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Das mitteldeutsche Wirtschaftsmagazin www.wirtschaftsjournal.de Nr. 12/2011 | 21. Jahrgang | Preis: 4,50 | ISSN: 1617-6669 Wir bewegen die Wirtschaft Das Wirtschaftsjournal ist 20 geworden und sagt seinen Lesern und Partnern Danke!

Dezember Ausgabe 2011

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Page 1: Dezember Ausgabe 2011

Das m i t t e l deu t s che W i r t s cha f t smagaz i n

www.w i r t s cha f t s j ou rna l . de Nr. 12/2011 | 21. Jahrgang | Preis: 4,50 € | ISSN: 1617-6669

Wir bewegen die WirtschaftDas Wirtschaftsjournal ist 20 geworden und sagt seinen Lesern und Partnern Danke!

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Gleich vier außergewöhnliche Konstruktionen, die die Präzision erhöhen, finden

sich in der RICHARD LANGE TOURBILLON „Pour le Mérite“: der winzige An-

trieb über Kette und Schnecke, das filigrane Tourbillon, die hauchdünne Lange-

Spirale – und nicht zuletzt der patentierte Sekundenstopp für das Tourbillon, der das

sekundengenaue Einstellen der Uhr überhaupt erst ermöglicht. Nie zuvor wurde eine

A. Lange & Söhne Uhr mit so vielen Komplikationen ausgestattet, um Gangge-

nauigkeit, Einstellbarkeit und Ablesbarkeit gleichzeitig zu perfektionieren. Und so

trägt dieser außergewöhnliche Zeitmesser zu Recht den Ehrentitel „Pour le Mérite“.

Wir lassen uns ungern an Kleinigkeiten messen.Es sei denn, sie steigern die Präzision.

Entdecken Sie die RICHARD LANGE TOURBILLON „Pour le Mérite“ bei:

A. Lange & Söhne Boutique Dresden • Quartier an der Frauenkirche

Töpferstraße 8 • 01067 Dresden • Tel. +49 (0)351 4818 5050 • www.lange-soehne.de

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Editorial

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Gemeinsam gewachsen

Ein 20-jähriges Jubiläum ist mit Sicherheit ein triftiger Grundeinen Blick zurück zu werfen. Seit 1991 dürfen wir der Spie-gel der Wirtschaft sein. Ich sehe das als Privileg. Sie, liebeLeser, haben es uns mit Ihrer Treue, Ihren Anregungen undIhren sich immer weiter entwickelten Ansprüchen ermög-licht, in den Stürmen des Marktes Stand zu halten.

Unsere Geschichte ähnelt in vielen Facetten denen ande-rer mittelständischer Unternehmen. Begonnen in einemBüro mit Kohleofen, einem einzigen Telefon und dem Luxus-gut Telefax nutzte man die Aufbruchstimmung der jungenNeunziger. Zunächst war das Wirtschaftsjournal noch eineWochenzeitung im Zeitungsformat. Die Gestaltung erfolg-te im Klebesatz – sämtliche Beiträge und Anzeigen wurdenin händischer Bastelarbeit Seite für Seite zusammengebautund im Bleisatz, der noch sehr nah an der Erfindung vonJohannes Gutenberg war, gesetzt und auf Papier gebracht.Mit den Jahren entwickelten sich Ansprüche wie Möglich-keiten und so wuchs das Wirtschaftsjournal schnell zu einembeliebten Magazin für Führungskräfte heran. Heute, um dentechnischen Exkurs abzuschließen, entsteht das Wirt-schaftsjournal ganz selbstverständlich im durchgängigelektronischen Prozess – vom Kundeninformationssystembis zur Druckerei. Mit den Computertechnologien kam auchneue Konkurrenz für uns und alle gedruckten Erzeugnisse.Print ist tot, wird nun gerufen und fast alle nicken. Ich blicke gelassen unserer Zukunft entgegen: 12 MilliardenEuro werden jährlich im deutschen Zeitschriftenmarkt umge-setzt. Der Web-Werbemarkt bringt es auf gerade mal 300Millionen. Der Markt ist stabil und auch für uns mit Wachs-tumspotenzialen ausgestattet. Damit ignorieren wir die sichveränderten Kommunikationswege und Wünsche unsererLeser nicht. Die dritte Version unserer Onlineausgabewww.wirtschaftsjournal.de ist in Arbeit. Die ersten Schrit-te mit iPhone, iPad und Co. sind gegangen. Im kommen-den Jahr werden wir das Wirtschaftjournal in elektronischeZeitungskioske bringen und damit einem noch größerenLeserkreis öffnen. Konsequent stellen wir uns ebenso densich ändernden Lesegewohnheiten. Die starke Überflutungmit Medien aller Art zwingt zum selektiven Lesen – wir ver-suchen durch eine klare Gliederung, Informationsbaustei-ne und anschauliche Bilder dieses Bedürfnis zu erfüllen undbauen zusätzlich auf gute Onlinerecherche. Für diese Bilder sorgen übrigens seit vielen Jahren überwiegend Wolfgang Schmidt und sein Team. Diese Partnerschaft bautauf Sympathie, Leistungswillen und Vertrauen und ist ganztypisch für das Wirtschaftsjournal. Die enge Zusammenar-

beit mit unseren Logistik-Dienstleistern euro.COURIER undCity-Post sorgt dafür, dass unser Magazin Monat für Monatpünktlich bei Ihnen auf dem Tisch liegt. Was immer inner-halb unseres Verlagsportfolios gedruckt wird, stammt ausdem Druckhaus Dresden. So wurde nicht nur eine gute Qua-lität möglich, sondern zugleich auch noch eine Schonungunserer Ressourcen und der Umwelt. Durch das Engage-ment in Umweltschutzprojekten werden unsere ProdukteCO2-neutral produziert. Das können tatsächlich nur sehrwenige Verlage aufweisen. Die Liste unserer Partner, dieunseren 20. ermöglicht haben ist lang und sprengt denmöglichen Umfang. Der aufmerksame Leser wird einige vonihnen aber in unserer Zeitschrift wiederfinden.

Eine zentrale Funktion des Wirtschaftsjournals ist es, dieKommunikation zwischen Unternehmen, Politik und Wis-senschaft zu fördern. Dabei haben Netzwerke eine großeBedeutung. Es erfüllt uns mit Stolz, dass wir bei den Gestal-tern der Gegenwart eine feste Größe sind. Dabei denke ichan den Wirtschaftsrat, die Unternehmerverbände, den VDMAOst und den ACOD und viele andere, die mir hoffentlich dieNichterwähnung verzeihen. Es ist uns seit Anfang an gelun-gen, die Interessen der Unternehmer und der Führungs-teams zu vertreten. Und obwohl oder weil wir uns bewusstvom Negativ- und Kaufnachrichtenjournalismus abgrenzen,sind distanzierte und kritische Betrachtungen der politi-schen Entwicklungen unverzichtbar. Gerade die „Fachkräf-teproblematik“, unter der unsere politischen Gestalter lei-den und offensichtlich nicht mehr aus eigenen Ressourcenselbst Ministerposten hochkarätig besetzen können, ver-führt zu allgemeiner Meckerei. Darin einzustimmen, ist derjournalistisch einfachere Weg. Ich wünsche mir, dass ausder Arbeit unseres Magazins die Ideen und positiven Impul-se hier richtig verstanden werden und zu Veränderungenführen.

Viele der Erfolgsfaktoren habe ich hier benannt – außerdem Team des Verlages, was letztlich wirklich das Wirt-schaftsjournal zu Lebendigkeit und Attraktivität erblühenlässt. Es sind phantastische Menschen mit extremem Fleißund Kreativität. Und Sie werden mir ganz sicher aus Anlassunseres Geburtstages gestatten, meine Mitarbeiter auf dasTreppchen ganz oben zu heben.Danke!

Ihr Jörg Sattler

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4 Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Inhalt

Aus dem Inhalt

StandpunkteEditorial 5

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft20 Jahre Wirtschaftsjournal 6-7Goldwerte Erfindungen 10Gründer mit frischem Wind 17Intelligente Stromnetze 22Wachstum durch Leistung 29Perfekte Nachfolge 30Erfolgsgeschichten fortgesetzt 31Arbeitgeber zum Verlieben 32

TreffpunktMessevorschau 2012 37

PolitikKluge Köpfe von außen 39„Unternehmer in die Schulen“ 40

Sicheres UnternehmenGefahrenpotenzial Mensch 43

Recht„Sanierung vor Zerschlagung“ 44

UnternehmensführungStarke Partner 45In weiblicher Hand 47

Mitteldeutschland innovativForscher zu Unternehmern 55

Informationstechnologie„Papierarmes Büro“ 57

MenschenPersonalien 58

GesundheitswirtschaftWeltweit einmalige Professur 60

KulTour MitteldeutschlandAusweg aus der Kontrollillusion 65

Impressum 66

Seit 20 Jahren versteht sich das Wirtschaftsjournal als Brückenbauer für die Wirtschaft.Prominente aus Wirtschaft und Politik gratulierten zum Jubiläum.Fotos: Wolfgang Schmidt (3)Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft, Seiten 5-7

Für viele mitteldeutsche Unternehmen verlief das zu Ende gehende Jahr erfolgreich.Sie sind auch für die Zukunft gut gewappnet.Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft, Seiten 8-35

Wie seit 20 Jahren hält Wirtschaftsjour-nal auch in dieser Ausgabe seine Leserüber Messeevents auf dem Laufenden.Treffpunkt, Seiten 36-37

Seit 165 Jahren steht der Name „Glashütte“ für hohe Uhrmacherkunst.Foto: Deutsches Uhrenmuseum GlashütteSpecial Glashütte, Seiten 48-52

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Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft

Das Staunen hört nicht aufDie Leistungen der ostdeutschen Unternehmen werden immer noch zu wenig wahrgenommen

Seit 1991 dokumentiert unser Magazin die wirt-schaftliche Entwicklung in Sachsen und seit einigenJahren auch von Sachsen-Anhalt und Thüringen. Undauch vor deren Grenzen machen wir immer weni-ger Halt. Das Einreißen von Grenzen steht damitnicht nur symbolhaft für die politische Entwicklung in Ostdeutschland seit 1989, sondern auch für dieArbeit des Wirtschaftsjournals.

Die Grenzen, die wir einreißen, sind natürlich nicht ausBeton, sondern bestehen in den Köpfen – auf unseren eige-nen Schultern, doch vor allem in den von westdeutschenund internationalen Investoren. Sie staunen zuweilen nachwie vor darüber, dass viele Wurzeln deutscher Ingenieurs-kunst gerade hier in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt liegen. Und diese Traditionen werden weiter gepflegtund mündeten und münden in so manche Bahn brechen-de Innovation. Davon haben wir schon zahlreiche Geschich-te geschrieben. Sie handeln nicht zuletzt von unermüd-lichen und vor Begeisterung sprudelnden Menschen, dieimmerfort an ihre Ideen und Mitstreiter glauben. Damitdiese künftig daraus noch mehr Kapital schlagen können,wollen wir hoffentlich schon ab der nächsten Ausgabe nochanschaulicher und pointierter Leistungskraft und -wille derOstdeutschen sowie die nicht weniger vielfältigen undattraktiven Lebensbedingungen der ostdeutschen Regio-nen darstellen.

Schon jetzt können wir mit harten Fakten aufwarten. Einim Juni dieses Jahres veröffentlichter Ländervergleich derInitiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) hat Mittel-deutschland ein gutes Wirtschaftswachstum bescheinigt.Dabei kam Sachsen auf Platz 4, Sachsen-Anhalt auf Platz5 und Thüringen auf den sechsten Rang. Sieger im so genann-ten Dynamik-Ranking ist Brandenburg. Schlusslicht ist dage-gen Baden-Württemberg. Im Bildungsmonitor der INSMbelegen Sachsen und Thüringen die ersten beiden Plätze.

Auch bei anderen Indikatoren ist Thüringen sogar dabei,einige westdeutsche Bundesländer zu überholen, wie auseiner aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- undBerufsforschung der Bundesagentur für Arbeit hervorgeht.So hat das Land eine vergleichsweise niedrige Arbeitslo-senquote, die in einigen Kreisen fast einer Vollbeschäfti-gung entspricht, eine ausgeprägte industrielle Basis sowieattraktive Städte und Naturregionen.

Die gesamtwirtschaftliche Aktivität in der ostdeutschen Wirtschaft hat zudem im zweiten Quartal 2011 nach denjüngsten Berechnungen des Instituts für Wirtschaftsfor-schung Halle wieder Fahrt aufgenommen. Treibende Kraftwar das Verarbeitende Gewerbe, das die vorübergehendeSchwäche im Vorleistungsgüterbereich überwunden hat und von der kräftigen Inlandsnachfrage in Deutschland pro-fitiert. Das Bruttoinlandsprodukt stieg gegenüber dem schwachen zweiten Quartal kalender- und saisonbereinigtum 0,6 Prozent und damit etwas stärker als in Deutschlandinsgesamt (0,4 Prozent). Das Produktionsniveau vor derglobalen Wirtschafts- und Finanzkrise wurde von der ost-deutschen Wirtschaft wieder erreicht. Gegenüber dem Vor-jahreszeitraum beläuft sich der Zuwachs auf 1,1 Prozent,kumuliert über die abgelaufenen drei Quartale auf rund 2,3Prozent.

Trotz dieser recht positiven Zahlen, bleibt für die ostdeut-sche Wirtschaft noch viel zu. Vor allem gilt es, durch aktiveund zielführende Netzwerkarbeit die Nachteile der Klein-teiligkeit zu überwinden sowie den Bestand an leistungs-fähigen Fachkräften zu halten. Auf der politischen Ebenebesteht die Aufgabe, die Idee der Metropolregion Mittel-deutschland – ein Netzwerk der fünf Gründungsstädte –Chemnitz, Dresden, Leipzig, Zwickau und Halle (Saale) – in die Köpfe zu bringen und weitere Akteure einzubinden.

Claudia Hillmann

Nicht nur aus der Luft betrachtet, hatsich viel in Ostdeutschland bewegt unddie Dynamnik hält an. Das Foto zeigtdas Wasserstraßenkreuz in Magdeburg.

Foto: euroluftbild.de

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Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft

20 Jahre WirtschaftsjournalEs gratulieren ...

In China sagt man: Eine lange Reise beginnt mit dem erstenSchritt. Die Macher des Wirtschaftsjournals haben diese Reisevor zwanzig Jahren begonnen, trotz großer Risiken und unterdenkbar ungünstigen Umständen.Das Wirtschaftsjournal hat über zwanzig Jahre mit seiner spezifischen Art der praxisnahen Journalistik sehr erfolgreichzum Wiederaufbau der wirtschaftlichen Zukunft in den NeuenBundesländern beigetragen.Weiter so!

Dr. Helmut Becker,IWK München

Als Leser der verschiedensten Wirtschaftsmagazine kann ichderen Qualität und Nutzen beurteilen. Im Wirtschaftsjournal istalles sehr dicht, kurzweilig und logisch. Vielen Dank für dielangjährige Partnerschaft und das Sie mir schwer fassbareBegriffe, Bilder und Regeln meiner Wirtschaftspartner nochviele weitere Jahre so auf den Punkt präsentieren wie bisher.

Alles Gute!

Frank Bornemann,Vollack GmbH & Co. KG

Wir arbeiten seit vielen Jahren erfolgreich mit dem Wirtschafts-journal zusammen. Das Magazin bietet eine hervorragendePlattform, neuen Kunden den Nutzen unserer innovativen IT-Lösungen vorzustellen. Deshalb gratulieren wir Herrn Sattlerund seinem Team sehr herzlich und freuen uns auf weiterhinfruchtbare Zusammenarbeit.

Lothar Faßmann,Ibes Systemhaus GmbH

Das gesamte Team der Güldi-ModenGmbH gratuliert dem Wirtschaftsjour-nal zum 20. Geburtstag.Diese interessante Zeitschrift zeigt diedramatische und zugleich erstaunlicheEntwicklung unserer Wirtschaft im mitteldeutschen Raum. Dafür möchtenwir Danke sagen. Macht weiter so.

Klaus Güldenpfennig,Güldi-Moden GmbH

Interessante Berichte, kombiniert mitPraxisbeispielen, sowie aktuelle Infor-mationen aus Wirtschaft, Forschungund Politik, die leserfreundlich aufbe-reitet sind – dafür steht das Wirt-schaftsjournal seit 20 Jahren. Wir gra-tulieren zu diesem Jubiläum und wün-schen weiterhin diesen Spürsinn für dieBerichterstattung.

Jens Junker und Helmut Müller,Geschäftsführer RKW Sachsen GmbH Dienstleistung und Beratung

Wirtschaft lebt auch von exzellenten Informationen. Wer sichin Sachsen über die Innovationskraft der sächsischen Wirt-schaft informieren will, für den gehört das Wirtschaftsjournalzur Pflichtlektüre. Mit klugen Köpfen in einem engagierten undverlässlichen Journalistenteam leistet das Wirtschaftsjournalseit 20 Jahren hervorragende Arbeit für die Positionierung dersächsischen Wirtschaft. Dafür gebührt dem Wirtschaftsjournalals dem Fachmedium in Sachsen große Anerkennung und derherzliche Dank des Wirtschaftsrats Sachsen.

Simone Hartmann,Wirtschaftsrat Sachsen

Mit profunder Recherche und sachlicher Berichterstattung überden Technologie- und Mikroelektronikstandort Sachsen undunser Netzwerk hat sich das Wirtschaftsjournal für uns zueinem der wichtigsten Wirtschaftsmedien im Freistaat entwickelt. Ich schätze es als Medienpartner, der über interes-sante Themen am Puls der Zeit berichtet. Für die nächsten 20 Jahre wünsche ich gute Storys und stets eine spitze Feder.

Gitta Haupold,Silicon Saxony e. V.

Zum 20jährigen Jubiläum übermitteln wir die herzlichstenGlückwünsche. Wir verbinden diese mit dem Dank für guteund konstruktive Zusammenarbeit in den letzten Jahren unddas es gelungen ist, sächsischen Gesundheitsdienstleistungauch hinsichtlich ihrer Bedeutung für den Wirtschaftsstandortimmer besser und wahrnehmbarer zu platzieren.Verbunden mit der Hoffnung, dass sich diese Entwicklung fortsetzen lässt grüßt die Krankenhausgesellschaft Sachsen.

Dr. Stephan Helm,KrankenhausgesellschaftSachsen

Das Wirtschaftsjournal hat durch 20Jahre seriösen Journalismus geholfen,die Wirtschaft Sachsens zu beleuchtenund weit über dessen Grenzen hinausbekannt zu machen.Wir schätzen diese Publikation sowieden immer nahen Kontakt zu unsUnternehmern sehr und wünschenweiterhin Alles Gute!

Martin und Rolf Hiersemann, HiersemannProzessautomation GmbH

Mit dem Wirtschaftsjournal pflegen ARC Solutions und ichganz persönlich eine nun schon mehrjährige, vertrauensvolleZusammenarbeit. Diese hat wesentlich zu verstärkter Bekannt-heit als Siemens PLM Solutions Partner sowie der Marken„Teamcenter“, „NX“ und „REMARC“ in der Region beigetra-gen. Ich wünsche dem Wirtschaftsjounal weiterhin viel Kraft,unorthodoxe Ideen und andauernden Erfolg zum Wohle derregionalen Wirtschaft.

Alexander Hoffmann,Arc Solutions GmbH

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Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft

20 Jahre WirtschaftsjournalEs gratulieren ...

Das Wirtschaftsjournal ist für mich das Schaufenster dermitteldeutschen Industrie – informativ, anregend und erfrischend. Zu Ihrem 20. Jubiläum gratuliere ich Ihnen daherrecht herzlich und wünsche für die Zukunft weiterhin das richtige Gespür für spannende Themen und interessante Menschen.

Wolfram Junge,BASEG werbung +kommunikation GmbH

Herzlichen Glückwunsch zum 20. und ein Glück Auf! für dienächsten erfolgreichen Jahre aus dem Erzgebirge. Ob Berich-terstattung im Sinne der Wirtschaftsentwicklung oder tolleImagebroschüren -mit dem Wirtschaftsjournal können Sierechnen, wie wir mit Adam Ries. Wir freuen uns auf eine weitere tolle Zusammenarbeit.

Matthias Lißke,WirtschaftsförderungErzgebirge GmbH

In seiner 20-jährigen Entwicklung hat das Wirtschaftsjournalstets an Visionen und Zielen festgehalten – und dabei nie denregionalen Bezug verloren. Gemeinsam erleben wir nun, wases heißt, 20 Jahre erfolgreich am Markt zu bestehen. Das Wirt-schaftsjournal hat sich als wichtiger Partner der IMM Gruppeetabliert. Das „geteilte“ Jubiläum gibt IMM Gelegenheit,zurückzublicken und sich in den zahlreichen Veröffentlichun-gen der letzten Jahre selbst zu reflektieren – dafür vielenDank! Für die Zukunft wünschen wir Ihnen weiterhin vielErfolg und eine treue Leserschaft.Prof. Detlev Müller,

IMM Gruppe, Mittweida

In der Berichterstattung des Wirtschaftsjournals ist das Glasmeist halbvoll als halbleer. Die sachlich-positive Tendenz zeigtErreichtes klar auf und schärft ebenso den Blick für kommendeHerausforderungen. Wir wünschen dem Wirtschaftsjournal fürdie nächsten Jahre weiterhin viel Erfolg.

Wolfgang Neubert,Anchor Lamina GmbH

Das Wirtschaftsjournal ist für uns seit Jahren ein wichtiger undverlässlicher Partner zur Vermarktung des Wirtschaftsstandor-tes Sachsen. Mit ihrem Gespür für herausragende Themen undbesondere Schwerpunkte haben uns die Mitarbeiter des Wirt-schaftsjournals immer wieder unterstützt, die Stärken undBesonderheiten der sächsischen Wirtschaft eindrucksvoll ihrerLeserschaft zu präsentieren. Die Wirtschaftsförderung SachsenGmbH gratuliert zum Jubiläum und freut sich auf eine weiterekonstruktive Zusammenarbeit.

Peter Nothnagel,WirtschaftsförderungSachsen GmbH

Trotz des schwierigen Marktumfeldes hat sich das Wirtschafts-journal zu einer festen Größe in der mitteldeutschen Medien-landschaft entwickelt. Unternehmen, Wissenschaft, Verbändeund Politik finden hier eine ideale Kommunikationsplattform.Wir freuen uns auf weitere 20 Jahre und erwarten, dass dasWirtschaftsjournal auch künftig über den Tellerrand hinausaktuell, kompetent, breit gefächert und authentisch aus der Industrie Ostdeutschlands und angrenzender Regionenberichtet.

Reinhard Pätz,VDMA Ost

Herzlichen Glückwunsch zur Erreichung dieses markanten Meilensteins. Wir möchten uns für die gute Zusammenarbeitbedanken und freuen uns auf weitere gemeinsame Aktivitätenzur Gesundheiterhaltung Beschäftigter in sächsischen Unternehmen. Das Wirtschaftsjournal ist für uns die perfektePlattform, um die Notwendigkeit dieser Maßnahmen den Führungskräften von klein- und mittelständischen Unterneh-men näher zu bringen.

Dr. Heinz-Werner Raske,Gesellschaft für GesundeArbeit Dresden mbH

Das Geheimnis des Erfolges ist, den Standpunkt desAnderen zu verstehen. (HENRY FORD)Herzlichen Glückwunsch zum 20. Firmenjubiläum.Das Wirtschaftsjournal ist für uns seit 1998 ein wichtiger undzuverlässiger Partner bei der Präsentation unserer Projekte undForschungsergebnisse in Sachsen. Dabei wurden wir hervorra-gend von der Geschäftsführung und allen Mitarbeitern des Wirt-schaftsjournals unterstützt. Für die Zukunft wünschen wir Ihnendas Gespür für Trends und die Kraft, Ihre Ideen durchzusetzen.Wir freuen uns auf eine weitere konstruktive Zusammenarbeit.Dr.-Ing. habil Heidrun

Steinbach, ICM e. V.

Gratulation 20 Jahre „Wirtschaftsjournal“Für mich gibt es drei Gründe, das „Wirtschaftsjournal“ zulesen:Erstens ist die IHK immer an Wirtschaftsthemen aus derRegion interessiert.Zweitens sind diese Themen immer gut gebündelt, interessantund optisch gut aufgemacht.Und drittens sind 20 Jahre sachliche und kompetente Bericht-erstattung ein guter Grund, ein solches Journal in die Hand zunehmen!Herzlichen Glückwunsch!

Hans-Joachim Wunderlich,IHK Chemnitz

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Japaner setzen auf LeipzigYamazaki Mazak hat Technologiezentrum zur besseren Betreuung der Kunden in Leipzig eröffnet

Der japanische Werkzeugmaschinenhersteller Yama-zaki Mazak hat am 22. November sein neues Tech-nologiezentrum feierlich in Leipzig eröffnet. Es istbereits die vierte Einrichtung dieser Art, die dasFamilienunternehmen in Deutschland in Betriebgenommen hat. Für Leipzig sprach neben der güns-tigen Verkehrsanbindung die zentrale Lage in einemindustriellen Ballungsraum, wo sich vor allem dieAutomobilzulieferindustrie, die Energiewirtschaftund der allgemeine Maschinenbau erfolgreich ent-wickelt haben.

„Die heutige Eröffnung des Technologiezentrums des japa-nischen Unternehmens Yamazaki Mazak im Leipziger Gewer-begebiet Torgauer Straße ist ein wichtiger Schritt für dieweitere Entwicklung und Festigung der Branchenkompe-tenz im Werkzeugmaschinenbau am Standort Leipzig. Auchdie neu entstehenden nachhaltigen Arbeitsplätze sowie dieOption auf weitere Einstellungen in der Zukunft sind einwichtiger Erfolg für den Wirtschafts- und ArbeitsstandortLeipzig“, äußerte sich Wirtschaftsbürgermeister UweAlbrecht erfreut in einer Pressemitteilung. Die LeipzigerWirtschaftsförderung hatte im Vorfeld mehrere Standort-angebote unterbreitet und das Bauvorhaben intensiv beglei-

tet. Leipzig konnte sich im Standortwettbewerb erfolgreichgegenüber der Konkurrenz behaupten.

„Mit der Ansiedlung des neuen Technologiezentrumsverfolgt Yamazaki Mazak eine langfristige Strategie. Durchden Neubau in Leipzig erreichen wir eine größere Nähe zuunseren Kunden und können zugleich eine optimale Betreu-ung bieten. Die hervorragende Anbindung des Standortesim Leipziger Norden trägt hierzu bei. Unser Firmenmotto‘Together Success´ steht für den gemeinsamen Erfolg derKunden und unseres Unternehmens. Mit der heutigen Eröff-nung in Leipzig können wir dieses Ziel nachhaltig voran-bringen“, erläuterte Joachim Herberger, Geschäftsführerder Yamazaki Mazak Deutschland GmbH. Das global agie-rende Familienunternehmen Yamazaki Mazak, weltgrößterHersteller von CNC Werkzeugmaschinen, ist seit über 30Jahren auf dem deutschsprachigen Markt vertreten. Diedeutsche Organisation, die Yamazaki Mazak DeutschlandGmbH, hat ihren Hauptsitz in Göppingen. Weitere Nieder-lassungen befinden sich in Düsseldorf und München. Dasneue Technologiezentrum in Leipzig an der Debyestraße hateine Gesamtfläche von über 1750 Quadratmetern. Diesebeinhaltet eine Halle, in der innovative Werkzeugmaschi-nen präsentiert werden.

CH

Zukunftsfähige Technologie schafft JobsTU Chemnitz zeichnete Technologietransfer für organische Solarzellen aus

Das Institut für Angewandte Photophysik der TechnischenUniversität Dresden und die Heliatek GmbH sind die dies-jährigen Sieger im Wettbewerb „wissen.schafft.arbeit", dendie TU Chemnitz zum vierten Mal ausgelobt hat.

Der mit 20.000 Euro dotierte Technologie-Transferpreiswurde in diesem Jahr gestiftet von der Sachsen Bank, derNILES-SIMMONS Industrieanlagen GmbH und der KOMSAKommunikation Sachsen AG. Den Preis, der unter der Schirm-herrschaft des Bundesministers für Wirtschaft und Techno-logie steht, erhalten die Sieger für die kostengünstige Her-stellung organischer Solarzellen, die auch für den Einsatzauf flexiblen Trägerfolien geeignet sind. "Besonders über-zeugte die Jury die hohe Innovation der Technologie unddie Schnelligkeit, mit der dieses Transferprojekt angelaufenist", berichtet Jury-Mitglied Prof. Harald R. Pfab, Vorsitzen-

der des Vorstands der Sachsen Bank und ergänzt: „Die Wirtschaftlichkeit dieser Technologie ist vielversprechend.Der Transferprozess ist gelungen. In dem Dresdner Unter-nehmen sind bislang 70 Arbeitsplätze entstanden. Außer-dem ist Heliatek dabei, einen serienmäßigen Produktions-prozess zu entwickeln." Die Solarzellen zeichnen sich durcheine vergleichsweise hohe Effizienz und lange Lebensdau-er aus. Durch ihre Flexibilität können sie auch auf unebe-nen Flächen angebracht werden; die Halbtransparenz solleinen Einsatz in Fensterscheiben möglich machen. Aktuellbefindet sich Heliatek am Übergang vom Labor- ins Pro-duktionsstadium, bei dem flexible organische Solarzellenin einem Rolle-zu-Rolle-Prozess hergestellt werden. ErsteProdukte der Heliatek werden nach Angaben des Unter-nehmens im zweiten Halbjahr 2012 erhältlich sein.

Glückliche Sieger des Wettbewerbs„wissen.schafft.arbeit" 2011: Prof. Dr.Karl Leo vom Institut für AngewandtePhotophysik (IAPP) der TU Dresden(2.v.r.) und Dr. Martin Pfeiffer (r.) vonder Heliatek GmbH Dresden halten denPreis in den Händen.

Foto: Christian Schenk

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Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft

Wer hätte das gedacht: Ausgerechnet SchauspielerHeiner Lauterbach, vor einigen Jahren noch eherbekannt für lockeren und wenig gesundheitsför-dernden Lebenswandel, erhielt in diesem Jahr dieAuszeichnung „Gesundheitsmann 2011“. Damit tratder 58-Jährige die Nachfolge von Philipp Lahm alsBotschafter für eine gesunde und aktive Lebens-weise an. Verliehen wurde der Preis von der Deut-schen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e. V.und der Zeitschrift „Bunte“.

Mit dieser öffentlichen Anerkennung soll die verantwor-tungsbewusste Änderung von Lebensweisen – wie bei Heiner Lauterbach geschehen – gewürdigt und darüber hinaus das zunehmende Gesundheitsbewusstsein des „starken Geschlechts“ gestärkt werden.

„Dies ist eine gute Möglichkeit, Männer für das ThemaGesundheitsbewusstsein zu sensibilisieren“, meint SteffiLiebig, Bereichsleiterin Personal und Öffentlichkeitsarbeitbeim Dresdner Pharmaunternehmen APOGEPHA. Das Unter-nehmen ist selbst Mitglied in der Deutschen Gesellschaftfür Mann und Gesundheit e. V. und unterstützt Aktionen,die positive Zeichen für die „Männergesundheit“ setzen.Mit dem Vorwurf, Männer seien Vorsorgemuffel, erreicheman eher das Gegenteil, sagt Steffi Liebig. Das auf die Ent-wicklung, Herstellung und den Vertrieb urologischer Arz-neimittel spezialisierte Unternehmen ist mit dem ThemaMännergesundheit bestens vertraut, auch wenn die Urolo-gie nur eine Facette davon umfasst.

Im Jahr 1882 von einem Apotheker gegründet und einerwechselvollen Geschichte unterworfen, befindet sich daspharmazeutische Unternehmen seit 1933 im Besitz derFamilie Starke. Unter ihrer Führung hat sich APOGEPHA zueinem anerkannten Arzneimittelunternehmen Deutschlandsim Therapiegebiet Urologie entwickelt. Seit dem Jahr 2000wird es in dritter Generation durch Henriette Starke geleitet,der Anfang dieses Jahres mit Markus Bauer ein weitererGeschäftsführer zur Seite gestellt wurde, um das Familien-unternehmen für die geplanten Erweiterungen im deut-schen und internationalen Geschäft zu stärken.

„Wir können auf ein gutes Jahr zurückblicken, auchwenn die Auswirkungen gesundheitspolitischer Entschei-dungen spürbar sind.“, bestätigt UnternehmenssprecherinSteffi Liebig. Neben der stabilen Entwicklung im deutschenMarkt, die vor allem durch die pharmazeutische Weiter-entwicklung des Hauptproduktes sowie einige Neueinfüh-rungen begründet ist, war und ist in den letzten Jahren aucheine Zunahme der internationalen Geschäftsaktivitäten zuverzeichnen. Mit der Ergänzung der Produktpalette auf urologischem Gebiet, der Arbeit an internationalen Zu-lassungsverfahren und der Vergabe von Vertriebslizenzenwerden darüber hinaus auch für die Folgejahre wichtigeVoraussetzungen geschaffen, um erfolgreich im Markt agie-ren zu können.

Am Standort Dresden-Lockwitz investiert die APOGEPHAzurzeit rund10 Millionen Euro in die Erweiterung der eige-nen Fertigung, insbesondere in neue Fertigungstechnolo-gien. „Unser Ziel ist es, bewährte urologische Wirkstoffeund Therapien weiter zu entwickeln, um auf diese WeiseArzt und Patient ein breites urologisches Sortiment undeinen umfassenden Service bieten zu können.“, sagt Steffi Liebig. Moderne Darreichungsformen können demPatienten wesentliche Erleichterungen, zum Beispiel durcheine einfachere Einnahme, bringen. Sie können unange-nehme Nebenwirkungen reduzieren und die Therapie-sicherheit erhöhen.

Auch wenn das Pharmaunternehmen ein breites Sorti-ment an Arzneimitteln zur Behandlung urologischer Erkran-kungen anbietet, liegt ihm doch die Prävention sehr amHerzen. „Wir möchten Männer gern darin bestärken, ihreGesundheit wichtig zu nehmen, bevor eine Erkrankung auf-tritt“, so Steffi Liebig weiter. „Vorsorge ist wichtig, dafürsollte „Mann“ sich die Zeit nehmen. Ihr Auto bringen sieja auch regelmäßig zur Durchsicht!“.

Simone Pflug

Ein Herz für MännerAuf Urologie spezialisiertes Dresdner Pharmaunternehmen APOGEPHA engagiert sich für umfassende Männergesundheit

Im Jahr 2010 erwirtschaftete dieAPOGEPHA mit ihren 170 Mitar-beitern einen Umsatz von 36,7Millionen Euro. Acht Auszubilden-de absolvieren hier ihre Lehre.Zum Unternehmen gehören inDresden 2 Standorte, zum einender Hauptsitz auf der KyffhäuserStraße 27, zum anderen die Pro-duktion an der Dohnaer Straße205.

APOGEPHA Arzneimittel GmbHKyffhäuserstraße 2701309 DresdenTelefon: 0351 3363-3Telefax: 0351 [email protected]

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Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft

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Gold werte ErfindungenThüringer Wissenschaftler und Ingenieure überzeugten mit ihren Produktneuheiten die internationale Fachwelt

23 Produktneuheiten und Erfindungen aus der ThüringerWirtschaft und Wissenschaft konnten Ende Oktober auf der63. Internationalen Leitveranstaltung und Leistungsschau„Ideen-Erfindungen-Neuheiten" iENA 2011 in Nürnbergdie Fachwelt begeistern. Sie sind auf einem Gemein-schaftsstand demonstriert worden, den das in Schmalkal-den ansässige Thüringer Forschungsinstitut für Erfinderför-derung, Innovationen und Netzwerkmanagement (ERiNET)und die in Ilmenau agierende Patentverwertungsagentur(PVA) gemeinsam gestalteten.

Die Bilanz: Gut gefüllte Auftragsbücher, zahlreicheGespräche mit Interessenten und sechs iENA Gold-Medail-len, elf iENA Silber-Medaillen und drei iENA Bronze-Medail-len sowie drei internationale Sonderpreise aus Malaysia,USA und Kroatien.

Zu den Gewinnern der Goldmedaillen gehörten:� die Geräte- und Pumpenbau GmbH Dr. Eugen Schmidt

aus Merbelsrod mit einer „Halbaxialen Kühlmittelpum-pe mit Regelventil" für den Einsatz im Pkw,

� die UGN-Umwelttechnik GmbH aus Gera mit einem„Stützmaterial zur Auslegung von schüttbaren funktio-nalisierten Hybridfiltermaterialien",

� die PolyCare Research Technology GmbH & Co.KG ausGehlberg, mit „LUMINO – Nachtleuchtenden Steinen"sowie mit einer komplexen Lösung zur „Entwicklung/Design und Konstruktion von Bauten, Baumaterialienund Produktionsverfahren für Übergangs-, Not- undDauerunterkünfte zum Selbstbau auf der Basis von Poly-merwerkstoffen“,

� das Forschungsinstitut für Tief- und Rohrleitungsbaugemeinnützige GmbH mit „Thermopipe" einem Rohr-system zur Nutzung der Energiepotenziale im System „Boden-Kanal. Zukünftig wird es damit möglich sein,das im Abwasser vorhandene Potenzial an Wärmeener-gie zu nutzen.

Die patentierten Thüringer Innovationen, Produktneuheitenund Entwicklungen wurden erstmalig der internationalenFachwelt und der Expertenjury präsentiert. Länderkollekti-ve aus China, Iran, Russland und Taiwan, Erfinderverbändeaus Kroatien, Polen und Ungarn sowie zahlreiche Univer-sitäten aus Malaysia und Rumänien sowie Beteiligungenaus Ägypten, China, Großbritannien, Mazedonien, Saudi-Arabien, Sudan, Syrien, Türkei und Yemen unterstrichen dieBedeutung der Leitveranstaltung und ihre hohe Internatio-nalität. Mit rund 750 Erfindungen aus 30 Ländern und zahl-reichen Länderkollektiven belegte die iENA 2011 eindrucks-voll das beachtlich technisch-kreative Potential der Erfin-der, die an der Entwicklung neuer Produktideen und anLösungen für die großen und kleinen Probleme des Alltagsarbeiten. PM/CH

Reges Interesse am Thüringer Gemein-schaftsstand der Erfindungen.

