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20 Das Delinat-Journal für Geniesserinnen und Geniesser | Nr. 20, November 2010 | 5. Jahrgang Delinat-Kundenservice | Kirchstrasse 10, 9326 Horn | Hafenstrasse 30, 79576 Weil am Rhein | Postfach 400, 6961 Wolfurt-Bahnhof | www.delinat.com Eine kulinarische Reise durch Norditalien Vier Winzer verraten, wie sie mit Freude einkaufen und geniessen.

WeinLese Nr. 20 (PDF)

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20 Das Delinat-Journal für Geniesserinnen und Geniesser | Nr. 20, November 2010 | 5. Jahrgang

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Vier Winzer verraten, wie sie mit Freude einkaufen und geniessen.

Seit über 20 Jahren

biologisch

«Wir haben festgestellt,dass unsere Weine in den letzten Jahren tief gründiger und facettenreicher gewordensind.» Natalino Fasoli

Inhalt

6 Gräfin Bettina Bernadotte Die Insel der Entschleunigung

8 Wie lange hält sich Wein in geöffneten Flaschen? Tipps für mehr Genuss

10 Beerenstark Aronia, das Aschenputtel unter den Beeren

12 Die besondere Überraschung Der DegustierService Surprise kommt jeweils kurz vor Weihnachten

14 Verführerische Düfte Vier Winzer in Norditalien geniessen gern

21 Frischkäse aus dem Ziegenstall Francesco Speciale hat die Ziege entdeckt

22 Selbst das Ehebett stinkt nach Schwefel Die ersten Erfahrungen der Biowinzer

26 Drei Schnecken sind das Ziel Leonardo und Marco Salustri achten auf eine vielfältige Natur

28 Wein und andere Kunst Weingut Tour des Vidaux in der Provence

3WeinLese Nr. 20, November 2010

Unachtsamkeit ist die Feindin des Genusses

Kürzlich war ich zum Essen eingeladen. Es gab einen meiner Lieblingsweine, doch erschmeckte mir nicht. Er war nicht so, wie ich ihn kannte – lag es an dieser einen Flasche?Nein, es lag an den äusseren Umständen: Es war laut und es war heiss. Zudem wurde derWein in einem zylinderförmigen, dickwandigen Glas serviert, deutlich über 20 Gradwarm. Dazu gab es ein scharfes, grünes Currygericht. Mein Lieblingswein wurde geopfert– er musste sich deutlich unter seinem Wert geschlagen geben.

Ähnlich geht es einem Wein, der zur Hälfte in der Flasche zurückgelassen wird. Er steht da und wartet, bis zum nächsten Abend. Sauerstoff und Wärme setzen ihm zu: 24 Stundenspäter ist er nur noch ein müdes Wrack. Auf Seite 8 finden Sie ein paar Tipps, wie eine geöffnete Flasche Wein länger frisch bleibt.

Den besten Wein erzeugt die Natur – sofern man sie lässt. Rebstöcke, die in einer vielseiti-gen Landschaft auf lebendigen, gesunden Böden gedeihen, sind nicht gestresst und lieferndie gesünderen Trauben. Dies zeigt das Weingut Salustri in der Toskana. Leonardo und Marco Salustri haben sich der Förderung der Biodiversität verschrieben – ganz im Sinneder zweiten Delinat-Biorevolution. Mehr dazu auf Seite 26.

Winzer, die gerne gut essen, machen den besseren Wein. Diese Regel würde ich sofort unterschreiben. Denn Freude an gutem Geschmack ist der ideale Lehrmeister für Köcheund Winzer. Martina Korak und Hans Wüst haben vier dieser Winzer besucht und mit ihnen über das Essen und guten Geschmack diskutiert (Seite 14).

Ich wünsche Ihnen genussreiches Lesen

Peter Kropf

Editorial

10 22 614 Verführerische Düfte

4 WeinLese Nr. 20, November 2010

Es hat kein Umdenken stattgefunden(Interview mit Karl Schefer)

Ihr Artikel in der Weinlese 19 hat mich be-eindruckt. Sie vermissen das Umdenken,was ich gut verstehen kann. Ich bin seit 25Jahren Allgemeinpraktiker und kämpfe ge-gen dieselben scheinbar einfachen «guide-lines»: Blasenentzündung, böses Bakteri-um, Tod dem Bakterium mit Antibiotika,fertig. Warum die Infektion angehen konn-te, interessiert kaum. Die Studien für dieGuidelines stammen zumeist von Pharma-firmen, die ihre Medis verkaufen wollen.Die geschwächte Abwehr zu verbessern,das Ökosystem Mensch wieder dahin zubringen, dass es ohne externe Hilfe wiederfunktioniert, das wird kaum gelehrt. Ichpraktiziere das seit über 15 Jahren, indem

Impr

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Titelseite

Norditalien: Natalino und AmadioFasoli beim ZwiebelkaufenBild: Hans Wüst

Herausgeber Delinat-Kundenservice

CH Kirchstrasse 10, CH-9326 HornTelefon 071 227 63 00, Fax 071 227 63 01

DE Hafenstrasse 30, DE-79576 Weil am Rhein Telefon 07621-16775-0, Fax 07621-16775-1

AT Postfach 400, AT-6961 Wolfurt-Bahnhof Telefon 0820 420 431, Fax 0820 420 432

E-Mail [email protected]

Redaktion Peter Kropf (pek), [email protected]

Beiträge Irene De Cristofaro-Wipf, Emil Hauser (emh),Martina Korak (mak), Peter Kropf (pek), Matthias Metze,Martin Schäppi (mas), Hans-Peter Schmidt (hps), ThomasSchmucki (ths), Jürgen von der Mark, Hans Wüst (hrw)

Layout buob und schiess, St. Gallen

Bilder Andreas Butz, Marçal Font, Patrick Rey, Andreas Thumm, Hans Wüst

Papier Cyclus Offset, 100% Altpapier

Erscheinungsweise 4-mal jährlich

Kunden schreiben ...ich die Schulmedizin mit Komplementär-medizin ergänze, mit gutem Erfolg. Ich binseit Langem Delinat-Kunde, trinke aus-schliesslich Ihre Weine und hoffe sehr, dassSie Ihren Weg weitergehen werden!

Dr. Hans Schwarz

Wiederholungen im DS

Ich bin nun schon seit ca. 25 Jahren Kundevon Delinat. In dieser Zeit durften wireinige sehr interessante Weine kennen ler-nen. Vor allem in den ersten 10 bis 15 Jahrenkonnten wir immer wieder, dank des De-gustierService, neue Weine kennen lernen.Das hat sich leider – mein persönlicher Ein-druck – massiv verschlechtert; es kommenimmer wieder dieselben Weine. Robert Spring

Es gibt Kunden, die wollen neue Weine kennenlernen, andere mögen Wieder -holun gen, insbesondere neue Jahrgängebeliebter Weine. Im Laufe der letzten Jahrehaben wir die Wiederholungen reduziert.Rosé und Schaumwein sind noch die letz-ten DS-Sorten, bei denen sich Weine theo-retisch alle zwei Jahre hätten wiederholenkönnen. Bei allen anderen gibt es eineWiederholung frühestens im 5. Jahr. Dochwir arbeiten ständig an der qualitativenEntwicklung der Marken. Vier Jahre be-kommt ein neuer Wein, um sich zu «be-währen». Rund 50% fallen dann wiederaus dem Sortiment, sodass sie sich im DSnie wiederholen. Könnte es sein, dass derEindruck der Wieder holung auch ein biss-chen subjektiv ist? Wenn Sie z.B. einenneuen Wein im Webshop oder Katalog ent-decken und bestellen, kann es sein, dassdieser noch nicht in Ihrem DS erschienenist. Wenn er dann nächstes Jahr in IhremDS erstmals erscheint, dann wirkt das fürSie trotzdem wie eine Wiederholung. Diegrosse Herausforderung liegt darin, denDS für die Mehrheit der Kunden spannendzu gestalten und ihn trotzdem rationell zuhalten. Für die Winzer ist der Degustier -Service das ideale Instrument: planbar undmit direkter Reaktion der Kunden. Daherwerden wir ihm auch weiterhin höchstePriorität geben – und Kundenreaktionenernst nehmen. Karl Schefer

Wir freuen uns über Ihre MeinungSie ist für uns Anregung und Inspiration.Senden Sie uns Ihre Zuschrift bitte an

[email protected] an den Delinat-Kundenservice.

Besten Dank!Aus Platzgründen behalten wir uns vor, einige Zuschriften auszuwählen oder zukürzen.

Grosses Echo auf Canta Rasim

Zahlreiche Kundinnen und Kunden freuensich über die Musik-CD und den neuenWein Canta Rasim; hier eine kleine Aus-wahl:

Vielen herzlichen Dank für die klangvolleund interessante CD. Mit einem Glas Wein inder Hand und der okzitanischen Musikmuss es einem ja gut gehen. Das ist eine pri-ma Idee, den Wein auf musikalische Weisekennen zu lernen. Elsbeth Sablonier

Hin und weg bin ich, im Languedoc, voneiner Sekunde auf die andere: Allerherz-lichsten Dank für die wunderwundervolleCanta-Rasim-CD – so schön ist die Musik,ich finde kaum Worte. Petra Meyer

Vielen Dank für die schöne CD aus demLanguedoc! Sie gefällt uns total gut – undder Zufall wills, dass wir seit Kurzem dasLanguedoc-Roussillon für uns entdeckt ha-ben. Deshalb hat uns die Musik ganz beson-ders gefreut, und wir haben sie, den Weinund die Escalivada gleich ausprobiert …

Cristina Basualdo

Gold für Les Mûrierspek. Die Spitzencuvée vonChâteau Duvivier, Les Mû-riers 2007, wurde gleichdreimal ausgezeichnet: Goldam DLG-Ökoweinpreis 2009,Gold am InternationalenBioweinpreis 2010 und«Coup de cœur» im GuideHachette des Vins 2011, ein Wein, der dieHerzen höherschlagen lässt. Antoine Kauf-mann beweist damit einmal mehr sein Ge-spür für hochstehende Weine. Ein Beispielmehr für ein Spitzenresultat aus einemökologisch vorbildlichen Weinberg.

5WeinLese Nr. 20, November 2010

Zwei Fragen zum Magazin WeinLese

Geben Sie die WeinLese nach dem Lesenweiter? – Ja, meistens – Oft – Selten – Nein, nie

Sammeln Sie die WeinLese?

Vermerken Sie Ihre Antworten bitte aufunserer Webseite: www.delinat.com/weinleseBesten Dank.

Umfrage

der letzten WeinLese-Umfrage

Resultat

ths. In der WeinLese 19 haben wir Sie gefragt, anwelchen Delinat-Anlässen Sie teilnehmenwürden. Hier die Resultate (mit Mehrfachnen-nungen):

40% Weindegustation mit Winzer 38% Markt mit Bioprodukten 35% Wein & Speisen 17% Wein & Kunst

Vereinzelte Nennungen gab es auch für Semina-re/Vorträge, Musik/Lesungen sowie Wein & Rei-sen. Auch an zusätzlichen Ferienmöglichkeiten beiunseren Winzern besteht Interesse.

Wie die Umfrage zeigt, ist die Nähe zum Wohnortein wichtiges Kriterium für die Teilnahme an An-lässen. Wir bemühen uns in Zukunft, vermehrtVeranstaltungen vor der «Haustür» unserer Kun-dinnen und Kunden anzubieten. Bereits sind eini-ge Aktivitäten geplant, etwa Weinkurse mit Degus-tationen. Wir halten in der WeinLese und imNewsletter auf dem Laufenden.

