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A 11570 Wirtschaftskompass Ausgabe 03|2020 Wirtschaftsmagazin der IHK zu Schwerin für den westmecklenburgischen Raum Gemeinsam die Wirtschaft im Land voranbringen! S. 6 Unternehmensnachfolge: Große Herausforderung S.16 Finanzausgleichsgesetz 2020: IHK befürchtet wirtschaftlichen Stillstand S. 30 KONJUNKTUR IN WESTMECKLENBURG: Gespannte Erwartung

Wirtschaftskompass A 11570 - IHK zu Schwerin · #1 FuckUp Night Schwerin 18 Neue EU-Schwellenwerte im Vergaberecht 19 Start-ups: Fördermöglichkeiten 20 Fachkräftesicherung durch

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Wirtschaftskompass

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Wirtschaftsmagazin der IHK zu Schwerin für den westmecklenburgischen Raum

Gemeinsam die Wirtschaft im Land voranbringen! S. 6

Unternehmensnachfolge: Große Herausforderung S.16

Finanzausgleichsgesetz 2020: IHK befürchtet wirtschaftlichen Stillstand S. 30

KONJUNKTUR IN WESTMECKLENBURG: Gespannte Erwartung

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Mit der Akzeptanzoffensive In|du|strie Gemeinsam. Zukunft. Leben. will die Industrie in dem östlichen Teil der Metropolregion Hamburg auf sich und auf die guten Standortbedingungen auf-merksam machen. Westmecklenburg kann auch In|du|strie: Mit den Unternehmen vor Ort, für Fach- und Führungskräfte und für Investoren. Entdecke das du zur Industrie in Westmecklenburg!

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Wirtschaftskompass 03|2020 ■ 1

STANDPUNKT ■STANDPUNKT ■

Substanz! Das bietet der Konjunkturbericht der IHK zu Schwerin drei Mal im Jahr. Die Daten zur aktuellen und erwartenden Lage der Unternehmen in Westmecklenburg bilden die Grundlage für die einzige und so regelmäßige und umfassende Analyse für unsere Region. Wie seine Vorgänger wartet auch der aktuelle 101. Konjunkturbericht mit einem belastbaren Zahlenwerk und begründeten Argumenten auf. Welche aktuellen Themen bewegen die Wirtschaft? Wo liegen die kommenden Herausforderungen und wie können Chancen ergriffen werden?

Der IHK-Konjunkturbericht liefert verlässliche Informationen für Wirtschaft, Politik, Ver-waltung und die interessierte Öffentlichkeit. Zugleich runden Handlungsempfehlungen den Bericht ab, um die Wirtschaftsregion West-mecklenburg weiter voranzubringen. Durch die Bereitschaft der Unternehmen, sich an der Konjunkturumfrage zu beteiligen, entstehen belastbare Daten und Aussagen. Allen Unter-nehmen, die uns so unterstützen, gilt unser besonderer Dank! Jede einzelne Aussage fließt anonymisiert in die Auswertung ein. Nicht veröffentlichte Daten werden für die interne Arbeit genutzt. Dadurch geht keine Stimme der Unternehmen verloren. Der IHK-Konjunk-turbericht ist damit ein wesentliches Instru-ment für substanzielle und verlässliche Aussa-gen zur wirtschaftlichen Situation und fördert gleichzeitig die demokratische Meinungsfin-dung in Westmecklenburg.

So bietet auch der aktuelle Konjunkturbericht wieder einen hohen Informationsgehalt. Die Gesamtwirtschaft in Westmecklenburg befin-det sich derzeit noch in der Wartestellung. Der Konjunkturklimaindex, der gleichrangig die aktuelle Lage und die Geschäftserwartungen der Unternehmen widerspiegelt, hat sich im Vergleich zur Umfrage im Herbst 2019 nicht verändert und verharrt bei 122,3 Indexpunk-ten. Damit liegt dieser weiterhin deutlich über dem Bundesdurchschnitt, der zum sechsten Mal in Folge gesunken ist. Insbesondere das Bauhauptgewerbe, die maritime Wirtschaft, die Flugzeugindustrie und die verarbeitende Ernährungswirtschaft bilden die Ankerpunkte für die stabile regionale Konjunktur. Darü-ber hinaus melden auch die wirtschaftsnahen Dienstleister gute Geschäfte. Der private Kon-sum und der Arbeitsmarkt stützen auch in 2020 die Inlandsnachfrage. Auf dem Agrar- und auf dem Fahrzeugmarkt bleibt die Lage auf Grund von Unsicherheiten weiterhin ange-spannt. Die detaillierten Erkenntnisse finden Sie in dieser Ausgabe des IHK-Magazins „Wirt-schaftskompass“.

Trotz der ungewissen Aussichten bezüglich der Konjunktur, bleibt der Mangel an Personal eine der wesentlichen Herausforderungen für die Unternehmen. Am 2. März 2020 tritt das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) in Kraft. Damit verbunden ist die Hoffnung der Wirtschaft, einen weiteren effektiven Bau-stein der Fachkräftesicherung zu erhalten. Ob die Erwartungen erfüllt oder ob beim Gesetz nachgesteuert werden muss, wird dann sicher-lich die IHK-Konjunkturumfrage zeigen.

Aussagen mit Substanz

„Der Konjunkturklimaindex, der gleichrangig die aktuelle Lage und die Geschäftserwartungen der Unternehmen widerspiegelt, hat sich im Vergleich zur Umfrage im Herbst 2019 nicht verändert und verharrt bei 122,3 Indexpunkten."

Matthias Belke

Präsident der IHK zu Schwerin

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• Sachverständige in Westmecklenburg• Rückblick Hannover Messe• Tourismusumfrage

Wirtschaftskompass Themen im nächsten

■  INHALT

SERVICE: Hauptgeschäftsführung 0385 5103-120Standortpolitik / International 0385 5103-200Existenzgründung & Unternehmensförderung 0385 5103-300 Innovation & Umwelt 0385 5103-300Aus- & Weiterbildung 0385 5103-400Recht, Steuern / Zentrale Dienste 0385 5103-500Medien & Kommunikation 0385 5103-140

IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Graf-Schack-Allee 12, 19053 Schwerin, [email protected], www.ihkzuschwerin.de

Das IHK-Magazin „Wirtschaftskompass“ ist als Blätterkatalog und PDF auch unter www.ihkzuschwerin.de online abrufbar. Bitte benachrich-tigen Sie uns unter Angabe Ihrer Ident-Nr., wenn Sie zukünftig keine Printausgabe des IHK-Magazins mehr erhalten möchten, per E-Mail: [email protected]

2 ■  Wirtschaftskompass 03|2020

Titelthema 03|2020: Konjunktur: Gespannte Erwartung

Seite 10

Wittenburg Village: Baureife Anfang 2021

Mindestausbildungsvergütung

Seite 26

Seite 15

Seite 08

Wirtschaft des Landes auf der Hannover Messe

• Fachkräfteoffensive 2020• Aktueller Stand: Berufsschulen in WM• Ministerium/IHK/Schulen

Wirtschaftskompass Themen im nächsten

■  WIRTSCHAFTSREGION WESTMECKLENBURGAussagen mit Substanz 1Zurück in die Heimat – Rückkehrertag wirbt um Fachkräfte 3Digitalisiert: Gewerbeflächen für die Metropolregion 3Familienbewusste Personalpolitik ausgezeichnet 4Jungunternehmen engagiert für Westmecklenburg 5

■  STANDORTPOLITIKGemeinsam die Wirtschaft im Land voranbringen! 6Fachkräftesicherung: Einwanderung wird erleichtert 7Wittenburg Village: Baureife Anfang 2021 8Gekommen um zu bleiben 9

■ TITELTHEMA Konjunktur: Gespannte Erwartung 10

■ AUS- & WEITERBILDUNG IHK-Stipendien für die besten Berufsstarter 12Zweites MobilitätsNetzwerkTreffen 14Mindestausbildungsvergütung 15

■ EXISTENZGRÜNDUNG & UNTERNEHMENSFÖRDERUNG Unternehmensnachfolge: Große Herausforderung 16Nachfolger suchen Unternehmen 17Mittelstandsförderung verbessert 18#1 FuckUp Night Schwerin 18Neue EU-Schwellenwerte im Vergaberecht 19Start-ups: Fördermöglichkeiten 20Fachkräftesicherung durch verbesserte Vereinbarkeit 20Kapital: Gesunde Mitarbeiter 21Digitalisierung: Handel im Wandel 22IHK-Veranstaltungen 23

■   INNOVATION UND UMWELTEiskalt elektrisch laden 24Forschungsförderung: Schneller zu Innovationen 24

■ RECHT & STEUERN Wirtschaft des Landes auf der Hannover Messe 26Zielmarkt Japan 28Finanzausgleichsgesetz 2020: IHK befürchtet wirtschaftlichen Stillstand 30Kulturtipp 32

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Wirtschaftskompass 03|2020 ■ 3

WIRTSCHAFTSREGION WESTMECKLENBURG ■

Das Veranstaltungsdatum ist seit dem 1. Rückkehrertag 2018 in Wismar bewusst gewählt. Zu den Feiertagen

besuchen viele, die vor Jahren einen Job außer-halb Westmecklenburgs angenommen haben, ihre Heimat. Doch auch Auspendler wurden bei den beiden Veranstaltungen in der Markthalle Wismar und im Rathaus Schwerin angespro-chen. Die Unternehmen in Westmecklenburg suchen dringend Mitarbeiter. Viele, die vor Jah-ren ihre Heimat verließen, wissen nicht, welche Jobmöglichkeiten und Perspektiven sich in der Region erfolgreich entwickelt haben. Neben den Arbeitsangeboten konnten sich die Besu-

cher auch über die Themen Wohnraum, Betreu-ung und Freizeitgestaltung informieren. Die IHK zu Schwerin war bei beiden Rückkehrertagen Veranstaltungspartner. Als Aussteller vor Ort hat die IHK Interessierte über ihre zugehörigen Unternehmen informiert. Mehr Informationen finden Sie unter: www.ihkzuschwerin.de, Doku-mentennummer: 4583016 n

Information:IHK zu Schwerin, Marco Woldt 0385 5103-207, [email protected] Becker 0385 5103-307, [email protected]

Am 27. Dezember fand in Wismar und Schwerin der Rückkehrertag 2019 statt. In Wismar boten über 40 Unternehmen und in Schwerin rund 20 Unternehmen ihre offenen Stellen an.

Zurück in die Heimat – Rückkehrertag wirbt um Fachkräfte

Viele Unternehmen in Wismar und

dem Landkreis Nordwestmecklenburg

haben expandiert, zahlreiche Neu-

ansiedlungen sind hinzugekommen

- das hat den Fachkräftemarkt noch

zusätzlich ausgedünnt. Arbeitneh-

mer haben dadurch beste Chancen,

wieder in ihre Heimat zurückzukeh-

ren", sagt Ralf Lorber, Geschäftsfüh-

rer der Egger Holzwerkstoffe Wismar

GmbH & Co. KG.

Die nachhaltige Entwicklung und gemeinsame Vermarktung von Gewer-beflächen sind für die Kreise, Land-

kreise und Städte Metropolregion Hamburg ein wichtiger Schritt zur Stärkung des Wirt-schaftsstandorts Metropolregion. Dazu wurde das Gewerbeflächeninformationssystem GEFIS aktualisiert, inhaltlich erweitert und auf die vergrößerte Metropolregion ausgeweitet.

Das seit 2009 existierende Gewerbeflächenin-formationssystem GEFIS wurde komplett neu-gestaltet und für die internationale Vermark-

tung konzipiert. Die technische Umsetzung lag bei der Firma GeoDok aus Bielefeld. Alle Kar-ten und Flächen sind jetzt volldigitalisiert und ermöglichen eine kartenbezogene Suche. Das System wurde komfortabler gestaltet, ist auf mobilen Geräten nutzbar und wurde um neue Funktionen und detailliertere Informationen erweitert. Durch die Partner vor Ort wurden bis-lang über 400 sofort und kurzfristig verfügbare Gewerbeflächen von rund 1.000 Hektar erfasst. Auch politisch und planerisch wächst GEFIS zu einem mächtigen Steuerungswerkzeug: Daten über Verfügbarkeiten und Verkäufe ermögli-

chen zukünftig eine regionsweite Transparenz über den Gewerbeflächenmarkt und unterstüt-zen so bei der Planung und Entwicklung von Flächen. Durch die Einführung eines fortlau-fenden Monitorings können gezielt Nachfrage-prognosen erstellt werden. Das gesamte Projekt verfügt über ein Finanzvolumen von 438.000 Euro und wird zu 80 Prozent durch die Metro-polregion Hamburg getragen. Kooperations-partner sind alle Kreise, Landkreise und Städte der Metropolregion Hamburg; alle tragen einen finanziellen Eigenanteil. GEFIS finden Sie unter: https://gefis.metropolregion.hamburg.de n

Um den Wirtschaftsstandort Metropolregion Hamburg weiter zu stärken, vermarkten die Kreise, Landkreise und Städte der Metropolregion Hamburg ihre Gewerbeflächen gemeinsam. Auf Ebene einer Metropolregion ist dies bundesweit einmalig. Das Gewerbeflächen-Tool GEFIS ermöglicht jetzt auch ein regionsweites Monitoring zur bedarfsgerechten Planung und Entwicklung von Flächen.

Digitalisiert: Gewerbeflächen für die Metropolregion

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4 ■  Wirtschaftskompass 03|2020

■  WIRTSCHAFTSREGION WESTMECKLENBURG

Die Sicherung und Gewinnung von Fachkräften ist eine der größten Herausforderungen der Unternehmen

in Westmecklenburg. Das zeigen nicht nur die regelmäßigen IHK-Konjunkturumfragen. Ein wichtiger Baustein ist dabei eine familienbe-wusste Personalpolitik. Individuelle Lösungs-ansätze und Maßnahmen bei Problemlagen der Mitarbeiter, ein vertrauensvoller Umgang untereinander, Unterstützung durch Infor-mationen oder gar finanzielle Leistungen sind nur einige der Beispiele, durch die sich die engagierten Unternehmen auszeichnen.

Auf dem Landgestüt Redefin erhielten 15 Unternehmen und Institutionen das begehrte Siegel, davon 8 zum wiederholten Mal. Diese 6 Unternehmen sowie die Stadtverwaltung Wittenburg wurden erstmalig prämiert: abacus edv-lösungen GmbH, B+K Sven Buck Freischaffende Architekten mbB, Emons Spe-dition GmbH, H.O. Schlüter GmbH, Pusch Heizung-Sanitär GmbH & Co.KG, Volker Rum-stich Transport GmbH. Der Geschäftführer der gleichlautenden GmbH, Volker Rumstick, ist Mitglied der Vollversammlung der IHK zu Schwerin und war bis 2019 als Vizepräsident

im Amt. Das Siegel „Familienfreundliches Unternehmen“ des Landkreises Ludwigslust-Parchim wird durch das engagierte Team der Wirtschaftsförderung Südwestmecklenburg organisiert und vergeben. Die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin ist Mitglied der Jury. n

Information:IHK zu SchwerinMarco Woldt 0385 [email protected]

Der Landkreis Ludwigslust-Parchim hat am 14. November 2019 wieder Unternehmen ausgezeichnet, die sich um eine familienbewusste Personalpolitik verdient gemacht haben. Insgesamt 15 Unternehmen und Institutionen erhielten das Siegel „Familienfreundliches Unternehmen“.

Familienbewusste Personalpolitik ausgezeichnet

Am 27. November 2019 trafen sich in der IHK zu Schwerin Vertreter des Landwirtschafts- und des Energieministeriums mit der Architek-tenkammer MV, dem Kompetenzzentrum Bau MV und der EGGER Holzwerkstoffe Wismar. Man kam überein, dass Holzbau kein Trend, sondern eine Notwendigkeit ist. Ohne aktives politisches Commitment auf Landesebene werden noch bestehende Hemmnisse jedoch nicht beseitigt. Fazit: Die Landesregierung muss sich klar positionieren und das Thema „Bauen mit Holz“ zur Priorität erklären. n

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Wirtschaftskompass 03|2020 ■ 5

WIRTSCHAFTSREGION WESTMECKLENBURG ■

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Am 14. Dezember 2019 haben die Wirtschaftsjunioren bei der IHK zu Schwerin gemeinsam mit 18 anderen

Wirtschaftsjuniorenverbänden in ganz Nord-deutschland Lebensmittel für die regionalen Tafeln gesammelt. Die Jungunternehmer und Führungskräfte aus Wismar und Schwerin haben mit den Aktionspartnern Edeka Jens Meier Wismar und Edeka Nötzelmann im Schweriner Schlosspark-Center Lebensmittel und Drogerieartikel für sozial und wirtschaft-

lich benachteiligte Menschen gesammelt. Mit den abgegebenen Spenden wurden die Tafeln Wismar und Schwerin unterstützt.

„Kauf 1 Mehr“ fand an 23 Orten in ganz Nord-deutschland gleichzeitig statt. Koordiniert und unterstützt wurde die Aktion durch die Wirt-schaftsjunioren Hanseraum und dem nord-deutschen Dachverband, zu dem auch die WJ Schwerin gehören. Insgesamt haben über 160 ehrenamtliche Junioren rund 900 Kisten Spen-

den für die Tafeln gesammelt. Mehr Informa-tionen zum größten Netzwerk für Jungun-ternehmer und Fachkräfte finden Sie unter: www.ihkzuschwerin.de, Dokumentennummer: 3996672 sowie unter www.wj-schwerin.de n

Information:IHK zu SchwerinMarco Woldt 0385 [email protected]

„Kauf 1 Mehr“ animierte am 14. Dezember 2019 Kunden in Schwerin und Wismar ein Produkt zu ihrem regulären Einkauf mehr zu kaufen und zu spenden. Darüber hinaus sammelten die Jungunternehmer beim traditionellen Glühweinverkauf am 27. und 28. Dezember 2019 auf dem Schweriner Weihnachtsmarkt 1.111 Euro, die für den Aufbau einer Rettungshundestaffel des DRK in der Landeshauptstadt verwendet werden sollen.

