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DIGITALE SPORT MEDIEN Magazin Digitale Sport Medien Ein Magazin von RESULT Sports Ausgabe 47 | Dezember 2014 Das Fachmagazin für Anwender und Entscheider der digitalen Medien im Sport THEMEN Sport & Recht HC Spartak Moskau Wintersport INTERVIEWS Marco Hagemann Hans Sarpei FC Schalke 04 . DATEN Fanzahlen von Basketball, Eishockey, Formel 1, Fußball & Handball

Digitale Sport Medien - Dezember Ausgabe

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Digitale Sport MedienEin Magazin von RESULT Sports Ausgabe 47 | Dezember 2014

Das Fachmagazin für Anwender und Entscheider der digitalen Medien im Sport

THEMENSport & Recht HC Spartak MoskauWintersport

INTERVIEWSMarco HagemannHans Sarpei FC Schalke 04

.

DATENFanzahlen von Basketball, Eishockey, Formel 1, Fußball & Handball

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EDITOR’S LETTER

InhaltsverzeichnisDigitale Sport Medien

3 Editorial

4 Globaler Club, localer contentFC Schalke 04 erzählt über die globale Strategie des Klubs

7 Marco Hagemann Social-Media-Welt des Fußballkommentators

10 1.Bundesliga Fanzahl-Rankings der 1. Fußball Bundesliga.

11 Hans sarpei Das deutsche Facebook-Phänomen berichtet über seine Social-Media-Aktivitäten.

13 Sport und recht Neue Kolumne des Magazin über rechtliche Besonderheiten der sozialen Netzwerke.

16 Europäische Top25 Fanzahl-Ranking der europäischen Fußballvereine

17 Europäische Top25 Fanzahl-Ranking der europäischen Eishockeyverein

18 europäische Top 25 Fanzahl-Ranking der europäischen Basketballvereine

19 europäische Top 25 Fanzahl-Ranking der europäischen Handballvereine

20 HC Spartak Wie der russische eishockey-Club dem Zwangsabstieg mit Social Media trotzt.

24 Social Media Ausland Fußballvereine in der brasilianischen und mexikanischen Fußballligen.

27 Skispringen Florian Gress analysiert die Social-Media-

Aktivitäten der Ski-Springer.

30 2. Bundesliga Fanzahl-Rankings der 2. Fußball Bundesliga

31 3. Bundesliga Fanzahl-Rankings der 3. Fußball Liga

32 NHL Fanzahl-Rankings der NHL

33 MLS Fanzahl-Rankings der MLS

34 NBA Fanzahl-Rankings der NBA

35 Beko BBL Fanzahl-Rankings der Beko BBL

36 DKB HBL Fanzahl-Rankings der DKB HBL

37 DEL

Fanzahl-Rankings der DEL

38 Europäischen Ligen

Fanzahl-Rankings der Premier League, La Liga, Serie A und Ligue 1

42 Zu GUTER LETZT Das Aus des Fangates

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herzlich Willkommen zur Dezember-Ausgabe der Digitale Sport Medien.

Weihnachten steht unmittelbar bevor, eine Zeit der Ruhe und der Familie. Diese Zeit zum Entspannen wünschen wir auch den Verantwortlichen der Digitalen Club Medien in Clubs und Sportorganisationen. Obwohl wir wissen, dass dies auch nur begrenzt möglich sein wird. Die Mannschaften im Eishockey stehen vor einem intensiven Programm direkt nach den Feierlichkeiten, auch international rollt der Fußball, historisch sind Bank Holiday und die Spiele zwischen den Jahren die Spieltage mit den meisten Besuchern in England. Und selbstverständlich will die Zielgruppe von ihren Lieblingsclubs, -Athleten, etc. mit interessanten und exklusiven Inhalten ‚versorgt’ werden.

Relevante Daten gewinnen an Bedeutung

Wir werden fleißig für Sie sein. Wir planen einige Neuerungen am Magazin, dazu steht im März unser Jubiläum zur 50. Ausgabe an. Das bedeutet auch über fünfzig Monate an Daten in den digitalen Medien. Sehr beeindruckend, wenn wir auf die Anfänge zurückblicken. Diese ziehen wir auch heute noch immer wieder zu Rate, wenn neue Plattformen bei Vereinen zum Einsatz kommen, um die Steigerungsraten der ersten Monate zu verfolgen. Daraus entstehen dann in unserem Profil sogenannte vorhersehbare Modelle, die wir dann auch in unsere kommerziellen Ansätze und Einsätze integrieren. Der digitale Markt spricht sehr intensiv über BIG DATA, wir bei RESULT fokussieren uns vielmehr um RELEVANT DATA – relevante Daten, die den Vereinen und Organisationen einen Vorsprung geben, sei es durch Wissen, sei es eben durch Vorhersehbarkeiten.

Spieler als Markenbotschafter

Und diese Vorhersehbarkeit ist auch im Bereich der Transfertätigkeiten eingetreten. Spieler, die über eine große digitale Reichweite verfügen, treten in den Fokus von Entscheidungsträgern. So werten wir auch den kurz bevorstehenden Transfer von Xizhe Zhang von Beijing Guoan, China zum VfL Wolfsburg. Zhang wird im kommenden Monat 24 Jahre alt, hat 10 Nationalspiele für China und kann, laut Aussagen von Verantwortlichen, den Sprung in die Fußball Bundesliga schaffen.

Wir haben in den chinesischen Netzwerken recherchiert und interessante Tatsachen gefunden. Zhang steht bei über 1,29 Millionen Fans bei SinaWeibo, der Plattform, auf der auch der VfL Wolfsburg seit einigen Monaten aktiv ist und ca. 127.500 Fans (14.12.) zählt. Seitdem der Spieler mit dem VfL in Verbindung gebracht wurde, verbessert sich der Vfl Wolfsburg deutlich stärker als zuvor. Die Reichweite des Spielers ist natürlich auch für die Sponsoren des Clubs von Interesse. Somit sehen wir den 1. (in)offiziellen Transfer mit Digitaler Reichweite als eines der wichtigsten Argument kurz vor dem Abschluss.

Die Dezember-Ausgabe

Mit der Dezember-Ausgabe brechen wir einige internen Rekorde, denn mit 43 Seiten ist es die stärkste Ausgabe bisher. Dazu bieten wir die wohl größte Anzahl der Tabellen und Übersichten in den Digitalen Medien. Mit den Fußball-Ligen von Brasilien und Mexiko ergänzen wir unsere globalen Übersichten. Die Fallstudien sind besonders interessant gewählt, denn der FC Schalke 04 hat mit seinen Twitter-Interview von Atsuto Uchida die eigenen Erwartungen um ein vielfaches übertroffen. HC Spartak Moskau musste sein Profi-Team aus finanziellen Gründen vom Spielbetrieb abmelden, spielt allerdings mit einer Junior-Mannschaft weiter UND wächst in den Digitalen Plattformen auch weiter... Mit Marco Hagemann, Hans Sarpei führten wir Expertengespräche und unser Florian Greß setzt seine Beobachtungen im Wintersport fort.

Damit genug der Vorrede – ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre

Wir verabschieden uns aus dem Jahr 2014 mit den besten Wünschen – Ihnen Allen ein angenehmes Weihnachtsfest und frohe Festtage

Ihr Mario Leo & das Team von RESULT Sports

EDITORIAL

„Relevante Daten gewinnen an Bedeutung“

„Spieler als Markenbotschafter“

UNSERE BEOBACHTUNGEN

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GLOBALER CLUB, LOKALER CONTENTMarco Niesner vom Champions-League-Teilnehmer FC Schalke 04 gab den „Digitale Sport Medien“ einen detaillierten Einblick in die Internationalisierung der Club Medien der Königsblauen.

ABB. Die Aktion mit dem Spieler war ein voller Erfolg

Der direkte Dialog und Kontakt mit der Zielgruppe, ein sehr wichtiges Argument für den Einsatz der Digitalen Medien. Auch beim FC Schalke 04?

Ja, unbedingt. Wir legen hohen Wert auf Interaktion und die zielgruppengerechte Ausspielung von Inhalten, sowohl bei der Auswahl der passenden Plattform als auch bei der Bereitstellung von Content innerhalb eines Kanals, beispielsweise regions-/sprachspezifisch oder durch andere Targeting-Maßnahmen.

Man sagt, man sollte eine globale digitale Strategie haben. Dies muss aber dann lokal umgesetzt werden. Hat sich die Herangehensweise beim FC Schalke 04 in den vergangenen Monaten verändert? Wenn ja: Wie?

Das Thema Internationalisierung spielt eine wichtige Rolle innerhalb unserer Club-Media-Strategie. Der Claim „Globaler Club, lokaler Content“ trifft daher gut auf uns

zu, der Erfolg unserer Global Page bei Facebook, der Twitter-Kanäle in inzwischen drei Sprachen oder unserer Aktivitäten in China bestätigen uns dabei.

Wie kann man sich die Planung einer solchen Aktion vorstellen? Kommen Ideen spontan oder gibt es einen Ideen-Pool?

Klar ist, das bei einem Fußballclub häufig spontan Content entsteht und rasch ausgespielt werden will. Darüber hinaus existiert ein Content-Plan für den Bereich Club Media, da nicht nur unterschiedliche Kanäle eng miteinander verzahnt sind, sondern auch viele Abteilungen Inhalte in den Clubmedien platziert wissen wollen. Aktionen und Kampagnen werden mit Vorlauf geplant, wie zum Beispiel unsere sehr erfolgreiche Instagram-Kampagne #ThisIsSchalke oder die historische Rubrik #weisstenoch auf Google+.

