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Der Metallhandel Verband Deutscher Metallhändler e.V. - Gegründet 1907 - Mitteilungsblatt seit 1948 - Heft 660 - September 2014 Rhenium, der Exot unter den Exoten, lesen Sie mehr dazu auf S. 5 Als Beilage zu diesem Heft erhalten Sie die aktuelle Broschüre der SIPAM Juniorenseminar 03. bis 05.09.2014 in Breslau, der ganze Bericht ab S. 6 Akute Belastung der Branche Auswertung der VDM Mitgliederumfrage zur bürokratischen Belastung der Unternehmen, ab S. 3

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Der Metallhandel Verband Deutscher Metallhändler e.V. - Gegründet 1907 - Mitteilungsblatt seit 1948 - Heft 660 - September 2014

Rhenium, der Exot unter den Exoten, lesen Sie mehr dazu auf S. 5

Als Beilage zu diesem Heft erhalten Sie die aktuelle Broschüre der SIPAM

Juniorenseminar 03. bis 05.09.2014 in Breslau, der ganze Bericht ab S. 6

Akute Belastung der Branche Auswertung der VDM Mitgliederumfrage zur bürokratischen Belastung der Unternehmen, ab S. 3

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+++ Vorstand gründet Strategiegruppen +++ Der VDM Vorstand hat auf seiner letzten Sitzung im Mayschoß/Ahr die Einrichtung zweier Strategiegruppen beschlossen. Unter der Leitung von Petra Zieringer und Heiko Neuffer wird sich die Strategiegruppe Metall-Akademie mit einer deutlichen Ausweitung des Bildungsangebotes innerhalb des VDM befassen. Ausführliche Informationen hierzu erhalten Sie in den kommenden Tagen. Michael Planger und Volker Pawlitzki stehen der neuen Strategiegruppe Rohstoffpolitik vor, die sich unter anderem mit den Themenbereichen Rohstoffversorgung, Handelspolitik (z.B. TTIP) und so genannten Konfliktrohstoffen befassen soll. Der VDM Marktausschuss, in dem derartige Fragen bisher behandelt wurden, wird am 25. September zu seiner letzten Sitzung in Mailand zusammenkommen. Vor allem Compliance-Gründe haben den Vorstand veranlasst, den Marktausschuss in seiner heutigen Form einzustellen. Allerdings wird es deshalb in Zukunft nicht weniger, sondern mehr Informationsmöglichkeiten für unsere Mitglieder geben, denn im Rahmen der neuen Metall-Akademie werden zahlreiche Workshops zu Themen angeboten, die bisher auf den Marktausschuss beschränkt waren. +++ Dank an Thomas Schliebitz +++ Mehr als zehn Jahre gehörte Thomas Schliebitz (Siegfried Jacob Metallwerke, Ennepetal) dem VDM Steuerausschuss an, seit Frühjahr 2011 als stellvertretender Leiter. Themen wie Tauschähnlicher Umsatz, Bewertungsverfahren und Reverse-Charge erforderten ebenso sein Detailwissen wie eine Vielzahl von Einzelfragen, die aus der Mitgliedschaft an den VDM herangetragen wurden. Am 17. September wurde er von Nikolai Malanowski (Leiter der VDM Abteilung Steuern und Außenhandel) im Rahmen der Steuerausschusssitzung mit der Überreichung eines Buddy Bear verabschiedet. Er dankte Thomas Schliebitz für sein großes Engagement und wünschte ihm alles Gute für den bevorstehenden Ruhestand. Neuer stellvertretender Leiter des Steuerausschusses wurde Marc Wenzel (Elektrocycling, Goslar).