Jungunternehmen engagiert für Westmecklenburg

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6 ■  Wirtschaftskompass 03|2020

■  STANDORTPOLITIK

Die Sicherung der Fachkräfte wurde als das zentrale Interesse der Unternehmen im Land einmütig festgestellt. Etwa 75

Prozent der befragten Unternehmen in West-mecklenburg haben dies in der letzten Kon-junkturbefragung der IHK zu Schwerin ange-geben. Die Vertreter der Wirtschaft forderten in diesem Zusammenhang ein umfängliches Konzept ein. Unstrittig ist die duale Ausbil-dung als ausgesprochen wertvolles Instrument bewertet worden. Hier verwies die IHK zu Schwerin auf das im November 2019 verab-schiedete Forderungspapier, welches folgende Schwerpunkte hat:

1. Sicherung klar bewertbarer Schulabschlüsse an den allgemein bildenden Schulen (Berufsreife, Mittlere Reife, Hochschulreife) – Stärkung der mathematisch-naturwissen-schaftlich-technischen Schulfächer

2. Klares Bekenntnis für die duale Berufsaus-bildung in allen Schulformen, aber insbe-sondere im Bereich der Regionalschulen

3. Wirksame Berufsorientierung an allen Schulformen als Aufgabe der Schule unter Einbeziehung aller regionaler Arbeits-marktakteure und um alle Wege (Berufs-ausbildung, Studium sowie deren Kopplung durch duale Studiengänge) offen zu halten

4. Förderung der „Besten“ Schüler und Begabten für die und in der Berufsausbildung

5. Herausbildung von Berufswahlkompetenzen aller Schulabgänger für den Start einer beruflichen Laufbahn

6. Sicherung der notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten durch Praxisorientierung in den allgemein bildenden Schulen (Praxisbezug) ausgerichtet an den Anforderungen einer folgenden beruflichen Ausbildung

7. Sicherstellung des Berufsschulunterrichts durch

eine herausragende personelle und fachliche Ausstattung der beruflichen Schulen sowie Sicherung des Lehrernachwuchses an den beruflichen Schulen durch Marketing, Ausbil-dung und Weiterbildung sowie verpflichtende regelmäßige Fortbildung der Lehrkräfte

8. stärkere Förderung von Auszubildenden mit Migrationshintergrund

9. Sicherung aller Berufsschulstandorte Beschulung auch wenn die erforderliche Min-destanzahl von Schülern unterschritten wird, um eine standortnahe Beschulung (bezogen auf den Ausbildungsbetrieb) zu ermöglichen

10. Gleichstellung von Meister und Bachelor Aner-kennung der beruflichen Weiterbildung durch Marketing, Anerkennung und Anrechnung

Die Ausschussmitglieder verwiesen auch auf eine Verantwortung der Unternehmen und waren sich in der positiven Bewertung der Rolle dualen Berufsausbildung einig. Hier dürfe es keine Abstriche geben, denn dies sei das Rück-grat der Wirtschaft. Solche Faktoren wie die betriebliche Gesundheitsfürsorge, attraktive Arbeitszeitmodelle, interessante Weiterbil-dungsmaßnahmen bzw. Fortbildungen oder die Gewinnung von Pendlern und Rückkehrwilligen sollen weiter forciert werden. Das Land müsse sich nach Ansicht der Wirtschaft zukünftig besser aufstellen. Der Strandkorb allein genüge nicht. Vor allem soll kommuniziert werden, dass MV nicht nur ein Urlaubsziel ist, sondern auch ein Land zum Leben und Arbeiten! Die durch die IHK zu Schwerin angestoßene Industrieimage-kampagne ist mit diesem Ziel angelegt worden.

Metropolregion und OECD-StudieDie Wirtschaft Westmecklenburgs bewertet die aktuelle OECD-Studie, wonach insbeson-dere Norddeutschland eine weltmarktführende

Rolle auf dem Feld der Wasserstoffwirtschaft eingeräumt wird, als einmalige Chance. Großes Interesse besteht deshalb auch darin, den gesamten Norden einzubinden und dabei die Vorteile der Metropolregionen wie Hamburg oder Stettin intensiv zu nutzen. Zudem for-derten die IHK-Vertreter ein stärkeres Enga-gement der politischen Vertreter des Landes. Präsenz bei wichtigen Ereignissen und ein nachhaltigeres Verhandeln mit Partnern des ÖPNV in der Region Hamburg zum Beispiel, könnten greifbare Ergebnisse im Interesse der Wirtschaft und aller Bürger umsetzen.

UnternehmensnachfolgeDer von der Wirtschaft als gut funktionierendes Netzwerk bewertete Verbund an Partnern, die sich um die Thematik Unternehmensnachfolgen kümmern, besteht vor allem aus der Nachfolge-zentrale MV, den drei Industrie- und Handels-kammern und den beiden Handwerkskammern des Landes. Die letzte Schätzung dieser Partner aus dem Jahr 2016 gibt dabei ein Volumen von ca. 12.000 Fällen an. Eine aktuelle Befragung soll Anfang dieses Jahres vorgenommen wer-den. Obwohl auch ein Internetportal www.nexxt-change.org angeboten wird, hält es die Wirtschaft für nötig, diesem Problem mit bes-seren Rahmenbedingungen zu begegnen, die möglicherweise auch flexiblere Finanzierungs-möglichkeiten offerieren.

InfrastrukturVor allem der Ausbau des Breitbandange-botes sowie eines deutlich schnelleren Inter-netangebotes sind zentrale Forderungen der Wirtschaft. Diese Faktoren werden zukünftig über unternehmerische Marktzugänge und Wettbewerbsfähigkeit maßgeblich entschei-den. Daneben wurden zentrale Infrastruktur-

Die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft, Gesundheit und Arbeit des Landtages Mecklenburg-Vorpommern haben auf Einladung der IHK zu Schwerin gemeinsam mit der IHK-Geschäftsleitung im Ludwig-Bölkow-Haus getagt. Matthias Belke, Präsident der IHK zu Schwerin, und Dietmar Eifler, Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses des Landes MV, begrüßten die Teilnehmer. In einem dreistündigen intensiven Austausch wurden zahlreiche wirtschaftspolitische Themen vom IHK-Hauptgeschäftsführer Siegbert Eisenach vorgestellt.

Gemeinsam die Wirtschaft im Land voranbringen!

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STANDORTPOLITIK ■

projekte durch die IHK-Vertreter angespro-chen, deren Umsetzung eine zukunftsweisende Bedeutung haben. Dazu gehören vor allem der Weiterbau der Autobahn A 20 in Richtung Westen, der Weiterbau der Autobahn A 14 in Richtung Süden, die Vertiefung der Fahrrinne im Wismarer Hafen auf 11,50 Meter sowie der Gleisbogen bei Bad-Kleinen.

Im- und ExportwirtschaftWelche Anstrengungen die IHK zu Schwerin unternimmt, um exportorientierte Unterneh-men zu fördern, wurde anhand einiger Bei-spiele untersetzt. Der Fokus für Wirtschafts-delegationsreisen liegt im ersten Halbjahr auf China und Israel. Unterstützt werden diese Aktivitäten aber auch durch Ländersprechtage oder ausländischen Delegationen, die in der IHK zu Schwerin willkommen geheißen wer-den. Zum Ende des letzten Jahres weilte z. B. eine Delegation aus Botswana in Schwerin. Außerdem wurde eine Wirtschaftsdelegation nach Polen durchgeführt. Die Hannover Messe wird neben vielen anderen Messen und Aus-stellungen ein wichtiges Event sein. Zum 30. Mal organisiert und betreut die IHK zu Schwe-rin dort den Gemeinschaftsstand des Landes MV und führt dort einen „Tag der Industrie MV“ am 23. April 2020 durch. Die Mitglie-der des Wirtschaftsausschusses des Landes beschlossen, die Messe am 22. April 2020 zu besuchen. Abschließend luden Belke und Eisenach die Mitglieder des Wirtschaftsaus-schusses auch für weitere Gespräche in die IHK zu Schwerin ein. n

Information:IHK zu Schwerin, Marie Scheitor 0385 [email protected]

D ie Sicherung und Gewinnung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist für die Wirtschaft in Westmeck-

lenburg von großer Bedeutung. Mit der pro-gnostizierten demografischen Entwicklung in Gesamtdeutschland wird sich diese Heraus-forderung noch weiter verstärken. Bereits heute schätzen regelmäßig zwei Drittel der Unternehmen in der Konjunkturumfrage der IHK zu Schwerin den Personalmangel als Risiko für ihre Betriebe ein. Es ist damit mit Abstand das am häufigsten Genannte. Die Einwanderung von qualifizierten Fachkräften und Auszubildenden kann dabei ein wich-tiger Baustein der Fachkräftesicherung sein. Bisher war der Rechtsrahmen für die Ertei-lung einer Aufenthaltserlaubnis zur Ausbil-dungsplatzsuche und zur Beschäftigung von Personen aus Drittstaaten nicht geregelt. Mit dem FEG sollen die Regelungen für die Wirt-schaft und die zuständigen Behörden klarer

strukturiert und die Einwanderung qualifi-zierter Personen vereinfacht werden.Überblick über wesentliche Neuerungen:• erforderliche Anerkennung legt Fokus auf

Tätigkeiten innerhalb des Berufsbildes• Vorrangprüfung durch die Arbeitsagentur

entfällt• Beschränkung auf Engpassberufe entfällt• Visum für qualifizirte Fachkräfte zur

Arbeitsplatzsuche für bis zu 6 Monaten• Visum zur Ausbildungsplatzsuche / Ausbil-

dung unter Auflagen möglich• beschleunigtes Verfahren ermöglicht

Unternehmen selbst aktiv zu werden

Weitere Informationen sowie Raum für Fra-gen und Diskussionen bieten Ihnen die Ver-anstaltungen Ihrer IHK zu Schwerin.Anmeldung über www.ihkzuschwerin.deVeranstaltungsnummer 185133642Veranstaltungsnummer 185133652 n

Zum 1. März tritt das Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) in Kraft. Das FEG erweitert den Rahmen zur Einwanderung qualifizierter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach Deutschland. Unternehmen können über das sogenannte beschleunigte Verfahren selber aktiv werden. Die IHK zu Schwerin informiert über das FEG und seine Bedeutung für Beschäftigung und Ausbildung jeweils am 2. und 10. März 2020.

Fachkräftesicherung: Einwanderung wird erleichtert

IHK Morning BriefingFachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) – Chancen für die Fachkräftesicherung?!

Ausbildung von Geflüchteten und Ein-gewanderten aus EU- und Drittstaaten – rechtliche Änderungen 2020

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IHK-AnsprechpartnerMarco Woldt 0385 [email protected]

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IHK-AnsprechpartnerPetra Schemath 0385 [email protected]

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■  STANDORTPOLITIK

Jetzt geht die Zeit der vagen Andeutungen offensichtlich zu Ende, die Projektent-wickler werden konkreter. Planer Thomas

Schrickel: „Wir werden unseren Zeitplan nicht ganz halten können. Statt in diesem Jahr wer-den wir die Baureife für Wittenburg Village wohl erst Anfang 2021 erreichen können. Das ist aber bei so einem komplizierten Projekt normal.“ Dafür wäre das Riesenprojekt mit einer geschätzten Investitionssumme jenseits der 100 Millionen Euro dann auch in einem Rutsch baureif. Die Planer sind im Hintergrund ein gewaltiges Stück vorangekommen, seit im Mai letzten Jahres der Aufstellungsbeschluss für den B-Plan gefasst wurde. Dass es dennoch solange dauert, hat vor allem mit dem kom-plizierten deutschen Planungsrecht zu tun. So müssen die Entwickler für viele kleine Teilpro-jekte Gutachten einholen oder sind auf die Stellungsnahmen von Behörden angewiesen, die dafür monatelang Zeit haben.

Bisher hatte es immer nur vage Angaben zum Gesamtprojekt gegeben. Im Januar wurden erstmalig konkrete Ideen bekannt, wie sich die Entwickler die Umsetzung des Komplexes vorstellen. Danach könnten die gut 80 Ferien-häuser rund um einen künstlichen See gebaut werden. Sauna, Schwimmbad und die zentrale Hotelanlage wären dann auf einer Insel zu fin-

den. Die Lösung kommt nicht von ungefähr, auf dem Grundstück gegenüber der Skihalle steht das Grundwasser sehr hoch.

Projektentwickler Thomas Schrickel: „Wir kom-men gut voran, doch es gehört eine Menge dazu. Weitergekommen sind wir beispielsweise in Abstimmung mit dem Straßenbauamt bei der Anbindung oder dem Schallschutz. So wird die zentrale Erschließung des ganzen Areals über einen Kreisverkehr erfolgen, der in Höhe des jetzigen Abzweigs nach Wölzow entstehen könnte.“ In welcher Reihenfolge bei einem erfolgreichen Abschluss der Planungen gebaut werden soll, steht noch nicht fest. Denkbar ist derzeit ein gleichzeitiger Bau des Feriendorfes und es Outletcenters.

Volker Wünsche, Deutschland-Sprecher der Van-der-Valk-Gruppe, ist seit Jahren derje-nige, der offiziell die Stimmung für das ehr-geizige Vorhaben hochhält. Doch auch er ist im Hintergrundgespräch davon überzeugt, dass man auf der Zielgeraden sei. Welche Rolle die holländische Van-der-Valk-Gruppe in dem Vorhaben einmal spielen wird, ist der-zeit noch nicht klar. Die Niederländer sind in das Projekt „Village“ nur als Teil einer Inves-torengruppe eingebunden. Offizieller Investor ist die „Wittenburg Village GmbH“, die zu 50 Prozent dem „Ontwikkelfonds N.V., Amstelven NL und der „Hotel Hamburg-Wittenburg van der Valk“ gehört. Und der holländische Fonds wird wiederum getragen durch die LMEY-Gruppe, die weltweit Hotels betreibt. Weil die Skihalle allein nicht auf Dauer überlebens-fähig ist, soll das Gelände zu einem kom-pletten Freizeit- und Einkaufspark umgebaut werden. Zum einem mit einem Outletcen-ter mit 80 Shops auf 12.600 Quadratmetern. Zum anderen mit einem Feriendorf mit etwa 80 Ferienhäusern, vielen Sportmöglichkeiten

und einem Schwimmbad nebst Wellness. Weil das Vorhaben laut der Landesplanung für Wittenburg eigentlich viel zu groß ist, hatte es unter Beteiligung der Landesbehörden ein Zielabweichungsverfahren gegeben, das die derzeitigen Planungen überhaupt möglich machte. Trotz der Jahre sind auch in der Stadt und ihrer Verwaltung die Hoffnungen nicht kleiner geworden. Bürgermeisterin Margret Seemann bekannte jetzt öffentlich, dass die Kommune zusammen mit dem Investor etliche Schritte weiter bei der Umsetzung des Vorha-bens voran gekommen sei. So sei der Vorent-wurf des Bebauungsplanes von der Vertretung beschlossen worden. Außerdem gab es zwei Informationsveranstaltungen für Bürger. „Das Planungsverfahren geht weiter. Wir waren im Straßenbauamt Schwerin und verständigten uns über erste Überlegungen zur verkehrlichen Anbindung des Gesamtprojektes. Und es wird so kommen, dass an der Umgehungsstraße ein Radweg geplant wird. Im kommenden Jahr soll der B-Plan als Satzung beschlossen wer-den. Es folgt die Objektplanung. Der Projekt-entwickler geht davon aus, dass 2023 damit begonnen werden kann, ein erstes Projekt vom Gesamtvorhaben umzusetzen“, sagt Margret Seemann.

Derweil bestehen in der Region Hoffnungen, mit dem Village-Projekt gegen die so über-mächtige Ostsee in Sachen Tourismus ein wenig entgegen halten zu können. Sieben Kommunen haben nach langen Vorberei-tungen im vergangenen Jahr eine Kooperati-onsvereinbarung unterzeichnet. Mit dabei: die Landeshauptstadt Schwerin. Dort hat sich der Widerstand gegen die Konkurrenz des Outlet-centers lange gelegt. Man sieht jetzt mehr die Chancen, die Wittenburg auch für Schwerin und seine Besucher bieten könnte. n Mayk Pohle, SVZ

Alle Jahre wieder taucht im Januar in Wittenburg ein lang gehegter Traum aus der Versenkung auf, der Traum vom Village. Einer Ferienanlage rund um die Skihalle mit Ferienhäusern, Saunalandschaft, Schwimmhalle und natürlich einem Outletcenter, um die Besucher von der nahen Autobahn A 24 zu locken. Das Datum kommt nicht von ungefähr, das Village-Thema war noch auf jedem der Neujahresempfänge der Stadt Wittenburg in den letzten zehn Jahren das Thema schlechthin.

Wittenburg Village: Baureife Anfang 2021

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8 ■  Wirtschaftskompass 03|2020

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Wirtschaftskompass 03|2020 ■ 9

STANDORTPOLITIK ■

Geboren wurde Thanh-Xuan Vu in Hai-phong, einer großen Hafenstadt in Nordvietnam. Ihr Vater war Lehrer und

wurde nach Südvietnam versetzt, wo sie mit zwei Brüdern das Landleben und harte Arbeit kennenlernte. Wegen einer familiären Krise während ihrer Abiturzeit entschied sie, im Ausland Geld verdienen zu wollen. Sie bewarb sich in der ehemaligen DDR als Arbeitskraft im Rahmen des Abkommens zwischen den sozi-alistischen Bruderländern. „Ich wurde ange-nommen und eine Woche nach dem Abitur-ergebnis ging es schon los. 1988 bin ich hier in Deutschland angekommen, direkt nach der Schule, ich war kaum 18 Jahre.“

In den folgenden drei Monaten lernte sie Deutsch und Nähen. „Wir hatten ganz wenig Sprachunterricht und haben uns vieles selbst beigebracht. Nach drei Monaten fingen wir an, im Lederwarenwerk VEB in Schwerin Süd zu arbeiten.“ Sie belegte privat zusätzlich Sprachkurse an der Volkshochschule. „Ich habe damals im Betrieb auch Urkunden für Leistung und für soziales Engagement bekommen.“ Nach der Wende war es einfacher, Geld für ihr Studium in Vietnam zu verdienen. So blieb sie. Dann lernte sie ihren Mann kennen und heiratete 1993. Später wurden ihr Sohn und ihre Tochter geboren. „Ich bin hier richtig fest verbunden. Ich habe meinen Mann hier gefun-den, meine beiden Kinder sind auch hier auf-gewachsen, Schwerin ist also wirklich meine zweite Heimat geworden."

