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20 sozialdemokratische Jahre Mit dem Gesicht zu den Menschen. Die SPD-Landtagsfraktion 1990 - 2010 Märkische Hefte 19 Oktober 2010

20 sozialdemokratische Jahre. Die SPD-Landtagsfraktion Brandenburg 1990-2010

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Märkisches Heft, Ausgabe 19

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Page 1: 20 sozialdemokratische Jahre. Die SPD-Landtagsfraktion Brandenburg 1990-2010

20 sozialdemokratische Jahre

Mit dem Gesicht zu den Menschen.

Die SPD-Landtagsfraktion 1990 - 2010

MärkischeHefte

19Oktober 2010

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Inhalt

Vorwort

Manfred Stolpe: Brandenburgs Wiedergeburt

Die 1. Wahlperiode 1990-1994

Wolfgang Birthler: Zum Lesen auf die Treppe

Elke Kaiser, Andrea Jankowiak und Evelyn Koritkowski: Luxus aus Düsseldorf

Die 2. Wahlperiode 1994-1999

Friedhelm Schmitz-Jersch: Erfolgreicher Start

Stefan Pinter: Die Mischung macht‘s

Die 3. Wahlperiode 1999-2004

Gunter Fritsch: Ein bunt gemischter Haufen

Andreas Kuhnert: Verwaltungsgesetze und Menschenrechte

Die 4. Wahlperiode 2004-2009

Günter Baaske: Mach mal!

Britta Stark: Bis in die Morgenstunden

Die 5. Wahlperiode seit 2009

Albrecht Gerber: Das geht auf keine Kuhhaut

Matthias Platzeck: Liebe zum Land

Dietmar Woidke: Mut und Kreativität

Die Abgeordneten der SPD-Fraktion von A bis Z, von 1990 bis 2010

Informationen zu wichtigen Themen der Landespolitik

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Liebe Brandenburgerinnen, liebe Brandenburger,

Brandenburg wird 20 – und mit unserem Land auch die SPD-Landtagsfraktion. 1989 ha-

ben mutige Frauen und Männer in der DDR das SED-Regime beendet, Demokratie und

Freiheit erkämpft. Seit 1990 ist der Brandenburger Landtag das „demokratische Herz“

unseres Landes. Und die SPD-Fraktion ist gewissermaßen die Herzkammer – denn seit

nunmehr 20 Jahren dürfen wir Verantwortung für unsere Heimat tragen.

Mit Manfred Stolpe und Matthias Platzeck kommen die beiden Nachwende-Ministerprä-

sidenten aus den Reihen der Sozialdemokratie – darauf sind wir sehr stolz.

Für uns Sozialdemokraten war es immer wichtig, dass die Wiedergeburt Brandenburgs

mit wirtschaftlicher Entwicklung und sozialer Gerechtigkeit einhergeht. Diesem Ziel ha-

ben wir uns seit zwei Jahrzehnten verschrieben – und werden das auch in Zukunft in den

Mittelpunkt unserer Politik stellen.

Mit dieser kleinen Broschüre wollen wir die Geschichte unserer Fraktion nachzeichnen,

die auch ein Teil der Geschichte unseres Landes ist. Gleichzeitig möchte ich all diejenigen

würdigen, die in den vergangenen 20 Jahren für die SPD in Brandenburg Politik gemacht

haben. Ich danke allen, die vor und hinter den Kulissen geholfen haben, damit unser Land

vorankommt und die sozialdemokratische Fahne im Landtag so rot wie eh und je weht.

Dr. Dietmar Woidke MdL

Fraktionsvorsitzender

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Brandenburgs Wiedergeburt

Die Volkskammerwahlen vom 18. März 1990 legten die Grundlage für den Neubeginn in der

Mark. Von den Herausforderungen des Wiederaufbaus erzählt der erste Ministerpräsident

Brandenburgs, Manfred Stolpe.

In der DDR wurde das Land Brandenburg

beseitigt. Aber es ruhte in den Herzen der

Menschen. Wachgerufen hat es das Volkspo-

lizeiorchester Potsdam am 9. Februar 1990. Es

spielte das Lied „Märkische Heide“. Viele Men-

schen sangen den von Irmgard Büchsenschütz

verteilten Text mit. Von da an wurde der „Rote

Adler“ unaufhaltsam zur Brandenburg-Hym-

ne. Die DDR ging unter, aber die uralte Heimat

Brandenburg war wiedererstanden.

Vorausgegangen war der Sieg einer friedli-

chen Revolution. In der DDR gab es keine Reise-

freiheit, keine Meinungsfreiheit, keine Rechts-

sicherheit, keine freien Wahlen und keine

effektive Wirtschaft. Zehntausende woll-

ten das Land verlassen, und als Ungarn am

10. September 1989 seine Westgrenze für

DDR-Bürger öffnete, wurde der Flüchtlings-

strom unaufhaltsam. In über 250 Städten

der DDR demonstrierten Hunderttausende

für Veränderungen. Die SED war ratlos, setzte

Honecker ab und konnte sich doch nicht ent-

schließen, den Forderungen des Volkes über-

zeugend nachzukommen. Da nahmen sich

die Menschen am 9. November 1989 selbst

die Freiheit und praktizierten ihr Selbstbe-

stimmungsrecht. Die vier Mächte, die noch

über beide deutsche Staaten zu entscheiden

hatten, begriffen, dass in dieser unübersicht-

lichen, chaotischen und gefährlichen Lage nur

mit freien Wahlen wieder Stabilität erreich-

bar war. Selbst dem Politbüro in Moskau war

schließlich die friedliche Zusammenarbeit mit

dem Westen wichtiger als eine gewaltsame

Aufrechterhaltung der DDR.

Der Runde Tisch wurde das politische Organ

des Übergangs von der Diktatur zur Freiheit.

Dort wurde mit Geduld, gegenseitigem Zu-

hören und Koordinationsgeschick ein fried-

licher Machtwechsel ohne Hass und Rache

vorbereitet. Freie Wahlen zur Volkskammer

der DDR wurden für den 18. März 1990 ver-

einbart. Das Ergebnis war eindeutig. Die über-

wältigende Mehrheit der Menschen sprach

sich für die Wiedervereinigung Deutschlands

aus. Das war auch eine Entscheidung für die

Länderstruktur Deutschlands. So brachte der

18. März 1990 die politische Wiedergeburt

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Brandenburgs. Dann begann der Sturzflug der

DDR in die deutsche Einheit mit einem tota-

len Umbruch der Verhältnisse. Die Staatsplan-

wirtschaft zerbrach. Nun galt der weltweite

Wettbewerb. Absatzprobleme der DDR-Produ-

zenten waren die Folge, und rasant stieg die

Arbeitslosigkeit.

Am 3. Oktober 1990 wurde die deutsche Ein-

heit rechtswirksam und die politische und

rechtliche Struktur des bundesdeutschen

Systems vollständig übernommen. Die Men-

schen mussten sich in allen Lebensbereichen

umstellen. Jeder Zweite verlor den bisherigen

Arbeitsplatz. Der Systemwechsel entwertete

das bisherige Leben. Langzeitfolgen wurden

die Massenarbeitslosigkeit und das verbreite-

te Gefühl der Zweitklassigkeit.

Regine Hildebrandt und ich wollten die deut-

sche Einheit. Wir freuten uns über die wunder-

baren neuen Möglichkeiten für die Menschen

und die Entwicklung des Landes, aber wir

warnten schon im Frühjahr 1990 vor großen

sozialen Brüchen. Als dann im Spätherbst des

Jahres die erste frei gewählte brandenburgi-

sche Landesregierung ihre Arbeit aufnahm,

mussten sehr viele Aufgaben gleichzeitig an-

gepackt werden. Meine höchste Priorität war

es, den Menschen Arbeit zu ermöglichen, denn

Der neue Ministerpräsident Manfred Stolpe ernennt sein erstes Kabinett: Klaus-Dieter Kühbacher, Walter Hirche, Matthias Platzeck, Regine Hildebrandt, Edwin Zimmermann, Manfred Stolpe, Marianne Birthler, Alwin Ziel, Hinrich Enderlein, Jochen Wolf, Hans-Otto Bräutigam (v.l.).

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ich bin davon überzeugt, dass Arbeit auch das

Selbstwertgefühl stärkt und den gesellschaftli-

chen Zusammenhalt fördert. Deshalb mussten

die industriellen Kerne erhalten werden, Neu-

investitionen versucht und nicht zuletzt Exis-

tenzgründern Unterstützung gegeben werden.

Überlebenswichtig war es auch, Lernbereit-

schaft für die neuen Verhältnisse zu fördern.

Denn bisherige Berufe gingen verloren und

anderes musste gewagt werden. Wer abwarte-

te, hatte oft schon verloren. Die Mitwirkungs-

möglichkeiten der Menschen in der neuen

Gesellschaft mussten erleichtert werden. De-

mokratie durfte sich nicht auf Wahltermine

beschränken. Wichtig war die Volksabstim-

mung am 14. Juni 1992 über die Verfassung

des Landes Brandenburg, eine der besten

Verfassungen Deutschlands. Das war eine

notwendige Vorgabe für den Rechtsstaat, und

ihm mussten die Bürger vertrauen können.

Recht war eben nicht mehr das Instrument

der herrschenden Klasse, aber auch keine Sie-

gerjustiz und keine theoretische Gerechtig-

keitsvorstellung. Alles strafbare Unrecht aus

der DDR-Zeit wurde geahndet. Nichts ist of-

fen geblieben. Mir wurde auch kein Opfer der

SED-Diktatur bekannt, dem Wiedergutma-

chung vorenthalten wurde. Aber wir haben

uns nicht als Rächer verstanden. Ein Gespräch

mit Desmond Tutu, dem Vorsitzenden der Ver-

söhnungs- und Wahrheitskommission in Süd-

afrika, hat mich sehr ermutigt, Menschen, die

früheres Fehlverhalten offen legten, bereuten

und glaubwürdig zur Mitarbeit im Neuaufbau

bereit waren, eine zweite Chance zu geben.

Das Machtgefüge der DDR-Diktatur war mir

bekannt. Die Fokussierung auf den Staats-

sicherheitsdienst halte ich für historisch

falsch. Die Totaldominanz der Stasidebatte

hat eine umfassende Darstellung der DDR-

Geschichte erschwert, das offene Gespräch

behindert, eine geteilte Erinnerungskultur

der ehemaligen DDR-Bürger produziert und

West-Vorurteile gegenüber den „Ossis“ be-

stärkt. Vielleicht haben wir jetzt die Chance

zu einem zweiten Versuch. Wir brauchen den

maßvollen Weg, der Unrecht sühnt, aber auch

Neubeginn ermöglicht.

Manfred Stolpe (r.) gratuliert Regine Hildebrandt zum Bundesverdienstkreuz (2001).

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Für den Wiederaufbau Brandenburgs im ver-

einten Deutschland wollte ich aus der BRD

übernehmen, was nötig und hilfreich, und aus

der DDR erhalten, was sinnvoll war. Keine Voll-

kopie des Westens und keine Totalzerstörung

des Bisherigen. Dafür brauchten wir dringend

Aufbauhelfer aus westdeutschen Ländern in

Verwaltung und Wirtschaft. Besonders dank-

bar bin ich dem damaligen Ministerpräsiden-

ten von Nordrhein-Westfalen, Johannes Rau,

der uns viele Fachleute vermittelte, darunter

solche, die die Probleme großer Strukturum-

brüche wie z. B. des Ruhrgebiets gesteuert

hatten. Doch es sollten gleichberechtigt Men-

schen von hier dabei sein, die Land und Leute

kannten.

Wir haben versucht, im Rahmen des Grundge-

setzes Sinnvolles für Brandenburg zu schaffen.

Bekannt wurde unser Ringen um die Polikli-

niken, die Kindertagesstätten und leistungs-

fähige Landwirtschaftsbetriebe. Ich hatte die

brutale Zwangskollektivierung der Bauern

in der DDR erlebt und habe darauf gedrängt,

dass sie jetzt frei für oder gegen ihre Arbeit

in Großbetrieben entscheiden können. Vie-

le wollten zusammen bleiben. Das habe ich

unterstützt, und Edwin Zimmermann nannte

es stolz den Brandenburger Weg. Der Begriff

wurde dann für unsere Art des Wiederaufbaus

verallgemeinert. Ich übernahm ihn gern, denn

dieses schöne Land zwischen Oder und Elbe

und seine Menschen haben über Jahrhunder-

te eine besondere Prägung, die bleiben wird.

Im politischen Streit um die Bildung eines

Landes Berlin-Brandenburg wurden wir von

Berliner Gegnern des Projektes dazu als kleine

DDR beschimpft. Dagegen habe ich mich nicht

gewehrt, denn ich bin gegen eine Totalverteu-

felung der DDR. Sie ist auch Lebensgeschichte

der Brandenburger und Teil der deutschen so-

wie der europäischen Geschichte.

In den 20 Jahren neues Brandenburg ist nicht

alles gelungen. Besonders schmerzt mich,

dass es nicht möglich war, in der Bundespoli-

tik mehr Verständnis für kontinuierliche, um-

fassende Arbeitsförderungsmaßnahmen zu

erreichen. Schließlich war es von Anbeginn an

unübersehbar, dass es viel mehr Arbeitswil-

lige als reguläre Arbeitsplätze geben würde.

Heute gilt das für ganz Deutschland.

Ich bin glücklich, dass fast alle Brandenburge-

rinnen und Brandenburger und viele Zugereiste

gern in diesem Land leben. Es ist schöner als je

zuvor mit geretteten Städten, blühenden Dör-

fern, schönen Schlössern, menschenfreundli-

chen Universitäten, den sichersten Autofah-

rerinnen und fleißigen, ehrlichen Menschen.

Brandenburg ist ein Land, das mit Berlin eine

ideale Metropolenregion bildet, die in Osteuro-

pa geschätzt wird und eine gute Zukunft haben

kann.

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1990 1991 1992

Am 3. Oktober tritt die DDRdem Grundgesetz bei.Deutschland ist wiedervereint.

Die Pflegeversicherung als fünfter Zweigder Sozialversicherung wird beschlossen. Die Zahl der rechtsextremen Gewalttatensteigt stark an.In ganz Deutschland finden Demonstratio-nen gegen Fremdenfeindlichkeit statt.

Der erste Golfkrieg.Friedensabkommen in Nahost.Auflösung der Sowjetunion.Beginn des Bürgerkriegs in Jugoslawien.Berlin wird Hauptstadt und Regierungssitz.

Die 1. Wahlperiode 1990 - 1994

1. Uta-Brigitte Müller

2. Wolfgang Klein

3. Peter Muschalla

4. Wolfgang Birthler

5. Reinhilde Schildhauer-Gaffrey

6. Dr. Manfred Stolpe

7. Helmut Köhler

8. Dr. Herbert Knoblich

9. Dr. Karsten Wiebke

10. Siegfried von Rabenau

11. Joachim Franck

12. Gerhard Thierbach

13. Hartmut Meyer

14. Hans-Otto Bräutigam

15. Prof. Dr. Bodo Teichmann

16. Edwin Zimmermann

17. Dr. Siegfried Jausch

18. Lothar Kliesch

19. Alwin Ziel

20. Dr. Klaus-Dietrich Krüger

21. Lothar Englert

22. Günter Rentsch

23. Dr. Götz Piprek

24. Christoph Schulze

25. Dr. Günter Neumeister

26. Dr. Horst Maschler

27. Steffen Reiche

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■ Fraktionsvorsitzender: Wolfgang Birthler ■ Stellvertretende Vorsitzende: Horst Maschler

(1991-1992), Uta Müller (ab 1991), Steffen Reiche, Günter Rentsch (ab 1993), Britta Schellin (heute: Stark) (bis 1991), Gerhard Thierbach (bis 1991), Karsten Wiebke

■ Parlamentarische Geschäftsführer: Reinhart Zarneckow (bis 1991), Hartmut Meyer (1991- 1993), Wolfgang Klein (ab 1993)

■ Fraktionsgeschäftsführer: Friedhelm Schmitz- Jersch

■ Landtagspräsident: Herbert Knoblich

Am 14. Oktober 1990 finden die ersten Land-

tagswahlen im neu geschaffenen Land Bran-

denburg statt. Brandenburg ist das einzige

neue Bundesland, in dem die SPD stärkste

Kraft wird. Der Landtag konstituiert sich am

26. Oktober, erster Landtagspräsident wird

Herbert Knoblich (SPD). Am 1. November wird

Manfred Stolpe zum ersten Ministerpräsi-

denten gewählt. Er führt eine Koalition aus

SPD, FDP und Bündnis 90. Anfänglich tagt der

Landtag im Gebäude der Staatskanzlei, 1991

zieht er in das Gebäude auf dem Brauhaus-

berg.

Der Landtag setzt im Januar 1991 einen

Verfassungsausschuss ein, in dem neben

15 Abgeordneten auch 15 Nicht-Parlamen-

tarier sitzen. Die Verfassung wird mit Stim-

men von SPD, FDP, PDS und Bündnis 90 am

14. April 1992 im Landtag angenommen. Die

CDU ist in der Frage gespalten, nur elf ihrer

Abgeordneten stimmen für die Verfassung.

Brandenburgs Verfassung gilt als eine der

modernsten in Deutschland – sie wird in ei-

ner Volksabstimmung 1992 durch die Bran-

denburgerinnen und Brandenburger mit

94 Prozent beschlossen.

1993 1994

Nach Geheimverhandlungen kommtes zwischen Israel und der PLO zu einem historischen Friedensabkommen.

Mit der Wahl von NelsonMandela zum Präsidentenendet die Apartheid in Südafrika. Die letzten russischen Soldatenverlassen Ostdeutschland.

Zusammensetzung des 1. Landtages

36

SPDFDPBündnis

90 / Grüne CDU

27PDS

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Der erste Landtag schafft in einem Mammut-

programm die gesetzlichen Grundlagen für

nahezu alle Bereiche. In den vier Jahren der

ersten Wahlperiode werden 207 Gesetze und

401 Anträge beschlossen. Zu den wichtigsten

Projekten gehören unter anderem das Schul-

gesetz, die Kreisgebietsreform, die Schaffung

von neuen Hochschulen und Universitäten,

der Neuaufbau der Polizei und der Wirtschaft

sowie eine aktive Arbeitsmarktpolitik.

Prägend für die erste Wahlperiode ist auch

der Streit um die Kontakte von Manfred Stol-

pe zum DDR-Staatssicherheitsdienst. Der Ab-

schlussbericht des Parlamentarischen Unter-

suchungsausschusses entlastet Stolpe im

Mai 1994 vom Vorwurf der Zusammenar-

beit. An dieser Bewertung zerbricht im Früh-

jahr die Ampelkoalition. SPD und FDP führen

dann bis zu den Landtagswahlen im Septem-

ber eine Minderheitsregierung.

Die konstituierende Sitzung des Landtages am 26. Oktober 1990 – im Gebäude der heutigen Staatskanzlei.

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Wie war das damals nach der Landtagswahl

1990 – wie baut man eine Fraktion auf, wenn

es vorher keine gegeben hat?

Am Dienstag nach der Wahl haben wir uns

mit allen neuen Abgeordneten im Gebäude

der heutigen Staatskanzlei getroffen. Bis zum

Freitag zuvor hatte ich als Tierarzt gearbeitet.

Da muss man erst mal gucken, wie das alles

so läuft. Und dann kam Manfred Stolpe und

hat mich auch noch gefragt, ob ich für den

Fraktionsvorsitz kandidieren wolle, ich hätte

doch in der Vergangenheit schon so oft Kir-

chengruppen geleitet…

Und?

Ich dachte, Gespräche leiten als Fraktionsvor-

sitzender, das kann ich. Es gab zwar mehrere

Gegenkandidaten, ich bin dann aber knapp ge-

wählt worden. Eigentlich hatte ich vor, an dem

Abend wieder nach Hause in die Uckermark zu

fahren, aber am Mittwoch ging es dann gleich

mit den Koalitionsgesprächen los. Ich musste

bei Steffen Reiche übernachten und noch Wä-

sche zum Wechseln und eine Zahnbürste kau-

fen.

Gab es von irgendwoher Starthilfe?

Es gab einen Vorbereitungsstab mit Leuten

aus NRW, die hier schon Wochen vor der Wahl

alles ein bisschen vorbereitet hatten. Die ha-

ben mir schon geholfen und mir erklärt, was

die politischen Aufgaben eines Fraktionsvor-

sitzenden sind. Als sie mir dann gesagt haben,

jetzt bist du die politische Nummer zwei im

Land, wurde mir schon etwas bange. Ich woll-

te doch nur ein bisschen Gesprächsleitung

machen. Und dann ging das gleich fröhlich

los.

Zum Lesen auf die Treppe

Wolfgang Birthler, Fraktionsvorsitzender von 1990 bis 1999, über temporeiches

Politikmachen nach der Wende, die Parallelen von Kirchen- und Fraktionsarbeit sowie

anfängliche Wirrungen im Umgang mit der Landeskasse.

Wolfgang Birthler bei der konstituierenden Sitzung des Landtages im Oktober 1990.

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Wie denn?

Wir sind zuerst in der Staatskanzlei unterge-

kommen. Wir hatten als Fraktion vier Zimmer.

Ich hatte das Privileg des Zimmers mit dem

Wasserhahn. Das war sehr kommunikativ. Je-

der, der Kaffee kochen wollte, musste zu mir

kommen. Die Abgeordneten hatten ihre Un-

terlagen im Kofferraum ihrer Autos. Und wer

in Ruhe was lesen wollte, hat sich auf die Trep-

pe gesetzt.

Eine neu gebildete Fraktion mit vielen neuen

Gesichtern, vom ehemaligen Wehrmachts-

soldaten bis zum Studenten. War es schwie-

rig, alle zusammenzuführen?

Eigentlich nicht. Gerade die Aufbruchsstim-

mung hat geholfen, dass die Unterschiede

im Alter oder verschiedene Berufswege keine

Rolle gespielt haben. Wir hatten alles da:

Ärzte, drei oder vier Tierärzte, Pfarrer, aber

auch einfache Arbeiter. Das waren alles ge-

standene Leute.

Konnten Sie Ihre Erfahrungen aus den Kir-

chengruppen einsetzen?

Ja, es ging schließlich darum, dass man mit-

einander kommuniziert, dass man vernünf-

tig Meinungen bündelt, Kompromisse hin-

bekommt. Und außerdem war es ja so, dass wir

in der ersten Legislaturperiode zu vielleicht

80 Prozent evangelische Christen waren.

Ich hätte jede Fraktionssitzung mit einer

Morgenandacht beginnen können.

Der Durchlauf von Gesetzen muss zu Beginn

viel höher gewesen sein als heute. Haben Sie

das alles ausdiskutiert oder eher durchge-

winkt?

Es war bei vielen Dingen klar, dass sie einfach

notwendig sind: Abgeordnetengesetz, Minis-

tergesetz, Haushalt – das musste so schnell

wie möglich auf den Weg kommen. Und

wenn Manfred Stolpe oder Regine Hildebrandt

es dann im Fraktionsvorstand vorgeschlagen

haben, dann wurde das so gemacht. Und

wir haben natürlich auch nach NRW oder ins

Saarland geguckt: Wie machen die das, dann

machen wir das auch so.

War die Aufbruchsstimmung auch jenseits

des Landtags zu spüren?

Die gab es nicht nur im Parlament, das war

Immer an einem Strang: Wolfgang Birthler und Matthias Platzeck.

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ja auch im Land so. Die Leute hatten ihre

Brandenburg-Fahne im Garten und haben

den „Roten Adler“ stehend gesungen, wie

eine Nationalhymne. Die Wahl war so etwas

wie ein Auslöser für ein neues Brandenburg-

Gefühl: diese Stimmung, dass wir dieses

Idioten-System endlich überwunden haben

und neu starten können.

War das Regieren mit oder ohne Koalitions-

partner schwieriger?

Eindeutig ohne. Mit konnte ich mich als

Fraktionsvorsitzender immer rausreden und

sagen, ich würde ja gerne, aber die anderen

wollen nicht. Damit konnte man einige Sa-

chen abbügeln. In der zweiten Legislatur-

periode dann, als wir plötzlich die absolute

Mehrheit hatten, sind einige ins Parlament

gekommen, die nur auf der Liste standen,

damit sie voll ist. Und peng, waren sie Abge-

ordnete und wollten hier die Welt verändern.

Das war ein Spaß manchmal.

Wenn Sie die Fraktionen von damals und

heute vergleichen, wie haben sich die SPD-

Abgeordneten verändert?

Jede Legislaturperiode hat ihren eigenen Cha-

rakter, und man muss immer das Beste daraus

machen. Heute sind die Diskussionen über

einzelne Beschlüsse, Paragraphen und Haus-

haltsgeschichten sehr viel intensiver. Jeder

weiß, es muss gespart werden. Und da muss

natürlich jeder erst mal seinen Politikbereich

verteidigen.

Damals mussten wir ja Geld ausgeben. Ich

habe zwei Jahre mit Regine Hildebrandt ge-

stritten, weil wir die Pille in Brandenburg kos-

tenlos an alle Frauen und Mädchen ausgege-

ben haben. Einfach, weil wir das Geld hatten,

36 Millionen DM. So einen Unsinn haben wir

damals im Haushalt gemacht. Anfangsfehler,

völlig normal.

Wie ist das, wenn Sie heute Zeitung lesen,

kribbelt es dann noch in den Fingern?

Für mich war klar: 2009 ist Schluss. Jetzt müs-

sen die ran, die jetzt gewählt sind. Es ist ganz

angenehm, von draußen zu gucken und zu sa-

gen: Quält euch mal. Ich bin natürlich immer

noch ein politischer Mensch, und es macht

Spaß, zu schauen, was im Land passiert. Aber

es ist nicht mehr meine Verantwortung, und

das ist auch sehr schön.

Wolfgang Birthler: von der Tierarztpraxis an den Land-tagsschreibtisch.

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Andrea Jankowiak war von Beginn an bei der

SPD-Fraktion mit dabei. Zu Wendezeiten wur-

de sie politisch aktiv und landete am 24. Ok-

tober 1990 bei der Potsdamer Fraktion. Elke

Kaiser bewarb sich erfolgreich auf eine Stel-

lenanzeige der SPD-Fraktion und begann dort

im Juni ‘91 in den Bereichen Buchhaltung und

Sekretariat ihre Arbeit. Später wurde sie zu-

dem IT-Beauftragte. Evelyn Koritkowski stieg

im März ‘91 als Sekretärin für Wolfgang Birth-

ler und alle seine Nachfolger in die Fraktion

ein.

Was hat Sie nach der Wende zur SPD-Fraktion

geführt?

Andrea Jankowiak: Im Dezember ‘89 habe ich

das erste Mal eine SPD-Versammlung in Ber-

lin erlebt und bin im Januar eingetreten. Ich

war bewegt von der politischen Stimmung im

Land. Ich hatte meinen alten Job gekündigt,

war aber nach einer Woche Herumsitzens

zu Hause total gelangweilt und dachte mir,

dass ich ja versuchen könnte, mich politisch

zu engagieren. Zunächst bin ich bei der Volks-

kammer-Fraktion, die dem Bundestag ange-

Luxus aus Düsseldorf

Im Verlauf der vergangenen 20 Jahre haben insgesamt 80 Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter in den „Fraktionshallen“ gearbeitet. Die „Urgesteine“ Andrea Jankowiak,

Elke Kaiser und Evelyn Koritkowski haben sie alle erlebt. Zusammen 58 Jahre Fraktions-

arbeit im Interview.

Betriebsausflug nach Kremmen 2008: Elke Kaiser und Andrea Jankowiak mit Robert Crumbach (re.).

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gliedert war, gelandet. Die wurde im Zuge der

Wiedervereinigung allerdings aufgelöst, also

habe ich mich in Potsdam beworben, wo eine

neue Fraktion aufgebaut werden sollte.

Evelyn Koritkowski: Elke und ich hatten bei

unseren Arbeitgebern das Gefühl, dass dort

bald Stellen abgebaut würden, und haben

uns auf Zeitungsanzeigen beworben.

