Wissenschaftliches Arbeiten

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Wissenschaftliches Arbeiten. Was ist Wissenschaft. Eine Tätigkeit die dazu dient, systematisch neue Erkenntnisse hervorzubringen, die den Fortschritt unterstützen, das menschliche Leben verbessern und das Wissen vergrößern. - PowerPoint PPT Presentation

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Wissenschaftliches Arbeiten

Was ist Wissenschaft

• Eine Tätigkeit die dazu dient, systematisch neue Erkenntnisse hervorzubringen, die den Fortschritt unterstützen, das menschliche Leben verbessern und das Wissen vergrößern.

• Wissenschaft ist eine organisierte Form der Erforschung, Sammlung und Auswertung von Kenntnisse.

Wissenschaftliches Arbeiten trainiert:

• Sammlung von Informationen: (ordnen, verdichten, systematisieren, strukturieren)

• Gegenstandsbereiche erforschen, Suchfragen stellen, analysieren, Hypothesen und Theorien bilden und prüfen

• Material auswerten, erweitern und entwickeln. Konzepte und Entwürfe entwickeln und Lösungsstrategien anwenden

Wissenschaften

Formalwissensch. Realwissensch.

MathematikLogik Naturw. Kultur- u.Geistesw.

WirSozialwiss. Kunst Sprachen Recht

Wirtschafts-Wissensch.

Sozial-Wissensch.

Qualitätskriterien der Wissenschaft

1. Ehrlichkeit2. Objektivität3. Überprüfbarkeit4. Reliabilität5. Validität6. Verständlichkeit7. Relevanz8. Logische Argumentation9. Originalität10. Nachvollziehbarkeit

Ehrlichkeit gegenüber sich selbst und allen anderen!

• Wer wissenschaftlich arbeitet, der muss seine Beobachtungen und Erkenntnisse wahrheitsgemäß wiedergeben. Plagiate, Täuschungen, Datenmanipulation und Erfindung von Tatsachen sind „betrügerische“ Delikte

• Irrtum ist nicht gleich Unehrlichkeit! • Mit Hilfe von Softwareprogrammen ist es heute sehr

einfach und schnell Plagiate nachzuweisen. • So erzielte Titel, Auszeichnungen und Zertifikate

werden aberkannt.

Objektivität• Die Inhalte sollen sachlich, vorurteilsfrei und so neutral wie

möglich sein. • Persönliche Vorlieben, Gefühlsregungen und politische

Ziele habe in einem wissenschaftlichen Artefakt nichts zu suchen

• Hohe Objektivität liegt vor wenn: die Ergebnisse und Erkenntnisse eines Wissenschaftlers unabhängig von seiner Person zustande kommen

• Hohe Objektivität liegt vor, wenn: Die Beurteilung der Qualität einer Arbeit unabhängig ist von der Person des Beurteilers.

Überprüfbarkeitnicht das Aufstellen von Vermutungen ist das Wesentliche der Wissenschaft sondern deren

Prüfung

• Was verifiziert werden kann, gilt vorläufig als gesichert.• Was nicht falsifiziert werden kann und keiner Kritik zugänglich ist, ist

wissenschaftlich nicht relevant• Überprüfbarkeit ist ein zentrales wissenschaftliches Qualitätskriterium• Als wahr gelten Erkenntnisse erst dann, wenn sie von anderen

Personen überprüft und bestätigt worden sind• Werden Ergebnisse nicht ausreichend geprüft kommt es zu

wissenschaftlichen Fehlleistungen und oft massiven Folgeschäden. • Wissenschaftliche Einstellung unterscheidet sich von

vorwissenschaftlicher Einstellung durch die Methode der Falsifikationsversuche. (siehe Karl Popper – die Methode der Falsifikation)

Reliabilität

• Die Messinstrumente müssen zuverlässig messen

• Die gewonnenen Messinstrumente müssen stabil sein

• Bei einer Wiederholung der Untersuchung mit den gleichen Instrumenten und Methoden durch andere Personen muss das gleiche Ergebnis herauskommen.