Bereits 1993 machte sich ihr Mann, Chi Minh Vu, selbständig und sie half ihm. „Wir hatten einen Marktstand. Wir haben ganz klein ange-fangen. 1998 haben wir dann das Bistro in der Schlemmermeile im Wurm aufgemacht. Vor 22 Jahren, am 7. Mai 1998 war das. An den Tag kann ich mich noch erinnern. Das ist lange her. Da habe ich auch nicht gedacht, dass wir in dieser Branche so lange bleiben werden.“

Früher war das Angebot vietnamesisch, chine-sisch und thailändisch gemischt. Jetzt bietet ihr Restaurant gezielt nur japanische Küche an. Das liegt an dem Geschäftspartner, ein Koch, der zwar auch Vietnamese ist, aber speziali-siert auf die japanische Kochkunst. „Wir hatten

den Koch kennengelernt und er hat uns etwas gekocht. Da haben wir gesagt: ‚Oh, der kocht ja supergut. Das fehlt in Schwerin, das sollten wir machen.‘“ Bisher bekamen sie nur positives Feedback von den Kunden. Die Küche zeichnet sich durch frisches Gemüse und viele Gewürze aus. Thanh-Xuan Vu verbringt mehr Zeit in dem Geschäft als Zuhause. „Den Kontakt zu den Kunden mag ich gern, ich deko riere auch gern das Essen. Wenn der Koch keine Zeit hat, kann ich gut einspringen. Ich koche wirklich sehr gern.“ Die sieben Angestellten derzeit sind aus Vietnam. Unterstützung gibt es von syrischen Aushilfskräften. Sie erklärt, dass klappe sehr gut und sie seien sehr fleißig.

Was hält sie von Schwerin? „Mir gefällt hier die Mentalität, die Menschen, wirklich. Ich fühle mich sehr wohl, weil ich fast die Hälfte aller Schweriner kenne durch meinen Beruf. Viele grüßen oder kommen zu mir: ‚Hallo Frau Vu, wie geht es? Wie steht es?‘ Ich fühle mich hier wirklich Zuhause. Und ich mag die Umge-bung von Schwerin. Wenn ich im Sommer Zeit habe, fahre ich mit dem Fahrrad zum See,

setze mich hin und genieße die Sonne. Dann hat man den ganzen Alltag vergessen und es gibt nur die Liebe zur Natur und mich. Ich kenne keine andere Stadt, die so ideal ist, wie Schwerin.“ Seit der Eröffnung des japanischen Restaurants ist sie nicht mehr Geschäftsfüh-rerin, sondern Angestellte im Familienbetrieb. Das gibt Frau Thanh-Xuan Vu ein bisschen mehr Luft, sich um ihre Tochter zu kümmern, die grad ihr Abi macht und auch bald aus dem Haus sein wird. Sie selbst würde gern einmal die C1 Prüfung nachholen. Sie liest gern und schreibt auch Gedichte.

Ihr Sohn studiert in München und hatte die zündende Idee für den Namen des neuen japa-nischen Restaurants: Oishi ist japanisch und bedeutet lecker. Oishi Sushi! Nach dem zwei-ten Lesen hat man den Namen schnell drauf. Und wer sich nicht an den rohen Fisch des Sushi traut, findet zahlreiche andere leckere Varianten auf der modernen Menukarte, die als iPad daherkommt. n

Dr. Claudia Peters bunt.punkt

Seit 32 Jahren lebt Thanh-Xuan Vu in Schwerin. Sie lernte Näherin und blieb nach der Wende. Ihren asiatischen Wurzeln blieb sie treu, während sie gleichzeitig eine echte Schwerinerin geworden ist. Geschäftserfahrungen sammelte sie mit einem Marktstand und in der Schlemmermeile. Nun bieten sie und ihr Mann in dem iPad-Restaurant Oishi Sushi japanisches Essen in der Wismarschen Straße und im Innenhof der Schweriner Höfe an.

Gekommen um zu bleiben

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10 ■  Wirtschaftskompass 03|2020

■  TITELTHEMA

Auf dem Agrarmarkt bleibt die Lage weiterhin angespannt. Verstärkt schlägt die Unsicherheit über die Aus-

wirkungen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zu buche. Die Tierseuche grassiert ins-besondere in China und wurde auch in den baltischen Staaten sowie Polen nachgewiesen. China kauft seit letztem Jahr verstärkt Schwei-nefleisch vom Weltmarkt auf. Zum einen stei-gen dadurch die Erzeugerpreise, zum anderen auch die Rohstoff- und Schlachtpreise. Für Unsicherheit sorgt ein mögliches Übergreifen der Tierkrankheit auf Deutschland, denn die Pest wird auch über Wildschweine verbreitet. Die betriebswirtschaftlichen Folgen eines Aus-bruchs in Deutschland wären folgenschwer. Eine angespannte Wirtschaftslage bleibt auch beim Automobilbereich weiterhin bestehen. In Westmecklenburg betrifft das insbesondere den Handel mit Kraftfahrzeugen. Es fehle an der Planbarkeit, inwieweit welche Antriebs-technologie politisch gewollt sei. Des Weite-ren werden auch steigende Aufwendungen durch Bürokratie über alle Branchen hinweg sowie Kostensteigerungen durch drohende zusätzliche Steuern, wie einer CO2-Steuer, benannt.

Exporterwartungen auf AchterbahnfahrtDie geopolitischen Unsicherheiten und han-delspolitischen Spannungen sowie zeitweise erscheinende Lösungen der Konflikte, führen zu einem Auf und Ab bei den Exporterwartungen. In der Umfrage Herbst 2019 brachen die Erwar-tungen der Unternehmen ein. Im Vergleich dazu hellen sie sich in der aktuellen Umfrage wieder merklich auf. Im Vergleich zur Umfrage zum Jahresbeginn 2019 zeigt sich eine zunehmende Polarisierung von den Erwartungen in Abhän-gigkeit des internationalen Handels. Insbeson-dere das europäische Ausland sorge für posi-tive Einschätzungen. Die Spannungen mit Blick auf Russland und der bevorstehende Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union bereiten den jeweils dort tätigen Unternehmen große Sorgen.

Beschäftigungsplanung Die Beschäftigungsplanungen bleiben im Ver-gleich zur Umfrage Herbst 2019 ebenfalls fast unverändert. Vereinzelnd melden die Unter-nehmen, die „abnehmen“ angegeben haben, dass sie aufgrund von Personalmangel ihre Stellen nicht besetzen können und die Beleg-schaft daher in der Summe abnimmt. Der

Mangel an Mitarbeitern bleibt mit 63 Prozent das am häufigsten genannte Risiko der wirt-schaftlichen Entwicklung. Im Vergleich zu den Vorjahresumfragen nimmt der Anteil etwas ab. Darüber hinaus wurde die Sonderfrage gestellt, ob und wie viele Stellen längerfristig (>2 Monate) im Unternehmen vakant wären. Insgesamt vermelden 54 Prozent (Anzahl = 85) der Teilnehmer längerfristig offene Stellen. In Summe bieten sie 317 Jobs an. Das entspricht einem Durchschnitt von 2 offenen Stellen je Unternehmen, gemessen an der Gesamtheit aller Umfrageteilnehmer (= 155). Die Spanne reicht von 1 bis 40 offenen Jobangeboten. Am häufigsten wurden 1 bis 2 Stellen je Unterneh-men gemeldet. Insbesondere das Baugewerbe, das verarbeitende Gewerbe sowie das Trans-portgewerbe suchen Personal. Ein zeitnaher

Das neue Jahr startet mit Blick auf den IHK-Konjunkturklimaindex mit einer Seitwärtsbewegung. Wie in der Vorumfrage Herbst 2019 verharrt der Index bei 122,3 Punkten. Die Einschätzungen zur aktuellen Geschäftslage und zu den Geschäftserwartungen sind nahezu unverändert. Die Situation der Gesamtwirtschaft in Westmecklenburg bleibt damit trotz der bestehenden Unsicherheiten am Jahresanfang 2020 stabil. Das Bauhauptgewerbe, die maritime Wirtschaft, die Flugzeugindustrie und die verarbeitende Ernährungswirtschaft bilden die Ankerpunkte für die stabile regionale Konjunktur. Darüber hinaus melden auch die wirtschaftsnahen Dienstleister gute Geschäfte. Konsum und Arbeitsmarkt stützen weiterhin die Inlandsnachfrage

Konjunktur: Gespannte Erwartung

IHK-KONJUNKTURKLIMAINDIZES FÜR WESTMECKLENBURG, MECKLENBURG-VORPOMMERN UND DEUTSCHLAND

Quelle: IHK zu Schwerin, IHKs in MV, DIHK | Die aktuellen Werte für Deutschland lagen zum Redaktionsschluss noch nicht vor.

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Index

2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019

IHK-Konjunkturklimaindex für Westmecklenburg IHK-Konjunkturklimaindex für Mecklenburg-Vorpommern DIHK-Konjunkturklimaindikator für Deutschland

2020

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Wirtschaftskompass 03|2020 ■ 11

Aufbau der Belegschaft, um weitere Aufträge annehmen zu können, sei bei betroffenen Unternehmen in Einzelfällen nicht möglich.

Umweltschutz verstärkt ThemaErstmalig wurden die Teilnehmer nach dem geplanten Investitionsvolumen gefragt. Zwei Drittel der Unternehmen investieren in einer Größenordnung bis 500.000 Euro. Vorrangiges Ziel der Investitionen sind üblicherweise „Ersatz-bedarfe/Modernisierungen“. Jedes 10. Unter-nehmen bewegt sich mit seinen Investitionen in einem Rahmen zwischen 500.000 und 2 Mil-lionen Euro. 18 Prozent planen keine Investiti-onen oder haben keine Angaben dazu gemacht. Unter den Unternehmen, die planen, 2 Millionen Euro oder mehr zu investieren, stehen neben „Ersatzbedarfe/Modernisierungen“ insbesondere Kapazitätserweiterungen an. Das Investitionsziel „Umweltschutz“ rückt im Vergleich zur Umfrage Jahresbeginn 2019 verstärkt in den Fokus.

HandlungsempfehlungenDie wirtschaftliche Entwicklung Westmeck-lenburgs war in den vorangegangenen Jahren durch viele Erfolgsgeschichten geprägt. Weni-ger konjunkturanfällige Branchen (z. B. Ernäh-rungswirtschaft) sowie traditionelle (z. B. mari-time Wirtschaft) und neuere Wirtschaftsfelder (z. B. Gesundheitswirtschaft, Flugzeugbau) in der Region erweisen sich als Stabilisationsan-ker. Die Wirtschaft Westmecklenburgs ist vom Weltgeschehen jedoch nicht abgekoppelt, son-dern sucht ihrerseits verstärkt den internatio-nalen Austausch, sowohl um Kooperationen, Absatzmärkte als auch um Fachkräfte.• Freier Handel sichert Wohlstand und Frie-

den: Ein Rechtsrahmen, der national wie international einen fairen und freien Wett-

bewerb ermöglicht, ist sicherzustellen. Pro-tektionistischen Tendenzen im Handel sollte entschlossen entgegengetreten werden. Einheitliche Bedingungen für die Markt-teilnehmer sind eine Grundvoraussetzung – auch innerhalb der Europäischen Union. Ebenfalls gehört eine weitere Harmonierung des Außenhandelsrechts dazu. Zudem müs-sen flexible Förderstrukturen gewährleistet sein, damit insbesondere kleine und mittlere Unternehmen zeitnah auf Marktverände-rungen reagieren können.

• Weltoffenes Mecklenburg-Vorpommern: Ein tolerantes und weltoffenes Lebensum-feld ist ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des Arbeits-, Investitions-, Wohn- und Urlaubsstandortes. Mit Blick auf das ab März 2020 in Anwendung tretende Fach-

kräfteeinwanderungsgesetz (FEG) wird diese Aufgabe noch wichtiger, damit gut aus-gebildete Mitarbeiter auch langfristig mit ihren Familien in der Region bleiben.

• Bürokratische und finanzielle Entlas-tungen abbauen: Die öffentliche Hand muss die bürokratischen Belastungen für die Unternehmen abbauen. Praxisnahe För-derrichtlinien, die Reduktion der Komplexi-tät von Förderanträgen und -programmen sowie ein unbürokratisches Antrags- und Genehmigungsverfahren sind wichtige Maßnahmen zur Unterstützung der Innova-tionstätigkeit regionaler Unternehmen. n

Information:IHK zu Schwerin, Marco Woldt 0385 5103-207, [email protected]

GESCHÄFTSERWARTUNGEN BAU DIENSTLEIST.besser

gleich bleibendschlechter

8 %81 %11 %

10 %72 %18 %

11 %67 %22 %

HANDELVERARB. GEWERBE

16 %70 %14 %

BESCHÄFTIGUNGSPLANUNG BAU DIENSTLEIST.zunehmend

gleich bleibendabnehmend

8 %75 %17 %

18 %63 %18 %

15 %64 %19 %

HANDELVERARB. GEWERBE

23 %70 %7 %

GESCHÄFTSLAGE BAUVERARB. GEWERBE DIENSTLEIST.

gutbefriedigend

schlecht

89 %11 %0 %

60 %35 %5 %

54 %41 %5 %

26 %55 %19 %

HANDEL

TITELTHEMA ■

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Der Präsident der IHK zu Schwerin, Matthias Belke, und der Dezernent für Wirtschaft, Bauen und Ordnung

der Landeshauptstadt Schwerin, Bernd Not-tebaum, haben die Ausbildungsleistungen gewürdigt und die Berufungsurkunden über-reicht.

Junge Absolventen der Berufsausbildung mit überdurchschnittlichen Leistungen in den Abschlussprüfungen können für ihre beruf-liche Weiterbildung über drei Jahre hinweg jeweils 2.700 Euro nutzen, also insgesamt 8.100 Euro.

Die künftigen Stipendiaten haben ihre Berufs-ausbildung in IHK-Ausbildungsunternehmen Westmecklenburgs absolviert.

„Damit können die Stipendiatinnen und Sti-pendiaten etwas anfangen. Ein durchschnitt-licher Vorberei-tungskurs kostet für einen Fachwirt

3.000 bis 5.000 Euro und für einen Industrie-meister zwischen 4.000 und 6.000 Euro. Ein Vorbereitungskurs kostet für Fachwirte durch-schnittlich 3.500 Euro und für Industriemei-ster 5.500 Euro. Das bedeutet für jeden Teil-nehmer eine erhebliche finanzielle Belastung, auch wenn über das Meister-BaFöG bereits häufig ein erheblicher Teil abgefangen werden kann“, betonte Matthias Belke.

An der Festveranstaltung nahmen auch Arbeitgeber der jungen Stipendiaten teil. Sie forderte Belke auf, den Erfolg des Programmes zu unterstützen. „Motivieren Sie bitte unsere jungen Facharbeiter, das Förderprogramm aktiv zu nutzen und schaffen Sie ihnen Rah-menbedingungen, um zeitlich an den Bil-dungsmaßnahmen teilnehmen zu können. Wir können heute eine stille Vereinbarung treffen: unsere Stipendiaten lernen und qualifizieren sich weiter, Sie als Unternehmen sichern den

Die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin hat am 28. Januar 2020 15 Absolventen der IHK-Berufsausbildung mit überdurchschnittlichen Abschlussleistungen in das Förderprogramm „Weiterbildungsstipendium“ aufgenommen.

IHK-Stipendien für die besten Berufsstarter

Stipendiatenprogramm

Die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin setzt das Förderprogramm „Weiterbildungsstipendium“ im Auf-trag der Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung um.

Seit dem Programmstart 1991 konn-ten über 500 Absolventen der dualen Ausbildung in einem jeweils 3-jäh-rigen Förderzeitraum ihre berufliche und persönliche Handlungskompetenz erweitern. Dabei wurden bisher finan-zielle Mittel in Höhe von über einer Mio. Euro in Anspruch genommen.

Im Jahr 2020 kommen 15 Absolventen und Absolventinnen hinzu (1 Prozent der Absolventen der Berufsausbildung eines Jahrganges). Im Jahr 2019 wur-den 75.000 Euro umgesetzt. Die glei-che Höhe ist für 2020 geplant.

Inhaltliche Schwerpunkte von über 800 bisher durchgeführten Maßnahmen waren Lehrgänge zum Erwerb beruf-licher Qualifikationen, Vorbereitungs-kurse auf Prüfungen der beruflichen Aufstiegsfortbildung sowie die Teil-nahme an anspruchsvollen Bildungs-maßnahmen, die der Entwicklung fachübergreifender und allgemeiner beruflicher oder sozialer Kompetenzen oder der Persönlichkeitsentwicklung dienen. n

organisatorischen Rahmen dazu und wir als IHK zahlen im Auftrag der Stiftung Begabten-förderung die Rechnung. Ich finde das fair!“, forderte Matthias Belke sie auf. n

Information:IHK zu Schwerin, Mathias Schmidt 0385 5103-411, [email protected]

Bernd Nottebaum, Dezernent für Wirtschaft, Bauen und Ordnung der Landeshauptstadt Schwerin (l.) und der Präsident der IHK zu Schwerin, Matthias Belke, überreichten an die besten 15 Absolventen der IHK-Berufsausbil-dung die Stipendien.Bi

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12 ■  Wirtschaftskompass 03|2020

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Wirtschaftskompass 03|2020 ■ 13

Netzwerken: ChefsacheVersicherungen: GMFS

Wir laden Sie ein – auf einen Kaffeean unserem Messestand auf demLieferantentag am 18.03.2020in der HanseMesse Rostock.

