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Der Picknicker SONNTAG, 01.08.2010 SPEZIALAUSGABE NR. 3 www.polopicknick.de SEXIER THAN GOLF FASTER THAN HOCKEY. ROUGHER THAN RUGBY. Der PICKNICKER dankt für die Medienpartnerschaft Learning by Viewing Damit Poloneulinge noch besser verstehen, warum die Schieds- richter in bestimmten Situatio- nen auf Foul entscheiden, klären wir im Pololexikon Weiteres aus dem Regelwerk. .............. Seite 4 Von Mensch zu Mensch – Charity 2010 Der Erlös des diesjährigen Polo- picknicks fließt in die Projekte des Freundeskreises Knoch- marktransplantation Münster. Wir stellen Ihnen den Verein ganz genau vor. ...................... Seite 14 Argentinien – das Polo-Mekka Wer ein echter Polofan ist, der soll- te einmal im Leben eine Reise an- treten. Sie führt nach Argentinien, dort gibt es die weltbesten Spieler und Ponys. Der Poloreport macht sich auf den Weg. .............. Seite 5 Ort: Hugerlandshofweg Beginn: jeweils 12:00 Uhr Eintritt: 7 € pro Person/Tag Freier Eintritt unter 12 Jahren Please bring your own picknick! Internet: www.polopicknick.de Polopicknick 2010 – Hugerlandshofweg – Münster – 31.7. bis 1.8.2010 Nun ist er da, der Tag der Entscheidung. Seit zwei Tagen donnern die Pferdehufe über den Polora- sen am Hugerlandshof, jetzt hat das siebte Polopicknick seinen Höhepunkt erreicht: Wer gewinnt die Siegertro- phäe 2010? Nach den spannenden Halb- finalspielen vom Samstag, in denen sich Cilian durch ein 11:4½ gegen die SX-Capital durchsetzte und die Los No- cheros um Organisator Sebas- tian Schneberger 7:4 gegen das Team Immomia gewannen, kommt es heute um 16:15 Uhr zum absoluten Showdown: Cilian und die Nachtschwär- mer stehen im Endspiel – und es kann nur EINEN geben! Außerdem erwartet die Besu- cher des Polopicknicks heu- te ein weiteres charmantes Highlight. Im „Wooden Cup“- Finale, das unmittelbar vor dem „echten“ Endspiel ausge- tragen wird, kommt der legen- däre Holzball des ursprüngli- chen Polospiels zum Einsatz. Back to the Roots sozusagen – eine Tradition, die nur bei Münsters Polopicknick ge- pflegt wird. Bei einer solch perfekten Tur- nierorganisation, einer solch ehrgeizigen Darstellung aller Sportler wäre es übrigens eine Frechheit, würde das Wetter nicht auch ein weiteres Mal seine beste Leistung abrufen! Viel Spaß beim Lesen der dritten PICKNICKER-Aus- gabe. Wir freuen uns mit Ihnen gemeinsam auf einen packenden Finaltag! Foto: Ibrahim Ot

Der Picknicker 3 | 2010

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Ausgabe Nr. 3 des Picknickers.

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Page 1: Der Picknicker 3 | 2010

Der PicknickerSONNTAG, 01.08.2010SPEZIALAUSGABE NR. 3 www.polopicknick.de

SEXIERTHAN GOLF

FASTER THAN HOCKEY. ROuGHER THAN RuGbY.

Der PICKNICKER dankt für die Medienpartnerschaft

Learning by Viewing

Damit Poloneulinge noch besser verstehen, warum die Schieds-richter in bestimmten Situatio-nen auf Foul entscheiden, klären wir im Pololexikon Weiteres aus dem Regelwerk. .............. Seite 4

Von Mensch zu Mensch – Charity 2010

Der Erlös des diesjährigen Polo-picknicks fließt in die Projekte des Freundeskreises Knoch-marktransplantation Münster. Wir stellen Ihnen den Verein ganz genau vor. ...................... Seite 14

Argentinien – das Polo-Mekka

Wer ein echter Polofan ist, der soll-te einmal im Leben eine Reise an-treten. Sie führt nach Argentinien, dort gibt es die weltbesten Spieler und Ponys. Der Poloreport macht sich auf den Weg. .............. Seite 5

Ort: HugerlandshofwegBeginn: jeweils 12:00 UhrEintritt: 7 € pro Person/TagFreier Eintritt unter 12 JahrenPlease bring your own picknick!Internet: www.polopicknick.de

Polopicknick 2010 – Hugerlandshofweg – Münster – 31.7. bis 1.8.2010

Nun ist er da, der Tag der Entscheidung.

Seit zwei Tagen donnern die Pferdehufe über den Polora-sen am Hugerlandshof, jetzt hat das siebte Polopicknick seinen Höhepunkt erreicht: Wer gewinnt die Siegertro-phäe 2010?

Nach den spannenden Halb-finalspielen vom Samstag, in denen sich Cilian durch ein 11:4½ gegen die SX-Capital durchsetzte und die Los No-cheros um Organisator Sebas-tian Schneberger 7:4 gegen das Team Immomia gewannen, kommt es heute um 16:15 Uhr zum absoluten Showdown:

Cilian und die Nachtschwär-mer stehen im Endspiel – und es kann nur EINEN geben!

Außerdem erwartet die Besu-cher des Polopicknicks heu-te ein weiteres charmantes Highlight. Im „Wooden Cup“-Finale, das unmittelbar vor dem „echten“ Endspiel ausge-

tragen wird, kommt der legen-däre Holzball des ursprüngli-chen Polospiels zum Einsatz. Back to the Roots sozusagen – eine Tradition, die nur bei Münsters Polopicknick ge-pflegt wird.Bei einer solch perfekten Tur-nierorganisation, einer solch ehrgeizigen Darstellung aller

Sportler wäre es übrigens eine Frechheit, würde das Wetter nicht auch ein weiteres Mal seine beste Leistung abrufen!

Viel Spaß beim Lesen der dritten PICKNICKER-Aus-gabe. Wir freuen uns mit Ihnen gemeinsam auf einen packenden Finaltag!

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Page 2: Der Picknicker 3 | 2010

FASTER THAN HOCKEY.ROUGHER THAN RUGBY.

SEXIER THAN GOLF.

31. Juli und 1. August 2010

ab 12 Uhr am Hugerlandshofweg in Münsterwww.polopicknick.de

Page 3: Der Picknicker 3 | 2010

Der Picknicker Seite 3Sonntag, 01.08.2010

GRuSSwORT MARKuS LEwEOberbürgermeister der Stadt Münster

Polo, das schon zu Zeiten Alexanders des Großen in Persien ge-spielt worden sein soll, hat seinen Namen vom tibetischen Pulu, was so viel wie Ball bedeutet. Moderne Spiele mit Stock und Ball wie Hockey, Golf und Cricket finden ihren Ursprung im Polo.

Die Briten brachten das Spiel in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Asien nach Europa; 1895 gab es das erste Polospiel in Deutsch-land, nämlich in Hamburg. Polo wurde 1900 auch olym-pische Disziplin. Bei der Ber-liner Olympiade 1936 im Mai-feld-Stadion zog Polo mehr Zuschauer an als alle anderen Sportarten.

Nach Einstellung des Polo-sports in Deutschland kurz vor dem Zweiten Weltkrieg wurden erst wieder zu Beginn der 90er-Jahre Polovereine gegründet, und der Sport ge-wann erneut an Popularität. Umso mehr freue ich mich, dass für das Polopicknick in Münster nun bereits zum siebten Mal erfahrene Mann-

schaften gewonnen werden konnten, die spannende Chukker versprechen und in der Lage sind, das Faszi-nierende dieser Sportart, die besondere Partnerschaft zwi-schen Pferd und Reiter, dem Publikum zu vermitteln.

Dass dieser noch immer au-ßergewöhnliche Sport bei vielen Münsteranern hoch im Kurs steht, zeigen die stetig steigenden Besucherzahlen. Wenn in diesem Jahr rund fünftausend Besucherinnen und Besucher erwartet wer-den, dann ist dies den span-nenden sportlichen Polo-spielen und dem attraktiven Rahmenprogramm der ver-gangenen Jahre zu verdan-ken. Zusätzlich ist es mir eine besondere Freude, dass das

diesjährige Polopicknick zu-gunsten des Freundeskreises Knochenmarktransplantati-on e.V. in Münster ausgetra-gen wird, und ich hoffe auf großzügige Spenden.

