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Menschen mit Behinderung wollen arbeiten, wollen ihren Lebensunterhalt selber verdienen, wollen für ihre Rente selber sorgen, wollen eine eigene Wohnung, die sie auch selber bezahlen können. In Wirklichkeit ist als dies in Südtirol kaum möglich, es werden immer wieder Entschuldigungen, wie Krisensituation, Bürokratie, Arbeitssicherheit, Wettbewerbsgarantien usw. genannt. Die Tatsache ist, dass wir seit Jahren sehr intensiv an diesen Themen arbeiten, viel Herzblut hineingeben. Es gibt allerdings nur bescheidene Fortschritte! Das Ressort Arbeit hat zurzeit mit der Wirtschaftskrise andere Probleme und das Ressort Soziales ist wegen der Sparmaßnahmen für den Erhalt des Bestehenden beschäftigt! Damit sich die Selbstständigkeit und das Selbstbewusstsein im Kleinkind mit Behinderung entwickeln und entfalten kann, müssen die Familien von den ersten Lebenstagen an aufgefangen und professionell unterstützt werden, damit die Förderung sofort und im richtigen Maß startet. Dadurch braucht es später für diese Menschen viel weniger Pflegeaufwand und auch weniger Kosten! Nach sehr langen und aufwendigen Arbeitsgruppensitzungen konnte endlich mit Jahresbeginn 2013 der Dienst Familienbegleitung und Pädagogische Frühförderung von Kindern mit Beeinträchtigung“ starten. Wir werden diesen Dienst natürlich unseren Familien weiterempfehlen, aber uns auch aktiv in der Steuerungsgruppe einbringen, dass er wirklich für unsere Familien die notwendige Unterstützung bringt! Im letzten Tätigkeitsjahr haben wir aktiv in einer Expertengruppe am deutschen Schulamt mitgearbeitet, damit der Übergang von der Mittelschule in allen weiterführenden Ober-, Fach und Berufsschulen nahtlos gelingt, vor allem aber, dass sich nicht einige wenige Schulen weigern, Schüler/Innen mit Behinderungen aufzunehmen. Ja sie lesen ganz richtig, nach fast 35 Jahren der schulischen Integration kämpfen wir immer noch mit diesem Phänomen! Weiters haben wir sehr aktiv versucht, Wege aufzuzeigen, damit der Übergang von der Schule in die Arbeitswelt besser gelingen kann. Auch hier haben wir mit sehr großer Begeisterung ein ESF-Projekt bearbeitet. Am Ende wird es schwierig sein, irgend eine Behörde/Stelle zu finden, die zusammen mit der Familie für eine Zukunftsplanung von Menschen mit Behinderung zuständig ist, die Hilfestellungen anbietet und die diese Methode auf den Weg bringt, denn die Familien alleine sind in der Regel überfordert. Für eine volle und gleichberechtigte soziale Teilhabe behinderter Menschen braucht es sehr viele Gespräche und Aufklärungsarbeit, damit sich etwas ändert. Einige Strukturen haben sich auf den Weg gemacht und versuchen bei der Betreuung und Pflege von Menschen mit Behinderung neue Wege zu gehen. Dies wurde auch bei der ersten Ausgabe der Inklusionsgespräche im November 2012 in Nals ganz klar sichtbar. Viele Verantwortliche von Diensten, aber auch Mitarbeiter/Innen von Schulen, Werkstätten und Hauspflegediensten besuchten sehr engagiert diese Veranstaltung.

AEB taetigkeisbericht 2012

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AEB taetigkeisbericht 2012

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Menschen mit Behinderung wollen arbeiten, wollen ihren Lebensunterhalt selber verdienen, wollen für ihre Rente selber sorgen, wollen eine eigene Wohnung, die sie auch selber bezahlen können. In Wirklichkeit ist als dies in Südtirol kaum möglich, es werden immer wieder Entschuldigungen, wie Krisensituation, Bürokratie, Arbeitssicherheit, Wettbewerbsgarantien usw. genannt. Die Tatsache ist, dass wir seit Jahren sehr intensiv an diesen Themen arbeiten, viel Herzblut hineingeben. Es gibt allerdings nur bescheidene Fortschritte! Das Ressort Arbeit hat zurzeit mit der Wirtschaftskrise andere Probleme und das Ressort Soziales ist wegen der Sparmaßnahmen für den Erhalt des Bestehenden beschäftigt! Damit sich die Selbstständigkeit und das Selbstbewusstsein im Kleinkind mit Behinderung entwickeln und entfalten kann, müssen die Familien von den ersten Lebenstagen an aufgefangen und professionell unterstützt werden, damit die Förderung sofort und im richtigen Maß startet. Dadurch braucht es später für diese Menschen viel weniger Pflegeaufwand und auch weniger Kosten! Nach sehr langen und aufwendigen Arbeitsgruppensitzungen konnte endlich mit Jahresbeginn 2013 der Dienst „Familienbegleitung und Pädagogische Frühförderung von Kindern mit Beeinträchtigung“ starten. Wir werden diesen Dienst natürlich unseren Familien weiterempfehlen, aber uns auch aktiv in der Steuerungsgruppe einbringen, dass er wirklich für unsere Familien die notwendige Unterstützung bringt! Im letzten Tätigkeitsjahr haben wir aktiv in einer Expertengruppe am deutschen Schulamt mitgearbeitet, damit der Übergang von der Mittelschule in allen weiterführenden Ober-, Fach und Berufsschulen nahtlos gelingt, vor allem aber, dass sich nicht einige wenige Schulen weigern, Schüler/Innen mit Behinderungen aufzunehmen. Ja sie lesen ganz richtig, nach fast 35 Jahren der schulischen Integration kämpfen wir immer noch mit diesem Phänomen! Weiters haben wir sehr aktiv versucht, Wege aufzuzeigen, damit der Übergang von der Schule in die Arbeitswelt besser gelingen kann. Auch hier haben wir mit sehr großer Begeisterung ein ESF-Projekt bearbeitet. Am Ende wird es schwierig sein, irgend eine Behörde/Stelle zu finden, die zusammen mit der Familie für eine Zukunftsplanung von Menschen mit Behinderung zuständig ist, die Hilfestellungen anbietet und die diese Methode auf den Weg bringt, denn die Familien alleine sind in der Regel überfordert. Für eine volle und gleichberechtigte soziale Teilhabe behinderter Menschen braucht es sehr viele Gespräche und Aufklärungsarbeit, damit sich etwas ändert. Einige Strukturen haben sich auf den Weg gemacht und versuchen bei der Betreuung und Pflege von Menschen mit Behinderung neue Wege zu gehen. Dies wurde auch bei der ersten Ausgabe der Inklusionsgespräche im November 2012 in Nals ganz klar sichtbar. Viele Verantwortliche von Diensten, aber auch Mitarbeiter/Innen von Schulen, Werkstätten und Hauspflegediensten besuchten sehr engagiert diese Veranstaltung.

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Wir arbeiten in der Arbeitsgruppe „Dopo di Noi“ bereits seit Jahren sehr aktiv mit, da wir wissen, dass Menschen mit Behinderung immer älter werden und auch immer öfters ohne Eltern bleiben. Für diese Situationen müssen konkrete Projekte umgesetzt werden um diesen Menschen sichere Antworten zu geben. Hier braucht es eine Stiftung, die im Stande ist, sehr professionell Güter, aber auch Finanzmittel zu verwalten und dafür Pflegedienste für diese Menschen mit Behinderung bis zum Lebensende zu garantieren. Wir werden uns selber nicht bei so einer Stiftung beteiligen, aber uns ganz bestimmt einbringen, damit diese Stiftung im Sinne dieser Menschen arbeitet!