Dabei unterhalten wir uns gerne darüber, was heute eigentlich noch Chefsache ist. Nur soviel vorab: Versicherungen gehören nicht dazu.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

0381/801 121 0 · [email protected] · gmfs.de

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Anforderungen an den Prozess der Digitalisierung war das zentrale Thema der Besprechung in der IHK mit der Leiterin der Stabsstelle Digitalisie-rung. Neben dem notwendigen Ausbau der Breitbandinfrastruktur standen die 5 Digitalen Innovationszentren an den Hochschulstandorten und in der Landeshauptstadt Schwerin im Mittelpunkt des Gespräches. Wichtige Herausforderung der Zukunft wird sein, wie die Zentren und vor allem der Zulauf durch Start-ups und die Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft zukunftsfähig gestaltet werden kann.

vlnr: Mareike Dohnath. Ltr. Stabsstelle Digitalisierung, Ministerium Energie, Infrastruktur und Digitalisierung MV, Dr. Heiko Siraf, Referatsleiter sowie die Vertreter der IHK zu Schwerin, Klaus Uwe Scheifler, Peter Todt, Siegbert Eisenach und Stefanie Scharrenbach.

Prof. Dr. Info Müller, Dekan der Fakultät für Ingenieurwissen-schaften an der Hochschule Wismar, erörterte mit Siegbert Eisenach, Hauptgeschäftsgefüher der Industrie- und Han-delskammer zu Schwerin, Mitte Dezember 2019, wie die Zusammenarbeit der Hochschule und der regionalen Wirt-schaft intensiviert werden könne.

AUS- & WEITERBILDUNG ■Bi

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Unter anderem stellten folgende Akteure aus Westmecklenburg ihre Projekte vor:

• Berufliche Schule des Landkreises Ludwigs-lust Parchim

• Berufliche Schule Wirtschaft und Verwal-tung der Landeshauptstadt Schwerin

• BILSE Institut

Auslandsaufenthalte fördern internationale Beziehungen der Unternehmen, machen das Ausbildungsangebot attraktiv, stärken das Profil beruflicher Schulen und Bildungsein-richtungen, vertiefen grenzüberschreitende Partnerschaften und sind ein Persönlichkeits-zuwachs für junge Menschen.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es bereits gute Erfahrungen. Auch die IHK zu Schwerin unterstützt IHK-Ausbildungsunternehmen bei der Organisation von Auslandsaufenthalten und entsendet auch die eigenen Auszubilden-den während ihrer Berufsausbildung. Die Aus-zubildenden der IHK zu Schwerin stellten ihre Erfahrung vor, die sie beim Austausch während des 2. Ausbildungsjahres sammeln konnten.

Informationen und Beratungen sind in der IHK zu Schwerin über Frau Lehnert, Ausbildungs-beraterin, möglich:• Welche Unterstützung finden Unternehmen

und berufliche Schulen, um Auszubildende oder Ausbildungspersonal in die Welt zu schicken?

• Welche guten Erfahrungen haben Berufs-schülerinnen und Berufsschüler im Ausland-spraktikum gemacht?

• Wie können eigene Förderanträge gestellt werden?

• Wie kann man bestehende Förderungen anderer Partner nutzen?

Ziel ist es, mehr Auszubildenden und Berufs-bildungspersonal die Möglichkeit zu geben, sich in Europa und der Welt umzuschauen, um kompetenzgestärkt nach Mecklenburg- Vor-pommern zurückzukehren. n

Information:IHK zu SchwerinHeidrun Lehnert 0385 [email protected]

Vernetzung und Mobilität sind an sich schon zwei zukunftsweisende Kompetenzen in der beruflichen Bildung – umso besser, wenn sich beides verzahnt. Unter dem Motto trafen sich Akteure aus beruflichen Schulen, Bildungszentren, Unternehmen und weiteren Bildungseinrichtungen zum 2. MobilitätsNetzwerkTreffen Mecklenburg- Vorpommern.

Zweites MobilitätsNetzwerkTreffen

■  AUS- & WEITERBILDUNG

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14 ■  Wirtschaftskompass 03|2020

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Wirtschaftskompass 03|2020 ■ 15

Betroffen sind alle Ausbildungsverträge, die ab dem 1. Januar 2020 abgeschlos-sen werden. Die Höhe der Vergütung

berechnet sich jeweils auf der Basis des Jahres des Ausbildungsbeginns mit gesetzlich festge-legten Steigerungssätzen.

TeilzeitberufsausbildungJeder Auszubildende kann ab dem 1. Januar 2020 den betrieblichen Teil seiner Ausbildung in Teil-zeit absolvieren. Anders als bislang muss hier-für kein besonderer Grund mehr nachgewiesen werden. Das Einverständnis des Ausbildungs-betriebes vorausgesetzt, kann ein Teil oder die gesamte Ausbildungszeitbildung in Teilzeit absol-viert werden. Ein Anspruch des Auszubildenden auf Teilzeitausbildung besteht jedoch nicht. Die Kürzung der täglichen oder wöchentlichen Aus-bildungszeit darf 50 Prozent einer Vollzeitaus-bildung nicht übersteigen. Die Dauer der Aus-bildung verlängert sich entsprechend, höchstens jedoch bis zum anderthalbfachen der regulären Ausbildungsdauer. Das heißt, bei einer regulär dreijährigen Ausbildung darf die Ausbildung in Teilzeit maximal 4,5 Jahre dauern. Die Berufs-schule ist an eine im Ausbildungsvertrag verein-barte Teilzeit nicht gebunden. Die Einbeziehung der Berufsschulzeiten in das Teilzeitmodell muss deshalb zwischen Betrieb, Auszubildenden und Berufsschule abgestimmt werden.

Gleichstellung bei Freistellung und AnrechnungErwachsene Auszubildende werden jugend-lichen Auszubildenden bei der Freistellung für Berufsschul- und Prüfungszeiten gleichge-stellt. Beginnt der Berufsschulunterricht vor 9:00 Uhr, so darf ein volljähriger Auszubil-dender zukünftig nicht mehr vorher in seinem Ausbildungsbetrieb beschäftigt werden. Auch ein volljähriger Auszubildender ist von seinem Ausbildungsbetrieb freizustellen:• für die Teilnahme am Berufsschulunterricht• an einem Berufsschultag mit mehr als fünf

Unterrichtsstunden von mindestens je 45 Minuten, einmal in der Woche

• in Berufsschulwochen mit einem planmä-ßigen Blockunterricht von mindestens 25 Stunden an mindestens fünf Tagen

• an dem Arbeitstag unmittelbar vor dem Tag der schriftlichen Abschlussprüfung

Neu ist außerdem, dass in den letzten drei genann-ten Fällen die durchschnittliche tägliche bzw. wöchentliche Ausbildungszeit angerechnet wird. Dies gilt auch für Minderjährige nach § 9 JArbSchG. n

Information:IHK zu Schwerin, Peter Todt 0385 5103-401, [email protected]

Für alle Auszubildenden, deren Ausbildungsbetriebe keiner Tarifbindung unterliegen, gilt künftig eine Mindestausbildungsvergütung. Diese kann unterschritten werden, wenn ein geltender Tarifvertrag eine geringere Vergütung vorsieht.

Mindestausbildungsvergütung

Ausbildungsjahr 1 2 3 4

ab 2020 515,00 Euro 607,70 Euro 695,25 Euro 721,00 Euro

ab 2021 550,00 Euro 649,00 Euro 742,50 Euro 770,00 Euro

ab 2022 585,00 Euro 690,30 Euro 789,75 Euro 819,00 Euro

ab 2023 620,00 Euro 731,60 Euro 837,00 Euro 868,00 Euro

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Unternehmensführung

Arbeitsrecht für Führungskräfte 02.07. – 03.07.2020 1.142,40 €*

Datenschutzbeauftragter (TÜV®) 22.06. – 25.06.2020 2.284,80 €*

GmbH-Geschäftsführer (TÜV®)Teil 1: 15.06. – 16.06.2020 1.285,20 €*Teil 2: 29.06. – 30.06.2020 1.285,20 €*

Kaufmännische Leitung 29.06. – 01.07.2020 1.487,50 €*

Teamleiter (TÜV®) 06.07. – 09.07.2020 1.701,70 €*

Qualitätsmanagement

Qualitätsbeauftragter (TÜV®) DienstleistungTeil 1: 08.06. – 11.06.2020 1.535,10 €*Teil 2: 06.07. – 09.07.2020 1.535,10 €*

Qualitätsbeauftragter (TÜV®) IndustrieTeil 1: 22.06. – 25.06.2020 1.535,10 €*Teil 2: 20.07. – 23.07.2020 1.535,10 €*

Qualitätsfachkraft (TÜV®)15.06. – 18.06.2020 1.535,10 €*

Umweltschutz

Umweltmanagement-Beauftragter (TÜV®) Teil 1: 01.07. – 03.07.2020 1.392,30 €*Teil 2: 27.07. – 29.07.2020 1.392,30 €*

Arbeits- und Gesundheitsschutz

Verantwortliche technische Führungskraft10.08. – 11.08.2020 1.118,60 €*

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■   EXISTENZGRÜNDUNG & UNTERNEHMENSFÖRDERUNG

Wirtschaft und Politik sind aufgeru-fen, gegenzusteuern und die Unter-nehmensnachfolge zu unterstützen.

Dabei zeigt das intensive Engagement der IHKs durchaus Erfolg. Im Schnitt der letzten Jahre steigen die Teilnehmerzahlen bei IHK-Beratungen, Seminaren und Nachfolgetagen. Die Bundesregierung will mit einem neuen Programm die vielfältigen Vor-Ort-Initiativen unterstützen. Vor allem muss die Unterneh-mensnachfolge allerdings einfacher werden und deutlich schneller möglich sein.

Nachfolge gewinnt weiter an Brisanz – gerade im MittelstandEin Schlaglicht auf die Situation wirft der aktuelle DIHK-Report Unternehmensnach-folge. Danach suchten 6.911 Alt-Inhaberinnen und Alt-Inhaber zuletzt den Rat ihrer IHK, ein neuer Rekord in der Historie der seit 2007 geführten IHK-Statistik. Mit 48 Prozent hatte fast jeder zweite noch keinen Nachfolger gefunden – auch dies ist leider ein Rekord. Im Osten sind Nachfolger besonders knappIn den neuen Bundesländern hatten mit 54 Prozent sogar mehr als die Hälfte der Alt-Eigentümer bei der ersten IHK-Beratung noch keinen Nachfolger in Aussicht. Betroffen sind vor allem Einzelhändler sowie Hotel- und Gas-tronomiebetriebe. 30 Jahre nach der Wende ist damit in vielen östlichen Regionen die Unter-nehmensnachfolge eine besonders große auch regionalpolitische Herausforderung. Anders sieht es in der Industrie aus.

Die Branche mit ihren vielen attraktiven „Hid-den Champions“ und deren Zulieferern ist bei Nachfolgern überdurchschnittlich beliebt. Im Osten sind 53 Prozent der potenziellen Neu-Inhaber an einem Industriebetrieb interessiert (bundesweit: 45 Prozent). Doch lediglich 16 Prozent der beratenen Senior-Unternehmer wollen einen Industriebetrieb in neue Hände geben. (Deutschland gesamt: 21 Prozent). Mit-hin besteht im Osten vielerorts eine besondere Herausforderung: Qualifizierte und unterneh-merisch Interessierte der nächsten Generation sollen für andere Branchen gewonnen wer-den – etwa für den industrienahen Dienstleis-tungsbereich.

Immerhin: Mehr Interesse an Unternehmer-ThemenInsgesamt 26.959 Nachfolge-Interessierte – Senior-Unternehmer wie potenzielle Über-nehmer – suchten eine IHK auf. Der bisherige Rekord wurde damit nur knapp verfehlt. Die-sen Rückenwind sollte die Politik nutzen. Ein guter Baustein ist das neue Programm „Unter-nehmensnachfolge – aus der Praxis für die Praxis“, mit dem die Bundesregierung regio-nale Initiativen unterstützen will.

Politikaufgabe: Bürokratieabbau!Es muss jedoch noch mehr geschehen. Die Mehrheit der Personen, die eine unterneh-merische Zukunft für sich in Betracht zie-hen, bewertet die Bürokratie als große Hürde (siehe auch DIHK-Gründerreport). Erforderliche Genehmigungen sollten digital und aus einer Hand mittelstandsfreundlich zur Verfügung gestellt werden und jegliche Doppelmeldungen der Vergangenheit angehören. Wenn die Bun-desregierung rasch die 100 wichtigsten Verwal-tungsleistungen für Unternehmen online zur Verfügung stellen würde – wie im Online-Zugangs-gesetz angekündigt –, würde dies die Hürden für potenzielle Unternehmer verringern.

Mittelstandsfreund-liche SteuerpolitikEin Ärgernis für immer-hin jeden fünften Alt-Inhaber und Nach-folge-Interessenten sind Unsicherheiten bei der Anwendung des neuen Erbschaft-steuergesetzes. Hier sollte bei der Unter-nehmensbewertung das vereinfachte Ertragswertverfah-ren auch von der Finanzverwaltung akzeptiert wer-den – ohne wei-tere aufwendige Begutachtungen

und andere Bewertungsver-fahren. Auch bei der Wegzugsbesteuerung und der Reform der Grunderwerbsteuer drohen Hürden für die Unterneh-mensnachfolge, die mit einer mittelstands-freundlichen Ausgestaltung der jeweiligen Regelungen v e r m i e -den werden könnten.Dr. Marc Evers, DIHK Berlin n

Demografie und Fachkräftemangel stellen den Mittelstand vor große Herausforderungen. Das gilt vor allem auch für die Unternehmerinnen und Unternehmer selbst. So viele Unternehmer wie nie berichten den Industrie- und Handelskammern (IHKs) von Schwierigkeiten bei der Nachfolgesuche. Besonders eng ist die Situation im Osten.

Unternehmensnachfolge: Große Herausforderung

Unternehmensnachfolge wird zur immer größeren Herausforderung – besonders im Osten

DIHK-Report zur Unternehmensnachfolge 2019

GemeinsamNachfolgeGestalten

16 ■  Wirtschaftskompass 03|2020

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Wirtschaftskompass 03|2020 ■ 17

EXISTENZGRÜNDUNG & UNTERNEHMENSFÖRDERUNG ■

Die Datenbank unterstützt beim Mat-ching von Übergebern und Über-nehmern. Um einen Kontakt zu den

nachfolgend aufgeführten Interessenten für eine Betriebsübernahme herzustellen ist eine kostenfreie Registrierung im Nachfolgeportal erforderlich. Im Anschluss an einen Suchlauf unter Berücksichtigung verschiedener Aus-wahlkriterien überprüfen die Mitarbeiter der NACHFOLGEZENTRALE manuell die Selekti-onsergebnisse und stellen nach Freigabe der Beteiligten vertraulich den Kontakt her. Das Nachfolgeportal ist nicht öffentlich einsehbar, sondern wird nur durch die Mitarbeiter der NACHFOLGEZENTRALE MV genutzt. n

Information:IHK zu Schwerin, Frank Witt 0385 [email protected]

Die in der nachfolgenden Tabelle aufgeführten Gesuche sind im Nachfolgeportal der NACHFOLGEZENTRALE MV registriert. Die NACHFOLGEZENTRALE MV (www.nachfolgezentrale-mv.de) wurde 2015 durch die Industrie- und Handelskammern, die Handwerkskammern und die Bürgschaftsbank MV initiiert und finanziert sowie seitdem durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit MV gefördert.

Nachfolger suchen Unternehmen

BrancheAnzahl Interessenten

Bergbau und Rohstoffgewinnung 6

Dienstleistungen 188

Gastgewerbe 85

Gesundheits- und Sozialwesen 26

Handel 99

Kommunikation/ IT 46

Land-/Forstwirtschaft, Fischerei 16

Logistik und Verkehr 42

Produktion 152

Ver- und Entsorgung 30

Immobilienwirtschaft 33

Architekturbüros 2

Planungs- und Ingenieurbüros 17

Handwerk 121Bi

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18 ■  Wirtschaftskompass 03|2020

Aus Fehlern lernen. Das steht im Mit-telpunkt der FuckUp Nights. Weltweit finden die Events mittlerweile in über

300 Städten statt. Auch in den deutschen Metropolen gehören die Nächte, in denen ehr-lich über Fehler gesprochen wird und was man für die Zukunft daraus gelernt hat, zum festen Programm. Die freie Trainerin Jana Buchholz, Elisa Witt vom Co-Working Café „tisch“, die Wirtschaftsjunioren Schwerin und der Regi-onalmarketingverein Mecklenburg-Schwerin holten am 15. November 2019 die 1. FuckUp Night in die Landeshauptstadt. Über 90 Gäste lauschten den 3 Speakern im Co-Working Café „tisch“. Torsten Rutsch (rutsch + rutsch architektur + szenographie), Jette Mulsow (tcs GmbH) sowie Christian Karius und Ste-phan Porth (Red Rebane) erzählten von ihren

kleinen und großen Rückschlägen auf ihrem unternehmerischen Weg. Sie wissen, was sie heute anders machen würden und berichteten offen und mit Humor, was alles nicht geklappt hat.

Die nächste FuckUp Night Schwerin fand am 28. Februar 2020 im Co-Working Café “tisch” statt.

Mehr Informationen finden Sie unter: www.ihkzuschwerin.de, sowie unter www.fuckupnightschwerin.de n

Information:IHK zu Schwerin, Marco Woldt 0385 [email protected]

Hinfallen, aufstehen, weitermachen. Die 1. FuckUp Night Schwerin analysierte das unternehmerische Scheitern und befasste sich mit dem, was man daraus gelernt hat.

#1. FuckUp Night Schwerin

■   EXISTENZGRÜNDUNG & UNTERNEHMENSFÖRDERUNG

Volles Haus bei der #1. FuckUp Night Schwerin.

Das ZIM ist mit jährlich über 3.000 neuen Technologieentwicklungs-Projekten das größte Programm der Bundesregierung

zur Förderung des innovativen Mittelstandes. Die Fördermöglichkeiten gehen von Einzelför-derungen über Kooperationsförderungen bis hin zur Förderung von Innovationsnetzwerken. Ein paar Zahlen und Fakten:• Etwa 75 Prozent der geförderten Unterneh-

men haben weniger als 50 Beschäftigte• Die Erstförderquote beim ZIM-Programm

liegt bei 42 Prozent• Junge Unternehmen (< 10 Jahre) machen

einen Anteil von ca. 28 Prozent ausDie wesentlichen Änderungen der neuen ZIM-Richtlinie sind:• Erhöhung der Fördersätze für kleine junge

Unternehmen auf 45 Prozent bei Einzelpro-jekten (EP) und 50 Prozent bei Kooperati-onsprojekten (KP)

• Öffnung des ZIM für mittelständische Unter-nehmen, die einschließlich verbundener oder Partnerunternehmen weniger als 1.000 Mit-arbeiter beschäftigen (zuvor Begrenzung auf weniger als 500 Mitarbeiter)

• Bessere Leistungen zur Markteinführung - dazu zählen Leistungen wie Innovationsbe-ratungen, innovationsunterstützende Dienst-leistungen, Messeauftritte sowie Beratung zu Produktdesign und Vermarktung

• Erhöhte Fördersätze für kleine Unternehmen aus strukturschwachen Regionen auf 45 Pro-zent bei EP und auf 55 Prozent bei KP.

