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Bausteine der Erlebniswelt Roggen Erschmatt Tradition auf der Sonnenseite Erschmatt Erlebniswelt Roggen

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Bausteine der Erlebniswelt Roggen Erschmatt

T r a d i t i o n a u f d e r S o n n e n s e i t e

ErschmattErlebniswelt Roggen

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Erlebniswelt Roggen Erschmatt - Bausteine - S. 2 S. 3

T r a d i t i o n a u f d e r S o n n e n s e i t e

ErschmattErlebniswelt Roggen

Roggen wird seit Jahrhun-derten angebaut, nicht nur in Erschmatt. Das Spezielle in Erschmatt ist, dass hier noch bis in die 1990er Jahre taditionell Roggen angebaut wurde. Auch die Backtradition blieb in Erschmatt leben-dig. Daran knüpfen wir an. Wir übernehmen diese Tradition und führen sie weiter. 1985 kam der Sorten-garten mit seiner Samm-lung von Getreide und anderen Nahrungspflan-zen und den zahlreichen Arten der Ackerbegleit-

Erlebniswelt Roggen Erschmatt

Über uns

GeldgeberInnen• Bundesamt für Landwirtschaft,

Nationaler Aktionsplan Pflanzen-vielfalt

• Schweizer Bergheimat• Dienststelle für Wald und Land-

schaft Wallis• Bundesamt für Umweltschutz• Stiftung für Landschaftsschutz• Fonds Landschaft Schweiz• Oberwalliser Heimatschutz• Raiffeisenbanken Oberwallis• loterie romande • Bäcker- und Konditorenmeister• Stiftung Umwelteinsatz Schweiz• pro patria• Migros Kulturprozent• Spenderinnen und Spender

PartnerInnen• Gemeinde Erschmatt• Burgergemeinde Erschmatt• Erschmatt Tourismus• Naturpark Pfyn-Finges• Tourismusorganisationen der

Umgebung (Leuk, Leukerbad etc.)

• Agro espace Leuk-Raron

Erlebniswelt Roggen Erschmatt Kreuzstrasse

3957 Erschmatt www.erschmatt.ch Tel 027 932 15 19

[email protected]

flora dazu. Im Jahr 2000 begannen wir, Backer-lebnistage für Gäste und Gruppen anzubieten. Da-raus entstand 2003 der Verein Erlebniswelt Rog-gen Erschmatt. Der Ver-ein bezweckt die Schaf-fung und den Betrieb eines Erlebniszentrums rund um den Roggen und das Roggenbrot. Er för-dert Bestrebungen und Projekte zur Erhaltung der Kulturlandschaft und der biologischen Vielfalt. Der Verein verfolgt weder Er-werbs- noch Selbsthilfe-zwecke.

Steuergruppe (Vor-stand) Edmund Steiner, Bru-no Lustenberger, Albert Meichtry, Marlis Mehr, Roni Vonmoos-Schaub

Ein Museum ist eine Institu-tion, die materielle und im-materielle Zeugnisse von Menschen und ihrer Um-welt beschafft, bewahrt, er-forscht, bekannt macht und ausstellt.

Nahrungspflanzen beglei-ten die Menschen seit je-her. Sie haben sich mit den Menschen zusammen entwickelt und verändert. Als Kulturgut verdienen sie es, gesammelt, ge-zeigt und erhalten zu wer-den.Der Sortengarten mit sei-ner Sammlung von Ge-treide ist der Ausgangs-punkt unseres Museums. Das traditionelle Haupt-nahrungsmittel Roggen-brot ist ein weiteres wich-tiges Thema. Wir sammeln Gegenstän-de des Ackerbaus und der Brotherstellung und zei-gen sie im Stadel. In der Zelg, der terrassierten

Ackerlandschaft, bauen wir Roggen an. Wir pfle-gen die alten Arbeitsme-thoden wie mit der Sichel ernten, Garben binden, Kornhaufen errichten. Im Stadel lässt sich mit dem Flegel dreschen und das Getreide wannen (reini-gen). An Führungen und Erleb-nistagen zeigen wir dies unseren Gästen. Auf ei-nem Rundgang können sie vieles auch selber er-kunden. Wir dokumentieren alle Themen, sowohl mit Film-aufnahmen und Inter-views als auch mit Be-schreibungen.

MuseumWir sind ein Museum

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Erlebniswelt Roggen Erschmatt - Bausteine - S. 4 S. 5

T r a d i t i o n a u f d e r S o n n e n s e i t e

ErschmattErlebniswelt Roggen

BausteineUnser Museum besteht aus verschiedenen Bau-steinen. Jeder dieser Bau-steine ist eigenständig, hat eine eigene Existenz

und spricht für sich sel-ber. Aus allen Bausteinen zusammen ist unser Mu-seum zusammengesetzt. Es gibt Grundpfeiler, tra-

gende und nicht tragende Bausteine. Bausteine nennen wir sie auch deshalb, weil wir etappenweise vorgehen.