Ich bedanke mich bei den Teams, den Gästen und den Sponsoren, die dabei helfen, Gutes zu tun und wünsche allen Besuchern eine faire sportliche Veranstaltung und ein unvergessliches Polo- wochenende!

Markus LeweOberbürgermeister der Stadt Münster

CILIAN NICHT zu STOppENLuis Duggan führt „die Goldenen“ ins Finale

gegen Los Nocheros Alles ist angerichtet für einen großen Finaltag des Polopicknicks 2010. Am Samstag machten die acht Teams in nervenaufreiben-den Duellen noch mal richtig Lust auf den heutigen Endspurt. Eine Vorentscheidung im Kampf um den ganz großen Triumph ist bereits gefallen: Das Team Cilian und die Nachtschwärmer um Sebastian Schneberger werden heute das siebte Polopicknick mit dem Finale beenden.

Den Anfang machten am Samstag die Teams von Schnitzler und Beresa, die am Freitag ihre Spiele verloren hatten. Im ersten Halbfinale um den Wooden Cup traten beide Mannschaften jedoch keineswegs wie Verlierer auf, boten direkt wieder großen Sport: In einem temporeichen Spiel hatte Beresa, das Vanes-sa Schockemöhle, Niels Os-terbaan, Ignacio Tillous und Dirk Baumgärtner bildeten, am Ende hauchdünn mit 6,5:6 die Nase vorn gegen Deutsch-lands beste Polospielerin Eva Brühl und ihre Kollegen Steffi von Pock, Bernt Sannwald und Pedro F. Llorente vom Titelverteidiger Schnitzler. Das Beresa-Team, von Haus aus Experte für Pferdestär-ken, steht demnach heute im „Wooden Cup“-Finale.

Völlig ungefährdet gestal-tete sich im anschließenden Spiel der Finaleinzug von Team Cilian im Aufeinander-treffen mit der Mannschaft der SX-Capital. Wie schon

am Freitag war Cilians Ar-gentinier Luis Duggan die herausragende Erscheinung dieser Partie. Immer wieder schickten Renske Quellhorst, Pascal Zantman und Simon Luginbühl ihren Star auf die Reise. Nach sieben Toren am Freitag ließ Duggan heute sagenhafte neun Tore folgen, ein klarer 11:4,5-Sieg war die Konsequenz. Cilian steht nun im Finale, trifft dort auf das Team von Organisator Sebas-tian Schneberger und seinen Los Nocheros. Die SX-Capital mit Mark Hänni, Sybille Ma-eder, Matias Maiquez und Stefan Prioiettis bleibt heute nur das Spiel um Platz drei gegen Immomia, das im An-schluss ebenfalls unterlegen war. Denn: Unerwartet aus-geschlafen präsentierten sich im dritten Spiel des Sams-tags die Nocheros, denen ein deutlicher 7:4-Erfolg gegen das Team Immomia gelang. Die Nachtschwärmer zeig-ten ein bestens aufeinander abgestimmtes Spiel. Beide Mannschaften schenkten

sich nichts, die Zuschauer bekamen laut Kommentator Alexander Schwarz „Welt-klasse-Polo“ geboten, viel Aufregung war dabei: Max Bosch fiel vom Pferd, Sebasti-an Schneberger bekam einen schmerzhaften Schlag auf die Hand, dennoch waren die Ak-tionen immer fair.Sechs der sieben Nocheros-Tore gingen auf das Konto vom überragenden Martin Podesta, dessen Kollegen Sebastian Schneberger, Tito Gaudenzi und Maurice van Druten ihm die Offensivakti-onen größtenteils überließen.

Tito Gaudenzi, der sich am Freitagabend wegen seines Jetlags nach einem Flug von Miami schon früh ins Bett verabschiedetet hatte, um heute ausgeschlafen zu sein („einer muss ja schließlich die Arbeit machen“), steuerte das siebte Tor zum Sieg bei. Das Team Immomia mit dem Bosch-Familienclan aus Sab-rina, Max und Ulrich sowie Mannschaftskamerad Mar-cos Roglos spielt heute um Platz drei gegen SX-Capital.

Wer sich im letzten Spiel des gestrigen Tages zwischen

Oeding-Erdel und dem Team Arns, Schwering & Kohne für das „Wooden Cup“-Finale qualifiziert hat und wer heu-te nur um Platz drei spielt, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Das Ergeb-nis können Sie allerdings der Programmübersicht in dieser Zeitung entnehmen.

Der PICKNICKER freut sich auf spannende Spiele am Fi-naltag und wünscht Ihnen viel Spaß beim Lesen und Zuschauen!

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Der Picknicker Sonntag, 01.08.2010Seite 4

Pololexikon

LEARNING bY VIEwING IIIwas darf man, was darf man nicht?

Aller Anfang ist schwer, das gilt für so ziemlich alles. Dass sogar passiver Sport mit Arbeit und Ler-nen verbunden ist, ist nahezu unverschämt, nur leider nicht zu ändern. Der Picknicker kümmert sich auch um solche Schicksale und wir stellen fest: Schlau werden kann auch Spaß machen.

Beginnen wir mit einer Dis-kriminierung: Der klassische Linkshänder ist beim Polo nicht nur nicht gerne gese-hen, sondern schlichtweg unerwünscht. Es sei denn, er lässt sich im klassischen Sinne umerziehen: Der Stick muss beim Polo nämlich mit der rechten Hand geführt werden. Über eine Protest-bewegung von Linkshändern im Polosport ist innerhalb der Geschichte des Sports jedoch nichts bekannt. Was darf man eigentlich ansonsten beim Polo und was ist unter Strafe verboten? Ein Blick in das Regelwerk macht schnell deutlich, dass der Schutz von Pferd und Reiter bei dieser so intensiven Sportart die obers-te Maxime ist. Wir starten

unsere kleinen Lektion mit Aktionen, die erlaubt sind:

Hook: Ein Spieler darf in den Schläger seines Gegen-spielers mit dem eigenen einhaken, um diesen beim Schlagen des Balles zu be-hindern. Allerdings darf der Stick nur kurz vor dem Schlag „gehookt“ werden. Es ist also Feingefühl gefragt. Der gegnerische Spieler darf mit dem Stick also am Schlag gehindert werden unter der Voraussetzung, dass der geg-nerische Reiter dabei nicht noch anderweitig behindert wird (etwa durch Abreiten) und sich der Ball zwischen den Pferden der beiden Spie-ler befindet.

Abreiten: Mittels des eigenen Körpers oder dem des Pferdes darf ein Spieler von seiner Li-nie abgedrängt werden. Diese sportlich faire Handlung be-zeichnet man als „Abreiten“.

Ein Spieler darf also einen parallel reitenden Gegner bei gleichem Tempo und auf glei-cher Höhe aus der Spur drän-gen, damit dieser den Ball nicht mehr treffen oder ei-nen ballhabenden Mitspieler nicht stören kann. Allerdings darf der Winkel dabei nur so groß sein, dass der Zusam-menprall nur einen kleinen Stoß verursacht. Zusätzlich gilt: Je schneller das Pferd läuft, desto flacher muss der Winkel sein. Wer in einer sol-chen Position allerdings auf die Idee kommt, seinen Kon-trahenten mit dem Ellenbo-gen zu traktieren, wird, sollte er erwischt werden, durch einen der Umpires bestraft und hat auch den Gentlemen-Kodex der Polospieler nicht verstanden.

Natürlich gibt es auch Ver-bote für die Akteure: Die wichtigste Regel im Polo ist zugleich die einfachste und die komplizierteste, auf jeden Fall aber die am meisten ge-brochene: das Wegerecht.Wenn der Ball sich nach ei-nem Schlag in Bewegung be-findet, hat derjenige Spieler das Wegerecht, der sich auf dieser Linie des Balls befin-det. Wenn ein anderer Spieler

die gedachte Linie zwischen dem Ball und dem Spieler mit Wegerecht kreuzt, begeht er ein Foul. Der Spieler, der der Balllinie folgt oder als Erster die Linie des rollenden Balles aufnimmt, darf nicht von ei-nem anderen Spieler gekreuzt werden. Das klingt kompli-ziert, ist es auch. Zumindest für die Spieler. Nach einigen Minuten Beobachten und Mitverfolgen erschließt sich jedoch jedem interessierten Betrachter diese Regel durch reines Zusehen. Learning by Viewing eben.Es ist wie im richtigen Leben, jeder Fehler wird bestraft. Der Fehler heißt hier Foul und die Strafe wird in Form eines Freistoßes zugunsten der gegnerischen Mann-schaft verübt, das nennt man Penalty. Abhängig davon, wie schwerwiegend das begange-ne Foul war, bemisst sich die Distanz des Freischlages zum Tor.

