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1 Zentrale Motorik - Fragen für Seminar Hirnstamm Frage 1 Welches ist die Hauptfunktion der medialen, absteigenden motorischen Bahnen aus dem Hirnstamm? (A) die zeitliche Koordination von schnellen Bewegungen (B) die Gleichgewichts- und Haltungskontrolle (C) die Innervation von Muskelgruppen der Feinmotorik (D) die Planung und Ausführung komplexer motorischer Strategien (E) die Programmierung von Bewegungsabläufen der Zielmotorik Frage 2 Eine Dezerebrierungsstarre (γ-Starre) nach Hirnstammdurchtrennung ist charakterisiert durch: (A) Beugung der Extremitäten (B) Überstreckung des Rückens (C) Ventralbeugung des Kopfes (D) Ausfall der Vestibulariskerne (E) Ausfall des motorischen Thalamus Frage 3 Welche Aussage zu den Vestibulariskernen des Hirnstammes trifft nicht zu? (A) sie innervieren direkt die äußeren Augenmuskeln (M. rectus lateralis) (B) sie innervieren einen Teil der spinalen Motoneurone (C) sie erhalten visuelle Eingänge (D) sie erhalten Eingänge vom Kleinhirn (E) sie projizieren zum Hypothalamus

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Zentrale Motorik - Fragen für Seminar

Hirnstamm Frage 1

Welches ist die Hauptfunktion der medialen, absteigenden motorischen Bahnen aus dem Hirnstamm? (A) die zeitliche Koordination von schnellen Bewegungen (B) die Gleichgewichts- und Haltungskontrolle (C) die Innervation von Muskelgruppen der Feinmotorik (D) die Planung und Ausführung komplexer motorischer Strategien (E) die Programmierung von Bewegungsabläufen der Zielmotorik

Frage 2

Eine Dezerebrierungsstarre (γ-Starre) nach Hirnstammdurchtrennung ist charakterisiert durch: (A) Beugung der Extremitäten (B) Überstreckung des Rückens (C) Ventralbeugung des Kopfes (D) Ausfall der Vestibulariskerne (E) Ausfall des motorischen Thalamus

Frage 3 Welche Aussage zu den Vestibulariskernen des Hirnstammes trifft nicht zu? (A) sie innervieren direkt die äußeren Augenmuskeln (M. rectus lateralis) (B) sie innervieren einen Teil der spinalen Motoneurone (C) sie erhalten visuelle Eingänge (D) sie erhalten Eingänge vom Kleinhirn (E) sie projizieren zum Hypothalamus

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Kleinhirn Frage 4

Welche Zellen des Kleinhirns wirken inhibierend auf die nachgeschalteten Zellen?

(1) Körnerzellen (2) Golgizellen (3) Korbzellen (4) Sternzellen (5) Purkinjezellen

(A) nur 1 ist richtig (B) nur 2,3 und 4 sind richtig (C) nur 5 ist richtig (D) nur 2, 3, 4 und 5 sind richtig (E) 1 - 5 = alle sind richtig

Frage 5

Welche Aussage über Purkinjezellen des Kleinhirns ist falsch? (A) Ein direkt erregender Eingang der Purkinjezelle sind die Kletterfasern

aus der unteren Olive. (B) Die Axone der Körnerzellen erregen die Purkinjezellen. (C) Die Purkinje-Zellen werden von den Korbzellen der Kleinhirnrinde gehemmt. (D) Die Purkinje-Zelle ist die Ausgangszelle der Kleinhirnrinde. (E) Glutaminsäure ist der Transmitter der Purkinjezellaxone.

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Frage 6

Welche Aussage für das Kletterfasersystem des Kleinhirns trifft nicht zu? (A) Es innerviert Purkinjezellen. (B) Es spielt eine wichtige Rolle bei zerebellären Lernvorgängen. (C) Es entstammt den olivären Kernen der Hirnstamms (D) Es zeichnet sich durch eine hohe, regelmäßige Spontanaktivität aus. (E) Es weist eine divergente Verschaltung auf.