• Erhöhung der zuwendungsfähigen Kosten (EP: Erhöhung von 380.000 Euro auf 550.000 Euro KP: Erhöhung von 380.000 Euro auf 450.000 Euro pro Unternehmen.) Die maximal mögliche Fördersumme für das Gesamtprojekt steigt von 2.000.000 Euro auf 2.300.000 Euro

• Erhöhung der Fördersumme für nationale ZIM-Innovationsnetzwerke von 380.000 Euro auf 420.000 Euro.

Aktuell wird die ZIM-Projektträgerschaft neu ausgeschrieben. Dies soll gegen Ende des ersten Quartals 2020 abgeschlossen sein, sodass dann eine Antragstellung unter den aktualisierten ZIM-Förderbedingungen möglich sein wird. För-deranträge auf Grundlage der alten ZIM-Richt-linie, die bis 31. Dezember 2019 eingegangen sind, werden weiter von den bisherigen Projekt-trägern bearbeitet. Weitere Details sind auch unter www.zim.de abrufbar. n

Information:IHK zu SchwerinFrank Witt 0385 [email protected]

Am 20. Januar 2020 wurde die neue Richtlinie für das "Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand" (ZIM) veröffentlicht. Diese ersetzt die bisherige Förderrichtlinie, die am 31. Dezember 2019 ausgelaufen ist. Insbesondere junge Unternehmen und Erstinnovatoren profitieren von besseren Förderbedingungen. 2020 stehen hierfür Haushaltsmittel in Höhe von 555 Millionen Euro zur Verfügung.

Mittelstandsförderung verbessert

Bild: Wirtschaftsjunioren Schwerin Wirtschaftsjunioren SchwerinBi

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Wirtschaftskompass 03|2020 ■ 19

EXISTENZGRÜNDUNG & UNTERNEHMENSFÖRDERUNG ■

Die Europäische Kommission hat die Schwellenwerte mit Delegierten Verord-nungen vom 30. Oktober 2019 (Amts-

blatt der Europäischen Union L 279, S. 23 bis 29) bekanntgemacht und gegenüber den bisherigen Werten herabgesetzt. Inzwischen ist auch die entsprechende Bekanntmachung durch das BMWi im Bundesanzeiger erfolgt. Die neuen Schwellenwerte lauten:• Bauaufträge (alle Bereiche): EUR 5.350.000

statt bisher EUR 5.548.000• Liefer- und Dienstleistungsaufträge außer-

halb des Sektorenbereichs: EUR 214.000 statt bisher EUR 221.000

• Liefer- und Dienstleistungsaufträge der obersten und oberen Bundesbehörden: EUR 139.000 statt bisher EUR 144.000

• Konzessionen (alle Bereiche): EUR 5.350.000 statt bisher EUR 5.548.000

• Liefer- und Dienstleistungsaufträge im Sekto-renbereich und im Bereich Verteidigung und

• Sicherheit: EUR 428.000 statt bisher EUR 443.000.

(Nettowerte ohne Umsatzsteuer)

Damit werden Beschaffungen zukünftig bereits bei geringeren Auftragswerten von EU-weiten Vergabeverfahren erfasst. Bei den sozialen und anderen besonderen Dienstleistungen bleibt es bei der Wertgrenze von 750.000 Euro für öffentliche Auftraggeber und 1.000.000 Euro

für Sektorenauftraggeber. Auch die Wertgren-zen für die Bagatellklausel in § 3 Abs.9 VgV von 80.000 Euro bei Liefer- und Dienstleistungen und 1.000.000 Euro bei Bauleistungen wurden nicht verändert. Grund für die Änderungen ist, dass die Schwellenwerte ursprünglich von der WTO (Welthandelsorganisation) in Sonderziehungs-rechten (SZR) festgelegt worden sind. Während früher der jeweilige Schwellenwert taggenau in die relevante Währung des Auftraggebers umgerechnet werden musste, legt die EU seit geraumer Zeit die Umrechnung der SZR in Euro jeweils für einen Zeitraum von zwei Jahren fest. Das aktuelle Verhältnis von Euro zu den SZR hat nun zu einer Absenkung der umgerechneten EU-Schwellenwerte geführt. Die neuen Schwel-lenwerte gelten demgemäß bis Ende 2021. Eine Umsetzung durch den deutschen Gesetzgeber ist nicht mehr erforderlich, da die EU-Vorschriften durch die dynamischen Verweisungen in den Vergabeverordnungen unmittelbar gelten. Die neuen Schwellenwerte wurden in den Delegier-ten Verordnungen (EU) 2019/1827, 2019/1828, 2019/1829 und 2019/1830 der Kommission vom 30. Oktober 2019 veröffentlicht. Zusätzlich erfolgt aber immer die Bekanntmachung durch das BMWi im Bundesanzeiger. n

Information:IHK zu Schwerin, Klaus Uwe Scheifler 0385 5103-301, [email protected]

Seit dem 1. Januar 2020 gelten im Vergaberecht die neuen EU-Schwellenwerte für alle europaweiten Vergabeverfahren. Diese werden ab 2020 eingeleitet. Sie sind niedriger als die vorher geltenden Schwellen.

Neue EU-Schwellenwerte im Vergaberecht

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20 ■  Wirtschaftskompass 03|2020

■   EXISTENZGRÜNDUNG & UNTERNEHMENSFÖRDERUNG

Der „Deutsche Startup Monitor“ gibt einen Überblick über den Entwick-lungsstand und die Bedürfnisse der

deutschen Startup-Szene. Wirtschafts- und Arbeitsminister Harry Glawe dankt den Star-tups für das Feedback. Die Startups in Meck-lenburg-Vorpommern bewerteten die Landes-politik im Bereich Gründungsförderung mit der Schulnote 3,0 (Vorjahr 3,5. Die Anzahl der gewerblichen Existenzgründungen in MV lag im vergangenen Jahr nach Angaben des Insti-tuts für Mittelstandsforschung Bonn bei knapp 4.000 in Mecklenburg-Vorpommern. Darin enthalten sind auch die Startups.

Unterstützungsmöglichkeiten im LandDas Land bietet eine Vielzahl an Unterstüt-zungsmöglichkeiten an wie beispielsweise das MV-Gründerstipendium. „Innovative und technologieorientierte Gründungen aus Hochschulen können zu besonders positiven

Wachstums- und Beschäftigungseffekten füh-ren“, erläuterte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Arbeitsminister Harry Glawe. Im Rahmen des MV-Gründerstipendiums werden Gründungswillige mit Hochschulab-schluss oder beruflicher Praxis bei der Umset-zung ihrer innovativen und wissensbasierten Geschäftsidee durch finanzielle Hilfen zum Lebensunterhalt für bis zu 18 Monate geför-dert. Das Projekt TechnoStartup MV bietet begleitende bedarfsorientierte Beratung für Gründungsvorhaben in technologie- und wis-sensbasierten Bereichen sowie bedarfsgerechte Schulungen an. Im Rahmen des Projekts SPi-NOFF INCUBATION können Wissenschaft-lerInnen und Absolventen der Hochschulen und Forschungseinrichtungen des Landes bei der Verwertung von High-Tech-Forschungs-ergebnissen intensiv unterstützt werden. Der Gründungs-Ideenwettbewerb Inspired an den Hochschulen und außeruniversitären

Forschungsinstituten im Forschungsraum Mecklenburg-Vorpommern möchte innovative Ideen und potenzielle Ausgründungen aus der Wissenschaft aufspüren und in die Wirtschaft überführen.

Damit erfolgversprechende Ideen oder zukunftsträchtige Geschäftsmodelle realisiert werden können, bieten verschiedene Partner Finanzierungskapital, beispielsweise MBMV innoSTARTup, MBMV innoPRO oder GVC Ven-ture Capital Fonds MV, an. Viele Informationen und Unterstützungsmöglichkeiten für Grün-dungswillige im Land sind über das Gründer-portal „www.gruender-mv.de“ abrufbar. n

Information:IHK zu SchwerinKlaus Uwe Scheifler 0385 [email protected]

Die Unterstützungsmöglichkeiten zur Förderung eines Gründerstandortes durch eine Landesregierung werden in Mecklenburg-Vorpommern im bundesweiten Vergleich am besten eingeschätzt. Das ist ein Ergebnis des „Deutschen Startup Monitors“.

Start-ups: Fördermöglichkeiten

Netzwerken, sich mit anderen Unterneh-men vertrauensvoll austauschen und neue Ideen für die eigene Personalarbeit

gewinnen – das stand im Mittelpunkt des „Will-kommenstag Nord“ des Netzwerkes „Erfolgs-faktor Familie“, der erstmalig in der IHK zu Schwerin stattfand. Das Team aus Berlin stellte den Anwesenden nicht nur die kostenfreien Leistungen des bundesweit tätigen Netzwerkes vor, sondern lieferte in einem praxisnahen Workshop geldwerte Impulse für die tägliche Anwendung im Unternehmen. Für die Unter-nehmen ist eine verbesserte Vereinbarkeit von Privat- und Erwerbsleben ein wichtiger Baustein der eigenen Fachkräftesicherung. Dabei geht es nicht nur um das Thema der Kinderbetreu-ung. Gerade die Pflege von Angehörigen spielt laut den teilnehmenden Unternehmen eine immer größer werdende Rolle für ihre Ange-stellten. Wenn so ein Fall eintritt, kommt es für die Beteiligten häufig unerwartet. Unterneh-men, die ihren Mitarbeitern erste Informati-onen und regionale Ansprechpartner nennen

können, können so Belastungen und Fehlzeiten für die Angestellten reduzieren. Daher soll sich auch eine Nachfolgeveranstaltung mit diesem Schwerpunkt befassen. Unternehmen registriert. Mehr Informationen zum Unternehmensnetz-werk „Erfolgsfaktor Familie“ der IHK-Organi-sation und des Bundesfamilienminis teriums

finden Sie unter: www.ihkzuschwerin.de, Dokumentennummer: 3826294 sowie unter www.erfolgsfaktor-familie.de n

Information:IHK zu Schwerin, Marco Woldt 0385 5103-207, [email protected]

Rund 30 neue Netzwerkmitglieder und interessierte Unternehmen aus ganz Norddeutschland besuchten die IHK zu Schwerin zum „Willkommenstag Nord“ des Netzwerkes „Erfolgsfaktor Familie“. Die Pflege von Angehörigen wird für die Wirtschaft zu einem immer wichtigeren Thema.

Fachkräftesicherung durch verbesserte Vereinbarkeit

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Wirtschaftskompass 03|2020 ■ 21

EXISTENZGRÜNDUNG & UNTERNEHMENSFÖRDERUNG ■

Der Krankenstand unter den Beschäftigten in Mecklenburg-Vor-pommern ist alarmierend. Das kann man den jährlich erschei-nenden Länderreports der Krankenkassen entnehmen. Eine

Erwerbsperson war laut Techniker Krankenkasse 2018 in Mecklenburg-Vorpommern durchschnittlich 20,1 Tage krankgeschrieben. Die erkran-kungsbedingten Fehlzeiten in Mecklenburg-Vorpommern lagen damit um 29,6 Prozent höher als im Bundesdurchschnitt. Im direkten Vergleich waren hiesige Erwerbspersonen 44 Prozent häufiger krankgeschrieben als Erwerbspersonen aus Baden-Württemberg.

Fehlzeiten vermeidenGesunde Bedingungen im Betrieb zu fördern hilft, krankheitsbedingte Fehlzeiten zu vermeiden oder gering zu halten. Das kann unter ande-rem durch eine „gesunde“ Führung, eine gute Arbeitsorganisation und wertschätzenden Umgang miteinander erreicht werden. Dabei sollte eine Analyse der krankheitsbedingten Fehlzeiten im Unternehmen durchge-führt werden. Sie gibt den Unternehmen Aufschluss darüber, an welchen Stellschrauben gedreht werden könnte, um den Krankenstand zu senken.

Unternehmensstatistiken allein lassen aber noch keine belastbaren Rückschlüsse zu. Es bedarf zudem der fachkundigen Auswertung und Interpretation der Ergebnisse, um zielführende Maßnahmen in den Betriebsabläufen einzubinden und die individuellen Schlüsse für das eigene gesunde Unternehmen ziehen zu können. Die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der eigenen Mitarbeiter zu fördern ist eine Manage-mentaufgabe: Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM). Die betrieblichen Prozesse und Strukturen sollten so gestalten sein, dass die Gesundheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten ganzheitlich gefördert werden. Daher basiert BGM auf drei Säulen:1. Arbeits- und Gesundheitsschutz: Vermeiden von Arbeitsunfällen und

Berufskrankheiten 2. Betriebliches Eingliederungsmanagement: Überwindung von Arbeits-

unfähigkeit und Vermeidung von Fehlzeiten / (Re-)Integration von chronisch kranken Mitarbeitern.

3. Betriebliche Gesundheitsförderung: Maßnahmen zur Förderung der Gesundheit der Beschäftigten (Verhaltens- und Verhältnisprävention). n

Information:IHK zu SchwerinKristin Just 0385 [email protected]

Abbildung: Arbeitsunfähigkeitstage nach Bundesländern 2018, Gesundheitsreport 2019, Techniker Krankenkasse (S. 18)

Arbeitskräfte in den Unternehmen sind knapp. Gleichzeitig ist die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage in Mecklenburg-Vorpommern besonders hoch. Der Ausfall von Mitarbeitern setzt Betriebe häufig unter Druck. Daher lohnt es sich für viele Unternehmen, eine Ursachenanalyse vorzunehmen und die Förderung der Mitarbeitergesundheit als Managementaufgabe (Betriebliches Gesundheitsmanagement) in die Betriebsabläufe zu integrieren.

Kapital: Gesunde Mitarbeiter

Unternehmerforum „Gesundes Arbeiten“Das Unternehmerforum steht unter dem Motto „Ausfalltage reduzieren und Mitarbeiter motivieren“. Für Unternehmer lie-fern Unternehmensbeispiele und Fachreferenten eine Orientie-rung, wie "gesundes Arbeiten" auch in Ihren Betrieb fit macht und die Gesundheit der Mitarbeiter zu ihrem wirtschaftlichen Erfolgsfaktor wird. Experten zeigen die drei Säulen des betrieb-lichen Gesundheitsmanagements: MUSS – Arbeitsschutz I SOLL – Betriebliches Eingliederungsmanagement I KANN – Gesund-heitsförderung im Betrieb.Montag I 20. April 2020 I 10:00 – ca. 16:00 UhrIHK zu Schwerin l Graf-Schack-Allee 12 l 19053 Schwerin n

AU-Fälle und AU-Tage je Versicherungsjahr nach Bundesländern im Jahr 2018

AU-Fälle je VJ AU-Tage je VJ

Schleswig-Holstein

Hamburg

Niedersachsen

Bremen

Nordrhein-Westfalen

Hessen

Rheinland-Pfalz

Baden-Württemberg

Bayern

Saarland

Berlin

Brandenburg

Mecklenburg-Vorpommern

Sachsen

Sachsen-Anhalt

Thüringen

Abbildung 12 (Erwerbspersonen mit Mitgliedschaft in der Techniker, standardisiert; unterschiedliche Achsenskalierung für AU-Fall- und AU-Tagesangaben)

17,01,31

15,31,16

16,31,26

15,31,15

15,81,20

15,41,24

16,21,24

12,71,06

13,41,08

17,81,23

16,41,18

19,61,43

20,11,53

15,61,32

19,61,50

18,21,47

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22 ■  Wirtschaftskompass 03|2020

Im Handel dreht sich vieles um die Frage, wie bringt man den Kunden dazu, das richtige Produkt zu finden und zu kaufen. Die Online-

händler setzen dabei auf Einsatz von „Künstliche Intelligenz“ als Grundlagentechnologie. Bei der Suche nach Produkten im Internet spricht die Technik längst die Empfehlungen aus, was der Verbraucher noch erwerben sollte. Der Studie des Bundesministeriums für Wirtschaft (BMWi) zu „Perspektiven der Künstlichen Intelligenz (KI) für den Einzelhandel in Deutschland“ zufolge, sei dies einer größten technologischen Trends für den Handel. Doch dieser Trend ist gleich-zeitig gepaart mit Ratlosigkeit im stationären Einzelhandel. Kundenerlebnisse und Service-leistungen weichen in beiden Welten erheb-lich voneinander ab. Experten vertreten die Meinung, dass die Zukunft des Einzelhandels in der konsequenten Verbindung von analoger und digitaler Welt liegt. Der Studie nach sehen noch zu wenige mittelständische Unternehmen bisher die Chance, die ihnen diese Verbindung bietet, daher zeigt sie Anwendungsbeispiele auf, die von der dynamischen Preisoptimierung über Personaleinsatz bis zur virtuellen Anprobe rei-chen.

Beteiligen Sie sich jetzt an der Händlerbefragung 2020: Mit der Händlerbefragung soll 2020 erneut ermittelt werden, wie der Einzelhandel mit dem Thema Digitalisierung umgeht. Dazu füh-ren die IHKs eine deutschlandweite Umfrage durch. Um auch ein regionales Bild zu erhal-ten, brauchen wir auch die Einschätzung der Händler aus Westmecklenburg und Mecklen-burg-Vorpommern. www.ihkzuschwerin.de/Haendlerbefragung2020

Online-Kaufverhalten der Kunden aus MV analysiertIn einer groß angelegten und landesweiten Kun-denbefragung wurde ermittelt, wie online-affin die Konsumenten in unterschiedlichen Regionen

unseres Bundeslandes sind und welche Marktan-teile auf den Onlinehandel entfallen.

