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Das Delinat-Magazin Nr. 46, Mai 2017 WeinLese Biodiversitätswinzer 2017: María Barrena und Dani Sánchez von Azul y Garanza. Auf ein Glas: Extrembergsteiger Reinhold Messner und der Gipfelwein. Der lange Weg zum Ziel

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1WeinLese Nr. 46, Mai 20171 WeinLese Nr. 41, Februar 20161 WeinLese Nr. 41, Februar 2016

Das Delinat-MagazinNr. 46, Mai 2017 WeinLese

Biodiversitätswinzer 2017: María Barrena und Dani Sánchez von Azul y Garanza. Auf ein Glas: Extrembergsteiger Reinhold Messner und der Gipfelwein.

Der lange Weg zum Ziel

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Vale de Camelos roséVinho Regional Alentejano 2015

Das Alentejo ist die Kornkammer Portugals. ZurZeit der Mauren gab es hier auch Kamele. Daranerinnert der kleine Weiler Vale de Camelos mit seiner markanten Kirche.

Inmitten von Getreidefeldern, Korkeichen wäldern,Schafweiden, Oliven- und Johannisbrothainen erzeugen Dietmar Ochsenreiter und Carlos Delgado regionstypische Weine wie diesen Roséaus der einheimischen Sorte Aragonez. Mit seinererfrischenden Frucht wirkt er, schön kühl serviert,wie eine frische Brise aus dem heissen Süden Portugals.

www.delinat.com/4213.15

Eine kühle Briseaus dem Tal derKamele

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3WeinLese Nr. 46, Mai 2017

30 Jahre DegustierService

HürdenlaufZahlreich sind die Hürden, die ein Wein meistern muss,um es ins beliebte Delinat-Wein abo zu schaffen.

Seite 6 bis 15

Ökologie

Biodiversitäts winzer2017María Barrena und Daniel Sánchez sorgen am Rande einer Halbwüste für Artenviel -falt. Sie sind die Biodiversitäts -winzer 2017. Seite 16 bis 18

Auf ein Glas mit …

Reinhold MessnerWeshalb ein Gipfelwein für den Südtiroler Extrem -bergsteiger und Weinbauern kein Thema ist.

Seite 20 und 21

So macht degustieren SpassDiplom-Sommelier und Delinat-Kursleiter Dirk Wasilewski mit Tipps für uneingeschränktes Degustiervergnügen. Seite 22

Kochen für einen WeinZu einem bestimmten Gericht wird der passende Wein ausgewählt. Warum nicht mal umgekehrt? Seite 26

Für helle KöpfeGewinnen Sie beim grossen WeinLese-Rätsel mit etwas Glück eines von fünf DegustierService-Paketen «Exklusiver Rotwein» für ein Jahr. Seite 29

Delinat daheimDas abwechslungsreiche Weinseminar in den eigenen vier Wänden ist ein neues Angebot im vielfältigen Kursprogramm. Seite 30

«Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen»Lateinisches Sprichwort

Seit 30 Jahren gibt es den Degustier Service. Das

Weinabo, das regelmässig mit Entdeckungen aus

den ökologisch intaktesten Rebbergen Europas

aufwartet, ist eine Erfolgs geschichte. Aber bis

es so weit war, brauchte es Spürsinn, Kreativität,

Ausdauer und Beharrlichkeit.

Der Weg, den ein Wein vom Rebberg bis ins

DegustierService-Paket zurücklegt, ist lang und

steinig. Einkäufer Emil Hauser zeigt am Beispiel des

Roches d’Aric aus Südfrankreich, wie zahlreich und

anspruchsvoll die Hürden sind, die es zu meistern

gilt. Delinat-Gründer Karl Schefer gibt derweil im

Interview Einblick in die spannende Geschichte und

Entwicklung des beliebten Weinabos.

Das Schwerpunktthema dieser Ausgabe bestätigt,

dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist.

Das Sprichwort gilt auch für den Extrembergsteiger,

Pionier, Eroberer und Naturschützer Reinhold

Messner. Er hat uns anlässlich seiner Vortrags-

Tournee «Überleben» in Luzern zu einem Gespräch

bei einem Glas Wein empfangen.

Ich wünsche Ihnen vergnügliche Lesestunden

bei einem Glas Delinat-Wein.

Hans Wüst, Redaktor

In dieser Ausgabe

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Senatore Cappelli

hrw. Die Familie Salustri baut aufihrem Weingut in der Hoch -maremma (Toskana) neben Rebenund Oliven neu auch die alte Getreidesorte Senatore Cappellian. Daraus lässt sich ein gluten -freies Biomehl gewinnen. Diebekannte Pasta-Manufaktur Fabbriin Florenz stellt daraus bio logischeNudeln und Makkaronen her.«Diese Pasta ist schon imGeschmack ganz anders, manriecht das Getreide geradezu»,freut sich Leonardo Salustri. Speziell ist auch die Herstellung.Nudelspezialist Fabbri setzt einePastamaschine ein, deren Düsenaus Bronze oder Kupfer gefertigtsind. Dadurch erhält die Pasta eineporöse Oberfläche, die den Geschmack betont und die Sugobesser aufsaugt. Die neuen Teig -waren sollen dereinst zusammenmit andern hofeigenen Produktenauch auf dem Agriturismo vonSalustri angeboten werden.

Rebentheater an der Moselhrw. «Rebentheater». So nenntTimo Dienhart vom Weingut zurRömerkelter an der Mosel seinjährlich wiederkehrendes Sommer-spektakel. An drei Wochenendenzwischen Juni und September fälltauf dem Weingut für angemeldeteGäste der Vorhang. Alles beginntmit einem Sektempfang auf demWeingut. Danach zeigt Timo denKeller und die moderne Heiz-/Kühlanlage. Dann gibt es Kaffeeund Kuchen, bevor die belebten Steilhänge des Honigbergs erkundet werden. Unterwegs erlebtman, was biodynamische Reb kultur und Biodiversität imWeinberg bedeuten. Letzter Akt imRebentheater ist ein Vier-Gang-Menü mit korrespondierendenWeinen. Weitere Informationenund Anmeldung: www.roemerkelter.de

4 WeinLese Nr. 46, Mai 2017

Preis für Karin Schweizer

hrw. Wir sind auf gutem Weg, aber es wartenweitere grosse Herausforderungen, wenn wirdas noch brachliegende Potenzial beim bio -logischen Weinbau nutzen wollen. Das ist, aufeinen Satz reduziert, die Bilanz, die Delinat-Gründer und Geschäftsführer Karl Schefer beimJahresanlass im Januar vor versammelter Belegschaft in seinem ausführlichen Rück- undAusblick gezogen hat. Wie jedes Jahr wurdeauch für 2016 ein Nachhaltigkeitspreis für lang-jährige und verdienstvolle Mitarbeit vergeben.Über den mit 10 000 Franken dotierten Preiskonnte sich diesmal Karin Schweizer freuen –und zwar ausgerechnet an ihrem 45. Geburts-tag. Seit 12 Jahren ist sie nach innen und nachaussen die gute und stets hilfsbereite Fee imDelinat-Kundenservice.

Kurz & bündig

Viel Volk am Delinat-WeinMarkthrw. Der zweite Slow Food Market in Bern vom10. bis 12. März hat wiederum gegen 10 000Besucherinnen und Besucher angelockt. Knapp 200 Produzenten boten ihre ökologischund handwerklich erzeugten Lebens- und Genuss mittel zur Degustation und zum Kauf an. Viel Beachtung fand der Delinat-WeinMarkt im Zentrum der Messehalle mit seinen über 20 Biowinzern aus ganz Europa und den Wein-Workshops. «Es war schön, mit anzu -sehen, wie wir das Berner Publikum mit unserenTropfen aus reicher Natur begeistern konnten»,erklärt Delinat-Marketingleiter Michel Fink.

Bild: Hans Wüst

Winzerseminar zur Permakultur

daw. 52 Delinat-Winzer aus ganz Europa nehmen am Winzerseminar vom24. bis 27. Mai 2017 in Portugal und Spanien teil. Im Zentrum steht dasThema Permakultur. Der Begriff setzt sich aus den Wörtern «permanent»und «Agrarkultur» zusammen. Die Permakultur ist eine Bewirtschaftung,mit der Ökosysteme gestärkt, Bodenfruchtbarkeit erhöht, Bearbeitungvereinfacht und Ertrag gesteigert werden kann. Vorbild ist die Natur mit ihren geschlossenen Kreisläufen. Die Australier Bill Mollison und David Holmgren haben in den 1970er Jahren die Grundgedanken und den Begriff der Permakultur begründet. Die Permakultur beschreibt interes sante Methoden, um in trockenen Gebieten den Boden das ganzeJahr fruchtbar zu erhalten. In ausgeklügelter Weise wird Regenwasser zurückgehalten, damit in Trockenperioden die Erde noch feucht bleibt(Wasser retention). Erfolgreiche Projekte im Alentejo (Portugal) und in der Extremadura (Spanien) werden bei diesem Winzerseminar besuchtund die praktische Umsetzung an einem Modell geübt. Eine ausführlicheReportage über dieses hochaktuelle Thema lesen Sie in der nächstenWeinLese.

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5WeinLese Nr. 46, Mai 2017

ImpressumHerausgeber CH Delinat AGDavidstrasse 449000 St. Gallen DE Delinat GmbH Hegenheimer Strasse 1579576 Weil am Rhein AT Delinat GmbHPostfach 400 6961 Wolfurt-Bahnhof

Kundenservice CH Tel. 071 227 63 00 Fax 071 230 13 31 DE Tel. 07621-16775-0 Fax 07621-16775-1 AT Tel. 0820 420 431Fax 0820 420 [email protected]

Biokontrollstellede-öko-039/ch-bio-006

RedaktionHans Wüst, [email protected]

Beiträge Emil Hauser (emh)Peter Kropf (pek)David Rodriguez (dar)Dirk Wasilewski (diw)Daniel Wyss (daw)Hans Wüst (hrw)

Konzept und Layout Delinat AG

Bilder Yvonne Berardi, Kerstin Bittner, Marçal Font, EmilHauser, Heinz Hebeisen, Esther Michel, Felix Quitten-baum, Karl Schefer, Hans-Peter Siffert, Thomas Vater-laus, Erich Widmer, DDB,Hans Wüst, Archiv Delinat

Papier RecyStar, 100 % Altpapier

Erscheinungsweise 4-mal jährlichRC T46

Titelseite 30 Jahre DegustierService:für Delinat ein Grund zumFeiern. Bild: Erich Widmer,DDB

3 ×2 Flaschen CHF 59.– (statt 84.40), € 47,40 (statt 67,80)Lieferung portofrei. (Ø CHF 1.31 pro dl, € 10,53 pro l) Angebot gültig bis 31. Juli 2017

30 Jahre Delinat-DegustierService – ein Grund zum Feiern. Zum runden Geburtstag wollenwir unseren treuen Kundinnen und Kunden etwas Gutes tun. Wir haben ein Jubiläumspaketgeschnürt mit drei Weinen, die eine ganz besondere Geschichte erzählen und durch denDegustierService zu «Publikumslieblingen» geworden sind. Das Paket überlassen wir Ihnenmit einem Jubiläumsrabatt von 30 Prozent. Und weil Schenken Freude macht, legen wirauch noch einen Profi-Korkenzieher bei.