Foto: ERiNET

Keimzelle für innovative AusgründungenLandesweit erster ego.-INKUBATOR an Universität Magdeburg eröffnet

Den landesweit ersten ego.-INKUBATOR hat Wissenschafts-und Wirtschaftsministerin Prof. Birgitta Wolff Mitte No-vember an der Magdeburger Otto-von-Guericke-Universitätoffiziell eingeweiht. In der neuen gründerorientierten Infra-struktur der Fakultät für Maschinenbau können Studenten,Absolventen und wissenschaftliche Mitarbeiter den Ferti-gungszyklus eines Gussstückes praxisorientiert nachvoll-ziehen sowie innovative Geschäftsideen entwickeln underproben. Ziel ist es, Unternehmensgründungen zu beför-

dern und deren Erfolgsaussichten zu verbessern. Der Auf-bau der kompletten Prozesskette zur Herstellung von Guss-stücken wurde mit 331.500 Euro aus dem EuropäischenFonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert.

„Der Anteil innovativer Gründungen bei uns im Land istvergleichsweise gering. Durch die Förderung der ego.-INKU-BATOREN wollen wir Gründungen dort stimulieren, wo dasSchaffen neuen Wissens die Entstehung von Innovationenbegünstigt“, betonte die Ministerin. PM/CH

Gründungen aus der Wissen-schaft schaffen rund siebenmalmehr Arbeitsplätze als her-kömmliche Gründungen.

Prof. Birgitta Wolff

Weitere Informationen unter:www.ib-sachsen-anhalt.de

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11Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft

Im Jahr 1990 eröffnete die politische Wende voneinem Tag auf den anderen neue Horizonte. Für Dr.Michael Schmidt und seine drei Mitgesellschafteraus Zwickau hieß das: Selbstständigkeit in einerZeit des wirtschaftlichen Umbruchs und Aufschwungs.Was mit Dienstleistungen für den Bereich der elektro-nischen Datenverarbeitung begann, wandelte sichim Laufe Zeit. Inzwischen – 21 Jahre später – hatsich das Unternehmen BITSz einen Namen gemachtals Entwickler und Produzent von Leistungselek-tronik und Embedded Systemen.

Höchste Energieeffizienz Die Stärken der Zwickauer Produkte liegen in der Energie-effizienz: Merkmale wie „hohe Leistungsdichte", "hoherWirkungsgrad" und „ressourcenschonender Einsatz vonRohstoffen" werden bei BITSz großgeschrieben.

Das aktuellste Produkt des Unternehmens, der „MPower Hochleistungsmotorregler", wurde als Prototypbereits zu Beginn dieses Jahres auf der Hannover-Messevorgestellt und erzeugte bei den Besuchern reges Interes-se. Er steuert die Energiezufuhr von der Stromquelle hinzum Elektromotor und sorgt damit für optimales Laufver-halten und höchstmögliche Energieeffizienz. In puncto Leis-tungsdichte ist der Hochleistungsmotorregler zwei- bis dreimal so leistungsstark wie die am Markt verfügbarenKomponenten und wird bereits in Serie produziert.

Kontinuierliches Wachstum Doch bis dahin war es ein langer Weg. Im Jahr 1996 undnach einigen Höhen und Tiefen in der wirtschaftlichen Ent-wicklung übernahm Michael Schmidt allein das Ruder undprofilierte das Unternehmen. Die ingenieurtechnischen Ent-wicklungen, das sogenannte „Engineering", wurden 1997im Rahmen einer Kooperation mit einem Schweizer Spezi-alisten für Tank- und Füllstandstechnik begonnen. Seit demJahr 2000 wurde die Produktentwicklung auf andere Bran-chen ausgedehnt. Dabei standen spezialisierte Lösungenim Bereich der Prüftechnik, der Industrie- und Biosensorikund der Echtzeit-Audiodatenverarbeitung im Mittelpunktder Entwicklungen.

Auch beim Personal gab es Veränderungen. 1990 gestar-tet mit fünf Mitarbeitern zählt BITZs heute ein 40-köpfigesTeam. Die anfänglichen Mietbüros in der Robert-Müller-Straße wurden gegen ein modernes, eigenes Firmengebäudein der Newtonstraße getauscht. Inzwischen sind auch hierdie räumlichen Möglichkeiten ausgeschöpft und die Erwei-terung des Firmengebäudes ist für 2012 geplant.

Durch familiäre Unternehmensstruktur zum Erfolg Die stetige Entwicklung des Unternehmens in den vergan-genen 21 Jahren beruht auf dem Konzept eines intaktenFamilienunternehmens. Sowohl die innerbetriebliche Struktur als auch der Umgang untereinander ist durch diefamiliäre Unternehmenskultur geprägt.

Nahezu seit Bestehen des Unternehmens leitet Martina Schmidt die Ressorts Personal und Buchhaltung.In ihrer Funktion ist sie für die Mitarbeiter auch in persön-lichen Angelegenheiten Ansprechpartner. Seit 2006 ist derSohn Dr. Sven Schmidt im Unternehmen mit aktiv. Nacheinem Studium der Informatik in Dresden und anschlie-ßender Promotion am Lehrstuhl für Datenbanksysteme standfür den jungen Hochschulabsolventen die nächste Heraus-forderung fest: Er wollte in Zwickau an der Entwicklunginnovativer Produktlösungen mitarbeiten. Seit 2008 ist erzweiter Geschäftsführer des Unternehmens. SR

Als Familie zum ErfolgBITSz engineering – Elektronikentwicklung in der zweiten Generation

Dr. Michael Schmidt und Dr. SvenSchmidt – Vater und Sohn leitengemeinsam das Unternehmen.

Bild rechts: 21 Jahre erfolgreich amMarkt: Das moderne Firmengebäudesoll 2012 einen Anbau erhalten.

Fotos: Wolfgang Schmidt

wirtschaftsjournal.de/id11121101

BITSz engineering GmbHNewtonstraße 1208060 ZwickauTelefon: 0375 8109-0Telefax: 0375 [email protected]

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12 Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft

Die WirtschaftsjuniorenDeutschland

Aktuell zählt der Verband mehrals 10.000 junge Unternehmerund Führungskräfte aus allenBereichen der Wirtschaft. Diedurchschnittlich 18 bis 40 Jahrealten Mitglieder tragen Verant-wortung für 300.000 Arbeitsplät-ze, 35.000 Ausbildungsplätze undleisten mehr als 120 MillionenEuro Umsatz pro Jahr. Die Wirt-schaftsjunioren Deutschland(WJD) sind Teil eines weltweitenVerbandes Junior Chamber Inter-national. Dessen Anliegen ist es,jungen Unternehmern imGeschäftsleben und bei ihrerberuflichen Karriere weiterzuhel-fen. Die Mitglieder organisierensich deutschlandweit, auf regio-naler und auf lokaler Ebene.

wirtschaftsjournal.de/id11121201

Gemeinsam einzigartig! Unternehmernetzwerk macht sich seit 20 Jahren ehrenamtlich stark für die Wirtschaft und soziale Projekte

Unter dem Motto „Gemeinsam einzigartig" feier-ten die Wirtschaftsjunioren Zwickau am 19. Novem-ber ihr 20-jähriges Bestehen. „Wir sehen unsereAufgabe darin, die Mitglieder auf Führungsaufga-ben vorzubereiten. Dabei ist die Werteorientierungnach dem Ansatz ‚Create better leaders to createbetter societies' - wie es unser Weltverband JuniorChamber International formuliert, immer präsent",erklärt Mandy Breitendorn, die ab 2012 den Vorsitzdes Kreisverbandes übernimmt.

„Dazu bieten wir in jedem Jahr ein umfangreiches Semi-narprogramm an. Außerdem haben unsere Mitglieder dieMöglichkeit, durch das ehrenamtliche Engagement Fähig-keiten, Kontakte und den eigenen Horizont zu erweitern."Ein Blick auf die steigenden Mitgliederzahlen zeigt, dassdieses Konzept bei den jungen Unternehmern ankommt.Mittlerweile zählen die Wirtschaftsjunioren Zwickau 52 Mit-glieder. Der Begriff „Networking“ ist allgemein bekannt alsdas Knüpfen und Pflegen von Kontakten in Netzwerken.Meist dient es dem Austausch von Informationen und alsMittel, um Geschäfte zu generieren oder die eigene Kar-riere anzukurbeln. Dass es aber auch andere Motivations-gründe gibt, zeigen die Wirtschaftsjunioren Deutschland.Neben unternehmerischem Denken ist ihr Handeln durchehrenamtliches Engagement für die Zukunft Deutschlandsgeprägt.

Dabei gelten fünf Maximen:Die Wirtschaftsjunioren � setzen auf ehrbares Unternehmertum� leben Beruf und Familie� investieren in Bildung� knüpfen nationale und internationale Netzwerke� handeln innovationsstark und ressourcenbewusst.Allein in Sachsen gibt es 10 Kreisverbände, darunter dieWirtschaftsjunioren Zwickau.

Im Netzwerk steht jedoch nicht nur die persönliche Weiter-entwicklung im Vordergund, sondern vor allem die sozialeVerantwortung der Jungunternehmer. Unzählige Projekteund Veranstaltungen konnten seit der Gründung durchge-führt werden, oftmals mit großem Erfolg. Dazu gehört die„Einkaufsoffensive Ost", eine Initiative der Wirtschafts-junioren unter der Trägerschaft der Industrie- und Han-delskammer Zwickau. Damit sollten von 1994 bis 1996

Kontakte zwischen Zwickauer Unternehmen und Einkaufs-verantwortlichen der Großkonzerne der Automobilindustriehergestellt werden. 33 deutsche Konzernunternehmen, dar-unter der ehemalige Daimler-Benz-Konzern, hatten sichbeteiligt. Durch Veranstaltungen, Workshops und konkreteNetzwerkaktivitäten für die Zielbranche Automobilbau wur-den die Kontakte hergestellt. „Wir wollten ein Netzwerkschaffen, in dem nicht nur Dienstleister, sondern auch dieIndustrie der Region sprechen konnte. Mit dem Projekt „Ein-kaufsoffensive Ost“ haben wir einen guten Grundsteingelegt", blickte Jens Hertwig, Geschäftsführer der N+PInformationssysteme GmbH und erster Vorsitzender derWirtschaftsjunioren Zwickau zurück. Das Ergebnis: Die ost-deutschen Unternehmen konnten ihr Umsatzvolumen mitdem Daimler-Benz/Daimler-Crysler-Konzern von 175 Milli-onen (1991) auf 1,75 Milliarden DM (1998) steigern.

Doch auch im sozialen Bereich sind die Wirtschaftsjuniorenaktiv. Seit 2010 machen sie sich mit Partnern in dem Pro-jekt „Stadtabenteurer" für Zwickauer Familien stark. Dafürhaben sie die ständige Patenschaft für fünf Spielplätze inder Zwickauer Innenstadt übernommen und sanieren gemein-sam in jedem Jahr einen Spielplatz. „Damit wollen wir inder Innenstadt ein attraktives Umfeld für junge Familienschaffen", beschreibt Breitendorn. Die Wirtschaftsjuniorenengagierten sich bisher auch in einer Vielzahl von Projek-ten zur Verbesserung der Schulqualität und internationa-len Projekten. Für ihr Engagement wurden die Wirtschafts-junioren Zwickau bereits mehrfach ausgezeichnet.

Stefanie Rudolph

Mit ihren unzähligen Projekten unddurch das große Engagement der Mit-glieder sind die Wirtschaftsjunioren soeinzigartig wie ein Fingerabdruck.

Die Wirtschaftsjunioren packen selbst mit an:Im Projekt „Stadtabenteuer“ werden Zwickauer Spielplätzeauf Vordermann gebracht.

Foto und Grafik: Wirtschaftsjunioren Zwickau

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13Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft

Basis für junge UnternehmenVor 20 Jahren eröffnete das Technologie Centrum Chemnitz seinen ersten Standort

Vor 20 Jahren eröffnete das Technologie CentrumChemnitz nach umfangreicher Rekonstruktion seinen ersten Standort: ein Gebäude an der Berns-dorfer Straße.

Im November 2011 feierte die IWB WerkstofftechnologieGmbH ihr 20-jähriges Bestehen. Das Unternehmen hat sichseit 1991 als Hersteller von Funktionsbeschichtungen sowievon einbaufertigen Maschinen- und Anlagenkomponentenetabliert, auch die Tochterfirma HEOS Energy GmbH hatsich im Bereich der regenerativen Energieerzeugung inzwi-schen einen Namen geschaffen. Seine Anfänge nahm dieIWB im damals gerade neu entstandenen Technologie Centrum Chemnitz. Der Standort an der Bernsdorfer Stra-ße war am 23. Oktober 1991 eröffnet worden. „Wir warendamals die ersten Mieter des ‚Ladengeschäfts‘ im Erdge-schoss des Gebäudes“, erinnert sich IWB-GeschäftsführerDr. Klaus Hoffmann 20 Jahre später: „Wir denken gern andieses erste Jahr zurück, in dem wir – euphorisch gestimmt– eine Plasmaanlage zur Metall- und Keramikbeschichtungim Schaufenster platzieren wollten.“

Die Firma nahm – sicher auch zur Freude der Mitmieter wieder CADsys Vertriebs- und Entwicklungs GmbH oder derATB Arbeit Technik Bildung GmbH – Abstand von diesemGedanken. Das Stromnetz war zu dieser Zeit noch nichtwirklich auf produzierende Großanlagen ausgerichtet. Soverblieb die IWB nur kurz im TCC. Und dennoch: „Kompe-tente Beratung, Partnerfindung und die Bereitstellung ersterBüroräume mit Kommunikationsmöglichkeiten, von denenman wenige Monate vorher nicht einmal träumen konnte,

waren eine wichtige Hilfe, um in der Wendezeit scheinbarunüberwindbare Hürden zu nehmen.“ Damit benennt Hoffmann die Kernkompetenzen, für die das TCC auch heutenoch steht. Es unterstützt technologieorientierte Gründernicht nur mit Büro- und Gewerberäumen, die sich flexibelan die Unternehmensgröße anpassen, sondern darüber hinaus Dienstleistungen von der Kommunikations- und IT-Infrastruktur bis zum Büroservice sowie strategische undbetriebswirtschaftliche Beratung.

Und auch die Frage des Stromnetzes ist natürlich inzwi-schen geklärt. Am Standort an der Annaberger Straße stehen Gründern insgesamt 10.000 Quadratmeter Flächezur Verfügung, davon ein Großteil in Werkstätten und Produktionshallen. Hinzu kommt weiterhin die Bernsdorfer Straße, die 1200 Quadratmeter Bürofläche bereithält.

Beide Standorte gemeinsam konnten sich im Jahr 2011 wie-der über eine sehr gute Auslastung von durchschnittlich 86Prozent freuen. Momentan sind 67 Unternehmen im TCCangesiedelt, sie beschäftigen derzeit 318 Mitarbeiter, womitdie Zahl der von Firmen im TCC geschaffenen Arbeitsplät-ze (zum Zeitpunkt des Auszuges aus dem TCC) die Zahl1000 deutlich übersteigt. Zwölf Unternehmen zogen in die-sem Kalenderjahr neu in einen der beiden TCC-Standorte,13 Unternehmen siedelten sich aus den Räumlichkeiten desTCC heraus in Gewerbegebieten von Stadt und Region an.Damit ist auch im Jahr 2012, dem 22. der TCC-Geschichte,Platz für Neugründungen, die sich in 20 Jahren erfreut zurückerinnern.

Vor 20 Jahren eröffnete das Technologie Centrum Chemnitz nach umfangreicher Rekonstruktion seinen ersten Standort:ein Gebäude an der Bernsdorfer Straße (links). Der Standort an der Annaberger Straße (rechts).

Das TCC

Das Technologie Centrum Chem-nitz (TCC) bietet Existenzgrün-dern und technologieorientiertenStartups Beratung und Unterstüt-zung sowie das passende Umfeldfür Entwicklung und Wachstum.Bestens ausgestattete Büro- undGewerberäume, die nach Bedarfflexibel mit dem Unternehmenwachsen, sind ein wesentliches,aber nicht das alleinige Kriteriumfür eine Nutzung des TCC:Ein umfangreiches Dienstlei-stungspaket ermöglicht es denUnternehmern, sich auf ihre wirt-schaftlichen Aufgaben zu konzen-trieren. Vor allem aber profitierensie von einem Standort, an demmögliche Kooperationspartner,Dienstleister oder Kunden oft nurein Büro entfernt sitzen.

Technologie Centrum Chemnitz GmbHAnnaberger Straße 240 09125 Chemnitz/GermanyTelefon: +49 371 5347-104Telefax: +49 371 [email protected]

wirtschaftsjournal.de/id11121301

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14 Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft

wirtschaftsjournal.de/id11121401

WJ: Wo steht die IKK classic jetzt – nach der am 1. August dieses Jahres erfolgten Fusion mit derVereinigten IKK und den damit verbundenen Struk-turänderungen?

Gerd Ludwig: Mit rund 3,6 Millionen Versicherten ist unserHaus nun die sechstgrößte Krankenkasse in Deutschland;unter den bundesweit tätigen Kassen sind wir sogar dieNummer vier. Wir betreuen Kunden von Schleswig-Holsteinbis Bayern, von Nordrhein-Westfalen bis Thüringen. Und:Die IKK classic ist die erste und einzige Krankenkasse in derTop-Liga der überregionalen Kassen, die ihren Hauptsitz inOstdeutschland hat. Wir haben Dresden in die Landkarteder bedeutenden Kassenstandorte eingetragen; darauf sindwir stolz. Klar ist: Mit der Größe wachsen die Möglichkei-ten, aber auch die Herausforderungen. Bei der Organisa-tion eines national agierenden Unternehmens kommt esauf das richtige Verhältnis von zentraler Steuerung undeigenständiger regionaler Verantwortung an. Das gilt es zufinden. Nur dann entstehen die schnellen, kundengerech-ten Entscheidungswege, die unseren ambitionierten Zielenentsprechen. Hier können wir dank früherer Fusionen aufwertvolle Erfahrungen zurückgreifen. Wir sind auf einemguten Weg, unser erfolgreiches Geschäftsmodell nun ineinem größeren Rahmen zu verwirklichen. Wie bisher set-zen wir auf schlanke, mittelstandsnahe Strukturen und dieenge Verbindung zum Handwerk in den Regionen.

WJ: Welche Veränderungen sind für die Versicher-ten der IKK classic spürbar und können Sie wei-terhin den Service bieten, ohne Zusatzbeiträge zuverlangen?

Gerd Ludwig: Die IKK classic arbeitet wirtschaftlich undwird auf absehbare Zeit keine Zusatzbeiträge benötigen.Was den Service betrifft, bleiben wir unserer Philosophietreu: Die Idee der IKK classic ist es, Größe in Nähe umzu-setzen. Durch mehr als 500 Servicestellen sind wir dort prä-sent, wo unsere Kunden leben. Wir wollen kein ferner Kon-zern sein, sondern bleiben mit über 6.500 Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern nah an den Menschen. Wir wissen, dassdie Versicherten diese persönliche Betreuung schätzen undin unserem komplexen Gesundheitssystem auch zunehmendbrauchen. Daneben bieten wir ein Leistungspaket, das dieVorzüge zweier großer Kassen verbindet. Die IKK classicsteht finanziell gut da, einen Zusatzbeitrag werden wir

weder im Jahr 2012 noch im Jahr 2013 erheben. Wir freu-en uns, dass wir in diese gute Zukunftsperspektive nun auchdie 1,7 Millionen Versicherten unseres Fusionspartners ein-beziehen können.

WJ: Welche Möglichkeiten bietet die IKK classicUnternehmen, um sie bei gesundheitsvorsorgendenund -fördernden Maßnahmen für sich und die Beleg-schaft zu unterstützen?

Gerd Ludwig: Als größte handwerkliche Krankenkassebesitzen wir eine gewachsene Expertise in der betrieblichenGesundheitsförderung. In Handwerk und Mittelstand habenwir es ja kaum mit Großunternehmen zu tun. Wir sehenstattdessen kleine Betriebe mit wenigen Mitarbeitern, dieoft sogar an wechselnden Einsatzorten arbeiten. Präven-tion auf dieser Ebene ist ein ganz anspruchsvolles Geschäft,das nicht jeder beherrscht. Für uns ist es seit JahrzehntenAlltag. Deshalb können wir maßgeschneiderte Lösungenbieten: Von der Analyse der Belastungen bis zu individuel-len Maßnahmen und dem Controlling der Ziele, auch derfinanziellen. Denn Mitarbeitergesundheit ist im Kleinbetriebein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor. Kein Mittel-ständler kann Zeit in Projekte investieren, die keine Ergeb-nisse bringen. Deshalb braucht er Partner, die sein Geschäftkennen, und die ihr Geschäft beherrschen. Daher sind hand-werkliche und mittelständische Betriebe, die sich für dieGesundheit engagieren, bei der IKK classic an der richtigenAdresse.

WJ: Wie offen ist die IKK für Kunden oder Patienten,deren Mitgliedschaft in einer anderen Krankenkas-se durch Insolvenz aufgelöst werden musste?

Gerd Ludwig: Die Medien berichteten jüngst über dasFehlverhalten einiger Krankenkassen gegenüber Versicher-ten insolventer Mitbewerber. Sie werden feststellen: Die IKKclassic wurde in keinem dieser Berichte negativ erwähnt.Unser Haus steht allen Versicherten anderer Kassen ohneEinschränkung offen. Dies ist nicht nur ein Gebot der Soli-darität. Es entspricht schlicht der bindenden Rechtslage.Wir freuen uns über jeden neuen Kunden, den wir bei derIKK classic begrüßen dürfen.

Gespräch: Simone Pflug

Größe in Kundennähe umsetzenÜber Fusion, Vorsorge und Zusatzbeiträge sprach das Wirtschaftsjournal mit Gerd Ludwig,dem Vorstandsvorsitzenden der IKK classic

Gerd Ludwig, Vorstandsvorsitzender derIKK classic . Foto: IKK

IKK classicHauptverwaltung DresdenTannenstraße 4b 01099 Dresden Telefon: 0800 4551111 [email protected]

Zahlen zur IKK classic(Stand 01.10.2011)

Mitgliederzahl bundesweit:2,6 MillionenVersichertenzahl:3,6 MillionenArbeitgeberzahl:über 265.000Mitarbeiterzahl:über 6.500Geschäftsstellen:ca. 500Marktstellung nach Versichertenzahl:Nummer 6 aller gesetzlichenKrankenkassen, Nummer 4 derbundesweit tätigen Kassen, Num-mer 1 der Innungskrankenkassen

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15Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft

Mut der Unternehmen zu neuen Wegen mit mehr Fantasie,das empfahl Kreativexperte Jens-Uwe Meyer auf der feier-lichen Auftaktveranstaltung des 8. IQ InnovationspreisesMitteldeutschland. Rund 150 geladene Gäste aus ver-schiedenen Bereichen der Wirtschaft kamen am 29. No-vember dazu in die Leipziger Fernsehzentrale des Mittel-deutschen Rundfunks (MDR). Bei der achten Auflage desWettbewerbs, der insgesamt mit etwa 80.000 Euro dotiertist, werden die besten, marktreifen Innovationen aus denClustern Automotive, Biotechnologie – Life Sciences,Chemie/Kunststoffe, Ernährungswirtschaft, Energie/Umwelt/Solarwirtschaft und Informationstechnologie gesucht. Dazukönnen bis zum 12. März 2012 innovative Produkte, Verfah-ren und Dienstleistungen einfach und kostenfrei im Internetunter www.iq-mitteldeutschland.de eingereicht werden.

Problem der meisten Unternehmen sei laut Jens-UweMeyer ihre Austauschbarkeit. Ob Einkaufshäuser, Pkw-Designoder die Produktwerbung, „sie unterscheiden sich kaumnoch voneinander“, so der Gründer und Geschäftsführerder Ideeologen-Gesellschaft für neue Ideen mbH in seinem

Vortrag zum Thema „Corporate Creativity – wie Unterneh-men kreativer werden.“

Auch der neue, trimediale Chefredakteur vom MDR,Stefan Raue, begrüßte die Gäste. Seit dem ersten Novem-ber verantwortet er den Programmbereich Aktuelles/Zeit-geschehen in den Fernseh- und Hörfunkprogrammen sowieden Online-Angeboten des MDR. „Ich bin immer noch vondem Panoramablick des hohen Sendergebäudes beein-druckt“, meinte Raue. Die alte und neue Industriearchitek-tur von Leipzig spiegelt auch die Beschleunigung der Wirt-schaft in Deutschland wieder. Diese Herausforderung müsseman mit neuen Ideen annehmen, weshalb der MDR zumdritten Mal Kooperationspartner des IQ-Wettbewerbs ist.

Jörn-Heinrich Tobaben, Geschäftsführer der Wirtschafts-initiative für Mitteldeutschland, betonte die Bedeutung vonInnovationen für die regionale Wirtschaft. „Deutschland istein Hochtechnologiestandort und kann nur als solcher iminternationalen Wettbewerb bestehen“, so Tobaben.

Peter Krischunas

Gleich zwei Jubiläen begleiteten IMM durch dasJahr 2011. So stand nicht nur das 20. IMM Jahr imVordergrund aller Aktivitäten, sondern auch eine15 Jahre andauernde Erfolgsgeschichte bei der Entwicklung und Produktion von Audiotechnik-produkten.

Wird IMM Chef Prof. Detlev Müller nach seinen persön-lichen Höhepunkten des Jahres gefragt, gerät er ins Schwär-men – es lassen sich nur Momentaufnahmen wiedergeben,zu viele Höhepunkte in den verschiedensten Bereichen habenIMM und deren Partner durch das Jahr begleitet. Heraus-ragend ist sicherlich die Investition in eine neue Bestückungs-linie, inklusive Drucker, Reflow-Lötsystem und Ein- bzw.Ausgabestationen, die eine wesentliche Steigerung derEffektivität in den Prozessschritten der Elektronikproduk-tion ermöglicht.

Den offiziellen Auftakt und ersten Höhepunkt der Jubi-läumsaktionen bildete mit dem 1. April 2011 der IMMGeburtstag mit der Eröffnung einer eigenen Ausstellung

in der IMM JubiläumsLounge. Seitdem zeigt sie nebenIMM-historischen Exponaten aus der Medizin- und Auto-matisierungstechnik vor allem die beeindruckende Ent-wicklung im Bereich Medien-, speziell Audiotechnik. Seit1996 fertigt IMM Komponenten und komplette Geräte,die in der Audiobranche für Aufsehen sorgen. Was vor 15Jahren begann, ist heute eine Erfolgsgeschichte, die IMMstark geprägt hat. Mit einem nie zuvor dagewesenen Auf-tragsvolumen legten die Marken RME und DirectOut indiesem Jahr den Grundstein für das umsatzstärkste Geschäfts-jahr der IMM-Geschichte. Das anlässlich des Jubiläumsausgerufene IMM Audiojahr machte damit seinem Namenalle Ehre.

In Richtung Zukunft startet IMM 2012 in ein sogenanntes„LichtJahr“ und legt den Fokus damit auf Elektronikpro-dukte und -applikationen in diesen Märkten – von intelli-genten Beleuchtungssystemen bis hin zu unterschiedlichs-ten Entwicklungen für den Bereich LASER. Sicher wiederein Jahr voller „Lichtblicke“.

Mehr Fantasie gefragtIQ Innovationspreis geht in die achte Wettbewerbsrunde

Keine Scheren im Kopf, das empfahlKreativexperte Jens-Uwe Meyer auf derAuftaktveranstaltung des 8. IQ Innova-tionspreises Mitteldeutschland im MDR-Gebäude in Leipzig. Er sprach vor 150geladenen Gästen aus verschiedenenBereichen der Wirtschaft.

Foto: Peter Krischunas

Mit „LichtPower“ ins Jahr 2012IMM Jubiläumsjahr mit zahlreichen Höhepunkten geht zu Ende

wirtschaftsjournal.de/id11121501

wirtschaftsjournal.de/id11121502

IMM Holding GmbHLeipziger Straße 3209648 MittweidaTelefon: 03727 6205-0Telefax: 03727 [email protected]

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16 Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft

wirtschaftsjournal.de/id11121601

Revolution aus Halle Hallenser entwickelten System für Hochspannungsausleitungen, das bis dahin für unmöglich galt

Schneller und preiswerter in der Fertigung, fle-xibler im Einsatz, besser in der Leistung, sparsa-mer beim Raumbedarf, ansprechender im Design– Das klingt fast nach Zauberei. Doch die neuarti-ge Systemlösung für Hochspannungsausleitungenhält den härtesten Tatsachenüberprüfungen stand.Sie hat weltweit bereits 43 Patentanmeldungendurchlaufen und ist schon rund 50 Mal eingesetztworden. Das musste auch die Konkurrenz neidlosanerkennen, die bei der Vorstellung der neuen Tech-nologie auf Messen den ABB-Spezialisten sogargratulierte.

HaPu steht für den ABB-Standort in Halle/Saale und dieABB-Tochtergesellschaft PUCARO im baden-württember-gischen Roigheim, die gemeinsam das System entwickelthaben. Es durchläuft zurzeit die Anmeldung zum Waren-zeichen. „Ohne wesentlichen Mehraufwand können wir biszu fünf Biegungen in die Ausleitung einbringen", beschreibtder Hallenser Projektleiter Hartmut Brendel einen zentra-len Vorteil der HaPuflex-Ausleitungen. Sie bildet gemein-sam mit dem neuen Isolationssystem für Kesselwände undJocheisen HaPuwell sowie den für die jeweilige Span-nungsebene angepassten Haltern HaPufix, HaPubridge undHaPurib eine komplette Systemlösung. Diese Abstützteilezeichnen sich durch eine besonders hohe Kriechstrom-festigkeit aus und ermöglichen damit geringere Isolations-abstände zu geerdeten Bauteilen.

Die extreme Flexibilität der Ausleitung basiert auf bieg-baren, nach dem Wirbelsäulen-Prinzip konstruierten Leisten. Die Isolationsbarrieren werden dabei über die fle-xiblen, teilweise durch Stützringe auf Abstand zum innerenSchirmrohr gehaltenen Leisten gewickelt. Damit können dieKonstrukteure Kessel entwickeln, die sich in ihrer Geome-trie optimal in die baulichen Gegebenheiten einfügen unddie Ausleitung passt sich dem an. Bisher war sie es, die derKonstruktion Grenzen setzte. Durch eine höhere Durch-schlagsfestigkeit der Barrieren verbunden mit geringererFeldverdrängung der Ausleitungsisolation im Zusammen-wirken mit den neuen Haltern und Wandisolationen alsSystemlösung können die Abmessungen der Transforma-toren verringert werden. Das senkt auch ihre Herstellungs-kosten.

Nicht zuletzt ist auch Zeit Geld: „Theoretisch könnenwir selbst komplizierte Ausleitungen mit mehreren Bie-gungen innerhalb von 4 Wochen fertigen. Aus produk-

tionstechnischen Gründen garan-tieren wir eine Lieferfrist vonmaximal 12 Wochen", versichertder engagierte Ingenieur. „DieseLieferfrist für Ausleitungen mitmehreren Biegungen wird zur-zeit von keinem Mitbewerber mitkonventioneller Technologie unter-boten. Deren ‚normale' Liefer-frist für solche Ausleitungenbeträgt gegenwärtig etwa 4 bis6 Monate."

Dass die beschriebenen Vor-teile keine leeren Versprechun-gen sind, beweisen die umfang-reichen Erfahrungen in der Pra-xis. Die erste HaPuflex550-Aus-leitung wurde im April 2010 ineinem Trafo getestet und ausge-liefert. Seit diesem Zeitpunkt läuftdie Serienfertigung bei PUCAROin Roigheim. Und damit nicht genug: Das Ausleitungssys-tem wird gegenwärtig umfassend zu einer kompletten Pro-duktfamilie weiterentwickelt. Neben der 550kV-Ausleitung(HaPuflex550) befinden sich eine 800kV-Ausleitung (HaPuflex800) und eine spezielle Hochstromversion für 230kV (HaPuflex230/3000), anwendbar in engsten Räumen imTrafo, in der Erprobung. Ebenso sind die Berechnungen füreine 1200kV-Ausleitung schon fertig gestellt.

Gerade in den hohen Spannungsebenen sieht Brendelgute Marktchancen. Sie kommen überall dort vor, wo großeEnergiemengen über große Entfernungen transportiert wer-den müssen, wie beispielsweise in Indien, China, Brasilienoder Kanada.

So eine extrem flexible Ausleitungslösung konnte nurentstehen, weil die Hallenser Ingenieure auch im Kopf Bar-rieren eingerissen bzw. diese erst gar nicht zugelassen haben.Auf engstem Raum arbeiten mechanische und elektrischeKonstrukteure zusammen oder vereinen beide Qualifika-tionen in einer Person. Dazu kommt die enge Verbindungmit der Produktion bei PUCARO und der direkte Rückgriffauf das dort vorhandene technologische Wissen. Dadurchkonnten moderne Fertigungstechnologien wie zum Bei-spiel das CNC-Fräsen auch für die Herstellung komplizier-ter Isolierteile erschlossen werden.

Claudia Hillmann

Das neuartige System für Hochspan-nungsausleitungen verblüffte sogar dieKonkurrenz. Foto: ABB

ABB AGEuropachaussee06112 Halle/SaaleTelefon: 0345 5686-0Telefax: 0345 [email protected]

ABB HALLE – POWER FORYOUR TRANSFORMERS

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17Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft

Schon über 700 Beratungsprojekte, davon sehr viele zurExistenzgründung, hat die Dresdner Unternehmensbera-tung Knauer & Partner in den vergangenen Jahren beglei-tet. Nun hat sie im Rahmen der bundesweiten Aktion „Grün-derwoche Deutschland" zum ersten Mal ihren „Gründerdes Jahres" gekürt. Zum Tag der offenen Tür am 17. Novem-ber hatten nun vier junge Unternehmerinnen und ein Unter-nehmer die Möglichkeit, ihre Geschäftsideen, mit denen sieim Laufe dieses Jahres an den Markt gegangen waren, vorPublikum zu präsentieren. Sie waren zuvor vom Team derUnternehmensberatung aus 20 eingereichten Vorschlägenausgewählt worden. Viel Beifall erhielt Karin Hase, die mitihrem mobilen Massageservice „Carpe diem" unter ande-rem gesundheitsfördernde Wellnessmassagen direkt amArbeitsplatz anbieten kann – zum sofortigen Stressabbausowie zur Erhöhung von Konzentration und Leistungs-fähigkeit. „Gegen so viel Frauenpower anzutreten war nicht einfach, und es waren tolle Ideen dabei", resümierte Stefan Köhler, der mit seiner noch sehr jungen Firma „agaadoo" gerade dabei ist, ein Serviceportal für die schnel-

le Suche nach kostengünstigen Produkten einzurichten. DasBesondere an seinem Service wird sein, dass Verbraucher-schutz und der Wohltätigkeitsgedanke fest im Firmenkon-zept verankert sind. So erhalten Kunden unter anderem dieMöglichkeit, ihre eingesparten Rabatte an staatlich aner-kannte gemeinnützige Organisationen zu spenden. „BeiKnauer & Partner habe ich mich gleich gut aufgehobengefühlt", erzählt Stefan Köhler über den Beginn seiner Un-ternehmertätigkeit. Er habe lange sachsenweit nach einerseriösen und vertrauensvollen Unternehmensberatunggesucht. „Man fand meine Idee zwar recht ungewöhnlich,aber hier habe ich jede Unterstützung bekommen!"

Publikumsliebling und damit „Gründerin des Jahres2011" wurde schließlich Claudia Gründer, Inhaberin desUnternehmens „Hundezeit", die mit ihrer Geschäftsideeder Tiertherapie und Hundekinesiologie die meisten Stim-men der 36 Gäste für sich gewinnen konnte. "Ich bin über-glücklich, diese Wertschätzung meiner Arbeit zu erfahren",freute sich die Gewinnerin nach der Preisverleihung.

Simone Pflug

Gründer mit frischem WindBeratungsunternehmen begleitet Existenzgründer mit Fachkompetenz und Einfühlungsvermögen

Claudia Gründer erhielt den Preis fürdie „Gründerin des Jahres 2011“ ausden Händen von Rico Knauer,Geschäftsführer von Knauer & Partner.

Foto: Christoph Schulz

Voll auf Erweiterung eingestelltFMA Frankenberger Maschinen- und Anlagenbau GmbH erweitert Kapazitäten

Als Spezialist für hochpräzise Blechbearbeitung hat die FMAFrankenberger Maschinen- und Anlagenbau GmbH welt-weit einen guten Namen. In den zurückliegenden zwei Jahr-zehnten hat sich das Unternehmen zu einem modernenDienstleistungsbetrieb von hochpräzisen Blechteilen, Bau-gruppen und kompletten Aggregaten entwickelt. Auch dasJahr 2011 verlief für FMA erfolgreich. Ein Grund, weshalbdie Zahl der Mitarbeiter von 70 auf 92 (darunter neun Aus-zubildende) steigen konnte.

„Wir sehen uns heute als Anbieter von Baugruppen mit100-prozentigem Ausbaugrad hinsichtlich pneumatischer,hydraulischer, mechanischer und teilweise elektrischer Kom-ponenten bis hin zur seefertigen Verpackung“, charakteri-

siert Volkmar Brand, geschäftsführender Gesellschafter, dasUnternehmen.

Durch die Entwicklung von der einfachen Blechfertigungzum Systemlieferanten sind die Kapazitäten des Unterneh-mens in den Bereichen Schweißen und Montage an ihreGrenzen gestoßen. Im Herbst 2010 wurde deshalb im Gewer-begebiet Dittersbach, einem Frankenberger Ortsteil, eineneue Produktionshalle in Betrieb genommen. Hier erfolgtjetzt die Produktion für Zuschnittsfertigung. Für Siemens inChemnitz wurde zusätzlich die Montage von Schaltschrän-ken übernommen.

