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ZOV SPORTVERRAETER

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Spitzenathleten auf der Flucht Mehr als drei Millionen Menschen verließen zwischen 1949 und 1989 die DDR, viele von ihnen illegal und unter gefährlichen Umständen. Auch der Sport, ein expliziter Vorzeigebereich des SED-Staates, war erheblich vom Phänomen der „Republikflucht“ betroffen. Hunderte von Top-Athleten wandten sich von der DDR ab und suchten ihr Heil im ideologisch verfemten Westen. Die Hoffnungsträger des sozialistischen Systems wurden somit in der Sicht der DDR-Führung zu seinen „Verrätern“. Präsentiert werden die Fluchtschicksale von 15 ausgewählten Sportlerpersönlichkeiten - Gesichter und Körper, festgehalten in einem Augenblick des Erinnerns. Die Videoinstallation der Künstlerin Laura Soria schafft einen Reflexionsraum, in dem der Zuschauer Kontakt aufnimmt, forscht, fragt und die Erzählung per Knopfdruck in Gang setzt. In diesem Moment erwachen die Persönlichkeiten zum Leben: ihre Stimme erzählt, enthüllt, gesteht und vertraut an.

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ZOV SPORTVERRÄTER

INHALT

4 VORWORT

5 HISTORISCHE EINFÜHRUNG

8 KÜNSTLERISCHES KONZEPT

11 BIOGRAPHIEN

17 TEAM 21 DIE AUSTELLUNG

24 DIE VIDEOINSTALLATION

31 KONTAKT

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4VORWORT

Ziel dieser Ausstellung ist es, das Phänomen der „Republikflucht“ im deutsch-deutschen Sport im Zeitalter der nationalen Teilung (1949-1989) in Erinnerung zu rufen.„Sportverräter“: mit diesem Begriff brandmarkte die SED-Führung Athleten aus der DDR, die in den Westen, zumeist in die Bun-desrepublik Deutschland flohen. „ZOV“ steht als Abkürzung für „Zentraler Operativer Vorgang“. In einem solchen bürokratischen Vorgang wurden die Berichte des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) über die geflüchteten Sport- ler, ihren Alltag und ihre Familien gesammelt. Häufig bereits vor, besonders aber nach ihrer Flucht standen die Betroffenen unter akribischer Überwachung durch zahlreiche MfS-Spitzel. Im Abschluss- bericht des„ZOV Sportverräter“ vom 11. Dezember 1989 sind für den Zeitraum von 1950 bis August 1989 insgesamt 615 geflüchtete Personen erfasst: Hierzu gehörten Spitzenathleten aus nahezu allen Disziplinen sowie Trainer und Ärzte, die sich entschlossen hatten, ihre Heimat auf häufig abenteuerlichen Wegen zu verlassen.

Das Zentrum deutsche Sportgeschichte (ZdS) und die mexikanische Künstlerin Laura Soria präsentieren 15 ausgewählte Schicksale. Im Mittelpunkt stehen die persönlichen Erfahrungen der Betroffenen, die Auskunft über ihre Motive für das Verlassen der DDR, ihre Ängste während der Flucht und ihr„neues Leben“ danach geben. Individuelle Facetten scheinen auf, gleichzeitig werden Muster der Repression des SED-Staates deutlich. Die von Laura Soria eingefangenen persönlichen Erinnerungen werden ergänzt und kontrastiert mit zeitgenössischen Dokumenten, Fotos und Pres-seartikeln.

Die Schicksale der„Sportverräter“ spiegeln sowohl die politische Konfrontation, als auch die private Tragik des Ost-West-Konfliktes. Der Wechsel von einem Deutschland ins andere war nicht nur ein biografischer Bruch, sondern machte aus Idolen des Sozialismus über Nacht Geächtete der SED-Propaganda: aus„Helden des Sports“ wurden „Staatsfeinde“

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ZOV SPORTVERRÄTER

HISTORISCHE EINFÜHRUNGTEILUNG UND „REPUBLIKFLUCHT“ – DEUTSCHLAND 1949 BIS 1989

Das Zeitalter des Ost-West-Konflikts war geprägt vom ideologischen Wettkampf rivalisierender Gesellschaftssysteme. Die kommunistisch geprägten Staaten Osteuropas standen den freiheitlich-marktwirt- schaftlichen Ordnungen der westlichen Hemisphäre gegenüber.

An der Nahtstelle der beiden Machtblöcke lag das geteilte Deutsch- land. Während die DDR nach Unabhängigkeit und Abgrenzung von der Bundesrepublik strebte, hielt Westdeutschland den gesamt- deutschen Gedanken wach. Die fehlende demokratische Legitimation der Herrschaft der „Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands“ (SED), die Verweigerung fundamentaler Grundrech-te sowie gravie- rende Versorgungsmängel machten für viele DDR-Bürger die Bundesrepublik zur attraktiveren und lebenswerteren Gesellschafts- form. Im Laufe ihrer vierzigjährigen Geschichte verließen mehr als drei Millionen Menschen die DDR, viele von ihnen illegal und unter gefährlichen Umständen.