ALLGEMEINE SITUATION

Die gesetzten und angestrebten Ziele konnten in diesem Jahr dank des aktiven Engagements unserer ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter fast zur Gänze umgesetzt werden. Unsere 14 Ansprechpartner/innen in den verschiedenen Sprengeln mit ihren Stellvertreter/innen, die gleichzeitig die Funktion als Vorstandsmitglieder haben, unterstützten unsere Mitglieder vor Ort in unzähligen Beratungen, organisierten Elterntreffen, und nahmen an unzähligen Sitzungen in verschiedenen Gremien, an Infotreffen und an Tagungen teil. Die Sprengel Eggental/Schlern und Grödental sind leider immer noch von keinem Ansprechpartner unseres Verbandes vertreten. Die Mitglieder dieser Sprengel werden somit bis auf weiteres vom AEB-Büro direkt betreut.

ANAGRAFISCHE DATEN:

Ehrenamtliche Mitarbeiter/innen: 14 Ansprechpartner/innen vor Ort 13 Stellvertreter/innen 11 Selbsthilfegruppenleiter/innen 4 Leiter/innen der internen Arbeitsgruppen Diese ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen haben im Jahr 2012 insgesamt 2.605 Stunden als ehrenamtliche Tätigkeit durchgeführt.

Mitgliederstand am 31.12.2012

722 Mitglieder

599

37

86Deutsche

Mitglieder

Italienische

Mitglieder

Ladinische

Mitglieder

Im Jahr 2012 haben 6 Vorstandssitzungen und 8 Ausschusssitzungen stattgefunden. Zu verschiedenen Themenschwerpunkten in Arbeitsgruppen im AEB und den interdisziplinären Arbeitsgruppen und Fachgruppen fanden unzählige Besprechungen und Treffen statt. Vertreter/innen unseres Verbandes waren bei zahlreichen Informationstreffen, Workshops und Tagungen vor Ort (auch im Ausland) anwesend, wobei Kontakte mit Verbänden und Organisationen geknüpft, Erfahrungen in verschiedenen Bereichen ausgetauscht und bei Bedarf Verbesserungsvorschläge und wichtige Hinweise geliefert werden konnten. In diesem Zusammenhang weisen wir darauf hin, dass unsere Vizepräsidentin Dr. Ida Psaier im Ausschuss des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit die Anliegen von Menschen mit mentaler Beeinträchtigung und deren Familien vertritt. Zum Wohle der beeinträchtigten Kinder/Jugendlichen und Erwachsenen und deren Angehörigen pflegte unser Verband zudem eine enge Zusammenarbeit mit dem Amt für Menschen mit Behinderung und anderen Verbänden, Diensten und Körperschaften. Über die Initiativen, welche von anderen Verbänden wie z. B. jene der Lebenshilfe, des Verbandes Angehöriger und Freunde psychisch Kranker, des Vereins Freunde der Behinderten und der Stiftung Vital, der Urania Meran, des Kulturvereins Brixen (IVHS), mit dem wir

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schon jahrelang zusammenarbeiten und auch mit der Integrierten Volkshochschule Vinschgau durchgeführt wurden, haben wir laufend unsere Mitglieder informiert. Wie bereits seit einigen Jahren unterstützten wir auch heuer wieder nachstehende Projekte/Initiativen:

ESF-Kurs der Soz. Gen. Independent L. zur Arbeitsintegration im Bereich der Verwaltung, der Informatik und der Multimedialität für körperbehinderte Menschen, auch mit schweren motorischen Einschränkungen

Projekte AFIS – Alternanza formativa per l’Inclusione Socio-lavorativa des “Servizio formazione individuale, ripartizione formazione professionale italiana”

Im Bezug auf unsere Fragebogenaktion zwecks Bedarfserhebung und Ermittlung der Zufriedenheit, und

aktiver Mitarbeit unserer Mitglieder im Verband bedauern wir, dass nur 117 von 767 Mitgliedern uns

den Fragebogen ausgefüllt zurückgesandt haben, bedanken uns aber gleichzeitig recht herzlich bei jenen

Mitgliedern, die sich die Mühe und Zeit genommen haben, uns die angeforderten Informationen zu

übermitteln. Mit der Auswertung der Fragebogenaktion haben wir nun doch einen besseren Überblick

über die Anliegen unserer Mitglieder erhalten und können dementsprechend unsere künftige Tätigkeit

planen und unseren Mitgliedern weiterhin unsere bestmögliche Unterstützung anbieten. Die Auswertung

der Fragebogenaktion ist diesem Tätigkeitsbericht beigelegt.

Unser Verband organisierte selbst bzw. in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen mehrere Informationstreffen, Workshops und Seminare zu verschiedenen Themenschwerpunkten. Nachstehend erläutern wir unsere durchgeführten Tätigkeiten (Projekte/Initiativen).

Durchgeführte Tätigkeiten 2012 PROJEKTE - INITIATIVEN

PROJEKTE 2012 PROJEKT 1/2012 - HILFE ZUR SELBSTHILFE VOR ORT - ENTLASTUNG DER FAMILIEN - ERHEBUNG VON BEDÜRFNISSEN - VERNETZUNG VON RESSOURCEN Unser großes Bestreben eine nutzerorientierte Vernetzung und kooperative Zusammenarbeit mit Institutionen, Schulen, Ämtern, Gemeinden, Sprengeln, Bezirksgemeinschaften, Diensten und Verbänden zu pflegen hat sich auch in diesem Jahr bewährt. Durch unser gut funktionierenden Netzes von Ansprechpartnern vor Ort in den einzelnen Sprengeln (insgesamt 14) gelang es immer wieder Mitglieder in die Tätigkeiten des Verbandes einzubinden. Dabei spielte die Vermittlerrolle unserer Ansprechpartner sei es bei verschiedenen Institutionen, als auch die Informationsvermittlung bei Elternrunden und Selbsthilfegruppetreffen eine bedeutende Rolle. PROJEKT 2/2012 - DEZENTRALISIERTE ARBEITSGRUPPEN - HALT UND ORIENTIERUNG ANLAUFSTELLE – ZENTRALE UND DEZENTRALISIERTE ARBEITS- UND FACHGRUPPEN Als Grundlagen für die Arbeitsgruppen, Fachgruppen und Gremien wurden in verschiedenen Sprengeln des AEB Koordinierungstreffen der Gruppen vor Ort zu den verschiedensten Themen organisiert. Die einzelnen Vorschläge zur Verbesserung der verschiedenen Lebenssituationen konnten so schneller und effizienter umgesetzt werden. Mitglieder vor Ort konnten aufgefangen und deren Bedürfnisse erhoben werden.

