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A 11570 Wirtschaftskompass Ausgabe 07|08|2016 Wirtschaftsmagazin der IHK zu Schwerin für den westmecklenburgischen Raum Aufbruchstimmung am Fehmarnbelt S. 8 IHK-Jahresempfang 2016 „Wachsen in der Metropole“ S. 14 Spezial: Landtagswahl 2016 OB-Wahl für die Landeshauptstadt S. 16 5 KEIMZELLEN DER WIRTSCHAFT DIE INDUSTRIE- UND GEWERBEGEBIETE IN WESTMECKLENBURG Dammhusen an der Westtangente in Wismar Seite 10 Gesundheitswirtschaft Eine Wachstumsbranche in Westmecklenburg

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Wirtschaftskompass

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Wirtschaftsmagazin der IHK zu Schwerin für den westmecklenburgischen Raum

Aufbruchstimmung am Fehmarnbelt S. 8

IHK-Jahresempfang 2016„Wachsen in der Metropole“ S. 14

Spezial: Landtagswahl 2016OB-Wahl für die Landeshauptstadt S. 16

5KEIMZELLEN DER WIRTSCHAFTDIE INDUSTRIE- UND GEWERBEGEBIETE IN WESTMECKLENBURG

Dammhusen an der Westtangente in Wismar Seite 10

Gesundheitswirtschaft Eine Wachstumsbranche in Westmecklenburg

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Ihre Ansprechpartner der IHK zu Schwerin Ulf Dreßler 0385 5103-208 [email protected]

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Industrie- und Handelskammer zu SchwerinLudwig-Bölkow-HausGraf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinTelefon 0385 5103-0, Telefax 0385 [email protected]

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Industrie- und Handelskammerzu Schwerin

Wirtschaftskompass 07|08|2016 ■ 1

STANDPUNKT ■STANDPUNKT ■

Die Gesundheitswirtschaft ist eine tra­gende Säule der Wirtschaft in West­mecklenburg und einer der bedeutenden

Wachstumsmotoren. Die privaten Kranken­häuser im Gesundheitswesen zählen zu den größten Arbeitgebern in der Region. Neuan­siedlungen und Unternehmenserweiterungen in den Bereichen Pharmazie, Biotechnologie und Medizintechnik zeugen von der zuneh­menden Bedeutung des industriellen Zweiges der Gesundheitswirtschaft. Das Spektrum der Unternehmen reicht von Global Playern, wie

Euroimmun in Dassow, RoweMed AG ­ Medical 4 Life in Parchim oder der HNP Mikrosysteme GmbH in Schwerin bis hin zu zahlreichen klein­ und mittelständischen Unternehmen in den Technologie­ und Gewerbeparks. So ist manches kleine „Ein­Mann­Unternehmen“ durch innovative Produkte zum mittelstän­dischen Betrieb gewachsen. Natürlich kom­men hier als Standortvorteile die geografisch günstige Lage zwischen Hamburg, Berlin und Skandinavien und die Nähe zu den wissen­schaftlichen Einrichtungen als wichtigen Part­nern in Verbundprojekten zum Tragen.

Die IHK zu Schwerin unterstützt, nicht zuletzt durch den Ausschuss für Gesundheitswirtschaft, das Vorhaben Mecklenburg­Vorpommern zum

Gesundheitsland Nr. 1 zu entwickeln. Natür­lich denkt dabei sofort jeder an die idealen Rahmenbedingungen für den Gesundheitstou­rismus, die unser Land bietet. Doch der Medi­zintechnikbereich in Mecklenburg­Vorpommern erwirtschaftet über 160 Millionen Euro an Brutto wertschöpfung und konnte seit dem Jahr 2000 jährlich um gut 2,7 Prozent wachsen. Dieses Wachstum wird auch durch das Export­geschäft erreicht. Hierbei sind internationale Geschäftskontakte grundlegend, bei denen die IHK vermittelnd unterstützt. Das alles zeigt das hohe wirtschaftliche Potenzial der Branche, das es weiter auszubauen gilt. Um den Aufwind für die Gesundheitswirtschaft in Westmecklenburg weiter nutzen zu können, ist es jedoch not­wendig, den Masterplan Gesundheitswirtschaft Westmecklenburg umzusetzen. Hier sind alle Partner gleichermaßen gefordert.

Auch der europäische und deutsche Rechts­rahmen, zum Beispiel die Zertifizierung von Medizinprodukten betreffend, bedeuten große Herausforderungen insbesondere für kleine innovative Unternehmen. Denn wer ein Pro­dukt auf den Markt bringen möchte, braucht heute juristische Fachkenntnisse und nicht allein den wissenschaftlichen Erfindergeist.

Ein positiver Ausblick für die Gesundheits­wirtschaft bietet die fortschreitende Digitali­sierung aller Lebensbereiche. Wir alle wissen, dass Mecklenburg­Vorpommern ein Vorrei­ter in Sachen demografischer Wandel ist und die Versorgung im ländlichen Raum immer schwieriger wird. Doch genau hier liegen auch Chancen für die Branche, etablierte Strukturen im Gesundheitswesen mit digitalen Prozessen zu optimieren.

Mehr Gesundheit, mehr Wirtschaft: Gesundheitswirtschaft

„Die IHK zu Schwerin unterstützt, nicht zuletzt durch den Ausschuss für Gesundheitswirtschaft, das Vorhaben Mecklenburg-Vorpommern zum Gesundheitsland Nr. 1 zu entwickeln."

Siegbert Eisenach

Hauptgeschäftsführer

• Sachverständige in Westmecklenburg• Rückblick Hannover Messe• Tourismusumfrage

Wirtschaftskompass Themen im nächsten

� INHALT

SERVICE: Hauptgeschäftsführung � 0385 5103-120Standortpolitik / International � 0385 5103-200Existenzgründung & Unternehmensförderung � 0385 5103-300 Innovation & Umwelt � 0385 5103-300Aus- & Weiterbildung � 0385 5103-400Recht, Steuern / Zentrale Dienste � 0385 5103-500Medien & Kommunikation � 0385 5103-140

IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Graf-Schack-Allee 12, 19053 Schwerin, [email protected], www.ihkzuschwerin.de

Das IHK-Magazin „Wirtschaftskompass“ ist als PDF auch unter www.ihkzuschwerin.de online abrufbar. Bitte benachrichtigen Sie uns unter Angabe Ihrer Ident-Nr., wenn Sie zukünftig keine Printausgabe des IHK-Magazins mehr erhalten möchten, per E-Mail: [email protected]

2 � Wirtschaftskompass 07|08|2016

Titelthema 07|08|2016: Gesundheitswirtschaft – Eine Wachstumsbranche in Westmecklenburg

Seite 22

� STANDORTPOLITIKIHK-Vollversammlung tagte 6Aufbruchsstimmung am Fehmarnbelt 8Industrie- und Gewerbegebiete in Westmecklenburg 10Metropolregion Hamburg zukünftig noch stärker 13Jahresempfang 14Landtagswahlen in MV 16OB Wahlen für die Landeshauptstadt 18

� TITELTHEMA Gesundheitswirtschaft: Wirtschaftliches Standbein und Zukunft 22Medizinprodukte aus Westmecklenburg 23HygCen Germany GmbH: 20 Jahre Prüflabor 24Symbiose von Ernährung und Gesundheit in MV 25Super Food: Alles super, oder was? 25Reformhaus: Gesunde Lebensweise 27Gesundheitstourismus in Westmecklenburg 28

� AUS- & WEITERBILDUNG Eingliederung Langzeitarbeitsloser 30Aktive Partnerschaft: IHK zu Schwerin und Bundeswehr 30Beschäftigung auf Probe 31

� INNOVATION & UMWELT NORDIC TALKING mit Abgeordneten des Bundestages 32Verpackung in der Ernährungswirtschaft 33

� EXISTENZGRÜNDUNG & UNTERNEHMENSFÖRDERUNG Umfrage zur Nachfolge 3410 Jahre automotive-mv 35IHK-Sommertreff in Boizenburg 36Bewachungsgewerbe: Sachkundenachweis ist Pflicht 36Schützen Sie Ihre Ideen 37

� INTERNATIONALReise in den Iran: Geschäftsaufbau mit alten Bekannten 38 Stier und Adler: 200 Jahre diplomatische Beziehungen 40Hohes Interesse: Russlandtag MV 40Potenziale: Hermesdeckungen nutzen 41

� RECHT & STEUERN Realsteuer-Atlas 2016 für Westmecklenburg 43Ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet 44Insolvenzverfahren 46Amtliche Bekanntmachung: Sachverständigenordnung 48IHK-Veranstaltungskalender 51Kulturtipps 52

MECKLENBURG- VORPOMMERN

NIEDERSACHSEN

SCHLESWIG- HOLSTEIN

N O R D S E E

Ratzeburg

BadOldesloe

Pinneberg

Rotenburg (Wümme)

Cuxhaven

BadFallingbostel

LüchowUelzen

LüneburgWinsen

Stade

Itzehoe Bad Segeberg

Heide

Wismar

Eutin

Lübeck

HAMBURG

Neumünster

LandkreisNordwestmecklenburg

KreisOstholstein

LandkreisUelzen

LandkreisLüchow-Dannenberg

LandkreisLüneburg

LandkreisHarburg

KreisHerzogtumLauenburg

KreisSegeberg

KreisStormarn

LandkreisHeidekreis

LandkreisStade

KreisDithmarschen

KreisPinneberg

KreisSteinburg

LandkreisRotenburg (Wümme)

LandkreisCuxhaven

ParchimLudwigslust

Schwerin

LandkreisLudwigslust-Parchim

Zu Gast bei der Arla Foods Deutschland GmbH in Upahl, Landkreis Nordwestmecklenburg

Zukünftig stärker: Die Metropolregion Hamburg

Seite 38

Seite 13

Seite 06

Iranreise mit positiven Ergebnissen abgeschlossen

• Ausbildungsstart 2016/17• Werftenstandort Westmecklenburg• Aspekte zum Brexit

Wirtschaftskompass Themen im nächsten

Wirtschaftskompass 07|08|2016 � 3

WIRTSCHAFTSREGION WESTMECKLENBURG �

SternMaid erweitert am Standort Wittenburg

Wittenburg bleibt einer der dynamischsten Wirtschaftsstandorte im Nordwesten. Das Unternehmen „SternMaid“ setzt in diesen Tagen zu einem weiteren Ausbau seiner Pro-duktions- und Lagermöglichkeiten an. 5.000 Quadratmeter sollen jetzt für ein neues Lager- und Produktionsgebäude bebaut wer-den. Zusammen mit Investitionen in neue Maschinen wird das Unternehmen bis Mitte kommenden Jahres 16 Millionen Euro investie-ren. Ein Teil der Summe wird durch das Wirt-schaftsministerium MV gefördert.

„Mischen ist unsere Mission“, ist seit Jahren der Leitspruch der Firma. Und in der Tat sind die SternMaid-Leute wahre Meister beim Herstellen unterschiedlichster Mischungen. Ob Zusätze für die Eisproduktion, Vitamin-mischungen, Diätdrinks. Sportlernahrung oder Enzyme, es gibt nur wenig, was im Wit-tenburger Werk nicht produziert wird. Die neue Erweiterungsstufe, es ist inzwischen die neunte seit Unternehmensstart im Jahr 1998, wird nötig, weil die zwei wichtigsten Produk-tionsbereiche wachsen. Zum einen ist das Wit-

tenburger Werk Zulieferer und Produzent für die Schwesterfirmen der Gruppe. Zum anderen stellen die Wittenburger immer mehr Produkte her, die der Konsument direkt im Laden kaufen kann. Und das meist für namhafte Unterneh-men, für die SternMaid sich als Lohnfertiger einen Namen gemacht hat. In Bereichen der Wywiol-Gruppe ist der Exportanteil mit 80 Prozent sehr hoch.

Begonnen hat das Unternehmen 1998 mit gerade einmal sieben Mitarbeitern, inzwi-schen sind es 250, und für die weitere Zukunft soll es bis 2018 in Richtung 300 Mitarbeiter gehen. Platz zur Ausbreitung haben die Misch-Experten auch nach Beendigung der jetzigen Ausbaustufe, die immerhin auf einem Gelände von 36.000 Quadratmetern stattfindet. n

Mayk Pohle/SVZ/IHK

EGGER erhielt Netzwerkauszeichnung

Fachkräftesicherung bleibt die Herausforde-rung in den nächsten Jahren. Das Bundes-ministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) hat kürzlich herausragende, innovative Akteure ausgezeichnet, die sich besonders bei regio-nalen Fachkräfte sicherungsaktivitäten engagiert haben. Damit wird stellvertretend für zahlreiche Akteure das außerordentliche Engagement und das hohe Niveau der Netzwerkarbeit gewürdigt. Besonders hervorgehoben wurde dabei der Vorbildcharakter der ausgezeichne-ten Netzwerke und Projekte für ihre Regionen und darüber hinaus.

Bei den Preisträgern handelt es sich um:• Netzwerk: Steuerkreis Vitaler Arbeitsmarkt –

Fachkräfteallianz Rhein-Neckar

• Netzwerk: WIR – Wirtschaft – Innovation – Region – zwischen Rennsteig und Main e.V.

• Netzwerk: WOW – Wirtschaftsinitiative Ost-seeraum Wismar

• Projekt: „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele" der Familiengenossenschaft Nordeifel-Euskirchen

• Projekt: „RingPraktikum" im Unternehmens-netzwerk Großbeerenstraße e.V. in Berlin

Staatssekretär im BMAS Thorben Albrecht: „Es ist unser gemeinsames Ziel, lebenswerte Regio-nen zu gestalten, in denen die Menschen gerne arbeiten und leben. Deshalb müssen wir unsere Anstrengungen zur Fachkräftesicherung auf eine Arbeitswelt im Wandel ausrichten und müssen vor Ort weiter aktiv bleiben“. In den Netzwerken und Projekten arbeiten Kammern

und Unternehmen, Agenturen für Arbeit und Jobcenter, Bildungseinrichtungen und Kommu-nen genauso wie Unternehmer, Unternehmer-verbände und Gewerkschaften zusammen. Gemeinsam bündeln sie die Kompetenzen und Informationen, mit denen der Fachkräftebedarf der örtlichen Wirtschaft aktiv und passgenau gesichert werden kann.

Die Preisverleihung fand im Rahmen des 4. Innovationstages Fachkräfte für die Region statt. Ziel des Innovationstages ist es, den deutschlandweit fast 600 Netzwerken und Projekten zur Fachkräftesicherung eine Gele-genheit zum Erfahrungsaustausch zu bieten. Unter dem Motto „Wandel der Arbeit" wurde in diesem Jahr über den digitalen Wandel in der Arbeitswelt diskutiert. n

Preisübergabe an die Wismarer Wirtschafts-initiative in Berlin, v. l.: Daniel Krabbe („Wow“-Projektkoordinator), Dr. Martin Wansleben (Haupt-geschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages), Thorben Albrecht, Ralf Lorber, Uwe Dotzlaff (Projektberater „Wow“).Bi

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4 ■  Wirtschaftskompass 07|08|2016

■  WIRTSCHAFTSREGION WESTMECKLENBURG

25 Jahre BREMI Fahrzeug-Elektrik GmbH & Co. KG

Die BREMI Fahrzeug-Elektrik GmbH & Co. KG in Dömitz (Landkreis Ludwigslust-Parchim) beging am 1. Juli 2016 ihr 25-jähriges Jubiläum. Der Hersteller von elektrischen Kontakten, Zünd-systemen und Fahrzeugverkabelungen produ-ziert für die Branchen Automotive, Maschi-nenbau, Zweirad-, Haus- und Energietechnik. Das Unternehmen ist seit seiner Gründung in Dömitz stetig gewachsen, hat die Produktions-fläche erweitert und die Produktvielfalt erhöht. Mittlerweile ist die BREMI mit seinen 120 Mit-arbeitern eines der größten Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes in der Region. Um weiter erfolgreich am Markt zu sein, investiert BREMI jetzt in innovative Entwicklungsvor-haben. Die BREMI plant die Entwicklung einer gewichtsreduzierten Leichtbau-Kfz-Batterie-klemme in modularem Aufbau. Ziel des Vorha-bens ist eine Batterieklemme aus einem hoch leitfähigen Material, die auf Automaten herge-stellt werden kann. Zudem soll der Aufbau der Batterieklemme modular erfolgen, um unter-schiedliche Varianten kostengünstig herzustel-len. Die Gesamtinvestitionen des Vorhabens

betragen rund 287.000 Euro. Das Wirtschafts-ministerium unterstützt die Maßnahme in Höhe von knapp 81.000 Euro aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE).Das Unternehmen wurde im Jahr 1927 vom Ingenieur Ernst Bremicker als Hersteller von Zündkontakten, Verteilerkappen, Rotoren und Kerzensteckern für die Automobilindustrie gegründet. Im Jahr 1991 entstand die Produk-tionsstätte in Dömitz. Im Jahr 2004 wurde der Betrieb von der Aichele Group übernommen. BREMI beschäftigt nach eigenen Angaben der-zeit 150 Mitarbeiter an zwei Standorten (120 in Dömitz und 30 in Herrenberg in Baden-Württemberg). Der Umsatz entfällt dabei zu rund 40 Prozent auf die Lieferung von Teilen an OEM‘s (Original Equipment Manufacturer = Erstausrüster) wie VW, BMW oder Mercedes und zu 60 Prozent auf den Ersatzteilhan-del. Am Standort in Dömitz befindet sich die Produktion des Unternehmens. Hier werden Zündleitungssätze, Zündspulen und Verteiler-kappen gefertigt. Von Herrenberg aus findet der Vertrieb der Produkte statt. n

Bild: Hochschule Wismar

Bild: pixabay.de

Neubau für Bauingenieure

Am 22. Juni 2016 wurde auf dem Wismarer Campus ein neues, dreigeschossiges Gebäude, das Haus 6, für den Bereich Bauingenieurwe-sen der Fakultät für Ingenieurwissenschaften der Hochschule Wismar mit der symbolischen Schlüsselübergabe durch den Staatssekretär des Finanzministeriums, Peter Bäumer, feierlich eingeweiht. Die Bauzeit betrug vier Jahre. Rund 16,7 Millionen Euro investiert das Land Meck-lenburg-Vorpommern in die Planung, den Bau und die Ausstattung des Gebäudes am Hoch-schulstandort in der Hansestadt Wismar. Auf ca. 5.800 Quadratmetern Gesamtgrundfläche ste-hen ein Hörsaal, ein Seminarraum, 34 hochmo-

derne Labore und eine große Laborhalle, eine Werkstatt sowie ein Wirtschaftshof zur Verfü-gung. Die Räumlichkeiten wurden so konzipiert, dass sie den spezifischen Forschungsanforde-rungen des Bereiches entsprechen und zugleich so flexibel sind, dass sie sich künftigen Verän-derungen in der Wissenschaft anpassen können. Je nach Art und Anzahl der laufenden Projekte arbeitet eine unterschiedliche Zahl an Mitar-beitern in diesem Gebäude. Derzeit sind es 14, darunter auch Wissenschaftler und Mitarbeiter des Kompetenzzentrums Bau MV (KBauMV), einer zentralen wissenschaftlichen Einrichtung der Hochschule Wismar. n

Ermüdungsversuche an Lärmschutzelementen.

Bild: Christoph Meyer / [email protected]

Wirtschaftskompass 07|08|2016 ■ 5

WIRTSCHAFTSREGION WESTMECKLENBURG ■

Kesap erweitert Standort in Schwerin

Die Kesap Kessel- und Apparatebau GmbH investiert 2,8 Millionen Euro in den Standort Schwerin. Neben einer bestehenden Halle im Gewerbegebiet Schwerin Görries werden in den kommenden Monaten eine 2.100 Qua-dratmeter große Produktionshalle und ein 400 Quadratmeter großes, zweigeschossiges Büro-gebäude errichtet. Das Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern fördert das Pro-jekt mit ca. 600 Tausend Euro. Als General-unternehmer erhielt die Firma Goldbeck den Auftrag. „Um unsere Qualitätsstandards auch künftig sicherzustellen, ist es nach 25 Jahren notwendig, unseren Standort auszubauen und zu modernisieren", sagte Dr. Stefan Trachsler, Geschäftsführer der Kesap und Bauherr. Baubeginn ist Anfang Juni. Bezugsbereit sind Halle und Bürogebäude bis Anfang Dezember, so der Plan. Die bestehende Produktionshalle stammt noch aus der Vorwendezeit. Kesap beschäftigt ca. 50 Mitarbeiter und stellt am Standort Schwerin wärmetechnische

Apparate wie Trinkwasser-Erwärmungs systeme mit umfassender Legionellenprophylaxe, Haus-anschlussstationen für Fernwärmenetze oder mobile Heizcontainer her. Mit der Standorter-weiterung sind mindestens sechs zusätzliche Arbeitsplätze vorgesehen. n

DIA16-Preisträger ausgezeichnet

Der DIA-Preis ist eine fakultätsinterne Aus-zeichnung von Studien- und Abschlussarbeiten aus der Fakultät Gestaltung der Hochschule Wismar. Aus über 300 Arbeiten hat die Jury der diesjährigen DIA die besten Arbeiten für sechs Preise ausgewählt. Die drei Buchstaben „DIA“ stehen für die Studienbereiche Design, Innenarchitektur und Architektur der Fakultät Gestaltung der Hochschule Wismar. Die Preisträger sind: • Architektur: Sophie Kundler • Innenarchitektur: Max Grießhaber • Kommunikationsdesign und Medien: Claudia Rudat

• Schmuckdesign: Anne Lengnink • Produktdesign: Gruppe 4. Semester Design

• Kunstpreis: Leonie Scheunemann • Publikumspreis: Christiane Kemna n

Studentische Besucher inspizieren ein Exponat.

Quadratmeter großes, zweigeschossiges Büro-gebäude errichtet. Das Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern fördert das Pro-jekt mit ca. 600 Tausend Euro. Als General-unternehmer erhielt die Firma Goldbeck

„Um unsere Qualitätsstandards auch künftig sicherzustellen, ist es nach 25 Jahren notwendig, unseren Standort auszubauen und zu modernisieren", sagte Dr. Stefan Trachsler, Geschäftsführer der Kesap und Bauherr. Baubeginn ist Anfang Juni.

am Standort Schwerin wärmetechnische

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6 ■  Wirtschaftskompass 07|08|2016

■  STANDORTPOLITIK

Die Ernährungswirtschaft ist in den letz-ten Jahren zu der größten Industrie-branche in Mecklenburg-Vorpommern

herangewachsen, mit einem Jahresumsatz von etwa 4,7 Mrd. Euro im Jahr 2014 (Westmeck-lenburg ca. 2,3 Mrd. Euro). Zahlreiche Neuan-siedelungen, auch von namhaften Firmen wie Dr. Oetker und Nestlé, prägen die derzeitige Entwicklung in diesem Wirtschaftszweig. Um die Bedeutsamkeit dieser Branche zu unter-streichen tagten die Unternehmer der Voll-versammlung der IHK zu Schwerin im Sommer 2016 in den Räumlichkeiten der Arla Foods Deutschland GmbH und informierten sich über den Standort der dänischen Firma, die seit 1995 in Upahl angesiedelt ist.

Fehmarnbelt-QuerungDas zentrale Thema dieser Vollversamm-lung wurde von den zukünftigen Chancen Norddeutschlands, insbesondere der Region Westmecklenburg innerhalb der Metropol-region Hamburg beherrscht. Die zu erwar-tenden Fehmarnbelt-Querung spielte in die-ser Diskussion ebenfalls eine wichtige Rolle. In Vorträgen von Konsul Bernd Jorkisch und Prof. Dr. Bernd Rohwer, beide Vorstandsvorsit-zende des HanseBelt e.V., wurden die gegen-wärtigen Aktivitäten des Vereins sowie dessen zentrale Ziele eindrucksvoll dargestellt. Einig waren sich alle Beteiligten in der Ansicht, dass die Lagegunst der norddeutschen Region als direkter Wirtschaftsraum an der Ostsee und an einer der bedeutendsten europäischen Nord-, Südachsen zukünftig deutlich positive Aus-wirkungen auf die weitere Entwicklung haben

müsse. Gerade die Realisierung der Fehmarn-belt-Querung und die damit einhergehenden notwendigen Hinterlandanbindungen werden zu weiteren Investitionsschüben in der Metro-polregion Hamburg führen.

MetropolregionIm Folgenden hat die Vollversammlung ein-stimmig die Erweiterung der Metropolregion Hamburg auf ganz Westmecklenburg und damit die neue Trägerschaft durch die IHK zu Schwerin beschlossen. „Die Einbindung West-mecklenburgs in die Metropolregion Hamburg stellt nicht nur für die hiesigen Unternehmen eine große Chance für eine internationale Vermarktung dar. Vielmehr kommen weiteres Wachstum und die Ansiedlung neuer Inves-toren dem gesamten Land zu Gute“, so Hans Thon abschließend.

BeschlüsseDarüber hinaus hat die Geschäftsführung der IHK die Mitglieder der Vollversammlung über aktuelle Rechtssprechungen des Bundesver-waltungsgerichtes informiert, die die IHKs in ganz Deutschland betreffen. Als weiterer Tagesordnungspunkt wurde eine neue Sach-verständigenordnung der IHK zu Schwerin beschlossen und verabschiedet. Am 4. Septem-ber 2016 wird in Schwerin nicht nur ein neuer Landtag gewählt, sondern auch ein neuer Oberbürgermeister oder eine neue Oberbür-germeisterin für die Landeshauptstadt. Um die Forderungen der Wirtschaft an das neue Stadtoberhaupt und damit auch Leitlinien für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung in

Schwerin klar zu formulieren, hat die Vollver-sammlung der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin das Positionspapier „Schwerin 100.000 Plus“ verabschiedet und damit ihr Zukunftsbild für die Landeshauptstadt Schwe-rin im Jahr 2030 dargelegt.

FachkräfteAußerdem hat der Präsident Hans Thon das Thema Fachkräftemangel sowie die Schwie-rigkeit des demografischen Wandels in West-mecklenburg auf die Tagesordnung gebracht: In seinem Vortrag präsentierte er aktuellste Zahlen und unterstrich die Schwierigkeit der Unternehmer, für ihre Firmen qualifizierte und motivierte Fachkräfte zu finden. In der aktuellen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin gaben bereits über 53 Prozent der befragten Unter-nehmen an, dass der Fachkräftemangel das größte unternehmerische Risiko darstelle. Der demografische Wandel, der sich insbesondere in der immer größer werdenden Differenz zwischen ausscheidenden und nachrückenden Arbeitskräften im Arbeitsmarkt manifestiert, stellt eine weitere Schwierigkeit dar. Um bei-den Problemen aktiv entgegentreten zu kön-nen, ist es notwendig, Fachkräfte und junge Leute aus dem Ausland anzuwerben und ihnen eine attraktive Qualifizierung in Westmeck-lenburg zu bieten. Auch die in Westmecklen-burg angekommenen Flüchtlinge sollen durch Integrationskurse, vorbereitende BVJA-Klassen sowie weitere Unterstützungsmaßnahmen bald dem Arbeitsmarkt in Westmecklenburg zur Verfügung stehen. n

Die Mitglieder der Vollversammlung der IHK zu Schwerin tagten am 22. Juni 2016 im Landkreis Nordwestmecklenburg. Begrüßt wurden die Unternehmer in der Arla Foods Deutschland GmbH von der neuen Standortleiterin, Mette Toft, die den Produktionsstandort vorstellte.

IHK-Vollversammlung tagte

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STANDORTPOLITIK ■

Interview mit Mette Toft

Mit welche Zielen wird Arla den Stand-ort Upahl entwickeln? Upahl ist ein großer Standort mit zahlreichen Möglichkeiten und qualifizierten Mitarbeitern. Es werden große Mengen an Milchprodukten in sehr guter Qua-lität produziert. Bei Arla Foods steht Gesund-heit und Sicherheit ganz oben auf der globa-len Agenda. Hier am Standort Upahl werden die Mitarbeiter sensibilisiert, auf die Einhal-tung der Arbeitssicherheit achten, um Unfälle zu vermeiden. Wir möchten mit unseren hoch-engagierten Mitarbeitern Weltklasseprodukte zu konkurrenzfähigen Preisen produzieren, um den Landwirten die größtmögliche Wertschöp-fung für ihre Milch zu sichern.

Welche Rolle spielt die aktuelle Entwick-lung der Milchpreise für das Unternehmen? Wir sind uns bewusst, dass wir alles dafür tun müssen, damit diese Krise nicht alleine auf dem Rücken unserer Milchbauern ausgetragen wird. Daher hat Arla schon zu Beginn des ver-gangenen Jahres Sparprogramme verabschie-det, die dazu dienen, mehr Geld auf die Höfe zu bringen. Wir haben in 2015 durch rigides Kostenmanagement einen zweistelligen Millio-nenbetrag eingespart, und setzen weiterhin Maßnahmen um, die helfen Kosteneffizienz und Synergien zu verbessern. Zudem gilt es, mehr Milch in wertschöpfende Marken-Produkte zu bringen. So hat Arla aktuell einen Markenanteil

von 42,1 Prozent am Gesamtgeschäft, Tendenz steigend. Unser Ziel ist es, in den kommenden Jahren führende Marken zu schaffen. In unserer Strategie 2020 haben wir uns u. a. zum Ziel gesetzt, uns neben Europa auf die Regionen USA, Nigeria, Naher Osten, China und Russland zu konzentrieren. Ziel ist es bis 2020 rund 50 Prozent unseres Wachstums außerhalb Europas zu erzielen. Im Bereich der Milcherzeugung auf den Höfen hilft uns unser Qualitätsprogramm Arlagården® erstklassige Milch von höchster Qualität sicherzustellen. Als vereintes und effi-zientes Unternehmen versuchen wir gemeinsam mit unseren Eigentümern die aktuelle Preiskrise bestmöglich zu meistern. n

Wirtschaftskompass 07|08|2016 ■ 7

Gerade für den Güterverkehr, im Beson-deren den Seehafenhinterlandverkehr, werden sich durch die Realisierung des

Vorhabens deutliche Verbesserungen bei den Verbindungen vom Norden Deutschlands in den mittel- und süddeutschen Raum ergeben. Der Ausbau sei dringend erforderlich, denn spätes tens mit der Eröffnung des Fehmarnbelt- Tunnels ist mit einer Zunahme der Güterver-kehrsströme über Lübeck zu rechnen. Die Füh-rung dieser Verkehre über Schwerin auf den Ostkorridor in Richtung Magdeburg/Leipzig sowie in den Großraum Berlin würde zur Ent-lastung des stark belasteten Knotens Hamburg beitragen. Im Personenverkehr wird zudem pers pektivisch die Einrichtung einer ICE-Verbin-dung Kopenhagen – Lübeck – Schwerin – Berlin

möglich. Dies würde eine erhebliche Mobili-tätsverbesserung in Nordeuropa bedeuten, die sowohl für die Einwohner der angebundenen Regionen als auch für den Tourismus vielsei-tige Chancen bietet. Die großen europäischen Metropolregionen „Kopenhagen-Malmö“ und „Berlin-Brandenburg“ wären auf direktem Wege über die Metropolregion Hamburg verbunden.

Zusätzlich würde die Ausbaumaßnahme auch im regionalen Bereich eine wichtige Aufgabe erfüllen: Nach Informationen der Bundesagen-tur für Arbeit vom März 2016 pendeln etwa 10.000 Personen täglich zwischen der Region Westmecklenburg und der Hansestadt Lübeck. Der Bau der Verbindungskurve in Bad Kleinen würde die Möglichkeit einer direkten Schie-

nenverbindung zwischen Lübeck und Schwe-rin schaffen. Der Wegfall des Umstiegs in Bad Kleinen sowie die damit einhergehende Fahr-zeitverkürzung würde zu einer enormen Attrak-tivitätssteigerung der Verbindung führen.

Weitere Themen waren die Entwicklung des Seehafens Wismar sowie der Breitbandausbau. Im Anschluss an die Sitzung hatten die Mit-glieder der beiden Verkehrsausschüsse noch Gelegenheit, das Wismarer Hafengelände zu besichtigen. n

Information:IHK zu Schwerin, Stefanie Scharrenbach 0385 [email protected]

Mit dem ICE von Berlin über Schwerin und Lübeck nach Kopenhagen - die Wirtschaft im Norden erkennt deutliche Vorteile in der schnellen Verbindung von drei Metropolregionen. Daher haben sich die Verkehrsausschüsse der IHK zu Schwerin und der IHK zu Lübeck in einer gemeinsamen Sitzung - am 9. Juni 2016 im TGZ Wismar - eindringlich für den zweigleisigen Ausbau und die Elektrifizierung der Eisenbahnstrecke Lübeck-Schwerin inklusive des Gleisbogens in Bad Kleinen ausgesprochen. Die Gremien fordern den Bund auf, das Projekt im Bundesverkehrswegeplan in den Vordringlichen Bedarf zu heben. Die Deutsche Bahn AG solle die Planungsreife vorantreiben.

Verkehrsausschüsse tagten gemeinsam

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8 ■  Wirtschaftskompass 07|08|2016

■  STANDORTPOLITIK

Femern A/S hat am 30. Mai 2016 bindende Bauverträge in Höhe von vier Milliarden Euro mit den am 4. März 2016 genann-

ten bevorzugten Bieterkonsortien geschlos-sen. Laut Auftraggeber handelt es sich um „bedingte Verträge“, die eine Klausel enthal-ten, die besagt, dass die Bauarbeiten beginnen können, sobald eine deutsche Baugenehmi-gung vorliegt. Die Verträge sind bis Ende 2019 gültig. Sollten die Bauarbeiten bis zu diesem Zeitpunkt nicht begonnen haben, besteht die Möglichkeit einer Neuverhandlung. Die Bieter konsortien Femern Link Contractors und Fehmarn Belt Contractors haben die Zuschläge erhalten. Damit stehen nun endgültig die Unternehmen fest, die den 18 Kilometer lan-gen Absenktunnel zwischen Fehmarn und Lol-land bauen werden: Femern Link Contractors übernimmt den Bau des nördlichen und des südlichen Teils des Tunnels sowie den Bau der Portalbauten und Rampen. Fehmarn Belt Con-tractors wird für den Aushub des Tunnelgra-bens und der Landgewinnungsarbeiten zustän-dig sein. In den Konsortien sind die deutschen Unternehmen Wayss & Freytag Ingenieur-bau AG, Max Bögl Stiftung & Co. KG sowie

HOCHTIEF Solutions AG und Ed. Züblin AG vertreten, aus Dänemark sind die Per Aarsleff A/S und die Beratungsunternehmen COWI A/S sowie SWECO Danmark A/S involviert.

Fehmarn Link Business ConferenceIn Dänemark ist trotz einiger Hürden eine Aufbruchsstimmung spürbar. Diese spiegelt sich auch in der Resonanz der Unternehmen in der Fehmarnbelt-Region auf die in diesem Jahr vom FBBC mitorganisierten Veranstal-tungen „Fehmarn Link Business Conference” und „Fehmarnbelt Days 2016” wider. So infor-mierten sich etwa 350 Teilnehmer aus Däne-mark und Deutschland auf der ‚Fehmarn Link Business Conference‘ am 8. Juni im dänischen Holeby. Und für die ‚Fehmarnbelt Days 2016‘ vom 20. bis 22. September in Hamburg zäh-len wir schon heute ebenfalls 350 registrierte Teilnehmer.