Wie sah Ihr Arbeitsbeginn aus in einer Frak-

tion, die gerade erst frisch aus dem Boden

gestampft wird?

Andrea Jankowiak: Beim Vorstellungsge-

spräch in der Fraktion gab es nicht viel mehr

als einen Raum mit zwei Stühlen und Bespre-

chungstisch. Schon einen Tag später ging’s

los. Ich wurde als erstes zu einem Compu-

terlehrgang nach Düsseldorf geschickt. In

der folgenden Woche begann die Arbeit in

der Fraktion. Im Vergleich zu heute waren

wir sehr spärlich ausgestattet. Anfangs hat-

ten wir auch keinen Computer. Es gab nur

eine elektronische Schreibmaschine und wir

hatten auch keinen telefonischen Westan-

schluss. Der Fortschritt kam nach und nach.

Wir „gelernten Ossis“ haben das aber nicht so

schlimm empfunden. Wir waren die moderne

Technik ja nicht gewohnt. Modernste elek-

tronische Geräte waren in DDR-Büros nicht

selbstverständlich. Selbst ein Ferngespräch

konnte schon zum Problem werden. Daher

war die Ausstattung, die wir aus Düsseldorf

bekamen, für uns schon echter Luxus.

Welche Stimmung herrschte in der Fraktion

bei diesen chaotischen Arbeitsumständen?

Alle gleichzeitig und strahlend: Aufbruchs-

stimmung!

Elke Kaiser: Am Anfang war vielleicht von

der Ausstattung her alles ein bisschen pri-

mitiv und wir haben viel improvisiert, aber

Stück für Stück kam mehr Ausstattung hinzu,

alles hat sich eingespielt. Es herrschte eine

tolle Stimmung und ein großes Zusammen-

gehörigkeitsgefühl zwischen Abgeordneten

und Mitarbeitern. Alle waren schließlich neu,

auch die Abgeordneten, und alle mussten

alles neu lernen. Dadurch waren auf gewisse

Weise alle gleich. Es gab noch keine gewach-

senen Strukturen, und bei allen gab es große

Motivation, einfach anzupacken.

Seit 19 Jahren dabei: Evelyn Koritkowski.

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Evelyn Koritkowski: Heute haben wir hier

Geschirrspüler und den Service der Kantine.

Früher haben wir alle noch selber Kaffee für

die Fraktionssitzung gekocht und nachher

körbeweise Geschirr gespült. Es gab einfach

Unmengen zu tun – und es hat riesigen Spaß

gemacht!

Andrea Jankowiak: Die Arbeitstage waren

immer sehr lang. Manchmal war ich am spä-

ten Abend der einzige Fahrgast im Bus nach

Berlin. Aber es war einfach toll! Die Anfangs-

jahre waren eine spannende Zeit, die wir alle

nicht missen wollen.

Wie lief die Zusammenarbeit mit den „Bes-

ser-Wessis“?

Andrea Jankowiak: Sehr gut. Die wurden ge-

nauso von dieser Aufbruchsstimmung erfasst

und hatten Spaß an der Arbeit. Unser Frakti-

onsgeschäftsführer Friedhelm Schmitz-Jersch

oder der heutige Chef der Staatskanzlei, Alb-

recht Gerber, der hier als Pressesprecher an-

fing: Keiner zeigte eine Spur von Besser-Wes-

si-Verhalten. In bestimmter Weise haben die

„Wessis“ ja auch lernen müssen mit unserer

Mentalität umzugehen. Wir ticken eben an-

ders!

Evelyn Kortikowski: Es bestand in der Frakti-

on über Ost-West-Grenzen hinweg ein gro-

ßes Zusammengehörigkeitsgefühl. Man ist

schnell zusammengewachsen und hat sich

auch persönlich gut gekannt.

Wie lange hielt diese Euphorie an?

Elke Kaiser: Besonders in der vierten Wahlpe-

riode sind viele der alten Abgeordneten aus-

geschieden und dadurch gab es nicht länger

die alte Mannschaft. Da ist die Stimmung ins-

gesamt etwas abgeflaut.

Abgesehen von der gerätetechnischen Ent-

wicklung: Was war an der Arbeit hier noch

anders als heute?

Andrea Jankowiak: Anfangs gab es hier im-

mer noch eine Art unwillkürliche Bürger-

sprechstunde. Der Landtag war einfach noch

leichter zugänglich. Also hatten wir recht

häufig irgendwelche Leute bei uns im Büro

hocken, die uns ihre Belange ausführlich er-

klärten.

Elke Kaiser: Stimmt! Bei mir kamen mal Bür-

ger ins Büro und haben sogar angefangen,

alles zu fotografieren. Durch den Sicherheits-

dienst ist das jetzt etwas eingedämmt.

In 20 Jahren habt Ihr vier verschiedene Vor-

sitzende, drei Geschäftsführer und 102 Abge-

ordnete erlebt. Sind die vielen Wechsel erfri-

schend oder stressig?

Evelyn Koritkowski: Eigentlich ganz erfri-

schend. Klar waren am Anfang die Euphorie

Page 17: 20 sozialdemokratische Jahre. Die SPD-Landtagsfraktion Brandenburg 1990-2010

16 1617 1720 sozialdemokratische Jahre

und das Zusammengehörigkeitsgefühl be-

sonders groß. Aber der Abgeordnetentypus

hat sich im Prinzip nicht verändert. Die Ab-

geordneten sind immer alle sehr offen und

kollegial.

Andrea Jankowiak: Da ist auch keiner abge-

hoben.

Gibt es nach so langer Zeit Ermüdungser-

scheinungen?

Andrea Jankowiak: Klar wird es nie wieder

so sein wie in der Anfangsphase. Aber das

Gefühl bleibt erhalten. Außerdem fahre ich

heute noch manchmal durch West-Berlin

und finde es noch immer so unfassbar, dass

ich einfach unbehelligt dorthin fahren darf.

Elke Kaiser: Das geht mir auch noch so, im-

mer wenn ich den Fernsehturm am Schäfer-

berg in Wannsee sehe, den ich jahrelang zu

DDR-Zeiten von der Ferne angeschaut habe.

Heute kann ich mich einfach so unten davor

stellen. Dieses „Unfassbar-Gefühl“ über all

die Veränderungen ging auch über die Jahre

bei uns nicht verloren – und das trägt dazu

bei, dass wir weiterhin wissen, wie gut es in

unserer altgewordenen neuen Welt ist.

Fahrt mit der Draisine beim Betriebsausflug nach Kremmen 2008: Liane Woellner, Jennifer Bartz, Manja Orlowski, Svenja Gamp (v. l.).

Page 18: 20 sozialdemokratische Jahre. Die SPD-Landtagsfraktion Brandenburg 1990-2010

18 18Märkische Hefte 19 | Oktober 201019 19

Die 2. Wahlperiode 1994 - 1999

1994 1995 1996

Die Koalition aus Union und FDP gewinnt die Bundestagswahlen. Helmut Kohl bleibt Bundeskanzler. Die Treuhandanstalt beendet ihre Arbeit.Sie hinter lässt einen Schuldenberg von 300 Milliarden DM.

In Bonn finden Massenproteste gegendas Sparpaket der Bundesregierung statt.

Mit dem Abkommen von Dayton endetder Bürgerkrieg in Jugoslawien.

1

2223 24 25

11

1213

14

15

26 27

1628 29

17

18

3031

19

32

20

3334

2135

36 37 3839

2 34 5

67 8 9 10

1. Uta-Brigitte Müller

2. Günter Rentsch

3. Alwin Ziel

4. Peter Muschalla

5. Dr. Fritz Grunert

6. Dr. Karsten Wiebke

7. Wolfgang Birthler

8. Wolfgang Klein

9. Robert Gemmel

10. Steffen Reiche

11. Petra Bierwirth

12. Gabriele Lewandowski

13. Ingrid Friese

14. Dagmar Ziegler

15. Angela Müller

16. Edwin Zimmermann

17. Cornelia Gödecke

18. Heidrun Schellschmidt

19. Christel Dettmann

20. Frank Hamann

21. Dr. Manfred Stolpe

22. Gerhard Thierbach

23. Ingrid Siebke

24. Peter Kikow

25. Fred Gleitsmann

26. Ulrich Freese

27. Dr. Werner Kallenbach

28. Angelika Thiel

29. Dr. Herbert Knoblich

30. Dr. Elke Seidel

31. Reinhart Zarneckow

32. Lothar Kliesch

33. Christoph Schulze

34. Lothar Englert

35. Barabara Hübner

36. Manfred Rademacher

37. Joachim Franck

38. Dr. Dietmar Woidke

39. Andreas Kuhnert

Page 19: 20 sozialdemokratische Jahre. Die SPD-Landtagsfraktion Brandenburg 1990-2010

18 1819 1920 sozialdemokratische Jahre

Die SPD gewinnt die Landtagswahl am 11.

September 1994 mit absoluter Mehrheit. Die

SPD-Fraktion stellt 52 der 88 Abgeordneten.

Am 11. Oktober wird Manfred Stolpe als Mi-

nisterpräsident auch mit Stimmen aus der

Opposition im Landtag wiedergewählt.

Prägend für die 2. Wahlperiode sind die Aus-

einandersetzungen um die Länderfusion mit

Berlin. Im Juni 1995 stimmt der Landtag für

den Neugliederungsstaatsvertrag. Bei der

Volksabstimmung am 5. Mai 1996 lehnen die

Brandenburger die Länderfusion jedoch mit

63 Prozent ab.

Eine große Herausforderung ist das Hochwas-

ser an der Oder im Sommer 1997. Wochenlang

stand das Wasser an der Oberkante der Dei-

che, manche brachen, tausende Brandenbur-

ger mussten evakuiert werden. Beim Kampf

gegen das Hochwasser hilft die Bundeswehr,

eine Welle der Unterstützung aus allen Teilen

Deutschlands erreicht Brandenburg.

Nach zahlreichen rechtsextremen Überfällen

wird 1998 das Handlungskonzept „Toleran-

tes Brandenburg“ ins Leben gerufen. Es gilt

als eines der fortschrittlichsten Programme

gegen Rechtsextremismus in Deutschland.

Die Strukturanpassungsmaßnahmen (SAM)

und auch der „Stadtumbau Ost“, die von der

Bundesregierung umgesetzt werden, gehen

maßgeblich auf Vorarbeiten aus Branden-

burg zurück.

1997 1998 1999

In Bonn finden Massenproteste gegendas Sparpaket der Bundesregierung statt.

An der Oder kommt es zu einemhistorischen Hochwasser.

Ein ICE-Unglück in Eschede fordertüber 100 Menschenleben. Am 27. September gewinnt die SPDdie Bundestagswahlen. Gerhard Schröder wird Bundeskanzler mit einer Koalitionaus SPD und Bündnis 90/Die Grünen.

Einführung des Euros und NATO-Osterweiterung.Mit Militärschlägen beendet die NATO die ethnischen Säuberungen im Kosovo. Bundestag und Bundesre-gierung ziehen nach Berlin.

■ Fraktionsvorsitzender: Wolfgang Birthler ■ Stellvertretende Vorsitzende: Ingrid Friese (bis

1996), Reinhilde Schildhauer-Gaffrey (bis 1996), Martina Gregor (ab 1996), Günter Rentsch, Angelika Thiel, Karsten Wiebke

■ Parlamentarischer Geschäftsführer: Wolfgang Klein

■ Fraktionsgeschäftsführer: Friedhelm Schmitz- Jersch

■ Landtagspräsident: Herbert Knoblich

Zusammensetzung des 2. Landtages

52

SPD

CDUPDS

1818

Page 20: 20 sozialdemokratische Jahre. Die SPD-Landtagsfraktion Brandenburg 1990-2010

20 20Märkische Hefte 19 | Oktober 201021 21

Erfolgreicher Start

Friedhelm Schmitz-Jersch war 1990 Referent bei der SPD-Fraktion in Nordrhein-Westfalen,

bevor er im Herbst nach Brandenburg ging. Der erste Fraktionsgeschäftsführer über eine

Fraktion, die schnell zum Leben erwachte.

Wie organisiert man eigentlich eine Land-

tagsfraktion, die noch gar nicht existiert?

Im September 1990 erhielt ich die Anfrage, ob

ich die SPD im Landtagswahlkampf in Bran-

denburg unterstützen könne. Manfred Stolpe

brauche jemanden für die Themen Wohnen

und Mieten – und genau das habe ich als

Fraktionsexperte bei der SPD in Düsseldorf

gemacht. Ich war neugierig auf die Situati-

on und wollte gerne helfe. Als ich dann hier

in Potsdam war, sagte man mir: Du verstehst

doch was von Fraktionsarbeit, kümmer dich

doch mal. Wir müssen schon ein paar Wei-

chen stellen.

…schließlich sollte es nach der Wahl gleich

richtig losgehen…

Ja, es gab auch schon Besprechungen mit

Vertretern der anderen Parteien. Von der SPD

haben damals Alwin Ziel und Edwin Zimmer-

mann teilgenommen. Ich habe dann vor der

Wahl noch die Einladung für die erste Frakti-

onssitzung geschrieben.

Friedhelm Schmitz-Jersch in der Uckermark.

Page 21: 20 sozialdemokratische Jahre. Die SPD-Landtagsfraktion Brandenburg 1990-2010

20 2021 2120 sozialdemokratische Jahre

Wo fand die erste Fraktionssitzung statt?

Der Landtag mit den Fraktionen saß damals

noch unter einem Dach mit der zukünftigen

Staatskanzlei im Gebäude der Bezirksverwal-

tung, in dem Raum, der heute „Aquarium“

heißt. Es war sehr eng, wir waren ja eine Frak-

tion mit 36 Abgeordneten. Dann kam Man-

fred Stolpe und schlug Wolfgang Birthler als

Vorsitzenden und Rainhart Zarneckow als

Parlamentarischen Geschäftsführer vor.

Für die meisten dürfte das Polit-Geschäft

ziemlich neu gewesen sein.

Einige hatten etwas politische Erfahrung aus

der kurzen Volkskammerzeit, aber wir hatten

viele gestandene Persönlichkeiten mit Erfah-

rungen aus anderen Zusammenhängen. Wir

hatten Lehrer, Pfarrer, Ingenieure und immer-

hin drei Tierärzte. Ich fand es erstaunlich, wie

schnell sich alles zusammengefügt hat und

sich ein funktionierender Polit-Betrieb ent-

wickelt hat. Diese Entwicklung wurde auch

dadurch beschleunigt, dass von Anfang an

wichtige Entscheidungen und viele Wahlen

anstanden.

Wie war die SPD am Anfang untergebracht?

Wir hatten zwei Büroräume. In einem stan-

den ein Schreibtisch für Rainhart Zarneckow

und für mich, im Vorzimmer saßen Andrea

Jankowiak und nach kurzer Zeit Katrin Kaczin-

ski. Wolfgang Birthler erhielt als Vorsitzender

einen extra Raum. Und sehr schnell hatten

wir auch unsere ersten beiden Referenten –

Albrecht Gerber für die Pressearbeit und Has-

so Lieber als Universalreferent, später dann

für Innen und Recht. Wir hatten Mobiltele-

fone in der Form von Koffern, die man immer

mit sich herumschleppte. Diese Geräte waren

absoluter Luxus. Nach dem Umzug ins Land-

tagsgebäude hatten wir auch Festnetzan-

schlüsse und auch ansonsten moderne Tech-

nik auf dem neuesten Stand. Das führte dazu,

dass Besuch aus Westdeutschland anzügliche

Bemerkungen machte. Aber wir konnten ja

schlecht alte Geräte kaufen und die Zeiten,

als man die abgelegten Sachen aus West-

deutschland übernommen hat, waren ja auch

vorbei.

Die erste Aufgabe bestand also dann darin,

Mitarbeiter für die Fraktion zu finden?

Ja, ganz am Anfang haben wir das noch ohne

Ausschreibungen gemacht. Da erhielten wir

viele Empfehlungen. Die Besetzung der Re-

ferenten war im übrigen gar nicht so einfach.

Gerade der Stellenmarkt für Juristen war kurz

nach der Vereinigung wie leergefegt.

Wir mussten damals viel auf Westdeutsche

oder Westberliner zurückgreifen, ab dem

Sommer 1991 gab es aber in der Fraktion ver-

stärkt die Erwartung, mehr auf Ostdeutsche

zuzugehen.

Page 22: 20 sozialdemokratische Jahre. Die SPD-Landtagsfraktion Brandenburg 1990-2010

22 22Märkische Hefte 19 | Oktober 201023 23

Wie entsteht denn in einer neuen Fraktion

ein Arbeitsrhythmus? Wurde da experimen-

tiert?

Nein. Ich hatte ja den Vorzug, dass ich be-

reits fünf Jahre bei der SPD-Landtagsfraktion

in Düsseldorf gearbeitet hatte. Wir haben

schnell eine feste Arbeitsstruktur eingeführt

– und diese auch etwas in NRW abgeschaut.

Montags tagte der Fraktionsvorstand, diens-

tags die Fraktion und das Kabinett, mittwochs

und donnerstags die Ausschüsse und Arbeits-

kreise. Das ging sofort nach ein paar Wochen

los – und ist im Prinzip bis heute so geblieben.

Gab es denn noch mehr Unterstützung aus

NRW für die Fraktion?

Es gab das Angebot der dortigen SPD-Frakti-

on an unsere Abgeordneten, für eine Woche

an der Fraktionsarbeit teilzunehmen, eine Art

Praktikum zu machen. Auf der Ebene der Lan-

desregierung war der Austausch insgesamt

jedoch wesentlich intensiver als beim Land-

tag.

Was war denn der markanteste Unterschied

zwischen der Fraktion in Düsseldorf und

in Potsdam?

Am Anfang ist mir die enorme Aufmerksam-

keit aufgefallen, mit der alle an Sitzungen

teilgenommen haben, und wie viel mitge-

schrieben wurde. Im Rückblick allerdings gab

es keine großen Unterschiede.

Und wie lässt sich die Stimmung in den

Anfangsjahren beschreiben?

Bei der Erinnerung an die erste Wahlperiode

kriegen ja alle immer glänzende Augen – ich

gehöre dazu. Das Pionierhafte, die Offenheit

– das prägte unsere Situation. Vieles war

unverkrampft, frisch – und manchmal auch

gepaart mit einem Schuss Naivität. In den

Anfangsjahren waren alle extrem stark mit

ihren Fachgebieten beschäftigt. Durch die

hohe Belastung, schließlich mussten in den

ersten Jahren dutzende Gesetze gemacht

werden, wollte sich jeder Einzelne darauf ver-

lassen, dass alles seine Richtigkeit hat, wenn

die jeweiligen Fachpolitiker das sagen. Mit

Wolfgang Birthler und Wolfgang Klein und

mir hatten wir auch ein Trio, das sich gut

verstand. Mir hat das Arbeiten viel Spaß ge-

macht.

Wie war das Verhältnis zu den anderen Frak-

tionen im Landtag?

Aus der Aufbausituation gab es eine gewisse

Moderne Technik für‘s Büro: Elke Kaiser und Friedhelm Schmitz-Jersch.

Page 23: 20 sozialdemokratische Jahre. Die SPD-Landtagsfraktion Brandenburg 1990-2010

22 2223 2320 sozialdemokratische Jahre

Vertrautheit und auch Lockerheit. Die neue

Situation schaffte etwas Verbindendes – so-

wohl bei den Abgeordneten als auch den

Referenten. Natürlich gab es das normale

Rollenverhältnis von Opposition und Regie-

rung – bei der CDU sorgten schon die west-

deutschen Berater dafür, dass nicht zu viel an

Unterstützung gewährt wurde. Bei der PDS

ist mir aufgefallen, dass sie wegen ihrer Ge-

schichte in besonderer Weise kompetent und

besonders demokratisch sein wollten.

Wer stach denn bei den Abgeordneten be-

sonders heraus?

Regine Hildebrandt natürlich. Sie hatte eine

ansteckende Lebendigkeit, eine ungewöhnli-

che Direktheit und das Übersprühende, was

man im Politikbetrieb nur selten findet. Aber

sie hatte auch ihre eigenen Vorstellungen.

Ich erinnere mich an gemeinsame Vorstands-

sitzungen mit unseren Ministern, wo sie ihr

Erstaunen äußerte, wie intensiv die Fraktion

sich einbringt und hinterfragt. Sie meinte,

wir müssten doch ein Grundvertrauen in die

Regierung haben. Das war aber schon so ge-

meint, dass klar ist, wo die Glocken hängen

und die Geigen spielen. Meine Haltung war

immer, dass sich die SPD-Fraktion als kon-

struktiv-kritischer Teil der ganzen Regierungs-

arbeit verstand. Dazu gehörte, dass sie – wo es

parteipolitisch wichtig oder im Interesse des

Landes war – eine eigene Position bezogen

hat. Bei der Etablierung des Rundfunks 1991

war dies zum Beispiel der Fall. Da hat die Frak-

tion durchgesetzt, dass es eine eigene Bran-

denburger Rundfunkanstalt gibt – den ORB.

Bei der geplanten Mehrländeranstalt hätte

der damalige SFB seinen überhöhten Personal-

bestand mit den Gebühren der Brandenbur-

ger weiterfinanziert. Der ORB hat außerdem

mitgeholfen, eine eigene Landesidentität zu

schaffen – wichtig für unser neu gegründetes

Land Brandenburg.

Die Fraktion tagt: Manfred Stolpe, Wolfgang Birthler, Steffen Reiche, Friedhelm Schmitz-Jersch, Werner-Sieg-wart Schippel, Wolfgang Klein (v. l.).

Page 24: 20 sozialdemokratische Jahre. Die SPD-Landtagsfraktion Brandenburg 1990-2010

24 24Märkische Hefte 19 | Oktober 201025 25

Wie kommt man als Thüringer zur SPD-Frak-

tion nach Brandenburg?

Nachdem ich eine Stelle beim Deutschen In-

stitut für Entwicklungszusammenarbeit in

Schwangerschaftsvertretung hatte, brauchte

ich einen Anschluss-Job. Ich habe mich dann

auf die Ausschreibung hier beworben. Damals

hatte Brandenburg einen guten Ruf (lacht).

Jetzt sind Sie einer der dienstältesten Refe-

renten. Was hat Sie so lange hier gehalten?

Eigentlich habe ich immer mit der Entwick-

lungszusammenarbeit geliebäugelt. Dann

habe ich mir aber gedacht: Lern‘ erst mal, wie

Wirtschaft hier funktioniert. Über die Jahre

kamen dann immer neue Themen auf mei-

nen Tisch. Am Anfang dominierte der Kampf

um die industrielle Basis, zur Jahrtausend-

wende waren es Internet- und New-Economy-

Themen, seit 2002 verstärkt Bildungsthemen.

Das gibt dem Job immer wieder neuen Reiz.

Ist Brandenburg auch ein bisschen Entwick-

lungsland?

Wenn man auf die Zahlen guckt, dann ja. Wir

sind ja auch von Transferzahlungen abhängig.

Ohne die gäbe es die hohe Investitionsquo-

te nicht. Ob wir einen selbsttragenden Auf-

schwung haben, werden wir erst sehen, wenn

der Solidarpakt 2019 ausläuft. In der Infrastruk-

tur hat Brandenburg aufgeschlossen, aber der

Unternehmensbesatz ist nach wie vor geringer

als im Westen. In Süddeutschland beginnt Mit-

telstand bei 500 Mitarbeitern, hier bei 10.

Und wie hat sich aus Ihrer Sicht die Fraktion

entwickelt?

Als die SPD allein regiert hat, wurde kleintei-

liger diskutiert. Seit wir uns mit einem Koa-

litionspartner abstimmen müssen, kommen

Die Mischung macht‘s

Stefan Pinter, „Urgestein“ unter den Fraktionsreferenten, kümmert sich um

Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik. Seit seinem Arbeitsbeginn im Dezember 1996

hat er viel Erfahrung sammeln können, freut sich über die neuen Kollegen und immer

wieder über die Themen auf seinem Tisch.

Stefan Pinter bei der Fraktionsklausur in Cottbus 2007.

Page 25: 20 sozialdemokratische Jahre. Die SPD-Landtagsfraktion Brandenburg 1990-2010

24 2425 2520 sozialdemokratische Jahre

Beschlüsse geradliniger zustande. Auch der

Wille beziehungsweise der Zwang zu sparen

variierte zyklisch.

Und die Abgeordneten?

Da gibt es verschiedene Typen – die aber

durchgängig: Abgeordnete, die sich vorrangig

auf ihren Wahlkreis konzentrieren, Abgeord-

nete, die sich auf ein Politikfeld spezialisiert

haben, Erfahrene, Unerfahrene, Routinierte,

Hochmotivierte. Für uns Referenten hängt

das Arbeitspensum auch immer davon ab,

mit welchen Abgeordneten wir in einer Legis-

laturperiode zusammenarbeiten.

Apropos: Referenten haben Sie ja auch schon

einige kommen und gehen sehen…

Seit Jahresbeginn hat da ein Generations-

wechsel stattgefunden. Es sind einige junge

Kolleginnen und Kollegen dazu gekommen.

Das ist wichtig, man braucht immer einen Mix

aus erfahrenen und neuen Leuten. Dann pas-

sieren nicht dauernd dieselben Fehler, aber es

traut sich auch mal jemand, Neues zu wagen.

Fehler machen ja nicht nur die Mitarbeiter.

Gab es ein politisches Projekt, bei dem Sie

Bauchschmerzen hatten?

Ja, die Teilzeitverbeamtung von Lehrern aus

Kostenerwägungen. Als Volkswirt ist dir da

schnell klar: Das ist eine Milchmädchenrech-

nung. Beamte sind am Anfang billiger, bedeu-

ten aber gleichzeitig höhere Folgekosten.

Und was war aus Ihrer Sicht hier ein politisch

spannendes Projekt?

Zum einen der Tagebau Jänschwalde und die

Diskussion um Horno. Das war wirklich über

Jahre spannend. Es ging auf der einen Seite

um die Nutzung einer für Brandenburg wichti-

gen Ressource, um Investitionen und natürlich

um viele Arbeitsplätze. Zum anderen hat das

Projekt gezeigt, welche Einspruch- und Mit-

wirkungsmöglichkeiten die Bürger hier haben.

Diese Auseinandersetzung war ein Stück ech-

te Demokratie. Eine Erfolgsgeschichte sind für

mich die regionalen Arbeitskreise Schule-Wirt-

schaft. Die Kooperationen zwischen Schulen,

Hochschulen und Wirtschaft mit weiteren Part-

nern vor Ort haben sich über die Jahre bewährt.

So ist eine neue Qualität beruflicher Orientie-

rung in Brandenburg entstanden, die auch eine

Chance in Sachen Fachkräftesicherung birgt.

Um den Job zu bekommen, mussten Sie da-

mals in die SPD eintreten. Kam zur Notwen-

digkeit auch noch Überzeugung?

Bei Manfred Stolpe und Regine Hildebrandt als

Führungsduo fiel es mir leicht, Mitglied zu wer-

den. Da waren schon die Personen ausschlag-

gebend. Die Überzeugung kam später dazu.

Page 26: 20 sozialdemokratische Jahre. Die SPD-Landtagsfraktion Brandenburg 1990-2010

26 26Märkische Hefte 19 | Oktober 201027 27

Die 3. Wahlperiode 1999 - 2004

2000 2001 2002

Im Zuge der Spendenaffäre der CDU tritt Kohl als Ehrenvorsitzender zurück. Die anonymen Spenden sind bis heute nicht aufgeklärt. Die rot-grüne Bundesregierung beschließt den Atomausstieg.

In zwölf Ländern der EU wird der Euro als Zahlungsmittel eingeführt. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Branden-burg kommt es zu schweren Schäden durchein historisches Hochwasser an der Elbe. Die SPD gewinnt die Bundestagswahlen. Gerhard Schröder bleibt Bundeskanzler.

Die „Riester-Rente“ wird eingeführt. Bei den Terroranschlägen von Al-Qaida am 11. September in New York und Washington sterben 3.000 Menschen. Die Bundeswehr beteiligt sich am Anti-Terror-Einsatz in Afghanistan.

