst und Fleisch waren 29,2 Kilogramm
Mit dem Fleischverzehr insgesamt ist
2016 auch der Konsum von Wurstwaren
und sonstigen Fleischerzeugnissen,
wie Schinken oder Pasteten, leicht zurück
gegangen.
Den Versorgungsbilanzen der Bundes
anstalt für Landwirtschaft und Ernährung
(BLE) und dem Statistischen Bundesamt
Destatis zufolge, ist die insgesamt für den
Verzehr von Frischfleisch oder von
Fleischverarbeitungsprodukten zur Verfü
gung stehende Menge im letzten Jahr
um 0,9 Prozent auf 4,928 Millionen Ton
nen gesunken.
Das Verbraucherpanel der Gesellschaft für
Konsumforschung in Nürnberg, GfK, weist
einen Rückgang der Nachfragemengen der
privaten Haushalte in Deutschland nach
Fleischwaren und Wurst von 0,6 Prozent
Verzehr Von Fleischerzeugnissen
S.47
KORREKTURABZUG1. Korr.
2. Korr.
Freigabe
Datum / Unterschrift
29,2 kg
Brühwurst 6,9Schinken 4,8
Pasteten +Rouladen 0,4
Braten kalt /aufgeschnitten 0,2
Aspik/Sülze 0,7
Speck 0,7
Aufschnitt 0,8
Bratwurst 2,7
PRO-KOPF-VERZEHR 2016 IN KGWurst und sonstige Fleischerzeugnisse
Würstchen 4,5
Rohwurst 5,1
Kochwurst 2,4
DFV 2017
47
DATEN UND FAKTEN
INTERESSENVERTRETUNG
SERVICE
ORGANISATIONEN
Deutschland ist das land der Würste
In Deutschland gibt es mit regionalen
Schwerpunkten über 1.500 verschiedene
Wurstsorten und sonstige Fleischerzeug
nisse, die sich in Herstellung, Zusammen
setzung, Aussehen und Geschmack unter
scheiden. Ständig kommen neue Kreatio
nen hinzu. Die Garanten dieser weltweit
einzigartigen Vielfalt sind die handwerk
lichen Fleischereien mit ihren betriebsindi
viduellen und regionalen Spezialitäten.
Es gibt überall in Deutschland Regionen
mit den dort typischen Fleischerzeugnissen.
In den einzelnen Landestrichen besteht
eine starke emotionale Bindung der Bevöl
kerung zu ihren traditionellen Produkten.
Diese Fleisch und Wurstspezialitäten sind
über die Landesgrenzen hinaus bekannt
und imageprägend für die Region. Beispiele
sind der Schwarzwälder Schinken, das
Frankfurter Würstchen, der Pfälzer Sau
magen oder die oberhessische Ahle Worscht.
Fast jede Region in Deutschland hat ihre
traditionellen Originale, die bei der dortigen
Bevölkerung, Kennern oder Wurstlieb
habern oft Kultstatus besitzen. Einige Be
zeichnungen solcher Produkte, wie die
Nürnberger und Thüringer Rostbratwurst
oder der Holsteiner Katenschinken, sind als
geographische Herkunftsangabe geschützt.
Brühwürste dauerhaft im Trend
Unterstellt man, dass die Vorlieben für
bestimmte Würste oder Fleischerzeugnisse
und der gesamte Wurstverzehr der Struk
tur der Einkaufsmengen der privaten Haus
halte in Deutschland entsprechen, dann
stehen traditionell die Brühwurste an der
Spitze der Beliebtheitsskala. Von den
29,2 Kilogramm des gesamtem Wurst und
Fleischwarenverzehrs entfielen im letz
ten Jahr 6,9 Kilogramm auf Brühwürste.
Die beliebtesten Sorten sind die Fleisch
wurst oder Lyoner, gefolgt von Sorten wie
Schinken oder Jagdwurst, Bierschinken
und Fleisch oder Leberkäs. Regional be
trachtet, ist der Verzehr an Brühwurst am
höchsten in Süddeutschland.
Verzehr Von Fleischerzeugnissen
S.50
KORREKTURABZUG1. Korr.