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PROJEKT 3/2012 - TAGUNG: „…GLEICHES RECHT AUF ARBEIT..“ Menschen mit Behinderung und deren Angehörige fordern seit Jahren ihre Rechte auf ein möglichst „Selbstbestimmtes Leben“, natürlich den Fähigkeiten und Möglichkeiten entsprechend, auch im Bereich der Arbeitsintegration ein. Obwohl die Förderung von Menschen mit Behinderung im Südtiroler Bildungssystem nach über 3 Jahrzehnten doch ein bestimmtes Niveau erreicht hat und sich über die Landesgrenzen hinaus sehen lassen kann, gilt es beim Übergang von der Schulwelt in die Arbeitswelt noch immer eine große Hürde zu überwinden. Zudem fehlen neue Modelle der Arbeitsintegration. Es muss ein neues Modell der Berufsorientierung entwickelt werden, um das Übergangsmanagement von der Schule in den Beruf für Jugendliche mit Behinderungen zu verbessern, ihre nachhaltige Integration ins Erwerbsleben zu fördern. Die Schulische Integration hat Wege geöffnet, hin zur angemessenen Integration in die Gesellschaft. Die soziale Integration im Hinblick auf die Arbeitsintegration für Menschen mit Behinderung ist aber immer noch eine Herausforderung für Behörden, für politische Entscheidungsträger und für betroffene Familien. Bei der Tagung „…Gleiches Recht auf Arbeit…“ (mit Simultanübersetzung) welche am 23.03.12 vormittags und während der Workshops am Nachmittag im Kolpinghaus in Bozen durchgeführt wurde, ging es um die Überlegung von Möglichkeiten zu verschiedenen integrativen Arbeitsmodellen, welche Voraussetzungen und Notwendigkeiten es bedarf, benachteiligte Menschen ins Erwerbsleben einzugliedern, welche gesetzlichen Rahmenbedingungen durch Gesetze schon gegeben sind und welche neuen Voraussetzungen noch geschaffen werden müssen. DDr. Sascha Plangger referierte über das Thema „Geplanter Übergang von der Schulbildung in die Arbeitswelt, Dr. Stefan Doose über „Unterstützte Beschäftigung – Methoden und Praxis in Europa“, Mag. Elisabeth Tschann über „Geht nicht gibt’s nicht – unterstützte Beschäftigung in Vorarlberg“ und Dr. Saverio Sergi über „Unterstützte Beschäftigung – Entwicklung in Italien“ PROJEKT 4/2012 - SENSIBILISIERUNG UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT - PRÄVENTION - KONTAKTE - KRISENHILFE Für Familien mit einem Menschen mit Behinderung ist die Kontaktaufnahme zu Diensten, wie Krankenhäusern, Ärzten, Soziale Einrichtungen und zur Schule oft nur erschwert möglich. Durch “sanftes” Sichtbarmachen an den betroffenen Familien selbst, sowie Sensibilisierungs- und Öffentlichkeitsarbeit konnten Betroffene ihre Wege selbst zu diesen Kontakten finden. Oft konnten, unsichtbar für die Betroffenen selbst und deren Familien, Fäden geknüpft und Erstkontakte angebahnt werden. Manchmal genügte ein Auffangen neuer, junger Familien mit Kindern und Jugendlichen, aber auch Erwachsenen mit verschiedenen Behinderungsformen. Oft wurden Begleitmaßnahmen angeboten. Dieses Projekt half aktive Mitglieder wachsen zu lassen, indem sie unsere Hilfe annahmen und gestärkt wurden für Eigeninitiativen um späteren Folgen vorzubeugen.

INITIATIVEN 2012 Initiative 1-2/2012 Familienerholungswochen in Cavallino und Caorle

Cavallino 2012

Im heurigen Jahr hatten 34 Familien mit Kindern mit Behinderung wieder die Möglichkeit unser Sommerangebot, der Familienerholungswochen in Cavallino und Caorle in den Monaten Juni, Juli und August in Anspruch zu nehmen, auszuspannen und sich zu erholen, zumal untertags ihre 36 Kinder/Jugendlichen/Erwachsenen mit Behinderung von einem Betreuerteam unter der Aufsicht einer erfahrenen Turnusleiterin betreut wurden. Viele Familien, die nun schon seit Jahren von diesem Angebot Gebrauch machen, möchten diesen Urlaub nicht mehr missen. Für einige Familien ist dies sogar die einzige Möglichkeit, Urlaub zu machen. Frau Gaia Vettori hatte erfreulicherweise wieder die Leitung des Turnusses in Cavallino übernommen.

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Caorle 1

Caorle 2

Frau Alexandra Thaler konnte hingegen aus gesundheitlichen Gründen die Leitung des 1. Turnusses in Caorle nicht übernehmen. An ihrer Stelle ist kurzfristig Frau Stefanie Ausserer eingesprungen, die somit alle beiden Turnusse in Caorle geleitet hat. Sie hat sich bemüht, die Aktivitäten und Initiativen zur Unterhaltung der Kinder/Jugendlichen bzw. der Erwachsenen mit Behinderung in enger Zusammenarbeit mit dem Team der Caritas zu organisieren. Kinder mit und ohne Behinderung und deren Familien haben zusammen gespielt, musiziert, gebastelt und sich unterhalten, neue Freundschaften konnten geknüpft und viele Erfahrungen konnten ausgetauscht werden. Für alle Beteiligten waren diese Familienerholungswochen ein tolles Erlebnis, an das sie sich gerne noch lange zurückerinnern werden. Wir danken den Turnusleiterinnen, den Betreuer/innen, der Caritas und der Odar für die gute Zusammenarbeit, die zum guten Gelingen der Familienerholungswochen beigetragen haben und versichern unseren Mitgliedern, dass wir uns weiterhin bemühen, soweit als möglich, auch künftig den Qualitätsstandard auf Grund der Bedürfnisse der teilnehmenden Familien anzupassen. Da die Anzahl der verfügbaren Bungalows/Wohnungen/Zimmer begrenzt ist, raten wir bei Interesse, sich so früh wie möglich vorzumerken.

Initiative 3/2012 Verschiedene Tagungen/ Infotreffen/ Workshop

Gesprächsrunde für älter werdende Eltern von Menschen mit Behinderung Eltern von erwachsenen älter werdenden Menschen mit Behinderung werden oft vor großen Herausforderungen gestellt. Viel zu oft wissen sie nicht, welches der richtige Umgang in gewissen Situationen ist, wie sie sich verhalten sollen bzw. mit wem sie darüber reden sollen. Dr. Elisabeth Weger (Psychologin der ANFFAS von Trient) hat in dieser Hinsicht eine langjährige Erfahrung. Bei diesen Gesprächsnachmittagen ist sie auf die vielseitigen Anliegen von betroffenen Eltern von erwachsenen Menschen mit Behinderung eingegangen und hat dabei versucht, bestmögliche Ratschläge zu erteilen, um den Alltag künftig besser bewältigen zu können.

Pustertaler Integrationsgespräche Traditionsgemäß wurden auch heuer wieder in Bruneck die Pustertaler Integrationsgespräche, bei denen immer Themen des Behindertenbereichs angeschnitten werden, erfolgreich durchgeführt. Erwartungsgemäß haben wieder viele Eltern, Fachleute und Vertreter von verschiedenen Institutionen daran teilgenommen. Dr. Elisabeth Weger gab in ihrem Vortrag Lösungsansätze für zwangsläufig auftretende Probleme von Menschen mit Behinderung die älter werden. Frau Calenzani übermittelte Informationen über Wohnalternativen für Menschen mit Behinderung im Rahmen der Genossenschaft „Casa Haus“. Bei der offenen Fragerunde ging Landesrat Dr. Theiner auf das Projekt Plus + 115, dem persönlichen Budget und der medizinischen Leistung in den Sozialeinrichtungen, dem neuen Modell der Frühförderung zu Hause, den Sparmaßnahmen u. v. m. ein. Dr. Paula Tasser (Caritasmitarbeiterin) erteilte Informationen zum Arbeitsintegrationsprojekt „Integra“, das in Meran durchgeführt wird. Im Rahmen der Pustertaler Integrationsgespräche wurden zudem auch zwei dreiteilige Seminare zum Thema „Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Behinderung“ unter der Leitung von Dr. Barbara Seeber und Dr. Nadja Steger (Mitarbeiterinnen der Psychologengemeinschaft Lö-We (Lösungswege) durchgeführt.