Baustein 1Roggen – lebendiges Kulturerbe

Im Sommer heiss und tro-cken, im Winter manch-mal kahl und kalt, manchmal lange schnee-bedeckt, die Böden ma-ger und durchlässig – wel-ches Getreide gedeiht hier am besten? Richtig: der Roggen. Die Walliser Roggensorten zeichnen sich durch hohe Winter-festigkeit und Trocken-heitsresistenz aus. Das Roggenbrot, mit Sauer-teig zubereitet, ist lange haltbar. Der Roggen nährt länger als Weizen, da die Umwandlung im mensch-lichen Körper langsamer und gleichmässiger statt-findet. In allen Walliser Bergdör-fern wurde Roggen ange-baut und verarbeitet. Die Spuren davon sind noch heute sichtbar: Ackerter-rassen, Stadel und Spy-cher, Mühlen, Backöfen, Werkzeuge (z.B. Dresch-flegel und Wannen). Ei-nige dieser traditionellen Arbeiten werden heute noch ausgeführt, ande-re sind nur noch wenigen

Leuten bekannt. Im Unterschied zu ande-ren Dörfern blieb die Rog-gentradition in Erschmatt immer lebendig. Bis in die 90er Jahre des 20. Jahr-hunderts wurde der ein-heimische Roggen von Landwirten angebaut, seit 1985 auch im Sorten-garten Erschmatt. Dank der Anschaffung einer Dreschmaschine durch den Verein pro Erschmatt kann der Roggen arbeits-sparend gedroschen wer-den. Pflüge, Seilwinden, Transporter und Traktoren erleichterten die anderen Arbeiten. Auch Roggenbrot wur-de immer gebacken; seit dem Bau der Stra-sse 1956 nicht mehr aus-schliesslich für die Selbst-versorgung, sondern als Ergänzung zum gekauften Brot.Erschmatt ist aus den oben beschriebenen Gründen als Zentrum für die Tradition des Roggens bestens geeignet.

Immaterielles Kultur-erbeIm Rahmen der UNESCO-Richtlinien für Inventare zum immateriellen Kultur-erbe sammeln die Kanto-ne und der Bund zurzeit Angaben zu ihren imma-teriellen Kulturgütern. Im Kanton Wallis wurde die Tradition des Roggens und des Roggenbrotes in diese Liste aufgenom-men. Wir wurden für die Erstellung des Dossiers angefragt.

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Erlebniswelt Roggen Erschmatt - Bausteine - S. 6 S. 7

T r a d i t i o n a u f d e r S o n n e n s e i t e

ErschmattErlebniswelt Roggen

Zeigen und informieren sind die Hauptaufgaben des Schaugartens. Im Garten ist entlang eines Rundwegs eine repräsen-tative Auswahl von Sor-ten zu sehen. Die Sorten sind beschriftet. Weitere Informationen zu den Sor-ten und zur Biodiversität sind verfügbar, Saatgut ist erhältlich. Interessierte werden beraten, Führun-gen finden statt und das Angebot wird bekannt ge-macht.

ArbeitenGarten anlegen und pfle-gen; Sorten auswäh-len; Saatgutvorrat pfle-gen; Infotafeln, Etiketten und Infoblätter erstellen; Führungen anbieten; Jah-resprogramm zusammen-stellen; das Angebot be-kannt machen

RessourcenBetriebsleiter-Stelle zu 50%, Zivildienstplatz zu 50%.Infrastruktur (Büro, Flä-

Schaugarten

Baustein 2SortengartenDer Sortengarten besteht aus den drei Elementen Schaugarten (zeigen, informie-ren), Kulturpflanzen (charakterisieren, erhalten) und Begleitflora (erhalten, för-dern).

chen, Werkräume, Werk-zeuge, Saatgutlager, Webseite, Drucksachen, etc.)Finanzen: das Bundes-amt für Landwirtschaft finanziert knapp die Hälfte, die Stiftung Land-schaftsschutz hat für das Jahr 2011 eine Überbrü-ckungsfinanzierung für einen Teil des fehlenden Betrags übernommen.

Aktueller StandDie angebauten Sorten erlauben dem Publikum einen Überblick über die wichtigen Pflanzen; alle Sorten sind mit Namen beschriftet; Saatgutan-gebot und Beratung sind verfügbar; Finanzierung ist für knapp die Hälfte des nötigen Betrags gesi-chert.

AusblickDie Beschreibungen der Sorten könnten ergänzt werden; der Anteil zwei-sprachiger Informationen könnte erhöht werden; ausführliche Dokumen-

KulturpflanzenDie Eigenschaften der Landsorten von Getreide sind häufig zu wenig be-kannt. Sie müssen des-halb beobachtet und be-schrieben werden. Erst dann wissen wir, welches Potential in ihnen steckt und ob interessante Ei-genschaften für Züch-tung oder Nutzung zum Vorschein kommen oder nicht. Solche Beobachtungspro-gramme werden zur Zeit mit Weizen, Roggen und Gerste durchgeführt. Alle Sorten werden in Erschmatt angebaut und können von den Besuche-rInnen des Schaugartens besichtigt werden.

