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Hyderabad, 9.5.2016 Liebe Indienfreunde, Wir sind immer wieder neu erstaunt (auch nach Jahren) über die Extreme hier in Indien und die sich weiter öffnende „materielle Schere“ zwischen reich und arm. Im städtischen Leben, wo wir es einerseits mit der Schicht der Reichen und Gebildeten zu tun haben, die sich stark nach westlichen Standards und Statussymbolen ausrichtet und andererseits kennen wir Viele unter der Landbevölkerung, die ums „tägliche Brot“ kämpfen. So sehen wir weiterhin eine christliche Verpflichtung für den Verein, eine gewisse Hilfe vor Ort zu leisten. Wir wünschten uns selbstverständlich, dass sich vermehrt Einheimische finanziell beteiligen würden in dem, was wir hier als Anliegen vertreten. Das scheint, gerade auch auf Grund unseres kürzlichen Besuchs in Paidipadu und Region, aber nicht einfach zu sein. Wir besuchten einige Familien und prüften auch neue Gesuche, die gestellt worden sind. Alles bestens geführt und vorbereitet durch unseren Mitarbeiter vor Ort, Shalem Raju. Manch eine Mutter konnte in den Gesprächen die Tränen der Dankbarkeit für die Unterstützung nicht unterdrücken. Oder waren es Tränen der Betrübnis, dass die eigenen „Leute“ nicht helfen? Oder beides? Wir wissen es nicht. Verschiedentlich kam zum Ausdruck, dass die gegenseitige innerfamiliäre (d.h. inkl. Verwandtschaft) Verantwortung/Verpflichtung kaum mehr wahrgenommen wird. Aufs Schuljahr 2016/2017 hin wird der Verein die Zahl der zu unterstützenden Kinder erhöhen, d.h. ca. 70 Kinder werden unterstützt werden. Es fallen ganz unterschiedliche Kosten pro Kind/Jahr an, von CHF 80 – 400 (je nach Ausbildung, Alter, Institut…).

Information Indienfreunde Mai 2016

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Page 1: Information Indienfreunde Mai 2016

Hyderabad, 9.5.2016

Liebe Indienfreunde,

Wir sind immer wieder neu erstaunt (auch nach Jahren) über die Extreme hier in Indien und die sich weiter öffnende „materielle Schere“ zwischen reich und arm. Im städtischen Leben, wo wir es einerseits mit der Schicht der Reichen und Gebildeten zu tun haben, die sich stark nach westlichen Standards und Statussymbolen ausrichtet und andererseits kennen wir Viele unter der Landbevölkerung, die ums „tägliche Brot“ kämpfen.

So sehen wir weiterhin eine christliche Verpflichtung für den Verein, eine gewisse Hilfe vor Ort zu leisten. Wir wünschten uns selbstverständlich, dass sich vermehrt Einheimische finanziell beteiligen würden in dem, was wir hier als Anliegen vertreten. Das scheint, gerade auch auf Grund unseres kürzlichen Besuchs in Paidipadu und Region, aber nicht einfach zu sein. Wir besuchten einige Familien und prüften auch neue Gesuche, die gestellt worden sind. Alles bestens geführt und vorbereitet durch unseren Mitarbeiter vor Ort, Shalem Raju.

Manch eine Mutter konnte in den Gesprächen die Tränen der Dankbarkeit für die Unterstützung nicht unterdrücken. Oder waren es Tränen der Betrübnis, dass die eigenen „Leute“ nicht helfen? Oder beides? Wir wissen es nicht. Verschiedentlich kam zum Ausdruck, dass die gegenseitige innerfamiliäre (d.h. inkl. Verwandtschaft) Verantwortung/Verpflichtung kaum mehr wahrgenommen wird.

Aufs Schuljahr 2016/2017 hin wird der Verein die Zahl der zu unterstützenden Kinder erhöhen, d.h. ca. 70 Kinder werden unterstützt werden. Es fallen ganz unterschiedliche Kosten pro Kind/Jahr an, von CHF 80 – 400 (je nach Ausbildung, Alter, Institut…).

Page 2: Information Indienfreunde Mai 2016

Glücklicherweise scheint sich ein Wandel zu vollziehen, d.h. die staatlichen Schulen hätten die Zeichen erkannt (lausiger Ruf bisher) und seien sich am Verbessern. Das Feld werde nunmehr nicht nur den (teuren) Privatschulen überlassen (selbst auf dem Land!) was sich auch positiv auf die Kosten auswirken wird.

Was wir sonst so alles hier erleben dürfen, auch ausserhalb der Vereinsaktivitäten, wie z.B. im Bereich „Musik“ (meine Musikschule mit ca. 45 Schüler/innen; Chor; Ensemble…) erzählen wir dann an der jährlichen GV!

Herzlich grüssen,

Joe und Ines Koster