Bei der „Fehmarn Link Business Conference” am 8. Juni 2016 berichteten Vertreter der beiden Tunnelbaukonsortien über die Betei-ligungsmöglichkeiten am Tunnelbau. Auch Vertreter der von Banedanmark beauftragten

Firmen MT-Højgaard und M.J. Ericsson waren anwesend, um über die Beteiligungsmöglich-keit am Ausbau der Bahnverbindung zwischen Ringsted und Nykøbing-Falster, die bereits im Herbst 2016 starten soll, zu informieren. Wei-tere Informationen zur „Fehmarn Link Business Conference” sind unter www.fehmarnlink.com verfügbar.

Fehmarnbelt Days 2016Zu den „Fehmarnbelt Days 2016” vom 20. bis 22. September 2016 in der HafenCity Univer-sität in Hamburg erwarten die Organisatoren wieder Experten aus ganz Nordeuropa. Es ist das dritte internationale Netzwerktreffen die-ser Art. 2012 war Lübeck Gastgeberin, 2014 war es Kopenhagen. Organisatoren sind das FBBC, das Fehmarnbelt Komitee, das STRING Netzwerk, die Freie und Hansestadt Hamburg und Femern A/S. Zahlreiche thematisch unter-schiedliche Einzelveranstaltungen sollen für Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Kultur, Wis-senschaft und Forschung in der entstehenden Fehmarnbelt Region von Norddeutschland bis Südschweden eine Austauschplattform bilden.Das FBBC wird in diesem Jahr am Nachmittag

Mit der Unterzeichnung der bedingten Bauverträge durch den Bauträger Femern A/S und die Konsortien in Kopenhagen wurde ein weiteres wichtiges Etappenziel auf dem Weg zu einer gemeinsamen Fehmarnbelt-Region erreicht. Der Bau des Fehmarnbelt-Tunnels ist damit einen entscheidenden Schritt näher gerückt. Erneut haben die Dänen verdeutlicht, dass sie trotz der Zeitverzögerung auf deutscher Seite entschlossen zu dem Projekt stehen.

Aufbruchsstimmung am Fehmarnbelt

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STANDORTPOLITIK ■

des 21. September eine Veranstaltung zum Thema „Business and Science. Two worlds. One idea. A common approach?“ organisieren. Hochkarätige Redner renommierter Unternehmen und Wissen-schaftseinrichtungen aus der Fehmarnbelt-Region werden anhand von Best Practice-Beispielen die Möglichkeiten grenzüberschreitenden Technolo-gie- und Wissenstransfers aufzeigen und mit den Zuhörern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Verwaltung sowie der interessierten Öffentlichkeit diskutieren. Darüber hinaus bietet das FBBC kurze Informations-Sessions zum Fehmarnbelt-Tunnel-Projekt und der Schienenanbindung an. Eingeladen sind Vertreter von Femern A/S und der Deutschen Bahn, die zu unterschiedlichen Zeiten während der drei Fehmarnbelt Days über die aktuellen Projektstände berichten werden. Weiterführende Informationen zu den „Fehmarnbelt Days 2016” sowie die Möglichkeit zur Registrierung sind unter www.fehmarnbeltdays.com verfügbar.

FBBC-Council: Klare Position bekräftigtDie Unterzeichnung der Verträge über den Bau des Fehmarnbelt-Tunnels zwischen Auftraggeber Femern AS und den Baukonsortien verleiht dem größten Infrastrukturprojekt in Europa eine neue

Dynamik. Das Fehmarnbelt Business Council (FBBC) hat daher seine Strategie angepasst und zugleich eine neue Veröffentlichung zum Tunnel vorgelegt. „Wir vertreten die Interessen von 400.000 Unternehmen in Norddeutsch-land, Dänemark und Südschweden. Daher wollen wir die Stimme der Wirtschaft in der Fehmarnbelt-Region stärken, indem wir unser Netzwerk ausbauen und uns in politischen Entscheidungsprozessen deutlicher als bisher positionieren“, kündigte FBBC-Chairman Sieg-bert Eisenach in der Sitzung des FBBC-Council am 28. Juni 2016 in Malmö an.

Neue Publikation des FBBCZentrales Element dafür ist die neue Publi-kation des FBBC. „In diesem Werk haben wir Fakten über die Fehmarnbelt-Region und den -Tunnel zusammengetragen. Wir zeigen Ant-worten auf zentrale Fragen im Kontext der Fehmarnbelt-Querung und der Region auf. Besonders wichtig für die Wirtschaft sind unterschiedliche Beispiele, wie Unternehmen aus der Region konkret vom Fehmarnbelt-Tunnel profitieren können“, so Eisenach. Er betonte, dass sich das FBBC auch mit den Sorgen und Ängsten der Menschen in der Region auseinander setzt und das es in der Veröffentlichung viele Antworten auf die drängenden Fragen gibt.

Das Council, als höchstes Entscheidungs-gremium des FBBC, tagte zum ersten Mal in Malmö und bekräftigte damit den trinatio-nalen Gedanken der Vereinigung. „Wir freuen uns ganz besonders, dass das FBBC-Council heute bei uns im Hause tagte. Diese Verbin-dung ist für uns Schweden von herausra-gender Bedeutung, die weit über eine sym-bolische Kraft hinausgeht“, sagte Stephan Müchler, Hauptgeschäftsführer der Süd-schwedischen Industrie- und Handelskammer. „Im vergangenen Jahr zeigte eine Umfrage, die wir unter schwedischen Unternehmern geführt haben, dass sich die schwedische Wirtschaft große Vorteile von der Eröffnung des Fehmarnbelt-Tunnels verspricht. Die Ver-bindung ist für uns ein entscheidender Bau-stein für den Austausch mit Deutschland. Für uns birgt die Entwicklung dieser Region ein unschätzbares Potenzial. Deshalb bringen wir als südschwedische Industrie- und Handels-kammer uns bereits heute aktiv in die Aktivi-täten des FBBC ein.“ n

Information:IHK zu SchwerinHannes Schubert 0385 [email protected]

Zehn Argumente für den Tunnel

1Kürzere Transport- und Reisezeiten: Bahntransporte zwischen Hamburg

und Kopenhagen reduzieren sich um zwei Stunden. PKW und LKW sparen eine Stunde Fahrzeit ein.

2 Bessere Erreichbarkeit: Über 180 unterschiedliche Flugziele können von

den sechs Flughäfen in der Fehmarnbelt-Region per Direktflug erreicht werden. Die Region verfügt über 23 überregional bedeutsame Häfen.

3 Mehr Wachstum: In einer 50-Jahres- Betrachtung erbringt der Fehmarn-

belt-Tunnel für Europa eine Rendite von fünf Prozent. Dies entspricht einem Netto gewinn von 3,5 Mrd. Euro.

4Gemeinsamer Markt: Über 600.000 Unternehmen bieten Jobmöglich-

keiten für die hochqualifizierten neun Millionen Menschen der Region.

5Wissenstransfer: 48 Hochschulen und 20 Forschungszentren in der

Fehmarnbelt-Region profitieren durch eine bessere infrastrukturelle Vernetzung.

6Touristisches Wachstum: Über 62 Mio. Übernachtungen wurden 2014 in der

Fehmarnbelt-Region gezählt. Durch den Tunnel wird besonders der Tagestouris-mus auf beiden Seiten des Belts deutlich ansteigen.

7Zuverlässige Fahrten: Der Tunnel kann unabhängig von Fährfahr-

plänen genutzt werden. Straßen- und Schienenwege werden ausgebaut.

8Umweltfreundlicher: 160 km Strecke und damit 127,2 Kilogramm CO2 spart

ein 40-Tonnen-LKW, bei einem durch-schnittlichen Verbrauch von 30 LieterDiesel pro 100 Kilometer durch den Tun-nel gegenüber der Jütland-Route.

9Neue Arbeitsplätze: 3.000 bis 4.000 Arbeitsplätze entstehen direkt auf der

Tunnelbaustelle. 300 Personen sollen für einen reibungslosen Tunnelbetrieb sorgen.

10Kein Risiko: Das finanzielle Risiko des Projektes liegt beim dänischen

Staatsunternehmen Femern A/S.

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Industrie- und Gewerbegebiete in Westmecklenburg

Die Hansestadt Wismar ist mit ihren 42.000 Einwohner/innen ein kulturelles und wirtschaftliches Zentrum an der

Ostseeküste von MV. Schwerpunkte liegen dabei in den Bereichen Tourismus, Schiffbau, Holzindustrie, Technologie und Forschung sowie Handel und Dienstleistungen. Wismar besitzt eines der modernsten Holzverarbei-tungszentren Europas. Die verkehrsgünstige Lage und das Flair in Hafennähe bewegen erfolgreiche Unternehmen zur Ansiedlung und sind Anziehungspunkte für viele Investoren.

Lage und ErreichbarkeitDie an der Westtangente in Wismar liegen-den Gewerbegrundstücke sind voll erschlossen und werden von Investoren sehr gut ange-nommen, da sie in außerordentlich günstiger Lage zum Autobahnkreuz A 14 / A 20 und dem Anschluss an den Hafenzubringer liegen. Der Hafen verbindet die Stadt mit allen Ostseeme-tropolen, ist an das europäische Eisenbahnnetz angeschlossen und über die Autobahnen A 14 und A 20 bestens an die deutschen Fernver-kehrsstraßen angebunden. Die zentrale Lage zwischen den Großstädten Schwerin, Rostock, Lübeck und Hamburg macht Wismar zu einem attraktiven Investitions standort.

Standort nach MaßFür das Gewerbegebiet Dammhusen liegt ein rechtskräftiger Bebauungsplan vor. Alle Flächen sind voll erschlossen und je nach Planvor-

haben der Investoren individuell teilbar. Die größte zusammenhängende Fläche beträgt 3,2 Hektar. Der derzeitige Verkehrswert für die Gewerbeflächen beträgt 19 Euro pro Quadrat-meter. Darüber hinaus ist Wismar UNESCO-Welterbestadt, Hochschulstandort und Mitglied der Metropolregion Hamburg. Die Stadt zeich-net sich durch ein breites Spektrum an Bil-dungseinrichtungen, vielfältigen Freizeit- und Kulturangeboten und attraktives Wohnen aus.

Angesiedelte UnternehmenIm Gewerbegebiet Dammhusen befinden sich derzeit ein Fachmarkt für Raumgestaltung, ein Solarmodulhersteller, ein Badausstatter, ein Transportunternehmen, ein Oberflächentech-nikgewerbe, der Indoorspielplatz Mumpitz und künftig ein neuer großer Postzustellungsstütz-punkt.

4 Fragen an Ralf Marin, Geschäftsführer der Oberflächentechnik Marin GmbH

Herr Marin, aus welchen Gründen haben Sie sich für die Ansiedlung am Standort Damm-husen entschieden?„Die Oberflächentechnik Marin GmbH wurde am 1. Mai 2014 gegründet. Seit September

2014 ist unser Sitz im TGZ Wismar. Derzeit bieten wir unsere Leistungen ausschließlich als mobile Dienstleistungen (Trockeneisstrah-len, Strahlen, Beschichten) an, da wir erst im Herbst 2015 damit begonnen haben im Gewerbegebiet Dammhusen eine Produktions-halle zu errichten. Der Standort ist ideal für uns und unsere Kunden. Er bietet kurze Wege zum Zentrum von Wismar und zu diversen Yachthäfen/Marinas, eine schnelle Anbindung über die Westtangente zur A 20, A 14, A 19 und A 24 sowie einen kurzen Weg zur Arbeits-stätte.“

In welcher Größenordnung haben Sie inves-tiert und gebaut?„Das von uns erworbene Grundstück an der West tangente Nr. 5 hat eine Größe von ungefähr 4.000 Quadratmetern. Auf diesem Grundstück errichtet die OTM GmbH eine Pro-duktionshalle von 20 x 20 Meter plus Büro- und Sozialtrakt. Baubeginn war Herbst 2015 und die Fertigstellung ist für September/Okto-ber 2016 geplant. Die Gesamtinvestitionen für Grundstück, Halle inkl. Technik und Einfrie-dung belaufen sich auf etwa 1.000.000 Euro. Davon wird ein Teil vom Landesförderinstitut gefördert.“

Welche Leistungen bietet Ihr Unternehmen?„Sämtliche Dienstleistungen zur Reinigung und Beschichtung von Oberflächen für Indus-trie, maritime Wirtschaft, Privatkunden, Pfle-

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Wismar - Gewerbegebiet Dammhusen an der Westtangente

Bild: [email protected]

geheime und Krankenhäuser. Aktuell sind wir sehr stark vertreten durch unser umwelt- und oberflächenfreundliches Strahlverfahren, dem Trockeneisstrahlen. Hier bietet sich eine sehr große Bandbreite an, z. B. Kfz-Innenreinigung – funktioniert aber auch bei Flugzeugen, Lkws und Zügen sehr gut und wurde bereits durch-geführt – Fassadenreinigung, Polsterreinigung, Entschichten von Holzlasuren an Türen, Fens-tern, Gartenhäusern, Garagen, Dachbalken, Holzterassen und vielem mehr. Darüber hinaus sind wir in den Bereichen Brandschaden-sanierung, Grafittientfernung, Motorreini-gung, Entschichten von Altanstrichen an Yachten und Booten aktiv.“

Wie entwickelt sich Ihr Unternehmen und welche Zukunftsperspektiven sehen Sie? „Momentan bin ich als Geschäftsführender Gesellschafter noch allein bei der OTM GmbH tätig. Mit Fertigstellung der Produktions-halle werden zunächst zwei Mitarbeiter ein-gestellt. Die Halle ist dann ausgestattet mit einer Strahlanlage mit Rückfördersystem, einer Beschichtungskabine, einer Pulverlackkabine und einer Kabine für das Trockeneisstrahlen.

Des Weiteren befinden sich in der Halle ein Entlackungsbecken, eine Werkstatt und ein Farbenlager. Die Halle ist so konzipiert, dass sie bei steigender Auftragslage verlängert werden kann. Grundstück hierfür ist noch ausreichend vorhanden.“ n

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STANDORTPOLITIK ■

Standortdaten

Faktoren Daten

Standort Wismar (PLZ 23966), Straßen: An der Westtangente

Eigentümer Wirtschaftsförderungsgesellschaft Wismar mbH

Größe 15,0 ha voll erschlossen

Auslastung 75 Prozent

Parzellierung entsprechend des Flächenbedarfs

Planungs-/Baurecht Bebauungsplan 6/90 Ausweisung als Gewerbegebiet max. Grundflächenzahl GRZ: 0,8 max. Gebäudehöhe: 12,00 m

Anbindung an das Verkehrsnetz direkt an der B 106 (Zubringer zur A 14) und L 012 (westlicher Zubringer zum Seehafen)

Entfernung zu Bundesautobahnen

A 20: 3 km A 14: 11 km

zu Bundes-/Landesstraßen B 106: 0,1 km B 208: 3,5 km

zu Häfen Wismar: 5 km, Lübeck: 60 km Rostock: 75 km, Hamburg: 140 km

zu Flughäfen Schwerin-Parchim: 95 km Hamburg-Fuhlsbüttel: 130 km Rostock-Laage: 80 km

zur Innenstadt 6 km

Anzahl ansässiger Firmen 7

Kaufpreis derzeitiger Verkehrswert 19 Euro/m²

Hebesätze Gewerbesteuer: 430 Prozent Grundsteuer B: 500 Prozent

Michael Kremp, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Wismar mbH

„Der größte Teil des Gewerbegebiets Damm-husen war bislang vom Solarmodul-Hersteller CS Wismar GmbH ge-kennzeichnet. Innerhalb des letzten Jahres nah-

men die Ansiedlungen einen deutlichen Aufschwung. Mit vier verkauften Flä-chen, die zu drei Neuansiedlungen und einer Erweiterung führen werden, liegt dieses Gewerbegebiet im Ansiedlungs-trend der verkehrsgünstig gelegenen Gewerbegebiete. Insbesondere die Nähe zur Autobahn A 20 und zum Autobahn-kreuz mit der A 14 waren den Inves-toren wichtige Gründe für die Ansied-lung. Weitere Gespräche mit Investoren geben Anlass zur Zuversicht, in Hinblick auf eine weiterhin positive Entwicklung dieses Standortes.“

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KreisOstholstein

LandkreisUelzen

LandkreisLüchow-Dannenberg

LandkreisLüneburg

LandkreisHarburg

KreisHerzogtumLauenburg

KreisSegeberg

KreisStormarn

LandkreisHeidekreis

LandkreisStade

KreisDithmarschen

KreisPinneberg

KreisSteinburg

LandkreisRotenburg (Wümme)

LandkreisCuxhaven

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Schwerin

LandkreisLudwigslust-Parchim

5Reinhard SiegWirtschaftsförderungsgesellschaft Wismar mbH� 03841 [email protected]

Ansprechpartner und Informationen zum Gewerbegebiet Dammhusen an der Westtangente

IHK zu Schwerin:Hannes Schubert� 0385 [email protected]

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Peter Jensen GmbH - „Feiner pinkeln“ bei Peter Jensen

Die Peter Jensen GmbH ist ein Großhandel für Sanitär, Heizung, Küchen, Lüftung, Öfen und XXL-Armaturen. Das 1912 gegründete Unter-nehmen ist mittlerweile mit 30 Standorten in sechs verschieden Bundesländern vertreten. Seit gut zwölf Jahren ist der Hamburger Tradi-tionshändler mit seinem markanten Werbeslo-gan „Feiner pinkeln“ auch im Gewerbegebiet Dammhusen in Wismar mit einem Vertriebs-zentrum aktiv. Auf einer Gesamtfläche von rund 1.470 Quadratmetern sind ein Telefon-verkauf, ein Abholterminal für das Fachhand-werk und eine Bädershow vertreten. In den verschiedenen Abteilungen sind insgesamt 13 Mitarbeiter beschäftigt. Über die BÄDERSHOW schrieb die Einrichtungszeitschrift ‚Schöner

Wohnen‘ folgendes: „Bei Jensen muss man einfach gewesen sein: Eine der besten Bad-ausstellungen in Deutschland, reich an Inspi-rationen und Marken.“ Auf fast 400 Quadrat-metern zeigen wir über 20 voll eingerichtete Bäder in vier verschiedenen Stilwelten – jedes also auch mit anderen Fliesen, Boden- und Wandbelegen. Denn wer sich für ein neues Bad interessiert, möchte echte Einrichtungs-vorschläge sehen. Die Kunden kommen aus ganz MV, da in der BÄDERSHOW nicht wie in anderen Ausstellungen üblich nur bis zu 40, sondern über 70 Hersteller aus der internatio-nalen Sanitärwelt präsentiert werden. Die Bädershow ist wochentags bis 18 Uhr, sams-tags bis 13 Uhr geöffnet. n

Deutsche Post DHL Group

Holger Henk, Senior Agent im Regionalbereich Nord der Deutschen Post DHL Group, zu den Plänen im Gewerbegebiet Dammhusen: „Die Deutsche Post will in Wismar-Dammhusen einen neuen Zustellstützpunkt beziehen. Dabei handelt es sich nicht um eine Postfiliale mit Kundenverkehr, sondern um ein reines Produk-tionsgebäude in der Form eines Auslieferungs-lagers. Von hier aus werden zukünftig jeden Morgen die ca. 30 Zusteller für die Stadt, aber auch für den Großraum Wismar, zu ihrer

Zustelltour aufbrechen. Auch die Bereiche Neukloster und Bad Kleinen werden zukünftig nur noch von Wismar und dem bereits beste-henden Objekt in Kritzow aus mit Briefen und Paketen versorgt.Das Objekt wird eine Nutzfläche von ca. 830 Quadratmetern, im Außenbereich Stellplätze für 21 Zustellfahrzeuge sowie zwei Anliefer-tore für Lkw haben. Sehr wahrscheinlich ist auch, dass bereits ein Teil der Zustellfahrzeuge als Elektrofahrzeuge eingesetzt werden. Ent-

sprechende Fahrzeuge werden derzeit bundes-weit an den Betrieb ausgeliefert.Der Bezug und damit die Betriebsaufnahme im Objekt ist für März 2017 vorgesehen.Die Wahl für Dammhusen ist durch die Nähe zum Stadtkern Wismar zu erklären, da der Großteil der Sendungen aus diesem Objekt eben an die Wismarer Haushalte geht. Das Gebäude ist, so wie es jetzt errichtet wird, mit den heute prognostizierten Zahlen, für die nächsten 10 Jahre ausreichend konzipiert.“ n

Das TGZ als Firmen-Schmiede

„Das Technologie- und Gewerbezentrum Wismar/Schwerin ist der perfekte Standort für Start-ups, Existenzgründer, Unternehmer und Inves-toren. Zahlreiche Unternehmen haben hier bereits eine derart erfolgreiche Entwicklung genommen, dass sie sich erweitern und aus den gemieteten TGZ-Räumen in eigene neu gebaute Objekte in den umliegenden Gewerbegebieten umziehen konnten. Auch aktuell entwickeln sich mehrere Firmen aus dem TGZ heraus. Für die Hansestadt Wismar ist es eine besondere Freude, die sich entwickelnden Betriebe am Ort zuhalten.“, so Reinhard Sieg, Wirtschaftsförde-rer der Hansestadt Wismar. n Die exponierte Lage macht die Hansestadt Wismar zu einem interressanten Standort für Investoren.

Das Team der Peter Jensen GmbH in Wismar betreut jeden Kunden fachlich kompetent, zeit-nah und serviceorientiert.

Bild: [email protected]

Bild: Peter Jensen GmbH

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MECKLENBURG- VORPOMMERN

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Um die Zukunftschancen der Metropol-region Hamburg und Norddeutschlands zu verbessern, die regionale Wirtschaft zu

stärken, die Wettbewerbsfähigkeit des Stand-ortes und den Zusammenhalt in der Region zu fördern, übernehmen Staat und Wirtschaft zukünftig gemeinsam Verantwortung für die Region. Damit können in der Metropolregion Hamburg stärker als bisher die Anforderun-gen der Wirtschaft berücksichtigt werden. Die Metropolregion Hamburg ist bislang eine reine Verwaltungskooperation, in der Ham-burg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersach-sen, Schleswig-Holstein sowie Landkreise und kreisfreie Städte zusammenarbeiten. Wirtschaft und Sozialpartner in der Metropolregion haben sich im Verein Initiative pro Metropolregion Hamburg e.V. (IMH) organisiert, mit den IHK, Handwerkskammern, dem UVNord, DGB Nord sowie weiteren Verbänden und Unternehmen als Mitgliedern. Nun kommen beide Strukturen zusammen.

Grundlage der zukünftigen Zusammenarbeit zwischen Ländern, Kommunen, Kammern, dem UVNord und dem DGB Nord ist ein Koopera-tionsvertrag. Diese Vereinbarung tritt in Kraft, wenn die Parlamente der Länder Mecklen-burg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und der Freien und Hansestadt Ham-burg einer Änderung des zugrunde liegenden Staatsvertrages zugestimmt haben. Auch die kommunalen politischen Gremien in den Krei-

sen, Landkreisen und kreisfreien Städten sowie die Vollversammlungen der Kammern und Mitgliederversammlungen des UVNord und DGB Nord müssen zustimmen. Die Vollver-sammlung der Industrie- und Handelskammer Schwerin hat die neuen Regelwerke in ihrer Sitzung am 22. Juni 2016 beschlossen.

Um gemeinsam Fahrt aufzunehmen, wollen die Gremien der Partner der Metropolregion Ham-burg zukünftig folgende Organisationsstruktur geben: Die Trägerversammlung tritt zusammen, wenn grundlegende Entscheidungen zu treffen sind. Der Regionsrat trifft strategische Entschei-dungen, die eine politische Abstimmung auf Spitzenebene erfordern. Ein Kommunalbeirat und ein Unternehmensbeirat beraten ihn dabei. Wie bisher steuert der Lenkungsausschuss die operative Arbeit, legt Maßnahmen fest und bewilligt Förderungen. Diese werden durch die Förderfonds als wichtigstes Finanzierungs-instrument betreut. Verschiedene Facharbeits-gruppen entwickeln und steuern die Projekte. Die offizielle Adresse der Metropolregion ist die Geschäftsstelle in Hamburg, in der die Beschlüsse umgesetzt werden.

Zahlen, Daten, Fakten*: • Fläche 2016: 26.100 km², zukünftige Fläche: 28.500 km²• Bevölkerungszahl 2016: 5 Millionen,

Zukünftige Bevölkerungszahl: 5,2 Millionen

• Mittel für Förderfondsprojekte: 2,7 Millionen/Jahr (bleibt unverändert)

Zukünftige Träger: • Länder: Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nieder-

sachsen, Schleswig-Holstein. • Landkreise, Kreise, Kreisfreie Städte: Cuxhaven, Dithmarschen, Harburg, Heide-

kreis, Herzogtum Lauenburg, Ludwigslust-Parchim, Lübeck, Lüchow-Dannenberg, Lüne-burg, Neumünster, Nordwestmecklenburg, Ostholstein, Pinneberg, Rotenburg (Wümme), Schwerin, Segeberg, Stade, Steinburg, Stor-marn und Uelzen

• Wirtschaft: IHK zu Flensburg, Handelskammer Hamburg,

IHK zu Kiel, IHK zu Lübeck, IHK Lüneburg-Wolfsburg, IHK zu Schwerin und IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum, Handwerkskam-mer Hamburg, Lübeck und Schwerin, Verei-nigung der Unternehmensverbände in Ham-burg und in Schleswig-Holstein e.V., Bezirk Nord des Deutschen Gewerkschaftsbundes

*Zahlen Stand 31.12.2014 n

Information:Metropolregion HamburgMarion KöhlerPressesprecherin� 040 42841-2604metropolregion.hamburg.dewww.metropolregion.hamburg.de

Die Metropolregion Hamburg bekommt neue Träger: Ab dem Jahr 2017 werden auch Kammern, Unternehmensverbände und der DGB aufgenommen.

Metropolregion Hamburg zukünftig noch stärker

14 ■  Wirtschaftskompass 07|08|2016

■  STANDORTPOLITIK

Am 19. Juli 2016 lud die IHK zu Schwe-rin zum traditionellen Jahresempfang ins Ludwig-Bölkow-Haus ein und warb

intensiv für den Wirtschafts- und Investitions-standort Westmecklenburg.

Im Mai 2016 wurde in Schwerin beschlossen, dass sowohl die Landeshauptstadt Schwerin als auch der Altkreis Parchim ab 2017 inte-graler Bestandteil der Metropolregion Ham-burg werden, und auch die Wirtschaft wird neben Bundesländern, Landkreisen bzw. kreis-freien Städten ein weiterer Träger der Metro-polregion. Durch diese Eingliederung ergeben sich für Unternehmen und Investoren zahl-reiche Vorteile, wie zum Beispiel die Einbezie-hung in bestehende hamburgische Netzwerke und Kooperationen sowie die Beteiligung an überregionalen Projekten. Dies sei der Erfolg der unermüdlichen Bemühungen der west-mecklenburgischen Partner, betont der Prä-sident der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin, Hans Thon, in seiner Begrüßungs-

rede: Die Eingliederung der beiden Gebiets-körperschaften ab Jahresbeginn 2017 sei ein positives Signal für die engen wirtschaftlichen Verflechtungen der Region Westmecklenburg in der Metropolregion Hamburg. Thon hebt hervor: „Westmecklenburg ist aus unterneh-merischer Sicht eine sehr attraktive Region. Gute Anbindungen an Autobahnen, Häfen und Schiene sowie die verfügbaren günstigen Gewerbeflächen ergänzen das Rundum-Sorg-los-Paket. Investoren können bei uns sofort anfangen!“

Doch Westmecklenburg will dabei nicht nur einseitig von der Metropolregion Hamburg profitieren: auch im Kammerbezirk der IHK zu Schwerin befinden sich bereits jetzt zahl-reiche interessante Unternehmen, die sogar in bestimmten Nischen Weltmarktführer sind und entsprechend international agie-ren. Als Beispiel nennt Präsident Thon die Gefahrstoffdetektoren der Firma Airsense, die liebe voll genannten Spürnasen, die nun zur

Ab sicherung der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro zum Einsatz kommen, oder auch die Mikrozahnringpumpen der Firma HNP Mikro-systeme. Beide Produkte finden sich ebenfalls in der ISS-Raumstation – ein toller Erfolg für die Unternehmen aus Westmecklenburg! Diese Wirtschaftskraft gilt es nun weiter zu stärken und sich damit aktiv in die Metropolregion Hamburg einzubringen.

Darüber hinaus sei es wichtig, so Präsident Thon, diese Erfolge aktiv zu kommunizieren und nach außen zu tragen, damit solche posi-tiven Entwicklungen auch im restlichen Bun-desgebiet und darüber hinaus wahrgenommen werden.

Auch Ministerpräsident Sellering hebt in sei-nem traditionellen Grußwort zum Jahresemp-fang der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin die positive wirtschaftliche Entwick-lung des Landes Mecklenburg-Vorpommern hervor. Und auch er unterstreicht dabei die

Unter diesem Motto stand in diesem Jahr der Jahresempfang der IHK zu Schwerin. Rund 400 Gästen aus Politik, Verwaltung und Gesellschaft aus dem In- und Ausland folgten der Einladung der IHK zu Schwerin zum traditionellen Jahresempfang ins Ludwig-Bölkow-Haus und ließen sich von den neuen Chancen überzeugen, die die Eingliederung der Landeshauptstadt Schwerin sowie des Altkreises Parchim in den Metropolregion Hamburg für die Wirtschaft in Westmecklenburg bereit hält.

Jahresempfang 2016„Wachsen in der Metropolregion – Westmecklenburgs neue Chancen“

Festredner Michael Georg Ulrich, ehemaliger Vorstand Technik und Werke der Nestlé Deutschland AG.

Bilder: Rainer Cordes

V. l.: Erwin Sellering, Ministerpräsidenten MV, Hans Thon, IHK-Präsident und Dr. Stefan Rudolph, Staatssekretär des Wirtschaftsministeriums MV

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STANDORTPOLITIK ■

Notwendigkeit eines aktiv nach außen gerich-teten Wirtschaftsmarketing für den Standort Westmecklenburg, um expansionsinteressierte Unternehmen und Investoren von den posi-tiven Rahmen- und Standortbedingungen in der Region zu überzeugen.

In seiner Rede betont er: „Wir haben die niedrigste Arbeitslosigkeit in der Geschichte unseres Landes, mit einem Plus von 50.000 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen allein in den letzten zehn Jahren. Wir haben wirtschaftspolitisch die richtigen Schwer-punkte gesetzt. Mit einer klaren Konzentra-tion auf den ersten Arbeitsmarkt, mit einer besonderen Unterstützung für die kleinen und mittleren Unternehmen, die unsere Stärke in Mecklenburg-Vorpommern sind.“

Als Festredner des Abends konnte Herr Michael Georg Ulrich, Vorstandsmitglied Nestlé Deutschland a.D., gewonnen werden. Er berichtet vom Ansiedelungsprozess der Firma

Nestlé im Schweriner Gewerbegebiet, den er maßgeblich geleitet hat und den positiven Erfahrungen, die der Konzern Nestlé mit den verantwortlichen Partnern des Wirtschafts-raumes Westmecklenburg gesammelt hat. Er zeigte sich nach wie vor beeindruckt von der sehr guten Betreuung in Westmecklenburg, die auch im internationalen Vergleich ihres gleichen sucht und möchte interessierten Investoren den Investitionsstandort West-mecklenburg innerhalb der Metropolregion Hamburg empfehlen. Er ist sich sicher: „Hier stimmt einfach alles!“.

Damit er diese Botschaft auch weiterhin nach außen tragen kann, überreichten Präsident Thon und der Hauptgeschäftsführer der IHK zu Schwerin, Siegbert Eisenach, als traditio-nelles Gastgeschenk eine mobile Espressoma-schine, mit der er jederzeit und an jedem Ort zu einem Espresso einladen und von den guten wirtschaftlichen Bedingungen in Westmeck-lenburg berichten kann. n

Raum für kreative Gespräche bot die Terrasse des Ludwig-Bölkow-Hauses in der Graf-Schack-Allee in Schwerin.

Berit Steinberg, Wirtschaftsförderungsgesellschaft Südwestmecklenburg mbH und Dr. Dirck Süß (l.), Geschäftsführer der IMH und Leiter Geschäftsbe-reich Wirtschaftspolitik der Handelskammer Ham-burg werden von Siegbert Eisenach, dem Hauptge-schäftsführer der IHK zu Schwerin, begrüßt.

Ministerpräsident des Landes MV, Erwin Sellering

IHK-Präsident Hans Thon begrüßte die Gäste.

Rund 400 Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung folgten der Einladung zum Jahresempfang der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin.

16 ■  Wirtschaftskompass 07|08|2016

■  STANDORTPOLITIK

Aus diesem Grund hat die IHK zu Schwe-rin im Vorfeld der Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern verschie-

dene Diskussions- und Informationsveranstal-tungen mit den Direktkandidaten der im Land-tag vertretenen Parteien durchgeführt: Am 23. Mai 2016 in den Räumlichkeiten der Spar-kasse Ludwigslust mit den Kandidaten der Wahlkreise 17, 18 und 19 (Ludwigslust-Parchim I-III), am 1. Juni 2016 im Technologie- und Gewerbezentrum Wismar für die Wahlkreise 10, 27 und 28 (Wismar und Nordwestmecklen-burg I und II), am 16. Juni im Firmengebäude des Unternehmens dbl Textil-Service Meck-lenburg GmbH in Parchim mit den Kandidaten

der Wahlkreise 31 und 32, sowie am 23. Juni 2016 im TGZ der Handwerkskammer Schwerin (Wahlkreise 8 und 9, Stadt Schwerin).

Bei diesen Diskussionsveranstaltungen hatten die Unternehmerinnen und Unternehmer die Möglichkeit, direkt mit den Kandidaten ins Gespräch zu kommen. Als Themen standen vor allem der Breitbandausbau in Mecklenburg-Vorpommern, die Situation der Berufschulen in Westmecklenburg und im gesamten Bun-desland, der sich verstärkende Fachkräfteman-gel sowie das Bild und der Stellenwert der Wirtschaft in der öffentlichen Wahrnehmung im Vordergrund.

Auch die Spitzenkandidaten der im Landtag vertretenen demokratischen Parteien wurden von der IHK zu Schwerin, zusammen mit der Handwerkskammer Schwerin sowie dem Unter-nehmerverband Norddeutschland Mecklen-burg-Schwerin, ein geladen, sich am 25. Juli 2016 den Fragen der Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Interessenten aus Politik, Verwaltung und Gesellschaft zu stellen. Sowohl Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD), Innen-minister Lorenz Caffier (CDU), als auch der wirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion Die Linke im Landtag Mecklenburg-Vorpommern, Helmut Holter und der Vertreter der Partei Bündnis 90/Die Grünen, Johannes Saalfeld,

Am 4. September 2016 finden in Mecklenburg-Vorpommern die Landtagswahlen statt. Um die Interessen der Unternehmen angemessen zu vertreten und ihrer Aufgabe als Sprachrohr der Wirtschaft in der Region Westmecklenburg gerecht zu werden, sieht sich die IHK zu Schwerin als wichtiger Akteur, um im Vorfeld der Landtagswahlen wirtschaftspolitische Positionen zu transportieren und die Fragen der Unternehmerinnen und Unternehmer direkt an die zur Wahl stehenden Parteien und Kandidaten zu adressieren.

Landtagswahlen in MV

OB-Wahl für Schwerin: Wie wird die Landeshauptadt zukünftig regiert?