UmsetzungAnbau der Sorten in Erschmatt, Beobachtung und Erhebung der Merk-male auf dem Feld, Resis-tenztest durch Anbau und Infektion (im Gewächs-haus oder Garten der For-schungsanstalt ACW in Nyon). Untersuchungen

im Labor (bei der ACW Nyon und der Bäckerei-fachschule Richemont), Backversuche und Degus-tationen (bei der Getrei-dezüchtung Peter Kunz).

RessourcenInfrastruktur (Landflä-chen, Büro, Werkräume, Werkzeuge, Saatgutlager etc.) in Erschmatt.Die Projekte werden im Rahmen des NAP (Natio-naler Aktionsplan Kultur-pflanzen beim BLW) aus-geführt und finanziert. Sie beanspruchen rund 50 Stellen-%, abgedeckt durch den Leiter des Sor-tengartens, den Zivil-dienst-Einsatzplatz und andere Mitarbeitende.

Jetziger StandDie Projekte laufen gut und sind finanziert.

AusblickDie Beobachtungen beim Weizen dauern noch bis 2014, beim Roggen bis ca. 2016, bei der Gerste bis ca. 2020.

tationen sollten besser verfügbar sein; die Finan-zierung des restlichen Betrags sollte gesichert sein.

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Erlebniswelt Roggen Erschmatt - Bausteine - S. 8 S. 9

T r a d i t i o n a u f d e r S o n n e n s e i t e

ErschmattErlebniswelt Roggen

BegleitfloraAuf den Äckern von Erschmatt existierten frü-her viele Arten von Acker-begleitflora, die heu-te selten bis sehr selten geworden sind. Auf ein-zelnen Parzellen wurde in den letzten Jahrhun-derten durchgehend oder mit kurzem Unterbruch Getreide angebaut. Des-halb konnten sich etliche Arten bis heute halten (Beispiele: Acker-Ritter-sporn, Kornrade, Sand-mohn). Andere seltene Arten kommen in Brent-jong (Leuk), Acherabiela (Ried-Brig) oder anderen Orten im Wallis vor. Sie werden in Erschmatt ver-mehrt und angesiedelt. Beispiele: Sommer-Ado-nis, rundblättriges Hasen-ohr, Acker-Mannsschild.Saatgut steht zur Verfü-gung und kann, wenn nö-tig und sinnvoll, für Wie-deransiedlungen bezogen werden.

Umsetzung • Anbau der Sorten im Sor-tengarten und auf den

Ackerflächen der Zelg. • Überwachen des Vor-kommens, Pflegeeingrif-fe, sammeln und verar-beiten von Saatgut. • Neu angesiedelte Arten müssen zuerst sorgfäl-tig einzeln angebaut und gepflegt werden. • Suche von weiteren inte-ressanten Arten.

RessourcenAckerflächen der Zelg, Gartenflächen des Sor-tengartens, Infrastruktur (Büro, Werkräume, Werk-zeuge, Saatgutlager etc.) in Erschmatt. Ca. 30 Stel-len-%, geleistet durch den Leiter des Sortengar-tens, den Zivildienstleis-tenden und weitere Helfe-rInnen.Finanzen: Der Kanton Wallis (Naturschutz) fi-nanziert zusammen mit dem Bundesamt für Um-welt 70% der Kosten, der Fond Landschaft Schweiz übernimmt 20%, 10% sind Eigenleistungen. Aktueller StandEtliche attraktive und

bekannte Arten sind zu sehen. Saatgut ist ver-fügbar. Wichtige Arten konnten erfolgreich ange-siedelt werden.

AusblickBei einigen Arten ist die Ansiedlung recht schwie-rig und braucht ver-mehrte Anstrengungen. Ebenso wäre es wün-schenswert, weitere Ar-ten zu finden und anzu-siedeln.Die geleistete Arbeit muss im Wallis noch be-kannter gemacht werden. Bei Ansiedlungen anders-wo im Wallis soll nur Saat-gut aus dem Wallis ver-wendet werden. Damit kann die Einwanderung gebietsfremder Rassen vermieden werden. Saat-gut aus dem Sortengar-ten Erschmatt steht dafür zur Verfügung.Die Finanzierung muss mit dem Kanton und an-deren Partnern neu ge-regelt werden, da der Vertrag Ende 2011 ausge-laufen ist.

Baustein 3Backerlebnis

Die Tradition des Roggen-brotes wollen wir unseren Gästen näher bringen. Wir knüpfen an die Geschich-te des Roggenbrotes an, das über Jahrhunderte das Grundnahrungsmittel der Walliser Berggebiete war. Hergestellt wurde es überall im Wallis ähnlich: in den Dörfern gab es ei-nen Gemeinschaftsback-ofen, die Familien kamen zu festgelegten Zeiten dorthin, um mit ihrem ei-genen Roggen Brot zu ba-cken.