Allen Nicht-DegustierService-Kundinnen und -Kunden bieten wir das Jubiläumspaket als attraktiven Einstieg in unser Rotwein-Abo an: Sie erhalten in der Folge viermal pro Jahr portofrei ein Paket mit sechs Flaschen. Der Preis pro Paket liegt zwischen 50 und 80 Franken bzw. zwischen 40 und 60 Euro. (Art. 9008.09)

www.delinat.com/30jahreWenn Sie nur das Jubiläumspaket (ohne Abo) möchten, dann wählen Sie die Option «nur Jubiläums-Paket». Wenn Sie das Abo wählen, können Sie jederzeit wieder aussteigen –wie immer genügt ein Anruf oder ein E-Mail. (Art. 9008.04)

Bestellen Sie per Schweiz 071 227 63 00Telefon: Deutschland 07621-16775-0

Österreich 0820 420 431oder im Mo bis Fr, 8–18 Uhr, Sa, 8–12 UhrDelinat-Webshop: www.delinat.com/30jahre

Roches d’Aric, Domaine Lignères, Corbières 2014 Art. 2338.14; CHF 16.40, € 13,50 pro Flasche (CHF 2.19 pro dl, € 18,– pro l)

Pastoret, Josep Girones Llop, Catalunya 2014 Art. 1609.14; CHF 15.40, € 12,50 pro Flasche (CHF 2.05 pro dl, € 16,67 pro l)

Bonarossa, Massimo Maggio, Sicilia 2012Art. 3389.12; CHF 10.40, € 7,90 pro Flasche (CHF 1.39 pro dl, € 10.53 pro l)

WeinLese-Angebot

Jubiläumspaket «Perlen aus dem DegustierService»

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass dieses Jubiläumspaket nur 1 Mal pro Haushalt geliefert werden kann.

30% Jubilä

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abat

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6 WeinLese Nr. 46, Mai 2017

Der lange Wzum Ziel

Bild: Hans Wüst

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7WeinLese Nr. 46, Mai 2017

Weg

30 Jahre DegustierService

Wir Delinat-Einkäufer liegen in einem freundschaftlichenWettstreit. Dann nämlich, wenn es darum geht, einen Wein inden DegustierService zu platzieren. Den eigenen Favoritenwill man natürlich mit dabeihaben. Lesen Sie, wie mir dies mitdem Roches d’Aric gelungen ist.

Text: Emil HauserBilder: Delinat-Archiv

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8 WeinLese Nr. 46, Mai 2017

Ich erinnere mich an diesen trüben,kalten Nachmittag Anfang Jahr, alssei es gestern gewesen. Dabei liegt

das Ereignis schon ein paar Jahre zurück.Ich nahm an einer der regelmässigenDegustationsrunden am Firmensitz vonDelinat in St. Gallen teil. In diesem Gre-mium, das sich aus Spezialisten der wich-tigsten Aufgabenbereiche zusammen-setzt, herrscht eine freundliche, zugleichkritische Stimmung, schliesslich werdenwegweisende Entscheidungen getroffen.Hier wird bestimmt, wie sich unser An-gebot zusammensetzt, was wir beibe-halten, was wir fallenlassen und was wirneu einführen. Auch für die Winzer sinddie Entscheidungen, die in dieser Rundegetroffen werden, bedeutungsvoll. Wirdsein Wein ausgewählt, weiss der Winzereinen beachtlichen Teil seiner Ernte inguten Händen, und das oft auf Jahre hi-naus. Delinat gibt nicht nur seinem Weineinen vielbeachteten Auftritt, Delinatmacht auch seinen Betrieb bekannt. Ent-

sprechend begehrt ist ein Platz im An-gebot des DegustierService, und ent-sprechend gross sind die Anstrengungender Produzenten, mit überzeugendenWeinen ins Rennen zu gehen.

Auf Entdeckungsreise

Ich war eben von einer ausgedehntenFrankreich-Reise zurückgekehrt, reich anEindrücken und voller neuer Ideen. Un-zählige Weine verkostete ich unterwegs,machte Fassproben der vor ein paar Mo-naten abgeschlossenen Ernte, prüfte äl-tere, bereits abgefüllte Jahrgänge. DerBesuch «meiner Winzer» am Ende desJahres ist eine lieb gewordene Gewohn-heit, und da es Teil meines Auftrags ist,nicht nur Eingeführtes zu betreuen, son-dern immer auch Neues aufzuspüren,machte ich einen Abstecher zum Weingutder Familie Lignères in Fontcouverte inden Corbières. Nicht ganz unvorbereitet.

Die Lignières hatten uns ein paar Wochenzuvor eine Musterflasche zukommen las-sen. Im kleinen Kreis verkosteten wirdiese und befanden sie für interessantgenug, um den Wein im Labor analysierenzu lassen. Alles lag im grünen Bereich.

30 Jahre DegustierService

Wird das Muster für gut befunden ...

Emil Hauser, David Rodriguez und Martina Korak im friedlichenWettstreit: Welcher Wein schafft es in den DegustierService?

Mehrmals werden die Weine vonden Spezialisten blind degustiert.

Bild: Yvonne Berardi

Bild: Hans-Peter Siffert

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9WeinLese Nr. 46, Mai 2017

Nun wollte ich mir vor Ort ein Bild ma-chen. Drei geschlagene Stunden langführten mich die Brüder Jean und PaulLignères durch ihre Weinberge. Es warbissig kalt an diesem Dezembernach-mittag, und ein eisiger Wind pfiff uns insGesicht. Als wir ins Haus zurückkamen,

stand eine Platte mit aufgeschnittenemSchinken und frisch gebackenem Brotauf dem Küchentisch. Mir war, als könntenmich nur noch Essen und Trinken wiederlebendig machen, und ich putzte diePlatte in einem Tempo leer, was mirspäter unendlich peinlich war. Statt denWein auszuspucken, wie es sich für einenEinkäufer geziemt, trank ich davon mehrals nur einen Schluck. Jean und Paul Li-gnères liessen sich nichts anmerken, imGegenteil. Der durchfrorene, ausgezehrteSchweizer schien sie zu belustigen. Niezuvor hatte mir ein Schinken so gut ge-schmeckt wie hier, und gar köstlich fandich den Roten, den mir die beiden vor-setzten.

Härtetest in der DegustierrundeUnd nun also der Härtetest in St. Gallen.Würde der noch namenlose Wein einernüchternen Betrachtung standhalten kön-

nen? Ohne die Präsenz freundlicher Gast-geber? Ohne die Ausstrahlung einesWeinguts, das ich sofort ins Herz ge-schlossen hatte? Ohne die Kulisse einerurtümlichen Kulturlandschaft? Manchmalwünsche ich mir, eine entdeckte Trouvailleeinfach auf die Sortimentsliste setzen zukönnen ‒ ohne den Spiessrutenlauf, denbei uns ein Weinmuster zu durchlaufenhat, bevor es schliesslich im Paket desDegustierService landet.

«Weiche, füllige Frucht, saftige Frische,würzige Garrigue-Noten, mineralischeAnklänge – ein herrlich komplexer, her -ausfordernder Wein, der entdeckt werdenwill», notierte ich. Selten war ich so ge-spannt auf die Reaktion meiner Kolle-ginnen und Kollegen und atmete auf,als ich in die erstaunten und anerkennendblickenden Gesichter sah. Damit nahmdas Muster der Domaine Lignères dieerste Hürde in unserem Selektionsprozess.Als Nächstes folgte wie üblich eine Art... folgt als nächste Hürde

eine Laboranalyse.

Augenschein in den Rebbergen von WinzerberaterRolf Kaufmann (rechts) bei Jean Lignères.

Alte, knorrige Reben – ein wertvollerSchatz der Lignères.

Bild: Emil Hauser

Bild: Hans Wüst

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10 WeinLese Nr. 46, Mai 2017

Dopingtest, also eine erneute Laborana-lyse. Wie viel Schwefel weist der Weinauf? Ist er frei von unerwünschten Rück-ständen? Einer Vielzahl von Parameternmuss er standhalten. Erhält der Wein dasPlazet, geht das Verfahren weiter, an-sonsten heisst es: Zurück auf Feld 1. Beidiesem Roten war ich mir fast sicher,dass er nicht an dieser zweiten Hürdescheitern würde. Anlässlich meines Be-suchs hatten mir die Brüder Jean undPaul Lignères ausführlich erläutert, woraufes ihnen im Rebberg und im Keller an-kommt, und das liegt ganz und gar aufder Linie, wie wir sie bei Delinat seit ehund je verfolgen. Als ich später erfuhr,dass Jean Lignères nicht nur Winzer,sondern in seinem Dorf auch beliebterDorfarzt und sein Bruder Paul Zahnarztin Narbonne ist, passte das zum Bildeines umsichtig, weitsichtig und sorgfältiggeführten Weinguts. Und so überraschtees nicht, dass das Degustationsmusterauch analytisch glänzte (siehe Seite 13).

Das Okay des Beraters

Nächste Stufe im Auswahlverfahren: De-linat-Winzerberater Rolf Kaufmann wurdebeauftragt, das Weingut auf Herz undNieren zu prüfen. Natürlich waren wirnach seiner Rückkehr gespannt auf seineEindrücke und Einstufungen. Er erzähltebegeistert von seinem Besuch bei Jeanund Paul Lignères. Mich wunderte diesnatürlich nicht, hatte ich ja bereits Gele-genheit gehabt, die Domaine Lignèreszu besichtigen. Das rund hundert Hektarumfassende Gut verfügt über eine na-türlich gewachsene Biodiversität. KleineWaldstücke, Bäche, Büsche und die fürdieses Gebiet so typischen, der mediter-ranen Macchie ähnlichen Garrigue prägenneben den Rebparzellen das Bild, undso finden ganz unterschiedliche Tiere,Vögel und Insekten, einen vielfältigenLebensraum. Das alles war natürlich ganznach dem Geschmack unseres Beraters,und entsprechend fiel sein Fazit aus. Er

sehe in diesem Fall nur wenig Hand-lungsbedarf, was die Erfüllung der Deli-nat-Anforderungen betreffe. Ja, in seinerEinschätzung passe die Domaine Lignèresgeradezu ideal zu Delinat, und er könne

Schmetterlinge sind ein Symbol für intakte Natur.

... und als interessierter Beobachter beim Handverlesen.Einkäufer Emil Hauser als Erntehelfer ...