Den Wein habe ich noch nicht probiert. wohlaber heute mal diese okzitanischen Liedervon Patric und seiner CD angehört. Wow!Wenn der Wein dieselbe herrliche Qualitäthat wie diese Musik – ich werde ihn nochheute Abend entkorken! Mit dieser Idee istIhnen «ein grosser Wurf» gelungen, zumalglücklicherweise in letzter Zeit sich immermehr Menschen auf ihre Wurzeln und ihreTradition besinnen. Rolf von Wartburg

Mitdem letztenDegustierService-Paketer hieltich eine CD «Canta Rasim»,wofür ich michherzlich bedanken möchte. Trotzdem ich esmomentan sehr streng habe – ich helfe demBruder bei der Kartoffelernte – habe ich sieschon zweimal vor dem Einschlafen ge hörtund sie hat mir sehr gut gefallen. Marie Lorenzi

Immer mehr Kunden bestellen ihren Weinvia Internet im Delinat-Webshop. Aus gu-tem Grund: Man kann ganz bequem aucham Abend bestellen; die Bestellung wirdohne Zeitverzögerung abgeschickt und istam nächsten Morgen beim Delinat-Kun-denservice. Darüber hinaus informiert derDelinat-Webshop ausführlich und stets ak-tuell über jeden Wein.

Ein gutes Beispiel ist der neue Canta Rasim: ein Wein mit einer spannenden Geschichte unter dem Motto «Wenn Trau -ben singen und Menschen lachen». Ein typischer Vertreter der südfranzösischen

Langue doc. Im Delinat-Webshop könnenDelinat-Kunden jetzt den Canta Rasimnoch näher kennen lernen und sich nachSüdfrankreich entführen lassen. Eine Bil-dergalerie zeigt die wilde, urwüchsigeLandschaft, ihre Menschen und die Wein-berge; Ausschnitte aus der Canta-Rasim-CDliefern die musikalische Untermalung dazu. Im Video stellt der Önologe GillesLouvet den Wein näher vor und der SängerPatric engagiert sich für die okzitanischeKultur und für Biodiversität.

Idealerweise bestellt man sich aber ein paarFlaschen Canta Rasim – und lernt denfrischfruchtig-würzigen Wein persönlichkennen. Und wer ihn dann auf dem Tischhat, erhält auch gleich die passenden Re-zeptvorschläge. Unter «Genusstipps» wer-den drei Gerichte präsentiert, abgestimmtauf den Canta Rasim und typisch für seineHeimat. Auch zu vielen anderen Weinengibt es jetzt auf der Delinat-Website ein Re-zept. Ergänzend findet man auf der Pro-duktseite auch die Analysewerte und eineDegustationsnotiz zum Wein. Matthias Metze

Direkt zum Canta Rasim via www.delinat.com/3316.09

Neues aus dem Delinat-Webshop

Önologe Gilles Louvet (links), der Sänger Patric (Mitte) und Emil Hauser von Delinat degustieren den Canta Rasim

6 WeinLese Nr. 20, November 2010

Genau so stellt man sich das Paradies vor –eine Welt von Farben, Düften, Blüten,Pflanzen und Tieren, umgeben von einemwunderschönen, blau glänzenden See, undüber all dem wacht das Schloss. Ruhe undBeschaulichkeit pur. «Wir sind hier auf derInsel der Entschleunigung», sagt GräfinBettina Bernadotte schmunzelnd. Auf derMainau, jener Insel mit der ökonomischenund ökologischen Balance.

Gräfin Bettina, Sie sind sozusagen im Paradiesauf Erden aufgewachsen – wie muss man sichein Leben auf der Insel vorstellen? Als Kind würde man es nicht Paradies nen-nen, einfach Spielplatz. Im Rückblick warsein Paradies. Wir fanden es immer toll, un-terwegs zu sein, ohne dass wir verlorengingen, ohne Verkehr, mit vielen Bäumen,Wasser, Geheimgängen und vielen Men-schen.

Sie entstammen einer adeligen Familie – waswar anders als in einer «gewöhnlichen»Familie?Ich bin zusammen mit vier Geschwisternaufgewachsen, auf unserem Schloss warenimmer viele Mitarbeitende und so hattenwir ganz natürlich den Umgang mit derenKindern. Das Schloss war immer offen fürunsere Freunde. Schwierig war vielleicht,dass wir unseren Freunden nicht so nahwaren und wir uns nicht so einfach verab-reden konnten. Das wurde einfacher, alswir Rad fahren und später Auto fahrenkonnten. Anders als in «gewöhnlichen»Familien ist, dass man in der Aufmerksam-keit der Öffentlichkeit steht. Auch wennman denkt, man sei privat unterwegs, wirdman immer erkannt und beurteilt. Ich sehees vor allem so: Jeder Mensch hat ein Le-ben. In meinem Leben standen und stehenmir Dinge offen, welche andern verwehrt

bleiben. Das ist eine Chance, die man an-nehmen soll, denn das ist etwas Wunder-bares. Aber auch bei uns gabs einen Alltag,in welchem man im Haushalt helfen, denTisch decken musste und spätestens inmeinem Au-pair-Jahr in Madrid holtemich das ganz normale Leben ein – auchdas war eine schöne Erfahrung.

Bereits 1961 hat ihr Vater, Graf LennartBernadotte, die Grüne Charta von der Mainauverkündet – ein Bekenntnis zum Umweltschutz.Das war in jener Zeit bahnbrechend. AusTradition und Überzeugung werden auf derInsel Mainau Umweltschutz und Nachhaltigkeitgrossgeschrieben. Wurde Ihnen die Liebe zurNatur sozusagen in die Wiege gelegt?Unsere Eltern haben es verstanden, das Le-ben auf der Mainau im Einklang mit derNatur für uns Kinder interessant zu gestal-ten. Als logische Konsequenz entscheide ich

Die Insel der EntschleunigungUnterwegs mit Gräfin Bettina Bernadotte

7WeinLese Nr. 20, November 2010

Sie bewirtschaften einen eigenen Biorebberg.Welche Traubensorten kultivieren Sie?Wir haben vier Rebsorten: Solaris, Johan-niter, Monarch und Cabernet Cortis – allesZüchtungen aus Freiburg. Wir haben mitrund 900 Rebstöcken den Versuch gestar-tet, hier einen Wein nach Biorichtlinienanzubauen, zu zeigen, dass die Traubennicht nur gesund sind, sondern dass derWein gut schmeckt. Weil es ein Versuchs-anbau ist, dürfen wir den Wein nicht ver-kaufen. Also trinken wir ihn selber – was jaauch nicht so schlecht ist – oder wir ver-schenken ihn. Für den Bioweinbau ist abermein Mann, zusammen mit seinen fünfgeleasten Schafen, zuständig.

heute als Privatperson selbst, Dinge zu kau-fen oder eben nicht – ich ziehe bestimmteProdukte vor. Ganz bewusst die Nachfrageauch über ein Angebot steuern – das kannman als Unternehmen. Das ist es, was michso fasziniert an meiner Arbeit. Ich setze ei-gentlich die Arbeit meiner Eltern, das Enga-gement und die Routine in diesem Denkenfort und verstärke sie nach Kräften. Dabei istmir der Dialog mit den Besucherinnen undBesuchern sehr wichtig.

Mit ihrem Restaurationsangebot ist dieGmbH einer der grösseren Betriebe, dervermehrt biologische Nahrungsmittel ein-kauft. Da stösst man laut der Gräfin schnellan Grenzen. An die grosse Glocke wird dienaturnahe Produktpalette nicht gehängt,«wir lassen die Produkte Schritt für Schritteinfliessen», so die Gräfin, «wir überzeu-gen die Leute sozusagen über die Qualitätder Produkte.»

Wie reagieren Ihre (auch adeligen) Freundeauf Ihren sorgfältigen Umgang mit der Natur?Das ist unterschiedlich, vielen meinerschwedischen Freunde beispielsweise sindNatur und Umweltbewusstsein sehr wich-tig, dann gibt es jene, die wenig am Huthaben mit diesem Thema. Meine Liebe zurNatur und meine Überzeugung sollen janicht abschrecken. So versuche ich jeweilsdas Thema über den Genuss anzugehenund darüber findet sich dann manchmalder Zugang.

Was ist für Sie ein gutes Glas Wein?Ha, ganz viel. Jetzt muss ich ausholen.Mein Vater hat sehr gern Wein getrunken,er hat sich auch den Genuss gegönnt,Weinreisen zu machen – dadurch warenetliche Leute bei uns, die Wein zum Kultgemacht haben. Und so kam man in Situa-tionen, in welchen man sich selber keinUrteil mehr zutraute, ob einem der Weinschmeckt. Den näheren Zugang zum Weinhabe ich durch meinen Mann, der einerWinzerfamilie entstammt, erfahren. Er hateine andere Einstellung; er findet, wichtigist, was einem schmeckt! Das macht rich-tig Spass, seither finde ich es toll, Wein zugeniessen. Ich habe keinen Lieblingswein,denn ich finde immer den Wein am bes-ten, der in jener Region wächst, wo ichmich gerade aufhalte.

Wenn sie durch ihren Park schlendert, dieBesucher beobachtet und mit ihnenspricht, wird ihr warm ums Herz und siespürt, dass die Begegnung mit der Naturfür viele ein berührendes Erlebnis ist.Wenn die Menschen einfach im Schmet-terlingsgarten sitzen, begeistert und völligdem Alltag entrückt, wenn Jugendliche ge-bannt einer Haubentaucherfamilie beimFischen zuschauen, dann weiss die Gräfin,dass da noch ganz viel Potenzial vorhandenist und man noch ganz viel in Bewegungsetzen kann. Und das bereitet ihr grosseFreude. Wie ihre Arbeit überhaupt. Sie ar-beitet zwar im Schloss, lebt aber seit vielenJahren mitten in der Stadt Konstanz. Unddas ist gut so, findet sie. Zudem heisst derStadtteil, in welchem die Familie wohnt –wen wunderts –, Paradies. Womit sich derKreis wieder schliesst …

Irene De Cristofaro-Wipf

Zur Person Gräfin Bettina Bernadotte af Wisborg (1974) ist zusammen mit vierGeschwistern auf der Insel Mainau aufgewachsen.Sie hat in Konstanz die Schulen besucht undspäter Diplombetriebswirtin studiert. GräfinBettina lebt zusammen mit ihrem Mann und dendrei Kindern in Konstanz; sie ist Geschäftsführerinder Mainau GmbH.

Der Lieblingsplatz von Gräfin Bettina Bernadotteist das Arboretum (Baumpark). Auf denTrompetenbaum zu klettern – und nicht nur aufihn –, war eine ihrer liebsten Beschäftigungenals Kind – «nur durften wir das nicht tun, wennuns jemand sah. Und im Spätsommer befandsich mein liebster Platz direkt unter demMirabellenbaum!»

8 WeinLese Nr. 20, November 2010

Gerade von den feinsten Tröpfchenmöchte man die letzten Gläser nichtzum Kochen verwenden oder garwegschütten, bloss weil der Abend zukurz war, um die ganze Flasche zutrinken. Wer es richtig angeht, geniesstdie angebrochene Flasche auch nochnach Tagen ohne Verlust.

Automatisch richtig machen wir es beiWeisswein. Wir stellen die angebrocheneFlasche verschlossen zurück in den Kühl-schrank. Ist sie noch gut zur Hälfte gefüllt,hält sich der Wein problemlos einen bismehrere Tage – je nach Weinqualität.

Welche Weine bleiben länger frisch?Am längsten lassen sich junge Weissweinemit genügend Säure (Riesling, Sauvignonblanc und Chardonnay aus kühleren Re-gionen) und solche mit viel Restzuckeraufbewahren. Bei Rotwein sind der Ex-traktgehalt, die Säure und die Gerbstoffe(Tannin) ausschlaggebend. Grundsätzlichhalten sich lagerfähige Weine auch geöff-net am längsten. Auch der Gehalt an freierschwefliger Säure (SO2) im Wein hilft mit,den Wein stabil zu halten.

Wie schützt man Wein vor Oxidation?Es gibt verschiedene Methoden, um eineangebrochene Flasche Wein möglichst lan-ge «frisch» zu halten. Je wärmer wir denWein lagern, umso schneller verläuft dieAlterung (Oxidation). Also stellen wirnicht nur Weisswein, sondern auch die ge-öffnete Flasche Rotwein in den Kühl-schrank – und nehmen sie eine bis zweiStunden vor dem Geniessen heraus: Um-giessen in eine angewärmte Glaskaraffe be-schleunigt die Erwärmung.