Frage 7

Die Purkinje-Zellen des Cerebellums, deren Axone zum Nucleus vestibularis lateralis projizieren, (A) sind gleichmäßig im gesamten Kleinhirn angeordnet (B) werden durch die Kletterfasern gehemmt (C) benutzen als Transmitter Acetylcholin (D) hemmen die Zellen des Nucleus vestibularis lateralis (E) sind in einer cerebro-cerebellären Schleife in die Programmierung der

Willkürbewegung eingebaut

Frage 8

Die Purkinje-Zellen des Kleinhirns, die zum Nucleus dentatus projizieren, (A) liegen vor allem im Vermis des Cerebellum. (B) sind gleichmäßig im gesamten Kleinhirn angeordnet. (C) sind vor allem in die Regulation des Körpergleichgewichtes

eingeschaltet. (D) sind über die cerebro-cerebelläre Schleife in die Programmierung der

Willkürmotorik eingeschaltet. (E) werden von Kletterfasern aus der Olive monosynaptisch gehemmt.

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Frage 9

Welche der Störungen spricht am meisten für eine Schädigung des Lobus flocculonodularis und benachbarter Teile des Vermis cerebelli? (A) beim gezielten Greifen auftretende Koordinationsstörung (B) Ruhetremor der Hände (C) verminderte bewusste Propriozeption der unteren Körperhälfte (D) Initialisierungsstörung von Willkürbewegungen (E) Gleichgewichtsstörung mit Rumpfataxie (Ataxie der axialen und

proximalen Körperabschnitte) Frage 10

Bei einem Patienten wird vermutet, er leide an einer selektiven Schädigung der Kleinhirnhemisphären. Folgendes Symptom passt am wenigsten zu dieser Annahme: (A) Adiadochokinese (B) Störungen beim Erlernen motorischer Fertigkeiten (C) Rumpfataxie (D) gestörtes Erstellen komplexer Bewegungsprogramme (E) Sprechstörungen

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Basalganglien Frage 11

Welche der folgenden neuronalen Systeme gehören zu den Basalganglien? (1) Colliculus superior (2) Globus pallidus (3) Formatio reticularis (4) Putamen (5) Locus coeruleus (A) nur 1 und 4 sind richtig (B) nur 2 und 4 sind richtig (C) nur 1, 3 und 5 sind richtig (D) nur 2, 3 und 5 sind richtig (E) nur 2, 3, 4 und 5 sind richtig

Frage 12

Gammaaminobuttersäure (GABA) ist der dominierende Neurotransmitter welcher neuronalen Verschaltung? (A) pontine Neurone Körnerzellen des Kleinhirns (B) Körnerzellen des Kleinhirns Purkinjezellen (C) kortikale Pyramidenzellen Zellen des Corpus striatum (D) Zellen der Substantia nigra, Zellen des Corpus striatum pars compacta (E) Zellen des Globus pallidus, Zellen des Thalamus pars interna

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Frage 13

Degeneration der nigrostriatalen Bahn führt (A) zur Degeneration der die spinalen Motoneurone innervierenden

absteigenden Bahnen. (B) zur Degeneration spinaler Interneurone. (C) zu vermehrter Hemmung thalamischer Neurone, an denen Axone aus

den Basalganglien enden. (D) zur Hemmung von Purkinje-Zellen in den Kleinhirnhemisphären. (E) zur Degeneration von Pyramidenzellen des motorischen Cortex cerebri.

Frage 14

Welche Projektion der Basalganglien ist aktivierend? (A) vom Striatum zur Pars interna des Globus pallidus (B) vom Striatum zur Pars externa des Globus pallidus (C) vom Nucleus subthalamicus zur Pars reticulata der Substantia nigra (D) von der Pars reticulata der Substantia nigra zum Colliculus superior (E) von der Pars reticulata der Substantia nigra zum Thalamus

Frage 15

Ein Patient leidet an einer Degeneration der dopaminergen Neurone in der Substantia nigra, die zum Striatum projizieren. Welches der folgenden Krankheitssyptome tritt am wahrscheinlichsten auf? (A) verminderter Muskeltonus (B) Adiadochokinese (C) Ruhetremor (D) Spastik (E) Ballismus

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Frage 16

Bei einer Überaktivität der Nuclei subthalamici tritt am wahrscheinlichsten auf: (A) Rigor (B) Ballismus (C) erhöhte Bewegungsamplitude phasischer Muskeldehnungsreflexe (D) Spastik (E) schlaffe Lähmung der Skelettmuskulatur

Frage 17

Beim Hemiballismus treffen folgende Aussagen zu: (A) primär liegt eine Degeneration im Nucleus subthalamicus vor (B) er beginnt mit einer Degeneration der Substabtia nigra, pars

compacta (C) Ausgangspunkt ist eine Degeneration der enkephalin-haltigen

Zellen des Striatum (D) Es handelt sich um eine hypokinetische Störung. (E) Die Symptome sind denen des Morbus Parkinson sehr ähnlich.