So weit, so gut. Und jetzt folgen Sie bitte wieder dem Spielgeschehen. Wie gesagt: Man beachte vor allem das Wegerecht und schon stellt sich ein angenehmes Lear-ning by Viewing ein.

Polo hautnah: Natürlich lernt der Zuschauer am meisten über Polo durch die direkte Beobachtung

„Eintritt frei!“ – das Tritt-in

Es gibt immer was tun. Die Anforderungen an Pferd und Reiter sind beim Polo immens. Hier werden Mannschafts- und Pferde-sport auf ganz besondere Weise vereint. Während der Chukker ist den Zuschauern dadurch stets allerbeste Unterhaltung gebo-ten. Doch nicht nur während das Spiel läuft, auch in den Pausen hat das Publikum durchaus Programm. Schließlich wird beim Polo nicht nur von den Aktiven auf dem Spielfeld höchster Ein-satz erwartet.Zwischen den ersten beiden und den letzten beiden Spielen sind alle Zuschauer eingeladen, auf das Spielfeld auszuströmen, um die von Pferdehufen und Sticks herausgerissenen Rasenstücke an ihren rechtmäßigen Platz zurückzubefördern. Zum sachge-mäßen „Eintreten“ eignet sich am besten festes Schuhwerk. Für Damen mit hohen Absätzen stellt das Tritt-in ein kleines Aben-teuer dar.Das traditionelle „Tritt-in“ bietet dem Publikum eine schöne Ge-legenheit, die Perspektive von Spieler und Pferd einzunehmen und die Akteure dabei hautnah zu erleben. In England gilt der Auftritt beim „Eintritt“ als besondere Ehre: Die königliche Fa-milie schreitet – sofern anwesend – stets zuerst auf den grünen Rasen.

Polo+10 Das Polo-Magazin ist das offizielle Magazin des Deutschen Polo Verbandes | [email protected]

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Page 5: Der Picknicker 3 | 2010

Der Picknicker Seite 5Sonntag, 01.08.2010

ARGENTINIEN das polo-Mekka

Wer ein echter Polofan ist, der muss einmal im Leben eine Rei-se antreten. Eine weite Reise, die ihn nach Argentinien führt – nicht das Heimatland, aber doch das Land des Mannschaftsreit-sports. Polo ist dort mehr als eine Sportart unter vielen, es ist der Nationalsport – für die Oberklasse wohlgemerkt. „In anderen Ländern übt man Polo aus, in Argentinien wird Polo gespielt“, sagt man … noch Fragen?

Fakt ist: Die besten Polo-spieler der Welt kommen aus Argentinien und die in-ternational bedeutendsten Polomeisterschaften finden hier statt. 1893 wurde das erste Open ausgetragen, dem bis heute unzählige Turniere folgten. Die drei wichtigsten nennt man auch die Triple Corona, die Dreifache Krone. Die teilnehmenden Teams müssen ein Handicap zwi-schen 28 und 40 aufweisen; ein Niveau, das England und die USA um Einiges über-trifft. Das prestigeträchtigs-te Turnier des Landes und zugleich die inoffizielle Welt-meisterschaft ist das Cam-peonato Argentino Abierto de Polo. Ausgetragen wird es jedes Jahr im November und Dezember; dann wenn der Frühling in den Sommer übergeht.

Die beste Zeit also, die (Le-bens-)Reise anzutreten. In Buenos Aires angekommen, steigt der Pilger früher oder aber spätestens, um das Fi-

nale im Campo Argentino de Polo zu sehen, in eines der zahlreichen Taxis. „¡Dale, vamos a la catedral del Polo!“, antwortet der Chauffeur vielleicht, denn so nennen die Porteños ihr Stadion, die Polo-Kathedrale – und spä-testens jetzt kann der Reisen-de sicher sein: Er ist auf dem rechten Weg, das heilige Zen-trum des geliebten Sports zu entdecken. Alles begann mit den Eng-ländern, die vor etwa 150 Jahren ihren geliebten Sport nach Argentinien importier-ten. Dass er dort schnell an Beliebtheit gewann, lag zum einen an der Ähnlichkeit mit dem einheimischen Pato – geübte Reiter gab es zur Ge-nüge. Zum anderen boten die riesigen Estancias der Pampa die perfekten Bedingungen zur Pferdezucht und reich-lich Platz für Polofelder. Und auch der wirtschaftliche Auf-schwung in dieser Zeit wird seinen Teil zur Etablierung der neuen Sportart beigetra-gen haben.

Auf der Fahrt nach Palermo, dem grünen und daher geho-benen Wohnviertel, in dem das Stadion liegt, weiß der Taxifahrer Einiges zu berich-ten über sein geliebtes, sein Buenos Aires querido. Stolz erzählt er, dass es die Stadt mit der längsten und mit der meistspurigsten Straße, mit dem breitesten Fluss und, das wird Mann nicht unerwähnt lassen, mit den schönsten Frauen der Welt ist. Die 12- Millionen-Metropole ist eine Stadt der Superlative, auch in Sachen Polosport: Es ist die Heimat des besten Polospielers der Welt, Adolfo Cambiaso. Ein Polo-Wunder-kind. Mit zwölf Jahren nimmt der Sohn eines Pferdezüch-ters an seiner ersten Meister-schaft teil. Im Alter von 14 Jahren ist er Profi, fünf Jahre später wird er als jüngster Spieler auf das Traum-Han-dicap 10 eingestuft. Wenn Adolfito heute auf dem Feld steht, hört man manchen Zu-schauer rufen: „Der spielt wie einst Maradona!“ Er ist der unbestrittene Polo-Gott, die Nummer eins der Weltrang-liste. Seine Turnierpferde, die Polos Argentinos, züchtet er inzwischen selbst. Verheira-tet ist Cambiaso, wie so viele Polospieler, mit einem Mo-del – natürlich. Business as usual: Es gelten die gleichen Paarungsregeln wie beim Fußball. 1997 gründete Cambiaso das Poloteam La Dolfina, das sich zu einem der besten Teams der Gegenwart entwickelte. Vier Mal gewannen sie schon das Argentinische Open. So auch 2009, als es zum 116. Mal ausgetragen wurde. Es war ein historisches Finale: Zum ersten Mal trafen im Rahmen dieses Turniers zwei Mannschaften mit dem maxi-

malen Handicap von 40 auf-einander – Ellerstina vs. La Dolfina. Das perfekte Match!

Bei all den Informationen muss man aufpassen, wohin die Taxifahrt überhaupt geht. Nichts wird dem Fahrer ver-lockender erscheinen, als seinem Gast nicht nur von all den Sehenswürdigkeiten zu berichten, sondern sie ihm auch gleich zu zeigen … und das kann teuer werden.

Am Stadion dann herrscht reges Treiben. Es ist ausver-kauft. Alle 12.000 Plätze werden sich innerhalb der nächsten Stunde füllen, trotz der horrenden Eintrittsprei-

se; aber wer hierher kommt, kann es sich leisten. Auf dem Gelände: Messeam-biente. Mercedes Benz, Ro-lex, La Martina und andere Anbieter präsentieren ihre Luxusgüter. Darunter die ob-ligatorischen argentinischen Lederwaren. Ein Paar Stiefel

für nur 1900 Pesos. Sonder-angebot. Polo boomt und Polo ist glamourös. Man will nicht nur das Spiel sehen, auch will man selbst gesehen werden. So wird dem Auge auch am Rande des Turniers einiges geboten: A- bis F-Prominenz, reiche Männer, glückliche Kinder und – ja, der Taxifah-rer hat nicht gelogen – wun-derschöne Frauen, vor allem unter den vielen Promomäd-chen der Edelkonzerne.Der Spielbeginn rückt näher, die Sitzreihen füllen sich, die Spannung steigt zusehends. Anstelle der Sonne glitzert nun der goldene Siegerpokal am Horizont. Er ist es, um den sich heute alles dreht. Als die Spieler flankiert von Fahnenträgern auf das Feld reiten – tosender Applaus. Die Holztribüne vibriert un-ter den Füßen der Zuschauer. Dann kehrt eine fast religi-öse Ruhe vor der Hochhaus-kulisse der Großstadt ein. Lange hält sie nicht an. Die in Trikots gekleideten jünge-ren Fans hüpfen auf und ab, stimmen ihre Fangesänge, die Hinchada an: „Dale campeón, dale campeón“. In den Pausen glätten die Damen den Rasen,

wie damals Julia Roberts? Fehlanzeige. Sie gießen sich einen Mate, das teeähnliche Nationalgetränk der Argen-tinier, auf, liebkosen ihre Kinder oder streicheln ihre Schoßhündchen. „¡Que gola-zo!“ Der Torjubel mischt sich mit Pfiffen und Beschwer-den. Es steht außer Frage, wer hier mit welchem Team fiebert, auch wenn keine Mannschaftsfahnen wehen. Der Lärmpegel ist beträcht-lich: Stadionfeeling! Wenn auch auf die feine Art … Man jubelt, man hofft, man leidet und manch eine schmilzt da-hin, beim Anblick des heißbe-gehrten Lieblingsspielers.