Die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin und die Handwerkskammer Schwerin haben interessierten Unternehmerinnen und Unter-nehmern die Möglichkeit gegeben, die Kandi-daten zur Oberbürgermeis terwahl der Landes -hauptstadt Schwerin im Vorfeld der Wahl genau unter die Lupe zu nehmen: Welcher Kandidat vertritt welche Ansicht? Welche Maßnahmen möchten die Bewerber für die Wirtschaft in der Landeshauptstadt ergreifen und umsetzen? Ausweisung von Gewerbe-flächen, die Regelung des ÖPNV der Landes-hauptstadt, Tourismuskonzepte und Bürokra-tieabbau – all dies ist nur eine Auswahl von

Themen, mit der sich das Stadtoberhaupt der Landeshauptstadt Schwerin beschäftigt. Die entsprechenden Entscheidungen sind für die Unternehmen in der Region, sowohl im Bereich Industrie- und Handel, als auch im Handwerk von immenser Bedeutung, legt doch das zu wählende Stadtoberhaupt die Rahmenbedingungen für die Wirtschafts-politik in Schwerin für die nächs ten sie-ben Jahre fest. Aus diesem Grund hatten die IHK zu Schwerin und die Handwerks-kammer Schwerin eingeladen, mit den am 4. September 2016 zur Wahl stehenden Kandidaten der in der Schweriner Stadtver-

tretung vertretenen Parteien zu diskutieren und die Fragen der Wirtschaft zu stellen. Den Fragen der Unternehmer stellten sich neben der Amtsinhaberin Angelika Gramkow (Die Linke) auch Dr. Rico Badenschier (SPD), Simone Borchardt (CDU), Martin Lorentz (Bündnis 90/Die Grünen), Frank Haacker (FDP), Silvio Horn (Unabhängige Bürger) und Anita Gröger (ASK). Die Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Vertreter aus Verwaltung, Politik und Gesellschaft folgten der Einladung der beiden Wirtschaftskammern in das Bildungszentrum der Handwerkskammer Schwerin und disku-tierten die Wahlprogramme der Kandidaten.

Auch erörtert wurde das Entwicklungspoten-zial der Landeshauptstadt Schwerin mit der Zielsetzung, schon bald 100.000 Einwohner verzeichnen zu können und damit den Status einer Großstadt zurückzuerlangen. Dafür sind nach Ansicht der Unternehmer vor allem deut-liche Entwicklungen und Bemühungen in den Bereichen Industrie, Forschung und Entwick-lung, Bildung und Hochschulpolitik nötig. Gute und wichtige Chancen für die Landeshaupt-stadt sehen die Unternehmen bereits jetzt in der Bewerbung um den Titel „Weltkulturerbe“ sowie in der vorteilhaften Lage Schwerins zwi-schen Hamburg und Berlin und der vielfältigen Kooperationen mit Skandinavien. n

Bild: IHK

Bild: Rainer Cordes

Kandidaten der Oberbürgermeisterwahl der Landeshauptstadt Schwerin (v. l.): Silvio Horn (Unabhängige Bürger), Frank Haacker (FDP), Anita Gröger (ASK), Martin Lorentz (Bündnis 90/Die Grünen), Dr. Rico Badenschier (SPD), Simone Borchardt (CDU), Angelika Gramkow (Die Linke)

Wirtschaftskompass 07|08|2016 ■ 17

STANDORTPOLITIK ■

Das Podium zur Diskussionsveranstaltung mit den Spitzenkandidaten im Ludwig-Bölkow-Haus, v. l.: Johannes Saalfeld (Bündnis 90/Die Grünen), Helmut Holter (Die Linke), Lorenz Caffier (CDU) Erwin Sellering (SPD), Anette Pröber, Moderato-rin, Hans Thon, Präsident der IHK zu Schwerin

folgten der Einladung der Wirtschaftskammern und -verbände in das Ludwig- Bölkow-Haus. „Eine tolle Gelegenheit für unsere Unterneh-merinnen und Unternehmer, mit den politi-schen Spitzenkandidaten sowie Verantwort-lichen aus Politik und Verwaltung ins Gespräch zu kommen und ihre wirtschaftspolitische Anliegen für die kommende Legislaturperiode zu formulieren“ bestätigt Hans Thon, Präsident der IHK zu Schwerin. Bei dieser Veranstaltung wurden die zukünftige wirtschaftspolitische Ausrichtung des Landes und die Schwerpunkte der Region Westmecklenburg debattiert, wie unter anderem die künftige Einbindung der Landeshauptstadt Schwerin und des Altkreises

Parchim in die Trägerschaft der Metropolregion Hamburg, die voranzubringende Internationa-lisierung sowie die Situation des Fachkräfte-mangels, der laut 53 Prozent der von der IHK zu Schwerin befragten Unternehmen das derzeit schwerwiegendste Problem und unter-nehmerische Risiko ist. Darüber hinaus hat die IHK zu Schwerin auf der Basis der von der Vollversammlung im Dezember verabschiedeten Wirtschaftspoli-tischen Grundsatzpositio nen 2016 sogenannte „Wahlprüfsteine“ erarbeitet und diese an die Landesverbände der im Landtag vertretenen demokratischen Parteien versandt. Eine Aus-wahl der von den Parteien übermittelten Ant-

worten auf dringende Fragen in den Bereichen Wirtschaftspolitik, Bildung, Außenwirtschaft und Infrastruktur werden auf den nächsten Seiten präsentiert; die vollständigen Ant-worten der Parteien sind auf der Homepage der IHK zu Schwerin in einem „Landtags-wahl Spezial“ unter www.ihkzuschwerin.de, Dok.Nr. 3432106, abrufbar. n

Infomation:IHK zu Schwerin, Denise Ring Aufgabenbereich: Persönliche Referentin Geschäftsbereich: Hauptgeschäftsführung 0385 [email protected]

Die Wahl zur Oberbürgermeisterin bzw. zum Oberbürgermeister in Schwerin stellt die poltischen Weichen für die

Verwaltungsarbeit der Landeshauptstadt für die kommenden acht Jahre. Mit dem Zukunfts-bild „Hunderttausend Plus!“ greift die IHK zu Schwerin die Idee auf, die Landeshauptstadt als eine wachsende Großstadt im Jahr 2030 zu denken und spricht damit alle gesellschaft-lichen Akteure an, die Potenziale der Stadt aktiv weiterzuentwickeln.

Wie könnte das Leben in Schwerin dann aussehen? Eventuell so: Die Landeshauptstadt Schwerin … • zählt wieder deutlich über 100.000 Einwohner, • ist ein international geschätztes und inno-

vatives Wirtschaftszentrum, • hat eine hervorragende kommunale Infra-

struktur, • ist eine wichtige Verkehrsdrehscheibe in

Nordeuropa, • ist ein weithin gefragter Studien- und Aus-

bildungsort, • ist ein gefragter Arbeits- und Lebensmittel-

punkt mit einer offenen Willkommenskultur, • ist UNESCO-Welterbe und beliebtes Reise-

ziel von unzähligen Gästen und Geschäfts-reisenden aus aller Welt,

• bietet eine sehr hohe Lebensqualität, von der jeder spricht.

Diese Idee erfordert vielleicht eine gewisse Vorstellungskraft, doch sie ist keine Utopie. Um diese Vision umzusetzen sind gemein-same Anstrengungen aller relevanten Partner notwendig. Darüber hinaus braucht es den Mut, neue Wege zu gehen. Erste Maßnahmen sollten zum Beispiel sein, die ansässigen und

lokal verankerten Unternehmen weiterhin in ihrer erfolgreichen Entwicklung zu unter-stützen. Dazu gehören neben attraktiven Gewerbe- und Industrieflächen auch die Abschaffung der Bettensteuer, die Verringerung kommu-naler wirtschaftlicher Tätigkeit zu Lasten von Unternehmen, eine internationale Vermark-tung als attraktiver Wirtschafts-, Arbeits- und Urlaubsstandort sowie maßvolle kommunale Steuersätze und Abgaben.

Um die Marke von 100.000 Einwohnern hinter sich zu lassen, bedarf es einer aktiven Gestal-tung der Zukunft. Mit engagierten Partnern, wie der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin, kann es gelingen, die Residenz- und Landeshauptstadt Schwerin zu einer florie-renden Großstadt mit europäischer Strahlkraft entwickeln. n

Information:IHK zu Schwerin, Stefanie Scharrenbach Aufgabenbereich: Geschäftsbereichsleiterin Geschäftsbereich: Standortpolitik, International 0385 [email protected]

Die IHK zu Schwerin entwirft das Zukunftsbild „Hunderttausend Plus!“ für Schwerin und fordert Politik und Verwaltung auf, gemeinsam mit allen relevanten Akteuren, die positive Entwicklung der Landeshauptstadt weiter zu entfalten.

Schwerin als wachsende Großstadt denken!

der jeder spricht.

Diese Idee erfordert vielleicht eine gewisse

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18 ■  Wirtschaftskompass 07|08|2016

■  STANDORTPOLITIK

Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen

Die IHK zu Schwerin legt ausgewählte Standpunkte und Handlungs-empfehlungen zur Stärkung und zum weiteren Ausbau der Wirtschafts-kraft der Region Westmecklenburg vor. Die Parteien in MV legen ihre Meinung dar.

1. Verantwortung von Wirtschaft und PolitikDie Unternehmen in Westmecklenburg übernehmen eine gesellschaft-liche Verantwortung gegenüber ihrer Region, ihren Mitarbeitern und deren Familien. Die übernommene Verantwortung ist ein wichtiger Bestandteil der Gesellschaft an unserem Wirtschaftsstandort. Die regio-nalen Unternehmen kommen ihrer Verantwortung auch im Dialog mit der Politik nach. Die Wirtschaft ist bei allen gesellschaftlichen Anliegen ein offener und sachlicher Gesprächspartner. Dabei ist hervorzuheben, dass die regionalen Unternehmen national wie international in Konkur-renz um Kunden und Marktanteile stehen. Lokale Aufwendungen und Vorschriften schränken die wirtschaftliche Tätigkeit der hiesigen Unter-nehmen unnötig ein. Insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen stellen kommunale Abgaben eine hohe Belastung dar.

Wiko: Welche Position vertreten Sie zur Einführung von zweckgebun-denen kommunalen Abgaben und wie bewerten Sie die in einigen Orten in MV eingeführte Bettensteuer? Wie bewerten Sie die wirtschaftliche Tätigkeit der Kommunen in MV?

SPD-Landesverband MV

Wichtig ist, dass bei der Finanzierung der Tourismusaufgaben alle Betei-ligten gleichberechtigt einbezogen werden und eine möglichst breite und gerechte Teilhabe aus dem Nutzen des Tourismus angestrebt wird. Zur Finanzierung der touristischen Aufgaben sind alle Handlungsspiel-räume und Finanzierungsmodelle sorgfältig zu prüfen und abzuwägen. Mit einer Tourismusabgabe als Alternative zur Bettensteuer wäre die Möglichkeit zur besseren Refinanzierung der touristischen Infrastruktur eröffnet.Bei der wirtschaftlichen Tätigkeit von Kommunen handelt es sich um den verfassungsrechtlich garantierten Grundsatz der kommunalen Selbstverwaltung und liegt vorrangig im Ermessen jeder Kommune, wobei die Voraussetzungen für eine wirtschaftliche Betätigung stets erfüllt sein müssen.

CDU Landesverband MV

Eine Tourismusabgabe wrd derzeit wegen fehlender Zweckbindung abgelehnt. Gleiches gilt für die Bettensteuer; beide Instrumente dienen

häufig zum Stopfen von Haushaltslöchern. Um die hervorragenden Tou-rismusbilanzen des Jahres 2015 fortzusetzen, ist die Haushaltssanierung mittels eines tourismusfeindlichen Bürokratiemonsters nicht geeignet. Trotz offenkundiger Vorteile privater Modelle bei der Preis- und Gebüh-renbildung werden immer häufiger Kommunalisierungsbestrebungen diskutiert. Das Ausschreibungsverfahren ist jedoch ein Garant für die besten Preise und für Wettbewerb, hieran gilt es festzuhalten.

DIE LINKE. Landesverband MV

Die Einführung einer Tourismusabgabe eröffnet den Kommunen Mög-lichkeiten für die Finanzierung der touristischen Infrastruktur. Modelle, bei denen die Unternehmen freiwillig einen Beitrag zur Entwicklung dieser Infrastruktur leisten, werden unterstützt. Die Bettensteuer ist Folge der schlechten Finanzausstattung der Kommunen und steht auf-grund der nicht vorhandenen Zweckbindung in der Kritik. Eine aufga-bengerechte Finanzausstattung ist nötig. Die wirtschaftliche Betätigung der Kommunen ist für uns vor allem im Bereich der Daseinsvorsorge unverzichtbar. Daher lehnen wir eine pauschale Einschränkung der wirtschaftlichen Betätigung von Kommunen ab, wollen uns aber gegen eine Überprüfung der Gesetzlichkeiten im Falle schwerwiegender pri-vatwirtschaftlicher Auswirkungen nicht verweigern.

Bündnis 90/Die Grünen MV

Der Einführung einer Tourismusabgabe stehen wir grundsätzlich offen gegenüber, die aber an bestimmte Kriterien gebunden sein muss. Es muss Transparenz darüber hergestellt werden, in welcher Höhe und wofür die Mittel eingesetzt werden, sodass nicht eine allgemeine Finan-zierung des Haushalts erfolgt. In den Bereichen Energie und Breitband-versorgung kommt der wirtschaftlichen Betätigung der Kommunen große Bedeutung zu; diese muss jedoch auch künftig dem Grundsatz der Wirtschaftlichkeit unterworfen sein. Ausnahmen sollen die vorge-sehene energiewirtschaftliche Betätigung und der Breitbandausbau darstellen. Kommunen sollen auch künftig vor wirtschaftlichen Risiken bewahrt und die Privatwirtschaft vor einer Beeinträchtigung ihrer berechtigten Interessen geschützt werden.

2. BildungspolitikDie Bildungspolitik ist ein wesentlicher Bestandteil der Standortpoli-tik und von entscheidender Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit der regio nalen Wirtschaft. Qualifizierte und motivierte Mitarbeiter bilden die Grundlage für den unternehmerischen Erfolg. Auf Grund der demo-grafischen Entwicklung werden Ausbildung und lebenslanges Lernen

Die Parteien in MV rüsten sich für den Landtagswahlkampf. Die Wahlprogramme wurden entwickelt und die Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahl am 4. September 2016 nominiert. Zu den Aufgaben der IHK zu Schwerin gehört es, die Herausforderungen und Bedarfe der Unternehmen zu identifizieren und Lösungsvorschläge zu entwickeln. Aus diesem Grund bringt sie sich aktiv in die Debatte um die wirtschaftspolitischen Weichenstellungen für die kommenden Jahre ein. Auf Basis der von der Vollversammlung bereits im Dezember 2015 beschlossenen „Wirtschaftspolitischen Grundsatzpositionen für einen zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort Westmecklenburg 2025“ hat die IHK sogenannte „Wahlprüfsteine“ zur Landtagswahl erarbeitet und an die Landesverbände der im Landtag vertretenen demokratischen Parteien versandt. Auf diesen Seiten geben wir Ihnen einen ersten Einblick zu vier ausgewählten wirtschaftspolitischen Schwerpunktthemen. Die vollständigen Antworten auf unsere Fragen finden Sie in unserem Internet-Spezial zur Landtagswahl 2016 unter www.ihkzuschwerin.de/standortpolitik/Landtagswahl-MV_2016 (Dokument-Nr. 3432106).Dort finden Sie auch unsere Wahlprüfsteine zum Download.

Spezial: Landtagswahl 2016

Wirtschaftskompass 07|08|2016 ■ 19

STANDORTPOLITIK ■

immer wichtiger. Die Zahl qualifizierter Fachkräfte und geeigneter Aus-zubildende nimmt gerade in MV immer weiter ab. Umso wichtiger ist es, die Rahmenbedingungen auf diese Entwicklungen abzustimmen und die Unternehmen in ihrem Engagement bei der Aus- und Weiterbildung zu unterstützen.

Wiko: Welche bildungspolitischen Akzente werden Sie in der kommen-den Legislaturperiode setzen? Mit welchen Mitteln möchten Sie den Schulabschluss mit Ausbildungsreife sicherstellen und die Durchlässig-keit zwischen beruflicher und akademischer Bildung erhöhen?

SPD-Landesverband MV

Die größte Herausforderung wird die Umsetzung der UN-Behinderten-rechtskonvention sein. Die Inklusion ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und nicht nur auf den Bereich Schule beschränkt. Auch soll die Überarbeitung der Rahmenlehrpläne fortgesetzt werden und das Unterrichtsfach „Informatik und Medienbildung“ ab der 7. Klassenstufe eingeführt werden. Die Kern- und MINT-Fächer sollen gestärkt werden. Mit der Novellierung des Landeshochschulgesetzes sollen die Hürden für ein Studium ohne Abitur weiter abgebaut werden, sodass mehr Meister weiterbildende Studiengänge belegen können.

CDU Landesverband MV

Um dem Fachkräftebedarf zukünftig gerecht zu werden brauchen wir eine gleichwertige Berücksichtigung der akademischen und beruf-lichen Ausbildung. Dies muss auch für die Berufsfrühorientierung gelten. Gemeinsam mit den Kammern wollen wir verstärkt Studienab-brecher für eine Ausbildung gewinnen und die Durchlässigkeit durch Berücksichtigung und Anerkennung erbrachter (Studien-)Leistungen erhöhen. Zudem werden wir erfolgreiche Ausbildungskampagnen wie „Durchstarten in MV“, „Besser ein Meister“ und das aktuell eingeführte „Meister-Extra“ fortführen.

DIE LINKE. Landesverband MV

Als zentrale Forderungen sind die Einführung der 10-jährigen Schul-pflicht, ein Vertretungsbudget für jede Schule und die Herabsetzung der Schüler/innen Mindestzahl in Eingangsklassen zu nennen. Darüber hinaus wird die Einrichtung einer Landeskoordinierungsstelle für den Übergang Schule - Beruf gefordert. Auch die Berufsorientierungs-Kontaktlehrkräfte müssen wieder eingesetzt werden. Betriebsbesichti-gungen sollten verpflichtend sein, ebenso sollte die Anzahl der Prak-tikumstage erhöht werden. Eine Stärkung der Regionalen Schulen, die Einführung des Programmes „Berufsausbildung mit Abitur“ und eine bessere Vermarktung der bereits bestehenden Möglichkeiten scheint notwendig. Auch sollten die Weiterbildungsangebote der Hoch- und Fachhochschulen erweitert werden und dem Arbeitstag angepasst sein.

Bündnis 90/Die Grünen MV

Die duale Berufsausbildung bietet nach wie vor beste Voraussetzungen für eine praxisnahe Ausbildung und ein erfolgreiches Erwerbsleben. Dafür müssen insbesondere die Rahmenpläne der Regionalen Schulen an die Anforderungen der Berufsausbildung angepasst werden. Für die Umsetzung der Inklusion benötigen die Schulen mehr Personal als bis-

lang geplant, um die Schulabbruchquoten zu senken und zu gewähr-leisten, dass Berufsreife und Mittlere Reife wirklich zur Ausbildung befähigen. Weitere Forderungen sind Berufsorientierung durch Prak-tika und Berufsorientierungstage in allen Schulformen ab Klasse 7, ein kostengünstiges Azubi-Ticket sowie die Organisation der Ausbildung in Modulen, um eine bessere Anerkennung bei Ausbildungswechsel zu gewährleisten.

3. Außenwirtschaft und ExporteDer Handel mit anderen Staaten erschließt den regionalen Unterneh-men neue Wachstumspotenziale bei Umsatz und Beschäftigung. Zudem wird die Abhängigkeit vom deutschen Binnenmarkt gesenkt. Allerdings erhöht sich mit der Öffnung der Märkte auch der internationale Wett-bewerbsdruck, zeitnah auf Veränderungen zu reagieren. Da die Wirt-schaftsstruktur Mecklenburg-Vorpommerns kleinteilig strukturiert ist und gerade für kleine und mittlere Unternehmen der Weg ins Ausland nicht leicht ist, ist es wichtig, die heimischen Unternehmen sowohl bei der Entwicklung von Innovationen, als auch beim Außenhandel zu unterstützen.

Wiko: Welche Schwerpunkte werden Sie bei der Förderung der Außen-wirtschaftstätigkeit der Unternehmen setzen?

SPD-Landesverband MV

Die Unternehmen müssen auf den Märkten der Zukunft präsent sein. Traditionell haben wir gute wirtschaftliche Beziehungen zu Russland und Polen und die Häfen in MV haben sich als starke Partner im soge-nannten Ostsee-Adria-Korridor entwickelt. Die Vernetzung der wich-tigsten Branchen ist weiterhin zu fördern, ebenso wie die Außenwirt-schaftsaktivitäten der Unternehmen.

CDU Landesverband MV

Da die Außenwirtschaftszahlen sich auf niedrigem Niveau bewegen, ist der Ressortzuschnitt zu prüfen; Außenwirtschaftsbelange sollten ins zuständige Wirtschaftsministerium verlagert werden. KMU sollten bei In- und Auslandsmessen stärker unterstützt werden, auch die Intensi-vierung der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit sowie der verbes-serte Zugang zu Wagniskapital werden als wichtige Instrumente gese-hen.

DIE LINKE. Landesverband MV

DIE LINKE setzt sich für die Ansiedelung der Außenwirtschaftspolitik im Wirtschaftsministerium ein. Delegationsreisen gelten als bewährte Instrumente, wobei die Kontakte nach Polen, Österreich und Russland intensiviert werden sollen. Auch sollen umfangreiche Kooperationsab-kommen abgeschlossen werden. Bündnis 90/Die Grünen MV

Wir unterstützen Aktivitäten zur Erschließung des Auslandsmarktes wie Messeförderung, Wirtschaftskooperationen und die Ostseekooperation, die Bildung regionaler Partnerschaften und den Austausch von Fach- und Führungskräften der Wirtschaft aus Entwicklungs- und Transfor-mationsländern.

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Leistung und Sicherheit

IHRE ADRESSE für Kompetenz, Service,

Leistung und SicherheitSebastian MorzinekMitarbeiter der AOK Nordost

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• Sie haben Fragen? Wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen.Gesundheit in besten Händen20 � Wirtschaftskompass 07|08|2016

� STANDORTPOLITIK

4. Mobilität und Infrastruktur – Westmecklenburg als Träger der Metropolregion HamburgDie Region ist verkehrsgünstig an die wichtigen Wirtschafts-, Logistik- und Absatzzentren angeschlossen und ist ein bedeutendes Verbin-dungsglied zwischen den großen Nord-Süd- und West-Ost-Korridoren. Die leistungsfähige Infrastruktur ist Garant für eine hohe Standort-attraktivität im internationalen Wettbewerb. Entlang der großen Ver-kehrsachsen und Knotenpunkte konnten Unternehmensansiedlungen entwickelt werden. Zur Infrastruktur zählt ebenso der Zugang zu einem leistungsfähigen Internetanschluss. Wirtschaftliche Tätigkeit und unter-nehmerischer Erfolg vieler Branchen sind stark von der digitalen Anbin-dung an das globale Netz abhängig geworden; das Internet bildet die Grundlage für eine weitere positive Entwicklung der Wertschöpfung. Darüber hinaus profitiert Westmecklenburg von seiner Nähe zur Hanse-stadt Hamburg, dem wirtschaftlichen Zentrums Norddeutschlands und internationalen Verkehrs- und Logistikhub. Die Metropolregion gehört zu den wettbewerbsfähigsten Regionen in Europa. Die starken Pendler-verflechtungen mit der Metropolregion bilden dabei das Fachkräftepo-tenzial für die weitere wirtschaftliche Entwicklung Westmecklenburgs.

Wiko: Welche Ziele sollte eine nachhaltige Verkehrspolitik für MV ver-folgen? Welchen Beitrag leistet hierzu die feste Fehmarnbelt-Querung und die Entwicklung der Metropolregion Hamburg? Mit welchen Mit-teln werden sie die Verfügbarkeit von schnellem Internet vorantreiben?

SPD-Landesverband MV

Wir haben eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur in unserem Land. Ziel ist es, diese zu erhalten und da, wo noch notwendig, auszubauen. Die Projekte des Bundesverkehrswegeplans wollen wir zügig realisieren. Die Fehmarnbelt-Querung bietet Chancen für Mecklenburg-Vorpom-mern und ganz Norddeutschland. Bezüglich der Metropolregion Ham-burg sind die bisherigen Erfahrungen durchweg positiv. Unser Ziel ist es, die wirtschaftliche, technologische und soziale Entwicklung der Metro-polregion als gemeinsamen Wirtschafts- und Lebensraum innerhalb der festgelegten Grenzen zu stärken und weiter voranzutreiben.Schnelles und leistungsfähiges Internet auch im ländlichen Raum und in Gewerbegebieten auszubauen ist ein Schwerpunktthema der SPD. So wurden enorme Anstrengungen unternommen, um möglichst vielen Gemeinden die Teilnahme am aktuellen Bundesprogramm zum Breit-bandausbau zu ermöglichen. Instrumente, wie z. B. kostenlose WLAN-Hotspots und eine zukunftsfähige Glasfaserstrategie sind für uns wich-tige zukünftige Maßnahmen.

CDU Landesverband MV

Die Verkehrs- und Infrastrukturpolitik tragen zur Schaffung und Erhalt von Arbeitsplätzen und Wertschöpfung in MV bei. Mit der festen

Fehmarnbelt-Querung werden sich sowohl Warenströme, der Transfer von Bildung und Kultur zwischen Deutschland und Skandinavien verän-dern. Westmecklenburg kann durch eine gute Anbindung der A 20 von der Fehmarnbelt-Querung in Bereichen wie Wirtschaft, Bildung, For-schung und Tourismus profitieren. Hamburg ist dabei das wirtschaft-liche Zentrum im Norden. Die gute Entwicklung in unseren Gewerbe-gebieten hängt vor allem mit der Nähe zu Hamburg zusammen – wir profitieren schon heute von der Metropolregion. Bezüglich der Verfüg-barkeit von schnellem Internet hat die Landesregierung einen Beschluss zur finanziellen Unterstützung der Kommunen zum Breitbandausbau gefasst. Die weitere Unterstützung und Beratung von Kommunen steht im Vordergrund.

DIE LINKE. Landesverband MV

Angesichts knapper Gelder und Schuldenbremse gehen Projekte wie die feste Fehmarnbelt-Querung zu Lasten vieler kleinerer und dringender Projekte, weshalb wir dem Projekt der Fehmarnbelt-Querung skeptisch gegenüber stehen. Hinsichtlich der Metropolregion Hamburg werden wir uns dafür einsetzen, dass die Verwaltungsgrenzen innerhalb der Metropolregion für die Bevölkerung weniger spürbar sind; auch in Fra-gen der Mobilität und der Bildung bestehen noch Hürden. Insgesamt müssen die norddeutschen Bundesländer stärker kooperieren, um ihre gemeinsamen Interessen gegenüber der Bundespolitik zu vertreten. Das Breitbandnetz muss mit Hilfe von Glasfaserkabeln bis in jeden Haushalt ausgebaut werden. Hier sind alle verfügbaren Bundesmittel prioritär zu nutzen und mit Landesmitteln kozufinanzieren.

Bündnis 90/Die Grünen MV

Wir machen uns stark für eine Stärkung des Öffentlichen Personennah-verkehrs, der Teil der Daseinsvorsorge ist und auch im ländlichen Raum funktionieren muss. Weitere Ziele sind Straßenbau nach dem Prinzip Erhalt vor Neubau, Stärkung des Radverkehrs, Zulassung von mehr Wettbewerb auf der Schiene, Abschaffung der Parallelverkehre zwi-schen Bus und Bahn, Bau des Gleisbogen Bad Kleinen. Aus volkswirt-schaftlichen und umweltpolitischen Gründen sprechen wir uns gegen die Fehmarnbelt-Querung aus. Wir sprechen uns für die gezielte För-derung von Glasfasernetzen aus und sehen die Breitbandversorgung als Bestandteil der öffentlichen Daseinsvorsorge. n

Information:IHK zu SchwerinDenise Ring� 0385 [email protected]

Bild: Cordes

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Leistung und SicherheitSebastian MorzinekMitarbeiter der AOK Nordost

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Handelsausschuss trifft Hagenower Bürgermeister MöllerDer Hagenower Bürgermeister Thomas Möller begrüßte gemeinsam mit dem Wirtschaftsför-derer Roland Masche die Mitglieder des IHK Handelsausschusses in Hagenow. Gemeinsam berichten sie dem Gremium von der Struk-tur, Entwicklung und den Herausforderungen des Handelsstandortes sowie vom Hagenower Marketingkonzept, das der Wirtschaftsaus-schuss erarbeitet hat. Wie die Debatte zeigte, ist für die Handelsbranche derzeit das Dia-logforum „Einzelhandel MV” von großem Interesse, an dem das Ministerium für Ener-gie, Infrastruktur und Landesentwicklung, der Handelsverband Nord e.V. und die IHKs in MV gemeinsam arbeiten. Ob Schwerin, Wismar oder Ludwigslust – derzeit versuchen zahl-reiche Orte in Westmecklenburg eine digitale Vernetzung zwischen dem lokalen Handels-standort und dem Internet herzustellen. n

Ausschuss für Gesundheitswirtschaft besucht Fachtagung in LübeckDurch eine enge Zusammenarbeit der IHK zu Lübeck und der IHK zu Schwerin konnte die Juni-Sitzung an die, in den Lübecker Media Docks stattfindende, Fachtagung „Der dänische Gesundheitsmarkt – immer einen Schritt voraus?" gekoppelt werden. Diese zeigte, wie die Integration technischer Inno-vationen in ein Gesundheitssystem funktionie-ren kann. Aber ist das Beispiel Dänemark auch ein vielversprechender Ansatz für Deutsch-land? Während das deutsche Gesundheits-system vom digitalen Wandel noch weit ent-fernt scheint, haben technische und digitale Neuerungen in der Gesundheitsversorgung Dänemarks längst Einzug gehalten. Vorträge dänischer Institute, Unternehmen und inter-nationaler Projekte, an denen bspw. Aus-schussmitglied Ralf Bernitt beteiligt ist, gaben einen internationalen Einblick. n

Tourimusausschuss: Ausrichtung der neuen Landestourismuskonzeption MVDas Schloss Bothmer bot einen attrak-tiven Rahmen für die Sitzung des IHK-Tourismusausschusses. Die Betreiberin des Restaurants und Cafés Orangerie Schloss Bothmer Ann-Kathrin Sommer berichtete den Ausschussmitglieder von ihrem Weg in die Selbstständigkeit und erläuterte, dass neben dem klassischen Gastronomie-geschäft auch sehr stark die Veranstal-tungen und Hochzeiten nachgefragt werden. Thematisch befasste sich die Sitzung mit dem Schwerpunkt „Landestourismuskonzep-tion – Welchen Weg braucht MV?". Die hit-zige Debatte zeigte, dass zur Bewältigung der Herausforderungen im HOGA Fach- und Arbeitskräftemarkt Lösungen und Strategien gebraucht werden, um im Kampf um die Position als Tourismusland Nummer 1 auch künftig die Nase vorn haben zu können. n

Die Mitglieder des IHK-Handelsausschusses in Hagenow auf dem Rathausplatz mit Bürgermeis ter Thomas Möller (r.).Bild: IHK

STANDORTPOLITIK �

22 ■  Wirtschaftskompass 07|08|2016

Hinzu kommen innovative Elemente wie die Einbeziehung des Mittelstandes und die Identifikation von Potenzialfeldern.

Besondere Wachstumspotenziale bescheinigt die Studie den drei Bereichen Medizintechnik, Gesundheitstourismus und gesundheitsför-dernde Lebensmittel. Auch der Internationa-lisierung der Gesundheitswirtschaft kommt in diesem Zusammenhang eine besondere Rolle zu.

Jobmotor GesundheitDas Wachstum in der landesweiten Gesund-heitswirtschaft spiegelt sich ebenfalls in einem hohen Anteil an Erwerbstätigen wider. In 2014 waren rund 136.600 Arbeitnehmer/innen der Gesundheitswirtschaft zugeordnet. Seit dem Jahr 2000 sind mehr als 11.700 Arbeitsplätze neu entstanden. Pro Jahr betrug das Beschäf-tigungswachstum 0,6 Prozent, was einen guten Wert im volkwirtschaftlichen Kontext darstellt. Die Gesundheitswirtschaft ist insge-samt deutlich unabhängiger von konjunktu-rellen oder saisonal bedingten Schwankungen.

KMU sind die tragende Säule im LandDie kleinen und mittleren Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern tragen fast

70 Prozent zur gesamtwirtschaftlichen Wert-schöpfung bei und beschäftigen knapp 80 Prozent aller Erwerbstätigen. Zwischen 2008 und 2014 schufen die mittelständischen Unternehmen im Land rund 6.300 neue Arbeitsplätze, was einem jährlichen Anstieg um 1,6 Prozent entspricht. Die kleinen und mittleren Unternehmen bilden damit die tra-gende Säule der Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern.

BruttowertschöpfungVon 2000 bis 2014 stieg die landesweite Bruttowertschöpfung in diesem Wirtschafts-zweig um rund 55 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro. Im selben Zeitraum stieg der Anteil der Gesundheitswirtschaft an der Wertschöpfung im Land um 2,2 Prozentpunkte auf 14,6 Pro-zent. Jeder siebte Euro im Land entsteht in der Gesundheitswirtschaft.

Auch andere Bundesländer möchten nun die-ses Instrument der Gesundheitswirtschaft-lichen Gesamtrechnung (GGR) des Bundes-ministeriums für Wirtschaft und Energie anwenden, um nach Vorbild MV Erkenntnisse über die Branchenstruktur im eigenen Land zu

erhalten. Das Land Mecklenburg-Vorpommern zeigt großes Engagement in der Förderung der Gesundheitswirtschaft.

Wirtschaftliche Rahmenbedingen in MV fördern positive EntwicklungDie Zahlen belegen, dass die Gesundheitswirt-schaft eine große Bedeutung für den Wirt-schaftsstandort MV hat. Dazu tragen auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, bspw. das langjährige Engagement des Landes und der Netzwerkinstitutionen, wie BioCon Valley® GmbH, bei. Hier wird aktiv das Ziel verfolgt, Gesundheitsland Nr. 1 zu werden. Die BioCon Valley® GmbH unterstützt als zen-traler Ansprechpartner und Dienstleister die Branchenakteure und leistet einen Beitrag zur wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Profi-lierung des Gesundheitsstandortes.

Ergebnisse und Materialien zur Studie finden Sie unter www.bcv.org. n

Information:IHK zu Schwerin, Kristin Just 0385 [email protected]

Mit einer Gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung ist es Mecklenburg-Vorpommern gelungen, als erstes Bundesland aktuelle, belastbare und national vergleichbare Kennzahlen der Gesundheitswirtschaft zu präsentieren. Mit der Studie wurde die ökonomische Bedeutung der Gesundheitswirtschaft analysiert. Demnach ist die Gesundheitswirtschaft sowohl im nationalen Vergleich als auch in Mecklenburg-Vorpommern ein überdurchschnittlich bedeutender Wirtschaftsfaktor.