Die „Republikflucht“ seiner Bürger wurde vom SED-Staat als eine der gefährlichsten Bedrohun-gen seiner Existenz angesehen. Die Fluchtbewegung war Anlass für zwei der wichtigsten Zäsuren in der Geschichte der DDR: Der Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 markierte den Schlussstein einer sich über die Jahre verschärfenden Abschottung der innerdeutschen Grenze durch das SED-Regime.

Im Jahr 1989 war es dann der nicht abreißende Strom tausender Ostdeutscher, die über die Tschechoslowakei, Ungarn und Polen den Weg in die Freiheit suchten, der das politische System der DDR nachhaltig erschütterte. Die Öffnung der Mauer am 9. November 1989 besiegelte end-gültig den Niedergang der SED-Diktatur. Knapp ein Jahr später, am 3. Oktober 1990, konnten die Menschen in Ost und West das Fest der Deutschen Einheit begehen.

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WETTKAMPF DER SYSTEME – SPORTRIVALITÄT ZWISCHEN BUNDESREPUBLIK UND DDR

Die Konkurrenz der Gesellschaftssysteme in Ost und West wurde auch im Sport ausgetragen. Insbesondere die Olympischen Spiele boten im Kalten Krieg eine symbolische Bühne, auf der nicht nur nationale Repräsentation eine Rolle spielte, sondern auch die Überlegenheit des eigenen Gesellschaftsmodells demonstriert werden sollte. Allerdings waren die DDR und die Bundesrepub-lik in den Jahren 1956, 1960 und 1964 zunächst gezwungen, in einer gemeinsamen Olympia-mannschaft anzutreten. Die sportlichen Ausscheidungskämpfe für das gemeinsame Team gerieten zu dauerhaften Streitpunkten, da beide Seiten eine sportliche Dominanz anstrebten.

Ebenso standen die Athleten selbst im Fokus des Systemkampfes: Ihre sportliche Leistungskraft sollte nach Willen der SED auf keinen Fall in die Hände des „Klassenfeindes“ fallen. Setzte sich ein Sportler in die Bundesrepublik ab, galt dies als gezielte Schwächung des „sozialistischen Lagers“ durch den sportlichen Gegner im Westen.

Seit 1968 traten Ost- und Westdeutschland separat bei Olympia an. Es begann ein jahrzehntel-anger Wettlauf um olympisches Gold, den die DDR klar für sich entscheiden konnte: Seit den Som-merspielen von Mexiko-City 1968 gelang es ihr kontinuierlich, den bundesdeutschen Olympiakader in der Medaillenbilanz zu schlagen. Diametral entgegengesetzt war jedoch das Kräfteverhältnis im Fußball: Während die Bundesrepublik zwei Europameisterschafts- und drei Weltmeistertitel errang, konnte sich die DDR nur einmal für eine internationale Endrunde qualifizieren. Viele Spieler der ost-deutschen Oberliga waren deshalb fasziniert vom bundesdeutschen Profifußball und wünschten sich, unter den Bedingungen der Bundesliga antreten zu können.

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„REPUBLIKFLUCHT“ IM DDR-SPORT – MOTIVE, MERKMALE UND FOLGEN

Die Flucht eines Spitzensportlers bedeutete für die SED stets ein propagandistisches Desaster, da Athleten als Aushängeschilder des gesellschaftspolitischen Systems galten. Nicht selten nutzten DDR- Sportler die Gelegenheit internationaler Wettkämpfe, um sich von ihrem Team abzusetzen.

Ihre Motive waren vielfältig: Unzufriedenheit mit der persönlichen Lebenssituation, Ablehnung der SED-Diktatur oder Widerwillen gegen die repressiven Elemente des Sportsystems, wie etwa der Doping-Zwang, waren häufig maßgebliche Gründe. Der SED-Staat diffamierte die Abtrünnigen als„Verräter“ und erließ in den meisten Fällen Haftbefehl. Die Familien der Geflüchteten traf eine „Sippen- haft“: Angehörige wurden verhört, verloren ihre Arbeit und wurden aus ihrem sozialen Umfeld gedrängt. Nicht selten übte der Staat Druck auf die Eltern aus, ihre Kinder zur Rückkehr zu bewegen. Auch die Staatssicherheit selbst schmiedete Rückholpläne, die von der Überredung bis zur Entführung reichten. Gelang dies nicht, verfielen die Betroffenen endgültig einer Auslöschung aus der öffentlichen Erinnerung, einer „damnatio memoriae“: Ihre Erfolge wurden aus Rekordlisten gestrichen, ihre Köpfe aus Mannschafts- fotos retuschiert, ihre Namen aus den sportlichen An-nalen gelöscht.

Mit Hilfe sportrechtlicher Sperren versuchte die DDR, einen Einsatz ihrer verlorenen Kader für den „Klassenfeind“ zu verhindern. Der sportliche Neustart im Westen wurde zudem durch die un-gewohnte Sorge um den Lebensunterhalt und die Nichtanerkennung von Ausbildungsabschlüssen erschwert. Der westdeutsche Sport und sogar der Bundesnachrichtendienst interessierten sich hingegen für das sportfachliche Know-how der Geflüchteten – von der Trainings- methodik bis zum Doping-Wissen. Zuweilen leisteten bundesdeutsche Verbände oder Vereine aktive Fluchthilfe. Doch gab es auch die Sorge, dass die Seitenwechsler die Entspannung der Beziehungen zur DDR gefährdeten. So blieb an den„Sportverrätern“ auch im Westen zuweilen der Ruch von „Stören-frieden“ haften.