Polo in Argentinien, das ist Tradición Pasión, Riesgo y Devoción.

Poloreport

Handicap„A polo handicap is the best passport in the world“, stelle einst Winston Chur-chill fest. Einen richtigen Passport hat der ehemalige englische Premier in seiner späteren Karriere wohl auch nicht mehr so oft vorzeigen müssen. Da hat ihn ja jeder gleich erkannt. Aber was hat es mit diesem so charakte-ristischen Handicap genau-so auf sich?Beim Polo hat jeder Spieler ein „HDC“. Ähnlich wie beim Golf, nur dass dort ein sehr niedriges Handicap auf die gro-ße Klasse eines Spielers hinweist. Beim Polo ist es umgekehrt: Je höher das Handicap, desto besser der Spieler.Eine Handicap-Kommission bestimmt nach internationalen Maßstäben die Einstufung der einzelnen Spieler. Diese reicht von -2 (Anfänger) bis +10 (Vollprofi). Spieler können ihr Handi-cap durch Torerfolge und erfolgreiche Turniere verbessern.Die besten Polo-Spieler der Welt mit einem HDC von +10 kom-men zum größten Teil aus Argentinien. Die besten deutschen Spieler liegen in Leistungsklassen von +4 und +5. Die HDC-Kategorisierungen nehmen Einfluss auf die Teamzusammen-setzung. Die Summe der Einzelhandicaps eines Teams bildet das Gesamthandicap einer Mannschaft. Wenn Mannschaften mit unterschiedlichen Team-Handicaps gegeneinander antreten, erhält die Mannschaft mit dem geringeren Handicap eine Tor-vorgabe. Man unterscheidet bei Turnieren die Leistungklassen „Low Goal“ und „High Goal“, die mit Handicaplimits einherge-hen.High Goal Polo ist die höchste Spielklasse; hier beginnt das Mannschafts-Handicap bei +8. Geregelt ist bei jedem Turnier, das nach DPV-Regeln ausgetragen wird, auch die Anzahl zuläs-siger Spieler aus dem Ausland, die meist als Profis aus Argenti-nien engagiert werden.

Das heutige Wappen Argentiniens

Page 6: Der Picknicker 3 | 2010

Der Picknicker Sonntag, 01.08.2010Seite 6

pICAzA’S SECRETSAus dem Tagebuch eines poloponys

Ein anstrengender Arbeitstag geht zu Ende. Es wurde viel galop-piert, geschwitzt, trainiert. Die Tage vor dem Polopicknick sind in jedem Jahr besonders anstrengend für die Profistute Picaza, das Polopony von Sebastian Schneberger.

Auch wenn die Tage länger werden, findet das argentini-sche Energiebündel hier und da noch die Zeit, das ganz per-sönliche Tagebuch zu pflegen … das uns „zufällig“ in die Hände fiel. Wie läuft so eine Turniervorbereitung eigent-lich bei den inoffiziellen Stars des Polos, den Poloponys, ab? Was müssen die flinken Vier-beiner täglich leisten und wie erleben sie den lang erwar-teten Turniertag? Wir haben uns in den Stall der Profi-stute Picaza geschlichen und einen Blick in die geheimen Aufzeichnungen der „Los Nocheros“-Leistungsträgerin gewagt.

Freitag, 16.07.

„Ich kann heute irgendwie schlecht einschlafen. Man hat ja so Tage … Noch zwei Wo-chen bis zum Polopicknick. Die Freude ist riesig, aber all-mählich werde ich doch ganz schön nervös. Die Gedanken kreisen. Trotzdem bin ich auf

jeden Fall optimistisch, denn seit einigen Tagen ist mein Trog voller und das Training intensiver, wenn das so weiter geht, bin ich bald topfit.“

Samstagmorgen, 24.07.

„Puh, allmählich wird’s rich-tig anstrengend! 6:00 h auf-stehen und frühstücken. Na gut, darüber kann ich mich jetzt nicht beschweren, denn der Hafer und die Pellets, die täglich in meinem Trog landen, sind schon allererste Sahne. Mjam!

Kurz verdaut und schon geht’s los zum allmorgendlichen Training. Das geht ab: Halbe Stunde Galopp, da kann man schon ganz schön aus der Puste kommen. Zum Glück trainieren wir ja im Team und an dem Sprichwort „ge-teiltes Leid ist halbes Leid“ ist wirklich was dran. Meine Teamkollegen waren heute

ganz schön schnell. Ich muss mich ordentlich anstrengen, damit ich die Nummer 1 blei-be. Zum Glück kommt keines der anderen Ponys an meine Wendigkeit und Spielüber-sicht ran. Klar, bei sieben Jah-ren Berufserfahrung. Kinder, in der Zeit habe ich einfach so viel gesehen, dass ich mittler-weile manchmal schon mehr Übersicht habe als der nette Herr auf meinem Rücken.“

Samstagnachmittag, 24.07.

„Nach einem kleinen Mit-tagssnack werden wir ge-schniegelt, gestriegelt und in Sattel, Trense und Gama-schen geschmissen. Ich mag diese Rituale. Alles muss perfekt sitzen, da bin ich abergläubisch. Jetzt wartet das wahre Polo-training auf uns: Stick and Ball. Das Zusammenspiel von Reiter, Schläger und mir läuft einfach immer wie am Schnürchen und es macht irre viel Spaß, mit vollem Tempo auf den Ball loszudonnern, um wenige Millisekunden später das dumpfe Geräusch des perfekt ausgeführten

Schlages zu vernehmen. Ich habe heute beobachtet, dass ein, zwei Neulinge noch sicht-lich nervös waren, aber das wird sich legen. Alles Gewöh-nungssache. Schließlich sind wir von Haus aus Fluchttiere. So cool auf laute Geräusche und hektisches Treiben zu reagieren, ist nicht selbstver-ständlich. Doch wir Polopo-nys sind aus ganz besonde-rem Holz geschnitzt. Kluge Züchtung und Training vom Fohlenalter an haben uns Nervenstärke und Ehr-geiz eingeflößt. Mittlerweile ist es echt spaßig, so richtig in die Zweikämpfe zu gehen und die Konkurrenz abzudrän-gen. Das erinnert mich an schönste Kindertage, als ich das in meiner argentinischen Heimat beim Rindertreiben lernen durfte. Hach, wie die Zeit vergeht. Da werde ich ja glatt ein bisschen wehmütig …“

Donnerstag, 29.07.2010

„Der Countdown läuft. In zwei Tagen ist es so weit. Ich kann mich noch gut an das Polopicknick im letzten Jahr

erinnern. Wir mussten total früh aufstehen, wurden or-dentlich rausgeputzt und sind dann mit dem Pferdetrans-porter zum Hugerlandshof gefahren.

Dort habe ich die Wettkampf-stimmung in der Luft gespürt und war bis zum Spielbeginn kaum noch zu halten. Einfach der Wahnsinn! Ich habe die Chukkers, in denen ich ein-gesetzt wurde, wie im Rausch erlebt, habe selbst die jubeln-den Zuschauer um mich her-um vergessen. Da waren nur noch der Ball, die anderen Pferde und die Kommandos. Naja, wir waren dann ja auch ziemlich erfolgreich. Gott sei Dank, denn ich hasse es, zu verlieren. Ich hoffe, dieses Jahr können wir an den Erfolg anknüpfen. Ich werde auf je-den Fall alles dafür geben!“

Vielen Dank, Picaza, für die-sen eher unfreiwilligen, aber doch sehr informativen Ein-blick in den Alltag eines Polo-ponys. Das Training scheint vorbei zu sein, auf dem Hof ist schon Hufgetrappel zu hören.