Gesundheitswirtschaft: Wirtschaftliches Standbein und Zukunft

■  TITELTHEMA

„Unser Alltag wird in allen Lebensbereichen durch die Digitalisierung bestimmt. Es gibt kaum noch Haushalte ohne Smartphone und Tablet. Auch im Gesundheitswesen werden seit Jahren die Potenziale der Digitalisierung weiter entwickelt. Zu den Herausforderung gehört dabei die Einhaltung und Umsetzung markenschutzrechlicher Kriterien. Doch es wird nicht ausreichen, nur Terminservicestellen einzurichten. Es muss gelingen, auf einer vertrauensvollen Basis zwischen Medizin, Technik, Wirtschaft, Politik und Verwaltung, bestehende und neue Prozesse mit Hilfe neuer Technologien zu optimieren.”

Dr. Heike Thierfeld, Vizepräsidentin der IHK zu Schwerin und Vorsitzende des IHK-Ausschusses Gesundheitswirtschaft

Wirtschaftskompass 07|08|2016 ■ 23

TITELTHEMA ■

Bild: pixabay.com

Schon längst ist das direkt am Meer und mitten in der Stadt gelegene Technologie zentrum in der Hansestadt

Wismar kein Geheimtipp mehr unter Grün-dern und StartUps. Reizvoll sind sowohl die individuellen Büro-, Labor-, Lager- und Pro-duktionsräume mit Ostsee blick, aber auch die Nachbarn. Wo sich mehrere Unternehmen aus einer Branche angesiedelt haben, las-sen sich leichter Ko operationen auf den Weg bringen. Auch die direkte Anbindung an die Hochschule Wismar bietet Möglichkeiten für innovative Forschungs- und Verbundprojekte. Zum „Medizintechnik-Cluster“ der Hansestadt Wismar gehören zum Beispiel:

EnviteC-Wismar GmbH – by HoneywellEnviteC ist schwerpunktmäßig im Bereich der Forschung, Entwicklung und Produktion von Sensoren und hochwertigen Überwachungs-geräten tätig. Zum Spektrum gehören Sen-soren und Geräte der Medizin-, Industrie-, Umwelt- und Sicherheitstechnik. Typische Anwendungen sind zum Beispiel Atemalko-holmessgeräte und Monitore für medizinische Anwendungen. www.envitec.com

aplos design + technologyaplos technology ist in der Produktentwick-lung, mit Schwerpunkt Medizintechnik, Indus-

triedesign, Konstruktion und Kunststofftech-nik tätig. www.aplos.net

KatFil GmbHKatFil Luftfiltersysteme – innovative System-lösungen in der Luftfiltertechnik – konzipiert und entwickelt kundenspezifische Filter-systeme und lässt diese in Deutschland produ-zieren und zertifizieren. Die KatFil GmbH ist Teil eines Netzwerkes von Technologiepartnern aus den Branchen Textil, Metallbau, Chemie, Medizintechnik, Lüftungs- und Klimatechnik sowie Forschungs instituten und Universitäten, so dass eine breite Leis-tungs- und Lieferantenstruktur besteht, besonders in Hinsicht auf Anforderungen an hygienisch reine Atemluft, Raumluft und Abluft. Die KatFil GmbH wurde im Jahr 2004 gegründet. www.katfil.de

Sensatronic GmbHSensatronic beschäftigt sich vorwiegend mit der Entwicklung und Fertigung von Produkten und Zubehörteilen für die Medizintechnik. Dabei werden nicht nur die Produkte selbst, sondern auch Fertigungstechnologien und pro-duktionsnahe Vorrichtungen und Hilfsmittel entwickelt und hergestellt. Zur Produktpalette gehören Flowsensoren für Beatmungsgeräte und spezielle Bauformen von Pulsoxime-

trie-Sensoren zur Online- Überwachung von Pulsfrequenz und Sauerstoffsättigung des Blutes. Die Palette wird ergänzt durch medi-zinische Temperatursensoren und Flow- und Temperatur- Messmodule für OEM-Anwen-dungen. www.sensatronic.de

VISIOTEX GmbHDie VISIOTEX GmbH in Wismar übernimmt die gezielte Vermarktung, Produktion und Wei-terentwicklung einer innovativen Technologie zur Herstellung funktionalisierter, intelligenter und dreidimensionaler Textilstrukturen für ein breites technisches Anwendungsfeld.

Hybridtextil – das ist die übergeordnete Bezeichnung für völlig neuartige Kombinatio-nen von Textilien und weiteren Werkstoffen, die ganz neue Einsatzzwecke ermöglichen. Bspw. auch Bandagen. www.visiotex.de

CEcert GmbHCEcert wurde im Jahr 1999 als Testlabor und Produktzertifizierer in der Hansestadt Wismar gegründet. Das Unternehmen verfügt über ein interdisziplinäres Service Team und bie-tet entwicklungsbegleitende Dienstleistungen und Produktprüfungen im Bereich EMV, Elek-trische Sicherheit und Umweltsimulation an. www.cecert.de n

Von den in den Technologie- und Gewerbeparks Schwerin und Wismar ansässigen 112 Unternehmen mit rund 1.150 Mitarbeitern sind derzeit 13 Unternehmen mit ca. 300 Mitarbeitern im Bereich Medizintechnik tätig. Einige von ihnen sind nach wie vor im Besitz ihrer Gründer, andere sind Teil von weltweit agierenden Konzernen.

Medizinprodukte aus Westmecklenburg

TGZTechnologie- und Gewerbezentrum e.V.Schwerin / Wismar

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: TG

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24 ■  Wirtschaftskompass 07|08|2016

■  TITELTHEMA

Unter dem Motto „20 Jahre HygCen – 20 Jahre Hygiene gemeinsam verant-worten” beging Anfang März 2016 die

HygCen Germany GmbH ihr zwanzigjähriges Bestehen. Die HygCen Germany GmbH wurde am 7. März 1996 von Prof. Dr. med. Heinz-Peter Werner – der nach wie vor für die medi-zinisch-technische Leitung des akkreditierten Prüflabors verantwortlich ist – und Dipl. Ing. (FH) Margrit Werner in Schwerin gegründet.In nunmehr zweiter Generation führt sein Sohn, Dr. med. univ. Sebastian Werner, seit 2012 das Unternehmen. Der sozialen Ver-pflichtung als regionales Unternehmen wurde die HygCen Germany GmbH durch die Paten-schaftsübernahme für tiergestützte Therapie von beeinträchtigten Kindern und Jugend-lichen gerecht: Alpakahengst „Leopold“ vom Alpakahof Iserberg unterstützt fortan das

Wohnheim der Diakonie Grevesmühlen. Im Bereich Wissenstransfer wird die HygCen Group durch das „Synergy Centrum für wissen-schaftliche Qualitätskoordination“ unterstützt. Dies ist ein Experten- und Dienstleistungscen-ter für den Medical- und Verbraucherbereich mit Schwerpunkt Medizinprodukte und medi-zinische Produktsicherheit. SynCen berät in allen Fragen der Hygiene und des Qualitäts-management. SynCen hilft beim Aufbau, der Einführung und dem Betrieb von Qualitäts-managementsystemen sowie bei der Erstellung der notwendigen Dokumente für das Zulas-sungsverfahren inklusive der klinischen Bewer-tung der Medizinprodukte. Beide Unternehmen haben ihren Sitz in Schwerin. n

Informationen: www.hygcen.de und www.syncen.com

Das Prüfinstitut HygCen Germany GmbH ist gemäß DIN EN ISO 17025, Richtlinie 93/42/EWG und Richtlinie 90/385/EWG akkreditiert, anerkannt und trägt durch Prüfmethodiken weltweit zur Qualitätssicherung im Gesundheitswesen und Gesundheitstourismus bei. HygCen Germany arbeitet nach nationalen, europäischen und internationalen Standards bzw. Normierungen.

HygCen Germany GmbH: 20 Jahre Prüflabor

20-Jahr-Feier im Ludwig-Bölkow-Haus: Dr. med. univ. Sebastian Werner, Margrit Werner und Prof. Dr. med. Heinz-Peter Werner

Bild: IHK

Digitale Lösungen im Gesundheitswesen

Mit dem E-Health-Gesetz wurde die bundes-weite Einführung der Telematikinfrastruktur für Ende 2015 durch das Bundesministerium für Gesundheit festgeschrieben. Der Gesetz-geber hat damit gezeigt, dass er die Notwen-digkeit und die Chancen der Digitalisierung im Gesundheitswesen erkannt hat. Bis Mitte 2018 sollen Arztpraxen und Krankenhäuser flächendeckend an die Telematikinfrastruk-tur angeschlossen sein. Seit der geänderten Gesetzeslage arbeiten IT-Firmen, Ärzte und Krankenkassen mit Hochdruck daran, Arzt-praxen und Krankenhäuser an das neue Netz anzuschließen. Im ländlich geprägten Meck-lenburg-Vorpommern kann über digitale Lösungen die medizinische Versorgung auch von weniger mobilen Personen in Regionen, in denen kein Arzt mehr um die Ecke nieder-gelassen ist, gesichert werden. Eine intensivere digitale Vernetzung kann sich nicht nur direkt in einer besseren Versorgung, sondern auch wirtschaftlich positiv niederschlagen, was auch Beispiele aus Westmecklenburg beweisen

Audiovisuelle Telematik aus SchwerinDas Schweriner Unternehmen arztkonsultation.de wurde im Dezember 2013 von einem Physiker, einem Biotechnologen und einem Dozenten für Gesundheitsökonomie im Schweriner Technolo-gie- und Gewerbezentrum gegründet. Ihre audi-ovisuelle Plattform, wie die Video sprechstunde, der Ärztevideochat oder der Tele-Dolmetscher erleichtern die Kommunikation zwischen Arzt und Patienten. Hierbei handelt es sich um eine Behandlungsergänzung und ortunabhängige weitere Betreuung der Patien ten. Mit dem E-Health Gesetz wird diese Leistung auch abre-chenbar. Zu den Kunden des jungen Schweriner Unternehmen arztkonsultation.de zählen viele Krankenkassen und 400 Ärzte und Krankenhäu-ser deutschlandweit. Über den Ärztevideochat der DAK können sechs Millionen Versicherte eine der audiovisuellen Plattform des Schweriner Startups nutzen. n

Information:arztkonsultation.de

Wussten Sie schon, dass …… Die Unternehmen der Gesundheits-wirtschaft im Land exportierten 2014 rund 97,2 Millionen Euro an Waren und Dienstleistungen. Die Waren gin-gen dabei insbesondere in die Schweiz, Österreich, Frankreich und die Nieder-lande. Seit dem Jahr 2008 stiegen die Ausfuhren um 62 Prozent. Der Anteil der Gesundheitswirtschaft an allen Exporten des Landes Mecklenburg-Vor-pommern liegt bei 1,4 Prozent. Mit dem Blick auf die insgesamt noch vergleichs-weise geringen Exporte der Unterneh-men, wird das Potenzial und die damit verbundenen Heraus-forderungen der A u ß e n h a n -delsbezie-h u n g e n deutlich.

Wirtschaftskompass 07|08|2016 ■ 25

Die Studie basiert auf der bundesweit anerkannten sogenannten Gesundheits-wirtschaftlichen Gesamtrechnung des

Bundesministeriums für Wirtschaft und Ener-gie. Dabei wurde die ökonomische Bedeutung der Gesundheitswirtschaft erfasst Hierbei ist Mecklenburg-Vorpommern bundesweit Vorrei-ter, denn erstmals legt ein Bundesland natio-nal vergleichbare Kennzahlen vor. Besondere Wachstumspotenziale bescheinigt die Studie den Bereichen Medizintechnik, Gesundheit-stourismus und gesundheitsfördernde Lebens-mittel.

Die Studie zeigt: Der „Ökonomische Fußab-druck der Gesundheitswirtschaft“ hat im Land deutliche Spuren hinterlassen und ist sowohl im nationalen Vergleich als auch in Mecklen-burg-Vorpommern ein überdurchschnittlich bedeutender Wirtschaftsfaktor. Die Gesund-heitswirtschaft schafft rund 5,1 Milliarden Euro jährlich an Umsatzerlösen und gilt als

Beschäftigungsgarant und -motor. 136.600 Erwerbstätige arbeiten in der Branche. Wich-tiger Aspekt der WifOR-Studie ist, dass es große Schnittmengen von Gesundheits- und Ernährungswirtschaft gibt. In der Studie ist daher den gesundheitsfördernden Lebens-mitteln ein eigenes Kapitel gewidmet. Es wird konstatiert, dass zu jedem Ernährungswirt-schafts-Euro direkter Wertschöpfung in der Gesundheitswirtschaft weitere 2,57 Euro in der Gesamtwirtschaft generiert werden. Bun-desweit liegt dieser Wert für die Ernährungs-wirtschaft bei nur knapp einem Euro. Die Ernährungswirtschaft sei somit ein besonderer Impuls für die Gesundheitswirtschaft in MV und stimuliere die Gesamtwirtschaft in Meck-lenburg-Vorpommern in besonderem Maße, unterstreicht die Studie. Die Autoren fordern daher eine weitere Stärkung der Herstellung gesundheitsfördernder Lebensmittel.An der Hochschule Neubrandenburg geht man dieses Thema aus wissenschaftlicher

Sicht zusammen mit Unternehmen an. In der Bundesinitiative „Starke Fachhochschulen – Impuls für die Region“ konnte sich die Hoch-schule in der ersten Runde gegen 80 Bewerber durchsetzen. Die Entscheidung über den end-gültigen Zuschlag steht jedoch noch aus. Die Hochschule Neubrandenburg plant in diesem Vorhaben, gemeinsam mit Unternehmen der Ernährungswirtschaft und verwandten Bran-chen ein Kompetenzzentrum für die Beratung, Prüfung, Analyse und Beantragung von soge-nannten Health Claims – gesundheitsbezogene Aussagen von Lebensmitteln – zu etablieren. Die IHK zu Schwerin unterstützt diese Aktivi-tät und hat die Hochschule Neubrandenburg bei der Antragstellung begleitet. n

Information:IHK zu SchwerinHenner Willnow 0385 [email protected]

Das Biotechnologienetzwerk BioCon Valley hat im Auftrag des Wirtschaftsministeriums Mecklenburg-Vorpommern erstmals gemeinsam mit dem unabhängigen Wirtschaftsforschungsinstitut WifOR eine Abbildung und Branchenabgrenzung der Gesundheitswirtschaft in MV vorgenommen.

Symbiose von Ernährung und Gesundheit in MV

Gesundheit und Ernährung, wie genau passen diese beiden Themen eigentlich zusammen?

Prof. Dr. Leif-Alexander Garbe: Gesunde Lebensmittel sind ja insbesondere als „Super Food“ aktuell in aller Munde: Chia, Acai, Spiru-lina. Ob und inwieweit diese Produkte als täg-liches Lebensmittel super sind, darüber kann man trefflich streiten. Dennoch ist es ja wis-senschaftlich bewiesen, dass es Lebensmittel gibt, die eben vorteilhafter für eine gesunde Ernährung sind. Insofern sollten wir also eher von Lebensmitteln sprechen, die Tag für Tag der Erhaltung oder Förderung der Gesundheit

dienen. Davon gibt es natürlich eine Vielzahl von Produkten. Allerdings dürfen die meisten davon den Health Claim nicht führen.

Lars Bauer: „Ernährung“ und „Gesundheit“ spiegeln sich bereits im Namen der Strategie-gruppe „Ernährung für die Gesundheit“ des von der BioCon Valley® GmbH koordinierten Kuratoriums Gesundheitswirtschaft des Lan-des MV wider. Es geht entsprechend nicht nur allein darum, eine gesunde Ernährung in den Fokus zu rücken. Vielmehr steht die Gestaltung von Ernährungs- und Gesundheitswirtschaft unter dem Gesichtspunkt „Ernährung für die

Gesundheit“ aus eigenen Rohstoffen im Vor-dergrund. Dabei können auch Nahrungsmittel für bestimmte Aspekte der Gesundheit, bei-spielsweise bei Allergien, entwickelt werden.

Welchen Stellenwert hat die Ernährungs-wirtschaft in der Gesundheitswirtschaft?

Lars Bauer: Sowohl die Ernährungs- als auch die Gesundheitswirtschaft gehören zu den Zukunftsbranchen des Landes. Die aktuelle Studie zum ökonomischen Fußabdruck der Gesundheitswirtschaft in MV macht einmal mehr deutlich, dass beispielsweise gesund-

Ein neuer Begriff lässt aufhorchen: Super Food! Was verbirgt sich dahinter und welcher Wert ist damit verbunden? Der WIKO sprach in diesem Zusammenhang mit Prof. Dr. Leif-Alexander Garbe (Bild links) von der Hochschule Neubrandenburg, Fachbereich Agrarwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften und dem Geschäftsführer der BioCon Valley® GmbH, Lars Bauer (Bild rechts).

Super Food: Alles super, oder was?

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Bild: pixabay.com

26 ■  Wirtschaftskompass 07|08|2016

heitsfördernde Lebensmittel für beide Bran-chen enormes Potenzial bieten. So ist der Anteil der Bruttowertschöpfung dieser Lebensmittel an der gesamten Gesundheits-wirtschaft des Landes bei 2,7 Prozent. Er ist damit mehr als doppelt so hoch, wie etwa in der nationalen Branche. Gesundheitsfördernde Lebensmittel sind allein in Mecklenburg-Vorpommern für mehr als 137 Millionen Euro Bruttowertschöpfung verantwortlich.

Wie steht es um das Innovationspotenzial der Ernährungswirtschaft? Im Gegensatz zu anderen Themen hört man recht wenig Inno-vatives aus der Branche.

Prof. Dr. Leif-Alexander Garbe: Das ist ein Punkt, dem ich widerspreche. Zusammen mit meinen Kolleginnen und Kollegen sehen wir vielmehr ein großes Potenzial für Innovatio-nen in Produkte und Prozesse. Das gilt nicht nur für gesundheitsfördernde Lebensmittel, sondern für die gesamte Bandbreite der Ernährungswirtschaft – vom Acker bis zum Teller. Mit unserem Förderantrag „Fokus Health Claim“ gehen wir genau in diese Richtung. Den Unternehmen der Branche bieten wir hier eine perfekte Plattform für Produktentwicklungen

in Neubrandenburg, auch für Lebensmittel mit Gesundheitsbezug. Gerade die Studie zum ökonomischen Fußabdruck in MV sagt, dass wir gemeinsam die Entwicklung und Herstel-lung gesundheitsfördernder Lebensmittel stär-ken sollen. Dem stimme ich natürlich zu.

Wie können Gesundheitswirtschaft und Ernährung in der Zukunft noch besser zu einander kommen?

Lars Bauer: Das Thema „Ernährung“ ist ein ele-mentarer Bestandteil der Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Das Land bietet in dieser Hinsicht einerseits mit seinen natür-

lichen, ursprünglichen Ressourcen, andererseits mit den regionalen Anbietern, Erzeugern und Herstellern in der Ernährungs- und Landwirt-schaft ideale Voraussetzungen. Hinzu kommt, dass hervorragende wirtschaftliche und wissen-schaftlichen Know-how im Land, mit dem diese Themen noch enger verzahnt und mehr Wert-schöpfung entstehen kann. Daran arbeiten das Kuratorium Gesundheitswirtschaft, der Agrar-marketing MV e.V., die IHKs in MV, gemeinsam mit den Universitäten und Fachhochschulen des Landes, der BioCon Valley® GmbH sowie den heimischen Unternehmen.

Prof. Dr. Leif-Alexander Garbe: Innovationen in Lebensmittel mit gesundheitlichem Zusatz-nutzen sind ein absolutes Zukunftsthema, das wir hier in Mecklenburg-Vorpommern ange-hen und umsetzen können. Ich freue mich sehr, wenn hier die Branchennetzwerke zueinander finden können. Begleitet von Wissenschaft und Politik können wir die Möglichkeiten für die Wirtschaft sicher gemeinsam ausbauen, auch im internationalen Kontext. n

Information:IHK zu Schwerin, Henner Willnow 0385 5103-312, [email protected]

Wussten Sie schon, dass …… als gesundheitsfördernde Lebens-mittel einerseits jegliches Obst und Gemüse sowie andererseits biologische Erzeugnisse erachtet werden. Der Kon-sum dieser Produkte dient jedoch nicht ausschließlich der Förderung von Gesundheit, weswegen eine Gewich-tung hinsichtlich der gesundheitlichen Motivation vorgenommen wird.

Vitamine rund um die Ostsee

Sanddorn ist eigentlich eine Wildfrucht, Einhei-mische und Touristen kennen die orangeroten Früchte von den sandigen Dünen entlang der Ostseeküste. Als Kulturpflanze ist Sanddorn eine Rarität in Deutschland. Doch ist Sand-dorn inzwischen wegen seiner gesundheitsför-dernden Inhaltsstoffe heute weltweit gefragt. Insbesondere das Sanddornöl wirkt antibakte-riell und entzündungshemmend. Somit hilft es bei der Wundheilung in der Human- und Vete-rinärmedizin. Die Beeren enthalten ein hohes Maß an Vitamin C, mehr als siebenmal davon ist im Sanddorn im Vergleich zur Zitrone enthalten. Vitamin C wird im menschlichen Stoffwechsel benötigt und gilt als entscheidender Faktor bei der Bildung von Bindegewebe, Knochen und Zähnen. Darüber hinaus macht der hohe Gehalt

an Mineralstoffen, Spurenelementen, Sterinen und den lebenswichtigen Vitaminen A, B1, B2, B3, B9, E, K, F und P den Sanddorn zu einem echten Vitaminwunder. In Westmecklenburg ist einer der wichtigsten Sanddornbetriebe zuhause – die Sanddorn Storchennest GmbH aus Ludwigslust. Die sechs Mitarbeiter und bis zu 20 Erntehelfer sehen positiv in die Zukunft. „Der Fruchtansatz für die Ernte 2016 sieht ganz positiv aus, aber letztlich sehen wir das erst bei der Ernte“, so Geschäftsführerin Silvia Hinrichs. Sanddorn Storchennest ist mehr und mehr auch auf internationalen Märkten aktiv. Wo würde man in der Zukunft einen Kunden in Schweden mit Beeren beliefern und schon heute vertreibt ein dänischer Partner die Storchennest-Pro-dukte in Dänemark. nBild: Sanddorn Storchennest

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Wirtschaftskompass 07|08|2016 ■ 27

Verstärkt fragt die Kundschaft so bei-spielsweise heimische Superfoods wie Aronia-Beeren, Leinöl und -samen

sowie asiatischen Matcha-Tee nach. Das sind Produkte, die besonders reich an gesund-heitsfördernden sekundären Pflanzenstoffen und Antioxidantien sind. Noch stärker wach-sen die Segmente Diätetische Lebensmittel (8,6 Prozent), Nahrungsergänzungsmittel (11,2 Prozent) und freiverkäufliche Arznei-mittel (6,3 Prozent). Diese aktuellen Zahlen legte kürzlich die Reformhaus eG vor.

„Für unseren Erfolg ist kompetente Beratung ein maßgeblicher Faktor, hier gebührt unseren Mitgliedern und deren qualifizierten Mitar-beitenden großes Lob“, erklärt Carsten Greve, Vorstand der Reformhaus eG. „Wir sehen uns als Marktführer bei Beratung, damit verbinden wir einen klaren Qualitätsanspruch.“ Reform-haus investiert deshalb permanent in die Aus-

und Weiterbildung der Mitarbeiter. Allein im Jahr 2015 haben rund 500 Mitarbeiter der Reformhäuser Semi-nare in der Reform-haus-Fachakademie besucht. Darunter sind auch Fachberaterse-minare, in denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein IHK-Zertifikat erwerben können.

In der 2015 gestarteten Aktion „TRIÄT Challenge“ der Reformhäuser können Kun-dinnen und Kunden ihren Gesundheitssta-tus mit einem wissenschaftlich fundierten Schnelltest messen. Als Ergebnis können Emp-fehlungen gegeben werden, wie die individu-elle gesundheitliche Vorsorge verstärkt werden kann. n

Immer mehr Deutsche kaufen vegetarische und vegane Lebensmittel und andere gesunde Produkte in den bundesweit 1.176 Reformhäusern ein. Die Fachgeschäfte der in Zarrentin ansässigen Genossenschaft verzeichnen im wichtigen Segment der Lebensmittel, auf die über die Hälfte des Gesamtumsatzes entfällt, ein Plus von 6,1 Prozent.

Reformhaus: Gesunde Lebensweise

Carsten Greve, Vorstand der Reformhaus eG

Bilder: Reformhaus®

Heimische Wildfrüchte im Fokus

Zahlreiche Vitamine, Fruchtsäuren, natürli-che Zucker und Mineralstoffe, dazu spezielle Duft- und Geschmacksstoffe, heimische Wild-früchte haben für eine gesundheitsbewusste Ernährung zweifellos hohes Potenzial. Dieses zu erschließen, haben sich Wissenschaftler des Fachbereiches Agrarwirtschaft und Lebensmit-telwissenschaften der Hochschule Neubran-denburg zur Aufgabe gemacht. Gemeinsam mit regionalen Obstanbauern, Verarbeitern wie der Sanddorn Storchennest GmbH aus Lud-wigslust und Beratungsunternehmen haben sie sich zu einer Arbeitsgruppe zusammenge-schlossen. Sie sollen die Produktions- und Ver-wertungspotenziale heimischer Wildfruchtar-ten für die Lebensmittelindustrie erforschen und bewerten. Seit Ende Juni werden diese Arbeiten durch das Ministerium für Land-wirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz im Rahmen der Europäischen Innovationspartner-

schaft Produktivität und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft (EIP-AGRI) gefördert. Minister

Dr. Till Backhaus übergab in Ludwigslust einen Förderbescheid in Höhe von 982.000 Euro an die Partner im EIP-Projekt „Wildfrüchte“.

Übergeordnetes Ziel des Förderprogramms ist es, die landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit zu verbessern. Konkret sollen in dem nun bewilligten Vorha-ben neue Erkenntnisse zur Pflege von Sand-dorn auf den Ertrag erfasst und bewertet werden. Zudem werden weitere Wildobstar-ten, wie etwa die Apfelbeere, Scheinquitte und Fruchtrosen unter den Klima- und Stand-ortbedingungen in MV geprüft. Im Anschluss erfolgt dann eine Bewertung ihrer physika-lisch-chemischen Eigenschaften für Produkte der Lebensmittel- und Verarbeitungsindustrie.Die Hochschule Neubrandenburg führt in ihrem Forschungsschwerpunkt „Gesundheit und Ernährung“ die Kompetenzen der Hoch-schule aus der Agrarwirtschaft, der Lebensmit-telforschung und -entwicklung sowie aus der Prävention, Pflege und dem Gesundheitsma-nagement zusammen. n

Landwirtschaftsminister Till Backhaus übergibt den Förderbescheid über 982.000 Euro an LMS-Geschäftsführer Berthold Majerus

Bild: LMS-Agrarberatung GmbH

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Bild: pixabay.com

28 ■  Wirtschaftskompass 07|08|2016

Biohotel Amadeus: Fastenwochen in der Stadt

Im Schweriner Biohotel wird seit zwei Jah-ren „Fasten für Gesunde“ nach der Methode von Dr. Buchinger als gesundheitliche Vor-sorge unter Anleitung angeboten. Es hilft dem Gesunden und Noch-Gesunden, nahezu allen ernährungsbedingten Störungen vorzubeu-gen. Katrin Brandner, Inhaberin des Biohotel Amadeus in Schwerin, beschreibt die Vorteile von Gesundheitsangeboten im Hotel mit einer verlängerten Aufenthaltsdauer der Gäste und einen längeren Buchungsvorlauf im Vergleich zum klassischen Städte- und Kulturtouristen, was ihrem Unternehmen Planungssicherheit, auch in der Nebensaison, verschafft.

Wieso Bio? Ganz einfach – es gibt keine Alternative zur gesunden und ökologisch ein-wandfreien Ernährung. Nur Bioprodukte las-sen sich weitestgehend im Einklang mit der

Natur erzeugen. Bioprodukte sind einfach gesünder.

Wieso Gesundheitsangebote? Gesundheits-angebote bringen für beide Seiten viele Vor-teile. Für den Gast gibt es ein Zurück zu den Wurzeln. Ein Finden von Ruhe und Entspan-nung in einer Zeit von Stress und Hektik. Die richtige Ernährung entlastet den Körper und die wunderschöne Natur an den Schweriner Seen kombiniert mit dem großen Kunst- und Kulturangebot bringt Abwechslung und neue Gedanken. Die durchschnittliche Aufent-haltsdauer der Gäste in Schwerin steigt. Wir haben länger Zeit dem Gast die Schönheiten Schwerins nahezubringen und damit wird der Gast zum Botschafter für unsere schöne Stadt und für unser Haus.

Wieso Fasten? Weil Fasten für Gesunde nach der Buchinger Methode den Körper entlas-tet und die Selbstheilungskräfte unterstützt. Weil freiwilliger Verzicht in dieser Woche eine besondere Wirkung auf den Fastenden hat und jeder gestärkt und motiviert nach Hause fährt. Die eigenen Fastenerfahrungen waren so posi-

tiv, dass ich dieses leichte Körpergefühl gerne weitergebe und meine Fastengäste in dieser Zeit begleite.

Wie ist die Nachfrage bei den Gästen? Wir fasten jetzt zwei Jahre mit unseren Gästen. Die Nachfrage steigt und die Kurse sind schon relativ gut gebucht. Einige Termine waren schon ausgebucht – andere finden in kleiner Runde auch mal mit nur zwei oder drei Teil-nehmern statt. Die Rückmeldungen sind sehr positiv. Aktuell planen wir die Fastenwochen ab Oktober 2016 bis April 2017.

Was erwarten die Gäste? Die meisten Fasten-gäste sind schon erfahrene Faster und wollen mal „das Fasten in der Stadt“ ausprobieren. Es ist ein Unterschied zum Fasten am Strand oder im Wald. Hier kommt das große Angebot an Kunst und Kultur in der Landeshauptstadt zum Tragen. Fasten ist nicht nur eine besondere Erfahrung für den Körper, sondern auch eine für Geist und Seele. Für den Erstfaster steht meist das Interesse im Vordergrund es einfach mal zu probieren und ein paar Kilos zu verlie-ren. Information: www.schwerin.cc n

Neben dem „ersten Gesundheitsmarkt“, der die klassische medizinische Versorgung durch Ärzte und Pflegepersonal umfasst, entwickelt sich der sogenannte „zweite Gesundheitsmarkt“, der alle privat finanzierten Produkte und Dienstleistungen rund um die Gesundheit umfasst, mit einer hohen Dynamik. Dabei spielt der demographische Wandel und das gestiegene Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung eine zentrale Rolle.

Gesundheitstourismus in Westmecklenburg

Katrin Brandner,Inhaberin des Biohotel Amadeus in Schwerin

Das Tourismusland Mecklenburg-Vorpom-mern bietet ideale Rahmenbedingungen für Erholung und Genesung. Insgesamt

63 Heilbäder, Seeheilbäder, Seebäder, Luft-kurorte und Erholungsorte erfüllen die stren-gen Kriterien des Landeskurortgesetzes. Der Tourismusverband wirbt mit „Sonne, Seeluft, Salz und Ruhe – Erholung für alle Sinne“ für die Gesundheitsangebote im Nordosten. Doch wie kann es gelingen, dass im Hotel die Nach-frage durch Gesundheitsangebote gesteigert wird. Besonders reizvoll ist dabei, Angebote in der Nebensaison zu schaffen, um eine stär-kere Ganzjahresauslastung zu erhalten. Um den Gesundheitstourismus in Mecklenburg-

Vorpommern weiter auszubauen wird seit dem 1. November 2015 beim Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. (TMV) das Projekt „Interaktiver Marktplatz für Gesund-heitstourismus“ gesteuert.

Neben der Markt- und Produktentwicklung ist unter anderem vorgesehen, eine zentrale Datenbank als online und telefonisch erreich-bare Kontakt- bzw. Servicestelle einzurichten, die Angebote indikationsorientiert, ortsbe-zogen, kassengestützt bzw. preisorientiert recherchierbar aufbereitet und individuelle, gesundheitsorientierte Kundenanfragen kom-petent beantwortet und individualisiert zur

Angebotserstellung und Buchungsentschei-dung führt. Mit zielgerichtetem Marketing und Vertrieb sowie über Kooperationen sollen relevante Zielgruppen auf die Plattform bzw. an die Servicestelle geführt werden.

Beispiele zum Gesundheitstourismus aus der Region Westmecklenburg zeigen die Viel-falt im Gesundheitstourismus, abseits der Rehakliniken, die in der Statistik auch zu den touristischen Übernachtungen gerechnet werden. n

Information: www.tmv.de

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Wirtschaftskompass 07|08|2016 ■ 29

Parkhotel Klüschenberg in Plau: Salzwasser im Binnenland

Das Wellness-Angebot im Parkhotel Klüschen-berg in Plau am See lädt die Gäste zum Ent-spannen im Saunarium mit Finnischer Sauna, Dampfsauna und Duschtempel dem Relaxate-lier mit Trimm-Dich-Studio und Salzwasser-Pool. Mit einem separaten Eingang steht der Erholungsbereich nicht nur den Urlaubern offen, sondern auch den Erholungssuchenden Einheimischen. Geschäftsführer Ernst Gotzian liefert dem Wirtschaftskompass einen Einblick in die gesundheitsorientierten Abläufe in sei-nem Haus.

Wieso Gesundheitsangebote? Das Parkhotel Klüschenberg ist ein gesundheitsorientiertes Unternehmen steht für die ganzheitliche Erho-lung und Entspannung seiner Gäste – Gesund-heit. Das ist nicht nur Wellness mit Massagen und Anwendungen. Neben der behaglichen Atmosphäre, die die Lage im Klüschenberg-Kurpark mit sich bringt, den ruhigen Ent-spannungszonen in der Hotelanlage, einem ausgezeichnetem Restaurant mit einer fri-schen, saisonalen Küche auf Basis heimischer Produkte, steht den Gästen ein moderner 400 Qudratmeter Wellnessbereich mit Salz-

wasser-Pool, Saunarium, Finnischer Sauna, Dampfbad und Duschtempel, Relax atelier mit Solarium und Trimm-Dich-Raum sowie der Beauty-Lounge mit vier Behandlungsräumen zur Verfügung. Wellness-, Wohlfühl- und Gesundheitsarrangements (z. B. Wellness- & Radlerarrangements, Tanzwochenenden und Heilfasten) komplettieren das Angebot. Grundgedanke, die dafür notwendigen Inves-titionen zu tätigen, war, den Gästen für ihren Aufenthalt in unserem Haus vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten zu bieten, ins-besondere zu Zeiten in denen Beschäftigung in der freien Natur zunehmend zum Erliegen kommt. Schnell waren wir uns im Klaren, dass dafür die aufkommende Wellnessbewegung bis hin zu gesundheitsfördernden Angeboten das war, was Gäste suchten, und uns bei der Überwindung der „Saure-Gurken-Zeit“ helfen könnte. Und so entstanden 2004/2005 unsere Einrichtungen und Angebote.

Wie ist die Nachfrage bei den Gästen? Da die meisten Gäste unser Haus ganz bewusst wählen, um den Vorteil eines Schwimmbades während des Aufenthaltes zu nutzen, ist dieser Bereich besonders in den frühen Morgenstun-den für einen kleinen sportlichen Akt vor dem Schlemmer-Frühstück auch sehr gut frequen-tiert. Unser Ziel: die Nebensaison zu bele-ben, haben wir erreicht, wie auch eine höhere Akzeptanz unseres Leistungsspektrums bei den Gästen.