INTERVIEW I FC SCHALKE 04

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Wie zugänglich ist die Mannschaft bzw. kommen Spieler auch auf die Club Medien Abteilung und sagen, lasst uns doch mal was machen?

Unsere Spieler sind natürlich wichtige Hebel, sowohl für die emotionale Bindung der Fans zum Club, als auch für die Steigerung der Interaktion bei dialogbasierten Aktionen. Unsere Spieler sind offen für das Themenfeld Club Media, der Austausch ist eng und gut.

Atsuto Uchida ist ein absoluter Fan-Liebling, mit einem sehr hohen Bekanntheitsgrad und allerhöchster Wertschätzung. Wie wichtig ist das für die Club Medien Abteilung?

Wir sind froh, Atsuto als Spieler beim FC Schalke 04 zu haben. Darüber hinaus sind wir jedes Mal aufs Neue über den Impact erstaunt, den wir mit ihm auf unseren japanischen Kanälen erzeugen. Unser Erfolg in Japan wäre ohne ihn so nicht möglich, das steht fest. Aber Atsuto genießt bei allen Fans des FC Schalke 04 hohes Ansehen.

Interaktionen auf Facebook und Twitter mit Spielern beobachten wir derzeit europaweit sehr häufig. Ist der Aufwand in der Planung überschaubar. Was gibt es beachten?

Neben der infrastrukturellen und logistischen Vorplanung ist aus unserer Sicht ein schlanker und schnörkelloser Ablauf wichtig. Das Zeitfester der Aktion ist meistens kurz, umso wichtiger ist, dass möglichst viel Output dabei erzeugt wird. Bei Interaktion mit ausländischen Spielern ist daher ein Vorbriefing des Dolmetschers unerlässlich, der zudem Vorkenntnisse für die Bedienung sozialer Netzwerke mitbringen sollte, um „Lost in translation“-Situationen zu vermeiden. Darüber hinaus ist es uns wichtig, mit Personen zusammenzuarbeiten, die Spieler und Umfeld bereits kennen. Nicht zuletzt müssen die Eingaben vom Spieler selbst kommen; Bei Chats ist Authentizität das A und O.

Wie viel Vorlaufzeit benötigt eine solche Fragestunde? Setzt man in der Planung auch schon Ziele im Hinblick auf die Reichweite bzw. die Interaktionen?

Ich glaube, es wäre vermessen, sich im Vorfeld messbare Ziele zu setzen. Man sollte aber in der Planung schon genau hinschauen, welches Medium bei welcher Aktion den besten Fit darstellt. Uns war es wichtig, nach zwei Twitter-Chats unseren Fans auch die Möglichkeiten anderer Kanäle in puncto Dialogmaßnahmen aufzuzeigen. Und man sollte die Zeitverschiebung bei einer internationalen Aktion im Blick haben. Selbst die inhaltlich faszinierendste Aktion verpufft, wenn sie nachts um 3 Uhr im Zielland ausgespielt wird.

Wie lief die Kommunikation zur Fragestunde?

Wir haben die Aktion im Vorfeld mehrfach breitflächig sowohl im Zielland angekündigt, als auch durch targeted posts japanische Communities in anderen Ländern auf den Q&A aufmerksam gemacht.

Gab es einen festen Zeitplan und wie lange war die Fragestunde angesetzt?

Ja. Der Zeitplan stand fest und wurde im Vorfeld exakt kommuniziert. Die Fragestunde war für 30 Minuten angesetzt, da „Uschi“ im Anschluss einen weiteren clubinternen Medientermin wahrnehmen musste.

Könnt ihr uns einen Eindruck vermitteln, wie der Ablauf vor Ort durchgeführt wurde? Gab es eine Vorauswahl bzw. inwiefern hatte der Spieler auch Freiheiten zur Beantwortung bzw. Auswahl der Fragen?

Um die Authentizität in der Beantwortung nicht einzuschränken, hatte der Spieler alle Freiheiten bei der Auswahl und der Beantwortung der Fragen. Wir haben uns sehr darüber gefreut, dass der Spieler von sich aus den Hinweis gegeben hat, dass man sein Trikot im japanischen Onlineshop kaufen kann. Und angesichts rund 20.000 eingehender Fragen in 30 Minuten wäre eine Vorauswahl ohnehin nicht möglich gewesen. Atsuto hat versucht, die im Q&A topgerankten Fragen zu beantworten, so viele er in der Zeit schaffen konnte. Er hat sich verhältnismäßig viel Zeit genommen, um User-Kommentare zu studieren und abzuwägen, welche Antworten/Tipps auch hilfreich für andere Follower seien könnten.

INTERVIEW I FC SCHALKE 04

ABB. Marco Niesner, Social Media Redakteur, FC Schalke 04

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Wie war die Resonanz der Zielgruppe?

Überwältigend! Fans haben während des Q&A Bilder von Kindern und Katzen in der Hoffnung gepostet, dass Atsuto dann eher auf ihre Frage antworten würde. Antworten von ihm haben innerhalb des Q&A’s mitunter über 1.000 Likes erhalten. Und in der Nachberichterstattung haben wir viele Kommentare gelesen, in denen sich unsere Fans in Japan teils sehr emotional über die einzigartige Möglichkeit, mit ihrem Star in Kontakt zu treten, bedankt haben. Zahlreiche Follower wollten bereits kurz nach dem Ende der Aktion den nächsten Chat-Termin wissen.

Gab es auch einen kritischen oder negativen Moment zu überstehen?

Nein, keinen einzigen.

Könnt ihr uns Zahlen nennen, in Bezug auf Fragen gestellt, beantwortete Fragen, Reichweite, etc.?

Der Q&A brachte einen Fanzuwachs von 18% auf der japanischen Page (facebook.com/S04.jp). Alleine durch die Vorankündigungsposts wurden kumuliert ca. 350.000 Personen erreicht und ca. 11.000 Likes sowie rund 400 Shares erzielt. Der Q&A selbst erreichte rund 500.000

Personen bei annähernd 20.000 gestellten Fragen in der Spitze.

Wie war das Feedback des Spielers?

Atsuto hatte sehr viel Spaß an der Aktion, konnte aber auch Unterschiede in der Art der Fragen und der Tonalität gegenüber den Twitter-Chats, die wir bereits mit ihm absolviert haben, feststellen. Die Fragen auf Facebook waren vereinfacht ausgedrückt privater, während die im Twitter-Chat fußballspezifischer waren. Er ist absolut aufgeschlossen gegenüber weiteren Club-Media-Aktionen.

Wie lautet euer Fazit?

Die Aktion war ein voller Erfolg, nicht nur aufgrund der erzielten Werte, sondern auch bezogen auf Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag.

Wird es eine Wiederholung in einem anderen Markt/ Land geben?

Mit Sicherheit!

Herr Niesner, vielen Dank für ihre ausführlichen Antworten!

INTERVIEW I FC SCHALKE 04

ABB. Ankündigung der Aktion bei Twitter

ABB. Im Unterschied zu Twitter waren die Fragen der Fans auf Facebook

privater

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SOCIAL MEDIA? UNABDINGBAR!Marco Hagemann, u.a. Fußballkommentator der DFB-Elf bei der EM-Quali 2014 auf RTL, äußert sich im Gespräch mit DSM-Reporter Florian Greß über die Entwicklungen seiner öffentlichen Profile im Netz sowie den Gründen, warum die sozialen Netzwerke inzwischen unverzichtbar in seinem Berufsfeld geworden sind.

ABB. : Der gebürtige Gütersloher wechselte dieses Jahr von Sky zu RTL (Credit: RTL / Stefan Gregorowius)

Hallo Herr Hagemann, auf Facebook stehen Sie inzwischen bei 8.300 Fans – wie zufrieden sind Sie damit? Worin sehen Sie das Hauptziel des Auftritts auf Facebook? Ich bin auf jeden Fall zufrieden damit. Ich habe mir gar nicht so viele Gedanken über die Anzahl der Fans gemacht, die ich einmal erreichen möchte, als ich mit einem öffentlichen Facebookaccount gestartet bin. Mir geht es hauptsächlich darum, Meinungsbeiträge zu bestimmten Themengebieten des Sports und meine persönliche Arbeit bzw. besondere Eindrücke den Nutzern näher zu bringen. Darüber hinaus soll es auch eine Diskussionsplattform bieten. Diese Ziele wollte ich und habe ich erreicht. Deshalb bin ich Stand jetzt über die Entwicklungen absolut zufrieden, wie viele sich das anschauen und darüber diskutieren. Ich versuche deshalb auch so viele aufkommende Fragen wie möglich immer wieder zu beantworten.

Auf Twitter sind es 7.500 Follower. Wie wichtig ist Ihnen die Kurznachrichtendienstplattform? Welche Plattform ist Ihnen grundsätzlich sympathischer?Mein Twitter-Kanal ist mit meinem Facebookkanal verbunden,

sodass die Facebookbeiträge auch immer auf Twitter erscheinen und umgekehrt. Auf Twitter versuche ich die Dinge natürlich sehr aktuell zu halten. Aufgrund der verkürzten Zeichenanzahl automatisch auch etwas kurzweiliger. Auf Facebook kann man sich hingegen mehr austoben: Ein Video hochladen oder einen längeren Text verfassen.

Nichtsdestotrotz macht Twitter aber mindestens genauso Spaß, um beispielweise einmal Wortspiele zu kreieren. Auch Diskussionen sind dort natürlich möglich, wenngleich nicht wie in der Ausführlichkeit von Facebook.

Seit der EM-Quali 2014 kommentieren Sie für RTL die Spiele des DFB-Teams für RTL. Die bisherigen Duelle sahen bis zu 12 Mio. Fußballfans – inwiefern macht sich dieses größere Publikum auch durch höhere Interaktionen auf Ihren Plattform bemerkbar?