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Eltern-Kind-Tag / „Pörnbacher Konzept“ In Zusammenarbeit mit dem Kulturverein Brixen unterstützte Frau Traudl Pörnbacher des Centrum für Komplementärmedizin und Leiterin des Pörnbacher Instituts für Fortbildung in München auch heuer wieder mit individueller Beratung und Supervision betroffene Eltern aus dem Gebiet Brixen und Umgebung. Die Behandlungsweise beruht auf Aktivierungsreizen, die durch spezifische Lagerungselemente erwirkt werden. Dadurch werden Aufrichtungsprozesse individuell aktiviert, die dem jeweiligen Entwicklungsstatus des Kindes angepasst sind. Zugleich wird durch ein gezieltes Reizangebot die sensomotorische Entwicklung aktiviert für: effiziente Tiefatmung, Laut- und Sprechproduktion, Verbesserung der Nahrungsaufnahme, Aktivierung der Sinnesleistungen für Hören und Sehen, Aktivierung der handmotorischen Stütz- und Greiffunktionen.

Eltern – Kind – Tag zur Montessori Pädagogik und Infotreffen zu „Montessori Pädagogik“ Diese beiden Initiativen (erstere wurde in Zusammenhang mit dem Kulturverein Brixen organisiert) musste kurzfristig wegen Erkrankung der Referentin Frau Lore Anderlik (AMI-Montessori-Therapeutin) abgesagt werden.

Vortrag „Selbstbewusst den Alltag erleben“ Frau Dr. Ebetsberger ist bei diesem Vortrag in Brixen auf die Wahrnehmung und Umsetzung der eigenen Bedürfnisse eingegangen, denn für jene, die nicht aufmerksam mit sich selbst umgehen, können die Anforderungen des Alltags zur Überforderung werden. Zudem wurden die Schuldgefühle überprüft und die Teilnehmer/innen dahin geleitet die Balance zwischen Geben und Nehmen zu spüren, denn wenn man hilfreich für andere sein will und dies auch weiterhin mit Kraft, Energie und Freude sein will, ist das innere Gleichgewicht eine wichtige Voraussetzung. Die Teilnehmer/innen haben während dieses Vortrages gelernt, jeden Tag neu anzugehen und dabei besonders auf die eigene Stimme zu hören. Derselbe Vortrag, der in Zusammenarbeit mit der Urania Meran für Mitglieder aus dem Burggrafenamt und Vinschgau organisiert wurde, musste wegen Mangels an Teilnehmer/innen abgesagt werden.

Informationstreffen zum Thema „Testament und Erbrecht“ Auf Grund der großen Nachfrage von Seiten unserer Mitgliedereltern aus dem Überetsch/Unterland wurde dieses Infotreffen angeboten. Da behinderte Menschen zunehmend älter werden, beschäftigen sich betroffene Eltern vermehrt mit der Frage, was nach ihrem Ableben mit ihren beeinträchtigten Kindern passieren wird. Die anwesenden Eltern von Menschen mit Behinderung konnten sich anlässlich unseres angebotenen Vortrages mit Dr. Brugnara über den rechtlichen Aspekt des Testaments und des Erbrechtes informieren.

Vortrag „Das Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht“ Das umfangreiche Angebot sowie die hohe Nachfrage nach Therapie und Förderung verunsichern nicht nur Eltern, sondern auch viele Fachleute. Das Wort »Therapiedschungel« macht die Runde. An diesem Nachmittag setzte sich Nicolette Blok (Frühförderin, Frühe Kommunikationsförderin und Mutter eines Sohnes mit Down-Syndrom) und die Teilnehmer/innen an dieser Veranstaltung mit folgenden Fragen auseinander: Was ist eigentlich der tatsächliche Grund für eine Therapie? Welche Hoffnungen hegen Eltern, wenn sie eine neue Therapiemethode mit ihrem Kind ausprobieren? Welche Therapie braucht es? Welche nicht? Und wie weiß man das überhaupt? Welche Therapie muss ich ausprobieren, um nichts zu übersehen? Was hat Therapie mit Lebensqualität zu tun? Und was mit Inklusion? Welche Merkmale gibt es, um herauszufinden ob eine Therapie oder Fördermethode auch wirklich passt?

Workshop „Rechnen von Links … nach Rechts“ Während des Informationsabends zum Thema „Rechnen mit links... und rechts“ welcher in Zusammenarbeit mit der Urania Meran stattfand, erklärte Frau Platzer Sieglinde (ausgebildete Trainerin dieser Rechenmethode) den Teilnehmer/innen in Kurzform das Gesamtkonzept, das aus zwei Komponenten besteht, den Basisfertigkeiten und dem Zählen/Rechnen mit den Fingern. Einige der Anwesenden hatten bereits von dieser Methode gehört und waren sehr an einem Workshop interessiert.

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Weiters folgten Workshops zum selben Thema in Zusammenarbeit mit der Integrierten Volkshochschule Brixen. Beim ersten Workshop erfuhren die Teilnehmer/innen von Frau Platzer anhand praktischer Beispiele, wie wichtig die Basisfertigkeiten sind, während das zweite Treffen dem Zählen/Rechnen mit den Fingern vorbehalten war und mittels zahlreicher Übungen wurde dieser Teil „gefestigt“. Die Resonanz der Anwesenden war durchwegs positiv, Begeisterung für das Konzept klang aus den Rückmeldungen hervor. Weitere Workshops sind geplant.

Infotreffen „Gebärden Unterstützte Kommunikation“ Verschiedenste Behinderungen können dazu führen, dass die Sprachentwicklung verzögert ist. Es ist daher wichtig Kindern schon sehr früh entsprechende Hilfe anzubieten, damit Kinder trotzdem mitteilen können, was sie beschäftigt. Dazu eignet sich besonders die Gebärdenunterstützte Kommunikation (GUK). Dabei werden wichtige Wörter ergänzend zur Sprache gebärdet. So können Kinder mehr verstehen und schon früher als ohne Gebärden „sagen“ was sie wollen. Sie können dann sogar kleine Dialoge führen, was wiederum das Denken positiv beeinflusst. Nach einem theoretischen Input lernte Nicolette Blok (Frühförderin, Frühe Kommunikationsförderin und Mutter eines Sohnes mit Down-Syndrom) den Anwesenden spielerisch Gebärden, die durch viele Anregungen, leicht in den Alltag angewendet werden können.

Gesprächsrunde „Unterstützung für Geschwister von Menschen mit Behinderung“ Prof. Riziero Zucchi e Augusta Moletto haben in diesem Zusammenhang auf das Projekt “Elternpädagogik hingewiesen, das seit mehreren Jahren von unserem Verband unterstützt wird und wodurch die Möglichkeit geschaffen wurde, die eigenen Kinder in den verschiedenen Situationen (in der Schule, in den sanitären und sozialen Einrichtungen, in der Freizeit) besser kennen zu lernen. Die einzelnen Eltern haben über das Verhältnis der Selbstständigkeit in der Schule, in der Freizeit und in Bezug auf die Geschwister gesprochen. Für die Anwesenden waren die Erfahrungen jedes Einzelnen eine große Bereicherung. Einige Eltern haben den Wunsch geäußert eine Tagung oder ähnliches zur organisieren, um die Problematik bezüglich der Integrationsmöglichkeiten von Menschen mit Behinderung der Öffentlichkeit darzustellen.

Workshop „Integration – meinen wir da wohl alle dasselbe“ Bei diesem Workshop legte Frau Nicolette Blok (Frühförderin, Frühe Kommunikationsförderin und Mutter eines Sohnes mit Down-Syndrom) Wert darauf einerseits fachliche Inputs zu erkunden, anderseits ging es auch darum, die eigenen Ideen rund um Integration und Schule zu überprüfen. Was erwarte ich mir eigentlich für mein Kind in der Schule? Was soll es lernen? Wie kann das funktionieren? Ist Integration wirklich das Beste? Wie weiß ich, ob meine Entscheidung eigentlich noch passt? Fragen über Fragen, die entstehen, wenn ein besonderes Kind in die Schule kommt oder diese schon besucht. Wichtig war vor allem, Erfahrungen auszutauschen und Werkzeuge zu entwickeln, welche den betroffenen Eltern helfen sollen, im Alltag mit Schule und Integration gut zu Recht zu kommen.