UmsetzungBei uns kneten und ba-cken die Gäste selber und erleben alle Schritte vom Korn bis zum Brot (Rog-genanbau, Ernte, Dre-schen, Reinigen, Mahlen, Backen) selber. Ein Teil des verwendeten Rog-gens stammt aus unse-rem eigenen Anbau. Das unterscheidet uns von al-len anderen Back-Ange-boten im Wallis. Zu ei-nem Backtag gehören auch Essen und Trinken.

Das entspricht der Tradi-tion: wenn das Brot nach der schweisstreibenden Arbeit im Ofen war, ver-zehrten die Beteiligten jeweils einen Imbiss.

RessourcenBackstube, Burgerstube (mit WC und Küche) und Ofenstube sind die Räu-me, die wir benutzen. Sie gehören der Burgerge-meinde und der Gemein-de Erschmatt. Auch der traditionelle Backofen steht hier. Der Verein be-sitzt einen modernen Holzbackofen und die nötigen Back-Werkzeu-ge. Aus den Einnahmen eines Backtages kön-nen normalerweise die Tagesausgaben (Raum-miete, Mehl, Holz, Essen und Trinken, bescheide-ne Entschädigungen für die Arbeitskräfte) bezahlt werden. Pflege und Wei-terentwicklung des An-gebotes sowie Werbung können wir damit nicht finanzieren. Für einen Backtag braucht es meis-

tens drei Personen (Vor-bereitung, Leitung, Dorf-führung, heizen, «ofnen» und backen, Essen bereit-stellen, abwaschen und aufräumen). Für das An-gebot verant-wortlich ist Su-sanne Steiner.

Aktueller StandJährlich finden 15-20 Backtage statt. Die Teil-nehmenden kehren be-geistert nach Hause zu-rück.

AusblickDas Angebot muss lau-fend den Bedürfnissen der Gäste angepasst wer-den; es soll vermehrt be-kannt gemacht werden. Die Finanzierung der Pfle-ge und Weiterentwick-lung des Angebots und der Werbung des Backer-lebnisses muss gefunden werden.

Mit allen Sinnen

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Erlebniswelt Roggen Erschmatt - Bausteine - S. 10 S. 11

T r a d i t i o n a u f d e r S o n n e n s e i t e

ErschmattErlebniswelt Roggen

Führungen SortengartenSchulerlebnisIn allen Schulstufen – vom Kindergarten bis zum Gymnasium – ist Er-nährung ein Thema. In Erschmatt bieten wir die Gelegenheit, all das mit Erlebnissen zu verknüp-fen. Im Zentrum stehts Ba-cken von Roggenbrot auf traditionelle Art. Daneben können die Kinder und Ju-gendlichen pflügen, säen, ernten, Garben binden und einlagern. Sie lernen, wie die Ernte trocken und mäusegeschützt aufbe-wahrt wird. Ihre Geschick-lichkeit ist gefragt, um den Roggen zu dreschen. Ihre Erfindungsgabe hilft, die Wanne kennenzuler-nen, mit der wir die Spreu vom «Weizen» trennen. Wie entsteht das Mehl? Mit dem Mörser oder ei-ner antiken Handmühle braucht das viel Ausdau-er. Sauerteig herstellen, Roggenbrot backen, Ge-schichte des Ackerbaus

An den Führungen kön-nen versteckte Schönhei-ten gezeigt und Fragen der BesucherInnen beant-wortet werden. Die Gäste erhalten einen intensiven Einblick in den Sorten-garten. Jährlich bieten wir fünf frei zugängliche Führungen oder Anlässe (z.B. den Aussaattag) an. Wir passen die Schwer-punkte der Jahreszeit an. So stehen entweder die Ackerbegleiflora oder die Getreidesorten im Vorder-grund. Selbstverständlich kann man Führungen auch sonst buchen. Wir bie-ten sie auch während den Backtagen an.Speziell empfehlenswert ist eine Führung mit De-gustation von Produkten aus dem Sortengarten.

RessourcenDamit die Führungen an-geboten werden können, muss der Sortengarten

gepflegt und finanziert sein

Aktueller StandJährlich erleben zwischen 200 und 400 Gäste den Sortengarten an einer Führung. Die ausgeschrie-benen Führungen sind gratis, die anderen wer-den entschädigt. Die Ein-nahmen kommen dem Schaugarten zu gute und machen etwa 2-3% des Budgets aus.

AusblickDurch verbessertes Mar-keting (Zusammenarbeit mit dem Tourismus und dem Naturpark Pfyn-Fin-ges) erhoffen wir uns eine grössere Anzahl von Gäs-ten.

erfahren, Getreidesorten kennenlernen: All das ist so aufbereitet, dass wir mit den Schulklassen da-mit arbeiten können.

Aktueller StandWir empfangen seit Jah-ren Schulklassen. Nun verbessern wir den Bezug zum Schulunterricht. Die pädagogische Hochschu-le des Kantons Wallis hat die Angebote so erarbei-tet, dass die Lehrerperso-nen die Schulklassen auf den Besuch in Erschmatt vorbereiten.