Also grundsätzlich ist der Ansturm nun nicht so stark wie man es bei den Einschaltquoten vermuten könnte. Von den 12 Mio. ist sicherlich auch ein Großteil gar nicht auf Facebook vertreten. Dennoch macht es sich natürlich bemerkbar, dass eine höhere

INTERVIEW I HAGEMANN

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Interaktion vorherrscht – und zwar sowohl im positiven Sinne als auch im negativen Sinne. Da entlädt sich so einiges. Es hält sich aber alles noch im Rahmen.

Analysieren Sie denn auch Ihre Plattformen? Schauen Sie sich die Reichweiten der Beiträge an, um daraus Schlussfolgerungen zu ziehen, in der Zukunft die Strategie dann möglicherweise anzupassen?

Meine einzige Strategie ist eigentlich möglichst authentisch zu sein. Wenn ich der Meinung bin, ich müsste den Fans bzw. Followern etwas mitteilen, dann tue ich das, ohne dabei eine gezielte Strategie, die nach Reichweite und Wachstum ausgerichtet ist, zu verfolgen. Manchmal bin ich aber auch mehrere Tage passiv, wenn es meiner Meinung nach kein aktuelles Thema gibt, über das es sich zu äußern lohnt. Beobachtet wird die Reichweite aber natürlich schon – gerade als der Wechsel von mir von Sky zu RTL bekanntgegeben wurde, waren meine Beiträge sehr gefragt. Vor allem mit Videos erreiche ich sehr viele Nutzer – egal ob das nun eine private Aufnahme ist oder aus dem Stadion. Wenn ich dann sehe, dass sich ein Video 20.000 Fans ansehen, dann ist das schon sehr erfreulich. Dennoch fühle ich mich dann nicht gezwungen, von nun an alle drei Tage ein neues Video zu veröffentlichen.

Inwieweit informieren Sie sich dann bspw. über aktuelle Hashtag-Trends, um eine möglichst hohe Reichweite auf Twitter zu generieren?

Konkret Gedanken mache ich mir darüber nicht. Es ist einfach inzwischen ein Art Automatismus, dass ich beispielweise bei der UEFA Champions League automatisch den Hashtag #ucl verwende – genauso wie bei den Spieltagshashtags. Das ist dann einfach ein Automatismus, der in Gang gesetzt wird, sodass ich am Ende des Tweets immer noch ein paar Zeichen für den Wettbewerb bzw. das entsprechende Match übrig habe.

Einmal andersherum geragt: Wie entscheidend sind inzwischen die sozialen Netzwerke, um als Fußballkommentator zu recherchieren, sich auf die Partien vorzubereiten? Kann man darauf heutzutage überhaupt noch verzichten, um bspw. Stimmungen in den Fanlagern aufzuschnappen oder sich über Twitter sekundenaktuell über Transfers oder Verletzungen zu informieren?

Ich halte dies für sehr wichtig. Das hilft mir sowohl beim Fußball als auch beim Tennis auf die Vorbereitung meiner Einsätze. Insbesondere die Tennisprofis sind inzwischen allesamt auf Twitter, Facebook oder Instagram und informieren ihre Fans, was sie beispielsweise im Vorfeld einer Partie gemacht haben. Dies ist dann immer eine interessante Info, um es dann in den Live-Kommentar unterzubringen. Ganz egal, wo das Abschlusstraining stattfand oder ob am Tag zuvor noch einmal ein bestimmtes Restaurant besucht wurde – wenn man diese Geschichten aufsaugt und sich zu Nutze macht, ist das ein deutlicher Mehrwert als Informationsquelle. Bei Bundesligavereinen habe ich es zudem schon häufiger erlebt,

dass tatsächlich Aufstellungen auf Twitter vor den offiziellen Pressemitteilungen verkündet werden. Ich halte es daher für unabdingbar, diese Kanäle zu durchforsten, um sich in seinem Berufsfeld weiterzuentwickeln. Geschichten aus den sozialen Netzwerken aufzuschnappen gehört inzwischen einfach dazu!

Sicherlich verbringen Sie dann auch entsprechend viel Zeit privat in den soz. Netzwerken – gibt es denn Profile von Sportvereinen- oder Sportlern, deren Umgang Sie im Bereich Social Media als besonders vorbildlich beschreiben würden?

Es gibt jetzt eher nicht das eine konkrete Beispiel, das ich erwähnen möchte. Man verweilt in den sozialen Netzwerken und lässt das, was veröffentlicht wird, auf sich wirken. Es gibt eine Reihe an interessanten Profilen, ganz egal ob Zeitungen, Vereine oder Sportler. Aufgrund meiner beruflichen Ausrichtung verfolge ich das DFB-Team dann natürlich besonders stark – nicht nur die A-Nationalmannschaft, sondern auch die Juniorenteams, die inzwischen viel Zeit investieren und dies sicherlich noch weiter ausbauen werden. Viele Beiträge sind informative, einige zaubern einem aber auch einfach nur ein Lächeln ins Gesicht.

Neben Fußball, sind Sie auch noch Tenniskommentator bei Eurosport. Achten Sie dann auch darauf, sich bei deinen Beiträgen auf diese zwei Sportarten zu spezialisieren, um konkret für die eigenen TV-Zuschauer auch eine Plattform zum Austausch zu bieten?

ABB. Neben Fußball kommentiert er Tennis auf Eurosport (Credit: RTL /

Stefan Gregorowius)

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Ja, das sind die zwei Sportarten, die mich auch persönlich am meisten interessieren, über die ich eine ganz besondere Meinung habe. Trotzdem gibt es auch andere Sportereignisse, die mich genauso fesseln, z.B. der Ryder Cup, über den ich mich dann auch äußere. Oder auch sportpolitische Diskussionen, die man in den sozialen Netzwerken besondere Beachtung schenkt.

Ihr früherer Sky-Kollege Marcel Reif hat auf Facebook gar zwei Seiten, auf denen die Fans zu einem Kommentarverbot aufrufen mit jeweils um die 50.000 Fans. Auch ZDF-Fußballkommentator Bela Rethy wurde rund um die WM immer wieder mit Beleidigungen auf den ZDF-Facebookseiten konfrontiert. Für wie gefährlich halten Sie diese Entwicklung, dass TV-Zuschauer immer wieder die sozialen Netzwerke dazu nahezu missbrauchen, um ihren Unmut teilweise unter der Gürtellinie kund zu tun? Haben Sie schon selbst negative Erfahrungen in diesem Bereich machen müssen?

Neben den erwähnten positiven Punkten, ist das natürlich der negative Aspekt. In den sozialen Netzwerken befinden sich die Nutzer in Anonymität und lassen deshalb ihre Emotionen freien Lauf. Dort gibt es dann schon einmal Beleidigungen, über die man erst einmal drüberstehen muss. Man darf sich aufregen, man darf kritisieren, aber man sollte den Respekt vor jedem Mitmenschen bewahren – diese Respektlosigkeit ist teilweise wirklich grauenvoll. Insbesondere über uns Fußballkommentator regt man sich natürlich gerne auf, da wir eine emotionale Sportart begleiten. Allen kann man es dann nicht recht machen, dennoch wünscht man sich dann deutlich mehr Respekt. Ich kommentiere dann auch gelegentlich dazwischen und fordere zu mehr Respekt auf. Ich bin für jede Kritik offen, man kann sich jederzeit streiten, aber für Beleidigungen ist einfach kein Raum, diese werden dann auch jederzeit von mir gelöscht. Vermeiden lässt es sich aufgrund der Anonymität dennoch nicht, doch ich sage immer wieder: Ein

bisschen mehr Respekt täte uns allen gut.

Wie wichtig ist es Ihnen grundsätzlich dann, über die sozialen Netzwerke sich ein Feedback von den Zuschauern über die eigene abgelieferte Leistung einzuholen?

Sehr wichtig – ich lese mir fast alle Kommentare durch und mache mir Gedanken darüber. Beispielweise wird einem dann die Aussprache von einem ausländischen Spieler nähergebracht – alles kann man nicht wissen, nobody ist perfect, daher nimmt man solche Tipps jederzeit gerne auf. Ich lerne immer wieder gerne dazu. Wenn dann eine sachliche Kritik kommt … immer wieder gerne!

Nach Ihrem Wechsel zu RTL sind Sie auch mit Ihrer eigenen Webseite www.marco-hagemann.com online gegangen. Welche Rolle spielt dieser Auftritt für Sie?

Ich denke, das gehört heutzutage einfach dazu als weitere Anregung. Wir sind dabei noch nicht am Ende und wollen das weiter ausbauen. Über so eine sachliche, nüchterne, nicht überladene Seite kann man sich eben noch weiter informieren, bspw, auch Autogrammkarten besorgen. Die Webseite werden wir auch in der Zukunft immer wieder aktualisieren.

Vielen Dank, Herr Hagemann, für das ausführliche Gespräch.

ABB. Hagemann gilt als Sympathisant des BVB (Credit: RTL / Stefan Gregorowius)

INTERVIEW I HAGEMANN

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*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. Dezember 2014 erhoben.

RANKINGS

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DAS DEUTSCHE FACEBOOK-PHÄNOMEN

Er gilt als eines der deutschen Facebook-Phänomene und musste nun natürlich auch einmal in den “Digitale Sport Medien” näher gebracht werden. Hans Sarpei über seinen Erfolg in den sozialen Netzwerken und seinem Respekt vor den Aktivitäten des 1. FC Köln.