Erkenntnisse: • 81 Prozent der Internetnutzer in MV

(55 Prozent der Gesamtbevölkerung in MV) kaufen mindestens gelegentlich online ein – Tendenz steigend.

• Frequenz der Innenstadtbesuche nimmt infolge des Online-Shoppings ab – insbe-sondere abseits der Oberzentren.

• Knapp jeder Zweite sagt, dass Händler aus der Umgebung im Internet nicht gut ver-treten sind. Auch hier zeigen sich regionale Unterschiede.

An der MV-Studie zum Thema „Die Bedeutung der Digitalisierung für den Handel in MV“ des Dialogforums Einzelhandel beteiligte sich auch die IHK zu Schwerin. Die Ergebnisse der Stu-die werden auf der Handelsfachtagung am 16. März in Wismar öffentlich vorgestellt. n

Information:IHK zu Schwerin, Kristin Just, 0385 5103-206 [email protected]

Der Einzelhandel ist einer der beschäftigungsreichsten Wirtschaftsbereiche, Impulsgeber für die Entwicklung unserer Städte und Gemeinden sowie Frequenzbringer für die Belebung der Innenstädte. Doch wird er mit seinem Digitalisierungsstand dem Wettbewerb zum Onlinehandel und den wachsenden Kundenanforderungen gerecht? Die Handelsfachtagung in MV 2020 und das Dialogforum Einzelhandel Mecklenburg-Vorpommern widmet sich der Zukunft des Handels in unserem Land.

Digitalisierung: Handel im Wandel

2017

861939

1.0191.101

1.1801.261

1.3451.437

1.542

Angaben in Mio. Euro

2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025

Hochrechnungen zufolge werden die Onlineumsätze in MV bis 2025 auf rund 1,5 Mrd. Euro ansteigen – entsprechend steigen auch der Onlineanteil am gesamten Einzelhandelsumsatz und die Online-Pro-Kopf-Ausgaben.

■   EXISTENZGRÜNDUNG & UNTERNEHMENSFÖRDERUNG

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Handelsfachtung MV 2020Die Zukunft des Handels in unserem Land steht im Mittelpunkt der Handels-fachtagung 2020 des Dialogforums Ein-zelhandel Mecklenburg-Vorpommern. Neben den Kundenanforderungen werden auch Impulse für innovative Geschäftsmodelle für die Branche gege-ben. Zudem wird das DigitalMobil Han-del für Sie vor Ort sein, das Digitalisie-rung zum Anfassen und Ausprobieren für den Handel greifbar macht.

Montag, 16. März 2020Hansestadt Wismar, Rathaus, Am Markt 11, 23966 Wismar

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AKTUELLE IHK-VERANSTALTUNGSANGEBOTE ■

Fr. 06.03.

Beratungssprechtag Marketingindividuelle Terminvereinbarung, IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Graf-Schack-Allee 12, 19053 Schwerin

Anmeldung: Henner Willnow,IHK zu SchwerinTel.: 0385 [email protected]

Ländersprechtag Japan08:00 - 12:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinKosten: 25,00 EUR

Anmeldung: Clarissa RothIHK zu SchwerinTel.: 0385 [email protected]

Di. 10.03.

Beratungssprechtag Versicherungen09:00 - 14:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Graf-Schack-Allee 12, 19053 Schwerin

Anmeldung: Ass. iur. Stefan GelzerIHK zu SchwerinTel.: 0385 [email protected]

Gesetzgebung bei der Ausbildung von Eingewanderten aus EU- und Drittstaaten 13:30 - 16:30 Uhr, IHK zu Schwerin, Raum Vorpommern, Graf-Schack-Allee 12, 19053 Schwerin

Anmeldung: Petra Schemath IHK zu SchwerinTel.: 0385 [email protected]

Fehmarn Link Business Conference 2020Do. 12.03.2020, 08:30 Uhr, Lalandia, Rødbyhavn (Dänemark)

Anmeldung: Ass. iur. Klaus Uwe ScheiflerIHK zu Schwerin Tel.: 0385 [email protected]

Mo. 16.03.

Handelsfachtung MV 2020ab 12:00 Uhr, Rathaus Wismar, Bürgerschaftssaal, Am Markt 11, 23966 Wismar

Anmeldung: Kristin Just IHK zu SchwerinTel.: 0385 [email protected]

Di. 17.03.

Beratungssprechtag zur Unternehmensnachfolge09:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Graf-Schack-Allee 12, 19053 Schwerin

Anmeldung: Frank WittIHK zu SchwerinTel.: 0385 [email protected]

Außenwirtschaft für Auszubildende14:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinReferent/in: Henrike Güdokeit, Annett Reimer; IHK zu Schwerin

Anmeldung: Henrike GüdokeitIHK zu SchwerinTel.: 0385 [email protected]

Do. 19.03.

IHK-Frühjahrstreff 202018:00 Uhr, AqVida GmbH, Werkstraße 21, 23942 Dassow

Anmeldung: Michaela ThomaneckIHK zu SchwerinTel.: 0385 5103-123, [email protected]

Do. 26.03.

Beratungssprechtag Digitalisierung im Unternehmenindividuelle Terminvereinbarung, IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Graf-Schack-Allee 12, 19053 Schwerin

Anmeldung: Florian BeckerIHK zu SchwerinTel.: 0385 [email protected]

Do. 26.03.

Ländersprechtag Vietnam13:00 - 17:00 Uhr, Technologie- und Gewerbezentrum e.V. Schwerin, Hagenower Straße 73, 19061 SchwerinKosten: 25,00 EUR

Anmeldung: Clarissa RothIHK zu SchwerinTel.: 0385 [email protected]

Mo. 30.03.

Nachschulung nach Infektionsschutz gesetz und Lebensmittel hygieneverordnung09:00 - 12:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Raum Wismar, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinReferent/in: Dipl.-Ing. Ronald PaulowitzKosten: 15,00 EUR

Anmeldung: Henner WillnowIHK zu SchwerinTel.: 0385 [email protected]

Lohnsteuer und Reisekosten aktuell10:00 - 16:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinReferent/in: Daniela Karbe-GeßlerKosten: 95,00 EUR

Anmeldung: Thilo Krüger, Ass. iur.IHK zu SchwerinTel.: 0385 [email protected]

Do. 02.04.

Unterrichtung nach § 4 Abs. 1 Nr. 4 des Gaststättengesetzes10:00 - 15:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Raum Vorpommern, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinReferent/in: Dipl.-Ing. Ronald PaulowitzKosten: 65,00 EUR

Anmeldung: Henner WillnowIHK zu SchwerinTel.: 0385 [email protected]

IHK-VeranstaltungskalenderIHK-VeranstaltungenDiese Termine sind nur eine kleine Auswahl des um fangreichen An gebotes der IHK-Veran stal tungen. Unter www.ihkzuschwerin.de, Dok.-Nr. 1567, ist die Veranstaltungsdatenbank mit detaillierten Hinweisen online abrufbar. Eine direkte Online anmeldung ist möglich.

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24 ■  Wirtschaftskompass 03|2020

■  INNOVATION & UMWELT

Die Forschungszulage beträgt 25 Pro-zent der förderfähigen Aufwen-dungen des Unternehmens, letztere

sind auf zwei Millionen Euro gedeckelt. Somit beträgt die Forschungszulage maxi-mal 500.000 Euro pro Jahr und Unter-nehmen. Die Forschungszulage wird grundsätzlich neben anderen staatlichen Förderungen gewährt, allerdings zählen

bereits anderweitig geförderte Personal-kosten dann nicht mehr zu den nach dem FZulG förderfähigen Aufwendungen.Die für ein Forschungs- und Entwicklungsvorhaben gewährten staatlichen Beihilfen dürfen in Summe einschließlich der Forschungszula-gen nach diesem Gesetz pro Unternehmen und FuE-Vorhaben 15 Millionen Euro nicht überschreiten.

Seit 1. Januar 2020 ist in Deutschland das sogenannte Forschungszulagengesetz (FZulG) in Kraft. Es fördert steuerlich die Forschung und Entwicklung (FuE) mit den Komponenten Grundlagenforschung, industrielle Forschung und experimentelle Entwicklung. Allen steuerpflichtigen Unternehmen in Deutschland steht diese Förderung offen - unabhängig von ihrer Größe oder Tätigkeit. Von der Förderung ausgeschlossen sind allerdings Unternehmen „in Schwierigkeiten“ im Sinne der AGVO, z. B. weil sie sich im Insolvenzverfahren befinden oder weil die Hälfte ihres Stammkapitals durch Verluste aufgebraucht ist (Art. 2 Nr. 18 AGVO).

Forschungsförderung: Schneller zu Innovationen

Das Thema Elektromobilität löst bei vielen Kraftfahrern noch Skepsis und Vorbe-halte aus. In dem jetzt in der Schweriner

Marienplatz-Galerie eröffneten „e-laden" kön-nen sich alle Autofahrer, die auf elektrischen Antrieb umsteigen wollen oder sich zunächst nur dafür interessieren, kompetent beraten lassen. Angeboten wird hier alles rund um das Thema Elektromobilität. „Wir setzen auf ganz-heitliche Lösungen. Sie reichen von der Kon-zeption der Ladestationen zu Hause oder in der

Firma, über individuelle Stromversorgungsan-gebote, bis hin zum geeigneten Elektrofahr-zeug. Hier bieten wir alles an einem Ort, alles aus einer Hand“, sagt Inhaber Jens Ahnefeld von der gleichnamigen Unternehmensgruppe mit Autohäusern für die Marken Volkswagen, Skoda und Audi an den Standorten Schwerin, Wismar und Parchim. Wer sich für den Umstieg auf ein elektrisch angetriebenes Fahrzeug entscheidet, muss

auch problemlos laden können. „Dank unserer Kooperationspartner, wie dem Landesinnungs-verband der Elektro- und Informationstech-nischen Handwerke Mecklenburg-Vorpom-merns und der WEMAG, sind wir in der Lage, unseren Kundinnen und Kunden hier im „e-laden" praktisch alle Fragen rund um den Einstieg in die Elektromobilität zu beantwor-ten“, so Jens Ahnefeld. Neben verschiedenen E-Autos, E-Rollern oder E-Choppern gibt es auch ein Angebot unter-schiedlicher Wallboxen und einen Ladesäulen-Konfigurator. Selbst einen kleinen Energie-speicher für den Heimbereich und passende Photovoltaikmodule können sich die Inte-ressenten im „e-laden“ ansehen und erklären lassen. Sie bekommen auch Antworten auf diese Fragen: Für wen lohnt sich der Umstieg? Welches Fahrzeug ist der optimale Alltagsbe-gleiter - ein vollelektrisches oder ein Hybrid-Fahrzeug? Wo und wie kann ich laden? Welche Förderungen gibt es? „Als Öko-Energieversorger unterstützen wir die Elektromobilität über verschiedene Wege. Neben der Installation einer geeig-neten Photovoltaikanlage auf dem Dach und

Der erste „e-laden“ Mecklenburg-Vorpommerns eröffnete Mitte Januar in der Schweriner Marienplatz-Galerie. Hier finden Kunden die Möglichkeit neben einer ganzheitlichen Beratung von der Photovoltaikanlage über den Hausspeicher bis hin zur Ladestation eines E-Autos.

Eiskalt elektrisch laden

Bild: Stephan Rudolph-Kramer

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Wirtschaftskompass 03|2020 ■ 25

INNOVATION & UMWELT ■

Was wird gefördert?Gefördert werden die eigenbetriebliche For-schung, die Auftragsforschung, die Forschung als Kooperation mit einem oder mehreren anderen Unternehmen oder mit einer oder mehreren Ein-richtungen für Forschung und Wissensverbreitung (z. B. außeruniversitäre Forschungseinrichtungen).

Förderfähige Aufwendungen sind die beim forschenden Unternehmen dem Lohnsteue-rabzug unterliegenden Arbeitslöhne und die dazugehörigen Sozialversicherungs-Arbeit-geberbeiträge für Arbeitnehmer, die mit den FuE-Vorhaben betraut sind. Gefördert werden auch Eigenleistungen eines Einzelunterneh-mers in einem begünstigten Forschungs- und Entwicklungsvorhaben. Je nachgewiesener Arbeitsstunde, die der Einzelunternehmer mit Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten beschäftigt ist, können 40 Euro je Arbeits-stunde bei insgesamt maximal 40 Arbeits-stunden pro Woche als förderfähige Auf-

wendungen angesetzt werden. Für in Auftrag gegebene Forschungs- und Entwicklungsvor-haben betragen die förderfähigen Aufwen-dungen 60 Prozent des vom anspruchsberech-tigten Unternehmen an den Auftragnehmer gezahlten Entgelts. Die Auftragsforschung ist jedoch nur dann begünstigt, wenn der Auf-tragnehmer seinen Sitz in der EU oder den EWR-Staaten (Norwegen, Island und Liechten-stein) hat.

Wie funktioniert die Erstattung? Für die Erstattung sind zwei Schritte notwen-dig. In einem ersten Schritt ist bei der noch zu benennenden Bescheinigungsstelle elektro-nisch ein Antrag auf Begutachtung des For-schungsvorhabens als solches zu stellen. Das Ergebnis dieser Prüfung auf Förderfähigkeit des Projektes ist für das Finanzamt bindend. In einem zweiten Schritt ist die Forschungs-zulage nach Ablauf des Wirtschaftsjahres mit einem gesonderten Vordruck elektronisch

beim Finanzamt der Höhe nach zu beantra-gen. Die Forschungszulage wird dann mit der zu zahlenden Körperschaftsteuer bzw. Ein-kommensteuer verrechnet. Ergibt sich hie-raus ein Guthaben, z. B. in Verlustjahren, wird dieses ausgezahlt. Das Finanzamt prüft somit lediglich die Höhe der geltend gemachten FuE-Personalkosten bzw. Aufwendungen für die Auftragsforschung. Zeitlich wird die For-schungszulage nur für FuE-Vorhaben gewährt, mit deren Arbeiten erst nach dem 1.Januar 2020 begonnen wurde. Bei der Auftragsfor-schung darf der Auftrag erst nach diesem Datum erteilt worden sein. Ergänzende Infor-mationen: https://www.bmwi.de unter dem Suchbegriff „Forschungsförderung“. n

Information:IHK zu SchwerinFlorian Becker 0385 [email protected]

EU Green Deal: Kommission mit Finanzierungsplänen

Die Europäische Kommission hat am 14. Januar 2020 Vorschläge zur Finanzierung des europäischen "Green Deal" vorgestellt. Teil des Pakets ist ein "Just Transition Fund", der vor allem Kohleregionen beim Strukturwandel unterstützen soll. Nach Schätzungen der Kommission sind allein zur Erreichung der bestehenden klima- und energiepolitischen Ziele der EU bis 2030 jährliche Mehrinvestitionen in Höhe von 260 Milliarden Euro notwendig.

Sollten die Ziele weiter verschärft werden, würde der Investitionsbedarf noch höher ausfallen. Zur Finanzierung der Investiti-onen soll ein Investitionsplan der EU bei-tragen.

Insgesamt sollen durch den Plan über die Dekade 2021 bis 2030 1.000 Milliarden Euro öffentliches und privates Kapital mobilisiert werden. Den größten Beitrag soll der EU-Haushalt leisten. Die Kommis-sion fordert die Gesetzgeber auf, ihren Vorschlag, mindestens 25 Prozent der Mit-tel für den Klima- und Umweltschutz ein-zusetzen, zu unterstützen.

Zweitwichtigste Säule des Investitions-plans ist das Investitionsprogramm der

EU, InvestEU. Dieses soll mithilfe der Europäischen Investitionsbank, nationaler Förderbanken und internationaler Finan-zinstitutionen bis 2030 vor allem private Investitionen in Höhe von 279 Milliarden Euro auslösen.

Schließlich plant die Europäische Kommis-sion die Schaffung eines "Mechanismus für einen gerechten Übergang". Dieser soll bis 2030 in von kohlenstoffinten-siven Industrien abhängigen Regionen Investitionen in Höhe von 143 Milliarden Euro anfachen, um den Strukturwandel zu unterstützen.

Kern des Mechanismus ist ein "Fonds für einen gerechten Übergang", der im Rah-men der Kohäsionspolitik für die Jahre 2021-2027 mit 7,5 Milliarden Euro gefüllt werden soll. Hauptempfänger wäre ent-sprechend des Vorschlags der Kommission Polen gefolgt von Deutschland. (Quelle DIHK JSch) n

Information:IHK zu SchwerinThomas Lust 0385 [email protected]

einem dazugehörigen Hausspeicher bieten wir auch die passende Ladestation“, erklärte WEMAG-Vertriebsleiter Michael Hillmann und verwies darauf, dass im ersten „e-laden" Mecklenburg-Vorpommerns auch über die Öko-Strom- und Gastarife informiert wird. Zu den Initiatoren des Projektes gehört auch der Landesinnungsverband der Elektro- und Infor-mationstechnischen Handwerke Mecklenburg-Vorpommern. „Wir halten dieses hier erstmals umgesetzte Format einer ganzheitlichen Bera-tung für sinnvoll. Zum sicheren Anschluss und Betrieb von Ladepunkten, ob im privaten oder gewerblichen Bereich, braucht es qualifizierte Fachbetriebe für Elektromobilität. Diese haben wir bereits geschult und zertifiziert, damit sie Verbraucher beraten und die vorhandenen Anschlussmöglichkeiten bewerten können. Für weitere Informationen rund um das Thema E-Mobilität empfiehlt sich auch die Plattform MV-tankt-Strom.de“, sagte Landesinnungs-meister Olaf von Müller. Doch das „e“ im „e-laden“ steht nicht nur für „elektrisch“, sondern auch für „eiskalt“, denn zum Angebot gehört auch das bekannte Eis aus der Eis-Manufaktur in Schwerin Mueß. Ob Soft- oder Kugel-Eis, selbstgebackene Waffeln oder Mixgetränke: So können sich die Besu-cherinnen und Besucher ihren Aufenthalt im „e-laden“ ganz besonders versüßen. n

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26 ■  Wirtschaftskompass 03|2020

■  INTERNATIONAL

Mit fünf Ausstellern werden sich wieder leistungsstarke, innovative Unternehmen für den Weltmarkt

präsentieren. Ein Startup-Unternehmen, dass erstmals an der Hannover Messe teilnimmt, wird eine Neuentwicklung der Oberflächen-beschichtung vorstellen. Die Industrieunter-nehmen unterstreichen die Vielfalt sowie die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft in MV.