Bild: Emil Hauser

Bild: Marçal Font

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11WeinLese Nr. 46, Mai 2017

30 Jahre DegustierService

uns eine Zusammenarbeit mit Jean undPaul Lignères nur wärmstens empfehlen.Stolperstein für die maximale Einstufung(drei Schnecken) könne höchstens diealteingesessene Carignan-Sorte sein, diein vielen Cuvées des Gebiets charakter-bildender Bestandteil sei. Carignan seianfällig auf Echten und Falschen Mehltauund müsse während der Vegetationszeitbei ungünstigem Wetter mit höherenSchwefeldosen als andere Sorten gegenden Pilzbefall geschützt werden.

Alles gut?

Wein gut, Analysen gut, Zertifizierunggut, Biodiversität gut – also alles gut,und nun nichts wie los? Gemach. Zwarstand im Fall der Domaine Lignères dieAmpel auf Grün, weitere wichtige Fragengalt es jedoch vor dem Start zu klären,allen voran die Verfügbarkeit, und zwarnicht bloss die kurzfristige. Für deren Be-antwortung sind oft weitere Besuche auf

dem Weingut nötig, es braucht vertiefteGespräche und gemeinsame Planung –ja, es braucht einfach viel Zeit. Es reichtnoch nicht, wenn alles innerhalb einesWeinguts zusammenpasst. Ein selektio-nierter Wein muss sich auch ins geplanteDegustierService-Paket fügen, etwa preis-lich und geschmacklich. Schliesslich solljedes Paket etwas ganz Besonderes sein,sich vom Vorangegangenen unterschei-den, für Abwechslung und gerne auchfür Überraschung sorgen. Da heisst esmitunter lang ringen, mit den Winzernund mit den Kollegen vom Einkauf undvom Marketing. Und nach langem Hinund Her und manchmal auch hott undhüst kommt der Tag, an dem dann dochalles zur runden Sache wird und einWein seinen Platz findet. Nun galt esalso, die Einführung zu planen – wie im-mer in enger Zusammenarbeit mit denWinzern. Dazu gehörten die Namens-gebung, die Etiketten- und Verpackungs-gestaltung, das Zusammentragen der In-

formationen für Rücketiketten und Pro-duktbeschreibung im Hinblick auf Druck-sachen und Website. Dabei gibt es immermehr rechtliche Vorgaben zu berück-sichtigen, und die Besonderheiten derDelinat-Selektion sollen ebenfalls sichtbarsein. Vor allem aber soll der optischeAuftritt zum Wein, zum Betrieb und zuden Menschen, die ihn prägen, passen.Dieser Teil des Prozedere ist besondersanspruchsvoll und trickreich, weil daauch die verschiedenen kulturellen Hin-tergründe und unterschiedlichen Kennt-nisse mitspielen. Im Fall von Jean undPaul Lignères fanden wir bald eine ge-meinsame Sprache. So verging zwischendem ersten Härtetest in St. Gallen undder Anlieferung fixfertiger Paletten keinJahr, andere Winzer oder Weine benöti-gen manchmal Jahre.

Bevor der Roches d’Aric, wie er nunhiess, für den DegustierService freigege-ben wurde, hatte das angelieferte Produkt

Auf der Domaine Lignères hat die Natur auch im Keller Vorrang: Wilde Hefen übernehmen den Gärprozess im grossen Holzbottich.

Bild: Marçal Font

Bild: Marçal Font

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12 WeinLese Nr. 46, Mai 2017

drei Prüfungen zu bestehen: eine nüch-terne sensorische Kontrolle, die klärensoll, ob der Wein dem Einkaufsmusterentspricht, eine Überprüfung der Analy-sewerte mit den Delinat-Richtlinien undmit dem Rückstellmuster des ausgewähl-ten Weins und als letzte Hürde eine er-neute Verkostung und Einschätzung inder Delinat-Degustationsrunde. Dabeisteht das Weinpaket mit den anderenbeiden Entdeckungen auf dem Tisch,so, wie es unsere Kundschaft erhaltenwird. Fachleute des Einkaufs, des Marke-tings und des Verkaufs sind anwesendund entscheiden abschliessend, ob dieausgewählten Produkte in ihrer Gesamt-heit unseren hohen Anforderungen ent-sprechen. Trotz der vielen Vorprüfungenkommt es vor, dass wir einen Wein kurzvor dem Ziel ersetzen müssen. Im Falldes Roches d’Aric passte alles bis insDetail, und so stand der erfolgreichenAuslieferung an unsere Abonnentinnenund Abonnenten nichts mehr im Weg.

Ja, der Roches d’Aric eroberte im Sturmdie Herzen der DegustierService-Kunden,sodass sich der Wein einen festen Platzim Delinat-Sortiment sicherte. Der Rochesd’Aric war Ausgangspunkt für eine er-folgreiche Zusammenarbeit mit Jeanund Paul Lignères, die 2016 mit derenWahl zu den Biodiversitätswinzern desJahres einen Höhepunkt erreichte.

Tour de France zumJahresendeAuf meiner jährlichen Tour de France ‒immer zum Jahresende ‒ gehört ein Be-such der Domaine Lignères nunmehrzum festen Programm. Zwei Peinlich-keiten lasse ich unterdessen aus: Ich binjetzt richtig gut eingekleidet und aufjedes Wetter vorbereitet, und ich treffenicht mehr mit leerem Bauch ein, umnicht nochmals allen den Schinken vorder Nase wegzuessen. Im letzten De-zember war es so warm, dass wir uns

für die Verkostung der neuenJahrgänge vors Haus setzenkonnten. Ein Vogel landeteauf dem Tisch und picktedie Brotkrümel auf. Jean er-zählte mir, dass sie im ver-gangenen April mit einemOrnithologen eine Zählungder Vogelpopulation aufdem Weingut durchge-führt hätten. Sage undschreibe 40 verschie-dene Vogelarten hät-ten sie registriert, dieZahl habe stark zu-genommen, seit sieVogelkästen installierthätten. Wenn das keingutes Omen ist.

Jeweils kurz vor Jahresende degustiert Emil Hauser zusammen mitJean und Anne Lignères den neuen Jahrgang.

Bild: Marçal Font

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13WeinLese Nr. 46, Mai 2017

30 Jahre DegustierService

Die Hürden vom Weinberg bis ins Paket

Weine, die es in den Delinat-DegustierService schaffen,erfüllen höchste Anforderungenan Qualität und ökologischeProduktion. Grundlage für diezahlreichen Hürden, die es zuüberwinden gilt, sind eigeneRichtlinien, die seit 30 Jahrenentwickelt und fortlaufendweiter verfeinert werden. Siefordern und fördern Weinbergemit grosser Biodiversität, ge schlossene Kreisläufe sowieeine Kelterung ohne überflüssigeHilfsmittel.

Kontrolle der Arbeit vor OrtDie Delinat-Winzerberater überprüfenanhand einer Checkliste eine Vielzahl anAnforderungen, die an alle kooperieren-den Weinbaubetriebe gestellt werden.In vielem gehen sie über das hinaus, wasfür eine Biozertifizierung Voraussetzungist. Höchste Priorität kommt der Bio -diversität zu. Überprüft wird etwa die Anzahl biologischer Hotspots. Das sindÖkoinseln inmitten der Reben mit wilderNatur und mindestens einem Baum, Büschen, Wildwuchs, Holz- und Stein-haufen. Erfasst und eingestuft wird auchder Einsatz von Strom aus erneuerbarenQuellen. Und die Winzer müssen Delinatüber die Eckpunkte der Arbeitsverträgeund Sozialstandards in Kenntnis setzen.Alles in allem sind es heute über hundertPunkte, die mit den Produzenten be-sprochen werden. Je nachdem, wie weitder Betrieb diese bereits erfüllt, werdendie Weingüter mit einer bis drei Delinat-Schnecken ausgezeichnet.

Analyse der Weine

Jeder Wein wird vor der Aufnahme inden DegustierService von internen Spe-zialisten mehrfach degustiert und ein-gehend durch ein unabhängiges Laboranalysiert. Der Wein muss einerseits inNase und Gaumen überzeugen, ande-rerseits bei der Laboranalyse einer Viel-zahl von Parametern standhalten. Einpaar Beispiele: Ist der Wein frei von un-erwünschten Rückständen wie Trub-und Fehlstoffen, Pestiziden oder künst-lichem Glycerin? Sind Säure- und Zu-ckerwerte mit Zusatzstoffen beeinflusstworden? Werden unsere eigenen, stren-gen Schwefel- und Histaminwerte ein-gehalten? Ein einzigartiger Suchfilter aufder Delinat-Website gewährt diesbezüg-lich übrigens volle Transparenz für jedenWein.

Basis für langfristige ZusammenarbeitNeben den Produktionsanforderungenist eine Vielzahl weiterer Aspekte we-

sentlich: Kann und will der Betrieb dievon Delinat benötigten Mengen bereit-stellen, vom aktuellen Jahrgang undauch von folgenden? Und kann davonausgegangen werden, dass die kom-menden Abfüllungen mindestens so gutausfallen wie die aktuelle? Die Kostpro-ben lösen Nachbestellungen aus, undselbstverständlich sollen auch gelun-gene nachfolgende Jahrgänge angebo-ten werden können, falls der Wein beiden Kunden Zuspruch findet. Ein weite-rer wichtiger Aspekt betrifft die Sorti-mentsbreite eines Weinguts bezüglichWeintypen und preislicher Abstufungen.Grundsätzlich gilt: je differenzierter, um -so attraktiver. Und last, but not least:Welches Entwicklungspotenzial scheintgegeben? Ist eine Steigerung der Bio -diversität bis zum maximalen Status vondrei Schnecken möglich? Besteht dasPotenzial, den Einsatz von Pflanzen-schutzmitteln im Rebberg und die Hilfs-mittel im Keller mittelfristig zu reduzie-ren? Und ist der Produzent bereit, imZusammenspiel mit den Delinat-Einkäu-fern bestehende Weine weiterzuent -wickeln und neue zu kreieren?

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Der Anfang war hart und zäh.Doch dann entwickelte sich der DegustierService zumerfolgreichsten WeinaboEuropas. Delinat-Gründer KarlSchefer gibt im InterviewEinblick in die bewegte 30-jährige Geschichte diesereinfachen, aber bestechendenIdee.

30 Jahre DegustierService: ein Grundfür den Delinat-Gründer, eine guteFlasche zu öffnen?Karl Schefer. Ja, definitiv. Das Jubiläumfeiern wir im Kreise unserer loyalen Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter. Alle sindstolz auf den nachhaltigen Erfolg diesereinfachen Idee.