Telegramm aus Berlin Bericht des Hauptgeschäftsführers

von Ralf Schmitz

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Akute Belastung der Branche

(Bu/Zi) Der Mittelstand sieht sich immer neuen bürokratischen Hürden gegenüber. Die gesetzlichen Anforderungen für den Metallhandel sind stark gestiegen. Zahlrei-che und stetige Neuerungen in der Gesetzgebung vor allem im Abfall-, Umwelt- und Stoffrecht, aber auch im Steuer- und Außenhandelsrecht sowie im Arbeits- und Sozi-alrecht machen der Branche stark zu schaffen. Es werden immer mehr Gesetze, Vor-schriften und Richtlinien, insbesondere im Rahmen der EU, erlassen oder geändert. Dies bringt Belastungen mit sich, die Mittelständler kaum noch leisten können. Zu komplex, zu undurchsichtig, zu aufwendig sind die meisten Regelungen. Viele Unter-nehmen sind heute nicht mehr in der Lage, ihren Betrieb ordnungsgemäß zu führen, ohne fachmännische Beratung in Anspruch zu nehmen. Die Unternehmen müssen heute und zukünftig sogar personell aufrüsten, um sich den wachsenden Herausfor-derungen stellen und die zunehmende Regelungsflut bewältigen zu können. Die Probleme und Themen, mit denen die Branche sich befassen muss, sind vielsei-tig. Im Umweltbereich ist u. a. die Umsetzung des Art. 14 der EU-Energie-effizienzrichtlinie EED aktuell. Auch die Einstufung von Blei als reproduktionstoxisch sowie der KAS-Leitfaden zur Einstufung von Abfällen im Sinne der Störfall-Verordnung beschäftigen die Branche nach wie vor. Zahlreiche Probleme ergeben sie auch aus der Umsetzung der IED-Richtlinie oder bei der Einstufung von Spänen als gefährlicher Abfall in einigen Bundesländern. Abzuwarten bleibt, was die Verord-nung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) bereithält. Die VDM Unternehmen müssen sich aber auch über Themen wie Konfliktrohstoffe, Compliance und Risikomanagement beim Metallankauf immer auf dem Laufenden halten und informieren. Vor allem im Bereich Steuern und Außenhandel müssen die Unternehmen gut aufge-stellt und beraten sein. Reverse-Charge, die Anwendbarkeit des LIFO-Verfahrens im Metallhandel, Tauschähnlicher Umsatz, Schreiber und Betriebsausgabenabzug oder auch die Abfallverbringung sind nur einige Themen, bei denen die Unternehmen auf dem aktuellen Stand sein müssen. Trotz verbandlicher Aufbereitung der Themen müssen die Unternehmen sich detailliert mit diesen auseinandersetzen, um das all-tägliche Geschäft legal durchführen zu können. Das kostet Zeit und Geld. Der VDM hat in den vergangenen Wochen eine Umfrage zur bürokratischen Belastung der

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VDM Mitgliedsunternehmen durchgeführt, um festzustellen, wie groß die nichtproduk-tiven Aufwendungen, gemessen in Euro und Zeit, für die Unternehmen sind. An der Umfrageaktion haben sich zahlreiche Mitgliedsunternehmen beteiligt. Den größten Teil der Befragten bilden Mitgliedsunternehmen mit einer Mitarbeiterstärke zwischen 5 bis 50 Angestellten. Die Umfrage hat ergeben, dass sich in jedem Mitgliedsunternehmen mindestens ein Geschäftsführer sowie leitendes Personal und daneben viele Mitarbeiter mit der Ein-haltung und Umsetzung der immer mehr werdenden rechtlichen Vorgaben neben der eigentlichen Tätigkeit befassen müssen. Dabei müssen sich die Mitarbeiter mit Themen beschäftigen, welche hoch komplex sind und nichts mit ihrem hauptsächlichen Aufgabenfeld zu tun haben. So ist aufge-fallen, dass die Buchhaltung und das Controlling sowie der Ein- und Verkauf /Handel neben vielen weiteren Bereichen im Unternehmen von dieser zusätzlichen Belastung betroffen sind. Die Mitarbeiter müssen an zusätzlichen Fort- bzw. Weiterbildungen, aber auch Ausbildungen teilnehmen, um eine gesetzeskonforme Umsetzung der neu-en Vorschriften gewährleisten zu können. Dabei werden neben zahlreichen anderen Spezialausbildungen die Schulungen zum Abfall-, Strahlen- und Immissionsschutz- sowie Gefahrgutbeauftragten bei fast jedem Unternehmen zur Notwendigkeit. Für die Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen entsteht ein zusätzlicher Zeitaufwand für die betreffende Person von durchschnittlich 61 Stunden im Jahr und ist ebenfalls mit einem erheblichen Kostenfaktor für die Unternehmen verbunden. Durchschnittlich entsteht den Mitarbeitern ein zusätzlicher Arbeitsaufwand von 23,5 Stunden wöchent-lich. Dabei muss jedes Unternehmen enorme Summen für Personalkosten zusätzlich investieren, um die Einhaltung der rechtlichen Vorgaben zu gewährleisten. Erheblich ins Gewicht fallen auch die zusätzlichen Kosten, um Anlagen und Recyclingplätze nach den neuesten gesetzlichen Vorgaben anzupassen. Viele Umfrageteilnehmer gaben an, dass sie externe Spezialisten beauftragen müssen, um allen rechtlichen und administrativen Tätigkeiten nachkommen zu können. Dies führt jährlich zu Kos-ten im fünfstelligen Bereich. Wir bedanken uns bei allen Unternehmen, die an dieser Umfrage teilgenommen ha-ben. Mit diesen Ergebnissen können wir in der politischen Diskussion einmal mehr substanziiert darlegen, dass die Addition vieler kleiner Vorschriften in den letzten Jah-ren zu einem unverhältnismäßig großen Kostenblock in den Unternehmen geführt hat!