Ich mag zum Abendessen gerne zwei ver-schiedene Weine. Deshalb fülle ich sofortdie Hälfte einer Flasche um in eine leere 3⁄8-Liter-Flasche und verschliesse sie mit ei-nem sauberen Korken. So hält sich derWein kühl gelagert wochenlang.

Stickstoff verlängert das WeinlebenSchädlich für die Haltbarkeit eines Weinesist der Sauerstoff. Deshalb findet man heu-te in Fachgeschäften Kunststoffverschlüsseund Pumpen, mit denen man Luft aus derFlasche saugt und so ein Vakuum erzeugt.Skeptiker befürchten, dadurch würdendem Wein Aromen entzogen, was ich niefeststellen konnte. Noch wirksamer istStickstoff, der in die halbleere Weinfla-sche gesprüht wird. Er verdrängt denSauerstoff und reduziert so die Oxi-dation des Weines. Stickstoff istunbedenklich – 78% der Luft be-stehen daraus. Das Gas ist ge-ruchs- und geschmacksneutral.

Wie auch immer man angebrocheneWeinflaschen aufbewahrt, beim Geniessensollten wir auf ein paar Dinge achten, da-mit uns der Wein nochmals gleich vielFreude bereitet: Lassen wir dem Wein et-was Zeit. Idealerweise giesst man ihn umin eine Glaskaraffe und achtet dabei auf dierichtige Temperatur: ein bis zwei Gradkühler, als wir den Wein gerne trinken;denn im Glas erwärmt er sich rasch. Übri-gens: Bei einem zu kalten Rotwein spürenwir die Gerbstoffe stärker, er kratzt imHals. Ein zu warmer Weisswein wirkt säu-erlich plump und weniger fruchtig.

Das richtige Glas verschafft dem Wein ei-nen perfekten Auftritt: dünnwandig soll essein, bauchig, nach oben verjüngt, damitsich die Aromen entfalten können – undnatürlich hat das richtige Weinglas einenStiel. Jetzt fehlt nur noch die zum Weinpassende Speise, dann können wir uns aufdie zweite Hälfte der Weinflasche freuen –Schluck für Schluck erleben wir die Duft-vielfalt, die Geschmacksentfaltung, dasGaumengefühl und den Abgang aufs Neue.Schildern Sie Ihre Erfahrungen aufwww.delinat-blog.com/wein-aufbewahren/

Peter Kropf

Wie lange hält sichWein in geöffneten Flaschen?

So bleibt Wein länger frisch

Für Wein in angebrochenen Flaschen, den mannicht sofort trinken möchte, gibt es verschiedeneAufbewahrungsmöglichkeiten:

Umfüllen: Eine kleinere Flasche vollständig füllenund mit sauberem Korken verschliessen.Kühlen: Je kühler, umso langsamer altert derWein – auch Rotwein!Vakuum: Spezialverschluss mit Vakuumpumpehält Wein bis zu einer Woche frisch.Stickstoff: Auffüllen des Luftraumes in derFlasche mit Stickstoff (aus Patronen), so hältWein, kühl gelagert, dreimal länger.

Ein Vakuumsystem ist bei Delinat erhältlich.

9WeinLese Nr. 20, November 2010

Ein Naturkeller mit leicht gespensti-scher Atmosphäre: Hans Zimmerli ausOftringen lagert seine Weine in denTiefen eines 500-jährigen Patrizier -hauses.

hrw. Die Liegenschaft Chlösterli in Oftringenist ein stattliches Anwesen. «Vor 30 Jahrenkonnten wir dieses alte Patrizierhaus mitNebengebäuden als Abbruchobjekt kau-fen», erklärt Hans Zimmerli (58), Handels-lehrer an der Schule für Berufs- und Weiter-bildung in Zofingen. «Etwas vom Ersten,das ich zurechtgemacht habe, war derWeinkeller», lacht er.

Fast nur Delinat-Weine

Der Blick in den gewölbten Keller mit ural-tem Gemäuer und erdigem Naturboden of-fenbart Überraschendes: Durch zwei kleineFenster unterhalb der Kellerdecke fällt spär-liches Tageslicht auf die einfachen Regale,auf denen fast ausschliesslich Delinat-Weine lagern. «Die Weine sind ausgezeich-net, das Preis-Leistungs-Verhältnis über-zeugt und die Philosophie von Delinat ge-

Zwischen 200 und 300 Flaschen lagern inder Regel im Weinkeller, wo Temperaturund Luftfeuchtigkeit ideal sind. «Wir schät-zen feines Essen. Dazu gehört einfach einGlas guter Wein», sind sich beide einig. Wiebeim Wein ziehen sie auch bei den Lebens-mitteln Produkte aus biologischem Anbauvor. «Es ist einfach ein besseres Gefühl, etwas zu geniessen, das nicht mit Gift ge-spritzt wurde», bringt es Hans Zimmerliauf den Punkt.

Delinat-Kunden und ihr Weinkellerhrw. In der WeinLese 17 vom Februar 2010 habenwir die originellsten Weinkeller von Delinat-Kun-dinnen und -Kunden gesucht. Rund zwei Dutzendhaben uns per Fotos Einblick in ihre Weingemä-cher geben. Eine Delinat-Jury hat in der Folge diefünf originellsten Keller gekürt. Wir besuchen dieBesitzer und stellen sie und ihren Keller in loserFolge in der WeinLese vor.

Hans Zimmerli, Oftringen

KleinerVorrat in altem Gemäuer

fällt uns – weshalb also sollten wir da grossandere Weine kaufen?», meint Hans Zim-merli lakonisch. Dem kann seine Frau Karinnur zustimmen: «Seit rund sechs Jahren haben wir den DegustierService Rotweinabonniert. Es ist immer sehr spannend,wenn dieses Päckli kommt. Wir lassen unsgerne von neuen, noch unbekannten Wei-nen und den schön gestalteten Hinter-grundinformationen überraschen.»

Lieblingswein: Valpolicella

«Wenn uns ein Wein besonders gut gefällt,bestellen wir nach», sagt Hans Zimmerli.Daneben gibt es Dauerbrenner, von denenman schon seit Jahren immer ein paar Fla-schen auf Vorrat hat. Dazu gehört etwa derLa Casetta Valpolicella der Gebrüder Fasoliin Venetien. «Der gehört zu meinen persön-lichen Lieblingsweinen», rühmt Zimmerli.

Hans Zimmerli kredenzt seinenLieblingswein: einen La CasettaValpolicella

10 WeinLese Nr. 20, November 2010

11WeinLese Nr. 20, November 2010

Die Aronia ist so etwas wie das Aschen -puttel unter den Beeren: unauffällig undbisher wenig beachtet! Dabei schlum-mert in der kleinen, fast schwarzenApfelbeere unerwartet viel Potenzial.

Es gibt Produkte, die passen ausgezeichnetin ein Weinsortiment. Sei es, weil sie eben-falls direkt aus der Natur gewonnen wer-den; sei es, weil sie einen wichtigen Ein-fluss auf die Biodiversität im Weinberg ha-ben: So bereichern bereits seit längererZeit Olivenöle, Balsamico und Honig dasDelinat-Angebot mit Produkten aus gesun-der Natur.

Gesunder Kraftspender

Jetzt kommen sieben neue Produkte hinzu,in denen das gesundheitliche und kulinari-sche Potenzial der hierzulande noch wenigbekannten Aroniabeere steckt. Die kleine,violettschwarze Beere enthält nicht nurwertvolle Vitamine und Spurenelementewie Kalium, Kalzium, Magnesium und Ei-sen, sie ist auch reich an sekundären Pflan-zenstoffen. So enthält sie fünfmal mehrAnthocyane als die ebenfalls gesunde Blau-oder Heidelbeere. Dieses natürliche Poly-phenol wirkt gemäss wissenschaftlichenUntersuchungen antioxidativ gegen freieRadikale, welche im menschlichen KörperZellen und Gewebe angreifen.

Direkt ab Strauch gegessen schmeckt dieAronia herb und leicht bitter. Deshalb ist siezum Rohverzehr nicht geeignet. Ohnegrossen Aufwand lassen sich daraus aber

Säfte, Tee, Dörrobst, süsse Fruchtkugelnund Desserts herstellen. Aus der Aronia ent-stehen aber nicht nur schmackhafte Kraft-spender für gesundheitsbewusste Konsu-menten, die Beerenfrucht eignet sich auchbestens als Sekundärkultur im Weinbau.

Tummelfeld für Falter und Vögel

Am Weinbergrand oder zwischen den Reb-zeilen angepflanzt, fördern Aroniasträu-cher die Artenvielfalt. Im Mai locken dieanmutig flachen Dolden mit den kleinenweissen Blüten bunte Falter und Insektenan. Im dichten Laubwerk, das im Herbst zueinem leuchtend roten Blickfang wird, nis-ten sich Vögel ein und bedienen sich anden Beeren, die bei der Ernte übrig gelas-sen wurden. Bemerkenswert ist ausser-dem, dass die Pflanze gegen Schädlingeund Krankheiten nahezu resistent ist undnicht gespritzt oder anderweitig behandeltwerden muss.

Aus all diesen Gründen wird bereits seit2008 auf den Delinat-Weingütern Mytho-pia im Wallis und Château Duvivier in derProvence Aronia angepflanzt. Noch stam-men die Beeren für die neue Produktelinienicht von hier. Doch bereits 2012 sollte dieErnte dafür gross genug sein. Hans Wüst

Neue Produkte: BIOARONIA

Wildfrucht aus Nordamerikahrw. Die Aronia melanocarpa (auch als Apfelbeerebekannt) ist ein bis zu zwei Meter hoher Strauch

aus der Familie der Rosengewächse. Die Wild-frucht stammt aus Nordamerika, wo sie vonden Ureinwohnern schon seit Hunderten vonJahren als vitaminreiche Winternahrung ge-schätzt wird. Um 1900 entdeckte ein russi-scher Botaniker und Pflanzenzüchter die Apfel-beere und brachte sie nach Russland, wo sie

wegen ihrer extremen Frosthärte und denwertvollen Wirkstoffen bald grossflächig

angebaut wurde. Mittlerweile ist sie invielen osteuropäischen Ländern und inSkandinavien weit verbreitet. Auch inDeutschland und der Schweiz wird siezunehmend als interessante Alternativezu den klassischen Obstsorten entdeckt.Als Zierstrauch macht sie auch in immermehr Hausgärten eine gute Figur.

Infos: [email protected]

Ob als getrockneteBeeren, Tee, Honig,Fruchtkugeln,Konfitüre oder Saft:Aroniabeeren lassensich vielseitig zuschmackhaftenProdukten verarbeiten

Buchtipp Aronia – unentdeckteHeilpflanze. Das kleine Buch von SigridGrün und Jan Neidhardt liefertfundierte Informationen überdie Geschichte der Aronia,ihren gesundheitlichen Nutzenbis hin zum Anbau im eigenenGarten und zur Verarbeitungder Früchte. Edition Buntehunde, ISBN 978-3-934941-60-1(CH: CHF 16.–/ DE: A 11,90)erhältlich im Buchhandel.

Rechtzeitig zu Weihnachten

Die besondere Überraschung

Entdeckungen direkt vom Biowinzer

«Die Zeiten des Mär-kli-Klebens sind doch

vorbei.» So lautet ein oft ge-hörter Vorwurf unserer Kund-

schaft. Richtig: Ende 2010 istSchluss mit den Treuebons beim De-

gustierService. Im Januar 2011 erhaltendafür alle Kundinnen und Kunden den ers-ten Treuegutschein für alle im Kalen derjahr2010 bei Delinat getätigten Einkäufe. Wiehoch dieser Gutschein ausfallen wird,hängt von unserem Geschäftserfolg ab. De-linat-Kundinnen und -Kunden sind alsomit dem neuen System direkt am Erfolg«ihres Weinlieferanten» beteiligt.