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KÜNSTLERISCHES KONZEPT

Vor 20 Jahren fiel die Berliner Mauer - und mit ihr die Diktatur. Deutschland wurde wieder eins, zumindest auf der Karte. Manches aber hinterlässt Narben, die sehr viel Zeit brauchen, bis sie verblassen. Die Trümmer der Mauer bargen die Erfahrun-gen einer Vielzahl von Körpern und Biografien, deren Spuren trotz aller Versuche, sie auszulöschen, überdauern werden.

In diesem Kontext bewegt sich die Multimedia-Installation ZOV Sportverräter, die von der aus Mexiko stammenden visuel-len Künstlerin Laura Soria zusammen mit dem Zentrum deutsche Sportgeschichte (ZdS) realisiert wird. Ihre Arbeit fängt die individuellen Geschichten von DDR-Sportstars in einer Art Archiv-Werk ein, angetrieben von dem Bedürfnis, das Gedächtnis zu erneuern und aus unserem heutigen Kontext heraus Dialoge mit den Erinnerungen herzustellen. Auf diese Weise webt Soria aus den feinen Fäden des persönlichen und kollektiven Gedächtnisses Fragmente, die sich zur Geschichte eines spezifischen Moments im Lauf der Zeit zusammenfügen, in dem der Leistungssport als Aushängeschild für den Erfolg eines ehrgeizigen, vollkommenen und unbesiegbaren Systems galt. In seinem Innersten aber war dieses System erfüllt von Dunkelheit und Sch-weigen zwischen Geschichten über Medaillen, Doping, Geheimhaltung, Repression, Fügungen und Differenzen.

ZOV Sportverräter eröffnet Zugänge zu einer Gegenwart in ihrem stetigen Verlauf, zu einer Ansammlung geschehener Erleb-nisse, die trotz der verstrichenen Zeit noch nicht völlig entschwunden sind. Sie sind Fenster in die Vergangenheit, Zeitmaschin-en, durch die wir an den Erfahrungen einer Gruppe von Sportlern teilhaben können, die während der Zeit des sozialistischen Regimes in Deutschland (1949 - 1989) aus verschiedensten Gründen derart in ihrer Freiheit beschränkt waren, dass sie sich zu einem ihr weiteres Leben entscheidenden Entschluss gezwungen sahen: Flucht, mit allen damit verbundenen Folgen, ange-fangen vom Zurücklassen ihrer Familien, Schuldgefühlen und Verfolgung bis hin zum Verlust ihrer eigenen Identität.

Das Werk von Soria ist geprägt von dem Bemühen um die Wiedergewinnung von Erinnerung, ihre Neuauslegung und die Reflektion über Geschehnisse der Gegenwart. In Wiederaufnahme der Dialektik des Mikro- und Makrokosmos rückt die Kün-stlerin immer wieder Kategorien ins Blickfeld, die – manchmal verdeckt, manchmal ganz offen – Barrieren zwischen einzelnen Gesellschaftsbereichen errichtet haben. In diesem Projekt thematisiert sie über die Sportlerfiguren die Grenze zwischen Ost und West.

Ihre Studien beginnt Soria mit der Erarbeitung von Gedächtnisarchiven und der Wiedergewinnung von Zeugnissen, um die historische Metaerzählung und die Mikrogeschichte einander gegenüberzustellen. Mit von ihr geschaffenen Einrichtungen werden sensible Erfahrungen belebt, relationale Werke, deren Ziel darin besteht, sichtbar zu machen, was nach offizieller Geschichtsschreibung im Dunkeln lag, was nicht ausgesprochen wird, das Verborgene und Vergessene.

In ZOV Sportverräter präsentiert sie uns eine Serie mit 15 Porträts von 15 olympischen Athleten verschiedener Spor-tarten. Gesichter und Körper, festgehalten in einem Augenblick des Zurückdenkens, des Rückerinnerns. Blicke und Körper, die unergründliche Gefühle aufdecken. Einige von ihnen halten Dokumente oder Gegenstände in ihren Händen, die auf den in Erinnerung gerufenen Zeitabschnitt verweisen und so zu Vehikeln für eine Reise in die Vergangenheit werden. Doch befinden wir uns nicht etwa in einer Fotoausstellung. Auch wird keine bloße Sammlung von Gegenständen gezeigt. Es handelt sich um eine Installation, die aus einem Komplex von Erzählungen besteht, deren Grundstoff die Erinnerungen sind. Und wie diese ist sie fließend und gleitend und verrinnt im Laufe der Zeit, ersteht wieder neu und verwandelt sich im Reich der Subjektivität und Interpretation, um schließlich den Einklang mit der Makrogeschichte zu erreichen.

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Die Installation schafft einen Raum, in dem der Zuschauer dank der verringerten Distanz zu diesen schweigsamen Gesprächspartnern mit ihnen Kontakt aufnimmt, forscht, fragt und die Erzählung in Gang setzt. In diesem Moment erwachen die Persönlichkeiten zum Leben: ihre Stimme erzählt, enthüllt, gesteht, vertraut an.