Fix das Tagebuch versteckt und aus dem Stall geschli-chen.

Stallgeflüster

Page 7: Der Picknicker 3 | 2010

Der Picknicker Seite 7Sonntag, 01.08.2010

pOLO HEISS & KALTvon beachboys und Schneehasen

Sie erinnern sich doch sicherlich an Ihren letzten Strandspazier-gang: Der feine Sand gibt bei jedem Schritt ein bisschen nach, der „Abstoßfuß“ rutscht immer etwas nach hinten.

Nicht dramatisch, aber eben doch so, dass der Spaziergang sich eher nach Leibesübung anfühlt als nach Umher-

schlendern. Es benötigt weit-aus mehr Schmackes in den Beinen, um dem nachgeben-den Sand zu trotzen, als das

z. B. beim Flanieren in der Münsteraner Fußgängerzone vonnöten ist. Ähnlich geht das auch den Poloponys: Über

den Rasen beim „normalen“ Polo zu galoppieren, ist ohne Frage einfacher als über den Sand beim Beachpolo.

Beachpolo – das könnte die Urlaubsvariante des Polo-sports sein. Ist es aber nicht. Diese Form des Polos ist nämlich keineswegs minder herausfordernd für Pferd und Reiter. Die Teams beste-hen aus nur zwei Spielern pro Mannschaft (sonst sind es vier); damit wird das beim Polo ohnehin schon entschei-dende individuelle Können der Spieler noch wichtiger. Gespielt wird auf einem unge-fähr 100 mal 40 Meter großen

Feld am Strand oder auf Sand. Häufig wird die oberste, wei-che Sandschicht abgetragen und der darunter liegende Sand verfestigt; anstrengen-der als der Rasengalopp bleibt es für die Ponys trotzdem.Dass Polo nur an den Strän-den von Dubai oder Miami gespielt wurde, ist vorbei: Der 1. Beach Polo World Cup Sylt fand 2008 auf Sylt statt. Darüber hinaus sollte der wissbegierige Besucher des Münsteraner Polopicknicks

zum Beachpolo wissen: Der Ball ist häufig grün (was sich für Rasenpolo zweifelsohne nicht empfehlen würde), die Eleganz und Leidenschaft des Sports kommt bestens zur Geltung (alleine die Dynamik des Meeres wirkt beflügelnd) und die Atmosphäre ist strandesgemäß.

Was der Sommer kann, kann der Winter natürlich auch: In der kalten Jahreszeit wird Snowpolo gespielt, z. B. in St. Moritz (dort fand der diesjäh-rige Schnee-World-Cup statt). Die Kulisse ist häufig atembe-raubend: Polo vor schneebe-deckten Bergen hat etwas von einer schroffen und majestäti-schen Schönheit. Die Schnee-decke ist festgaloppiert, der Ball ist rot und das Team be-steht wie beim Rasenpolo aus vier Spielern. Fröstelig geht es beim Snow Polo auf jeden Fall nicht zu – eher hitzig, kämpferisch und gut gelaunt.

So ist Polo, ganz gleich, ob es drumherum heiß oder kalt ist.

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Page 8: Der Picknicker 3 | 2010

Der Picknicker Sonntag, 01.08.2010Seite 8

Polo in ArgentinienFoto: Hugh Denholm

Kamel-Polo Mongolia vs China

Foto: Tom Claytor

Elefanten-Polo Moet vs Mercedes

Foto: Tom Claytorwww.argentinapolo.com

Kamel-Polo in der Wüste Gobi, Mongolei

Foto: Tom Claytor

Kamel-Polo in der Wüste Gobi, Mongolei

Foto: Tom Claytor

Polo in ArgentinienFoto: Hugh Denholm

Polo weltweit

Page 9: Der Picknicker 3 | 2010

Der Picknicker Seite 9Sonntag, 01.08.2010

Picknick-Pinnwand

ÜbER DEN TELLERRANDLektüre-Tipps für polofreunde und Gourmets

„So backt Man(n) in Münster heute“. Das ist der Titel eines neuen Kochbuchs, das passend zur Vorweihnachtszeit vom Tecklenborg Verlag herausgegeben wird.

Wie der Titel schon sagt, wird dort weniger gekocht als viel-mehr gebacken. Ein „Back-buch“ sozusagen. Und, wer hätte das gedacht: Sebastian Schneberger scheint nicht nur auf dem Polopony talen-tiert, sondern auch des Ba-ckens mächtig zu sein. Sonst wäre er wohl kaum in der demnächst erscheinenden Rezeptsammlung männlicher Münsteraner mit einer Kre-ation vertreten: Cup Cakes – kein Name könnte treffender sein für Gebackenes aus dem Hause Schneberger.

Sollten Sie gerade zufällig 200 g Mehl, 200 g Butter, 150 g Zucker, zwei Eier und eine Messerspitze Backpul-ver parat haben, könnten Sie an dieser Stelle gleich losle-gen. Sebastian Schneberger erklärt Ihnen wie.

„So backt Man(n) in Münster heute“ wird Anfang Oktober 2010 zu einem Preis von ca. 30 Euro im Tecklenborg Ver-lag erscheinen.

www.tecklenborg-verlag.de

Der pICKNICKER bedankt sich beim polo-Magazin pACE ...

... für die redaktionelle Unterstützung bei der Reportage „Was Sie schon immer über Polo wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten“, durch die wir innerhalb der PICKNICKER-Ausgabe 1 mit Vorurteilen gegenüber der Sportart Polo aufgeräumt haben.

Während der PICKNICKER Sie im Rahmen des Polopicknicks gezielt mit redaktionellem Input zur Turnierveranstaltung in drei Ausgaben versorgt, stillt das Polo-Magazin PACE in vier Ausgaben jährlich durch spannende Reportagen, Interviews und Hintergrundberichte zum Thema Polo regelmäßig Ihr weiterführendes Interesse.

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Freuen Sie sich über die Meister von heute.

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Der Picknicker Sonntag, 01.08.2010Seite 10

pOLOROIDprominente polospieler

T o m m y L e e Jo n e s

Das MultitalentEr hätte professioneller Football-Spieler werden können, er hat in Har-vard studiert, doch seine Millionen hat er in Hollywood verdient: Als vielseitig talentiert muss man Tommy Lee Jones wohl bezeichnen. Spä-testens seit seinem Auftritt 1997 an der Seite von Will Smith in „Men in Black“ ist der heute 63-jährige Schauspieler weltbekannt. Schon immer war der kantige Texaner ein Topsportler und Pferdeliebhaber. Jones schaffte es über Football-Stipendien bis auf die Harvard-Univer-sität, wo er Anglistik studierte und 1969 cum laude abschloss. Er hätte auch als Profi-Spieler zu den Dallas Cowboys gehen könnten, heißt es. Naja, dann doch lieber Hollywood. Nach der Uni verbrachte Jones aber zunächst sieben Jahre in New York am Theater und beim Fernsehen, ehe er nach Kalifornien ging und über das Westernreiten beim Polo landete. Seitdem ist seine Leidenschaft für diesen Sport ungebrochen: „Polo is the finest thing that a man and a horse can do together“, cha-rakterisiert er sein Treiben auf dem Polopony. Jones ist heute in ver-schiedenen karitativen Projekten aktiv und lebt fern von Hollywood in San Antonio, Texas. In der Umgebung bewirtschaftet er zwei Ranches, auf denen er selbst Poloponys züchtet.