Pakete einzelnnachbestellen und verschenkenmas. Eine Einladung zum Nachtessen beiFreunden – wer hat da nicht schon nachdem passenden Mitbringsel gesucht? EinDegustierService-Paket ist das perfekte Ge-schenk für viele Anlässe: drei Weinüberra-schungen, begleitet von viel Weinwissenund einem Gourmettipp. Originalpaketemit allen DS-Unterlagen können nachbe-stellt werden, solange der Vorrat reicht.Und zwar völlig losgelöst vom AbosystemDegustierService. Das Team vom Kunden-service weiss, was noch an Lager ist. Oderbestellen Sie direkt online: www.delinat.com/ds-pakete

Das neue Prämiensystem schaltet einen ge-wichtigen Nachteil aus: Treue Kunden, diebisher ausserhalb des DegustierService ein-kauften, wurden dafür nicht belohnt. Dasist jetzt anders: Neu schlagen sich sämtlicheEinkäufe auf das Prämienkonto nieder.

Märkli nur noch bis Ende JahrUm eine angefangene Treuebon-Sammel-karte aufzufüllen, bleibt noch bis Ende2010 Zeit. Dafür gibt es nur noch wenigeMöglichkeiten: Kurzfristig können nochmit einem Eintrag beim DS-Schaumweinoder dem überaus beliebten DS-Surprisefehlende Treuebons gesammelt werden.Der Überraschungs-DS enthält dieses Jahrneben Weinraritäten einen süssen Grussaus der Backstube – so viel sei ausnahms-weise schon verraten. Bereits 12 Treuebonsberechtigen zu wertvollen Prämien. Allevollen Sammelkarten erwarten wir bis Mit-te 2011. Danach ist definitiv Schluss mitMärkli-Kleben. Martin Schäppi

Bald ist Schluss mit Märkli-Kleben

12 WeinLese Nr. 20, November 2010

Das Delinat-Überraschungspaket des DegustierServiceSurprise kommt jeweils kurz vor Weihnachten. Was drinsteckt,bleibt ein gut gehütetes Geheimnis. Nur so viel: Diesmalerwartet die Geniesserinnen und Geniesser eine harmonischeKomposition aus edlen Weinen und süsser Leckerei.

mas.Weihnachten ist die Zeit der Überraschungen und des Geschenke-auspackens. Deshalb lässt Delinat jedes Jahr bei einem Winzer eineoder mehrere Weinraritäten für das DS-Surprise-Paket reservieren.Ergänzt werden die ausgesuchten Gewächse mit typischen Biopro-dukten aus der entsprechenden Region. Aus welcher beliebtenWeinregion das Paket diesmal kommt und welche Delikatessen esenthält, sei nicht verraten – denn es soll ja eine Überraschung sein,rechtzeitig zu Weihnachten.

Bestellungen nimmt der Kundenservice gerne entgegen:Telefon CH: 071 227 63 00; DE: 07621-16775-0; AT: 0820420431E-Mail: [email protected] oder www.delinat.com/degustierservice-sorten.html

Grüsse vom

25. November 2010

Degustieren mit Jürgen von der Mark, Master of WineEine unterhaltsame Degustation mit Terroir-weinen, vorgestellt von Jürgen von der Mark.Der bekannte Master of Wine und Biowinzerpräsentiert Wein-Trouvaillen und schildert

eindrücklich, was Weinbau mit Respekt zu tun hat.

18.30 –20.30 Uhr im Weindepot Bern. Eintritt CHF 30.– inkl. 15-Franken-Gutschein

Auskunft und Anmeldung: Delinat-Weindepot Bern, Vidmarhallen,Liebefeld. Telefon Delinat-Kundenservice 071 227 63 00 oder E-Mail an [email protected]

AGENDA | «Delinat lädt ein …»

18. November 2010

Basiskurs Die Kunst des DegustierensSommelier Dirk Wasilewski lüftet in diesemBasiskurs die Geheimnisse des Degustierensund erklärt die Unterschiede zwischenbiologi schem und konventionellem Weinbau.

Der praktische Teil beginnt mit einem Parcours durch zehnverschiedene Aromen, die beim Weindegustieren eine wich-tige Rolle spielen. Als Höhepunkt dann eine Entdeckungsreiseins Aromen- und Geschmacksspektrum von sechs Weinen.

19.30 –21.30 Uhr im Weindepot Bern. Kurskosten: CHF 60.–(für Delinat-Kunden 40.–) inkl. Weinen, Kursunterlagen undBuch «Gourmettipps und Weinvergnügen».

ths. 14 Teilnehmer boten am Biomarkt vom

11. September im Delinat-Weindepot St. Gallen

ihre Ware feil. Delinat-Önologin Martina Korak

präsentierte italienische Weine, welche

natürlich gleich degustiert werden konnten und

Daniel Wyss vom Delinat-Institut erklärte den

Besucherinnen und Besuchern das Programm zur

Förderung der Biodiversität in den Weinbergen.

«Wir kommen wieder», hörte man allenthalben.

Delinat-Biomarkt

13WeinLese Nr. 20, November 2010

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Verführerische Düfte

Eben war Zwiebelernte – vor dem geräu-migen Bioladen von Gelmino Guglielmettiin Caldiero liegen die braunen Knollengrossflächig ausgebreitet und trocknen un-ter sengender Julisonne. Amadio und Nata-lino Fasoli, die beiden Biopioniere aus Venetien, sind begeistert: «Schau dir diesesBild an», sagt Amadio. Dann decken sichdie beiden Brüder mit einer grosszügigenPortion Biozwiebeln ein. Aber nicht nurdamit, denn im Laden selber verführt dieganze Pracht frischer Biokost zum Auffül-len des Korbes mit Gemüse, Kräutern undFrüchten. Vieles davon stammt direkt ausden umliegenden Gärten. «Bio ist bei unsnicht nur im Weinbau ein grosses Thema,sondern auch bei den Lebensmitteln. Des-halb kaufen unsere Familien sehr oft hierein», sagt Amadio.

Eine gute Alternative zum Wochenmarktim bekannten Weinstädtchen Soave ist esallemal, denn dieser hat schon eindeutigbessere Zeiten gesehen. «Noch vor ein

14 WeinLese Nr. 20, November 2010

Venetien / Piemont

Text und Bilder: Hans Wüst

Vier Delinat-Winzer verraten, wo sie mitFreude einkaufen, wo sie genüsslichauswärts essen gehen und zu welchenSpeisen sie ihre Weine am liebstentrinken: eine kulinarische Reise durchNorditalien.

15WeinLese Nr. 20, November 2010

Fasoli Gino Colognola ai Colli

SavianLe Contrade, Annone

V E N E T I E N

P I E M O N T

Castello di Tassarolo

Mailand

Genua

Turin

Venedig

Bozen

La Luna del RospoAgliano Terme

NO

RD

IT

AL

I EN

16 WeinLese Nr. 20, November 2010

paar Jahren standen hier überall Stände, dieLeute kauften ein, trafen sich in den Barsund Strassencafés zum geselligenSchwatz», erzählen Amadio und NatalinoFasoli auf einem Spaziergang durch dieHauptgasse der schmucken Kleinstadt mitihren vielen historischen Gebäuden. Daswar einmal: Die kleinen Bars sind zwarnoch immer da, aber die Marktfahrer wur-den vor anderthalb Jahren auf einen Ne-benschauplatz am Stadtrand abgeschoben,wo sie heute, bescheiden an der Zahl,mehr oder weniger gelangweilt auf Kund-schaft warten.

Kaum an Kundschaft mangelt es dem Mer-cato del Pesce von Lui Remo in einem we-nig attraktiven Hinterhof am Stadtrand vonVerona. Hier decken sich die Fasoli-Brüderregelmässig mit all den Köstlichkeiten ein,die das Mittelmeer und andere Salzgewäs-ser dieser Welt zu bieten haben. Einen gut30 Kilo schwereren Schwertfisch lassen siediesmal links liegen. Sie entscheiden sichfür drei nicht ganz so schwere, aber nichtminder prächtige Exemplare Branzini(Wolfsbarsch) und allerhand Kleingetierfür ein abwechslungsreiches Fritto misto.

Die ganze «Beute» aus dem VeroneserFischmarkt begegnet uns am Abend imKreise der beiden Fasoli-Familien wiederauf der unwiderstehlichen Gartenterrasseder Villa de Winckels in Marcemigo di Tre-ganago. Amadio und Natalino Fasoli haben

an diesem Abend nicht nur ihre Weine,sondern auch den Fisch in dieses Fein-schmeckerrestaurant mitgebracht. Wäh-rend der Küchenchef die Branzini grilliert,wird mit dem Prosecco aus dem Hause Fa-soli angestossen. Ein würdiger Auftakt füreinen kulinarischen Abend, der sich untergelb leuchtender Mondsichel lange hin-zieht und mit dem weissen Soave, dem ro-ten Valpolicella, dem Merlot und zumSchluss einem Schluck Amarone überauswürdige Begleiter findet.

Zwischen den einzelnen Gängen bleibtZeit, im schimmernden Kerzenlicht überZukunftspläne und Visionen zu philoso-phieren. Investitionen in eine grosse Foto-voltaikanlage für eine autonome Energie-versorgung des Weingutes und zusätzlicheAnstrengungen zur Erhöhung der Biodi-versität in den Weinbergen stehen ganzoben auf der Prioritätenliste der Fasolis.

Ein anderes ambitiöses Projekt verfolgendie innovativen Biowinzer am Monte Ta-bor: Das Gut mit wunderschönen Oliven-und Weingärten gehört der gemeinnützi-gen Stiftung San Raffaele, die vom 90-jäh-rigen, ehemaligen Priester Don Luigi Verzepräsidiert wird. Fasolis bewirtschaften dasGut nach streng ökologischen Kriterien.«Die Biodiversität ist hier noch derartreichhaltig und intakt, dass die Traubenwie geschaffen sind für Delinat-Weine»,meint Amadio. Gut möglich also, dass diebeliebte Fasoli-Linie also bald um einenneuen Wein erweitert wird.

Frischen Fisch und Meeres -früchte für ein festliches Essenkaufen die Gebrüder Fasoli amliebsten im Mercato del Pescevon Lui Remo in Verona

Venetien (rechts) undPiemont (links) sinddie beiden wichtigstenWeinregionenNorditaliens

17WeinLese Nr. 20, November 2010

Fasoli GinoColognola ai Colli, Venetien

Die Azienda Agricola Fasoli Gi-no liegt nahe der OpernstadtVerona an der Pforte zum Vald’Illasi. Hier sind heute mitden Brüdern Amadio und Na-talino Fasoli zwei Biowinzerder ersten Stunde am Werk. DasWeingut hat sich stark denKlassikern von Venetien ver-schrieben: dem weissen Soave,dem Prosecco sowie den Rot-weinen Valpolicella, Ripassound Amarone. Im Delinat-Sor-timent gehören die gesamteLa-Casetta-Linie sowie der Pro-secco und der Merlot zu dengrossen Rennern.

Besuch auf Voranmeldung: Telefon +39 0457 650 741

Soave DOC 2009 CHF 12.90 / A 7,90 (1l A 10,53)

www.delinat.com/5357.09Valpolicella DOC 2008 CHF 12.90 / A 7,90 (1l A 10,53)

www.delinat.com/2153.08Ripasso, Valpolicella DOC 2008 CHF 18.50 / A 11,90 (1l A 15,87)

www.delinat.com/2748.08Amarone della Valpolicella DOC 2005 CHF 67.–/ A 42,– (1l A 56,–)

www.delinat.com/1789.05

Prosecco DOC 2009CHF 14.80 / A 9,50 (1l A 12,67)

www.delinat.com/6094.10

Pinot Grigio Fasoli Veneto IGT 2009 CHF 13.80 / A 8,90 (1l A 11,87)

www.delinat.com/5175.09

Merlot Fasoli, Veneto IGT 2008 CHF 12.90 / A 7,90 (1l A 10,53)

www.delinat.com/1013.08

Savian Le Contrade, Annone Veneto,Venetien

Das Weingut liegt nur wenigeMeter über Meer zwischen Ve-nedig und Triest. Der 30 Hektarumfassende Betrieb gehört zuden am modernsten eingerich-teten der Region. WilliamSavian führt ihn zusammen mitseinem Vater Arnaldo. Im Vor-dergrund stehen regionstypi-sche Traubensorten wie dieweisse Lison (Tokay) und dierote Refosco. Daneben habenaber auch internationale Sortenwie Cabernet Sauvignon undMerlot Platz. Im Delinat-Sorti-ment gibt es den weissenSavian Lison Classico sowie dieRotweine Savian Refosco dalPeduncolo rosso und SavianBainsizza, eine Spätlese aus Ca-bernet Sauvignon und Merlot.

