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Herausgeberin/Redaktion: FDP.Die Liberalen, Postfach 6136, 3001 Bern, T: 031 320 35 35, F: 031 320 35 00, E: [email protected], www.fdp.ch. Kantonalteil: Redaktion Zürcher Freisinn, Jérôme M. Weber, Kreuzstrasse 82, 8032 Zürich, T: 044 268 60 90, F: 044 268 60 99, E: [email protected], www.fdpzh.ch. Layout/Druck: NZZ Print, Postfach, 8021 Zürich, T: 044 258 18 94, F: 044 258 18 99, E: [email protected], www.nzzprint.ch Inhalt FDP sucht den Energie-Pionier 2009 Der KMU-Preis der FDP Kanton Zü- rich geht dieses Jahr an Unterneh- men, welche sich im Bereich der Energie-Effizienzmassnahmen be- sonders innovativ zeigten. Eine kompetente und fachkundige Jury beurteilt alle Bewerbungen. Seite 6 Erfolgreiche FDP-Petition FDP und Jungfreisinnige Kanton Zü- rich haben Ende April ihre Petition «Stopp Jugendgewalt» bei Kantons- ratspräsidentin Regula Thalmann mit rund 1100 Unterschriften ein- gereicht. Die Unterzeichneten for- derten dabei unter anderem die Einsetzung eines Nottelefons spe- ziell nur für Jugendliche, den Ein- satz von Videoüberwachung an neuralgischen Orten sowie einen grösseren (auch finanziell) Einbe- zug der Eltern. Seite 7 Armeetagung Ende Mai fand in Zürich Oerlikon eine Tagung mit dem Chef der Schweizer Armee, Korpskomman- dant André Blattmann, und FDP-Na- tionalrat Johann N. Schneider-Am- mann als Gastreferenten statt. In mehreren Arbeitsgruppen wurde die Herausforderung Armee–Wirt- schaft–Politik diskutiert. Seite 14 Nr. 4 / 17. Juni 2009 Zürcher Freisinn Unter Freisinnigen 2 Geits no? 2 Brennpunkt 3 Zürich 5 Kopf des Monats 12 FDP-Frauen 14 Jungfreisinnige 16 FDP intern 23 AZB 8001 Zürich Handeln in der Krise – sich fit machen für den Aufschwung Alle reden von Krise – die FDP tut etwas dagegen. 31. Jahrgang. Erscheint viermal jährlich. Ofzielles Organ der FDP Kanton Zürich Von Jérôme M. Weber, Fraktions- sekretär FDP Kanton Zürich und Redaktor «Zürcher Freisinn» Gerade die momentane Wirt- schaftslage erfordert den konse- quenten freisinnigen Einsatz für eine freiheitliche Wirtschaftsord- nung, allen interventionistischen Versuchungen zum Trotz. Die FDP- Kantonsratsfraktion hat aus die- sem Grund einen Positionsbezug in sechs Punkten erarbeitet. Der Liberalismus sei geschei- tert, frohlockten Linke, als die Fi- nanzkrise die Weltwirtschaft traf. Es schien, als sei die Zeit gekom- men, wo die sozialistische Ideolo- gie der staatlichen Eingriffe in pri- vate Unternehmen über die Markt- wirtschaft gesiegt hat. Dabei hatte sich bereits vor 20 Jahren gezeigt, dass die planwirtschaftlichen Mo- delle nichts taugen. Als wirtschaft- liche Folge des Berliner Mauerfalls endeten sie abrupt als wirtschaft- liche Irrwege in den Geschichtsbü- chern. Die Tatsache, dass grosse Teile der Bevölkerung in Mitteleu- ropa trotz (oder gerade wegen) der Krise nicht auf sozialdemokra- tische Rezepte setzen, unterstri- Fortsetzung auf Seite 5

Zürcher Freisinn_Juni 2009

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Page 1: Zürcher Freisinn_Juni 2009

Herausgeberin/Redaktion: FDP.Die Liberalen, Postfach 6136, 3001 Bern, T: 031 320 35 35, F: 031 320 35 00, E: [email protected], www.fdp.ch. Kantonalteil: Redaktion Zürcher Freisinn, Jérôme M. Weber, Kreuzstrasse 82, 8032 Zürich, T: 044 268 60 90, F: 044 268 60 99, E: [email protected], www.fdpzh.ch. Layout/Druck: NZZ Print, Postfach, 8021 Zürich, T: 044 258 18 94, F: 044 258 18 99, E: [email protected], www.nzzprint.ch

Inhalt

FDP sucht den Energie-Pionier 2009

Der KMU-Preis der FDP Kanton Zü-rich geht dieses Jahr an Unterneh-men, welche sich im Bereich der Energie-Effizienzmassnahmen be-sonders innovativ zeigten. Eine kompetente und fachkundige Jury beurteilt alle Bewerbungen. Seite 6

Erfolgreiche FDP-Petition

FDP und Jungfreisinnige Kanton Zü-rich haben Ende April ihre Petition «Stopp Jugendgewalt» bei Kantons-ratspräsidentin Regula Thalmann mit rund 1100 Unterschriften ein-gereicht. Die Unterzeichneten for-derten dabei unter anderem die Einsetzung eines Nottelefons spe-ziell nur für Jugendliche, den Ein-satz von Videoüberwachung an neuralgischen Orten sowie einen grösseren (auch finanziell) Einbe-zug der Eltern. Seite 7

Armeetagung

Ende Mai fand in Zürich Oerlikon eine Tagung mit dem Chef der Schweizer Armee, Korpskomman-dant André Blattmann, und FDP-Na-tionalrat Johann N. Schneider-Am-mann als Gastreferenten statt. In mehreren Arbeitsgruppen wurde die Herausforderung Armee–Wirt-schaft–Politik diskutiert.

Seite 14

Nr. 4 / 17. Juni 2009

Zürcher

FreisinnUnter Freisinnigen 2Geits no? 2

Brennpunkt 3Zürich 5

Kopf des Monats 12FDP-Frauen 14

Jungfreisinnige 16FDP intern 23

AZB8001 Zürich

Handeln in der Krise – sich fit machen für den AufschwungAlle reden von Krise – die FDP tut etwas dagegen.

31. Jahrgang. Erscheint viermal jährlich. Offi zielles Organ der FDP Kanton Zürich

Von Jérôme M. Weber, Fraktions-sekretär FDP Kanton Zürich und Redaktor «Zürcher Freisinn»

Gerade die momentane Wirt-schaftslage erfordert den konse-quenten freisinnigen Einsatz für eine freiheitliche Wirtschaftsord-nung, allen interventionistischen Versuchungen zum Trotz. Die FDP-Kantonsratsfraktion hat aus die-sem Grund einen Positionsbezug in sechs Punkten erarbeitet.

Der Liberalismus sei geschei-tert, frohlockten Linke, als die Fi-nanzkrise die Weltwirtschaft traf. Es schien, als sei die Zeit gekom-men, wo die sozialistische Ideolo-gie der staatlichen Eingriffe in pri-vate Unternehmen über die Markt-wirtschaft gesiegt hat. Dabei hatte sich bereits vor 20 Jahren gezeigt, dass die planwirtschaftlichen Mo-delle nichts taugen. Als wirtschaft-liche Folge des Berliner Mauerfalls endeten sie abrupt als wirtschaft-liche Irrwege in den Geschichtsbü-chern. Die Tatsache, dass grosse Teile der Bevölkerung in Mitteleu-ropa trotz (oder gerade wegen) der Krise nicht auf sozialdemokra-tische Rezepte setzen, unterstri-

Fortsetzung auf Seite 5

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Zürich

Nr. 4/2009 5

chen jüngst die europäischen Par-lamentswahlen Anfang Juni.