2. Korr.
Freigabe
Datum / Unterschrift
EINKAUFSMENGEN PRIVATER HAUSHALTE AN FLEISCHWAREN UND WURST(Mengenanteil in %)
22,3
16,0
11,1
13,2
8,8
12,3
7,8
3,8
2,9
0,9
0,9
24,7
18,0
10,4
12,4
4,3
12,9
8,4
4,1
3,0
1,0
0,8
23,3
16,8
10,5
13,8
9,3
13,4
5,2
3,0
2,9
0,9
0,9
23,1
17,7
9,2
13,1
8,5
16,5
3,5
3,1
3,0
0,7
1,6
24,0
18,0
8,9
14,2
8,8
16,2
2,9
2,5
2,7
0,8
1,0
24,2
17,7
9,0
13,6
8,9
16,2
3,0
2,5
3,0
0,8
1,1
24,1
17,8
8,9
14,0
8,7
16,6
2,8
2,3
3,0
0,6
1,2
Brühwurst
Rohwurst
Kochwurst
Würstchen
Bratwurst
Schinken
Aufschnitt
Speck
Aspikwaren / Sülzen
Braten kalt / aufgeschnitten
Pasteten / Rouladen
19951990
22,5
17,5
11,8
11,3
4,1
12,6
8,2
4,2
3,1
1,1
0,7
1985 2000 2005 201620152010
Quelle: AMI-Analyse auf Basis des GfK-Haushaltspanels; DFV eigene Berechnung
48
gewicht von 80 Gramm hat damit jeder
Bundesbürger im Durchschnitt pro Woche
mindestens ein Würstchen verspeist oder
alle vierzehn Tage eine Bratwurst.
nachfragestrukturen langfristig stabil
Bei den Einkäufen der deutschen Privat
haushalte haben sich die Präferenzen
für die einzelnen Gruppen von Fleisch
erzeugnissen auch langfristig nur wenig
verändert. Die Vorlieben sind eindeutig
und die Nachfragestrukturen größtenteils
dauerhaft geprägt. Diese Feststellung
beruht auf Analysen AMI in Bonn auf der
Grundlage der Aufzeichnungen von
13.000 Privathaushalten in Deutschland,
die von der GfK in Nürnberg ausgewertet
werden.
Dementsprechend sind die auf Brüh
oder Rohwürste entfallenden Anteile an
den Einkaufsmengen der Privathaus
halte in Deutschland in den letzten beiden
Jahrzehnten im Wesentlichen unverändert
geblieben. Die Brühwürste sind in ihrer
Beliebtheit etwas gestiegen und auch die
Rohwürste konnten sich langfristig gut
behaupten. Langfristige Verlagerungen der
Nachfrage zeigen sich bei Schinken,
Würstchen und Bratwurst, die im Zeitab
lauf in der Verbrauchergunst gestiegen
sind. Tendenziell verloren haben dagegen
Kochwürste und Speck.
Die deutlichste längerfristige Veränderung
ist bei der Bratwurst zu beobachten, deren
Anteil an den Einkaufsmengen sich von
4,1 Prozent im Jahr 1985 auf 8,8 Prozent
im letzten Jahr mehr als verdoppelt hat.
Technologisch gesehen zählen zur Brüh
wurst auch die Würstchen. Rechnet man
den Verzehr von Frankfurtern, Wienern,
Rinds oder Bockwürstchen noch hinzu,
dann konzentrierte sich auch 2016
über ein Drittel des deutschen Wurst und
Fleischwarenverzehrs allein auf die Brüh
wurst. Eine derart hohe Präferenz für eine
einzelne Gruppe an Wurstwaren ist ein
malig in Europa.
Der zweithöchste ProKopfVerzehr war
mit 5,1 Kilogramm erneut bei Rohwürsten
wie Salami oder Mettwurst festzustellen,
gefolgt von Schinken mit 4,8 Kilogramm.
Nach Angaben der Agrarmarkt Informa
tionsgesellschaft, AMI, war die Salami
auch im letzten Jahr die beliebteste Wurst
sorte bei den Einkäufen für zuhause, kurz
danach kommt der Kochschinken, gefolgt
von Fleischwurst, rohem Schinken und
Leberwurst. An der Reihenfolge der belieb
testen Sorten hat sich 2016 gegenüber
dem Vorjahr kaum etwas verändert. Ledig
lich die Blut oder Rotwurst konnte die
Bierwurst in der Gunst der Verbraucher
überholen.
Der Schinkenverzehr verteilt sich zu
2,5 Kilogramm auf gekochten und zu
2,3 Kilogramm auf rohen Schinken.
Nicht zuletzt aufgrund des deutlichen
Preisgefälles zu rohem Schinken und
seinen vielfältigen Verwendungsmöglich
keiten in der Küche wird Kochschinken
etwas stärker nachgefragt.
Auf Würstchen entfielen im letzten Jahr
4,5 Kilogramm und auf Bratwürste, die
auch 2016 beliebtester Grillartikel gewesen
sind, 2,7 Kilogramm des Verzehrs von
Fleischerzeugnissen. Bei einem Produkt
49
DATEN UND FAKTEN
INTERESSENVERTRETUNG
SERVICE
ORGANISATIONEN
S.51
KORREKTURABZUG1. Korr.