Besuch auf Voranmeldung: Telefon +39 0422 864 068

Refosco dal Peduncolo Rosso Lison Pramaggiore DOC 2009 CHF 12.50 / A 8,60 (1l A 11,47)

www.delinat.com/3731.09Lison Classico Lison Pramaggiore DOC 2009CHF 11.90 / A 7,90 (1l A 10,53)

www.delinat.com/5123.09Bainsizza Veneto Orientale IGT 2005 CHF 27.–/ A 17,50 (1l A 23,33)

www.delinat.com/3738.05

La Luna del Rospo Agliano Terme, Piemont

Die deutschen QuereinsteigerMichael Schaffer und RenateSchütz haben das einst herun-tergekommene Weingut inMon tferrat südlich von Asti1994 gekauft und sofort aufBio umgestellt. Auf gut 7 Hek-tar Rebfläche produzieren sienach streng ökologischenGrundsätzen zwischen 45 000und 50 000 Flaschen der au-tochthonen Sorten Barbera,Dolcetto und Cortese (weiss).Im Delinat-Sortiment ist ihr ty-pischer und sehr beliebter Bar-bera Bric Rocche zu finden.Besuch auf Voranmeldung: Telefon +39 0141 954 222

La Luna del Rospo Bric Rocche Barbera Piemonte DOC 2006 CHF 22.50 / A 13,80 (1l A 18,40)

www.delinat.com/1873.06

Castello diTassarolo Tassarolo, Piemont

Der Ort Tassarolo liegt im Gavi-gebiet südlich von Alessandria.Seit fünf Jahren wird das 20Hektar grosse Weingut Castellodie Tassarolo von MassimilianaSpinola geführt. Für die fachli-che Kompetenz bürgen Keller-meister Miri Velli, Winzer Raf-felo Poughon und ÖnologeVincenzo Muni. Die aktuelleProduktionsmenge liegt bei170 000 Flaschen pro Jahr.Über 90 Prozent davon entfal-len auf Weisswein: Aus der Cor-tesetraube entsteht hier der Ga-vi Castello di Tassarolo, der sichbei Delinat steigender Beliebt-heit erfreut.

Besuch auf Voranmeldung: Telefon +39 0143 342 248

Castello di Tassarolo «S»Gavi DOCG 2009 CHF 14.90 / A 9,90 (1l A 13,20)

www.delinat.com/5112.09

Steckbriefe zu den vier Weingütern

18 WeinLese Nr. 20, November 2010

Für die Salami zur Molkerei

Am nächsten Tag führt die Reise RichtungOsten: Etwa auf halbem Weg zwischen Ve-nedig und Triest produziert William Savian(32) auf seinem Weingut Le Contrade mitmodernsten Einrichtungen biologischeWeine. «Auf qualitativ hochwertige Weinezu setzen, die im Einklang mit der Naturentstehen, war ein guter Entscheid. Wirspüren hier nichts von einer Krise», freutsich der Winzer. Die Überzeugung für Bio-weine beeinflusst auch die Essgewohnhei-ten seiner Familie. «Wenn möglich kaufenwir biologische Produkte ein, was hieraber nicht immer ganz einfach ist», meintseine Frau Martina. Sie hat gerade eine Tor-ta della Nonna gebacken. Ein Gedicht voneinem Schokoladekuchen, der in Beglei-tung eines Glases Verduzzo, dem nicht all-zu süssen Dessertwein des Hauses, beson-ders gut mundet.

Frisches Gemüse kommt bei den Savianszum grossen Teil aus dem eigenen Garten,der sich vor dem grosszügigen Landhausausdehnt, das vor einigen Jahren direkt ne-

ben dem Elternhaus von William gebautwurde. «Jetzt zeige ich euch, wo es diebeste Sopressa weit und breit gibt», drängtWilliam zum Aufbruch. Die Fahrt geht indie dorfeigene Latteria Summaga. Hierwerden natürlich in erster Linie wunder-bare Käse wie Montasio, eine regionaleHartkäsespezialität, über die Theke ge-reicht. Daneben aber eben auch die Sopres-sa. «Diese berühmte Salami aus Venetienmit ihrem zarten Geschmack und demausserordentlichen Aroma passt ausge-zeichnet zu unserem Refosco», verrät Wil-liam. Der Rotwein gehört, wie die Sopres-sa, zu den typischen Spezialitäten der Regi-on. Der Wurstspezialität ist übrigens jedesJahr ein grosses Fest gewidmet. Jeweils imJuli steigt im Dorf Belfiore während zehnTagen die Sagra della Sopressa. Abend fürAbend trifft sich die regionale Bevölke-rung zu Speis, Trank und Tanz in Festzeltenund unter freiem Himmel.

Pfirsich & Co. in Montferrat

Szenenwechsel: Das Weingut La Luna delRospo liegt in Piemont – genauer in Mont-

ferrat südlich von Asti. Wer hier wohnt,fühlt sich wie im Paradies: Ein mit leuch-tend roten Früchten voll behangener Pfir-sichbaum verleitet zum ständigen Naschen.Birnen-, Pflaumen- und andere Obstbäumeprahlen mit nicht minder üppigem Behang.Im Garten dahinter wachsen Tomaten, Gur-ken, Bohnen, Salate und jede Menge Basili-kum. Rund um eine Palme duften Kräuterin ihrer ganzen Vielfalt um die Wette. Ge-schaffen haben dieses Eldorado MichaelSchaffer und Renate Schütz zusammen mitihrer heute 15-jährigen Tochter Laura. «Wirernähren uns weitgehend mit eigenen Pro-dukten», sagt Michael Schaffer. Sogar dasBrot backt Renate Schütz aus fünf verschie-denen, frisch gemahlenen Mehlen selber.Doch manchmal übersteigt die Lust auf einerohe Salsiccia oder auf eine frische Salamiaus der Metzgerei von Carlo Ariotti in San

William und Martina Savian mitihren Söhnen Gabriele undLorenzo: Die Sopressa, eineSalamispezialität aus Venetien,kauft die Familie am liebsten inder dorfeigenen LatteriaSummaga ein (links)

19WeinLese Nr. 20, November 2010

Marzano Oliveto ihre Überzeugung, sichvorwiegend vegetarisch zu ernähren. Das istauch an jenem heissen Sommertag der Fall,an dem wir uns auf der Gartenterrasse ihresHauses in Agliano Terme mit Blick auf diegrünen Rebberge und das sich majestätischgebärdende Hügeldorf Calosso wiederfin-den. Das kalte Büfett mit den leckeren Zuta-ten aus der Dorfmetzgerei und der Eigen-produktion des Winzerpaares harmoniertperfekt mit einem Glas Grignolo oder Bar-bera. Auf Letzteren ist Michael Schaffer be-sonders stolz: «Ein typischer Barbera mitEcken und Kanten, der genau unseren Vor-stellungen entspricht.»

Auf La Luna del Rospo geniesst die Naturden grösstmöglichen Spielraum. Die Wein-berge gebärden sich als Naturparadies mitBäumen und Sträuchern, in dem sich nichtnur die bis zu 40-jährigen Rebstöcke, son-dern auch Blumen, Schmetterlinge, Vögelund Insekten wohlfühlen. Mitten drin tunsich die 13 Ziegen auf einer naturbelasse-nen Weide an Gräsern und Kräutern güt-lich. Das war hier nicht immer so. «Als wirdas Gut 1994 kauften, war es völlig herun-tergekommen», blickt Renate Schütz zu-rück. Mittlerweile hat das deutsche Paar diekühne Idee, als Quereinsteiger mitten imBarberagebiet qualitativ hochstehendeWeine im Einklang mit der Natur zu pro-duzieren, mit Hilfe des Önologen GiulianoNoé aus Nizza Monferrato gegen anfängli-che Widerstände und Anfeindungen aus

der Nachbarschaft durchgesetzt. Ihre Bar-beraselektionen geniessen heute interna-tionale Anerkennung.

Von der Kunst zum Weingut

Zweite Station in Piemont ist das Dorf Tas-sarolo im Gavigebiet. Eine steile Rampeführt hinauf zum Schloss, wo drei kleine«Burgfräuleins» aus einem der Fenster derverwitterten Fassade winken. Normaler-weise ist das renovationsbedürftige Castellodi Tassarolo nur von Massimilianas Onkelbewohnt. Doch jetzt haust hier vorüberge-hend eine allein erziehende Mutter ausHolland mit ihren drei Töchtern, bis dasHaus, das diese in der Nähe erworben hat,bezugsbereit ist.

Massimiliana Spinola, der Schlossherrin, istes recht, wenn Leben in den uralten Ge-mäuern ist. «Man müsste viel Geld investie-ren, um das Castello wieder wirklich be-wohnbar zu machen.» Doch sie ist nicht Al-leinbesitzerin. Das Schloss ist auf mehrereMitglieder der alten italienischen Adelsfa-milie aufgeteilt. Kein leichtes Unterfangenalso, einen gemeinsamen Nenner zu finden.

Auf direktem Weg vom Gartenauf den Tisch: Auf demWeingut La Luna del Rospo vonRenate Schütz und MichaelSchaffer wachsen nicht nurfeine Weine, sondern auchjede Menge Früchte

Massimiliana Spinola undHenry Finzi-Constantine sorgenauf dem Castello di Tassaroloim Gavigebiet für Weine ausökologischem Anbau

Die aus einer italienischenAdels familie stammende Massi-miliana Spinola vom WeingutTassarolo mags gern einfachund bäuerlich. Ihr Tipp: Das ab-gelegene Agriturismo Lo Casalein den Hügeln von ArquataScrivia. Hier kommen typischeGerichte aus der piemontesi-schen Bauernküche auf denTisch wie eine Gemüsesuppemit wilden Kräutern und Em-mer, wunderbar zubereitet vonAnna Rivera, einer passionier-ten Slow-Food-Köchin. Fast alleProdukte stammen vom eige-nen Hof. Eine Speisekarte gibtes nicht.

Agriturismo Lo Casale Strada per Pratolungo 59 15061 Arquata S. (AL) Telefon +39 0143 635 654 www.agriturismolocasale.it

Massimiliana Spinolas Tipp

Agriturismo Lo CasaleArquata S., Piemont

20 WeinLese Nr. 20, November 2010

Massimiliana Spinola hat einen bemer-kenswerten Schritt hinter sich. Zehn Jahrelang lebte sie als Künstlerin in London. Alsvor ein paar Jahren ihr Vater Paolo starb,ein intellektueller Filmemacher der Fellini-Generation, kehrte sie ins bäuerliche Pie-mont zurück und übernahm das Weingut.Rasch setzte sie auf biologischen Anbau,denn ihr Sohn litt stets unter Atembe-schwerden, wenn die Weinberge mit Pesti-ziden behandelt wurden. Heute bewirt-schaftet die Marchesa mit der imposanten

Haarpracht das Weingut zusammen mit ih-rem Partner Henry Finzi-Constantine nachbiodynamischen Kriterien.