Betroffene Berufsgruppen

Betroffene

Berufsgruppen

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Rhenium, der Exot unter den Exoten Selten, extrem schwer, außergewöhnliche Eigenschaften und richtig teuer, das wäre eine Kurzfassung für das Element Rhenium. Rhenium ist das Nebenprodukt eines Nebenproduktes, es wird aus Molybdänerzen gewonnen, die typischer Weise bei der Förderung von Kupfererzen gewonnen werden. Als Weltjahresproduktion werden im Allgemeinen 50-60 Tonnen angeführt, dies ist jedoch ein wenig ungenau, da einige Länder aus strategischen Überlegungen keine belastbaren Werte abgeben. Erst 1925 das erste Mal nachgewiesen und von Ida Tacke, eine der Entdecker, nach ihrer Heimat dem Rehinland benannt hat. Dieses sehr schwere Element (fast doppelt so schwer wie Blei) hat einen extrem hohen Schmelzpunkt von 3.186 Grad Celsius und gleichzeitig hohe Duktilität. Die seltene Kombination macht Rhenium in der Luft- und Raumfahrt sehr begehrt. Wie man gut erkennen kann ist Europa vollkommen abhängig von primären Rhenium- Importen aus aller Welt. Lediglich kleine Mengen an sekundärem Rhenium werden in Europa erschmolzen. Als Schrottanfall tauchen vor allem gebrauchte Rhenium-Katalysatoren aus der Petrochemie und Turbinenschaufeln in Form von Nickel-Legierungen auf. Der derzeitige weltweite Boom der Petroindustrie auf dem Gebiet des Fracking benötigt signifikante Mengen an Rhenium im Bereich der Gas-to-Liquid Verarbeitung. Dieser stark steigende Bedarf wird den Rhenium-Markt stark beflügeln und in absehbarer Zeit auch zusätzliche Schrotte und Rückstände auf den Markt bringen. Die Preise für Rhenium sind sehr anfällig für Schwankungen, wenn größere Nachfragen auf den Markt drängen. Da es keine Rhenium-Minen gibt und das allermeiste Rhenium aus dem Kupferabbau stammt, gibt es keine Mine, die die Förderung erhöhen kann, um der Nachfrage gerecht zu werden. Dies macht Rhenium interessant für das Recycling, wer dies beherrscht, findet unter Umständen eine interessante, wenn auch kleine Marktnische.

Der Preischart zeigt, dass derzeit Rhenium relativ günstig auf dem Markt verfügbar ist. In ihrem Report „Rhenium: Market Outlook to 2015“ hat das Marktforschungsunternehmen Roskill Information Service Ltd, IK, einen dramatischen Anstieg der Preise bis auf $ 7.500/kg für das Jahr 2015 vorhergesagt. Allerdings sind einige der Voraussetzungen für diesen Report aus dem Jahre 2010 heute zu relativieren, so dass diese

Preise wohl eher nicht realistisch werden. Auf der anderen Seite: Stimmen die fundamentalen Daten und der Preis für Rhenium, dürfte sich durchaus eine positive Entwicklung in den nächsten Jahren zeigen. Sicherheitshinweise: Rhenium in Pulverform ist, wie fast alle Metallpulver, leicht entzündlich und brennbar. Rhenium in fester Form gilt als ungefährlich und nicht brennbar und bedarf keiner besonderen Sicherheitsvorkehrungen.