Die Geschichte lehrt uns: Die freie Wirtschaftsordnung, die wie keine andere zu Wohlstand und ge-sellschaftlicher Stabilität geführt hat, darf nicht aufs Spiel gesetzt werden. Staatlichen Unterstüt-zungsmassnahmen kann nur dann zugestimmt werden, wenn sie zu einem nachhaltigen und nachweis-baren Nutzen für die Stärkung der Schweizer Wirtschaft, zur Verbes-serung der wirtschaftlichen Situa-tion des Einzelnen beitragen sowie zeitlich beschränkt sind. Die FDP steht Konjunkturprogrammen kri-tisch gegenüber; sie führen zu Neu-

Fortsetzung von Seite 1

verschuldungen des Staates, wel-che später durch Steuererhö-hungen kompensiert werden müssen.

Als volkswirtschaftlich bedeu-tendster Kanton der Schweiz muss Zürich auch in der Krise vorange-hen und rechtzeitig Massnahmen für den Aufschwung ergreifen. Die FDP des Kantons Zürich will mit auf liberalen Grundsätzen basierenden Massnahmen und Umsetzungsan-sätzen klare Rahmenbedingungen und Voraussetzungen schaffen, da-mit Firmen und Private dieses Kon-junkturtief erfolgreich bewältigen.Für die FDP-Kantonsratsfraktion stehen dabei folgende sechs Punkte im Vordergrund:

1. Kaufkraft durch gezielte Ent-lastungen stärken

Mit gezielten steuerlichen Entlas-tungen sowie der kritischen Hinter-fragung von Gebühren auf kantona-ler und kommunaler Ebene soll die Kaufkraft gefördert werden.

2. Gesunde Staatsfinanzen zu-gunsten künftiger Generationen

In wirtschaftlich schwierigen Zeiten hat der Staat für einen tie-fen Steuerfuss, eine geringe Infla-tion und günstige Zinsen zu sorgen. Dies unter der Voraussetzung, dass die Verschuldung des Kantons tief gehalten wird.

Der Massnahmenkatalog wurde im Rahmen einer fraktionellen Ar-beitsgruppe erstellt.

Dieser gehören an: Gaston Guex (Kantonsrat), David Müller (Ge-schäftsführer FDP Kanton Zürich), Peter Roesler (Kantonsrat, Mitglied der kantonsrätlichen Kommission Wirtschaft und Abgaben, Präsident des FDP-Ausschusses Finanzen, Wirtschaft und Abgaben), Regine Sauter (Kantonsrätin, Mitglied der kantonsrätlichen Kommission Wirt-schaft und Abgaben), Thomas Vogel (Kantonsrat, Fraktionspräsident), Beat Walti (Kantonsrat, Parteipräsident FDP Kanton Zürich), Jérôme M. Weber (Fraktionssekretär FDP Kanton Zürich).

3. Fesseln lösenZahlreiche bürokratische Hürden

belasten Private, Gewerbe und Grossunternehmen. Die FDP for-dert die Entbürokratisierung sämt-licher Abläufe. Die administrativen Aufwendungen sind radikal zu redu-zieren. Bürokratische Auflagen dür-fen weder das Wirtschaftswachs-tum hemmen noch Arbeitsplätze gefährden.

4. Förderung der Fachkräfteausbildung

Bildung ist eines der wichtigsten Güter unseres Landes. Die dafür bereitzustellenden Mittel dürfen keinen konjunkturellen Schwan-kungen ausgesetzt sein. Jedoch muss das Bildungsangebot auf die Nachfrage des Marktes, bzw. der Wirtschaft, ausgerichtet sein. Staatlich subventionierte Hoch-schulangebote sind kritisch zu

überprüfen und allen-falls zu hinterfra-gen.

5. Klares Bekennt-nis zum

Finanz-platz Zü-

richDie FDP

Kanton Zü-rich setzt sich aus Überzeu-

gung für einen starken, aber

sauberen Finanz-platz Zürich ein.

Die politischen Ten-

denzen hin zum «gläsernen Bürger» sind jedoch mit allen Mitteln zu be-kämpfen. Die FDP fordert die Insti-tutionalisierung der Zusammenar-beit der finanzstarken Kantone und die offensive Vermarktung des sau-beren Finanzplatzes Zürich/Schweiz, z. B. der sehr hohen Stan-dards bei der Geldwäschereibe-kämpfung.

6. Vertrag gegen Arbeitslosig-keit zwischen Wirtschaft und öffentlicher Hand

Bedingt durch die aktuelle Fi-nanz- und Wirtschaftskrise zeichnet sich eine grösser werdende Arbeits-losenquote ab. Dadurch geraten sowohl die Arbeitslosenversiche-rung als auch die Sozialhilfe weiter in finanzielle Engpässe. Die FDP Kanton Zürich fordert ein gemein-sames Handeln von Wirtschaft und Staat mit dem Ziel, an erster Stelle Arbeitsplätze zu sichern und an zweiter Stelle den Wiedereinstieg für Erwerbslose zu erleichtern. Im Fokus muss die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit stehen. Di-ese Problematik muss politisch rasch angegangen werden.

Die FDP wird in den nächsten Monaten

verschiedene Vorstösse zur Ankur-

belung der Wirtschaft im Zürcher Kan-

tonsrat einreichen. Diese werden lau-

fend unter www.fdp-zh.ch/aufschwung

publiziert. Dort finden Sie auch den ge-

samten Massnahmenkatalog.

Jérôme M. Weber

Page 3: Zürcher Freisinn_Juni 2009

Zürich

6 Nr. 4/2009

Energie-Effizienz belohnen

KMU-Preis: FDP sucht Energiepionier 2009Der KMU-Preis der FDP Kanton Zürich wird regelmässig an erfolgreiche kleine und mitt-lere Unternehmen verliehen. Dieses Jahr werden unter dem Titel «Energie-Pionier 2009» Unternehmen ausgezeichnet, die sich erfolgreich im Bereich Energie-Effizienz engagieren. Interessierte Firmen können sich online bewerben. Die Beurteilung erfolgt durch eine hochkarätige Jury.

Von Fabian Etter, Vorstand FDP Stadt Zürich / Projektleiter KMU Preis 2009

Die FDP Zürich verleiht alle zwei Jahre einen Preis an kleine und mit-telgrosse Betriebe, welche sich durch aussergewöhnliche unter-nehmerische Leistungen auszeich-nen. Für die diesjährige Verleihung sind innovative Firmen gesucht, welche sich als Anbieter oder An-wender im Bereich Energie-Effizienz engagieren, einem Kernthema der FDP Kanton Zürich. Längst gilt auch bei marktwirtschaftlichen Unter-nehmen der Grundsatz: Wer ökono-misch erfolgreich sein will, darf die Ökologie nicht ausblenden. Die FDP will mit dem Fokus auf Energie-Effi-zienz aufzeigen, dass unternehme-rische Initiative viel zum Umwelt-schutz beiträgt.

Hochkarätige JuryBis zum 30. Juni 2009 haben in-

teressierte KMU die Möglichkeit, sich auf der Internetseite www.fdp-zh.ch/Energie-Pionier2009 für den

Preis zu bewerben. Eingeladen sind Unternehmen mit Firmensitz im Kanton Zürich. Eine hochkarätige Jury, welche Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Kultur um-fasst, beurteilt die eingereichten Bewerbungen hinsichtlich der Krite-rien Innovationsgrad, Multiplizier-barkeit, Ökobilanz sowie «Höhe der eingesparten Energie».