AusblickZusammen mit dem Na-turpark Pfyn-Finges wer-den wir unsere Angebote im Laufe des Jahres 2012 so verfeinern, dass wir Schulklassen empfangen können. Ebenso stellen wir die nötige Infrastruk-tur bereit (Anschauungs-material, Werkmaterial, Räume).Eine Lösung für die Finan-zierung muss gefunden werden.

Baustein 4Entdecken

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Erlebniswelt Roggen Erschmatt - Bausteine - S. 12 S. 13

T r a d i t i o n a u f d e r S o n n e n s e i t e

ErschmattErlebniswelt Roggen

Selber erkunden RundgangErschmatt ist ein attrak-tives Gebiet für Natur-liebhaber. Die Kulturland-schaft rund um das Dorf und die Felsensteppe un-terhalb beherbergen eine Vielzahl von seltenen und attraktiven Pflanzen und Tieren. Als Beispiele er-wähnen wir hier die Vo-gelarten Wendehals und Wiedehopf, die Pflan-zen Dingel, Diptam oder Telephie, die Insekten Schmetterlingshaft oder Eselsdistel-Dickkopffalter.Die NaturliebhaberIn-nen lassen sich meistens auch für die Biodiversi-tät der Kulturpflanzen be-geistern, vor allem wenn sie mit der Ackerbegleit-flora kombiniert ist. Der Schaugarten ist eine idea-le Ergänzung zu den vie-len Naturschönheiten.

Ressourcen Damit die Pflanzen erkun-det werden können, muss der Schaugarten gepflegt und finanziert sein, eben-so der Dorfrundgang

Im Dorf Erschmatt und in der näheren Umgebung befinden sich verschiede-ne Orte, die zum Thema Ackerbau, Kulturpflanzen, Roggenbrot, Land(wirt)schaft und zur Geschich-te des Dorfes gehören. An den Führungen besuchen wir diese Orte mit den Gästen und erläutern ih-nen deren Bedeutung.Damit sich die Gäste sel-ber zurechtfinden und die interessanten Orte be-sichtigen können, wollen wir einen beschrifteten Rundgang gestalten.Ein Teil der Objekte sind Bestandteil der Baustei-ne; deren Pflege ist dort beschrieben. Andere sind Gebäude im Dorf oder landschaftliche Orte.

Aktueller Stand Wir haben erste Gesprä-che mit einem Bildhauer und Museumsfachmann geführt und die sehens-werten Objekte festge-legt.

Aus-blickDie In-forma-tionen zu den Se-hens-würdig-keiten müssen gesam-melt, in kurze Texte gefasst, in einen Zusammen-hang gebracht, gestaltet und gedruckt werden. Es braucht Wegweiser, Be-schriftungen, Sitzgelegen-heiten, Guckfenster oder Einblicksmöglichkeiten in die Objekte, eine Aus-kunftsstelle etc. Die Gemeinde und Ersch-matt Tourismus sind wich-tige Partner des Projektes. In einer Arbeitsgruppe wird das Projekt zusam-men mit der erwähnten Fachperson weiter bear-beitet und das Geld dazu beschafft.

AnlässeWir führen regelmässig Anlässe durch: Dieses Jahr z. B. das 1. Roggen-fest Erschmatt. Im Zent-rum steht die Vielfalt des Roggens. Wir pflegen hier auch unsere Beziehungen zu Backbegeisterten aus anderen Ländern. Dieses Mal wird uns eine Gruppe rund um Roswitha Huber aus Rauris (Österreich) besuchen. Dieser Anlass ist ein Bei-spiel dafür, was wir auch sind: ein Zentrum für die Vielfalt des Roggens und für die Begegnung von Leuten, die sich für Rog-gen interessieren. Bei uns sind ganz ver-schiedene Anlässe mög-lich.

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Erlebniswelt Roggen Erschmatt - Bausteine - S. 14 S. 15

T r a d i t i o n a u f d e r S o n n e n s e i t e

ErschmattErlebniswelt Roggen

Landschaft Trockenmauern

Beim Ackerbau respek-tieren wir bewusst die Strukturen der traditionell terrassierten Kulturland-schaft. Wir pflegen und erhalten die jahrhunder-tealten Landschaftsstruk-turen als Zeitzeugnis.

Aktueller StandDie Pflege der Umgebung (Böschungen, Trocken-mauern, nicht beackerte Flächen) führt der Verein mit Freiwilligen und dem Zivildienstleistenden aus.

AusblickWir führen diese Arbeiten weiter und sind dafür auf Spenden und andere Bei-träge angewiesen.

Ackerbau ZelgEigener Roggen war frü-her eine der wichtigsten Nahrungsquellen für die BewohnerInnen der Walli-ser Bergdörfer. Von allen Getreiden gedeiht Rog-gen in diesen trockenen Lagen am kräftigsten und erträgt den harten Winter am besten. Deshalb war Roggen das Brotgetreide und wurde im Walliser Di-alekt “Choru” (Korn) ge-nannt. In jedem Dorf wurde eine Zone für den Ackerbau bestimmt. Sie wird meis-tens Zelg genannt. Die Definition von Zelg: land-wirtschaftlich genutz-tes Gebiet in Privateigen-tum mit vorgeschriebener Nutzungsart, auch Flur-zwang genannt. Die Äcker wurden nicht bewässert. Die knappe Ressource Wasser war für die Heuwiesen und die Gärten reserviert.