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Motorischer Cortex Frage 18

Welche der Aussagen zum primär-motorischen Cortex (Area 4) trifft zu? (A) Seine Axone projizieren ohne synaptische Umschaltung zum

Pontocerebellum. (B) Von ihm gibt es monosynaptische Projektionen zu Motoneuronen der

Handmuskeln. (C) Über das Corpus striatum erhält er Projektionen aus dem Nucleus

ruber. (D) Die Mehrzahl seiner Axone verläuft im ipsilateralen Rückenmark. (E) In seinen Neuronensystemen wird die Strategie zur Lösung motorische

Aufgaben entwickelt. Frage 19

Welche der folgenden Aussage zur supplementär-motorischen Area trifft nicht zu? (A) Sie liegt (ganz oder teilweise) in der Area 6 nach Brodman. (B) Sie projiziert in einem somatotopischen Muster auf den primär-

motorischen Cortex. (C) Sie erhält über den Thalamus Informationen aus den Basalganglien. (D) Der Ruhetremor ist ein typisches Ausfallsymptom. (E) Sie ist bedeutsam für die zeitliche Struktur bei komplexen

Willkürbewegungen.

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Frage 20

Welche Aussage trifft für die Pyramidenbahn zu? (A) Ihr Name beruht auf ihren Ursprungszellen, den kortikalen

Pyramidenzellen. (B) Sie verläuft zum überwiegenden Anteil ungekreuzt. (C) Sie besteht aus Axonen der Pyramidenzellen aus den Arealen 1, 2,

3, 4, 6. (D) Im Rückenmark kontrollieren ihre medialen Anteile die distalen

Muskeln (Extremitätenmuskulatur) (E) Der überwiegende Anteil ihrer 1 Million Fasern sind schnell

(schneller als 50 m/s)

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Ersatzfragen Frage 21

Bei einer Störung der Funktion der medialen Kleinhirnteile treten welche der folgenden Symptome auf? (1) Dysmetrie (2) Nystagmus (3) Adiadochokinese (4) Ataxie (A) nur 1 ist richtig (B) nur 2 ist richtig (C) nur 3 ist richtig (D) nur 4 ist richtig (E) nur 2 und 4 sind richtig

Frage 22

Welche Aussage über die Basalganglien trifft nicht zu? (A) Die Basalganglien einer Hemisphere umfassen 4 subkortikale Kerne (B) Eingangskerne sind der Nucleus caudatus und das Putamen (C) Ausgangskerne sind der Globus pallidus, pars interna und die

Substantia nigra, pars reticulata (D) Die Axone der Ausgangskerne erregen den ventrolateralen Thalamus (E) Die Haupttransmitter der Basalganglien sind Glutamat, GABA und Dopamin

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Frage 23

Bei einem Ausfall des supplementär motorischen Areals ist folgendes Symptom charakteristisch: (A) Eine schlaffe Lähmung der kontralateralen Muskulatur (B) Verzögerter Beginn ipsilateraler Bewegungen (C) Gangataxie (Seemannsgang) (D) Dysdiadochokinese (E) Unfähigkeit der Ausführung komplexer Bewegungsabläufe (Apraxie)

Frage 24

Bei einem fokalen epileptischen Anfall werden Krampfpotentiale auf der medialen Seite des motorischen Kortex nahe dem Balken registriert. Welche der angeführten Muskelgruppen ist in der Regel betroffen?

(A) Kaumuskulatur (B) Muskulatur von Hand und Finger (C) Muskulatur im distalen Beinbereich (D) alle quergestreiften Muskeln des gesamten Körpers wegen Divergenz (E) es läßt sich keine Zuordnung zu einer Muskelgruppe machen, da

jeder Mensch andere Verschaltungen aufweist.