Trotz ihrer adeligen Herkunft zieht Massi-miliana im Alltag das Einfache dem Pom-pösen vor. Auf ihrem Einkaufszettel stehenmeist Frischprodukte, die sie bei befreun-deten Produzenten in der Region kauft.Diese isst sie dann gerne in Begleitung ih-rer Weine, etwa einem rassigen Gavi Cas-tello di Tassarolo. So fährt sie regelmässig

zur Biobäuerin Tea Frandino. Diese hat Ende Mai 2010 in Pasturana eine stattlicheAgriturismoherberge mit sieben Zimmerneröffnet (www.cascinaorto.com). Ihre Fe-riengäste kommen so ebenfalls in den Ge-nuss von biologischen Früchten und Ge-müsen aus den eigenen Gärten. «Sie hatdas schönste, beste und gesündeste Gemü-se», sagt Massimiliana Spinola. Einen sol-chen Superlativ hat sie sonst nur noch fürden Ziegenkäser Francesco Speciale übrig(siehe Bericht nebenan).

«Wer einen Querschnitt durcheine verfeinerte, typisch pie-montesische Küche sucht, isthier richtig», sagt MichaelSchaffer vom Weingut La Lunadel Rospo. Breite Auswahl anPiemonteser Weinen. Aus einerGlasvitrine grüsst der mittler-weile verstorbene «Grappa-Gu-ru» Romano Levi mit seinenhandgemalten Unikatetikettenauf den Flaschen. Das grosse,wunderschön auf einer Anhöhegelegene Haus bietet auchÜbernachtungsmöglichkeitenund hat ein schönes Schwimm-bad mit Aussicht auf die Hügeldes Montferrat.

Locanda del Boscogrande Via Boscogrande 47 14048 Montegrosso d’Asti Telefon +39 0141 956 390 www.locandaboscogrande.com

Michael Schaffers Tipp

Locanda del BoscograndeMontegrosso d’Asti, Piemont

«Das Restaurant ist (noch) inkeinem Führer, aber unter denEinheimischen wegen seinerausgezeichneten Küche sehrbeliebt», sagt William Savian.Ein echter Geheimtipp also. Al-berto Bottan führt das moder-ne, mit Kunst ausgestattete Ris-torante. Mutter Loretta stehtam Herd und kocht regions -typische Gerichte. Eines derHighlights: Poker di Alici – ei-ne Vorspeise mit Sardellen aufvier verschiedene Arten. GuteWeinauswahl mit dem Savian-Prosecco als Renner.

Ristorante Al Grande Moro Via Roma 18 30020 Annone Veneto (VE) Telefon +39 0422 868 129 Mittwoch geschlossen.

Delinat-Winzer verraten ihre Lieblingsrestaurants

Gourmettipps

William Savians Tipp

Ristorante Al Grande MoroAnnone Veneto, Venetien

Die Gebrüder Fasoli mögendieses ruhig gelegene, gepfleg-te Lokal vor allem wegen seinersaisongerechten, authentischenund doch innovativen Küche.Im Sommer kann draussen aufder Gartenterrasse getafelt wer-den – fantastischer Panorama-blick auf das Veronese inbegrif-fen. Gut assortierte Weinkarte.

Antica Osteria De Barco Località Barco 30030 Lavagno Telefon +39 045 8980 420 Samstagmittag und Sonntaggeschlossen, www.anticaosteriadebarco.it

Amadio u. Natalino Fasolis Tipp

Antica Osteria de BarcoLavagno, Venetien

21WeinLese Nr. 20, November 2010

Francesco Speciale (37) ist ein junger,umtriebiger Ziegenbauer mit Hochschul-abschluss. Und ein mutiger Jungunter-nehmer aus Piemont.

Gerade eben hat er seine Azienda AgricolaSpeciale mit einem grosszügigen Ziegen-stall samt integrierter Käserei und Hofla-den eröffnet. «Ich habe von einer Arbeitauf dem Land und an der frischen Luft ge-träumt», sagt Francesco Speciale. Als ihmsein Grossvater ein abgelegenes Grund-stück in der Landgemeinde Tassarolo ver-erbte, war es so weit: «Für die Ziegenhal-tung mit Käseproduktion habe ich michentschieden, weil es etwas Vergleichbaresin der Region noch nicht gab», erklärt er.Seinen Betrieb nennt er Cascina Bertein –im Andenken an seinen Grossvater. Derhiess Alberto, doch im Dorf nannten ihnalle Bertein. Tatkräftig unterstützt wird derJungunternehmer von den Eltern Stefanound Ada sowie von seiner Schwester Frede-rica und seinem Partner Mauro.

Schweizer Ziegenrasse

Im Moment tummeln sich 40 weisse Saa-nenziegen im Stall und auf der angrenzen-den Weide, wo reichlich leckeres Grünzeuggedeiht. Saanenziegen sind für ihre Milch-leistung bekannt. Ursprünglich kommt dieRasse aus dem Saanental im Kanton Bern.Mittlerweile ist sie in der ganzen Welt be-kannt und ein typischer Vertreter des ge-samten Alpenbogens von Frankreich bisnach Österreich. Francesco ist sehr zufrie-den mit seinen noch jungen Tieren: «Vor-erst geben sie etwa zwei Liter Milch proTag. In einem Jahr wird es doppelt so vielsein.»

Leckereien in vielen Varianten

Aus der Milch stellt er direkt vor Ort achtverschiedene Käse her. Einer leckerer alsder andere: Frische Weichkäse mit ver-schiedenen Reifegraden, Ricotta, sahnigerRobiola und sogar ein würziger Gorgon-

zola lassen sich im kleinen Hofladen de-gustieren und natürlich auch kaufen. DerDirektverkauf und die Belieferung von re-gionalen Restaurants sind seine wichtigs-ten Absatzkanäle. Demnächst will der Fa-milienbetrieb auch noch Frucht- und Ge-müsekonserven aus biologischem Anbauproduzieren. «Das Gemüse und die Früch-te passen gut zu unserem Käse», sagt Fran-cesco. Das gilt auch für einen trockenenWeisswein – etwa den Gavi von Massimi-liana Spinola. «Als Liebhaberin von fri-schem Ziegenkäse habe ich mit der Casci-na Bertein eine unübertreffliche Adresse»,sagt die Schlossherrin aus Tassarolo.

Hans Wüst

Azienda Agricola Speciale, Cascina Bertein, Via Gavi – Loc. Tagliate 1, 15060 Tassarolo (AL). Wegen unregelmässiger Öffnungszeiten empfiehlt sich eine Voranmeldung: Telefon +39 0143 342 063, [email protected]

Frischkäse aus dem Ziegenstall

Ende Mai 2010 eröffnete Francesco Speciale die neueKäserei mit Hofladen

Auf der bewaldeten Weidegedeiht leckeres Futter

Von Schwefel, Kupfer und dem verletzten Stolz des Winzers

Am Anfang besitzen die meistenBiowinzer, die weder die Landwirt-schaftsschule durchliefen noch auf demGut der Familie aufwuchsen, denunerschütterlichen Glauben, Wein auchohne Pflanzenschutzspritzungenanbauen zu können. Man mag einfachnicht glauben, dass es in der Natur einePflanze gibt, die nur dann das Reifesta-dium erreicht, wenn sie mindestensfünfmal mit diesen oder jenen chemi-schen Substanzen eingenebelt wird. Derunerfahrene, dafür aber umso idealisti-schere Biowinzer lässt also dasSpritzen sein und kümmert sich inaufopferungsvoller Handarbeit um denLebensraum seiner Reben.

Schon zur Hälfte der Saison jedoch ist keineinziges Blatt seiner Reben mehr gesund.Die noch grünen Trauben sind von hässlichmehliger Schicht überzogen, sind ausge-trocknet, schwarz oder aufgeplatzt. Spätes-tens jetzt beginnt der Winzer zu zweifeln.Wenn er nicht gleich zu chemisch-synthe-tischen Mitteln Zuflucht nimmt, so we-nigstens zu zertifiziert biologischen Spritz-brühen. Die Ernte des ersten Jahres istdann freilich schon dem Idealismus zumOpfer gefallen und nicht mehr zu retten.

Selbst das Ehebett stinkt nachSchwefel …

Wer den Mut und die Mittel zu einemzweiten Biojahr hat, beginnt sich schon imWinter zu wappnen. Die Angst wird zumLehrmeister. Wie jeder andere Winzergreift er nun zu prophylaktischen Pflan-zenschutzmitteln, um den Krankheitserre-gern auch nicht die mindeste Chance zulassen. Er spritzt, was am sichersten wirktund trotzdem biologisch zugelassen ist: al-so Kupfer und Schwefel. Er beginnt schonim Mai, wenn die Blätter ausschlagen, undwiederholt dies bis Mitte August alle sie-ben bis zehn Tage. Sämtliche Kleidungsstü-cke, sein Haus, sein Auto, selbst Kopfkissenund sein Ehebett stinken nach Schwefel. Esist ihm zuwider, aber der Jahrgang gelingt,die Ernte kommt einigermassen schadlosin den Keller.

22 WeinLese Nr. 20, November 2010

23WeinLese Nr. 20, November 2010

So verliert der Biowinzer zwar seine Ideale,bleibt aber dank Kupfer und Schwefel we-nigstens bei Bio und gewöhnt sich an dieunausweichlichen Pflanzenschutzspritzun-gen. Jeder, der an diesen Punkt gelangt, istüberzeugt, sein Bestes getan zu haben. Erhat sich mit der einen Fehlernte an denRand des Ruins getrieben. Er hat den Sire-nen der Agrochemie widerstanden und istbei biologisch zertifizierten Produkten ge-blieben.

Trotzdem darf der Biowinzer sich nichtmit diesem Zustand zufriedengeben. Inden Delinat-Richtlinien steht daher: Es ver-stösst gegen den Stolz eines wahren Win-zers, wenn seine Trauben nur durch denmassiven Einsatz gesundheits- und natur-schädigender Spritzmittel die Reifezeit biszur Ernte überstehen. Das Ziel aller Deli-nat-Winzer ist daher, einzig pflanzlicheoder bioaktive Pflanzenschutzmittel einzu -setzen, die auch im Weinberg selbst ge-wonnen werden können. Auf industriellerzeugte Spritzmittel wie Schwefel undKupfer sollte möglichst verzichtet werden.

Eine Utopie – selbst für Biowinzer?

Für viele Winzer, selbst für Biowinzer,kommt dieses Ziel einer Utopie gleich.Ausser bei ganz wenigen pilzwiderstands-fähigen Rebsorten gibt es in Europa seit 25Jahren quasi keinen biologischen Rebberg,der nicht mit Kupfer und Schwefel vordem kompletten Ernteverlust durch fal-schen und echten Mehltau bewahrt wird.

Die Ursachen dafür sind vielfältig. DerHauptgrund liegt zunächst in den beidenMehltaupilzen, die im 19. Jahrhundert ausAmerika eingeschleppt wurden und gegendie europäische Rebsorten nur geringe Wi-derstandskräfte besitzen. Doch anstatt dieWiderstandskräfte der Rebe durch intelli-gente Selektion und gesunde Böden zustärken, werden sie seit Geburt der Agro-chemie ständig weiter geschwächt. Ob-wohl es die Mehltaupilze bereits seit an-derthalb Jahrhunderten in Europa gibt, hatsich die Notwendigkeit zu häufigen massi-

FONDATION DELINAT-INSTITUT FÜR ÖKOLOGIE UND KLIMAFARMING

ven Spritzungen der Weinstöcke erst in denletzten 40 Jahren herausgebildet. Schulddaran sind die extreme Monokulturalisie-rung der Weinbaugebiete sowie die indus-trielle Hinrichtung des Terroirs durch syn-thetische Mineraldünger, Herbizide undnackte, biologisch verarmte Böden. Einentscheidender, häufig verkannter Grundallerdings sind die Pflanzenschutzmittelselbst. Sie führen zu einer fortschreitendenNegativselektion von Krankheitserregern,sodass immer neue Mittel in immer stärke-rer Dosierung nötig werden. Konventio-nelle Weinberge züchten somit immer ag-gressivere Schädlinge heran, die sich überHunderte Kilometer hinweg auch auf Bio-weinbergen verteilen und selbst den ge-wissenhaftesten Biowinzer zu Pflanzen-schutzspritzungen zwingen.