1

22 23 24

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1112

13 14 15

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19

32

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21

23 4

5 6 78

9

10

1. Reinhilde Schildhauer-Gaffrey

2. Martina Gregor

3. Mike Bischoff

4. Heidemarie Konzack

5. Peter Muschalla

6. Christel Dettmann

7. Wolfgang Klein

8. Lothar Kliesch

9. Klaus Bochow

10. Steffen Reiche

11. Dr. Werner Kallenbach

12. Uta-Brigitte Müller

13. Jörg Vogelsänger

14. Werner-Siegwart Schippel

15. Wolfgang Birthler

16. Reinhold Dellmann

17. Joachim Kolbe

18. Manfred Stolpe

19. Robert Gemmel

20. Manfred Rademacher

21. Heiko Müller

22. Gunter Fritsch

23. Alwin Ziel

24. Dr. Dietmar Woidke

25. Manfred Lenz

26. Ingrid Siebke

27. Hartmut Meyer

28. Edwin Zimmermann

29. Christoph Schulze

30. Dr. Manfred Sternagel

31. Andreas Kuhnert

32. Ulrich Freese

33. Dr. Herbert Knoblich

Page 27: 20 sozialdemokratische Jahre. Die SPD-Landtagsfraktion Brandenburg 1990-2010

26 2627 2720 sozialdemokratische Jahre

Bei der Landtagswahl am 5. September

1999 verliert die SPD die absolute Mehrheit.

Die SPD-Fraktion umfasst 37 Abgeordnete

und ist weiterhin stärkste Kraft im Landtag.

Am 13. Oktober 1999 wird Manfred Stolpe

zum dritten Mal zum Ministerpräsidenten

gewählt, nachdem SPD und CDU eine Koaliti-

on gebildet haben.

Die Polizeireform und eine kommunale

Gebietsreform gehören zu den wichtigsten

Vorhaben der neuen Regierung. Daneben

steht die Haushaltskonsolidierung weit oben

auf der Tagesordnung.

Am 26. Juni 2002 wählt der Landtag Matthias

Platzeck als Nachfolger von Manfred Stolpe

zum neuen Ministerpräsidenten.

Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten in der

Bundesrepublik treffen auch Brandenburg.

So steigt die Arbeitslosigkeit im Land auf

ca. 20 Prozent. Die Arbeitsmarktreformen

der Bundesregierung werden von heftigen

Protesten auch in Brandenburg begleitet.

■ Fraktionsvorsitzender: Gunter Fritsch ■ Stellvertretende Vorsitzende: Christel Dett-

mann (2000-2003), Martina Gregor (bis 2000), Werner-Siegwart Schippel, Ingrid Siebke (ab 2000), Britta Stark (ab 2003), Angelika Thiel (bis 2000), Dagmar Ziegler (bis 2000)

■ Parlamentarischer Geschäftsführer: Wolfgang Klein

■ Fraktionsgeschäftsführer: Gernot Schmidt ■ Landtagspräsident: Herbert Knoblich

2003 2004

Mit über 20 Prozent verzeichnet Brandenburg den höchsten Stand an Arbeitslosen seit der Wende. Die USA beginnen den Krieg im Irak. Deutsch-land beteiligt sich nicht. Die SPD bringt mit der Agenda 2010 umfangreiche Sozial- und Wirt-schaftsreformen in Deutschland auf den Weg.

Der EU treten zehn Länder Ost- und Mittel-europas bei.

Zusammensetzung des 3. Landtages

DVU

PDS

22

37

SPD

CDU25

5

Page 28: 20 sozialdemokratische Jahre. Die SPD-Landtagsfraktion Brandenburg 1990-2010

28 28Märkische Hefte 19 | Oktober 201029 29

Ein bunt gemischter Haufen

Bevor Gunter Fritsch 1999 den Fraktionsvorsitz für die SPD-Fraktion übernahm,

arbeitete er als Schlosser, Labormechaniker, Entwicklungsingenieur, Landrat

und Landwirtschaftsminister. Seit 2004 ist er Präsident des Landtages.

Sie waren 1990 ein politischer Schnellstarter.

Was hat Sie damals nach der Wende zum po-

litischen Engagement in der SPD getrieben?

Bevor ich Landrat in Strausberg wurde, hatte

ich die Kreisverwaltung nur einmal betreten,

und zwar um eine Baugenehmigung zu ho-

len. Durch die Wendezeit waren wir alle je-

doch politisch viel stärker bewegt und enga-

giert. Für mich war damals klar, dass ich nicht

einer ehemaligen Blockpartei beitreten woll-

te. Außerdem war ich großer Anhänger Willy

Brandts. Mit seiner Art, mit dem Osten das

Gespräch zu suchen, hat er die Annäherung

beschleunigt. Brandt ist dadurch zu meinem

politischen Vorbild geworden und sein Por-

trät hing von Anfang an in meinem Wahl-

kreisbüro. 1990 war ich Gründungsmitglied

der SDP-Ortsgruppe Müncheberg. Als wir bei

den Kommunalwahlen überraschend gut ab-

schnitten und klar wurde, dass der Landrats-

posten hauptamtlich zu besetzen war und

jemand seinen Beruf dafür an den Nagel hän-

gen musste, habe ich mich schließlich bereit

erklärt. Im Prinzip kam ich zu dem Job wie die

Jungfrau zum Kinde.

Wie war für Sie dann neun Jahre später der

Einstieg in die Fraktionsarbeit?

Aus meiner Tätigkeit als Landwirtschaftsmi-

nister kannte ich natürlich bereits viele Leu-

te und Abläufe im Landtag. Auch den Parla-

mentsbetrieb hatte ich im Kreistag schon

mitbekommen. Ich war vor allem mit den

Eigenarten der Leute vertraut, die Fraktions-

struktur war gut organisiert und Wolfgang

Klein war als Parlamentarischer Geschäfts-

führer gut eingearbeitet. Der Einstieg war also

kein Problem.

Unterzeichnung des Koalitionsvertrages 1999: CDU-Chef Jörg Schönbohm, SPD-Landeschef Steffen Reiche und SPD-Fraktionschef Gunter Fritsch (v.l.n.r.).

Page 29: 20 sozialdemokratische Jahre. Die SPD-Landtagsfraktion Brandenburg 1990-2010

28 2829 2920 sozialdemokratische Jahre

Mit dem Beginn Ihrer Amtszeit gab es für die

SPD-Fraktion einige Veränderungen: die gro-

ße Koalition mit der CDU und der Wechsel

von Manfred Stolpe zu Matthias Platzeck. Hat

das die Arbeit verändert?

Ja. Nach dem Verlust der absoluten Mehrheit

war plötzlich wieder viel mehr Abstimmungs-

arbeit nötig. Die beiden Fraktionen haben da-

mals sogar gemeinsame Vorstandssitzungen

eingeführt. In dieser Zeit mussten wir wich-

tige Richtungsänderungen in der Finanz- und

später auch in der Wirtschaftspolitik vorneh-

men.

Welche politischen Ereignisse sind Ihnen aus

dieser Zeit besonders in Erinnerung geblie-

ben?

Eine wichtige Entscheidung wurde von uns

intensiv vorbereitet: Wir beschlossen, den

Landtag am Alten Markt in Potsdam neu auf-

zubauen. Fast 20 Jahre haben wir über eine

angemessene Unterbringung des Landtags

diskutiert. Ich bin sehr froh, dass wir den Weg

des funktionalen Neubaus mit historischer

Hülle gewählt haben. Mir sind auch noch die

Gemeindegebietsreform und vor allem die

Polizeistrukturreform von 2001 gut in Erin-

nerung, die die Gemüter sehr bewegte. Der

damalige Innenminister Jörg Schönbohm hat

das durchgezogen. Wir hatten ständig De-

monstrationen hier vorm Landtag, viel mehr

noch als heute. Schönbohm hat das aber

recht kalt gelassen. Also haben die Polizisten

sich etwas mehr einfallen lassen müssen: Ein-

mal drehten sich die Demonstranten um und

streckten ihm die nackten Hintern entgegen.

Das sind bleibende Erinnerungen.

Wie hat sich Ihrem Eindruck nach der Abge-

ordnetentypus über die Jahre entwickelt?

Manches hat sich zum Glück gar nicht so sehr

verändert: Unsere Fraktion ist weiterhin ein

bunt gemischter Haufen, das heißt, die Abge-

ordneten bringen unterschiedliche berufliche

Hintergründe mit. Wir haben auch noch im-

mer viele Abgeordnete mit technischen Beru-

fen – das ist in anderen Parlamenten anders.

Ich glaube, es ist für die Arbeit in der Politik

sehr nützlich, nicht nur Theoretiker zu haben.

Insgesamt sind die Abgeordneten auch pro-

fessioneller geworden. Besonders diejenigen,

Im Gespräch: Gunter Fritsch, Karsten Wiebke und Klaus Bochow.

Page 30: 20 sozialdemokratische Jahre. Die SPD-Landtagsfraktion Brandenburg 1990-2010

30 30Märkische Hefte 19 | Oktober 201031 31

die nun schon länger dabei sind, sind besser

vorbereitet und eingearbeitet, und das färbt

ab. Über die Jahre hat sich die Debattenkultur

verändert: Die Wende-Euphorie ist vorüber,

die Intensität der Diskussionen hat insgesamt

nachgelassen. Zudem habe ich das Gefühl, das

Profilierungsbedürfnis Einzelner ist größer

geworden. Damit sind auch die Konfliktlinien

schärfer geworden. Der „Brandenburger Weg“

der ersten Koalition zeichnete sich gerade

dadurch aus, dass eine große Gemeinsamkeit

des politischen Handelns bestand. In den letz-

ten Jahren wurde von allen Parteien stärker

polarisiert. Aber es bringt Bewegung in die

Gesellschaft, hin und wieder den Koalitions-

partner zu wechseln.

Was ist besser: Landrat, Minister, Fraktions-

vorsitzender oder Landtagspräsident?

Macht alles Spaß! Als Landrat und Minister

hat man wahnsinnig viele Termine. Die Arbeit

als Fraktionsvorsitzender war inhaltlich am

aufwändigsten, und man ist hauptsächlich

damit beschäftigt, Mehrheiten für Entschei-

dungen zu organisieren. In meiner jetzigen

Rolle als Landtagspräsident kann ich mir ei-

nen Biorhythmus kaum noch leisten, denn ich

werde sehr stark verplant.

Vorgänger und Nachfolger: Wolfgang Birthler und Gunter Fritsch.

Page 31: 20 sozialdemokratische Jahre. Die SPD-Landtagsfraktion Brandenburg 1990-2010

30 3031 3120 sozialdemokratische Jahre

Wie kam es zu Ihrem politischen Engagement

in der SPD?

Zunächst war ich beim Bündnis 90 engagiert.

Aber die Diskussionen im Kreis Brandenburg

drehten sich vorrangig um Geschäftsord-

nungsfragen, Prozedere und dergleichen. Mir

und vor allem meinen Mitstreitern vom Dorf

kamen die Inhalte dort viel zu kurz. Also über-

legten wir, welche Partei sich tatsächlich für

die „kleinen Leute“ einsetzt, und das war klar

die SPD. Daher haben wir am 30. Januar 1990

die SPD im Kreis Brandenburg neu gegründet.

Im Landtag später war ich überrascht, dass

ich nur wenige Bekannte aus den vorherigen

Oppositionsnischen wiedertraf. Ich kannte

nur Steffen Reiche und Wolfgang Birthler.

Wie war die Anfangsstimmung in der frisch

zusammengewürfelten Fraktion?

Es herrschte 1989 eine Aufbruchsstimmung,

in der die meisten, die zu den politischen Be-

wegungen gehörten, zunächst einmal einen

„menschlicheren“ Sozialismus und eine bes-

sere DDR anstrebten. 1989 haben viele gar

nicht zuerst die Wiedervereinigung im Auge

gehabt, sondern Reformen im eigenen Land.

Wir wollten etwas Besseres schaffen als die

westliche Konsumgesellschaft. Und Vieles

von dieser Aufbruchsstimmung haben wir

auch in den ersten Landtag mitgenommen. Es

war auch ein völlig neues, aber zugleich be-

glückendes Gefühl, nun wirklich selbst das Le-

ben und die Politik gestalten zu können. Denn

als Pfarrerskind war ich in der DDR im Prinzip

von Geburt an automatisch in der Opposition

Verwaltungsgesetze und Menschenrechte

Der Werkzeugmacher und Theologe Andreas Kuhnert ist von Beginn an im Brandenburger

Landtag mit dabei. Fünfmal wurde der Abgeordnete in seinem Wahlkreis direkt gewählt.

Während der friedlichen Revolution engagierte er sich wie die Bürgerrechtlerin

Ulrike Poppe bei Demokratie Jetzt und gleichzeitig auch im Neuen Forum. Anfang 1990

saß er am Runden Tisch des Kreises Brandenburg/Land für Demokratie Jetzt.

Am 30. Januar 1990 trat er in die SPD ein.

Andreas Kuhnert im Wahlkampf 1990.

Page 32: 20 sozialdemokratische Jahre. Die SPD-Landtagsfraktion Brandenburg 1990-2010

32 32Märkische Hefte 19 | Oktober 201033 33

gewesen und 38 Jahre lang gegen den Strom

geschwommen. Im Oktober 1990 waren wir

alle voller Tatendrang und natürlich auch vol-

ler Illusionen, was unsere neue Aufgabe als Ab-

geordnete anging.

Wie war dann tatsächlich die Arbeit in der

Landtagsfraktion?

Ich wollte auch die großen Weltgerechtigkeits-

fragen anpacken, wurde dann aber schnell

ernüchtert. Es galt, ein enormes Pensum an

Gesetzen zu bewältigen, denn alle Lebensbe-

reiche mussten umfassend und völlig neu ge-

regelt werden. Wir saßen in den Ausschüssen

manchmal bis nachts um zwei. Im ersten Jahr

haben wir 267 Gesetze diskutiert und 220

davon beschlossen. Darunter waren allerdings

zahlreiche Gesetze, die sich vorrangig um

Verwaltung und Organisation drehten.

Für diese unzähligen Vorschriften hatten

wir viele Fachleute aus Westdeutschland

als Berater in der Fraktion, die sich darin gut

auskannten und selbstverständlich alles

besser wussten als wir – und das meine ich

nicht nur ironisch.

Wie lief die Zusammenarbeit mit den „Wessis“?

Ich hatte ein wenig das Gefühl von Fremd-

bestimmung. Eigentlich hatten wir die doch

gerade erst abgeschafft und wollten endlich

selbst ran. Und nun waren da schon wieder

Leute, die alles besser wussten, obendrein

einen anderen Dialekt sprachen und ganz

anders gekleidet waren. Das hat mich damals

bisweilen regelrecht eingeschüchtert. Aber

das Fremdheitsgefühl mussten wir eben ein-

fach abschütteln. Schließlich hatten wir keine

Zeit und teilweise auch keine Lust, das Rad des

Verwaltungsrechts komplett neu zu erfinden.

Wir konnten nun auch endlich selber Gesetze

zu den Themen machen, die uns schon die gan-

zen Jahre umgetrieben hatten, wie beispiels-

weise zum Umweltschutz. Das hat wirklich

Spaß gemacht.

Was war denn für Sie das denkwürdigste

Ereignis in den 20 Jahren SPD-Fraktion?

Ich wollte damals gern die großen Fragen wie

Demokratie, Menschenrechte und Minder-

heitenschutz diskutieren. Stattdessen haben

wir oft über so etwas wie die Verordnung zur

„Tierkörperbeseitigung“ verhandelt. In den

ersten beiden Perioden haben wir aber im

Plenum auch Grundsatzdebatten zu politi-

schen Themen geführt, etwa beim ersten

Golfkrieg 1991, dem Bosnienkrieg oder zu

Flüchtlings- und Menschenrechtsfragen, die

sich daraus ergaben.

Was war Ihr größter politischer Erfolg?

Ich habe mich sehr für die Einführung

des Faches „Lebensgestaltung-Ethik-Religi-

onskunde“ als Pflichtfach an den Branden-

burger Schulen eingesetzt, und es war für

Page 33: 20 sozialdemokratische Jahre. Die SPD-Landtagsfraktion Brandenburg 1990-2010

32 3233 3320 sozialdemokratische Jahre

mich ein großer Erfolg, als das Fach nach dem

geglückten Modellversuch 1996 verbindlich

eingeführt wurde. Die Erhaltung des Kinder-

garten-Netzes oder die Strukturanpassungs-

maßnahmen (SAM) als original brandenbur-

gische Idee waren Erfolge unserer Arbeit im

Sozialausschuss, genauso wie die Leistung,

jedem Jugendlichen einen Ausbildungsplatz

zur Verfügung zu stellen. Außerdem freue

ich mich, dass sich das von mir initiierte

Programm „Jugend für Entwicklungszusam-

menarbeit“ so gut im Land etabliert hat.

Ich finde es sehr wichtig, dass Jugendlichen

die Möglichkeit geboten wird, über den

Tellerrand hinaus zu blicken und gleichzeitig

einen praktischen Beitrag zur Entwicklungs-

zusammenarbeit zu leisten.

Gibt es für Sie ein politisches Vorbild?

Mich haben, wie vermutlich viele andere in

der DDR auch, Persönlichkeit und Politik von

Willy Brandt besonders inspiriert.

Wie sehen Sie die 20 Jahre Abgeordneten-

Dasein im Rückblick?

In meinem Wahlkreis bin ich gut verankert.

Ich verstehe mich als Anwalt der Menschen

vor Ort. Das ist eine gute und wichtige Auf-

gabe. Derzeit bin ich häufig in Bildungsein-

richtungen unterwegs, und die bildungspo-

litische Arbeit macht mir großen Spaß. Aber

wenn ich damals schon das Wissen von heute

gehabt hätte, wäre ich vermutlich viel nüch-

terner an die neue berufliche Aufgabe heran-

gegangen.

Bei der konstituierenden Sitzung des neuen Landtages 1990: Lothar Kliesch, Herbert Knoblich, Klaus-Dietrich Krüger, Andreas Kuhnert, Horst Maschler, Manfred Rademacher, Steffen Reiche, Jochen Wolf.

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34 34Märkische Hefte 19 | Oktober 201035 35

Die 4. Wahlperiode 2004 - 2009

2005 2006 2007

Nach dem Tod von Johannes Paul II. wird mit Benedikt XVI. erstmals seit 500 Jahren ein Deutscher zum Papst gewählt. Nach der Bundestagswahl bilden SPD und Union eine Große Koalition. Angela Merkel wird Bundeskanzlerin.

Durch Zusammenschluss von Linkspar-tei (PDS) und WASG entsteht die neue Partei Die Linke.

Die Große Koalition im Bund beschließt das Elterngeld und die Rente mit 67. Baustart für den neuen Hauptstadtflughafen im Brandenburger Schönefeld.

1

2223

24 25

11

12

13

14

15

2627

16

2829

17

18

3031

19

32

20

33

21

23

45

67

89

10

1. Dr. Dietmar Woidke

2. Barbara Hackenschmidt

3. Susanne Melior

4. Günter Baaske

5. Dr. Martina Münch

6. Prof. Dr. Siegline Heppener

7. Jutta Lieske

8. Christoph Schulze

9. Dr. Esther Schröder

10. Matthias Platzeck

11. Tina Fischer

12. Mike Bischoff

13. Dr. Jens Klocksin

14. Klaus Bochow

15. Wolfgang Klein

16. Sylvia Lehmann

17. Britta Stark

18. Heiko Müller

19. Martina Gregor

20. Wolfgang Birthler

21. Thomas Günther

22. Alwin Ziel

23. Dagmar Ziegler

24. Kerstin Kircheis

25. Klara Geywitz

26. Ingrid Siebke

27. Wolfgang Pohl

28. Udo Folgart

29. Werner-Siegwart Schippel

30. Andreas Kuhnert

31. Ralf Holzschuher

32. Gunther Fritsch

33. Elisabeth Alter

Page 35: 20 sozialdemokratische Jahre. Die SPD-Landtagsfraktion Brandenburg 1990-2010

34 3435 3520 sozialdemokratische Jahre

Die Landtagswahlen am 19. September 2004

bringen der SPD wieder den Sieg. Mit 33 Ab-

geordneten stellt sie wieder die stärkste Frak-

tion im Landtag. Sie bildet eine Koalition mit

der CDU. Am 21. Oktober 2004 wird Matthias

Platzeck vom Landtag wieder zum Minister-

präsidenten gewählt.

2005 beginnt der Umbau der Förderstruktu-

ren und der Landesplanung. Mit dem Prinzip

des „Stärken stärken“ wird die Wirtschafts-

förderung konzentriert. Unter dem Motto

der „Erneuerung aus eigener Kraft“ werden

Bildungs-, Wirtschafts- und Familienpolitik

enger miteinander verzahnt.

Auch die Konsolidierung des Haushaltes zeigt

Erfolg. 2007 und 2008 kann Brandenburg

erstmals in seiner Geschichte ohne neue Kre-

dite auskommen. Auch die Wirtschaft erholt

sich. Zum Sommer 2009 sinkt die Arbeitslo-

senzahl um circa 40 Prozent von 270.000 (Ja-

nuar 2005) auf etwa 140.000.

2006 tagt die SPD-Fraktion erstmals in Polen.

Im Rahmen der Fraktionsklausur in Stettin

gibt es politische Gespräche mit dem Woje-

woden Ostpommerns sowie mit dem Vor-

sitzenden des Regionalparlamentes und der

Polen-Beauftragten der Bundesregierung,

Gesine Schwan.

■ Fraktionsvorsitzender: Günter Baaske ■ Stellvertretende Vorsitzende: Mike Bischoff,

Klara Geywitz, Martina Gregor-Ness, Ralf Holzschuher (ab 2007), Sylvia Lehmann (ab 2006), Werner-Siegwart Schippel (bis 2007), Esther Schröder (bis 2006)

■ Parlamentarischer Geschäftsführer: Christoph Schulze

■ Fraktionsgeschäftsführer: Thomas Kralinski ■ Landtagspräsident: Gunter Fritsch

2008 2009

Mit dem Zusammenbruch der Lehman-Bank beginnt die weltweite Finanz- und Wirtschafts-krise. Die Bundesregierung garantiert alle Spareinlagen.

Die Bundesregierung verabschiedet ein umfangreiches Paket zur Stützung der Konjunktur. In Folge der Wirtschafts-und Finanzkrise steigt die Neuverschuldungauf Rekordhöhe.

Zusammensetzung des 4. Landtages

DVU

33

SPD

CDU

20

PDS /Linke

29

6

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36 36Märkische Hefte 19 | Oktober 201037 37

Wie wird man denn Fraktionsvorsitzender?

Na, durch Wahl. Das ist bei uns in der Frakti-

on auch immer ganz gut – mit ordentlichen

Mehrheiten – abgelaufen. Ansonsten, indem

man angesprochen wird. Bei mir gab es den

berühmten Stupser mit dem Ellenbogen in

die Seite verbunden mit dem Satz: Mach mal!

Und fanden Sie das gut?

Ich war vorher Minister, in einem Gebiet, was

mir sehr liegt und wo ich mich gut auskenne.

Ich hätte es gerne weitergemacht, habe aber

auch gesehen, dass die Fraktion viel Spaß

machen kann. Ich bin genauso viel im Land

rumgefahren. Man hat ähnlich viel Einfluss

gehabt, man hat ähnlich viel gestalten kön-

nen. Kurz gesagt: Die Zeit in der Fraktion war

einfach toll.

Was ist der Unterschied zwischen dem Minis-

ter- und Fraktionsvorsitzendendasein?

Wenn du Fraktionsvorsitzender bist, muss du

reden über Abwasseranschlüsse, über Aus-

bausatzungen und Sozialhilfe, über Bildung

und Forstreform. Wenn du Minister bist, hast

du einen eingegrenzten Themenbereich, in

dem du dich tiefer einarbeiten und fachlich

fundierter mitreden kannst. Das ist beim

Fraktionsvorsitz etwas aufwändiger und

raubt viel Zeit – auch in vermeintlichen Ne-

bensachen.

Was war der schönste Moment in Ihrer Zeit

als Fraktionsvorsitzender?

Mach mal!

Günter Baaske, Fraktionsvorsitzender von 2004 bis 2009, über die Frage, wie er Fraktions-

vorsitzender wurde, die zehnfache Äquatorumrundung und die Erfolge im Kampf gegen die

Nazis.

Klarer Kurs: Günter Baaske gratuliert dem wiederge-wählten Ministerpräsidenten Matthias Platzeck 2004, im Hintergrund Landtagspräsident Gunter Fritsch.

Page 37: 20 sozialdemokratische Jahre. Die SPD-Landtagsfraktion Brandenburg 1990-2010

36 3637 3720 sozialdemokratische Jahre

Die mit schwacher Mehrheit eingezoge-

ne Erkenntnis, dass wir ein Rauchverbot an

Schulen brauchen. Als Fraktionsvorsitzender

machst du ja keine Einzeldinger, du bist ja

immer im Boot mit der ganzen Fraktion und

ich glaube, wir haben als Fraktion eine große

Geschlossenheit gezeigt. Mir war sehr wich-

tig, dass wir als SPD im Land erkennbar sind.

Deshalb auch unser Motto „Mit dem Gesicht

zu den Menschen.“ Ich bin in den fünf Jahren

als Fraktionsvorsitzender so um die 400.000

Kilometer durch Brandenburg gefahren, von

Schulklassen zu Unternehmen, von Geburts-

stationen zu Altenheimen, von Naturschutz-

gebieten in die Landwirtschaft. Und zwar um

zu hören, wo der Schuh drückt, oder auch um

zu erklären, warum etwas geht oder eben

auch nicht.

Worauf sind Sie besonders stolz?

Das sind zwei Dinge. Zum einen hat die SPD-

Fraktion einen sehr großen Anteil daran, dass

wir die hervorragenden „Netzwerke Gesunde

Kinder“ im Land etabliert haben. Ich habe

2005 das Vorbild dieser Netzwerke in Finn-

land besucht – und gemeinsam mit vielen en-

gagierten Menschen wie Ärzten, Kindergärt-

nerinnen, Sozialarbeitern und anderen haben

wir diese Familien-Netze dann über das gan-

ze Land gelegt. Das hat das Klima für Kinder

in Brandenburg spürbar verändert.

Und der zweite Punkt?

Dass wir als Fraktion im Land beim Kampf

gegen den Rechtsextremismus erkennbar

und erfolgreich waren. Die Demonstrationen

gegen Nazi-Aufmärsche in Halbe oder auf

den Seelower Höhen – das waren Momente,

in denen man als Fraktionsvorsitzender auf

der einen Seite schon sehnsüchtig erwartet

wurde. Auf der anderen Seite war es eben

auch so, dass es mir Spaß gemacht hat, weil

wir Erfolge hatten, weil immer mehr Leute

gekommen sind und eine richtige Bewegung

im Lande entstanden ist, die wir zweifelsohne

mit ausgelöst haben. Als man merkte, dass

Das Motto ist „Mit dem Gesicht zu den Menschen.“: Günter Baaske und Jutta Lieske.

Page 38: 20 sozialdemokratische Jahre. Die SPD-Landtagsfraktion Brandenburg 1990-2010

38 38Märkische Hefte 19 | Oktober 201039 39

sich die Menschen Sorgen machen, dass Bran-

denburgs Ruf leidet, weil hier ein paar durch-

geknallte Nazis leben. Und so kamen immer

mehr, um deutlich zu machen, dass Branden-

burg anders ist. Das war am Ende so, dass

wir uns immer mehr zurückziehen konnten

von der politischen Ebene und bei bestimm-

ten Veranstaltungen dann Familienverbände

oder Dorfvereine die Aktionen übernommen

haben und uns vielleicht noch eingeladen

haben, dabei zu reden. Aber die ganze Orga-

nisation hat dann halt vor Ort stattgefunden.

Diese Erfolge im Kampf gegen den Rechtsex-

tremismus machen mich sehr stolz.

Dabei ging es auch im Landtag hoch her.