Autor: Gunther Maassen, Haines & Maassen Metallhandelsgesell-schaft mbH, Bonn

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The Development of Non-Ferrous Metal Recycling strong ally of the modern Metallurgy

Juniorenseminar vom 03. bis 05.09.2014 in Breslau

Insgesamt 60 Junioren der Metall-verbände aus Polen, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und Deutschland trafen sich unter oben genanntem Motto zu einem Juniorenseminar in Breslau. Für die jungen Metallhändler des VDM handelte es sich dabei um ein weiteres Wahlseminar im Rahmen des Juniorenprogramms der Hans-Joachim Kaps-Stiftung. Nach 2008 und 2012 war es schon die dritte Veranstaltung dieser Art, zu der der Polnische Verband IGMNiR eingeladen hat-te. Nach einem ersten kurzen Ken-nenlernen bei Kaffee und Kuchen

stand der erste Tag im Zeichen des Zuhörens. In zwei Vorträgen brachten uns Dariusz Petrykowski von der Firma KGHM-Metraco und Tomasz Gabka von der Fir-ma KGHM Polska Miedz näher, wie wichtig das Recycling in den letzten Jahren für die Produktion von Kupfer geworden ist. Am Abend ließen alle Teilnehmer bei einem gemeinsamen Abendessen den ersten Tag ausklingen. Der zweite Tag begann mit einer Busfahrt nach Legnica zur Firma KGHM, welche zu den zehn größten Kupferproduzenten der Welt mit eigenen Minen zählt. Dort ange-kommen, bekamen wir eine kleine Einführung in das Unternehmen, bevor wir in zwei Gruppen aufgeteilt durch den Betrieb geführt wurden. Alle waren erstaunt über die Größe und Weitläufigkeit des Firmengeländes und der verschiedenen Produktionsab-schnitte, wie der Anodengießerei und der Elektrolyse. Wieder in Breslau angekom-men, stand noch eine Führung durch die Stadt der 100 Brücken und Kirchen, wie Breslau auch genannt wird, auf dem Programm. Zum „Networking“ traf man sich an-schließend in der Stadt und knüpfte beim Abendessen neue Bekanntschaften. Am letzten Tag wurden beim Frühstück nochmals die Eindrücke des Seminars ausge-tauscht, bevor sich jeder wieder auf den Heimweg machte. Dieser Artikel wurde von Michael Schmitz von der Wilhelm Grillo Handelsgesellschaft mbH geschrieben. Schmitz ist im Februar 2012 mit dem Pflichtseminar „Kaufmännische Grundlagen des Metallhandels“ in das Juniorenprogramm von VDM und der Hans-Joachim Kaps-Stiftung eingestiegen. Mit dem Juniorenseminar in Breslau hat er alle Module des Juniorenprogramms absolviert und wird auf der VDM Mitgliederversammlung 2015 in Aachen sein Abschlusszertifikat entgegennehmen können. Ich als „Junior“ möchte mich an dieser Stelle nochmals für die gesamte Organisation bedanken. Ganz besonders bei Herrn Kazimierz Poznanski vom IGMNiR, der durch seine freundliche und offene Art viele Gespräche zwischen uns Teilnehmern möglich gemacht hat. Auch der VDM bedankt sich an dieser Stelle für das Engagement und die Organisati-on der Veranstaltung durch den polnischen Partnerverband IGMNiR!

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Arbeitsausschuss Qualitätsgemeinschaft Kabelzerleger

(Bu) Das Thema bürokratische Belastungen der VDM Mitgliedsunternehmen aufgrund von umweltrechtlichen Vorschriften hielt auch im Rahmen der letzten Sitzung der Qualitätsgemeinschaft Kabelzerleger am 18./19. September 2014 in Berlin Einzug. Die Belastungen der Branche werden immer höher, so dass sich die Mitglieder der Qualitätsgemeinschaft immer mehr mit umweltrechtli-chen Themen auseinandersetzen müssen. So waren Themen wie die mögliche Einstufung von Blei als repro-duktionstoxisch sowie die Problematik der Anwendung des KAS-25 Leitfadens durch die Behörden, der Entwurf der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen und die anstehende Novellierung der TA Luft im Zusammenspiel mit dem Beste verfügbare Technik-Merkblatt einige der zu klärenden Themen. Als Gast durfte die Qualitätsgemeinschaft Kabelzerleger Frau Barbara Lempp, Ge-schäftsführerin des Verbands Deutscher Gas- und Stromhändler e.V. (EFET Deutschland) in ihrer Runde begrüßen. Frau Lempp ist Expertin auf dem Gebiet des Erneuerbaren-Energie-Gesetzes (EEG) und referierte zur Möglichkeit der Kabelzerle-gerbetriebe zur Antragsstellung im Rahmen der Ausgleichsregelung. Den praktischen Teil der Kabelzerlegersitzung bildete der Besuch bei KMR Kabel-Metall-Recycling GmbH in Liebenwalde. Schwerpunkte des Unternehmens sind das Kabelrecycling und die Transformatoren-/Generatorenverwertung. Weitere Tätigkeitsfelder des Unternehmens sind die Sammlung, Schadstoffentfrachtung, Sortierung, Lagerung und Verwertung von Elektro- und Elektronikschrotten sowie der Schrott- und Metall-handel. Wir möchten uns ganz herzlich für die Gastfreundschaft und die Einladung der Sponsoren des gemeinsamen Abends, der KMR Kabel-Metall-Recycling GmbH so-wie bei der CABLO Metall-Recycling & Handel GmbH, bedanken.