Kurzberichte unserer internen Arbeitsgruppen

Arbeitsgruppe Berufsausbildung und Arbeitsintegration

Die Arbeitsgruppe informierte sich im Juni bei Vertretern des Legacoopbundes, Herrn Alberto Stenico und Herrn Christian Sommavilla über die Möglichkeiten mittels einer Genossenschaft Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung zu schaffen. Nach wie vor sieht aber die Arbeitsgruppe, dass die direkte Anstellung in den Betrieben sehr wichtig sei. Daher hat sie mit beiden Landesräten, Landesrat Dr. Theiner

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und Landesrat Dr. Bizzo ein Treffen im Landhaus organisiert um beiden Landesräten die Vorschläge zur Verbesserung der direkten Anstellung vorzubringen und sie aufzufordern, diese umzusetzen. Leider hatten beide Landesräte wegen der Sel-Affäre kaum Zeit zu dieser Aussprache. Es waren ihre Abteilungsdirektoren anwesend, Dr. Sinn und Dr. Fiocca und denen brachten wir unsere Anliegen vor:

Einführung der Personenzentrierten Planung mit Zukunftsplanung und Unterstützerkreise

Lohnkostenausgleichszahlung für die verminderte Arbeitsleistung

Weiterausbau des Projektes Plus + 115 und Einführung dieses Projektes in allen Assessoraten

Arbeitsplatzbegleitung auch nach einer festen Anstellung

Leiterin der AG-Berufsausbildung/Arbeitsintegration – Dr. Ida Psaier

Arbeitsgruppe Down-Syndrom

Am 16.01.12 traf sich diese Arbeitsgruppe um die endgültigen Schritte für die Gestaltung des Welt-Down-Syndrom-Tages 2012 festzulegen. Trotzdem klappte es mit den Veröffentlichung in der Zeitung nicht ganz, weil gerade am 21. März am Welt-Down-Syndrom-Tag zwar ein schönes Foto in der Dolomiten war, aber dazu kein treffender Text. Gerda Kofler nahm im August d. J. an der Welt-Down-Syndrom-Tagung in Südafrika teil. Sie hat darüber einen sehr gut gestalteten Bericht verfasst. Ebenso war sie Ende September mit Johanna Lerchner und Sieglinde Platzer in Salzburg. Dort fanden sie vor allem einen Workshop für die Eltern sehr interessant und hilfreich und organisierten gleich mit der Volkshochschule in Brixen und in Zusammenarbeit mit dem AEB das Seminar zum Thema „LOVT-Konzept – Lösungsorientierte Verhaltenstherapie“, das im Jänner 2013 für Interessierte stattfinden soll. Bei der Sitzung im November wurde noch über beide Tagungen gesprochen, weiters wurde über die Gestaltung des Welt-Down-Syndrom-Tages am 21. März 2013 diskutiert. Schließlich einigte man sich nächstes Jahr einen treffenden Text mit dazu passendem Foto in der Presse zu veröffentlichen und dann für das Jahr 2014 eine Tagung zu planen.

Leiterin der AG-Down-Syndrom – Dr. Ida Psaier

Arbeitsgruppe Schule (deutsch)

Diese Arbeitsgruppe, vorwiegend aus Müttern bestehend, die nicht nur Kinder mit verschiedenen Beeinträchtigungen in den Schulen integriert haben, sondern viele von Ihnen auch als Lehrkräfte in den verschiedenen Schulstufen arbeiten und somit direkt auch mit der Realität in den Schulen vertraut sind, traf sich im letzten Tätigkeitsjahr insgesamt zu vier Aussprachen. Bei einigen Treffen war auch die stellvertretende Inspektorin der Fachstelle für Inklusion und Gesundheitsförderung, Frau Dr. Pfeifer Veronika dabei. Die Arbeitsgruppe beschäftigte sich prioritär mit folgenden Themen: Ressourcenprobleme in den Schulen und Kindergärten: die Arbeitsgruppe stellt immer wieder fest, dass sehr viele Eltern, aber auch Schulfachkräfte sich beklagen, dass auf Grund von fehlenden Integrationsstunden und Stunden von Mitarbeiter/innen für Integration keine gute Förderung möglich ist. Die Arbeitsgruppe versucht bereits seit mehreren Jahren auf den Umstand hinzuweisen, dass der gesamte Klassenrat für die Förderung aller Schüler – auch jene mit Behinderung – zuständig sind, und es nicht nur immer an fehlenden Ressourcen liegt. Es bedarf hier noch großer Sensibilisierungsarbeit von Seiten aller in diesem Bereich tätigen, auch der betroffenen Familien.

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Expertenbericht: Dieser wurde von einer eigenen Fachkommission, in der auch unser Vorsitzender, Hansjörg Elsler mitarbeitet, erstellt und an alle Führungskräfte verteilt sowie auch bei der Direktor/Innenkonferenz der Fachstelle für Inklusion und Gesundheitsförderung vorgestellt. Übergang der Schüler mit Behinderung in die Arbeitswelt: hier muss es gelingen das Modell der Zukunftsplanungen und Unterstützerkreise unbedingt zu institutionalisieren. Preisausschreibung für eine gut gelungene Integration/Inklusion an den Südtiroler Schulen und Kindergärten: damit sollen auch mal gute Beispiele der Integration/Inklusion aufgezeigt werden. Überarbeitung des Abkommens für die schulische Integration/Inklusion: da unser Vorsitzender Herr Elsler auch Mitglied im GLIP (von der Landesregierung eingesetzte Arbeitsgruppe aller drei Schulämter) ist, und dort zur Zeit das Abkommen für die schulische Integration/Inklusion überarbeitet wird, hat sich die Arbeitsgruppe auch mehrmals über dieses Abkommen beraten, denn es ist wichtig, dass in diesem Dokument neue Inhalte eingebaut werden, die die schulische Inklusion besser gestalten lassen.

Bei der letzten Aussprache am 04. Dezember 2012 im Südtiroler Landtag mit der Schullandesrätin Dr. Sabine Kasslatter Mur und den beiden Inspektorinnen Dr. Heidi Ottilia Niederstätter und Dr. Christa Messner, sowie mit Frau Dr. Uta Klingele vom Amt für das Kindergartenpersonal wurden in einem längeren Gespräch aktuelle Themen der schulischen Integration/Inklusion angegangen und ausführlich diskutiert.

Leiter der AG-Schule (deutsch) – Hansjörg Elsler

Arbeitsgruppe Schule (italienisch)

Im Frühjahr d. J. traf sich diese Arbeitsgruppe um sich für die Aussprache mit der Inspektorin Dr. Maria Rita Chiaromonte im Mai d. J. vorzubereiten. Die TeilnehmerInnen der Arbeitsgruppe haben bei dieser

Aussprache vor allem die Verbesserung des Rechtes der Schüler mit Behinderung auf Bildung gefordert, denn es kann nicht sein, dass bei Abwesenheit des Mitarbeiters für Integration oder des Integrationslehrers die Schüler zu Hause bleiben müssen. Diese Arbeitsgruppe möchte zudem im nächsten Jahr in Zusammenarbeit mit der Fachstelle für Inklusion und Gesundheitsförderung des italienischen Schulamtes, dem Komitee für Integration von Turin und der Zeitschrift Handicap Scuola eine Tagung zu den Themen „Erziehbarkeit für alle“, „Qualität der schulischen und sozialen Integration in Südtirol“, „Verbesserung der erzieherischen Kenntnisse und Fähigkeiten der Eltern" organisieren.