„Damit wir auch künftige Vorhaben präzise und zuver-lässig realisieren können, wird FMA im Frühjahr 2012 eineweitere Fertigungshalle im Gewerbegebiet Dittersbach errich-ten“, verkündete Volkmar Brand. „Damit wollen wir dieVoraussetzungen für die Kapazitätserweiterung auf demGebiet der Montage und Großteilefertigung schaffen.“ ImNovember dieses Jahres investierte das Unternehmen zudemin ein neues CNC-Fräsbearbeitungszentrum, um die Zer-spanungskapazität zu erweitern. Wolfgang Baltzer

FMA Frankenberger Maschinen-und Anlagenbau GmbHSchlachthofstraße 309669 FrankenbergTelefon: 037206 601-0Telefax: 037206 [email protected]

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18 Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft

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Von der Idee zum UnternehmenEin gut durchdachter Businessplan ist die Grundlage für jede Existenzgründung

Im Rahmen der Gründerwoche Deutschland gab das Grün-dernetzwerk Saxeed potenziellen Gründern am 14. und 15.November die Möglichkeit, mit Existenzgründern, erfahre-nen Unternehmern und potenziellen Geldgebern ins Gesprächzu kommen. Schnell wurde den Besuchern der Veranstal-tung klar: Selbstständig zu sein, bedeutet weit mehr alssein eigener Chef zu sein. Zunächst einmal braucht es eineIdee mit Potenzial.

Die Idee – Grundstein der Gründung„BASS steht für Begleitung. Assistenz. Souverän. Sicher",erklärt Susanna Riedel den Namen ihres Unternehmens.Gemeinsam mit zwei ehemaligen Arbeitskollegen hat sieim Mai 2011 die BASS Unternehmensservice GmbH gegrün-det. Die drei Jungunternehmer sind persönlicher Assistentihrer Kunden, begleiten sie auf Geschäftstermine und koor-dinieren und erledigen für sie kleinere und größere Aufga-ben und Projekte. Neben der Idee für den Erfolg eines Unter-nehmens sind auch andere Faktoren ausschlaggebend, wieIvo Harzdorf, Beteiligungsmamager beim TGFS Technolo-giegründerfonds Sachsen für die Region Südwestsachsen,weiß: „Zunächst einmal muss die Idee innovativ sein undWachstumspotenzial haben. Außerdem sollte die Gründungder Region, in der sie erfolgt, Nutzen bringen." Auch diepersönliche Eignung ist eine wichtige Voraussetzung. „Eigen-schaften wie Mut, Risikobereitschaft, Selbstbewusstsein,Durchsetzungsvermögen und Organisationstalent sind nureinige der Wesenszüge, die einen Unternehmer auszeich-nen sollten", so Uwe Thuß, Geschäftsführer der BürolandGmbH. Doch mit der Idee und dem Talent zum Führen alleinist es nicht getan.

Der Businessplan – Rückgrat der Idee Mit dem Businessplan legt der Existenzgründer den Grund-stein für sein Unternehmen. Darin werden die Teilpläne wie

zum Beispiel der Produktions-,Finanz-, Personal- und Mar-ketingplan zusammengefasst.„Die Qualität dieser Unterla-gen entscheidet darüber, obdie Gründungen erfolgreichverlaufen oder nicht", weißDr. Jenz Otto, Geschäftsführerder Technologie Centrum Chem-nitz GmbH (TCC), aus Erfah-rung. Mit günstigen Konditio-nen und dem Herstellen wich-tiger Kontakte unterstützt dasTCC pro Jahr 10 bis 15 technologieorientiere Startups undExistenzgründer, die mit einem ausgefeilten Konzept über-zeugen. „Außerdem ist das Management sehr wichtig undwird häufig unterschätzt", so Ivo Harzsdorf. „Der techni-sche Vorteil der Geschäftsidee kann morgen schon wiederüberholt sein. Deshalb sind die Nachhaltigkeit der Idee undein gutes Team besonders wichtig, wenn es um die Verga-be von Finanzierungen geht." Das sei auch der Grund,warum viele Ideen, die Gründerwettbewerbe gewinnen, amEnde keine Finanzierung erhalten. „Die Finanzierung dereigenen Idee ist immer schwer. Deswegen muss man alsExistenzgründer immer wieder überzeugen und nie denGlauben an die eigene Idee verlieren", weiß Uwe Thuß, derseit 21 Jahren Geschäftsführer ist und mehrere Unterneh-men gegründet hat. „Deshalb kann ich jedem nur raten dergründen will: Kämpfen Sie und verlieren Sie nie ihr Ziel ausden Augen!"

Fazit der Experten: Mit der Idee allein lässt sich nochkein Unternehmen gründen. Entscheidend sind ein durch-dachter Businessplan mit einer starken Marketingstrategieund Durchhaltevermögen bei der Umsetzung.

Stefanie Rudolph

Im Mai 2011 sind Monique Pöhnitzsch,Tobias Hübner und Susanna Riedel mitder BASS Unternehmensservice GmbHin die Selbständigkeit gestartet.

Weitere Informationen unter:www.saxeed.net www.existenzgründer.de

Die besten Teams können auf derKarriereStart am 20. Januar 2012ihre Ideen vor einer Jury zu prä-sentieren.

Im Rahmen der bundesweiten Gründerwoche rief die Dresdner Gründungsinitiative der Technischen Universität,dresden exists, die Studierenden auf, in einer Woche so vielWert wie möglich mit der ausgehändigten Packung Papier-taschentücher zu generieren. Neben den Taschentüchernkonnten auch weitere Hilfsmittel verwendet werden, solan-

ge die Taschentücher im Zentrum der Wertschöpfung stan-den. Die Ideen sollten so kreativ wie möglich sein und derBegriff Wert sollte von den Teams monetär, künstlerisch,sozial oder ökologisch interpretiert werden. Als Dokumen-tation des Handelns diente eine Internetplattform.

Mehr Nutzen als Naseputzen

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19Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft

Stark international orientiertTLM-Technologie und Logistik Markkleeberg GmbH entwickelt, vermarktet und verkauft Technologien und Ausrüstungen in der Geotechnik

Mit der Entwicklung, Vermarktung und dem Verkaufvon Technologien und Ausrüstungen in der Geo-technik, speziell zur Brunnenregenerierung und Boh-rungsintensivierung, hat sich seit 2005 die TLM-Technologie und Logistik Markkleeberg GmbH einenguten Namen gemacht.

Die Vermietung und Lizenzvergabe ist vertraglich auf dengrößten deutschen kommunalen Wasserversorger, die Ber-lin WasserGroup fixiert. Das dabei angewandte hydropuls®-Verfahren ist seit 2001 in einem der führenden Brunnen-regenerierungsunternehmen auf dem deutschen Wasser-versorgungsmarkt präsent. Speziell die Aufnahme des Verfahrens in das DVGW-Regelwerk im Jahre 2001 und die Erteilung von vier Patenten sowie der Wort-Marke hydropuls® in den Jahren 1998 bis 2006 festigten den Platzder TLM-GmbH in diesem Marktbereich in Deutschlandnachhaltig.

„Eine strategische Entwicklungsrichtung der TLM-GmbHwurde von Anfang an in einem starken Ausbau des Verkaufseigener Technik definiert“, so Geschäftsführer AlexanderSteinbrecher. „Hierzu wurden sowohl die Marke als auchdie Patente in den USA wie in anderen ausgewählten Staaten angemeldet. Über die Kooperation mit einem technischen Handelsunternehmen in Mailand konnten so von 2006 bis 2011 an sieben italienische Unternehmen hydropuls®-Anlagen verkauft werden, darunter auch an dieKommunalen Wasserwerke Pisa.“

Mit der Akquisition des Kunden AREVA/KATCO in Kasachs-tan gelang 2006 ein weiterer wichtiger Schritt in dieserRichtung. Das machte sich in einem deutlich steigendenUmsatz spürbar. 2008 wurde daraus resultierend ein gene-reller Lieferantenvertrag für geotechnische Spezialtechnikmit der AREVA-AG in Paris unterzeichnet. Zugleich vollzogsich auch der Einstieg in eine, neben den Wasserversorgern,zweite, wichtige Kundengruppe: Bergbauunternehmen mitspeziellem Fluidbergbau (Kupfer, Uran).

Aus den Bedürfnissen dieser Kundengruppe heraus ent-wickelte die TLM GmbH in den Jahren 2006 und 2007 eineFamilie sowohl von hydropuls®-Geräten als auch von Bohr-feld-Anlagen, die autonom unter extremen Witterungsbe-dingungen betrieben werden können. Alle Komponentenhierfür werden nach Vorgaben der TLM GmbH in LeipzigerUnternehmen gefertigt und unter Federführung der TLMGmbH montiert. Die Einweisung des Kundenpersonals erfolgtdurch einen TLM-Ingenieur vor Ort mit Übergabe der Tech-nik. Im Jahr 2008 wurde hierzu eine weitere, neuartige Anla-ge zur Bohrlochentsandung entwickelt und wird zum Jah-resende an die AREVA/KATCO ausgeliefert werden.

Die starke internationale Ausrichtung der TLM GmbHwird auch dadurch unterstrichen, dass bis zum Jahr 2011Anlagentechnik an Kunden in 12 Länder verkauft wurde,das hydropuls®-Verfahren somit in Ländern wie Österreich,Schweiz, Dänemark, Norwegen, USA, Brasilien, Italien,Rumänien, Kroatien, Russland und Kasachstan ständig ein-gesetzt wird. Zusätzlich hierzu kam die hydropuls®-Technikdurch die pigadi GmbH oder TLM GmbH bereits bei Projekten in Kenia, Niederlande, Syrien und Oman bereitserfolgreich zum Einsatz.

Im Bereich der Erbringung von eigenen Serviceleistun-gen liegt ein Teil der zukünftigen Entwicklungsbemühun-gen der TLM GmbH, hierbei speziell zur Intensivierung vonTiefbohrungen (Öl-, Gas-, Geothermiebohrungen). In die-sem Zusammenhang wurden in den Jahren 2010 und 2011Investitionen in eigene Servicetechnik, Prüf- und Messstand,aber auch in die Entwicklung eines völlig neuen Typs vonhydropuls® – Generator ausgeführt. Im Oktober und Novem-ber 2011 wurde diese neue Technik bereits erfolgreich ineiner 2500m tiefen Erdölbohrung getestet.

Die TLM GmbH konstruiert und entwickelt selbst dieKernkomponenten der hydropuls®-Technik und kooperiertzur Fertigung und Montage aller Komponenten mit fünffesten Partnern in der Region Leipzig.

Geschäftsführer Alexander Steinbrecher(links) mit seinem Mitarbeiter Rainer M. Seidel bei der Begutachtung eineshydropuls®-Generators.

TLM GmbH Hauptstraße 103 04416 Markkleeberg Telefon: 0341 4617848 Telefax: 0341 [email protected]

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20 Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft

Mit Service erfolgreichChemnitzer IT-Unternehmen gehört nach nur fünf Jahren zu den führenden Dienstleistern Deutschlands

Open Source-Software bietet seinen Nutzern vieleVorteile. Der Quellcode ist kostenfrei erhältlich, dasheißt: Statt in Lizenzgebühren zu investieren, kön-nen Unternehmen ihre Gelder dafür nutzen, das Pro-gramm für ihre eigenen Zwecke anzupassen. Zudembietet die Software auch einen größeren Mehrwertals konventionell lizenzierte Produkte, da Unter-nehmen vom Nachnutzungseffekt durch die Weiter-entwicklung anderer profitieren können und nichtan einen Hersteller gebunden sind.

Dieses Potenzial hatten Rico Barth, Thomas Maier, RenéBöhm und Torsten Thau 2006 erkannt und die c.a.p.e. ITGmbH gegründet. Heute gehören 15 Mitarbeiter zum Teamdes einstigen Start-up-Unternehmens. „Mit einem Durch-schnittsalter von 30 bis 35 Jahren sind wir eine sehr jungeFirma. Gleichzeitig verfügen die meisten Mitarbeiter überlangjährige Berufserfahrung, die sie in die Entwicklungunserer Open Source-Produkte einbringen. Nur durch dieseaktive Mitgestaltung konnte es uns gelingen, einer derwichtigsten Open Source-Dienstleister Deutschlands aufunserem Gebiet zu werden", betont Rico Barth stolz. Innur fünf Jahren etablierte sich cape IT am Markt als Spe-zialist für OTRS-basierte Open Source-Produkte für Servi-ce Management. Dabei ist cape IT seit der Gründung finan-ziell eigenständig. „Wir sind in den vergangenen Jahrensehr stark gewachsen. Doch es war uns immer wichtig,finanziell auf eigenen Füßen zu stehen und auf Fremdka-pital zu verzichten."

Die Erfolgsgeschichte des Chemnitzer Unternehmensbegann 2007 mit einem Projekt, bei dem spezifische Kun-denanforderungen in ein OTRS-System integriert werdensollten. Ein von cape IT entwickeltes Modul sorgte am Endedafür, die komplette Open Source-Software zu optimieren.Damit war der Grundstein für KIX4OTRS, die eigene KIX-Produktlinie und den Erfolg des Unternehmens gelegt.

Durch die Präsentation auf Messen und Konferenzenmachte cape IT schnell auf sich aufmerksam. Ein Stand aufder CeBIT gehört heute fest in die Jahresplanung. „Wirhaben es in den letzten Jahren deutlich gespürt, dass dieNachfrage nach Open Source- und IT-Service-Produktenwächst. 2011 war der Messestand die meiste Zeit aufsÄußerste frequentiert.", lacht Rico Barth. Er weiß auch,warum das Bewusstsein der Unternehmen für Open Source im Bereich Service Management gestiegen ist: „Dasich Produkte und Dienstleistungen heute immer weniger

durch Qualität oder Kernnutzen unterscheiden, wird Kun-denservice immer wichtiger. Gegenüber Asien und den USAhaben die deutschen Unternehmen einen großen Nach-holbedarf in diesem Bereich."

Um das Unternehmen schnell erfolgreich zu machen,setzte cape IT neben Messebesuchen auf die Netzwerk-Methode. Durch die Mitgliedschaft in der Open Source Business Alliance – ehemals Lisog e. V. und LIVE Linux Verband – konnten sie schnell Kontakte zu Open Source-Firmen aufbauen, aus denen belastbare Partnerschaftenentstanden. „Mit der Univention GmbH in Bremen verbin-det uns seit langem eine Technologiepartnerschaft. Eben-falls zu unseren langjährigen Partnern gehört die tarent AGaus Bonn. Beide begleiten uns seit der ersten Stunde. Diegute Zusammenarbeit hat uns sehr geholfen, unsere Aus-richtung zu finden und auf dem Markt Fuß zu fassen."

Unterstützung während der Anfangszeit fanden die jun-gen Gründer beim Technologie Centrum Chemnitz, in demsie heute noch ihren Firmensitz haben. "Uns verbindet einesehr gute und enge Zusammenarbeit. So unterstützt unscape IT immer wieder bei Projekten zur Fachkräftege-winnung", sagt Dr. Jenz Otto, Geschäftsführer der Tech-nologie Centrum Chemnitz GmbH. „Wenn wir Firmen brauchen, die Schülern einen Einblick in ihren Berufsalltaggeben, ist cape IT immer mit dabei. Es freut uns daher umsomehr, dass das Unternehmen in den letzten Jahren so gutgewachsen ist und sich fest am Markt etablieren konnte."

Stefanie Rudolph

Das junge Team der cape IT hat mit seinen Open Source-Produkten schonFirmen aus allen Branchen von sichüberzeugt.

Referenzen

Mittlerweile blickt cape IT aufeine Vielzahl von erfolgreichenProjekten quer durch alle Bran-chen zurück. Besonders imGedächtnis geblieben ist dieZusammenarbeit mit � Roth & Rau AG

(Hohenstein-Ernstthal) � Deutsche Solar GmbH

(Freiberg) � Canyon Bicycles GmbH

(Koblenz) � Deutsche Nationalbibliothek

(Frankfurt am Main)� Brands4Friends (Berlin)� Stadt Freiburg im Breisgau

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22 Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft

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Intelligente StromnetzeWie Smart Grids den Energiemarkt der Zukunft revolutionieren

Europa befindet sich auf dem Weg in das Zeitalterder regenerativen Energien. Wenn die Vision voneiner kohlenstoffarmen Wirtschaft in Europa bis2050 Realität werden soll, muss der Energiemarktrevolutioniert werden. Allerdings stellt der zu-nehmende Anteil an erneuerbaren und dezentralenAnlagen die Energie-Infrastruktur vor große Her-ausforderungen, zum Beispiel:

� Die Stromerzeugung wird durch den vermehrten Einsatzvon erneuerbaren Energien ungleichmäßiger, was sichwiederum auf die Stabilität der Netze auswirkt.

� Viele kleine und dezentrale Stromerzeugungsanlagen(zum Beispiel Photovoltaik- und Windkraftanlagen) gehenans Netz. Das heißt: Wo früher der Strom im Verteiler-netz in eine Richtung geflossen ist, muss er in Zukunftmit ‚Gegenverkehr' rechnen, da die Verbraucher auchEnergie einspeisen. Der Energiemarkt muss sich des-halb in Zukunft komplett neu orientieren und struktu-rieren. Eine bedeutende Rolle kommt dabei den SmartGrids – den „intelligenten Stromnetzen" – zu.

Das intelligente Stromnetz Die Smart Grids sind eine Weiterentwicklung des Verteil-netzes, bei der die klassische Trennung zwischen Strom-erzeuger und Verbraucher aufgehoben und ein echter Inter-net-Marktplatz der Energie geschaffen wird. Mit ihnen solles technisch möglich sein, den dezentral erzeugten Stromzu jedem Zeitpunkt dem Verbraucher zur Verfügung zu stel-len, der ihn gerade benötigt. Um eben diesen intelligentenUmgang mit Energie zu ermöglichen, müssen die Techni-ken der Energieerzeugung, Verteilung und des Transportsin der Lage sein, miteinander zu kommunizieren oder auto-matisch zu reagieren. Die „Modellstadt Mannheim" (moma)zeigt, wie genau so ein Projekt funktionieren kann.

Dieses „E-Energy"-Projekt ist ein Beispiel dafür, wie dieEnergieversorgung durch Informations- und Kommunika-tionstechnologie optimiert werden kann. Im Rahmen desProjektes werden bis zu 1000 Haushalte unter anderem miteinem ‚Energiebutler' ausgestattet. „Mit dieser modernenTechnologie wird es möglich, Strom dann zu verbrauchen,wenn auch viel Strom erzeugt wird. Für die Zukunft bedeu-tet dies, dass nur dann gewachsen, getrocknet oder Geschirrgespült wird, wenn viel Strom zu einem günstigen Tarif ver-fügbar ist", erklärt Projektleiter Andreas Kießling vom Mann-heimer Energieunternehmen MVV Energie, das Konsortial-

führer in dem For-schungsprojekt ist.

Aber das Ener-gienetz der Zukunftbedarf nicht nurneuer Regelmög-lichkeiten, sondernauch Möglichkeitender Speicherung.Diese werden durchden ProjektpartnerDrewag - Stadtwer-ke Dresden GmbHuntersucht. Bereitsvor Ende der Pro-jektlaufzeit 2012 zeichnet sich ein klarer Trend ab: „Wirmüssen in Zukunft stärker in Verbünden denken. Es gehtnicht nur darum, die Energie aus dezentralen Anlagen zuintegrieren, sondern auch die Telekommunikation, Auto-matisierung und IT in das Netz einzubeziehen", betont Kießling. Diese Forderung lässt sich jedoch ohne hohe Inves-titionen in den Ausbau des Leitungsnetzes nicht realisie-ren, denn die momentan verwendeten Leitungen wären mitdem Energietransport in zwei Richtungen überlastet. Kriti-ker merken zudem den sicheren Umgang mit Nutzerdatenan und fordern verstärkte Sicherheitsmaßnahmen. Hierfürwerden momentan in Deutschland und Europa Standardsentwickelt. „Wir haben bisher nur an der Oberfläche gekratzt.Der große Umbau steht uns erst noch bevor."

E-Energy im ModellDamit die Idee des „Smart Grid“ möglichst bald in die Tatumgesetzt werden kann, unterstützt die Bundesregierungmit dem Förderprogramm „E-Energy" mehrere Modellpro-jekte. Ziel ist es, unter Einsatz modernster Informations-und Kommunikationstechnologien die Balance zwischenAngebot und Nachfrage intelligent zu regeln. In sechs großen Modellregionen werden Projekte mit neuartigenRegel- und Speichermöglichkeiten erprobt und dezentraleEnergieerzeugungseinheiten im Netz interaktiv angebun-den und gesteuert. Die „Modellstadt Mannheim" ist einesdieser sechs Projekte, die durch das Bundesministerium fürWirtschaft und Technologie (BMWi) und das Bundesmi-nisterium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit(BMU) mit insgesamt etwa 60 Millionen Euro gefördert werden. Stefanie Rudolph

Eines der großen Elemente von momasind intelligente Häuser („Smart Buil-dings“). Sie sind in ein intelligentesNetz („Smart Grid“) eingebunden.

Quelle: Modellstadt Mannheim

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Weichenstellungen für die ZukunftMechanisch-physikalische Restabfallbehandlungsanlage Chemnitz

Gewährleistung einer hochwertigen RestabfallentsorgungDie kommunalen Restabfälle der Region werden am Stand-ort der Deponie Weißer Weg in der mechanisch-physikali-schen Restabfallbehandlungsanlage Chemnitz angenom-men und auf die nahezu hundertprozentige Verwertung vorbereitet. Der Bau der Anlage und die Verwertung derProdukte ist das Ergebnis einer europaweiten Ausschrei-bung des Abfallwirtschaftsverbandes Chemnitz (AWVC) inden Jahren 1999/2000. Seit Inbetriebnahme der Anlagewurden über 750.000 Tonnen Restabfall verarbeitet. Damitwird die Entsorgungssicherheit für über 800.000 Einwoh-ner gewährleistet.

2011 – Verschmelzung der beiden hundert-prozentigen Tochtergesellschaften des AWVCDer AWVC hat im Jahr 2011 die beiden hundertprozenti-gen Tochtergesellschaften, die AbfallwirtschaftsverbandChemnitz Verwaltungsgesellschaft mbH (AWVC VG; Besit-zerin der Anlage) und die Chemnitzer AbfallverwertungsGmbH (CAV; Betreiberin der Anlage) verschmolzen. Besitzund Betrieb der Anlage liegen jetzt bei der AWVC Abfall-verwertungsgesellschaft mbH, einer hundertprozentigenTochtergesellschaft des AWVC. Mit der Verschmelzung isteine effektivere Organisationsstruktur entstanden.

2011 – Umsetzung der Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz Die konzeptionellen Untersuchungen und planerischenAnsätze aus den Jahren 2009 und 2010 wurden im zwei-ten Halbjahr 2011 technisch umgesetzt. Damit wurden dieVoraussetzungen geschaffen, die Energieeffizienz der Anla-ge entscheidend zu verbessern und die klimawirksamen CO2-Emissionen der stoffstromspezifischen Abfallbehand-lung zu reduzieren. Die Maßnahmen werden im Rahmendes EFRE Programmes durch die EU gefördert. WesentlicheZielstellungen der Maßnahmen sind die Halbierung des Erd-gasverbrauches, die Reduzierung des Energieverbrauchesbei der Nachzerkleinerung durch effektivere Zerkleine-rungsaggregate sowie die Verbesserung der Variabilität derStoffströme in der Anlage. Äußerlich sichtbarer Bestandteilder Maßnahmen ist die neue Verladehalle. In ihr könnengleichzeitig unterschiedliche Ersatzbrennstoffqualitäten aufdrei Fahrzeugeinheiten verladen werden.

Weißer Weg 18009131 ChemnitzTelefon: 0371 67407-101Telefax: 0371 67407-111www.awvc.de

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Fast zeitgleich mit der Eröffnung der UN-Klimakonferenz inDurban (28. November bis 9. Dezember 2011) hat Profes-sor Dr. rer. pol. Bodo Sturm von der Hochschule für Tech-nik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK) das vom BMBFgeförderte neue Forschungsprojekt „Fairnesspräferenzenund die Zahlungsbereitschaft für das globale öffentlicheGut Klimaschutz - Eine empirische und theoretische Analy-se" begonnen. Professor Sturm untersucht zusammen mitProfessor Carsten Vogt von der Hochschule Bochum diereale Zahlungsbereitschaft für den Klimaschutz in Deutsch-

land und theoretische Aspekte der Kooperation verschie-dener Akteure in der Klimapolitik weltweit. Dabei soll Fairness als Motiv zur Kooperation in der Klimapolitik be-sondere Beachtung geschenkt werden. „Die Politiker einesLandes müssen sich letztlich bei den Verhandlungen daranorientieren, was ihre Wähler überhaupt wollen. Wir stellenuns deshalb die Frage: Wie viel Klimaschutz zu welchemPreis wollen die Deutschen? Wie viel sind wir bereit, für denKlimaschutz wirklich zu zahlen?“, so Sturm.

PM/CH

Wer zahlt für den Klimawandel?Leipziger und Bochumer Wissenschaftler untersuchen Zahlungsbereitschaft

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24 Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft

Verlass auf sichere Versorgungeins energie in sachsen GmbH & Co. KG als zuverlässiger und kompetenter Energiedienstleister bewährt

Meteorologen sagen einen kalten und schneerei-chen Winter voraus. Für die eins energie in sachsenGmbH & Co. KG kein Grund zur Panik. Das Un-ternehmen ist in Chemnitz und in der Region Süd-sachsens gut darauf vorbereitet und stellt die Versorgung von etwa 400.000 Strom-, Erdgas-,Wärme- und Trinkwasserkunden sicher – so wie inden letzten Jahren. Beruhigend für Kunden aus Indus-trie und Handel, Büros und Haushalten.

Etwa 4000 Tonnen Braunkohle erreichen in den Winter-monaten täglich das Chemnitzer Heizkraftwerk Nord undbilden damit die Basis für die Erzeugung von Strom undWärme in Chemnitz. Die Braunkohle stammt aus den Koh-lerevieren südlich von Leipzig. Seit November treffen täg-lich drei Züge am Heizkraftwerk ein, die die benötigte Mengeliefern. Die Kohle wird vor dem Entladen in der Auftauhal-le erwärmt, damit der Energieträger besser verarbeitet wer-den kann. Auch die Trinkwasserversorgung der Chemnitzerist in der kalten Jahreszeit stets gewährleistet. Selbst bei

längeren Kälteperioden erreicht der Frost die 1450 Kilo-meter Trinkwasserleitungen nicht, da diese in einer Tiefevon mindestens 1,20 Meter verlegt sind.

Auf den Winter gut vorbereitetZu jeder Zeit und zu jeder Temperatur gewährleistet einsauch die sichere Versorgung seiner Kunden mit Erdgas. AnTagen mit Temperaturen im zweistelligen Minusbereich istder Erdgasverbrauch etwa sechsmal so hoch wie an einemSommertag mit durchschnittlich 18 Grad Celsius. Selbst beiTemperaturen von minus 25 Grad Celsius, wie in den letz-ten Wintern oder beim Gas-Streit zwischen Russland undUkraine, konnten sich die Kunden auf die sichere Versor-gung mit Erdgas verlassen. eins bezieht Erdgas von verschiedenen Lieferanten. Diese importieren den umwelt-schonenden Energieträger aus mehreren Ländern über unter-schiedliche Erdgastrassen. Bei Schwankungen weichen dieLieferanten auf andere Trassen aus. Die Versorgung der Kunden mit Erdgas wird gleichzeitig durch Reserven in Erdgasspeicherstätten gewährleistet.

Wichtige Etappen 2011Ende 2011� Zweckverband Gasversorgung

in Südsachsen wird 20 Jahre alt

� eins-Großtrafo nach Revisionzurück

� Trikotsponsoring von eins� Haltestelle eins energie in

sachsen getauft� TU Chemnitz und eins

erweitern Zusammenarbeit� neue Photovoltaikanlage in

Betrieb� eins saniert Schornstein� erfolgreiches erstes Jahr für

eins, Reiner Gebhardt Vorsitzender der Geschäfts-führung

� neuer kaufmännischerGeschäftsführer Detlev Nonnen

� Windkraftanlage GalgenbergBeginn 2011

Sichtbares Zeichen des von eins gestalteten Energiewandels:die neue Photovoltaikanlage im Heizkraftwerk in Chemnitz.

Fotos: Wolfgang Schmidt

Die Windkraftanlage von eins auf dem Chemnitzer Galgen-berg besteht aus vier Windrädern, jedes mit einer Höhe von149 Metern, und erzeugt heute Strom für 6000 Haushalte.

eins energie in sachsen GmbH & Co. KGPostfach 41146809030 ChemnitzTelefon: 0371 525-0Telefax: 0371 [email protected]

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25Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft

Milliarden für VersorgungssicherheitUm bei jedem Wetter Strom, Erdgas, Wärme und Wasser indie Gebäude der Kunden zu bringen, hat eins seit 1990mehr als 2,2 Milliarden Euro in die Versorgungssicherheitinvestiert und sichert diese mit jährlichen Investitionen inHöhe von 70 bis 80 Millionen Euro. Sie sind eine Grundla-ge dafür, dass das Unternehmen den Menschen der Regionseine Produkte und Dienstleistungen anbieten kann. Damitunterscheidet sich eins von anderen, überregionalen Mit-bewerbern, die nicht hier zu Hause sind.

Bis zum Jahr 2030 will der starke Energiedienstleister200 Millionen Euro für die Erzeugung erneuerbarer Ener-gien einsetzen. Für die dazu notwendigen Arbeiten werdengrundsätzlich heimische Firmen beauftragt, womit einserheblich dazu beiträgt, Arbeitsplätze und Wertschöpfungin der Region zu sichern.

Schutz vor steigenden PreisenAls führender Energiedienstleister in Chemnitz und Süd-sachsen hat sich eins mit immer wettbewerbsfähigen undmarktgerechten Produkten einen guten Namen gemacht.So vertrauen 158.000 Erdgaskunden der Kompetenz undZuverlässigkeit von eins. einserdgas Garant bietet Privat-kunden besten Schutz vor steigenden Preisen. Auf alle von eins beeinflussbaren Preisbestandteile wird bis zum 30. September 2012 eine Preisgarantie gegeben.Besten Schutz vor steigenden Preisen bietet auch einsstromGarant. Hier gibt es bis zum 31. Dezember 2012 Preisga-rantie für alle von eins beeinflussbaren Preisbestandteile.

Soziales Engagement für die RegionAls Unternehmen vor Ort versteht sich eins nicht nur alsreiner Energiedienstleister. Das Unternehmen engagiert sichstark für die Region und unterstützt Sport, Kultur und So-ziales. Damit leistet eins einen wesentlichen Beitrag zurErhöhung der Lebensqualität in der Region. „Wir sind hierzu Hause wie unsere Kunden und wie unsere Mitarbeiter.Die Förderung der Jugend und des Sports in unserer Regionist uns deshalb ein besonderes Anliegen“, unterstreicht

Reiner Gebhardt, Vorsitzender der eins-Geschäftsführung.„Es ist unser Ziel, Sponsoringmittel sinnvoll in der Regioneinzusetzen.“

So unterstützt das Unternehmen beispielsweise durchTrikotsponsoring Kinder- und Jugendmannschaften der Ver-eine. eins sieht sich in der Verantwortung, da vielerortsandere Sponsoren für den Kinder-, Jugend- und Breiten-sport fehlen. Seit dem Beginn der Aktion Trikotsponsoringim Jahr 2002 haben insgesamt mehr als 550 Mannschaf-ten einen Trikotsatz von eins erhalten.

Kommunale WurzelnDas Chemnitzer Unternehmen betrachtet seine kommuna-len Wurzeln als Teil seiner Identität. So hat man sich zumZiel gesetzt, Dinge voranzutreiben, die gut für die Regionsind. Dabei werden die kommunalen Eigentümer, StadtChemnitz und Zweckverband Gasversorgung in Südsach-sen, als Segen für das Unternehmen betrachtet.

Kommunen vertrauen auf Kompetenz von einsDie Kommunen wiederum vertrauen der Kompetenz voneins, wenn es um die Versorgung mit Energie geht. Dasbestätigen die insgesamt 162 abgeschlossenen Konzes-sionsverträge. So vertraut beispielsweise die Stadt Limbach-Oberfrohna in den nächsten 20 Jahren der Kompetenz voneins in der Versorgung mit Erdgas. Einen entsprechendenKonzessionsvertrag haben am 10. November 2011 Ober-bürgermeister Dr. Hans-Christian Rickauer und Reiner Gebhardt unterzeichnet. Bereits ein Jahr zuvor konnte einzusätzlicher Konzessionsvertrag Strom mit der GemeindeAmtsberg abgeschlossen werden.

eins ist gut aufgestellt und befindet sich auf dem richtigen Kurs. Die erfolgreiche Entwicklung im zu Endegehenden Jahr ist eine solide Basis, um auch die Heraus-forderungen des neuen Jahres bestens zu meistern. Damitist der Energiedienstleister nicht nur für den Winter gutgewappnet, sondern gut auch für die Aufgaben der Zukunft.

Wolfgang Baltzer

eins unterstützt den Kinder- und Jugendsport in der Region mit Spielerkleidung. Bereits zum neunten Mal veranstaltete der Energiedienstleister die Aktion Trikotsponsoring.Foto: eins

Das Unternehmen

Die eins energie in sachsenGmbH & Co. KG ist der führendeEnergiedienstleister im Direk-tionsbezirk Chemnitz. Das Unter-nehmen mit Sitz in Chemnitz gingaus der Fusion der Erdgas Süd-sachsen GmbH mit der Stadtwer-ke Chemnitz AG im August 2010hervor. eins versorgt rund400.000 Haushalts- und Gewerbe-kunden mit Erdgas, Strom, Wärmeund Kälte sowie Wasser und ener-gienahen Dienstleistungen. DasUnternehmen liegt mehrheitlichin kommunaler Hand. Mit insge-samt 51 Prozent sind zu zweigleichen Anteilen die Stadt Chem-nitz und der Zweckverband „Gas-versorgung in Südsachsen“, einZusammenschluss von 125 Städ-ten und Gemeinden, beteiligt. DieThüga AG hält 39,9 Prozent, dieEnvia Mitteldeutsche Energie AGweitere 9,1 Prozent der Anteile.eins ist über das KonsortiumKOM9 an der Thüga AG beteiligtund sichert damit weitere Wert-schöpfung vor Ort. In Chemnitzund in acht Betriebsstellen inSüdsachsen erwirtschaften rund1100 Mitarbeiter einen Jahresum-satz von 735 Millionen Euro(Geschäftsjahr 2010). Mehr als 89Prozent der Wertschöpfung flie-ßen in die versorgten Kommunenzurück. eins hat seit dem Jahr1990 in Südwestsachsen mehr als2,2 Milliarden Euro in die Infra-struktur und die Versorgungssi-cherheit investiert und sichertdiese jährlich mit etwa 70 bis 80Millionen Euro. Der Energie-dienstleister engagiert sich fürdie Jugend, den Sport und dieKultur im angestammten Versor-gungsgebiet.

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26 Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft

Fit für die ArbeitGesellschaft für Gesunde Arbeit Dresden sensibilisiert Unternehmer für die Gesunderhaltung ihrer Belegschaft

Vor gut dreieinhalb Jahren gründete sich die Gesellschaft für Gesun-de Arbeit mit ihrem Kompetenzzentrum in Dresden unter dem Dachdes Bundesministeriums für Wirtschaft und Soziales. Die DresdnerRegionalstelle berät vor allem kleine und mittlere sächsische Unter-nehmen umfassend zu gesundheitserhaltenden Maßnahmen für dieBelegschaft und vermittelt neutral und unabhängig Dienstleistungenim Bereich von Prävention und Rehabilitation. Was so einfach klingt,ist jedoch aufwändige Arbeit.

„Gerade KMU sind strukturell und finanziell kaum darauf eingestellt, sich mitder Gesunderhaltung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu beschäftigen",weiß Dr. Heinz-Werner Raske von der Geschäftsleitung der Gesunden ArbeitDresden mbH. Doch hier wurde in den vergangenen Jahren Beeindruckendesgeleistet. Die regelmäßigen Beiratssitzungen führen zahlreiche Vertreter ausWirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und medizinischen Einrichtungen zusam-men, um konkrete Gesundheitsmaßnahmen abzustimmen und durchzusetzen.Dabei müssen nicht ständig neue Projekte ins Leben gerufen werden, denn schondie Orientierungshilfe im Sozialversicherungs- und Gesundheitssystem bedeu-tet für viele Arbeitgeber eine Erleichterung bei ihren Bemühungen um eine gesun-de Belegschaft. Dass dieses zunehmende Interesse auch der demografischenEntwicklung geschuldet ist, können die Beiratsmitglieder bestätigen, verweisenjedoch auch auf die gestiegene Sozialkompetenz vieler Unternehmer. So fandein Informationsabend zu den Themen „Gesundheits- und Sozialcoaching" sowie„Ergonomie im Büro", der gemeinsam mit dem Unternehmerverband Sachsenorganisiert wurde, lebhaftes Interesse in der Unternehmerschaft.

„Die Gesellschaft für Gesunde Arbeit Dresden mbH profilierte sich in diesemJahr zu einem anerkannten Unternehmen auf dem Gebiet der gesundheits-förderlichen Unternehmenskultur", resümierte Dr. Heinz-Werner Raske zur Beiratssitzung im November. So wird ein breites Spektrum beschäftigungs-sichernder Angebote vorgehalten, finden gründliche Bedarfsanalysen in denUnternehmen und Kommunen statt und es werden Vorschläge für professio-nelle, passgenaue Lösungen erarbeitet sowie an deren Umsetzung mitgewirkt.Alle Infos unter www.gesunde-arbeit.de. Simone Pflug

Engagieren sich unermüdlich in der Dresdner Regionalstelle der Gesellschaft fürGesunde Arbeit mbH (v.l.): Dr. Heinz-Werner Raske - Geschäftsleitung, Dr. ReginaBrauchler, Dr.-Ing. Marianela Diaz Meyer, Dr. Margit Weißert-Horn, Prof. Dr.-Ing. KurtLandau, Sportwiss. und Euroergonom Michael Jacobs, Martina Wächtler - Büroleite-rin, Gesundheitsmanager und B.Sc. Kai Grundmann, Dipl.-Kfm. und Dipl.-Soz.Päd.Stephan Schulze - Verwaltungsleitung, Dipl.-Ing. Detlef Menzel - Assistent derGeschäftsleitung und Dipl.-Psych. Katharina Sende - Wissenschaftliche Mitarbeite-rin. Foto: Beirat

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27Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft

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Mit der geplanten Fusion der Volksbank ChemnitzeG und der Volksbank Erzgebirge eG bündeln diebeiden Kreditinstitute ihre Stärken. Der Zusammen-schluss der beiden Bankhäuser kommt vor allemden Kunden zu Gute. Worin genau die Neuerungenbestehen, erklärte der Vorstandsvorsitzende derVolksbank Chemnitz eG, Wolfgang Müller und Vor-stand Gunnar Bertram, im Gespräch mit dem Wirt-schaftsjournal.