Aktuelle Information durch die Bundesregierung (Zo) Ab 1. Oktober 2014 gilt bundesweit ein höherer Mindestlohn für die Abfallwirt-schaft i.H.v. 8,86 Euro pro Zeitstunde. Damit liegt er über dem ab 2015 geltendem gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro. Dies gilt auch für Betriebe, die nicht tariflich gebunden sind. Dieser Mindestlohn gilt auch für Arbeitgeber mit Sitz im Ausland, wenn sie Beschäftigte nach Deutschland entsenden. Ab dem 1. Januar 2015 gilt flächendeckend für alle Branchen der gesetzliche Min-destlohn von brutto 8,50 Euro je Zeitstunde. Rund 3,7 Millionen Menschen werden ab 2015 davon profitieren.

Umwelt & Recycling Aktuelle News

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Informationsseite zu EU-Russland-Sanktionen Im Zuge des Konflikts um die Ukraine hat die Europäische Union Sanktionen gegen-über der Russischen Föderation verhängt. Im Gegenzug erließ Russland ein Import-verbot für Agrarprodukte und Lebensmittel aus der EU. Der Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel, hat Anfang Septem-ber die Einrichtung einer Informationsseite zu aktuellen Aspekten der EU-Russland-Sanktionen bekanntgegeben, die ab sofort Unternehmen zur Verfügung steht. Die Info-Seite, die Sie unter http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte /Specials/russland-sanktionen.html finden, behandelt nicht nur die aktuellen Sankti-onen und russischen Retorsionsmaßnahmen, sondern umreißt die aktuelle Wirt-schaftslage in Russland und skizziert erste Auswirkungen auf verschiedene Bran-chen. Daneben gibt sie Hinweise zur Absicherung von Exporten nach und Investitionen in Russland und weist auf Unterstützungsmöglichkeiten bei kurzfristigen Liquiditätseng-pässen hin. Hinweise zu Auslandsmessen, Zollfragen sowie zu Transport und Logis-tik runden das Informationsangebot ab. Zahlreiche Links ermöglichen die Kontaktauf-nahme mit den jeweils zuständigen weiteren Institutionen und Akteuren.

Was ist eigentlich TTIP? Im Juni 2013 fiel der offizielle Startschuss für die Verhandlungen über eine Transat-lantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP). Dabei handelt es sich um ein Handelsabkommen, das zurzeit zwischen der Europäischen Union und den Vereinig-ten Staaten ausgehandelt wird. Ziel ist die Beseitigung von Handelshemmnissen in einem breiten Spektrum von Branchen und damit die Erleichterung des Kaufs und Verkaufs von Waren und Dienstleistungen zwischen der EU und den Vereinigten Staaten.

Die EU und die USA erstreben nicht nur einen bran-chenweiten Zollabbau, sondern auch die Reduzierung von Hürden, die über Zollgrenzen hinausgehen, wie zum Beispiel unterschiedliche technische Regelwerke, Normen und Zulassungsverfahren. Diese Hürden kos-ten Unternehmen, die ihre Produkte auf beiden Märkten vertreiben möchten, in vielen Fällen unnötig Zeit und Geld. Wenn ein Auto beispielsweise in der EU bereits den Sicherheitsnormen entspricht und zugelassen ist, muss es in den USA einem weiteren Zulassungsverfah-ren unterzogen werden, obwohl die Sicherheitsstan-dards in beiden Ländern sehr ähnlich sind. Die TTIP Verhandlungen haben außerdem zum Ziel, beide Märk-te für Dienstleistungen, Investitionen und öffentliche