Die an den Wänden hängenden Schwarz-Weiß-Bilder bekommen Farbe und bewegen sich, wenn der vor dem Bild stehe-nde Zuschauer sich entschließt, einen Knopf zu drücken, und so in die Rolle eines Gesprächspartners schlüpft. Die Unmit-telbarkeit von Form und Klang unterstützen die Schaffung eines virtuellen Raums, in dem die Zeitlichkeiten zusammenfließen und eine spielerische Erfahrung erzeugen, die nur durch die Teilnahme des Zuschauers möglich wird.

Das Element der Stimme der Erzähler wird zu dem Medium, das die beiden Zeitlichkeiten verbindet. Während die Ath-leten ihre Geschichte erzählen und ihre Erinnerungen in die Gegenwart transportieren, teilen sie mit uns ein Fragment ihrer poiesis vital1 und erlauben uns, uns dieses Fragments zu bemächtigen, es uns zu Eigen zu machen und zu unserer eigenen Erfahrung werden zu lassen.

So wird die erinnernde Erzählung zu einer Brücke, die den Zuschauer/Zuhörer in die Welt der Erschaffung von Poesien, der Umgestaltung der erhaltenen Berichte führt, um neue Lesarten und Betrachtungsansätze der Vergangenheit zu ermögli-chen.

ZOV Sportverräter könnte als Sammlung von Geschichten bezeichnet werden, als Archiv, das geordnet und systematisiert wird, um eine polyzentrische Geschichte zu zeigen, die auf eine zentrale Wand von „Wahrhaftigkeitsbeweisen“ prallt, die andere erschaffen haben, entweder mit ihren Stiften für Pressemitteilungen oder mit ihren Kameras und Objektiven, um einen Augenblick festzuhalten, der nach seiner Verwahrung in Archiven letztendlich durch den Filter des kritischen Blicks des Zuschauers interpretiert und erinnert werden wird.

Die Kraft dieser Stimmen, die Resonanz der Zeugnisse dieser Spitzensportler haben nach den Worten der Künstlerin die Funktion von Denkmälern. Jedoch handelt es sich nicht um herkömmliche Denkmäler. Für gewöhnlich sind die Denkmäler, mit denen wir sonst in Berührung kommen, monolithisch, werden aus haltbaren Materialien gebaut, um ihre Dauerhaftigkeit zu gewährleisten, und an sichtbaren Orten aufgestellt, damit die Heldentaten der Geehrten niemals vergessen werden. Den-kmäler werden nach offiziellen Geschichten errichtet: um der Sieger zu gedenken. Sie erzählen uns von einer eingefrorenen, verewigten und unveränderlichen Vergangenheit, von einer Konstruktion, die beansprucht, kein Verfallsdatum zu haben.

Die Denkmäler, die Soria vor uns erschafft, sind jedoch weder aus Stein noch aus Bronze. Es sind Denkmalsgeschichten, von denen auf Knopfdruck des Zuschauers all das Erhabene und Mysteriöse abfällt, das ihnen durch die offiziellen Erzählun-gen anhaftete. Die Distanz, die sie fern und unantastbar erscheinen ließ, verschwindet, so als stiegen sie von ihrem Sockel herab, um einen vertraulichen Dialog mit aufrichtigen Bekundungen und Geständnissen herzustellen, an dem der Zuschauer als Vertrauter, als Richter und/oder Gesprächspartner teilnehmen kann.

Die Fluchtgeschichten haben das Leben dieser Athleten verändert. Sie brachten ihnen Verfolgung, Verletzungen und die Manipulation ihrer eigenen Erinnerungen, die in das Reich der Dunkelheit und des Schweigens, des Unsagbaren und Un-sichtbaren verbannt wurden. Das Werk wird zu einem Ort kollektiver Katharsis, zu einem Raum des Widerstands, in dem Verschwiegenes Bedeutung erlangt, sich in Worte verwandelt und zur Enthüllung wird. Ein Raum, in dem Verdunkeltes beleuchtet und aus der Schmach errettet wird. Der Mechanismus des geteilten Gedächtnisses, der Aneignung der Erin-nerungen jener, die Gewalt erlitten haben und totgeschwiegen wurden, wird in Gang gesetzt, um sie hörbar und sichtbar zu machen, damit ihre Stimmen erklingen und wir mit ihnen in Kontakt treten können: zum Wahrnehmen, Untersuchen, Erken-nen und Infragestellen unserer Gesellschaft und des Platzes, den wir in ihr einnehmen.

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BIOGRAPHIEN

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BIOGRAPHIEN 12

Die nächste Chance, bei der WM 1963 im jugoslawischen Jajce, wurde von professionellen Fluchthelfern vorbereitet. Am 25.8.1963 setzte sich Perleberg nach dem Abschluss-Bankett von der Mannschaft ab. Gemeinsam mit seiner Verlobten erreichte er in einem Fluchtauto am nächsten Morgen Österreich. An seinem neuen Wohnort Hannover erschienen nach kurzer Zeit DDR-Funktionäre, die ihn zur Rückkehr drängten. Große Brisanz erlangte sein Fall bei den deutsch-deutschen Olympiaausscheidungen 1964. Der nun für die Bundesrepublik startende Kanute wollte aus Sorge vor einer möglichen Entführung nicht an einem ostdeutschen Wettkampfort starten. Doch das IOC entschied sich für Ost-Berlin, wo Perleberg schließlich unter den Augen der Weltöffentlichkeit erfolgreich antrat.