Umsetzung • Ackerbau auf 5 Terrassen ca. 4000 m2

• Produktion von eigenem Roggen für das Backer-lebnis • Pflege der Kulturland-schaft, Erhaltung der Ge-treideterrassen • Lebensraum für Begleit-flora und -fauna erhalten • Traditionelle Arbeitsme-thoden pflegen und zei-gen

Aktueller StandEinen Teil der Arbeiten (Bodenbearbeitung, Aus-säen) übernimmt der Landwirt Rafael Locher gegen Entgelt, die Ern-te führt der Verein mit Freiwilligen und dem Zi-

vildienstleistenden aus. Zum Dreschen mieten wir den Mähdrescher aus dem Pfyngut. Dieser wird stationär betrieben, da die Flächen nicht befah-ren werden können. Das bedeutet, dass wir den Roggen mit Tüchern und Blachen einsammeln und zum Mähdrescher bringen müssen.

AusblickDer Anbau soll weiterge-führt werden. Wir möch-ten die Anbaufläche et-was vergrössern. Dazu möchten wir einige Flä-chen kaufen und suchen dafür einen Finanzierung

Ein gut sichtbares Ele-ment der Kulturlandschaf-ten im steilen Gelände sind die Trockenmau-ern. Sie dienten dazu, die beim Ackerbau gesam-melten Steine platzspa-rend wegzuräumen. Sie unterteilen die Hänge und reduzieren das Gefälle der Ackerflächen.Zwischen 2004 und 2006 haben wir einige der zer-fallenden Mauern abge-räumt und neu aufge-baut. Sie sind nun gut sichtbare Zeugen eine wieder auflebenden alten Handwerkskunst.

AusblickIm oberen Teil unserer Parzellen stehen eini-ge schöne Trockenmau-ern. Um sie zu erhalten, möchten wir sie gerne schonend reparieren. Wir benötigen dafür ein Kon-zept und Geldgeber.

Baustein 5Gebäude und Felder

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Erlebniswelt Roggen Erschmatt - Bausteine - S. 16 S. 17

T r a d i t i o n a u f d e r S o n n e n s e i t e

ErschmattErlebniswelt Roggen

Burgerstube, Backstube, OfenstubeDie Burgerstube, die Backstube und der alte Backofen gehören der Burgergemeinde Ersch-matt. Wir mieten die Räu-me jeweils für das Ba-ckerlebnis oder andere Anlässe. Der alte Ofen ist sehr gross und braucht 1-2 Tage bis er geheizt ist. Er wird regelmässig für das Burgerbacken zwi-schen Weihnachten und Neujahr gebraucht und deshalb auch unterhaltenDie Burgerstube stammt aus dem Jahr 1864. Sie diente früher auch als Schulstube. Seit einigen Jahrzehnten hat es in ei-nem Anbau eine kleine Küche. Die Backstube ist im tradtionellen Zustand. Wände, Boden und Decke sind aus Holz, ebenso die beiden Tröge, in denen der Sauerteig gärt. Auch der Arbeitstisch zum kne-ten der Brote ist aus Holz. Mit dem Specksteinofen wird die Backstube so warm geheizt, dass der

Sauerteig gut gären kann (30°). Gearbeitet wird bei der selben Temperatur.

Aktueller StandDie Burgerstube wurde 2004 renoviert. Die Back-stube und der alte Back-ofen sind in gutem Zu-stand und werden laufend gepflegt. Die Ofenstube erfüllt ihren Zweck, könn-te jedoch funktionaler ge-staltet und verschönert werden.

AusblickDie Küche wird besser ausgestattet. Dies ist Sa-che der Burgergemeinde. Die Ofenstube werden wir bei Gelegenheit zweck-mässiger einrichten. Wir sind überzeugt, dass wir die Räume auch nach der Fusion mit Leuk mie-ten können.

Stadel

Der Stadel aus dem Jahr 1593 gehört zur wertvol-len Bausub-stanz von Erschmatt. Damit er er-halten leibt, hat ihn der Verein Er-lebniswelt

gekauft und 2005 reno-viert. Er dient als Aus-stellungs- und Demons-trationsraum in seiner ursprünglichen Funktion: im Stadelteil für das La-gern und Dreschen von Getreide, im Spycherab-teil für das Lagern von Brot und anderen Vorrä-ten.

Nitscher und PflegilSo heissen die Werkzeu-ge, mit denen der Rog-gen gedroschen wird. Der Nitscher besteht aus ei-nem Holzstück mit einem festen Stiel, der Flegel hat ein bewegliches Ge-lenk. Pflegil ist das wal-liserdeutsche Wort dafür. Nitscher und Pflegil heisst auch ein kurzer Film über das Dreschen, der in Erschmatt entstanden ist (siehe Baustein “Doku-mentation”).