Der Schuldt von der DVU hat im Landtag mal

angefangen zu krakeelen, sein Vater hätte

ihm von Kindheit an gesagt, er sei nicht in

den Krieg gezogen für Hitler oder für die NS,

sondern er habe gekämpft für das Vaterland.

So einen Quatsch hat er erzählt, das gab dann

eine ziemlich haarige Auseinandersetzung.

Ich persönlich hätte ihn gern weiterreden las-

sen, weil das, was er da gesagt hat, sehr deut-

lich gemacht hat, wie die DVU wirklich tickt.

Das hat sie ja normalerweise nie so offen ge-

sagt wie z. B. die NPD, die ja regelrecht kriegs-

verherrlichend aufgetreten ist. Lediglich in

solchen Momenten kam dann deren echtes

Denken durch. Er wurde dann niedergebrüllt

und so ging der Rest im Tumult unter.

Die DVU hat Sie dann auch angezeigt, weil Sie

deren Leute als Nazis bezeichnet haben.

Das war gleich am Anfang der Legislaturpe-

riode. Ich hatte die DVU als Nachfolgepartei

der NSDAP bezeichnet, da haben die mich

angezeigt. Das Verfahren wurde aber einge-

stellt.

Wissen Sie eigentlich, was Sie von den an-

deren Fraktionsvorsitzenden der SPD unter-

scheidet?

Nein.

Sie sind der einzige, der davor oder danach

nicht Landwirtschaftsminister war.

Stimmt, ist ja lustig. Wobei es schon gut ist,

wenn man als Fraktionsvorsitzender das Re-

gierungsgeschäft mal erlebt hat. Man weiß,

wie eine Regierung tickt und welche Dinge da

laufen.

Günter Baaske, Dagmar Frederic und Matthias Platzeck beim traditionellen Sommerfest der Fraktion.

Page 39: 20 sozialdemokratische Jahre. Die SPD-Landtagsfraktion Brandenburg 1990-2010

38 3839 3920 sozialdemokratische Jahre

Bis in die Morgenstunden

Britta Stark ist technische Zeichnerin und Maschinenbauteilkonstrukteurin.

Seit 1990 ist sie – mit dreijähriger Unterbrechung – Mitglied des Landtages Brandenburg.

Sie war Gründungsmitglied der SDP und SDP-Bezirksvorsitzende in Frankfurt (Oder).

Als Regierungsbeauftragte für den Bezirk Frankfurt sammelte sie 1990 ihre erste

Verwaltungserfahrung. Seitdem ist die Innenpolitik ihr Steckenpferd.

Arbeitskreis vor Ort: Alwin Ziel, Peter Muschalla, Peter Kikow, Christel Dettmann und Britta Stark (v. l.).

Wie sind Sie zur Wendezeit zur SPD gekom-

men?

Wie viele ehemalige DDR-Bürger, die sich

nach der Wende engagieren wollten, hatte

ich zunächst Kontakt zu verschiedenen Op-

positionsbündnissen. Ich wollte aber nicht

nur akademische Streitgespräche führen –

ich wollte etwas bewegen. Weder im „Neuen

Forum“, noch in den Reihen des „Demokra-

tischen Aufbruchs“ fühlte ich mich politisch

wirklich zu Hause. Deshalb war für mich sehr

schnell klar, dass ich mich in der SPD, die zu-

nächst ja SDP hieß, engagieren werde. Sicher

hat bei dieser Entscheidung auch meine Her-

kunft eine Rolle gespielt. Meine Mutter war

eine glühende Anhängerin von Willy Brandt

und Helmut Schmidt. Auch mich haben diese

Persönlichkeiten beeindruckt. So gehörte ich

dann zu den Gründungsmitgliedern der SDP

und war auch im DDR-Vorstand der Partei mit

dabei.

Wie haben Sie im Oktober 1990 die Anfangs-

stimmung in der Fraktion empfunden?

Es herrschte eine geradezu euphorische

Stimmung unter uns Abgeordneten. Wir wa-

ren voller Tatendrang und setzten diesen mit

viel Kreativität um. Es gab ja so gut wie keine

Strukturen, keine Gesetze. Wir mussten alles

neu gestalten.

Was war für Sie die spannendste Aufgabe in

dieser Zeit?

Ich war damals Mitglied im Verfassungsaus-

schuss. Besonders spannend war für mich,

an der Erarbeitung der ersten brandenbur-

gischen Landesverfassung mitzuwirken.

Page 40: 20 sozialdemokratische Jahre. Die SPD-Landtagsfraktion Brandenburg 1990-2010

40 40Märkische Hefte 19 | Oktober 201041 41

Dazu führten wir viele intensive Diskussio-

nen. Überhaupt hatten wir damals eine sehr

gewinnbringende und positive Debatten-

kultur. Die Ampel-Koalition sorgte für sehr

intensive politische Auseinandersetzungen.

Mir sind beispielsweise die Debatten im In-

nenausschuss mit Michael Schumann (PDS),

Peter-Michael Diestel von der CDU oder Ro-

semarie Fuchs (FDP) in lebendiger Erinnerung

geblieben. Als Innenpolitiker hatten wir ein

enormes Arbeitspensum, weil der Anteil der

neuen Gesetzgebung zu etwa 75 Prozent in

unserem Bereich lag. Nicht selten haben wir

bis in die Morgenstunden hinein diskutiert,

letztlich aber immer Lösungen gefunden, hin-

ter denen dann alle stehen konnten.

Wie lief die Arbeit genau ab?

Wir haben nicht nur sehr intensiv miteinan-

der diskutiert, sondern auch Erfahrungen in

anderen Bundesländern gesammelt. Um bei-

spielsweise die Gemeindeordnung zu erar-

beiten, sind wir durchs Land gefahren und ha-

ben unsere westdeutschen Kollegen befragt.

So waren wir in der Lage, mehrere Gesetze zu

vergleichen und die Elemente für Branden-

burg passend abzustimmen.

Frauenpower: Der Parlamentarische Geschäftsführer Wolfgang Klein wird von den Frauen der Fraktion mit dem „Dino“ als „Chauvi des Jahres“ ausgezeichnet (Cornelia Gödecke, Regine Hildebrandt und Gabriele Lewandowski, v. l.).

Page 41: 20 sozialdemokratische Jahre. Die SPD-Landtagsfraktion Brandenburg 1990-2010

40 4041 4120 sozialdemokratische Jahre

Welches Projekt hat Ihnen in diesen 20 Jah-

ren besonders am Herzen gelegen?

Datenschutz war für mich schon immer ein

wichtiges Thema. Was wir auf diesem Gebiet

erreicht haben, macht mich schon ein wenig

stolz. Mit unseren Regelungen zur Aktenein-

sicht und mit unserem Datenschutzgesetz

haben wir Pionierarbeit geleistet und uns an

die Spitze der Bewegung gesetzt.

Was hält Sie nach so vielen Jahren noch im-

mer an Ihrem Abgeordnetenstuhl?

Das Aufgabengebiet „Politik“ gehört aus mei-

ner Sicht zu den spannendsten und vielfäl-

tigsten. Meine Arbeit hat Auswirkungen auf

viele unterschiedliche Lebensbereiche, die ich

durch meine Entscheidungen direkt beein-

flusse und dadurch mitgestalte. Das ist eine

verantwortungsvolle Aufgabe, die mich nach

wie vor reizt. Es ist aber auch und vor allem

der unmittelbare Kontakt zu den Menschen,

der mich in der Politik hält. Dabei ist mir be-

sonders wichtig, auch kommunalpolitisch

verankert zu sein, um meine „Erdung“ nicht

zu verlieren.

Wie ist heute die Stimmung in der Fraktion?

Auch wenn die eingangs beschriebene Eu-

phorie inzwischen verflogen ist – es ist eine

konstruktive Atmosphäre, die nach wie vor in

unserer Fraktion herrscht. Manchmal vermis-

se ich allerdings den Widerspruchsgeist und

die Debattenkultur der Anfangsjahre. Die

unterschiedlichen Positionen so zusammen-

zuführen, dass sich alle mitgenommen und

in den Prozess der Meinungsbildung einbe-

zogen fühlen, ist sicher keine leichte Aufgabe

für unseren Fraktionsvorsitzenden. Dietmar

Woidke stellt sich dieser Herausforderung

mit viel Einfühlungsvermögen und Erfahrung.

Fraktionsklausur in Rheinsberg 2010: Kerstin Kircheis, Liane Woellner, Werner-Siegwart Schippel, Sören Kosanke, Britta Stark, Martina Münch, Till Meyer, Detlef Baer, Günter Baaske und Andreas Kuhnert.

Page 42: 20 sozialdemokratische Jahre. Die SPD-Landtagsfraktion Brandenburg 1990-2010

42 42Märkische Hefte 19 | Oktober 201043 43

Die 5. Wahlperiode seit 2009

2009 2010

CDU/CSU und FDP gewinnendie Bundestagswahlen.Die SPD wird Oppositionspartei im Bund. Die Weltklimakonferenz in Kopenhagen kann sich nicht auf neue Regeln zum Klimaschutz einigen.

Die USA ziehen ihre Kampftruppen aus dem Irak ab. Die Arbeitslosigkeit in Brandenburg sinkt auf den niedrigsten Wert seit der Wieder-vereinigung.

1

2223 24

2511

12 13 1415

26 27

16

2829

1718

30

31

19

2021

2

3 4

5

67

89

10

1. Detlef Baer

2. Dr. Martina Münch

3. Susanne Melior

4. Prof. Dr. Siegline Heppener

5. Ina Muhß

6. Sylvia Lehmann

7. Christoph Schulze

8. Günter Baaske

9. Klara Geywitz

10. Klaus Ness

11. Manfred Richter

12. Martina Gregor-Ness

13. Mike Bischoff

14. Kerstin Kircheis

15. Thomas Günther

16. Barbara Hackenschmidt

17. Britta Stark

18. Alwin Ziel

19. Werner-Siegwart Schippel

20. Gunter Fritsch

21. Dr. Dietmar Woidke

22. Holger Rupprecht

23. Sören Kosanke

24. Udo Folgart

25. Matthias Platzeck

26. Elisabeth Alter

27. Ralf Holzschuher

28. Reinhold Dellmann

29. Rainer Speer

30. Andreas Kuhnert

31. Jutta Lieske

Page 43: 20 sozialdemokratische Jahre. Die SPD-Landtagsfraktion Brandenburg 1990-2010

42 4243 4320 sozialdemokratische Jahre

Bei der Landtagswahl am 27. September 2009

wird die SPD zum fünften Mal in Folge stärks-

te Kraft. Die SPD-Fraktion stellt 31 Abgeordne-

te im neuen Landtag und geht eine Koalition

mit der Linkspartei ein. Matthias Platzeck

wird am 6. November erneut zum Minister-

präsidenten gewählt.

In Folge der Koalitionsentscheidung kommt

es zu einer intensiven Debatte über die Auf-

arbeitung der SED-Diktatur. Im Januar 2010

beschließt der Landtag per Gesetz die Über-

prüfung der Abgeordneten auf eine Mitarbeit

beim DDR-Staatssicherheitsdienst. Nach der

Regelüberprüfung in der ersten Wahlperiode

hatte lediglich die SPD-Fraktion ihre Abge-

ordneten 1994 und 1999 von der Stasi-Unter-

lagenbehörde überprüfen lassen.

Die neue Koalition arbeitet unter dem Motto:

„Gemeinsinn und Erneuerung. Ein Bran-

denburg für alle“. Schwerpunkte der Regie-

rungsarbeit sind die Verzahnung von sozialen

Aufstiegsmöglichkeiten und guter wirtschaft-

licher Entwicklung. Geplant sind unter ande-

rem ein Schüler-Bafög für Kinder aus einkom-

mensschwachen Familien, kleinere Gruppen

in den Kitas und die Neueinstellung von 1.250

Lehrerinnen und Lehrern sowie ein Mindest-

lohngesetz für die Vergabe öffentlicher Auf-

träge. Darüber stehen die Haushaltskonsoli-

dierung und die Modernisierung der staatli-

chen Strukturen auf der Tagesordnung.

■ Fraktionsvorsitzender: Dietmar Woidke ■ Stellvertretende Vorsitzende: Mike Bischoff,

Martina Gregor-Ness, Ralf Holzschuher, Sylvia Lehmann, Susanne Melior

■ Parlamentarische Geschäftsführerin: Klara Geywitz

■ Fraktionsgeschäftsführer: Thomas Kralinski ■ Landtagspräsident Gunter Fritsch

Zusammensetzung des 5. Landtages

31

SPD

CDU

Bündnis 90/Grüne

FDP

19

26

5

7

Linkspartei

Page 44: 20 sozialdemokratische Jahre. Die SPD-Landtagsfraktion Brandenburg 1990-2010

44 44Märkische Hefte 19 | Oktober 201045 45

Können Sie sich an den Wahltag im Oktober

1990 erinnern?

Klar. Die SPD-Wahlparty fand in der Kantine

des Reichsbahnausbesserungswerkes in Pots-

dam statt. Da war ein Riesenjubel. Wir waren

ja das einzige neue Bundesland, in dem die

SPD vorne lag.

Haben Sie den Erfolg der SPD erwartet?

Nein. Wir haben eher damit gerechnet, dass

die SPD in den traditionsreicheren Gebieten

– in Sachsen und Thüringen – stärker wird.

Nun hatten wir in Brandenburg zweifellos

den Vorteil, dass Manfred Stolpe als Spitzen-

kandidat zur Verfügung stand und er im Land

durch seine Tätigkeit als Konsistorialpräsident

schon bekannt war. Er hat auch einen Super-

Wahlkampf gemacht – da spürte man schon,

dass es nicht ganz schlimm enden würde. Am

Wahlabend gab es dann die Möglichkeit, eine

Koalition mit der CDU zu bilden oder eben

die Ampel mit FDP und Bündnis 90. Ich erin-

nere mich, dass Regine Hildebrandt noch auf

der Wahlparty die Forderung nach der Ampel

aufgemacht hatte, während Manfred Stolpe

etwas zurückhaltender war.

Sie hatten dann ab dem 1. November 1990einen Arbeitsvertrag bei der neu gegründe-

ten Landtagsfraktion. Gab es da überhaupt

schon einen Schreibtisch?

Es gab nichts. Es war so ähnlich wie Ende

1989, Anfang 1990 als sich die SPD gegründet

und organisiert hatte. Die neuen Abgeordne-

ten hatten auch nahezu keine parlamentari-

sche Erfahrung. Es gab ein paar Abgeordnete,

die zuvor ein halbes Jahr in der Volkskammer

waren oder seit Mai 1990 in den Kreistagen.

Gleiches galt für die Mitarbeiter. Niemand

wusste, wie ein Landtag eigentlich genau

„Das geht auf keine Kuhhaut“

Ein Gespräch mit dem Chef der Staatskanzlei, Albrecht Gerber. Er kam als 22-Jähriger

Anfang 1990 nach Potsdam um beim Aufbau der SPD zu helfen – und blieb bis heute.

1990 wurde Gerber der erste Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion.

Weihnachtsfeier der Fraktion 2005: Albrecht Gerber und Thomas Kralinski (vorne, v. l.) und Elisabeth Alter, Barbara Hackenschmidt, Thomas Günther (hinten, v. l.).

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44 4445 4520 sozialdemokratische Jahre

funktioniert. Alles musste jeden Tag neu ge-

lernt werden. Es gab überhaupt kein Erfah-

rungswissen, das man hätte nutzen können.

Da war nur die Kraft des Neubeginns.

Ihr neuer Job wurde wahrscheinlich auch

nicht ausgeschrieben.

Daran war nicht zu denken. Ich hatte im Wahl-

kampf schon als Sprecher des Landesverban-

des gearbeitet, anschließend brauchte man in

der Fraktion dringend jemanden. Ich bekam

einen Arbeitsvertrag und ein – wie ich damals

fand – enormes Gehalt von 1.632 Mark. Ich

war damals ja noch Student und hatte mein

Studium nur unterbrochen. Anfang 1991 habe

ich dann für mich entschieden, mein Studium

zu beenden – weil irgendwann sicher auch

hier die im Westen üblichen Regelungen für

das Dienstrecht gelten würden und ich bis

dahin ja formal nur ein Abitur hatte und keine

Berufsausbildung.

Wie muss man sich die Arbeit im Landtag

damals eigentlich vorstellen?

Man hatte jede Woche das Gefühl, etwas Neu-

es zu machen – das war das Grundgefühl die-

ser Zeit. Nun waren wir auch die erste Ampel-

Regierung überhaupt, noch dazu die einzige

sozialdemokratische Regierung im Osten – es

wurde sehr genau wahrgenommen, was wir

taten. Die Abgeordneten kamen aus den un-

terschiedlichsten beruflichen Kontexten und

hatten noch keine parteipolitische Erfahrung.

Das machte die Arbeit unbefangener und

frischer – aber auch etwas unprofessioneller.

Die mangelnde Erfahrung wurde durch die

„Aktivisten der ersten Stunde“ durch hohen

Einsatz, viel Engagement und dem Willen,

etwas Neues anzufangen, ausgeglichen.

Ist das besser oder schlechter heute?

Es ist im positiven und im negativen Sinne

unspannender geworden. Niemand könnte

zehn oder gar 20 Jahre lang diese unheimli-

che Geschwindigkeit durchhalten, das geht

ja auf keine Kuhhaut. Insofern ist Normalität

auch etwas Gutes.

Welche Rolle spielte der erste Fraktionsvorsit-

zende Wolfgang Birthler?

Birthler war ein ganz starker Fraktionsvorsit-

zender. Er gab der Fraktion sehr schnell ein

Gesicht und auch Gewicht. Die schwierigen

Aushandlungsprozesse in der ersten Koali-

Im Wahlkampf 1990: Albrecht Gerber im Gespräch mit dem Spitzenkandidaten Manfred Stolpe.

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46 46Märkische Hefte 19 | Oktober 201047 47

tion hat er ganz bravourös gemeistert – für

mich war er wirklich eine Identifikations- und

Vorbildfigur.

Im Prinzip bestand die erste Fraktion aus Ost-

Abgeordneten und vielen West-Mitarbeitern.

Kam es dabei zu Konflikten?

Am Anfang hat da keiner gefragt. Da wurde

jeder, der mitmachen wollte, eingemeindet.

Wo man herkam spielte keine Rolle. Das kam

dann erst mit dem Einzug des Dienstrechtes

Mitte der neunziger Jahre, als die Gehaltsun-

terschiede zwischen Ost und West deutlich

wurden.

Dienstags vormittags: Fraktionssitzung der SPD im Landtag.

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46 4647 4720 sozialdemokratische Jahre

1990 machten Sie Wahlkampf als Mitglied

beim Bündnis 90. Wie empfanden Sie das Er-

gebnis von gut 6 Prozent?

Wir haben Wahlkampf mit ganz wenig Mit-

teln gemacht. Marianne Birthler, Günter Noo-

ke, Wolfgang Pohl und ich fuhren nachts mit

dem Trabi rum und klebten unsere Plakate.

Die Grünen haben damals gegen uns kandi-

diert. Wir hatten den Eindruck, dass die Leute

uns und die Grünen nicht auseinanderhal-

ten können, und waren deshalb überzeugt,

dass wir den Landtag nicht von innen sehen

werden. Am Wahltag haben sich dann alle

Mitstreiter vom Bündnis 90 im Potsdamer

Filmcafé verabredet – und zwar eher in der

Stimmung einer Abschlussfeier, um uns noch

mal zu sehen, bevor jeder seine Wege geht.

Aber es kam dann anders.

Ja, irgendwo flimmerte ein Fernseher. Und

dort war dann irgendwann nach 18 Uhr eine

„6“ vor dem Komma zu sehen. Aber auch das

haben wir noch nicht geglaubt. Doch im Laufe

des Abends wurde immer klarer, dass wir in

den Landtag einziehen werden. Das war eine

Riesenfreude, weil für uns völlig unerwartet.

Später bin ich dann noch zur Wahlparty der

SPD gegangen und habe dort auch kurz mit

Manfred Stolpe gesprochen. Das alles war

ziemlich unwirklich.

Und wie sortierte sich dann alles weitere?

Am Montag danach wurde uns klar: Nun sind

wir eine Landtagsfraktion. Wir waren die ein-

zige Bürgerbündnisfraktion im Osten. Wir

bekamen zwei kleine Büros für die Fraktion

und haben dann mit SPD und FDP ziemlich

spannende Koalitionsverhandlungen geführt.

Es ging alles Schlag auf Schlag. Denn das Jahr

1990 endete, wie es angefangen hatte: Man

musste mit sehr wenig Schlaf auskommen,

aber es hat einem nichts ausgemacht, weil es

so elektrisierend war: vom Runden Tisch über

die Volkskammer in den Brandenburger Land-

tag.

Liebe zum Land

Ein Gespräch mit Matthias Platzeck über schlaflose Nächte, politische Glücksfälle

und die Frage, wie es in Brandenburg weitergeht.

Am Schreibtisch in der Staatskanzlei: Matthias Platzeck.

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48 48Märkische Hefte 19 | Oktober 201049 49

Können Sie sich an Ihren ersten Auftritt vor

der SPD-Fraktion erinnern?

Ich war Umweltminister und es gab Streit,

bei dem es um Naturschutz- und Landwirt-

schaftsfragen ging. Wir hatten damals ja

nahezu ständig Konflikte und jeden Monat

mindestens einmal Koalitionsausschuss. Aber

das ist vollkommen normal. Wir mussten ja in

kürzester Zeit eine unglaubliche Menge an

Gesetzen und Verordnungen machen. Da ist

es logisch, dass Interessen austariert werden

müssen.

Aber die Zusammenarbeit mit der SPD-Frak-

tion war trotzdem in Ordnung?

Ja, vollkommen. Manfred Stolpe hat das sehr

weise und weitsichtig gemanagt. Zu Wolf-

gang Birthler, dem Fraktionsvorsitzenden,

hatte ich einen engen Draht. Uns verband

eine Art Seelenverwandtschaft, er kam ja

auch aus der Kirchen- und Friedensbewe-

gung. Auch Steffen Reiche, der damalige SPD-

Landesvorsitzende, war ein Garant für eine

gute Zusammenarbeit. Wir alle hatten ein

gemeinsames Grundverständnis, dass wir ge-

meinsam dieses Land aufbauen wollen. Die-

ser Grundkonsens war wichtig. Man musste

viel miteinander reden, die Arbeitskreise der

drei Regierungsfraktionen tagten häufig. Te-

lefonieren ging ja noch nicht so richtig. Im

Landwirtschaftsminister Edwin Zimmermann, Sozialministerin Regine Hildebrandt und Umweltminister Matthias Platzeck auf der Grünen Woche 1997.

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48 4849 4920 sozialdemokratische Jahre

Umweltministerium saßen wir in den ersten

Tagen in einem Büro mit sechs Leuten, einem

Telefon und einem alten Robotron-Computer.

Welche Konflikte gab es mit der SPD?

Meistens ging es um die Balance zwischen

Naturschutz und Landwirtschaft. Edwin Zim-

mermann, der Landwirtschaftsminister, hatte

mal gedroht, er würde persönlich die Schran-

ken zu den Naturschutzgebieten mit dem

Traktor einreißen. Dafür gab es auf den Bau-

ernversammlungen viel Jubel. Zimmermanns

Aufgabe war es, die Landwirtschaft neu zu

strukturieren und erfolgreich zu machen.

Meine Aufgabe war es, im Land ein Verständ-

nis für Umwelt- und Naturschutz aufzubauen.

Da bleiben Konflikte nicht aus. Aber rückbli-

ckend muss man sagen, dass uns beides gut

gelungen ist. Wir haben in Brandenburg eine

sehr erfolgreiche Landwirtschaft und wieder

eine intakte Natur.

Aus dem Blickwinkel eines Regierungsmit-

gliedes – wie würden Sie das Verhältnis von

Regierung und SPD-Fraktion bezeichnen? Ist

das wie bei Koch und Kellner?

Nein. Das ist ein sehr ordentliches Zusam-

menspiel, wie es in einer repräsentativen De-

mokratie nötig und üblich ist. Die Regierung

wird von der SPD-Fraktion getragen, aber

auch nicht geschont – gerade auch nicht in

Fraktionssitzungen. Es ist beides da, was man

zum Regieren braucht. Es ist der Wille da, dass

die Regierungsarbeit ordentlich läuft – aber

das geschieht auch nicht kritiklos.

Was sind die Erfolgsfaktoren dafür, dass die

SPD seit 20 Jahren die treibende und bestim-

mende Kraft im Land ist?

Bodenhaftung ist der wichtigste Faktor. Wir

haben keine Funktionärskaste, die nicht weiß,

was im Land los ist. Zweitens haben wir uns

nie auf nur ein Thema konzentriert, sondern

alles aufgenommen, was die Leute bewegt.

Und drittens sind wir fähig, unser eigenes

Tun zu analysieren und eigene Fehler auch

zu korrigieren. Das haben wir zum Beispiel

beim Umgang mit dem Rechtsextremismus

gemacht, bei der Wirtschaftspolitik oder der

Vergangenheitsaufarbeitung. Daneben ist es

uns gelungen, immer gute und vernünftige

Leute für die Politik zu gewinnen, so dass im

Land ein Grundvertrauen in die Sozialdemo-

kratie gewachsen ist. Und dann kamen aus-

geprägte Glücksfälle wie Manfred Stolpe und

Regine Hildebrandt dazu.

Und was sind die größten Herausforderun-

gen für die Zukunft?

Wir haben in den vergangenen 20 Jahren

eine unglaubliche Aufbauleistung vollbracht.

Nach den vielen Unsicherheiten der vergan-

genen Jahre haben wir jetzt eine stabile Basis.

Die meisten unserer Unternehmen sind zwar

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50 50Märkische Hefte 19 | Oktober 201051 51

klein, aber sie wachsen. Die Arbeitslosigkeit

hat sich in den vergangenen fünf Jahren hal-

biert – das ist eine Leistung, die in Europa ih-

resgleichen sucht. Das heißt aber auch, dass

wir in Zukunft immer weniger einen Sonder-

status reklamieren können. 20 Jahre nach der

Vereinigung sind wir zunehmend ein „nor-

males“ Bundesland – das äußert sich zum

Beispiel ganz konkret darin, dass wir unseren

Landeshaushalt auf das Maß zurückfahren

müssen, welches im Westen der Bundesrepu-

blik üblich ist. Es bedeutet aber auch, dass wir

uns in Brandenburg auf einen härteren Wett-

bewerb einstellen müssen.

Was heißt das?

Wir brauchen eine neue Sozialpartnerschaft

zwischen Unternehmen und Arbeitnehmern.

Studien zeigen, dass Unternehmen besser

durch Wirtschaftskrisen kommen oder mit

Fachkräftemangel fertig werden, wenn sie

gut mit Betriebsräten und Gewerkschaften

zusammenarbeiten. Das ist im Interesse der

Unternehmer genauso wie der Beschäftigten.

Denn nur so wird es auch gelingen, zu höhe-

ren Löhnen zu kommen. Das ist eine zentrale

Herausforderung für dieses Jahrzehnt.

Das hat auch etwas mit dem demografischen

Wandel zu tun.

Ja, wir werden – Gott sei Dank – älter, aber wir

werden auch weniger. Unter diesen Umstän-

den ein vernünftiges Leben zu organisieren,

wird eine spannende Aufgabe. Wir müssen

unseren Landeshaushalt konsolidieren – und

dabei dafür sorgen, dass trotzdem noch Le-

bensfreude und Liebe zum Land herrschen.

Dafür brauchen wir ein hohes Maß an Mitein-

ander. Ich will nicht, dass die Leute noch mehr

die Ellenbogen ausfahren. Im Gegenteil – ich

möchte, dass sie sich mehr zusammenschlie-

ßen und gemeinsam engagieren.

Und was bedeutet dies für die SPD und ihre

Landtagsfraktion?

Unsere Aufgabe ist, diesen Prozess zu beglei-

ten, zu analysieren und mit Impulsen voran

zu bringen. Vor allem aber müssen wir mit

den Leuten reden und unsere Politik erklären.