2. Korr.
Freigabe
Datum / Unterschrift
ENTWICKLUNG DER ANGEBOTSFORMEN VON FLEISCHERZEUGNISSEN(Anteile an den Einkäufen privater Haushalte in %)
61,0
30,4
8,6
60,0
33,3
6,7
51,6
43,2
5,2
28,4
66,7
4,9
30,3
64,1
5,6
32,4
62,3
5,3
1990Angebotsform 1995 2000 2015
27,9
67,2
4,9
201620102005
lose
vorverpackt
Konserven
Quelle: AMI-Analyse auf Basis des GfK-Haushaltspanels; DFV eigene Berechnung
Bei der Bratwurst dürfte der AußerHaus
Verzehr die Haushaltseinkäufe noch bei
weitem toppen. Nicht nur auf Volksfesten,
auch beim Imbiss oder in Kantinen nimmt
die Bratwurst in der Zubereitung als Curry
Wurst eine Spitzenposition ein. Rostbrat
wurststände und grills sind in Thüringen
oder Nürnberg fester Bestandteil des Land
schafts oder Stadtbildes. Die Bratwürste
haben in ihrer jeweiligen geografischen
Heimat Kultstatus. Dies gilt für die Rost
bratwurst in Thüringen und dem Franken
land ebenso, wie für die CurryWurst
in Berlin oder rheinischen Großstädten.
2016 zeigen sich bei den Haushaltsein
käufen von Fleischwaren auch gegenüber
dem Vorjahr nur leichte Veränderungen.
Einem etwas geringeren Anteil von Aspik
waren und Sülzen stehen etwas höhere
Anteile der Einkaufsmengen von Würstchen,
Rohwurst und Brühwurst gegenüber.
Vorverpackte Fleischerzeugnisse legten 2016 nochmals zu
Der langfristige Trend zu SBverpackten
Fleischerzeugnissen hat sich 2016 weiter
fortgesetzt. Insgesamt haben die Privat
haushalte in Deutschland 67,2 Prozent der
Fleisch und Wurstwaren in vorverpackter
Form eingekauft, im Vorjahr waren es
noch 66,7 Prozent der gesamten Einkaufs
menge gewesen.
Die Haushaltnachfrage nach Fleischwaren
und Wurst hat sich in den letzten beiden
Jahrzehnten zunehmend auf vorverpackte
Fleischerzeugnisse verlagert. Das Einkaufs
verhalten stand in direktem Zusammen
hang mit der Strukturentwicklung im
Lebensmitteleinzelhandel und der unge
bremsten Verbreitung von Discountern
mit SBAngeboten. Im letzten Jahr ist der
Einkauf von Fleischerzeugnissen im Dis
count nach vorheriger Stagnation wieder
deutlich angestiegen. Das Segment der vor
verpackten Fleischerzeugnisse entwickelte
sich auch entgegen dem insgesamt rück
läufigen Nachfragetrend positiv.
Weitere Marktanteile verloren haben 2016
dagegen Metzgereien, was auch auf deren
verringerte Anzahl zurückzuführen ist. SB
Warenhäuser und Einkaufsmärkte mit Food
Vollsortiment konnten im letzten Jahr ihre
Marktstellung in dem geschrumpften Ab
satzmarkt für Fleischerzeugnisse behaupten.
Insgesamt hat sich der SBAnteil an den
Haushaltseinkäufen seit 1990 mehr
als verdoppelt, der Anteil von loser Bedie
nungsware dagegen mehr als halbiert.
Dominant sind lose Fleischerzeugnisse im
Verzehr Von Fleischerzeugnissen
50
Bereich Aufschnitt. Relativ stark vertre
ten ist die lose Bedienungsware bei Braten,
Aspikwaren und Sülzen sowie bei Koch
wurst und Brühwurst.
Würstchen waren lange Zeit eine Domäne
der Konserven. Mittlerweile werden
Würstchen dreimal so häufig in Folienver
packung eingekauft als in Dose oder Glas.
S.45
KORREKTURABZUG1. Korr.
2. Korr.
Freigabe
Datum / Unterschrift
FLEISCHWAREN UND WURST NACH ABGABEFORMEN 2016 (in %)
30,3
25,7
40,2
18,0
26,0
19,3
71,1
10,9
41,8
43,4
22,9
27,9
66,8
74,0
51,5
63,9
73,6
80,6
28,6
89,1
40,7
56,6
74,8
67,2
2,9
0,4
8,4
18,1
0,4
0,1
0,3
–
17,5
–
2,3
4,9
lose vorverpackt Konserven
Brühwurst
Rohwurst
Kochwurst
Würstchen
Bratwurst
Schinken
Aufschnitt
Speck
Aspikwaren / Sülzen
Braten
Fleischpasteten / Rouladen
Insgesamt
Einkaufsmengen privater Haushalte anFleischwaren und Wurst
Quelle: AMI-Analyse auf Basis des GfK-Haushaltspanels; DFV eigene Berechnung
51
DATEN UND FAKTEN
INTERESSENVERTRETUNG
SERVICE
ORGANISATIONEN