INTERVIEW I SARPEI

ABB. Sarpei entwickelte sich via Social Media zu Chuck Norris 2.0

Hallo Herr Sarpei, Sie stehen nicht nur bei 581.000 Facebookfans, sondern inzwischen auch bei 330.000 Followers auf Twitter. Wie geht es Ihnen dabei, wenn sie über solche Zahlen nachdenken, die Sie inzwischen erreicht haben? Können Sie in ein paar wenigen Sätzen noch einmal kurz zusammenfassen, wie sich das „Social Media Phänomen Hans Sarpei“ so stark entwickeln konnte?

Die Zahlen machen mich unglaublich stolz und sind das Ergebnis von Integrität, Inspiration und Interaktion im Umgang mit den sozialen Netzwerken. Humus der Entstehung war meine Zeit auf Schalke und das Glück zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort gewesen zu sein. Meine heutigen Arbeitskollegen von Jung von Matt haben die Enstehung des Hypes vor zwei Jahren einmal genau analysiert. Hier der Link: http://projects.jvm.com/profiler_hanssarpei/download/Studie_Sarpei.pdf

Welche Plattformen nutzen Sie neben Facebook und Twitter sonst noch? Wie unterscheiden Sie beim Content auf den

verschiedenen Kanälen?

Privat nutze ich neben Whatsapp noch Instagram. Im Fokus meiner Kommunikation mit den Fans stehen aber Facebook und twitter, wobei ich twitter eher als Entscheider-Medium verstehe.

Wie regelmäßig beschäftigen Sie sich mit Ihren eigenen Social-Media-Statistiken, wie Wachstum oder Reichweite?

In der Regel schaue ich mir 1x wöchentlich die Daten an und diskutiere die Entwicklung in den unterschiedlichen Kanälen im Anschluss mit einem Freund. Es ist spannend zu sehen, wie sich die Interaktion verändert und bestimmte Themen überproportional viel Aufmerksamkeit erlangen.

Über 90% Ihrer Fanschaft auf Facebook ist deutschsprachig – einen solch hohen Anteil hat bspw. kein einziger Fußball-Bundesligist. Sehen Sie denn die Chance, die Marke „Hans

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INTERVIEW I SARPEI

Sarpei“ womöglich auch etwas internationaler zu gestalten? Oder haben Sie die Befürchtung, dass man Ihre Witze außerhalb Deutschlands womöglich nicht verstehen könnte?

Grundsätzlich ist es erst einmal der Beweis, dass Hans Sarpei keine Fans kauft, sondern sich alles erarbeitet hat. Mein Fokus liegt auf dem deutschsprachigen Raum, da ich hier die größte Bekanntheit habe. Eine Internationalisierungs-Strategie verfolge ich, wenn überhaupt, nur in Absprache mit Chuck Norris. Er Nord- und Südamerika, ich Europa und Afrika. Das könnte ein Deal sein. Scherz beiseite: Ich halte nichts davon mit meinen deutschsprachigen Fans in sieben Sprachen zu kommunizieren. Dafür gibt es globale Brand Pages, was jedoch viele Fußballer bzw. deren Berater anscheinend noch nicht wissen. Selbst wenn ich also nach Ghana und Co. expandieren würde, dürfte davon kaum jemand etwas mitbekommen.

Wie intensiv verfolgen Sie andere Sportprofile? Gibt es bspw. einen Sportverein in Deutschland, dessen Arbeit Sie lobend hervorheben können?

Ich habe hohen Respekt vor dem Social Media-Auftritt des FC Köln und ihres Trainers Peter Stöger, der vor und nach jedem Spiel seine ehrliche und direkte Meinung zum Spiel sagt. Anders als viele andere Protagonisten führt Peter Stöger keinen Monolog über die sozialen Medien, sondern einen direkten Austausch mit den Fans.

Und wie ist es bei den Spielern? Welche Accounts fielen Ihnen da in den letzten Monaten besonders positiv auf, z.B. während der Social-Media-Fußball-WM 2014 in Brasilien?

Besonders positiv leider nicht so viele. Ehrlich gesagt möchten aus meiner Sicht auch nicht viele 13-18jährige von Thomas Müller wissen, dass sich seine Frau freut, wenn er sich die Achseln rasiert. Gegen eine unterhaltende Integration von Werbepartnern haben dagegen die wenigsten etwas. Christiano Ronaldo ist in dieser Sicht sicherlich ein Vorbild.

Vor allem rund um die WM war es in der deutschen Presse ein großes Thema, inwiefern die Social-Media-Auftritte der Weltstars überhaupt noch selbst betreut werden. Wie viel „Hilfe“ darf sich Ihrer Meinung nach z.B. ein deutscher Fußball-Nationalspieler bei einer WM von einer Agentur bzw. seinen Beratern holen? Wie regeln Sie das bei Ihren Auftritten?

Ich glaube, dass von Spielern im Umgang mit Social Media von Fans und Sponsoren die gleiche Professionalität erwartet wird, wie auf dem Platz oder im Umgang mit den klassischen Medien. Ob mit oder ohne Agentur, dass muss jeder selbst wissen. Ich tausche mich seit 3 Jahren mit Raphael Brinkert aus, den ich über Christoph Metzelder kennen gelernt habe.

Andere Weltstars wie Franck Ribery und Arjen Robben (beide FC Bayern) oder Sebastian Vettel als mehrfacher Formel1-Champion sind überhaupt nicht in den sozialen Netzwerken vertreten. Können Sie deren Argumente gegen Social Media, wie etwa der Schutz vor Privatsphäre, ein wenig nachvollziehen oder halten Sie dies einzig und alleine für fahrlässig, dieses

Potenzial nicht zu nutzen?

Ich schätze die neuen Medien, weil sie den direkten Austausch mit den Fans ermöglichen. Wer nicht mit seinen Fans kommunizieren möchte, der sollte es jedoch auch konsequent belassen. Er sollte sich nur nicht wundern, wenn bald ihre Konkurrenten mehr Aufmerksamkeit von Sponsoren erlangen.

Ein Thema, das immer wieder diskutiert wird in unserer Branche, ist die Vermarktung der Social-Media-Auftritte. Wie sind Ihre bisherigen Erfahrungen bei dieser Angelegenheit und wie weit darf Ihrer Ansicht nach ein Verein gehen bei der Einbindung von Sponsoren, wie viel Schleichwerbung sollte dem Sportler auf seinem eigenen Kanal erlaubt sein?

Den neuesten Studien von repucom bescheinigen Christiano Ronaldos Facebook-Postings einen Wert von je 147.000 US Dollar, meine eigene Seite erzielt laut Berechnungen von Facebook Karma einen monatlichen Mediawert von rund 120.000 Euro. Beeindruckende Zahlen, die bei der Berechnung von Sponsorings eine immer größere Rolle spielen.

Für mich sind jedoch nicht die Zahlen wichtig, sondern die Qualität der Postings. Sofern Werbung eine einladende, unterhaltende Funktion hat, ist sie willkommen. Wenn sie jedoch nervt und stört, wirkt sich das auch negativ auf die Seiteninhaber aus.

Rein privat gefragt: Wie intensiv nutzen Sie Facebook und Co.? Welche Plattform sagt Ihnen dabei am meisten zu?

Ich nutze Facebook & Co. circa 2 Stunden am Tag. Viel Zeit geht dabei bei der Beantwortung von Fan-Fragen drauf. Ich habe mir angewohnt, die Fragen erst spätabends zu beantworten, so kommen erneute Rückantworten meist erst im Laufe des Folgetags. Privat nutze ich am meisten Whatsapp.

Auch Ihre Frau, Pia Sarpei, ist inzwischen auf Facebook – sie steht derzeit bei 1.500 Fans. Geben Sie ihr privat Nachhilfe?

Wenn Sie mich fragt: Gerne.

Vielen Dank, Herr Sarpei, für das aufschlussreiche Gespräch.

ABB. Auf Twitter äußert sich Sarpei immer wieder zu aktuellen Themen –

meist mit einer Portion Humor.

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BERICHT I SPORT & RECHT

Die rechtlichen Folgen des Einsatzes von Social Media werden bisweilen unterschätzt, weil Social Media Anwendungen einfach zu bedienen sind und Nachrichten auf Netzwerken wie Facebook oder Twitter schnell von der Hand gehen. Wer unüberlegt Meldungen oder Bilder in die Welt postet, schadet nicht nur anderen, sondern am Ende auch sich selbst.

Beleidigende Postings von Sportlern verletzen die Persönlichkeitsrechte der Adressaten, die sich dagegen zivilrechtlich wehren können.

Sportler und natürlich auch Vereine unterliegen aber auch vertraglichen Pflichten, etwa im Rahmen von Werbeverträgen, die der Außendarstellung Grenzen setzten. Binden sich Sportler oder Vereine beispielsweise an bestimmte Marken, hat der Markeninhaber ein Interesse zu verhindern, dass das Ansehen seiner Marke durch unbedachte Äußerungen des Sportlers oder des Vereins in sozialen Medien beschädigt wird.

Die Organisatoren großer Sportereignisse wie IOC oder FIFA möchten sicherstellen, dass Veröffentlichungen über die sozialen Medien nicht den Grad journalistischer Berichterstattung erreichen, einen quasi-offiziellen Bezug zum Veranstalter herstellen oder gar die Rechte der Event-Sponsoren verletzen. Gerade bei solchen internationalen Wettbewerben sind die Organisatoren daran interessiert, dass

sich Athleten nicht respektlos gegenüber anderen Sportlern oder dem Ausrichterverband äußern. Dasselbe gilt auch im Verhältnis zwischen Vereinen und Sportlern. Profifußballer, die ihre Wechselabsichten oder die Mannschaftsaufstellung bekannt geben oder den Trainer beleidigen, schaden dem Arbeitgeber.