Die PowerfrauDen meisten Menschen begegnete die mittlerweile 67-Jährige wohl in ih-rer Rolle als Jennifer Hart in der Fernsehserie Hart aber herzlich (1979 bis 1984). Die als Stefania Zofia Federkiewicz in Hollywood geborene Schauspielerin polnischer Herkunft war in über 200 TV-Auftritten zu sehen. An der Seite vieler Superstars wie John Wayne, Roger Moore oder Anthony Hopkins stand der Rotschopf vor der Kamera. Selbstverständ-lich besitzt Frau Powers einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame. Obendrein ist die kinderlose Powerfrau eine herausragende Polospie-lerin. Als Teilhaberein einer Pferdefarm in Bridgehampton/New York mündete ihre Leidenschaft für Pferde in eine ansehnliche Karriere auf dem Polopony. Powers beschrieb ihre Liebe zum Polo einmal als „the one folly“ (ihre einzige „Verrücktheit“). Von den 80er-Jahren an spielte sie sehr intensiv, sogar auf dem High Goal Level. Powers war unter den ersten ausländischen Mitgliedern des Royal County of Berkshire Polo Club in Windsor/UK, spielte außerdem im Siegerteam der Joule UK Na-tional Women’s Championship 2005 in Ascot Park. Powers ist Direkto-rin der von 1959 von William Holden gegründeten Mount Kenya Game Ranch sowie internationale Sprecherin des Tierschutzes.St e f a n i e P o w e r s

Ad o l f o Ca m b i a s o

Der WeltbesteWährend der Fußballweltmeisterschaft ließ sich wieder herrlich strei-ten: Wer ist der beste Fußballspieler der Welt? Messi, Ronaldo, Iniesta oder doch Thomas Müller? Wird beim Polo eine solche Frage aufgewor-fen, ist die Meinung aller Experten einhellig: Der beste Polospieler der Welt ist Adolfo Cambiaso.„Dolfi“ wie ihn seine Freunde nennen – und davon hat Herr Cambiaso weltweit viele – hat natürlich das bestmögliche Handicap: 10. Wie die meisten argentinischen Polospieler wuchs auch Adolfo auf ei-ner Polo-Farm auf. Als Zwölfjähriger hatte er bereits ein HDC von +1, ein Jahr später schon +3, mit 14 wurde „Dolfi“ Profispieler. So ging es immer weiter bis an die Spitze der Welt. Schon als 19-Jähriger hatte Cambiaso das HDC 10 erreicht. Allein mit einer Aufzählung der Polo-Titel, die der 35-Jährige bislang geholt hat, könnte man eine eigene Zei-tung füllen. Klar, dass dem jungen Herrn die Frauenwelt schon immer zu Füßen lag. Das Rennen hat das argentinische Model María Vazquez gemacht, die mit „Adolfito“ – wie sie ihren Supergatten gerne nennt - zwei Kinder hat. In Sachen männliche Vornamen zeigen sich die Cam-biasos hingegen nicht sehr talentiert. Adolfos Sohn heißt genau wie auch schon Adolfos Vater hieß: nämlich Adolfo. Dieser wurde natür-lich während eines Polospiels geboren, das der liebe Papa freundlicher-weise nach dem 4. Chukker verließ, um seiner Frau im Krankenhaus beizustehen.

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Der Picknicker Seite 11Sonntag, 01.08.2010

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DIE ENGLISCHEN ROYALSund der Sport der Könige

Damals, es ist wirklich schon lange her (über 150 Jahre), entdeck-ten britische Teepflanzer in Indien den Polosport für sich. In ih-rer Begeisterung gründeten sie den ersten Poloclub der Welt.

Die britischen Kavallerie-Einheiten ließen sich die Chance nicht entgehen und integrierten das Spiel in ih-ren Berufsalltag; so machte Mensch und Tier das Training Spaß! Die Offiziere wollten nach ihrer Rückkehr natür-lich auch in Großbritannien einen Poloclub haben. Sie fa-ckelten nicht lange: 1859 gab es ihn. Der im Jahre 1876 ge-gründete Hurlingham Polo Club schrieb die Poloregeln erstmals fest. Bis heute wer-den sie im internationalen Sport zitiert. Polo war 1900, 1908, 1920, 1924 und 1936 olympische Disziplin.

Die ersten drei Turniere ge-wann jeweils ein britisches, die letzten beiden ein argen-tinisches Team. Heute ist Großbritannien die wichtigs-te Nation im europäischen Polosport (weiter weg sind da nämlich noch Argentinien und USA).

Auch das Königshaus sprang früh auf – auf den „Polozug“ und auf das Polopony selbst. In den großen Londoner Parks fanden im 19. Jahrhun-dert die ersten Poloturniere statt. Etliche Männer der Kö-nigsfamilie waren und sind im Polosport aktiv. Dazu zäh-len König George V., König George VI. und Lord Louis Mountbatten. Das war der Großonkel von Prinz Charles, der sogar zwei Lehrbücher über Polo verfasste („An Introduction to Polo“ sowie „An Introduction to Umpi-ring“ als eine Einführung für Schiedsrichter). Prinz Philip ist Mitgründer und Präsident des Guards Polo Club (seit der Gründung 1955). Inzwischen hat er das Polospielen aus Altersgründen aufgegeben. Prinz Charles spielte über 40 Jahre lang, auch in High-Goal-Turnieren, und erreich-te als Amateur immerhin ein Handicap von vier. Die Söhne

Prinz William und Prinz Har-ry schwingen sich ebenfalls regelmäßig aufs Polopferd. Letzterer ist kürzlich gerade kopfüber vom Polopony ge-fallen, hat sich aber schnell

wieder berappelt – auch bei einem Benefiz-Spiel braucht es Kämpfernaturen. Und jetzt festhalten: Auch Queen Elizabeth II. ist in den Polo-sport involviert. Allerdings

reitet sie nicht in flatterndem Gewand und mit wallendem Haar neben ihren Enkeln. Stattdessen züchtet sie mit Erfolg Poloponys und nimmt regelmäßig die Siegerehrung beim Queen’s Cup und beim Coronation Cup vor. Das scheint standesgemäß.Die Versuche, an Insider zu ihrer Zucht der Polopferde zu kommen (wir haben direkt und vor Ort angefragt), sind leider im Sande des Bucking-ham Palace verlaufen. Eine Info zum historischen Aspekt immerhin: Der englische Vollbluthengst „Rosewater“ und seine Söhne wurden zu den Stammvätern des heu-tigen Polopferdes. Das ist ja schon mal was.Wie bei dem von Harry, dem britischen Thronfolger Num-mer drei, organisierten Polo-spiel steht auch hinter dem Münsteraner Polopicknick 2010 der Charitiy-Gedanke. Und nicht nur wegen dieser Parallele dürfen wir sagen:

Es wird ein königliches Wo-chenende am Hugerlands-hofweg!

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Der Picknicker Sonntag, 01.08.2010Seite 12

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EDas Poloteam der SX-Capital AG triumphierte in Gestalt der „Bad Boys“ vom Polo & Coun- tryclub Bad Bentheim bei der 04er Premiere des Polopick-nicks. Hathumar Rustige-Canstein (D), Dr. Rob Heurmann (NL), Hugo Ituraspe (ARG), Mathieu van Delden (D) (wegen einer gebrochenen Hand nur Kommentator) und Dr. Wilfred A. Borstlap (NL) (v.l.) zählten zum Siegerteam.

2004

Im zweiten Turnierjahr durfte die Mannschaft von Oeding-Erdel den Siegerpokal entgegen nehmen. Das schweizerische Team Easy vom Züricher Polopark e.V. bestehend aus (v.l.) Federico Bachmann (ARG), Philipp Maeder (CH), Sybille Maeder (CH) und Diego Zabalia (ARG).

2005

Den Titel erfolgreich verteidigen konnten für Oeding-Erdel im Folgejahr (v.l.) Carla Bachmann, Philip Maeder, Eric Gene und Federico Bachmann. Sybille Maeder (Mitte) konnte aufgrund einer gerissenen Sehne nicht sportlich eingreifen. Dennoch wurde sie von der Champagnerdusche nicht ver-schont.

2006

Die SX-Capital AG zum zweiten Mal an der Spitze. Diesmal würdig vertreten durch die „Los Nocheros“ vom Poloclub Lobos (ARG). Martin Podesta (ARG), Sebastian Schneberger (D), Tito Gaudenzi (US/Schweiz) und Nicolas Ruiz Guiñazu (ESP) erspielten sich den Triumph.

2007

Im vorletzten Jahr jubelte am Ende das Polo-team Viering, das sich um den Präsidenten des Niedersächsischen Polo Clubs aus Hannover, Wolfgang Keiling (2.v.r.), geschart hatte. Marcello „Tucci“ Caivano (ARG) (l.), Peter Kienast (D) (2.v.l.) und Marc Pantenburg (D) (r.) taten ihr Übriges dazu.

2008

Die gleichen Spieler wie 2008 hatten auch 2009 die Nase vorn: Mit 5:4 konnte sich das Münsteraner Team Schnitzler im Finale knapp gegen das Team Volt Interactive durchset-zen. Caivano, Kienast, Pantenburg (Präsident vom Polo Club Berlin-Brandenburg) und Wolfgang Keiling (v.l.) sind einfach ein tolles Gespann.