GÜNTER PERLEBERGKanu-Rennsport*1963

Am 20.4.1958 flüchtete Steinbach zunächst nach West-Berlin und ging später nach Wolfsburg. Ein eigens für DDR-Leistungssportler ausgestellter Reisepass erleichterte die Flucht, da er wie ein Diplomat behandelt wurde. Im Vorfeld hatte Steinbach gemeinsam mit seinen Hallenser Sportkameraden deren öffentliche, politische Distanzierung von ihm für die DDR-Presse formuliert. Als Folge seiner Flucht erfasste eine ideologische Disziplinierungswelle den DDR-Sport. In einem Schauprozess, dessen Verlauf die Staatssicherheit festlegte, wurde sein Trainer wegen „Mitwisser-schaft“ zu einer Zuchthausstrafe verurteilt.

MANFRED STEINBACHLeichtathletik/Sprint und Weitsprung*1958

Im Januar 1981 sollte Kotte mit der DDR-Nationalmannschaft nach Südamerika reisen. Auf dem Flughafen Ber-lin-Schönefeld wurde er zusammen mit seinen Mannschaftskameraden Weber und Müller wegen versuchter „Re-publikflucht“ verhaftet. Nach einwöchiger Stasi-Untersuchungshaft wurde Kotte wegen „Mit- wisserschaft“ bei der geplanten Flucht Webers lebenslang für die erste und zweite DDR-Liga gesperrt; bei seinem Heimatklub Dynamo Dresden erhielt er Stadion- und Kontaktverbot. Trotz Protesten von Fußballanhängern wurde die Entscheidung vom DDR-Fußball-Verband aufrecht erhalten. Auch in den Medien galt Kotte als Unperson: Aus einem Mannschaftsfoto für das Magazin „Sportecho“ wurde sein Kopf retuschiert und durch den eines anderen Spielers ersetzt

PETER KOTTE

Fußball/Sturm *1981

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Mithilfe des westdeutschen Läufers Karl Eyerkaufer plante May 1967 die Flucht über Ungarn. Am 25.7.1967 wurde er von professionellen Fluchthelfern, versteckt im Kotflügel eines amerikanischen Straßenkreuzers, über die ungarisch-österreichische Grenze gebracht. Eine Fortsetzung der Karriere bei der EM 1969 in Athen im Team der bundes-deutschen Mannschaft misslang jedoch, da die DDR mit ihrem sportpolitischen Veto den Start von Jürgen May ver-hinderte. Der Konflikt eskalierte: die westdeutschen Leichtathleten solidarisierten sich mit May und boykottierten die EM. Der DDR-Sport tilgte May aus seinen Annalen: 1972 wurde ihm der Titel „Sportler des Jahres 1965“ aberkannt.

JÜRGEN MAYLeichtathletik/Mittelstrecke

Mitbauer geriet ins Visier der Staatssicherheit, als er 1968 mit Hilfe eines westdeutschen Trainers seine Flucht vorbereitete. Mitbauer wurde verhaftet, weigerte sich jedoch, seinen Fluchthelfer als „Menschenhändler“ zu denun-zieren. Nachdem er sieben Wochen in Einzelhaft in Hohenschönhausen verhört worden war, verhängte der SED-Staat ein lebenslanges Start- und Sportstätten-Verbot, weshalb er keinerlei Perspektive mehr als Leistungssportler hatte.

In der Nacht vom 17.8.1969 schwamm Mitbauer vom ostdeutschen Badeort Boltenhagen durch die Ostsee nach Lübeck. Er hatte die Grenzanlagen zuvor eine Woche lang beobachtet. Sich an den Sternen orientierend konnte er sich schließlich auf eine Leuchtboje in der Lübecker Bucht retten und wurde von der Passagierfähre „Nordland“ an Bord genommen. Seine Fluchtgeschichte wurde kurz darauf in der Illustrierten „Stern“ veröffentlicht. Das Ministerium für Staatssicherheit verschärfte daraufhin die Überwachung der DDR-Spitzensportler.

AXEL MITBAUERSchwimmen/Freistil *1968

*1967

Im Jahr 1979 erhielt Renate Vogel von Freunden Geld für ein Flugticket sowie einen bundesdeutschen Pass. Unter falscher Identität bestieg sie am 4.9.1979 bei einem Urlaubsaufenthalt in Budapest ein Flugzeug nach München. Nach ihrer Ankunft war das öffentliche Interesse an ihrer Person sehr groß. Sie berichtete in verschiedenen internationalen Medien nicht nur über die Talentförderung in der DDR sondern ebenfalls über die dort üblichen Dopingpraktiken. Aus Sorge vor Racheaktionen des SED-Staates musste sie anlässlich eines ORF-Interviews in Wien durch Personen-schützer bewacht werden.