Neues Leben für die Böden

Um die Reben nachhaltig zu schützen, dieSpritzmittel zu reduzieren und durch reinpflanzliche sowie bioaktive Pflanzenstär-kungsmittel zu ersetzen, muss zunächst

mit einer biologischen Reaktivierung derBöden begonnen werden. Dies geschiehtdurch Humusaufbau mit Kompost, arten-vielfältige Begrünung, Gründüngung undVerzicht auf tiefgründige Bodenbearbei-tung. Durch vielfältige Massnahmen zurFörderung der Biodiversität (siehe: Delinat- Charta für Biodiversität) werden die Aus-breitung der Krankheitserreger behindertund deren natürliche Feinde gefördert. Ge-naues Beobachten des Rebverhaltens, prä-zise Klima- und Wetterbeobachtung sowieeine perfekte Applikationstechnik erlaubensodann, die Pflanzenschutzmittel gezieltereinzusetzen und somit zu reduzieren.

Hoffnungsvolle Erfolge

In den Weinbergen des Delinat-Instituteskönnen wir durch diese Massnahmen in-zwischen gänzlich auf Schwefel verzichtenund müssen nur noch selten und in gerin-ger Dosierung Kupferpräparate ausbrin-gen. Im Versuchsjahr 2010 konnten wirmit Pflanzenextrakten, Gesteinsmehlenund Mikroorganismen weitere wichtigeErfahrungen sammeln. In einer Kontroll-fläche gelang es uns, trotz erheblichenKrankheitsdruckes, die Pinot-noir-Rebengänzlich ohne Pflanzenschutzspritzungenzur Reife zu bringen. Dass wir mit diesenStrategien die Kosten pro Hektar um bis zu70 Prozent senken konnten, ist eine will-kommene Nebenwirkung der bewusstenArbeit mit der Natur.

Gewonnen freilich ist noch wenig. Es be-darf noch viel unkonventioneller For-schung. Die erzielten Erfolge sind heikelund nicht auf alle Weinbaugebiete und kli-matischen Sonderfälle übertragbar. Aber,und das ist in den letzten Jahren in denWeinbergen des Delinat-Institutes selbstfür das Auge des Laien klar geworden, es istkeine Utopie mehr, sondern eine berech-tigte Hoffnung, dass in zehn Jahren dieWinzer der «Zweiten Biorevolution» ihrenIdealismus nicht mehr verraten müssenund ihre autochthonen Reben nicht längermit biotoxischen Mitteln spritzen.

Hans-Peter Schmidt, Leiter Delinat-Institut

Nachhaltiger Schutz der Reben belohnt den Winzer mit perfekten Trauben

24 WeinLese Nr. 20, November 2010

Von derRückkehrdes Lebens

hps. Vor fünf Jahren, als wir die Wein -berge des heutigen Delinat-Instituts imWallis übernahmen, lagen sie kahl undtot in einer wunderschönen, von Wald,Wiesen und Fluss umfassten Lichtung.Seit 35 Jahren war kein Grashalm mehraus dem Boden zwischen den Rebengewachsen. Den ganzen Sommer überflogen Hubschrauber mit Pestiziden.Eidechsen, Schmetterlinge, Bienen,Grillen, Heuschrecken, Frösche,Schlan gen und Vögel waren vertriebenoder ausgerottet.Die seitdem konsequent umgesetzteBiodiversifizierung des Weinbergs hatnicht nur die Qualität der Traubenentscheidend verbessert, sondern denLebensraum für unzählige Kleintiere,Blumen und Mikroorganismen bereitet.Der Naturfotograf Patrick Rey begleiteteMonat für Monat die Wiederbelebungdes Weinbergs und lauerte unzähligeStunden den inzwischen über 60Schmetterlingsarten auf. Dem Genieseines Blickes verdanken wir nicht nurweit über eintausend wunderschöneFotos, sondern die einmalige Doku -menta tion von der Rückkehr des Lebensin eine einst vom Menschen verwüsteteKulturlandschaft.

Ein Goldauge(Chrysopa) sucht ineinem Weinblatt Schutzfür seinen Nachwuchs

Patrick Rey, Naturfotograf

25WeinLese Nr. 20, November 2010

FONDATION DELINAT-INSTITUT FÜR ÖKOLOGIE UND KLIMAFARMING

Jede der über 60Schmetterlingsartenfindet im Weinbergdes Delinat-Institutsihre Nahrungs -grundlage und istsomit eine Zeugin fürdie wiedergefundeneBalance des Öko -systems

Welches sind die Nachteile von

Monokulturen in der Landwirt-

schaft?

hrw. Die richtige Antwort ist

C: Monokulturen sind anfällig für

Krankheiten, Resistenzen gegen

Schäd linge werden gefördert.

Monokulturen sind ein Paradies für

Schädlinge, weil riesige

zusammenhängende Flächen

optimale Futterquellen für

spezialisierte Schädlinge schaffen.

Natürliche Gegenspieler fehlen,

weil sie keine Lebensräume finden.

Der benötigte regelmässige Einsatz

von Giften fördert Resistenzen –

ein Teufelskreis.

Auflösung des Wettbewerbes in der letzten Weinlese

1 Eleganter Tanz einer Sichelschrecke (Phaneroptera) zwi - schen letzten Tropfen eines nächtlichen Sommerregens2 Pflanzen und Tiere bilden ein Netzwerk: Esparsette, Honig- biene, Traube

3 Schachbrettfalter (Melanargia galathea)4 Eichenzipfelfalter (Quercusia quercus)5 Roter Schecken falter (Melitaea didyma), Weibchen6 Tagpfauenauge (Inachis io), in Tarn- stellung

1

6

2 3 4 5

26 WeinLese Nr. 20, November 2010

Die Biodiversitätscharta und die neuenRichtlinien von Delinat sind keinePapiertiger, die in irgendeiner Schub -lade verstauben. Winzerberater RolfKaufmann war im vergangenen Juli imAuftrag von Delinat in der Toskanaunterwegs. Sein Fazit: An der Frontbewegt sich einiges.

Besonders ambitiös geben sich Leonardound Marco Salustri vom gleichnamigenWeingut am Fusse des Monte Amiata zwi-schen Grosseto und Siena. «Wir sind vomneuen Delinat-Konzept begeistert und aspi-rieren auf das Erreichen der höchsten Qua-litätsstufe mit drei Schnecken», sind sich Va-ter Leonardo als Rebmeister und Sohn Mar-co als Kellermeister einig. Rolf Kaufmannattestiert ihnen grosses Engagement: «Diebeiden leisten unglaublich gute Arbeit. Siestehen dem Konzept der hohen Bio di -versität im Weinberg sehr nah und unter-nehmen grosse Anstrengungen, es umzu-setzen.»

Verbesserungspotenzial beimSchwefel

Der Kupfereinsatz zur Bekämpfung des Fal-schen Mehltaus (Peronospora) liegt bei Sa-lustri in einem Normaljahr bei rund 2,5 Ki-lo pro Hektar, was bereits der höchstenQualitätsstufe von Delinat entspricht. 2010war der Krankheitsdruck allerdings über-durchschnittlich gross, sodass über 3 Kiloausgebracht werden mussten. Starkes Ver-besserungspotenzial gibt es noch beim Ein-satz von Schwefel, mit dem der Echte Mehl-tau (Oidium) bekämpft wird. Hier lag dieMenge in den letzten Jahren bei über 100Kilo pro Hektare. Diese soll 2011 auf unter80 Kilo gesenkt werden. Für das Dreischne-ckenniveau sind jedoch lediglich 40 Kiloerlaubt.

Gute Noten erteilt Rolf Kaufmann demWeingut auch bei der Arbeit im Keller, womehrheitlich auf Spontangärung durch na-türliche Hefen gesetzt und auf eine Most-schwefelung verzichtet wird. Um die Halt-barkeit der Weine zu garantieren, wirdebenfalls nur minimal geschwefelt. DankVersuchen über zehn Jahre sind hier we-sentliche Fortschritte erzielt worden.

Hans Wüst

Weingut Salustri, Toskana

Drei Schnecken sind das Ziel

Rolf Kaufmann war einer der ersten Biowinzerder Schweiz. Heute berät er im Auftrag des Delinat-Institutes die Biowinzer in Italien undhilft ihnen bei der Umsetzung der neuen Richtli-nien und der Biodiversitätscharta.

Bereits schöne Biodiversität

Auf dem 160 Hektar grossen Betrieb bildendas Nebeneinander von Rebbergen, Oliven-hainen, Wäldern, Weideflächen und wildbelassenen Heckenstreifen schon jetzt einhochwertiges Biodiversitätssystem. «Mitein paar zusätzlichen Strukturelementenund der Pflanzung von einzelnen Bäumenlässt sich hier leicht das Niveau mit dreiSchnecken erreichen», stellt Kaufmann fest.Was die Dauerbegrünung des Weinbergesanbelangt, interessiert sich Leonardo Salus-tri für konkreten Rat durch das Delinat-In-stitut. Er ist auf der Suche nach einer idealenGrünsaat, die den Humusaufbau verbessert.Ausserdem interessiert er sich für Versuchemit dem Rolojack, einer Walze, durch diesich Mähen oder Mulchen der Begrünungerübrigt.

Salustri MarleoMontecucco DOC 2009 (Artikel 3187.09) ab Januar 2011 lieferbar

Leonardo Salustri (links) und seinSohn Marco wollen auf ihrem Weingut in der Toskana höchstenBiodiversitätsansprüchen genügen

27WeinLese Nr. 20, November 2010

Der Naturkorken gehört zu dentraditionellsten Weinverschlüssen. Ab Mitte des 17. Jahrhunderts hat ersich als Verschlussart für Flaschendurchgesetzt. Noch heute wollen ihnWeinliebhaber nicht missen – trotzeiner gewissen Unzuverlässigkeit.

Gewonnen wird der Naturkorken aus derRinde der Korkeiche Quercus suber, einemimmergrünen Laubbaum, der im westli-chen Mittelmeerraum gedeiht. Die Eichestellt geringe Ansprüche an den Boden underträgt Dürre. Die Wälder sind Heimat fürviele Tier- und Pflanzenarten und sind so-mit ein wichtiger Bestandteil der Kultur-landschaft. Portugal ist weltweit der gröss-te Lieferant von Kork.

Ernte nur alle 10 Jahre

Die nachhaltige Bewirtschaftung ergibtsich schon alleine dadurch, dass die Bäumeerst mit 25 Jahren zum ersten Mal für eineindustrielle Verwendung geschält werdenkönnen. Für Flaschenkorken ist die Rindeerst ab 45 Jahren geeignet. Ein Baum wirdalle 9 bis 12 Jahre geschält und produziertwährend seines rund 200-jährigen Lebens100 bis 200 Kilogramm Kork.

Nach der Schälung wird die Rinde min-destens ein Jahr gelagert, in Wasser ge-kocht, gepresst, in Platten geschnitten und

nach Qualitäten sortiert. Daraus werdenStreifen geschnitten, woraus man die zy-linderförmigen Zapfen ausstanzt. Die Roh-linge werden an den Stirnflächen geglättetund rund geschliffen. Danach werden siemit einer wachsartigen Substanz impräg-niert und gleitfähig gemacht.

Bei gesunder Beschaffenheit ist Naturkorkluftundurchlässig und extrem elastisch.Deshalb sind die meisten Experten derMeinung, dass ein Wein bei seiner Lage-rung durch den Kork – wenn überhaupt –nur in minimalster Weise «atmen» kann.Für die Reifung des Weines reicht die klei-ne Menge Luft im Flaschenhals aus. Weite-re Vorteile von Kork: Er ist leicht, sauber,relativ unempfindlich gegen Temperatur-schwankungen und hat eine relativ hoheLebensdauer. Nicht zu vergessen ist, dassKorkeichenwälder ein wichtiger Bestand-teil der Ökosysteme sind.