Validität

• Wird gemessen, was gemessen werden soll?• Ursachen– Zu große Antwortspielräume– Zu kleine Stichprobe, daher nicht repräsentativ– Falsche Stichprobenauswahl

Verständlichkeit

• Vollständigkeit der Bestandteile (Normen)• Schriftgestaltung und Layout• Folgerichtige inhaltliche Struktur• Zweckmäßige Aufbereitung der Texte• Spielen Sie nie das einsame Genie: lassen Sie

Texte schon lange vor der Abgabe lesen und lassen Sie sich Feedback vom Gutachter, oder Freunden geben.

Relevanz

• Relevant ist, was im Fachgebiet neues Wissen schafft.

• Relevant ist alles, was zum wissenschaftlichen Fortschritt beiträgt.

• Relevant sind Inhalte, die einen hohen Informationswert haben.

• Relevant sind wissenschaftliche Artefakte, die helfen Praxisprobleme zu lösen.

Logische Argumentation

• Ein Argument besteht aus mehreren Aussagen• Die Aussagen sind Prämissen (Begründungen)• Diese stützen eine Schlussfolgerung

• Die Prüfung der logischen Argumentation setzt voraus, dass die Inhalte wahr sind – daher kommt niemand ohne ausreichendes Fachwissen aus.

Deduktive Argumente

• Die Schlussfolgerung ist auf jeden Fall wahr, wenn die Prämissen wahr sind

• Das Schwergewicht liegt bei den Prämissen – die Schlussfolgerung ist zwingend– Laubbäume werfen im Winter die Blätter ab– Linden sind Laubbäume– Dann muss die Linde im Winter die Blätter abwerfen

• Es wird vom Allgemeinen auf den Einzelfall geschlossen• Deduktives Vorgehen impliziert die Anwendung von

quantitativen Forschungsmethoden

Induktive Argumente

• Es wird vom Einzelfall auf das Ganze geschlossen• Die Schlussfolgerung hat nur eine gewisse

Wahrscheinlichkeit– Jede bisher von mir untersuchte Hummel hatte Flügel– Dann haben wahrscheinlich alle Hummel Flügel

• Hier entsteht neues Wissen – kritisch geprüft und vorläufig gesichert.

• Induktives Vorgehen impliziert die Anwendung von qualitativen Forschungsmethoden

Abduktive Argumente

• Bei der Abduktion werden Hypothesen aufgrund eines beobachtbaren Phänomens dadurch abgeleitet, dass man einen plausiblen Zusammenhang zwischen einem Indiz und dem zunächst nicht nachvollziehbaren Sachverhalt annimmt.

• Hier kann in hohem Maße neues Wissen entstehen, das aber schwer kritisch zu prüfen ist.

Originalität

• Wer eine wissenschaftliche Arbeit schreibt, der muss eine eigenständige und zugleich originelle Leistung liefern.

• Maßgeblich ist die Qualität und die Originalität der Arbeit und nicht die Quantität

• Kreativität ist gefragt.

Nachvollziehbarkeit

• Nachvollziehbarkeit bedeutet, dass sich die Inhalte und das vorgehen in wissenschaftlichen Arbeiten den Lesern oder Zuhörern erschließen.

• Hängt davon ab, in welchem Ausmaß die grundlegenden Qualitätskriterien erfüllt werden.

Wissenschaftstheoretische Forschungsansätze

• Positivismus– Objektives Wissen über eine externe Welt

• Realismus– Systematisches Wissen + Subjektivität

• Konstruktivismus– Die reale Welt wird nur durch Sinne des Menschen

erfasst

Positivsmus

• Nur solches Wissen ist relevant, welches aus der Beobachtung der externen Welt resultiert.

• Die soziale Welt existiert und ihre Eigenschaften können mit objektiven Methoden gemessen werden

• In der Naturwissenschaft weit verbreitet• In der Wirtschaftswissenschaft nur dort wo

menschliches Verhalten mit mathematischen Modellen beschrieben werden kann.

• Frage: Kann eine soziale Welt tatsächlich wertfrei beschrieben werden?

Realismus

• Ähnlich dem Positivismus, erkennt aber die subjektive Natur des Forschers an.

• Wissen ist nicht die 100%ige Wiedergabe der Realität• Die soziale Welt soll kategorisiert werden –

Positivismus legt die Kategorien schon im vorhinein fest, der Realismus ändert diese oft während des Forschungsprozesses ab.

• Ziel: Theorien zu überprüfen und eine Verallgemeinerung zu erreichen.