Der Jury gehören in alphabe-tischer Reihenfolge an: – Marco V. Camin, Kantonsrat und

Vorstandsmitglied der FDP Kan-ton Zürich

– Hans-Peter Fricker, CEO WWF Schweiz

– Urs Rengel, CEO EKZ – Nadja Schildknecht, Geschäfts-

führerin Zurich Film Festival – David Syz, Präsident Stiftung Kli-

marappen – Andres Türler, Stadtrat Zürich,

Vorsteher Departement der In-dustrielle Betriebe

– Gabriela Winkler, Kantonsrätin und Präsidentin der FDP-Energie-kommission

– Max Zürcher, Geschäftsführer En-ergie-Agentur der Wirtschaft (EnAW)Die Jury nominiert zuhanden der

kantonalen Delegiertenversamm-lung zwei bis drei Unternehmen. Der Sieger wird anlässlich der kan-tonalen Parteiversammlung vom 28. August 2009 erkoren. Sowohl der Sieger als auch die restlichen nominierten Unternehmen erhalten als Preis Aktien der «Sustainable

Performance Group», einer Gesell-schaft, welche sich ausschliesslich an nachhaltigen Unternehmen be-teiligt. Der Sieger wird anschlies-send auch auf nationaler Ebene ge-würdigt.

Der KMU-Preis der FDP Kanton Zürich hat bereits Tradition: 2005 gewann ihn die Helvetic Airways, Zü-rich-Flughafen, 2007 die Aroma Productions, Zürich.

Sind Sie Unternehmer mit einem guten Leistungsausweis im Be-reich Energie-Effizienz? Dann bewerben Sie sich noch heute um den Energiepionier 2009! Eine Bewerbung ist schnell erledigt und kann online erfolgen.

Ihre Vorteile sind vielseitig: – Die nominierten Unternehmen erhalten Aktien der Sustainable Per-

formance Group im Wert von Fr. 2500.– resp. Fr. 1000.–– Den nominierten Unternehmen winkt Medienpräsenz in Publikums-

medien und ein ausführliches Portrait im «Zürcher Freisinn»– Alle Bewerber werden zur Siegerehrung eingeladen und haben die

Möglichkeit, mit FDP Exponenten und den Jurymitgliedern Kontakte aufzubauenWir freuen uns auf Ihre Bewerbung via www.fdp-zh.ch/Energie-Pionier2009

Anmeldung für interessierte Unternehmenbis 30.6.09:

www.fdp-zh.ch/Energie-Pionier2009

KMU-Preis

der FDP:

Energie-Pio

nier 2009

FDP Kanton Zürich, Kreuzstrasse 82, 8032 ZürichMit Ihrer Spende helfen Sie, dieses Inserat zu finanzieren:PC-Kto 80-16743-3 (Vermerk Inserat «Energie-Pionier 2009»)

Page 4: Zürcher Freisinn_Juni 2009

Zürich

Nr. 4/2009 7

Massnahmen gegen gewalttätige Jugendliche

Stopp Jugendgewalt: FDP und Jungfreisinnige handeln!Mit einer Mahnwache besorgter Eltern haben FDP und Zürcher Jungfreisinnige Mitte De-zember 2008 der zunehmenden Gewalt von und an Jugendlichen gedacht. Seither wurden im Kantonsrat verschiedene Vorstösse zur Bekämpfung des Problems eingereicht, die mit der Petition «Stopp Jugendgewalt» zusätzlichen Rückhalt aus der Bevölkerung erlangten.

Von Alain Schreiner, Vizepräsident Jungfreisinnige Kanton Zürich

Die Gewaltbereitschaft unter Ju-gendlichen hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Nicht nur steigt die Anzahl verübter De-likte fast jährlich an, sondern die Taten nehmen auch in ihrem Aus-mass immer schlimmere Formen an: So kommt es nicht selten vor, dass Jugendliche aus dem Hinter-halt mit Waffengewalt angegriffen und verletzt werden. Ein nächtlicher Ausgang mit Freunden kann so schon mal im Krankenhaus enden. Es ist also nicht bloss das wenig fassbare subjektive Sicherheitsge-fühl, sondern die objektive Sicher-heit, die in unserem liberalen Rechtsstaat immer weniger ge-währleistet ist.

FDP und Jungfreisinnige möch-ten diesem Problem nicht tatenlos zusehen. Seit der Mahnwache be-sorgter Eltern vor dem Zürcher Rat-haus im Dezember 2008 haben di-verse Orts- und Bezirksparteien im ganzen Kanton Zürich Aktionen or-ganisiert und Unterschriften für die Petition «Stopp Jugendgewalt» ge-sammelt. Eindrücklich war die Ak-tion an einem Samstagabend beim Nachtbus am Zürcher Bellevue, wo die Jugendlichen selbst zu Wort ka-men und die Petition offene Türen einrannte. Es ist unübersehbar: Un-sere Bevölkerung und allen voran unsere Jugendlichen erleben die Gewaltakte von und an Jugend-lichen mit zunehmender Besorg-nis.

Am 27. April hat die FDP Kanton Zürich, angeführt von Kantonsrätin Carmen Walker Späht, die Petition «Stopp Jugendgewalt» mit über 1100 Unterschriften der Kantons-

ratspräsidentin Regula Thalmann (FDP) überreicht. Darin fordert die FDP:– Die Einrichtung einer interdiszi-

plinären Task-Force Strassenju-gendgewalt;

– Die konsequente Anwendung und Ausschöpfung des beste-henden rechtlichen Instrumenta-riums gemäss neuem Jugend-strafrecht (z. B. Hausarrest für prügelnde Jugendliche);

– Als Delinquentenstrafe Reinigen, Säubern oder andere gemeinnüt-zige Arbeiten;

– Renitente ausländische Jugend-liche müssen mit dem Entzug ih-rer Aufenthaltsbewilligung rech-nen;

– Verbesserung des Datenaus-tausches unter allen Behörden und mit der Schule, verbunden mit einer Beschleunigung der Ju-gendstrafverfahren;

– Einsatz von Videoüberwachung an neuralgischen Stellen nach In-kraftsetzung des neuen Polizei-gesetzes;

– Einrichtung eines besonderen Nottelefons für Jugendliche im Ausgang;

– Grösserer Einbezug der Eltern (auch finanziell);

– Zwingende Integrations- und Deutschkurse für randalierende jugendliche Ausländerinnen und Ausländer; Das Engagement von FDP und

Jungfreisinnigen wie auch die Peti-tion «Stopp Jugendgewalt» sind umso wichtiger, da der Regierungs-rat trotz objektiver Problematik kei-nen Handlungsbedarf sieht. So ge-nüge für den Kanton Zürich anstelle der geforderten Task-Force Stras-senjugendgewalt eine «Koordinati-onsgruppe» (KR.-Nr. 398/2008). Ebenso sieht die Sicherheitsdirek-tion keine Notwendigkeit, das Thema «Doping und Jugendgewalt» weiterzuverfolgen (KR-Nr. 10/2009). Abgelehnt werden ferner auch die Auswertung der Kriminalstatistik und die Erhebung von Daten in Be-zug auf besonders kritische Orte (KR.-Nr. 410/2008) sowie eine Sta-tistik über die Rückfallquote bei schwer erziehbaren Jugendlichen (KR.-Nr. 407/2008). Schliesslich sind auch die Forderungen nach Vi-deoüberwachung an neuralgischen Punkten (KR-Nr. 410/2008) und nach einem Nottelefon für Jugend-liche (KR-Nr. 11/2009) auf nega-tive Resonanz gestossen. Es ist be-dauernswert, dass der Sicherheits-direktor, der eigentlich auch für die Sicherheit von Jugendlichen zu-ständig sein sollte, den Ernst der Lage offenbar noch nicht erkannt hat.

Die vielen Gespräche mit den Ju-gendlichen haben deutlich gezeigt, dass sich diese von der Politik und insbesondere von der Polizei nicht wirklich geschützt fühlen. Leider wird diese Einschätzung durch die Antworten der Regierung bestätigt.