Welche Idee steckt hinter dem Weinabo?Am Anfang verstanden wir sie anders alsheute. Da muss ich etwas ausholen:Weine, die vor allem im Weinberg ent-stehen und im Keller kaum noch «bear-beitet» werden, sind stark vom Wetterdes jeweiligen Jahrgangs geprägt. IhrCharakter, die Aromatik und der Gehaltvariieren stärker von Jahr zu Jahr als bei«zurechtgebogenen» konventionellen

Weinen. Unser Gedanke war, dass manneue Jahrgänge vor dem Bestellen pro-bieren sollte. Mit einem Abo war das ameinfachsten zu lösen. Bald haben wirfestgestellt, dass die Hauptmotivationunserer Kunden aber eine andere war:Nicht das Probieren zum Zweck einerBestellung war das schlagende Argu-ment, sondern die bequeme Art vonGrundversorgung mit immer wieder

neuen Weinen, die entdeckt werdenwollen. Und so ist das bis heute geblie-ben. Die meisten Kunden lassen sichvom DegustierService bedienen, um im-mer mal eine Flasche Wein parat zu ha-ben. Nur etwa jeder zweite Kunde nutztden Service mit dem Ziel, die am bestenmundenden Weine zu bestellen.

War es schwierig, die Idee umzusetzen?Der Anfang hatte es in sich. Es galt, einenguten Karton zu entwerfen, der nichtnur vor Bruch schützt, sondern auchnoch mit einem erträglichen Mass anAufwand gefaltet und verpackt werdenkonnte. Auch der hohe Preis bei den anfangs kleinen Auflagen war ein Problem. Dann galt es, die Idee zu verkaufen, und auch das war nicht ganz

einfach. Insgesamt brauchten wir zweiJahre, bis die kritische Anzahl an Abon-nenten erreicht war, damit der Versandwirtschaftlich tragbar wurde.

1987 wurde es konkret: Wie mussman sich den Anfang vorstellen?Nun ja, das ganze Team, etwa zehnLeute waren wir damals, gab Auskunftüber das neue Abo, packte Kartons,schrieb Rechnungen, erfand täglichneue Abläufe und diskutierte Ideen. VieleKundinnen und Kunden haben uns indieser Anfangszeit mit wertvollen Rat-schlägen und Wohlwollen geholfen.Ohne die liebenswerte Unterstützungbegeisterter Kunden hätten wir den DegustierService nicht zum Fliegen gebracht.

Welche DegustierService-Weine machen im Rückblick am meistenFreude?Da gibt es wirklich so viele, dass jedeAufzählung ungerecht wäre. Fast in je-dem Paket gibts ein Highlight, eine über-raschende oder überragende Qualität,eine Entdeckung. Genau das ist unserZiel: zu überraschen und zu begeistern.

14 WeinLese Nr. 46, Mai 2017

«Wir mussten lernen, polarisierende Weine zu meiden»

Ein DegustierService-Karton aus der Anfangszeit.

«Das beliebte Abo hat auchder Natur geholfen.»

Karl Schefer

Karl Schefer, Bio-Pionier undDelinat-Gründer.

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Gab es auch Flops?Ja, natürlich. Es gab einen Wein, der inder Flasche eine zweite Gärung begon-nen hatte, gerade als er in den Versandkam. Ein anderer entwickelte ein extremfeines Depot, das auch durch Dekantie-ren kaum zu trennen war. Und vieleWeine haben polarisiert, vermochten dieeinen zu begeistern, die anderen zu ent-täuschen. Es gibt nicht immer Klarheitüber die Grenze zwischen Besonderheitund Weinfehler. Es galt, die Balance zufinden zwischen unkompliziertem Trink-vergnügen und komplexen Gewächsen,die man oft erst beim zweiten Schluckversteht. Wir mussten lernen, stark po-larisierende Weine im DegustierServicezu meiden. Es ist nicht lustig, wenn hun-derte von Reklamationen fast gleichzei-tig eintreffen. Was aber sicher auch zuunserem Erfolg beigetragen hat: Wir dis-kutieren nicht. Wenn die Kundin rekla-miert, hat sie Recht und bekommt Er-satz, basta.

Hat das Weinabo mehr bewirkt, als Delinat zu einem erfolgreichen Unternehmen zu machen?Der DegustierService hat zu vielen Emp-fehlungen geführt, die beste Art, neueKunden zu gewinnen. Wenn man mitGästen die Weine aus dem «Delinat-Päckli» probiert und dazu die informati-ven Unterlagen zeigt, dann kommt eshäufig vor, dass daraus neue Kundenentstehen. Der DegustierService ist un-ser Multiplikator, unser «Verkäufer». Aberauch ganz wichtig: Das beliebte Abo hatauch der Natur geholfen: Es ist seinemErfolg und der Plansicherheit zu verdan-ken, dass über 3000 Hektar Weinbergesich in vielfältige und reichhaltige Natur-paradiese gewandelt haben, quer durchEuropa.

Was genau macht den Erfolg überdrei Jahrzehnte aus?Da gibt es keine eindeutige Antwort. Si-cher hängt der Erfolg mit der allgemeinenStossrichtung zusammen. Seit der Grün-dung 1980 sind wir unseren Delinat-

Grundsätzen treu geblieben, haben allenVerlockungen getrotzt und unsere Qua-litätsanforderungen gegen den Stromimmer weiter verschärft. Damit habenwir eine sehr treue Kundschaft gewinnenkönnen, die sich deutlich von gängigenWeinkäufern abhebt. Der DegustierSer-vice unterstreicht unsere Philosophie mitjedem Paket durch Transparenz (Analytikund Anbaudetails), Emotionen (in pa-ckenden Geschichten) und Herzblut (diePassion für Wein und Ökologie, die Le-bensfreude). Dass man das Abo jederzeitkündigen kann und dass es kein Klein-gedrucktes gibt, gehört ebenfalls zumErfolgsgeheimnis. Aber auch das gutePreis-Leistungs-Verhältnis der Weine und

die portofreie Lieferung tragen dazu bei,dass dem Abo die Treue gehalten wird.

Dem Umstand, dass mehrmals proJahr ein Weinpaket direkt an dieHaustür geliefert wird, haftet etwasNostalgisches an. Sprechen jungeLeute noch auf ein solches Konzeptan, oder muss man sich da bald etwasNeues überlegen?Abos galten lange als verpönt, und nochheute gibt es Leute, die eine richtigeAngst davor haben. Hingegen liegenneue Modelle im Trend – es gibt inzwi-schen fast alles, was man im Abo bezie-hen kann, von Socken bis zu Brot, vonKaffee bis zu Rasierklingen. So entde-cken junge Weingeniesserinnen undWeingeniesser den DegustierService mitgrosser Freude. Im Unterschied zu rei-feren Weingeniessern wechseln sie dieSorten öfter und probieren mal dies undjenes. Nein, wir glauben nicht, dass wirviel ändern sollten. Die langjährige Kon-stanz und die Verlässlichkeit gehören zu den Erfolgsfaktoren des Degustier -Service, und das soll so bleiben.

Interview Hans Wüst

15WeinLese Nr. 46, Mai 2017

30 Jahre DegustierService

Wo vor 30 Jahren alles begann: ein kleines, eingeschworenes Team im Haus zur Glocke in Heidenbei Vorbereitungsarbeiten für den DegustierService.

«Insgesamt brauchten wirzwei Jahre, bis die kritischeAnzahl an Abonnenten erreicht war.»

Karl Schefer

«Wir glauben nicht, dasswir viel ändern sollten.»

Karl Schefer

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Azul y Garanza, Navarra

Grandiose Vielfalt am Rand der Halbwüste

Bild: Heinz Hebeisen

Kaum ein anderes Weingut liegt so nahean einer Halbwüste wie Azul y Garanzain der Navarra. Artenvielfalt im Weinbergist hier eine Herausforderung. Doch María Barrena und Daniel Sánchezhaben es geschafft, die höchstenDelinat-Anforderungen zu erfüllen. Sie sind die Bio diversitätswinzer 2017.

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17WeinLese Nr. 46, Mai 2017

Biodiversitätswinzer 2017

Die zierliche María Barrena träumtnicht nur gerne, sie setzt ihreTräume auch um. Das war schon

im Jahr 2000 so, als sie nach einemÖnologiestudium in Tarragona zusam-men mit ihrem Studienkollegen DanielSánchez die Bodega der Kooperative

von Carcastillo übernahm. Die beidennannten das Weingut fortan Azul y Garanza und setzten kompromisslos aufökologischen Weinbau. Der ungewöhn-liche Name bedeutet «Blau und Karmin-rot» und steht für die intensive Farbe ihrer Rotweine.

Von der Vision …

Die Zusammenarbeit mit Delinat begann2005. «Von Anfang an teilten wir denGeist von Delinat, die Biodiversität zufördern und die Weinberge in ein intak-tes Ökosystem zu verwandeln», sagt Ma-ría. Fünf Jahre später präsentierte das

innovative Duo von Azul y Garanza amWinzertreffen 2010 auf Château DuvivierPläne und Skizzen, wie man sich das ei-gene Traumweingut vorstellt: kleine Parzellen, durchmischt mit Oliven-, Man-del- und Fruchtbäumen, Kräutern, Wild-sträuchern und vielen Blumen. Dazu

Stein- und Holzhaufen, Nistkästen undBienenhotels, sodass die Rebberge zueinem Refugium für Insekten, Vögel undReptilien werden. Angesichts der Lageam Rande der trockenen, steppenartigenLandschaft Bardenas Reales mit ihren bizarren Felsformationen hielten damalsviele Winzerkollegen diese Pläne für uto-pische Wunschträume.

… zur Realität

Doch María Barrena und Daniel Sánchezhaben alle Skeptiker eines Besseren be-lehrt. Mit Kreativität und Ausdauer sindsie ihrem Ziel von einem Weingut mit

funktionierendem Ökosystem schonziemlich nahe gekommen. «Durch dieVerwendung von Traubenstielen, zerklei-nertem Schnittholz und der Einsaat vonLeguminosen ist es uns gelungen, dasBodenleben zu aktivieren, die Wasser-speicherung zu verbessern und die Re-

ben mit natürlichen Nährstoffen zu ver-sorgen», freut sich María. BlühendePflanzen, Kräuter, Bäume und Heckenwurden angepflanzt. Diese wirken alsnatürliche Barrieren gegen Pilzkrankhei-ten und locken Vögel und Insekten an,die mithelfen, Schädlinge fernzuhalten.Ein ausgehobenes Rückhaltebeckendient in Trockenzeiten als Wasserquellefür die Reben, aber auch als Tränke undLebensraum für Insekten, Vögel und Amphibien. Und nicht zu vergessen: Dievielen Wildhefen, die sich in derart rei-cher Biodiversität bilden, sorgen für eineharmonische Spontangärung der Weine.

María Barrena und Dani Sánchez sind von Delinat alsBiodiversitätswinzer 2017 ausgezeichnet worden.