Salzwasser im Binnenland – Was erwartet die Gäste? Unser Pool ist ein Salzwasserpool. Er wird mit Natriumchlorid angereichert. Meeres-wasser ist gesund, aber recht salzig (Salzgehalt 2,5 - 3,5 Prozent). In unserem Schwimmbad haben wir einen Salzgehalt von 0,4 Prozent. Dieses Salzwasser schmeckt man nicht, ist aber sehr gesund für die Haut, denn sie trocknet nicht aus und hat dadurch einen deutlich pfle-genden Effekt!

Welche Zielgruppen erreichen Sie? Eine große Zahl unserer Gäste wählt unser Haus genau aus dem Grund aus, dass wir ein Schwimm-bad anbieten. Zu uns kommen Urlauber aller Altersgruppen und Geschäftsreisende, die einen entspannten und erholsamen Aufenthalt wün-schen – was ja nicht heißt, dass man nicht aktiv ist. Unsere Gäste sind Radler, Wanderer, Genie-ßer, Gesundheitsorientierte und Ruhesuchende, die die schöne Mecklenburger Seenplatte erle-ben möchten. Eine deutlich wachsende Gäste-schar kommt zu uns, weil wir nicht nur dem Körper Gutes tun, sondern auch dem Geist. Dafür gibt es unser Klüschenberg-Winter-theater, was zunehmend Gäste mit Wellness-anwendungen kombinieren. Aber das ist ein gesondertes Thema. n

Information:IHK zu Schwerin, Kristin Just 0385 [email protected]

Ernst Gotzian, Geschäftsführer Parkhotel Klüschenberg in Plau am See

Bild: Parkhotel Klüschenberg

TITELTHEMA ■

Bild: pixabay.com

30 ■  Wirtschaftskompass 07|08|2016

■  AUS- & WEITERBILDUNG

Das neue ESF-Programm zielt darauf ab, Perspektiven für langzeitarbeitslose Per-sonen (SGB II-Leistungsbezieher) zur

Eingliederung auf dem ersten Arbeitsmarkt zu entwickeln.

Fördergrundlagen• Sozialversicherungspflichtige Einstellung

eines Projektteilnehmers (m/w)• Notwendiger Ausgleich von

Minderleistungen• Voll- oder Teilzeit von mindestens

20 Wochenstunden• Beschäftigung ist unbefristet oder

zumindest auf 24 Monate befristet• Zahlung tariflichen oder ortsüblichen

Entgelts, sofern es keine tarifliche Regelung gibt. Das Mindestlohngesetz (MiLoG) ist anzuwenden.

Zielgruppe Die Zielgruppe sind erwerbsfähige Leistungs-berechtigte aus dem Rechtskreis des SGB II, die:

• als langzeitarbeitslos gelten,• mindestens 35 Jahre alt sind, • über keine verwertbare Berufsausbildung

verfügen und• bei denen eine Eingliederung in den all-

gemeinen Arbeitsmarkt auf andere Weise voraussichtlich nicht erreicht werden kann.

Vorteile• Personalkostenersparnis von bis zu 75 Pro-

zent des Arbeitgeber-Bruttolohnes• finanzielle Förderung für die Dauer von bis

zu 36 Monaten• einfach zu beantragende Förderung • Beratung vor Ort im Betrieb• monatliche Auszahlung der Förderung im

Voraus• Mitarbeiterbetreuung durch Coach• Möglichkeit zur Förderung der Mobilität

einzelner Teilnehmer (m/w)• Kosten für eine begleitende Qualifizierung

bis zu einer Höhe von 240 Euro können zusätzlich übernommen werden.

ZusammenarbeitDas Jobcenter Schwerin berät und betreut Per-sonen in Schwerin, die Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II beziehen. Perspektiven sol-len erarbeitet werden, die einen dauerhaften Wiedereinstieg ins Erwerbsleben ermöglichen. Unternehmen erhalten kompetente Beratung, mit dem Ziel, neue Arbeitsplätze zu schaffen und zu besetzen. In diesem Zusammenhang eröffnen sich unterschiedliche Fördermöglich-keiten. Das ESF-Bundesprogramm zur Einglie-derung langzeitarbeitsloser Leistungsberech-tigter nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (SGB II) ist eine davon. Für persönliche Informa-tionen und Beratung zu den Fördermöglich-keiten und -voraussetzungen steht Ihnen das Jobcenter Schwerin jederzeit zur Verfügung. n

Informationen:Jobcenter SchwerinCarmen Heldt und Sandra Kiel 0385 [email protected]

Das ESF-Bundesprogramm zur Eingliederung langzeitarbeitsloser Leistungsberechtigter nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (SGB II) auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt.

Eingliederung Langzeitarbeitsloser

Die Abschlüsse auf der Fachwirtebene sind der erste Karriereschritt nach dem Fach-arbeiterabschluss. Insgesamt erhielten

neun Berufskraftfahrer ihre Zeugnisse nach

den erfolgreichen Facharbeiterprüfungen, 14 Personalfachkaufleute, 17 Fachwirte für Logis-tiksysteme und 21 Wirtschaftsfachwirte nach den erfolgreichen Weiterbildungsprüfungen.

„Die Bundeswehr nimmt ihre Betreuungsauf-gaben als Dienstherr sehr ernst und bildet ihren Nachwuchs zunehmend nach bundes-weit einheitlichen und anerkannten Aus- und Weiterbildungsberufen aus. Damit wird der Wiedereinstieg nach der aktiven Dienstzeit in Wirtschaftsunternehmen der Region erleich-tert. Schwerin ist mit den aktuellen Bildungs-angeboten für die Bundeswehr ein stabiler Bildungsstandort mit einer hohen Qualität.“, so Thierfeld weiter. Bereits traditionell ist die gute Zusammenarbeit zwischen dem Landes-kommando mit seiner Betreuungsstelle, dem Berufsförderungsdienst der Bundeswehr, der IHK als prüfende Stelle und den Bildungspart-nern der Region. n

Information:IHK zu SchwerinMathias Schmidt 0385 [email protected]

Anfang Juni 2016, erhielten 61 Soldatinnen und Soldaten ihre Abschlusszeugnisse. Mit der feierlichen Übergabe wurde die erfolgreiche Partnerschaft zwischen der Bundeswehr und der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin fortgesetzt.

Aktive Partnerschaft: IHK zu Schwerin und Bundeswehr

Dr. Heike Thierfeld, Vizepräsidentin der IHK zu Schwerin, Dr. Stefan Rudolph, Staatssekretär im Minis-terium für Wirtschaft, Bau und Tourismus Mecklenburg-Vorpommern, Brigadegeneral Gerd Kropf, Kommandeur des Landeskommandos MV und Melanie Ihle, Leiterin des Karrierecenter Schwerin überreichten die Abschlusszeugnisse im Rahmen der zivil verwendbaren Aus- und Weiterbildung.

Bild: Cordes

Bild: Berthold Bronisz / pixelio.de

Wirtschaftskompass 07|08|2016 ■ 31

AUS- & WEITERBILDUNG ■

Zum Zeitpunkt der Antragstellung und der Beschäftigungsaufnahme muss der erwerbsfähige Leistungsberechtigte (im

Nachfolgenden mit „eLb“ abgekürzt) passive Leistungen nach dem SGB II im Jobcenter Schwerin beziehen.

Die/Der eLb • muss langzeitarbeitslos i.S.d. § 18 Abs. 1

S. 1 und Abs. 2 Sozialgesetzbuch Drittes Buch (SGB III) sein (siehe Anlage 1),

oder• darf das 25. Lebensjahr noch nicht vollen-

det haben und die berufliche Eingliederung muss aufgrund von schwerwiegenden Ver-mittlungshemmnissen besonders erschwert sein (drei Handlungsbedarfe müssen gege-ben sein).

Anforderungen an die zu fördernden BeschäftigungsverhältnisseFörderfähig sind sozialversicherungspflichtige, inländische Beschäftigungsverhältnisse, die

nicht den gesetzlichen Bestimmungen gemäß Arbeitnehmer-Entsendegesetz, inkl. der dazu-gehörigen Rechtsverordnung widersprechen. Der Arbeitsvertrag darf nur für einen Zeitraum von maximal drei Monaten geschlossen wer-den. Bei einer wöchentlichen sozialversiche-rungspflichtigen Arbeitszeit von mindestens 15 Stunden muss die Entlohnung mindestens tariflich bzw. ortsüblich sein. Die Regelungen des Mindestlohngesetzes (MiLoG) sind zu beachten.

FörderdauerDie Förderung erfolgt für maximal drei Monate. § 37 findet für die Probebeschäfti-gung Anwendung. Wird ein Förderantrag nach Beschäftigungsbeginn gestellt, erfolgt die Förderung ab dem Datum der Antragstellung. Der Förderumfang reduziert sich entsprechend um den vom Arbeitsbeginn bis zum Tag der Antragstellung vergangenen Zeitraum. Die Förderung wird temporär ausgesetzt, falls kein Arbeitsentgelt (beispielsweise wegen Kranken-

geldbezuges) gezahlt wird. Die Förderdauer verlängert sich dadurch nicht.

FörderhöheDie Höhe des Zuschusses richtet sich nach der individuellen Leistungsfähigkeit der/des eLb in Bezug auf den konkreten Arbeitsplatz. Die Beurteilung ergibt sich aus der Differenz der vorhandenen beruflichen Fähigkeiten, Kenntnisse, Erfahrungen und Stärken zu den konkreten stellenbezogenen Anforderungen des neuen Arbeitsplatzes. Vergleichsmaßstab ist damit das Anforderungsprofil des Arbeits-platzes mit der Leistungsfähigkeit und den Integrationshemmnissen. Die Förderhöhe kann bis zu 100 Prozent des berücksichtigungs-fähigen Arbeitsentgelts zzgl. dem Arbeitge-beranteil zur Sozialversicherung und für eine Dauer von bis zu drei Monaten betragen. n

Informationen:Jobcenter Schwerin 0385 450-5892

Sie möchten einen Bewerber oder eine Bewerberin zur Probe beschäftigen? Mit der Förderung der Probebeschäftigung können Sie durch das Jobcenter Schwerin finanziell unterstützt werden.

Beschäftigung auf Probe

Kurzfristig die eigene Zukunft sichern

Bei Last Minute denken viele sofort an Urlaub. Doch auch im Berufsleben gibt es gute Chan-cen, für die man sich kurzfristig entscheiden kann. Die landesweite Fachkräfteinitiative „Durchstarten in MV“ gibt Unternehmen und Schulabgängern deshalb auch in diesem Jahr wieder die Möglichkeit, in letzter Minute zuei-nander zu finden. Die Initiative macht auf Ausbildungsmöglichkeiten in unserem Land aufmerksam und zeigt jungen Menschen berufliche Perspektiven auf.

Bei der alljährlichen Last-Minute-Aktion werden offene Ausbildungsplätze angebo-ten, die auf der Website durchstarten-in-mv.de deutlich hervorgehoben werden: Ein roter Wecker ist das Symbol. Der „Azubi-Atlas“ auf der Website gehört zu den beliebtesten Such-maschinen für Ausbildungsplätze im Land. Jeden Monat werden durchschnittlich 450 Bewerbungsformulare von den Ausbildungs-interessierten direkt an die Ansprechpartner der Unternehmen versandt. Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern, die bereits im „Azubi-Atlas“ verzeichnet sind, können ihre

freien Plätze selbst mar-kieren. Eine Neu-Regis-trierung ist in drei Schrit-ten schnell erledigt.

Im vergangenen Jahr gin-gen bei den Betrieben mehr als 1.000 Bewerbungen im Zusammenhang mit der Last Minute-Aktion ein. Auch 2016 stehen viele Unternehmen vor der Herausforderung noch kurzfristig Lehrstellen zu beset-zen. Weiterhin gibt es viele junge Menschen, die sich erst kurz vor Lehrbeginn für einen Ausbildungs-platz entscheiden, die Gründe sind vielfältig z. B. aufgrund von Absa-gen für Studienplätze oder durch ein individuelles Umdenken im Hinblick auf den Wunschberuf. Die Last Minute-Aktion ist für beide Seiten kostenlos und läuft vom Beginn der Sommerferien Ende Juli bis zum 31. August. Das neue Ausbildungsjahr selbst beginnt in den meisten Betrieben am 1. Sep-

tember, obwohl manche Firmen ihren Nachwuchs

schon einen Monat eher einstellen.

Sie möchten sich als Unternehmen an der Fachkräfteinitiative beteiligen oder sich zu aktuellen Maßnahmen informieren? Mehr Informationen finden Sie online unter:www.durchstarten-in-mv.de n

32 ■  Wirtschaftskompass 07|08|2016

■  INNOVATION & UMWELT

Bis zum Jahr 2035 soll der Anteil erneuer-barer Energien am deutschen Energiemix von derzeit etwa 27 Prozent auf bis zu

60 Prozent gesteigert werden. Dies kann nur durch den konsequenten Ausbau von Wind-energie On- und Offshore erreicht werden. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hat hierfür die Grundlage geschaffen. Viele Unternehmen in ganz Deutschland haben die damit verbun-denen Chancen entlang der Wertschöpfungs-kette genutzt und den windreichen Norden zu einer Vorreiterregion für Erneuerbare Energien entwickelt. Um die Kosteneffizienz des wei-teren Ausbaus zu erhöhen, sieht die im Juni 2016 durch das Bundeskabinett beschlossene EEG-Novelle eine Umstellung des bisherigen Fördersystems für erneuerbare Energien auf wettbewerbliche Ausschreibungen vor. Zu den wichtigsten Aspekten im Bereich Windenergie zählen:• Das jährliche Ausbauziel für Windener-

gie an Land soll bei 2.800 MW (inkl. Ersatz neuer Anlagen) brutto gedeckelt werden.

Der Ausbau wird einerseits in den weni-ger ertragreichen Regionen vor allem in Süddeutschland überproportional gefördert (Referenzertragsmodell), andererseits in den ertragreichen Regionen vor allem in Nord-deutschland gedeckelt.

• Auf bis zu 20 Prozent der Bundesfläche sollen Netzausbauregionen (genauer: Netz-engpassregion) mit einer Deckelung des künftigen Ausbaus auf 58 Prozent des durchschnittlichen Ausbauvolumens der ver-gangenen drei Jahre ausgewiesen werden.

• Die Vergütungssätze für an Land erzeugten Windstrom sollen deutlich gekürzt werden. Zusätzlich zur Regeldegression soll kurzfris-tig eine Einmaldegression von fünf Prozent erfolgen.

• Das Ausbauziel von 15.000 Megawatt Off-shore-Windenergie bis 2030 bleibt bestehen.

IHK-Nord-BewertungGrundsätzlich teilt die IHK Nord das Ziel der weiteren Kosteneffizienz durch die EEG-

Novelle. Im Bereich der Offshore-Windenergie ist die im Gesetzesentwurf vorgesehene Zu -sammenführung von Regelungen in ein „Windenergie-auf-See-Gesetz“ ebenso zu be -grüßen wie die Beibehaltung des festgelegten Ausbaupfades für Offshore-Windenergie, wo -durch Kostensenkungspotenziale und Inno-vationssprünge weiterhin realisierbar sind. Die Anpassung des Ausbauziels für Wind-energie an Land auf 2.800 Megawatt pro Jahr (inkl. Ersatz neuer Anlagen) ist aus Sicht der IHK Nord ein gerade noch tragbarer Kompro-miss. Auch sind einige der oben genannten Regelungen sehr kurzfristig in den Referen-tenentwurf eingeflossen und geeignet, Pla-nungs- und Investitionsunsicherheit sowie Wettbewerbsverzerrungen zu erzeugen. So widerspricht das neue Referenzertragsmodell dem Grundsatz, dass für alle die gleichen Rah-menbedingungen gelten sollten. Und durch die vorgesehene Einmaldegression der Vergü-tungssätze wären auch bereits durchfinan-zierte Projekte betroffen.

Norddeutsche HandlungsempfehlungDamit Norddeutschland seine Schlüssel-rolle für die deutsche Energiewende wei-terhin erfüllen kann, muss der Netzausbau gemäß Bundesbedarfsplan höchste Priorität haben. Dieser muss sich weiter am Ausbau der erneuer baren Energien orientieren, nicht umgekehrt, damit Strom dort produziert wird, wo er am günstigsten ist. n

Information:IHK Nord, Dr. Malte Heyne 040 [email protected]

Die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes war Thema des ersten neuen Gesprächsformates der IHK Nord in Berlin mit den Abgeordneten des deutschen Bundestages. Insbesondere die Perspektiven der Windenergie wurden diskutiert. Das erste Nordic Talking der IHK Nord mit den Bundestagsabgeordneten fand am 6. Juli in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft (DPG) in Berlin statt.

NORDIC TALKING mit Abgeordneten des Bundestages

Gespräche im Deutschen Bundestag

Die Industrie- und Handelskam-mern des Landes Mecklenburg-Vorpommern führten mit zahl-reichen Bundestagsabgeordneten der Parteien CDU/CSU, SPD sowie DIE LINKE wirtschaftspoli-

tische Gespräche. Dabei stan-den die Fachkräftesicherung, der Bürokratie abbau sowie der Auf-bau eines leistungsfähigen und zukunftsorientierten Breitband-netzes im Vordergrund. Besonders

erfreulich war aus Sicht der IHK zu Schwerin, dass der zurzeit in Aufstellung befindliche Bundes-verkehrswegeplan sowohl den zügigen Weiterbau der A 14, die Anpassung des Seehafens Wis-

mar sowie auch den Bau des sogenannten Gleisbogens bei Bad Kleinen, der eine Anbindung von Kopenhagen nach Berlin via Lübeck und Schwerin vorsieht, berücksichtigt. n

Bild: IHK

Bild: Marco Urban

Wirtschaftskompass 07|08|2016 ■ 33

INNOVATION & UMWELT ■

Ludwig-Bölkow-Technologiepreis 2016

Das Land Mecklenburg-Vorpommern und die IHKs des Landes MV vergeben auch 2016 den „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis Mecklen-burg-Vorpommern“ für Produkt- und Verfahren-

sinnovationen sowie innovative technologische Dienstleistungen. Bis zum 12. September 2016 können sich Unternehmen, Einzelpersonen und auch Projektgruppen von Forschungseinrich-tungen für den „LUDWIG-BÖLKOW-Technologie-preis Mecklenburg-Vorpommern“ bewerben.

Mit dem „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis Mecklenburg-Vorpommern“ werden Unter-nehmen und wissenschaftlich ausgebildete Einzelpersonen oder von solchen geleitete Per-sonengruppen ausgezeichnet, die sich um den erfolgreichen Transfer von Forschungs- und Entwicklungsergebnissen aus Mecklenburg-Vorpommern in die wirtschaftliche Nutzung

in Form von Produkten, Verfahren und tech-nologischen Dienstleistungen besonders ver-dient gemacht haben. Wissenschaftler sollen dazu angeregt werden, ihre Arbeitsergebnisse intensiver in die Unternehmen des Landes Mecklenburg-Vorpommern einzubringen, um zukunftsorientierte und hochwertige Arbeits-plätze im Land Mecklenburg-Vorpommern zu schaffen und zu sichern. n

Information:IHK zu Schwerin, Thomas Lust 0385 [email protected]

Mit dem „Norddeutschen Unternehmer-forum: Wir packen´s ein“, so der Titel des Workshops, sprach die Industrie-

und Handelskammer zu Schwerin das interes-sierte Fachpublikum der Verpackungsbranche in Norddeutschland an. Zentraler Punkt waren dabei wirtschaftliche, wissenschaftliche und kreative Aspekte der Verpackung von Pro-dukten der Ernährungswirtschaft. Mehr als 50 Gäste folgten der Einladung zum Unter-nehmerforum. Klaus Uwe Scheifler von der IHK zu Schwerin gab dabei einen Überblick über den wirtschaftlichen Themenkreis rund um die Ernährungs- und Verpackungsbran-che in Norddeutschland. Hierbei wurde deut-lich, dass die Kreative und Unternehmen der Ver packungsbranche dicht an einer starken Ernährungswirtschaft arbeiten und Nord-deutschland also eine gute Region für Unter-nehmertum in diesen Themen ist. Über die Zukunftsaspekte von Design und Ver-packungen referierte Charles Calvert, er ist Creative Director bei der Hamburger Agentur brandpack GmbH. Einer der Erfolgsfaktoren für Verpackungen ist etwa die Individuali-sierung, also die auf jeden einzelnen Kun-den zugeschnittene Verpackung. Den dritten Impulsvortrag lieferte Prof. Leif-Alexander Garbe von der Hochschule Neubrandenburg. In seinem Vortrag informierte er über Permeation und Migration bei Lebensmittelverpackungen, also den nicht gewünschten und doch mög-

lichen Übergang von Molekülen aus der Umwelt oder der Verpackung ins Produkt. An praktischen Beispielen dargestellt erläuterte er, welche Auswirkungen diese Prozesse haben und welche Möglichkeiten Wissenschaft und Unternehmen haben, um dies zu verhindern. Den Vorträgen folgte eine inhaltlich fundierte Diskussion und Fragerunde mit den Zuhö-rern, im Nachgang standen Leif-Alexander Garbe, Charles Calvert und Klaus Uwe Scheifler für bilaterale Gespräche zur Verfügung. n

Information:IHK zu SchwerinHenner Willnow 0385 [email protected]

Innovativ, inspirierend, hands-on, so kann man Verpackung und Design in allen Dimensionen erleben. Im charmant-rauen Ambiente der Fischauktionshalle Hamburg-Altona holte die Fachmesse Packaging Innovations 2016 zahlreiche deutsche und internationale Verpackungsexperten mit ins Boot. Die Messe lieferte Designern, Produkt-Managern und Verpackungsfans ein außergewöhnliches Event als wichtige Veranstaltung für Entscheider, Kreative und Innovatoren. Die IHK zu Schwerin ist im Netzwerk der IHK Nord der Federführer für die Ernährungswirtschaft in Norddeutschland und hat mit einem eigenen Veranstaltungsformat einen wichtigen inhaltlichen Input gegeben.

Verpackung in der Ernährungswirtschaft

in Norddeutschland an. Zentraler Punkt waren dabei wirtschaftliche, wissenschaftliche und kreative Aspekte der Verpackung von Pro-dukten der Ernährungswirtschaft. Mehr als 50 Gäste folgten der Einladung zum Unter-nehmerforum. Klaus Uwe Scheifler von der IHK zu Schwerin gab dabei einen Überblick über den wirtschaftlichen Themenkreis rund um die Ernährungs- und Verpackungsbran-che in Norddeutschland. Hierbei wurde deut-lich, dass die Kreative und Unternehmen der Ver packungsbranche dicht an einer starken Ernährungswirtschaft arbeiten und Nord-deutschland also eine gute Region für Unter-nehmertum in diesen Themen ist. Über die Zukunftsaspekte von Design und Ver-packungen referierte Charles Calvert, er ist Creative Director bei der Hamburger Agentur brandpack GmbH. Einer der Erfolgsfaktoren für Verpackungen ist etwa die Individuali-sierung, also die auf jeden einzelnen Kun-den zugeschnittene Verpackung. Den dritten Impulsvortrag lieferte Prof. Leif-Alexander Garbe von der Hochschule Neubrandenburg. In seinem Vortrag informierte er über Permeation und Migration bei Lebensmittelverpackungen, also den nicht gewünschten und doch mög-

Unternehmen haben, um dies zu verhindern. Den Vorträgen folgte eine inhaltlich fundierte Diskussion und Fragerunde mit den Zuhö-rern, im Nachgang standen Leif-Alexander Garbe, Charles Calvert und Klaus Uwe Scheifler für bilaterale Gespräche zur Verfügung. n

Bilder: IHK

Am 16. Juni 2016 stellte die Bürgschafts-bank MV GmbH in der IHK zu Schwerin die Befragung vor, die in Zusammenar-

beit mit den Industrie- und Handelskammern sowie den Handwerkskammern des Landes durchgeführt wurde. Zielgruppe war die Unternehmergeneration ab einem Lebensalter von 55 Jahren. Knapp 50 Vertreter von Kre-ditinstituten, Kammern, Verbänden und der beratenden Berufe interessierten sich für die Umfrageergebnisse.Während die Inhaber im Alter von bis zu 60 Jahren meist noch einen längeren Zeithorizont sehen, wird der Wunsch einer baldigen Über-gabe bei den über 60-Jährigen naturgemäß deutlich größer. Nach wie vor ist es die Suche nach einem geeigneten Nachfolger, die als besondere Herausforderung gesehen wird. Als eines der drängenderen Probleme kristalli-sierte sich auch die Zeit heraus, die ein geord-neter Nachfolgeprozess benötigt. Das ist vielen UnternehmerInnen noch nicht klar, sodass sie vielfach erst sehr spät damit beginnen, sich der Thematik zu widmen. Nach Experten-meinungen sollte idealerweise ein Zeitrahmen von fünf Jahren eingeplant werden. Insbe-sondere Kleinst- und Kleinunternehmen mit

weniger als zehn Mitarbeitern stehen beim unternehmerischen Generationenwechsel vor großen Aufgaben.Für Existenzgründer kann die Übernahme eines Unternehmens durchaus sinnvoll sein, zumal sich viele „Alt-Unternehmer“ durchaus bereitfinden, dem Übernehmer vorübergehend beratend und begleitend zur Seite zu stehen. In der anschließenden angeregten Diskussion überlegten die Teilnehmer u.a. auch, auf wel-chem Weg mehr potenzielle Nachfolger ange-sprochen werden können.

Mitte April 2016 hatte die Koordinierungsstelle mit Unterstützung der IHKs und HWKs eine lan-desweite Umfrage unter rund 24.800 Unterneh-men durchgeführt, für die eine altersbedingte Unternehmensnachfolge relevant ist. Übergeber und Nachfolger zusammenzubringen und beide im Nachfolgeprozess koordinierend zu beglei-ten, das ist künftig eine der Kernaufgaben der Koordinierungsstelle „Unternehmensnachfolge in Mecklenburg-Vorpommern“. Sie wurde Ende vergangenen Jahres von der Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern in Zusammen arbeit mit den Industrie- und Handelskammern,den Handwerkskammern und dem Wirt-schaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern ins Leben gerufen. Gefördert wird das Projekt aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.

Die Ergebnisse der Studie können Sie unter www.buergschaftsbank-mv.de downloaden. n

Information:IHK zu SchwerinFrank Witt 0385 [email protected]

■   EXISTENZGRÜNDUNG & UNTERNEHMENSFÖRDERUNG

Unternehmer in Mecklenburg-Vorpommern sorgen sich um den Fortbestand ihrer Betriebe - häufig jedoch zu spät. Wie eine Umfrage der Koordinierungsstelle „Unternehmensnachfolge in MV“ ergab, haben rund ein Drittel der Unternehmer im Alter von über 60 Jahren noch keine klaren Übergabeperspektiven.

Umfrage zur Nachfolge

8. Pendleraktionstag in Schwerin

Bereits zum 8. Mal findet in diesem Jahr der Pendleraktionstag in Schwerin statt. Am 9. Sep-tember 2016 können Sie als Unternehmer aus der Region wieder gezielt für Arbeitsplätze in und um Schwerin werben! Von 12 bis 18 Uhr haben Sie auf dem Bahnhofsvorplatz in Schwe-rin in zwei Zelten die Möglichkeit, direkt mit interessierten Pendlern, Jobsuchenden und Wechselwilligen ins Gespräch zu kommen und aktiv auf Vakanzen und Ausbildungsplätze in Ihren Unternehmen aufmerksam zu machen. Nutzen Sie die Gelegenheit, sich an diesem Tag als attraktiver Arbeitgeber mit interessanten

Angeboten und beruflichen Perspektiven zu präsentieren. Wenn Sie an einer Teilnahme am diesjährigen Pendleraktionstag interessiert sind, stehen Ihnen die Organisatoren gern persönlich für weitere Informationen zur Verfügung. n

Information:Regionalmarketing Mecklenburg-Schwerin e.V.Anett Hartmann 0385 7788-720, [email protected]

UdV GmbH/Agentur mv4you, Christin Holter 0385 76050-18, [email protected]

Fachkräfte über die PENDLERPOST

Bereits seit 2012 wird allen Unternehmen mit diesem Presseerzeugnis die Möglich-keit geboten, kostenfrei auf sich und ihre Arbeitsplatzangebote hinzuweisen, um Fachkräfte zu werben. Nutzen Sie diese Gelegenheit eine Anzeige in der Pendler-post zu schalten. Diese in Zeitungsform erscheinende Auflistung offener Stellen der Region liegt einmal im Quartal den abonnierten Ausgaben der SVZ bei (Auf-lagenstärke > 60 000). Wenn Sie an einer Anzeigenschaltung interessiert sind, steht Ihnen Katrin Almert für Informationen zur Verfügung. Anzeigenschluss für das2. Halbjahr: 2.09.2016 und 21.11.2016 n

Information:Katrin Almert 03874 [email protected]

Bild: IHK

BürgschaftsbankMecklenburg-Vorpommern

EXISTENZGRÜNDUNG & UNTERNEHMENSFÖRDERUNG ■

Wirtschaftskompass 07|08|2016 ■ 35

Die Automobilzulieferer aus Mecklenburg-Vorpommern feierten am 22. Juni 2016 das zehnjährige Bestehen Ihres Netzwerkes. Über 130 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung folgten der Einladung des automotive-mv e. V. und trafen sich anlässlich dieses Jubiläums beim Branchentag des automotive-mv e. V.

10 Jahre automotive-mv

Das diesjährige Leitthema des traditio-nellen Jahreshöhepunkts der Automo-tive-Unternehmen in Mecklenburg-Vor-

pommern, welcher mittlerweile zum neunten Mal stattfand, lautete: „Zukunftsfeld Mobilität – Wachstumschancen für Mecklenburg-Vor-pommern“. Das Thema ‚Mobilität‘ prägte dem-zufolge auch das hochwertige Vortragspro-gramm der Veranstaltung: Experten aus der deutschen Automobilwirtschaft sowie aus dem Bereich der Verkehrsdienstleistungen sprachen über die Mobilitätsherausforderungen für die

nahe Zukunft. Die Vielfalt der Themen sowie auch die unterschiedlichen Perspektiven boten den Gästen nicht nur exklusive Informationen sondern regten auch zu Erfahrungsaustausch und vielen Gesprächen an.

Informatives RahmenprogrammAm Rande der Veranstaltung bot sich den Gästen ein hochinteressantes und sehr infor-matives Rahmenprogramm. Auf dem Vorplatz des Kongresszentrums konnten in einer Fahr-zeugschau innovative Pkw-Modelle der Mar-

ken VW, Audi und Porsche sowie Oberaigner Automotive bewundert werden. U. a. waren neueste Elektro-Antriebskonzepte für Pkw und für Nutzfahrzeuge zu sehen. Der automotive-mv e. V. zeigte hier mit Informationstafeln auf, welche Zulieferteile in den jeweiligen Fahrzeugen aus den Betrieben in MV stam-men. Dies konnte den im Tagungsraum von Dr. Dikow gesprochenen Satz „In jedem Fahrzeug steckt ein Stück Mecklenburg-Vorpommern” auf anschauliche Art und Weise für die Gäste belegen. ZF TRW machte mit einem Insassen-schutzsimulator direkt erlebbar, wie wichtig innovativer Insassenschutz beim Autofahren ist. Auf der schon traditionellen Leistungs-schau der Zulieferbetriebe zeigten die Mitglie-der des automotive-mv e. V. ihre innovativen Produkte und konnten die anwesenden Gäste persönlich über das Leistungsprogramm ihrer Unternehmen informieren. n

Information:Netzwerkmanagement automotive-mv e.V. Dr. Andreas Vietinghoff 0381 [email protected] www.automotivemv-net.de

Save the Date: 3. Deutsch-Schwedisches Unternehmerforum

Die IHK zu Schwerin lädt Unternehmen im Rahmen des Schwedenfestes der Hansestadt Wismar zum 3. Deutsch-Schwedischen Unter-nehmerforum am 19. August 2016, 12:00 Uhr in das Technologie- und Gewerbezentrum Wis-mar ein. Fokus des Forums liegt in diesem Jahr auf den Branchen Medizintechnik/ Life Science sowie Erneuerbare Energien. Inhaltlich unter-stützt wird die IHK zu Schwerin von der Wirt-schaftsförderung Invest in Skåne/Schweden, die zudem mit einer Unternehmerdelegation anreisen werden. Fachvorträge mit Branchen-fokus, Informatio nen zur Zusammenarbeit von Unternehmen und Hochschulen sowie ein Net-working runden das Programm ab. Das detail-lierte Programm wird zeitnah online unter www.ihkzuschwerin.de veröffentlicht. n

Information:IHK zu Schwerin, Henrike Güdokeit 0385 [email protected]

Save the Date

3. Deutsch-Schwedisches

Unternehmerforum

19. August 2016, 12:00 Uhr

Bild: IHK

36 ■  Wirtschaftskompass 07|08|2016

■   EXISTENZGRÜNDUNG & UNTERNEHMENSFÖRDERUNG

Über 45 interessierte Teilnehmer besuchten den Sommertreff der IHK zu Schwerin in Boizenburg. Begrüßt wurden die Gäste durch den Hauptgeschäftsführer der IHK zu Schwerin, Siegbert Eisenach und den Kreistagspräsidenten, Olaf Steinberg.

IHK-Sommertreff in Boizenburg

Der Geschäftsführer der Premier Tech Aqua GmbH, Marco Rumberg (Bild unten rechts, rechts) und die Personalleiterin,

Gudrun Friede stellten gemeinsam das Unter-nehmen vor. Die Gäste wurden zu einem Rund-gang durch das Unternehmen eingeladen, um die Fertigungsabläufe der Zisternen erleben zu können und mehr über die Premier Tech Aqua GmbH zu erfahren, die 2014 aus der Rewatec

und ROTA GmbH hervorging. Das Unterneh-men hat sich seit über 23 Jahren auf Lösungen zur Regenwassernutzung und Abwassertech-nik spezialisiert und zählt zu den führenden Anbietern. Das kanadische Mutterunterneh-men Premier Tech, mit den Sparten Agrar-, Verpackungs- und Umwelttechnik, beschäftigt rund 3.200 Mitarbeiter in 24 Ländern. Mit drei Standorten ist der Betrieb in Deutschland ver-

treten. In Boizenburg werden neben universell einsetzbaren Zisternen komplette Anlagen zur dezentralen Regenwassernutzung, Versicke-rung und Abwasserbehandlung produziert. n

Information:IHK zu Schwerin, Melanie Bruhn 0385 [email protected]

Zweck des Unterrichtungsverfahren ist es, die im Bewachungsgewerbe tätigen Personen mit den für die Ausübung des

Gewerbes notwendigen rechtlichen Vorschrif-ten und fachspezifischen Pflichten und Befug-nissen sowie deren praktischer Anwendung in einem Umfang vertraut zu machen, der ihnen die eigenverantwortliche Wahrnehmung von Bewachungsaufgaben ermöglicht. Für die Aus-übung bestimmter Tätigkeiten im Bewachungs-gewerbe ist nach § 34 a Gewerbeordnung seit dem 1. Januar 2003 der Nachweis einer erfolg-reich abgelegten Sachkundeprüfung gesetzlich vorgeschrieben. Das gilt für das Wachpersonal in Bewachungsunternehmen ebenso wie für

Selbstständige, gesetzliche Firmenvertreter oder Betriebsleiter. Die IHK zu Schwerin bietet sowohl das Unterrichtungsverfahren, als auch die Sach-kundeprüfung im Bewachungsgewerbe, gem. § 34 a GewO an. Die aktuellen Termine finden Sie auf der Internetseite: www.ihkzuschwerin.de.