Wenn aber die Täter mehr geschützt werden als ihre Opfer, dann setzen unsere Polizei und Justiz offensicht-lich falsche Prioritäten: Jugendge-walt darf nicht einfach als Zeiter-scheinung hingenommen werden. Unser geltendes Recht ist konse-quent durchzusetzen! Nicht zuletzt müssen wir als Liberale dem Wunsch vieler Jugendlichen nach-kommen, ohne Angst vor gewalttä-tigen Übergriffen in den Ausgang gehen und zusammen mit Freun-den friedliche Wochenendabende verbringen zu können. Anfang Juni wurden im Kantonsrat bereits neue Anfragen an den Regierungsrat ein-gereicht, welche Selbstverteidi-gungskurse an Schulen, eine Sen-kung der Dunkelziffer im Bereich der Jugendkriminalität und Video-überwachung an neuralgischen Punkten thematisieren. FDP und Jungfreisinnige bleiben dran und werden weiterhin konsequent ge-gen Jugendgewalt auf Zürcher Strassen kämpfen.

Alain Schreiner

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Zürich

8 Nr. 4/2009

Das Fraktionsjahr im Rückblick

Die FDP setzt Zeichen im KantonsratJahresbericht der FDP-Kantonsratsfraktion 2008/2009

Von Thomas Vogel, Fraktionsprä-sident und Kantonsrat

Schwerpunkte der FDP-Kantons-ratsfraktion bildeten Geschäfte der Umwelt-, der Sicherheits-, der Fami-lien und der Finanz- und Steuerpo-litik. Die folgenden Ausführungen sollen diese Schwerpunkte erläu-tern – für einen detaillierteren Ein-blick in die Arbeit der Fraktion sei auf die Newsletter und die Frakti-onsbilanz auf der Internetseite der Kantonalpartei (www.fdp-zh.ch) so-wie die Internetseite des Kantons-rates (www.kantonsrat.zh.ch) ver-wiesen, wo Sie die Vorstösse jedes einzelnen Fraktionsmitglieds einse-hen können.

Zeichen setzen für eine liberale Energie- und Umweltpolitik

In Sachen liberaler Energie- und Umweltpolitik engagiert sich die FDP seit langem. Im Sinne von «tue Gutes und sprich darüber» präsen-tierten wir in der März-Ausgabe der Parteizeitung «Zürcher Freisinn» un-seren ökologischen Leistungsaus-weis der letzten Jahre. Auch das

zweitätige Fraktionsseminar wid-mete sich schwerpunktmässig dem Thema «liberale Energie- und Um-weltpolitik», zu welchem sich der Zürcher Stadtrat Andres Türler und WWF-CEO Hans-Peter Fricker äusserten.

Freisinnige Umwelt- und Energie-politik verlangt den Abbau sinnlo-ser bürokratischer Hürden bei ener-getisch sinnvollem Handeln und setzt nicht auf Verbote, sondern auf Anreize. Erfreulich war deshalb die klare Überweisung des Kantonsra-tes einer FDP-Motion zur Verkehrs-

abgabe. Diese verlangte, dass die Motorfahrzeugsteuern ökologischer und verursachergerecht erhoben werden müssen. Der Regierungsrat hat inzwischen eine Totalrevision des Verkehrsabgabegesetzes in die Vernehmlassung geschickt. Eine links-grüne Verbotspolitik à la «Stopp-Offroader-Initiative» wird die FDP bekämpfen.

Bürgerliche Mehrheit sichert Budget 2009

Dank der konstruktiven Zusam-menarbeit von FDP, SVP, CVP und GLP konnte erstmals seit Jahren wieder eine bürgerliche Mehrheit für das Budget gewonnen werden, was bemerkenswert und sehr er-freulich war. Die FDP konnte sich in den wesentlichen Punkten durch-setzen. Dieser neuen Allianz ist es zu verdanken, dass zusätzliche 100 Mio. Franken eingespart wer-den sollen. Es ist zu hoffen, dass zusammen mit SVP, CVP und Grün-liberalen eine neue finanzpolitische Zusammenarbeit gefunden wurde, welche auch in den kom-menden

Jahren Bestand haben wird. Im Hin-blick auf die aktuelle Wirtschafts-lage ist es entscheidend, dass sich die liberale, nachhaltige Finanzpoli-tik durchsetzt – die nächste Bud-getdebatte wird diesbezüglich weg-weisend sein.

Steuerstrategie im Interesse der Wettbewerbsfähigkeit

Anfang Juli präsentierte Finanz-direktorin Ursula Gut die regie-rungsrätliche Steuerstrategie. Die Forderung nach einer nachhaltigen, liberalen Fiskalpolitik geht auf meh-rere freisinnige Forderungen und Vorstösse zurück. So hatte die FDP bereits 2005 am sogenannten run-den Tisch eine nachhaltige Sanie-rung des Staatshaushaltes durch eine ausgewogene Steuerstrategie gefordert. Der von der FDP in einem Vorstoss geforderte und von unab-hängigen Experten verfasste Zür-cher Steuerbelastungsmonitor zeigte auf, dass akuter Handlungs-bedarf bei den tiefsten und höch-sten Einkommen besteht. Von vie-len sehr guten Steuerzahlenden

Thomas Vogel

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Page 6: Zürcher Freisinn_Juni 2009

Zürich

Nr. 4/2009 9

profitieren letztendlich alle Bewoh-nerinnen und Bewohner des Kan-ton Zürich. Dadurch wird der Mittel-stand entlastet, da ansonsten die fehlenden Steuererträge durch di-ese Einkommensklasse gedeckt werden müssten. Das Steuerpaket stärkt die Zürcher Position im inter-kantonalen Steuerwettbewerb. Die Neidideologie von Rot-Grün ist kurz-sichtig! Im Kantonsrat konnte die FDP im März 2009 dank intensiven Gesprächen mit SVP und CVP eine Mehrheit für das Steuerpaket fin-den – schade, dass die Grünlibe-ralen vom richtigen Weg abgekom-men sind. Die Grünen haben das Referendum ergriffen, SP und GLP das sog. konstruktive Referendum, so dass das Volk – wohl im kom-menden Frühling – über mindes-tens drei verschiedene Steuerge-setzvorlagen abstimmen muss.

Kostenüberschreitung beim PJZ überprüfen

Die FDP Kanton Zürich hat den Bau eines neuen Polizei- und Jus-tizzentrums Zürich (PJZ) befürwor-tet. Hinter diesem Entscheid ste-hen Fraktion und Partei nach wie vor. Allerdings müssen die vom Baudirektor verkündeten enormen Mehrkosten von mindestens 100 Mio. Fr. (anstelle der bewilligten Ausgaben von 490 Mio. Fr. zuzüg-lich Teuerung wird nun von 700 Mio. Fr. geredet) seriös angeschaut werden. Die FDP-Fraktion wollte dar-aufhin mittels mehrerer Vorstösse Klarheit schaffen. So verlangte ein inzwischen vom Kantonsrat über-wiesener Vorstoss, dass die Kos-tenüberschreitung durch eine unab-hängige Expertengruppe überprüft wird. An einer Medienkonferenz legte die FDP ihre Beweggründe für ihr Vorstosspaket dar.

«Stopp Jugendgewalt»Ein weiterer Hauptpfeiler des lau-

fenden Fraktionsjahres bildete das aktuelle Thema «Jugendgewalt». Vor kurzem hatte der Bundesrat si-gnalisiert, dass er verschiedene Massnahmen gegen Jugendgewalt überprüfen wolle. Die FDP Kanton Zürich hatte im Dezember 2008

eine Mahnwache in der Pause der Kantonsratssitzung abgehalten und im ersten Quartal 2009 die Pe-tition «Stopp Jugendgewalt» lan-ciert. Im Gegensatz zum Bundesrat sieht der Zürcher Regierungsrat lei-der keinen Handlungsbedarf, ent-schieden gegen die Jugendgewalt vorzugehen. Er lehnt mehrere FDP-Vorstösse ab.