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Biodiversitätswinzer2017

WeinLese Nr. 46, Mai 2017

Herausforderung KlimawandelAzul y Garanza hat schon 2014 denhöchstmöglichen Delinat-Status als Drei-Schnecken-Betrieb erreicht. Doch damitgeben sich María und Dani nicht zufrie-

den. Die Vermehrung von Wildbienenist ihnen ein wichtiges Anliegen. Deshalbist die Installation von weiteren Bienen-nistplätzen geplant. Vor eine besondereHerausforderung wird Azul y Garanzadurch den Klimawandel gestellt. Stark-regen und Trockenperioden werden im-mer häufiger und intensiver. Es müssenneue Methoden entwickelt werden, dieErosion und Austrocknung verhindern.Ziel ist es, bei Gewittern alles Regenwas-ser aufzufangen, zu speichern und spä-ter fein dosiert den Reben zugänglichzu machen. Wichtige Inputs diesbezüg-lich erhoffen sich María Barrena und Da-niel Sánchez vom diesjährigen Delinat-Winzerseminar von Ende Mai in Portugalund Spanien, das dem Thema Perma-kultur gewidmet ist.

David Rodriguez

Der Wein zum Tag der Biodiversität 2017

dar. «Es ist für uns eine grosse Ehre, von Delinat als Biodiversitätswinzer 2017ausgezeichnet zu werden», sind sich María Barrena Belzunegui und Dani Sánchez einig. «Das spornt uns an, auf dem eingeschlagenen Weg fortzu fahren.»

Wie ihre Vorgänger (Albet i Noya und Massimo Maggio 2015; Jean und Paul Lignères 2016) hat das Winzer-Duo von Azul y Garanza zum InternationalenTag der biologischen Vielfalt vom 22. Mai einen speziellen Biodiversitätsweingekeltert. «Der Biodiversidad de Azul y Garanza drückt für uns die Einzig artigkeit der Lagen aus. Die Merlot- und Graciano-Trauben stammen von kleinen Parzellen, allesamt reich an Biodiversität», erklärt Dani Sánchez. BeideSorten wurden separat vinifiziert. Nach der Gärung reiften die verschiedenenPartien acht Monate in Barriques aus französischer und ungarischer Eiche. Danach wurden die Weine nochmals verkostet und zu einer ausgewogenenCuvée assembliert.

Entstanden ist so ein lebhafter, fruchtiger und harmonischer Wein, der auchden Geschmack der Erde in sich trägt. Ein Wein, der von der Liebe zur Rebe,zur Natur und von der Passion des Weinmachens erzählt.

Biodiversidad de Azul y GaranzaNavarra DO 2015, Spanienwww.delinat.com/1818.15

Bild: Heinz Hebeisen

Bild: Ana García Navarro

Ein Wasserrückhaltebecken hilft,Trockenperioden zu überstehen.

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19WeinLese Nr. 46, Mai 2017

William Savian aus dem Veneto produziert miteiner 200-Kilowatt-Anlage genügend Strom für Weinkeller und Lager, und es würde auchnoch für Traktoren und Autos reichen. Die meisten Winzer verfügen über grosse Dachflä-chen, die sich für Photovoltaik eignen.

Gesund undmunter

Unser Hirn braucht20 Prozent derEnergie, die wir mitder Nahrung aufnehmen. Die richtige Wahl hilft uns, fit im Kopf zu bleiben. Besonders wert volle Nahrungsmittel und ihreWirkung werden übersichtlich präsentiert und der Zusammenhangzwischen leistungsfähigem Gehirn und gesundem Essen detailliert erklärt.Dazu gibt es 125 Rezepte.

BrainfoodRebecca Katz / Mat EdelsonAT-VerlagISBN 978-3-03800-913-9CHF 29.90 / € 24,95

Buchtippsvon Peter Kropf

Klein undfein

«Häppchenweiseans Mittelmeer»verspricht dashandliche Büchlein. Originelle Antipasti, Tapas,Mezze und Häppchen sind ideal füreinen ausgedehnten Apéro – oder eine Gartenparty. Mit hilfreichen Tipps zurPlanung eines Vorspeisenbuffets. DieRezepte sind alle bebildert und einfachzu bewältigen. Der Sommer kannkommen.

Antipasti & Tapas Martin KintrupReihe: GU KüchenRatgeber ISBN: 978-3-8338-5013-4 CHF 11.90 / € 8,99

Schlicht undköstlich

SchmackhafteGerichte aus ein fachen Zutaten.Aus Kartoffel, Ei,Zwiebel, Schwein, Milch, Apfel, Kohl,Zitrone, Fisch und Nuss entstehen feineGerichte in Variationen. Bereichert mitappetit anregenden Bildern und interessanten Geschichten. Die Kunstdes Einfachen – aus weniger mehrmachen, heisst das Motto.

Einfache VielfaltMaurice MaggiAT-VerlagISBN 978-3-03800-931-3CHF 49.90 / € 42,–

19WeinLese Nr. 41, Februar 2016

Meine Empfehlung:

«Dieser Riesling vomtraditionsreichen Hirschhofin Rheinhessen imponiertdurch elegante undfrisch-fruchtige Stilistik, aus geprägte Fruchtsüsseund feine Mineralität.Letztere erhält er von der in Deutsch land seltenen, roten Erde, auf der dieReben gedeihen.»

Riesling Terra RossaDeutscher QualitätsweinRheinhessen 2016www.delinat.com/5968.16

Emil Hauser, Weinakademikerund Einkäufer bei Delinat.

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20 WeinLese Nr. 46, Mai 2017

Der Extrembergsteiger ReinholdMessner aus dem Südtirol ist mit seinem Vortrag «Überleben» in der Schweiz, in Deutschland und Österreich auf Tournee. Wirtrafen den prominenten Pionier,Eroberer und Naturschützer imJanuar in Luzern zum Gesprächbei einem Glas Wein.

Reinhold Messner, Sie gehören zu denberühmtesten Bergsteigern der Welt.Wie haben Sie das geschafft?Reinhold Messner: Es gab und gibt in je-der Generation Bergsteiger, die über dieanderen strahlen. Es sind jene, denen et-was gelingt, was die andern nicht könnenoder für unmöglich halten. Vor mir wardas Sir Edmund Hillary, dem zusammenmit dem Sherpa Tenzing Norgay 1953die Erstbesteigung des Mount Everestgelang. Bei mir waren die Erstbesteigun-gen von Achttausendern im Alleingangund ohne Sauerstoffflasche das Ausser-gewöhnliche. Heute ist es vielleicht dieSpeedkletterei des Schweizers Ueli Steck.

Sie haben Expeditionen immer auchgut vermarktet … Ja, Storytelling ist wichtig. Die Fähigkeit,den Leuten mitzuteilen, was man in sol-chen Extremsituationen erlebt hat, för-dert die Bekanntheit. Ich habe das vonAnfang an gemacht, habe Vorträge ge-halten und Bücher geschrieben.

Hätten Sie heute noch Lust, auf denEverest zu steigen?

Auf ein Glas mit ...

Persönlich

Extrembergsteiger, Aben teurer,Eroberer, Buchautor, Naturschützer und grüner Politiker: Das alles ist oder warder 1944 in Brixen, Süd tirol, geborene Reinhold Messner. Derheute 72-jährige Italiener ist nochimmer einer der bekanntestenBergsteiger der Welt. 1978 hat erzusammen mit Peter Habeler alserster Mensch den 8848 Meterhohen Gipfel des Mount Everestohne Flaschensauerstoff erreicht.Er war auch der Erste, der zwischen 1970 und 1986 alle 14 Acht tausender bestiegenhatte. 1989/1990 durchquerte erdie Antarktis, 1993 Grönland und2004 die Wüste Gobi. Von Anfang an berichtet er an Vorträgen oder in Büchern überseine Expeditionen. Auch heutenoch ist er mit Live-Vorträgen auf Tournee, in denen er aus seinemspektakulären Leben erzählt.

Reinhold Messner bewirtschaftetim Südtirol verschiedene Bergbauernhöfe und ein Weingut. In den letzten 15 Jahren hat er an sechs dezentralen Standorten im Südtirol das Messner MountainMuseum (MMM) realisiert. Es ist dem Berg und seiner Kulturgewidmet.

Nein. Zu meiner Zeit war Alpinismusnicht nur eine sportliche, sondern aucheine kulturelle Erscheinung. Es war eineAuseinandersetzung zwischen Menschund Natur, ohne grosse Hilfsmittel.Heute bauen hunderte Sherpas am Eve-rest eine Piste mit abgehängten Seilenund Brücken über die Spalten. Alles istpräpariert, sodass einigermassen fitteTouristen auf den Berg kommen.

Reinhold Messner

Bild: Reinhold Messner

1980: Reinhold Messner unterwegszum Mount Everest.

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21WeinLese Nr. 46, Mai 2017

Flaschensauerstoff erreicht haben?Nein. Das wäre in dieser Höhe auch garnicht möglich gewesen. Sekt oder Weinwären beim Aufstieg gefroren, und dieFlasche wäre geborsten, lange bevor wirauf dem Gipfel angekommen waren.

Aber Sie mögen Wein?Ja, ich bin ein Rotweinliebhaber. DieWeinkultur ist vor allem in Europa einegrosse Kraft. Deshalb habe ich vor vielenJahren im Südtirol das kleine WeingutUnterortel auf dem Juvaler Hügel ge-kauft. Ich bin also auch Weinproduzent.Ich habe damals den genialen Weinma-cher Martin Aurich aus Berlin getroffen,der das Gut bis heute führt und exzel-lente Rieslinge und Blauburgunder er-zeugt.

Sie haben sich schon in den 1980er-Jahren stark für den Umweltschutzengagiert. Werden Ihre Reben bio logisch bewirtschaftet?Leider noch nicht, aber wir arbeiten da-ran. Unsere Reben stehen am Ende ei-nes Gletscherbergs. Die Bedingungenfür biologischen Weinbau sind hierschwierig. Ziel bleibt aber Bio.

Was macht guten Weinbau aus? Wir versuchen, die für unseren Bodenbestmöglichen Reben zu halten. Unsgeht es darum, so sauber und naturnahwie möglich zu wirtschaften. Die Naturmacht bekanntlich keine Fehler, Fehlermacht nur der Mensch. Deshalb sollteman auch beim Weinbau so viel wiemöglich der Natur überlassen.

Interview Hans Wüst

tigt. Und heute bin ich mehr Bergbauerals Bergsteiger. Als interessierter Alpen-bewohner betreibe ich mehrere Bauern-höfe mit dem Ziel, Tourismus und Land-wirtschaft so miteinander zu verzahnen,dass die Landschaftspflege in den Alpenauch in Zukunft garantiert werden kann.