2009

Wer gewinnt den Polopicknick-Cup 2010?

Das Team Cilian ist nach einer tollen Vor-

stellung im bisherigen Turnierverlauf ein

heißer Kandidat.

2010

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Der Picknicker Seite 13Sonntag, 01.08.2010

pROGRAMMÜbERSICHTSonntag, 1.8.2010

Team Oeding-Erdel

1 Robert Lindner

2 Mark Pandenburg

3 Christopher Kirsch

4 Peter Kienast +1

+7

+4

+2

0

Team Schnitzler

1 Vanessa Schockemöhle

2 Niels Osterbaan

3 Ignacio Tillous

4 Dirk Baumgärtner +1

+8

+7

0

0

ARNS-SCHWERING-KOHNE

1 Marion Grunow

2 Patrick Maleitzke

3 Cristobal Durrieu

4 Flaco Gabrin +1

+7

+4

+2

0

Los Nocheros

1 NSebastian Schneberger

2 Martin Podesta

3 Tito Gaudenzi

4 Maurice van Druten +2

+8

+1

+4

+1

Team SX-Capital

1 Sybille Maeder

2 Mark Hänni

3 Matias Maiquez

4 Stefan Prioiettis +0

+6

+6

0

0

Team BEresa/AMG

1 Steffi von Pock

2 Eva Brühl

3 Pedro F. Llorente

4 Bernt Sannwald +1

+7

+5

+1

0

Team Immomia

1 Sabrina Bosch

2 Max Bosch

3 Marcos Riglos

4 Ulrich Bosch 0

+8

+6

+2

0

Team Cilian

1 Renske Quellhorst

2 Pascal Zantman

3 Luis Duggan

4 Simon Luginbühl +2

+8

+5

+1

0

Samstag SonntagSamstag Sonntag

SX-Capital

Cilian

FINALE Polopicknick

Platz 3 SX-Capital Immomia

Platz 3 Schnitzler

Arns Schwergin Kohne

Los Nocheros

Cilian

Immomia

Los Nocheros

Schnitzler

Beresa/AMG

FINALE Wooden Cup

Oeding-Erdel

Beresa/AMG

Oeding-Erdel

Arns Schwering Kohne

Samstag SonntagSamstag Sonntag

Spielergebnisse: Freitag, 30.07.2010

Schnitzler vs SX-Capital AG 8 : 8 ½

Beresa / AMG vs Cilian AG 6 ½ : 8

Immomia vs Oeding-Erdel 9 : 4 ½

Los Nocheros vs ASK 8 : 6 ½

Spielergebnisse: Samstag, 31.07.2010

Wooden Cup Schnitzler vs Beresa / AMG 6 : 6 ½

Polo-picknick SX-Capital AG vs Cilian AG 4 ½ : 11

Polo-picknick Immomia vs Los Nocheros 4 : 7

Wooden Cup Oeding-Erdel vs Arns Schwering

Kohne 8 : 5

Spielplan Sonntag, 01.08.2010

12.00 Uhr Einlass 15.00 Uhr Wooden Cup Finale

12.30 Uhr Wooden Cup - Spiel um Platz 3 16.15 Uhr Polopicknick Finale

13.45 Uhr Polopicknick - Spiel um Platz 3

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Der Picknicker Sonntag, 01.08.2010Seite 14

VON MENSCH zu MENSCHLeben retten durch eine Knochenmarkspende

Der Mensch braucht ein Herz. Möglichst viel davon braucht der Mensch sogar. Ein Herz für den eigenen Körper, ein Herz für die Umwelt und eins für die Mitmenschen. Genau wie das Herz ist auch Knochenmark ein lebenswichtiges Organ des menschlichen Körpers.

Im Unterschied zu allen an-deren Organen verteilt sich Knochenmark auf den Innen-raum sämtlicher Knochen. Deshalb lässt es sich auch nicht einfach operativ entfer-nen und durch ein Transplan-tat ersetzen. Knochenmark ist für die Produktion von Blutzellen zuständig. Blutzel-len haben nur eine begrenzte Lebendauer, weswegen unser Körper auf stetigen Nach-schub angewiesen ist. Auf-grund verschiedener Erkran-kungen benötigen manche Menschen Unterstützung bei der Gewinnung von Blutzel-len in Form einer Knochen-markspende.Die größte Patientengruppe für Knochenmarktransplan-tationen sind Menschen, die an Leukämie erkrankt sind. Für sie ist eine Transplanta-tion ein überlebenswichtiger Bestandteil der Therapie.

Münsters KMT-Zentrum mit europaweit höchstem Standard

Das Knochenmarktransplan-tationszentrum der Uni-Kli-nik Münster gehört seit 1999zu den führenden Versor-gungszentren in Europa. Alserste Einrichtung Deutsch-lands hat es die JACIE-Zertifizierung erhalten, ein Qualitätssiegel, das den eu-ropaweit höchstmöglichen

Behandlungsstandard garan-tiert. Als überregionales Ver-sorgungszentrum erstreckt sich der Einzugsbereich des KMT-Zentrums weit über das Münsterland hinaus.

Polopicknick hilft dem

Freundeskreis Knochenmark-

transplantation e. V.

Das Polopicknick 2010 hilft zu helfen. Der 1994 gegrün-dete Freundeskreis Kno-chenmarktransplantation Münster e.V. hat bereits viele Projekte am KMT-Zentrum auf den Weg gebracht: Labor-ausrüstung, komfortable Ein-richtung der Einzelzimmer, spezielle Patiententelefone, Laptops und Hometrainer –all dies wurde in den vergan-genen Jahren durch den Ver-ein ermöglicht.

Der Freundeskreis wurde auf Initiative von Prof. Dr. Jürgen van de Loo, dem ehemaligen Direktor der Medizinischen Klinik A, gegründet und zählt mittlerweile mehr als 245 Mitglieder. Vereinsziel ist es, das KMT-Zentrum ideell und materiell zu unterstützen.

GeschäftsstelleGabriele Surel, UKMEbene 05 Mitte, Raum 583aAlbert-Schweitzer-Str. 3348149 Münster

Telefon: 02504 8531Telefax: 02504 88241

www.euro-tour2000.com/kmt.html

BankverbindungenFreundeskreis KMT Münster e.V.Deutsche Bank AG Münster Konto-Nr.: 311 530 BLZ: 400 700 24Sparkasse Münster: Konto-Nr.: 51015550 BLZ: 400 501 50

Alle Erlöse des Polopicknicks 2010 fließen in die Projekte des Freundeskreises Kno-chenmarktransplantation Münster e.V. Im Gegensatz zu anderen Poloturnieren müs-sen die teilnehmenden Teams beim Polopicknick kein Nenngeld bezahlen. Stattdes-sen sind die Mannschaften dazu aufgerufen, das jeweils aktuelle Charity-Projekt des Turniers in Form einer Spen-de zu unterstützen.

Weitere Infos: www.polo-picknick.de/KMT.pdf

Charity 2010

Wie funktioniert eine Knochenmarkspende?

Für eine Knochenmarktransplantation werden dem Spender etwa 10 bis 20 ml Knochenmark je Kilogramm Körpergewicht aus dem Beckenknochen entnommen. Die Entnahme erfolgt im Rahmen eines kurzen stationären Aufenthaltes, der Eingriff wird unter Vollnarkose durchgeführt. Die im Knochenmark ent-haltenen Blutstammzellen kann man auch direkt aus dem Blut des Spenders entnehmen. Dazu werden dem Spender zunächst spezielle Medikamente, die die Bildung der Blutstammzellen anregen, unter die Haut gespritzt. Wenn der begrenzte Raum für das Knochenmark innerhalb des Knochens nicht mehr aus-reicht, gelangen die überschüssigen Blutstammzellen aus dem Knochenmark in den Blutkreislauf.Die medikamentöse Vorbehandlung wird normalerweise am Tag vor der Stammzellenspende ambulant durchgeführt. Das entnommene, mit Stammzellen angereicherte Blut wird durch eine Zentrifuge geleitet, wo die Stammzellen dem Blut leicht entnommen werden können. Entweder unmittelbar nach Entnahme oder nach längerer Konservierung werden die Kno-chenmarkstammzellen dem Patienten, ähnlich wie bei einer Bluttransfusion, in eine Vene infundiert oder injiziert.Um als Knochenmarkspender aktiv werden zu können, muss man sich an eine von mehreren Stammzellspenderdateien in Deutschland wenden. Alle Spenderdateien melden ihre Spen-der mit deren Einverständnis anonym an das Zentralregister (ZKRD) in Ulm. Wer durch eine Stammzellspende helfen will, braucht daher nur in einer – möglichst wohnortnahen – Datei erfasst zu sein. Am UKM führt die Klinik für Transfusionsme-dizin und Transfusionsimmunologie eine solche Spenderdatei.