Leiterin der AG-Schule (italienisch) – Francoise Poveda

Arbeitsgruppe Schwerstbehinderte

Diese Arbeitsgruppe traf sich im heurigen Jahr zweimal. Die Teilnehmer/innen haben festgestellt, dass die Akkreditierungen in einigen Einrichtungen nicht unbedingt ernst genommen werden und dass die Heimplätze auf Landesebene alle belegt sind und z. T. schon Wartelisten angelegt wurden. In den meisten Strukturen kann nicht einmal mehr die Kurzzeitpflege gewährleistet werden, was gerade wichtig für Familien mit einem Schwerbehinderten wäre um diese zu entlasten.

Leiterin der AG-Schwerstbehinderte – Maria Tschaupp

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Arbeitsgruppe für Menschen mit dem Spectrum Autismus

Die Selbsthilfegruppe für Menschen mit dem Spectrum Autismus wurde mit Beginn des Jahres 2012 in eine Arbeitsgruppe umgewandelt. Während sich die Selbsthilfegruppe in regelmäßigen Abständen zum Erfahrungsaustausch traf wird sich diese neugegründete interne Arbeitsgruppe nur mehr bei Bedarf treffen. Ziel dieser Arbeitsgruppe ist es vor allem die Durchführung des geplanten Kompetenzzentrums voranzutreiben.

Leiterin der AG-Menschen mit dem Spectrum Autismus – Angelika Stampfl

Arbeitsgruppe Wohnen und Assistenz Anlässlich der Klausurtagung vom 30.08.12 wurde von den Vorstandsmitgliedern der Bedarf erhoben sich mit dem Thema „Wohnen und Assistenz für Menschen mit Behinderung“ vermehrt zu beschäftigen. In diesem Zusammenhang wurde beschlossen eine neue Arbeitsgruppe zu diesem Thema zu gründen. Das erste Treffen dieser Arbeitsgruppe soll zu Jahresbeginn 2013 stattfinden.

Leiter der AG-Wohnen und Assistenz – Hansjörg Elsler

Weitere Projekte 2012:

ESF-Projekt: Verbesserung des Zugangs zu allgemeiner beruflicher Bildung durch systemwirksames Übergangsmanagement für junge Menschen mit Behinderung unter Anwendung personenzentrierter Methoden in Unterstützerkreisen, Zukunfts- und Teilhabeplanungen, um deren nachhaltige soziale Eingliederung zu fördern Im Frühjahr 2011 startete der Arbeitskreis Eltern Behinderter (AEB) mit der Umsetzung des ESF-Projektes „Verbesserung des Zugangs zur allgemeinen beruflichen Bildung für junge Menschen mit Behinderung“ (Nr. 2/208/2010). Ziel des Projektes ist es, die neuesten Erfahrung im Bereich der Berufsorientierung mit Entwicklungen des personenzentrierten Denkens, Handelns und Planens und der Persönlichen Zukunftsplanung in Verbindung zu bringen, um diese Ansätze und Methoden in die Praxis zu übertragen und im Übergang Schule – Arbeitswelt zu verankern. Für die Umsetzung dieser systemwirksamen Maßnahme wurde eine Transferplattform einberufen, an der sich wichtige VertreterInnen öffentlicher und privater Systempartner beteiligten. Im Jahr 2012 sind im Rahmen des Projektes folgenden Aktivitäten umgesetzt worden:

für vier Jugendliche mit Behinderungen im Übergang Schule - Arbeitswelt wurden Unterstützerkreise aufgebaut, begleitet und Zukunftsplanungen umgesetzt

gemeinsam mit dem österreichischen Projektpartner BIDOK wurde die Zeitschrift BIDOK Works mit einem Südtirol Schwerpunkt zum Thema „Berufsorientierung für Jugendliche mit Behinderung“ veröffentlicht

im Rahmen der II. Transferplattform und des wissenschaftlichen Beirats wurde ein Gesamtkonzept zur Berufsorientierung für Jugendliche mit Behinderungen entwickelt und ausgearbeitet. Die Ergebnisse wurden im September bei der III. Transferplattform präsentiert.

Ein umfassendes Online-Lehrgangskonzept zur Vermittlung personenzentrierter Methoden wurde unter Mitwirkung von Oliver Koenig entwickelt. Beschreibungen und Methoden personenzentrierten Denkens, Handelns und Planens wurden ins Italienische übersetzt. Der Lehrgang wird voraussichtlich ab Oktober 2013 vom Bildungshaus Lichtenburg angeboten.

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Das ESF-Projekt wird im April 2013 abgeschlossen, bis dahin wird ein Projektbericht erstellt, mit umfassenden Informationen zu den Projektinhalten und den erzielten Ergebnissen.

Home Care Premium 2011 – Sommerbegleitung für Menschen mit Behinderung Dieses Projekt wurde von der Pensionskasse für öffentliche Bedienstete (Gestione ex Inpdap) in Zusammenarbeit mit dem Amt für Menschen mit Behinderung finanziert. 9 Personen mit schweren Behinderungen (Kinder von Inpdap-Versicherten) und hohem Unterstützungsbedarf wurde für den Sommer 2012 eine persönliche Begleitung in Form von Assistenz zur Verfügung gestellt, denn gerade für schwerstbehinderte Menschen ist es schwierig, während der Sommermonate, eine adäquate Unterstützung zu finden. Wenn die Integration aufgrund des hohen Unterstützungsbedarfs in andere Gruppen nicht möglich ist, reduzieren sich die Möglichkeiten ihrer sozialen Teilhabe. Die Folge ist, dass sie zuhause bleiben und auf die Hilfe der Eltern angewiesen sind, was mitunter zu hoher Belastung für die Eltern führen kann. Nach wie vor, sind die Möglichkeiten von Menschen mit Behinderungen soziale Kontakte, Gemeinschaft und Teilhabe zu erleben, sich zu entfalten, tätig zu sein und am gesellschaftlichen und kulturellen Leben mitzuwirken, eingeschränkt. Durch die Sommerbegleitung in Form persönlicher Assistenz, wurden Bedingungen geschaffen, die die soziale Teilhabe von Menschen mit Behinderungen unterstützen und integrative Prozesse initiieren. Das Angebot war so konzipiert, dass individuelle und von den Eltern unabhängige Aktivitäten mit den betroffenen Personen unternommen werden konnten. Das Assistenzkonzept konnte flexibel auf die Bedürfnisse und Wünsche der betroffenen Personen abgestimmt werden, zumal es nicht ortsgebunden war und so im ganzen Land umgesetzt werden konnte. Abgesehen von den geplanten Initiativen und Projekten hat sich unser Verband im laufenden Geschäftsjahr auch um weitere Anliegen von Menschen mit Behinderung und deren Angehörigen gekümmert. Nachstehend berichten wir über einige erwähnenswerte Initiativen, die gezeigt haben, dass unser Verband die Bedürfnisse der Menschen mit Behinderung und deren Angehörigen ernst nehmen. So haben sich beispielsweise auch heuer wieder Eltern von schwer körperbehinderten Menschen mit regem Geist getroffen, um unter der Leitung von Frau Prof. Elsen von der pädagogischen Fakultät der UNI Bozen/Brixen und Dr. Reinhard Gunsch der Dienststelle für Personalentwicklung und ehemaliger Direktor eines Behindertendienstes an den Vorschlägen, wie Jugendliche nach Beendigung der Schullaufbahn integriert werden können, weiterzuarbeiten und dementsprechende Angebote zu schaffen. Man kam zu dem Ergebnis, dass die öffentliche Hand einerseits ein geeignetes Angebot schaffen muss, das den unterschiedlichen Bedürfnissen der Jugendlichen nach der Schule gerecht wird, denn nur so garantiert man auch in „schwachen“ Situationen zumindest eine notwendige Entlastung für die Angehörigen, aber vor allem die Möglichkeit eines weitgehend autonomen Lebens für die Jugendlichen, andererseits ein qualitativ hochwertige Angebote von den Betroffenen und deren Angehörigen selbst geschaffen und verwaltet werden muss, da öffentliche und private Dienste nicht oder nur unzureichend den Anforderungen und Bedürfnissen der Nutzer entsprechen können. Die notwendigen und möglichen Formen gilt es zu finden (Genossenschaften, Stiftungen, Engagement bestehender Organisationen und Einrichtungen usw.). Auf Grund dieser Überlegungen sollen beim nächsten Treffen Vorstellungen konkretisiert und formuliert werden und in diese Richtung sollen die Diskussionen weitergehen. Die Ergebnisse dieser Diskussionsrunde sollen dann als Grundlage zur Konkretisierung von Forderungen zur Schaffung von geeigneten Angeboten für schwer körperbehinderte Menschen mit regem Geist dienen, wobei eventuell sich ergebende Vorschläge, Initiativen, Forderungen vom Verband bzw. auch von mehreren Verbänden, Dachverband usw. mitgetragen werden müssten, um ihnen auch das nötige Gewicht zu geben.