Vereinbarkeit von Beruf und Familie; nötiger denn je

Zur Verbesserung der Vereinbar-keit von Beruf und Familie hat die FDP an einer Medienkonferenz ih-ren Gegenvorschlag zur Volksinitia-tive «Kinderbetreuung Ja» präsen-tiert. Für die Freisinnigen ist es un-bestritten, dass eine Verbesserung der Vereinbarkeit Beruf/Familie aus volkswirtschaftlicher Sicht un-abdingbar ist. Das Angebot an fa-milienergänzenden Betreuungs-möglichkeiten ist heute zu klein. Dem soll mit dem Hürdenabbau von Betreuungsstätten, der steuer-lichen Abzugsfähigkeit von Kinder-betreuungskosten sowie Betreu-ungsgutschriften entgegengetreten werden.

PersonellesIm Amtsjahr 2008/2009 gab es

in der Kantonsratsfraktion mit Su-sanne Bernasconi-Aeppli und Robert Marty zwei Rücktritte zu verzeichnen. Ihre Nachfolge traten Marco Camin (Stadt Zürich) sowie Kurt Weber (Be-zirk Affoltern) an. Die FDP-Kantons-ratsfraktion zeichnet sich durch grosse Kollegialität und Geschlos-senheit aus – das ist keine Selbst-verständlichkeit. Die Zusammenar-beit zwischen der Fraktion und unseren Regierungsmitgliedern ei-nerseits sowie dem Parteivorstand andererseits funktioniert ausge-zeichnet, was einer konzisen freisin-nigen Politik natürlich nur zuträglich sein kann. Die Fraktion ist gut darauf vorbereitet , die bevorstehenden Her-ausforderungen einer sich auswir-kenden Wirtschaftskrise anzuneh-men.

Die Jahresberichte des FDP-Präsi-

denten und des FDP-Fraktionspräsiden-

ten finden Sie unter www.fdp-zh.ch

Freisinn in der Telekommunikation

Die letzte Meile ist ein Flaschenhals, ohne den private Anbieter ihre Diens te nicht anbieten können. Ein jährliches Potenzial von 400 Millionen Franken liegt brach, und private Investoren werden vom Markt verdrängt. Die liberale Haltung der FDP.Die Liberalen ist notwendiger denn je.

Die Liberalisierung in der Telekommunikation hat in den ersten zehn Jah-ren mehr als 4000 Arbeitsplätze geschaffen, die Vielfalt an Produkten und Angeboten erhöht, für tiefere Preise gesorgt und zu einer Verbesserung des Kundendienstes geführt. Ermöglicht wurde diese Entwicklung durch über 25 Milliarden Franken, welche private Anbieter in der Schweiz in den letzten zehn Jahren in eigene Infrastrukturen und Technologien investiert haben. Die Entwicklung ist jedoch ins Stocken geraten, da die erzielten Erträge nicht einmal die Kapitalkosten decken.

Der anerkannte ICT-Marktforscher Sieber & Partners mit Sitz in Bern hat sich deshalb auf die Suche nach Erfolgsmodellen im europäischen Ausland gemacht und ein Best-Practice-Szenario für die Schweiz skizziert. Die Studie zeigt, dass in der Schweizer Telekommunikation noch viel Potenzial unaus-geschöpft bleibt: Die Marktdynamik kann erhöht, die Innovation gefördert und der Konsumentennutzen gesteigert werden. Hierzu muss der Flaschen-hals der letzten Meile weiter geöffnet werden, damit endlich ein echter Wett-bewerb auf der historischen PTT-Infrastruktur stattfinden kann. Die Ergeb-nisse der Studie sind unter www.sieberpartners.ch abrufbar.

Der «Kassensturz» berichtete in seiner Sendung vom 10. März 2009, dass alleine die Verrechnung von Doppelabschreibungen auf den Kupferleitungen jährliche Mehrkosten von 400 Millionen Franken für die Konsumenten ver-ursacht. Während die Schweiz stehen bleibt, steht die Europäische Union bereits vor einem weiteren wichtigen Libe-ralisierungsschritt: Im Mai will das Euro-päische Parlament die Trennung von Netz und Dienst im Rechtsrahmen der EU verankern.

Stellvertretend für alle privaten Telekomanbieter in der Schweiz möchten wir der FDP.Die Liberalen für ihre inno-vations-, wettbewerbs- und jobfreundliche Po-litik gratulieren,Ihre Sunrise

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Page 7: Zürcher Freisinn_Juni 2009

Zürich

10 Nr. 4/2009

Tarkan Özküp

Seit 1991 FDP-Mitglied, zu-erst Vorstandsmitglied der Jung-freisinnigen der Stadt Zürich, heute Mitglied der FDP Küs-nacht. Geboren 1970 in Bülach, Bürger von Kloten, heute in Küs-nacht lebend.

Arbeitet bei Credit Suisse Pri-vate Banking Schweiz als Vize-direktor für Kommunikation im Bereich Beratungsprozesse und Produkteverkauf.

Seit September 2006 Präsi-dent des Supporterclubs der FDP von Stadt und Kanton Zü-rich.

Netzwerkorganisation der FDP Kanton Zürich

Der Supporterclub der FDP von Stadt und Kanton Zürich Über den Supporterclub der Stadt- und Kantonalpartei wurde bisher nicht viel geschrie-ben, lebt er doch seit über 20 Jahren durch seine Mitglieder und ein qualitatives, gene-risches Wachstum ohne aktive Werbung. Der Club versteht sich denn auch nicht als klas-sischer Verein, er ist vielmehr ein loses Netzwerk von Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Wissenschaft.

Von Tarkan Özküp, PräsidentAls ich den Supporterclub vor

bald drei Jahren von Alt-Ständerä-tin Vreni Spoerry übernehmen durfte, legte sie mir ans Herz: Wir sollten uns als Freisinnige auch in Zukunft als Mitglieder einer staats-tragenden Partei mit stolzer Tradi-tion verstehen, den Kontakt mit un-seren politischen Vertretern pfle-gen und wichtige Themen intensiv, durchaus auch kontrovers diskutie-ren.

Der Club in seiner heutigen Form bietet auch für junge Menschen mit einem Flair für Wirtschaft und Politik im Allge-meinen und für die FDP im Be-sonderen ein äusserst attrak-tives Umfeld. Hier erfahren sie un-sere freisinnige, nachhaltige Politik aus nächster Nähe. Dies verbindet und trägt unsere freisinnige Kern-botschaft «so viel Freiheit für die Menschen wie möglich – und so we-nig Staat wie nötig» ins Land hin-aus.

Ich bin überzeugt, dass nachhal-tige Politik nur auf einer liberalen Basis gedeihen kann. Doch was ist Liberalismus à la FDP heute eigent-lich?

Lange vorbei sind die Zeiten, als Vordenker wie Theodor Heuss oder

Ralf Dahrendorf um Ideen und Werte wie die Freiheit des Individu-ums, bürgerliche Rechte und um weniger Staat kämpften – Grund-pfeiler des klassischen Liberalis-mus eben. Sie sahen in der Auto-nomie des Einzelnen die grösste Triebkraft für den Fortschritt der Ge-sellschaft. Und heute? Heute noch gibt es keine andere politische The-orie, welche die Komplexität der Moderne besser managen kann als der Liberalismus. Nicht die Natio-nalisten, nicht die Romantiker, nicht die Konservativen und schon gar

nicht die Sozialisten.Der Liberalismus bereitet uns für

die Zukunft vor, weil er uns gedank-lich flexibel hält. Weil er uns die Pro-bleme aus einer eigenen Perspek-tive sehen lässt. Diskussionen al-leine werden aber nicht reichen. Unsere grösste Herausforderung als Liberale wird sein, an unsere Werte und Ideen zu glauben – und konsequent danach zu handeln. Vor langer Zeit taten wir es mit innerem Feuer. Wir bauten als mutige Opti-misten die Infrastrukturen unseres Landes, schufen eine fortschritt-

liche Gesellschaft. Der Blick zurück zeigt: Unsere Partei steht für Nach-haltigkeit. Unsere Partei hat vor 161 Jahren das Erfolgsmodell Schweiz geschaffen. Über 160 Jahre Wohlstand sind wahrlich Be-weis genug für eine nachhaltige Po-litik. Trotzdem: Wir müssen nach vorne blicken!