„Mit dem Gesicht zu den Menschen.“ – das ist

ein schönes Motto für eine Fraktion. Denn nur

wer miteinander redet, wird Verständnis ern-

ten und Vertrauen aufbauen können.

Konzentriert im Plenum: Tina Fischer, Klaus Bochow, Mike Bischoff, Ralf Holzschuher und Sylvia Lehmann.

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50 5051 5120 sozialdemokratische Jahre

Für kurze Strecken und bei gutem Wetter

nehme ich seit einiger Zeit den Elektroroller.

Ein Produkt aus der Region: sparsam, leise

und nicht so eine Umweltsau wie mein Mo-

torrad. Mein alter Dackel Oskar freut sich

über jede Tour, bei der er mich begleiten darf.

Platz für sein Körbchen ist hinter mir auf

dem Sitz genug. Unsere Fahrten führen uns

durch viel Grün, und hin und wieder halten

uns Touristen aus Westfalen oder Bayern an,

um zu fragen, wo ich mein Gefährt herha-

be. Die Leute kommen gerne zu uns, gerade

aus Westdeutschland. Vor einer Weile galt der

Osten noch als wenig sexy, selbst 2010 hatte

ein Drittel der Wessis noch nie den Osten be-

treten. Aber wie mein Roller ist Brandenburg

eben auch sparsam, leise und klimafreundlich.

Die Leute kommen, um in den Ferien mit ihren

Kindern Obst und im Wald wilde Blaubeeren zu

pflücken, auf den neuen Lausitzer Seen zu se-

geln oder zum Wandern in die Naturparks. Und

wer hinter die Wälder und Felder blickt, kann

sich hier noch so einiges an- und abgucken.

Brandenburg ist ein Flächenland, und diese

Flächen haben wir clever genutzt. Kein ande-

res Bundesland produziert so viel Strom aus

Wind und Sonne wie wir, in keinem anderen

Bundesland arbeiten so viele Menschen für

Unternehmen aus dieser Branche. Zu diesem

Erfolg haben uns Not und Tugend gleicher-

maßen geführt. Zum einen: Wir sind weniger

geworden. Über die Jahre sind viele junge

Menschen aus Brandenburg weggezogen, es

wurden zu wenige Kinder geboren, die Alten

verstarben nach und nach. Zum anderen: Die

Landesregierung hatte eine Energiestrategie

ausgerufen, die sichere Energieversorgung

Mut und Kreativität

Dietmar Woidke, Fraktionsvorsitzender der Brandenburger SPD seit 2009, war als

Minister mit Landwirtschaft und Umwelt befasst. Jetzt beackert er das ganze Feld

der Landespolitik. Und träumt sich manchmal in die Zukunft… ins Jahr 2030, wenn

Brandenburg 40 und er 69 wird.

Leitet die Fraktion seit 2009: Dietmar Woidke.

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52 52Märkische Hefte 19 | Oktober 201053 53

und Klimaschutz ehrgeizig aneinander ge-

koppelt hat. Die demografische Entwicklung

hat Platz gemacht: für Wind- und Solaranla-

gen, für neue Ideen. Mittelständische Unter-

nehmen haben sich über das Land verteilt,

und mit ihnen neue Perspektiven für die

Jungen. Allein mein Elektroroller hat für viele

neue Arbeits- und Ausbildungsplätze gesorgt.

Inzwischen bleibt nicht nur ein Großteil der

Brandenburger Jugend in der Region, es kom-

men junge Leute aus ganz Deutschland und

unseren Nachbarländern, um hier zu lernen,

zu arbeiten, zu leben und zu lieben. Denn mit

mehr jungen Menschen, mehr jungen Fami-

lien im Land fällt erst richtig auf, was in der

Vergangenheit geleistet wurde. Die Betreu-

ung und Förderung ihrer Kinder ist einmalig

in Deutschland und inzwischen ein Grund für

Familien, nach Brandenburg zu kommen und

in Brandenburg zu bleiben. Gutes Personal,

gute Konzepte. Wir haben bewiesen, dass ein

guter Start den Rest der Strecke erleichtert.

Erst recht, wenn alle vom gleichen Punkt star-

ten. Die Kleinen helfen den Großen und um-

gekehrt. In den Kitas zu helfen, ist für viele äl-

tere Menschen eine freudvolle Beschäftigung

geworden. Sie helfen beim Mittagessen, lesen

vor oder erzählen eigene Geschichten. In den

Höfen der Kitas habe ich auch schon den ein

oder anderen alten Kollegen aus der Landes-

politik erspäht. Einige der Touristen aus West-

falen oder Bayern wundern sich über diesen

gesellschaftlichen Zusammenhalt. Und viel-

leicht ist das wirklich eine Brandenburger

Besonderheit. Wir mussten 1990 neu anfan-

gen, mussten Brandenburg neu erfinden. Da

waren Mut und Kreativität gefordert. Etwa 20

Jahre später haben uns demografischer Wan-

del, Sparzwänge und die unselige Politik der

damaligen Bundesregierung zugesetzt. Und

wieder: Mut und Kreativität. Die Brandenbur-

ger sind selten euphorisch, aber sie sind auch

selten verzagt. Und sie sind im Kleinen große

Patrioten. Nach fünf Stunden macht der Elek-

troroller einen Kilometer vor meinem Haus

schlapp. Akku alle. Es ist noch immer nicht

alles perfekt in Brandenburg. Daran arbeiten

wir. Und im nächsten Jahr kommt das neue

Modell heraus. Und so lange freut sich Oskar,

dass er mal von mir durch die Nachbarschaft

geschoben wird. Ich gönne es ihm – auf unse-

re alten Tage.

Dietmar Woidke beim Wirtschaftsempfang 1995.

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52 5253 5320 sozialdemokratische Jahre

Die Abgeordneten der SPD-Fraktion von A bis Z, von 1990 bis 2010

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54 54Märkische Hefte 19 | Oktober 201055 55

1970 bis 1973 Ausbildung zur Krankenschwes-ter an der Fachschule Dresden, 1973 bis 1981 Krankenschwester am Kreiskrankenhaus Mei-ßen, 1981 bis 1983 Erzieherin Kreisrehazentrum Meißen, 1984 bis 1986 Krippenleiterin Meißen-Proschwitz, 1987 bis 1990 Abteilungsleiterin im Kreisrehazentrum Meißen, 1990 bis 2004 Beauf-tragte für Senioren, Behinderte, Ausländer und Gleichstellung des Landkreises Oder-Spree.

Seit 1993 Mitglied der SPD, seit Oktober 2003 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung Fürstenwalde, seit 2003 stellvertretende Stadt-verordnetenvorsteherin des Stadtparlaments Fürstenwalde, seit 2008 Mitglied des Kreistages Oder-Spree.

Günter Baaske

Elisabeth Alter

1976 Abitur, 1978 bis 1982 Studium der Physik/Mathematik an der Pädagogischen Hochschule in Potsdam, Diplomlehrer, 1981 bis 1990 Lehrer für Physik/Mathematik im Kreis Belzig und an der Gehörlosenschule in Berlin, 1989 bis 1999 nebenberuflich Manager der Band „Keimzeit“, 1990 bis 2002 Dezernent und Beigeordneter im Landkreis Belzig bzw. im Landkreis Potsdam-Mittelmark, 2002 bis 2004 Minister für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen des Landes Brandenburg, seit 2009 Minister für Arbeit, So-ziales, Frauen und Familie des Landes Branden-burg.

1989 Gründungsmitglied Neues Forum im Kreis Belzig, 1989 Gründungsmitglied der SDP/SPD im Kreis Belzig, 1990 bis 1993 Mitglied der Stadt-verordnetenversammlung Belzig, 1990 bis 1993 Mitglied des Kreistages Belzig, 2006 bis 2008 stellvertretender Landesvorsitzender der SPD Brandenburg, seit 2008 Mitglied des Kreistages Potsdam-Mittelmark, 2004 bis 2009 Vorsitzen-der der SPD-Landtagsfraktion, 2004 bis 2009 Vorsitzender des Hauptausschusses.

■ Landtagsabgeordneter seit 2004 ■ Diplomlehrer, Lütte

■ geboren 1957 in Belzig, 3 Kinder

■ Landtagsabgeordnete seit 2004 ■ Krankenschwester, Fürstenwalde

■ geboren 1953 in Weinböhla, verheiratet, 2+2 Kinder

Wahlperiode 4 Wahlperiode 5

Wahlperiode 4 Wahlperiode 5

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54 5455 5520 sozialdemokratische Jahre

1973 bis 1976 Berufsausbildung zum Fernmel-dehandwerker, 1976 bis 1985 Fernmeldehand-werker und Betriebsrat bei der Deutschen Bundespost, 1984 bis 1986 Mitglied im Haupt-personalrat beim Bundesministerium für Post- und Fernmeldewesen, 1986 bis 1987 Angestellter im technischen Dienst der Deutschen Bundes-post, 1987 bis 1990 Angestellter der Deutschen Postgewerkschaft in Berlin, 1990 bis 1992 Orga-nisationssekretär des DGB in Potsdam, 1992 bis 2001 Kreisvorsitzender des DGB in Potsdam.

Seit 2001 Regionsvorsitzender des DGB Mark Brandenburg, seit 1976 Mitglied der SPD.

Detlef Baer

Petra Bierwirth

Facharbeiterin für BMSR-Technik, Hochschulrei-fe, 1981 bis 1986 Studium Technische Kybernetik und Automatisierungstechnik an der TH Leipzig, 1986 Technische Angestellte Berliner Wasser-betriebe, 1990 bis 1993 Mitglied des Kreista-ges Bernau seit 1993 Mitglied des Kreistages Barnim, 1994 bis 1998 Vorsitzende des Peti-tionsausschusses, 1998 bis 2009 Bundestagsab-geordnete, seit 2008 Vorsitzende der SPD-Kreis-tagsfraktion.

■ Landtagsabgeordnete von 1994 bis 1998 ■ Dipl,-Ing., Bernau

■ geboren 1960 in Dresden, verheiratet, 2 Kinder

■ Landtagsabgeordneter seit 2009 ■ Gewerkschaftssekretär, Potsdam

■ geboren 1955 in Berlin, verheiratet

Wahlperiode 2

Wahlperiode 5

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56 56Märkische Hefte 19 | Oktober 201057 57

1965 Abitur, 1965 bis 1971 Veterinärmedizin, Fa-kultät der Humboldt-Universität Berlin, 1971 Approbation und Diplom Vet. med. 1971 bis 1990 praktizierender Tierarzt im Kreis Angermünde, 1973 bis 1975 Wehrdienst als Kriegsdienstver-weigerer, Bausoldat, 1971 bis 1988 FDGB, 1988 Austritt, 1971 bis 1990 Mitarbeit in der Evange-lischen Kirche (Umwelt- und Kirchentagsarbeit, Zusammenarbeit Deutsche – Polen, etc.).

November 1989 Eintritt in die SPD, Parteiaufbau in Schwedt und Angermünde, 1990 bis 1999 SPD-Fraktionsvorsitzender im Landtag, 1990 bis 1999 Vorsitzender des Hauptausschusses, 1999 bis 2004 Minister für Landwirtschaft, Umwelt-schutz und Raumordnung des Landes Branden-burg.

Mike Bischoff

Wolfgang Birthler

1981 bis 1984 Berufsausbildung zum Indus-trieelektroniker im IW-Pinnow, 1986 bis 1995 Prüffeldtechniker im EAW Schwedt/Oder, 1994 Hauptstudiengang Arbeits- und Sozialrecht, BWL, VWL, Soziologie an der Sozialakademie Dortmund, 1995 bis 1998 Studium der Betriebs-wirtschaftslehre an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie (VWA) Ostbrandenburg (Betriebswirt), 1995 bis 1999 Mitarbeiter für par-lamentarische Tätigkeit eines Landtagsabgeord-neten.

Seit 1995 Mitglied der SPD, seit 1998 Mitglied Stadtverordnetenversammlung Schwedt/Oder, 2000 bis Oktober 2009 stellvertretender Vorsit-zender des Ausschusses für Haushalt und Finan-zen, seit 2004 stellvertretender Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, seit 2004 stellvertreten-der Fraktionsvorsitzender, seit 2009 Vorsitzen-der des Ausschusses für Haushaltskontrolle.

■ Landtagsabgeordneter seit 1999 ■ Betriebswirt (VWA), Schwedt/Oder

■ geboren 1965 in Schwedt/Oder, verheiratet

■ Landtagsabgeordneter von 1990-2009 ■ Facharbeiter für Rinderzucht,

Tierarzt, Berkholz ■ geboren 1947 in Magdeburg,

evangelisch, verheiratet, 5 Kinder

Wahlperiode 1 Wahlperiode 2 Wahlperiode 3 Wahlperiode 4

Wahlperiode 3 Wahlperiode 4 Wahlperiode 5

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56 5657 5720 sozialdemokratische Jahre

1966 bis 1968 Berufsausbildung zum Chemie-facharbeiter, 1968 bis 1970 Grundwehrdienst, 1970 bis 1973 Arbeit im Beruf, 1970 bis 1974 Abendstudium der Chemischen Technologie, Di-plomingenieur (FH), 1974 bis 1986 verschiedene Leitungsfunktionen bei Berlin-Chemie, 1987 bis 1995 Abteilungsleiter ACZ Zossen/Lienig GmbH, 1995 bis 1999 EWZ-Geschäftsbereichsleiter/Pro-kurist.

Seit 1990 Mitglied der SPD , 1990 bis 1993 Vorsit-zender des Kreistages Zossen und Vorsitzender des Kreistages Zossen, ab 1993 Vorsitzender des Kreistages Teltow-Fläming, seit 1990 stellvertre-tender Vorsitzender des Landkreistages Bran-denburg, 2004 bis 2009 stellvertretender Vorsit-zender des Wahlprüfungsausschusses, 2005 bis 2009 Vorsitzender der Parlamentarischen Kon-trollkommission, 2005 bis 2009 Vorsitzender des Ausschusses für Europaangelegenheiten und Entwicklungspolitik.

Klaus Bochow

Reinhold Dellmann

1975 bis 1977 Berufsausbildung Facharbeiter bei der Deutschen Reichsbahn, 1977 bis 1987 Fahr-dienstleiter bei der Deutschen Reichsbahn, 1981 bis 1986 Studium Verkehrstechnologie an der Hochschule für Verkehrswesen Dresden, 1988 bis 1990 Wissenschaftlicher Mitarbeiter ZFIV und WTZ der Deutschen Reichsbahn, 1990 bis 1992 Bürgermeister der Gemeinde Wandlitz, 1992 bis 1999 Amtsdirektor des Amtes Wandlitz,1990 bis 1992, 2003 bis 2004 und seit 2008 Mit-glied der Gemeindevertretung Wandlitz, 1990 bis 1992 Mitglied des Kreistages Bernau, 2003 bis 2004 Mitglied des Kreistages Barnim, 2004

bis 2006 Staatssekretär im Ministerium für In-frastruktur und Raumordnung, 2006 bis 2009 Minister für Infrastruktur und Raumordnung, seit 2009 Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft.

■ Landtagsabgeordneter von 1999 bis 2004 und seit 2009 ■ Diplomingenieur, Potsdam

■ geboren 1958 in Magdeborn, evangelisch

■ Landtagsabgeordneter von 1999 bis 2010 ■ Diplomingenieur (FH), Ludwigsfelde

■ geboren 1950 in Rangsdorf, verheiratet, 2 Kinder,

evangelisch, verstorben 2010

Wahlperiode 3 Wahlperiode 4

Wahlperiode 3 Wahlperiode 4 Wahlperiode 5

Wahlperiode 5

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58 58Märkische Hefte 19 | Oktober 201059 59

Abitur, 1962 bis 1963 Berufsausbildung Apothe-kenhelferin, 1964 bis 1967 Studium Chemie an der Ingenieurschule für Chemie Magdeburg, 1967 bis 1979 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Lacke und Farben Magdeburg, 1980 bis 1990 Mitarbeiterin Forschung und Ent-wicklung im VEB Elektronische Bauelemente Tel-tow, 1993 bis 2000 Mitglied Stadtverordneten-versammlung Teltow, 1993 bis 1998 Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung Teltow.

1998 Mitglied des Vorstandes der Bundes-SGK, Mitglied im ILB-Beirat, Vorstandsmitglied „pro agro“, 1999 bis 2003 Vorsitzende des Ausschus-ses für Haushaltskontrolle, 1999 bis 2003 stell-vertretende Fraktionsvorsitzende.

Lothar Englert

Christel Dettmann

Abitur, 1952 bis 1957 Studium Maschinenbau/Technologie, Papiertechnik an der TU Dresden, 1956 bis 1961 Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistent TU Dresden, 1961 bis 1989 VEB Pa-pier- und Kartonwerke Schwedt, 1989 bis 1990 Schwedter Papier & Karton GmbH, leitende Funktionen im Produktions- und Investitionsbe-reich.

1990 bis 1998 der Mitglied Stadtverordnetenver-sammlung Schwedt/Oder, 1993 bis 1994 Vorsit-zender des Ausschusses für Wirtschaft, Mittel-stand und Technologie.

■ Landtagsabgeordneter von 1990 bis 1999 ■ Diplomingenieur, Schwedt/Oder

■ geboren 1933 in Hainsberg/Sachsen, verheiratet, 3 Kinder

■ Landtagsabgeordnete von 1990 bis 2003 ■ Diplomingenieurin (FH) für chemische Technologie,

Apothekenhelferin, Teltow ■ geboren 1943 in Magdeburg, 1 Kind

Wahlperiode 1 Wahlperiode 2 Wahlperiode 3

Wahlperiode 1 Wahlperiode 2

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58 5859 5920 sozialdemokratische Jahre

1991 Abitur, 1991 bis 1996 Studium der Rechts-wissenschaften an der Universität Regensburg, 1996 bis 1998 Referendariat in Frankfurt (Oder), 1998 bis 2000 wissenschaftliche Mitarbeiterin bei einem Mitglied des Deutschen Bundestages, 2001 Lehrauftrag an der Freien Universität zu Berlin (Otto-Suhr-Institut), 2003 bis 2004 ange-stellte Anwältin bei der Deutschen Druck- und Verlagsgesellschaft.

Seit 2001 Mitglied der SPD, seit 2002 Mitglied des Landesvorstandes der SPD Brandenburg, seit 2002 Mitglied des Unterbezirksvorstandes der SPD Dahme-Spreewald, seit 2008 Mitglied des Kreistages Dahme-Spreewald, von 2005 bis 2007 Vorsitzende des Sonderausschusses zur Überprüfung von Normen und Standards, seit 2009 Staatssekretärin und Bevollmächtigte des Landes Brandenburg beim Bund.

Tina Fischer

Heidrun Förster

Abitur, 1966 bis 1970 Lehre als Betriebsschlosse-rin, 1970 bis 1974 TU Karl-Marx-Stadt (Chemnitz), Abschluss als Diplomingenieurin für Ergonomie und Arbeitsgestaltung, 1974 bis 1983 Arbeitsin-genieurin, 1984 bis 1996 Leiterin Technologie/Organisation, Substitut, „Konsument Waren-haus“/HORTEN in Frankfurt (Oder), ab 1990 Be-triebsratsvorsitzende, seit 2000 Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit im IHP GmbH Frankfurt (Oder), seit 1993 Mitglied Stadtverordnetenver-sammlung Frankfurt (Oder).

■ Landtagsabgeordnete von 1994-1999 und 2002 bis 2004 ■ Diplomingenieurin, Frankfurt (Oder)

■ geboren 1951 in Pansfelde, verheiratet, 2 Kinder, evangelisch

■ Landtagsabgeordnete von 2004 bis 2009 ■ Rechtsanwältin, Potsdam

■ geboren 1971 in München, 1 Kind

Wahlperiode 2 Wahlperiode 3

Wahlperiode 4 Wahlperiode 5

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60 60Märkische Hefte 19 | Oktober 201061 61

1975 Abitur, 1975 bis 1977 Grundwehrdienst, 1977 bis 1982 Studium der Landwirtschaft an der Uni-versität Rostock, Diplomagraringenieur, 1982 bis 1986 leitende Tätigkeit in der LPG (P) Paaren, 1986 bis 1990 Vorsitzender der LPG (P) Paaren, seit 1990 Geschäftsführer der Agro-Glien GmbH Paaren.

Seit 2009 Mitglied der SPD, 1982 bis 2003 Mit-glied der Gemeindevertretung Perwenitz (bis 1986) und Grünefeld, seit 1998 Mitglied des Kreistages Havelland.

Joachim Franck

Udo Folgart

1945 Flucht, bis 1953 in Brandenburg a. d. Havel, Umzug nach Westdeutschland, Abitur 1961, bis 1964 Dienst in Bundes- und Handelsmarin, Stu-dium der Technischen Betriebswirtschaft an der Techn, Hochschule, Technisches Studium Bauin-genieurswesen und Energiewirtschaft, 1968 Di-plom als Dipl. rer. pol. techn. Esso-Organisation in Hamburg und London, 1970 Umzug in die Niederlande, Strategische Planung und Logistik bei NAM-Gas Export (Niederländische Erdöl-gesellschaft), 1974 bis 1977 Marketing Service bei Industrieholding Thyssen Bornemisza NV in Amstelveen (Energie, Maschinenbau, Agrartech-

nik und Baumaterialien), 1978 bis 1990 selbst-ständig mit Ingenieurbüro für Transporttechnik und Logistik.

SPD-Mitglied seit Mai 1990, 1994 bis 1995 Vor-sitzender des Ausschusses für Europaange-legenheiten, 1995 bis 1999 Vorsitzender des Ausschusses für Europaangelegenheiten und Entwicklungspolitik.

■ Landtagsabgeordneter von 1990 bis 1999 ■ Technischer Dipl.- Betriebswirt, Brandenburg

■ geboren 1941 in Küstrin/Oder, verstorben 2008

■ Landtagsabgeordneter seit 2004 ■ Diplomagraringenieur, Geschäftsführer,

Schönwalde-Glien/OT Grünefeld ■ geboren 1956 in Nauen, verheiratet, 2 Kinder

Wahlperiode 4 Wahlperiode 5

Wahlperiode 1 Wahlperiode 2

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60 6061 6120 sozialdemokratische Jahre

1965 bis 1968 Berufsausbildung Betriebsschlos-ser, 1968 bis 1976 Betriebsschlosser unter Tage, 1975 bis 1976 Akademie der Arbeit Frankfurt am Main, 1976 Gewerkschaftssekretär, 1989 bis 1991 Mitglied Stadtverordnetenversammlung Her-ten, Mitglied des Geschäftsführenden Haupt-vorstandes der IG Bergbau, Chemie, Energie, Ar-beitnehmervertreter im Aufsichtsrat der Energie Brandenburg-Sachsen AG, Arbeitnehmervertre-ter im Aufsichtsrat der Wismut GmbH, Arbeit-nehmervertreter im Aufsichtsrat der Rütgers AG.

Seit 1970 Mitglied der SPD, 1993 bis 2003 Vorsit-zender des SPD-Unterbezirkes Spree-Neiße, seit 2008 Mitglied des Kreistages Spree-Neiße.

Ulrich Freese

Ingrid Friese

1969 bis 1972 Studium Institut für Lehrerbildung in Weimar, 1972 bis 1989 Erzieherin, 1989 Hort-leiterin, 1990 bis 1993 Mitglied des Kreistages Bernau, seit 1993 Mitglied des Kreistages Bar-nim, Verwaltungsrat Sparkasse Barnim.

1994 bis 1999 stellvertretende Fraktionsvorsit-zende.

■ Landtagsabgeordnete von 1994 bis 1999 ■ Erzieherin, Werneuchen

■ geboren 1952 in Gebesee, 2 Kinder

■ Landtagsabgeordneter von 1994 bis 2004 ■ Betriebsschlosser, Gewerkschaftssekretär, Spremberg

■ geboren 1951 in Drevenack, verheiratet, 3 Kinder

Wahlperiode 2

Wahlperiode 2 Wahlperiode 3

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62 62Märkische Hefte 19 | Oktober 201063 63

1945 Flucht nach Tabarz/Thüringen, 1947 Um-zug nach Tempelberg, Kreis Fürstenwalde 1949 Grundschulbesuch, 1957 Besuch der Oberschu-le, Abitur, Umzug nach Müncheberg 1961 bis 1964 Berufsausbildung KfZ-Mechaniker, 1964 bis 1967 Bausoldat bei der NVA, 1967 bis 1974 Fernstudium der Hochfrequenztechnik an der TU Dresden, 1967 bis 1990 Labormechaniker/Entwicklungsingenieur an der Akademie der Wissenschaften/Zentralinstitut für Optik und Spektroskopie Berlin seit 1990 Mitglied der SPD, 1990 bis 1993 Mitglied der Stadtverordneten-versammlung Müncheberg, 1990 bis 1997 und

2003 bis 2007 Mitglied des Kreistages Märkisch-Oderland, 1990 bis 1997 Landrat des Landkreises Märkisch-Oderland, 1997 bis 1999 Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, 2003 Vorsitzender des Landestourismusverbandes Brandenburg, seit 2007 Landesvorsitzender des Landesverbandes Brandenburg des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V. , seit 2008 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung (SVV) Brandenburg an der Havel, 1999 bis 2004 Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, seit 2004 Präsident des Landtages.

Robert Gemmel

Gunter Fritsch

1966 bis 1970 Industrieschmied, 1970-1990 Werkstoffprüfer, 1990 bis 1993 Betriebsratsvor-sitzender Zahnradwerk Pritzwalk GmbH, Wind-kraftanlagenbetreiber, 1990 bis 1993 Mitglied des Kreistages Pritzwalk, 1993 bis 1999 Mitglied des Kreistages Prignitz, seit April 1991 Mitglied der SPD.

■ Landtagsabgeordneter von 1994 bis 2004 ■ Industrieschmied, Qualitätskontrollfacharbeiter,

Pritzwalk ■ geboren 1947 in Putlitz, verheiratet, 2 Kinder

■ Landtagsabgeordneter seit 1999 ■ Diplomingenieur, Potsdam

■ geboren 1942 in Landsberg/Warthe, verwitwet, evangelisch

Wahlperiode 3 Wahlperiode 4 Wahlperiode 5

Wahlperiode 2 Wahlperiode 3

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62 6263 6320 sozialdemokratische Jahre

1995 Abitur, 1995 bis 2002 Studium der Politik-wissenschaften an der Universität Potsdam, Di-plompolitologin, 2002 bis 2004 Referentin beim SPD-Landesverband Brandenburg.

Seit 1994 Mitglied der SPD, seit 1998 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung Potsdam, 2004 bis 2009 stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, seit 2009 Parlamenta-rische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion, seit 2010 Vorsitzende der Enquetekommission 5/1 –

„Aufarbeitung der Geschichte und Bewältigung von Folgen der SED-Diktatur und des Übergangs in einen demokratischen Rechtsstaat im Land Brandenburg“.

Klara Geywitz

Christian Gilde

Abitur, 1 Jahr TU Dresden, Fernmeldetechnik, durch Verweigerung des Fahneneides Exmatri-kulation, Fachschulabschluss, kirchlicher Sozial-arbeiter, Zusatzausbildung zur Ehe-Familien-Lebensberater, 11 Jahre Funkmechaniker (mit Lehre), 12 Jahre Sozialarbeiter, kein Wehrdienst. Ab Juni 1990 Landrat des Landkreises Wittstock, Vorsitzender der Verwaltungsräte Kreissparkas-se, Kreiskrankenhaus und Krankenpflegeheim, Mitglied AWO und Förderverein „Wittstock“, bis zum Eintritt in die SPD im Juli 1990 keine Partei-zugehörigkeit, 1994 bis 2010 Landrat des Kreises Ostprignitz-Ruppin.