RENATE BAUER

Schwimmen/Brust *1979

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BIOGRAPHIEN 14

Am 10.2.1964 nutzte Ute Gähler die Olympischen Winterspiele in Innsbruck zur Flucht. Da die DDR-Sportführung die Falschinformation verbreitete, dass Öster- reich Flüchtlinge an das Heimatland ausliefere, wagte sie nicht bei offiziel-len Stellen um Hilfe nachzusuchen. Im Auto eines bundesdeutschen Sportkameraden aus Schliersee wurde Gähler unter einer Decke versteckt nach Bayern geschmuggelt. Als sie 1965 bei einem Wettkampf in Königssee Kontakt zu ihren alten Sportkameradinnen aus der DDR suchte, wurde ihr vom ostdeutschen Trainer mit Entführung gedroht. Zwei Jahre lang blieb Gähler unter Beobachtung durch den Bundesnachrichtendienst, der sichergehen wollte, dass sie keine Spionin der DDR ist.

UTE SCHEIFFELERennrodeln/Einsitzer*1964

Am 28.8.1989 floh Geipel bei Sopron über die Grenze von Ungarn nach Österreich. Erst 1997 wurde sie von dem Hei-delberger Krebsforscher Werner Franke auf die Risiken des DDR-Dopings aufmerksam gemacht. Als Nebenklägerin unterstützte sie die justizielle Verfolgung der verantwortlichen Funktionäre, Ärzte und Trainer, die um die Jahrtause-ndwende in den so genannten „Moabiter Prozessen“ verurteilt wurden. Geipel wurde fortan eine markante Stimme für die historische Aufarbeitung innerhalb des organisierten Sports. So lehnte sie eine weitere Anerkennung ihres Weltrekords von 1984 ab, da dieser unter erzwungener Dopingeinnahme erzielt wurde und deshalb kein Maßstab für heutige Athleten sein soll. Geipel ist staatlich anerkanntes Opfer des DDR-Zwangsdopings..

INES GEIPELLeichtathletik/Sprint und Weitsprung*1989

Am 21.7.1958 setzten sich Richert und Balzer erst nach West-Berlin, dann mit dem Flugzeug nach Ludwigshafen ab. Wenige Tage später erschien die Staats- sicherheit in Begleitung von Richerts Vater, um beide zur Umkehr zu bewegen. Nach Drohungen gegen die in der DDR verbliebenen Familien der beiden entschloss sich das Paar zur Rückkehr. In der DDR stellte die SED-Propaganda sie als freiwillige, reumütige Heimkehrer dar. Richert erhielt ein Jahr Wettkampf- sperre und blieb in den kommenden Jahren unter Beobachtung von Inoffiziellen Mitarbeitern der Staatssicherheit

KARIN BALZERLeichtathletik/Hürden-Sprint *1958

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Am 7.4.1958 suchte Zierold bei einem Freund in West-Berlin Zuflucht. Nach kurzer Zeit folgten ihm DDR-Sport-funktionäre in Begleitung seiner Mutter, die ihn zur Rückkehr bewegen sollte, ihm jedoch zum Bleiben riet. Wegen versuchten Menschenraubs wurden die Funktionäre kurzzeitig von der West-Berliner Polizei inhaftiert. 1960 wollte Zierold ein letztes Mal an olympischen Wettkämpfen teilnehmen. Die deutsch-deutschen Ausscheidungskämpfe für die Freistilstaffel sollten zunächst in Leipzig stattfinden, doch fürchtete der westdeutsche Schwimmverband um die Sicherheit des „Republikflüchtlings“. Die Qualifikation wurde schließlich an einen neutralen Ort, ins schwedische Uppsala, verlegt.

HANS ZIEROLDSchwimmen/Freistil und Schmetterling

Am 10.1.1972 entfernte sich Günter Zöller während der Eiskunstlauf-Europameisterschaft in Göteborg unbemerkt von seinem Team und bat in der Deutschen Botschaft um Hilfe. Es gelang ihm, mit einer Fähre nach Kiel überzusetzen. Dort wurde er von Reportern der „Bild“-Zeitung erwartet, die über seine Flucht eine län- gere Artikelserie verfassten. Seine Mutter wurde anschließend wegen vermuteter „Mitwisserschaft“ von der Staatssicherheit verhört und über-wacht. Die SED brachte ostdeutsche Sportidole in einer Pressekampagne gegen den „Verräter“ Zöller in Stellung

GÜNTER ZÖLLEREiskunstlauf/Einzel *1972

*1958

Im September 1964 fanden in Köln deutsch-deutsche Ausscheidungskämpfe im Radsport vor den Olympischen Spielen in Tokio statt. Am 15.9.1964 verließ Kissner unbemerkt die Mannschaft über den Lastenaufzug des „Hotel Mondial“ am Kölner Dom. Die DDR stellte die Flucht als Entführung dar. Seine Mutter wurde von der Staatssicherheit und der ostdeutschen Sportführung nach Köln entsandt, um ihn zur Rückkehr zu überreden – doch riet sie ihm zum Verbleib im Westen. 1968 nahm er als Teil der bundesdeutschen Mannschaft an den Olympischen Spielen in Mexiko teil. Aufgrund eines Fahrfehlers von Kissner wurde der Bahnvierer zunächst disqualifiziert und erhielt erst ein Jahr später die verdiente Silbermedaille. Die bundesdeutsche Boulevardpresse mutmaßte daraufhin, Kissner sei vom Osten in das bundesdeutsche Team eingeschleust worden, um sportliche „Sabotage“ zu üben.