Freiheitsliebende Menschen glauben erst an uns und unsere Projekte, wenn sie sich mit unseren Themen und Thesen auseinander-gesetzt haben. Und genau dafür steht auch der Supporterclub mit

vier hochkarätigen Anlässen pro Jahr: Die exklusiven Veranstal-tungen sind geprägt von politischen, kulturellen oder wirtschaftlichen Themen, die oft von den Mitglie-dern selbst im Verlaufe des Jahres eingebracht werden. Wegen der grossen Flut an Veranstaltungen im Raum Zürich war es uns von Anfang an wichtig, auch eine persönliche Note zu setzen: So sind unsere Mit-glieder eingeladen, auch die Part-nerin oder den Partner, eine Freun-din oder einen Freund an unsere Veranstaltungen mitzubringen. Dies stellt sicher, dass neben der poli-tischen Diskussion auch das Ge-sellschaftliche nie zu kurz kommt.

Im laufenden Jahr begannen wir im Februar mit einem Gastreferat des Botschafters der Russischen Föderation, Igor Bartschikow. Im Mai debattierten wir unter der Lei-tung von Nationalrat Filippo Leuten-

egger mit Gemeinderat Urs Egger und Kantonsrat Beat Walti, unseren Parteipräsidenten von Stadt und Kanton Zürich, sowie Hans-Peter Fricker, CEO des WWF Schweiz, und Rolf Hartl, Geschäftsführer der Erd-ölvereinigung, über die Nachhaltig-keit am Beispiel der Energiepoli-tik.

Im September treffen wir zum 60-Jahre-Jubiläum des Europarates Botschafter Paul Widmer, Leiter der Ständigen Schweizer Vertretung in Strassburg, Nationalrätin Doris Fi-ala und Kantonsrätin Regine Sau-ter, mit denen wir uns mit den The-men Migration, Ausländerpolitik und Europarat auseinandersetzen werden. Im November thematisie-ren wir die Zukunft des Banken-platzes Zürich und des Finanz-platzes Schweiz. Unter der Leitung von Daniel Senn, Mitglied der Ge-schäftsleitung und Head of Audit Fi-nancial Services von KPMG, disku-

Nächste Anlässe:10. September: «60 Jahre Europarat», Metropol Restaurant 17. November: «Finanzplatz Schweiz», Widder Hotel 19. Januar: Traditionelles Jahresessen, «Die Kunst der Weiter-

gabe von Kunst», Widder Hotel Fragen/Infos:Sekretariat FDP Kanton Zürich, Heinz Hänni, Tel. 044 268 60 90.

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Zürich

Nr. 4/2009 11

Die Delegierten der FDP der Stadt Zürich haben am 9. Juli einstimmig beschlossen, mit den beiden Bishe-rigen Andres Türler und Martin Vollenwyder sowie dem

Parteipräsidenten und Gemeinderat Urs Egger die drei freisinnigen Sitze im Stadtrat zu verteidigen. Die FDP ist überzeugt, dass sie mit dem starken Trio einen er-folgreichen Wahlkampf führen und den dritten bürger-lichen Sitz im Stadtrat sichern wird. Der 53-jährige Eg-ger ist Agrarökonom ETH und verfügt als Geschäfts-führer der Stiftung für technische Entwicklungszusammenarbeit (Swisscontact) über die nötige Führungserfahrung für das Exekutivamt. In sei-ner Freizeit ist er Präsident des FC Seefeld und des Stadtzürcherischen Fussballverbands, aber auch ak-tiver Sportler. Als Mitinhaber einer Bierbrauerei kennt er auch die Sorgen und Nöte von Unternehmern. Dank seiner breiten politischen Erfahrung als Parteipräsi-dent, Gemeinderat und Mitglied der GPK und RPK bringt er das Rüstzeug für die Aufgabe als Stadtrat von Zürich mit. Egger will zusammen mit Türler und Vollenwyder eine bürgerliche Alternative zu Links-Grün bilden und liberalen, freisinnigen Werten zum Durch-bruch verhelfen. Alle zusammen werden sich für Ar-beitsplätze und eine effiziente Verwaltung einsetzen.

Wechsel auf der FDP-Geschäftsstelle

Vorstellung Marietta Widmer Was ich mag:

Die Lavendelbüsche auf dem Weg zur Haustür, die Verfärbungen des Himmels, wenn die Sonne un-tergeht, Hieronmius Bosch, die flä-mischen Maler, David Hockney, his-torische Bauwerke, barocke Kir-chen, die erste Seite von einem ganz dicken Buch, den letzten Satz auf der letzten Seite zuerst lesen, Freiheit, ein Glas Rotwein mit guten Freunden, die Erinnerung an meine Weltreise, das Gefühl, etwas ge-schafft zu haben, die Strassenmu-sikanten in München, Skandina-vien, alleine im Museum herum-schlendern, das geschriebene Wort, die Stille, genüsslich eine Zi-garette rauchen, mein Auto, Aston Martin, Sechseläuten, Zitate und Redewendungen, frisch gewa-schene Bettwäsche, 5 Minuten vor dem Weckerklingeln aufwachen, Marcus Cicero.

Was ich nicht mag: Zu spät kommen, die roten Am-

peln, wenn ich in Eile bin, Kopf-

schmerzen, die Steuererklärung und die folgende Steuerrechnung, unnötige Diskussionen, wenn der Computer abstürzt, Zwiebeln und Knoblauch, mich ärgern, bügeln, dass das Geld viel schneller aus-gegeben als es verdient ist, meinen Zug um 30 Sekunden verpassen, gefrorene Scheiben kratzen bei –5 Grad Celsius, Frauenstimmen am Radio, Besserwisserei, Zeitdruck, die Schuhe ausziehen bei der Si-

cherheitskontrolle am Flughafen, aufstehen, wenn es draussen noch dunkel ist, dass meine Freunde in Australien so weit weg sind

Zur Person

Marietta Widmer, geboren 1981 in Zürich, Handelsmittel-schule plus, Berufsmatura, Mar-keting und Verkauf in den Print- und elektronischen Medien, Marketingplaner mit eidg. Fach-ausweis, Verantwortung Product Management TV/Radio, Welt-reise, Marketingverantwortung von elf Automarken bei einer Zürcher Garage, Kommunika-tion bei der FDP Kanton Zü-rich.

Mitte Anfang Juni 2009 über-nahm Marietta Widmer die Nachfolge von Annika Schmid, die sich nach der Geburt ihres ersten Sohnes ganz auf ihr Mut-terglück konzentrieren will.

Marietta Widmer

tieren Regierungsrätin Ursula Gut, unsere Finanzdirektorin, Franz Marty, Verwaltungsratspräsident der Raiffeisen Schweiz, Alain Ro-bert, CEO des Wealth Management von UBS, sowie Kantonsrat Hans-Peter Portmann, Direktor der Bank LGT. Der Supporterclub bietet also auch in der zweiten Jahreshälfte hochkarätige Rahmen und die Mög-lichkeit, mit anerkannten Experten und Meinungsführern direkt in Kon-takt zu treten.