■ Landtagsabgeordneter von 1990 bis 1993 ■ Funkmechaniker, Sozialarbeiter, Dossow

■ geboren 1946 in Königsberg (Ostprignitz), evangelisch, verheiratet, 5 Kinder

■ Landtagsabgeordnete seit 2004 ■ Diplompolitologin, Potsdam

■ geboren 1976 in Potsdam, 1 Kind, evangelisch

Wahlperiode 4 Wahlperiode 5

Wahlperiode 1

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64 64Märkische Hefte 19 | Oktober 201065 65

Berufsausbildung mit Abitur, Elektromonteur, 1971-1975 Studium Anglistik/Germanistik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, 1975-1990 Lehrer an der POS Lauchhammer-Mitte, 1990-1994 Lehrer am Gymnasium Senftenberg, seit 1993 Mitglied des Stadtparlamentes Lauchham-mer und des Kreistages Oberspreewald-Lausitz.

Cornelia Gödecke

Fred Gleitsmann

Abitur, 1978 bis 1980 Facharbeiterausbildung Schweinezucht, 1980 bis 1986 Museum für Deutsche Geschichte Berlin (Facharbeiter für Sammlungspflege, Sekretärin), 1986 bis 1991 Studium Geschichte der Deutschen Volkskun-de an der Humboldt-Universität Berlin, 1991 bis 1994 Gleichstellungsbeauftragte.

■ Landtagsabgeordnete von 1994 bis 1999 ■ Historikerin, Königs Wusterhausen ■ geboren 1960 in Kropstädt, 1 Kind

■ Landtagsabgeordneter von 1994 bis 1999 ■ Dipl.-Lehrer, Grünewalde

■ geboren 1951 in Grünewalde, verheiratet, 3 Kinder

Wahlperiode 2

Wahlperiode 2

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64 6465 6520 sozialdemokratische Jahre

1976 bis 1983 Studium- der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Universität Dort-mund, Diplom-Volkswirt.

Seit 1975 Mitglied der SPD, 2003 bis 2005 Staats-sekretär im Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg, 2005 bis 2009 Bundesgeschäftsführer der SPD, seit 2009 Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg.

Martin Gorholt

Martina Gregor-Ness

1978 Abitur, 1980 bis 1983 Studium der Berg-bautechnik/Tagebau an der Ingenieurschule für Bergbau und Energetik in Senftenberg, Di-plomingenieurin (FH), 1983 bis 1985 Betriebsin-genieurin Entwässerung Tagebau Meuro, 1985 bis 1989 Technologin im Tagebauneuaufschluss Proschim, 1990 bis 1997 Bearbeiterin Entsor-gung, Altlasten, Deponien der Lausitzer Berg-bauverwaltungsgesellschaft mbH.

Seit 1993 Mitglied der SPD, 1994 bis 2010 Mit-glied des Kreistages Oberspreewald-Lausitz, seit 2003 Mitglied der Stadtverordnetenversamm-lung Senftenberg, 2004 bis 2006 stellvertre-tende Landesvorsitzende der SPD Brandenburg, seit 2006 Beisitzerin im Landesvorstand der SPD Brandenburg, 1999 bis 2000 und seit 2004 stell-vertretende Vorsitzende der Fraktion der SPD.

■ Landtagsabgeordnete seit 1994 ■ Diplomingenieurin (FH), Senftenberg

■ geboren 1959 in Altdöbern, verheiratet, 2 Kinder

■ Landtagsabgeordneter 2009 ■ Diplom-Volkswirt, Rathenow

■ geboren 1956 in Hamm, verheiratet, 3 Kinder, evangelisch

Wahlperiode 2 Wahlperiode 4Wahlperiode 3 Wahlperiode 5

Wahlperiode 5

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66 66Märkische Hefte 19 | Oktober 201067 67

Abitur, Forstfacharbeiter, Studium Forstwirt-schaft an der Humboldt-Universität Berlin, Revierförster, Forsteinrichter, Forstwissen-schaftler Forschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft Eberswalde bis 1990, 1990-1993 Mitglied Kreistag Eberswalde, 1993 Kreistag Barnim, Vorsitzender des Landesverbandes der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Branden-burg e.V. Beiratsmitglied der Wirtschaftsförde-rungsgesellschaft Barnim, Mitglied forstliche Forschungsanstalt Eberswalde e.V., Mitglied

Umweltbeirat im Ministerium für Umwelt, Na-turschutz und Raumordnung des Landes Bran-denburg und des Verbandes Deutscher Natur-parke.

Thomas Günther

Dr. Fritz Grunert

1984 bis 1987 Berufsausbildung mit Abitur zum Maschinenbauer an der Berufsschule des LEW Hennigsdorf, 1989 bis 1990 Studium der Sozia-listischen Betriebswirtschaft an der TFH Leipzig, 1990 bis 1997 Studium der Politischen Wissen-schaften an der FU Berlin, Diplompolitologe, 1997 bis 2004 Mitarbeiter bei Landtagsabgeord-neten.

Seit 1989 Mitglied der SPD, seit 1994 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung Hennigs-dorf, 1998 bis 2004 Geschäftsführer im SPD-Unterbezirk Oberhavel, seit 2008 Mitglied des Kreistages Oberhavel.

■ Landtagsabgeordneter seit 2004 ■ Diplompolitologe, Hennigsdorf

■ verheiratet, 1 Kind

■ Landtagsabgeordneter von 1990 bis 1999 ■ Dipl,-Forstwirt, Eberswalde

■ geboren 1930 in Altenfeld, verheiratet, 2 Kinder, verstorben 2001

Wahlperiode 1 Wahlperiode 2

Wahlperiode 4 Wahlperiode 5

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66 6667 6720 sozialdemokratische Jahre

Abitur, 1972 bis 1973 Studium der Betriebswirt-schaftslehre am Bhadruka-College in Hyderabad (Indien), 1974 bis 1975 Herderinstitute in Leipzig und Freiberg, Fachrichtung Deutsche Sprache, 1975 bis 1978 Studium der Humanmedizin an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, 1980 bis 1982 Studium der Humanmedizin an der Humboldt-Universität zu Berlin, Diplommedizi-ner, 1982 bis 1983 Kreiskrankenhaus Strausberg, praktisches Jahr Assistenzarzt.

1984 bis 1988 Facharztausbildung, 1988 bis 1990 Facharzt für Innere Medizin in Altlandsberg, 1990 arbeitslos, seit 1991 Facharzt für Innere Me-dizin, eigene Praxis.

Seit 1991 Stadtverordneter der Stadt Altlands-berg und Fraktionsvorsitzender der Fraktion „Bürger für Altlandsberg“, 1993 bis 2003 Bür-germeister der Stadt Altlandsberg, seit 1998 Mitglied der SPD, seit 2003 Ortsbürgermeister der Stadt Altlandsberg, seit 2003 Mitglied des Kreistages Märkisch-Oderland.

Ravindra Gujjula

Barbara Hackenschmidt

1971 bis 1973 Berufsausbildung zur Wirtschafts-kauffrau Handel, 1973 bis 1978 Studium der Pädagogik an der Pädagogischen Hochschule Erfurt/Mühlhausen, Diplompädagogin, 1978 bis 1993 Lehrerin, 1993 bis 1995 arbeitsuchend, 1995 bis 1999 Mitarbeiterin bei einer Landtagsabge-ordneten, 2000 bis 2002 Projektmitarbeiterin „Externes Ausbildungsmanagement“ bei einer Firma in Finsterwalde, 2002 Projektleiterin, seit 2003 selbstständig.

Seit 1992 Mitglied der SPD, seit 1998 Mitglied des Kreistages Elbe-Elster, bis 2003 Kreistags-vorsitzende, seit 2007 stellvertretende Kreis-tagsvorsitzende, seit 1998 Mitglied des ASF-Bundesvorstandes, seit 2000 stellvertretende ASF-Bundesvorsitzende, seit 1998 Mitglied des GKR Betten, seit 1998 Mitglied der Kreissynode Kirchenkreis Finsterwalde, seit 1999 Mitglied der Europa-Union, KV Elbe-Elster, seit 2008 Mit-glied der Gemeindevertretung Massen.

■ Landtagsabgeordnete seit 2004 ■ Wirtschaftskauffrau/Handel,

Diplomlehrerin Polytechnik, Finsterwalde■ geboren 1955 in Betten, verheiratet,

3 Kinder, evangelisch

■ Landtagsabgeordneter von 2007 bis 2009 ■ Diplommediziner Altlandsberg

■ geboren 1954 in Kanigiri (Indien), 2 Kinder, verheiratet

Wahlperiode 4 Wahlperiode 5

Wahlperiode 4

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68 68Märkische Hefte 19 | Oktober 201069 69

Abitur, 1978 bis 1982 Studium Sport/Geschichte an der Pädagogischen Hochschule Magdeburg, 1982 bis 1990 Lehrer, 1990 bis 1994 Bürgermeis-ter, 1992 bis 1993 Amtsleiter, 1994 Technischer Angestellter, seit 1990 Mitglied der Gemeinde-vertretung Hennickendorf, seit 1993 Mitglied Amtsausschuss Amt Rüdersdorf.

Prof. Dr. Sieglinde Heppener

Frank Hamann

Abitur, 1955 bis 1963 Hilfsassistentin beim In-stitut für Marxismus-Leninismus Berlin, 1963 bis 1965 Studium der Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin, Diplomphilosophin, 1965 bis 1990 Dozentin an der Akademie für Gesell-schaftswissenschaften Berlin, 1970 Promotion, 1977 Habilitation (Dr. sc.), 1984 Professorin.

Seit 1993 Mitglied der SPD, seit 2003 Vorsitzende des Seniorenrates des Landes Brandenburg e.V.

■ Landtagsabgeordnete seit 2005 ■ Diplomphilosophin, Eichwalde

■ geboren 1934 in Berlin, verheiratet, 3 Kinder

■ Landtagsabgeordneter von 1994 bis 1999 ■ Dipl.-Lehrer, Hennickendorf

■ geboren 1957 in Annaberg-Buchholz, verheiratet, 3 Kinder

Wahlperiode 2

Wahlperiode 4 Wahlperiode 5

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68 6869 6920 sozialdemokratische Jahre

Abitur an der Max-Planck-Oberschule Berlin-Mitte, 1959 bis 1964 Studium Biologie an der Humboldt-Universität Berlin, 1968 Promotion, 1964 bis 1978 stellvertretende Abteilungsleite-rin in der Arzneimittelforschung im VEB Berlin-Chemie, 1978 bis 1990 Bereichsleiterin in der Zentralstelle für Diabetes und Stoffwechsel-krankheiten in Berlin-Ost, Schwerpunkt Diabe-tes-Forschung, Mitglied in der Gesellschaft für Endokrinologie und Stoffwechselkrankheiten, Biologische Gesellschaft engagiert in der Bür-gerbewegung („Demokratie jetzt“), parteilos bis zum Eintritt in die SPD (SDP) im Oktober 1989,

März bis Oktober 1990 Mitglied der Volkskam-mer, in der Regierung de Maizière bis zum Koali-tionsaustritt der SPD im August 1990 Ministerin für Arbeit und Soziales, 1990 bis 1999 Ministerin für Arbeit und Soziales, Gesundheit und Frauen des Landes Brandenburg.

Dr. Regine Hildebrandt

Ralf Holzschuher

1981 Abitur, 1982 bis 1987 Studium der Rechts-wissenschaften an der FU Berlin und der Univer-sität Tübingen, 1, Staatsexamen, 1988 bis 1990 Referendariat in Berlin, 1991 2. Staatsexamen, seit 1991 selbständiger Rechtsanwalt in Bran-denburg an der Havel.

Seit 1993 Mitglied der SPD, seit 2005 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung Branden-burg an der Havel, seit Oktober 2006 SPD-Fraktionsvorsitzender der Stadtverordnetenver-sammlung Brandenburg an der Havel, seit 2004 Vorsitzender der G 10-Kommission, seit 2007 stellvertretender Vorsitzender der SPD-Land-tagsfraktion.

■ Landtagsabgeordneter seit 2004 ■ Rechtsanwalt, Brandenburg an der Havel

■ geboren 1963 in Berlin, verheiratet, 2 Kinder, evangelisch

■ Landtagsabgeordnete von 1990 bis 1999 ■ Dipl.-Biologin, Potsdam

■ geboren 1941 in Berlin, verheiratet, 3 Kinder, verstorben 2001

Wahlperiode 4 Wahlperiode 5

Wahlperiode 1 Wahlperiode 2 Wahlperiode 3

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70 70Märkische Hefte 19 | Oktober 201071 71

1959 bis 1961 Studium am Institut für Lehrerbil-dung Potsdam, 1961 bis 1994 Lehrerin, 1990 bis 1996 Mitglied der Stadtverordnetenversamm-lung Brandenburg an der Havel.

Dr. Siegfried Jausch

Barbara Hübner

Oberschule, Studium der Veterinärmedizin Universität Leipzig und Humboldt-Universität, Berlin, Tierarzt, Studium der Landwirtschaft Humboldt-Universität, Diplomlandwirt, kein Wehrdienst, 1960/90 Leiter der Staatlichen Tierärztlichen Gemeinschaftspraxis Jüterbog, tierärztliche Tätigkeit in der Praxis, Mai 1990 bis Oktober 1990 Landrat des Landkreises Jüterbog, bis 1990 Mitglied des FDGB, des DSF.

Seit Dezember 1989 Mitglied der SPD, davor kei-ne Parteizugehörigkeit, Gründung der SPD im Kreis Jüterbog, Kreisvorsitzender der SPD von April 1990 bis 1993.

■ Landtagsabgeordneter von 1990 bis 1994 ■ Tierarzt, Dipl.-Landwirt, Jüterbog

■ geboren 1932 in Hellefeld Kr. Militsch, Niederschlesien, evangelisch, verheiratet, 1 Kind

■ Landtagsabgeordnete von 1994 bis 1999 ■ Lehrerin, Brandenburg a. d. Havel

■ geboren 1942 in Brandenburg a. d. Havel, 1 Kind

Wahlperiode 2

Wahlperiode 1

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70 7071 7120 sozialdemokratische Jahre

Acht Jahre Gymnasium, Abitur, Neulehrerkurs, Lehrer bis 1948, dann in politischen Funktionen, Generalsekretär des Schriftstellerverbandes, stellvertretender Chefredakteur am „Sonntag“ bis 1956, Wehrdienst in der Deutschen Wehr-macht 1940 bis 1945, seit 1961 freiberuflicher Schriftsteller und Übersetzer für tschechische und slowakische Literatur, seit 1986 Rentner, ohne die literarische Tätigkeit aufzugeben, Mitglied Schriftstellerverband der DDR bis zu dessen Selbstauflösung, 1946 bis 1957 Mitglied der SED, 1957 ausgeschlossen und zu vier Jah-ren Zuchthaus verurteilt, Nach Haftentlassung

keine politische Tätigkeit bis Herbst 1989, Teil-nehmer am Runden Tisch in Prenden, Dezember 1989 Gründer eines Ortsvereins der SPD, Mai 1990 bis 1991 Kreisvorsitzender der SPD Bernau, 1990 bis 1992 Mitglied im Kreistag Bernau und Kreistagsvorsitzender, 1991 Vorsitzender des Verfassungsausschusses I, 1992 Vorsitzender des Verfassungsausschusses II.

Gustav Just

Dr. Werner Kallenbach

Chemiefacharbeiter, Abitur, 1962-1967 Studium Chemie an der Martin-Luther-Universität Halle, 1967 Klinisches Labor Landesklinik Brandenburg, 1971 Laborleiter, 1981 Fachchemiker der Medizin, 1985 Promotion.

Januar 1990 Eintritt in die SPD, Mai 1990 bis 2003 Mitglied der Stadtverordnetenversamm-lung Brandenburg an der Havel.

■ Landtagsabgeordneter von 1994 bis 2004 ■ Dipl,-Chemiker, Brandenburg a. d. Havel

■ geboren 1941 in Buckow, verheiratet, 1 Kind

■ Landtagsabgeordneter von 1990 bis 1992 ■ Schriftsteller, Prenden

■ geboren 1921 in Reinowitz bei Gablonz a. N. (Nordböhmen),

verheiratet, 2 erwachsene Kinder

Wahlperiode 2 Wahlperiode 3

Wahlperiode 1

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72 72Märkische Hefte 19 | Oktober 201073 73

1960 bis 1963 Lehre, 1963 bis 1968 Schweißer, 1968 Schichtleiter, 1973 Abteilungsleiter, 1987 Kesselwärter, 1990 bis 1993 Betriebsratsvorsit-zender, 1993 bis 1994 Verantwortlicher Mitar-beiter für Zählerwesen, 1990 bis 2008 Mitglied Stadtverordnetenversammlung Eberswalde, 1994 bis 2008 SPD-Fraktionsvorsitzender in der Stadtverordnetenversammlung.

Kerstin Kircheis

Peter Kikow

1972 bis 1974 Berufsausbildung zum Facharbei-ter für Datenverarbeitung, 1974 bis 1991 Tech-nologin beim Rechenzentrum der Deutschen Reichsbahn, 1978 bis 1982 Studium der Infor-mationsverarbeitung an der Ingenieurschule für Elektronik und Informationsverarbeitung Görlitz, 2000 bis 2002 Berufsausbildung zur Sozialversicherungsfachangestellten beim Bun-desversicherungsamt, 1991 bis November 2006 Kundenbetreuerin bei der BAHN-Betriebskran-kenkasse.

1985 bis 1999 Mitglied der SED/PDS, 1993 bis 1997 Mitglied der Stadtverordnetenversamm-lung Cottbus, seit Juni 2002 Mitglied der SPD, seit 2008 Mitglied der Stadtverordnetenver-sammlung Cottbus.

■ Landtagsabgeordnete seit 2006 ■ Diplomingenieurin (FH),

Sozialversicherungsangestellte, Cottbus■ geboren 1955 in Bernsdorf, 2 Kinder

■ Landtagsabgeordneter von 1994 bis 1999 ■ Schweißer, Hochdruckkesselwärter, Eberswalde

■ geboren 1944 in Eberswalde, verheiratet, 3 Kinder

Wahlperiode 2

Wahlperiode 4 Wahlperiode 5

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72 7273 7320 sozialdemokratische Jahre

Besuch der achtklassigen Grundschule, Berufs-ausbildung als Elektroinstallateur, Fachschul-studium in Ilmenau und Velten, Ingenieur für Elektromaschinenbau, Studium der Schwach-stromtechnik (Automatisierungstechnik) an der TU Dresden, Dipl.-Ing., pädagogisches Zusatz-studium und Promotion (Dr. päd.) ebenfalls an der TU Dresden, Leiter der Abteilung Automa-tisierungsanlagen an der Ingenieurschule für Elektrotechnik in Velten.

Nach Tätigkeit in der Bürgerbewegung ab Ja-nuar 1990 Mitglied der SPD, Mitarbeit in der Ar-beitsgruppe Bildung beim Parteivorstand

Dr. Peter Kirmsse

Wolfgang Klein

1961 Abitur, Wehrdienst 1961/1963, 1963 bis 1967 Studium der Germanistik /Geografie an der Päd-agogischen Hochschule Potsdam, 1967 bis 1990 Lehrer an einer kommunalen Berufsschule.

1990 Erster Beigeordneter Neuruppins, Partei-eintritt August 1990, 1990 bis 1993 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung Neuruppin, 1990 bis 1993 Mitglied des Kreistages Neurup-pin.

1993 bis 2004 Parlamentarischer Geschäftsfüh-rer der SPD-Fraktion, 2004 bis 2009 Vorsitzender des Ausschusses für Haushaltskontrolle.

■ Landtagsabgeordneter von 1990-2009 ■ Lehrer, Neuruppin

■ geboren 1943 in Lauban, evangelisch, verheiratet, ein Kind

■ Landtagsabgeordneter von 1990 bis 1991 ■ Dipl.-Ing., Stolpe-Süd

■ geboren 1936 in Sonneberg, Bezirk Suhl, verheiratet, 2 Kinder

Wahlperiode 1

Wahlperiode 1 Wahlperiode 2 Wahlperiode 3 Wahlperiode 4

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74 74Märkische Hefte 19 | Oktober 201075 75

1967 bis 1971 Lehrerstudium, seit 1971 Fachlehrer für Mathematik, 1993 bis 1996 Aufbaustudium an der Universität Potsdam, Lehrer für politische Bildung, seit Dezember 1989 ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Himmelpfort, bis 1999 Mitglied des Kreistages Oberhavel, Mit-glied der AWO, Mitglied der Gewerkschaft ÖTV bzw. Ver.di, Mitglied des Beirates der EMB GmbH.

Seit Dezember 2000 stellvertretender Vorsitzen-der im Tourismusverband Land Brandenburg e. V., 1990 bis 1993 Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport.

Dr. Jens Klocksin

Lothar Kliesch

1976 Abitur, 1976 bis 1978 Zeitsoldat, 1978 bis 1983 Tätigkeiten als Bauarbeiter, Raumausstat-ter und Taxifahrer, 1983 bis 1985 Projektrefe-rent beim Service Civil International, Deutscher Zweig e. V., 1985 bis 1990 persönlicher Referent beim Vorsitzenden des Haushaltsausschusses des Bundestages, 1989 Magisterprüfung (Poli-tologe M. A.) nach dem Studium der Politischen Wissenschaften, Psychologie und Rechtswissen-schaften in Heidelberg und Bonn, 1990 Berater-tätigkeit für die Deutsche Telepost Consulting GmbH (Projekt „500 Jahre Post“), 1991 bis 1998 Referent im Bundesministerium der Wirtschaft,

1993 Promotion zum Dr. phil. an der Universi-tät Marburg, 1998 bis 2002 Referatsleiter Infra-strukturpolitik im Bundeskanzleramt, 2002 bis 2004 Referatsleiter Modellvorhaben und Pro-jektplanung im Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Abteilung Aufbau Ost, Raumordnung, Strukturpolitik.

Seit 1975 Mitglied der SPD, Mitglied bei Ver.di, BUND, Deutscher Kinderschutzbund, seit 2003 Mitglied der Gemeindevertretung Kleinmach-now.

■ Landtagsabgeordneter von 2004 bis 2009 ■ Politologe M. A., Kleinmachnow

■ geboren 1957 in Berlin, verheiratet, 2 Kinder

■ Landtagsabgeordneter von 1990 bis 2004 ■ Diplomlehrer, Himmelpfort

■ geboren 1950 in Schlamau, verheiratet, 3 Kinder, evangelisch

Wahlperiode 1 Wahlperiode 2 Wahlperiode 3

Wahlperiode 4

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74 7475 7520 sozialdemokratische Jahre

Abitur, Studium Physik/Mathematik an der Tech-nischen Hochschule und dem Pädagogischen In-stitut Dresden, 1961 bis 1970 Lehrer Physik/Ma-thematik, 1970 bis 1990 Assistent, Oberassistent, Dozent an der Pädagogischen Hochschule Pots-dam, Promotion, Habilitation, Juni bis Oktober 1990 Ressortleiter Bezirksverwaltungsbehörde Potsdam, Landtagspräsident von 1990 bis 2004.

Dr. Herbert Knoblich

Helmut Köhler

Oberschule, Abitur in Wittenberg, Maurer, Ing.-Schule Berlin-Neukölln (FHS), 1952 Dipl.-Ing. Seit 1952 Angestellter in einem Planungsbüro, Industrieprojektierung Berlin, Statiker und Kon-strukteur, Abteilungsleiter, Bereichsleiter, jetzt Vorruhestand, Ausichtsrats-Mitglied FDGB.

Seit Juni 1990 Mitglied der SPD, Gemeindever-treter Gemeinde Erkner.

■ Landtagsabgeordneter von 1990 bis 1994 ■ Dipl.-Ing., Erkner

■ geboren in Kemberg Kr. Wittenberg, verheiratet , verstorben 2009

■ Landtagsabgeordneter von 1990 bis 2004 ■ Lehrer, Physiker, Potsdam ■ geboren 1939 in Alt-Jauer,

verheiratet, 1 Kind

Wahlperiode 1

Wahlperiode 1 Wahlperiode 2 Wahlperiode 3

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76 76Märkische Hefte 19 | Oktober 201077 77

Abitur, TU Magdeburg, 1971 Dipl.-Ing. für Tech-nische Kybernetik, Promotion 1973, Zusatz-studium Fachschulpädagogik 1988, 13-jährige Tätigkeit in der gewerblichen Wirtschaft im Bereich Investvorbereitung, Investrealisierung, Controlling, danach vier Jahre Dozent auf dem Gebiet Technische Kybernetik/Regelungstech-nik/Informatik, März bis Oktober 1990 Mitglied der Volkskammer, April 1990 Parlamentarischer Staatssekretär im Wirtschaftsministerium der DDR.

Seit Januar 1990 Mitglied der SPD, 1992 bis 1994 Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft, Mittelstand und Technologie.

Joachim Kolbe

Dr. Stefan Körber

1965 bis 1968 Berufsausbildung Betriebsschlos-ser mit Abitur, 1970 bis 1980 Schlosser, 1978 bis 1983 Studium Chemieanlagenbau an der Fachhochschule Fürstenwalde, 1980 bis 1990 Entwicklungsingenieur, 1991 bis 1994 Versiche-rungskaufmann, 1994 bis 1999 Mitarbeiter bei einem MdB, 1990 bis 2003 SPD-Fraktionsvorsit-zender der Stadtverordnetenversammlung Fürs-tenwalde.

■ Landtagsabgeordneter von 1999 bis 2003 ■ Schlosser, Ingenieur für Chemieanlagenbau,

Fürstenwalde■ geboren 1949 in Berkenbrück,

3 Kinder, verstorben 2003

■ Landtagsabgeordneter von 1990 bis 1993 ■ Dipl.-Ing., Brandenburg

■ geboren 1947 in Brandenburg,verheiratet, 2 Kinder

Wahlperiode 1

Wahlperiode 3

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76 7677 7720 sozialdemokratische Jahre

Abitur, 1962bis 1963 Berufsausbildung Elektro-zeichnerin, 1963 bis 1967 Arbeit im Beruf, 1965 bis 1970 Fernstudium Elektroingenieurin, 1967 bis 1970 Teilkonstrukteurin, 1970 bis 1990 Diplo-melektroingenieurin, 1990 bis 1994 Geschäfts-führerin der SPD-Unterbezirke Cottbus und Spree-Neiße-Kreis, Mitglied des Verwaltungs-rates Staatstheater Cottbus, Vorstandsmitglied im Förderverein des Sozialpädiatrischen Zent-rums Cottbus „Kinderlachen“ e.V. Mitglied im Vorstand des Landesmusikschulverbandes. Seit Januar 1990 Mitglied der SPD.

Heidemarie Konzack

Sören Kosanke

1997 bis 2000 Berufsausbildung zum Verwal-tungsfachangestellten für die kommunale Verwaltung des Landes Brandenburg beim Landkreis Barnim, 2000 bis 2005 Studium der Philosophie, Soziologie und Rechtswissen-schaften (ÖR) an der Universität Heidelberg, Magister artium, 2006 leitender Mitarbeiter „Tafelarbeit“(Projektleiter) in Eberswalde, 2007 Betriebsleiter bei der Fortbildungsakademie der Wirtschaft in Hennigsdorf, 2007 bis 2009 per-sönlicher Referent des Bürgermeisters und Wirt-schaftsförderer der Stadt Teltow.

Seit 1998 Mitglied der SPD, 1998 bis 2000 Mit-glied der Stadtverordnetenversammlung Ebers-walde.

■ Landtagsabgeordneter seit 2009 ■ Verwaltungsfachangestellter, MA Philosophie, Soziologie

und Rechtswissenschaften, Wirtschaftsförderer, Teltow ■ geboren 1977 in Dresden, evangelisch

■ Landtagsabgeordnete von 1994 bis 2004 ■ Diplomelektroingenieurin, Cottbus

■ geboren, 1943 in Cottbus, 1 Kind

Wahlperiode 5

Wahlperiode 2 Wahlperiode 3

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78 78Märkische Hefte 19 | Oktober 201079 79

Abitur, 1954 bis 1961 Studium Elektr. Energie-technik an der Technischen Hochschule Ilmenau, 1975 Promotion, Tätigkeit in der Forschung und Entwicklung, 1990 bis 1999 Vorsitzender des Ausschusses für Wissenschaft, Forschung und Kultur.