Aktueller StandDer Stadel erfüllt seinen Zweck. Wir lagern jedes Jahr Roggengarben aus der aktuellen Ernte ein. Wir zeigen den Stadel re-gelmässig an den Dorf-führungen und während des Backerlebnisses.

AusblickFür den Dorfrundgang möchten wir Guckfenster einbauen und die Arbei-ten im Stadel anhand von Fotos und Texten erläu-tern.

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Erlebniswelt Roggen Erschmatt - Bausteine - S. 18 S. 19

T r a d i t i o n a u f d e r S o n n e n s e i t e

ErschmattErlebniswelt Roggen

Hoher Spycher, ScheuneVorräte lagern - das ist die ursprüngliche Funk-tion der Spycher, dieser Gebäude, die scheinbar in der Luft schweben und nur auf Steinplatten ab-gestützt sind. Beim ho-hen Spycher wird dieser Eindruck noch verstärkt, da er auf besonders ho-hen gemauerten Pfeilern steht. Er stammt wahr-scheinlich aus dem Jahr 1628 und wurde vermut-lich eine Zeit lang als Sta-del gebraucht (das seit-liche Dreschtenn weist darauf hin).Vor kurzem konnte die Gemeinde Erschmatt den Spycher kaufen und will ihn nun renovieren. Die dahinter liegende Stallscheune kann eben-falls erworben werden.

Aktueller StandDie Umbaupläne für den hohen Spycher sind er-stellt. Beiträge an die Kosten des Umbaus wer-den über Gesuche im Zu-sammenhang mit dem

Schulmodul erwartet; die Gemeinde sucht zur Zeit zusammen mit uns Geld-geber. Die Stallscheune ist z.Z. in Privatbesitz. Die Besitzer sind bereit, sie zu verkaufen.

AusblickNach der Renovation ha-ben wir einen schönen Raum, den wir für Grup-

Ein schöner Ort für Theater

penarbeiten, als Schul-werkstatt oder ähnliches benutzen werden. Das dafür nötige Material kön-nen wir in der Stallscheu-ne lagern und bereitstel-len. Sie wird uns auch sonst als Lager dienen. Um das Gebäude zu si-chern, muss das Dach er-neuert werden.

MühleSeit etwa 90 Jahren gibt es in Erschmatt eine pri-vat betriebene, elektri-sche Mühle. Wo vor die-ser Zeit gemahlen wurde, wissen wir nicht. Die Müh-le wurde mit selber er-zeugtem Strom ange-trieben. Dazu wurde das Restwasser der Bewässe-rung in einer Druckleitung in das Haus geführt. Der so erzeugte Strom wur-de auch den Haushaltun-gen von Erschmatt ange-boten.Die Mühle steht im Pri-vathaus der Familie Mehr, das früher der Familie In-derkummen Oskar (dem letzten Betreiber der Mühle) gehörte.Wir haben die Mühle re-noviert. Um die Entwicklung des Mahlens zeigen zu kön-nen, haben wir einen Mörser, eine antike Mahl-vorrichtung aus zwei handbetriebenen Mahl-steinen und eine kleine Handmühle angeschafft.

Aktueller StandDie Mühle ist betriebsbe-reit. Sie kann bei Führun-gen jederzeit besucht und in gang gesetzt werden. Für das Schulmodul «mahlen» besitzen wir die nötigen Gegenstände.

AusblickEs wäre optimal, wenn eine interessierte Person den in Erschmatt ange-bauten Roggen für das Backerlebis jeweils frisch mahlen würde.

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Erlebniswelt Roggen Erschmatt - Bausteine - S. 20 S. 21

T r a d i t i o n a u f d e r S o n n e n s e i t e

ErschmattErlebniswelt Roggen

Baustein 6Forschung, Dokumentation

DatenbankIm Sortengarten werden die verschiedenen Getrei-desorten beobachtet und untersucht. Die Resulta-te werden auf der Daten-bank www.ndb.ch veröf-fentlicht. Diese Arbeiten werden im Rahmen des NAP (Nationaler Aktions-plan Kulturpflanzen) des BLW finanziert und durch-geführt und von der SKEK (schweizerische Kom-mission zur Erhaltung der Kulturpflanzen) über-wacht. Die Erfahrungen mit dem Anbau und der Vermeh-rung der Ackerbegleitflora werden gesammelt und auf der eigenen Webseite veröffentlicht: http://www.erschmatt.ch/kompetenz-zentrum/sortengarten-start.php

FilmeImmaterielles Kulturer-be: darunter verstehen wir alle Zeitzeugnisse, die nicht in Form von Ge-genständen (z.B. Saat-gut, Werkzeuge, Gebäu-de, Bilder) fassbar sind. Dazu gehören Informatio-nen und Erzählungen dar-über, wie früher die Äcker bewirtschaftet wurden, was die Leute gegessen haben, wie sie das Rog-genbrot hergestellt ha-ben, was sie gefühlt und gedacht haben. Mit Hilfe von gefilmten Interviews erfassen wir solche Zeug-nisse und bewahren sie auf. Aus dem Material er-stellen wir kurze Filme, die wir an Führungen, auf unserer Webseite und an Ausstellungen dem Publi-kum präsentieren.