Vergabeverfahren zu öffnen. Zudem könnten sie auch die weltweit geltenden Han-delsregeln gestalten. Welche Auswirkungen TTIP für die deutsche Wirtschaft und den Metallhandel mit sich bringen wird, bleibt abzuwarten. Der VDM informiert Sie über die laufenden Ent-wicklungen. Quelle: http://ec.europa.eu/trade/policy/in-focus/ttip/about-ttip/index_de.htm

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“100 Jahre – Recycling in Teamwork” Am 11. September 2014 wurde am Firmengelände der Müller-Guttenbrunn Gruppe in Amstetten ein ganz besonderer Moment in der Historie des Familienunternehmens gefeiert: „100 Jahre Recycling in Teamwork“ – ein Jubiläum, das sich aus drei runden Geburtstagen zusammensetzt, nämlich 60 Jahre Metall Recycling Mü-Gu, 30 Jahre Metran und 10 Jahre MBA Polymers. Der Einladung eines der führenden europäischen Recyclingunter-nehmen waren fast 400 Personen gefolgt. Zahlreiche Prominenz aus Politik, Wirtschaft und natürlich Kunden, Lieferanten und Recyc-lingexperten aus ganz Europa waren angereist, um gemeinsam mit der Familie Müller-Guttenbrunn zu feiern. Zu Beginn einer spannen-den Zeitreise blickten KR Herbert und Dietrich Müller-Guttenbrunn auf die Anfänge des Unternehmens in Waidhofen an der Ybbs zu-rück: „Begonnen hat unser Vater nach dem Krieg damit, Kriegsrelik-te zu sammeln, das war der Startschuss für eine rasante und sehr abwechslungsreiche Firmengeschichte!“ Dr. Stephan Pernkopf, der für Energie und Umwelt zuständige niederösterreichische Landesrat gratulierte der Familie zu ihrer Erfolgsgeschichte und lobte vor allem die nachhaltige Philosophie der Unternehmensgruppe: „Richtiges Recycling ist ein ele-mentarer Grundstein für die Energie- und Umweltpolitik. Und die Firma Müller-Guttenbrunn zeigt vor, wie richtiges, nachhaltiges Recycling funktioniert. Besser kann man es nicht machen! Dabei darf auch nicht vergessen werden, wieviel CO2 dadurch eingespart wird! Da die natürlichen Ressourcen immer knapper werden, bin ich davon überzeugt, dass die Müller-Guttenbrunn-Gruppe mit Optimismus in die Zukunft blicken kann.“ Auch Amstettens Bürgermeisterin Ursula Puchebner stellte sich als Gratulantin ein: „Müller-Guttenbrunn ist ein wichtiges Unternehmen für Amstetten und war bereits in den 70er Jahren ein Vorreiter bei der Erschließung des Betriebsgebiets Amstetten Ost. Das Unternehmen wie auch die Familie sind ein Vorzeigebeispiel an Ver-lässlichkeit und gute Kooperationspartner, die sich aktiv ins Stadtkonzept einbringen. Durch ihre Vorreiterrolle in Sachen Metall- und Kunststoffverwertung bin ich über-zeugt, dass sich auch in Zukunft viele Synergieeffekte finden werden.“ Frau Mag. Giehser der Elektroaltgerätekoordinierungsstelle EAK und Herr Norbert Zonneveld der European Electronics Recyclers Association EERA besprachen die wichtigsten Herausforderungen für die Elektro-Altgeräte-Sammlung und Verwertung und betonten die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Vermeidung illegaler Exporte von Elektro-Altgeräten und die Entwicklung Europäischer Verwertungsstandards. Den Abschluss der Interviewrunde bildete mit dem derzeitigen CEO, Mag. Christian Müller-Guttenbrunn, die bereits dritte Generation des Familien-unternehmens. „Unser Firmenmotto bringt es auf den Punkt: Die Natur kennt keine Abfälle – wir auch nicht! Nur leider wird sehr oft nicht das ganze Potential des Abfalls erkannt. Genau deshalb investieren wir viel Geld in Innovationen und neue Anlagen, um Schrott zu recyceln. Steigen-de Entsorgungskosten sind Motivator für Firmen wie uns, um immer neue Wege des Recyclings zu finden.“ Dass dieser innovative, nachhaltige Weg funktioniert, belegen 1.200 Mitarbeiter an 15 Standorten in Europa, die gemeinsam pro Jahr rund 850.000 Tonnen Abfall recyceln. „Mein größter Wunsch anlässlich dieser Jubiläen ist, dass wir auch in Zukunft so engagierte Mitarbeiter ha-ben“, formulierte Christian Müller-Guttenbrunn. Den Abschluss der Feierlichkeiten bil-dete eine spektakuläre History-Show mit akrobatischen Einlagen der internationalen Artisten von Show-Express, untermalt vom rhythmischen Sound der Trommler des drumatical theatres.