Klaus-Dieter Kühbacher

Dr. Klaus-Dietrich Krüger

1963 bis 1966 Fachhochschule Braunschweig und Verwaltungs- und Wirtschaftakademie der Technischen Universität, 1966 bis 1967 Stadtin-spektor, 1967 bis 1968 Bundeswehr, 1968 bis 1974 Städtischer Beamter.

1974 bis 1976 Mitglied des Landtages Nieder-sachsen, 1976 bis 1990 Mitglied des Bundes-tages, 1990 bis 1995 Minister der Finanzen in Brandenburg, 1995 bis 2003 Präsident der Lan-deszentralbank in Berlin und Brandenburg (seit 01.05.2002 Deutsche Bundesbank, Hauptverwal-tung Berlin).

■ Landtagsabgeordneter von 1994 bis 1995 ■ Kommunalbeamter, Potsdam

■ geboren 1943 in Heerlen, verheiratet, 3 Kinder

■ Landtagsabgeordneter von 1990 bis 1999 ■ Dipl.-Ing., Neuenhagen bei Berlin

■ geboren 1936 in Falkenberg (Mark), verheiratet, 3 Kinder, verstorben 2005

Wahlperiode 1 Wahlperiode 2

Wahlperiode 2

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78 7879 7920 sozialdemokratische Jahre

Andreas Kuhnert

Sylvia Lehmann

1970 bis 1973 Berufsausbildung zur Industrie-kauffrau im Kreisbetrieb für Landtechnik in Groß-Leuthen, 1974 bis 1978 Studium der Ökono-mie an der Fachhochschule in Weimar, Ingenieu-rökonomin, Bis 1989 in verschiedenen Bereichen der Landwirtschaft tätig, zuletzt als Haupt-buchhalterin in der LPG (P) Groß-Leine, 1990 bis 1993 Finanzdezernentin im Kreis Lübben, 1991 bis 1994 Ausbildung zur Verwaltungsfachange-stellten für den höheren Dienst am Institut für Kommunal- und Verwaltungswissenschaften Nordrhein-Westfalen, 1994 bis 2004 Dezernen-tin für Bildung, Kultur, Jugend, Gesundheit und Soziales im Landkreis Dahme-Spreewald

Seit 1990 Mitglied der SPD, seit 2008 Mitglied des Kreistages Dahme-Spreewald, seit 2006 stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtags-fraktion.

10. Klasse, 1967 bis 1970 Berufsausbildung mit Abitur, Als Lehrling Mitglied des FDGB, wegen Waffendienstverweigerung Ablehnung vom Mathematikstudium (TU Dresden) bzw. Exma-trikulation vom Theologiestudium (Jena), 1970 bis 1971 Bühnentechniker, 1971-1977 Theolo-giestudium an der Kirchlichen Hochschule in Naumburg, Berlin, 1977 bis 1978 Vikariat Berlin/Netzen, 12 Jahre Pfarrer in Netzen, Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Synode (Ausschuss „Frieden, Gerechtigkeit, Umwelt“), der Ökume-nischen Versammlung (Ausschuss „Energie für die Zukunft“), des Arche-Netzwerkes (Umwelt,

Menschenrechte). Seit 1989 Mitglied im Neuen Forum und bei Demokratie Jetzt.

Seit Januar 1990 Mitglied der SPD, 1990 bis 1994 Mitglied des Kreistages Brandenburg/Land, 1994 bis 1995 Mitglied des Kreistages Potsdam-Mittelmark, seit September 2008 Mitglied der Gemeindevertretung Kloster Lehnin, seit Okto-ber 2008 Vorsitzender der Gemeindevertretung Kloster Lehnin.

■ Landtagsabgeordnete seit 2004 ■ Verwaltungsangestellte, 15907 Lübben,

■ geboren 1954 in Schorbus, verheiratet, 2 Kinder, evangelisch

■ Landtagsabgeordneter

seit 1990 ■ Pfarrer,

Werkzeugmacher

■ geboren 1951 in

Chemnitz, evangelisch,

geschieden, 2 Töchter

Wahlperiode 4 Wahlperiode 5

Wahlperiode 1 Wahlperiode 2 Wahlperiode 3 Wahlperiode 4 Wahlperiode 5

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80 80Märkische Hefte 19 | Oktober 201081 81

Abitur, Berufsausbildung Elektromonteur, 1966 bis 1969 Studium Elektrotechnik an der Inge-nieurschule “Ernst Thälmann“ Senftenberg, 1969 Ingenieur „Robotron“ Radeberg, 1969 bis 1971 Grundwehrdienst, 1974 bis 1976 Fernstudi-um der Leistungselektronik an der Technischen Universität Dresden, 1971 bis 1984 Schichtinge-nieur im Chemiefaserwerk Premnitz, 1984 bis 1990 Fachgebietsverantwortlicher in der Mag-netbandkassettenproduktion des Chemiefaser-werkes Premnitz, 1991 Sachgebietsleiter Wirt-

schaftsentwicklung des Landkreises Havelland, 1990 bis 1993 Mitglied des Kreistages Havel-land, seit 1993 Mitglied der Stadtverordneten-versammlung Rathenow, Ortsbeauftragter des Technischen Hilfswerks.

Gabriele Lewandowski

Manfred Lenz

1977 bis 1979 Berufsausbildung, 1979 bis 1990 Sekretärin/Sachbearbeiterin, 1990 bis 1993 Mit-arbeiterin im SPD-Landesverband Brandenburg, Landkreis Ostprignitz-Ruppin, 1994 Sachbear-beiterin, Mitglied Gemeindevertretung Dossow bis 1990 und seit 1993.

■ Landtagsabgeordnete von 1994 bis 1999 ■ Sekretärin, Potsdam

■ geboren 1960 in Feldberg, verheiratet,1 Kind

■ Landtagsabgeordneter von 1999 bis 2004 ■ Elektroingenieur, Sachgebietsleiter, Rathenow

■ geboren 1947 in Großräschen-Süd, verheiratet, 1 Kind

Wahlperiode 1

Wahlperiode 2

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80 8081 8120 sozialdemokratische Jahre

1980 Abitur, 1980 bis 1984 Studium der Human-medizin an der Humboldt-Universität zu Berlin1984 bis 1990 Krippenerzieherin, 1986 bis 1987 Studium der Krippenpädagogik an der Medizi-nischen Fachschule in Eisenhüttenstadt, Krip-penerzieherin, 1990 bis 1992 Bürgermeisterin der Gemeinde Letschin, 1992 bis 2003 Amts-direktorin in Letschin, 1994 und 1999 Studium der Kommunalverwaltung am Studieninstitut Bernau, Verwaltungsfachwirtin, 2003 bis 2004 Bürgermeisterin der Gemeinde Letschin.

Seit 1990 Mitglied der SPD, November 2009 bis Februar 2010 Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft des Landes Brandenburg.

Jutta Lieske

Dr. Horst Maschler

Oberschule, Abitur 1952, Hochschule für Plan-ökonomie 1952 bis 1953, Humboldt-Universität, Diplom 1957 in Berlin, Dr. oec. Bergakademie Freiberg 1975, bis November 1990 Leiter Finan-zen BVB Potsdam, ab August 1990 Teilzeitarbeit in der STEB GmbH, ökonomische Verfahrensbe-wertung und -berechnung in der Schwarzmetal-lurgie (Gesellschafter).

Seit Februar 1990 Mitglied der SPD, 1990 bis 1993 Mitglied des Kreistages Oranienburg, 1998 bis 2003 Mitglied des Kreistages Oberhavel.

■ Landtagsabgeordneter von 1990 bis 1992 ■ Dipl.-Ing., Borgsdorf

■ geboren 1933 in Löwen, Kreis Brieg, Schlesien, verheiratet, 2 Kinder

■ Landtagsabgeordnete seit 2004 ■ Verwaltungsfachwirtin, Bad Freienwalde

■ geboren 1961 in Salow, verheiratet, 3 Kinder, evangelisch

Wahlperiode 1

Wahlperiode 4 Wahlperiode 5

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82 82Märkische Hefte 19 | Oktober 201083 83

1977 Abitur, 1977 bis 1984 Studium der Mikro-biologie an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Diplombiologin, 1984 bis 1986 Kreis-krankenhaus Bad Frankenhausen, 1987 bis 1994 Elternzeit, 1994 bis 1999 Wissenschaftliche Mit-arbeiterin, 1999 bis 1993 Gleichstellungsbeauf-tragte der Landeshauptstadt Potsdam.

Seit 1989 Mitglied der SPD, seit 1998 Mitglied des Kreistages Potsdam-Mittelmark und dort 2008 bis 2010 Vorsitzende der Fraktion der SPD, 1993 bis 2003 Mitglied der Gemeindevertretung Langerwisch, seit 2004 stellvertretende Vorsit-zende der SPD-Landtagsfraktion.

Hartmut Meyer

Susanne Melior

Abitur, Berufsausbildung Technischer Zeichner, 1963 bis 1968 Studium Kraft und Arbeitsmaschi-nenbau, Diplomingenieur (FH), 1968 bis 1969 EDV-Programmierer, 1970 bis 1980 Leiter Orga-nisations- und Rechenzentrum, 1975 bis 1977 Studium Bauwirtschaft, 1980 bis 1990 Fach-direktor Baukombinat, 1990 bis 1991 Vorstand der Märkischen BAU AG, 1990 Landrat, 1990 bis 1993 Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion, 1990 bis 1994 Mitglied des Kreistages Märkisch-Oderland, Mitglied des Aufsichtsrates der BBT-Treuhandstelle des Verbandes Berliner und Brandenburgischer

Wohnungsunternehmen GmbH, Mitglied des Verwaltungsrates der Investitionsbank des Landes Brandenburg, Mitglied des Beirates der Commerzbank, 1992 bis 1993 Vorsitzender des Unterausschusses Brandenburg-Berlin, 1993 bis 2003 Minister für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr des Landes Brandenburg.

■ Landtagsabgeordneter von 1990 bis 2004 ■ Diplomingenieur (FH), Wriezen

■ geboren in Merseburg, verheiratet, 1 Kind

■ Landtagsabgeordnete seit 2004 ■ Diplom-Biologin, Michendorf/OT Langerwisch,

■ geboren 1958 in Havelberg, verheiratet, 3 Kinder, evangelisch

Wahlperiode 4 Wahlperiode 5

Wahlperiode 1 Wahlperiode 2 Wahlperiode 3

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82 8283 8320 sozialdemokratische Jahre

1976 bis 1979 Studium an der Medizinischen Fachschule Prenzlau, Medizinisch-technische La-borassistentin, 1979 bis 1982 Medizinisch-tech-nische Laborassistentin im Kreiskrankenhaus Templin, 1982 bis 1985 Medizinisch-technische Laborassistentin im Bezirkskrankenhaus Frank-furt (Oder), 1985 bis 1990 Medizinisch-techni-sche Laborassistentin im Sanatorium Templin.

1990 bis 1992 arbeitslos, 1992 bis 1993 ABM, Sozialarbeit, 1993 bis 1994 Koordination eines gemeinnützigen Vereins, 1999-2003 Wahlkreis-mitarbeiterin, 1993 bis 1994 Mitglied der Stadt-verordnetenversammlung Templin.

Angela Müller

Heiko Müller

Abitur, 1979 bis 1984 Studium Maschineningeni-eurwesen/Schiffstechnik an der Wilhelm-Pieck-Universität Rostock, 1984 bis 1990 Forschungsin-genieur, 1990 bis 1992 Softwareentwickler, 1992 bis 2000 Geschäftsführender Gesellschafter der SOCRATES Büroservice GmbH, seit 2000 Inhaber der Firma „SOCRATES Software Heiko Müller“, 1990 bis 1993 Mitglied des Kreistages Nauen.

1993 bis 2007 Mitglied des Kreistages Havel-land, Mitglied des Verwaltungsrates der Mittel-brandenburgischen Sparkasse Potsdam, 1999 bis 2007 Vorsitzender des Ausschusses für Wirt-schaft, seit 2007 Bürgermeister von Falkensee.

■ Landtagsabgeordneter von 1994 bis 2007 ■ Diplomingenieur, Falkensee

■ geboren 1959 in Berlin, verheiratet, 2 Kinder

■ Landtagsabgeordnete von 1994-1999 und 2003-2004 ■ Medizinisch-technische Laborassistentin, Potsdam

■ geboren 1959 in Templin, verheiratet, 1 Kind

Wahlperiode 2 Wahlperiode 3 Wahlperiode 4

Wahlperiode 2 Wahlperiode 3

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84 84Märkische Hefte 19 | Oktober 201085 85

1965 Abitur, 1963 bis 1965 Ausbildung zur Be-triebsschlosserin im Rahmen eines Schulversu-ches, 1965 bis 1967 Berufsausbildung Laborantin, 1967 bis 1972 Studium Germanistik/Geschichte an der Universität Rostock und der Friedrich-Schiller-Universität Jena, 1972 bis 1990 Lehrerin.

Seit November 1989 SPD-Mitglied, 1990 bis 1994 Vorsitzende des Petitionsausschusses, 1993 bis 1999 Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport, 2000 bis 2004 Vorsitzende

des Ausschusses für Wissenschaft, Forschung und Kultur, stellvertretende Vorsitzende des Parlamentarischen Beirates der Stiftung für das sorbische Volk, 1990 bis 1994 stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion.

Dr. Martina Münch

Uta-Brigitte Müller

1980 Abitur, 1980 bis 1987 Studium der Medizin an den Universitäten Heidelberg und Hamburg, Staatsexamen, 1988 bis 1995 Ärztin und wissen-schaftliche Mitarbeiterin im Klinikum Rudolf Virchow in Berlin.

Seit 1978 Mitglied der SPD, seit 1998 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung Cottbus, seit August 2006 stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes der SPD Brandenburg, 2004 bis 2009 Vorsitzende des Ausschusses für Wis-

senschaft, Forschung und Kultur, seit 2009 Mi-nisterin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg.

■ Landtagsabgeordnete seit 2004 ■ Ärztin, Cottbus

■ geboren 1961 in Heidelberg, verheiratet, 7 Kinder, katholisch

■ Landtagsabgeordnete von 1990 bis 2004 ■ Diplomlehrerin, Guben

■ geboren 1946 in Thüngen, verheiratet, 3 Kinder

Wahlperiode 1 Wahlperiode 2 Wahlperiode 3

Wahlperiode 4 Wahlperiode 5

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84 8485 8520 sozialdemokratische Jahre

1980 bis 1982 Materialdisponentin, 1982 bis 1984 Museumsmitarbeiterin, 1984 bis 1986 Mitarbei-terin bei der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse, 1986 bis 1988 Buchbinderei Lorenz Neustrelitz, 1988 bis 1998 selbstständige Buchbinderin, 1992 bis 2000 Ausbildung zur Buchbindemeisterin an den Meisterschulen der Handwerkskammern Potsdam und Ostthüringen, 1998 bis 1999 Mi-tropa-Mitarbeiterin im Fahrdienst ICE, 1999 bis 2007 Heimerzieherin Evangelische Jugendhilfe Friedenshort GmbH, 2000 bis 2003 berufsbe-gleitendes Studium Sozialpädagogik, Fachhoch-

schule Potsdam, seit 2008 Projektleiterin Kom-petenzagentur Ostprignitz-Ruppin

seit 2006 Mitglied der SPD, seit 2003 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung Wittstock/Dosse, seit 2008 Mitglied des Kreistages Ostp-rignitz-Ruppin

Ina Muhß

Peter Muschalla

Abitur, 1956 bis 1962 Berufsausbildung Offset-drucker, 1966 bis 1970 Studium Rechtswissen-schaft an der Humboldt-Universität zu Berlin, Kombinatsjustitiar, Rechtsanwalt, Mitglied Gemeindevertretung Caputh, Aufsichtsrats-mitglied Märkische Landeskultur- und Tiefbau-Union GmbH.

1993 bis 1994 Vorsitzender des Untersuchungs-ausschusses 1/5- zur Überprüfung öffentlich er-hobener Vorwürfe der Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit Grundstücksangelegenhei-ten und der Vergabe von öffentlichen Aufträgen,

2000 bis 2003 Vorsitzender des Untersuchungs-ausschusses 3/1 - zur Aufklärung der Mitverant-wortung der Gesellschafter der BBF am bisheri-gen Verlauf des Privatisierungsverfahrens und des Vergabeverfahrens zur privaten Errichtung des Großflughafens BBI.

■ Landtagsabgeordneter von 1990 bis 2004 ■ Diplomjurist, Caputh

■ geboren 1942 in Potsdam, verheiratet, 2 Kinder

■ Landtagsabgeordnete seit 2010 ■ Industriekauffrau, Buchbindemeisterin,

Diplompädagogin, Wittstock/Dosse ■ geboren 1957 in Wittstock/Dosse,

verheiratet, 3 Kinder

Wahlperiode 1 Wahlperiode 2

Wahlperiode 5

Wahlperiode 3

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86 86Märkische Hefte 19 | Oktober 201087 87

1981 Abitur, 1981 bis 1987 Studium der Erzie-hungswissenschaften an der Technischen Uni-versität Braunschweig, Diplompädagoge, 1987 bis 1988 Mitarbeiter eines Europaabgeordneten, 1988 bis 1989 Zivildienst, 1990 bis 1991 Weiter-bildungslehrer VHS-Bildungswerk, 1991 bis 1994 Referent des SPD-Landesverbandes Branden-burg, 1995 bis 2005 Landesgeschäftsführer der SPD Brandenburg.

2005 bis 2006 Abteilungsleiter im Willy-Brandt-Haus, seit 2006 SPD-Generalsekretär, seit 1977 Mitglied der SPD.

Dr. Günter Neumeister

Klaus Ness

Erweiterte Oberschule, Abitur mit Berufsaus-bildung Facharbeiter Rinderzüchter, Universität Rostock, Studium Tierproduktion, Leiter der Tier-produktion und Futterökonom in LPG, ab 1979 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Futterproduktion Paulinenaue, Promotion 1983 Dr. agr.

Parteilos bis zum Eintritt in die SDP/SPD Januar 1990, Mitglied Landesparteirat und Bundespar-teirat der SPD, März bis Oktober 1990 Abgeord-neter der Volkskammer.

■ Landtagsabgeordneter von 1990 bis 1994 ■ Diplomagraringenieur, Paulinenaue

■ geboren in Helmsgrün Kreis Lobenstein, Thüringen, evangelisch, verheiratet, 2 Kinder

■ Landtagsabgeordneter seit 2009 ■ Diplom-Pädagoge, Königs Wusterhausen

■ geboren 1962 in Peine, verheiratet

Wahlperiode 5

Wahlperiode 1

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86 8687 8720 sozialdemokratische Jahre

Abitur, 1952 bis 1957 Studium Kunstgeschichte/Klassische Archäologie an der Universität Greifs-wald, Tätigkeit in Museen, beim Kunsthandel und im Verlag, freie Mitarbeiterin beim Institut für Denkmalpflege, 1990 bis 1993 Mitglied Ge-meindevertretung Glienicke, Amtsleiterin Land-ratsamt Oberhavel von 1990 bis 1996.

Brigitte Oltmanns

Dr. Götz Piprek

Bis 1949 Oberschule, Abitur, Schulbesuch un-terbrochen durch 1943 Luftwaffenhelfer, 1944 RAD, Wehrmacht, 1945 bis Oktober 1948 Gefan-genschaft in Frankreich, 1950 bis 1955 Studium der Veterinärmedizin Humboldt-Universität Berlin, 1956 bis 1959 Tierarzt in eigener Praxis, 1959 bis 1990 praktizierender Tierarzt im staatli-chen Veterinärwesen, 1957 bis 1987 Lehrtierarzt, 1972 bis 1983 Leiter der tierärztlichen Gemein-schaftspraxen, seit 1949 Mitglied der Gewerk-schaft (FDGB), seit 1969 Mitglied Kulturbund, 1980 Ernennung zum Veterinärrat, Januar 1990 Gründung des SPD-Ortsverbandes Seelow, 1990

Kreistagsabgeordneter, 1990 bis 1998 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung und SPD-Fraktionsvorsitzender in Seelow.

■ Landtagsabgeordneter von 1990 bis 1994 ■ Tierarzt, Seelow

■ geboren 1926 in Stöblau Kreis Neustadt/Oberschlesien, evangelisch-lutherisch, verheiratet, 3 Kinder

■ Landtagsabgeordnete von 1998 bis 1999 ■ Kunstwissenschaftlerin, Glienicke

■ geboren 1934 in Leipzig, 1 Kind

Wahlperiode 1

Wahlperiode 2

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88 88Märkische Hefte 19 | Oktober 201089 89

1972 Abitur, 1972 bis 1974 Grundwehrdienst bei der NVA, 1974 bis 1979 Studium an der TH Ilmen-au, Diplomingenieur für biomedizinische Kyber-netik, 1979 bis 1980 wissenschaftlicher Mitarbei-ter am Institut für Lufthygiene Karl-Marx-Stadt, 1980 bis 1982 Direktor für Ökonomie und Technik im Kreiskrankenhaus Bad Freienwalde, 1982 bis 1987 Postgradualstudium der Umwelthygiene an der Akademie für Ärztliche Fortbildung Ber-lin, 1982 bis 1990 Abteilungsleiter Umwelthygi-ene bei der Hygieneinspektion Potsdam, Februar bis April 1990 Minister ohne Geschäftsbereich im Kabinett Modrow, März bis Oktober 1990 parteiloser Volkskammerabgeordneter für die Grüne Partei der DDR. Parlamentarischer Ge-schäftsführer der Fraktionsgemeinschaft Bünd-nis 90/GRÜNE, Oktober bis Dezember 1990 par-teiloser Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/GRÜNE, 1990 bis 1998 Minister für Umwelt, Naturschutz und Raumordnung des Landes Brandenburg, 1998 bis 2002 Oberbürgermeiser der Landeshauptstadt Potsdam.

1988 Gründungsmitglied der Potsdamer Bür-gerinitiative Arbeitsgemeinschaft für Umwelt-schutz und Stadtgestaltung (ARGUS) sowie der AG Pfingstberg, 1989 Gründungsmitglied und Sprecher der Grünen Liga, Dezember 1989 bis Februar 1990 Teilnehmer an den Verhandlungen des zentralen Runden Tisches der DDR. 1991 bis 1993 Mitglied des Bundessprecherrates der Par-tei Bündnis 90, seit 1995 Mitglied der SPD.

1991 bis 1998 Mitglied des Bundesrates, seit 1998 Mitglied des Landesvorstandes der SPD Bran-denburg, seit 2000 Landesvorsitzender, 2005 bis 2006 Bundesvorsitzender der SPD, seit 2002 Mi-nisterpräsident des Landes Brandenburg.

Matthias Platzeck

■ Landtagsabgeordneter von 1990 bis 1992 für Bündnis 90 und seit 2004 für die SPD

■ Diplomingenieur, Potsdam ■ geboren 1953 in Potsdam, verheiratet,

3 Kinder, evangelisch

Wahlperiode 1 Wahlperiode 4 Wahlperiode 5

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88 8889 8920 sozialdemokratische Jahre

1976 Abitur, 1970 bis 1972 Ausbildung zum Elek-tronikfacharbeiter, 1972 bis 1977 Arbeit im Beruf1977 bis 1978 Lehrer ohne pädagogische Ausbil-dung, 1978 bis 1982 Studium Geografie/Sport an der Humboldt-Universität zu Berlin, Diplomleh-rer, 1982 bis 1990 Lehrer, 1990 bis 1992 Dezer-nent in der Stadtverwaltung Frankfurt (Oder), 1992 bis 2002 Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt (Oder).

Seit 1998 Mitglied der SPD, 1990 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung Frankfurt (Oder), 2004 bis 2009 Vorsitzender des Unter-ausschusses des Ausschusses für Haushaltskon-trolle, 2007 bis 2009 Vorsitzender des Ausschus-ses für Wirtschaft.

Wolfgang Pohl

Siegfried von Rabenau

1960 bis 1970 POS, 1972 VHS Abitur, 1970 bis 1980 Kunstglaser in Naumburg, Erfurt und Ber-lin, künstlerischer Mitarbeiter im Kollegium bildender Künstler Glasgestaltung Magdeburg 1980, Werkstattleiter in Berlin bis 1990, Ressort-leiter Inneres bei Bezirksverwaltungsbehörde Frankfurt (Oder) bis November 1990, stellver-tretender Leiter Aufbaustab Innenministerium, Beratertätigkeit 1991, Mitglied des BEWAB e. V., des HUMAN-TEC e.V., des Deutschen-Ost-Forum München (D.O.M,), im Kautsky-Bernstein-Kreis

e.V. seit 1992, Mitglied der NDPD 1980 bis 1983, Austritt, 1990 bis 1992 stellvertretender Vorsit-zender der SPD im Land Brandenburg.

■ Landtagsabgeordneter von 1992 bis 1994 ■ Kunstglaser, Schöneiche

■ geboren 1953 in Calbe

■ Landtagsabgeordneter von 1990 bis 1994 für Bündnis 90 und von 2004 bis 2009 für die SPD

■ Elektronikfacharbeiter, Diplomlehrer, Frankfurt (Oder)■ geboren 1953 in Frankfurt (Oder), verheiratet,

3 Kinder, evangelisch

Wahlperiode 1

Wahlperiode 1 Wahlperiode 4

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90 90Märkische Hefte 19 | Oktober 201091 91

10. Klasse, Berufsausbildung Baufacharbeiter, Wehrdienst 1973 bis 1974, bis 1985 Arbeit im Beruf, 1985 Leiter Transport Betonwerk, Ab-schluss Meister für Betonelementeproduktion, Mai 1990 stellvertretender Bürgermeister und Dezernatsleiter Bau der Stadt Storkow , Januar 1990 Mitbegründer der SPD-Ortsgruppe Stor-kow, stellvertretender Vorsitzender, Teilnahme am Runden Tisch, anschließend Kandidatur in Kommune und Kreis, SPD-Fraktionsvorsitzender

Stadtverordnetenversammlung Storkow und Kreistag Beeskow.

Christel Redepenning

Manfred Rademacher

1972 Fachschulabschluss, Erzieherin für Hort und Heim, Mitglied der Stadtverordnetenver-sammlung Kyritz, Mitglied des Vorstandes des Kreisverbandes der Arbeiterwohlfahrt, Mitglied des Landesjugendhilfeausschusses.

■ Landtagsabgeordnete von 1995 bis 2004 ■ Erzieherin, Kyritz

■ geboren 1947 in Kyritz, verheiratet, 1 Kind

■ Landtagsabgeordneter von 1990 bis 2004 ■ Baufacharbeiter, Kummersdorf

■ geboren 1954 in Ülzen, Landkreis Unna, 3 Kinder

Wahlperiode 1 Wahlperiode 2

Wahlperiode 2 Wahlperiode 3

Wahlperiode 3

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90 9091 9120 sozialdemokratische Jahre

1979 Abitur, 1980 bis 1981 Ausbildung in ei-ner Möbeltischlerei, 1981 bis 1986 Studium der Theologie am Sprachenkonvikt Berlin, Theologe, 1988 bis 1990 Pfarrer in Christinendorf.

Seit 1989 Mitglied der SPD, Gründungs- und Vorstandsmitglied der SPD in der DDR. 1990 bis 2000 Vorsitzender der SPD Brandenburg, 1993 bis 1994 Vorsitzender des Hauptausschusses, 1993 bis 1994 Vorsitzender des Unterausschus-ses Brandenburg-Berlin, 1994 bis 1999 Minister für Wissenschaft, Forschung und Kultur, 1999

bis 2004 Minister für Bildung, Jugend und Sport, 2004 bis 2005 Vorsitzender des Ausschusses für Europaangelegenheiten und Entwicklungspoli-tik, 2005 bis 2009 Bundestagsabgeordneter.