Wirtschaftsjournal: Herr Müller, welche Konsequenzenoder Folgen ergeben sich aus der Fusion mit derVolksbank Erzgebirge?Wolfgang Müller: Damit schließen sich zwei starke Part-ner zusammen, um in Zukunft noch stärker für die Kundenda zu sein. Die Volksbank Chemnitz verfügt wie die Volks-bank Erzgebirge über ein erfolgreiches Geschäftsmodell, istvertrauensvoller und verlässlicher Partner für Privatkundenund den gewerblichen Mittelstand und fühlt sich der Regionverschrieben. Mit der geplanten Fusion bilden beide Häu-ser eine noch leistungsfähigere Einheit. Dem zunehmendenWettbewerb und den stetig wachsenden aufsichtsrecht-lichen Anforderungen kann durch die Fusion so noch bes-ser begegnet werden.

WJ: Was meinen Sie, wenn Sie von einem „erfolg-reichen Geschäftsmodell“ sprechen?Müller: Bei uns geht Sicherheit vor Rentabilität. Damit hat-ten wir – bedingt durch die Einbrüche an den Börsen –

besonders in den letzten Jahren einen großen Zulauf im Privatkundenbereich. Die meisten suchen wieder nach einerstabilen und sicheren Anlage und sehen den Erhalt undnicht mehr primär die Vermehrung ihres Kapitals über markt-unübliche Verzinsung als Prämisse. Die Erfahrung hat unsgezeigt, dass sich Ehrlichkeit und Vertrauen gegenüber denKunden immer auszahlt. Deshalb beraten wir nachhaltigund sind damit bisher immer erfolgreich gewesen. Das wis-sen auch unsere Mittelstandskunden zu schätzen. Vielehaben gemerkt, dass wir auch in wirtschaftlich schwierigenZeiten für sie da sind und sie unterstützen, als sie mit zusätz-lichen Aufwendungen weiter finanziell zu belasten. Dasstärkt das gegenseitige Vertrauen.

WJ: Von dem Geschäftsmodell der Volksbank profi-tieren also hauptsächlich die Kunden. Werden sieauch von der Fusion profitieren?Gunnar Bertram: Ja, denn durch das größere Geschäfts-gebiet können wir unseren Kunden ein erweitertes Servi-ceangebot präsentieren. Dabei bleiben die gewohntenAnsprechpartner in den jeweiligen Filialen vor Ort, dennStellenabbau ist für uns kein Thema. Ein wesentlicher Aspektist, dass wir durch die Fusion den steigenden Kreditbedarfder mittelständischen Wirtschaft, des Handels, des Hand-werks und der Landwirtschaft problemlos bedienen können. Um die hochgesteckten Ziele auch erreichen zukönnen, denken wir sogar über eine weitere Verstärkungunserer Teams nach.

WJ: In den letzten Jahren zeichnet sich ein starkerTrend zu Online-Banken ab. Werden Sie in Zukunftauch auf Internetbanking setzen?Bertram: Selbstverständlich bieten auch wir einen umfang-reichen Online-Beratungs-Service an. Unsere Stärke ist aberdie persönliche Beratung über unseren Filialen und Kun-denberater. Im Zeitalter der medialen Welt und des Inter-nets ist Menschlichkeit stärker gefragt denn je. Wie HerrMüller bereits erwähnt hat, ist uns der persönliche Kontaktwichtig und wir haben nach dem Einbruch an der Börsedeutlich gespürt, dass die Menschen wieder nach einemfachkundigen Berater verlangen, der sie über die best-möglichen Anlage- und Finanzierungsform informiert undauch kompetent betreut. Dies werden wir auch in Zukunftbeibehalten.

Gespräch: Stefanie Rudolph

Fusion stärkt MittelstandKunden profitieren von wachsendem Kreditgeschäft und gegenseitigem Vertrauen

Wolfgang Müller, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Chem-nitz eG, und Vorstand Gunnar Bertram (v. l.).

Die Fusion in Zahlen

Im November 2012 soll die Fusionabgeschlossen sein. Die neuenZahlen auf einen Blick:

Größeres Geschäftsgebiet:Von Burgstädt bis an die tschechi-sche Grenze und von Flöha bis anthüringische Landesgrenze.

Filialen:34 Geschäftsstellen und 10 SB-Center

Mitarbeiter:340 Mitarbeiter

Kundenstamm:68.000 Kunden

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Volksbank Chemnitz eGInnere Klosterstraße 1509111 ChemnitzTelefon: 0371 4903-0Telefax: 0371 [email protected]

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28 Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft

Gelungene PremiereErste Dresdner Unternehmermesse "Weitsicht" gewinnt Unternehmer für Benefizminuten

Am 3. und 4. November fand im Dresdner Flughafen zumersten Mal die von Flughafengastronom Roland Hess insLeben gerufene Unternehmermesse „Weitsicht" statt. Dabeiging es nicht um möglichst viel Publikum: „Für uns war eswichtig, möglichst qualifizierte und entscheidungsbefugteFachbesucher wie Firmeninhaber oder Prokuristen für einenBesuch zu gewinnen", so Roland Hess. Die von Peter Nothnagel, Wirtschaftsförderung Sachsen, und Prof.Dr. Angelika Meeth-Milbradt als Vertreterin des Sonnen-strahl e.V., eröffnete Messe soll zukünftig jährlich zum Net-working-Top-Spot für alle Unternehmer werden. Teilge-nommen haben schon diesmal alle bedeutenden Unter-nehmernetzwerke Sachsens, darunter BNI, BVMW und RKW.

Neben Fachvorträgen und Gesprächsrunden prägte dieMesse eine Besonderheit: die Benefizminute. Dabei hattejedes Unternehmen gegen eine Spende von fünf Euro dieGelegenheit, sich eine Minute lang auf der Bühne der Event-tage zu präsentieren. „Das wäre toll: eine Art Flashmop fürUnternehmer. Eine Firma lädt ein, jeder bekommt für 5 Euroeine Minute Redezeit, um sein Unternehmen vorzustellen,

und das Geld wird gespendet!",wünscht sich Roland Hess. DerErlös aus den Benefizminuten derWeitsicht-Messe in Höhe von 320Euro wurde an den Verein Son-nenstrahl e. V. übergeben, einenFörderkreis für krebskranke Kin-der und Jugendliche sowie derenAngehörige.

Dass die Eventtage ankamen,beweisen zahlreiche Voranfragenfür 2012. Dann wird der Unter-nehmertreff am 8. und 9. Novem-ber wieder am Dresdner Flughafen stattfinden. Ein Terminauf dem Flughafen Schönefeld ist ebenfalls in Planung.

Heftigen Gegenwind bekommt die „Weitsicht" von derOrtec Messe und Kongress GmbH. Diese wird am 15. und16. November 2012 ihre neue Mittelstandsmesse saxxes inder Messe Dresden durchführen.

Simone Pflug

Für die Die p.A. – GmbH Personalleasing geht ein erfolg-reiches Jahr zu Ende. Im März erhielt der Personaldienst-leister die Auszeichnung „Top Arbeitgeber Deutschlands2011“ und gehört damit zu den Unternehmen, die sichbesonders in der Qualität der Mitarbeiterbetreuung, demArbeitsklima und den Arbeitskonditionen insgesamt ver-dient gemacht haben. „Wir versuchen, die Rahmenbedin-gungen für Mitarbeiter in unserem Unternehmen deutlichbesser zu gestalten, als das auf dem Markt üblich ist. Wenndas dann mit so einer Auszeichnung von extern honoriertwird, freut man sich umso mehr“, sagt die Leiterin der Diep.A.- Filiale Chemnitz, Anja Müller. Sie und ihre Kollegen

finden für jedes Unternehmen flexible und individuelle Per-sonallösungen mit der erforderlichen Qualifikation und zuökonomisch sinnvollen Konditionen. Auch Eigenschaftenwie Zuverlässigkeit und Motivation werden bei der Suchenach dem passenden Mitarbeiter einbezogen.

Auf diese Art haben die Zeitarbeit-Spezialisten 2011mehr als 50 Fachkräfte an Firmen in Chemnitz, Zwickau,Freiberg, Mittweida und das mittlere Erzgebirge vermittelt.„In unserer Kartei stehen nicht nur Facharbeiter und Aka-demiker aus der Industrie und dem Handwerk, sondern auchaus dem kaufmännischen und medizinischen Bereich“,betont Müller. Die persönliche Betreuung der externen Mitarbeiter ist Anja Müller und ihren Kollegen besonderswichtig. „Außerdem bieten wir eine erstklassige Arbeits-schutzausstattung und attraktive Einsätze in renommiertenUnternehmen aus Chemnitz und Umgebung. Mit uns habenFachkräfte in der Zeitarbeit einen sicheren Arbeitsplatz!“

Die p.A. zählt knapp 2000 Mitarbeiter. Neben der Zen-trale in Magdeburg kann das Unternehmen heute auf 21Filialen in ganz Deutschland verweisen.

Flughafengastronom Roland Hessmöchte die Idee der „Weitsicht"-Messeauch über Dresden hinaustragen.

Foto: Medienkontor

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Die p. A. – GmbH PersonalleasingFiliale ChemnitzNeefestraße 7609119 ChemnitzTelefon: 0371 695736-0Telefax: 0371 [email protected]

„Top Arbeitgeber“Privater Personaldienstleister erhält Auszeichnung für hohe Qualität

Anja Müller,Ihre kompetenteAnsprechpartnerinder Filiale Chemnitz.

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29Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft

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Flexible Gebäude sind das Markenzeichen des Bau-dienstleisters Vollack. Hier passen sich nicht dieUnternehmen den Gebäuden an, sondern jedes Unter-nehmen erhält eine maßgeschneiderte „Hülle“ ent-sprechend seiner Produktionsprozesse. Mit diesemAnsatz haben die Mitarbeiter des Vollack-Standor-tes Radefeld auch die CPT Präzisionstechnik GmbHaus Chemnitz von sich überzeugt.

„Als besonders effektiv hat sich für uns die Phase Null®

erwiesen, da all unsere Wünsche und Ideen in den Neubauintegriert wurden", blickt Geschäftsführerin Carmen Ahnertzurück. Damit lag bereits 2008 eine Investitionsgrundlagevor, die nach der Krise in die Tat umgesetzt werden konn-te. Im März 2011 folgte der erste Spatenstich, im Juli konn-te Richtfest gefeiert werden.

Das Besondere an dem Neubau ist ein einmaliges ener-getisches Konzept, das von Hochschulprofessoren und Inge-nieurbüros aus der Region entwickelt und gemeinsam mitVollack realisiert wurde. „Durch die Kombination aus moder-ner Belüftungsanlage und einem Schotterspeicher ist esmöglich, die warme Abluft aus dem Produktionsprozess mitder kühlen Außenluft für die Akklimatisierung des Gebäu-des zu nutzen", erklärt Frank Bornemann, Partner des Unter-nehmens. Mit Hilfe der energieeffizienten Technologien rech-net die CPT mit einer Einsparung der Energiekosten von 30Prozent. Insgesamt wurden auf dem ein Hektar großenGrundstück 480 Quadratmeter Bürofläche und mehr als3000 Quadratmeter Produktionsfläche geschaffen. Nachneunmonatiger Bauzeit wurde das Objekt noch im Novem-ber bezogen. Anfang kommenden Jahres wird der Neubaufeierlich eingeweiht und die CPT als neues Mitglied in die

Vollack-Community aufgenommen. „Wir freuen uns sehr,das Chemnitzer Unternehmen auch in Zukunft als Partneran unserer Seite zu wissen", so Bornemann.

Vollack verändert nicht nur seine Kunden, sondern auch sich selbst. Neben dem neuen Standort in Offenburgeröffnet 2012 eine neue Niederlassung in Berlin. „Unsermomentaner Geschäftsführer Mario Miehle und vier neueMitarbeiter werden von Leipzig an den neuen Standortwechseln", erklärt Bornemann. Neuer Geschäftsführer derNiederlassung Radefeld ist ab dem 1. Januar Bornemannselbst. Er wird, gemeinsam mit den Verantwortlichen für Markt und Kommunikation, Gina Kaul und Anja Klostermann sowie dem Architekten Ulrich Henneke, dieGeschäfte leiten. „Wir freuen uns schon sehr auf die künf-tigen Aufgaben und nehmen die Herausforderung gern an",so Bornemann. Ein Highlight für das Jahr 2012 steht bereitsjetzt fest: Am 6. September feiert der Vollack-Standort Rade-feld sein 20-jähriges Bestehen. Die Vorbereitungen für dieFeierlichkeiten sind bereits in vollem Gange. „Zusammenmit unseren Freunden, Partnern und Kunden möchten wirunser rundes Jubiläum feiern. Wir freuen uns sehr, dass wirdie Kultband Blues Brothers gewinnen konnten."

Die Erfolgsgeschichte des Baudienstleisters zeigt sichnicht nur in seinen Projekten, sondern auch in der Perso-nalentwicklung. Arbeiteten bei Vollack-Radefeld 2001 noch10 Mitarbeiter, umfasst das Team heute 20 Beschäftigte.„Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal ganz herz-lich bei allen Kunden, Partnern und den Gesellschaftern fürdas erfolgreiche Jahr 2011 bedanken und wünschen allenein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch!"

Stefanie Rudolph

Wachstum durch Leistung Vollack startet mit zwei neuen Standorten in das Jahr 2012

Frank Bornemann, Gina Kaul und Anja Klostermann sowie Ulrich Henneke(v. l.) übernehmen ab 2012 die Leitungder Vollack-Niederlassung in Radefeld.

Fotos: Vollack

Luftaufnahme des modernen Neubausder CPT Präzisionstechnik GmbH Chemnitz.

Vollack GmbH & Co. KGMilanstraße 1a04435 SchkeuditzTelefon: 034207 7990Telefax: 034207 [email protected]

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30 Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft

Perfekte Nachfolge„Sächsischer Meilenstein" für gelungene Nachfolgeregelung an Unternehmen vergeben

Mehr als 25.000 Unternehmer müssen bis zum Jahr 2020einen Nachfolger für ihren Betrieb finden. Vom anstehen-den Generationswechsel sind über 300.000 Arbeitsplätzebetroffen. Eine Herausforderung, von der auch die Zukunftdes Wirtschaftsstandortes Mitteldeutschland betroffen ist.Mit dem Preis „Sächsischer Meilenstein" werden deshalbgelungene Nachfolgeregelungen gewürdigt.

Der Preis war im Frühjahr von der Bürgschaftsbank Sach-sen und dem sächsischen Wirtschaftsministerium ausgelobtworden. Eine Jury begutachtete aus 80 Einsendungen diebesten Nachfolgekonzepte. Mit einem erfolgreich umge-setzten Übernahmekonzept überzeugte letztendlich dieMöbelbau Sayda GmbH. Das Unternehmen wurde am 28. November im Rahmen einer feierlichen Veranstaltungin der Handwerkskammer Chemnitz ausgezeichnet underhielt ein Preisgeld von 5000 Euro. Der Fachbetrieb für Klinikmöbel aus Mittelsachsen vollzog den Generations-wechsel 2008 dank einer ausgereiften Übernahmestrate-gie und einer gewissen Vorbereitung vorbildlich. Wirtschaft-lich ist der Wechsel dem Unternehmen gut bekommen. DieMitarbeiterzahl konnte seit der Übergabe um vier auf 56Beschäftigte gesteigert werden. Die Marktposition wurdegefestigt. Der Jahresumsatz stieg von 5,7 Millionen Euroauf 7,5 Millionen Euro.

„Eine Unternehmensübergabe erfordert von beiden Seiten viel Fingerspitzengefühl und eine strategische Pla-nung", betonte Markus H. Michalow, Geschäftsführer derBürgschaftsbank. „Die Gewinner geben ein hervorragen-des Beispiel ab, wie eine Nachfolge des Unternehmenserfolgreich gemeistert wurde."

Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Firma Tisch-lerei & Rolladenbau Fabian Kühnert aus Oberhermsdorf(Preisgeld 3000 Euro) und die Landmetzgerei Reiche ausBeucha (Preisgeld 2000 Euro). Wolfgang Baltzer

Die Möbelbau Sayda GmbH erhielt den„Sächsischen Meilenstein 2011". ImFoto Firmenchef André Uhlig (2. vonrechts). Auf den Plätzen zwei und dreifolgen die Tischlerei & RolladenbauFabian Kühnert(1. von rechts) und dieLandmetzgerei Reiche OHG aus Beucha(Gabor Nyari und Fred Tröps, von links).

Foto: Wolfgang Schmidt

Hervorragende StartmöglichkeitenHandwerksbetriebe führen engagiert die Jugendlichen zu guten Berufsabschlüssen

Den Titel „Vorbildlicher Ausbildungsbetrieb 2011" dürfenseit Ende Oktober 31 Handwerksunternehmen aus demBezirk der Handwerkskammer Dresden tragen. Die ausge-zeichneten Unternehmen stehen für eine langjährige kon-tinuierliche Lehrlingsausbildung, selbst in konjunkturellschwierigen Phasen. Das beginnt bereits mit der Bereit-stellung von Pratikumsplätzen. Die intensive Betreuung derJugendlichen, die zum Teil mit Leistungsdefiziten ihre Aus-bildung beginnen, wird schließlich von guten Prüfungser-gebnissen gekrönt. Besonders eindrucksvoll zeigt dies dieTeilnahme der Lehrlinge an regionalen und bundesweitenWettbewerben im Handwerk wie zum Beispiel dem Prakti-schen Leistungswettbewerb der deutschen Handwerksju-gend. Zudem engagieren sich viele der ausbildenden Unter-nehmer ehrenamtlich im Handwerk, z. B. in Prüfungsaus-schüssen.

Die Handwerkskammer zu Leipzig hat Anfang Septem-ber 12 Betriebe aus ihrem Bezirk mit dem Titel „BewährterAusbildungsbetrieb im Handwerk" ausgezeichnet. Die Aus-wahl erfolgte auf Grund einer hohen Ausbildungsquote vonteilweise über zehn Prozent, der aktiven Einbeziehung derJugendlichen in das Betriebsgeschehen, der langjährigenKontinuität des Ausbildungsengagemens, der guten Prü-fungsergebnisse sowie auf Grund der Begleitung der jun-gen Facharbeiter zu weiterführenden Abschlüssen.

Und die sächsischen Handwerksbetriebe haben schondie nächsten potenziellen Lehrlinge im Blick. In der Lehr-stellenbörse von Sachsens Handwerk-Jugendportal www.ich-kann-etwas.de sind für das Ausbildungsjahr 2012/2013über 400 Angebote zu finden. Insgesamt stehen in derOnline-Börse Ausbildungsplätze in mehr als 60 Lehrberu-fen zur Auswahl. Claudia Hillmann wirtschaftsjournal.de/id11123002

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Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft

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Erfolgsgeschichten fortgesetzt10 Jahre Regionalmanagement Erzgebirge: Botschafter des Erzgebirges kamen zum 2. Treffen zusammen

Das Erzgebirge ist ein exzellenter Wirtschaftsstandort.Mit der Spezialisierung auf Nischenprodukte undkundenspezifische Sonderanfertigungen nimmt dieRegion als Hersteller und Zulieferer deutschland-und weltweit eine besondere Position ein. Mit sei-nem Projekt „Erzgebirge 2020“ will das Regional-management Erzgebirge verstärkt dazu beitragen,diese Fakten in Deutschland bekannter zu machen.

Diesem Anliegen diente auch das 2. Treffen der Botschaf-ter des Erzgebirges im November in der Turck BeierfeldGmbH in Grünhain-Beierfeld, mit dem die erfolgreiche Kam-pagne des Regionalmanagements Erzgebirge fortgesetztwurde. Etwa 60 Vertreter aus der regionalen Wirtschaft,Politik und Gesellschaft waren zusammengekommen, umdie Zusammenarbeit in der Region zu stärken und mehrüber Erfolgsgeschichten aus dem Erzgebirge zu erfahren.

Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur und Sport wer-ben seit nunmehr eineinhalb Jahren ganz offiziell bei ihrenKunden und Partnern für das Erzgebirge als Wirtschafts-standort und lebenswerte Region. Zusammen mit zwölf neuernannten Botschaftern sind es mittlerweile 70 Persönlich-keiten aus verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichenLebens, die sich für ihre Region Erzgebirge engagieren.

Sehr zur Freude von Frank Vogel, Landrat des Erz-gebirgskreises. Dieser charakterisierte die Botschafter desErzgebirges als echte Vorbilder, die sich mit Engagement,Einsatz, Wille, Mut und die Bereitschaft an die Leistungs-grenzen zu gehen, für ihre Region stark machen.

Die Strategie des Regionalmanagement Erzgebirge, durchein aktives Regional- und Standortmarketing für das Erz-gebirge als Wirtschaftsstandort und lebenswerte Region inDeutschland die Werbetrommel zu rühren, geht damit immerweiter auf. Matthias Lißke, Geschäftsführer der Wirt-schaftsförderung Erzgebirge GmbH, fiel es deshalb beim 2. Treffen der Botschafter nicht schwer, die Erfolge zu wür-digen, die das Regionalmanagement Erzgebirge in den zehnJahren seines Bestehens erzielte. Als Initiative der zwölfgrößten Städte des Erzgebirges und des Erzgebirgskreiseshat das Regionalmanagement Erzgebirge als Dienstleisterund Promoter der Region im vergangenen Jahrzehnt einegute Arbeit geleistet.

Ein Unternehmen, das die Erfolgsgeschichte des Wirt-schaftsstandortes Erzgebirge seit Jahren mitschreibt, ist derGastgeber des Botschaftertreffens. Die Turck-Gruppe ist einfamiliengeführtes Unternehmen, das seit mehr als 40 Jah-ren erfolgreich am Markt etabliert ist und weltweit etwa3800 Mitarbeiter beschäftigt. 300 von ihnen arbeiten amStandort Beierfeld, wo seit mehr als 20 Jahren Sensorenund Feldbuskomponenten für die Industrieautomation ent-wickelt und gefertigt werden. Zudem wird am erzgebirgi-schen Standort kundenspezifische Elektronik für verschie-dene Bereiche (zum Beispiel Automotive, Antriebstechnik,Elektrowerkzeuge, Bahntechnik und Schienenfahrzeuge)entwickelt, gefertigt und vertrieben. Eberhard Grünert,Geschäftsführer der Turck Beierfeld GmbH sowie der Turckduotec GmbH, ist seit Jahresbeginn selbst Botschafter desErzgebirges. Wolfgang Baltzer

Regionalmanagement Erzgebirgec/o WirtschaftsförderungErzgebirge GmbHAdam-Ries-Straße 1609456 Annaberg-BuchholzTelefon: 03733 145140Telefax: 03733 145147kontakt@wirtschaft-im-erzgebirge.dewww.wirtschaft-im-erzgebirge.de

Die neu ernannten Botschafterdes Erzgebirges:

� Prof. Dr. Helmuth Albrecht,Lehrstuhlinhaber für Technik-geschichte und Industriear-chäologie an der TU Bergaka-demie Freiberg

� Günter Baumann, Mitglied desDeutschen Bundestages

� Dr. Frank-Michael Engel,Inhaber der Unternehmens-gruppe Engel

� Jürgen Förster, Landrat a. D.des Altkreises Annaberg

� Katja Hillenbrand, Geschäfts-führerin micas AG

� Steffen Kindt, Geschäftsfüh-render Gesellschafter Erzge-birgsensemble Aue GmbH

� Albrecht Kohlsdorf, Landrat a. D. der Altkreise Marienbergund Mittleres Erzgebirge

� Oberstleutnant Ralf Linne,Kommandeur Panzergrena-dierbataillon 371 Marienberg

� Dr. Thomas Rolle, Geschäfts-führer C. F. Rolle GmbH

� Michael Simon, Geschäftsfüh-render Gesellschafter ZABAGANLAGEN-TECHNIK GmbH

� Marco Wanderwitz, Mitglieddes Deutschen Bundestages

� Dirk Zimmermann, Geschäfts-führer AZ IndustrietechnikGmbH

Sie sind die neuen Botschafter des Erzgebirges. Gemeinsammit 58 weiteren Persönlichkeiten aus verschiedenen Berei-chen des gesellschaftlichen Lebens engagieren sie sich ver-stärkt dafür, das Erzgebirge als Wirtschaftsstandort undlebenswerte Region in Deutschland bekannt zu machen.

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32 Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft

Arbeitgeber zum VerliebenKommunikationsagentur BASEG unterstützt Mittelstand bei Positionierung und Profilierung als Arbeitgeber

Der Erfolg versprechendste Weg zum Wunschar-beitgeber ist heute eine starke Arbeitgebermarke,eine so genannte Employer Brand. Die Kommuni-kationsagentur BASEG aus Chemnitz hat sich die-ses Themas angenommen. Als Impulsgeber für dentechnischen Mittelstand unterstützt sie ihre Kun-den nicht nur bei der richtigen Positionierung alsArbeitgeber, sondern berät auch bei der notwen-digen Profilierung.

Nur Unternehmen, in die sich die passenden Fachkräfte„verlieben“, haben eine Chance in Zukunft. Aber wie wirdman zum Bewerberschwarm? „Unser Erfolgsrezept dafürnennen wir die Brausestäbchenmethode“, sagt StephanieRinghut, Leiterin Marketingkommunikation bei BASEG.„Liebe ist keine Kopfsache. Bei der Suche nach dem idea-len Partner gehen die wenigsten Menschen anfangs nachrationalen Kriterien vor. Ähnlich verhält es sich bei der Arbeit-geberwahl. Natürlich müssen die harten Faktoren stimmen.Trotzdem entscheiden die meisten Bewerber aus dem Bauch.Emotionen sind bei der Bewerberansprache daher das A und O. Nur wenn es in den Bäuchen der Bewerber kribbelt, haben die eingesetzten Personalmarketingmaß-nahmen gefruchtet.“

Damit das auch gelingt, rückt das Chemnitzer Werbeun-ternehmen mittelständische Industrieunternehmen alsArbeitgeber in das richtige Licht und unterstützt sie beieiner effektiven Kommunikation. In den letzten15 Jahrenhat sich BASEG zu einem kompetenten Partner in SachenArbeitgebermarkenbildung entwickelt. Dazu gehört auchdie Onlinekompetenz, die gerade auf diesem Gebiet not-wendig ist. Flexibilität, ungewöhnliche Wege und innova-tive Ideen sind die Faktoren, die den hohen Wirkungsgradbei BASEG garantieren.

Aber Employer Branding funktioniert nur, wenn es sichnicht nur nach außen, sondern auch nach innen richtet.Das heißt, die Arbeitgebermarke muss für die Mitarbeitererlebbar sein, und zwar auch außerhalb der täglichen Arbeit.Nur so kann es gelingen, neues Personal zu gewinnen undauch langfristig zu binden. Dass es sich dabei um einenstetigen Entwicklungsprozess handelt, der ausreichendStehvermögen abverlangt, das muss den Kunden von Anfangan bewusst sein.

„Umso wichtiger sind daher Systematik, Struktur und Kon-tinuität in der Zusammenarbeit – Stärken, die uns nebendem Verständnis für die Branche und deren Bewerber alsBerater für Employer Branding im technischen Mittelstandauszeichnen. Bevor wir unseren Kunden die richtigen Maß-nahmen empfehlen, müssen alle wesentlichen Fragen geklärtwerden“, so Katrin Kirchhübel, Leiterin Vertrieb bei derBASEG. Der Geschäftsführer, Wolfram Junge, ergänzt: „Einguter Arzt verordnet auch keine Therapie, ohne vorab einefundierte Diagnose gestellt zu haben. Das Gleiche sollte fürUnternehmenskommunikation gelten. Nur mit genauerKenntnis der aktuellen Unternehmenssituation sowie derPersonalmarketingziele, lässt sich Erfolg realisieren.“

Um diesen messbar zu machen, hat BASEG eine moderne,webbasierte Erhebungsmethodik entwickelt, die den gesam-ten Marketingprozess begleitet. Sie schafft die Entschei-dungsgrundlage für die optimale strategische Ausrichtung.Ein gravierender Vorteil bei BASEG: Mit projektbezogenenFolgeanalysen wird überprüft, ob die Maßnahmen, die ein-geleitet wurden, auch wirklich gegriffen haben. Das ver-steht das Unternehmen unter kompletter Betreuung undfährt mit dieser Denkweise garantiert auf einem zukunfts-weisenden Kurs.

Geschäftsführer Wolfram Junge,Katrin Kirchhübel (re.), Leiterin Vertrieb,und Stephanie Ringhut, Leiterin Marketingkommunikation, rückenmittelständische Industrieunternehmenals Arbeitgeber in das richtige Licht undunterstützen sie bei einer effektivenKommunikation.

Foto: Kristin Schmidt

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wirtschaftsjournal.de/id11123201

BASEG · werbung + kommunikation GmbHAnnaberger Straße 104 09120 ChemnitzTelefon: 0371 5398-400Telefax: 0371 [email protected]

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33Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft

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Weiter auf klarem KursSpindel- und Lagerungstechnik Fraureuth GmbH will 2012 ebenso erfolgreich punkten wie dieses Jahr

Dr. Frank Schlegel, Geschäftsführer der Spindel- undLagerungstechnik Fraureuth GmbH, lehnt sich ent-spannt zurück. Mit dem zu Ende gehenden Jahr kanner zufrieden sein. Sein Firmenschiff hat der Kapitänauch in Zeiten der Unruhe auf den Finanzmärktengeschickt auf Erfolgskurs gehalten. „Die Auftrags-lage war 2011 ausgezeichnet. Unser Umsatz wirdin diesem Jahr über 50 Millionen Euro liegen. Dasist eine satte Steigerung von 35 Prozent gegenüberdem Vorjahr“, freut sich der Firmenchef im Gesprächmit dem Wirtschaftsjournal.

Der Erfolg kam nicht von ungefähr. Engagierte Arbeit der390 Mitarbeiter sowie kompetente Führung durch dieGeschäftsleitung machten die gute Bilanz möglich. Nichtzuletzt haben sich die diesjährigen Investitionen bezahltgemacht. „Die Investitionssumme wird bei fünf MillionenEuro liegen“, sagt Dr. Schlegel. Investiert wurde haupt-sächlich in verschiedene Baumaßnahmen. So wurden bei-spielsweise die Produktionskapazitäten verbessert, indemnach Umbauarbeiten ein Teilbereich der Montage in neueRäumlichkeiten verlagert wurde. Weitere Baumaßnahmensind in den Jahren 2012/2013 vorgesehen.

Aufgrund des großen Sortiments und des erhöhten Pro-duktionsanfalls werden bei SLF langsam die Lagerflächenknapp. „Wir benötigen logischer Weise mehr Zubehör undGrundmaterialien. Die müssen ordentlich gelagert sein“,

erklärt Dr. Schlegel. „Wir haben deshalb eine neue Hallegekauft. Die wird momentan entkernt, um sie dann zunächstals Lagerfläche zu nutzen.“

Dem kommenden Jahr 2012 blickt Frank Schlegel opti-mistisch entgegen. „Ich bin kein Prophet und kann die Ent-wicklung der wirtschaftlichen Weltlage nicht vorhersagen.Aber aus heutiger Sicht wird das nächste Jahr für unserUnternehmen ebenso erfolgreich verlaufen wie dieses Jahr.“

In der Spindel- und Lagerungstechnik Fraureuth GmbHwerden seit 18 Jahren Wälzlager und Spindeln für Werk-zeugmaschinen produziert. 15 Prozent der hochwertigenProdukte gehen in den Export. Zu den Kunden von SLF zäh-len viele renommierte Firmen in Deutschland und in über40 Ländern der Welt. Die Produktion von Wälzlagern macht90 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Bei den Maschinen-bauern, unter anderem im Kompressoren-, Getriebe-, Tex-tilmaschinenbau, sind vor allem Kugellager und Zylinder-rollenlager im Außendurchmesserbereich von 32 bis 600Millimeter gefragt. Aber auch Wälzlager mit einem Durch-messer bis zu 1,60 Meter im Außendurchmesser für ver-schiedene Anwendungen wie Windkraftanlagen findenimmer mehr Abnehmer.

Um den Fachkräftebedarf zu sichern, werden seit 1996kontinuierlich junge Leute im Betrieb ausgebildet. Gegen-wärtig befinden sich 27 Lehrlinge in der Ausbildung.

Wolfgang Baltzer

Hochqualifizierte Facharbeiter und moderne Maschinen gehören zu den Trumpfkar-ten, mit denen SLF seinen unternehmerischen Erfolg sichert. Das Unternehmen hatsich mit der Produktion von Wälzlagern und Spindeln weltweit einen guten Namengemacht.

Modern und zukunftsweisend, das Firmengebäude der Spindel- und Lagerungstech-nik Fraureuth GmbH. Das Unternehmen in der kleinen westsächsischen GemeindeFraureuth gehört zu den wichtigsten Industriebetrieben der Region.

Fotos: Wolfgang Schmidt

Spindel- und Lagerungstechnik Fraureuth GmbHFabrikgelände 508427 Fraureuth/SachsenTelefon: 03761 801-0Telefax: 03761 [email protected]

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34 Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft

Kurz berichtet

Einblicke in spezielle Produktionsprozesse

Limbach-Oberfrohna. Der BIC-Technologiestammtisch führte seine Teilneh-mer im November hinter die Kulissen der USK Karl Utz SondermaschinenbauGmbH. Unter dem Thema „Montage - Herausforderung am Ende der Prozess-kette" gab das Unternehmen Einblicke in seine Entwicklungsgeschichte und diespeziellen Produktionsprozesse. Als Komplettanbieter bietet das Unternehmendie Projektierung, Konstruktion und Fertigung von Sondermaschinen und Indus-trieanlagen. Hauptgeschäftsfelder sind Automotive, Non-Automotive und Photo-voltaik. Letztere Branche verhalf dem Unternehmen zum größten Projekt seinerFirmengeschichte. Mit der Einweihung der Solar FAcotory II in Freiberg im Mai2011 ging Deutschlands größte Modulfabrik mit 500 Megawatt Gesamtkapa-zität und einer Ausbringung von 6000 Modulen pro Tag in die Produktion. USKsorgte dabei für die roboterlose Automatisierungstechnik und die Integrationalles Lieferanten von prozesstechnischen Anlagen. SR

Internationalen Geschmackssinn getroffenZwickau. Über eine der weltweit renom-miertesten Auszeichnungen für heraus-ragende Qualität darf sich die MauritiusPrivatbrauerei aus Zwickau freuen: DasMauritius Zwickauer Bock Dunkel istAnfang Oktober bei Europas größtemBier-Wettbewerb, dem European BeerStar 2011, in der Kategorie German StyleDunkler Bock mit einer Bronze-Medailleausgezeichnet worden. Beim EuropeanBeer Star werden die Biere nach rein sen-sorischen Kriterien bewertet, die auchfür jeden Biertrinker gelten: Farbe, Geruch,

Schaum und natürlich Geschmack. Alle Biere werden von einer Jury, bestehendaus Braumeistern, Biersommeliers und ausgewiesenen Bierkennern, in einerBlindverkostung getestet – die Verkoster kennen nur die Sorten, nicht aber dieMarken. Die Konkurrenz für das Mauritius Zwickauer Bock Dunkel war so großwie nie zuvor – insgesamt 1113 Biere aus 39 Ländern waren in 49 verschiede-nen Kategorien eingereicht worden. Der European Beer Star Award wurde 2004

von den Privaten Brauereien in Kooperation mit der Associationof Small andIndependent Breweries in Europe ins Leben gerufen mit dem Ziel, die einzigar-tige Biervielfalt zu präsentieren und zu würdigen. Der Wettbewerb richtet sichan Brauereien aus aller Welt, die sich der traditionellen, europäischen Brauartverpflichtet fühlen.

Überdurchschnittliches Engagement geehrtLeipzig. Die Industrie- und Handelskammer zu Leipzig verlieh Mitte Oktobererstmalig einen Bildungspreis der Leipziger Wirtschaftsregion. Zwei Betriebewurden für ihr überdurchschnittliches Engagement in der Berufsorientierungsowie in der beruflichen Aus- und Weiterbildung geehrt. Der „edward“ in derKategorie „Unternehmen bis 50 Mitarbeiter“ ging an die Ratskeller der StadtLeipzig GmbH. In der Kategorie „Unternehmen von 51 bis 250 Mitarbeiter“konnte die Flachglas Torgau GmbH die gusseiserne Trophäe mit nach Hause neh-men. Die Gewinner erhielten jeweils 3000 Euro, die für die interne Fachkräfte-qualifizierung im Unternehmen bestimmt sind.

wirtschaftsjournal.de/id11123401

20 Jahre Wirtschaft inSüdwestsachsenEin Rückblick für die Aufgaben von morgen

Seit ein paar Tagen liegt mit der Bro-schüre „20 Jahre Wirtschaft in Süd-westsachsen – ein Rückblick für dieAufgaben von morgen“ eine Publi-kation der IHK Chemnitz vor, die anhandzahlreicher Grafiken und Statistikeneinen Überblick über zwei Jahrzehn-te Wirtschaftsentwicklung in Süd-westsachsen geben will. Gegliedertin drei Bereiche wird die Region imersten Teil mit Gebiet und Verwaltung,Bevölkerungsentwicklung und Arbeits-markt im Überblick vorgestellt.