Aktueller Stand (Doku-mentation und Filme)Es ist viel Wissen gesam-melt, und es kommt lau-fend neues dazu.

AusblickDie Erschliessung des Wissens kann verbessert werden. Das Wissen über die Pflanzen sollte um-fassend über eine Daten-bank auf der Webseite erschlossen werden. Die Filmdokumente sollen er-gänzt und besser verfüg-bar gemacht werden.

Haus SortengartenEin Unternehmen von der Grösse des Sortengartens braucht Räume für das Getreidelager, die Werk-zeuge, die Anzucht von Jungpflanzen, die Verar-beitung des Saatguts, die Erfassung der Daten, das Erstellen der Berichte, Unterkunft für HelferIn-nen und den Leiter sowie ein Archiv. Vor dem Haus befindet sich eine grosse Garten-fläche, die für einen Teil des Sortengartens be-nutzt wird. Dieser Garten ist für das Publikum zu-gänglich (gleich wie der Sortengarten in der Zelg).Das Haus und eine der Gartenparzellen gehören dem Leiter des Sortengar-tens, vier angrenzende Parzellen sind gepachtet.

Aktueller StandDas Haus wird ständig den Bedürfnissen ange-passt. Der Garten wird re-gelmässig gepflegt und gestaltet.

AusblickEs wäre wünschenswert, die gepachteten Parzel-len zu kaufen, damit sie für die Zukunft gesichert sind.

Page 12: Bausteine der Erlebniswelt Roggen Erschmatt · Bausteine der Erlebniswelt Roggen Erschmatt Tradition auf der S onnenseit e Erlebniswelt RoggenErschmatt. Erlebniswelt Roggen Erschmatt

Erlebniswelt Roggen Erschmatt - Bausteine - S. 22 S. 23

T r a d i t i o n a u f d e r S o n n e n s e i t e

ErschmattErlebniswelt Roggen

Baustein 7verwandte Projekte

Genossenschaft Zälgbeck, Stiftung Roggen

An einer Retraite des Ver-eins Erlebniswelt Roggen Erschmatt entstand 2005 die Idee, gewerblich tra-ditionelles Roggenbrot im Holzofen herzustellen und zu verkaufen. Unter der Leitung von Paul In-derkummen führte eine Projektgruppe die Idee weiter. Unterdessen wur-de die Genossenschaft Zälgbeck Erschmatt und später die Stiftung Rog-gen Schweiz gegründet. Sie haben die beiden Teil-projekte «Roggenbäcke-rei Erschmatt» und «Un-terkunft/Verpflegung» im Rahmen des Vereins agro espace Leuk-Raron als Regionalprojekte eingege-ben. Ergänzend zur Bäckerei sollen der Roggenanbau und die Verwendung von Roggen in der Schweiz bekannter gemacht wer-

den. Hierzu sollen neue Produkte aus Roggen ent-wickelt sowie Weiterbil-dungen und Informatio-nen angeboten werden. Die Stiftung soll Eigentü-merin der Gebäude sein und die nicht-kommer-ziellen Inhalte (Weiter-bildung, Informationen, Forschung) anbieten. Die Genossenschaft wird Rog-genbrot und andere Pro-dukte produzieren.Eine enge Zusammenar-beit mit uns ist selbstver-ständlich.

Verwandte ProjekteAckerbau, Roggen und Roggenbrot waren im ganzen Wallis verbreitet. Deshalb gibt es an vielen Orten Backöfen, verlasse-ne Getreidefelder, Stadel, Spycher und andere Zeu-gen der einstigen Selbst-versorgung. Roggenbrot wird wohl noch an rund 30-40 Orten nach tradi-tioneller Art gebacken, ebenso werden noch Mühlen erhalten und ver-einzelt betrieben. An we-nigen Orten gibt es Be-strebungen, mehr von der Tradition zu pflegen, so werden dort kleine Äcker angelegt, alte Sorten an-gebaut und der Roggen wird selber verarbeitet.Wir werden oft angefre-agt, um bei Fragen rund um den Roggenanbau, Biodiversität, Sorten-auswahl, Ackerbau- und Backtradition weiterzu-helfen.Oft wird an solchen Orten auch die Ackerbegleitflora gepflegt, und dafür Saat-

gut aus dem Sortengar-ten Erschmatt verwendet.

BeispieleFully, Au Champ et au Moulin (http://www.seig-le.ch)Val de BagnesAchera-Biela (http://www.ried-brig.ch/dasdorf/na-turschutzgebiet.php)Freilichtmuseum Am-mern, Blitzingen (http://www.ammern.ch)Ackerflur Obergesteln (http://www.ackerkultur-landschaft.ch)