Landesgemeinschaftsstand präsentiert AusstellerDie alethia-group GmbH aus Greifswald hat als Neuling und Startup eine patentierte Technolo-gie zum direkten Beschichten von Oberflächen mit ultradünnen Glasschichten im Gepäck, die sie als Weltneuheit dem internationalen Fach-publikum vorstellen wird. Die CIS GmbH aus Bentwisch bei Rostock ist bereits zum zweiten Mal auf der Messe und wird ihre Kompetenz in Geo-Information, Anwendungsentwicklung und Beratung zeigen. Grafische und geogra-fische Informationsverarbeitung ist die Kern-kompetenz der CiS GmbH. Das 1990 gegrün-dete Unternehmen konzentriert sich auf die Konzeption, Entwicklung und Anpassung von Geographischen Informationssystemen (GIS), Netz- und Betriebsmittelinformationssystemen (NIS/BIS) sowie Drohnensystemen (UAV) und deren Einbindung in betriebliche Abläufe. Darü-ber hinaus werden auch wieder Unternehmen

vertreten sein, die bereits in den vergangenen Jahren den Gemeinschaftsstand des Landes für ihren Auftritt auf der Hannover Messe genutzt hatten. Hierzu zählten zum Beispiel die ml&s manufacturing, logistics and services GmbH & Co. KG. Vom Layout von Flachbaugruppen über ihre Bestückung, die Konfiguration ganzer Sys-teme, die Qualitätssicherung bis hin zum Ver-sand des Produktes an Zieladressen weltweit und dem After-Sales-Service stellte ml&s seine gebündelte Kompetenz und Zuverlässig erneut unter Beweis. Weitere Aussteller auf dem Lan-desgemeinschaftsstand werden die Gummifa-brik Lubeca GmbH & Co. Mecklenburg KG sein, die seit vielen Jahren erfolgreich auf zahlreichen Märkten international agiert. Die LUBECA Gruppe ist ein stets zuverlässiger Partner, wenn es um Dämpfungs- und Abdichtungslösungen aus Gummi geht. Es werden Gummiformartikel, Dichtungen, Gummi-Metallteile, Schwingungs-dämpfer, Dämpfungsplatten, Gummi-Compo-site-Verbindungen, selbstklebende Gummibän-der und Gummiformteile in kleinen und auch sehr großen Stückzahlen gefertigt und geleifert.

Die pironex GmbH realisiert Projekte für Elek-tronikentwicklung, Embedded Software und Firmware in den Branchen Industrie, Elektro-mobilität, Medizin- und Bahntechnik. Als OEM (Erstausrüster, Original Equipment Manufac-turer) hat sich pironex auf die Entwicklung von

Industrierechnern, Datenloggern und Steu-ergeräten spezialisiert. Ihr Portfolio umfasst zusätzlich standardisierte Eigenprodukte im Bereich der E-Mobilität wie Ladegeräte, HMIs (Human-Machine Interface, Mensch-Maschine Schnittstelle) und Tracking Systeme. Erfah-rungen, Innovationsfreudigkeit und Koopera-tionsfähigkeit zeichnen alle Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern aus.

Hannover Messe – HOME OF INDUSTRIAL PIONEERSUnter diesem Leitspruch hat sich die Hannover Messe neu aufgestellt und wird wieder mehr als 6.000 Austellern aus Software, IT, Energie und Logistik Podium zur Präsentation ihrer Innovationen sein. Darüber hinaus wird Euro-pas größtes 5G-Forschungsnetz an den Start gehen. Das Netzwerk entwickelt und erprobt Lösungen für die digitalisierte und vernetzte Produktion. Die Industrie erhofft sich davon wichtige Erkenntnisse für den Umgang mit der neuen Technologie. Das Fraunhofer-Insti-tut für Produktionstechnologie IPT und der schwedische Telekommunikations-Ausrüster Ericsson installieren auf dem Campus Mela-ten der RWTH Aachen den 5G-Industry Cam-pus Europe. Dabei handelt es sich um das größte industrielle Forschungsnetzwerk zum Mobilfunkstandard 5G in Europa. Die Han-nover Messe ist das Schaufenster der deut-

Vom 20. bis 24. April 2020 werden sich mehr als 30 Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern in Hannover präsentieren. In diesem Jahr ist Mecklenburg-Vorpommern mit zwei Gemeinschaftsständen auf der Hannover Messe vertreten: Gemeinschaftsstand des CIM-Technologiezentrums Wismar e.V. und der Landesgemeinschaftsstand MV, der zum 30. Mal von der IHK zu Schwerin organisiert wird. Beide Gemeinschaftsstände werden durch die Landesregierung in Federführung der Staatskanzlei MV gefördert.

Wirtschaft des Landes auf der Hannover Messe

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Wirtschaftskompass 03|2020 ■ 27

INTERNATIONAL ■

schen und internationalen Industrie und der wichtigste Termin für die Innovations- und Meinungsführer der beteiligten Branchen. Aussteller und Besucher können von hochka-rätigen Kongressen, Foren und Sonderveran-staltungen profitieren, die in dieser Qualität und Dichte nirgendwo sonst zu finden sind. Es lohnt sich, an dieser großen Weltmesse teil-zunehmen und am Erfolg zu partizipieren.Mit 30 verschiedenen Ausstellungsthemen bietet die Hannover Messe ein breites Spektrum für Unternehmen aus alle Branchen. So wird zum Beispiel unter dem Ausstellungsthema Auto-mation das komplette Spektrum der smarten und digitalen Automation abgebildet – von der Antriebs- und Fluidtechnik über die Robo-tik, Sensor- und Steuerungstechnik bis hin zu umfassenden Automationslösungen.

Startups bereichern die Industrie mit Innova-tionskraft, Denkweise und Dynamik. Auf der HANNOVER MESSE beeindrucken diese jungen Firmen potenzielle Kunden sowie Investoren, För-derern und Großunternehmen mit einer Vielfalt an Produkten und Lösungen wie etwa AR/VR, Exoskelette oder Online-Plattformen. Der Mix aus Ausstellung und Forum sowie Networking und Pitches bietet Raum für Austausch.

Land bietet „Tag der Industrie MV“ in HannoverMecklenburg-Vorpommern macht auf sich und seine Industrie aufmerksam. Die Industrie- und Handelskammern Mecklenburg-Vorpommern möchten damit an die Industrie-Akzeptanzof-fensive unter dem Motto In|du|strie - Gemein-sam.Zukunft.Leben. anknüpfen. Dort werden den Fachbesuchern der Hannover Messe das gesamte industrielle Leistungsspektrum, die Möglichkeiten im Land zum Leben und Arbei-ten zu verbinden sowie die Innovationsstärke der Industrie in MV gezeigt.

Industrieunternehmen, die nicht auf dem Gemeinschaftsstand vertreten sind, können ihre Leistungen und Produkte mit einem kosten-freien Infostand (Rollup, Broschüren) zeigen. Nutzen Sie gerne diese Gelegenheit, um auf Ihr Unternehmen für nationale und internationale Fachbesucher aufmerksam zu machen.

Die Veranstaltung wird am 23. April 2020 von 13:00 bis 17:00 Uhr im Convention Cen-ter auf dem Messegelände in Hannover im Saal 3B stattfinden. Eröffnet wird der „Tag der Industrie“ von Manuela Schwesig, Minis-terpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vor-pommern. Anschließend wird es eine offene Podiumsdiskussion zu den Branchen in MV mit den Clustervertretern der Branchen Ener-

gie, Kunststoff, Ernährungswirtschaft, Holz-wirtschaft und Medizintechnik sowie einem Vertreter des Innovations- und Wirtschafts-standortes von der Hochschule Wismar geben. Anschließend wird die Möglichkeit geboten, geplante Gespräche mit Fachbesuchern, ande-ren Unternehmern, Wirtschaftsförderern und potenziellen, künftigen (auch internationalen) Geschäftspartnern zu führen. In Kooperation mit dem Enterprise Europe Network (EEN) wird eine zweistündige, internationale Kooperati-onsbörse B2B vor Ort veranstaltet. Die Veran-staltung wird von Andreas Kuhlage moderiert. Er ist Radiomoderator bei N-JOY, ausgezeich-net mit dem Deutschen Radiopreis 2015 und 2019 sowie gebürtiger Mecklenburger. Neh-men Sie aktiv am B2B teil und lernen Sie neue Leute und Unternehmen kennen. Infor-mationen zum B2B finden Sie unter: https://technology-business-cooperation-days-2020.b2match.io/agenda

Chance der Messe nutzenDie Hannover Messe ist eine gute Gelegenheit, um aufzuzeigen wieviel Innovationspotenzial gerade bei den jungen Unternehmen im Land steckt. Das Land Mecklenburg-Vorpommern auf einem guten Weg und will aber noch sehr viel mehr Unternehmen finden und unter-stützen, die mit neuen, frischen Ideen auf dem digitalisierten Geschäftsfeld an den Start gehen. Die Hannover Messe bietet eine hervor-ragende Chance, um sich dem internationalen Markt zu stellen und sich miteinander zu ver-netzen.

AgendaTag der In|du|strie Mecklenburg-Vorpommern

Donnerstag, 23. April 2020, 13:00 Uhr – 17:00 Uhr Convention Center der Messe AGRaum: Saal 3 B

13:00 Uhr Grußwort und EröffnungManuela Schwesig, Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-VorpommernMatthias Belke, Präsident der IHK zu Schwerin

13:10 Uhr Impulsvortrag:„Der Wirtschaft- und Industriestandort Meck-lenburg-Vorpommern“Land zum Leben und zum ArbeitenMichael Sturm, Invest in MV

13:20 Uhr Wofür steht das Land Mecklen-burg-Vorpommern?Offene Podiumsdiskussion mit Vertretern der Branchen Energie, Kunststoff, Ernährungswirt-schaft, Holzwirtschaft und Medizintechnik

14:00 Uhr Networking & LunchMittag + Möglichkeit Gespräche mit Vertre-tern aus MV zu führen

15:00 Uhr B2B Moderation Andreas KuhlageZusammenarbeit mit EEN MV und EEN Nie-dersachsen parallel Präsentation der Cluster-vertreter, Landesmarketing und Wirtschafts-förderung an Ständen

17:00 Uhr Ende der Veranstaltung

Hannover 2021 beginnt jetztJetzt beginnen bereits die Vorbereitungen auf die nächste Hannover Messe im Jahr 2021. Für die Koordination des Landesgemeinschafts-standes Mecklenburg-Vorpommern und die Organisation in Hannover ist die IHK zu Schwerin verantwortlich. Interessierte Unter-nehmen aus ganz MV können sich ab sofort bei der IHK zu Schwerin als Aussteller auf dem Landesgemeinschaftsstand 2021 anmelden. n

Information:IHK zu Schwerin, Ulf Dreßler 0385 5103 208, [email protected]

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28 ■  Wirtschaftskompass 03|2020

P A N O R A M A

6 N r . 4 / 2 0 1 9

JAPANin Zahlen

WIRTSCHAFTSLAGE

YOKOhAMA

NAgOYA

OSAKA

TOKIO

(Milliarden Yen)

2018: 548.998 2019: 557.716* 2020: 565.865*

Bruttoinlandsprodukt (nominal)

2019: 1,0*Inflationsrate (%)

2018: 2,4*Arbeitslosenquote (%)

2018: 324.000

durchschnittslohn (Yen, brutto, Monatslohn, Jahresdurchschnitt)

(2017: 317.000)

Wirtschaftswachstum nach Sektoren 2017 (in %, real)

Ausländische direktinvestitionen (Milliarden Yen)

2016 2017 2018

Transfer 1.947 1.144 1.081

Bestand 21.564 21.953 23.440

* Schätzung beziehungsweise Prognose

Bau Handel/Gaststätten/Hotels

Transport/Logistik/Kommunikation

Bergbau/Industrie

Land-/Forst-/Fischwirtschaft

3,3 1,7 4,20,5 0,5

2

0

0,4

0,8

1,2

1,6

2017 2018 2019* 2020*

1,9

0,80,9

0,5

Bruttoinlandsprodukt (Veränderung in %, real)

BIP-zusammensetzung 2017 (Anteil an nominaler Bruttowertschöpfung in %)

Land-/Forst-/Fischwirtschaft

Handel/Gaststätten/Hotels Transport/Logistik/Kommunikation

22,7 16,8 43,710,2 5,4

1,1Bergbau/Industrie Bau

Sonstiges

Kommunikation

Immobilien

Finanz- undVersicherungswesen

Branchen

Verarbeitendes Gewerbe(darunter elektrische Maschinen 16,5%Transportausrüstung 15,2%Chemie und Pharma 7,2%)

(Bestand zum Jahresende 2018)

46,3%

33,9%

2,9%

2,4% 14,5%

Verschiedene

■  INTERNATIONAL

In diesem Jahr wird in Tokio vom 18. bis zum 19. Oktober 2020 eben-falls die Asien-Pazifik-Konferenz der Deutschen Wirtschaft stattfin-den. Bereits im vergangenen Jahr trat das bilaterale Wirtschafts- und

Partnerschaftsabkommen zwischen der EU und Japan in Kraft. Dieses betrifft über 30 Prozent des Welthandels und ist damit das größte Abkommen, das die EU je abgeschlossen hat. Dadurch entsteht die größte Wirtschaftszone der Welt. Im Abkommen wurde ein Zollabbau von insgesamt rund einer Milliarde Euro jährlich für Ursprungsware der EU bzw. Japans vereinbart. Dieser tritt bei vielen Waren sofort in Kraft, bei anderen wurden Abbaustufen in den Zeitplänen Japans und der EU vereinbart. Die Chancen dieses kaufkräftigen und innovativen EU-Part-nermarktes sollten sich Unternehmen nicht entgehen lassen. Um die konkreten Potenziale für Mecklenburger Unternehmen individuell zu erörtern, findet am Freitag, den 6. März 2020, von 8:00 bis 13:00 Uhr in der IHK zu Schwerin ein Ländersprechtag Japan statt.

In dieser Zeit steht Marcus Schuermann, Delegierter der Deutschen Wirtschaft in Japan und Hauptgeschäftsführer der Auslandshandels-kammer (AHK) Japan für individuelle Beratungsgespräche zur Verfü-gung. Anmeldungen sind möglich unter www.ihkzuschwerin.de und der Veranstaltungsnummer 185133570. n

Information:IHK zu Schwerin, Clarissa Roth, 0385 5103 214, [email protected]

Kein international tätiges Unternehmen sollte die dynamische Wirtschaftsregion Asien vernachlässigen. Hier gilt Japan als Schlüsselland und stellt mit einer Bevölkerung von 127 Millionen eine der führenden Wirtschaftsnationen mit einer sehr hohen Kaufkraft dar. Auch technologisch liegt das Land vorne: Japanische Unternehmen gehören zu den Vorreitern bei wichtigsten Zukunftstechnologien, wie Solarzellen, Karbonfasern, Batterien für Elektrofahrzeuge oder Robotik.

Zielmarkt Japan

Vietnam öffnet den Markt für EU-Dienstleister

Das Handelsabkommen regelt unter ande-rem eine Abschaffung oder Herabsetzung von Zöllen, den Schutz europäischer geogra-fischer Angaben, den Abbau nicht-tarifärer Handelshemmnisse, die Schaffung gleicher Wettbewerbsbedingungen für EU-Unterneh-men und innovative Produkte, die Öffnung des vietnamesischen Marktes für EU-Dienst-leister, oder die Förderung bilateraler Investi-tionen. Der gegenseitige Zugang zu den öffentlichen Beschaffungsmärkten ist dabei ein wesentlicher Aspekt, der insbesondere für deutsche Unternehmen von Interesse ist. Unternehmen erhalten einen besseren Zugang zu den bisher eher schwer zugäng-lichen Beschaffungsmärkten Vietnams. Dies betrifft vor allem den Unternehmensdienst-leistungssektor, wie z. B. Umweltdienstlei-

stungen, Post- und Kurierdienste, Banken-, Versicherungs- und Seeverkehrsdienstlei-stungen. Auch um öffentliche Aufträge vietnamesischer Ministerien und Staatsun-ternehmen können sich EU-Unternehmen zukünftig bewerben. Der DIHK erwartet durch das Abkommen einen deutlichen Anstieg des deutsch-vietnamesischen Han-delsvolumens auf rund 20 Mrd. Euro.

Sprechtag in der IHK Am 26. März 2020 informiert Marko Walde, Geschäftsführer der AHK Vietnam, über Chan-cen und Herausforderungen des Abkommens. Unternehmen erfahren u. a. über Zollabbau, Ursprungsregeln und Nachweisverfahren. Im Anschluss findet ein Ländersprechtag Viet-nam statt, bei denen Herr Walde für Einzel-

g e s p r ä c h e zur Verfügung steht, um die konkreten Bedarfe und wirtschaftlichen Potenziale für Meck-lenburger Unternehmen zu erörtern. Anmeldungen sind möglich online unter www. ihkzuschwer in .de und den Veranstaltungsnummern 185133651 und 185133664. n

Information:IHK zu SchwerinClarissa Roth 0385 5103 [email protected] Bi

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Botschafter Nigerias in der IHK zu Schwerin

Der Botschafter der Bundesrepublik Nigeria in Deutschland, Seine Exzellenz Yusuf Maitama Tuggar, war am 22. November 2019 zu Kooperationsgesprächen in der IHK zu Schwerin. IHK-Hauptge-schäftsführer Siegbert Eisenach hieß den Gast herzlich willkom-men. Begleitet wurde der Botschafter durch seinen wirtschaft-lichen Berater sowie Matthias Kopfmüller, TV-Filmemacher aus Wismar und weitere Unternehmen aus der Hansestadt Wismar.

Hintergrund des Gesprächs war das Interesse des Botschafters im 2020 den Besuch einer nigerianischen Wirtschaftsdelegation in Deutschland, so auch in Mecklenburg-Vorpommern, vorzube-reiten. Ziel ist es, deutsche und nigerianische Wirtschaftsakteure miteinander in Kontakt zu bringen. Im Fokus werden dabei unter anderem die Themenbereiche Gesundheitswirtschaft, Tourismus, Erneuerbare Energien, Land- und Ernährungswirt-schaft sowie Umwelttechnologie stehen.