Dieser Beitrag dreht sich um die Folgen unbedachter Nutzung sozialer Netzwerke durch Sportler und um die rechtlichen Möglichkeiten von Sponsoren, Verbänden und Vereinen, auf die Nutzung der sozialen Medien durch Sportler mithilfe vertraglicher Vereinbarungen oder Social Media Guidelines einzuwirken.

1. Verhältnis Sportler und Dritte

Einige Sportprofis fallen leider des Öfteren durch respektlose Postings auf. So hat der britische Fußballer Rio Ferdinand jüngst die Mutter eines Fans per Tweet sehr unschön tituliert. Verunglimpfen Athleten über Social Media andere Personen, kann dies nicht nur den Straftatbestand der Beleidigung (§ 185ff. StGB) erfüllen, sondern verletzt den Adressaten auch in seinem Persönlichkeitsrecht. Dieser kann dann zivilrechtliche Unterlassungs- und Schmerzensgeldansprüche gegen den Sportler geltend machen (§ 823 BGB) und notfalls gerichtlich durchsetzen.

Im Gegensatz zu solchen „wertenden“ Äußerungen sind

RECHT & SOCIAL MEDIA IM SPORT In unserer Kolumne erklärt Fabian Reinholz, Fachanwalt für gewerblichen Rechtschutz, Folgen der unbedachten Nutzung sozialer Medien und Möglichkeiten von Vereinen, Verbänden und Sponsoren auf die Social Media Nutzung von Sportlern Einfluss zu nehmen. Auch Fragen der Haftung für rechtwidrige Posts werden besprochen.

ABB. Wer muss dafür haften, wenn Social-Media-Veröffentlichungen die Grenze überschritten haben?

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Tatsachenbehauptungen rechtlich nicht zu beanstanden. Auch hier gilt aber: keine Regel ohne Ausnahme. Wer über Social Media Tatsachen über Dritte verbreitet, darf das mit folgenden Einschränkungen: ist die Behauptung unwahr oder werden Details über den Dritten ausgeplaudert, an denen dieser ein berechtigtes Geheimhaltungsinteresse hat, ist die Äußerung unzulässig. Letzteres betrifft nicht nur Informationen über das Privat- oder Intimleben des Dritten, sondern auch über berufliche Aspekte, zB. wenn ein Fußballer die (noch nicht bekannten) Wechselabsichten eines Mitspielers oder Details über dessen Vertrag ausgeplaudert. In jedem solcher Fälle ist abzuwägen, ob ein öffentliches Interesse an der Veröffentlichung das private Interesse des Betroffenen an der Geheimhaltung überwiegt oder nicht. Relevant ist auch, wie der Äußernde an diese Informationen gelangt ist.

Schwieriger sind Fälle zu beurteilen, in denen sich Tatsachenbehauptung und Wertung vermischen. So ist der Tweet des früheren Hoffenheim-Stürmers Ryan Babel („… the ref was on drugs“) nicht als (unwahre) Behauptung zu verstehen, der Schiedsrichter habe vor dem Spiel Drogen konsumiert, sondern es handelt sich um eine Bewertung des Schiedsrichters. Werturteile sind in Deutschland vom Grundrecht der Meinungsfreiheit geschützt. Sie können den Umständen nach sogar zulässig sein, wenn sie überzogen oder derb formuliert sind es sei denn, sie dienen nur der Schmähung einer Person. Dann sind solche Äußerungen rechtswidrig.

2. Haftung für RechtsverletzungenIn vielen Fällen lassen Sportler ihren Social Media Auftritt von anderen betreuen. Das kann auch mal schief gehen. Der Schalker Fußballer Tranquillo Barnetta ließ z. B. seinen Twitter-Account von einem Freund betreuen, bis dieser während eines Spiels gegen Borussia Mönchengladbach einen unglücklichen Tweet („3 Wechsel, kein Quillo – na dann hopp Gladbach“) versandte, der Barnetta in große Schwierigkeiten brachte. Einer professionellen Agentur

passiert so etwas womöglich nicht. Es stellt sich aber die Frage, wer für Postings haftet, die Rechte Dritter verletzen. Von einer Agentur verfasste Nachrichten werden dem Account-Inhaber zugerechnet, im Normalfall also dem Sportler. Wird die Agentur im Impressum des Social Media Accounts genannt, ist sie zwar auch für die Inhalte rechtlich verantwortlich. Allerdings haftet der Sportler im Normalfall neben der Agentur, weil die Nachrichten so formuliert sind, als stammten sie „aus der Feder“ des Sportlers.

Empfehlenswert sind daher detaillierte Regelungen im Vertrag, den Sportler und Agentur über die Betreuung des Accounts schließen, z.B. in welcher Art und Weise der Account von der Agentur gepflegt wird und welche Inhalte gepostet werden dürfen/sollen. Es sollte auch vertraglich geregelt werden, in welchem Umfang der Sportler für Ansprüche, die gegen ihn geltend gemacht werden, auf den Dienstleister Rückgriff nehmen kann, falls dieser durch Postings Rechte Dritter verletzt.

3. Verhältnis Sportler und Vereine / Verbände / Sponsoren

Sportverbände und –vereine reglementieren die Nutzung von Social Media inzwischen stark oder untersagen sie gänzlich. Grund dafür sind Fälle wie der des Fußballprofis Vaclav Kadlec, der vor einem Bundesligaspiel aus Enttäuschung über seine Nichtberücksichtigung die Mannschaftsaufstellung verriet oder des Spaniers Pedro Leon, der über die Verhandlungen seines Transfers zu Hannover 96 twitterte, um seinen Wechsel in die Bundesliga zu erzwingen oder Robert Mak, der sich in Diensten des 1.FC Nürnberg per Twitter über eine frühe Auswechslung Luft machte („Fußball ist so eine verschissene Politik! Ich hasse es! Verdammter Trainer“). Die Zulässigkeit solcher Social Media Regeln richtet sich nach dem Rechtsverhältnis, in dem Sportler und Verein oder Verband zueinander stehen. Gerade bei den Profi-Mannschaftssportarten wie Fußball, Handball oder Eishockey handelt es sich meist um ein Arbeitsverhältnis.

Fabian Reinholz ist Fachanwalt für gewerblichen

Rechtsschutz und seit 2001 Partner von HÄRTING

Rechtsanwälte.

Zu seinen Mandanten gehören Unternehmen aus den

Bereichen Medien, Technologie, Werbung und Sport.

Er berät und veröffentlicht regelmäßig in Fach- und

Branchenzeitschriften zu Fragen des Marken-, Urheber

und Wettbewerbsrechts und des E-Commerce-Rechts

mit dem Schwerpunkt Sportvermarktung

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Andere Hochleistungssportler werden durch Athletenvereinbarungen den Verbandsregeln unterstellt. Hinzu kommen die vertraglich vereinbarten Verhaltens- und Kommunikationsvorgaben von Werbepartnern.

a) Social Media Nutzung im Arbeitsverhältnis

Wie die Mehrheit der Anwender von Social Media nutzen auch Profisportler in der Regel eigene Accounts. Die private Nutzung der sozialen Medien lässt sich durch den Arbeitgeber grundsätzlich schwer beschränken, sie unterliegt der Privatsphäre des Sportlers. Allein die Nutzung während der Arbeitszeit bzw. am Arbeitsplatz (zB. in der Umkleidekabine vor oder nach einem Wettkampf oder dem Training) ist arbeitsrechtlich untersagt, solange der Arbeitgeber sie nicht ausdrücklich gestattet oder duldet.

b) Social Media Nutzung bei internationalen Wettkämpfen

Ein Sonderfall sind Olympische Spiele oder Weltmeisterschaften. Bei solchen Wettbewerben unterliegt der Sportler während des gesamten Aufenthalts (zB. auch im Olympischen Dorf ), also nicht nur während der Wettkämpfe, den Regeln und Weisungen des organisierenden Verbandes. Dies ergibt sich entweder aufgrund der Akkreditierung des Athleten oder aber einer entsprechenden Unterstellungserklärung. Im Rahmen solcher Vereinbarungen kann der Verband auch die Nutzung von Social Media während des gesamten Turniers regeln und beschränken.

c) Beschränkung der privaten Nutzung von Social Media

Auch in der privaten Nutzung der Sozialen Netzwerke ist der Sportler im Rahmen seiner rechtlichen Beziehung zu einem Verein, Verband oder Sponsor nicht völlig frei. Er ist zur Rücksichtnahme auf die berechtigten Interessen des Vertragspartners verpflichtet. Verstößt er dagegen, drohen Schadensersatzansprüche und die Vertragskündigung. Häufig sehen Verträge für solche Fälle auch Vertragsstrafen gegen den Sportler vor. Was die Reichweite dieser Rücksichtnahmepflichten angeht, haben professionelle Sportler eine Sonderstellung. Ihre Äußerungen genießen zum Teil ein hohes Maß an öffentlicher Aufmerksamkeit und können dem Ansehen des Vereins, des Verbands oder des Sponsors schaden, den der Sportler repräsentiert. Selbst wenn er persönliche Meinungen verbreitet, die nicht automatisch seiner beruflichen Sphäre zuzurechnen sind, kann jedes unüberlegte Posting seine Rücksichtnahmepflichten verletzen.

Beleidigende Tweets gegen Trainer oder Mitspieler eines Profisportclubs sind eindeutige Fälle eines Verhaltens, das sich unmittelbar betriebsstörend gegen den Club richtet. Gleiches gilt, wenn der Spieler Vereinsinterna ausplaudert, zB. dass er demnächst den Verein wechsle oder die Mannschaft nicht mehr hinter dem Trainer stehe. Beleidigt ein Sportler Schiedsrichter oder Gegner ist dies nicht unmittelbar betriebsstörend, kann sich aber nachteilig für das Ansehen

seines eigenen Vereins auswirken. Typischerweise sind in Arbeitsverträgen zu Gunsten des Arbeitgebers für solche Fälle Vertragsstrafen und Sanktionsrechte wie die – vorübergehende - Suspendierung des Sportlers vorgesehen.