Der zweite Teil zeigt die Ergebnisse des Strukturwandels in Südwest-sachsen und der dritte Teil demonstriert diesen Wandel anhand aus-gewählter Beispiele wie Energieeffizienz, Stadtentwicklung und Handel,touristische Infrastruktur und Bildung.

Informationen zur Broschüre unterwww.chemnitz.ihk24.de

20 JahreWirtschaft in Südwestsachsen

Ein Rückblick für die Aufgaben von morgen

Anzeige

Für die Produktion der Solar World AG hat USK die gesamte Fertigungslinie entwickelt.

OID 13436

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35Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft

wirtschaftsjournal.de/id11123501

Das Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoff-forschung Dresden (IFW) und die von ihm aus-gegründete Firma ScIDre Scientific Instruments Dresden GmbH wurden im Wettbewerb „wissen.schafft.arbeit“ mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.

Bereits zum vierten Mal hatte die Technische UniversitätChemnitz den Technologie-Transferpreis für den Mittelstandbundesweit ausgelobt. Bei der Preisverleihung am 24.11.2011

in Chemnitz wurde die erfolgreiche Kooperation zwischendem Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschungund der ScIDre Scientific Instruments Dresden GmbH mitdem Sonderpreis für herausragenden Technologietransfermit besonderem Entwicklungspotenzial des SächsischenStaatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK)ausgezeichnet. Die ScIDre Scientific Instruments DresdenGmbH vermarktet seit 2009 die Entwicklung hochinno-vativer Geräte zur Realisierung komplizierter Forschungs-vorhaben. Sie ist dabei auf die Entwicklung von Vakuum-,Kryo- und Reinstraumkomponenten sowie Versuchsstand-entwicklung und -modifikation spezialisiert. ScIDre und IFWerhielten die gemeinsame Auszeichnung für eine heraus-ragende und außergewöhnliche Transferleistung, die bislang nicht genutzte Potenziale aus Forschungseinrich-tungen in die Wirtschaft bringt. Der Preis ist mit 5000 Eurodotiert.

PM/CH

Bisher ungenutzte PotenzialeTransferleistung ausgezeichnet, die ungenutzte Potenziale aus Forschungseinrichtungen in die Wirtschaft bringt

Die Gesellschafter der Scientific Instru-ments Dresden GmbH:Dr. Björn Wolf, Dr. Rüdiger Schwitalla(Kaufmännischer GF), Dipl.-Ing. StefanZielke, Dipl.-Ing. Robert Schöndube(Technischer GF), Dr. Dirk Lindackers(IFW Dresden Bereichsleiter Forschungs-technik) Foto: IFW Dresden

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Treffpunkt

Renaissance der BraunkohleSachsen-Anhalt setzt auf das schwarze Gold als Rohstoff für die Chemieindustrie

Leuna liegt mitten im Chemiedreieck von Halle/Saale,Leipzig und Merseburg. Ein Standort mit Vergan-genheit, Gegenwart und Zukunft. Dicht an der mittel-deutschen Braunkohle befindet sich ein Kompe-tenzzentrum für die chemische Industrie. DessenBedeutung beschreibt Andreas Hiltermann, Geschäfts-führer der Infraleuna GmbH, des Infrastruktur-dienstleisters im Chemiepark Leuna, in Zahlen: „Rund9000 Beschäftigte schlagen hier pro Jahr über 12Millionen Tonnen verschiedener Produkte um. Seit1990 haben öffentliche und private Hände mehr alssechs Milliarden Euro investiert. Schon 1916 ent-stand hier das erste Ammoniakwerk, 1925 wurdedas erste Synthesegas produziert und 1927 wurdedie erste Anlage zur Benzinherstellung aus Braun-kohle in Leuna gebaut. Wo, wenn nicht hier, solltealso der erste deutsche Braunkohlen-Chemieparkentstehen?"

Mit Bedacht hatte der Sprecher des Bündnisses für Inno-vative Braunkohlen-Integration (ibi) seine Frage an die über100 Teilnehmer aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik undVerwaltung am 26. Oktober 2011 im Kulturhaus Leunagestellt. Die 12 ibi-Gründungspartner haben inzwischeneine Strategie entwickelt, die das Bundesministerium fürBildung und Forschung (BMBF) so überzeugt hat, dass dieInitiative mit einer Förderung als Innovativer regionalerWachstumskern ausgezeichnet wurde. BMBF-ReferatsleiterHans-Peter Hiepe: „Die Idee, mit der Braunkohle über einBodenschatz zu verfügen, der viel zu wertvoll ist, um ihneinfach zu verbrennen, strahlt eine Vernunft aus, die michbeeindruckt hat. Wir sind sicher, dass unsere Förderung vonrund elf Millionen Euro ein gutes Investment ist." Auch mitBlick auf die Kritiker der Braunkohle und der Kohlechemiesei er gespannt auf die Ergebnisse der Forschungs- und Ent-wicklungsarbeiten in den kommenden Jahren: „Dieses Pro-jekt ist eine Herausforderung für Wissenschaftler und fürUnternehmer!", meinte Hiepe. Nach seinen Angaben hatdas BMBF im Rahmen seiner Innovationsinitiative für dieNeuen Länder, Unternehmen Region, bisher rund 500 Milli-onen Euro für Projekte in Sachsen-Anhalt und Sachsen zurVerfügung gestellt. Damit sei diese Region Innovations-vorreiter. Auch das neue länderübergreifende ibi-Bündnisstärke diese Einschätzung.

Außerdem bewerten Experten die Chancen für einenAusbau der Kohlechemie als wirtschaftlich positiv, wenn

der Erdölpreis bei über 80 Dollar je Barrel liegt. Besondersprägnant im Unterschied zu Erdöl und Erdgas sei die hoheregionale Wertschöpfung der Braunkohlenchemie. Durchdie große Nähe der Abbauorte zur künftigen Weiterverar-beitung in der chemischen Industrie könne eine starke regio-nale Technologie- und Wirtschaftsplattform neu entstehen.Soviel Vorschusslorbeeren brauchen eine solide Basis. Ander arbeiten die ibi-Macher mit Hochdruck und ausge-sprochener Liebe zu allen wichtigen Details. Am Anfangstehen sechs Verbundprojekte, die mit wissenschaftlicherAkribie die folgenden Forschungsgebiete bearbeiten wer-den: Erkundung und Management von Lagerstätten; Ge-winnung der Braunkohle; Aufbereitung der Braunkohle;Extraktionsverfahren; Niedertemperaturkonversion; Ver-gasungsverfahren.

Zusammen mit den Experten der Technischen HochschuleBergakademie Freiberg und der Fachhochschule Merseburgsollen Verfahren modelliert und anwendungstauglich entwickelt werden, mit denen Braunkohle so abgebaut werden kann, dass die qualitativen und quantitativen An-forderungen der chemischen Industrie an den künftigenRohstofflieferanten Braunkohle kontinuierlich erfüllt wer-den können. Das reicht von Zentimeter genauem Abbau derbenötigten Braunkohleschicht über den Einsatz modernsterWirbelschichttrocknung bis hin zur direkten Gewinnung vonOlefinen, Aromaten und Wachsen aus der Braunkohle.

ibi-Sprecher Andreas Hiltermann bringt die Ziele desBündnisses auf den Punkt: „Unter der Voraussetzung, dassuns die Politik gleiche Chancen im Wettbewerb der Roh-stoffe ermöglicht und dass unsere Forschungsergebnissedie Machbarkeit unserer innovativen Technologien stützen,wollen wir in den kommenden zehn Jahren in und um Leunarund 1,5 Milliarden Euro investieren. Bis zu 1600 neueArbeitsplätze können entstehen."

Matthias Ulrich/CH

Die Braunkohle soll als Rohstoffgrund-lage für die Chemieindustrie dienen.Foto: InfraLeuna

Weitere Informationen unter:www.investieren-in-sachsen-anhalt.dewww.ibi-mitteldeutschland.de

Laut aktuellen statistischen Anga-ben werden jährlich rund 170Millionen Tonnen Braunkohle inDeutschland verarbeitet – davon155 Millionen Tonnen zur Erzeu-gung von Strom und Wärme, abernur 15 Millionen Tonnen zur stoff-lichen Nutzung für die chemischeIndustrie. Fachleute schätzen dieerschließbaren Vorkommen anBraunkohle allein in Deutschlandso ein, dass eine Nutzung überviele Jahrzehnte garantiert sei.Durch den Ausbau der regenerati-ven Energieträger kann Braun-kohle deutlich stärker als bisherals Rohstofflieferant der chemi-schen Industrie dienen.

wirtschaftsjournal.de/id11123601

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37Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Treffpunkt

Datum Messeveranstaltung Ort

17.01. – 19.01.2012 EUROGUSS – Internationale Fachmesse für Druckguss: Technik, Prozesse, Produkte Nürnberg 20.01. – 22.01.2012 KarriereStart 2012 Dresden07.02. – 09.02.2012 E-world energy & water – Internationale Fachmesse und Kongress Essen 21.02. – 25.02.2012 bautec – Internationale Fachmesse für Bauen und Gebäudetechnik mit SolarEnergy Berlin 28.02. – 29.02.2012 5.ACOD-Kongress Leipzig28.02. – 03.03.2012 METAV – Die Internationale Messe für Fertigungstechnik und Automatisierung Düsseldorf 06.03. – 10.03.2012 CeBIT – Heart of the digital world Hannover 13.03. – 15.03.2012 LogiMAT – Internationale Fachmesse für Distribution, Material- und Informationsfluss Stuttgart 15.03. – 18.08.2012 Leipziger Buchmesse Leipzig19.03. – 21.03.2012 Laser Optics Berlin – Internationale Fachmesse und Kongress Berlin 17.04. – 19.04.2012 Energieeffizienz 2012 Erfurt23.04. – 27.04.2012 HANNOVER MESSE Hannover 24.04. – 26.04.2012 conhIT – Connecting Healthcare IT Berlin03.05. – 16.05.2012 drupa – print media messe – world market print media, publishing & converting Düsseldorf 07.05. – 11.05.2012 IFAT ENTSORGA – Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft München 08.05. – 09.05.2012 Rapid. Tech – Fachmesse und Anwendertagung für Rapid-Technologie Erfurt 08.05. – 10.05.2012 mtex – Internationale Fachmesse & Symposium für Textilien und Composites im Fahrzeugbau

mit LiMA – Fachmesse & Symposium für Leichtbaulösungen im Maschinen- u. Anlagenbau Chemnitz 22.05. – 25.05.2012 AUTOMATICA – Internationale Fachmesse für Automation und Mechatronik München 23.05. – 26.05.2012 LinuxTag – Internationaler Treffpunkt der Open Source Branche Berlin Mai 2012 IT Profits – Fachmesse und Businesslounge für IT, Internet und Kommunikation BerlinMai 2012 BalticFuture – Kongressmesse für Offshore Windenergie und maritime Witschaft in der Ostseeregion Rostock 02.06. – 10.06.2012 AMI – Auto Mobil International mit AMITEC – Fachmesse für Fahrzeugteile, Werkstatt und Service –

und AMICOM – Branchenmesse für mobile Unterhaltung, Kommunikation und Navigation Leipzig 12.06. – 14.06.2012 LASYS – Internationale Fachmesse für Laser-Materialbearbeitung Stuttgart 13.06. – 15.06.2012 Intersolar Europe – Die weltweit größte Fachmesse der Solarwirtschaft München 18.06. – 22.06.2012 ACHEMA – World Exhibition Congress – Chemical Engineering – Environmental Protection F Frankfurt am Main 27.06. – 29.06.2012 SIT – Sächsische Industrie- und Technologiemesse Chemnitz 31.08. – 05.09.2012 IFA – Consumer Electronics Unlimited Berlin11.09. – 16.09.2012 Automechanika – Internationale Leitmesse der Automobilwirtschaft Frankfurt am Main12.09. – 14.09.2012 PostPrint Leipzig20.09. – 27.09.2012 IAA Nutzfahrzeuge – Fahrzeuge, Ausrüstungen und Systeme des Güter- und Personentransportes Hannover 25.09. – 27.09.2012 FachPack Nürnberg 08.10. – 11.10.2012 MOTEK – Die internationale Fachmesse für Montage-, Handhabungstechnik und Automation Stuttgart 09.10. – 11.10.2012 ALUMINIUM - Weltmesse & Kongress Düsseldorf09.10. – 11.10.2012 Semicon Europa Dresden10.10. – 14.10.2012 Frankfurter Buchmesse Frankfurt/Main 16.10. – 18.10.2012 MAINTAIN – Internationale Fachmesse für industrielle Instandhaltung München 16.10. – 20.10.2012 Fakuma – Die internationale Fachmesse für Kunststoffverarbeitung Friedrichshafen22.10. – 24.10.2012 new mobility Leipzig23.10. – 25.10.2012 eCarTec/MATERIALICA/sMove 360° – Int. Leitmesse für Elektromobilität/

Int. Fachmesse für Werkstoffanwendungen, Oberflächen u. Product Engineering/Int. Fachmesse für Smart Car Communications München

06.11. – 07.11.2012 MODERNER STAAT – Fachmesse und Kongress Berlin13.11. – 16.11.2012 electronica – components/systems/applications München14.11. – 17.11.2012 Medica Düsseldorf27.11. – 29.11.2012 SPS/IPC/DRIVES – Elektrische Automatisierung – Systeme und Komponenten –

Fachmesse und Kongress Nürnberg

Messevorschau 2012

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38 Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Politik

wirtschaftsjournal.de/id11123801

Forschen für die Wirtschaft Helmholtz-Zentrum gibt VEMAS-Gästen intensive Einblicke in praxiswirksamen Technologietransfer

Technologietransfer und eine enge Kooperation vonWirtschaft und Wissenschaft stehen im Mittelpunkteiner neuen Veranstaltungsreihe, die die Verbund-initiative Maschinenbau Sachsen, kurz VEMAS, festetablieren möchte.

„Damit wollen wir eine neue Plattform schaffen, um insbesondere den Maschinenbau-Firmen Informationen ausForschung und Wissenschaft nahezubringen", sagte Projektkoordinator Lars Georgi zum Auftakt am 1. Novem-ber in Dresden-Rossendorf. Das Helmholtz-Zentrum hatteeingeladen, Einblicke in die Themenfelder und Leistungender Grundlagenforschung zu gewinnen, die für den Maschi-nenbau besonders relevant sind, wie zum Beispiel die Opti-mierung von Materialeigenschaften. Mit großem Interesseverfolgten die rund fünfzig Teilnehmer die Ausführungenvon Prof. Andreas Kolitsch. Der Leiter der Abteilung Ionen-technologie des Institutes für Ionenstrahlphysik und Mate-rialforschung am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorfbegeisterte mit seinem Vortrag über die gezielte Beeinflus-sung von Materialoberflächen durch Ionenimplantation, dieunter anderem im IT-Bereich, in der Nanotechnologie, inder Energietechnik, Biotechnologie oder auch ArchäologieAnwendung findet. „Zu den hochinteressanten Anwen-dungsfeldern zählen auch Maschinen- und Automobilbau",betonte der Professor. Als Beispiel nannte er die Verede-lung von Gleitdichtringen, die durch die Ionenstrahltech-nologie realisiert wird.

Wie wichtig den Forschern die enge Vernetzung mit derWirtschaft ist, drückten die Wissenschaftler nicht nur inihren Referaten aus. Aufgrund des neuen Energieprogrammsder Bundesregierung werde ein Boom für Leistungs-Halbleiterbauelemente für den Netzausbau erwartet, sagteAndreas Kolitsch. So gründete sich am 7. Oktober das Start-up-Unternehmen HZDR Innovation GmbH, dessenHauptgeschäftsfeld die Ionenbestrahlung beinhaltet. „FürGlobal Player ist dieser Sektor nicht effizient, er erfordertdie Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen", sagteAndreas Kolitsch. „Wir sind einer der ganz wenigen Anbie-ter weltweit, der die Hochenergie-Ionenbestrahlung in Kom-bination mit Elektronenbestrahlung an quasi einem Ortanbieten kann und hoffen, damit erfolgreich zu sein!", ister optimistisch. Zusätzlich wurde mit der GWT-TUD GmbHein erfahrener Partner ins Boot geholt. Mit der HZDR In-novation GmbH ist es möglich, einerseits den Transfer der

Forschungsergebnisse in die Wirtschaft weiter zu steigernund andererseits freie Kapazitäten der Großgeräte effektivzu nutzen. Die neu gegründete Firma dient auch dazu, diezunehmend an das HZDR gerichteten Produktionsanfragender Wirtschaft befriedigen zu können. Außerdem wird esden Wissenschaftlern ermöglicht, forschend wie auch gewerb-lich tätig zu sein ohne den Zwang, sofort ein eigenes Unter-nehmen gründen zu müssen.

Generell stellt das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorfseine auf langfristige Spitzenforschung ausgerichteten Ka-pazitäten im Rahmen von strategischen Kooperationen Forschungs- und Industriepartnern zur Verfügung. Der Tech-nologie- und Wissenstransfer geschieht unter anderem durchAuftragsforschung, Lizenzierung, Durchführung transfer-orientierter Projekte oder durch gemeinschaftliche Nutzungder High-Tech-Geräte und Anlagen. Dies kam auch bei denbeiden Führungen durch die Fachlabore zum Ausdruck, diemit hochmodernen Geräten ausgestattet sind, wie zum Bei-spiel sehr leistungsfähige Beschleuniger und Anlagen zurIonenimplantation. Die Veranstaltungsreihe VEMAS-Trans-fer wird im neuen Jahr fortgesetzt.

Simone Pflug

Die HZDR Innovation GmbH nutzt dieTechnologien im Ionenstrahlzentrumdes HZDR, um innovative Materialei-genschaften zu erzeugen.

Foto: Frank Bierstedt

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39Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Politik

Kluge Köpfe von außenFachkräfteproblem muss auch durch qualifizierte Zuwanderer gelöst werden – Willkommenskultur entwickeln

Der demografische Wandel wirkt sich zunehmendnegativ auf die wirtschaftliche Kraft der Bundes-republik aus. Früher als in anderen Bundesländernmacht sich dieser Wandel in Sachsen bemerkbar.Während hier die Einwohnerzahl sinkt, steigt dasDurchschnittsalter. Laut sächsischem Innenministe-rium werden 2030 in Sachsen 1,3 Millionen Men-schen weniger leben als 1991. Das sind so vieleMenschen wie die heutigen Einwohner von Dres-den, Leipzig und Chemnitz zusammen.

Überproportional nimmt dagegen der Anteil an Erwerbstä-tigen ab. Ab 2014 gehen in Sachsen mehr Menschen in denRuhestand als ins Arbeitsleben. Ein Alarmzeichen für dieweiter wachsende Wirtschaft, der vor allem Fachkräfte feh-len. Dringend erforderlich sind Lösungen, um für beste-hende Arbeitsplätze neue geeignete Bewerber zu finden.Durch die Vermittlung von Arbeitslosen, Umschulungen undWeiterbildung ist das Problem nicht zu lösen.

Sachsen setzt deshalb auch auf qualifizierte Zuwanderung,um zusätzliche Fachkräfte zu gewinnen. Das machte Mar-tin Struden, Referatsleiter im Staatsministerium des Innern,bei einem zweitägigen Seminar für Mitarbeiter sächsischerAusländerbehörden im Daetz Centrum Lichtenstein deut-lich. „Nur mit zusätzlicher Hilfe junger Talente aus dem Aus-land werden wir in der Lage sein, den Arbeitskräftebedarfunserer Wirtschaft zu decken“, sagte er. „Wir brauchen

kluge Köpfe von außen, die ihr Können, ihre Ideen und ihreKreativität einbringen wollen.“ Darin liege auch für vieleArbeitslose eine Chance. Erfahrungen mit der Green CardRegelung für IT-Spezialisten bestätigten dies. Mit jedemZuwanderer entstanden durchschnittlich 2,5 Arbeitsplätzeauch für Einheimische.

„Der Erfolg von Zuwanderung hängt jedoch nicht allein vonrechtlichen Rahmenbedingungen ab, sondern auch davon,inwieweit die Menschen in Sachsen Initiativen für qualifi-zierte Zuwanderung unterstützen und Weltoffenheit leben“,ist Peter Daetz, Kuratoriumsvorsitzender der Daetz-Stiftung,überzeugt. Deshalb gehe es darum, in Sachsen eine echteWillkommenskultur zu entwickeln. In Absprache mit demsächsischen Innenministerium setzt sich deshalb die Daetz-Stiftung für eine Verbesserung der Willkommenskultur ein.„Ein wesentlicher Punkt ist, Migranten und Deutschen mitMigrationshintergrund das Gefühl zu geben, dass man ihnenmit Hochachtung und Respekt auf Augenhöhe begegnet.“So hatte auch das Seminar in Lichtenstein zum Ziel, Beschäf-tigten der Ausländerbehörden gezieltes Wissen zu Vietnam,Russland und Polen - Länder aus denen die meisten Migran-ten in Sachsen kommen - zu vermitteln. Mit dem Erwerbkultureller Kompetenzen sollten die Mitarbeiter der Aus-länderbehörden an die Denkweisen, Traditionen und Erwar-tungen der Menschen aus anderen Kulturkreisen herange-führt werden.

Dieses Projekt für ein weltoffenes Sachsen wird in Abspra-che mit dem Innenministerium viermal in Folge für jeweilsrund 20 Teilnehmer von der Daetz-Stiftung für Mitarbeiterder Ausländerbehörden des Freistaates durchgeführt. „Wirleisten damit auch einen Beitrag, dass in Sachsen keineParallelgesellschaften entstehen, wie das in anderen Län-dern leider schon in erheblichem Maße geschehen ist“,betont Peter Daetz. „Wenn wir Fachkräfte für sächsischeUnternehmen gewinnen wollen, müssen wir dafür Sorgetragen, dass diese sich hier auch wohl fühlen und nichtwoanders hingehen. Auch anderen Bundesländer und unse-re europäischen Nachbarn haben Fachkräfte bitter nötigund suchen händeringend nach ihnen. Mit denen stehenwir in Konkurrenz.“ Die Stiftung engagiere sich dafür, dassdie Menschen des Freistaates und über das LichtensteinerSchulmodell vor allem Jugendliche sich aufschließen gegen-über ausländischen Mitbürgern.

Wolfgang Baltzer

Sachsen – ein Einwanderungsland?

Zuwanderer kommen nach Sach-sen, um hier zu arbeiten und zuleben und bringen ihre Familiemit. Nicht selten wird Zuwande-rung mit Überfremdung odereiner Belastung der Sozialsyste-me in Verbindung gebracht. DieZahlen sprechen eine andereSprache. Sachsen ist kein Einwan-derungsland. Nur zwei bis dreiProzent der Bevölkerung sindAusländer. Seit 1997 findet keinenennenswerte Zuwanderung vonAusländern statt. Nur sechs Pro-zent der Zuwanderer beantragenAsyl.

Quelle: Sächsisches Staatsministerium des Innern

wirtschaftsjournal.de/id11123901

Zuwanderung ist ein Ansatz, um qualifi-zierte Fachkräfte zu gewinnen.Die Technische Universität Chemnitz istbereits seit vielen Jahren für Studentenund Promovenden aus anderen Länderneine begehrte Studienadresse.

Foto: TU Chemnitz

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40 Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Politik

„Unternehmer in die Schulen“Hans-Joachim Wunderlich, Hauptgeschäftsführer der IHK Chemnitz: Klare Position gegen braune Gesinnung

„Deutsche Produkte sind weltweit gefragt, der deutscheAußenhandel ist seit vielen Jahren eine Erfolgsgeschichte.Mit Stolz tragen wir den Beinamen Exportweltmeister undpro Kopf gerechnet wird das auch so bleiben! Wir Süd-westsachsen sind ein wichtiger Teil dieser Erfolge“, heißtes in einer Presseerklärung der IHK Chemnitz, mit der klarPosition gegen rechtsextremistische Umtriebe in der Regiongezogen wird. „Wenn wir aber wirklich alle so weltoffenwären - nicht nur die Unternehmer und ihre Belegschaften,für die Außenhandel ein tägliches Geschäft ist – und dieseErkenntnis auch in der gesamten Bevölkerung – bei jedemEinzelnen! - angekommen wäre, gäbe es keinen Nährbo-den für braune Gesinnungen oder ausländerfeindliche Stim-mungen“, heißt es in der Stellungnahme weiter.

Die IHK Chemnitz ruft deshalb im Interesse der weite-ren erfolgreichen Entwicklung des Wirtschaftsstandortesalle Bürgerinnen und Bürger der Region auf, sich bei jederGelegenheit, möglichst rund um die Uhr, jeder an seinemPlatz für Weltoffenheit, Demokratie und Toleranz einzuset-zen. Darüber sprach Wirtschaftsjournal mit Hans-JoachimWunderlich, Hauptgeschäftsführer der IHK Chemnitz.

Wirtschaftsjournal: Herr Wunderlich, die IHK Chem-nitz hat sich mit einer öffentlichen Erklärung klarund deutlich von braunen Gesinnungen und aus-länderfeindlichen Stimmungen abgegrenzt. Die StadtZwickau, die ja zum Einzugsgebiet der IHK Chem-nitz gehört, ist durch die neonazistische Terrorgruppein ein negatives Licht gerückt worden. Wie posi-tionieren sich südwestsächsische Unternehmen undderen Belegschaften dazu, dass in ihrer RegionGespenster einer unheilvollen Vergangenheit wie-der lebendig werden?Hans-Joachim Wunderlich: Solche Ideologien haben beiuns nichts zu suchen und müssen mit allen Mitteln desRechtsstaates bekämpft werden. Jeder, der hierbei nichtmitzieht, schadet unserer Region. Er schadet direkt denUnternehmen und gefährdet bestehende bzw. zukünftigeArbeitsplätze.

WJ: Welche Impulse sollten Unternehmer geben,damit braunen Gesinnungen der Nährboden entzo-gen wird?Hans-Joachim Wunderlich: Die Unternehmer sind viel-leicht die wichtigsten und überzeugendsten Akteure bei derAufklärung unserer Bevölkerung. Nur sie können am eige-

nen Beispiel erklären, wie abhängig wir vom Export sind.Nur sie können erklären, mit welcher Kraft tragfähige Kun-denbeziehungen aufgebaut werden und wie schnell mandiese wieder zerstören kann. Unser Vorschlag: Unterneh-mer in die Schulen!

WJ: Wie kann ein eventueller Schaden für sächsi-sche Unternehmen, deren tägliches Geschäft derAußenhandel ist, begrenzt werden?Hans-Joachim Wunderlich: Erstens durch schnelle undkonsequente Aufklärung der Geschehnisse. Zweitens: Öff-nung unseres Landes für qualifizierte Zuwanderung undAufbau einer Willkommenskultur und drittens durch die in-tensive Aufklärung insbesondere unserer jungen Menschen.Denn Dummheit und Unwissenheit sind der Nährboden fürbraune Ideologien.

WJ: Zu einem anderen Thema: In Auswertung derjüngsten Konjunkturanalyse der IHK – Wirtschafts-journal hat darüber berichtet – wird deutlich, dassdie gegenwärtige Lage der südwestsächsischenWirtschaft deutlich besser ist als die Stimmung unddie Prognosen. Worin liegen die Ursachen für dieeingetrübte Stimmung?Hans-Joachim Wunderlich: Die eingetrübte Stimmunghat ihre Ursachen in der weltweiten konjunkturellen Ent-wicklung. Hohe Steigerungsraten können nun mal nichtewig hoch bleiben. Zudem wird die Konjunktur besondersbeeinflusst durch die weltweiten – vor allem die euro-päischen – Staatsschuldenkrisen und unverständliche wirt-schaftspolitische Entscheidungen. Stichwort: Die deutscheEnergiepolitik. Wenn ein Kompass zum Ventilator wird, dannsteigt bei den betroffenen Unternehmen zwangsläufig dieVerzweiflung und das führt mindestens zu gebremstenErwartungen.

WJ: Wie wird sich Ihrer Meinung nach die südwest-sächsische Wirtschaft im nächsten Jahr entwickeln?Hans-Joachim Wunderlich: Die Wirtschaft wird sich inSüdwestsachsen im Jahr 2012 auf hohem Niveau, wennauch mit sehr kleinen Wachstumsraten, stabilisieren. Aberletztlich liegen die zentralen Fragen bei der Funktions-tüchtigkeit der Finanzmärkte. Hier liegen die größten Ri-siken für unsere Zukunft. Den guten Nerven unserer Unter-nehmer zolle ich größten Respekt!

Gespräch: Wolfgang Baltzer

Zollt den guten Nerven der Unterneh-mer großen Respekt: Hans-JoachimWunderlich, Hauptgeschäftsführer derIndustrie- und Handelskammer Chem-nitz, im WJ-Interview.

Foto: Wolfgang Schmidt

Zur IHK-Konjunkturumfrage

Über 40 Prozent der Unterneh-men berichten von gutenGeschäften. Nur rund 13 Prozentbewerten ihre geschäftliche Situ-ation zurzeit als schlecht. Sehrgute Auftragsentwicklungen, vorallem auch im Inland, ermutigen-de Ertragseinschätzungen undweiterhin positive Investitions-planungen belegen die stabile,sehr gute Konjunktur der süd-westsächsischen Industrie. Diemit 82,4 Prozent sehr gut aus-gelasteten Kapazitäten bedeutennochmals eine Steigerung gegen-über dem Jahresanfang 2011. DasFachkräfteproblem in der Indus-trie hat sich verschärft, fast 40Prozent der Firmen fühlen sichdurch den Mangel an Fachkräftenin ihrer Arbeit behindert. Diehohen und sehr volatilen Roh-stoff- und Energiepreise bleibendie Hauptrisiken für die südwest-sächsische Industrie.

wirtschaftsjournal.de/id11124001

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41Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Geld & Kapital

wirtschaftsjournal.de/id11124101

Neben der Geldgier einzelner Manager und dem Versagender Politik machen die Bundesbürger die zu weichen Regelnfür die Banken für die immer noch nicht vollständig über-wundene Finanzkrise verantwortlich, wie eine aktuelle Stu-die der Handelshochschule Leipzig (HHL) ergab. Ab 2013gelten neue Vorschriften für die Banken, die unter demBegriff Basel III bekannt sind. Danach soll allein das sogenannte harte Kernkapital von Banken – nur Grundkapi-tal zuzüglich Rücklagen – schrittweise von jetzt 2 Prozentbis 2019 auf 7 bis 9,5 Prozent gesteigert werden. WelcheAuswirkungen dies auf die Finanzierung des Mittelstandshat, erläutert der Ostdeutsche Bankenverband.

So werde sich der Wettbewerb um die Kunden mit bes-serer Bonität intensivieren. Da das Eigenkapital eine derwichtigsten Kennziffern im Rahmen des so genannten quan-titativen Ratings der Banken sei, müssten hier „gute Zei-ten" für eine etwa notwendige Stärkung der Eigenkapital-basis genutzt werden. Insgesamt, so laute der Ratschlagdes Verbandes, sollte jeder Mittelständler mit seiner Haus-bank rechtzeitig erörtern, inwieweit er sein Rating unterUmständen durch Anpassungen seiner Gesamtfinanzie-rungsstruktur verbessern könne. So würde es sich in man-chem Fall anbieten, eine stille Beteiligung der Mittelstän-

dischen Beteiligungsgesellschaft oder ein Nachrang-Darle-hen der Förderbank zur Schließung einer etwaigen Eigen-kapitallücke zu nutzen. „Eine wechselseitig offene Finanz-kommunikation zwischen den Kunden und ihren Hausban-ken wird wirklich immer wichtiger", betont Hans-KornelKrings, der Vorsitzende im Vorstand des Ostdeutschen Bank-enverbandes.

HintergrundBasel III bezeichnet nach der Definition des Bundesminis-teriums der Finanzen ergänzende Empfehlungen des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht bei der Bank fürInternationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel zu den imJahr 2004 beschlossenen Eigenkapitalanforderungen (BaselII) für Banken. Basel II wurde in der Europäischen Uniondurch die Bankenrichlinie 2006/48/EG und die Kapitaladä-quanzrichtlinie 2006/49/EG umgesetzt und in zwei Stufenzum 1. Januar 2007 und zum 1. Januar 2008 zur Anwen-dung gebracht. Die neuen Empfehlungen (Basel III) basie-ren einerseits auf den Erfahrungen mit Basel II und ande-rerseits auf den Erkenntnissen und Erfahrungen aus derweltweiten Finanz- bzw. Wirtschaftskrise.

CH

Angesichts der jüngsten Diskussionen umdas Rating des EFSF und von Euro-Staatenhat der Geschäftsführende Präsident desOstdeutschen Sparkassenverbandes (OSV),Claus Friedrich Holtmann, seine Zweifelam sachgerechten Vorgehen der Ratinga-genturen bekräftigt.

„Die Überlegungen dieser Agenturen, eventuellsogar die 10.000 deutschen Kommunen zu raten,beziehungsweise die Diskussion über die Eigen-kapitalunterlegung von Krediten an Kommunenist nicht zielführend. Die verfassungsrechtlicheOrdnung der Staatsfinanzen in der Bundesrepu-blik Deutschland gewährleistet eine ausreichen-de Finanzausstattung von Kommunen. Ein Ratingvon Kommunen widerspräche somit den Prinzi-

pien der deutschen Kommunalfinanzierung. Eswäre ein Irrweg. Nicht zuletzt besteht die Gefahr,dass den Märkten falsche Signale gesendet wer-den. Zugleich würden die Kommunen im Ergeb-nis unnötig finanziell belastet. Zusätzlich ist zusehen, dass die Verankerung der Schuldenbrem-se im Grundgesetz und in den Landesverfassun-gen ihre Wirkung entfaltet“, sagte Holtmann.

Eigenkapitalbasis jetzt stärkenBasel III: Wettbewerb um Kunden mit „besserer“ Bonität wird zunehmen

Stellungnahme:

Ratings von Kommunes wären ein Irrweg

wirtschaftsjournal.de/id11124102Geschäftsführender Präsident des Ostdeutschen Sparkassen-verbandes (OSV), Claus Friedrich Holtmann. Foto: OSV

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42 Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Geld & Kapital

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wirtschaftsjournal.de/id11124201

Die Krise und ihre FolgenJoachim Gauck sprach in Chemnitz über die Finanzkrise und das Thema Angst in unserer Gesellschaft

„Zwei Dinge müssen geschehen. Die Politik mussdeutlicher erklären, was sie tut und nicht tut. Zwei-tens steht die Bevölkerung in der Pflicht, sich zuinformieren und selbst aktiv zu werden. Wir dürfenuns nicht nur als Konsument, sondern auch als Bür-ger qualifizieren und kundig machen." So lautetenzwei Vorschläge Joachim Gaucks, um der durch dieFinanzkrise ausgelösten Angst in der deutschenBevölkerung zu begegnen.

Der promovierte Theologe stellte beim diesjährigen po-litischen Frühschoppen der Volksbank Chemnitz eG am 6. November das Thema Angst und dessen Bewältigung inden Fokus. Dabei warnte er eindeutig davor, das Bild desgierigen Bankers als alleinigen Sündenbock zu plakatieren.„Jeder einzelne Mensch ist gierig, wenn er aus seinem Geldviel mehr machen will und dazu zu Mitteln greift, die einerZockerei gleichen." Gerade in diesem Bereich sei eine Trend-wende bemerkbar, so der Vorstandsvorsitzende der Volks-bank Chemnitz Wolfgang Müller. „Wer richtig sparen will,

setzt heute auf Anlagen mit einerLaufzeit von maximal fünf Jahren.Tages- und Festgeld sind nebenFonds eine stabile Alternative."Zudem sollten Sparer immer hinter-fragen, wenn Kreditinstitute markt-unübliche Zinssätze bieten. „Stattnach mehr Profit zu gieren, sorgensich die meisten Anleger jetzt umdie Sicherheit ihrer Sparguthaben."

Zum Abschluss seines Vortragsforderte Gauck, Angst als bestim-mende Triebkraft aus Politik und Gesellschaft zu verban-nen. Ganz bewusst hatten sich die Veranstalter für den Poli-tiker und Publizisten als Redner entschieden. „Wir habenihn gerade deshalb ausgewählt, weil er kein Fachexperteist, sondern das Geschehen von Außen beobachtet undsomit einen anderen Blickwinkel auf das Thema hat", soMüller.

Stefanie Rudolph

Kommune als Dienstleister der WirtschaftRAL Gütezeichen schafft mehr Transparenz und Verlässlichkeit in der Verwaltung

Schnelle und zuverlässige Kommunalverwaltungen gehö-ren zu den wichtigsten Rahmenbedingungen für mittel-ständische Unternehmen und sind somit ein klarer Stand-ortvorteil.Wo Investoren tatsächlich auf wirtschaftsfreundlicheBehörden stoßen, zeigt das RAL Gütezeichen Mittel-standsorientierte Kommunalverwaltung an. Den damit ver-bundenen Qualitätskriterien werden in Thüringen bisherdrei Kommunen (Stadt Erfurt, Kreis Weimarer Land, Land-kreis Sömmerda) und in Brandenburg (Landkreis Barnim)eine gerecht.

„Mit dem RAL Gütezeichen dokumentieren Städte undKreise, dass sie die Qualität ihrer Verwaltungsleistungenregelmäßig überprüfen und sich für die Optimierung vonVerwaltungsprozessen einsetzen“, erklärt Dr. Claudia Beverungen, Geschäftsführerin der Gütegemeinschaft Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltungen e. V.„Gleichzeitig wird die Leistungsfähigkeit von kommunalenVerwaltungen objektiv messbar und deutschlandweit vergleichbar.“

Die Kommunen mit dem RAL Gütezei-chen verpflichten sich zu 14 Servicever-sprechen, die den Unternehmen denUmgang mit der Verwaltung erleichtern.So können Unternehmen erwarten, dassBauanträge innerhalb von 40 Arbeitsta-gen bearbeitet und verlässliche Geneh-migungen erteilt werden. Anrufe und E-Mails werden innerhalb eines Arbeits-tages, Beschwerden innerhalb von drei Arbeitstagen beant-wortet. Auftragsrechnungen bezahlt die Kommune inner-halb von fünfzehn Arbeitstagen. Darüber hinaus steht Existenzgründern ein fester Ansprechpartner zur Verfügungund ein Verwaltungswegweiser hilft Unternehmern, schnellund unkompliziert den richtigen Ansprechpartner zu finden.Auch Informationsveranstaltungen für Unternehmen undeine Kundenbefragung sind für diese Kommunen verpflich-tend. PM/CH

Joachim Gauck am 6. November beimpolitischen Frühschoppen in der Volks-bank Chemnitz.