Der Gewerbetreibende darf mit Bewachungs-aufgaben nur Personen beschäftigen,

1. die zuverlässig sind,2. die das 18. Lebensjahr vollendet oder einen

Abschluss nach § 5 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 besit-zen und

3. einen Unterrichtungsnachweis nach § 3 Abs. 2, ein Prüfungszeugnis nach § 5 Abs. 1 oder eine Bescheinigung des früheren Gewerbetreibenden nach § 17 Abs. 1 Satz 2 oder in den Fällen des § 34 a Absatz 1 Satz 6 der Gewerbeordnung ein Prüfungszeugnis nach § 5 c Abs. 6 oder § 5 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 vorlegen. n

Die Gewerbeordnung (GewO) legt in § 34 a fest, dass "wer gewerbsmäßig Leben oder Eigentum fremder Personen bewachen will" eine Unterrichtung oder Sachkundeprüfung vorweisen muss.

Bewachungsgewerbe: Sachkundenachweis ist Pflicht

Wichtiger Hinweis: Bundesweit ist der Trend zu verzeichnen, dass gefälschte Zer-tifikate verwendet werden. Die IHK zu Schwerin wird bei Kenntnis von Fälschun-gen (Zertifikate mit Logo bzw. Unterschrift der IHK zu Schwerin) diese zur Anzeige bringen und strafrechtlich verfolgen lassen.

Bilder: IHK

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Viele kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) schützen ihre Entwicklungser-gebnisse gar nicht oder unzureichend.

Die Kosten und der Aufwand erscheinen zunächst hoch. Wenn allerdings ein Wettbe-werber plötzlich die eigenen Entwicklungs-ergebnisse selbst vermarktet, kann das leicht existenzbedrohend sein. Zur Entlastung kleiner und mittlerer Unternehmen bei den Kosten für eine Schutzrechts-anmeldung, haben sowohl die Bundesregierung als auch das Land Meck-lenburg-Vorpommern entsprechende Förder-programme aufgelegt.

Das Programm „WIPANO – Wissens- und Tech-nologietransfer durch Patente und Normen“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie unterstützt nationale und internatio-nale Schutzrechtsanmeldungen. Antragsbe-rechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen

(KMU) sowie Freiberufler aus dem naturwis-senschaftlich-technischen Bereich mit Sitz oder Niederlassung in Deutschland, die bislang noch kein Patent oder Gebrauchsmuster ange-meldet haben bzw. deren letzte Anmeldung mindestens fünf Jahre zurückliegt. Gefördert wird der gesamte Prozess der Schutzrechtsan-meldung bis hin zu ersten Schritten der Ver-wertung.

Im Rahmen seiner Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation unterstützt das Land Mecklenburg-Vorpommern die Erlan-gung internationaler Schutzrechte. Antrags-berechtigt sind kleine und mittlere Unterneh-men (KMU) der gewerblichen Wirtschaft mit Betriebsstätte oder Niederlassung in Mecklen-burg-Vorpommern.

Gefördert werden die notwendigen Recher-chen zum Stand der Technik, zu Anwalts-kosten, zu Anmeldegebühren sowie zu Über-setzungen. In einem persönlichen Gespräch informieren wir Sie gern ausführlich über die Förderprogramme und unser Unterstützungs-angebot. n

Information:Ines JahnkeATI Küste GmbHwww.ati-kueste.de

Schützen Sie Ihre IdeenInnovationen gelten als Schlüssel für unternehmerischen Erfolg. Um von einer guten Idee auch profitieren zu können, sollten Sie Ihr geistiges Eigentum wirkungsvoll schützen.

Neue Förderbroschüre 2016 erschienen

Die aktuellen Förderprogramme und Förder-richtlinien in Mecklenburg-Vorpommern sind ab sofort auch als Broschüre erhältlich. Die 152-seitige Broschüre enthält Informationen zu Förderinstrumenten für die gewerbliche Wirtschaft, das Handwerk, die freien Berufe

sowie kommunale und private Investoren in Mecklenburg-Vorpommern. Neben den Erläu-terungen zu einzelnen Programmen listet die Broschüre Ansprechpartner und Kontaktadres-sen zur Begleitung der einzelnen Vorhaben auf. Alle Informationen sind im Internet unter www.wm.regierung-mv.de abrufbar. Dort wer-den die Programme ständig aktualisiert. Die Förderfibel ist kostenlos im Wirtschaftsminis-terium, Referat Presse- und Öffentlichkeits-arbeit, unter der Faxnummer 0385 588-5067 erhältlich oder kann per E-Mail bestellt wer-den unter: [email protected].

Die komplette Broschüre kann auch als pdf-Datei heruntergeladen werden (www.wm.mv-regierung.de) unter Publikationen – Wirt-schaftsförderung). n

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38 ■  Wirtschaftskompass 07|08|2016

■  INTERNATIONAL

Das anspruchsvolle Programm der fünf-tägigen Reise umfasste zwei branchen-übergreifende Kooperationsbörsen, zwei

Unternehmensbesuche in Teheran und Isfahan, Roundtable Gespräche zu den Themen „Logis-tik und Zoll“ und „Maschinen- und Anlagen-bau“ sowie einen Messebesuch der führenden Lebensmittelmesse Irans, die „Iran Food+ Bev Tec 2016“. Zahlreiche politische Gespräche unterstrichen die Bedeutung des politischen Dialogs in einem Land, das weitestgehend zen-tralisiert ist und in dem Unternehmen über-wiegend staatlicher Kontrolle unterliegen. Bei allen Gesprächen zeigte sich großes Interesse seitens der iranischen Entscheidungsträger an deutscher Qualität.

Vielversprechender MarktDie IHK zu Schwerin sieht im Iran ein viel-versprechendes Betätigungsfeld für die hie-sige Wirtschaft. Trotz der Sanktionen haben Unternehmen in MV im Jahr 2014 Waren, überwiegend Getreide, im Wert von 466 Mio. Euro in den Iran exportiert. Damit ran-gierte der Iran im Jahr 2014 auf Platz 2 der Abnehmerländer von MV-Waren. In ein paar Jahren könnte der Iran ein ebenso wich-tiger Handelspartner für MV sein. Von den 27 Unternehmen aus MV nutzten einige Unternehmen die Reise, um bereits bestehende Kontakte weiter zu pflegen und zu erweitern. DB Schenker ist seit 1967 auf dem iranischen Markt aktiv und kennt daher die Höhen und Tiefen.

Die Wiederaufnahme der Wirtschaftsbezie-hung sieht Michael Gustke, Leiter Luft/See-fracht, daher realistisch: „Ein Markteintritt über Nacht ist eher unwahrscheinlich, dafür sind noch zu viele Fragen offen, z. B. der Zah-lungsverkehr. Sobald die Rahmenbedingungen geklärt sind, können wir als DB Schenker auf unsere bestehenden Set-ups von Luft und Seewegen bauen und so unsere Kunden pro-blemlos unterstützen“.Holger Hagemann, Geschäftsführer und Inha-ber der Ingenieurplanung-Ost GmbH, hat seit 2011 Kontakte in den Iran. Das Ingenieurbüro sieht großen Bedarf beim Ausbau und bei der Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur. Das sei eine hervorragende Möglichkeit, mit deut-schem Know-how die Entwicklungen zu unter-stützen. „Im Iran gibt es ca. 3,8 Millionen Stu-dierenden. Eine große Zahl der Uniabsolventen haben Ingenieur- und Bauwesen studiert, das ist ein erheblicher Pluspunkt für uns. So können wir vor Ort mit ausgebildeten Fachleuten sehr gut zusammenarbeiten und haben weder fach-liche noch kulturelle Schwierigkeiten“.

Möglichkeiten ausgelotetWährend die einen den iranischen Markt für sich entdeckt haben, ist für die Mehrheit der Teilnehmer der Iran ein neues Betätigungs-feld. Die Teilnehmer nutzten daher die Unter-nehmerreise für die Auslotung der Geschäfts-möglichkeiten und für das Kennenlernen der Menschen und der Kultur. Für den Geschäfts-führer von Ing. Siegmund Henning Anlagen-

technik GmbH, Tom Henning, war die Reise eine positive Überraschung. „Die Offenheit und Hilfsbereitschaft der Menschen im Iran haben mich sehr beeindruckt. Leider existieren in den Köpfen der Menschen der Okzident viele pau-schale Vorurteilen über den Iran. Vor Ort habe ich den Iran als bemerkenswertes Land erlebt. Trotz der Sanktionen wurden im Land weiter-hin intensiv in die Ausbildung und Entwicklung der Maschinen- und Anlagen investiert. Die Fir-menbesichtigung in Teheran hat gezeigt, dass die Ingenieure und Techniker vor Ort sehr wohl in der Lage sind, hochkomplexe Maschinen zu verstehen und anzufertigen. Man würde mei-nen, in dieser Branche sind Frauen unterpräsen-tiert, es war jedoch das Gegenteil zu beobach-ten. In der Kooperationsbörse hatte ich fünf interessante Gespräche und davon wurden vier von Frauen geführt“.

Der iranische Markt für Maschinen und Anla-gen hat ein großes Wachstumspotenzial. Ira-nische Maschinen und Anlagen sind veraltet und teilweise in sehr schlechtem Zustand. Zwar wurden während des Embargos Anschaf-fungen aus asiatischen Ländern getätigt, jedoch mit deutlichen Qualitätseinbußen. Die iranische Industrie möchte daher wieder mit hochwertigen Ausrüstungen aus Deutschland produzieren. Deutschlands Maschinenausfuhr nach Iran erreichte 2006 mit 1,57 Mrd. Euro und einem Marktanteil von 31 Prozent einen Höhepunkt. Im Jahr 2013 ging der Ausfuhr-wert auf 0,46 Mrd. Euro zurück.

Mit neuen Erkenntnisse, interessanten Eindrücke und vielen guten Kontakte kehrten die Delegationsteilnehmer aus dem Iran zurück. Die gemeinsame Wirtschaftsdelegationsreise der drei Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt unter der Federführung der IHK zu Schwerin vom 29. Mai bis zum 2. Juni 2016 war ein voller Erfolg.

Reise in den Iran: Geschäftsaufbau mit alten Bekannten

Bild links: Ankunft in der Provinzhauptstadt der gleich namigen Provinz Isfahan im Iran.Bild Mitte: Hartmut Domke, Fisch Domke, Fischgroßhandel Heringsdorf im Unternehmergespräch in Teheran.

Bilder: IHK

Wirtschaftskompass 07|08|2016 ■ 39

INTERNATIONAL ■

Wachstumsbranche MedizintechnikEiner der Wachstumsmärkte im Iran ist die Medizintechnik. Traditionell ist Deutschland Irans wichtigster Medizintechniklieferant. Die deutschen Exporte erreichten im Jahr 2010 mit 103 Mio. Euro einen Höhepunkt und fielen aufgrund der Sanktionen wieder in den fol-genden Jahren. Obwohl die Branche von den US- und EU-Sanktionen größtenteils ausge-schlossen war, haben sich dennoch viele aus-ländische Anbieter aus dem Iran zurückgezo-gen. Das Land verfügt jedoch über eine große Pharmaindustrie und eine Vielzahl an medizi-nischen Forschungseinrichtungen. Die Regie-rung hat während der Sanktionen versucht, die lokale Herstellung und Montage von Medi-zintechnik zu forcieren. Allerdings wird nach dem Wegfall der Sanktionen der Importbedarf stetig steigen sowie der Bedarf nach Koopera-tion mit ausländischen Partnern.Das Parchimer Unternehmen bmp, bulk medi-cines & pharmaceuticals production gmbh, nahm ebenfalls an der Reise teil und bestä-tigt den Entwicklungsstand im Iran. „Ich war außerordentlich erstaunt über die Qualifikation der Gesprächspartner bei den B2B-Gesprächen in Teheran als auch in Isfahan. So entsteht der auch gerechtfertigte Eindruck, dass wir auf Augenhöhe mit potenziellen Kunden den Erst-kontakt hatten. Es hat sich weiterhin gezeigt, dass im Bereich der Nahrungsergänzungspro-dukte bereits eine „Grundversorgung“ im Iran verfügbar ist, jedoch für anspruchsvolle Pro-dukte westlicher Prägung genügend Nachfrage herrscht. In der Nacharbeit zu den Gesprä-chen sind bereits erste konkrete Produkte aus unserer Produktion für einen Import in den Iran mit potenziellen Partnern ausgesucht wor-den“, so Knut Meyer-Urban, Geschäftsführer der bmp gmbh.

Erneuerbare EnergienIm Bereich erneuerbare Energien konnten Unternehmen aus MV im Iran besonders punk-ten. Die iranische Regierung setzt gezielt auf erneuerbare Energien und strebt in der Region

eine führende Rolle in diesem Bereich an. Das Unternehmen zWe Projekt GmbH aus Wismar bewertet diese Entwicklung als äußert positiv. „Der Iran möchte in den nächsten zehn Jah-ren 800 Megawatt Leistung aus erneuerbaren Energien gewinnen. Die Priorität liegt hierbei auf Wind und Sonnenenergie. Wir können diese Entwicklung mit Projekterfahrungen und tech-nologischen Know-how mit vorantreiben. Der Markt ist unglaublich interessant für uns“, so André Winkler, Geschäftsführer von zWe Pro-jekt GmbH. Der Iran gilt seit der Aufhebung der Sanktionen als Hoffnungsmarkt der deutschen Wirtschaft. Das Land hat nach der wirtschaftlichen Isola-tion einen großen Nachholbedarf. Mit mehr als 80 Mio. Konsumenten, einer diversifizierten Wirtschaft sowie einer jungen und gut aus-gebildeten Bevölkerung ist der Iran einer der attraktivsten Märkte am Persischen Golf. Der Golfstaat war in den 70er Jahren das zweit-wichtigste Exportland für Deutschland außer-halb Europas, daher stellt eine Wiederbelebung der Wirtschaftsbeziehungen eine Riesenchance dar. Nach jahrzehntelanger wirtschaftlicher Isolation hat der Iran einen großen Nachhol-bedarf. Das potenzielle Investitionsvolumen wird bis 2023 auf ca. 1.000 Mrd. USD geschätzt, wobei ein Drittel des Bedarfes von auslän-dischen Investitionen gedeckt werden soll. Iran befindet sich auf dem Wachstumskurs und die Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern konnten mit der Wirtschaftsdelegationsreise die Gunst der Stunde für sich nutzen. Wir werden wieder kommen, da sind sich die Teilnehmer der Reise sicher.

Austausch mit Vertretern der Iranischen HandelskammerIm Rahmen der Delegationsreise hatten IHK-Vertreter aus Schwerin, Rostock und Magde-burg sowie der Deutsch-Iranischen Aus-landshandelskammer (AHK) Gelegenheit zu einem Meinungsaustausch mit hochrangigen Gesprächspartnern der Iranischen Indus-trie- und Handelskammer (Iran Chamber of

Commerce, Industrie, Mines & Agriculture, www.iccima.ir), der Dachorganisation von 34 regio nalen Kammern in den 31 iranischen Provinzen. Die iranische Kammerorganisation hat insgesamt ca. 40.000 Mitglieder aus allen Branchen einschließlich Bergbau und Agrar-wirtschaft. Die iranische Seite äußerte den Wunsch nach einer intensiven Zusammen-arbeit der deutschen Bundesländer mit den iranischen Provinzen, wobei die AHK entspre-chende Regionalkontakte organisieren könnte. Wünschenswert ist auch eine bilaterale Zusammenarbeit deutscher IHKs mit regio-nalen iranischen Kammern.

Logistik und InfrastrukturEin Gesprächsschwerpunkt war der Bereich Logistik und Infrastruktur. Der Iran hat für Logistiker eine strategisch gute Lage, so dass sich Kooperationen und Joint Ventures ira-nischer mit deutschen Unternehmen anbie-ten würden. Allerdings ist die Infrastruktur aktuell relativ unterentwickelt. Die Lkw-Flotte ist durchschnittlich 20 Jahre alt, hat aber eine vergleichsweise geringe Laufleistung. Für die Erneuerung werden vor allem deutsche Lkw gewünscht. Parallel soll das Eisenbahnnetz ausgebaut werden, das derzeit 11.000 Kilome-ter umfasst und in den nächsten Jahren um 10.000 Kilometer erweitert wird. Vor diesem Hintergrund sollten sich deutsche Logistikbe-triebe vor Ort ein Bild machen. Angeregt wurde daher, durch die Kammern eine Informations-Veranstaltung mit bilateralen Treffen im Iran zu organisieren. Die iranische IHK verwies zudem darauf, dass es im Iran spezifische Verbände, so z. B. für die Ernährungs- und Gesundheitswirt-schaft, gibt. Über diese kann und soll gleichfalls die Zusammenarbeit mit deutschen Unterneh-men intensiviert werden. Branchenfokussierte Wirtschaftsdelegationen in den Iran können dabei ein gutes Instrument sein. n

Information:IHK zu Schwerin, Lan Janet Krause 0385 5103-214, [email protected]

Wolf Münchmeyer, AIRSENSE Analytics GmbH, Schwerin im B2B-Gespräch in der IHK in Isfahan.

Gespräche zwischen den Vertretern der IHK zu Schwerin und Rostock bei der Dachorganisation der iranischen IHKs.

40 ■  Wirtschaftskompass 07|08|2016

■  INTERNATIONAL

Im Fokus der Veranstaltung standen die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den USA, Deutschland und Mecklenburg-Vorpom-

mern. S.E. John B. Emerson, US-Botschafter in Deutschland, und Erwin Sellering, Ministerprä-sident des Landes Mecklenburg-Vorpommern, eröffneten den Wirtschaftstag. Vorträge von Länderexperten, unter anderem von der Aus-landshandelskammer Chicago und dem US Commercial Service, standen auf der Tages-agenda und beleuchteten die bilateralen Handelsbeziehungen. Unternehmer aus West-mecklenburg teilten im Forum ihre Erfah-rungen im US-Geschäft mit den Teilnehmern. Themen waren zum Beispiel der Aufbau einer

Niederlassung in den USA sowie der Prozess einer Produkteinführung in den US-Markt.

Nach wie vor beschäftigt Unternehmer die Frage um die rechtlichen Hürden im US-Geschäft. Die US Kanzlei Rödl Langford de Kock LLP aus Houston hielt dazu einen Vortrag über das kleine ABC des US-Rechts für Unterneh-mer. Mit rund 80 Teilnehmern war der Wirt-schaftstag ein voller Erfolg. US-Botschafter, John B. Emerson sieht in dem Wirtschaftstag eine hervorragende Möglichkeit die wirtschaft-liche Zusammenarbeit zwischen Mecklenburg-Vorpommern und den USA in der Gegenwart und in der Zukunft zu bestärken.

Historische TagungAm Folgetag widmeten sich die Organisatoren den historischen und kulturellen Aspekten der Beziehung zwischen den USA und MV. Im Schleswig-Holstein Haus referierten u. a. Histo-riker, Kultur- und Sozialforscher zu den Themen Politik und Diplomatie sowie zu Wissenschaft und Auswanderung. Nach der erfolgreichen Tagung wird eine Publikation der Beiträge in einem Sammelband erscheinen. Kurz nach den napoleonischen Kriegen, am 16. Januar 1816, ernannte US-Präsident James Madison den Kaufmann John M. Forbes zum ersten US-Konsul für Mecklenburg-Schwerin. Wenngleich die-ser auch für Dänemark sowie die preußischen

Anlässlich des 200. Jahrestags der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen dem Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin und den Vereinigten Staaten von Amerika veranstalteten das US-Generalkonsulat Hamburg, die Stiftung Mecklenburg, die Historische Kommission für Mecklenburg e.V. und die IHK zu Schwerin am 26. Mai 2016 den Wirtschaftstag USA und am 27. Mai 2016 eine historische Tagung.

Stier und Adler: 200 Jahre diplomatische Beziehungen

Anlässlich des 2. Unternehmertages, zu dem rund 600 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung erwarten wur-

den, setzte sich Ministerpräsident Sellering für das baldige Ende der wechselseitigen Sanktio-nen ein. Ehrengäste waren in diesem Jahr Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel, der Industrieminister der Russischen Föderation, Denis Walentinowitsch Manturow, außer-dem Alexey Likhachev, erster stellvertretender Minister für wirtschaftliche Entwicklung sowie Aleksander Jurjewitsch Drosdenko, Gouverneur des Leningrader Gebietes.

Die Branchenworkshops Wirtschaft, Energie, Bildung, Ernährung und Landwirtschaft waren hochkarätig mit Wirtschaft- und Politikver-tretern besetzt und gaben den anwesenden Unternehmern Raum für Diskussionen und Informationsaustausch.Ein konkretes Ergebnis des Wirtschaftstages war die Unterzeichnung der gemeinsamen Absichtserklärung des russischen Industrie- und Handelsministeriums und der Landes-

regierung Mecklenburg-Vorpommern, wonach Mecklenburg-Vorpommern und Russland ihre Zusammenarbeit im industriellen Bereich aus-bauen wollen. Ein Beispiel für die gelungene Zusammenarbeit war die Eröffnung der neuen Produktionsstätte der Deutschen Großwälzla-ger GmbH im Rostocker Fischereihafen, welche

von Ministerpräsident und Minister Manturow begleitet wurde.Die IHK zu Schwerin war auch im Jahr 2016 einer der Mitveranstalter des Russlandtages MV. Impressionen und weitere Informatio-nen sind online unter www.russlandtag-mv.de abrufbar. n

Russland ist für Mecklenburg-Vorpommern einer der wichtigsten Handelspartner. Mit dem Leningrader Gebiet rund um die Stadt St. Petersburg besteht eine enge Partnerschaft.

Hohes Interesse: Russlandtag MV

Bild: pixabay.com

Wirtschaftskompass 07|08|2016 ■ 41

INTERNATIONAL ■

Häfen Stralsund und Stettin zuständig war und seinen Dienstsitz in Kopenhagen hatte, markiert seine Ernennung den Beginn der diplomatischen Beziehungen zwischen Mecklenburg-Schwerin und den Vereinigten Staaten von Amerika. Im Jahr 1839 wurde zudem ein US-Vizekonsulat in Rostock eingerichtet. Im Gegenzug eröff-nete das Großherzogtum zwischen 1823 und 1865 insgesamt zwölf Konsulate in den Verei-nigten Staaten. Mecklenburg-Strelitz zog bei diesen Entwicklungen erst ab 1853 nach. Im 19. Jahrhundert waren die Beziehungen zwi-schen Mecklenburg und den Vereinigten Staaten vor allem durch den Handel und die Auswande-rung geprägt. Allein zwischen 1860 und 1914 sind etwa 200.000 Menschen aus Mecklenburg in die USA ausgewandert – das entspricht der heutigen Einwohnerzahl von Rostock. n

Information:IHK zu Schwerin, Lan Janet Krause 0385 5103-214, [email protected]

Pressekonferenz anlässlich des 200. Jahrestags der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen dem Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin und den Vereinigten Staaten von Amerika (v. r.): Nancy Corbett (US-Generalkonsulin in Hamburg), Erwin Sellering (Ministerpräsident des Landes Mecklen-burg-Vorpommern), S.E. John B. Emerson (US-Botschafter in Deutschland), Hans Thon (Präsident der IHK zu Schwerin) und Siegbert Eisenach (HAuptgeschäftsführer der IHK zu Schwerin). Im Mittelpunkt des Medieninteresses stand das Thema Freihandelsabkommen TTIP.

Bilder: IHK

Doch allen Chancen zum Trotz - mit dem Gang ins Ausland sind auch Risiken verbunden. Neben den auch im Inland

vorhandenen Forderungsrisiken wie Zahlungs-unfähigkeit oder -unwilligkeit bestehen im Ausland zusätzlich politische Risiken, die im schlimmsten Fall zum kompletten Ausfall einer Exportforderung führen können. Risiken dro-hen nicht erst nach der Auslieferung, bereits in der Produktionsphase können wirtschaft-liche oder politische Gründe zu einem Abbruch der Fabrikation führen. In der Regel bleibt ein Exporteur dann auf seinen bis dahin angefal-lenen Produktionskosten sitzen.

Risiko trägt zum Großteil der StaatEines der wichtigsten Absicherungsinstru-mente im Außenhandel sind sicherlich die staatlichen Exportkreditgarantien des Bundes, besser bekannt unter dem Namen Hermes-deckungen. Mit Hermesdeckungen überträgt der Exporteur jedoch nicht nur das Ausfall-risiko auf den Bund. Hermesdeckungen erleichtern auch die Finanzierung eines

Geschäfts. Schließlich lässt sich bundesge-decktes Geschäft wesentlich leichter und zu attraktiveren Konditionen finanzieren als Geschäfte ohne staatliche Rückendeckung.

Expertentipps aus erster HandWelche Möglichkeiten staatliche Exportkredit-garantien speziell für KMU bieten, was bei deren Beantragung zu berücksichtigen ist und wie das Ganze in der Praxis funktioniert ist Thema des IHK-Sprechtags, die die IHK zu Schwerin zusammen mit Euler Hermes anbietet. Am 18. Oktober 2016 findet der Sprechtag in der IHK zu Schwerin statt. Das Angebot richtet sich vor allen an KMU, die Geschäfte außer-halb der EU tätigen oder planen. Die Veran-staltung ist kostenlos, die Zahl der Teilnehmer begrenzt. Vorherige Anmeldung und Termin-vereinbarung sind erforderlich. n

Information:IHK zu Schwerin, Rüdiger Wissuwa 0385 [email protected]

Für den Erfolg und die Wachstumsstrategie eines Unternehmens gewinnt der Außenhandel zunehmend an Bedeutung. Kein Wunder also, dass auch immer mehr kleine und mittelständische Betriebe den Blick über den heimischen Markt hinaus richten, um neue Absatzmärkte zu erschließen.

Potenziale: Hermesdeckungen nutzen

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42 ■  Wirtschaftskompass 07|08|2016

■  INNOVATION & UMWELT

Deutsch-Kasachische Wirtschaftsgespräche

Am 23. Juni 2016 fand in der IHK zu Schwe-rin die 10. Sitzung der deutsch-kasachischen Regierungsarbeitsgruppe Wirtschaft und Han-del in Schwerin. Begrüßt wurden die Teilnehmer aus Deutschland und Kasachstan von Ronny Freitag, Geschäftsführer der Mebak Metallbau

GmbH und Vorsitzender des IHK-Ausschusses Außenwirtschaft. Die Regierungsarbeitsgruppe Wirtschaft und Handel unter Leitung des Bun-desministeriums für Wirtschaft und Energie und des kasachischen Ministeriums für Inves-titionen und Entwicklung tagt einmal jährlich

und behandelt die Rahmenbedingungen für das wirtschaftliche Engagement deutscher Unter-nehmen in Kasachstan und kasachischer Unter-nehmen in Deutschland. Ziel ist weiterhin die Entwicklung der Zusammenarbeit u. a. in den Bereichen Finanzierung, Rohstoffe, Industrie, Energie, Landwirtschaft, Gesundheit, Umwelt und Tourismus. Neben dem Bundeswirtschafts-ministerium sind weitere Ressorts wie das Bundesumweltministerium, der Deutsch-Kasa-chische Agrarpolitische Dialog, die Delegation der Deutschen Wirtschaft in Zentralasien und die Gesellschaft für internationale Zusam-menarbeit vertreten. Auf kasachischer Seite waren neben dem Botschafter der Republik Kasachstan in Deutschland hochrangige Ver-treter verschiedener Ministerien sowie Wirt-schaftsverbänden vertreten. n

Mauretanische Universitätsprofessoren besuchen IHK

Ende Mai weilte eine Delegation von l eitenden Universitätsprofessoren aus dem westafrikani-schen Staat Mauretanien in Deutschland und besuchte in diesem Zusammenhang Westme-cklenburg. Neben Kontakten zu deutschen Universitäten und Hochschulen stand ein Besuch bei der IHK zu Schwerin auf dem Programm. Die afrikanischen Gäste infor-mierten sich über Struktur, Arbeitsweise und das umfangreiche Serviceangebot der IHK für ihre Unternehmen. Mauretanien ist mit einer Fläche von über einer Million Quadratkilome-tern etwa dreimal so groß wie Deutschland, hat allerdings nur ca. 3,6 Millionen Einwohner. Es ist eines der ärmsten Länder der Welt. Bil-dung ist ein wichtiger Schlüssel zur Überwin-

dung der vielen Probleme. Dazu gehören auch Kooperationen mit ausländischen Hoch- und Fachschulen sowie anderen Einrichtungen. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich ist nach

wie vor der wichtigste Partner; aber auch die wirtschaftlichen Kontakte mit deutschen Fir-men sind bedeutend, denn deutsche Produkte genießen in Mauretanien einen guten Ruf. n

4. Wirtschaftstag Kasachstan

Die Wirtschaft Kasachstans befindet sich im kontinuierlichen Wachstum. Produktions-zuwächse sind in nahezu allen Wirtschafts-branchen zu verzeichnen. Bereits zum vierten Mal fand in der IHK zu Schwerin der Wirt-schaftstag statt. Gemeinsam mit Karin Strenz, Mitglied des Deutschen Bundestages sowie Mitglied der Deutsch-Zentralasiatischen Par-lamentariergruppe luden die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin am 23. Mai 2016 interessierte Unternehmen ein, um sich über die Wirtschaftsentwicklung Kasachstans zu informieren. Im Mittelpunkt des Wirt-schaftstages standen vor allem Potenziale und Geschäftsmöglichkeiten für Unternehmen der

Verarbeitung von landwirtschaftlichen Pro-dukten sowie für die Transport- und Logistik-branche. Zudem gab ein Vertreter der kasa-chischen Investitionsagentur Einblicke in die Wirtschafts- und Investitionsmöglichkeiten im Land. Kasachstan gehört mit einem Brutto-inlandsprodukt (BIP) von 170 Mrd. Euro und einem BIP pro Kopf von 9.600 Euro im Jahr 2015 zur Gruppe der erfolgreichen Transfor-mationsstaaten, selbst wenn sich die Konjunk-tur in letzter Zeit stark eingetrübt hat. Dabei hat sich das Land hohe Ziele gesteckt. Bis zum

Jahr 2050 möchte Kasachstan zu den 30 stär-ksten Volkswirtschaften der Welt zählen. Die Offenheit des Landes gegenüber ausländischen Geschäftspartnern und Investoren wird durch die Strategie „Kasachstan 2050“ befördert, was nennenswerte Potenziale für deutsche Unter-nehmen bedeutet. n

Information:IHK zu Schwerin, Henrike Güdokeit 0385 [email protected]

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Wirtschaftskompass 07|08|2016 ■ 43

RECHT & STEUERN ■

Bei der Grund- und Gewerbesteuer han-delt es sich um rein kommunale Steuern, was zum einen bedeutet, dass das Auf-

kommen aus diesen Steuern den Gemeinden zusteht. Zum anderen haben die Kommu-nen das ausschließliche Hebesatzrecht, d. h. sie können die Höhe der Hebesätze für die Steuern jährlich neu festlegen. Da mit diesen kommunalen Steuern insbesondere die Unter-nehmen belastet sind, stellen die Gewerbe- und Grundsteuer einen wichtigen Standort-faktor hinsichtlich der Ansiedlungspolitik für die Kommunen und damit auch für die Unter-nehmen dar. Nicht zuletzt orientieren sich Existenzgründer und auch bereits etablierte Unternehmen an diesen Werten und treffen auf dieser Basis ihre originäre Standortent-scheidung.

GewerbesteuerGrundsätzlich ist jeder im Inland ansässige ste-hende Gewerbebetrieb verpflichtet, Gewerbe-steuer auf seinen Gewerbeertrag abzuführen. Nach dem Einkommenssteuergesetz (EStG) ist ein Gewerbebetrieb jede selbständige nachhal-tige Betätigung, die mit der Absicht, Gewinn zu erzielen, unternommen wird und sich als Beteiligung am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr darstellt. Als ein Gewerbebetrieb zählt nicht die Betätigung als land- und forstwirt-

schaftlicher Betrieb, die Ausübung eines freien Berufes oder eine andere selbständige Tätig-keit (§ 15 Abs. 2 EStG). Das Aufkommen aus der Gewerbesteuer ist für die Gemeinden eine der wichtigsten Einnahmequellen und darüber hinaus wichtigstes Steuerungselement in der Ansiedlungspolitik.Im Jahr 2016 beträgt der durchschnittliche Gewerbesteuerhebesatz für die Region West-mecklenburg 328,00 Prozent. Damit liegt er über dem Vorjahreswert von 318,47 Prozent. Die Spitzenplätze belegen die Hansestadt Wis-mar mit 450 Prozent und die Landeshaupt-stadt Schwerin mit 420 Prozent, gefolgt von der Gemeinde Redefin mit 400 Prozent. Alle weiteren Städte und Gemeinden der Region Westmecklenburg haben den Hebesatz auf ≤ 380 Prozent festgelegt. Den niedrigsten Hebesatz von 200 Prozent ist in den Gemeinden Gadebusch, Rögnitz, Dragun, und Königsfeld (Landkreis Nordwestmecklenburg) zu verzeich-nen. Welche Kommunen im Einzelnen welchen Hebesatz festgelegt haben, ist im Detail dem Realsteuer-Atlas 2016 zu entnehmen.

GrundsteuerDie Grundsteuer gehört ebenfalls zu den Real-steuern. Steuerobjekt bei der Grundsteuer ist der Grundbesitz. Dabei werden zwei Steuern unterschieden:

1. Grundsteuer A (land- und forstwirtschaft-lich genutzte Grundstücke)

2. Grundsteuer B (sonstige genutzte Grund-stücke).

Den geringsten Hebesatz der Grundsteuer A in Höhe von 200 Prozent erheben im diesem Jahr lediglich 10 Gemeinden in Westmecklenburg. Der höchste Hebesatz liegt auch in diesem Jahr bei 900 Prozent und wird u.a. von den Gemeinden Pritzier und Hülseburg erhoben.

Bei dem Hebesatz der Grundsteuer B ist die Landeshauptstadt Schwerin mit einem Hebe-satz von 630 Prozent erneut Spitzenreiter. Der niedrigste Hebesatz liegt wieder bei 300 Prozent und wird von lediglich 18 Gemeinden erhoben.

Weitere Informationen zu den Hebesät-zen der Gemeinden finden Sie im aktuellen Realsteuer-Atlas 2016 auf der Internetseite der IHK zu Schwerin (www.ihkzuschwerin.de) unter der Dokumentennummer 2615.