Konstruktivismus• Grundsätzlich andere Position wie Positivismus und Realismus• Die Realität ist nicht objektiv und auch nicht extern

existierend, sondern ist sozial konstruiert. • Es gibt keine Möglichkeit die Gültigkeit von Erkenntnis zu

überprüfen und daher kann die Übereinstimmung zwischen subjektiver Wirklichkeit und objektiver Realität nicht festgestellt werden.

• Realität ist die externe objektive Welt, die nicht zugänglich ist• Die Wirklichkeit ist das Produkt der Erkenntnis, welches

erforscht wird.

Die Fasen des Forschungsprozesses

• Entdeckungszusammenhang– Beweggrund der zum Forschungsvorhaben geführt

hat• Begründungszusammenhang– Die methodische Vorgehensweise mit der das

Problem gelöst werden soll• Verwertungszusammenhang– Lösungsbeitrag des Forschungsproblems

Entdeckungszusammenhang

• Formulierung der Problemstellung, der Forschungsfrage und der Zielsetzung

• Konzeptualisierung

Begründungszusammenhang

• Erhebung der Daten• Eingabe und Verwaltung der Daten• Analyse der Daten

Verwertungszusammenhang

• Interpretation und Veröffentlichung der Forschungsergebnisse

• Die fertige Arbeit• Lösungen im Zusammenhang mit dem

Problem

Wissenschaftliche Aussagen

• In der Wissenschaft geht es um die Annäherung an die objektive Wahrheit zum Zweck der Erfassung und Analyse der Realität

• Wir unterscheiden auf Grundlage des Wahrheitsgehaltes:– Logische Aussagen (wahrheitsfähig)– Empirische Aussagen (wahrheitsfähig)– Nicht wahrheitsfähige Aussagen– Zusammengesetzte Aussagen

Logische Aussagen

• Zur Prüfung für den Wahrheitsgehalt – logische Konsistenz

• Regeln der Logik

• Bsp.: Wenn Unternehmen1 größer als Unternehmen 2 und Unternehmen 2 größer als Unternehmen 3, dann ist 1 auch größer als 3

Empirische Aussagen

• Aussagen über einen realen Sachverhalt• Der Wahrheitsgehalt kann durch den Vergleich

zwischen der Aussage und der beobachtbaren Realität beurteilt werden.

• Bsp.: Aus der Statistik der Gemeinde geht hervor, dass 23% der Unternehmen in der Gemeinde Eventagenturen sind.

Empirische Aussagen

• Empirische Aussage• Deskriptive Aussage• Explikative Aussage• Nomologische Aussage• Deterministische Aussage• Stochastische Aussage• Tendenzaussage• Quasi-Stochastische Aussage

Deskriptive Aussagen

• Antwort auf: „Was ist der Fall“ – beschreiben singuläre Ereignisse.

• Überprüfung durch Vergleich mit der Realität

• Bsp.: St.Pölten hatte am 31.12.2011 genau 52.212 Einwohner.

Explikative Aussagen• Generelle Sätze die einen Sachverhalt begründen• Beantworten die Frage: „Warum ist das der Fall?“• Bsp.:

– Kein Unternehmen ohne Risiko– Unternehmen die nicht auf die Liquidität achten werden Zahlungsprobleme

haben (nomologische A)– Wenn das Unternehmen den Preis um 10% senkt, wird die Produktion um 10%

steigen (deterministische A)– Wenn das U den Preis um 10% senkt, wird die Produktion mit 80%iger

Wahrscheinlichkeit um 10% steigen (stochastische A)– Wenn ein Unternehmen die Preise senkt, dann wird die Nachfrage oft steigen

(Tendenzaussage)– Wenn der Preis um 10% gesenkt wird, dann wird der Absatz mit großer

Wahrscheinlichkeit um 5% steigen (quasi-stochastische A)

Nicht wahrheitsfähige Aussagen

• Wahrheitsgehalt nur sehr schwer überprüfbar

– Normative Aussagen: „Unternehmen sollen nachhaltig wirtschaften“

– Metaphysische Aussagen: „Es gibt Gott“

Zusammengesetzte Aussagen

• Eine Erklärung + eine Randbedingung• Eine Randbedingung und eine entsprechende

Prognose

• Bsp.: Kann ein Gesetz formuliert werden, das die quantifizierbare Wirkung von Konjunkturdaten auf die Aktienkurse angibt, kann man den Aktienkurs prognostizieren und sich für bestimmte Anlageformen entscheiden.