Foto: Wolfgang Schmidt

Im Beisein von Brandenburgs Wirt-schaftsminister Ralf Christoffers (li.) hatBarnim als erster Landkreis in Branden-burg das RAL-Gütezeichen „Mittel-standsorientierte Kommunalverwal-tung“ erhalten. Landrat Bodo Ihrkenahm die Auszeichnung am 14. Novem-ber aus den Händen von Dr. ClaudiaBeverungen entgegen. Foto: GMKEV

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43Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Sicheres Unternehmen

Gefahrenpotenzial MenschPilotprojekt "Sichere Unternehmen" mündet jetzt in dauerhaftes Präventionsangebot des LKA Sachsen

„Es wird schon nichts passieren…" UnangenehmeDinge schiebt man gern weg und Katastrophen her-aufbeschwören möchte auch niemand. Doch wersich rechtzeitig dem Präventionsgedanken öffnet,kann durchaus vor Schaden bewahrt bleiben.

Vor gut einem Jahr wurde das Pilotprojekt „Sichere Unter-nehmen" gemeinsam vom Sächsischen Verband für Sicher-heit in der Wirtschaft e.V., SVSW, den sächsischen Polizei-behörden und dem Wirtschaftsjournal ins Leben gerufen.Es umfasst ein ganzheitliches Beratungsangebot zum Schutzvon klein- und mittelständischen Unternehmen in Sachsenund beinhaltet einen Sicherheitscheck zum Objekt- undGebäudeschutz, zur Informations- und Kommunikations-technik sowie zur personellen Sicherheit und den organi-satorischen Maßnahmen.

Seither haben sich mehr als 20 Unternehmen dem Themagestellt und sind inzwischen dabei, die empfohlenen Maß-nahmen umzusetzen. Die Einführung des Projektes wurdevon zahlreichen Veranstaltungen begleitet, wie der Sicher-heitskonferenz im April im Freiberg, an der auch SachsensLandespolizeipräsident Bernd Merbitz teilnahm und demSicherheitstag am 21. November in Dresden. Dort ging esnicht nur um Wirtschaftskriminalität von außen. Etwa 70Prozent der Verstöße werden vom eigenen Firmenpersonalbegangen. „Mitarbeiter, die ihr Unternehmen schädigen,

sind zumeist länger als zehn Jahre im Unternehmen gewe-sen", erklärte Andreas Nenner, Vorstandsvorsitzender desSVSW. "Und sie kommen aus dem mittleren und oberenManagement, dadurch werden die Schäden auch größer!"Immerhin 8806 Fälle an Wirtschaftskriminalität verzeich-nete das LKA Sachsen für das Jahr 2010. Das sind zwar nur3 Prozent der gesamten Straftaten, doch die Schadens-summe ist immens. Diese lag 2010 bei 246,5 MillionenEuro, neun Millionen Euro höher als im Jahr davor. GeradeSachsen als Hochtechnologieland und teilweiser Welt-marktführer sei besonders gefährdet, machte Volker Höhnevom LKA deutlich, der in Vertretung des Präsidenten desLKA Sachsen, Jörg Michaelis, dessen Part auf dem Sicher-heitstag übernommen hatte. Hoffnungsvoll sei die Aufklä-rungsquote, die bei 80 Prozent liege. Vermutet wird aller-dings eine hohe Dunkelziffer, da Unternehmen aus derBefürchtung, einen Imageschaden zu erleiden, Delikte garnicht melden.

„Wenn es nicht gelingt, die Mitarbeiter einzubeziehenund sie zu sensibilisieren, dann bleiben Risiken!", betonteauch Ullrich Vellguth. Der Aufsichtsratsvorsitzende der G.U.B.Ingenieur AG aus Zwickau war eher zufällig auf das Bera-tungsangebot des LKA gestoßen. Der kostenlose Sicher-heitscheck wurde sehr gut vom Unternehmen angenom-men, das Diskretion und Rücksicht der Polizisten als äußerstpositiv bewertet und aus den Handlungsempfehlungeninzwischen ein klares Sicherheitskonzept erarbeitet, dasnach Prioritätsstufen umgesetzt wird. „Der Check ist zwarkostenlos, doch wer für die Unternehmenssicherheit etwastun will, muss auch Geld in die Hand nehmen", empfahlUllrich Vellguth. Wenn die Schutzmaßnahmen zu unkom-fortabel seien, würden sie von Mitarbeitern nach einigerZeit umgangen, nicht aus böser Absicht, sondern aus Bequem-lichkeit. Dennoch stellte sich bei vielen Unternehmen her-aus, dass die meisten Sicherheitslücken ohne nennenswer-ten finanziellen Aufwand geschlossen werden konnten.„Das Projekt ist im Moment personell gut zu bewältigen,doch wir arbeiten weiter daran, es bekannt zu machen",sagte Andreas Nenner. Für die Zukunft ist die Verleihungeines Qualitätssiegels für Unternehmen geplant, die ihreSicherheitslücken mit Hilfe des Präventionsangebotes „Sicheres Unternehmen" erkannt und geschlossen haben.Das Präventionsangebot des LKA Sachsen ist weiterhinkostenlos. Simone Pflug

Ullrich Vellguth (Mitte), Aufsichtsrat G.U.B. Ingenieur AG Zwickau, im Gespräch mit Referenten.Fotos: Wolfgang Schmidt

Andreas Nenner, Vorstandsvorsitzenderdes Sächsischen Verbandes für Sicher-heit in der Wirtschaft e. V., SVSW.

Weitere Informationen unter:www.svsw.de

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44 Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Recht

„Sanierung vor Zerschlagung“ Reform des Insolvenzrechts sichert Unternehmern mehr Handlungsspielraum zu

In der letzten Ausgabe hat das Wirtschaftsjournalüber das ‚Gesetz zur weiteren Erleichterung derSanierung von Unternehmen' – kurz ESUG – berich-tet. Es soll insolventen Unternehmen den wirt-schaftlichen Neuanfang erleichtern. Der Insolvenz-verwalter und Rechtsanwalt Prof. Rolf Rattundefasst im Gespräch mit dem Wirtschaftsjournal diewichtigsten Punkte des Gesetzes zusammen.

WJ: Herr Professor Rattunde, wie es der Name desGesetzes schon sagt, erleichtert das ESUG die Sanie-rung von insolventen Unternehmen. Worin liegendie Vorteile des Gesetzes?Prof. Rolf Rattunde: Das lässt sich in drei Punktenzusammenfassen. Erstens haben die Gläubiger einen stär-keren Einfluss. Sie können sich zum Beispiel den Insol-venzverwalter selbst aussuchen und damit ein größeresVertrauen in das Unternehmen beziehungsweise das Ver-fahren legen. Zweitens haben die Unternehmer durch dasneue Gesetz einen stärkeren Einfluss auf das Insolvenz-verfahren. Statt einem externen Insolvenzverwalter kön-nen die Unternehmer ihr Unternehmen jetzt selbst leiten.Damit bleiben die firmeninternen Kompetenzen erhaltenund können für die Insolvenz genutzt werden. Dies kannauch zur Motivation der Mitarbeiter und zur Sanierungdes Unternehmens beitragen. Drittens gibt es das sogenannte ‚Schutzschirmverfahren'. Dies bedeutet, dassein Unternehmer bereits bei drohender Zahlungsunfähig-keit oder bei Überschuldung die Möglichkeit hat, unterLeitung eines vorläufigen Sachwalters einen eigenen Sanie-rungsplan auszuarbeiten. Außerdem kann der Schuldnerden Sachwalter selbst vorschlagen.

WJ: Die Möglichkeit der Eigenverwaltung bestehtschon länger. Warum wurde sie bisher nur seltengenutzt?Rattunde: Dies hängt wahrscheinlich mit dem mangeln-den Vertrauen der Schuldner in die Insolvenzverwalterzusammen. Mit dem ESUG haben die Geschäftsführer mehrEntscheidungsgewalt und werden aktiv in das Insolvenz-verfahren einbezogen. In Zukunft erhofft man sich davon,dass die Insolvenzanträge schneller und vor allem recht-zeitig gestellt werden, um die Unternehmen vor ihrer Zerschlagung zu retten. Kurz gesagt: Sanierung geht vorZerschlagung!

WJ: Hat das ESUG Risiken? Rattunde: Laut meinem heutigen Kenntnisstand hat dasGesetz keinerlei Nachteile.

Wirtschaftsjournal: Eine Insolvenz kann also aucheine Chance sein?Rattunde: Genau. Früher wurde Insolvenz mit dem Todeines Unternehmens gleichgesetzt. Das kann man so heutenicht mehr sehen, denn für viele Firmen ist die Einreichungdes Insolvenzverfahrens ein erster Schritt in Richtung Sanie-rung. Die Überschuldung wird Schritt für Schritt beseitigt.So bleibt, im Gegensatz zur Zerschlagung, ein gewisserRestwert bestehen, von dem die Gläubiger profitieren.

WJ: In ihrem Vortrag auf dem Verbandstag des Steu-erberaterverbandes Sachsen e.V. hatten Sie gesagt,dass Sachsen Vorreiter bei der Insolvenzplanungsei. Könnten Sie das bitte noch einmal genauer aus-führen? Rattunde: Die Entwicklung ist auf die sächsische Aufbau-bank zurückzuführen. Mit dem Programm KUNST – Kri-senbewältigung und Neustart – fördert sie seit mehrerenJahren unter anderem die Erstellung von Insolvenzplänen.Damit unterstützt sie erfolgreich KMU, die zwar insolventaber sanierungsfähig sind und somit gute Chancen auf eineBetriebsfortführung haben.

Gespräch: Stefanie Rudolph wirtschaftsjournal.de/id11124401

Prof. Rolf Rattunde

TätigkeitsschwerpunkteInsolvenzrecht, Wirtschaftsrecht,Sanierung und Restrukturierung

ZulassungLandgericht Berlin seit 1983Kammergericht seit 1989

FunktionPartner der LEONHARDT Rechtsanwälte Insolvenzverwal-ter Notare in Berlin

Rechtsanwalt seit 1983

Fachanwalt für Steuerrecht seit1987

Insolvenzverwalter seit 1991

Notar seit 1993

Fachanwalt für Insolvenzrechtseit 2002

Seit 2006 Honorarprofessor ander Hochschule für Technik undWirtschaft Berlin, Dozent u. a. fürdie Deutsche Richterakademie,für IDW, Dt. Notarinstitut, DAVsowie viele öffentliche und priva-te Institutionen.

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45Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Unternehmensführung

wirtschaftsjournal.de/id11124501

Als Heike Altermann zu unserem gemeinsamen Terminerscheint, bin ich überrascht. Schließlich sollte ich auf eineFrau treffen, die an einer fortschreitenden Krankheit leidet.Die 50-Jährige nimmt mir gegenüber Platz. Ihre Behinde-rung sieht man ihr nicht an. „Ich leide an einem chroni-schen Rückenleiden", erhalte ich von Heike Altermann alsAntwort auf meine Frage nach ihrem Krankheitsbild.

Seit zehn Jahren ist sie als Lohnbuchhalterin bei der BOS EDV-Service GmbH angestellt. Bedingt durch ihrenBeruf verbringt sie viel Arbeitszeit am Schreibtisch. Daslange Sitzen fällt ihr jedoch zunehmend schwer. „Als Arbeit-geber bin ich sehr daran interessiert, Frau Altermann alsFachkraft in meinem Betrieb zu erhalten", betont WolfgangGöpfert, Geschäftsführer des Dienstleistungsunternehmens.„Um dem Fortschreiten der Krankheit entgegenzuwirkenbeziehungsweise ihre Leiden zu mindern, muss ihr Arbeits-platz entsprechend behinderungsgerecht eingerichtet wer-den. So wird es gelingen, ihre körperlichen Einschränkun-gen durch die passende Büroausstattung auszugleichen."Hierbei handelt es sich um eine Förderleistung für den Arbeit-nehmer. „Mir sind als Unternehmer die Hände gebunden.Ich habe keine Möglichkeit, meine Mitarbeiterin bei denAnträgen zu unterstützen und auch keinerlei Mitsprache-recht", gibt Göpfert zu denken. Deshalb hat Heike Alter-mann selbst Anfang August bei der Deutschen Rentenver-sicherung einen Antrag für Leistungen am Arbeitslebengestellt. Er beinhaltete einen benötigten speziellen Büro-stuhl und einen höhenverstellbaren Schreibtisch. Der höhen-verstellbare Tisch wurde bereits genehmigt. Der Antrag zumBürostuhl wurde zunächst abgelehnt, obwohl durch dasIntegrationsamt eine Begutachtung stattfand, nach welcher

der Stuhl für Heike Altermann dringend notwendig ist.Unterstützung beim weiteren Vorgehen im Antrags- undWiderspruchsverfahren finden Frau Altermann und ihr Arbeitgeber bei Daniel Wiener. Er ist Mitarbeiter von „support“, einem kooperativen Dienstleistungsnetzwerkvom Sozialen Förderwerk e. V. und dem Unternehmerver-band Sachsen für sächsische kleinere und mittlere Unter-nehmen (KMU). „support“ unterstützt Unternehmen in allenFragen um die Einstellung, Ausbildung und die Arbeits-platzerhaltung von Arbeitnehmern mit Behinderungen.

„Durch meine Mitgliedschaft beim UnternehmerverbandSachsen bin ich erst auf „support“ und die Möglichkeitender finanziellen Förderung, die für meine Mitarbeiterin beste-hen, aufmerksam geworden", sagt Wolfgang Göpfert. Außer-dem habe ihn das Projekt in dem Vorhaben bestärkt, beider nächsten Fachkräftesuche auch Menschen mit Behin-derung in Erwägung zu ziehen. „Egal, ob der Bewerber eineBehinderung hat oder nicht – was mich am Ende überzeugt,sind seine Fachkompetenzen. Es muss einfach passen", soGöpfert.

Die Unterstützung des Projektes „support“ machte dieBeantragung der behinderungsgerechten Arbeitsplatzaus-stattung und somit auch die Erhaltung des Arbeitsplatzeserst möglich.

Sollte der für Frau Altermann notwendige Bürostuhl auchim Widerspruch abgelehnt werden, wird „support“ die Über-nahme der Förderung durch das Integrationsamt prüfen.Frau Altermann ist zuversichtlich: „Meine Arbeit ist sehrabwechslungsreich und macht mir großen Spaß. Deshalbwerde ich alles daran setzen, dass ich noch möglichst langarbeiten kann". Stefanie Rudolph

Starke PartnerDienstleistungsnetzwerk support unterstützt Arbeitgeber bei Beschäftigungserhalt chronisch kranker Fachkräfte

Heike Altermann an ihren bisherigenArbeitplatz. Auf Dauer kann sie so nichtmehr arbeiten. Foto: Stefanie Rudolph

Der ergonomische Bürostuhl"xenium duo-back®" würde derBuchhalterin eine individuelleSitzhaltung ermöglichen und soihre Rückenschmerzen lindern.Foto: ROHDE & GRAHL GmbH

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46 Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Unternehmensführung

Aufeinander zugehenWie sich Unternehmer und Fachkräfte mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt begegnen

Erik Flach ist 23 Jahre alt und macht eine Ausbildung bei der Agentur für Arbeit Plauen im dritten Lehrjahr. Wasihn von seinen Mitschülern lediglich unterscheidet, ist seinRollstuhl. „Vor dem Bewerbungsgespräch hatte ich Beden-ken, ob denn zum Beispiel mein Arbeitsplatz behinderten-gerecht eingerichtet werden könnte", blickt der junge Mannaus Plauen zurück. Für ihn war es im Vorfeld besondersschwer, einen Arbeitgeber zu finden, der ihm einen gut aus-gestatteten Arbeitsplatz zur Verfügung stellen konnte. „MeineSkepsis hat sich dann während des Gesprächs und des dar-auffolgenden Praktikums verflüchtigt, denn ich konnte pro-blemlos arbeiten und wurde gut aufgenommen." Nach demAbschluss seiner Ausbildung wird Erik Flach eine feste An-stellung bekommen.

Zu den Arbeitgebern, die der Beschäftigung von Men-schen mit Behinderung aufgeschlossen gegenüberstehen,gehört auch die buw Holding GmbH. Seit der Gründung1998 sind Menschen mit Behinderung fester Bestandteildes Personals. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen4200 Mitarbeiter, darunter 150 Schwerbehinderte. Von Roll-stuhlfahrern über Sehbehinderte bis hin zu Schwerstbehin-derten mit Blindenhund findet das Unternehmen für jedenBewerber eine passende Aufgabe. Deshalb konnten auch

in der Niederlassung in Leip-zig 30 Stellen an Menschen mitBehinderung vergeben werden.„Unsere Erfahrung in diesemBereich ist durchweg positiv.Die Menschen sind äußerstkooperativ und freuen sich sehr,wenn sie am Ende einen Ar-beitsvertrag unterzeichnen können", so Sebastian von Eltz-Rübenach, Prokurist derbuw GmbH.

„Meines Erachtens hängt die ablehnende Haltung ge-genüber der Beschäftigung von Behinderten mit der man-gelnden Aufklärung und Unwissenheit in den Unternehmenzusammen", meint von Eltz-Rübenach. „Es gibt aber auchSkepsis gegenüber den Unternehmen, die sich in diesemBereich engagierten wollen", spricht er aus eigener Er-fahrung. Deshalb engagiert sich der Dienstleister in einemProjekt, das die Vermittlung von jungen Menschen mit Behin-derung durch die intensive Kommunikation aller Beteilig-ten fördert.

Stefanie Rudolph

Grenzenlos lernenVerleihung des Preises für Innovation in der Erwachsenenbildung 2011

Mit der bsw - Beratung, Service und Weiterbildung GmbHin Dresden ist eine Einrichtung mit dem Preis für Innova-tion in der Erwachsenenbildung 2011 ausgezeichnet wor-den, den das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung –Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e. V. (DIE) – allezwei Jahre vergibt. In die engste Wahl kamen 19 Projekteaus dem ganzen Bundesgebiet. Das Thema des Preises lau-tete in diesem Jahr: „Grenzenlos lernen - Mit Grenzen undEntgrenzung didaktisch umgehen!" Die bsw GmbH gewannmit ihrem Projekt „AlphaKU – Neue Beschäftigungsper-spektiven für Geringqualifizierte durch Grundbildung undAlphabetisierung“ in der Kategorie „Arbeits- und Lebens-welt“.

Seit Jahren erweist sich die Integration von Langzeitar-beitslosen in den Arbeitsmarkt als große gesellschaftlicheHerausforderung. Im Rahmen des Projektes „AlphaKU“ soll-

ten Weiterbildungsangebote für Langzeitarbeitslose ent-wickelt und erprobt werden. Ziel des Gestaltungsprojekteswar es, Langzeitarbeitslosen durch die Schaffung stabilerund auf ihre Situation zugeschnittener Bildungsangebote,den Erwerb notwendiger Grundkompetenzen wie Lesen,Schreiben und Rechnen, aber auch weiterführender Fähig-keiten zu ermöglichen.

Die Schirmherrschaft hatte das Ministerium für Schuleund Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen über-nommen. „Die Projekte der für den Preis Nominierten habenalle vorbildliche und innovative didaktische Konzepte ent-wickelt, um den Herausforderungen der Entgrenzung zubegegnen“, betonte die international besetzte Jury.

Die Verleihung des Preises fand am 5. Dezember in Bonnstatt.

PM/SP

Theoretisch sind den meisten Menschender Wert und die Leistungsfähigkeitihrer Mitmenschen mit Behinderungbewusst, wie eine Umfrage der AktionMensch zeigt.

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wirtschaftsjournal.de/id11124602

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47Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Unternehmensführung

In sächsischen Firmen mit einem Jahresumsatz ab 2,5 Millionen Eurosind 31 Prozent aller Top-Führungspositionen mit Frauen besetzt. Fastjedes dritte Unternehmen wird von einer Frau geführt. Damit liegtder Mittelstand in Sachsen an der Spitze im bundesdeutschen Ver-gleich und toppt die Quote in den DAX-Konzernen um ein Vielfaches.

Zu diesem Ergebnis kommt die zehnte Studie der Initiative UnternehmerPerspektiven „Frauen und Männer an der Spitze – so führt der deutsche Mittel-stand", für die TNS Infratest im Winter 2010/2011 bundesweit 4000 Eigentümerund Geschäftsführer befragt hat – 200 davon aus Sachsen. Die Studie rückt dieSpitzenkräfte selbst, ihr Führungsverständnis sowie Führung und Motivation imGeschäftsalltag in den Fokus.

„Hinsichtlich Fachkräftemangel und demografischer Entwicklung macht derMittelstand in der Führung schon jetzt einen besseren Job als die Großunter-nehmen", kommentiert Jörg Frischholz, Vorsitzender der Geschäftsleitung derMittelstandsbank der Commerzbank in Sachsen, diese Entwicklung. Mit bundes-weit 37 Prozent seien die Frauen besonders stark unter den Nachwuchsfüh-rungskräften unter 30 vertreten. „Wenn es den Firmen gelingt, den gut ausge-bildeten Frauen während und nach der Familienzeit Perspektiven zu bieten, kanndie Frauenquote im Mittelstand noch weiter steigen", so Frischholz. Dass dieVereinbarkeit von Familie und Beruf hier ein wichtiger Faktor ist, sehen 52 Pro-zent der sächsischen Unternehmen und wollen daran arbeiten. Gesonderte Akti-vitäten für den Führungsnachwuchs und gezielte Maßnahmen, um die Frauenim Unternehmen zu fördern, stehen bei 34 bzw. 13 Prozent der Firmen in die-sem Bundesland auf der Agenda. Dies stößt auf einen breiten Konsens, der inOstdeutshland traditionell verankert ist. Hier entfällt für Mütter, die ambitionierteine Berufslaufbahn verfolgen, der Rechtfertigungsdruck gegenüber dem privaten und beruflichen Umfeld wie eine aktuelle Studie der pme Familien-service GmbH erneut feststellte.

Nachholbedarf in technischen BranchenIn der Regel sind die weiblichen Geschäftsführer angestellt. Aber auch die Zahlder Frauen unter den Alleingeschäftsführern und Eigentümern liegt mit bundes-weit 15 Prozent auf einem hohen Niveau. Im Tagesgeschäft verantworten dieFrauen in den mittelständischen Führungsteams nicht nur das Personalwesen(85 Prozent), sondern häufig auch andere zentrale Aufgabenfelder wie Con-trolling (72 Prozent) oder Finanzen (71 Prozent). Vertrieb und technische Berei-che wie Entwicklung und Produktion sind dagegen nach wie vor von Männerngeprägt. Deutlicher Nachholbedarf herrscht in technischen Zukunftsbranchenwie Logistik, Maschinenbau und der chemisch-pharmazeutischen Industrie. EineFrauendomäne dagegen ist noch immer das Gesundheitswesen.

Führungsstrukturen im Wandel Das Bild des patriarchalischen Unternehmers und Gründers, der allein die Geschäf-te führt, ist passé. Jede zweite Führungskraft im sächsischen Mittelstand istangestellter Manager ohne eigene Unternehmensanteile. Nur 13 Prozent der

mittelständischen Chefs in Sachsen sind Alleineigentümer, entsprechen also demin der Öffentlichkeit häufig noch vorherrschenden Bild des Unternehmers. Dem-nach hat nicht nur mit Blick auf die Frauenquote in den Chefetagen der mittel-ständischen Wirtschaft die Diversity, zu Deutsch Vielfalt, Einzug gehalten. AlleinVielfalt in Hinblick auf die Herkunft bleibt die Ausnahme: Bundesweit stammennur vier Prozent der Führungskräfte selbst oder in zweiter Generation aus demAusland, nur in acht Prozent der Unternehmen finden sich Ausländer oder Deut-sche mit Migrationshintergrund in den Führungsteams wieder. Sachsen liegtmit nur 3 Prozent – wie fast alle Länder im Osten – noch unter dem Bundes-durchschnitt. Eine Ausnahme ist Berlin mit 9 Prozent multikultureller Füh-rungsteams. Als Visionäre sehen sich in Sachsen 36 Prozent. Charismatiker blei-ben mit 10 Prozent die Ausnahme. Dabei zeigen die Geschäftsführer wirtschaftlichbesonders erfolgreicher Firmen, dass Charisma und visionärer Weitblick in derFührung Erfolg versprechend sind. PM/CH

In weiblicher HandCommerzbank-Studie: 31 Prozent der Top-Führungskräfte in Sachsen sind Frauen

Die vollständige Studie sowie weitere Informationen zur Initiative finden Sie unter www.unternehmerperspektiven.de.

wirtschaftsjournal.de/id11124701

Aufstiegsfortbildungen

Kaufmännischer und

Geprüfte(r) Technische(r) Fachwirt(in) 12.04.2010 bis 10.12.2011

16.04.2010 bis 24.09.2011

.04.2010

Richtig Tarifieren 15.04.2010

Geprüfte(r) Immobilienfachwirt(in)

Geprüfte(r) Betriebswirt(in) 18.05.2010 bis 07.06.2010

Seminarreihe Lohn- und 12.04.2010 bis 10.05.2010

Bilanzen lesen - Unternehmenslage 13.04.2010

Die Marke als handfester Unternehmenswert 15

gewerblicher Bereich

Gehaltsabrechnung

bewerten

Mund-zu-Mund-Marketing 13.04.2010

Informationen und Anmeldung:Annette Bieckenhain | Telefon: 0371 6900-1411 |

Weiterbildungsangebot April | Mai 2010Kaufmännischer und

.04.2010

Richtig Tarifieren 15.04.2010

Seminarreihe Lohn- und 12.04.2010 bis 10.05.2010

Bilanzen lesen - Unternehmenslage 13.04.2010

Die Marke als handfester Unternehmenswert 15

gewerblicher Bereich

Gehaltsabrechnung

bewerten

Mund-zu-Mund-Marketing 13.04.2010

www.chemnitz.ihk24.de

Informationen und Anmeldung:Annette Bieckenhain | Telefon: 0371 6900-1411 |E-Mail [email protected]

Unser gesamtes Weiterbildungsprogrammfinden Sie auch unter

Vorbereitungslehrgänge auf eine IHK-Fortbildungsprüfung

1. Halbjahr 2012

Ausbildung der Ausbilder 17.01 bis 29.03.2012, bbgl.19.03. bis 30.03.2012, Vollzeit07.05. bis 25.05.2012, Vollzeit

Gepr. Industriemeister(in) Metall 06.03.2012 bis 10.05.2014, bbgl.Gepr. Technische(r) Fachwirt(in) 19.03.2012 bis 07.12.2013, bbglGepr. Bilanzbuchhalter(in) 26.03.2012 bis 05.03.2014, bbgl.Gepr. Industriefachwirt(in) 27.02.2012 bis 12.10.2013, bbgl.Fachwirt(in) im Sozial- und Gesundheitsw. 16.04.2012 bis 09.10.2013, bbgl.Gepr. Wirtschaftsfachwirt(in) 17.04.2012 bis 07.11.2013, bbgl.Gepr. Immobilienfachwirt(in) 01.06.2012 bis 05.10.2013, bbgl.

Weitere Informationen erhalten Sie im Zentrum für Weiterbildung

unter Tel. 0371 6900 1412 oder 1413, [email protected]

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Page 48: Dezember Ausgabe 2011

48 Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Special Glashütte

Seit 165 Jahren steht der Name „Glashütte“ fürhohe Uhrmacherkunst – sowohl was die Uhren alsauch ihren Produktionsstandort angeht. Die Qua-lität der deutschen Präzisionsarbeit und das außer-gewöhnliche Design haben den Uhren zu Weltruhmverholfen. Entwickelt und produziert werden sie inder gleichnamigen Kleinstadt in Sachsen. Glashüt-te oder „Die Stadt der Uhren“ liegt eine halbe Stun-de Fahrzeit von Dresden entfernt und ist die Wiegeder deutschen Uhrenindustrie.

Die Entstehung der Uhrenindustrie Alles begann mit Ferdinand Adolph Lange, der sich 1845in Glashütte niederließ. Der gelernte Uhrmacher machtesich mit Hilfe der finanziellen Unterstützung durch die Säch-sische Staatsregierung selbständig. In dem Vertrag wurdefestgehalten, dass in den ersten Jahren 15 Lehrlinge aus-gebildet werden sollten, die im Anschluss in einem für dieUhrenherstellung relevanten handwerklichen Bereich eineeigene Werkstatt gründeten. Je nach Art der Ausbildungboten sie als spezialisierte Zulieferer Einzelteile wie Unru-hen, Lagersteine oder Zahnräder bzw. Dienstleistungen wieGravuren oder den Bau von Spezialwerkzeugen an. Ande-re befreundete Uhrmacher gründeten eigene Unternehmen,

die die Endmontage der Einzelteile zu Taschenuhren über-nahmen. Revolutionierend für die damalige Uhrmacherzunftwar Langes Einführung des metrischen Maßsystems, mitdem er das in der Schweiz verwendete Pariser Linienmaßersetzte. Grund für die Verwendung der neuen Maßeinheitwar Langes bestreben, die Produktion reproduzierbar zugestalten und vor allem präzisere Bauteile zu produzieren.Dies war mit den bisherigen Produktionsmethoden nichtmöglich gewesen. Nachdem der Vertriebserfolg der Präzi-sionsankeruhren zunächst ausblieb, gelang Lange auf derWeltausstellung 1851 in London der internationale Durch-bruch. Der Uhrmacher erkannte, dass er für den nachhalti-gen Erfolg der Uhrenindustrie auf die Unterstützung vonweiteren Mitstreitern und Fachkollegen angewiesen war.So gründeten in den Folgejahren Julius Aßmann, AdolfSchneider und Moritz Großmann Uhrenfabriken in Glas-hütte. Gemeinsam entwickelten sie eine Präzisionstaschenuhr,die über Jahrzehnte hinweg Marktführer blieb. In Glashüt-te entstanden so die zu dieser Zeit genauesten Zeitmesserbis zur Entwicklung der Quarzuhr. Neben der Taschenuhrwurden auch Marine-Chromometer, Turm-, Bahnhofs- oderPräzisionspendeluhren gefertigt. Nur durch die Weiterent-wicklung der Präzisionswerkzeuge, -messgeräte, -vorrich-tungen und -maschinen war die Herstellung der immergenaueren Uhren möglich. �

Aus Sachsen in die ganze WeltGlashütter Uhren sind als Sinnbild für hohe Qualität und Präzisionsarbeit weltweit bekannt

Fachbegriffe im Überblick:

AnkerTeil der Ankerhemmung mit derForm eines Schiffsankers.(www.zeitgefuehl.de)

ChatonKreisrundes Stück Metall mit ineiner Bohrung eingefügten Stein(Steinfutter). Der Chaton seiner-seits wird in der Platine, derBrücke oder dem Kloben durchEinpressen oder Verschraubenbefestigt. (www.zeitgefuehl.de)

Chronometerbesonders präzise mechanischeUhren, die früher besonders zurZeitbestimmung für die Naviga-tion auf Schiffen und Flugzeugenbenötigt wurden.(www.wikipedia.de )

ComplikationUhrwerk mit einem oder mehre-ren zusätzlichen Mechanismen(Schlagwerk, Kalender, Repeti-tion, Chronograph, Wecker).(www.zeitgefuehl.de)

Historischer Uhrmachertisch Die Gründungsurkunde der Uhrenindustrie in Glashütte von 1845 und die erste Lange Taschenuhr. Damit war der Grundstein fürdie Entwicklung der Stadt gelegt. Fotos: Deutsches Uhrenmuseum Glashütte

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Special Glashütte

Starke PartnerMaßgeblich verantwortlich für die Entwicklung dieser Gerät-schaften war das Unternehmen „Rob. Mühle & Sohn“, dasab 1869 präzise und feinmechanische Messsysteme liefer-te, mit denen die Werkteile oder Zahnradstärken in Milli-meter, also im metrischen System, gemessen werden konn-ten. Damit leistete Mühle einen wichtigen Beitrag in derHerstellung der Präzisionsuhrenindustrie.

Um die Taschenuhren erfolgreich auf den Markt zu brin-gen, engagierte Lange den Kaufmann Johannes Dürrstein.Da die Uhren nicht den gewünschten Absatz fanden, grün-dete dieser 1893 eine eigene Manufaktur. Sein Ziel war es,Uhren nach Glashütter Qualität zu erschwinglichen Preisenzu produzieren. Dies war die Geburtsstunde der Uhrenfa-brik Union. Um die hohe fachliche Kompetenz seiner Manu-faktur unter Beweis zu stellen, entwickelte Dürrstein mitseinen Mitarbeitern besonders komplizierte Uhrmodelle. Soentstand mit der Universaluhr mit 18 Komplikationen diebis dato komplizierteste Taschenuhr der Welt.

Turbulenzen im 20. Jahrhundert und Neuanfang Bis jetzt hatte sich die Uhren- und feinmechanische Indus-trie zum wirtschaftlichen Rückgrad der Stadt entwickelt.Mehr als 200 Personen waren in Uhren- und Zulieferfir-men in Glashütte beschäftigt, A. Lange & Söhne lieferten2000 Uhren pro Jahr. Dann verpasste das Städtchen jedochden technischen Anschluss und wurde von der Konkurrenzdurch billigere Produktionsmethoden und modernere Tech-nologien überholt. Während des ersten Weltkriegs erfolg-te die Umstellung von Uhren- auf Rüstungsindustrie. Infla-

tion und Arbeitslosigkeit sorgten jedoch dafür, dass dieeinst florierende Stadt Konkurs anmelden musste. Wirt-schaftliche Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. DieKriegsschäden und Reparationsleistungen nach dem Zwei-ten Weltkrieg taten ihr Übriges. Nicht nur, dass ein groß-teil der Fachkräfte dem Krieg zum Opfer gefallen waren,mit der Demontage der Fertigungsanlagen der Uhren- undFeinmechanikindustrie schien die Glanzzeit Glashüttesgänzlich vorbei zu sein.

Mit der Verstaatlichung zur VEB Glashütter Uhrenbe-triebe (GUB) wurden alle Manufakturen 1952 zusammen-geführt. Nach der Wiedervereinigung erfuhr das Uhrma-cherhandwerk in Glashütte jedoch eine Wiederbelebung.Gleich im Jahre 1990 etablierte A. Lange & Söhne die Marke„Glashütter Original“, nachdem Walther Lange, Urenkelvon Ferdinand Adolph Lange, die Lange Uhren GmbH an-gemeldet hatte. Charakteristisch für jede Uhr sind die viertraditionellen Merkmale: Schwanenhals-Feinregulierung,handgravierter Unruhkolben, verschraubte Goldchatons undDreiviertelplatine. Bereits 1994 waren die qualitativ hoch-wertigen und ästhetischen Uhren wieder bekannt und wur-den nach Amerika, China oder in die Vereinigten ArabischenEmirate verkauft.

Heute sind insgesamt 11 bekannte Uhrenhersteller inGlashütte ansässig, die gemeinsam mehr als 1000 neueArbeitsplätze geschaffen haben. Auch die Neu- und Wieder-ansiedlung von Betrieben der feinmechanischen Industriehat zur wirtschaftlichen Stärkung des Standortes beige-tragen.

Stefanie Rudolph

HemmungMechanismus, der entsprechendder Unruhschwingung dieGeschwindigkeit des Räderwer-kes regelt, indem er abwechselndhemmt und befreit.(www.zeitgefuehl.de)

Pariser Linie Die Pariser Linie ist ein altes Län-genmaß, das im 17. und 18. Jahr-hundert europaweit als Referenz-einheit verwendet wurde. EinePariser Linie entspricht 1/12 Zoll.1799 wurde das Urmeter zu exakt443,296 Pariser Linien festgelegt,daraus ergibt sich, dass eine Pari-ser Linie ca. 2,255829 Millimeterlang ist. (www.wikipedia.de )

Platinen Die Platinen enthalten sämtlicheLager- und Befestigungspunktealler Räder und Funktionsteileeines Uhrwerkes. Es gibt zweiArten von Platinen. Vollplatinensind, wie der Name schon sagt,nicht durchbrochen. Skelettplati-nen sind solche Werkplatten, beidenen alles überflüssige Materialweggelassen wird, welches nichtunmittelbar der Funktion oderStabilität des Uhrwerkes dienlichist. (www.matthias-naeschke.de)

Schwanenhals-FeinregulierungVorrichtung in Form eines Schwa-nenhalses für das Feineinstelleneiner Uhr mit mechanischemSchwingsystem.(www.zeitgefühl.de)

UnruhDie Unruh ist ein präzises, ausMetall gefertigtes Schwungrad,das an den Wellenenden Zapfenzur Lagerung hat. Eine Spiralfederbildet zusammen mit der Massedes Rades ein schwingungsfähi-ges System. Die Genauigkeit derUnruhschwingung bestimmt dieGanggenauigkeit der Uhr.(www.wikipedia.de)

Historische goldene Taschenuhr derGlashütte Uhrenfabrik Union.wirtschaftsjournal.de/id11124801

Die Restaurierung einer GUB Taschenuhr. Hier braucht es ein gutes Auge und eineruhige Hand.

„Die tragbare Uhr ist, mehr noch als die Dampfmaschine, die eigentliche Protagonistin der industriellen Revolution.“

Lewis Mumford

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Special Glashütte

Mit dem Bekanntheitsgrad der Uhren aus Glashüt-te wuchs auch die Nachfrage nach den hochwerti-gen Zeitmessern. Um den Standort in Zukunft amMarkt zu halten, brauchte es gute und speziell aus-gebildete Fachkräfte. Da im Zuge der technischenEntwicklung im ganzen Land ein großer Bedarf anFachleuten aus dem Bereich der Präzisionsmecha-nik bestand, engagierte sich der UhrenfabrikantMoritz Großmann für die Gründung einer eigenenAusbildungseinrichtung.