Der Supporterclub steht aber auch für Kultur: Das traditionelle Nachtessen im Januar 2010 steht unter dem Referattitel «Die Kunst der Weitergabe von Kunst». Dafür haben wir die schweizweit be-kanntesten Spezialisten gewinnen können: Franz-Josef Sladeczek von ARTcurators und Andreas Müller von der Stiftungspraxis werden uns in ihre Geheimnisse des «Sam-melns und Bewahrens» einweihen, die sie auch in ihrem neu erschie-nenen Buch festgehalten haben (Sammeln & Bewahren: Das Hand-buch zur Kunststiftung für den Sammler, Künstler und Kunstlieb-haber. Benteli Verlag, Juni 2009).

Sie sehen: Der Supporterclub ist Ausdruck eines äusserst leben-digen Engagements für die FDP von Stadt und Kanton Zürich.

Interessenten können sich jeder-zeit gerne über die Geschäftsstelle der FDP Kanton Zürich bei Herrn Heinz Hänni informieren: Sie erhal-ten dort weiterführende Informati-onen und Details zur Mitgliedschaft und zu den kommenden Events.

Zürcher Stadtratswahlen

Urs Egger, fl ankiert von den beiden amtierenden Stadträten Türler und Vollenwyder.

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Zürich

12 Nr. 4/2009

Energieversorung

Lösen geothermische Kraftwerke unsere Energieprobleme?Die Energiepolitiker der Kantonsratsfraktion befassen sich intensiv mit der zukünftigen Sicherstellung der Energieversorgung. Die FDP-Energiepolitiker sind sich einig, dass wir alle Energietechnologien nutzen müssen, sei es Wasserkraft, Sonnen-/Windenergie, aber auch Kernenergie, Blockheizkraftwerke, Bio- oder Holzkraftwerke usw. Zusätzlich bedarf es weiterer wesentlicher Anstrengungen, um unseren Energiebedarf mit Hausisolationen, umweltschonenden Fahrzeugen und effizienteren technischen Geräten zu reduzieren.

Von Jean-Luc CornazWeniger bekannt auch bezüglich

Potenzial sind die geothermischen Kraftwerke, also nicht die Erdson-den, welche viele von uns als Heiz-system benutzen, sondern diejeni-gen Anlagen, welche Wasser von hoher Temperatur aus dem Boden holen.

Diese Technologie mit ihren Un-terverfahren hat folgende Vorteile:

Geothermie schneidet über den ganzen Zyklus von der Erschlies-sung bis zum Betrieb bezüglich CO2-Emissionen besser ab als fos-sile Energieträger, jedoch weniger gut als Kernenergie. Die Energie steht 24 Stunden und das ganze Jahr zur Verfügung. Dies ist ein starkes Argument bei Vergleichen mit Sonnen- oder Windenergie. Zu-

dem sind die Vorräte fast uner-schöpflich.

Nachteilig ist hingegen der sehr tiefe Wirkungsgrad. Mit nur 15% bei Nutzung aller vier Verfahren (vgl. Kasten) geht relativ viel Energie an die Umwelt ab. Wird das für die Energiegewinnung erhaltene Was-ser nicht wieder in den Boden zu-rückgepumpt, so können Salze und/oder Gase an der Erdoberflä-che eine massive Umweltbelastung werden. Unternehmerisch gesehen bleibt somit zum heutigen Zeit-punkt das technologische Risiko, welches immer noch sehr schwie-rig einzuschätzen ist. Sehr unsicher sind die jeweiligen Projektkosten, da geologische Hindernisse nur we-nig im Griff und voraussehbar sind. Konservative Berechnungen erge-ben, dass mit Herstellkosten von 15 bis 30 Rp./kWh gerechnet wer-den muss, was in der Grössenord-nung moderner Wasserkraftwerke liegt.

Aufgrund ihrer Potenziale muss die Technologie der geothermi-schen Kraftwerke eine Chance er-halten. Viele technische Schwierig-keiten werden in den kommenden Jahren überwunde, das wäre si-cherlich eine grosse Entspannung in der Energiefrage. Wir können es uns schlicht nicht leisten, auf Mög-lichkeiten zur Sicherung unseres zukünftigen Energiebedarfes ohne Prüfung dieses Potenzials zu ver-zichten.

In der politischen Diskussion kommt immer wieder die Frage auf, was mit der nicht nutzbaren Ener-

gie passiert. Diese wird in die Um-welt abgeleitet, ohne umweltbelas-tend zu sein, da sie in den Welt-raum abgestrahlt wird. (Gase wie das CO2 reflektieren diese Abstrah-lung, womit das CO2 wie eine Hülle wirkt. Die Hülle wirkt wie ein Treib-haus, daher der Name Treibhaus-gase). Somit könnte die Wärme aus den geothermischen Kraftwerken nur wegen der schon vorhandenen oder anderweitig erzeugten Treib-hausgasen zu einem Problem wer-

den. Die abgegebene Energie-menge ist aber so gering, dass sie vernachlässigbar ist. Würde die ganze Welt mit geothermischen Kraftwerken geheizt und sämtlicher Strom so erzeugt, so entsprächen die abgegebene Wärme vier Christ-baumkerzen pro Quadratkilome-ter.

Am heutigen politischen Horizont gibt es grundsätzlich keine Par-teien, die sich gegen diese Techno-logie wehren. Nur, die Umsetzung

Dry-Steam-Verfahren: Für Anlagen von 5 bis 20 Megawatt geeig-net. Dabei wird ein natürliches Wasserreservoir in mehreren Kilome-tern Tiefe angebohrt. Der Druck von ca. 4 Bar und die Wassertempe-ratur von 170 Grad ermöglichen es, direkt eine Turbine anzutreiben, mit welcher Strom erzeugt wird.

Alternative: Hot-Dry-Rock-Technik: Anstelle des Anbohrens eines natürlichen Reservoirs, wird kaltes Wasser von der Oberfläche in tro-ckenen Stein gepresst. In mehreren Kilometern Tiefe erwärmt sich das Wasser und kommt als Dampf wieder an die Oberfläche hoch. Um die Oberfläche zu erhöhen, wird der Fels im Boden gesprengt und in kleinere Stücke zerlegt. (Dieser Prozess hat in Basel das Erdbeben ausgelöst).

Flash-Steam-Verfahren: Dieser Schritt beschreibt die Technik mit Antrieb von Niederdruckturbinen durch das Dampf/Wassergemisch, welches sich abgekühlt, aber noch nicht unter 100 Grad gesunken ist. Benötigt werden spezielle Dampf/Wasser-Trennanlagen.

Binary-Cycle-Verfahren: Wenn die Wassertemperatur unter 100 Grad gesunken ist, kommen Wärmetauscher zum Einsatz, wie wir sie aus dem Kühlschrank kennen. Auch da wird eine Substanz, welche sich bei tiefer Temperatur verflüchtigt, verwendet. Dafür könnte der bekannte Fluorchlorkohlenwasserstoff oder das Isobutan (Kohlenwas-serstoff, welcher bei 11,7 Grad Celsius siedet) verwendet werden.

Als letzter Schritt in der Ausnützung der geothermischen Wärme kann das noch heisse Wasser in Heizungsverbünde eingespiesen wer-den.

Jean-Luc Cornaz

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Zürich

Nr. 4/2009 13

kann aufgrund der noch nicht aus-gereiften Technologie nicht so rasch vor sich gehen, wie wir uns das wünschen. Diskussionen ent-stehen, wenn Kredite gesprochen werden müssen. Und da gibt es eben diese grosse Kostenunsicher-heit. In diesem Sinne ist diese Technologie jedoch zu fördern.