Gehört bei Ihnen ein Gipfelwein in den Rucksack? Schon lange nicht mehr. Aber derBrauch, der aus der Zeit des Eroberungs-alpinismus im 19. Jahrhunderts stammt,hat sich lange gehalten. Die reichen Eng-länder kamen in die Alpen, um als Erstedie Viertausender zu besteigen. Es wardamals üblich, sich auf dem Gipfel zu-zuprosten und dann eine Visitenkarte indie leere Weinflasche zu stecken unddiese als Beweis, dass man auf dem Gip-fel war, zu deponieren.

Wirklich keinen Champagner dabei-gehabt, als Sie 1978 zusammen mitPeter Habeler den Gipfel des MountEverest als erster Mensch ohne

«Die Natur macht keineFehler, Fehler macht nurder Mensch.»

Reinhold Messner

Extrembergsteiger Reinhold Messner teilt mit Delinat die Rolle alsPionier, Entdecker und Naturschützer.

Tourismus statt Alpinismus?Wo Infrastruktur ist, ist Tourismus. Wokeine Infrastruktur ist, ist Alpinismus. Ichhabe nichts gegen den Tourismus. Dieserist zwingend, wenn wir als Bergler über-leben wollen. Im oberen Bereich derBerge sollte der Mensch aber keinen prä-

parierten Zugang haben. Nur jene, diees ohne Infrastruktur wie Bahnen undLifte schaffen, sollen höher hinauf.

Sie sind jetzt 72. Steigen Sie noch immer auf Berge? Ja, aber meine Ziele sind heute ganz andere. Ich bin schon in den 1980er-Jahren von vertikalen auf horizontaleAbenteuer wie Polarexpeditionen undWüstendurchquerungen umgestiegen.In den letzten 15 Jahren habe ich michvor allem mit meinem Museum beschäf-

Bild: Hans Wüst

«Der Brauch des Gipfel -weins stammt aus der Zeitdes Eroberungsalpinismus.»

Reinhold Messner

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So macht degustierenSpass

Bild: Kerstin Bittner

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Sie die Farbe und Klarheit des Weins: Istder Wein klar oder trüb? Gibt es einePerlage? Wie ist die Farbtönung, wie dieFarbtiefe? Eine Trübung kann bereits aufeinen Weinfehler hinweisen. Brauntöneweisen auf eine fortgeschrittene Oxida-tion hin. Grüne Reflexe im Weissweinlassen auf eine Jugendlichkeit des Wei-nes schliessen – ebenso deutliche Pur-purreflexe beim Rotwein. Vergeben Siefür die Farbe maximal 3 Punkte.

Die Nase: Riechen Sie zuerst am Glas,ohne es zu schwenken. Ist der Weinreintönig oder belegt? Schwenken Siedas Glas nun kräftig. Nun nehmen Sieunterschiedliche Aromen war (fruchtig,blumig, würzig, holzig usw.). BeurteilenSie nun auch die Qualität in der Nase:Wie komplex und intensiv ist die Aroma-tik? Vergeben Sie für den Geruch maxi-mal 6 Punkte. Tipp: Schulen Sie IhreNase mit einem Aromaparcours, oderriechen Sie an Lebensmitteln, Gewürzenund Kräutern, und versuchen Sie, diesezu beschreiben.

Der Gaumen: Der Gaumen dient derGeschmackswahrnehmung. Zum Auftaktspüren Sie die weiche Seite des Weines.Den Restzucker und Alkohol nehmenSie als süssliche Note wahr. Saugen Sieetwas Luft ein und pressen Sie den Weinmit der Zunge an den Gaumen. Nunmacht sich am Rand des Mundraums

23WeinLese Nr. 46, Mai 2017

Wein erleben

Tropfen aus verschiedenen Ländern undPreiskategorien.

Die Temperatur: Je nach Art der degus-tierten Weine gilt es, auf die passendeWeintemperatur zu achten: Leichte Schaumweine 6–8 °C; Komplexe Schaumweine 8–10 °C;Leichte Weissweine 8–10 °C; komplexe Weissweine 10–12 °C; leichte Rotweine 14–16 °C; komplexe Rotweine 16–18 °C; Süssweine 10–12 °C.

Degustation in vier SchrittenDegustieren Sie in vier Schritten, machenSie kurze Notizen, und verteilen SiePunkte nach dem 20-Punkte-Schema.

Das Auge: Halten Sie das Glas schrägüber die weisse Fläche und beurteilen

Augen, Nase und Gaumen sindbeim Weinverkosten gefordert.Damit diese sensiblen Sinnes -organe möglichst ungestörtfunktionieren, muss das Umfeldstimmen. Diplom-Sommelierund Kursleiter Dirk Wasilewskimit Tipps für uneingeschränktesDegustier vergnügen.

Zuallererst: Für eine erfolgreiche Ver-kostung müssen Umfeld und Voraus -setzungen stimmen. Die Sinne spieleneine zentrale Rolle, daher sollte manausgeruht und mit klarem Kopf degus-tieren. Wichtig ist ein neutraler Gaumen.Eine Belegung der Geschmacksknospendurch Essen, Kaugummi oder Zigaret-tenrauch sollte vermieden werden.Ideale Degustierzeitpunkte sind der Vor-mittag (vor dem Mittagessen) oder derspäte Nachmittag (vor dem Abendes-sen).

Die Umgebung: Der Degustierraumsollte über genügend Licht verfügen,und die Luft sollte frei von Fremdgerü-chen sein. Für die optische Beurteilungdes Weines ist eine weisse Unterlage(Blatt Papier / weisse Tischdecke) ideal.

Das Glas: Das Delinat-Universalglas eig-net sich für die Degustation aller Weine.Die verschiedenen DegustierService-Pakete bieten eine gute Auswahl mit

Bild: Felix Quittenbaum

Bild: Hans-Peter Siffert

Bild: Hans-Peter Siffert

Bild: Yvonne Berardi

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24 WeinLese Nr. 46, Mai 2017

Wein erleben

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DegustierSet «Wein erleben»

diw. Eine andere, spielerische Möglichkeit, Verkostungstechnik undSinne zu schulen, bietet das Delinat-DegustierSet «Wein erleben».Es ist eine ideale Ergänzung zum beliebten DegustierService undenthält alles, um im geselligen Kreis eine Blinddegustation miteiner beliebigen Anzahl Personen und Weinen durchzuführen. Es geht darum, Weine anhand ihrer sensorischen Merkmale möglichst objektiv zu charakterisieren und zu bewerten, ohne sichvon Namen und Etiketten beeinflussen zu lassen. Besondersspannend ist es, aus der Auswahl verhüllter Flaschen «blind» denpersönlichen Lieblingswein zu küren.

Das DegustierSet enthält neben dem notwendigen Material aucheine ausführliche Anleitung mit wichtigen Tipps zum Ablauf einerBlindprobe. Das DegustierSet «Wein erleben» ist zum Preis vonCHF 49.–/€ 39,50 erhältlich unter www.delinat.com/9735.00

Das DegustierSet enthält – ausser den Weinen – alles für eine Blind degustation im geselligen Kreis.

die Säure bemerkbar, und Sie nehmeneinen Speichelfluss war. Ist die Säure an-genehm frisch oder beissend aggressiv?Beim Rückgeruch (retronasal) werdendie Aromen im Gaumen freigesetzt. Sindes dieselben Aromen, die bereits in derNase wahrgenommen wurden, oder sindneue hinzugekommen? Beim Rotweinspielen die Gerbstoffe (Tannin) eine grosseRolle. Sind sie trocknend, im Zungengrundadstringierend oder feinkörnig und mild?Der Abgang zeigt sich nach dem Schlu-cken. Seine Länge wird aus den obenbeschriebenen Komponenten (Süsse, Al-kohol, Säure, Aromen, Gerbstoff) gebildet.Vergeben Sie für den Geschmack maxi-mal 8 Punkte.

Der Gesamteindruck: Beim Gesamtein-druck urteilen Sie über die Qualität desWeines. Ist der Wein harmonisch undgut balanciert oder flach und säure -betont? Vergeben Sie für den Gesamt-eindruck maximal 3 Punkte. VersuchenSie am Schluss, mit Ihren Worten eineeigene Weinbeschreibung zu erstellen.Für Fortgeschrittene: Führen Sie eineBlinddegustation durch und schulen Sieso Ihre Nase und Ihren Gaumen nochbesser.

Eine ausführliche und intensive Einfüh-rung in die Degustationstechnik undSensorik bietet der Delinat-Basiskurs invielen Städten in der Schweiz und in-Deutschland: www.delinat.com/veranstaltungen

Bild: Hans-Peter Siffert

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25 WeinLese Nr. 44, November 2016

Fachbegriffe kurz erklärt

Umami

1908 entdeckte der japanische Wissenschaftler Kikunae Ikeda, dassGlutamat proteinreichen Speisen einenvollmundigen, würzigen Geschmackverleiht. Er nannte die Geschmacks-richtung «umami», was «fleischig,herzhaft und wohlschmeckend» bedeutet. Heute ist umami neben süss, sauer, salzig und bitter die wissenschaftlich anerkannte fünfteGeschmacks empfindung. Umamischmecken beispielsweise Parmesan,Lasagne, Pizza, Sardinen, Makrelen und Thunfisch. In Japan gibt es aberviel mehr Lebensmittel, die umami schmecken: essbarer Seetang, grünerTee, Bonito-Thunfisch oder getrocknetePilze (Shiitake und Matsutake).www.delinat.com/umami.html

Vegetative Vermehrung

Vermehrung von Pflanzen ohne Samen. Durch das Einpflanzen verschiedener Pflanzenteile (Augen,Knollen, Triebe, Wurzelteile) entwickelnsich neue Wurzeln und Triebe. ImWeinbau erfolgt das Produzieren vonRebstöcken in Rebschulen prinzipiellauf vegetativem Weg. So gelingt es ambesten, neue Reben mit denselbenCharakter eigenschaften der Mutterrebezu erzeugen. Bei einer geschlechtlichen(generativen) Vermehrung, wie sie inder freien Natur passiert, ist dies meistnicht der Fall. Die Nachkommen unterscheiden sich von den Elterngenetisch.www.delinat.com/vegetative-vermehrung.html

Weinstein

Weinstein entsteht bei Gärung undAlterung eines Weins. Es handelt sich dabei um geschmacksneutraleKristalle, die auf natürliche Weise ausder Weinsäure entstehen. Weil viele Konsumenten völlig klare Weine wünschen, werden diese vor der Abfüllung ein paar Wochen auf Minusgrade abgekühlt. Der dadurchausgefällte Weinstein wird heraus -gefiltert. Anschliessend wird der Weinwieder auf Kellertemperatur erwärmt.Bei Weinen, die keiner solchen Prozedur unter zogen werden, kannsich auf dem Flaschenboden harmloserWeinstein bilden. Durch Dekantierenkann verhindert werden, dass er insGlas gelangt.www.delinat.com/weinstein.html

Vertiefen Sie Ihr Weinwissen: Viele weitere kurz und prägnant erklärte Fachbegriffe finden Sie unter: www.delinat.com/weinlexikon.html

Aha ...