JÜRGEN KISSNERRadsport/Vierer-Mannschaftsverfolgung - cycling*1964

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BIOGRAPHIEN 16

Beim Abschlussbankett der EM 1975 in Bern am 2.6.1975 bat Thüne spontan den westdeutschen Weltmeister Eber-hard Gienger um Fluchthilfe. Gienger schmuggelte ihn in seinem Auto über die westdeutsche Grenze nach Emmendin-gen. Niemand bemerkte Giengers Fluchthilfe, so dass dieser auch künftig bei Wettkämpfen im Ostblock starten durfte. Thünes Familie wurde anschließend jahrelang von der Staatssicherheit verhört und überwacht. Thüne selbst wurde in Abwesenheit von einem Militärgericht zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt.

WOLFGANG THÜNEGerätturnen*1975

Am 3.11.1983 setzte sich Götz mit seinem Mannschaftskameraden Dirk Schlegel anlässlich eines Europapokalspiels gegen Partizan Belgrad in Jugoslawien ab. Sie entkamen mit dem Taxi in die Deutsche Botschaft und reisten mit dem Zug in die Bundesrepublik. Beim Neustart im Westen erhielt Götz Unterstützung von Fußballtrainer Jörg Berger, der einige Jahre zuvor ebenfalls aus der DDR geflüchtet war. Die Mutter von Götz wurde nach seiner Flucht 16 Stunden lang verhört, beide Eltern unterlagen künftig einer Überwachung durch die Staatssicherheit. Der DDR-Geheimdienst kundschaftete auch die Lebensumstände von Götz in der Bundesrepublik aus.

FALKO GÖTZFußball/Sturm und Mittelfeld*1983

Am 14.5.1984 entfernte sich Hoffmeister beim Sieben-Hügel-Schwimmfest in Rom von der DDR-Mannschaft. Sein erster Fluchtversuch scheiterte, da die bun- desdeutsche Botschaft an diesem Sonntag geschlossen war. Nach einer Rückkehr ins DDR-Mannschaftslager gelang es ihm am nächsten Tag, in der deutschen Vertretung Unterstützung zu finden und in die Bundesrepublik ausgeflogen zu werden. Hoffmeisters Vater wurde von der Staatssicherheit nach Bo-chum entsandt, um seinen Sohn zur Heimkehr zu bewegen, doch Hoffmeister entschloss sich, im Westen zu bleiben.

FRANK HOFFMEISTERSchwimmen/Rücken *1984

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TEAM

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18LAURA SORIA

Laura Soria (*1977, Mexiko-City) ist es in der jüngsten Vergangenheit eindrucksvoll gelungen, eine symbiotische Verbindung von erlebter Geschichte und Kunst herzustellen. In ihrem Serien-Projekt remind me griff sie etwa den Fall der Berliner Mauer 1989 und auch die Erdbebenkatastrophe von Mexiko-City 1985 auf: zwei Ereignisse, die im kollektiven und individuellen Gedächtnis der Menschen einen besonderen Platz gefunden haben.

In ZOV Sportverräter präsentiert Soria 15 Sportlerporträts. Gesichter und Körper, festgehalten in einem Augenblick des Zurückdenkens, des Rückerinnerns. Einige von ihnen halten Dokumente oder Gegenstände in ihren Händen, die auf den in Erinnerung gerufenen Zeitabschnitt verweisen und so zu Vehikeln für eine Reise in die Vergangenheit werden. Es handelt sich um eine Installation, die aus einem Komplex von Erzählungen besteht, deren Grundstoff die Erinnerungen sind.

Die Kraft der Stimmen, die Resonanz der Zeugnisse dieser Spitzensportler haben nach den Worten der Künstlerin die Funktion von Denkmälern. Doch sind diese weder aus Stein noch aus Bronze.

Es sind Denkmalsgeschichten, von denen auf Knopfdruck des Zuschauers alles Erhabene abfällt. Ihre Fluchtgeschichten haben das Leben der Athletinnen und Athleten verändert. Sie brachten ihnen Verfolgung, Verletzungen und die Manipulation der eigenen Erinnerungen, die allzu häufig in das Reich der Dunkelheit und des Schweigens, des Unsagbaren und Unsichtbaren verbannt wurden. Das Werk wird zu einem Raum, in dem Verschwiegenes erneut Bedeutung erlangt, sich in Worte verwan-delt und dem Besucher mitteilt. Für den Besucher eröffnet sich so die Möglichkeit einer Aneignung zahlreicher persönlicher Erinnerungen: zum Wahrnehmen, Untersuchen, Erkennen und Infragestellen unserer Gesellschaft und des Platzes, den wir in ihr einnehmen.

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ZENTRUM DEUTSCHE SPORTGESCHICHTE

Das ZENTRUM DEUTSCHE SPORTGESCHICHTE (ZdS) widmet sich seit 2004 der wissenschaftli-chen Erforschung, gesellschaftlichen Aufarbeitung und öffentlichen Vermittlung von Sportgeschichte in Deutschland.