Gleichzeitig wurde auf Drängen von einigen Eltern aus Bozen (Mitglieder unseres Verbandes) in Zusammenarbeit mit dem B.S.B. (Betrieb für Sozialdienste Bozen) und dem A.I.A.S. das Projekt “MENHIR” entwickelt. Im Rahmen dieses Projektes konnte eine Vorbereitungswerkstätte (am Don Bosco Platz, im Zentrum eines Stadtviertels) zur Arbeitseingliederung für 5 Jugendliche, die den schulischen Zyklus beendet haben und hier ihre Fähigkeiten für eine eventuelle Arbeitseingliederung entwickeln können, eingerichtet werden. Die Aufnahme von weiteren 3 - 5 Jugendlichen ist vorgesehen.

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Unser Verband war ausschlaggebend an der Ausarbeitung des Konzeptes „Familienbegleitung und der pädagogischen Frühförderung von Kindern mit Beeinträchtigung“, das sich an rund 250 Familien mit Kindern im Alter bis sechs Jahren richtet, beteiligt. Dank dieses neuen Angebotes können, sobald die Mitarbeiter ausfindig gemacht sind und demensprechend die Einschulungsphase beendet haben (vorerst in Bozen und Umgebung, dann aber innerhalb dem Jahr 2013 landesweit) Eltern von Kindern mit Beeinträchtigung auf die Beratung und Begleitung eines neuen ambulanten Dienstes zurückgreifen. Dieses Konzept sieht gezielte Maßnahmen vor, die bei den Fähigkeiten und Fertigkeiten des Kindes ansetzen und darauf aufbauend seine Entwicklung fördern. Dies geschieht durch regelmäßige Hausbesuche durch eine spezialisierte Fachkraft. Dabei werden die Sorgen und Anliegen der Eltern besprochen und die Fördermaßnahmen zu Hause geplant. Wir werden weiterhin sehr aufmerksam mit diesem neuen Dienst zusammenarbeiten und uns auch einbringen, damit er wirklich den Bedürfnissen unserer Familien gerecht wird. In Bezug auf unsere Forderung zur Gründung einer interdisziplinären Fachgruppe zur Beratung, Begleitung und Unterstützung von Menschen mit Autismus (Kompetenzzentrums) erklärte Primar Dr. Conca, der die Kinder- und Jugendpsychiatrie aufgebaut hat, in der Arbeitsgruppe mit Dr. Seitz in der auch einige Vertreter/innen des AEB anwesend waren (allen voran Frau Angelika Stampfl – Leiterin unserer internen Arbeitsgruppe für Autismus), dass in Meran ein Kompetenzzentrum für Autismus entstehen soll, das wiederum mit diesbezüglichen sanitären Diensten in den Bezirken zusammenarbeitet. Leider sind in dieser Angelegenheit keine weiteren Fortschritte erzielt worden, weil es inzwischen mehrere Vereinigungen für Autismus gibt, die unterschiedliche Forderungen stellen. Der AEB wird sicherlich Wert darauf legen, dass mit der Ausarbeitung des Kompetenzzentrums Fortschritte erzielt werden, sodass Eltern für ihre Kinder bzw. Erwachsenen mit Autismus in Südtirol eine fachgerechte Beratung und Therapie bekommen. Eine weitere Initiative an der wir uns seit einigen Jahren aktiv beteiligen sind die Aktionstage Politische Bildung. Im Zeitraum vom 23. April bis 09. Mai 2012 konnten unsere Ansprechpartner/innen zum Schwerpunktthema „Unsere Geschichte – Unsere Geschichten“ in verschiedenen Jugendzentren einerseits darüber erzählen, wie gerne Jugendliche mit Behinderung mit den so genannten „normalen“ Jugendlichen zusammen sein möchten, andererseits auf den Wert hinweisen, den diese „besonderen“ Menschen in unserer Gesellschaft darstellen können, sowie auf alle Fragen der Jugendlichen antworten. Einen feierlichen Höhepunkt in diesem Jahr stelle die am 05.05.12 organisierte Wallfahrt mit dem Bischof Ivo Muser, seinem Sekretär Markus Moling und dem Familienseelsorger Toni Fiung im Wallfahrtsort Maria Weissenstein dar. Rund 200 Wallfahrer (Familien mit behinderten Kindern, Angehörige von Selbsthilfegruppen und Mitarbeiter von geschützten Werkstätten) haben an der heiligen Messe teilgenommen. Nach der Messfeier nahm sich Bischof Muser noch viel Zeit für Gespräche mit den Familien. Der AEB hat sich mit anderen Vereinen, Verbänden und Organisationen, die in Südtirol für die Familien tätig sind, zusammengeschlossen und die Allianz für Familie, welche bei der Erstellung des neuen Familiengesetzes in vielen Aussprachen aktiv mitgearbeitet hat, gegründet. Nach der Mitarbeit in der Steuerungsgruppe zur Erstellung eines Gesetzestextes wurde am 18.12.2012 auch der Vorsitzende des AEB, Hansjörg Elsler im Südtiroler Landtag zu diesem neuen Gesetz von der 4. Gesetzgebungskommission angehört. Dabei betonte er, dass es sehr positiv sei, dass die Kinder mit Behinderung im Gesetzestext zweimal explizit genannt wurden. Er forderte zudem, dass der Monitoringausschuss für Menschen mit Behinderung, der kürzlich bei der Haushaltsdebatte im Landtag einstimmig auf Anfrage der Erstunterzeichnerin, der Landtagsabgeordneten Dr. Stirner Brantsch Veronika genehmigt wurde, sich hier das erste Mal mit diesem Gesetzesvorschlag auseinander setzen soll, um zu überprüfen, ob dieser auch aus der Sicht der UN-Konvention für Menschen mit Behinderung gesetzeskonform sei. Er forderte außerdem, die Inklusion von Menschen mit Behinderung in Kinderbetreuungseinrichtungen (Frühbetreuung) im Gesetz zu berücksichtigen, dass die Schule mehr auf die spezifischen Bedürfnisse der Schüler mit Behinderung eingehen müsse um diese noch besser auf die Arbeitswelt und auf ein autonomes Leben vorzubereiten, dass es im Kinder- und Jugendalter noch mehr Entlastungsangebote flächendeckend für Familien mit behinderten Kindern brauche, dass in Bezug auf die Arbeitsintegration