1878 wurde die Deutsche Uhrmacherschule eröffnet. ImZentrum der anspruchsvollen Ausbildung stand die tech-nische Durchdringung der mechanischen Uhr. Deshalb lernten die Schüler die Fertigung von Chronometern, Uhr-macherwerkzeugen und das Durchführen von Reparatur-arbeiten. Gleichzeitig wurde die Funktionsweise der Uhrdurch den Unterricht in Arithmetik, Geometrie, Mathema-tik, Physik und Technisches Zeichnen vermittelt. Auch Fremd-sprachenunterricht in Englisch und Französisch gehörte zumfesten Bestandteil des Stundenplans. Angefangen mit 30Schülern wurde auf Grund großer Nachfrage ein Neubauerrichtet, so dass ab 1881 60 Schüler pro Jahr unterrichtetwerden konnten.

Ein Erweiterungsbau vergrößerte die verfügbare Fläche derUnterrichts- und Werkräume auf das Dreifache. Diese Ent-wicklung machte es möglich, dass ab 1923 unterschiedli-che Facharbeiter, Meister und Techniker in diversifiziertenFachdisziplinen ausgebildet wurden. 1951 verlässt der letz-te Meisterkurs die Ausbildungsstätte und die Deutsche Uhr-macherschule erhält den Status einer Fachhochschule; sechsJahre später wird sie in „Ingenieurschule für FeinwerktechnikGlashütte (Sachs.)“ umbenannt. Ein schwarzer Tag in derGeschichte der Schule ist der 10. Juni 1976. In den Abend-stunden bricht ein Dachstuhlbrand aus. Beim Wiederauf-bau wird das Dachgeschoss so umgestaltet, dass weitereInternatszimmer entstehen.

1992 wird die Ausbildungsstätte geschlossen. Die Lehr-ausbildung von Uhrmachern wurde danach in bewährterTradition der Glashütter Schule in einige Betriebe und imBeruflichen Schulzentrum der Stadt weitergeführt. 130 Jahrenach der Gründung erstrahlt das Gebäude wieder in neuemGlanz. Am 22. Mai 2008 wurde das Deutsche UhrenmuseumGlashütte sowie die Uhrmacherschule „Alfred Helwig“ der

Uhrenmanufaktur Glashütte Original eröffnet. Möglich mach-te die die Stiftung „Deutsches Uhrenmuseum Glashütte –Nicolas G. Heyek“, unter deren Trägerschaft das DeutscheUhrenmuseum mit seiner Sammlung sowie das zugehöri-ge Archiv und die Fachbibliothek stehen.

Einmalig in der Auswahl seiner Exponate präsentiert dasMuseum eine Zeitreise von den Anfängen der sächsischenUhrenfertigung im Jahr 1845 bis zum heutigen Tage. Über160 Jahre feine Glashütter Uhrmacherkunst haben ihrenwürdigen Platz in einer traditionellen Wirkungsstätte imHerzen der Uhrenstadt erhalten. Unter dem Motto „Faszi-nation Zeit – Zeit erleben“ können Besucher auf zwei Eta-gen mit mehr als 1000 Quadratmetern Fläche sowohl diechronologische Abfolge der Entwicklung des Uhrenbaus alsauch die Wunderwelt der Uhrmacherkunst erleben. DerSchwerpunkt liegt dabei auf dem Zeitraum zwischen 1871und 1914 – der Glanzzeit der Uhrenindustrie. Zu den her-ausragenden Ausstellungsstücken gehören neben wichti-gen Zeitzeugnissen wie der Gründungserklärung von 1845die Astronomische Kunstuhr von Hermann Goertz sowieeinmalige Präzisionsuhren, die in den Glashütter Manu-fakturen entwickelt wurden.

Stefanie Rudolph

Weitere Informationen:www.museum-glashuette.com

„Faszination Zeit“Im Deutschen Uhrenmuseum Glashütte treffen Vergangenheit und Zukunft aufeinander

Am 22. Mai 2008 eröffnete das Deut-sche Uhrenmuseum. Im Vorfeld wurdedas Gebäude auffällig und mit vielLiebe zum Detail saniert.

Junge Auszubildende bei ihren erstenHandgriffen in der Uhrmacherschule„Alfred Helwig“ der UhrenmanufakturGlashütte. Fotos: Deutschen

Uhrenmuseum Glashütte

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Special Glashütte

Teutonia II Chronograph www.muehle-glashuette.de

Die deutsche Uhrenindustrie läuft trotz Euro-Krise auf hohenTouren. Nach Aussage des Bundesverbandes Schmuck undUhren wurden 2010 mehr als eine Million deutsche Uhrenexportiert. Mehr als die Hälfte des Jahresumsatzes, das heißt470 Millionen Euro, wurden dabei durch den Verkauf vonKleinuhren erzielt. Einen maßgeblichen Anteil daran habenauch die Uhrenmanufakturen aus Glashütte, die sich in den1990er Jahren wieder dort ansiedelten.

Nachdem von A. Lange & Söhne die Marke „GlahütterUhren 1990 neu gegründet wurde, erfolgte die Privatisie-rung von Union unter dem Namen „Union UhrenfabrikGmbH Glashütte“. Ebenfalls neu gegründet wurde die„Mühle Glashütte GmbH nautische Instrumente und Fein-mechanik“. Nach der Gründung durch Robert Mühle imJahre 1869 entwickelte das Unternehmen präzise Mess-systeme, mit denen Werkteile oder Zahnradstärken nachdem metrischen System, also in Millimetern, gemessen wer-den konnten. Diese Entwicklung hatte erheblichen Anteilan der Entwicklung der Präzisionsuhren, die wegen ihrerhohen Genauigkeit nicht mehr nach dem in der Schweizüblichen Pariser Linienmaß gefertigt wurden.

Eine der bedeutungsvollsten Neu-ansiedlung nach der Wende erfolg-te durch die GeschäftsketteWempe. 2005 gelang es demHamburger Unternehmer wie-der in Glashütte Fuß zu fas-sen. Das Unternehmen sa-nierte das Observatorium inGlashütte und richtete dorteine Betriebsstätte für Uhrensowie eine unabhängige Chro-nometerprüfstelle ein.Auch Nomoshat sich erfolgreich in Glashütte ange-siedelt und wurde Anfang Dezember gleichfünf Mal für seine Armbanduhren ausgezeichnet.Zudem errichtet Moritz Grossmann aktuel eine neue Manu-faktur im Herzen der Stadt.

Stefanie Rudolph

Deutsche Uhrenindustrie floriert Glashütte erlebt Renaissance nach der Wiedervereinigung

Die Taschenuhren der Glashütter Uhr-macher brachten Mitte des 19. Jahrhun-derts den internationalen Durchbruch.Auch heute sind die Zeitmesser ausSachsen hoch im Kurs.

Foto: Deutschen Uhrenmuseum Glashütte

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Logistik

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Weitere Informationen unter:www.insight-ecommerce.de

Um die Elbe als ökonomisch undökologisch sinnvollen Verkehrswegeindringlicher in das Bewusstseinvon Politik und Wirtschaft zu brin-gen, haben am 1. Oktober diesesJahres der Trägerverein des ShortSea Shipping Inland Waterway Pro-motion Center (SPC), Bonn, und derVerein zur Förderung des Elb-stromgebietes e. V. (VFE) die Unter-schrift unter die Beitrittsformula-re des jeweils neuen Partners gesetzt.

„Durch die intensivere Zusammenarbeit möchten wir unse-re Aktivitäten im Elbstromgebiet stärken, denn die Wasser-straße Elbe bietet noch viele ungenutzte Potenziale. Leis-tungsfähige Häfen entlang der Elbe bieten schon heute optimale Nutzungsmöglichkeiten. Auch die Wirtschaft setztverstärkt auf die Elbe, wie die kürzlich erfolgte Erweiterungdes Elbeports Wittenberge unterstreicht. Diese Entwick-lungen wollen wir aktiv unterstützen, insbesondere vor demHintergrund eines stark steigenden Güteraustausches mitOsteuropa“, beschreibt der SPC-Geschäftsführer MarkusNölke das Anliegen seines Vereins.

Dabei müsse auch Hamburgs Rolle als nasse Drehscheibefür die Hafenhinterlandverkehre auf der Elbe gestärkt wer-den, befürwortet Nölke. Das im nationalen Hafenkonzeptangeführte Wachstum für den Verkehrsträger weise in dierichtige Richtung. Dort steht: „Mittelfristig wird im Ham-

burger Hafen ein Anstieg der Binnenschiffsverkehre amModal Split auf 5 Prozent angestrebt.“ Laut einer aktuel-len Studie entspräche dies bei einem erwarteten Gesamt-volumen von 25,3 Millionen TEU in 2025 knapp 1,3 Milli-onen TEU auf dem Binnenschiff. Aktuell liegt der Anteil derHamburger Binnenschifffahrt im Containerbereich bei knapp2 Prozent. „Eine gegenseitige Mitgliedschaft in unserenVereinen schafft viele Synergien und wird die Fraktion der„Elbianer“ weiter zusammenwachsen lassen“, unterstreichtPeter Plewa, VFE-Vorsitzender und Geschäftsführer der HHLAIntermodal GmbH.

Ein Beispiel aus der Praxis zweier Mitglieder beider Insti-tutionen zeigt, dass die Elbe eine ökologische und ökono-mische Alternative zum Verkehrsträger Straße ist. So ist esder Kooperation der Unterelbe Häfen Brunsbüttel PortsGmbH und der Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH(SO) jüngst gelungen, eine Projektladung von 10 Rotor-blättern für Windkraftanlagen mit einem Stückgewicht vonje 10 Tonnen von Dresden nach Brunsbüttel auf die Was-serstraße zu verlagern. „Projekte wie diese stärken das Ver-trauen in die die Binnenschifffahrt als verlässlichen Part-ner“, sind sich Plewa und Nölke einig.

Beide Vereine agieren aus verschiedenen Perspektiven,aber mit sich überlappenden Zielen. So setzt sich der VFEgegenüber Politik und Verwaltung aktiv für eine bessereSchiffbarkeit der Elbe ein. Das SPC wiederum wirbt direktbei Unternehmen aus Industrie, Handel und Logistikwirt-schaft für die sinnvolle Verlagerung von Verkehren auf nach-haltige und umweltfreundliche Verkehrsträger. PM/CH

Wirtschaft setzt auf die ElbeFördervereine intensivieren Zusammenarbeit um Position der Wasserstraße zu stärken

Containerschiff auf der Elbe bei Magdeburg.

Foto: Deutsche Binnenreederei AG

Meilensteine im VersandhandelZeitreise vom traditionellen Versandhandel zum E-Commerce im 21. Jahrhundert

Am 23. November verliehen Branchenvertreter aus demBereich des E-Commerce Meilensteine in der 125-jährigenGeschichte des deutschen Versandhandels. In einer interak-tiven Zeitreise wurden Persönlichkeiten und Unternehmengeehrt, die mit Innovationen und besonderen Leistungendeutsche Versandhandelsgeschichte zum Erfolgsmodellgemacht haben. Die Meilensteine, Künstlerarbeiten der Leipziger Produzentengalerie Hoch & Partner, gingen an:Mey&Edlich, DHL, Otto und Peter Hahn für herausragendeLeistungen im deutschen Versandhandel; an den E-Commerce

Visionär Stephan Schambach, den Entrepreneur KarstenSchneider, die Firmen Zanox und Intershop für ihre techno-logische Pionierarbeit zur Wegbereitung des E-Commerce;sowie an QVC, Taschenkaufhaus, Mister Spex und Spread-shirt als junge E-Commerce Unternehmen, die mit innovati-ven Konzepten in sehr unterschiedlichen Branchen erfolg-reiche Aufbauarbeit geleistet haben. Erstmalig fand die vonder Agentur Bestsidestory veranstaltete Konferenz nicht mehr in Jena, sondern in Leipzig statt, wo sich ein modernerLogistik-Knotenpunkt gebildet hat. PM/CH

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Markt

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Wirtschafts-, Arbeits- und Verkehrsminister Sven Morlok istmit den Ergebnissen seines einwöchigen Indienaufenthal-tes zufrieden. „Der Grundstein für eine noch intensivereZusammenarbeit zwischen Indien und Sachsen ist gelegt.Jetzt kommt es darauf an, dran zu bleiben, die Kontakte zuvertiefen und sich über konkrete Projekte auszutauschen“,so der Minister nach seiner Rückreise..

Die ihn begleitenden Unternehmen knüpften im Rahmenvon Kooperationsbörsen und Einzelgesprächen in Chennaiund Pune Erstkontakte zu 65 indischen Unternehmen. Inden nächsten Tagen werden nun konkrete Spezifikationenausgetauscht, teilweise direkt durch Vertretungen vor Ort.„Das Interesse an Sachsen, an unserer Wirtschaft und unse-

ren Tourismusangeboten war sehr groß“, berichtet Morlokweiter. So konnten sich die sächsischen Unternehmer bei-spielsweise beim Annual Business Meeting der Deutsch-Indischen Außenhandelskammer in Chennai vor rund 200Firmen der Automobil-Zulieferregion Chennai (Madras) prä-sentieren.

„Unsere Unternehmen überzeugten mit ihrer Lei-stungsfähigkeit und Qualität, so dass nun mit der Außen-handelskammer Chennai erste Möglichkeiten für eine Reiseindischer Unternehmer der Region nach Sachsen sondiertwerden.“ XENON Automatisierungstechnik konnte bereitseinen indischen Gast zum Gespräch über ein konkretes Vor-haben in Dresden empfangen. WB

Grundstein für intensivere ZusammenarbeitStarkes Interesse der Inder an Sachsen, seiner Wirtschaft und Tourismusangeboten

Wirtschaftswachstum findet heute vorwiegend in Entwick-lungs- und Schwellenländern statt. Für den wirtschaftlichenErfolg der sächsischen Unternehmen ist es wichtig, dass siean diesem Wachstum teilhaben. Geschäftsmöglichkeiten inAfrika, Asien, Lateinamerika oder Osteuropa bleiben bis-lang vielfach ungenutzt, weil sie oft mit hohen wirtschaft-lichen und politischen Risiken einhergehen.

Als Brücke in risikoreiche Märkte können deshalb vieleUnternehmen Instrumente und Projekte der deutschen Ent-wicklungszusammenarbeit (EZ) dienen. Das Bundesminis-terium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick-lung (BMZ) hat sich zum Ziel gesetzt, die Aktivitäten derWirtschaft, der Außenwirtschaftsförderung und der Ent-wicklungszusammenarbeit noch besser miteinander zu ver-zahnen. Gelingen soll dies durch eine höhere Beteiligungvon Unternehmen an Projekten der Entwicklungszusam-menarbeit.Bei der IHK Chemnitz ging am 1. Oktober der EZ-Scout anden Start. Er ist der zweite Scout in der Bundesrepublik.Peter Wolf sorgt nun bei der IHK dafür, dass insbesonderemittelständische Unternehmen gemeinsam mit der deut-schen Entwicklungszusammenarbeit den Einstieg in neueMärkte finden.

Konkrete Angebote� Ansprechpartner („Lotse durch den EZ-Dschungel“) für

Unternehmen zu allen entwicklungspolitischen Frage-stellungen

� Unternehmerorientierte Beratung zu Projekten/Pro-grammen, (Förder-)Instrumenten, Länderschwerpunk-ten der EZ mit Potenzial für Kooperationen mit der Pri-vatwirtschaft

� Vermittlung und Zugang zu internationalen und lokalenNetzwerken sowie Förderung des direkten Austauscheszwischen der IHK Chemnitz, den Mitgliedsunternehmenund dem BMZ sowie Institutionen der deutschen Ent-wicklungszusammenarbeit wie etwa der GIZ, KfW, DEG,SES, sequa

� Informationen zu Partnerländern der Entwicklungszu-sammenarbeit: zum Beispiel zur Entwicklung lokalerMärkte, Marktdynamiken und den politisch-ökonomi-schen beziehungsweise regulatorischen Rahmenbedin-gungen

Beispiele für die Bandbreite der EZ-Angebote zur Koope-ration mit der Wirtschaft sind Finanzierung und Beratungvon Investitionsvorhaben, Finanzierung von Machbarkeits-studien in Entwicklungs- und Schwellenländern, Verbands-und Kammerpartnerschaften, das Managerfortbildungs-programm für Fach- und Führungskräfte und nicht zuletztdas BMZ-Programm für Entwicklungspartnerschaften fürdie Wirtschaft.Quelle: IHK Chemnitz

Einstieg in neue MärkteScout der IHK Chemnitz treibt Projekte für Entwicklungszusammenarbeit voran

Peter Wolf will Projekte der Entwick-lungszusammenarbeit vorantreiben.

Foto: IHK

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Mitteldeutschland innovativ

Weitere Informationen unter:www.smile.uni-leipzig.de

Derzeitige und ehemalige Angehörige der Leipzi-ger Hochschulen haben noch bis zum 20. Dezember2011 die Möglichkeit, im Rahmen des 5. LeipzigerIdeenwettbewerbs ihre Geschäftsidee einzureichen.Existenzgründern winkt bei dem Ausscheid ein finan-zieller Beitrag für ihre Neugründung. Die Ideen kön-nen über die Website des Projektes SMILE – Selbst-management Initiative Leipzig eingereicht werden.

Die eingesandten Ideen werden von einer Jury, bestehendaus Prof. Dr. Helge Löbler (Universität Leipzig), Prof. Dr.Andreas Pinkwart (HHL), Prof. Dr. Utz Dornberger (Univer-sität Leipzig) und Prof. Dr. Rüdiger Ulrich (Hochschule fürTechnik, Wirtschaft und Kunst) begutachtet und beurteilt.Insgesamt wird ein Preisgeld in Höhe von rund 2000 Eurovergeben. Die Preisverleihung des Ideenwettbewerbes LIFEfindet am 2. Februar 2012 in der GaraGe statt.

In der Vergangenheit konnten über diese Aktion zahlreicheIdeen unterstützt werden. Erfolgreich im Jahr 2010 warunter anderem das Projekt „Driving Innovation in SurgicalTraining Centers", ein Trainingszentrum für angehende Ärztean der HTWK, sowie die Firma „Herox-IT", die ein RFID-basiertes Dokumentenmanagementsystem entwickelte. ZumLeipziger Ideenwettbewerb sagt Prof. Dr. Andreas Pinkwart,Rektor der HHL: „Mit dem Leipziger Ideenwettbewerb fürExistenzgründer fördern wir aktiv das Unternehmertum vonkleinen und mittelständischen Betrieben in der Region." Erfreue sich schon auf zahlreiche interessante Einsendung beider 5. Auflage des Ausscheids.

Das Kooperationsprojekt SMILE, bestehend aus UniversitätLeipzig, Handelshochschule Leipzig (HHL), Hochschule fürTechnik und Wirtschaft (HTWK), UFZ Umweltforschungs-zentrum und AKAD, wird durch die Sächsische Aufbaubank(SAB), vom Europäischen Sozialfonds (ESF) und dem Frei-staat Sachsen gefördert.

Seit August 2006 etabliert SMILE den Geist der Selbstän-digkeit an Leipziger Hochschulen und Forschungseinrich-tungen. Seit 2006 brachte es über 3500 Studenten, Absol-venten und Hochschulmitarbeiter in einem interdisziplinä-ren, interkulturellen und kreativen Austausch zusammenund unterstützte mehr als 60 Unternehmens- und mehr als300 Einzelgründungen. 2008 kam SMILE.medibiz (Grün-derinitiative für den Gesundheitsmarkt) hinzu.

SMILE und SMILE.medibiz bieten im Rahmen von Veran-staltungen, wie Seminaren, Workshops und einzelnen Events,den Teilnehmern die Möglichkeit, sich selbst zu erkennen,zu entwickeln und zu verwirklichen. Gründungsvorhabenwerden durch individuelle und umfassende Coachings zuden verschiedenen Fragestellungen der Vorgründungspha-se unterstützt. Die Gründungsideen werden analysiert,weiterentwickelt und bis zur Umsetzung begleitet.

PM/CH

Forscher zu UnternehmernAkademische Gründerinitiative folgt dem Motto„Erkenne Dich selbst, werde der Du bist”

wirtschaftsjournal.de/id11125501

ATECH GmbH • Neefestraße 88 b • D-09116 Chemnitz • Tel. 0049-371-35504-0 • www.atech-chemnitz.de

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56 Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Informationstechnologie

wirtschaftsjournal.de/id11125601

Autoren

Peter SchindzielorzGeschäftsbereichsleiter Consul-ting und Projektmanagement,ITM Gesellschaft für IT-Manage-ment mbH

Robin FischerBerater, ITM Gesellschaft für IT-Management mbH

Business Intelligence:Neue Umsatzchancen aus der Datenflut

Der erste Schritt:Zentrale DatensammlungDas tägliche Leben ist von einer permanentsteigenden Datenflut geprägt. Überall war-ten neue Informationen, die in kürzesterZeit bewertet und verarbeitet werden wol-len. Um optimale Entscheidungen treffenund das eigene Unternehmen bestmög-lich an die Gegebenheiten des Marktesanpassen zu können, bedarf es einer eben-so schnellen wie auch folgerichtigen Sor-tierung und Weiterverarbeitung aller ein-gehenden Informationen. Business Intel-ligence sammelt und analysiert jene Datenund stellt sie schließlich in Form von Berich-ten zur Verfügung. Ein Data Warehousehilft dabei, zunächst die Datenflut zu bän-digen und in ein Raster zu pressen, welches bei weiter-führenden Analysen unterstützen soll. Viele Unternehmenarbeiten auf Basis unterschiedlicher Datenquellen. Seien esExcel-Tabellen, Fachanwendungen oder Datenbanksyste-me (z. B. SQL-Server, Oracle): ein Data Warehouse verstehtsich als zentrale Sammelstelle für Informationen aus denunterschiedlichsten Quellen. Eine optimale Auswertung allerzur Verfügung stehenden Fakten (zum Beispiel in Form vonKennzahlen) erfordert die Verknüpfung der Datenquellenmiteinander. Um die Leistungsfähigkeit einer Data Ware-house-Lösung zu steigern, helfen so genannte Data Marts.Dabei handelt es sich um kleinere Datensammlungen, diespeziell auf die Bedürfnisse einer bestimmten Anwender-gruppe ausgelegt sind. Auf diesem Wege kann nahezu jedesUnternehmen die gewünschte Information in kürzester Zeitfinden.

Datenanalyse hilft Kosten sparenDas alleinige Zusammentragen der Daten reicht jedoch nichtaus. Um den maximalem Nutzen aus der komprimiertenDatenflut zu ziehen, ist deren zielgerichtete Analyse erfor-derlich. Mittels einfacher technischer Verfahren (Data Mining)können interessante und aufschlussreiche Muster aufge-deckt werden, die nicht selten bedeutende und entschei-dungsrelevante Informationen enthalten. Beispielsweisekönnen Marketingexperten auf diese Weise das Kaufver-halten einer spezifischen Zielgruppe untersuchen. Die Er-gebnisse daraus erlauben nicht nur eine zielorientierte Ausrichtung der Vertriebsmaßnahmen sondern auch einen

effizienteren Umgang vorhandener Werbebudgets. Dadurchergeben sich für viele Unternehmen erhebliche Einsparpo-tenziale. Data Mining hilft auch bei der Identifikation geeig-neter Produktbündel: Zeigt sich beispielsweise im Rahmender Datenanalyse, dass eine Produktionsanlage und ein Ser-vicevertrag häufig zusammen verkauft werden, kann dieseInformation die künftige Angebotsgestaltung beeinflussenund so neue Umsatzpotentiale eröffnen.

Was aus vertrieblichem Blickwinkel großen Nutzen stif-ten kann, ist jedoch für viele Unternehmen ein weiter Weg.Oft fehlt es an technischem Know How im eigenen Hause,um stabile Systeme dieser Art aufzubauen, zu pflegen undkontinuierlich weiterzuentwickeln. Helfen kann hier einexterner Dienstleister, der im Thema Business Intelligenceviele Jahre Projekterfahrung vorweisen kann. Die ITM Gesell-schaft für IT-Management mbH, zum Beispiel, baut seitherin Zusammenarbeit mit ihren Kunden einschlägige Exper-tise auf. Die ITM-Berater wissen auch, wie wichtig eine ver-traute und komfortable Darstellung der gesammelten Datenist. Die Bereitstellung relevanter Kennzahlen und Infor-mationen hilft nicht nur dabei, einen Überblick über dieGesamtlage des Unternehmens sondern auch über den Status einzelner Bereiche zu erhalten. Mit Hilfe von Dash-boards können beispielsweise aktuelle Umsatz- und Verkaufszahlen, Fehlerquoten in der Produktion, die Mit-arbeiterauslastung, der Verbrauch verschiedenster Un-ternehmensressourcen oder Informationen über die Kun-denzufriedenheit in einer konsistenten und übersichtlichenForm dargestellt werden.

Beispiel für ein Dashboard mit MSPowerPivot für Excel.

Business Intelligence, Data Ware-house, Data Mining, Dashboard,Self-Service BI: Einmal mehr wirddas Tagesgeschäft vieler Unter-nehmer von Fachvokabeln über-rollt. Genauer hingeschaut,stecken hinter den Begriffenjedoch handfeste Chancen, vondenen immer mehr Firmen profitieren.

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57Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Informationstechnologie

„Papierarmes Büro"Elektronische Dokumentenverwaltung spart Zeit und bietet besseren Kundenservice

„Wir waren es leid, jeden Tag Unmengen an Papieren zugenerieren und zu verwalten. Dies nahm nicht nur Platz aufden Schreibtischen bei uns im Unternehmen in Anspruch,sondern auch oft lange und zeitaufwendige Wege durchdie einzelnen Abteilungen", blickt Hans-Georg Reichel,Geschäftsführer der CEFEG GmbH, zurück.

Aus diesem Grund stellte er Frank Morgenstern von derIFOS software GmbH und dessen Mitarbeitern die Aufga-be, ein optimiertes Programm zu entwickeln, mit dem imvorhandenen ERP eine elektronische Dokumentenverwal-tung realisiert werden konnte. „Eigens für die CEFEG habenwir ein Dokument-Management-System, kurz DMS, ent-wickelt, das den gesamten Auftragsdurchlauf nachvoll-ziehbar und übersichtlich gestaltet", erklärt Morgenstern.Statt des gewohnten Papierstapels gibt es seit wenigenWochen nur noch ein digitales Dokument, das nach denjeweiligen Erfordernissen alle Instanzen des Unternehmensdurchläuft. „Sobald ein Kundenauftrag eingeht, werden diezum Artikel erforderlichen Dokumente wie Zeichnung, Fer-

tigungsanlauf etc. der Kundenbestellung automatisch hin-zugefügt und durch den Vertrieb im Umlauf gegeben."

Der Nutzen für CEFEG ist dabei nicht von der Hand zuweisen: "Durch das DMS sparen wir viel unnötiges Papier,können effizienter und schneller Aufträge bearbeiten undunseren Kunden mehr Service bieten. Wir sind auch immerüber den aktuellen Bearbeitungsstand des jeweiligen Auf-trages auf einen Knopfdruck informiert", so Reichel. Tech-nische Voraussetzung für die Umsetzung des „papierarmenBüros" waren ein schnellerer Server und eine größere Doku-mentendatenbank. „Es hat uns im Vorfeld eine Mengezusätzlicher Arbeit gekostet, aber auf lange Sicht profitie-ren wir von dieser Investition.“ Besonders vorteilhaft seiendie Nähe zum IT-Dienstleister und dessen Flexibilität bei derRealisierung des DMS gewesen. „Zudem haben wir mit demintegrierten DMS in IFOS eine wesentlich preiswertere undeffektivere Datenmanagementvariante als bei autarkenSystemen gefunden."

Stefanie Rudolph

Frank Morgenstern, IFOS SoftwareGmbH, und Hans-Georg Reichel, CEFEGGmbH (v.l.), mit dem Auftragsblatt füreine Federbestellung. Früher lag hier einganzer Stapel an Dokumenten, heute istes ein einzelner Zettel.

Foto: Stefanie Rudolph

Neue Einsichten per „3D-Geo-Stripping“ Hallenser veranschaulichen geologische Gegebenheiten auf dem Smartphone

Die erfolgreiche Internetplattform www.3d-geolo-gy.de wird von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) weiter ausgebaut: Die neuesteAnwendung heißt „3D-Geo-Stripping“. Es handeltsich um ein interaktives Verfahren, mit dem sichgeologische Gegebenheiten sehr anschaulich dar-stellen lassen.

Die neue Darstellungsmethode verknüpft das jeweilige Bildder Erdoberfläche mit einem 3D-Modell des geologischenUntergrundes im entsprechenden Aufnahmewinkel. „Dieinteraktive Nutzung des Betrachters ermöglicht ein gestuf-tes Freilegen und Entdecken des in 3D modellierten geolo-gischen Untergrundes einfach nur durch die Bewegung desMauszeigers", erklärt Prof. Dr. Peter Wycisk, Leiter der Arbeits-gruppe Hydro- und Umweltgeologie der MLU.

Am Beispiel der Stadt Halle werden erstmals unterschied-liche Stadtansichten als Luftbilder in Kombination mit mo-dellierten geologischen Untergrundergebnissen gezeigt.

„Gleichzeitig kann künftig die faszinierende Möglichkeitder lokalen Informationsübermittlung mit mobilen Emp-fangsgeräten wie Smartphones genutzt werden", sagtWycisk. „Damit kann sich jeder, der sich für die Geologiean einem bestimmten Standort interessiert, ein eigenes Bildmachen."

Voraussetzung für diese Visualisierungstechnik ist einerseitsdas Vorhandensein eines digitalen geologischen Unter-grundmodells, das die Arbeitsgruppe Hydro- und Umwelt-geologie in den letzten Jahren für das Stadtgebiet Halles(135 Quadratkilometer) erarbeitet hat. Zum Anderen mussdieses 3D-Modell entsprechend des fotografischen Auf-nahmewinkels ausgerichtet und die Lage der Referenz-punkte des Schräg-Luftbildes mit dem Geomodell in Über-einstimmung gebracht werden.

„Ein entscheidender didaktischer Aspekt des Entdeckensbesteht in dem einfachen Bewegen der Erdoberfläche mitder Maus", erläutert Professor Wycisk. PM/CH

wirtschaftsjournal.de/id11125701

wirtschaftsjournal.de/id11125702

Weitere Informationen unter:www.3d-geology.de

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58 Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Menschen

Personalien

Führungswechsel bei Jung-Unternehmern

Chemnitz. Die Wirtschaftsjunioren Sachsen (WJSachsen) wählten Ende November in ihrer jährlichenMitgliederversammlung den 37-jährigen DresdnerBauunternehmer Frank Wießner zu ihrem neuen Vor-sitzenden. „Ich möchte das ehrbare Unternehmer-tum in der öffentlichen Diskussion wieder mehr inden Mittelpunkt rücken sowie das Thema Bildungdurch konkrete Projekte für Ausbildungsbetriebe undSchulen vertiefen“, erläutert der Vater zweier Kin-der seine Schwerpunkte. Weitere Themen werden dieFörderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familiesein, innovationsstarkes und ressourcenbewußtesWirtschaften sowie die Pflege nationaler und inter-nationaler Netzwerke.

Unternehmerischer Wissenschaftler geehrt

Magdeburg. Am 30.11.2011 beging Professor PeterNeumann seinen 70. Geburtstag. Der Elan der Wendezeit, das kreative Umfeld frisch ausgebildeterFachleute und der Erfolg beim Einwerben von Forschungsgeldern veranlassten Peter Neumann vor

20 Jahren zur Gründung des Instituts für Automa-tion und Kommunikation. Das mehr als 50 Mitar-beiter beschäftigende ifak hat als gemeinnützigesAn-Institut der Otto-von-Guericke-Universität heuteseine Wirkungsstätte im Wissenschaftshafen der Landeshauptstadt Magdeburg. In Dresden Rege-lungstechnik studiert, war Peter Neumann in densiebziger Jahren in der Industrie verantwortlich fürdie Entwicklung des ersten ostdeutschen Prozess-leitsystems, bevor er als ordentlicher Professor fürAutomatisierungstechnik an die Magdeburger Otto-von-Guericke-Universität berufen wurde. Der heuti-ge Leiter des ifak, Prof. Ulrich Jumar, würdigt denJubilar als eine Persönlichkeit, die in hervorragenderWeise wissenschaftlich-technische Kompetenz mitunternehmerisch-strategischem Handeln verbindet.Mit seinem Führungsstil ist es ihm gelungen, dieeigene Forschungsneugier und Leidenschaft früh-zeitig auf eine Mannschaft zu übertragen, die dasifak heute erfolgreich fortführt. Zum fünften Jahres-tag seines Instituts hat Professor Neumann 1997 die Gründung der ifak system GmbH betrieben, dieheute 25 Mitarbeiter beschäftigt. 2007 wurde mitder KONTENDA GmbH die zweite Unternehmens-beteiligung des Forschungsinstituts etabliert.

Überzeugend in Männerdomäne

Osnabrück/Jena. Ihr tausendstes Promotionssti-pendium hat die Deutsche Bundesstiftung Umwelt(DBU) am 1. Dezember an Chemiedoktorandin Fran-ziska Anschütz von der Friedrich-Schiller-UniversitätJena vergeben. „Ich freue mich riesig, dass meineDoktorarbeit von der DBU finanziell unterstützt wirdund ich die Chance bekomme, interessante Perso-nen aus anderen Fachrichtungen kennenzulernen“,

sagte die 24-Jährige im Rahmen einer Feierstundein Osnabrück. Auch DBU-Generalsekretär Dr.-Ing.E. h. Fritz Brickwedde zeigte sich begeistert: „Fran-ziska Anschütz ist ein Vorbild für viele junge Frauen,die in technisch-naturwissenschaftlichen Männer-domänen innovative Forschungsarbeit leisten.“

Bildung auf dem FußballplatzLeipzig. Das Leipziger Fanpro-jekt ist unter der neuen Träger-schaft der OUTLAW Kinder- undJugendhilfe Leipzig mit seinerArbeit gestartet. „Wir freuen uns,dass wir die Genehmigung füreinen 'vorzeitigen Maßnahme-

beginn' erhalten haben", so die neue Fanprojekt-Leiterin Sarah Köhler, die bereits die Arbeit aufge-nommen hat. „Wir möchten die Vorbereitungsphaseinsbesondere nutzen, um das Team zu komplettie-ren, geeignete Büroräume zu finden und die erstenProjekte vorzubereiten. Wir wollen dabei besondersim Bereich sozialpädagogischer Angebote, erlebnis-und sportpädagogischer Projekte sowie im Rahmenvon Bildungsangeboten arbeiten.“

Der Kunde spricht mitChemnitz/Kabelsketal. Die neuen Mitglieder desersten gemeinsamen Kundenbeirates von enviaMund MITGAS haben ihre dreijährige Amtszeit ange-treten. 30 Privatkunden der beiden Energieversor-ger beraten die Unternehmen künftig ehrenamtlichzu kundenrelevanten Themen. Erstmals wurden auchzwölf MITGAS-Kunden in den gemeinsamen Kun-denbeirat berufen. Gewählter Sprecher ist Göran Siebert aus Leipzig. „Wir knüpfen an die fruchtba-ren Erfahrungen mit dem ersten enviaM-Kunden-beirat an und vertrauen weiter auf den Rat unsererPrivatkunden“, sagt Dr. Andreas Auerbach, enviaM-Vertriebsvorstand und MITGAS-Geschäftsführer. „Des-halb haben wir die Zusammenarbeit ausgeweitetund auch MITGAS-Kunden aufgerufen, sich im gemein-samen Beirat zu engagieren. Wir freuen uns über dasgroße Interesse auch von Seiten der Gaskunden.“

Unterstützt wird Frank Wießner von seinen Vorstands-kollegen (v.l.): dies sind im Ressort Bildung DanielBreutmann (WJ Görlitz), im Ressort Finanzen Lars Müller (WJ Freiberg), im Ressort Internationales Sandra Hoferichter (WJ Leipzig), im Ressort PolitikGötz v. Waldeyer-Hartz (WJ Dresden) sowie als PastPresident Sándor Mohácsi (WJ Leipzig).

DBU-Promotionsstipendiatin Franziska Anschütz.Foto: DBU

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59Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Gesundheitswirtschaft

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Gesunde Mitarbeiter sind entscheidend für denUnternehmenserfolg. Zwar ist das Betriebliche Ein-gliederungsmanagement als wesentlicher Bestand-teil des Gesundheitsmanagements seit 2004 gesetz-lich vorgeschrieben, gelebt wird es aber bisher nurselten. Angesichts von demographischem Wandelund drohendem Fachkräftemangel erkennen immermehr Unternehmen seine wachsende Bedeutung.Das WirtschaftsJournal hat deshalb mit Simone Stockund Karin Ranacher von der Fortbildungsakademieder Wirtschaft (FAW) gGmbH über die Vorteile desBetrieblichen Eingliederungsmanagements gespro-chen.

Wirtschaftsjournal: Frau Ranacher, Sie haben lang-jährige Erfahrung in der Gesundheits-Beratung vonUnternehmen. Welche Vorteile hat das BetrieblicheEingliederungsmanagement?Karin Ranacher: Am wichtigsten ist, dass sich die Fehl-zeiten der Beschäftigten verringern. Wenn man bedenkt,dass für jeden Krankheitstag durchschnittlich Kosten von350 Euro entstehen, birgt dies ein großes Einsparungspo-tential. Außerdem sind gesunde Mitarbeiter natürlich auchleistungsfähiger und nicht zuletzt besser motiviert.

WJ: Wie können Sie Unternehmen helfen?Karin Ranacher: Kurz gesagt, wir kümmern uns darum,gesundheitsgefährdende Faktoren zu minimieren, indem

wir früh den Rehabilitationsbedarf erkennen und notwen-dige Maßnahmen einleiten. Außerdem suchen wir nachgeeigneten Schritten, die sich positiv auf die Gesundheitauswirken. Ein ganz entscheidender Punkt ist die nachhal-tige Wiedereingliederung von erkrankten Mitarbeitern indas Unternehmen. Speziell zu diesem Zweck führen wir dasindividuelle Fallmanagement durch.