Über 27 Millionen Menschen treiben in Deutschland organisiert Sport. Spaß, Leidenschaft und Lebensfreude werden mit Sport assoziiert. Im Sport spiegeln sich aber zugleich auch die Schatten-seiten unserer Gesellschaft: Korruption, Manipulation und Ausgrenzungsmechanismen. Auf vielfältige Weise – mit Publikationen, Vorträgen und Ausstellungen – informiert das ZdS über die historische und politische Dimension des Sports in Vergangenheit und Gegenwart, vor allem hinsichtlich der beiden deutschen Diktaturen des 20. Jahrhunderts.

Insbesondere über erfolgreiche Ausstellungsprojekte wie „Doppelpässe - Wie die Deutschen die Mauer umspielten“ (www.doppelpaesse.de) und „Vergessene Rekorde. Jüdische AthletInnen vor und nach 1933“ (www.vergessene-rekorde.de) gelingt es dem ZdS, verschiedene gesellschaftliche Ziel-gruppen anzusprechen und sie über den Sport für historische und politische Prozesse in unserer Ge-sellschaft zu sensibilisieren. Zuletzt wurde 2010 im Deutschen Bundestag die Ausstellung „Ästhetik und Politik. Deutsche Sportfotografie im Kalten Krieg“ (www.aesthetik-und-politik.de) präsentiert.

Für sein außerordentliches Engagement wurde das ZdS mit dem “einheitspreis 2010-Bürgerpreis zur Deutschen Einheit” der Bundeszentrale für politische Bildung ausgezeichnet.

Zu den bisherigen Kooperationspartnern bzw. Förderern des ZdS gehören die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, die Bundeszentrale für politische Bildung, das Bundesministerium des Innern, die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die Stiftung Deutsche Klassenlotterie sowie die DFB-Kulturstiftung.

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20EXHIBEO

exhibeo realisiert Ausstellungen und Präsentationen für Museen, Galerien, öffentliche wie private Insti-tutionen und Unternehmen. Von der Konzeption, über die Planung, Organisation und Recherche bis zur Gestaltung und endgültigen Realisierung erbringt exhibeo alle dafür notwendigen Leistungen.

exhibeo steht für die termingerechte und ökonomisch sinnvolle Umsetzung der Projekte ein. Beson-deren Wert legt exhibeo dabei auf die Zusammenarbeit mit Firmen und Ausstellungstechnikern, die eine zeitnahe und praktikable Umsetzung der Aufträge gewährleisten.

Die kontinuierliche Abstimmung und Kommunikation mit dem Auftraggeber während der gesamten Projektdauer ist dabei von großer Bedeutung.

Das Spektrum der von exhibeo angebotenen Leistungen umfasst:

Konzeption und Realisierung von Ausstellungenwissenschaftliche Recherche zu zeitgenössischen und historischen ThemenProduktion und Gestaltung von Katalogen, Fotodokumentationen, Websites und andere MedienProjektmanagement, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, MarketingBesucherstudien und EvaluationenBegutachtung Lektorat und Korrektorat wissenschaftlicher und literarischer Arbeiten

Die Ausstellungsagentur exhibeo hat zusammen mit dem Zentrum deutsche Sportgeschichte e.V. die Ausstellungen „Doppelpässe – Wie die Deutschen die Mauer umspielten“ sowie „Ästhetik und Politik. Deutsche Sportfotografie im Kalten Krieg“ realisiert und betreut diese als Wanderausstellungen. Maßge-blich beteiligt waren Mitarbeiter von exhibeo bei der Konzeption und wissenschaftlichen Erarbeitung der Dauerausstellung des Museumsverbundes Pankow „Gegenentwürfe. Der Prenzlauer Berg vor, während und nach dem Mauerfall“ sowie der Wanderausstellung „Keine Gewalt. 20 Jahre Friedliche Revolution“ des Ökumenischen Arbeitskreises Prenzlauer Berg. Auch die Realisierung der Ausstellungen „WeltWis-sen. 300 Jahre Wissenschaften in Berlin“ und „The Picasso Story“ wurde von exhibeo Mitarbeitern mitgestaltet.

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AUSTELLUNG

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22AUSSTELLUNGSAUFBAU

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WILLY BRAND HAUSBERLIN AUSTELLUNG

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24VIDEOINSTALLATION

WOLFGANG THÜNE

JÜRGEN KISSNER

UTE SCHEIFFELE

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GÜNTER ZÖLLER

FALKO GÖTZ

FRANK HOFFMEISTER

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VIDEOINSTALLATION

PETER KOTTE

JÜRGEN MAY

GÜNTER PERLEBERG

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HANS ZIEROLD

AXEL MITBAUER

INES GEIPEL

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MANFRED STEINBACH

RENATE BAUER

KARIN BALZER

VIDEOINSTALLATION

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PLAKAT

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30WERBEMITTELN

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KONTAKTBERLIN

Dr. Michael SchäbitzTelefon 030 44 35 17 10Mobil 0179 8096517Fax 03212 3944236E-Mail [email protected]

Zentrum deutsche SportgeschichteGeschäftsführer Michael BarsuhnTelefon 030 60920124Mobil 0175 9260120E-Mail [email protected]

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