Es dürfte daher zulässig sein, wenn Vereine oder Verbände ihren Sportlern im Rahmen des Dienst- oder Arbeitsverhältnisses Verhaltensregeln für die Nutzung von Sozialen Netzwerken an die Hand geben und Sanktionen festlegen, um dem unüberlegten und schädigenden Einsatz vorzubeugen. Hierfür bieten sich Social Media Guidelines an.

Während es im Rahmen eines Arbeitsvertrages möglich ist, solche Regelungen kraft eines gesetzlichen Weisungsrechts im laufenden Arbeitsverhältnis festzulegen, müssen sie im Rahmen anderer vertraglicher Vereinbarungen mit dem Sportler ausdrücklich bei Vertragsschluss einbezogen werden oder es bedarf einer Zusatzvereinbarung mit dem Sportler. Verbände können die Teilnahme an einem Turnier an die Zustimmung des Sportlers zu den Social Media Guidelines knüpfen. Der Einbezug solcher Regeln ist auch über die Vereins- oder Verbandsmitgliedschaft oder als Annex zu Athletenvereinbarungen möglich.

d) Beschränkungen in Werbeverträgen

Auch in Werbe- und Sponsorenverträgen sind Regelungen über die Social Media Nutzung des Sportlers möglich, entweder im Vertrag selbst oder durch Social Media Guidelines, auf die der Vertrag Bezug nimmt. So können dem Sportler Vorgaben zur Vermeidung von Schleichwerbung und zum allgemeinen Kommunikationsverhalten gemacht und konkrete Rechtsfolgen an Verstöße geknüpft werden.

Auch wenn es befremdlich klingt, erwachsenen Sportlern vertraglich Handlungsanweisungen für die Nutzung von Social Media aufzuerlegen. Die Fälle unbedachter Nutzung und das Schadenspotential dahinter bieten ausreichend Anlass dafür.

BERICHT I SPORT & RECHT

ABB. „Der Referee war auf Drogen!“, twitterte R. Babel 2012. Geht das

noch unter freie Meinungsäußerung?

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Top 25 - Fußball

EUROPÄISCHE TOP 25

*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. Dezember 2014 erhoben.

RANKINGS

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*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. Dezember 2014 erhoben.

RANKINGS

EUROPÄISCHE TOP 25Top 25 - Eishockey

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*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. Dezember 2014 erhoben.

RANKINGS

EUROPÄISCHE TOP 25Top 25 - Basketball

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*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. Dezember 2014 erhoben.

RANKINGS

EUROPÄISCHE TOP 25Top 25 - Handball

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EISHOCKEY PHÄNOMENIm Sommer musste der Verein allerdings seine Profi-Mannschaft aus der KHL zurückziehen. Man spielt mit einer Jugend-Mannschaft in einer Junior-Liga, dennoch steigt die Popularität in den sozialen Netzwerken. Wir sprachen mit Dmitry Tereshchenko, Social Media Redakteur bei HC Spartak Moskau über dieses russische Eis-Hockey Phänomen.

INTERVIEW I HC SPARTAK

Guten Tag Herr Tereshchenko. Welche Erfahrungen haben Sie und

der HC Spartak Moskau bisher in den Digitalen Medien erlebt?

Der HC Spartak Moskau ist tatsächlich ein besonderer Verein und

in unserer speziellen Situation sind die Digitalen Medien sehr

wichtig. Ich begann mit der Arbeit an diesem langwierigen Projekt

2008 und verfeinerte die Profile bis 2012. Mir wurde die Aufgabe

übertragen, jedes einzelne Profil zu eröffnen, inhaltlich zu gestalten

und die digitale Strategien umzusetzen. Derzeit bestehen Profile

des HC Spartak Moskau bei den bekanntesten Sozialen Netzwerken.

Facebook, Twitter, VKontakte, Google+, Foursquare, YouTube,

Instagram, Odnoklassniki, Vine und Pinterest.

Facebook ist der meistgenutzte Social Media Dienst der Welt, wann

haben Sie ihr Profil eröffnet. Haben Sie sich vor der Eröffnung ihres

Profils Ziele gesetzt und wurden sie erreicht?

Wir haben unser Facebook-Profil im Januar 2010 eröffnet. Zu dieser

Zeit wurde die Plattform Facebook in Russland gerade populärer.

Neben den ersten Beiträgen haben wir umgehend die lange

Historie, mit allen wichtigen Ereignissen in der Geschichte unseres

Eishockey Clubs, der 1946 gegründet wurde, inkludiert. Es war den

Verantwortlichen im Club und mir sehr wichtig, dass man diese

im Detail einsehen kann. Im Jahr 2013 haben wir zum ersten Mal

mit Facebook Ads und gesponserten Posts unserer PR-Abteilung

eingesetzt. Man kann mit einem relativ kleinen Budget eine

ordentliche Reichweite erzielen. Damals lag es bei ca. $100 USD pro

Quartal. Allerdings haben wir in den vergangenen 1 ½ Jahren keine

weiteren Ads oder kommerzielle Promotions durchgeführt.

Es war sehr interessant zu beobachten, dass wir in den ersten Jahren

ABB. Nähe zu den Fans zeigen ist ganz wichtig!

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hauptsächlich internationale Fans hatten, vor allem aus der Slowakei

und Serbien. Das lag natürlich daran, dass wir einige slowakische

Spieler bei uns hatten. Dazu kam das immer sehr gute Verhältnis

zu den Spartak Fußball Fans. In den vergangenen beiden Jahren

wurde Facebook auch in den russisch sprechenden Ländern immer

beliebter und somit hatten wir endlich unsere feste Zielgruppe.

Im Moment haben wir über 20.000 Fans und wenn ich mich nicht

täusche, müssten wir somit Dritter in der KHL und Fünfter in Europa

sein.

Sie haben ja bereits auf die anderen Plattformen hingewiesen.

Welcher davon hat für Sie die größte Bedeutung?

Ich persönlich glaube, dass Twitter die “wertvollste” Community hat.

Das war unser erster Account, den wir sehr intensiv und regelmäßig

seit 2008 pflegen. Wir waren übrigens der erste russische Eishockey

Club bzw. Organisation, der verifiziert wurde. Das unterstützte unser

Wachstum sehr, denn heute zählen wir mehr als 50.000 Twitter-

Follower. Das muss ein Rekord für ein Eishockey Junior Team sein.

Im KHL-Ranking nehmen wir den dritten Platz hinter Lokomotiv

und SKA St. Petersburg ein. Ich finde Twitter ist der ideale Kanal

für ein Hockey Team mit seinen Fans in Kontakt zu treten. Durch

die Notwendigkeit von 140 Zeichen, werden die Beiträge weniger

„Förmlich“, man kann entsprechend schneller veröffentlichen, ein

bisschen Humor benutzen, Events kommunizieren und Umfragen

starten. Wir produzieren auch Info Graphiken und Videos für Twitter

und Vine. Diese Posts sind sehr kompakt und nicht so aufwändig wie

auf Facebook.

Unser Google+ Profil zählt derzeit 120.000 Follower. Einige Kollegen

vermuten, dass wir wirtschaftliche Mittel einsetzen oder gar unlautere

Möglichkeiten einsetzen, aber die Erklärung ist ganz einfach; wir

sind bzw. waren der erste KHL Club auf Google+, wurden auch als

Erster verifiziert und wurden somit ganz häufig von Google als Profil

vorgeschlagen. Die meisten Follower des Profils kommen aus Nord-

Amerika und Europa.

Davon abgesehen haben wir Profile in den beliebtesten Netzwerken

in Russland, wie zB. Odnoklassniki (mehr Erwachsene und somit sehr

wertvolle 7.000 Follower) oder Vkontakte, wo wir vier verschiedene

Gruppen mit insgesamt 10.000 Abonnenten haben. Bei Twitter

bieten wir fünf Profile an: den Hauptkanal, @spartak_hc; das

Maskottchen, welches wir derzeit nicht bespielen, einen Service-

Kanal für Online Anfragen und jeweils ein Profil Französisch und

Englisch. Unglücklicherweise mussten wir wegen unserer finanziellen

Situation die Social Media Aktivitäten stark reduzieren. Derzeit haben

wir nicht die Möglichkeit alle Auftritte und Kanäle zu pflegen, ich

hoffe aber sehr, dass sich das sehr bald ändern wird. Gemeinsam

mit dem Video-Verantwortlichen veröffentlichen wir Interviews mit

Spielern und Trainern, produzieren die Höhepunkte von Spielen und

Promo-Videos für unseren YouTube Kanal.Auf Instagram zählen wir

über 6.000 Follower, darüber hinaus sind wir auf Foursquare präsent,

wo wir für Spieltage besondere Aktionen, wie z.B. Rabatt im Fan-Shop

machen. Und natürlich, wie oben schon erwähnt, sind wir noch auf

Vine und Pinterest.

Welche Abteilung ist für die Social Media Aktivitäten zuständig und

wie werden Unternehmungen zwischen verschiedenen Abteilungen

koordiniert?