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von Jugendlichen mit Behinderung, der unterstützten Beschäftigung vermehrte Maßnahmen gesetzt werden müssen, dass neue Betreuungsformen anzudenken seien, etwa mit persönlichen Assistenten wobei Menschen mit Behinderung im familiären Umfeld bleiben und in der Gesellschaft integriert werden (Ausbau einer neuen Dienstleistung „Persönliche Assistenz“), dass für die Erziehung/Pflege von Kindern mit Behinderung den Müttern/Vätern die Pflegezeiten (in Form einer Rentenabsicherung) anerkannt werden, damit diese dann im Alter nicht selber zu Sozialhilfeempfänger werden (siehe regionales Familienpaket), dass in den Gemeinden in Zukunft vermehrt auch die Menschen mit Behinderung eine wichtigere Rolle spielen sollten indem viele Initiativen besser auf Gemeindeebene gestartet und umgesetzt werden sollen, denn Inklusion beginnt im Dorf, in der Fraktion, im Stadtteil, eben in der Wohnsitzgemeinde von Menschen mit Behinderung; diese sind eben ganz normale Bürger wie alle anderen auch! Der AEB arbeitet aktiv beim Projekt „Qualität in den Sozialdiensten“ der UNI Bozen/Brixen mit und will somit beitragen, dass die Dienste der verschiedenen Sozialeinrichtungen noch mehr den Menschen mit Behinderung in den Mittelpunkt stellen. Viele Menschen mit Lernschwierigkeiten bekommen von den Sozialdiensten Betreuung, Unterstützung oder auch Pflege, wohnen in Wohngemeinschaften, Wohnheimen oder Trainingswohnungen und arbeiten in Werkstätten. Durch das Projekt möchte man wissen, ob diese Dienste (Werkstätten, Wohngemeinschaften...) für die Menschen mit Beeinträchtigung und deren Familien gut sind und ob die Menschen mit Lernschwierigkeiten mit diesen Diensten zufrieden sind. Durch gezielte Fragen in verschiedenen Treffen mit Menschen mit Behinderung aber auch mit deren Eltern wollte man so auf aussagekräftige Rückmeldungen kommen. Die ersten Treffen in diesem Zusammenhang wurden im Frühjahr abgeschlossen. Nachdem die Antworten von Mitarbeitern der UNI ausgewertet werden, sollen voraussichtlich im Frühjahr 2013 die Ergebnisse dieser Studie vorgestellt werden. Der AEB hat gemeinsam mit der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt, der Caritas Bozen-Brixen, dem Verein Autòs –Meran und dem Sozialbildungszentrum Lichtenburg in Nals vom 28. bis 29. November 2012 die ersten „Südtiroler Inklusionsgespräche“ durchgeführt. Bei der Auftaktveranstaltung im Rahmen des Lichtenburger Bildungscafès ging Mag. Oliver König mit dem Impulsreferat auf das Thema „Vom Sorgenkind zum/zur Bürger/in“ ein. Im Anschluss fand eine Diskussionsrunde mit verschiedenen Experten, Betroffene, MitarbeiterInnen von Sozialeinrichtungen und Politikern, darunter auch LR Dr. Richard Theiner über die aktive Teilhabe von Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben in Südtirol statt. Am darauffolgenden Tag findet im Bildungshaus ganztags die Tagung „Südtiroler Inklusionsgespräche – Lebenswelten verändern“ statt. „Wer Inklusion will, sucht Wege, wer sie nicht will, sucht Begründungen“, waren die aussagekräftigen Worte von CDU-Beauftragten Hubert Hüppe. Dieses Zitat dient als Leitgedanke der ersten Inklusionsgespräche. Basierend auf die Ergebnisse der sehr konstruktiv geführten Gespräche an den beiden Tagen der Inklusionsgespräche stellt der AEB zum internationalen Tag für Menschen mit Behinderung, am 03.12.12 verschiedene Forderungen an die Politik, wie z. B. die Neuauflage des Behindertengesetz aus dem Jahre 1983, die Einführung des persönlichen Budgets für Menschen mit mentaler Beeinträchtigung, die Schaffung von mehr integrierten Arbeitsplätzen (unterstützte Beschäftigung) und entsprechenden Maßnahmen, der nahtlose Übergang von der Schulbildung in die Arbeitswelt (siehe Unterstützerkreise und Zukunftsplanungen) und die Verbesserung der Qualität der Integration in den Schulen. Die Arbeitsgruppe „Dopo di Noi – Nach uns“ unter der Leitung von Dr. Luciana Fiocca, Amtsdirektorin im Amt für Menschen mit Behinderung hat sich heuer dreimal getroffen. Frau Tschaupp und Frau Psaier (Ausschussmitglieder) brachten in diesen Sitzungen ihre Vorschläge und Einwände vor. Es ist geplant, dass Eltern in eine Stiftung (diese muss noch gegründet bzw. bestimmt werden) das Erbteil ihres Sohnes/ihre Tochter mit Behinderung eingeben können und sich dafür eine gute Begleitung bzw. Betreuung für diese einhandeln. Natürlich steht die Person mit Behinderung im Mittelpunkt und für diese soll die Wohnplanung bzw. Lebensplanung gemacht werden. Wir danken dem Amt für Menschen mit Behinderung dafür, dass sie auch heuer fast all unsere Initiativen und Projekte finanziell unterstützt und begleitet haben.

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Ein großer Dank gebührt außerdem unseren Gönnern, Gertraud Eisenkeil, Ladurner Hospitalia G.m.b.H., der Forststation Sand in Taufers, dem Raiffeisenverband Südtirol, Rier Norbert, dem Algunder Jugendtreff, der Fa. Loacker AG, der Banca d’Italia, der Fa. Athesia AG, der Fa. Torggler Commerz AG, der Sparkasse Bozen, dem Mediocredito Trentino Alto-Adige für deren großzügige Spenden, aber auch allen Mitgliedern und deren Angehörigen, die mit ihren kleineren und größeren Spenden dazu beigetragen haben, unseren Einsatz zu fördern, damit auch künftig die Lebensqualität von Menschen mit Behinderung und deren Angehörigen deutlich verbessert werden kann. Besonders erfreulich überrascht wurden wir in der Adventszeit über die lobenswerte Initiative, dem Adventskonzert vom Sonntag, 16.12.12 in der Pfarrkirche von Terlan und darüber, unseren Verband als Begünstigten für die gesammelten freiwilligen Spenden vorzusehen. Ein herzliches Dankeschön geht an alle Mitwirkenden an dem wunderschönen Konzert und zwar dem Nalser Dreigesang (Almuth Egger, Ulrike Huber und Irene Köfele), dem Blockflötenensamble MOECKIS (Martina Mondini, Silke Griesser, Manuela Caser, Leitung Johanna Veit Wachtler, Harfe Heidi Rieder), den VocaliSteinegg (Leitung Heidi Rieder), den Paulsner Weisenbläsern (Franz Schweigkofler, Rudolf Mederle, Roland Walcher, Fritz Kager, Rainer Carli), dem Saitenwind (Blockflöte: Johanna Veit, Harfe: Heidi Rieder) und der Sprecherin: Christine Wunsch. Ein besonderer Dank gilt auch all jenen, die bei der Steuererklärung 2011 die 5 Promille der geschuldeten Steuer 2010 unserem Verband zugewiesen haben. Da das Finanzgesetz 2011 auch für das Jahr 2012 dieselbe Vorgangsweise festgelegt hat, danken wir bereits im Voraus all jenen, die uns mit der Zuweisung der 5 Promille der geschuldeten Steuer weiterhin unterstützen. Bei der Gelegenheit möchten wir uns bei den lokalen Medien aller drei Sprachgruppen für ihre wertvolle Arbeit recht herzlich bedanken. Die Veröffentlichung interessanter Berichte und Interviews über verschiedene Themen im Behindertenbereich haben sehr viel zur Sensibilisierung bei der Bevölkerung beigetragen. Wir wünschen uns in diesem Sinne eine weiterhin gute Zusammenarbeit. Bozen, Jänner 2013

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