Institut für Transfusionsmedizin und Transplan-tationsimmunologie: Domagkstraße 11, 48149 MS, Durchwahl: 0251 8357690, Fax: 0251 8357693, E-Mail: [email protected]

Spenden Sie Zukunft

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Der Picknicker Seite 15Sonntag, 01.08.2010

wILLST Du MIT MIR GEHEN, wEIN?

Der Hugerlandshof wird an diesem wochenende zum Schauplatz einer weltpremiere

Münster 2004. Der Hugerlandshof wird Schauplatz einer Weltpremiere. Erstmals in der Geschichte der Menschheit findet das Polopicknick statt. 2010 – wieder Münster, wieder ist es der Hugerlandshof, der eine Weltpremiere feiert. Diesmal ist die Premiere weiß, rot und rosé. Und sie ist lecker! Der Mann, der sich Vingooo ausgedacht hat, heißt Jocco Thurm. Dem PICKNICKER hat Jocco erklärt, was es mit seiner Erfindung auf sich hat.

Hallo, Jocco. Was ist eigent-lich Vingooo?

Vingooo, das ist Wine to gooo ... verstehst du???Wein, abgefüllt in einem schön designten Pet-Glas, dass mit einer abziehbaren Alufolie verschlossen ist.

Und die Besucher des Polo-picknicks sind tatsächlich die ersten Menschen der Welt, die Vingooo probieren dür-fen?

Ja, ich freue mich sehr, das wir hier in Münster meine neue Produktidee präsentie-ren dürfen.

Meine Freunde Rhea Gutper-le und Sebastian Schneberger, die dieses renomierte Polo-turnier ausrichten, gaben mir diesem Event die perfekten Rahmenbedingungen.

Erzähl doch mal, wie dir die Idee zu Vingooo kam.

Eigentlich ganz einfach ... ich wollte mit Freunden unter-wegs ein Glas Wein trinken und hatte keinen Korkenzie-her.

Es gibt ja viele verschiedene Weinsorten. Was erwartet uns geschmack-lich, wenn wir dein Getränk probieren?

Wir haben einmal den Char-donnay-Weißwein, einen Rosé aus der Provence und einen roten Bordeaux.

Glaubst du, viele Menschen könnten es für stillos halten, Wein aus Plastikbechern zu trinken?

Nein, überhaupt nicht, denn das Produkt ist nicht entwi-ckelt worden, um festliche Tafeln zu decken, sondern für Weinfreunde, die zu verschie-densten Anlässen, wie Beach Partys, Picknicks, Segeltörns usw. nicht auf ein gutes Glas

Wein verzichten wollen. An-dere Orte, wo sich Vingooo gut verkaufen wird, sind z. B. Stadien, Stadtfeste – eigent-lich jedes Outdoor-Event, wo es darauf ankommt, mit we-nig Aufwand für den Veran-stalter (Gläser füllen, Gläser spülen, Glasbruch) Wein zu servieren.

In welcher Preisklasse be-wegt sich das Produkt?

Im Lebensmitteleinzelhan-del wird es knapp unter 2,00 Euro liegen. In der Gastronomie entspre-chend höher.

Gehen die Produzenten von Korkenziehern nun dem-nächst pleite?

Nein, natürlich nicht. Festli-che Tafeln wird es sicher wei-ter geben.

Jocco: Geb. in Mönchengladbach, Jahrgang 1965. Seit 21 Jahren Direktor der Château Dupont Dynastie, die exzellente, hoch-klassige Weine und Champagner produziert. Verantwortlich für die Verwaltung der Dupont-Pro-dukte und -Lizenzen weltweit.Die Idee Vingooo, wurde im De-zember 2008 geboren und nach einem Jahr sorgfältigster Ent-wicklung in diesem Jahr erstmals umgesetzt.

Jocco, rechts im Bild

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Der Picknicker Sonntag, 01.08.2010Seite 16

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Ein Team. Ein Fokus. Ihr Erfolg.

Ein Poloteam besteht aus vier Spielern. Jeder hat seine spezifische Aufgabe. Erfolg entsteht durch die Summe herausragender Leistungen. Das ist beim Polo genauso wie in der unabhängigen Vermögensverwaltung.

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Der Picknicker Sonntag, 01.08.2010Seite 18

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Der Pechvogel

Philip de Groot hatte sich riesig auf das diesjährige Polopicknick gefreut. Eine Oberschenkelverletzung ver-hinderte kurzfristig seine Teilnahme. Gute Besserung Philip, bestimmt klappt es im nächsten Jahr!Der Niederländer mit 0-Hcp hätte das Team Cilian unter-stützt.

Foto: Ibrahim Ot

Foto: Ibrahim Ot

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Der Picknicker Seite 19Sonntag, 01.08.2010

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Der Picknicker Seite 21Sonntag, 01.08.2010

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Der Picknicker Sonntag, 01.08.2010Seite 24

NACH(T)wORTvon Sebastian Schneberger

Napoleon sagte über Champagner: „Nach dem Sieg verdienst du ihn, nach der Niederlage brauchst du ihn.“

Kurzum, heute am späten Nachmittag werden wir wis-sen, wer gemeint ist. Polo und Champagner, ein wunderba-res Vorurteil, aber sehen und beurteilen Sie selbst. Wir ha-ben nun zwei Tage tagsüber sportlich gekämpft und und nachts gefeiert, dies ist als Running Gag bei den Polo-spielern so eingegangen; Po-lopicknick in Münster; Polo between the parties. Wir ha-ben am Beach in Münster ge-feiert und die Roaring 20‘s in geheimen Locations aufleben lassen. Sahen Schweizer mit kurzen Hosen, Frauen mit Stirnbändern und schwere Jungs mit Maschinenpisto-

len. Frauen tanzten auf dem Heuboden und Musiker feier-ten mit uns die Nacht bis zum Tag. Cocktailmixer machten ihre Kunststücke und man vergaß den Ehrgeiz des fina-len Turniertages.

Wir hatten viel Spaß und hoffen, dass wir wieder viele Menschen davon überzeu-gen konnten, dass Polo auch anderes zu bieten hat als die üblichen Klischees. Gestern sagte mir ein Herr, dass er dieses Wochenende jedes Jahr sehr genießen würde. Als ich ein paar Minuten später an derselben Stelle vorbeikam, war er auf seinem Fatboy tief

eingeschlafen. Picknickde-cken werden zweckentfrem-det, zu Zelten umgebaut oder benutzt, um ein Pony in einen Weihnachtsmann zu verwan-deln.

Man erkennt, dass es ein we-nig verrückt zugeht in der kleinen Welt des Polo. Selbst in unserem beschaulichen Münster hat dieser Sport ein paar Anhänger und so trifft man auf dem Wochenmarkt schon mal Leute mit einem Poloschläger am Kaffeestand.Ich hoffe, wir konnten ein wenig Abwechselung nach Münster bringen und auch et-was Gutes tun.

Ein ganz besonderer Dank geht an unsere Mitstreiter: die Teamsponsoren, unse-ren Medienpartner, die Sup-porter, die Aussteller, alle Freunde und Bekannte, die uns helfen, dieses Event zu ermöglichen, und besonders diejenigen, die ich vergessen

habe, hier zu erwähnen.Ich bedanke mich bei der Stadt Münster für die Hilfe, bei Ihnen für Ihre Unter-stützung und verweise mal wieder auf unser Charitypro-jekt, den Freundeskreis KMT Münster.

Mehr von uns gibt es im nächsten Jahr, bis dahin rei-ten wir weiter als Friedensrei-ter für Münster auf diversen Turnieren.

Besten Dank und au revoir,

Sebastian schneberger(Nr. 1 im Los Nocheros Team)

Impressum:Der PICKNICKER wird herausgegeben von der Polopicknick GmbH, Münster.

Redaktion und Gestaltung: Dachboden Werbeagentur GmbH und Co. KG. Rothenburg 14-16, 48163 Münster