Den Beginn der Social Media Aktivitäten und dem Zeitraum von

2008 bis 2011 haben wir alle Profile als Fans im Auftrag des Vereins

betrieben. Der Kontakt mit dem Club war nicht regelmäßig und

koordiniert, denn niemand im Club verstand die Relevanz von Social

Media im Internet. Bei dem Wort Twitter wurde man belächelt,

doch das änderte sich, als der Verein im Jahr 2012 einen großen

Sprung in den Digitalen Medien machte. Seitdem arbeitete ich

für den Club und ganz eng mit den Abteilungen zusammen. In

der Social Media Abteilung arbeite ich allein, dennoch kann ich

auf freiwillige Journalisten und Fans zurückgreifen, wenn ich Hilfe

benötige. Innerhalb des Clubs arbeite ich meist mit der Media, PR

und Commercial Abteilung zusammen. Alles Posts können wir folgt

aufgeteilt werden: 40% PR, 40% über Hockey und 20% exklusiver

Content – Videos. Info-Graphiken, Statistiken, Umfragen und

Gewinnspiele.

Bieten Sie verschiedene Inhalten auf den einzelnen Plattformen an,

oder Cross-Posten Sie überwiegend?

Es kommt auf die jeweilige Nachricht und die Zielgruppe an. Wir

INTERVIEW I HC SPARTAK

ABB. Social-Media-Team bei der Arbeit

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haben einige Top-News, die wir auf allen Kanälen Cross-Posten. In

anderen Situationen versuche ich in der Hauptzeit individuell auf

die verschiedenen Zielgruppen einzugehen. Auf Odnoklassniki und

Vkontakte ist die beste Zeit am Morgen und Abend, für Instagram

Nachmittag und später Nachmittag und bei Twitter grundsätzlich

eher nachmittags. Wir differenzieren auch die Fotogalerien zwischen

den einzelnen Plattformen.

Haben Sie Social Media Guidelines bei HC Spartak Moskau eingeführt?

Wir kommunizieren mit den Spielern via Twitter, Facebook und

Instagram, aber haben keine Guidelines für deren Social Media

Nutzung eingeführt. Die Spieler helfen dabei, exklusives Material

und das „Innenleben“ des Teams zu übermitteln. Seit dieser Saison

arbeiten wir noch viel enger mit dem Junior Team. Letztes Jahr, als

wir noch in der KHL gespielt haben, gab es lediglich drei Spieler bei

Twitter, sieben waren auf Instagram. Dieses Jahr sind insgesamt nur

noch fünf Spieler NICHT auf Instagram. Es gibt keine Guideline oder

Tipps von mir, ich hoffe, dass sich das ändern wird.

Macht sich das Social Media Wachstum auch bei dem Webseiten

Traffic bemerkbar?

Das ist eine sehr lange Geschichte und ich bin mir nicht ganz sicher,

ob der Platz in Ihrem Magazin ausreichen wird. Die offizielle Webseite

(spartak.ru) ist etwas altmodisch und ca. 10% von allen News, Bildern

oder Videos werden auch auf der Webseite veröffentlicht. Dafür gibt

es viele Gründe - unwesentliche, unangenehme und vielleicht auch

etwas lächerliche. Unglücklicherweise kann ich diese Situation nicht

ändern, aber der Hauptgrund ist, dass wir unseren Sponsor letztes

Jahr verloren haben, dem der Club gehörte. Daher ist es im Moment

ist es sehr schwierig die Situation zu ändern. Ich habe eine perfekte

Vorstellung meiner Arbeit in den Sozialen Medien, mit der man auch

die Inhalte der Website viel interessanter machen kann und sogar

Einnahmen über Werbeanzeigen verdienen könnte. Aber das ist

Russland…Alles ist ein bisschen anders.

Spieler sind häufig der Schlüssel für Interaktion. Können Sie die

Spieler direkt koordinieren oder Einfluss nehmen?

Ich kann über die Media Abteilung direkt mit den Spielern Kontakt

aufnehmen, wenn ich etwas für meine Arbeit brauche.

Wird das Content selbst produziert, oder woher bekommen Sie ihr

Material?

Die meisten Inhalte erhalte ich von der PR und Medien Abteilung.

Allerdings recherchiere ich aber auch auf Webseiten der Ligen,

Verbände oder Fan Organisationen. Es ist allerdings meine Aufgabe

Graphiken, Info-Graphiken, kurze Video Clips, Statistiken usw. zu

erstellen. Das meiste erledige ich im Büro, zu Hause oder meines

neuen, regulären Jobs. Und natürlich werden alle Inhalte während

Heimspielen von der Arena selbst produziert.

Welche Inhalte funktionieren für die Online Community von HC

Spartak Moskau am besten?

Üblicherweise bekommen wir die besten Werte wenn wir ein Derby

INTERVIEW I HC SPARTAK

ABB. Präsentation des neuen Trikots

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gegen CSKA, Dynamo oder SKA (Sankt Petersburg) gewonnen

haben. Die Leute sind wirklich am Leben unserer Spieler auf dem

Eis interessiert. Zudem sind unsere Info-Graphiken sehr beliebt

und die PR Abteilung hat angefangen, Celebrities und wichtige

Persönlichkeiten zu unseren Spielen einzuladen. Diese Bilder

erreichen ebenfalls eine sehr hohe Reichweite. Nicht zu vergessen,

unsere Cheerleader sind auch sehr populär.

Social Media Kanäle wachsen stetig, kann das nicht auch ein Anreiz

für Sponsoren sein das Team zu unterstützen?

Hier in Russland haben wir ein großes Problem mit Sponsoren. Es

ist sehr schwer einen seriösen Partner zu finden, da professioneller

Sport in Russland nicht profitabel ist. Die Personen, die behaupten,

dass es profitabel ist, sprechen nicht die Wahrheit. Natürlich bekam

der Sport durch die Anhebung des allgemeinen Lebensstandards

mehr Beachtung, aber über die Profitabilität zu sprechen wäre etwas

verfrüht. Das ist der Grund, warum die Inhaber solcher Teams vom

Staat Unterstütze Unternehmen als Sponsoren haben, wie: Gazprom,

Rosneft, Lukoil oder RZD (Russian Railway Company). HC Spartak

Moskau musste seine Existenz als Top Team aufgeben, weil kein

neuer Sponsor gefunden werden konnte. Ich hoffe sehr, dass sich

diese Situation ändern wird und Spartak in der kommenden Saison

wieder in der KHL spielen wird. Seit Beginn dieser Saison arbeiten wir

eng mit der kaufmännischen Abteilung zusammen, um Social mit

Hilfe von Sponsoren Profitabel zu machen.

Audio spielte früher eher keine Rolle, doch mittlerweile haben

immer mehr Clubs, wie Arsenal oder Köln ihre Profile auf Soundcloud

eröffnet und verzeichnen immer steigende Zahlen. Wird Audio in

den Sozialen Medien weiter aufleben oder sehen sie das anders?

Ich kenne diese Angebote und ihre Vorteile, aber im Moment nutzen

wir diese noch nicht. Vor ein paar Jahren boten wir einen Podcast via

iTunes an. Vielleicht gibt es in Zukunft wieder die Möglichkeite zu

Podcasts zurückkehren. Grundsätzlich war und bin ich auch immer

ein Fürsprecher eines Club-Radios.

HC Spartak Moskau spielte innerhalb der KHL auf internationalen

Niveau. Sehen sie einen weiteren Anstieg der Fan Zahlen und wie

wichtig ist das für Sie?

Ich habe zuvor schon über unsere slowakischen und serbischen Fans

gesprochen. Wir haben einen enormen Anstieg an Fans aus Nord-

Amerika, speziell nach dem Erfolg in der Junior Hockey League in

der vergangenen Saison und des Junior World Cups in diesem Jahr

beobachtet. Wir zählen Fans von überall auf der Welt und besonders

positiv ist die Entwicklung, wenn wir Spieler aus einem speziellen

Land in unseren Reihen haben. Das ist der Grund, weshalb wir Twitter

Accounts auf Französisch und Englisch haben. Unglücklicherweise ist

unsere Zeit sehr beschränkt und diese Accounts können nicht mehr

so gut gepflegt werden, wie sie sollten.

Koordiniert die KHL Aktivitäten in den Sozialen Medien zwischen den

teilnehmenden Clubs?

Ich kann nur über letzte Saison sprechen, aber damals gab es das

noch nicht. Die Liga nimmt keinen Anteil an den Social Media

Aktivitäten der Vereine, es gibt keine Tipps oder Guidelines. Letztes

Jahr hatte ich ein Bewerbungsgespräch für die Stelle des Social

Media Managers bei der KHL. Leider konnten wir uns beim Gehalt

nicht einigen. Soweit ich weiß, haben sie derzeit niemanden, der

sich um Social Media bei der KHL kümmert. Ich hoffe das wird sich

ändern.

Es scheint so, als ob die Fans nicht genug vom direkten Kontakt mit

dem Club bekommen können. Was denken Sie, könnte das nächste

„große Ding“ in der Digitalen Welt werden? Second Screen, Smart TV

Apps, oder denken Sie, dass neue Plattformen erscheinen werden?

Meiner Meinung nach verändert sich die Welt im generellen

negativ. Die Menschen verlangen kaum noch detaillierte und lange

Informationen, sondern eher Schlagzeilen. Sie mögen keine langen

Berichte oder ausführliche Highlights zu den Spielen. Doppelklick auf

den Bildschirm bei Instagram oder ein kurzes Kommentar auf Twitter,

das sind die bevorzugten Methoden für den modernen Benutzer.

Und die Jüngeren bekommen weniger, als sie benötigen. Das ist alles

sehr schade und unglücklicherweise befürchte ich, dass das immer

schlimmer wird. In Zukunft sehe ich nur Potential für Online Audio/

Video Stream Content oder Foto-News mit kurzem Text Anteil. Dazu

die Info Graphiken, die weiterhin sehr beliebt bleiben.

Können Sie uns Ihre Social Media Ansätze für 2014/2015 mitteilen?