Abschaffung der GewerbesteuerDie Industrie- und Handelskammer zu Schwe-rin setzt sich auch weiterhin für die völlige Abschaffung der Gewerbesteuer ein, wobei den Gemeinden andere Steueranteile als Äqui-valent zugestanden werden müssen. Nur durch die vollständige Abschaffung der Gewerbe-steuer kann sich die deutsche Wirtschaft von einem bedeutenden negativen Standortfaktor befreien, um somit ihre internationale Wett-bewerbsfähigkeit auch in Zukunft sichern zu können. Insgesamt bleibt zu hoffen, dass sich bei den kommunalen Entscheidungsträgern in der Zukunft die Einsicht verstärkt durch-setzt, dass „die Kuh, die man melken will, nicht schlachten darf“. Nur so kann eine wirt-schaftsfreundliche Atmosphäre für weitere Investitionen geschaffen werden, die letztlich zu neuen Arbeitsplätzen und zum Wohlstand einer Gemeinde beitragen. n

Information:IHK zu Schwerin, Ass. iur. Thilo Krüger 0385 [email protected]

Die IHK zu Schwerin stellt einmal jährlich die Veränderungen und Entwicklungen der Realsteuerhebesätze im IHK-Realsteuer-Atlas zusammen. Dieser Atlas für Westmecklenburg umfasst die Landkreise Nordwestmecklenburg und Ludwigslust-Parchim sowie die kreisfreie Landeshauptstadt Schwerin. Er gibt eine ausführliche Übersicht über die Hebesätze sowohl für die Grundsteuer als auch für die Gewerbesteuer der entsprechenden Städte und Gemeinden in dieser Region und soll insbesondere Unternehmen als wirtschaftspolitische Entscheidungshilfe zur Standortwahl dienen.

Realsteuer-Atlas 2016 für Westmecklenburg

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44 ■  Wirtschaftskompass 07|08|2016

Schon zum zweiten Mal verlieh die Indus-trie- und Handelskammer zu Schwerin den Preis „Unternehmer in Verantwor-

tung“. Ausgezeichnet wurden Unternehmen, die sich regelmäßig und umfangreich in der Region Westmecklenburg in den Bereichen Soziales, Umwelt, Kinder und Jugend, Bildung, Sport oder Bevölkerungsschutz engagieren.Hans Thon, Präsident der Industrie- und Han-delskammer zu Schwerin, begrüßte neben den Ausgezeichneten und weiteren Gästen ebenfalls Sylvia Bretschneider, Präsidentin des Landtages Mecklenburg-Vorpommern, Harry Glawe, Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus Mecklenburg-Vorpommern und Christian Dyckerhoff, Vorsitzender der Ver-sammlung Eines Ehrbaren Kaufmanns zu Ham-burg e. V. Gemäß dem Motto „Tue Gutes und rede darüber“ wollen wir die Veranstaltung „dazu nutzen, die engagierten heimlichen Hel-den auszuzeichnen und uns auf diese Weise für ihren unermüdlichen Einsatz bedanken“, so Thon in seinen Begrüßungsworten.

Sylvia Bretschneider, gleichzeitig Jurymitglied des Projektes „Unternehmer in Verantwortung 2016“, würdigte in ihrem Grußwort das Enga-

gement der Ausgezeichneten und betonte, dieses stehe symbolisch für viele Unternehmen im Land, die ihre unternehmerische Verant-wortung leben. Ferner dankte sie der Indus-trie- und Handelskammer zu Schwerin für die Auslobung des Preises.

Im Rahmen einer feierlichen Übergabe wurden acht Preise übergeben und zwei Würdigungen ausgesprochen. Die Ausgezeichneten wurden zuvor durch eine Jury, bestehend aus Sylvia Bretschneider, Birgit Hesse, Ministerin für Arbeit, Gleichstellung und Soziales, Dr. Markus Fein, Intendant Festspiele Mecklenburg- Vorpommern, sowie seitens der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin durch Siegbert Eisenach, Hauptgeschäftsführer und Präsident Hans Thon ausgewählt.

Die Preisträger „Unternehmer in Verantwortung 2016“

Autoteile M&M GmbH Ludwigslust, Landkreis Ludwigslust-ParchimSchon seit 2007 unterstützt das Unternehmen umfänglich und nachhaltig die Entwicklung des SG03 Ludwigslust/Grabow e.V., mit knapp

1.000 Mitgliedern einer der größten Sport-vereine Westmecklenburgs. Außerdem hat die Autoteile M&M GmbH bei der erfolgreichen Bewerbung beim DFB mitgewirkt, wodurch Ludwigslust am 29. Juli 2015 eine Station des Fifa WM-Pokals im Rahmen der DFB-Ehren-runde war. Ziel der Projekte ist es, Kindern und Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitgestaltung zu ermöglichen und diese für den Sport zu begeistern.

AWEK Protech GmbH, Rehna, Landkreis NordwestmecklenburgDie AWEK Protech GmbH hat verschiedene Einrichtungen mit Spendengeldern bedacht, zu nennen ist hier beispielsweise der „Platt-dütsch Verein to Rehna“, der durch eine Geld-spende eine neue Vitrine für die Ausstellung von Trachten anschaffen konnte. Darüber hinaus gewährte das Unternehmen dem „Hos-pitzverein Schwerin“ und dem Projekt der Schweriner Klinikclowns „Die Nasen“, welche Kinder während ihrer Krankenhausaufenthalte mit einer Prise Humor aufmuntern, finanzielle Unterstützung. Hervorzuheben sind darüber hinaus noch die Projekte, die sich direkt an die Jugend richten. Hier ist zum einen der „Fuß-

Die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin hat am 29.06.2016 im Rahmen einer Festveranstaltung im Ludwig-Bölkow-Haus Unternehmer aus Westmecklenburg ausgezeichnet, die dem Leitbild des „Ehrbaren Kaufmannes“ durch ihr gesellschaftliches Engagement in besonderem Umfang entsprechen.

Ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet

■  RECHT & STEUERN

Matthias Belke (l.), Geschäftsführer, Autoteile M&M GmbH, Ludwigslust, erhielt mit sieben weiteren Unternehmen den Titel „Unternehmer in Verantwor-tung 2016" aus den Händen der Landtagspräsidentin, Sylvia Bretschneider, den Wirtschaftsminister de Landes MV, Harry Glawe (2. v. l.), dem Präsidenten der IHK zu Schwerin, Hans Thon (r.) und dem Hauptgeschäftsführer der IHK zu Schwerin, Siegbert Eisenach.

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Wirtschaftskompass 07|08|2016 ■ 45

RECHT & STEUERN ■

gängerführerschein“ für Vorschulgruppen zu nennen, dessen Ziel es war, Kindern zu hel-fen, sich zum Schulbeginn im Straßenverkehr sicherer zu fühlen. Zum anderen unterstützt die AWEK Protech GmbH die sogenannte „Jungunternehmerschule“, welche das Ziel verfolgt, Schülern möglichst früh eine Orien-tierung für ihren beruflichen Weg zu geben und ihnen auch das Unternehmertum in unserer Region vorzustellen. Hier bringt sich das Unternehmen durch Vorträge im Rahmen der Unterrichtsstunden ein.

HW Leasing GmbH, Wismar, Landkreis NordwestmecklenburgDas Unternehmen wird für sein umfangreiches Engagement in den Bereichen Kunst, Kultur, Sport und Soziales ausgezeichnet. So unter-stützt die HW Leasing GmbH beispielsweise das Filmfest Wismar, die Wismarer Herings-tage, die Wismarer Tafel, den Archivverein Wismar e. V., den DRK Kreisverband Nordwest-mecklenburg und ist Hauptsponsor des Box-teams Hanse Wismar e.V. Darüber hinaus ist die HW Leasing GmbH Ini-tiator des „St. Nikolai-Bankett-Benefizessens“. Zusammen mit der Kirchgemeinde lädt sie alljährlich in die Nikolai-Kirche in Wismar ein, um Spendengelder zu sammeln, die dem Erhalt wertvoller Kunst- und Kulturgüter in der Nikolaikirche Wismar dienen. Im Jahr 2008 gab es beim Wismarer Filmfest erstmals einen Film mit Audiodeskription. Möglich wurde dies durch die HW Leasing GmbH, die die Kosten für die Hörfilmfassung für blinde und sehbehinderte Menschen übernahm. Als sog. „Hörfilm-Pate“ hilft das Unternehmen auch weiterhin, dass Hörfilmfassungen möglich werden. Mit diesem beispielhaften Engage-ment in so vielen verschiedenen Bereichen ist das Unternehmen Vorbild für viele Unterneh-men in unserer Region.

MDS EVENTS Veranstaltungsagentur, Thom Seiberth, Sternberg, Landkreis Ludwigslust-ParchimMit dem Preis „Unternehmer in Verantwortung 2016“ wird ebenfalls die MDS EVENTS Veran-staltungsagentur, Thom Seiberth, Sternberg, ausgezeichnet. In nur zweieinhalb Wochen organisierte Thom Seiberth ein zweitägiges Großevent für die Betroffenen der Tornado-katastrophe in Bützow. Das Programm zog in zwei Tagen mehr als 3.000 Besucher nach Bützow und MDS-Events spendete 100 Pro-zent aller Einnahmen an die Stadt Bützow. Weiterhin ist Thom Seiberth nun schon seit zwölf Jahren Organisator des Landesrapsblü-tenfestes MV. Hier bringt er sich unentgeltlich mit viel Fleiß und Leidenschaft ein.

HÖRakustik Nörenberg, Heike Nörenberg, Hagenow, Landkreis Ludwigslust-ParchimNeben Projekten in der Region, wie z. B. das Tanzstudio Hagenow, die Dörpschaft zu Hage-now, die Tafel Hagenow und das Stadtfest Hagenow, unterstützt Heike Nörenberg das Hilfsprojekt „Zukunftschancen für schwerhö-rige Kinder in Ostafrika“. Im Rahmen dieses Projektes fährt sie i.d.R. ein Mal im Jahr nach Ostafrika (z. B. nach Uganda und Tansania) und behandelt schwerhörige Kinder vor Ort. Durch ihr Engagement gibt Heike Nören-berg den betroffenen Kindern eine Perspek-tive, holt sie aus einem Leben am Rande der Gesellschaft und ermöglicht ihnen künftig ein selbstbestimmtes Leben.

Volker Rumstich Transport GmbH, Parchim, Landkreis Ludwigslust-ParchimFür die zahlreichen Unterstützungen und Pro-jekte zum Thema Jugend, Bildung, Sport und Gesundheit erhält die Volker Rumstich Trans-port GmbH den Preis „Unternehmer in Verant-wortung 2016“. Seit Jahren engagiert sich das Unternehmen im schulischen Bereich. Volker Rumstich hat beispielsweise im Jahr 2011 den Arbeitskreis Schule/Wirtschaft aktiv mit gegründet, um so die Kommunikation zwischen den Schulen und der Wirtschaft im Interesse einer zukünftigen, langfristigen Fachkräftesicherung voranzubringen. Die Vol-ker Rumstich Transport GmbH ist stets auf Berufsorientierungsmessen anwesend und unterstützt die regionalen Schulen bei der Durchführung von Bewerbungstrainings. Sie steht Jugendlichen und Eltern mit Rat und Tat zur Seite und zeigt z. B. unter realen Bedin-gungen den Ablauf eines Vorstellungsge-spräches auf. Wie wichtig dem Unternehmen eine zukunftssichere Ausbildung ist, zeigt sich in der mehrfachen Auszeichnung zum TOP-Ausbildungsbetrieb der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin. Aber auch im sportlichen Bereich ist die Volker Rumstich Transport GmbH aktiv, wie beispielsweise als Hauptsponsor des Landes-Fußballturniers.

Transportservice Brauer, Christian Brauer, Landeshauptstadt SchwerinSeit Jahren unterstützt Christian Brauer tat-kräftig diverse soziale Projekte, Veranstal-tungen und Einrichtungen. Ohne sich auf eine bestimmte Richtung zu beschränken wirkt er und sein Unternehmen bei diversen Veranstal-tungen, wie z. B. dem „Fünf-Seen-Lauf“, Ver-einen, z. B. dem SV Suckow, und Hilfsorgani-sationen, wie der „Flüchtlingshilfe Schwerin“ mit. Ob bundesweit oder international – der Transportservice Brauer transportiert, liefert

oder holt ab, was nötig ist und das vollkom-men kostenlos.

WEMAG AG, Landeshauptstadt SchwerinMit der WEMAG AG wird ein Unternehmen ausgezeichnet, welches sich unter anderem den Themen Naturschutz und Umwelt wid-met. Neben dem Aufstellen von drei neuen Nisthilfen für Störche in Bibow, Trams und Mankmoos ging die WEMAG AG im Jahr 2015 einen Kooperationsvertrag mit dem Biosphä-renreservat Schaalsee-Elbe ein, um gemeinsam Projekte in der Kinder- und Jugendbildung im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwick-lung umzusetzen. Auf dieser Basis erhielten dieses Jahr Vorschulkinder aus Boizenburg eine Bachpatenschaft und wurden schon sehr früh an die ökologische Bedeutung sowie ein verträgliches Miteinander von Mensch und Natur herangeführt. Aber auch im sozialen Bereich ist die WEMAG AG aktiv. Ob es das Fördern junger Sportler, das Verschenken von Kleinigkeiten in der Weihnachtszeit oder das Unterstützen von Hilfsorganisationen ist – die WEMAG AG engagiert sich seit vielen Jahren und übernimmt über ihr Kerngeschäft hinaus Verantwortung in der Region. Als die Elbe im Jahr 2013 über ihre Ufer trat, unterstützte die WEMAG AG z. B. die Gemeinde Breese mit einem hohen Spendenbetrag für die Behe-bung der Flutschäden. Außerdem honorierte sie die rund 650 freiwilligen Helfer des Tech-nischen Hilfswerks mit einer Geldspende. Im Jahr 2014 verzichtete das Unternehmen auf kleine Weihnachtsgeschenke für Kunden und Geschäftspartner und spendete diese statt-dessen in Form eines Schecks an die Parchimer Tafel. Und schon mehr als 180 Mal verlieh die WEMAG Hüpfburgen an Städte, Dörfer und Gemeinden. 2015 verschenkte die WEMAG 200 Sitzkissen an die nicht beheizbare Kloster-kirche in Dobbertin und 5.000 Schokoladen-weihnachtsmänner in der Schweriner Marien-platz-Galerie. Außerdem werden jährlich junge Sportler aus den verschiedensten Sportarten für ihre guten Leistungen gefördert.

Besondere „Würdigung“ für ihr ehrenamtliches Engagement• Dockweiler AG, Christian Behrens,

Neustadt-Glewe, Landkreis Nordwestmecklenburg

• Finanzelfen, Michael Sturm, Wismar,Landkreis Nordwestmecklenburg n

Information:IHK zu SchwerinDr. Katrin Kummer 0385 [email protected]

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Insolvenzverfahren

■  RECHT & STEUERN

Über das Vermögen desHenry Kater, geboren am 07.02.1985, OT Venzkow, Zur Rieselwiese 9, 19089 Demen, Inhaber der Firma Pima-Monteur (ehemals), Schloßgasse 1, 55278 Hahnheimwurde am 18.05.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen 580 IN 187/16) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Marc Odebrecht, August-Bebel-Straße 4, 19055 Schwerin, Telefon: 0385 558540, Telefax: 0385 5585455. Forderungen sind bis zum 29.06.2016 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen desPhilipp Döscher, geb. Kopplin, geboren am 28.05.1985, Lutherstraße 6, 19053 Schwerin wurde am 19.05.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen 580 IN 262/16) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Henner Patzak, Jungfernstieg 14, 19053 Schwerin, Telefon: 0385 760750, Telefax: 0385 7607515. Forderungen sind bis zum 30.06.2016 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen desDanny Brack, geboren am 08.11.1981, Staatsangehörigkeit: deutsch, Neue Straße 23 b, 19073 Stralendorf wurde am 18.05.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen 580 IN 246/16) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Marc Odebrecht, August-Bebel-Straße 4, 19055 Schwerin, Telefon: 0385 558540, Telefax: 0385 5585455. Forderungen sind bis zum 29.06.2016 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen desDennis Melchert, geboren am 06. April 1988, Rugenseer Weg 10, 19057 Schwerin wurde am 23.05.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen 580 IN 284/16) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Henner Patzak, Jungfernstieg 14, 19053 Schwerin, Telefon: 0385 760750, Telefax: 0385 7607515. Forderungen sind bis zum 04.07.2016 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen derLewitz Fleischwaren GmbH, Ludwigsluster Straße 21, 19306 Neustadt-Glewe, derzeit: Bahnhofstraße 36, 19306 Neustadt-Glewe, vertreten durch die Geschäftsführer Claas, Ulfert Günter Husmann und Ulfert Gerhard Husmann, Registergericht: Amtsgericht Schwerin Register-Nr.: HRB 11816 wurde am 25.05.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen 580 IN 70/16) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Prof. Dr. Mark Zeuner, Beethovenstraße 13, 19053 Schwerin, Tele-fon: 0385 731100, Telefax: 0385 7311018. Forderungen sind bis zum 06.07.2016 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen desTimo Holz, geboren am 01.09.1988, Am Brink 20, 23996 Hohen Viecheln, Inhaber der Holz Security, Dorf Mecklenburg OT Steffin wurde am 24.05.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen 580 IN 276/16) eröffnet. Zur Insolvenzverwalterin wird bestellt: Rechtsanwältin Anne Großmann, Am Campus 1-11, 18182 Bentwisch. Forde-rungen sind bis zum 05.07.2016 bei der Insolvenzverwalterin schriftlich anzu-melden.

Über das Vermögen derGerman Pellets Trading GmbH, Am Torney 2a, 23970 Wismar, vertreten durch den Geschäftsführer Peter H. Leibold,Registergericht: Amtsgericht Schwerin Register-Nr.: HRB 8678 wurde am 25.05.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen 580 IN 143/16) eröffnet. Zur Insolvenzverwalterin wird bestellt: Rechtsanwältin Bettina Schmudde, Valentinskamp 70 / EMPORIO, 20354 Ham-burg, Telefon: 040 808136400, Telefax: 040 808136578. Forderungen sind bis zum 06.07.2016 bei der Insolvenzverwalterin schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen derGerman Pellets Logistics GmbH, Am Torney 2a, 23970 Wismar, vertreten durch den Geschäftsführer Peter H. Leibold, Registergericht: Amtsgericht Schwerin Register-Nr.: HRB 10537 wurde am 25.05.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen 580 IN 113/16) eröffnet. Zur Insolvenzverwalterin wird bestellt:

Rechtsanwältin Bettina Schmudde, Valentinskamp 70 / EMPORIO, 20354 Ham-burg, Telefon: 040 808136400, Telefax: 040 808136578. Forderungen sind bis zum 06.07.2016 bei der Insolvenzverwalterin schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen derStefanie Freitag, geboren am 17.05.1977, Finkenweg 22, 38889 Blanken-burg, Inhaber der /des Frieseur u. Kosmetikstudios Freitag, Gartenstraße 16, 19053 Schwerin wurde am 25.05.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen 580 IN 299/16) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Henner Patzak, Jungfernstieg 14, 19053 Schwerin, Telefon: 0385 760750, Telefax: 0385 7607515. Forderungen sind bis zum 06.07.2016 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen derLenzen Verwaltung GmbH, vertreten durch d. Geschäftsführer Detlef Lenzen, Am Baarssee 3, 23936 Grevesmühlen, Registergericht: Amtsgericht Schwerin Register-Nr.: HRB 12069 wurde am 27.05.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen 580 IN 233/16) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Franz Miedeck, Mozartstraße 2, 19053 Schwerin, Telefon: 0385 5509951. Forderungen sind bis zum 08.07.2016 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen derSüdpell GmbH, Am Torney 2a, 23970 Wismar, vertreten durch die Geschäfts-führer Stefan , Käß, Landshut und Peter H. Leibold, Wismar, Registergericht: Amtsgericht Schwerin Register-Nr.: HRB 10875 wurde am 01.06.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen 580 IN 108/16) eröffnet. Zur Insolvenzverwalterin wird bestellt: Rechtsanwältin Bettina Schmudde, Valentinskamp 70 / EMPORIO, 20354 Ham-burg, Telefon: 040 808136400, Telefax: 040 808136578. Forderungen sind bis zum 13.07.2016 bei der Insolvenzverwalterin schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen derGerman Pellets Genussrechte GmbH, Am Torney 2a, 23970 Wismar, vertreten durch den , Geschäftsführer Peter H. Leibold, Wismar, Registergericht: Amts-gericht Schwerin Register-Nr.: HRB 10433 wurde am 31.05.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen 580 IN 94/16) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Dr. Sven-Holger Undritz, Valentinskamp 70 / EMPORIO, 20355 Hamburg. Forderungen sind bis zum 12.07.2016 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen derSeham Lahdo, geboren am 08.02.1972, Franzosenweg 19, 19061 Schwe-rin, Inhaber der/des Eiscafes & Restaurant Schlossbucht, Schlossbucht 19, Schwerin wurde am 01.06.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen 580 IN 122/16) eröffnet. Zur Insolvenzverwalterin wird bestellt: Rechtsanwältin Uta Plischkaner, Johannes-Stelling-Straße 1, 19053 Schwe-rin, Telefon: 0385 591390, Telefax: 0385 5913944. Forderungen sind bis zum 13.07.2016 bei der Insolvenzverwalterin schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen derKartoffel-Gemüse-Service Plate GmbH, Sukower Straße 48, 19086 Plate, vertreten durch den Geschäftsführer Henrik Walter Otto Wobbe, Hamburg, Registergericht: Amtsgericht Schwerin Register-Nr.: HRB 1334 wurde am 31.05.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen 580 IN 206/16) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Marc Odebrecht, August-Bebel-Straße 4, 19055 Schwerin, Telefon: 0385 558540, Telefax: 0385 5585455. Forderungen sind bis zum 12.07.2016 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen derFTM Bauelemente und Metallbau GmbH i.L., Siedlung 14a, 19065 Görslow, vertreten durch, den Liquidator Volkmar Müller, Schwerin, Registergericht: Amtsgericht Schwerin Register-Nr.: HRB 5165 wurde am 01.06.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen 580 IN 228/16) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Stephan Münzel, Moorfuhrtweg 11, 22301 Hamburg, Telefon: 040 65052590. Forderungen sind bis zum 13.07.2016 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.

Wirtschaftskompass 07|08|2016 ■ 47

Über das Vermögen derPetershof-Foodmarkt UG (haftungsbeschränkt), vertreten durch d. Geschäfts-führer Igor Drucker, Mendelejewstraße 26, 19063 Schwerin, Registergericht: Amtsgericht Schwerin Register-Nr.: HRB 11253 wurde am 06.06.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen 580 IN 181/16) eröffnet. Zur Insolvenzverwalterin wird bestellt: Rechtsanwältin Uta Plischkaner, Johannes-Stelling-Straße 1, 19053 Schwe-rin, Telefon: 0385 591390, Telefax: 0385 5913944. Forderungen sind bis zum 18.07.2016 bei der Insolvenzverwalterin schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen desDirk Goldenbaum, geboren am 27.01.1980, OT Badegow, Unter den Eichen 5, 19089 Crivitz wurde am 07.06.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen 580 IN 303/16) eröffnet. Zur Insolvenzverwalterin wird bestellt: Rechtsanwalt Franz Miedeck, Mozartstraße 2, 19053 Schwerin, Telefon: 0385 5509951. Forderungen sind bis zum 19.07.2016 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen desMarco Richter, geboren am 07.09.1976, Gagarinstraße 3, 19063 Schwerin wurde am 13.06.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen 580 IN 239/16) eröffnet. Zur Insolvenzverwalterin wird bestellt: Rechtsanwältin Uta Plischkaner, Johannes-Stelling-Straße 1, 19053 Schwe-rin, Telefon: 0385 591390, Telefax: 0385 5913944. Forderungen sind bis zum 25.07.2016 bei der Insolvenzverwalterin schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen derFliesenlegerbetrieb Marco Richter UG, vertreten durch den Geschäftsführer Marco Richter, Gagarinstraße 3, 19063 Schwerin, Registergericht: Amtsge-richt Schwerin Register-Nr.: HRB 11472 wurde am 14.06.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen 580 IN 238/16) eröffnet. Zur Insolvenzverwalterin wird bestellt: Rechtsanwältin Uta Plischkaner, Johannes-Stelling-Straße 1, 19053 Schwe-rin, Telefon: 0385 591390, Telefax: 0385 5913944. Forderungen sind bis zum 26.07.2016 bei der Insolvenzverwalterin schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen derHGL Aluminium & Verkehrstechnik AG, An der Autobahn 37-39, 19306 Neustadt-Glewe, vertreten durch den Vorstand Daniel Klüting, Cuxhaven, Registergericht: Amtsgericht Schwerin Register-Nr.: HRB 12078 wurde am 17.06.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen 580 IN 256/16) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Stefan Denkhaus, Jungfernstieg 30, 20354 Hamburg, Telefon: 040 35006180, Telefax: 040 35006176. Forderungen sind bis zum 29.07.2016 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen desHeiko Benthien, geboren am 14.02.1972, Eldenaer Straße 11, 19294 Stuck, Inhaber der Firma "Heiko Benthien Fenster und Türen" wurde am 20.06.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwe-rin (Aktenzeichen 580 IN 160/16) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Andreas Franz, Steinstr. 26, 19053 Schwerin Tel.: 0385 714447. Forde-rungen sind bis zum 01.08.2016 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen derWOODOX Management GmbH, Fuggerstraße 1a, 04158 Leipzig, vertreten durch die Geschäftsführer Stefan Käß und Peter H. Leibold, Registergericht: Amtsgericht Leipzig Register-Nr.: HRB 24534 wurde am 17.06.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen 581 IN 169/16) eröffnet. Zur Insolvenzverwalterin wird bestellt: Rechtsanwältin Bettina Schmudde, Valentinskamp 70 / EMPORIO, 20354 Ham-burg, Telefon: 040 808136400, Telefax: 040 808136578. Forderungen sind bis zum 29.07.2016 bei der Insolvenzverwalterin schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen derBärbel Maack, geb. Janz, geboren am 27.08.1956, Neue Straße 18, 19073 Stralendorf wurde am 21.06.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen 580 IN 373/16) eröffnet. Zur Insolvenzverwalterin wird bestellt: Rechtsanwältin Dr. Astrid Pohlmann-Weide, Albert-Einstein-Ring 11, 22761 Hamburg, Telefon: 040 899560, Telefax: 040 8995630. Forderungen sind bis zum 02.08.2016 bei der Insolvenzverwalterin schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen desReiner Bruhn, geboren am 03.10.1960, Kirchstraße 20, 19260 Marsow wurde am 24.06.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen 580 IN 345/16) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Dr. Rainer Dahlmeier, Demmlerplatz 3, 19053 Schwerin, Telefon: 0385 760340, Telefax: 0385 7603499. Forderungen sind bis zum 05.08.2016 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen desHarald Kießling, geboren am 19.02.1969, In der Hoest 12, 19258 Lüttenmark wurde am 24.06.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen 580 IN 118/16) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Andreas Franz, Steinstraße 26, 19053 Schwerin, Telefon: 0385 714447. Forderungen sind bis zum 05.08.2016 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen desEduard Günther Appel, geboren am 19.07.1952, An der Elde 11, 19372 Matzlow wurde am 27.06.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen 580 IN 390/16) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Henner Patzak, Jungfernstieg 14, 19053 Schwerin, Telefon: 0385 760750, Telefax: 0385 7607515. Forderungen sind bis zum 08.08.2016 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen derNadyne Kasch, geboren am 11.05.1981, Kussiner Straße 2, 23992 Neukloster wurde am 30.06.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen 580 IN 134/16) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Björn Junge, Graf-Schack-Straße 14, 18055 Rostock, Telefon: 0381 252140, Telefax: 0381 2521433. Forderungen sind bis zum 11.08.2016 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen der JoWa Handels GmbH, Wein- und Spirituosengroßhandel, Mühlenring 3, 19243 Wittenburg, vertreten durch den Geschäftsführer Maik Johannsen, Wittenburg, Registergericht: Amtsgericht Schwerin Register-Nr.: HRB 9830 wurde am 04.07.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen 580 IN 906/15) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Prof. Dr. Mark Zeuner, Beethovenstraße 13, 19053 Schwerin, Tele-fon: 0385 731100, Telefax: 0385 7311018. Forderungen sind bis zum 15.08.2016 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen der B. Wrosseck-Bau UG (haftungsbeschränkt), vertreten durch d. Geschäftsfüh-rer Benno Wrosseck, Am Wall 1, 19399 Goldberg, Registergericht: Amtsge-richt Schwerin, Register-Nr.: HRB 11597 wurde am 04.07.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (Aktenzeichen 580 IN 50/16) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Andreas Franz, Steinstraße 26, 19053 Schwerin, Telefon: 0385 714447. Forderungen sind bis zum 15.08.2016 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.

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48 ■  Wirtschaftskompass 07|08|2016

Anlage 1

BESCHLUSS

Die Vollversammlung der Industrie- und Handels-kammer zu Schwerin hat am 22. Juni 2016 gemäß § 4 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern (IHKG), in der im Bundesgesetzblatt Teil III, Gliederungs-nummer 701-1, veröffentlichten bereinigten Fas-sung, zuletzt geändert durch Artikel 254 der Ver-ordnung vom 31. August 2015 (BGBl. I S. 1474), und § 36 Abs. 3 und 4 der Gewerbeordnung, neugefasst durch Bekanntmachung vom 22. Februar 1999 (BGBl. I S. 202), zuletzt geändert durch Artikel 10 des Gesetzes vom 11. März 2016 (BGBl. I S. 396), in Verbindung mit § 6 des Gesetzes über die Industrie- und Handelskammern für das Land Mecklenburg-Vorpommern vom 18. Februar 1992 (GVBl. M-V 1992 S. 98) und § 1 der Landesverordnung über die Rege-lung von Zuständigkeiten nach dem Gesetz über die Industrie- und Handelskammern für das Land Mecklenburg-Vorpommern vom 30. November 2009 (GVBl. M-V 2009 S. 678), zuletzt geändert durch Art. 1 der Änderungsverordnung vom 10. August 2010 (GVBl. M-V 2010 S. 446), sowie § 4 Absatz 2 der Sat-zung der Industrie- und Handelskammer zu Schwe-rin vom 11. Dezember 2013 (Wirtschaftskompass 01/02/2014, S. 36), zuletzt geändert am 2. Dezember 2015 (Wirtschaftskompass 01/02/2016, S. 42) fol-gende IHK-Sachverständigenordnung beschlossen:

"I. Voraussetzungen für die öffentliche Bestellung und Vereidigung§ 1 BestellungsgrundlageDie Industrie- und Handelskammer bestellt gemäß § 36 Gewerbeordnung auf Antrag Sachverständige für bestimmte Sachgebiete nach Maßgabe der fol-genden Bestimmungen.

§ 2 Öffentliche Bestellung(1) Die öffentliche Bestellung hat den Zweck,

Gerichten, Behörden und der Öffentlichkeit besonders sachkundige und persönlich geeignete Sachverständige zur Verfügung zu stellen, deren Aussagen besonders glaubhaft sind.

(2) Die öffentliche Bestellung umfasst die Erstat-tung von Gutachten und andere Sachverständi-genleistungen wie Beratungen, Überwachungen, Prüfungen, Erteilung von Bescheinigungen sowie schiedsgutachterliche und schiedsrichterliche Tätigkeiten.

(3) Die öffentliche Bestellung kann inhaltlich beschränkt und mit Auflagen verbunden werden. Auflagen können auch nachträglich erteilt werden.

(4) Die öffentliche Bestellung wird auf 5 Jahre befris tet. Bei einer erstmaligen Bestellung und in begründeten Ausnahmefällen, insbesondere bei Zweifeln über die Fortdauer der persönlichen oder fachlichen Eignung des Sachverständigen, kann die Frist von 5 Jahren unterschritten werden.

(5) Die öffentliche Bestellung erfolgt durch schrift-lichen Bescheid (Bestellungsbescheid).

(6) Die Tätigkeit des öffentlich bestellten Sachver-ständigen ist nicht auf den Bezirk der bestellenden Industrie- und Handelskammer beschränkt.

§ 3 Bestellungsvoraussetzungen(1) Ein Sachverständiger ist auf Antrag öffentlich zu

bestellen, wenn die nachfolgenden Vorausset-

zungen vorliegen. Für das beantragte Sachgebiet muss ein Bedarf an Sachverständigenleistungen bestehen. Die Sachgebiete und die Bestellungs-voraussetzungen für das einzelne Sachgebiet werden durch die Industrie- und Handelskammer bestimmt.

(2) Voraussetzung für die öffentliche Bestellung des Antragstellers ist, dass

a) er eine Niederlassung als Sachverständiger im Geltungsbereich des Grundgesetzes unterhält;

b) er über ausreichende Lebens- und Berufser-fahrung verfügt;

c) keine Bedenken gegen seine Eignung beste-hen;

d) er erheblich über dem Durchschnitt liegende Fachkenntnisse, praktische Erfahrungen und die Fähigkeit, sowohl Gutachten zu erstatten als auch die in § 2 Abs. 2 genannten Leistun-gen zu erbringen, nachweist;

e) er über die zur Ausübung der Tätigkeit als öffentlich bestellter Sachverständiger erfor-derlichen Einrichtungen verfügt;

f) er in geordneten wirtschaftlichen Verhältnis-sen lebt;

g) er die Gewähr für Unparteilichkeit und Unab-hängigkeit sowie für die Einhaltung der Pflichten eines öffentlich bestellten Sachver-ständigen bietet;

h) er nachweist, dass er über einschlägige Kennt-nisse des deutschen Rechts und die Fähigkeit zur verständlichen Erläuterung fachlicher Feststellungen und Bewertungen verfügt;

i) er über die erforderliche geistige und kör-perliche Leistungsfähigkeit entsprechend den Anforderungen des beantragten Sachgebiets verfügt.

(3) Ein Sachverständiger, der in einem Arbeits- oder Dienstverhältnis steht, kann nur öffentlich bestellt werden, wenn er die Voraussetzungen des Abs. 2 erfüllt und zusätzlich nachweist, dass

a) sein Anstellungsvertrag den Erfordernissen des Abs. 2 Buchst. g) nicht entgegensteht, und dass er seine Sachverständigentätigkeit per-sönlich ausüben kann;

b) er bei seiner Sachverständigentätigkeit im Einzelfall keinen fachlichen Weisungen unter-liegt und seine Leistungen gemäß § 13 als von ihm selbst erstellt kennzeichnen kann;

c) ihn sein Arbeitgeber im erforderlichen Umfang für die Sachverständigentätigkeit freistellt.

§ 4 Bestellungsvoraussetzungen für Anträge nach § 36a GewO(1) Für die Anerkennung von Qualifikationen des

Antragstellers aus einem anderen Mitgliedsstaat der Europäischen Union oder einem anderen Vertragsstaat des Abkommens über den Euro-päischen Wirtschaftsraum gelten die Vorausset-zungen von § 36a Abs. 1 und 2 GewO.

(2) Im Übrigen gelten § 3 Abs. 2 und 3.

II. Verfahren der öffentlichen Bestellung und Ver-eidigung§ 5 Zuständigkeit und Verfahren(1) Die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin

ist zuständig, wenn die Niederlassung des Sach-verständigen, die den Mittelpunkt seiner Sach-verständigentätigkeit im Geltungsbereich des Grundgesetzes bildet, im Kammerbezirk liegt. Die

Zuständigkeit der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin endet, wenn der Sachverständige die Niederlassung nach Satz 1 nicht mehr im Kammerbezirk unterhält.

(2) Über die öffentliche Bestellung entscheidet die Industrie- und Handelskammer nach Anhörung der dafür bestehenden Ausschüsse und Gremien. Zur Überprüfung der gesetzlichen Vorausset-zungen kann sie Referenzen einholen, sich vom Antragsteller erstattete Gutachten vorlegen las-sen, Stellungnahmen fachkundiger Dritter abfra-gen, die Einschaltung eines Fachgremiums ver-anlassen und weitere Erkenntnisquellen nutzen.