Noch ein paar Worte zum Zwi-schenfall in Basel. In Basel wurde Wasser in den Boden gepresst, wel-ches im Grund erwärmt, und an-schliessend durch eine zweite Boh-rung wieder nach oben geführt wer-den sollte. Bei diesem Vorgang (Wasser einpressen, Erdwärme im Wasser aufnehmen, welches sich unterirdisch einen Weg sucht) kann es zu Spannungen oder Entspan-nungen im Erdgefüge kommen. Auch in Basel wurde dies erwartet. Hingegen hat die Politik und der Re-gierungsrat die Bevölkerung unge-nügend aufgeklärt und vorbereitet. Wichtig ist, zu verstehen, dass diese Erdstösse sehr gering waren und weit unter den Stufen für Ge-bäudeschäden oder gar Personen-schäden liegen. Ebenfalls muss ge-sagt werden, dass ihre Wirkung so intensiv wahrgenommen wird, weil die Erdverschiebungen nur wenige

hundert oder tausend Meter unter der Erdoberfläche erfolgen. Rich-tige Erdbeben entstehen 15 km und mehr unter der Erdoberfläche. Grundsätzlich ist die freigesetzte Energie bei geothermischen Boh-rungen so gering, dass damit kein grösseres Erdbeben verursacht werden kann. In diesem Sinne ist die Technologie prinzipiell ungefähr-lich und gibt keinerlei Anlass zu Ver-unsicherung.

Wir hoffen, dass wir rasch die notwenigen technologischen Fort-schritte machen, damit wir bald geo-thermische Kraftwerke nutzen und eine emissionsfreie Energiequelle zur Verfügung haben werden.

Agenda

Juni18. Orts- und Bezirksparteipräsidentenkonferenz27. Eidgenössische Delegiertenversammlung in Bern

Juli13. 7.–15. 8. Sommerferien

(Die Geschäftsstelle von FDP Kanton und Stadt Zürich bleiben während der ganzen Zeit geöffnet)

August27. ausserordentliche Delegiertenversammlung/Sieger-

ehrung FDP-KMU-Preis («Energie-Pionier 2009»)

AbstimmungsparoleDie Delegiertenversammlung der FDP Kanton Zürich hat an ihrer Ver-sammlung vom 4. Juni folgende Parole gefasst:NEIN zur kantonalen Volksinitiative «für eine faire und ausgewogene Ver-teilung des Fluglärms um den Flughafen Zürich» («Fairflug-Initiative»)

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Zürich

14 Nr. 4/2009

Armeetagung der FDP Kanton Zürich

Armee zwischen Konsolidierung und ReformDie dreistellige Zahl von Teilnehmerinnen und Teilnehmern an einer Arbeitstagung zur Zu-kunft der Armee belegt mehr als hehre Worte, dass sich die FDP des Kantons Zürich nach wie vor dem Anliegen einer glaubwürdigen Landesverteidigung verpflichtet weiss.

Von Oscar Fritschi, Alt-National-rat, Präsident FDP-Sicherheits-kommission

Im ersten Einleitungsreferat der Tagung von Ende Mai im Konferenz-zentrum des Zürcher Hallenstadi-ons nahm der Chef der Armee, Korpskommandant André Blatt-mann, eine Standortbestimmung unter dem Titel «Reformnotwendig-keit und Konsolidierungsbedarf» vor, wobei er die Betonung auf das «und» zwischen den beiden Begrif-fen legte. Als zweiter Referent be-fasste sich Nationalrat Johann N. Schneider-Ammann als Präsident von Swissmem mit der Bedeutung der einheimischen Wirtschaft für die Rüstungsbeschaffung der Ar-mee. In der anschliessenden Grup-penarbeit wurden in engagierten Diskussionen die Postulate ange-sprochen, die sich aus FDP-Sicht gegenüber dem Themenkomplex «Armee – Politik – Wirtschaft» erge-ben.

Milizarmee bleibt feste GrösseIn seiner Begrüssung freute sich

Parteipräsident Beat Walti, jene beiden Referenten willkommen heis sen zu dürfen, die als oberste Verantwortliche der Armee bzw. des Arbeitgeberverbandes, dem auch die rüstungsproduzierende Indus-trie angehört, wie niemand sonst «en connaissance de cause» spre-chen können.

André Blattmann bekannte sich dazu, dass nach den letzten Jahren der geradezu in rollender Planung vorgenommenen Strukturverände-rungen die Armee einer Konsolidie-rungsphase bedürfe, welche es er-laubt, die neue Organisation in der Praxis zu implementieren und zu überprüfen. Mittelfristig werden al-lerdings allein aufgrund der demo-

grafischen Entwicklung – die poten-ziellen Angehörigen der Armee in zwanzig Jahren sind geboren – wei-tere Anpassungen unumgänglich.

Im Hinblick auf den gegen Ende Jahr zu erwartenden neuen Sicher-heitspolitischen Bericht sprach der Chef der Armee sodann das zuneh-mende Ungleichgewicht zwischen den Aufträgen der Armee und den ihr zur Verfügung gestellten finan-ziellen Mitteln an. Desgleichen ging er auf die Rekrutierung des Kader-nachwuchses als Problempunkt ein. Die Wirtschaft davon zu über-zeugen, dass eine militärische Füh-rungsausbildung auch für den Beruf Ertrag abwirft, bedarf in konjunktu-rell schwierigen Zeiten zusätzlicher Anstrengungen. Trotz all diesen Schwierigkeiten kommt für den Re-ferenten eine Abkehr vom Milizprin-zip indessen nicht in Frage: Die Mi-lizarmee ist nicht nur die gerech-teste Lösung, sondern erweist sich gerade angesichts der zunehmen-den Technologisierung der Armee auch als sachgemäss, weil sie er-laubt, qualifiziertes technisches

Know-how aus ziviler Tätigkeit zu nutzen.

Gegen allgemeines Ausfuhrverbot

Johann Schneider-Ammann als zweiter Referent des Abends exem-plifizierte das von ihm behandelte Thema insbesondere anhand der Initiative für ein allgemeines Verbot der Kriegsmaterialausfuhr, die in den nächsten Monaten zur Volks-abstimmung gelangt. Dass eine An-nahme des Volksbegehrens zu einem weiteren Verlust an Arbeits-plätzen führen würde, mag derzeit allenfalls mit einem fatalistischen Achselzucken zur Kenntnis genom-men werden. Doch wäre ein indus-trieller Bereich betroffen, in dem häufig Entwicklungen angestossen werden, die auch im zivilen Bereich Fortschritte bringen.

Zur Ablehnung der Initiative kön-nen zudem nicht allein wirtschaft-liche, sondern auch ethische Über-legungen ins Feld geführt werden. Wer für Selbstbestimmung und Frie-den plädiert, sollte konsequenter-

weise bereit sein, einem Staat die Mittel zu liefern, welche im Notfall die Sicherung dieser Werte gewähr-leisten.

Diskussionen bis zum Apéro Die auf die Referate folgende

Aussprache ging in drei Gruppen von der gleichen Fragestellung aus: Was erwarten wir von der Armee (Moderator: Brigadier Daniel Lätsch, Direktor der Militärakade-mie ETH), von der Politik (Kantons-rat Jörg Kündig) und von der Wirt-schaft (Irène Thomann, Generalse-kretärin der Schweizerischen Offiziersgesellschaft)? Die sich in der Gruppenarbeit abzeichnenden Postulate zur Landesverteidigungs-Politik sollen unter Einbezug der an der Tagung Anwesenden weiterent-wickelt werden. Und sie wurden be-reits am abschliessenden Apéro weiter erörtert, wobei – bemerkens-werterweise – der Chef der Armee eine gute Stunde lang in kleinen Gruppen mitdiskutierte.

Von links: Johann N. Schneider-Ammann, Oscar Fritschi, Beat Walti, André Blattmann.