Meine Empfehlung:

«Cecilia Zuccas grosse Liebe gehört dem Barbera. Aus streng selektionierten Trauben, die in reicher Bio diversität reifen, keltert sie diesen ehrlichen Barbera, dem sie ihren eigenen Namen geliehen hat. Ich liebe den Wein wegen seiner klaren Frucht, der schönen, nicht übertriebenenGeschmeidigkeit und weil erzu vielen Speisen passt.»

Martina Korak, Önologin undEinkäuferin bei Delinat.

Cecilia Zucca Barbera Piemonte DOC 2015

www.delinat.com/3987.15

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26 WeinLese Nr. 46, Mai 2017

Wer gerne gut isst, trinkt dazuoft ein Glas Wein. Gut so, dennWein bereichert die Speisen, und je nach Gericht entfaltet derWein seine Stärken – oder erverliert jeglichen Charme, was es zu vermeiden gilt.

Selten kochen wir ein Gericht zu einembestimmten Wein. Umgekehrt: Es ist an-gerichtet, und wir holen noch schnelleine Flasche Wein aus dem Keller. Einerder zum Gericht passt? Oder einfach ei-ner, der uns schmeckt?

Der Wein beeinflusst die Speise. Eineleichte Fruchtsüsse wirkt ausgleichendbei pikanten, salzigen oder leicht bitterenSpeisen. Säure und Alkohol im Wein ma-chen fette und schwere Gerichte wieFrittiertes bekömmlicher. Und Säure imWein verstärkt die Aromen der Speisen.

Ob Weiss- oder Rotwein zu Fisch,Fleisch oder Gemüse, ist grösstenteilsGeschmackssache. Klar, harmoniert einkräftiger Rotwein nicht mit einem zarten,weissfleischigen Fisch, ein fruchtigerZweigelt oder Spätburgunder gehenschon eher.

Wein geniessen

Kochen für einen Wein

Speisen beeinflussen denWein und umgekehrt.

Bild: Yvonne Berardi

Bild: Erich Widmer, DDB

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27WeinLese Nr. 46, Mai 2017

Aber auch die Speise beeinflusst denWein (siehe Kasten). Ungeeignete Ge-richte lassen einen Wein im Nu abstür-zen: Genuss weg, Geld weg. Besser also,sich Gedanken zu machen, was zu ei-nem guten Wein passt. Das muss nichtin eine grosse Kocherei ausarten.

Eine grosse Idee

Ein Vorschlag für höchsten Weingenuss:Sobald das DegustierService-Paket ein-trifft, ein feines Zwei- oder Dreigang-Menü ausstudieren, zum Beispiel auf Basis des Rezepts im Weinbooklet. Dazuliebe Gäste einladen und dann die dreiWeine des DegustierService-Pakets öff-nen. Diese Weine zum Menü probieren,vor und zurück. Feststellen, wie sich dieWeine zum Essen verändern, zu wel-chem Gericht sie besonders gut passen,mit den Freunden darüber diskutierenund feststellen, dass jeder Gaumen an-ders reagiert, denn: Über Geschmacklässt sich nicht streiten – aber ganz primadiskutieren.

Die angebrochenen Flaschen kommenbis am nächsten Tag einfach in den Kühl-schrank. Dann schmecken die Weinenochmals anders. Nun fällt es ganzleicht, seinen Favoriten zu finden. Es istschon so: der DegustierService – einegrosse Idee für grosse Feinschmecker.

Peter Kropf

Speisen können auf ganz unterschiedl iche Weise zubereitet werden. Je nach Methode passen dazu andere Wein typen:

Dämpfen: über Dampf garen, die schonendste Methode. Gut für Fisch,Fleisch, Gemüse, Getreide.

Pochieren: knapp unter dem Siedepunktin Flüssigkeit garen; ideal für Fisch, Geflügel, Eier.

Dünsten: Garen in aromatisierter Flüssigkeit: Fleisch, Gemüse, Getreide,Obst. Eine moderne Variante ist dasGaren im Vakuumbeutel (sous-vide), imWasserbad oder Dampf, bei Tempera turen zwischen 55 und 100Grad. Gewürzte Speisen nehmen im Vakuumbeutel das Aroma intensiver aufund garen schonend. Nicht nur Fleischund Fisch, nein, auch Gemüse gart aufdiese Weise wunderbar.

Dazu passen leichte, höchstens mittelschwere Weine – tendenziell alsoWeissweine. Oder Rosé- bzw. junge, einfache Rotweine.

Schmoren (braisieren): Kombination ausdünsten und braten. Angebratenes wirdin wenig Flüssigkeit gegart, die Aromenwerden intensiver.

Braten und kurzbraten (sautieren):Garen von Fleisch in Fett und trockenerHitze, auch Niedertemperaturgaren möglich.

Dazu passen im Barrique gereifte Weissweine, aromatische, gehaltvolleRotweine.

Grillen: Braten ohne Fett auf Grillrost(Fleisch, Fisch, Gemüse, Früchte).

Dazu passen Weine mit reifem Tannin (Barriqueweine).

Frittieren: in heissem Fett schwimmendausbacken (Fisch, Fleisch, Gemüse,Früchte).

Dazu passen eher säurebetonte, alkoholreiche Weine, auch mit präsentemTannin, denn fettreiche Speisen milderndie Adstringenz der Gerbstoffe.

Methode und Beilagen sind entscheidend

Wichtig für die Weinwahl sind auch die Beilagen, Gewürze und Saucen:

Süss: Süssliche Gemüse wie Karottenoder Früchte sowie süssliche Saucen machen trockenen Wein tendenziell härter, das heisst weniger harmonisch,saurer, bitterer. Der Wein wirkt wenigerfruchtig.

Dazu passen Weine mit etwas Restsüsseund wenig Tannin.

Pikant, scharf: Säure, Tannine und Alkohol im Wein scheinen sich zu verstärken.

Dazu passen Weine mit etwas Restsüsseund wenig Alkohol.

Salzig: Wein wirkt körperreicher, wenigerbitter, weniger sauer.

Dazu passen praktisch alle Weine.

Sauer: Leicht saure Gerichte helfen dem Wein auf die Sprünge, er schmeckt weicher, aromatischer, süsser und fruchtiger. Sehr saure Saucen sind allerdings problematisch.

Dazu passen eher rassige Weine mit frischer Säure.

Die Zubereitungsart ist entscheidend für die Weinwahl.

Süsse Speisen passen zuWein mit etwas Restsüsse.

Bild: istockphoto.com

Bild: Yvonne Berardi

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28 WeinLese Nr. 46, Mai 2017

Dreimal um die Erde?(Traktoren unter Strom; WL 45)

Als seit Jahrzehnten treuer Delinat-Kunde habe ich mich überdiesen Artikel in der Weinlese Nr. 45 sehr gefreut, da mir dieserBereich der Ökologie auch am Herzen liegt. Was ich abernicht nachvollziehen kann, ist die Rechnung bzgl. der Ener-gieversorgung eines Tesla S über eine hauseigene PV-Anlage,im Speziellen, was die angegebene jährliche Reichweite an-geht.

Wir bewohnen ein 160-Quadratmeter-Haus mit normal gros-ser Dachfläche. Darauf ist eine PV-Leistung von 5,3 kWp installiert. Aufgrund einer günstigen Neigung und Ausrichtungdes Daches und der Tatsache, dass wir im sonnenreichenSüdwesten Deutschlands leben, beträgt der jährliche Energie -ertrag seit Bestehen der Anlage im Jahr 2009 ca. 1000 kWhpro installiertem kWp, das heisst ca. 5300 kWh. Damit kämeder Tesla S auf eine Jahresleistung von ca. 30 000 km, was janicht gerade wenig ist, aber weit unter den 120 000 km in Ihrem Artikel liegt. Wenn Ihre Rechnung stimmen würde,müsste der Energieertrag viermal so hoch sein wie meiner,damit aber auch die Dachfläche viermal so gross! Ich bitteSie, mir mitzuteilen, welche Annahmen Ihrer Rechnung zu-grunde liegen.

Bernhard Meyers, Homburg, DE

Lieber Herr Meyers

Ja, es ist ganz erstaunlich, wie ein Haus heute mit relativwenig Aufwand zu einem Kraftwerk werden kann. Wir hattendas Glück, neu bauen zu können, und uns für eine integriertePV-Anlage (ein PV-Dach anstelle von Ziegeln) in Ost-West-Ausrichtung entschieden. Der Giebel ist nach Süden ausge-richtet, die Neigung der Dächer ist 30 Prozent. Eines schautalso nach Osten und eines nach Westen. Mit solcher Belegungerreicht man einen relativ guten Ertrag am Morgen und gegenAbend, etwas weniger aber um die Mittagszeit.

Pro Haus stand eine Dachfläche von etwa 180 m2 zur Verfü-gung, was ziemlich genau 30 kWp ergab. Im Kalenderjahr2016 produzierten wir damit gut 22 000 kWh. Da unser Teslaim Durchschnitt etwa 18 kWh pro 100 km verbraucht, würdeihn diese Strommenge 120 000 km weit (drei Mal um dieErde) bringen.

Karl Schefer, Delinat-Gründer

Elektromotor: Es bleibt noch viel zu tun

Den Artikel «Traktoren unter Strom» habe ich mit Interessegelesen und finde die Entscheidung, alternative Energiever-sorgung mit in die Delinat-Richtlinien aufzunehmen, sehr gut.Erfreulicher Weise setzen Sie sich auch kritisch mit dem aktu-ellen Trend zum Elektroantrieb auseinander und machen deut-lich, wie einseitig positiv diese Entwicklung auch meist in denMedien dargestellt wird. Nach meinem Eindruck wird auchdurch politische Weichenstellung die elektrische Mobilität alsdie ökologisch beste Perspektive unterstützt, ohne zunächsteinmal viel stärker die Umsetzung der alternativen Stromver-sorgung durchzusetzen. Es wird dabei gern ausgeblendet,dass zum Beispiel in Deutschland der Anteil dieser umwelt-freundlicher gewonnenen Energie gerade mal ein Drittel dergesamten Stromerzeugung ausmacht. Da bleibt also nocheiniges zu tun, bis das Elektroauto tatsächlich umweltscho-nender fährt als das Benzinpendant – um bei Ihrem Beispielzu bleiben.

Harald Garzke, Hamburg DE

Was glücklich macht …

Tue mehr von dem, was dich glücklichmacht. Der Spruch auf der Papiertüte istZufall – aber wirklich passend. Nach demWeingenuss warten die Zapfen aufs Re-cycling. Nicht bei der Sammelstelle, son-dern bei unserem Kinder- und Jugend-verband Jungwacht Blauring, wo damitgebastelt und gespielt wird.