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Kurzportrait Die Müller-Guttenbrunn Gruppe ist ein Recyclingunternehmen, dessen Fokus auf folgenden langlebigen Produkten liegt:

� Altautos (ELV) und � „Elektro- und Elektronikschrott (WEEE) sowie � Mischmetalle und � Plastik

Die Müller-Guttenbrunn Gruppe (MGG) besteht aus einer Reihe von Recyclingun-ternehmen in Österreich, Ungarn, Rumänien, Tschechien und einem Handelsunter-nehmen in der Schweiz. Die gesamte Gruppe verwertet rund 850.000 Tonnen und spart damit 1 Million Tonnen an CO2-Emissionen (entspricht einer Stadt mit etwa 130.000 Einwohnern). Die Recyclingtiefe sowie die geografische Ansiedlung macht die Müller-Guttenbrunn-Gruppe zu einem höchst interessanten Recyclingpartner für Unternehmen, die einen verantwortungsvollen und den Richtlinien entsprechend arbeitenden Partner in Zentral- und Südosteuropa suchen. Vor 60 Jahren, 1954, wurde die Metall Recycling Mü-Gu gegründet. METRAN, die Aufbereitungsanlage der Firmengruppe für NE-Metalle, besteht seit ihrer Gründung 1984 nun auch schon seit 30 Jahren. Mit der Gründung 2004 blickt MBA Polymers Austria Kunststoffverarbeitung nun auf 10 Jahre Firmengeschichte zurück. Diese 3 Firmen der Unternehmensgruppe verbindet die intensive Zusammenarbeit, speziell im Elektro- und Elektronikschrott-Recycling. Gemeinsam werden ca. 80.000 Tonnen Elektro- und Elektronikschrott recycelt. Das Material wird mit Hilfe des Smashers, einer patentierten Erfindung der Müller-Guttenbrunn-Gruppe, schad-stoffentfrachtet, danach vom eigens entwickelten E-Schrott-Shredder EVA in Amstetten zerkleinert, wo auch die Eisenmetalle verwertet werden. Die anderen Shredderrückstände werden in der METRAN weiterverwertet. Die in Kematen/Ybbs angesiedelte METRAN trennt die Shredderrückstände in NE-Konzentrate, die in Schmelzwerken zu neuen NE-Metallen verarbeitet werden. Die METRAN gilt als eine der NE-Recyclingspezialisten Europas und verwendet in allen Produktionsschritten Technologie auf dem neuesten Stand der Technik. Die aussortierte Kunststofffraktion wird als Rohstoff für den nächsten Verarbeitungs-schritt an die MBA Polymers geliefert, die sich gleich am Nachbargrundstück der METRAN befindet. MBA Polymers hat sich auf die Aufbereitung diverser Kunst-stofffraktionen zu Kunststoffpellets, die direkt dem Produktionskreislauf zur Herstel-lung neuer E-Geräte zugeführt werden können, spezialisiert. Viele nacheinander gereihte Verarbeitungsschritte gewährleisten die Produktion reiner Kunststoffe, wie ABS, HIPS und PP. Noch vor Ende des Jahres ist die Produktion neuer Kunststoff-typen geplant.

Neues Mitglied ab 1. September 2014

RECYCLING magazin, Hackerbrücke 6, 80335 München Tel.: 089 / 898 17 - 0, Fax: 089 / 898 17 - 350, www.recyclingmagazin.de

Umfirmierung

INTERSEROH Jade-Stahl GmbH firmiert seit dem 2. September 2014 unter dem Namen ALBA Metall Nord GmbH . Firmenanschrift bzw. Kontaktdaten bleiben unverändert.