Hypothesen• Sind Annahmen oder Vermutungen, die einen

bestimmten Sachverhalt in deskriptiver, oder explikativer Form formulieren.

• Beschreibung durch eine unabhängige und eine abhängige Variable

• Die unabhängige Variable beeinflusst die abhängige Variable aber nicht umgekehrt

• Die Variablen könne positiv oder negativ aufeinander einwirken, oder keinen Zusammenhang vorweisen

• Empirische Überprüfung im Rahmen der Arbeit

Anforderungen an Hypothesen• Müssen empirisch und damit an der Realität überprüfbar sein• Sollten allgemein gültige Aussagen sein, die raum- und

zeitunabhängig sind• Müssen falsifizierbar sein (Popper-Kriterium)• Ausreichend Informationsgehalt haben• Eine eindeutige Aussage treffen• Einem logischen Aufbau folgen• In sich schlüssig sein• Klar und verständlich formuliert sein• Keine Vorhersagen über mögliche Ergebnisse tätigen

Hypothesen im quantitativen Forschungsdesign

• Wesentlicher Teil des Forschungsprozesses• Zwei Hypothesen für den gleichen Zustand

werden formuliert. Arbeitshypothese H1 und Nullhypothese H0

• H1 beschreibt den Zusammenhang zwischen unabhängiger und abhängiger Variable

• H0 unterstellt keinen Zusammenhang zwischen den Variablen

Arten von Hypothesen• Probabilistische Hypothese (treffen mit einer gewissen

Wahrscheinlichkeit zu)• Deterministische Hypothese (treffen mit 100%iger

Wahrscheinlichkeit zu)• Wenn – Dann Hypothese• Je – Desto Hypothese• Individualhypothese• Kollektivhypothese• Kontexthypothese (verbinden Kollektivmerkmale –

unabhängige V - mit Individualmerkmalen – abhängige V)

Hypothesenentwicklung

• Bei einem quantitativen Forschungsprozess der Ausgangspunkt der Arbeit

• Bei einem qualitativen Forschungsprozess das Ergebnis der Arbeit

• Hypothesenentwicklung ist ein iterativer Prozess

• Drei verschiedene Methoden: Induktion, Deduktion und Abduktion

Induktion

• Hypothesen werden anhand von Einzelbeobachtungen in der Realität abgeleitet.

• Durch Verallgemeinerung und empirische Bestätigung der Hypothese auf breiter Basis ermöglicht es von einem beobachtbaren Phänomen auf eine Theorie zu schließen

• Qualitative Forschungsmethodik

Deduktion

• Hypothesen werden aus vorhandenen Theorien abgeleitet

• Neue theoretische Vermutungen über Sachverhalte werden angestellt.

• Verifizierung durch viele Einzelbeobachtungen• Impliziert quantitative Methodik

Abduktion

• Hypothesen werden aufgrund eines beobachtbaren Phänomens abgeleitet

• Plausibler Zusammenhang zwischen einem Indiz und dem zunächst nicht nachvollziehbaren Sachverhalt wird „angenommen“

• Gefahr, dass ein falscher Zusammenhang angenommen wird.

Definitionen

• Definitionen erlauben „Ordnung durch Sprache“• Vereinbarungen über den Gebrauch von Begriffen• Definitionen sind tautologische Aussagen– Nominaldefinition: (Worterklärung)– Realdefinition: (Behauptung über die Beschaffenheit

eines Phänomens)– Intensionale Definition: Bezug auf unendliche Menge an

Objekten– Extensionale Definition: Bezug auf endliche Menge an

Objekten

Modelle und Theorien

• Theorie: ist eine Menge verknüpfter Aussagen zu verstehen, von welchen sich zumindest einige auf empirisch prüfbare Zusammen- hänge zwischen Variablen beziehen.

• Bestehen aus Grundannahmen, die Annahmen über Zusammenhänge ebenso beinhalten wie Definitionen der grundlegenden Begriffe

• Die Grundannahmen sind der „Kern“ der Theorie = innere Prinzipien – müssen nicht empirisch prüfbar sein

• Prüfbare Peripherie - Brückenprinzipien

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