„In diesen Bereichen liegen die Stärken unseres Bundeslandes, die wir gern zeigen. Es gilt nun auszuloten, wo Potenzial für eine verstärkte bilaterale Zusammenarbeit liegt“, erläuterte Siegbert Eisenach. Die Bundesrepublik Nigeria möchte ihre wirt-schaftliche Entwicklung unter anderem in diesen Feldern voran-bringen und ausbauen. Von einer Intensivierung der wirtschaft-lichen Kontakte könnten beide Seiten profitieren.

Die IHK zu Schwerin knüpfte mit diesen Gesprächen sowie auch mit den Kontakten zu Vertretern anderer afrikanischer Staaten an die Afrika-Strategie der Bundesrepublik Deutschland an. Mit ver-schiedenen Initiativen und Fördermöglichkeiten des Bundes wer-den der deutschen Wirtschaft Mittel und Unterstützung an die Hand gegeben, um die Kontakte mit Afrika weiter auszubauen. n

Information:IHK zu Schwerin, Annett Reimer 0385 5103-213, [email protected]

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30 ■  Wirtschaftskompass 03|2020

■  RECHT & STEUERN

Unter den anwesenden Vertretern aus Politik und Wirtschaft wurde intensiv diskutiert, ob die grundlegende Reform

des Finanzausgleichsgesetzes in Mecklenburg-Vorpommern (FAG 2020) der von der Politik versprochene große Erfolg ist oder ob kurz vor dessen Verabschiedung im April noch wich-tige Stellschrauben angepasst werden müssen. Das Finanzausgleichsgesetz MV sichert die Leistungsfähigkeit aller Gemeinden und stellt den verfassungsmäßig geforderten Finanzaus-gleich zwischen Land und Kommunen (verti-kal) und zwischen den Kommunen untereinan-der (horizontal) sicher. Mit der umfassenden Reform wird das Gesetz 2020 von einem Drei-Säulen-Modell auf ein Zwei-Ebenen-Modell umgestellt, um die kommunale Aufteilung von Mecklenburg-Vorpommern besser abzubilden. Durch die Reform sollen für die Kommunen rund 350 Mio. Euro mehr zur Verfügung ste-hen. Zusätzlich wird eine Infrastrukturpau-schale von zunächst 150 Mio. Euro pro Jahr eingeführt. Die Verluste der zentralen Orte durch die Änderungen sollen mit Übergangs-hilfen über fünf Jahre abgefedert werden.

Kommunen befürchten große VerlusteDemgegenüber befürchten insbesondere steu-erstarke Grund- und Mittelzentren, die den Motor der Wirtschaft in Westmecklenburg darstellen und auch als Mittelpunkt des wirt-

schaftlichen, sozialen und kulturellen Lebens für die umliegenden Gemeinden dienen, große Verluste bei den Zuweisungen. Als erste Kom-mune sah sich die Stadt Gadebusch gezwun-gen, den Gewerbesteuersatz von 240 auf 380 Prozent zu erhöhen, was bereits zu einer Fir-menflucht von ca. 40 Unternehmen in andere Bundesländer führte. Es ist zu befürchten, dass andere Kommunen nachziehen werden.

Dr. Margret Seemann, Bürgermeisterin der Stadt Wittenburg, warnte in der Diskussion vor weitreichenden Folgen: „Ich kann Unter-nehmen vor Ort und interessierten Investoren nicht erklären, weshalb der Gewerbesteuersatz auf 380 Prozent erhöht wird und gleichzei-tig Personalabbau und eine Reduzierung der Leistungen vor Ort erfolgen müssen, weil kein Geld für grundlegende Gemeindeaufgaben, geschweige denn für die Erschließung neuer Gewerbegebiete zur Verfügung steht. Selbst wenn das Land die Erschließung eines Gewer-begebietes fördert, ist es für uns als Kommune nahezu unmöglich, den benötigten Eigenanteil aufzubringen.“ Auch anderen Städte wie Lüb-theen, Boizenburg, Brüel, Grabow oder Stern-berg befürchten durch die Reform deutliche Lücken im Haushalt.

Die IHK zu Schwerin begrüßt ausdrücklich, dass durch die Novellierung insbesondere

finanzschwache Gemeinden und ländliche Räume gestärkt werden. Der neue Finanzaus-gleich darf jedoch nicht zum weiteren Anstieg der Realsteuerspirale führen. Verlieren die Grund- und Mittelzentren Westmecklenburgs Einnahmen für wichtige Projekte wie Infra-struktur und Bildung, wären sie gezwungen, die Realsteuern anzuheben. Alle Kommunen müssen ausreichend finanziell ausgestattet werden, um ihren Aufgaben nachkommen zu können. Um Ansiedlungsreize für Unterneh-men und Fachkräfte zu geben, müssen wirt-schaftsfreundliche Bedingungen geschaffen und erhalten werden.

Die neuen FAG-Berechnungsgrundlagen dürfen nicht zu „Bestrafungen“ von wirt-schaftsstarken Regionen führen. Sie müssen so gestaltet werden, dass auch wirtschafts-starken Grund- und Mittelzentren nach Ablauf der Übergangshilfen keine Verluste drohen, die sowohl Unternehmen als auch die Bür-ger vor Ort treffen würden. Ansonsten droht dem „Motor“ der Region Westmecklenburg ein Stillstand, dessen Folgen das gesamte Bundes-land belasten können. n

Information:IHK zu Schwerin, Patrick Stöhr 0385 [email protected]

Am 23. Januar 2020 trafen sich 14 Vertreter aus Kommunen, Ämtern und Landkreisen mit Vertretern des Innen- und des Finanzministeriums sowie mit Landtagsabgeordneten in der IHK zu Schwerin zum zweiten Wirtschaftsforum „Auswirkungen des Finanzausgleichs in Westmecklenburg“.

Finanzausgleichsgesetz 2020:IHK befürchtet wirtschaftlichen Stillstand

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Wirtschaftskompass 03|2020 ■ 31

RECHT & STEUERN ■

Amtliche Bekanntmachung

Die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin gibt hiermit bekannt, dass nachstehender Sachverständiger am 13. Januar 2020 für die Dauer von fünf Jahren öffentlich bestellt wurde (Erwei-terung der öffentlichen Bestellung):

Dr.-Ing. Hannes Kremp

Sachgebiet: „Technik in der Landwirt-schaft - Biogasanlagen“.

Schwerin, den 13. Januar 2020

gez. Matthias BelkePräsident

gez. Siegbert EisenachHauptgeschäftsführer

Amtliche Bekanntmachung

Die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin gibt hiermit bekannt, dass der nachstehende Sachverständige am 22. Januar 2020 für die Dauer von fünf Jahren öffentlich bestellt und vereidigt wurde.

Dipl.-Kfm. (FH) Marco Borowski

Sachgebiet: Kraftfahrzeugschäden und -bewertung

Schwerin, den 22. Januar 2020

gez. Matthias BelkePräsident

gez. Siegbert EisenachHauptgeschäftsführer

Wir laden herzlich ein zum gemeinsamen Europatag 2020, den wir am Montag, den 11. Mai 2020, um 16:00 Uhr, in der IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Graf-Schack-Allee 12, 19053 Schwerin gemeinsam mit der Handwerkskam-mer Schwerin, der Notarkammer und der Rechtsanwaltskammer Mecklen-burg-Vorpommern, dem Schweriner AnwaltVerein, der Juristischen Studien-gesellschaft Schwerin e.V., der Friedrich-Ebert-Stiftung und der Europa-Union MV veranstalten. Genaue Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung in Kürze über www.ihkzuschwerin.de n

Save the DateEuropatag 202011. Mai 2020, um 16:00 Uhr

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32 ■  Wirtschaftskompass 03|202032 ■  Wirtschaftskompass 03|2020

Erscheinungstag: 2. März 2020

Verlag: maxpress agentur für kommunikation GmbH & Co. KG Stadionstr. 1, 19061 SchwerinTelefon: 0385 76052-52E-Mail: [email protected]

Druck: MOD Offsetdruck GmbHGewerbestr. 3, 23942 Dassow

Druckauflage: 19.700 Exemplare (I/2020)Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.

Mitglieder der IHK zu Schwerin erhalten das Objekt im Rahmen ihrer Mitgliedschaft kostenfrei.

Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handels kammer zu SchwerinEigentümer und Verlag: Industrie- und Handels kammer zu SchwerinPostfach 1110 41, 19010 SchwerinLudwig-Bölkow-HausGraf-Schack-Allee 12, 19053 Schwerin Telefon: 0385 5103-0Telefax: 0385 5103-999E-Mail: [email protected]: Siegbert Eisenach Redaktion: Andreas KrausTitelfoto: nordreport, ecoMotion

Die Zeitschrift ist das offizielle Organ der IHK zu Schwerin. Im freien Ver-kauf beträgt der Bezugspreis pro Heft 1,50 Euro. Beiträge, die mit Namen oder Initialen des Verfassers gekennzeichnet sind und als solche kenntlich gemachte Zitate, geben nicht un bedingt die Meinung der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zur Kürzung und Änderung aller Beiträge vor. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr übernommen. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Quellen-angabe (Belegexemplar erbeten).

Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW)

Dieser Ausgabe liegt eine Vollbeilage vom Internatsgymnasium Schloss Torgelow bei.

Impressum

■  KULTURTIPP

Möglich wird das Vorhaben durch eine Spendenzusage der Dorit & Alexander Otto Stiftung über 5 Mio.

Euro. Dabei handelt es sich um eine Sach-spende in Form der erforderlichen Bau- und Planungsleistungen. „Ich habe das Museum häufig besucht, weil ich ein großer Verehrer der Holländischen Meister bin und ihnen hier sehr viel Raum gewidmet wird. Dabei ist mir aufgefallen, dass verschiedene Ausstellungs-bereiche nicht mehr der Bedeutung des Muse-ums gerecht werden. Deshalb freue ich mich, gemeinsam mit dem Land Mecklenburg-Vor-pommern das Museum aufzuwerten, um damit das Kunsterlebnis zu verbessern und die Besu-cherzahlen zu steigern“, sagte Alexander Otto.

Das Land steuert für die Baumaßnahmen weitere 1,25 Mio. Euro zu. Neben der Moder-nisierung der Besucherbereiche sollen durch Umwandlung von Depotflächen zusätzliche Ausstellungsflächen gewonnen und ein neues Treppenhaus geschaffen werden. „Ich freue mich, dass durch die Modernisierung künftig noch mehr Kunstschätze gezeigt und bes-ser präsentiert werden können. Ein echter Gewinn für die Kulturstadt Schwerin“, erklärte der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Schwerin, Dr. Rico Badenschier. Das Museum wird nach aktuellem Stand im Frühjahr 2021 geschlossen. Die Wiedereröffnung ist für den Sommer 2023 vorgesehen. Stephan Rudolph-Kramer n

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und der Hamburger Unternehmer Alexander Otto haben einen Kooperationsvertrag zur Modernisierung des Staatlichen Museums Schwerin unterzeichnet. Für insgesamt 6,25 Mio. Euro soll das Galeriegebäude umfassend modernisiert werden.

5 Mio. Euro für das Staatliche Museum Schwerin

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und der Hamburger Unternehmer Alexander Otto unterzeich-nen im Beisein von Finanzminister Reinhard Meyer (li.) und Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier (re.) den Kooperationsvertrag im Oudry-Saal des Museums.

Bild: Stephan Rudolph-Kramer

Die Bösen Schwestern - BEST OF

Samstag 21.03.2020, 20:00 Uhr die kramsereiPlatz der Jugend 819288 Kummer b Ludwigslust Telefon: 038 754 229 860Mobil: 0173 214 77 31E-Mail: [email protected]

Mit „Die Bösen Schwestern - BEST OF" gibt es eine Auswahl der schönsten Szenen und LIEDER mit der selbstver-liebten Chansonette und Exil-Ungarin „Anitalein" Palmerova und ihrer Freun-din Magda „Matitschku" Anderson. Aber auch viel Neugewebtes! Wer kennt und liebt sie nicht, die beiden „alten Weiber" der Näh- und Singegruppe „Nähen für den Hunger"?! Meist sind sie respektlos, manchmal ein wenig anrührend, aber meistens brachial komisch. Und immer sind die Gitarre, ein Tamburin und die obligatorische Flasche Eierlikör mit im Gepäck. Denn singen tun die beiden einfach himmlisch. Und wenn die alte Gladwitz vor lauter Gebissen die Wan-derhure mit der SEXPUPPE verwechselt, dann singen Asylanten das Lieblingslied der Kanzlerin, träumen von roten LIP-PEN und rufen im Chor: „Eierlikör für alle!" Wie alle "BöSE SCHWESTERN"-Programme brachial komisch, pädago-gisch wertvoll und zutiefst anrührend! Buch: Chris Palmer & Adrian Anders Regie & musikalische Arrangements: Adrian Anders Produktion: theater DIE BöSEN SCHWESTERN. n

Bild: kramserei

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Wirtschaftskompass 03|2020 ■ 33

Dr. Mirko Lunau begrüßt mich im Hofladen der Demeter Mosterei und Imkerei in Ahrens-boek. In der Mitte des Raumes dominiert ein großer Holztisch, der von schmalen Bänken gesäumt wird. Ein kleiner Schreibtisch drückt sich in die linke Ecke. An der Fensterseite ste-hen hohe Regale mit verschiedenen Flaschen und unterschiedlich großen Getränkekar-tons. In einem wabenförmigen Regal befin-den sich Honiggläser. Das Holz im Ofen glüht und spendet wohltuende Wärme. „Das ist mein Hofladen, Büro und zugleich Besucherraum“, erklärt mir der Inhaber, der gerade dabei ist, den nächsten Obstbaum-schnittkurs zu planen. Die bietet der zertifizierte Obstbaumpfleger noch bis Ende März an.

Buntes Treiben zur MostsaisonWie ich erfahre, stammt er aus dem Ruhrgebiet, ist promovierter Meeresbiologe und betreibt seit 2012 die Demeter Mosterei und Imkerei am Ostufer des Schwe-riner Sees. Auf einer sechs Hektar großen Streuobstwiese bewirtschaftet er rund 150 Bäume. Darunter befinden sich hauptsächlich Äpfel und Birnen, aber auch Quitten, Pflau-men und Kirschen. Im vergangenen Jahr hat er zwei Tonnen Obst geerntet, 2018 waren es zehn Tonnen. In jedem Jahr schneidet er auch mehrere hundert Bäume für Gemeinden, öffentliche Einrichtungen und Privatleute.

Vor allem während der Mostsaison herrscht auf dem Hof nordöstlich von Schwerin buntes Treiben. „Es ist besonders für die Kinder ein großes Ereignis, wenn sie mit Äpfeln hierher kommen, die sie vielleicht selbst gepflückt haben, und später mit dem Saft wieder nach Hause fahren“, berichtet der 49-Jährige und empfiehlt den Mostkalender auf seiner Inter-netseite oder eine telefonische Terminverein-barung.

Bienenkurse stark nachgefragtEin weiterer Schwerpunkt seines vielseiti-gen Bio-Betriebes ist die Bienenhaltung und -pflege. Dabei stellt er die Gesundheit und Bedürfnisse der Bienen in den Mittelpunkt seiner Arbeit und nicht die Maximierung des Honigertrages. Ziel ist es, im Austausch mit anderen Demeter-Imkern eine zukunftsfähige Imkerei zu entwickeln. Die Bienensaison dau-

ert von April bis August. In dieser Zeit wer-den auch Bienenkurse angeboten, bei denen sich interessierte Menschen zu Freizeitimkern ausbilden lassen können. „Da das Interesse in der vergangenen Zeit sprunghaft angestiegen ist, sind die Kurse auf etwa drei Jahre ausge-bucht“. Dr. Mirko Lunau führt dies auf einen Perspektivwechsel in der Gesellschaft zurück, bei dem die Bedeutung der Bienen ins öffent-liche Bewusstsein rückt. An mittlerweile zwölf Standorten hat er rund 80 Bienenvölker ange-siedelt. So unter anderem auf dem Schweriner Schloss und in Wiligrad. Jedes Volk liefert pro Jahr etwa 25 bis 30 Kilogramm Honig. Im ver-gangenen kam etwa ein Drittel der üblichen Honigmenge zusammen.

Für Groß- und KleinverbraucherDer von ihm hergestellte Demeter Saft und Honig wird nicht nur in seinem Hofladen in Ahrensboek verkauft, sondern auch im Schweriner Schlossparkcenter, im Hofladen Medewege, im Hofladen der Schlossgärtnerei Wiligrad und im Hofladen der Landfrauen in Leezen angeboten. Da die Honiggläser indivi-duell etikettiert werden können, nutzen auch zahlreiche Unternehmen sie als Präsente zu unterschiedlichen Anlässen. Speziell für die Gastronomie füllt der Unternehmer 10-Liter-Kartons ab. Auch sie verfügen über eine dop-pelwandige Plastikfolie sowie ein Vakuumaus-lassventil. Dadurch bleibt der Saft etwa drei Monate nach dem Öffnen frisch. www.melimalum.de n

Stephan Rudolph-Kramer

Hofladen der Demeter Mosterei und Imkerei in Ahrensboek

NATÜRLICH AUS DER REGION ■

Der Hofladen in Ahrensboek befindet sich nur wenige Kilometer nordöstlich von Schwerin. Obstsäfte und Honig bestimmen die Auslagen in den Regalen.

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„Neben Saft und

Honig biete ich

auch zahlreiche

Dienstleistungen

rund um diese

Produkte an.“

Dr. Mirko Lunau

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Auslobung zum Medienpreis „RUFER” der IHKs in Mecklenburg-Vorpommern 2020

Bewerben Sie sich um den Medienpreis „RUFER” zur Förderung eines anspruchsvollen Wirtschaftsjournalismus.Die ausführliche Auslobung und die Unterlagen zur Einreichung von Beiträgen der Kategorien Presse, Hörfunk, Fernsehen und Online fi nden Sie auf den Internetseiten der drei IHKs des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

Die Einreichungsfrist endet am 31. März 2020