Steffen Reiche

Günter Rentsch

Berufsausbildung Maschinenschlosser, 1952 bis 1964 Maschinenschlosser, 1965 bis 1968 Studium Technologie und Maschinenbau Ing.-Hochschule, 1969 bis 1974 Studium Betriebs-wirtschaft und Maschinenbau an der Techischen Universität Dresden, bis 1990 wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Direktor für Technik, 1990 De-zernent Wirtschaftsförderung und Raumpla-nung Kreisverwaltung, Mitglied Verwaltungsrat Feuersozietät/Öffentliche Leben Berlin, Beirats-mitglied Investitionsbank des Landes Branden-burg, Beiratsmitglied Saarberg-Fernwärme-Fürstenwalde GmbH.Vorsitzender des Ausschusses für Haushaltskon-

trolle von 1994 bis 1999.

■ Landtagsabgeordneter von 1990 bis 1999 ■ Dipl.-Ing. Oek., Fürstenwalde

■ geboren 1935 in Baruth Kreis Bautzen,verheiratet, 2 Kinder

■ Landtagsabgeordneter von 1990-2005 ■ Theologe, Potsdam

■ geboren 1960 in Potsdam, verheiratet, 3 Kinder, evangelisch

Wahlperiode 2

Wahlperiode 1 Wahlperiode 2 Wahlperiode 3 Wahlperiode 4

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92 92Märkische Hefte 19 | Oktober 201093 93

1972 bis 1976 Studium der Wirtschaftswissen-schaften an der Hochschule für Ökonomie Ber-lin, Diplomwirtschaftler, 1976 bis 1990 Leiter für Ökonomie beim FDGB-Feriendienst Rheinsberg.

Seit 1990 Mitglied der SPD, 1990 bis 2009 Bür-germeister der Stadt Rheinsberg und Mitglied der Stadtverordnetenversammlung.

Holger Rupprecht

Manfred Richter

1971 bis 1975 Studium Lehramt Sport/Geogra-phie an der Pädagogischen Hochschule Pots-dam, Diplomlehrer, 1975 bis 1977 Lehrer an der POS Dömnitz, 1977 bis 1990 Lehrer an der POS 29 Potsdam, 1990 bis 1991 stellvertretender Schul-leiter an der POS 29 Potsdam, 1991 bis 2004 Schulleiter am Humboldt-Gymnasium Potsdam.

Seit 2005 Mitglied der SPD, seit 2004 Minister für Bildung, Jugend und Sport des Landes Bran-denburg.

■ Landtagsabgeordneter seit 2009 ■ Diplomlehrer, Werder/OT Glindow

■ geboren 1953 in Gadebusch, verheiratet, 2 Kinder

■ Landtagsabgeordneter seit 2009 ■ Zerspanungsfacharbeiter,

Diplomwirtschaftler, Neuruppin■ geboren 1951 in Segeletz, verheiratet, 1 Kind

Wahlperiode 5

Wahlperiode 5

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92 9293 9320 sozialdemokratische Jahre

1975-1977 Berufsausbildung zur Keramikdeko-riererin, 1977-1980 Studium der Sintertechnik an der Ingenieur-Schule für Elektrotechnik und Ke-ramik Hermsdorf/Thüringen, 1980-1988 Technologin, 1988-1992 Materialwirtschaftlerin, 1992 Umschulung zur Industriefachwirtin, 1990-2003 Verwaltungsangestellte beim Grund-stücks- und Vermögensamt Cottbus, 1992-1993 Mitglied Gemeindevertretung Plessa, Vorsitzen-de der SPD-Fraktion, 1993 bis 2005 Mitglied des Kreistages Elbe-Elster, 1994 bis 1999 stellvertre-tende Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtags-fraktion

Heidrun Schellschmidt

Reinhilde Schildhauer-Gaffrey

1965 bis 1968 Berufsausbildung Elektromon-teurin, 1969 bis 1972 Studium Elektrotechnik Fachhochschule, 1972 bis 1975 Assistentin, 1975 bis 1988 Ausbildungsingenieurin, 1988 bis 1990 Fachlehrerin, 1990 bis 1991 stellvertretende Bür-germeisterin in Velten, 1994 bis 1998 Mitglied des Kreistages Oberhavel, seit 1994 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung Velten, Mitglied des Stiftungsbeirates „Familien in Not“.

■ Landtagsabgeordnete von 1990 bis 2003 ■ Diplomingenieurin (FH), Oranienburg

■ geboren 1947 in Erfurt, verheiratet, 1 Kind, verstorben 2003

■ Landtagsabgeordnete von 1994 bis 1999 und von 2003 bis 2004

■ Keramikdekoriererin, Ingenieurin, Plessa ■ geboren 1959 in Lauchhammer-Ost,

verheiratet, 2 Kinder

Wahlperiode 1 Wahlperiode 2

Wahlperiode 2 Wahlperiode 3

Wahlperiode 3

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94 94Märkische Hefte 19 | Oktober 201095 95

1967 bis 1969 Berufsausbildung zum Dreher, 1972 bis 1980 Instandhaltungsmechaniker, 1980 bis 1990 Meister Instandhaltung, 1990 bis 1991 Obermeister Instandhaltung, 1991 bis 1994 lei-tender Angestellter.

Seit 1990 Mitglied der SPD, 1990 bis 1994 Ge-meinderatsvorsteher der Gemeinde Suschow, seit 1990 Mitglied des Kreistag es Oberspree-wald-Lausitz, 1999 bis 2007 stellvertretender

Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, seit 2007 Geschäftsführer des Arbeiter-Samariter-Bundes Ortsverband Lübbenau/Vetschau e.V.

Dr. Esther Schröder

Werner-Siegwart Schippel

1985 bis 1987 Berufsausbildung zur Finanzkauf-frau, 1988 bis 1989 Abitur an der Bergakademie Freiberg, 1989 bis 1994 Studium der Wirtschafts-wissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin, Diplomvolkswirtin, 1995 bis 1997 wis-senschaftlichen Mitarbeiterin an der Universität Konstanz (Arbeitsmarktforschung), 1997 Pro-motion Dr. ref. pol. (Center of International La-bor Economics), 2004 bis 2006 stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, seit 2003 Mitglied der SPD.

■ Landtagsabgeordnete von 2004 bis 2009 ■ Finanzkauffrau, Diplomvolkswirtin, Potsdam

■ geboren 1969 in Luckenwalde, 2 Kinder

■ Landtagsabgeordneter seit 1994 ■ Dreher, leitender Angestellter, Lübbenau

■ geboren 1951 in Römhild, verheiratet, 4 Kinder

Wahlperiode 2 Wahlperiode 4 Wahlperiode 5

Wahlperiode 4

Wahlperiode 3

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94 9495 9520 sozialdemokratische Jahre

1984 Abitur, 1984 bis 1985 Krankenhaus Mahlow, 1985 bis 1993 Studium Medizin an der Hum-boldt-Universität zu Berlin, Diplommediziner, 1990 bis 1994 Arzt im Krankenhaus Ludwigsfel-de.

seit 1989 Mitglied der SPD, 1990 bis 1992 Kreisge-schäftsführer der SPD, Kreisverband Zossen, seit 1992 Kreisvorsitzender der SPD Teltow-Fläming, seit 1993 Mitglied des Kreistages Teltow-Flä-ming, Fraktionsvorstand, 1994 bis 2000 Mitglied

des Landesvorstandes der SPD Brandenburg, 2003 bis 2008 Mitglied der Stadtverordneten-versammlung Zossen, seit 2010 Vorsitzender des Kreistages Teltow-Fläming.

1994 bis 2004 Vorsitzender der Parlamentari-schen Kontrollkommission, 1999 bis 2004 Vor-sitzender des Ausschusses für Inneres, 2004 bis 2009 Parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion der SPD.

Christoph Schulze

Dr. Elke Seidel

Abitur, 1967 bis 1973 Studium der Medizin an der Humboldt-Universität Berlin und der Medizini-schen Akademie Dresden, 1982 Promotion, 1973 bis 1983 und 1988 bis 1994 Stationsärztin Fach-klinik für Lungenkrankheiten und Tuberkulose Beelitz-Heilstätten, 1983 bis 1988 Leiterin Polikli-nik, Abteilung für Lungenkrankheiten und Tuber-kulose Potsdam-Stadt.

1990 bis 1994 Mitglied Stadtverordnetenver-sammlung, 1993 bis 1994 Kreistagsabgeordnete, Vorstandsvorsitzende Energiesparkontor Beelitz e.V., Vorstandsmitglied Regionalplanungsge-meinschaft Havelland-Fläming, Mitglied Auf-sichtsrat Stadtwerke Beelitz GmbH.

■ Landtagsabgeordnete von 1994 bis 1999 ■ Ärztin, Potsdam

■ geboren 1948 in Beelitz, verheiratet, 1 Kind

■ Landtagsabgeordneter

seit 1990

■ Arzt, Zossen

■ geboren 1965 in

Crivitz, verheiratet,

2 Kinder, evangelisch

Wahlperiode 2

Wahlperiode 1 Wahlperiode 2 Wahlperiode 4 Wahlperiode 5Wahlperiode 3

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96 96Märkische Hefte 19 | Oktober 201097 97

1967 Abitur, 1967 bis 1971 Studium Germanistik/Geschichte an der Pädagogischen Hochschule Potsdam, Diplomlehrerin, 1971 bis 1994 Lehrertä-tigkeit an verschiedenen Schulen.

Seit 1990 Mitglied der SPD, bis 1994 und seit 2003 Mitglied des Kreistages Oder-Spree, seit 1993 Mitglied der Stadtverordnetenversamm-lung Eisenhüttenstadt, 2000 bis 2004 stellver-tretende Vorsitzende der Fraktion der SPD.

Rainer Speer

Ingrid Siebke

1978 bis 1979 Berufsausbildung zum Schlosser an der Betriebsakademie BUNA, 1981 bis 1984 Mitarbeiter Kulturhäuser der Stadt Potsdam, 1984 bis 1987 Haushandwerker Gerichtsmedizin Potsdam, Restaurierung Schloss Lindstedt, 1987 bis 1989 Restaurator Holz, 1989 bis 1990 Mitar-beiter SDP/SPD, 1990 stellvertretender Regie-rungsbevollmächtigter Bezirk Potsdam.

1990 bis 1994 Abteilungsleiter in der Staats-kanzlei des Landes Brandenburg, 1994 bis 1999 Staatssekretär des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Raumordnung des Landes Brandenburg, 1999 bis 2004 Chef der Staats-kanzlei des Landes Brandenburg, 2004 bis 2009 Minister der Finanzen, seit 2009 Minister des Innern.

■ Landtagsabgeordneter seit 2009 ■ Schlosser, Potsdam

■ geboren 1959 in Berlin, verheiratet, 2 Kinder

■ Landtagsabgeordnete von 1994 bis 2009 ■ Diplomlehrerin, Eisenhüttenstadt

■ geboren 1948 in Magdeburg, verheiratet, 2 Kinder

Wahlperiode 2 Wahlperiode 3 Wahlperiode 4

Wahlperiode 5

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96 9697 9720 sozialdemokratische Jahre

1979 bis 1981 Berufsausbildung zur Technischen Zeichnerin, 1981 bis 1984 Arbeit im Beruf, 1981 bis 1984 Fachschulausbildung Maschinenbau an der Betriebsakademie SKET, Ingenieurschule, Maschinenbauteilkonstrukteurin, 1984 bis 1989 Arbeit im Beruf, 1990 bis 1991 Regierungsbeauf-tragte/Leiterin der Bezirksverwaltungsbehörde Frankfurt (Oder), 1999 bis 2001 Verwaltungsan-gestellte, 2001 bis 2002 Verwaltungsbeamtin (Leitende Regierungsdirektorin a. D.), seit 1989 Mitglied der SPD, 1989 bis 1990 Vorsitzende des SPD Bezirksverbandes Frankfurt (Oder), 1990 bis 1992 Mitglied des SPD-Landesvorstandes, 1998

bis 2002 Mitglied der Gemeindevertretung Ze-pernick als ehrenamtliche Bürgermeisterin, seit 2002 Ortsvorsteherin von Zepernick und Vorsit-zende der Gemeindevertretung Panketal, seit 2008 Mitglied des Kreistages Barnim und 1. stell-vertretende Vorsitzende des Kreistages, 1994 bis 1999 und seit 2009 Vorsitzende des Ausschusses für Inneres, 2004 Vorsitzende des Ausschusses für Haushaltskontrolle, seit 2010 Vorsitzende der Parlamentarischen Kontrollkommission, 2003 bis 2004 stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion.

Britta Stark (geb. Schellin)

Dr. Manfred Sternagel

1949 bis 1952 Berufsausbildung Werkzeugma-cher, 1952 bis 1955 Abitur an der Arbeiter- und Bauernfakultät, 1955 bis 1961 Studium Maschi-nenbau den der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt, 1961 bis 1986 Mitarbeiter, Gruppen-leiter, Abteilungsleiter in der Technologischen Planung und Forschung und Entwicklung in ver-schiedenen Berliner Betrieben des Kombinates Mikroelektronik, 1970 Promotion zum Dr.-Ing, 1986 bis 1991 Wissenschaftlicher Oberassis-tent an der Sektion Wissenschaftstheorie und -organisation an der Humboldt-Universität zu Berlin, 1991 bis 1999 Geschäftsführer der Ge-

sundheitszentrum Wildau GmbH und der Me-dizinischen Einrichtungsgesellschaft mbH, 1990 bis 1993 Mitglied der Gemeindevertretung in Wildau.

Seit 1993 Mitglied des Kreistages Dahme-Spree-wald, Vorsitzender der Regionalen Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe Dahme-Spree-wald e.V.

■ Landtagsabgeordneter von 1999 bis 2004 ■ Diplomingenieur, Wildau

■ geboren 1934 in Friedrichstein, verheiratet, 1 Kind

■ Landtagsabgeordnete

1990-1999, seit 2002

■ Maschinenbauteil-

konstrukteurin, Bernau

■ geboren 1963 in Bernau,

ev., verheiratet, 2 Kinder

Wahlperiode 3

Wahlperiode 1 Wahlperiode 2 Wahlperiode 3 Wahlperiode 4 Wahlperiode 5

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98 98Märkische Hefte 19 | Oktober 201099 99

Abitur, 1955-1961 Studium Rechtswissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Freien Universität Berlin, 1959-1990 Jurist in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg in verschiedenen Institutionen und Funktionen, Mitglied im Aufsichtsrat der Berlin-Brandenburg Flughafen Holding GmbH, 1996 bis 2005 Vorsit-zender des Forum Ostdeutschland der Sozialde-mokratie e.V. (FOD), 1990 bis 2002 Ministerpräsi-dent des Landes Brandenburg.

2002 bis 2005 Bundesminister für Bauen, Ver-kehr und Aufbau Ost.

Frank Szymanski

Dr. Manfred Stolpe

Abitur, 1974 bis 1978 Studium Geschichte/Deutsch an der Pädagogischen Hochschule Potsdam, Diplomlehrer, 1978 bis 1984 Fachlehrer an einer POS in Cottbus, 1984 bis 1988 Fachlehrer in Bulgarien, 1989 bis 1991 Direktor an einer POS in Cottbus, 1991 bis 1994 Erweiterungsstudium für politische Bildung an der FU Berlin, Lehramt Sekundarstufe II, 1991 bis 1998 Schulleiter an einer Gesamtschule in Cottbus, 1998 bis 2003 Staatssekretär im Ministerium für Bildung, Ju-gend und Sport des Landes Brandenburg, von 2003 bis 2004 Minister für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr des Landes Brandenburg.

Von 2004 bis 2006 Minister für Infrastruktur und Raumordnung des Landes Brandenburg.

Seit 1991 Mitglied der SPD, 1993 bis 1998 Mit-glied der Stadtverordnetenversammlung Cott-bus, seit 2006 Oberbürgermeister von Cottbus.

■ Landtagsabgeordneter von 2004 bis 2006 ■ Diplomlehrer, Cottbus

■ geboren 1956 in Cottbus, verheiratet, 2 Kinder

■ Landtagsabgeordneter von 1990 bis 2002 ■ Diplomjurist, Potsdam

■ geboren 1936 in Stettin, verheiratet, 1 Kind

Wahlperiode 1 Wahlperiode 2 Wahlperiode 3

Wahlperiode 4

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98 9899 9920 sozialdemokratische Jahre

Oberschule, Praktischer Beruf Chemiefacharbei-ter, Universität Leipzig, Dipl.-Chemiker, Dr. rer. nat Humboldt- Universität Berlin, Dr. rer. nat. ha-bil. Krebsforschung, Umwelt-Toxikologie, Profes-sor für experimentelle Onkologie Akademie der Wissenschaften, Consultant bei WHO, Mitglied European Association for Cancer Research, Vir-chow-Preis, Yamagiwa-Yoshida-Memorial Grant, Dezember 1989 Berater der SPD für Gesund-heitspolitik. Seit Februar 1990 Mitglied der SPD.

Prof. Dr. Bodo Teichmann

Gerhard Thierbach

Hochschulreife, Tischler, 1954/1955 Wehrdienst, 1960 bis 1964 Studium der Pädagogik, Fachleh-rer für Chemie und Polytechnik, Mitglied Kul-turbund, seit 1989 Mitglied der SPD, seit 1990 Mitglied Kreistag Rathenow, dort Vorsitzender der SPD-Fraktion.

■ Landtagsabgeordneter von 1990 bis 1995 ■ Lehrer, Mögelin

■ geboren 1938 in Locknitz, Kr. Randow, verheiratet, 3 Kinder

■ Landtagsabgeordneter von 1990 bis 1994 ■ Diplom-Chemiker, Schönerlinde

■ geboren 1932 in Leipzig, verheiratet, 1 Kind

Wahlperiode 1 Wahlperiode 2

Wahlperiode 1

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100 100Märkische Hefte 19 | Oktober 2010101 101

1973 bis 1975 Berufsausbildung Chemielaboran-tin, 1975 bis 1977 Laborantin, 1977 bis 1978 Stu-dium an der Ingenieurschule für Chemie Berlin, 1987 bis 1989 Ausbildung Chemisch-technische Assistentin, 1990 bis 1994 Gleichstellungsbe-auftragte, seit 1990 Mitglied der Stadtverord-netenversammlung Potsdam, Vorsitzende der SPD-Fraktion Potsdam, Mitglied des Verwal-tungsausschusses des Arbeitsamtes Potsdam, 1999 bis 2000 Vorsitzende des Ausschusses für

Wissenschaft, Forschung und Kultur, 1994 bis 1999 stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, 2000 bis 2004 Staatsse-kretärin im Ministerium für Arbeit, Soziales, Ge-sundheit und Frauen.

Dr. Barbara Tietze

Angelika Thiel-Vigh

Mathematikstudium an der TU Dresden, wissen-schaftliche Mitarbeiterin am Institut für Mathe-matik der AdW Berlin, 1988 Promotion.

Vor Eintritt in die SPD im Januar 1990 parteilos, 1990 bis 1991 Mitglied im SPD-Bezirks- bzw. Lan-desvorstand, Mitglied des ASF-Bundes- und Lan-desvorstand.

■ Landtagsabgeordnete von 1992 bis 1994 ■ Diplommathematikerin, Hohen Neuendorf

■ geboren 1954 in Hohen Neuendorf, geschieden, 2 Kinder

■ Landtagsabgeordnete von 1994 bis 2000 ■ Chemisch-technische Assistentin, Potsdam

■ geboren 1956 in Potsdam, 1 Kind

Wahlperiode 2 Wahlperiode 3

Wahlperiode 1

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100 100101 10120 sozialdemokratische Jahre

Abitur, 1984 bis 1989 Studium Maschinenbau/Konstruktionstechnik an der Technischen Univer-sität Dresden, 1989 bis 1991 Entwicklungsingeni-eur RAW Berlin-Schöneweide, 1992 bis 1994 SPD-Unterbezirksgeschäftsführer Oder-Spree, 1990 bis 1994 Mitglied im Kreistag Oder -Spree, seit 1990 Mitglied der Stadtverordnetensammlung Erkner, Mitglied des SPD-Landesvorstandes Branden-burg, Vorsitzender des SPD-Unterbezirkes Oder-Spree, 2002 bis 2009 Bundestagsabgeordneter, 2009 bis 2010 Staatssekretär im Ministerium

für Infrastruktur und Landwirtschaft des Landes Brandenburg, seit 2010 Minister für Infrastruktur und Landwirtschaft des Landes Brandenburg.

Jörg Vogelsänger

Dr. Karsten Wiebke

Abitur, 1958 bis 1964 Studium Veterinärmedi-zin an der Karl-Marx-Universität Leipzig und Humboldt-Universität zu Berlin, 1965 Promo-tion, 1963 bis 1990 Tierarzt in einer Staatlichen Tierarztpraxis, 18.03. bis 03.10.1990 Mitglied der Volkskammer der DDR, 1993 bis 2008 Mitglied des Kreistages Uckermark, 1990 bis 1999 stell-vertretender Fraktionsvorsitzender der SPD-Landtagsfraktion.

■ Landtagsabgeordneter von 1990 bis 2004 ■ Tierarzt, Prenzlau

■ geboren 1938 in Kiel, verheiratet, 2 Kinder

■ Landtagsabgeordneter von 1994 bis 2002 ■ Diplomingenieur, Erkner,

■ geboren 1964 in Woltersdorf, verheiratet, 2 Kinder

Wahlperiode 2Wahlperiode 1 Wahlperiode 3

Wahlperiode 2 Wahlperiode 3

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1980 Abitur, 1982 bis 1987 Studium Landwirt-schaft/Tierproduktion an der Humboldt-Univer-sität zu Berlin, Diplomagraringenieur, 1987 bis 1990 Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Ernährungsphysiologie der Humboldt-Uni-versität zu Berlin, 1990 bis 1992 Leiter der Wis-senschaftlichen Abteilung SANO-Mineralfutter, 1992 bis 1993 Amtsleiter des Landwirtschafts- und Umweltamtes Kreis Forst, 1993 Promotion zum Doktor agrar., 1993 Amtsleiter Landwirt-schaft des Kreises Spree-Neiße.Seit 1993 Mitglied der SPD, 1998 bis 2003 Mit-

glied der Stadtverordnetenversammlung Forst1998 bis 2004 Mitglied des Kreistages Spree-Neiße, seit 2008 Mitglied der Stadtverordne-tenversammlung Forst, seit 2008 Mitglied des Kreistages Spree-Neiße, 2004 bis 2009 Minis-ter für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz, seit 2009 Vorsitzender des Hauptausschusses, seit 2009 Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion.

Jochen Wolf

Dr. Dietmar Woidke

Oberschule, Abitur, Berufsschulen, Großhandels-kaufmann, Berufskraftfahrer, Hochschule für Verkehrswesen, Dipl.-Ing. oec. 1960 bis 1961 NVA, 1990 bis 1993 Minister für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr des Landes Brandenburg. Seit Oktober 1989 Mitglied der SPD.

■ Landtagsabgeordneter von 1990 bis 1994 ■ Diplomingenieurökonom, Potsdam

■ geboren 1941 in Kleinolbersdorf, evangelisch, verheiratet, 2 Kinder

■ Landtagsabgeordneter seit 1994 ■ Diplomagraringenieur, Potsdam

■ geboren 1961 in Forst, verheiratet, 1 Kind, evangelisch

Wahlperiode 2 Wahlperiode 4 Wahlperiode 5

Wahlperiode 1

Wahlperiode 3

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1964-1966 Berufsausbildung Schneiderin, Kreis-stellenleiterin Versicherung, 1969-1990 Se-kretärin/Buchhalterin, 1990 Bürgermeisterin, 1992/1993 Kämmerin im Amt.

1994 Abschluss Anpassungsfortbildung Fach-hochschule für öffentliche Verwaltung Branden-burg, Mitglied Präsidium Städte- und Gemein-debund.

Barbara Wolff

Reinhart Zarneckow

Abitur, 1961 bis 1963 Studium Theologie an der Humboldt-Universität Berlin, 1964 Katecheti-sches Oberseminar Naumburg, 1965 bis 1969 Studium der Rechtswissenschaften in Jena und Berlin, Justitiar, seit 1974 Rechtsanwalt.

Seit August 1990 Mitglied der SPD, 1991 bis 1994 Vorsitzender des Untersuchungsausschusses 1/1 – zur Überprüfung der Tätigkeit der Landesre-gierung im Verwaltungsrat der Treuhandanstalt, 1994 bis 1997 Vorsitzender des Untersuchungs-ausschusses 2/1 – zur Aufklärung des Grunder-werbs in Berlin und Schönefeld durch die Berlin

Brandenburg Flughafen Holding GmbH (BBF) und die Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH (FBS).

■ Landtagsabgeordneter von 1990 bis 1999 ■ Rechtsanwalt, Frankfurt (Oder)

■ geboren 1943 in Sonnenberg, verheiratet, 2 Kinder

■ Landtagsabgeordnete von 1994 bis 1999 ■ Versicherungskauffrau, Zeesen

■ geboren 1948 in Berlin, 3 Kinder

Wahlperiode 2

Wahlperiode 2

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1977 bis 1980 Berufsausbildung zur Finanzkauf-frau mit Abitur, 1980 bis 1984 Studium Finanz-wirtschaft an der Humboldt bis Universität zu Berlin, Diplomfinanzökonomin, 1984 bis 1987 Sektorleiterin bezirksgeleitete Industrie bei der Staatsbank Leipzig, 1987 bis 1990 Ökonomin in einer LPG.

Seit 1990 Mitglied der SPD, 1990 Gründung und Aufbau des Ortsvereins der SPD Lenzen, 1990 bis 2000 Mitglied Stadtverordnetenversammlung Lenzen, 1993 bis 1998 ehrenamtliche Bürger-

meisterin der Stadt Lenzen, 2000 bis 2008 stell-vertretende Vorsitzende der SPD Brandenburg, seit September 2008 Mitglied des Kreistages Prignitz.

1999 bis 2000 stellvertretende Vorsitzende der Fraktion der SPD, 2000 bis 2004 Ministerin der Finanzen, seit 2004 bis 2009 Ministerin für Ar-beit, Soziales, Gesundheit und Familie des Lan-des Brandenburg, seit 2009 Bundestagsabge-ordnete.

Alwin Ziel

Dagmar Ziegler

1960 Abitur, 1960 bis 1965 Lehrerstudium an der Pädagogischen Hochschule Güstrow, 1980 bis 1985 Studium der Rechtswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin, wissenschaftli-cher Assistent an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Seit 1989 Mitglied der SPD, 1990 Mitglied der Volkskammer der DDR, Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Arbeit und Soziales der DDR, 2003 bis 2009 Mitglied der Gesellschafterversammlung der Evangelischen Akademie zu Berlin, 1990 bis 1999 Minister des

Innern und Stellvertretender Ministerpräsident des Landes Brandenburg, 1999 bis 2002 Minister für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen des Landes Brandenburg.

■ Landtagsabgeordneter

seit 1990 ■ Diplomlehrer,

Jurist, Hohen Neuendorf

■ geboren in 1941 Quernau

verwitwet, 2 Kinder,

evangelisch

■ Landtagsabgeordnete von 1994 bis 2009 ■ Diplomfinanzökonomin, Perleberg

■ geboren 1960 in Leipzig, verheiratet, 2 Kinder

Wahlperiode 2 Wahlperiode 3 Wahlperiode 4

Wahlperiode 1 Wahlperiode 2 Wahlperiode 3 Wahlperiode 4 Wahlperiode 5

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1965 bis 1967 Berufsausbildung zum Landma-schinen- und Traktorenschlosser, 1967 bis 1971 Schlosser und Dreher, 1971 bis 1975 Meister zur Fadenherstellung (Spinnereimeister), 1975 bis 1978 Studium Landtechnik an der Fachschule, bis 1990 Abteilungsleiter Transport/Umschlag, 1990 bis 1997 Minister für Ernährung, Landwirt-schaft und Forsten des Landes Brandenburg, seit 1998 selbstständig (Beratungsunternehmen), Ehrenvorsitzender Spreewaldverein e.V.

Edwin Zimmermann

■ Landtagsabgeordneter von 1992 bis 2004 ■ Diplomingenieur, Potsdam

■ geboren 1948 in Schöna/Kolpien, verheiratet, 1 Kind

Wahlperiode 2 Wahlperiode 3

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