Da wir im Moment kein Team in der KHL haben, konzentrieren

wir uns voll auf das Junior Team das im vergangenen Jahr einige

wichtige Erfolge verbuchen konnte. Wir posten auch Ergebnisse

unserer Hockey Schule, die immer noch einer der besten des Landes

ist. Weiter haben wir einige PR Projekte, die unsere sehr bekannten

„Alumni Veteranen“ unterstützen. Unser Hauptziel ist jedoch in dieser

schweren Zeit nicht in Vergessenheit zu geraten und natürlich in die

russische Hockey Elite zurück zu kehren.

Vielen Dank, Herr Tereshchenko, für dieses interessante Gespräch.

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*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. Dezember 2014 erhoben.

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*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. Dezember 2014 erhoben.

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SOCIAL MEDIA IN MEXICO

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Piotr Zyla, Kamil Stoch sowie Maciej Kot … das sind die Top 3 Skispringer weltweit mit den meisten Fans auf Facebook! Natürlich habe ich diese alles andere als zu erwartenden Platzierungen in den letzten Wochen immer wieder gerne unter meinen Skisprung-Kumpels als Quizfrage verwendet – mit der Gewissheit im Rücken, dass es sowieso keiner erraten wird. „Schlierenzauer! Oder nein, der Morgenstern!“, waren eher die Tipps. Nicht so verkehrt – Gut, der Österreicher Thomas Morgenstern hat inzwischen seine Karriere beendet, taucht deshalb nicht mehr in unserem Ranking auf, wäre aber mit 268.000 Fans der Vierplatzierte. So belegt sein österreichischer Landsmann, Gregor Schlierenzauer, mit 206.483 Fans den ersten Rang hinter dem polnischen Triumvirat.

Über allen thront aber Piotr Zyla mit 985.752 Fans. Piotr wer? Piotr Zyla oder polnisch korrekt geschrieben Piotr Żyła, Jahrgang 1987, hat zwar immerhin 2013 bei der Weltmeisterschaft in Val die Fiemme die Bronzemedaille mit der polnischen Mannschaft gewonnen, bei den Einzelwettbewerben hat er aber auf Dauer mit der Weltspitze eher wenig zu tun. Seine letzten Gesamtweltcup-Platzierungen: 19, 15, 20. Doch was macht den Facebookstar so beliebt? Er sei besonders extrovertiert, hört man immer wieder aus Fachkreisen. Seine Beiträge sind zugegebenermaßen in vielen Fällen auch etwas „anders“. Gerne lässt er sich einfach mal mit einer Axt ablichten. Sagen wir mal es mal so: gewöhnungsbedürftig! In Polen ist er damit bei den Fans nahezu grenzenlos erfolgreich. 94,2% seiner

CASE STUDY I SKISPRINGEN

POLNISCHE DOMINANZ!Unser Mitarbeiter Florian Greß hat sich einmal die Profile der aktiven Skisprungprofis (siehe Tabelle S. 29) genauer angeschaut. Die Deutschen schneiden dabei nicht besonders positiv ab.

ABB. Gekonnt in Szene gesetzt. Bei „Schlieri“ darf die Red-Bull-Dose im Hintergrund natürlich nicht fehlen

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Gesamtfans stammen aus unserem Nachbarland – gerade einmal 0,9% aus Deutschland. Doch diese prozentuale Verteilung verwundert auf den zweiten Blick zumindest nicht, denn der Skispringer postet ausschließlich auf Polnisch.

Sein Landsmann Kamil Stoch versucht es etwas Internationaler (Beiträge auf Englisch + Polnisch), ist aber trotz einer Reihe an sportlichen Erfolgen (Doppelolympiasieger 2014, Gesamtweltcupsieger 2013/14), deutlich hinter Zyla mit 677.419 Fans zurück. Sein polnischer Anteil beträgt ebenfalls sehr hohe

93%. Maciej Kot (Weltcup 17. vergangene Saison) komplettiert mit 285.802 Fans das rein polnische Podest.

Der bereits angesprochene Gregor Schlierenzauer auf Rang 4 glänzt auf Facebook vor allem mit besonders gelungenen Fotos – die Miteinbindung des Sponsors Red Bull darf dabei natürlich auch nicht fehlen. Zudem teasert er auch immer wieder gekonnt die Blog-Einträge auf seiner Homepage an.

Die deutschen Athleten springen der Konkurrenz hingegen etwas hinterher. Andreas Wellinger ist auf dem siebten Rang schon der erfolgreichste unter den Deutschen. Der 19-Jährige (54.430 Fans) hat damit aber nach nur einer Weltcupsaison und einem Weltcupsieg zum Beispiel Severin Freund, der trotz sportlich deutlich größerer Erfolge (z.B. neun Weltcupsiege), mit 35.351 Fans deutlich hinter sich gelassen. Freund veröffentlicht häufig seine Tweets von Twitter automatisiert auf Facebook und versorgt seine Fans in den meisten Fällen nur mit Textmaterial.Auch Richard Freitag (23.682 Fans) sowie Marinus Kraus (23.120 Fans) kommen an Wellinger ebenfalls nicht heran. Markus Eisenbichler, in der laufenden Saison mit z.B. Rang 8 beim Lillehammer-Weltcup Anfang Dezember, gelingt mit 1.200 Fans nicht der Sprung in unser Ranking.

Wir werden ab sofort auch die wichtigsten Social-Media-Kennzahlen des Skispringens im Auge behalten und sind schon jetzt gespannt, wie etwa die Ereignisse rund um die prestigeträchtige Vierschanzentournee 2014/15 Einfluss auf das Fanwachstum der einzelnen Profile nehmen werden.

ABB. Postet nur auf Polnisch und ist sich für nichts zu schade: Piotr Zyla

ABB. Was auf Twitter veröffentlicht wird, wird bei Freund automatisch auf Facebook

gepostet.

CASE STUDY I SKISPRINGEN

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*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. Dezember 2014 erhoben.

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2. FUSSBALL-BUNDESLIGA

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*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. Dezember 2014 erhoben.

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3. FUSSBALL-BUNDESLIGA

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*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. Dezember 2014 erhoben.

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NATIONAL HOCKEY LEAGUE

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MAJOR LEAGUE SOCCER

*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. Dezember 2014 erhoben.

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*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. Dezember 2014 erhoben.

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NBA

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RANKINGS

BEKO BBL

*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. Dezember 2014 erhoben.

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RANKINGS

DKB HBL

*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. Dezember 2014 erhoben.

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DEL

*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. Dezember 2014 erhoben.

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PREMIER LEAGUE

*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. Dezember 2014 erhoben.

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LA LIGA

*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. Dezember 2014 erhoben.

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RANKINGS

SERIE A

*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. Dezember 2014 erhoben.

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LIGUE 1

*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. Dezember 2014 erhoben.

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ZU GUTER LETZT

Digitale Sport Medien

München, Dezember 2014

IMPRESSUM

DIGITALE SPORT MEDIEN:

DAS Fachmagazin für das digitale Sport Business. Dieses Magazin erscheint monatlich und widmet sich dem Einsatz, den Anwendungen, der Nutzung, sowie den Entwicklungen und Trends der digitalen Medien im Sportbereich.

Als ‘digitale Medien’ bezeichnen wir die mobile Kommunikation, die unterschiedlichen Plattformen der Sozialen Netzwerke und die Websiten. Das Magazin wird in enger Zusammenarbeit zwischen der Lehre und Praxis erstellt und von der RESULT Sports herausgegeben.

REDAKTION

Mario LeoGeschäftsführerRESULT Sports

Hubert RaschkaManaging Partner

RESULT Sports

Florian GressSocial Media Manager

RESULT Sports

Hanna KavalevichProjektmanagerRESULT Sports

Andy EyringProjektmanagerRESULT Sports

Dennis WegnerHaimspiel Media

Robert BurkhardtFreier Mitarbeiter

ABONNEMENT

Sie können sich auf unserer Website www.result-sports.de eintragen oder einfach eine Nachricht an [email protected] senden. Alternativ oder für sonstige Fragen stehen wir unter +49 (0) 89 / 5454 0789 zu ihrer Verfügung

INSTAGRAM > TWITTEREiner der Social-Media-Gewinner des Jahres 2014 ist unbestritten Instagram. In unserer Rubrik „Zu guter Letzt“ wollen wir daher noch einige Worte und Zahlen zur zu Facebook gehörenden App verlieren.

Instagram vermeldete im Dezember, dass inzwischen 300 Mio. Menschen die Fotoplattform nutzen. Das ist vor allem deshalb erstaunlich, da Instagram erst im Frühjahr 2014 die Marke von 200 Mio. aktiven Nutzern knackte.

Twitter stand Ende Oktober bei 284 Mio., wächst aber deutlich langsamer. Von daher ist sogar davon auszugehen, dass Instagram in den nächsten Monaten Twitter abhängen wird. Durch die stets positive

Berichterstattung über Instagram ist zudem zu erwarten, dass immer mehr Unternehmen den Schritt Richtung Instagram wagen werden.

Darüber hinaus wird die Foto-Plattform weiter professionalisiert werden: Fake-Accounts werden ab sofort nicht mehr nur deaktiviert, sondern sogar gelöscht. Genauso wird es denen gehen, die Spam verbreiten. Auch verifizierte Accounts wird es nun geben – allerdings wurde diese Meldung mit der Zusatzinfo versehen, dass es erst einmal keine Möglichkeit geben wird, diese autorisierte Echtheit in irgendeiner Form zu beantragen. Wer also bisher noch nicht auf Instagram aktiv war, sollte sich nun allerspätestens überlegen, nicht doch den Schritt zu wagen …

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„Digitale Sport Medien“ ist ein Magazin von RESULT Sports