Leidige Korkschmecker

Ein Nachteil dieses Naturverschlusses sindKorkschmecker im Wein. Der Wein riechtdann modrig, muffig, nach nassem, fau-lem Holz. Die Hauptursache dafür ist derchemische Stoff Trichloranisol (TCA). Erwird von Mikroorganismen aus Stoffen ge-bildet, die Chlor enthalten. Deshalb wur-den chlorhaltige Stoffe sowohl aus derKork- wie auch aus der Weinherstellungverbannt. Auch durch immer strengereHygienevorschriften konnten Korkschme-cker stark reduziert werden. Das Problemist aber, dass es neben Trichloranisol nocheine Reihe von ähnlichen chemischen Ver-bindungen gibt, die einen ähnlichen Ge-ruch bzw. Geschmack im Wein bewirken.

Martin Korak, Önologin

KORK Beliebt und gefürchtet

Es dauert 45 Jahre, bis aus derRinde der Korkeiche Flaschenkorkengewonnen werden können

aufgefallen …Jürgen von der Mark, Master of Wine,stellt besonders gelungene Weine vor

Es gibt Weintypen, diesind alte Bekannte. Mankennt den Charakterund kann sich den Weinsehr gut «trocken» vor-stellen. Auf der anderenSeite gibt es die «gros-sen Unbekannten»;

Weine, bei denen man nicht weiss, woraufman sich einlässt. Zur ersten Kategorie gehö-ren sicherlich Weine der Bordelaiser Rebsor-tenfamilie um Cabernet Sauvignon und Mer-lot. Die zweite Kategorie umfasst Weine aus«autochthonen» Rebsorten. Sie sind stark inihrer Region verwurzelt und bringen oftüberraschende Erlebnisse.

Mollig-würzig, anregend –spannend

Der 2008er Can Milà de la Roca liegt für michzwischen diesen Kategorien. Auf der einenSeite präsentiert er sich mit seiner eleganten,stahlig-fruchtigen Art klar als Vertreter der in-ternationalen Cabernet-Merlot-Cuvées. DieseRebsorten stellen auch den Löwenanteildieser Cuvée. Darüber hinaus präsentiert sichder Wein aber mollig-würzig abgerundet.Hier kommen die spanischen Sorten Tempra-nillo und Garnacha ins Spiel, die ihm seineneigenen Charakter verleihen. Zusammen er-gibt sich ein Wein von eleganter und stoffig-fülliger Art. Der Kalkboden und die relativ ho-he Lage (er wächst in 350 m Höhe über Meer)verleihen ihm eine anregende Mineralität, diedem Genuss eine gewisse Spannung verleiht.

Can Milà de la Roca, Penedès DO 2008Artikel-Nr. 1663.08CHF 13.90 / A 9,60 (1l A 12,80)

Infos: www.delinat.com/1663.08

28 WeinLese Nr. 20, November 2010

wilden Bart ebenfalls wie ein Künstler aus –sieht sich aber nicht als solchen: «GutenWein zu machen, kann leicht sein, wennman sich aller Helfer bedient, die zur Verfü-gung stehen», sagt er. Zu diesen Helfernzählt er die Pflanzen- und Tierwelt sowieden Boden mit seinen Mikroorganismen.Volker arbeitet aber auch mit Überzeugungnach der biodynamischen Wirtschafts -weise. Das kommt auch auf den von Marle-na gestalteten künstlerischen Eti ketten zumAusdruck: Hier sind «Helfer» wie Sonne,Mond und Sterne über dem wellenförmigdargestellten Weinberg abgebildet.

Wie ein Amphitheater

Eine gute Grundlage für die edlen Rot-weingewächse von La Tour des Vidaux bil-det die spezielle Lage des Weingutes. Esliegt in einem Flusstal, das sich zum Meerhin orientiert. Der Schieferboden, auf dem

Aus der Provence kommen nicht nurklassische Rosés: Auf der Domaine LaTour des Vidaux entstehen hervorragen-de Rotweine mit Fülle und Eleganz.Dank einem Winzer und einer Künstle-rin, die an einer speziellen Lage miteinzigartigem Mikroklima Weinbau aufhohem Niveau betreiben.

Die Domaine La Tour des Vidaux liegt inPierrefeu, einem kleinen Ort in der Pro-vence, rund 20 Kilometer vom Meer ent-fernt. Für die Kunst ist hier Marlena, dieFrau von Winzer Volker Paul Weindel zu-ständig. Die gelernte Grafikerin beschäftigtsich intensiv mit Holzbildhauerei. Gleich-zeitig ist sie aber auch für die Gestaltungaller Weinetiketten, Prospekte und Werbe-mittel für das Weingut zuständig.

Weinbauer Weindel sieht mit seiner kräfti-gen Statur, seinen langen Haaren und dem

Domaine La Tour des Vidaux, Provence

Wein- und andere Kunstaus dem Amphitheater

Marlena an der Arbeit: Hierentstehen Skulpturen ausKirschholz

In den Hang und mitten in dieWeinberge gebaut: das WeingutLa Tour des Vidaux

29WeinLese Nr. 20, November 2010

die Reben wachsen, windet sich wie in ei-ner Arena terrassenförmig empor: «Wirfühlen uns hier wie in einem Amphithea-ter mit einem einzigartigen Mikroklima»,sagt Volker Weindel. Syrah und Grenachegedeihen unter der kräftigen Sonne undim Zug des wilden Mistrals besonders gut.Ideale Voraussetzungen, für jemanden, derQualität in allen Bereichen über alles stellt.Seine Weine zeichnen sich durch eine star-ke Konzentration, gleichzeitig aber auchdurch eine gewisse Leichtigkeit aus. Siesind alle sehr mineralisch und kommendank Verzicht auf Reinzuchthefe ohne«modischen» Geschmack aus.

Geläutert aufgewacht

Geduld, Demut, Hoffnung, Glaube undLiebe zu Natur, Arbeit und Mensch sind dieWerte, die für Volker und Marlena Weindelheute zählen. Das war nicht immer so:

Früher führte der Deutsche als Logistikun-ternehmer mit 500 Mitarbeitern in ganzEuropa ein Leben auf der Überholspur. Mitfast fatalen Folgen: Im Alter von gut 40Jahren landete er auf der Intensivstation.Dort erwachte er quasi geläutert: «Mitte1995 habe ich entschieden, mein Lebengrundsätzlich zu ändern», blickt er auflängst vergangene Zeiten zurück. In derProvence fand er nicht nur ein Weingut,das er sofort auf biologische Bewirtschaf-tung umstellte, sondern auch eine Lebens-art, die ihm und seiner Familie deutlichbesser behagt. Emil Hauser, Weinakademiker

Ferien beim Winzerhrw. Volker Paul und Marlena Weindel bieten auf ihrem Weingut ganzjährig ein80 Quadratmeter grosses Ferienappartement mit vier bis sechs Schlafplätzenan. Der Preis pro Woche (Samstag bis Samstag) beträgt 580 Euro im Juli undAugust sowie 490 Euro für das restliche Jahr. Zu den Stränden in Hyères undLe Lavandou sind es knapp 20 Kilometer. Rund eine Autostunde entfernt liegenkulturelle und touristische Zentren wie Marseille, Aix-en-Provence, Saint-Tro-pez, Cannes und Nizza.Weitere Infos: www.tourdesvidaux.com

La Tour des Vidaux Tradition, Côtes de Provence AC 2008 Artikel-Nr. 1217.08CHF 15.90 / A 10,90 (1l A 14,53)

Infos: www.delinat.com/1217.08

La Tour des Vidaux Saint Paul, Côtes de Provence AC 2007 (2007 nur in Deutschland/EU lieferbar)Artikel-Nr. 1272.07 A 14,50 (1l A 19,33)

Infos: www.delinat.com/1272.07

(2008 nur in der Schweiz lieferbar)Artikel-Nr. 1272.08 CHF 20.50 Infos: www.delinat.com/1272.08

Der Weingeniesser –lebensgrosse Eisenskulptur

GemütlicheFerienwohnung zumAusspannen

Volker Paul Weindel

30 WeinLese Nr. 20, November 2010

WeinLeserangebot

Der Valpolicella ist der wohl be-rühmteste Wein Venetiens. Die Brü-der Fasoli erzeugen ihn in zwei Ver-sionen: als Valpolicella und als Ripas-so. Der Traubensatz ist bei beidenidentisch.

Die Wettbewerbsfrage lautet:Aus welchen Trauben wird der Val-policella erzeugt?

A: Rondinella, Molinara, CorvinaB: Molinara, Corvina, Sangiovese C: Rondinella, Molinara, Gattinara

Wer die richtige Antwort weiss,nimmt an der Verlosung von 10Überraschungspaketen im Wert vonCHF 100.–/ F 60,– teil. Die Antwortmuss bis zum 15. Dezember 2010online auf www.delinat.com/weinlese oderper Post karte abgegeben werden.Der Rechts weg ist ausgeschlossen. Esbesteht kein Kaufzwang.

Auflösung Wettbewerb WeinLese 19Die richtige Antwort finden Sie aufSeite 25. Die Gewinnerinnen undGewinner werden persönlich be-nachrichtigt und auf der Delinat- Webseite www.delinat.com/weinle-se publiziert.Das Ergebnis der Umfrage aus Wein-Lese 19 finden Sie auf Seite 5.

Wettbewerb

Vier Winzer aus Venetien und Piemont ver-raten uns ab Seite 14, was sie zu ihren Wei-nen am liebsten essen. Eine Auswahl dieserWeine bieten wir Ihnen hier als Probierpa-kete an: ideal, um den betörenden Duft die-ser Weine kennen zu lernen.

Diese Pakete gibt es nur in limitierter Men-ge. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dasswir pro Haushalt nur je 1 Paket anbietenkönnen.

Bestellen Sie direkt auf der Delinat-WebseiteWeissweinpaket Norditalien: www.delinat.com/9145.40 Rotweinpaket Norditalien: www.delinat.com/9145.45

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per TelefonKundenserviceCH: 071 227 63 00DE: 07621-16775-0AT: 0820 420 431

oder per Postkartean Delinat-KundenserviceCH: Kirchstrasse 10, 9326 HornDE: Hafenstrasse 30, 79576 Weil am RheinAT: Postfach 400, 6961 Wolfurt-Bahnhof

Machen Sie mit beim Wettbewerb!

Verführerische Düfte

9145.45 Rotweinpaket Norditalien CHF 86.20 A 54,70

Paketinhalt Preis pro Flasche pro Liter

2 Flaschen 3731.09 Savian Refosco dal Peduncolo rosso, Lison Pramaggiore DOC 2009 CHF 12.50 A 8,60 (A 11,47)

2 Flaschen 2153.08 Valpolicella La Casetta, Valpolicella DOC 2008 CHF 12.90 A 7,90 (A 10,53)

1 Flasche 1873.06 La Luna del Rospo Bric Rocche, Barbera Piemonte DOC 2006 CHF 22.50 A 13,80 (A 18,40)

1 Flasche 1013.08 Merlot Fasoli, Veneto IGT 2008 CHF 12.90 A 7,90 (A 10,53)

9145.40 Weissweinpaket Norditalien CHF 79.40 A 51,40

Paketinhalt Preis pro Flasche pro Liter

2 Flaschen 5123.09 Savian Lison Classico, Lison Pramaggiore DOC 2009 CHF 11.90 A 7,90 (A 10,53)

2 Flaschen 5112.09 Castello di Tassarolo «S», Gavi DOCG 2009 CHF 14.90 A 9,90 (A 13,20)

2 Flaschen 5357.09 Soave La Casetta, Soave DOC 2009 CHF 12.90 A 7,90 (A 10,53)

portofrei

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DAS WEINERLEBNIS FÜR ALLE SINNE.

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In einem Weinberg, der nach der Charta für Bio -diversität von Delinat gepflegt wird, finden auch vom Aussterben bedrohte Schmetterlingsarten wieder Lebensraum und schützen ihrerseits das Ökosystem.

Gesunde Natur sorgt für die besten Weine.

www.delinat.com/charta

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