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Terminkalender

2014 06. Oktober VDM Arbeitsausschuss Strategische Sondermetalle, Aue 06. Oktober VDM QG Elektroaltgeräte, Berlin 13. Oktober VDM Arbeitsausschuss Umwelt, Berlin 16. - 17. Oktober ESN Fortbildungslehrgang, Bonn 21. Oktober LME Dinner, London (26) 27. - 28. Oktober BIR, Paris 11. November VDM Vorstandssitzung, Berlin 11. November VDM Börsenausschuss, Berlin 13. - 14. November ESN Fortbildungslehrgang, Bonn 17. - 18. November ESN Mitgliederversammlung, München 25. - 28. November ESN Grundlehrgang, Bonn 04. Dezember VDM Arbeitsgemeinschaft Metalle Österreich, München 04. Dezember VDM Trefftag Süd, München 11. - 12. Dezember ESN Fortbildungslehrgang, Berlin 2015 14. Januar VDM Vorstandssitzung 22. Januar Euregio Trefftag, Aachen 12.-13. Februar ESN Fortbildungslehrgang, Bonn 08. - 13. März VDM/Kaps-Stiftung Juniorenseminar (Pflicht), Goslar 23.- 24. März ESN Fortbildungslehrgang, Berlin 26. März VDM Trefftag Ost, Leipzig 23.- 24. April ESN Fortbildungslehrgang, Düsseldorf 07. Mai VDM Mitgliederversammlung, Aachen (17) 18. - 20. Mai BIR, Dubai 21.- 22. Mai ESN Fortbildungslehrgang, Bonn 07. - 09. Juni VDM/Kaps-Stiftung Juniorenseminar (Wahl), London 11. Juni VDM Trefftag West, Köln 25. Juni VDM Trefftag Südwest, Freiburg 03. September VDM Trefftag Nord, Hamburg 24.- 25. September ESN Fortbildungslehrgang, Düsseldorf 13. Oktober LME Dinner, London (18) 19. - 20. Oktober BIR, Prag 22.- 23. Oktober ESN Fortbildungslehrgang, Bonn 03.- 06. November ESN Grundseminar, Bonn 09.- 10. November ESN Fortbildungslehrgang, Berlin 10.- 11. Dezember ESN Fortbildungslehrgang, Bonn

IMPRESSUM Mitteilungsblatt seit 1948 Heft 660 Herausgeber: Verband Deutscher Metallhändler e. V. Thomas Reuther (Präsident) Ralf Schmitz (Hauptgeschäftsführer) Redaktionsleitung: Jennifer Zingelmann Redaktionsassistenz: Heidrun Voigt � Hedemannstraße 13 D-10969 Berlin Österreich: Lothringerstraße 12 A-1031 Wien Europabüro: Square Ambiorix 43 B-1000 Brüssel � +49 30 259 37 38 18 � + 49 30 259 37 38 20 [email protected] www.vdm.berlin Anzeigenpreis: ¼ Seite 200,00 EUR* ½ Seite 400,00 EUR* 1 Seite 500,00 EUR* *Nettopreise Alle im Mitteilungsblatt „Der Metallhandel“ erschienenen Beiträge sind urheberrecht-lich geschützt. Der Verband übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit der in diesem Heft mitgeteilten Informatio-nen und haftet nicht für abge-leitete Folgen.

Diese Übersicht soll Ihre Terminplanung erleichtern und gibt den aktuellen Planungs-stand wieder. Änderungen sind möglich. Zu allen VDM Veranstaltungen erhalten Sie per Rundschreiben Einladungen mit Anmeldebogen. Nähere Informationen und An-meldeunterlagen für unsere staatlich anerkannten Schulungen nach Entsorgungs-fachbetriebeverordnung (ESN-Lehrgänge) finden Sie im Internet unter www.esn-info.de, dort unter Seminare.

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Werben auch Sie mit einer Anzeige im

Taschenbuch des Metallhandels

Die 12. Auflage des Taschenbuch des Metallhandels ist in Vorberei-tung und wird voraussichtlich im

Dezember 2014 erscheinen.

Wie bei den Vorauflagen besteht auch diesmal die Möglichkeit, Wer-

beanzeigen im Taschenbuch zu schalten .

Alle weiteren Informationen dazu

erhalten Sie bei der VDM Ge-schäftsstelle oder entnehmen diese dem Rundschreiben Nr. 115 vom

19.06.2014 Der unentbehrliche Ratgeber

erscheint im Winter NEU

in der 12. Auflage!