(3) Der Sachverständige erhält mit der öffentlichen Bestellung neben dem Bestellungsbescheid auch eine Bestellungsurkunde, den Rundstempel, den Ausweis, die Sachverständigenordnung und die dazu ergangenen Richtlinien. Bestellungsur-kunde, Rundstempel und Ausweis bleiben Eigen-tum der Industrie- und Handelskammer.

§ 6 Zuständigkeit und Verfahren für Anträge nach § 36a GewO(1) Abweichend von § 5 Abs. 1 besteht für den

Antrag eines Sachverständigen aus einem ande-ren Mitgliedsstaat der Europäischen Union oder einem anderen Vertragsstaat des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum, der noch keine Niederlassung im Geltungsbereich des Grundgesetzes unterhält, die Zuständigkeit der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin bereits dann, wenn der Sachverständige beab-sichtigt, die Niederlassung nach § 5 Abs. 1 S. 1 im Kammerbezirk zu begründen.

(2) Für Verfahren von Antragstellern mit Qualifi-kationen aus einem anderen Mitgliedsstaat der Europäischen Union oder einem anderen Ver-tragsstaat des Abkommens über den Europäi-schen Wirtschaftsraum gelten die Regelungen in § 36a Abs. 3 und 4 GewO.

§ 7 Vereidigung(1) Der Sachverständige wird in der Weise verei-

digt, dass der Präsident oder ein Beauftragter der Industrie- und Handelskammer an ihn die Worte richtet: "Sie schwören, dass Sie die Auf-gaben eines öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen unabhängig, weisungsfrei, persönlich, gewissenhaft und unparteiisch erfül-len und die von Ihnen angeforderten Gutachten entsprechend nach bestem Wissen und Gewissen erstatten werden", und der Sachverständige hie-rauf die Worte spricht: "Ich schwöre es, so wahr mir Gott helfe". Der Sachverständige soll bei der Eidesleistung die rechte Hand erheben. Über die Vereidigung ist eine Niederschrift zu fertigen, die auch vom Sachverständigen zu unterschreiben ist.

(2) Der Eid kann auch ohne religiöse Beteuerung geleistet werden.

(3) Gibt der Sachverständige an, dass er aus Glau-bens- oder Gewissensgründen keinen Eid leisten wolle, so hat er eine Bekräftigung abzugeben. Diese Bekräftigung steht dem Eid gleich; hierauf ist der Verpflichtete hinzuweisen. Die Bekräf-tigung wird in der Weise abgegeben, dass der Präsident oder ein Beauftragter der Industrie- und Handelskammer die Worte vorspricht: „Sie bekräftigen im Bewusstsein ihrer Verantwortung, dass Sie die Aufgaben eines öffentlich bestellten

Amtliche Bekanntmachung: Sachverständigenordnung

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und vereidigten Sachverständigen unabhän-gig, weisungsfrei, persönlich, gewissenhaft und unparteiisch erfüllen und die von Ihnen ange-forderten Gutachten entsprechend nach bestem Wissen und Gewissen erstatten werden" und der Sachverständige hierauf die Worte spricht: „Ich bekräftige es".

(4) Im Falle einer erneuten Bestellung oder einer Änderung oder Erweiterung des Sachgebiets einer bestehenden Bestellung genügt statt der Eidesleistung oder Bekräftigung die Bezugnahme auf den früher geleisteten Eid oder die früher geleistete Bekräftigung.

(5) Die Vereidigung durch die Industrie- und Han-delskammer ist eine allgemeine Vereidigung im Sinne von § 79 Abs. 3 Strafprozessordnung, § 410 Abs. 2 Zivilprozessordnung.

§ 8 BekanntmachungDie Industrie- und Handelskammer macht die öffent-liche Bestellung und Vereidigung des Sachverstän-digen im IHK-Mitteilungsblatt „Wirtschaftskompass“ bekannt. Name, Adresse, Kommunikationsmittel und Sachgebietsbezeichnung des Sachverständigen kön-nen durch die Industrie- und Handelskammer oder einen von ihr beauftragten Dritten gespeichert und in Listen oder auf sonstigen Datenträgern veröffentlicht und auf Anfrage jedermann zur Verfügung gestellt werden. Eine Veröffentlichung im Internet kann erfolgen, wenn der Sachverständige zugestimmt hat. III. Pflichten des öffentlich bestellten und vereidi-gten Sachverständigen§ 9 Unabhängige, weisungsfreie, gewissenhafte und unparteiische Aufgabenerfüllung(1) Der Sachverständige darf sich bei der Erbrin-

gung seiner Leistungen keiner Einflussnahme aussetzen, die seine Vertrauenswürdigkeit und die Glaubhaftigkeit seiner Aussagen gefährdet (Unabhängigkeit).

(2) Der Sachverständige darf keine Verpflichtungen eingehen, die geeignet sind, seine tatsächlichen Feststellungen und Beurteilungen zu verfälschen (Weisungsfreiheit).

(3) Der Sachverständige hat seine Aufträge unter Berücksichtigung des aktuellen Standes von Wissenschaft, Technik und Erfahrung mit der Sorgfalt eines ordentlichen Sachverständigen zu erledigen. Die tatsächlichen Grundlagen sei-ner fachlichen Beurteilungen sind sorgfältig zu ermitteln und die Ergebnisse nachvollziehbar zu begründen. Er hat in der Regel die von den Industrie- und Handelskammern herausgege-benen Mindestanforderungen an Gutachten und sonstigen von den Industrie- und Handelskam-mern herausgegebenen Richtlinien zu beachten (Gewissenhaftigkeit).

(4) Der Sachverständige hat bei der Erbringung sei-ner Leistung stets darauf zu achten, dass er sich nicht der Besorgnis der Befangenheit aussetzt. Er hat bei der Vorbereitung und Erarbeitung seines Gutachtens strikte Neutralität zu wahren, muss die gestellten Fragen objektiv und unvoreinge-nommen beantworten (Unparteilichkeit).

Insbesondere darf der Sachverständige nicht - Gutachten in eigener Sache oder für Objekte

und Leistungen seines Dienstherren oder Arbeitgebers erstatten.

- Gegenstände erwerben oder zum Erwerb ver-mitteln, eine Sanierung oder Regulierung der

Objekte durchführen, über die er ein Gut-achten erstellt hat, es sei denn, er erhält den entsprechenden Folgeauftrag nach Beendi-gung des Gutachtenauftrags und seine Glaub-würdigkeit wird durch die Übernahme dieser Tätigkeiten nicht infrage gestellt.

§ 10 Persönliche Aufgabenerfüllung und Beschäfti-gung von Hilfskräften(1) Der Sachverständige hat die von ihm angefor-

derten Leistungen unter Anwendung der ihm zuerkannten Sachkunde in eigener Person zu erbringen (persönliche Aufgabenerfüllung).

(2) Der Sachverständige darf Hilfskräfte nur zur Vorbereitung seiner Leistung und nur insoweit beschäftigen, als er ihre Mitarbeit ordnungsge-mäß überwachen kann; der Umfang der Tätigkeit der Hilfskraft ist kenntlich zu machen, soweit es sich nicht um Hilfsdienste von untergeordneter Bedeutung handelt.

(3) Hilfskraft ist, wer den Sachverständigen bei der Erbringung seiner Leistung nach dessen Wei-sungen auf dem Sachgebiet unterstützt.

§ 11 Verpflichtung zur Gutachtenerstattung(1) Der Sachverständige ist zur Erstattung von Gut-

achten für Gerichte und Verwaltungsbehörden nach Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften verpflichtet.

(2) Der Sachverständige ist zur Erstattung von Gut-achten und zur Erbringung sonstiger Leistun-gen i.S.v. § 2 Absatz 2 auch gegenüber anderen Auftraggebern verpflichtet. Er kann jedoch die Übernahme eines Auftrags verweigern, wenn ein wichtiger Grund vorliegt; die Ablehnung des Auftrags ist dem Auftraggeber unverzüglich zu erklären.

§ 12 Form der Gutachtenerstattung; gemein-schaftliche Leistungen(1) Soweit der Sachverständige mit seinem Auftrag-

geber keine andere Form vereinbart hat, erbringt er seine Leistungen in Schriftform oder in elek-tronischer Form. Erbringt er sie in elektronischer Form, trägt er für eine der Schriftform gleich-wertige Fälschungssicherheit Sorge.

(2) Erbringen Sachverständige eine Leistung gemeinsam, muss zweifelsfrei erkennbar sein, welcher Sachverständige für welche Teile ver-antwortlich ist. Leistungen in schriftlicher oder elektronischer Form müssen von allen beteiligten Sachverständigen unterschrieben oder elektro-nisch gekennzeichnet werden. § 13 gilt entspre-chend.

(3) Übernimmt ein Sachverständiger Leistungen Dritter, muss er darauf hinweisen.

§ 13 Bezeichnung als „öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger“(1) Der Sachverständige hat bei Leistungen im Sinne

von § 2 Abs. 2 in schriftlicher oder elektronischer Form auf dem Sachgebiet, für das er öffentlich bestellt ist, die Bezeichnung „von der Industrie- und Handelskammer öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für ...“ zu führen und seinen Rundstempel zu verwenden. Gleich-zeitig hat er auf die Zuständigkeit der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin hinzuweisen.

(2) Unter die in Absatz 1 genannten Leistungen darf der Sachverständige nur seine Unterschrift und

seinen Rundstempel setzen. Im Fall der elektro-nischen Übermittlung ist die qualifizierte elek-tronische Signatur oder ein funktionsäquiva-lentes Verfahren zu verwenden.

(3) Bei Sachverständigenleistungen auf anderen Sachgebieten darf der Sachverständige nicht in wettbewerbswidriger Weise auf seine öffentliche Bestellung hinweisen oder hinweisen lassen.

§ 14 Aufzeichnungs- und Aufbewahrungspflichten(1) Der Sachverständige hat über jede von ihm ange-

forderte Leistung Aufzeichnungen zu machen. Aus diesen müssen ersichtlich sein:

a) der Name des Auftraggebers, b) der Tag, an dem der Auftrag erteilt worden ist, c) der Gegenstand des Auftrags und d) der Tag, an dem die Leistung erbracht oder die

Gründe, aus denen sie nicht erbracht worden ist.(2) Der Sachverständige ist verpflichtet, a) die Aufzeichnungen nach Abs.1 b) ein vollständiges Exemplar des Gutachtens

oder eines entsprechenden Ergebnisnachweises einer sonstigen Leistung nach § 2 Abs. 2 und

c) die sonstigen schriftlichen Unterlagen, die sich auf seine Tätigkeit als Sachverständiger beziehen,

mindestens 10 Jahre lang aufzubewahren. Die Aufbewahrungsfrist beginnt mit dem Schluss

des Kalenderjahres, in dem die Aufzeichnungen zu machen oder die Unterlagen entstanden sind.

(3) Werden die Dokumente gemäß Abs. 2 auf Daten-trägern gespeichert, muss der Sachverstän-dige sicherstellen, dass die Daten während der Dauer der Aufbewahrungsfrist verfügbar sind und jederzeit innerhalb angemessener Frist les-bar gemacht werden können. Er muss weiterhin sicherstellen, dass die Daten sämtlicher Unter-lagen nach Abs. 2 nicht nachträglich geändert werden können.

§ 15 Haftungsausschluss; Haftpflichtversicherung(1) Der Sachverständige darf seine Haftung für Vor-

satz und grobe Fahrlässigkeit nicht ausschließen oder beschränken.

(2) Der Sachverständige soll eine Haftpflichtversi-cherung in angemessener Höhe abschließen und während der Zeit der Bestellung aufrecht erhal-ten. Er soll sie in regelmäßigen Abständen auf Angemessenheit überprüfen.

§ 16 Schweigepflicht(1) Dem Sachverständigen ist untersagt, bei der

Ausübung seiner Tätigkeit erlangte Kenntnisse Dritten unbefugt mitzuteilen oder zum Schaden anderer oder zu seinem oder zum Nutzen ande-rer unbefugt zu verwerten.

(2) Der Sachverständige hat seine Mitarbeiter zur Beachtung der Schweigepflicht zu verpflichten.

(3) Die Schweigepflicht des Sachverständigen er - streckt sich nicht auf die Anzeige- und Aus-kunftspflichten nach §§ 19 und 20.

(4) Die Schweigepflicht des Sachverständigen be-steht über die Beendigung des Auftragsverhält-nisses hinaus. Sie gilt auch für die Zeit nach dem Erlöschen der öffentlichen Bestellung.

§ 17 Fortbildungspflicht und ErfahrungsaustauschDer Sachverständige hat sich auf dem Sachgebiet, für das er öffentlich bestellt und vereidigt ist, im erforderlichen Umfang fortzubilden und den not-

RECHT & STEUERN ■

50 � Wirtschaftskompass 07|08|2016

wendigen Erfahrungsaustausch zu pflegen. Er hat der Industrie- und Handelskammer regelmäßig geeignete Nachweise darüber vorzulegen.

§ 18 WerbungDie Werbung des öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen muss seiner besonderen Stellung und Verantwortung gerecht werden.

§ 19 AnzeigepflichtenDer Sachverständige hat der Industrie- und Handels-kammer unverzüglich anzuzeigen:a) die Änderung seiner nach § 5 Abs. 1 S. 1 die ört-

liche Zuständigkeit begründenden Niederlassung und die Änderung seines Wohnsitzes;

b) die Errichtung und tatsächliche Inbetriebnahme oder Schließung einer Niederlassung;

c) die Änderung seiner oder die Aufnahme einer wei-teren beruflichen oder gewerblichen Tätigkeit, ins-besondere den Eintritt in ein Arbeits- oder Dienst-verhältnis;

d) die voraussichtlich länger als drei Monate dauernde Verhinderung an oder Einschränkung bei der Aus-übung seiner Tätigkeit als Sachverständiger, insbe-sondere auch aufgrund einer Beeinträchtigung sei-ner körperlichen oder geistigen Leistungsfähigkeit;

e) den Verlust der Bestellungsurkunde, des Ausweises oder des Rundstempels;

f) die Abgabe der Vermögensauskunft gemäß § 802c Zivilprozessordnung und den Erlass eines Haft-befehls zur Erzwingung der Abgabe der Vermö-gensauskunft gemäß § 802g Zivilprozessordnung;

g) die Stellung des Antrages auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens über sein Vermögen oder das Vermögen einer Gesellschaft, deren Vorstand, Geschäftsführer oder Gesellschafter er ist, die Eröffnung eines solchen Verfahrens und die Abwei-sung der Eröffnung des Insolvenzverfahrens man-gels Masse;

h) den Erlass eines Haft- oder Unterbringungsbe-fehls, die Erhebung der öffentlichen Klage und den Ausgang des Verfahrens in Strafverfahren, wenn der Tatvorwurf auf eine Verletzung von Pflichten schließen lässt, die bei der Ausübung der Sach-verständigentätigkeit zu beachten sind, oder er in anderer Weise geeignet ist, Zweifel an der persön-lichen Eignung oder besonderen Sachkunde des Sachverständigen hervorzurufen.

i) die Gründung von Zusammenschlüssen nach § 21 oder den Eintritt in einen solchen Zusammen-schluss.

§ 20 Auskunftspflichten, Überlassung von Unter-lagen(1) Der Sachverständige hat auf Verlangen der

Industrie- und Handelskammer die zur Über-wachung seiner Tätigkeit und der Einhaltung seiner Pflichten sowie zur Prüfung seiner Eig-nung erforderlichen mündlichen oder schrift-lichen Auskünfte innerhalb der gesetzten Frist und unentgeltlich zu erteilen und angeforderte Unterlagen vorzulegen. Er kann die Auskunft auf solche Fragen verweigern, deren Beantwortung ihn selbst oder einen seiner Angehörigen (§ 52 Strafprozessordnung) der Gefahr strafrechtlicher Verfolgung oder eines Verfahrens nach dem Gesetz über Ordnungswidrigkeiten aussetzen würde.

(2) Der Sachverständige hat auf Verlangen der Indus-trie- und Handelskammer die aufbewahrungs-pflichtigen Unterlagen (§ 14) in deren Räumen vorzulegen und angemessene Zeit zu überlassen.

§ 21 ZusammenschlüsseDer Sachverständige darf sich zur Ausübung seiner Sachverständigentätigkeit mit anderen Personen in jeder Rechtsform zusammenschließen. Dabei hat er darauf zu achten, dass seine Glaubwürdigkeit, sein Ansehen in der Öffentlichkeit und die Einhaltung seiner Pflichten nach dieser Sachverständigenord-nung gewährleistet sind.

IV. Erlöschen der öffentlichen Bestellung§ 22 Erlöschen der öffentlichen Bestellung(1) Die öffentliche Bestellung erlischt, wenn a) der Sachverständige gegenüber der Industrie-

und Handelskammer erklärt, dass er nicht mehr als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger tätig sein will;

b) der Sachverständige keine Niederlassung mehr im Geltungsbereich des Grundgesetzes unterhält;

c) die Zeit, für die der Sachverständige öffent-lich bestellt ist, abläuft;

d) die Industrie- und Handelskammer die öffent-liche Bestellung zurücknimmt oder widerruft.

(2) Die Industrie- und Handelskammer macht das Erlöschen der Bestellung im IHK-Mitteilungsblatt „Wirtschaftskompass“ bekannt.

§ 23 Rücknahme; WiderrufRücknahme und Widerruf der öffentlichen Bestel-lung richten sich nach den Bestimmungen des

Verwaltungsverfahrens-, Zustellungs- und Voll-streckungsgesetzes des Landes Mecklenburg- Vorpommern.

§ 24 Rückgabepflicht von Bestellungsurkunde, Ausweis und RundstempelDer Sachverständige hat nach Erlöschen der öffent-lichen Bestellung der Industrie- und Handelskam-mer Bestellungsurkunde, Ausweis und Rundstempel zurückzugeben. V. Vorschriften über die öffentliche Bestellung und Vereidigung sonstiger Personen§ 25 Entsprechende AnwendungDiese Vorschriften sind entsprechend auf die öffent-liche Bestellung und Vereidigung von besonders geeigneten Personen anzuwenden, die auf den Gebieten der Wirtschafta) bestimmte Tatsachen in Bezug auf Sachen, ins-

besondere die Beschaffenheit, Menge, Gewicht oder richtige Verpackung von Waren feststellen oder

b) die ordnungsmäßige Vornahme bestimmter Tätig -keiten überprüfen,

soweit hierfür nicht besondere Vorschriften erlassen worden sind.

§ 26 Inkrafttreten und ÜberleitungsvorschriftDiese Sachverständigenordnung tritt mit der Veröf-fentlichung im IHK-Mitteilungsblatt „Wirtschafts-kompass“ in Kraft. Die Sachverständigenordnung vom 12. September 2012 tritt damit außer Kraft.“

Schwerin, den 06.07.2016Industrie- und Handelskammer zu Schwerin

gez. gez.Hans Thon Siegbert EisenachPräsident Hauptgeschäftsführer

Die vorstehende Satzung wird hiermit ausgefertigt und im IHK-Mitteilungsblatt „Wirtschaftskompass“, Ausgabe 7/8 2016 veröffentlicht.

Schwerin, den 06.07.2016Industrie- und Handelskammer zu Schwerin

gez. gez.Hans Thon Siegbert EisenachPräsident Hauptgeschäftsführer

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Wirtschaftskompass 07|08|2016 ■ 51

AKTUELLE IHK-VERANSTALTUNGSANGEBOTE ■

Di. 09.08.2016

Beratungssprechtag Versicherungen10:00 - 16:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinAnmeldung: Ass. iur. Stefan Gelzer, Tel.: 0385 5103-311, [email protected]

Mi. 10.08.2016

Beratungssprechtag Online-Marketing (Internet/E-Commerce/Social Media)09:00 - 15:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinAnmeldung: Angret Mans, Tel.: 0385 5103-309, [email protected]

Fr. 19.08.2016

Beratungssprechtag Marketing10:00 - 15:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinAnmeldung: Angret Mans, Tel.: 0385 5103-309, [email protected]

3. Deutsch-Schwedisches Unternehmerforum12:00 - 17:00 Uhr, Technologie- und Gewerbezentrum Wismar, Alter Holzhafen 19, 23966 WismarAnmeldung: Henrike Güdokeit, Tel.: 0385 5103-215, [email protected]

Mo. 22.08.2016

Steuerberatersprechtag11:00 - 16:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinAnmeldung: Ulrike Fahden, Tel.: 0385 5103-307, [email protected]

Do. 25.08.2016

Schlichtungsausschuss Ausbildung08:00 - 11:30 Uhr, IHK zu Schwerin, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinAnmeldung: Peter Todt, Tel.: 0385 5103-401, [email protected]

Di. 30.08.2016

IHK-Einführungsseminar „Erfolgreich selbständig”14:00 - 16:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinAnmeldung: Ulrike Fahden, Tel.: 0385 5103-307, [email protected]

Do. 01.09.2016

Gemeinsame Lehrjahreseröffnung mit dem SAZ10:00 - 12:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinAnmeldung: Peter Todt, Tel.: 0385 5103-401, [email protected]

Mo. 05.09.2016

Willkommensveranstaltung MobiPro-EU 11:00 - 13:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinAnmeldung: Petra Schemath, Tel.: 0385 5103-421, [email protected]

IHK-Regionalausschuss Nordwestmecklenburg-Wismar17:00 - 19:00 Uhr. Erfragen Sie bitte die unterschiedliche Veranstaltungsorte bei der IHK zu Schwerin unter Tel.: 0385 5103-402.Anmeldung: Peter Todt, Tel.: 0385 5103-401, [email protected]

Di. 06.09.2016

Beratungssprechtag zur Unternehmensfi nanzierung09:00 - 17:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinAnmeldung: Ulrike Fahden, Tel.: 0385 5103-307, [email protected]

Mi. 07.09.2016

Die verhaltensbedingte Kündigung18:00 - 20:00 U'hr, IHK zu Schwerin, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinKosten: 25,00 EuroAnmeldung: Geschäftsbereich Recht, Steuern, Tel.: 0385 5103-510, [email protected]

Do. 08.09.2016

Unterrichtung nach dem Gaststättengesetz und Grundlagenschulung zur Lebensmittelsicherheit10:00 - 14:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinKosten: 38,00 EuroAnmeldung: Angret Mans, Tel.: 0385 5103-309, [email protected]

Fr. 09.09.2016

Pendleraktionstag12:00 - 18:00 Uhr, Bahnhofsvorplatz in SchwerinInformation: Regionalmarketing Mecklenburg-Schwerin e.V., Anett HartmannTel.: 0385 7788-720, [email protected]

Sa. 10.09.2016

Feierliche Zeugnisübergabe der Fortbildungsprüfungen11:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinNur mit Einladung. Anmeldung ist erforderlich. Jeder Absolvent kann eine weitere Begleitperson mitbringen, dies muss rechtzeitig mitgeteilt werden.Anmeldung: Katja Kammin, Tel.: 0385 5103-407, [email protected]

Mo. 12.09.2016

Feierliche Zeugnisübergabe für die IHK-Sommerprüfungen 201617:00 - 20:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinNur mit Einladung. Anmeldung ist erforderlich. Jeder Absolvent, der für eine Ehrung vorgesehen ist, kann eine weitere Person mitbringen, dies muss rechtzeitig mitgeteilt werden. Die Betriebs-vertreter werden gesondert eingeladen.Anmeldung: Susann Hoß, Tel.: 0385 5103-402, [email protected]

Di. 13.09.2016

Innovationssprechtag Ernährungswirtschaft10:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinAnmeldung: Henner Willnow, Tel.: 0385 5103-312, [email protected]

Beratungssprechtag Versicherungen10:00 - 16:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinAnmeldung: Ass. iur. Stefan Gelzer; Tel.: 0385 5103-311, [email protected]

Do. 15.09.2016

Sachmängelhaftung für Autoverkäufer18:00 - 20:00 Uhr, Bildungszentrum der Hand-werkskammer, Werkstraße 600, 19061 SchwerinKosten: 25,00 EuroAnmeldung:Geschäftsbereich Recht, Steuern, Tel.: 0385 5103-510, [email protected]

IHK-VeranstaltungskalenderDiese Termine sind nur eine kleine Auswahl des um fangreichen An gebotes der IHK-Veran stal tungen. Unter www.ihkzuschwerin.de, Dok.-Nr. 1717, ist die Veranstaltungsdatenbank mit detaillierten Hinweisen online abrufbar. Eine direkte Online anmeldung ist möglich.

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Erscheinungstag: 4. August 2016

Verlag: maxpress pr+werbeagentur GmbH & Co. KGStadionstr. 1, 19061 SchwerinTelefon: 0385 76052-52E-Mail: [email protected]

Druck: MOD Offsetdruck GmbHGewerbestr. 3, 23942 Dassow

Druckauflage: 19.000 Exemplare (II/2016)Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.

Mitglieder der IHK zu Schwerin erhalten das Objekt im Rahmen ihrer Mitgliedschaft kostenfrei.

Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handels kammer zu SchwerinEigentümer und Verlag: Industrie- und Handels kammer zu SchwerinPostfach 1110 41, 19010 SchwerinLudwig-Bölkow-HausGraf-Schack-Allee 12, 19053 Schwerin Telefon: 0385 5103-0Telefax: 0385 5103-999E-Mail: [email protected]: Siegbert Eisenach Redaktion: Andreas KrausTitelfoto: Peeperkorn/maxpress

Die Zeitschrift ist das offizielle Organ der IHK zu Schwerin. Im freien Verkauf beträgt der Bezugspreis pro Heft 1,50 Euro. Beiträge, die mit Namen oder Initialen des Verfassers gekennzeichnet sind und als solche kenntlich gemachte Zitate, geben nicht un bedingt die Meinung der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zur Kürzung und Änderung aller Beiträge vor. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr übernommen. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Quellen angabe (Belegexemplar erbeten).

Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW)

Dieser Ausgabe liegt eine Vollbeilage der Wortmann AG bei.

Impressum

■  KULTURTIPP

Art & Entertainment

Auf dem Gelände des „Reparaturwerk Neu-brandenburg" unweit des Tollensesees wird in der RWN Galerie und zwei angrenzenden Hallen am 12. August die Jahresausstellung des Künstlerbundes MV eröffnet. „Kunst und Unterhaltung“, das Thema der diesjährigen Landesschau, lädt zu Fragen nach den Auf-gaben von Kunst ein. Ein Gegensatz zwischen Kunst und Unterhaltung besteht schon lange

nicht mehr – Bert Brecht führte Theater mit hohem Unterhaltungswert auf, im Surrealis-mus regte Ironie die Betrachter zum Schmun-zeln an oder der Neubrandenburger Autor Hans Fallada veröffentlichte höchst populäre Romane. Über den „geistigen Unterhalt“ und die Haltung von Künstlern lässt sich darüber hinaus nachdenken. Die Gruppenschau mit Werken von 39 Künstlerinnen und Künstlern

aus Mecklenburg-Vorpommern wird von dem Berliner Kunstwissenschaftler Peter Funken kuratiert. Installationen, Objekte und Skulptur, Foto-grafie, Malerei und Zeichnungen erwarten die Besucher, zudem auch Spaß und Unterhal-tung, ernsthafte Gespräche und Boxkämpfe, gute Musik, Getränke und ein Autokorso mit amerikanischen Oldtimern. n

Musik aus Mecklenburg-Vorpommern

Der Schweriner Musikverlag Edition Masson-neau hat sich auf Komponisten spezialisiert, deren Lebenswege einen besonderen Bezug zu Mecklenburg-Vorpommern haben. Zu nen-nen sind etwa Friedrich von Flotow, Friedrich Wilhelm Kücken und Emilie Mayer. Der Inha-ber Reinhard Wulfhorst, der mit Verlag und angeschlossenem Onlinehandel (www.edition-

massonneau.de) Mitglied der IHK Schwerin ist, fahndet in Bibliotheken und Archiven nach Erstdrucken und Autographen, wählt die besten Werke aus und veröffentlicht sie in modernen Notenausgaben. Seine Kunden kommen auch aus dem europäischen Aus-land und den USA. So wird in diesen Ländern Musik „made in Mecklenburg-Vorpommern“ gespielt. Der Verlag ist nach Louis Massonneau benannt, der von 1803 an fast vier Jahrzehnte lang das Musikleben am herzoglichen Hof in Ludwigslust prägte.

Aus Anlass des 250. Geburtstags von Mas-sonneau in diesem Jahr wird seine Musik auf einer Konzerttournee vorgestellt. Sie führt in sieben Orte, in denen der Komponist und Geiger gewirkt hat. In Mecklenburg sind dies Ludwigslust, Schwerin und Bad Doberan-Hei-ligendamm. Auf dem Programm stehen einige unterhaltsame und eingängige Kammermu-sikwerke, die die Fachpresse anlässlich ihrer Veröffentlichung in der Edition Massonneau als „elegant, geistreich und subtil“ beschrie-ben und der sie „einzigartige Brillanz und musikalische Dichte“ attestiert hat. Für die Konzerte hat Reinhard Wulfhorst (Viola) drei weitere Musiker eingeladen: Beatrix Scholze ist Oboistin in der Mecklenburgischen Staats-kapelle Schwerin; die kalifornische Geigerin

Susan Doering und der Cellist Dieter Wulfhorst haben beim Guarneri Quartett studiert und sind Professoren für ihr Instrument in den USA. Weitere Informationen zu den Konzerten unter http://www.massonneau.de

Konzerttermine4. August, 19:45 UhrGöttingen Clavier-Salon

5. August, 19:00 UhrKassel Karlskirche

7. August, 17:00 UhrGrand Hotel Heiligendamm

12. August, 19:00 UhrHamburg Lichtwark-Saal (KomponistenQuartier)

14. August, 19:00 UhrSchloss Schwerin Thronsaal

19. August, 18:30 UhrSchloss Luisium Dessau (Gartenreichsommer) n

Information:Dr. Reinhard [email protected]

Oboistin Beatrix Scholze (hinten links), Geigerin Susan Doering (vorne links), Cellist Dieter Wulfhorst (vorne rechts) und Violist Dr. Reinhard Wulfhorst .

Wirtschaftskompass 07|08|2016 ■ 53

Heute besuche ich das Herrenhaus in Frauen-mark. Ich nehme von Schwerin die Bundes-straße B321 in Richtung Parchim und biege kurz vor Friedrichsruhe nach links ab. Vorbei an der Mühle Goldenbow führt mich eine Lin-denallee in den kleinen Ort.

Aus der VergangenheitWir schreiben das Jahr 1860. Das Herrenhaus wird im Stil des Spätklassizismus errichtet, brennt aber nach 30 Jahren ab und wird 1893 neu erbaut. Schon seit 1407 ist Jakob von Schönberg Eigentümer des Gutes, das bis 1682 im Besitz seiner Familie ver-bleibt. Später gehört Frauenmark dem Baron C. von Forstner und im Jahr 1780 gelangt das Gut durch Konkurs an den Erbprinzen Fried-rich Franz I. von Mecklenburg-Schwerin. Im Jahr 1824 ist Justus von Unger Besitzer des Gutes, 1832 Luise von der Sode, 1913 Otto Rieck und ab 1916 Cle-mens von Doetinchem de Rande. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird das leerstehende Gebäude geplündert und schließlich in ein Altenheim umgewandelt, das bis 1994 besteht.

1996 begeben sich Ingo und Petra Rothenberg auf die Suche nach einem neuen Domizil für ihre Wohnaccessoires, da das Landhaus in der Prignitz nicht mehr ausreicht. Sie orientieren sich an einem Verkaufskatalog der Treuhand-Gesellschaft. Zunächst schauen sie sich die

Schlösser Passow und Teschow an. Doch erst Schloss Frauenmark weckt ihr Interesse. 1997 beginnen die Renovierungs- und Restaurie-rungsarbeiten – zuerst die Empfangshalle, das Schlafzimmer und Büro. Es folgen vier Räume, in denen sie für Händler italienisches, portu-giesisches und chinesisches Wohndekor aus-stellen. Da Ingo und Petra Rothenberg die eng-lische Lebensart lieben, eröffnen sie kurze Zeit später für die Öffentlichkeit einen Teesalon.

Über die GegenwartPetra Rothenberg bietet mir Tee und selbst gemachte Scones an, eine englische Speziali-tät, wie sie sagt. Das noch warme Gebäck hal-biere ich und bestreiche es mit einer Crème aus Schlagsahne und Mascarpone sowie Erdbeer-konfitüre. Es ist ein wahrer Gaumenschmaus. Dazu gibt es Irish Morning Tea, den ich mit etwas Sahne verfeinere. „Damals hat mein Mann hier Teeseminare und Verkostungen durchgeführt. Bis zu 60 Teesorten hatten wir zur Auswahl. Heute ist das Sortiment kleiner“, berichtet mir Petra Rothenberg, die aus einer

Gastronomen-Familie stammt. Als gelernte Restaurantfachfrau betreibt sie zu DDR-Zeiten im brandenburgischen Fürstenberg eine Gast-stätte. Bei der Gestaltung der insgesamt 13 Zimmer lässt sie ihrer Kreativität freien Lauf. „Jeder Raum hat ein bestimmtes Thema, für das ich spezielle Tapeten, Möbel und Dekora-tionen unter anderem aus Frankreich, England oder Italien ausgewählt habe“, beschreibt die Inhaberin des Herrenhauses die Anfangsjahre.

Auch die Gestaltung des großen Gartens liegt in ihren Händen und sie verwan-delt eine Kuhweide in ein Ensemble aus Sträuchern, Hecken, Bäumen und Stein-bänken. Heute bieten das Restaurant Claude Monet 20 Plätze, der Garten-salon 25 Plätze und der für Trauungen beliebte Tee-Salon 40 Stühle. Darüber hinaus finden private und geschäftliche Feiern mit bis zu 100 Personen in der 2008 eröffneten Orangerie statt.

In die ZukunftDa Ingo und Petra Rothenberg parallel die Villa am Stechlin im brandenburgischen Neuglobsow betreiben, haben sie sich schweren Herzens dazu entschlossen, das Herrenhaus in Frauenmark zu verkaufen. „Ich lebe seit 20 Jahren hier. Das ist für mich ein langer und glücklicher Lebensab-schnitt“, gesteht mir die Inhaberin. Dennoch ist sie bereit, loszulassen und ihr Hauptau-genmerk auf die Villa am Stechlin zu richten. www.schloss-frauenmark.de n

Stephan Rudolph-Kramer

Das Schloss Frauenmark

„Die Gäste von Schloss

Frauenmark können

ein altes Haus neu und

hautnah erleben.“

Petra Rothenberg

SCHLÖSSER, GUTS- UND HERRENHÄUSER ■

Die Suite Queen Anne wird gern von Hochzeitspaaren bezogen. Das Schlosshotel Frauenmark bietet ein roman-tisches Ambiente für den Kurzurlaub.

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Wir sind das Land der Sparerinnen und Sparer – weil wir uns auf sichere Gut-haben verlassen können. Doch dieser Standard ist bedroht durch die geplante zentrale Einlagensicherung der EU: In Zukunft sollen die Finanzmittel, die deutsche Kreditinstitute heute zur Absicherung ihrer eigenen Kunden bereit-stellen, auch die Risiken fremder Banken abdecken. Die deutsche Wirtschaft stellt sich diesem Plan entgegen. Denn wer das Vertrauen der Sparer schwächt, der setzt die Stabilität der gesamten Wirtschaft aufs Spiel.

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Vertrauen verträgt kein Fragezeichen. Für Stabilität. Für Sicherheit. Für die Zukunft unserer Wirtschaft.

Warum Europas besten Sparerschutz gegen einen schlechteren tauschen?