Christof Hiller-Egli, Geuensee CH

Mailbox

Ihre Meinung interessiert uns

Über Zuschriften zu diesem Heft oder zu anderen Themenrund um Delinat freuen wir uns. Aus Platzgründen behalten wir uns eine Auswahl und Kürzungen vor. Senden Sie Ihre Zuschriften unter Angabe von Vorname,Name und Wohnort an [email protected] schreiben Sie einen Kommentar aufwww.delinat.com/weinlese-blog

Herzlichen Dank!

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29WeinLese Nr. 46, Mai 2017

3. Wie viele Hektar Reben werdenheute quer durch Europa nach den strengen Delinat-Richtlinien bewirtschaftet?R 1500I 3000S 4500

4. Wie heisst der neue Delinat-Kurs,bei dem der Kursleiter zu Ihnen nachHause kommt? N Delinat daheimU Delinat auf der StörI Delinat unterwegs

5. Der Extrembergsteiger ReinholdMessner war als erster Mensch …F … auf dem Mount EverestA … ohne Flaschensauerstoff auf dem

Mount EverestM … mit den Skiern auf dem Mount

Everest

6. Wer wurde zum Delinat- Biodiversitätswinzer 2017 gekürt? M Albet i NoyaB Azul y GaranzaR Salustri

7. Neben süss, sauer, salzig undbitter gibt es eine fünfteGeschmacks richtung. Wie heisst sie?Z herbO umamiA scharf

Teilnahmeberechtigt sind nur Einzelpersonen. Die Teilnahme über einenGewinnspiel-Service ist ausgeschlossen.Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Es besteht kein Kaufzwang.

Lösungswort:

Auflösung des Wettbewerbs aus derWeinLese Nr. 45

Das Lösungswort lautetM A R E M M A

Die Gewinner sind zu finden auf www.delinat.com/wettbewerb

Wettbewerb

1 2 3 4 5 6 7

Fünf Weinabos

zu gewinnen«Exklusiver Rotwein»

Machen Sie mit beim Delinat-Wein rätsel. Die Buchstaben der richtigen Antworten (sie sind in denBeiträgen dieser WeinLese-Ausgabeversteckt) ergeben ein Lösungswort.Schicken Sie dieses per Postkarte bisspätestens 1. Juni 2017 an Delinat.Oder Sie füllen das Rätsel gleich onlineaus, dann entfällt die Über mittlung perPost: www.delinat.com/weinlese-raetsel

Alle richtigen Einsendungen nehmenan der Verlosung von fünf Weinabos«Exklusiver Rotwein» für ein Jahr imWert von ca. CHF 250.–/ € 210,– teil.

1. Seit wann gibt es den Delinat-DegustierService?R 1997W 1987 M 2007

2. Von welchem Weingut stammtder erfolgreiche DegustierService-Rotwein Roches d'Aric?I Azul y GaranzaA Château DuvivierE Domaine Lignères

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30 WeinLese Nr. 46, Mai 2017

Delinat baut das Kursangebotpersonell, geografisch undinhaltlich aus. Neu wird der Kurs«Delinat daheim» angeboten.Trommeln Sie ein paar Freundezusammen, und buchen Sie denDelinat-Weinexperten für einabwechslungsreichesWeinseminar bei sich zu Hause.

Der Ausbau des Kursangebots hat zurFolge, dass Delinat-Kursleiter Dirk Wasi-lewski Verstärkung bekommt: Mit Tho-mas Lippert aus Salem in der Nähe desBodensees konnte ein neuer, kompe-tenter Kursleiter gewonnen werden.Durch seine langjährige Erfahrung alsgelernter Weinküfer und Kellermeister

ist eine leidenschaftliche Beziehung zumWein und zur Wissensvermittlung ent-standen. Seit jeher schätzt er den Kon-takt zum Verbraucher und pflegte schonimmer eine offene Kellertüre, um zu zei-gen, wie Weinbereitung funktioniert.«Neben der Kellerarbeit sind das Abhal-ten von Weinproben und Seminaremeine grösste Passion», sagt ThomasLippert. Für Delinat führt er schwer-punktmässig in verschiedenen süddeut-schen Städten den beliebten Basiskurs«Die Kunst des Degustierens» durch, bei-spielsweise in Ingolstadt, Regensburg,Heidelberg und Karlsruhe.

Das Erlernen der Degustiertechnikist keine Hexerei.

Delinat-Kursleiter Dirk Wasilewski aufBesuch bei Delinat-Kunden zu Hause.

Weinerlebnis in den eigenen vier Wänden

«Delinat daheim»

Bilder: Kerstin Bittner

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31WeinLese Nr. 46, Mai 2017

Kurse

Basiskurs. Die Kunst des Degustierens.Spielerische Einführung in die Geheimnissedes Degustierens und Einblick in die faszinierende Delinat-Weinwelt. Kursorteund Daten: Berlin: 5. Mai 2017, Freiburg i.B.: 9. Mai 2017; Basel: 17. Mai 2017; St. Gallen:18. Mai 2017; Saarbrücken: 18. Mai 2017;Winterthur: 1. und 8. Juni 2017; Ingolstadt:1. Juni 2017; Regensburg: 2. Juni 2017;Frankfurt: 8. Juni 2017; Bern: 14. Juni 2017;Bonn: 20. Juni 2016; Braunschweig: 29. August 2017; Hamburg: 31. August 2017.Die Kunst der Kombination – spanischeWeine und Tapas. Am Beispiel von Spanienund der vielseitigen Tapasküche zeigt Sommelier Dirk Wasilewski, welche Weinezu welchen Speisen passen. Nebenbei erfahren Sie viel über Rebsorten, Böden,Klima und Qualitätsstufen im spanischenWeinbau. Kursorte und Daten: Bern: 17. August 2017; Basel: 21. September 2017; Olten: 26. Oktober 2017; St. Gallen: 9. November 2017.Königsklasse: Opus One versus ReservaMartí. Sind Weine über 100 Franken ihrenPreis wert? Bei dieser Blinddegustation treten sündhaft teure Prestigeweine wieOpus One gegen Delinat-Spitzengewächsean. Kursorte und Daten: Bern: 6. Septemberund 30. November 2017; Basel: 29. November 2017; Olten: 11. Mai und 1. Dezember 2017; St. Gallen: 28. November2017. Wein & Käse: komplexe Liebschaften! DerKurs gibt Einblick in Geschichte, Herstellungund Sorten von Käse und verrät anhand einer Degustation, welche Grundregeln beider schwierigen Kombination von Wein undKäse zu beachten sind. Kursorte und Daten:Köln: 4. Mai 2017; Bern: 15. August 2017;Basel: 19. September 2017; Olten: 24. Oktober 2017; St. Gallen: 7. November 2017.

Wein erleben

Neu: «Delinat daheim»

Gemeinsam mit Dirk Wasilewski hat erauch das neue Kursangebot «Delinat da-heim» entwickelt. Die Idee dahinter:Möglichst viele Weinliebhaberinnen undWeinliebhaber, die bei der Terminwahlgerne flexibel sind, sollen in den eigenenvier Wänden in den Genuss eines Deli-nat-Weinkurses kommen. Das kompakteWeinseminar bietet Einblick in die Deli-nat-Methode sowie eine professionelleEinführung in die Degustationstechnikmit Aromaparcours und Blindverkostungvon zehn Delinat-Weinen. Zudem verrätder Kursleiter ein paar Foodpairing-Re-geln. Der Kurs dauert zirka drei Stundenund kann zum Pauschalpreis von 500Euro (Deutschland) oder 550 Franken(Schweiz) für 10 bis 20 Personen ge-bucht werden.

Hans Wüst

Weitere Informationen und unverbind -liche Anfragen zu diesem lehrreichenund unterhaltsamen Kursangebot www.delinat.com/veranstaltungen/delinat-daheim.html

Kellermeister Thomas Lippert ist neu als Kursleiterfür Delinat unterwegs.

Reisen

Wein- und Genussreise Veneto.Sonntag, 6., bis Donnerstag, 10. August2017. Logieren in einer stilvollen Villa imHinterland von Verona. Verdi-Oper «Aida» in der Arena von Verona. Wandern im Lessinia-Naturpark. Unterwegs mit den Biowinzer-Pionieren Natalino und AmadioFasoli im Valpolicella und Wine & Dine aufihrer Azienda. Prosecco-Degustation aufder energieautarken Azienda von WilliamSavian.Genussradeln durch Österreichs Weinbaugebiete. Montag, 28. August, bis Samstag, 2. September 2017. Wien,Wachau, Kremstal, Wagram, Burgenland:eine Genuss-Radtour mit Wein- und Tafelfreuden. Sie begegnen dem typisch österreichischen Charme und lernen mehrere Delinat-Winzer kennen.Wein- und Genussreise Toskana. Sonntag,3., bis Donnerstag, 7. September 2017.Übernachten und Kochkurs im tausendjährigen Kloster Badia a Coltibuono,zu Besuch im berühmten Hügeldorf Montepulciano und bei verschiedenen Delinat-Winzern, auf den Spuren des legendären Pecorino von Pienza und vielesmehr, was Freude macht.Wein- und Genussreise Barcelona bis Bilbao. Montag, 25. September, bis Sonn-tag, 1. Oktober 2017. Entlang der Pyrenäenvom Mittelmeer zum Atlantik mit Zwischenhalt bei Delinat-Winzern erfahrenSie, wie Albet i Noya zum erfolgreichstenBiowinzer Spaniens wurde; wie Rioja-Winzer Francisco Ruiz die ökologische Revolution vorantreibt; wie auf der BodegaAzul y Garanza am Rande einer bizarren Steppenlandschaft unkonventionelle Weineentstehen, und noch viel mehr!Wein- und Genusskreuzfahrt Sea Cloud II.Sonntag, 29. April, bis Donnerstag, 3. Mai2018. Die Segelyacht Sea Cloud II wird zumDelinat-Weinschiff. Seereise von Barcelonabis Nizza mit Ausflügen zu Delinat-Winzernin Spanien und Südfrankreich.Weintage. Weingut Hirschhof: 10. Juni und9. September 2017. Weingut Lenz: 17. Juni2017.

Detaillierte Informationen undAnmeldung: www.delinat.com/veranstaltungen

Detaillierte Informationen undAnmeldung: www.delinat.com/weinreisen

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Biodiversidad de Azul y GaranzaNavarra DO 2015

María Barrena und Dani Sánchez, Delinat-Bio diversitätswinzer des Jahres 2017, überraschen mit einem feinen Tropfen zum Internationalen Tag der biologischen Vielfalt.

Der Wein aus der spanischen Navarra erzählt von der Liebe zur Rebe, zur Natur und von der Passion des Weinmachens. Die Merlot- und Graciano-Trauben für diese aromatische Cuvée stammen vonkleinen Parzellen mit grosser Bio diversität.

www.delinat.com/1818.15

Bild: istockphoto.com/DNY59

Biodiversitätswein2017

Bild: Ana García Navarro

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