WJ: Frau Stock, Sie koordinieren das Thema Betrieb-liche Eingliederung in Sachsen, Sachsen-Anhalt undThüringen. Wie läuft ein Eingliederungsmanage-ment ab?Simone Stock: Das hängt ganz von der individuellen Situ-ation des Unternehmens ab. Unsere Dienstleistungen rei-chen von einer individuellen Beratung im Falle eines erkrank-ten Mitarbeiters bis hin zur dauerhaften Implementierungeines BEM. Ein „Schema F“ gibt es nicht. Ziel ist immer, dieArbeitsunfähigkeit von Mitarbeitern zu überwinden oder zuvermeiden. Dabei hilft uns auch ein großes Netzwerk vonKooperationspartnern für spezielle Dienstleistungen.

WJ: Welche Dienstleistungen könnten das sein?Simone Stock: Jedes Krankheitsbild macht spezielle Maßnahmen erforderlich. Im Fall von psychischen Erkran-kungen z.B., die auf dem Vormarsch sind, arbeiten wir miterfahrenen Psychotherapeuten zusammen. Geht es um eineSuchterkrankung, kooperieren wir z. B. mit darauf spezia-lisierten Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen. Gerademit dieser Netzwerkarbeit nehmen wir den Unternehmenviel Arbeit ab. Wir können auch den gesamten BEM-Pro-zess im Rahmen eines externen Fallmanagements für dasUnternehmen übernehmen.

WJ: Das Eingliederungsmanagement ist aber nurein Teil des Betrieblichen Gesundheitsmanagements?Simone Stock: Ja, neben dem BEM führt die FAW auchSeminare und Schulungen zum Thema „Gesundheit imUnternehmen“, vor allem für Führungskräfte, durch. Dabeigeht es z. B. um Themen wie Stressmanagement, Burnoutund Depression oder Zeitmanagement. Die FAW trägt außer-dem dazu bei, dass immer mehr Unternehmen einen eige-nen Experten für die betriebliche Wiedereingliederung vonerkrankten Mitarbeitern oder von Mitarbeitern mit Be-hinderung beschäftigen, denn wir bilden zum „CertifiedDisability Management Professional“ (CDMP)“ aus.

Vielen Dank für das Gespräch.

Unternehmen setzen auf PräventionBetriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) nutzt nicht nur dem betroffenen Mitarbeiter,sondern auch seinem Arbeitgeber.

Ein starkes Team bei der Umsetzung des BetrieblichenGesundheitsmanagements: Seit drei Jahren arbeitet die FAWPlauen mit der Linhardt GmbH in Pausa zusammen. „Im Zugeder Standorterweiterung ist für uns die Ausweitung desBetrieblichen Eingliederungsmanagements ein sehr wichtigesThema“, so Personalchef Ernst Hausberger. Hier mit KarinRanacher, Reha-Management-Beauftragte der FAW Plauen.

Foto: Heike Orgs

Kontakt:Simone Stock Disability Manager(CDMP)Burnout-Beraterin

Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) gGmbHLampestraße 704107 LeipzigTelefon: 0341 14919213Mobil: 0160 90867285Telefax: 0341 [email protected]

Die Fortbildungsakademie derWirtschaft (FAW) gGmbH

Die FAW macht sich seit 25 Jahrendafür stark, dass Unternehmenauf qualifizierte, leistungsfähigeund motivierte Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter zählen können.Gleichzeitig ebnet sie Menschen,die arbeitslos sind, den Weg inden Arbeitsmarkt – besonders inschwierigen Situationen, z. B.nach Krankheit oder mit Behinde-rung. Schwerpunkte ihrer Arbeitsind die berufliche Rehabilitationund das Betriebliche Gesund-heitsmanagement (BGM). Kundensind Unternehmen unterschied-licher Größe, darunter AirbusDeutschland in Hamburg und dieLinhardt GmbH in Pausa. Die FAWarbeitet an über 150 Standortenin 12 Bundesländern intensiv z. B.mit Arbeitgebern, Arbeitsagentu-ren, Jobcentern, Rentenversiche-rungsträgern, Berufsgenossen-schaften und Krankenkassenzusammen. Zusätzlich verfügt dieFAW über ein großes Experten-Netzwerk rund um das ThemaArbeit, Qualifizierung und berufli-che Rehabilitation.

Weitere Infos zu den Angebotender FAW zum BetrieblichenGesundheitsmanagement (BGM)finden sie unter:www.faw-bgm.de

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60 Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Gesundheitswirtschaft

Weltweit einmalige Professur„Simulation und Ergonomie in der operativen Medizin“ als Forschungs- und Lehrgebiet in Leipzig eingerichtet

Am 1. Dezember 2011 nahm Dr. Werner Korb seinewissenschaftliche Arbeit als Stiftungsprofessor für„Simulation und Ergonomie in der operativen Medi-zin“ an der Hochschule für Technik, Wirtschaft undKultur Leipzig (HTWK Leipzig) auf. Damit wird welt-weit erstmalig eine Professur mit diesem Forschungs-und Lehrgebiet eingerichtet.

Aus diesem Anlass besuchte der Vorstandsvorsitzende derLeipziger Stiftung für Innovation und Technologietransfer,der Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung, zusammenmit dem Prorektor für Wissenschaftsentwicklung der HTWKLeipzig, Professor Dr.-Ing. Markus Krabbes, das For-schungszentrum der HTWK Leipzig. Beide ließen sich unteranderem von den Ergebnissen des Kunststofflabors beein-drucken, in dem die Wissenschaftler die menschliche Wir-belsäule durch lebensechte Modelle nachbilden. An diesenModellen können angehende Ärzte Operationen üben –und zwar nebenan im zukünftigen Trainings-Operations-saal, der eine realistische OP-Umgebung „simuliert“.

„Ich freue mich, diese weltweit erste und einmalige Pro-fessur mit dem Forschungs- und Lehrgebiet ‚Simulation undErgonomie in der operativen Medizin‘ antreten zu dürfen",sagte der zukünftige Inhaber der Stiftungsprofessur, Dr.

Werner Korb. „Mein Ziel ist, innovative Trainingsmöglich-keiten für Chirurgen und OP-Personal zu erforschen und zuentwickeln." Dr. Korb weiter: „In der Luftfahrt werden Ergo-nomie und Simulation schon lange erforscht. Dies hat dazugeführt, dass die Zahl der Toten bei Flugzeugunfällen kon-tinuierlich zurückgegangen ist und heute im Jahr auf etwa500 weltweit reduziert werden konnte. Dagegen sterbenallein in deutschen Krankenhäusern jährlich zwischen 17.000und 83.000 Menschen durch Fehler, teilweise auch durchFehler im Operationssaal. Durch die neuesten Forschungs-arbeiten soll ein Beitrag dazu geleistet werden, diese Zahlweiter zu reduzieren."

PM/CH

Leipzigs Oberbürgermeister BurkhardJung (re.) im Trainings-Operationssaal.

Foto: HTWK

Gerade jetztErholungssuchende finden in Sachsen touristisch reizvolle Angebote

Das erste Halbjahr 2011 war nicht einfach für SachsensHeilbäder und Kurorte. Zwar gingen die Übernachtungs-zahlen in Sachsen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2010nicht zurück, sie stiegen sogar leicht um 1,3 Prozent, in densächsischen Kurorten dagegen sanken die Übernachtungeninsgesamt um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeit-raum. „Wir spüren deutlich, dass die Menschen angesichtsder anhaltenden Finanzkrise verunsichert sind und sich ausSorge um ihren Arbeitsplatz einen Kur- oder Wellnessauf-enthalt zweimal überlegen“, berichtete Anfang NovemberProf. Dr. Karl-Ludwig Resch, Präsident des Sächsischen Heil-bäderverbandes.

Dennoch sind auch Zuwächse zu verzeichnen. So konn-te Bad Muskau im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rund2000 Gäste mehr begrüßen und legte bei den Übernach-

tungen sogar um 25 Prozent zu. Ebenfalls Zuwächse ver-zeichnen kann der Kurort Rathen mit rund 1850 mehr Gäste-ankünften und 10 Prozent mehr Übernachtungen. Auch BadSchlema lockte 7,8 Prozent mehr Gäste an. „Dies hat aller-dings selten etwas mit der Qualität oder den Heilmitteln zutun, die dort jeweils angeboten werden, sondern hängt inder Regel mit neuen Angeboten im Infrastrukturbereichzusammen“, ergänzt Helfried Böhme, Geschäftsführer desSächsischen Heilbäderverbandes. So öffnete beispielsweisein Bad Schlema wieder das wegen Renovierung geschlos-sene Kurhotel Bad Schlema, in Rathen startete im Frühjahrmit dem „Elbiente“ ein neues Viersternehaus und BadMuskau kommt jetzt das starke Marketing des vor einein-halb Jahren eröffneten Kulturhotels Fürst Pückler zugute.

„Die sächsischen Heilbäder sindgut aufgestellt und haben vielinvestiert und der Trend hin zuGesundheits- und Wellnessurlau-ben wird allen Konjunkturdellenzum Trotz weitergehen.“

Helfried BöhmeGeschäftsführer des SächsischenHeilbäderverbandes

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Gesundheitswirtschaft

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Leben im Zeitraffer

Frühstück auf dem Weg ins Büro, dort direkt insMeeting, E-Mails checken, telefonieren und schonist Mittagszeit. Später der Termin beim Chef undanschließend die Präsentation für morgen vorbe-reiten. Abends zum Sport hetzen, danach noch mitFreunden zum Abendessen treffen. Wie im Zeitraf-fer geht der Tag vorüber. Das Leben ist einfach stres-siger geworden, sagen fast vier von sechs Befrag-ten (67 Prozent) aus Sachsen, Sachsen-Anhalt undThüringen in einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auf-trag der Techniker Krankenkasse (TK).

Finanzielle Sorgen sind hierzulande Stressfaktor Nummereins. Laut Umfrage stresst die Mitteldeutschen der Berufdeutlich weniger (48 Prozent) als beispielsweise die Men-schen in Nordrhein-Westfalen (73 Prozent). Stress bestimmtauch den Alltag in Deutschland immer stärker. Nicht nur imJob, in allen Lebensbereichen stehen wir unter Strom. 74Prozent der Befragten aus den drei Bundesländern machendie schnelllebige Welt für den Anstieg von Burnout-Fällenund psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Schlaf-störungen verantwortlich. Tatsächlich sind in Sachsen dieFehlzeiten durch psychische Diagnosen innerhalb eines Jah-res um mehr als 11 Prozent gestiegen, so der aktuelleGesundheitsreport der TK. Betrachtet man den Zeitraumvon 2006 bis 2010 dann beträgt dieser Anstieg sogar 51Prozent.

Die Welt ist heute zwar schnelllebiger, aber sie bietet auchmehr Möglichkeiten als früher, sagen fast neun von zehnBefragten aus Mitteldeutschland (89 Prozent) in der Forsa-Umfrage im Auftrag der TK. Wie man die Zeit austrickst undsie als Mitspieler gewinnt, statt permanent gegen sie anzu-kämpfen, weiß Anne Frobeen, Psychologin bei der TK. IhrRat: „Kein Zeitmanagement ohne Zeitanalyse: Das A undO ist, sich einen Überblick darüber zu verschaffen, wofürunsere Zeit im Alltag draufgeht. Listen können helfen, alleTätigkeiten am Tag schriftlich festzuhalten. Wie sinnvoll sinddie einzelnen Tätigkeiten? Welche davon sind Zeitfresser,wie zum Beispiel unnötige Wartezeiten?“

Eine bewährte Form der schriftlichen Tages-planung ist die sogenannte ALPEN-Methode.So funktioniert sie:� Aufgaben, Termine und Tätigkeiten notieren,� Länge der Aktivitäten schätzen,� Pufferzeiten einplanen – am besten etwa 40 Prozent

der täglichen Arbeitszeit. Auch wenn es um einzelneAufgaben geht, sollten Pufferzeiten eingeplant werden– je unsicherer man bei der Zeitschätzung ist, destogroßzügiger.

� Entscheidungen treffen, welche Aufgaben wichtig sindund welche eher nicht.

� Nachkontrolle: am Ende des Tages Unerledigtes strei-chen oder auf den nächsten Tag übertragen. Prüfen, obgeschätzte Zeiten realistisch sind.

Vielen Gehetzten fällt es schwer, ihre Freizeit voll auszu-kosten. Dabei sind Momente des Genießens für ein gutesZeitmanagement unverzichtbar. Nur wer freie Zeit genie-ßen kann, weiß diese auch zu schätzen und erholt sich bes-ser. Zeit für ein gutes Buch oder ein entspannendes Bad –das wünschen sich viele. Laut Forsa-Umfrage der TK glaubtrund jeder Zweite in Mitteldeutschland dank moderner Technik mehr Zeit für sich zu haben als früher. Ist freie Zeiterst einmal gewonnen, sollte man sie aktiv für sich nutzen.Verpflichtungen mal hinter sich lassen, mit Freunden los-ziehen, nette Gespräche führen, Sport treiben oder auf derCouch im Lieblingsbuch schmökern – das alles ohne einschlechtes Gewissen zu haben, ist Gold wert. So kann manschließlich Stress und mieser Laune vorbeugen.

Autor und Ansprechpartner:Matthias Jakob,Referent für Gesundheitswesen/Presse- und Öffent-lichkeitsarbeit

Der schnellste Weg zur TK in Sachsen:www.tk.de/lv-sachsen

Ihr TK-ServiceTeam:Telefon: 0800 2858585 (24 Stunden täglich an 365 Tagen im Jahr – bundesweit gebührenfrei).

E X P E R T E NTIPP

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62 Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Gesundheitswirtschaft

Wie wichtig die Analyse und Verbesserung von Prozessenin einem Krankenhaus sind, steht sicher außer Frage. Einwesentliches Ziel ist es dabei, mit gut strukturierten Abläu-fen den Patienten gegenüber Vertrauen und Verbindlichkeitzu schaffen. Dazu bedarf es einer Vielzahl an interdiszipli-när abgestimmten und berufsgruppenübergreifenden Akti-vitäten und Maßnahmen, die nachweislich die Qualität undSicherheit der Versorgung von Patienten garantieren. Über-schaubare Verwaltungs- und Untersuchungs- sowie Behand-lungsabläufe sind außerdem auch für die Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter eine gute Grundlage, die zahlreichen kom-plexen Alltagsaufgaben effektiv und dennoch mit hohereigener Zufriedenheit zu bewältigen.

Am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden(UKD), das sowohl ein Krankenhaus der Maximalversor-gung als auch Lehr- und Forschungsstätte ist, gibt es seitdem Jahr 2000 den Zentralbereich Qualitäts- und Medizi-nisches Risikomanagement, der sich gemeinsam mit demKlinikumsvorstand, den Führungskräften und mit den Mit-arbeitern systematisch und kontinuierlich mit qualitätsre-levanten Fragestellungen beschäftigt. „Qualität wird imUniklinikum Dresden primär als unternehmerische Aufga-be verstanden. Ein Kernstück bildet dabei zum einen dieErgebnisausrichtung und zum anderen die kritische Ana-lyse von Arbeitsabläufen auch im Hinblick einer starken Präventionsorientierung.“, erklärt Professor Dr. med. MichaelAlbrecht, Medizinischer Vorstand und Sprecher des Uni-klinikums.

Mit der Erarbeitung einer Betriebsorganisation für das Diagnostisch-Internistisch-Neurologische Zentrum, kurzDINZ, das im Dezember dieses Jahres seinen Betrieb auf-nehmen wird, ist das Klinikum neue Wege gegangen. „Eshat über die Zeit einen Kulturwandel gegeben“, ist sich PDDr. med. habil. Maria Eberlein-Gonska, die Leiterin des Zen-tralbereiches Qualitäts- und Medizinisches Risikomanage-ment, sicher. Da Außenstehenden bei aller Professionalitätdie Feinheiten und Probleme innerbetrieblicher Abläufe –und gerade in einem so komplexen Bereich wie einem Kran-kenhaus der Maximalversorgung – zumeist verborgen blei-ben, nahm das Klinikum die Prozessanalyse zunächst in dieeigene Hand. Die neue Betriebsorganisation sollte wederPersonal noch Patienten des DINZ als fertiges Konzept „über-gestülpt“ und damit mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht„gelebt“ werden. So beauftragte der Klinikvorstand im Jahr

2007 PD Dr. Maria Eberlein-Gonska, langfristig die Koordi-nation einer speziellen Arbeitsgruppe zu übernehmen. Diesesollte schon im Vorfeld der Inbetriebnahme des DINZ einezukunftsfähige, das heißt eine effektive, ressourcenorien-tierte und nachhaltige Betriebsorganisation entwickeln. Dieinhaltliche Leitung wurde der Oberärztin der MedizinischenKlinik I, Dr. med. MBA Cornelie Haag, übertragen, derenzusätzliche betriebswirtschaftliche Kenntnisse sich als über-aus wichtig für die Erarbeitung und Plausibilisierung vonkonkreten Kennzahlen zur Prozesscharakterisierung und -optimierung erwiesen. „Die Arbeit war schon sehr anspruchs-voll“, resümiert Dr. Cornelie Haag. So waren nicht alleinterminliche und inhaltliche Absprachen zu treffen, sondernes musste eine ausgewogene Balance gefunden werden,um sowohl die individuellen Ansprüche der einzelnen Abtei-lungen und Berufsgruppen ausreichend zu berücksichtigenals auch das Zusammenspiel im großen Komplex gut imBlick zu behalten, sagte sie weiter.

Schließlich mussten sehr viele Mitarbeiter aus den Kliniken,Zentren und Instituten einschließlich der Geschäftsberei-che wie Controlling, Medizincontrolling und Logistik bis hinzum Medizinischen Rechenzentrum einbezogen werden.Dies betraf natürlich auch die unterschiedlichen Berufs-gruppen wie Ärzte, das Pflegepersonal, den Arzthelferdienstund den klinisch-administrativen Dienst. Weiterhin unter-stützt wurde die Arbeitsgruppe durch die Bauleitung unddurch externe Berater mit ausgewiesener Kompetenz imProzessmanagement und in der Betriebsorganisation fürKrankenhäuser. „Schon nach kurzer Zeit ist es uns gelun-gen, eine prozessorientierte Denkweise zu erreichen!“, freutsich PD Dr. Maria Eberlein-Gonska. So gelang es, eine soge-nannte Prozesslandkarte zu erstellen. Dazu wurden in denverschiedenen Versorgungsbereichen wie der Konservati-ven Notaufnahme mit Aufnahmestation, dem Ambulanz-zentrum mit der Tagesklinik und der stationären Versor-gung, zuerst die Ist-Situation der Arbeitsabläufe kritischanalysiert und anschließend – im Hinblick auf die künftigeZusammenarbeit – entsprechende Sollprozesse definiert.

Das war zum Beispiel gerade für die Konservative Notauf-nahme zwingend notwendig, da dort mehrere Fachdisziplinen,z. B. Internisten und Neurologen, künftig eng zusammenarbeiten werden. Im Fokus standen dabei stets die res-sourcenorientierte Prozess- und Qualitätsbetrachtungen mitder Anforderung, Teile dieser Prozesse bereits im aktuellen

Zentrum mit StrahlkraftInterdisziplinarität und Prozessorientierung als Erfolgsfaktoren im Uniklinikum Dresden

PD Dr. med. habil. Maria Eberlein-Gonska, Leiterin des ZentralbereichesQualitäts- und Medizinisches Risiko-management. Foto: UKD

Zahlen und Fakten zum Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

Mitarbeiter (Vollkräfte):3.978

Kliniken:21

Institute:3

Interdisziplinäre Zentren:9

Betten:1.255

Patienten pro Jahr:319.950

darunter...Stationäre Patienten (Fälle):54.205

Ambulante Patienten:179.503

Quelle: Jahresbericht UKD 2010

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63Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

Gesundheitswirtschaft

Klinikalltag umzusetzen. Dies gelang unter anderem mitder Einführung eines UKD-weiten Standards für die admi-nistrative Patientenaufnahme sowie der Durchsetzung eineseinheitlichen Terminmanagements. Insgesamt hat dieserProzess die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der verschie-denen Fachdisziplinen und Berufsgruppen enger zusammen-geführt, sie langfristig auf ihre gemeinsame Arbeit im DINZvorbereitet und sie auch für die Notwendigkeit einer ver-stärkten interdisziplinären Sichtweise sensibilisiert. Geradebei der Neugestaltung von Prozessen müsse den Grup-penmitgliedern glaubhaft vermittelt werden, dass ihre Arbeittatsächlich auch Früchte trägt und konkrete Anwendung imKlinikalltag findet, resümiert der Klinikumsvorstand.

Bei aller Großzügigkeit der Prozessplanung waren der Arbeit-gruppe durch die baulichen Gegebenheiten jedoch engeGrenzen gesetzt worden, die sich z.T. durch die in den letz-ten Jahren enorme Leistungssteigerung im Klinikum erklärt.Bedingt durch die knappen finanziellen Mittel, musste dieoperative und personelle Planung diesen Rahmenbedin-gungen angepasst werden. Die technische Ausstattung

hingegen, wie moderne Kommunikationstechnik, Informa-tionstechnologie und Medizintechnik, erfüllt absolut diehohen Anforderungen eines Krankenhauses der Maximal-versorgung. „Wir erhielten die kompromisslose Unterstüt-zung seitens des Klinikumsvorstandes“, betonen die bei-den Projektleiterinnen. „Das DINZ ist inzwischen eine treibende Kraft für das gesamte Klinikum geworden!“. Aus-gehend von den speziell dafür vorgenommenen Analysenkonnten sich Verfahrensweisen und Standards für das gesam-te Klinikum ableiten lassen, die regelmäßig überprüft undvon den Verantwortlichen immer wieder angepasst werden.

Simone Pflug

Dr. med. MBA Cornelie Haag, Oberärztinder Medizinischen Klinik I. Foto: UKD

Quelle: UKD

Weitere Informationen unter:www.uniklinikum-dresden.de

„Das Diagnostisch-Internistisch-Neurologische Zentrum (DINZ) ist inzwischen eine treibende Kraft für das gesamte Klinikum geworden!“

Projektleiterinnen PD Dr. Maria Eberlein-Gonska und Dr. med. MBA Cornelie Haag

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64 Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

KulTour Mitteldeutschland

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Das BEST WESTERN Hotel am Schlosspark feierte im Som-mer sein zehnjähriges Bestehen in Lichtenwalde. Der Erfolgspricht für sich. Seit 2009 konnte die durchschnittliche Aus-lastung des Hotels um 2,2 Prozent gesteigert werden underreicht heute 42 Prozent. Außerdem wurden die Gäste-übernachtungen von 14.300 auf nahezu 17.000 im Jahr2010 erhöht. Der Gesamtumsatz verzeichnet eine Steige-rung um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

„Qualitätsbewusstsein muss gelebt werden. Es kommt dar-auf an, die Erwartungen der Kunden zu erkennen und effek-tiv im Haus umzusetzen“, so Geschäftsführerin Jutta Braun.„Hohe Servicebereitschaft, Kundenfreundlichkeit und Wohl-fühlatmosphäre sind neben Ambiente, Regionalität undeiner perfekt aufeinander abgestimmten technischen Basis,

entscheidende Kriterien für ein Wiederkehren eines Gastes.Der Aufenthalt soll für unsere Gäste ein Gesamterlebnissein, ob kulinarisch oder aktiv.“ „Unsere Mitarbeiter ver-stehen sich als Teil des Kundenerlebnisses“ berichtet dieDirektorin des Hauses Ines Hanisch-Lupaschko über dashauptsächlich regionale Team. Innovation und Qualität wirddem Hotel seit 10 Jahren bescheinigt, denn das Hotel amSchlosspark ist bis heute unter den Top 10 der Quality Award-Gewinner.

Qualität und Zusammenarbeit ist auch in der Küche gefragt.Die Gaumen der Besucher werden vorrangig mit frischen,regionalen Produkten und Speisen verwöhnt. In gemütlicherAtmosphäre des neu gestalteten Restaurants, können Buf-fets und aufwendige Menüs genossen werden. WB

Sächsisch, Barock, ModernBest Western Hotel am Schlosspark feierte zehnjähriges Bestehen in Lichtenwalde

Ines Hanisch-Lupaschko ist die Direkto-rin das BEST WESTERN Hotels amSchlosspark in Lichtenwalde.

Entwicklungskonzepte und Investitionsschwerpunkterund um die neuen Seen- und Kanallandschaften imLeipziger Raum und in der Lausitz stehen im Mittel-punkt des 4. Seenland-Kongresses am 16. Februar2012 in Leipzig.

Erstmals werden die Ergebnisse der „Potenzialanalyse Saale-Elster-Kanal“ präsentiert und dabei Wertschöpfungsvermögenund technische Machbarkeit einer Anbindung Leipzigs andas deutsche Binnenwassernetz beleuchtet. BisherigeZwischenergebnisse lassen nach Angaben des Saale-Elster-Kanal Förderverein e. V. erkennen, dass das Projekt gesamt-wirtschaftlich und nicht nur auf den Wassertourismus bezo-gen für die gesamte Region betrachtet werden muss.Ein weiteres zentrales Thema des Kongresses ist die effek-tivere Vernetzung aller wirtschaftlichen, kommunalen undpolitischen Akteure sowohl im Leipziger Neuseenland alsauch im Lausitzer Seenland. Das „Seenland-Netzwerk“ lädtam Nachmittag zum Austausch über konkrete Bau- undAnsiedlungsvorhaben ein. Parallel informiert das Fachpro-gramm zu alternativen Antriebsarten bei Booten sowieAnforderungen an die Beschaffenheit eines optimalen Tauchreviers. Der Seenlandkongress findet am ersten Tagder Wassersportmesse Beach & Boat statt und richtet sichan Investoren, Unternehmen, Tourismusverbände sowie

kommunale Partner. Im Wettstreit der Regionen werde sichdas Leipziger Neuseenland in Zukunft noch deutlicher posi-tionieren, kündigte vor diesem Hintergrund Landrat Gey an:„Die attraktiven Wassersport- und Naherholungsgebieterund um die neuen Seen in Verbindung mit Hochkultur undWissenschaft in Leipzig sind ein Image- und Standortfak-tor, mit dem wir viel aktiver werben müssen. Dieses Signalsoll vom Seenland-Kongress ausgehen.“ In den kommen-den Jahren werden Stadt Leipzig und Umland deshalb weitstärker kooperieren: „Wir debattieren über eine gemeinsa-me schlagkräftigere Vermarktungsstrategie und über einegemeinsame regionale Wirtschaftsförderung von Stadt undRegion - denn wir sitzen in einem Boot, da sind getrennteStrukturen hinderlich.“

Intensivere Zusammenarbeit lautet gleichfalls das Schlag-wort im Lausitzer Seenland: „Am 1. April 2012 wird derTourismusverband Lausitzer Seenland gegründet als gemein-same einheitliche Vermarktungsorganisation für Branden-burg und Sachsen. Auf dem Seenland-Kongress werden wirdie neue Struktur vorstellen“, teilte Professor Dr. HolmGroße, Geschäftsführer der Marketing-Gesellschaft Ober-lausitz-Niederschlesien mbH und stellvertretender Vorsit-zender des Fördervereins Lausitz, mit.

PM/CH

Wasserspiel(t)räumeSeenland-Kongress erörtert Entwicklungs- und Investitionsmöglichkeiten im Leipziger und Lausitzer Seengebiet

Mit einem eindeutigen Gewinner ging„Dein Lieblingssee“ 2011, das großeVoting des Internetportals Seen.de inder Nacht zum 1.11. 2011 zu Ende. AufPlatz zwei schaffte es überraschend derCospudener See aus Sachsen und über-holte damit in einem knappen Kopf anKopf Rennen noch den drittplatziertenBodensee.

Foto: LTM/Andreas Schmidt

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65Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

KulTour Mitteldeutschland

Ausweg aus der KontrollillusionBuchtipp von WortReich sowie Grun & Partner: Bernd Sprenger - Die Illusion der perfekten Kontrolle

„Life is what happens to you while you´rebusy making other plans."

John Lennon(Leben ist das, was einfach passiert,

während du eifrig andere Pläne schmiedest.)

Gemessen an früheren Generationen genießen wir ein hohesMaß an Sicherheit und Wohlstand. Trotzdem empfindenviele Menschen latent Angst und Unsicherheit. Um dieseAngst, ausgelöst durch Unwägbarkeiten und Erfahrungender Unberechenbarkeit in den Griff zu bekommen, ent-wickeln sie ein ausgeprägtes Kontrollbedürfnis – im beruf-lichen, gesellschaftlichen Umfeld ebenso wie im privaten.Der Wunsch nach Kontrolle und Orientierung gehört zu denseelischen Grundbedürfnissen. Wer aber nur auf Kontrollesetzt, erreicht ein Leben voller Angst und Einengung.

Bernd Sprenger verfolgt diese Paradoxie und zeigt anvielen Beispielen eindrucksvoll, dass unser Wunsch nachKontrolle in starkem Kontrast zur Erfahrung steht, dass wirviele, wenn nicht die meisten Umstände unseres Lebensnicht wirklich kontrollieren können. Im Gegenteil: je mehrKontrolle wir ausüben, desto eher passiert das Befürchte-te. Die Lösung liegt darin, bewusst auf Kontrolle zu ver-zichten, loszulassen und zu erfahren, dass weniger Kon-trolle zu mehr Sicherheit im Leben führen kann.

„Die Idee, alle Bereiche des Lebens im Griff haben zukönnen, ist gefährlich. Oft genug führt sie gerade zu ihrem

Gegenteil: nachlassendes Engagement der „Kontrollierten",Gefühle von Hilflosigkeit bis hin zu Burn-out. Das engagiertgeschriebene Buch habe ich mit Gewinn gelesen. Es zeigtden Ausweg aus der Kontrollillusion: Achtsamkeit, Vertrau-en und Partizipation sind für alle Bereiche der sozialen Tätig-keit, von der Psychotherapie bis zur Unternehmensführung,bedeutsam." Prof. Arist v. Schlippe, Universität Witten-Herdeck

Bernd Sprenger:Die Illusion der perfekten KontrolleKösel Verlag München, 2009 , 221 S.

Kinder hinter der KameraMedienpädagogen geben Erfahrungen und Erkenntnisse aus Filmprojekt weiter

Das Projekt „Ich SpielFILM!" – Medienkompetenzförde-rung in der KiTa hat Ende November den 1. Platz beimMedienpädagogischen Preis 2011 der Sächsischen Lan-desanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM)und des Sächsischen Staatsministerium für Kultus und Sportgewonnen. Ausschlaggebend für die Auszeichnung warnicht nur die beeindruckende Arbeit mit den Kindern, son-dern auch der medienpädagogische Leitfaden für Erzieher/- innen, mit den bei dem Projekt gesammelten Erfahrun-gen und Methoden.

Unter Anleitung der SPI Soziale Stadt und Land Entwick-lungsgesellschaft mbH haben 5- und 6-jährige Kinder der

KiTa Kinderland der AWO Leipzig Stadt Technik wie Film-kamera, Licht und Bluescreen kennen gelernt. Sie habenausprobiert, wie Bilder in den Fernseher kommen, wie mitselbstgemalten Kulissen Zauberwälder entstehen und wieman Häuser zum Fliegen bringt. In einer zweiten Phasewurde mit den Kindern „Der Zauberer von Oz" verfilmt undzum Abschluss des Projekts in der KiTa, vor Eltern, Kindernund Erzieher/innen vorgestellt.

PM/CH

wirtschaftsjournal.de/id11126502

wirtschaftsjournal.de/id11126501

Der Autor

Dr. med. BerndSprenger, geboren1954, ist Facharztfür Psychosomati-sche Medizin undPsychotherapie undFacharzt für Allge-meinmedizin. Nach15 Jahren als Chef-arzt von psychoso-matischen Kliniken eröffnete er 2009 eine Privat-praxis in Berlin. Außerdem ist er als Coach mitSchwerpunkt Burn-out-Prophylaxe und als Supervi-sor und Berater für Organisationsentwicklung inKliniken und Behörden und Firmen tätig. Umfang-reiche Vortrags- und Seminartätigkeit.

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66 Wirtschaftsjournal | Dezember 2011

In eigener Sache

ImpressumVWJ Verlag Wirtschaftsjournal GmbHOtto-Schmerbach-Straße 19, 09117 [email protected]

Geschäftsführer:Jörg Sattler (V.i.S.d.P.)

Redaktion:ChefredakteurinClaudia HillmannTelefon: 0341 [email protected]

Leiter Sonderpublikationen:Wolfgang BaltzerTelefon: 0371 [email protected]

Redakteurin Region Chemnitz:Stefanie Rudolph

Redakteurin Region Dresden:Simone Pflug

Sekretariat/Buchhaltung:Kathrin SchiffmannTelefon: 0371 33492-0Telefax: 0371 33492-20

Foto:Wolfgang Schmidt

Redaktionsschluss dieser Ausgabe:06. Dezember 2011

Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Datenträgerund Fotos wird keine Haftung übernommen. Für dieRichtigkeit der Beiträge sind die Autoren verantwortlich.Die Beiträge geben die Meinung der Autoren, jedochnicht unbedingt die Ansicht der Redaktion wieder. Nach-druck nur mit Genehmigung des Verlages und unterAngabe der Quelle.

Titelbild:Wolfgang Schmidt

Anzeigenverkauf/Projektmanager:Monika Fröhlich, Stefan Hohmeister,Lothar Mätzold, Marcus Nürnberger,Joachim Porstein, Jörg Winkler

Layout/Satz/Grafik:Andreas LorenzWerbung & KommunikationTelefon: 0371 33492-14 Mobil: 0179 5054087

Druck:Druckhaus Dresden GmbHTelefon: 0351 31870-13

CO2-klimaneutral gedrucktZertifikationsnummer: 824-53211-0510-1007www.climatepartner.com

Erscheinungshinweise:Monatlich. Die nächste Ausgabe erscheint in der 4. KW 2012Redaktionsschluss: 05.01.2012

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 2 vom Januar 2007

Wie die SchwarzeKunst farbig wurde

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Schwar-ze Kunst farbig: Welche technischen Vorausset-zungen dazu notwendig waren und wie erstaun-lich vielfältig und farbenprächtig die Ergebnissedes frühen Mehrfarbdrucks sind, zeigt das Museumfür Druckkunst Leipzig in der Sonderausstellung„Von der Lithografie zum Offsetdruck. Die Leip-ziger Kunstanstalt Carl Garte und die SammlungHans Garte“ vom 3. Februar bis 13. Mai 2012.

Die zweiteilige Ausstellung beleuchtet zunächstdie Ansichtskartenproduktion der Leipziger Kunst-

anstalt Carl Garte um 1900. Das damals boo-mende Massenmedium Ansichtskarte veran-schaulicht, wie wichtig Design und Farbgestal-tung waren, um auf diesem hart umkämpftenMarkt zu bestehen. Dargestellt wird zudem dietechnische Experimentierfreude zu Beginn desMehrfarbdrucks für Massenauflagen. AusgewählteExponate illustrieren die damals vorherrschendeDrucktechnik der Chromolithografie, die bald auchmit anderen Techniken kombiniert wurde.

Der zweite Teil der Ausstellung widmet sichdem Offsetdruck, in den die Kunstanstalt Garteab 1912 als einer der ersten Betriebe in Deutsch-land investierte. In der Frühphase wurde dieseDrucktechnik noch nicht im Buch- und Zeitungs-druck genutzt, sondern vor allem für Ansichts-karten, Plakate, Reklame und Verpackungen.

Die Ausstellung entstand in Kooperation mitdem Deutschen Zeitungsmuseum Wadgassen, derInternationalen Senefelder-Stiftung Offenbachund dem Sammler Gerhard Stumpp, Stuttgart.

Das Schwerpunktthema in der Januarausgabe:

Autowelt 2012Gleich zu Beginn 2012 startet das Wirtschafts-journal mit dem Thema „AUTOWELT" und gibtallen Unternehmen und Zulieferern der Automo-bilbranche die Möglichkeit, sich einer breitenÖffentlichkeit zu präsentieren. Auch Ihre Kom-petenzen als Vertreter oder Zulieferer der Bran-che möchten wir präsentieren.

Das Besondere: Durch die Publikation in Deutschund Englisch erreichen Sie auch internationaleMärkte und Kunden. Neben Einblicken in dieaktuelle Situation der Branche widmen wir unsauch den Fragen der Energieeffizienz und desUmweltschutzes sowie der Fachkräftesicherung.Zukünftige Entwicklungstrends zeigt die Ausein-andersetzung mit der Mobilität von morgen, beider nicht nur die Elektromobilität eine Rolle spie-len wird. In abwechslungsreichen Reportagen,Berichten und Portraits werden Innovationen,

Menschen und Erfolgsgeschichten im Mittelpunktvon „AUTOWELT" stehen. Durch die engeZusammenarbeit mit Branchenspezialisten garan-tieren wir lesenswerte und fachlich fundierte Bei-träge. Claudia Hillmann

Ein neues Stück „Autowelt“ entsteht auch gerademit der zweiten Erweiterung des Porsche-Werkesbei Leipzig.

Foto: LBBW GVZ Entwicklungsgesellschaft Leipzig mbH

Ansichtskarte Leipziger Messe, um 1910.Foto: Sammlung G. Stumpp, Stuttgart

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Page 67: Dezember Ausgabe 2011

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Die BMW Niederlassung Chemnitz sowie der neue BMW 1er gratulieren zu 20 Jahre Wirtschaftsjournal! In den kommenden Jahren freuen wir uns auf viele interessante Berichte aus unserem vielfältigen Wirtschaftsraum und wünschen dem Journal weiterhin viel Erfolg. Wie auch das WirtschaftsJournal verfügt der neue BMW 1er über einen ganz eigenen Charakter. Erleben Sie modernes, sportliches Design, beeindruckende Agilität durch die kraftvollen

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* Abhängig vom individuellen Fahrverhalten; ermittelt in BMW interner Verbrauchsstudie.

gilt nur bei gleichzeitigem Abschluss eines BMW Leasingvertrages mit der BMW Bank GmbH für alle neuen BMW 1er Modelle vom 14.11.2011 bis 30.12.2011.

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Page 68: Dezember Ausgabe 2011

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